——— Neue Mannhei Erſcheint wöchentl 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70 Mk., durch die Poſt 1,70 Mk. Beſtellgeld Abholſtellen Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ iſcherſtr. 1, Ee Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8, folgend Monat erfolgen zuzügl 42 Pf. zinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Ne§ Se Freiburger Str. 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. f. Mannheimer Neues Tageblatt er Sei Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pfg., 65 mm breite Text⸗ millimeterzeile 78 Pfg. Für Familienanzeigen ermäßigte Srundpreiſe gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 14. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Hewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſtimmten Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Einzelpreis 10 Pi. Allgemein erichtsſtand Mannheim Freitag, 26. März 1943 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 84 Abootſturm.Condoner AUnterkaus Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 26. März. Die Beunruhiguna des enaliſchen Vol⸗ kes über die fortgeſetzt ſteigenden Schiffs⸗ verluſte infolge der deutſchen U⸗Bootkam⸗ vaane entlud ſich geſtern mittaa in zahl⸗ reichen Anfragen an die Regierung wäh⸗ rend der Unterhausſitzung. Der Premier⸗ miniſter war perſönlich anweſend und be⸗ antwortete dieſe Fragen ſelbſt. Auf die Frage, ob die deutſchen Be⸗ richte. daß aus einem einzigen Geleit über 30 Schiffe verſenkt worden ſeien. den atſachen entſprächen, antwortete Churchill, er müſſe es ablehnen, ſich zu dieſer Frage zu äußern. Er begründete dieſe ausweichende Stel⸗ lunanahme damit, daß jede britiſche Aeuße⸗ rung zu dieſen Verluſten durch U⸗Boote ledialich Waſſer auf die Mühlen der Deut⸗ ſchen ſein würde. Die Deutſchen wünſch⸗ ten, daß die engliſche Regieruna ſich äußere, um aus dieſen Regierungserklärungen ihre Schlüſſe zu ziehen; deshalb müſſe Eng⸗ land ſchweigen. Es iſt ziemlich erſtaunlich, daß ſich im Un⸗ terhaus immer noch Abgeordnete finden, die an Churchill Fragen dieſer Art richten, obwohl ſie wiſſen müßten, daß Churchill ſeit Zahr und Taa dieſe ſtereotype Antwort be⸗ reit hat, und ſich auf die ebenſo törichte wie grundſätzliche Formel zurückzieht, dem Feind keine Aufklärung zu geben, obwohl die Aufkläruna, die unſere U⸗Bootkom⸗ mandanten der deutſchen Kriegführung vermitteln ganz gewiß eine ſolidere Grund⸗ lage zur Beurteilung der Lage abgibt als das, was Churchill kaum einmal durchblik⸗ ken läßt. Die einzige Aufklärung, die er zu geben hätte, wäre nicht für den„Feind“, ſondern für das Unterhaus und das bri⸗ tiſche Volk. Da ihr dies von der eigentlich zuſtändigen Stelle verſaat wird, ſo bleibt der britiſchen Preſſe wohl oder übel nichts an⸗ deres übria, als die deutſchen Meldungen über die eigenen Tonnageverluſte laufend zu verzeichnen. Wie beunruhiat öͤie öffentliche Meinung Enalands teils durch die deutſchen Mel⸗ dungen. teils dͤurch das Schweigen dͤer Adͤ⸗ miralität bz.w des Miniſterpräſidenten iſt, epgibt ſich auch aus einer weiteren Inter⸗ pellation. die die Notwendigkeit berührte, ausfſthrlichere„Aufkläruna“ zu geben, um die Unruhe au beſchwichtigen.“ Darauf er⸗ klärte Churchill, daß, wenn ein Wunſch nach einer Geheimſitzung beſtehe, dann kFönne er gerne dem Unterhaus„einige Ideen von den Schwieriakeiten“ geben, aber, ſo fuhr er ſort, ſelbſt in einer Geheim⸗ ſitzung rde er keine„exakten Tatſachen“ bekanntaeben. In der enaliſchen Oefſentlichkeit wächſt die Empöruna über das völlige Verſagen der Admiralität in der Frage der U⸗Boot⸗ Belämpfung. Die geſtrige Oberhausaus⸗ Weiſe ab, ſprache und die vernichtenden Ausführungen Lord Hankeys, Lord Winſters und Lord Strabolgis werden„Zeichen eines kom⸗ menden Sturmes“ genannt. Von einigen Seiten werden politiſche Folgen, vor allem Aenderungen in der Admiralität, voraus⸗ geſagt. Die Antwort des Vertreters der Admiralität im Oberhaus, Lord Bruts⸗ field, wird als ſchwach bezeichnet. Aus ihr aing lediglich hervor, daß England in den nächſten Monaten kein wirkſames neues Mittel zur U⸗Boot⸗Bekämpfung zur Ver⸗ füauna ſtehe und daß Enaland infolgedeſſen ſchweren Wochen und Monaten entgegen⸗ gehe. Die Kritiker der Admiralität weiſen darauf hin, die maßgebenden britiſchen Stellen hätten zwei große Fehler gemacht, ſie hätten einmal die U⸗Boot⸗Gefahr und die techniſchen Entwicklunasmöglichkeiten der U⸗Bodt⸗Waffe unterſchätzt, und ſie hät⸗ ten zweitens der Verbinduna zwiſchen Luft⸗ und Seekriea nicht die nötige Aufmerkſam⸗ keit geſchenkt. Die britiſche Marine habe bis in die allerletzte Zeit über kein wirk⸗ lich modernes Langſtreckenflugzeug verfüat. Jetzt verſuche man in aller Eile die Feh⸗ ler wieder autzumachen, unterdeſſen aber nehme die U⸗Boot⸗Gefahr immer arößeren Umſana an. Thurchill lehnt es bezeicknender ſicn zu den deutſchen Biegesmeldungen zu Außern! Mehr Geleitzugsſchiffe und noch ſtärkere Abwehrmaßnahmen gegen die deutſchen Un⸗ terſeeboote verlangt der Marineſachverſtän⸗ dige des Londoner„Daily Telegraph“ Me Wynie, der ſoeben von einer Reiſe mit einem nach Gibraltar fahrenden Geleitzug nach London zurückgekehrt iſt. „Die Seeſchlacht der U⸗Boote iſt mit einem Frühlingsblitz wieder aufgenommen worden“, ſchreibt Me Wynie. Es ſei einer der langſamſten Geleitzüge geweſen, der je auf die Reiſe geſchickt wurde. Die Siche⸗ rungsfahrzeuge waren an Zahl doppelt ſo ſtark wie 1914.„In den Monaten Dezem⸗ ber und Januar“, erklärt Me Wynie,„als die Verſenkungsziffern zurückgingen, haben S die Deutſchen eine neue Taktik des Angriffs ausgearbeitet. Dieſe haben ſie ausgerechnet bei dem Geleitzug auf dem ich fuhr, angewendet.“ Dieſe Taktik beſchreibt der Kommentator als einen kombinierten Luft⸗ und U⸗Boot⸗Angriff. Er geht von der Annahme aus, daß die Luft⸗Angriſſe nur dazu da waren, den U⸗Booten das Anpir⸗ ſchen an den Geleitzug zu erleichtern.„In den nächſten Monaten müſſen wir uns auf eine noch viel gewaltigere Konzentration der U⸗Boote auf den Waſſerwegen nach Afrika gefaßt machen.“ 70 Weli-Spinne 1184 Von Generalmajor Otto Schulz Die Quarantänerede des Präſidenten Rooſevelt in Chikago vom 5. 12. 35 ließ er⸗ kennen, daß er den Krieg wünſchte gegen Deutſchland, Italien und Japan, die„auto⸗ ritären“ Staaten, in denen man ſozial und wirtſchaftlich anders dachte als in den USA und von der Demokratie und dem Juden⸗ tum nichts wiſſen wollte. Auf ihrer Hemiſphäre durch das Meer geſchützt, über eine außerordentliche wirt⸗ ſchaftliche und finanzielle Stärke ſowie einen großen Reichtum an Menſchen und Bodenſchätzen verfügend, waren die USA nach Rooſevelts Anſicht der mächtigſte Staat der Erde, und vom Schickſal zur Herrſchaft über dieſe beſtimmt. Während er die Krieaführung in Eu⸗ ropa den Engländern überließ, rüſtete er beſonders für den Kampf mit Japan. Seine Vorbereitungen beſtanden neben der Auf⸗ ſtellung einer ſtarken Seemacht in dem Ausbau eines Syſtems von Stützpunkten für ſeine See⸗ und Luftmacht im Stillen Ozean. Die Baſis bildeten die Kriegshäfen Dutch Harbour auf der Aleuteninſel Oahu, . Diego, S. Franeisco, Seattle und Pa⸗ nama ſowie die vorgeſchobene Stellung von Pearl Harbour auf der Hawai⸗Inſel⸗ aruppe. Hinterland war das geſamte Amerika von Alaska bis Patagonien. Von dieſer Baſis führten oͤrei Annäherungswege zum Geaner, der nördliche von Dutch Harx⸗ bour über die Aleuten, der mittlere von Hawai über Midway und Wake, und der ſüdliche über die Philippinen. England ſtellte den USA ſein Feſtungsdreieck Port Durban—Hongkona—Singapore zur Ver⸗ füguna. Das Kriegsjahr 1940 offenbarte aber eine In Tunesien örtliche feindliche Vorstöße gescheitert/ Ertolgreiche eigene Segenangriffe (Funkmeldung der NM3), Führerhauptquartier, 26. März. „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der geſamten Oſtfront verlief der Tag ohne beſondere Ereig⸗ niſſe. Die Angriffe des Feindes ſüdlich des Ladogaſees haben an Stoßkraft merklich nachgelaſſen. Die Luftwaffe griff den Hafen Ge⸗ lendſhik an der Kaukaſusküſte, Eiſen⸗ bahnziele im feindlichen Hinterland und Induſtrieanlagen in Leningrad an. Sturzkampf⸗ und Kampfflugzenge ver⸗ ſenkten dabei ein Handelsſchiff mitt⸗ lerer Größe, warfen zwei weitere in Brand und vernichteten mehrere Muni⸗ tionszüge. An der tuneſiſchen Front ſchei⸗ terten örtliche Norſtöße nordamerika⸗ niſcher und en iſcher Verbände. Ein eigener Gegenangriff war erfolgreich. Die Luftwaffe zerſprengte— 5 anſammlungen und Kraftfahrzeugkolon⸗ nen des Feindes. Deutſche Jäger ſchoſ⸗ ſen ſechs feindliche Flugzenge ab. 16 chen einer ſeindlichen, von u einem kurzen Nachtge 460 acht⸗ ägern geleiteten Schnellbootgruppe und eigenen Vorpoſtenſtreitkräften im Ka⸗ nal wurde ein britiſches Schnellboot verſenkt. Wir haben das-Boot-RHbwehrmittel dub. Mailand, 26. März Die Verſenkung von ſünf britiſchen Un⸗ terſeebooten im Mittelmeer durch neu⸗ artige deutſche Kampfmittel, wie ſie am Donnerstag im deutſchen Wehr⸗ machtsbericht bekanntgegeben wurden, iſt für die norditalieniſche Preſſe das Ereignis — Tages. Sie unterſtreicht dieſen Erfolg er Waffe“ durch beſondere Aufmachung. Während es den Engländern und Ame⸗ rikanern mit all ihren Konferenzen und techniſchen Kommiſſionen nicht gelang, ſo betont„Popolo'Italia“, ein wirkſames Mittel zur Bekämpfung won Unterſeebooten zu finden und ſie ſich mit verſtärktem Ein⸗ ſatz der Luftwaffe als einzigem Fortſchritt bei der U⸗Boot⸗Jagd begnügen mußten, hat die deutſche Technik den Gegner wiederum überraſcht. Deutſchland beſitzt nun, wie der Korreſpondent abſchließend betont, auf dem Einbruchsstellen am Ladogasee werden bereinigt gpbittertste Gegenwehr nüttzt den Sowjets nichts/ Schwerste panzerverluste des feindes Funkmeldung der NM8. + Berlin, 26. März. Bei den ſchweren Abwehrkämpfen ſüdlich des Ladogaſeeshat ein deutſches Armee⸗ korps ſeit dem 12. Januar 1943 insgeſamt 602 Sowjetpanzer vernichtet, davon ſeit dem Wiederaufleben der Kämpfe am 19. März allein 51. Am 24. März verloren die Bol⸗ ſchewiſten an den werſchiedenen Kampfplätzen dieſes Frontgebietes 22 Panzerkampfwagen. Unſere Truppen erzielten dieſe neuen Ab⸗ ſchüſſe bei der Abwehr feindlicher Vorſtöße, die zwar wieder von zahlreichen Panzern und Schlachtfliegern unterſtützt waren, aber 0 Vach 135 Iuftsiegen ist Hauptmann Müncheberg, Träger des Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, vor dem Feind geblieben. 25 Jahre war er alt, als der Tod in jahem Sturz die Bahn seines stolzen Fluges unterbrach. 25 Jahrel und 135 Siegel dieser Siege errungen im härtesten Kampf, Mann gegen Mann, in der Einsamkeit des un⸗ endlichen Himmels, einem Gegner abgetrotzt, der auch um sein Leben flog und um sein Leben kämpfte und den Schulung und Erfahrung ebenbürtig gemacht hatten. deutsche Volk. weiß vor allem die deutsche Jugend, was das heißt? Mit dem Tode Arm in Arm so durch Tage und Nächte zu wandern, bei jedem Aufstieg zu wissen, daß der, dessen bleicher Schatten unsichtbar daneben sitzt, sich bereit miacht, einem in den Arm zu fallen, in jedem Kampf von neuem durch das dunkle Tal der Ungewißheit zu durchschreiten, wis⸗ send, daß man selbst oder der andere-für immer in seinem Schatten bleiben würde,—— und dann 135 Mal immer wieder aus diesem Tal in das strahlende Licht eines immer wieder jungen Sieges hineinzuschreiten?! Welch ein Beispiel sind doch diese Männer für uns! ihnen Anrecht auf ihr Leben gab, doch diese Jugend und dieses Leben hineingeworfen in den lodernden Brand, in dem heute Nation und Reich umgeschmolzen werden für eine bessere und glücklichere Zukunft! Wie leben sie uns doch ienen Geist und jene Tat vor, die allein stark genug sind, das Schicksal zu unserem Willen zu zwingen; den Geist ewiger Bereitschaft und die Tat ewigen Opfers! Und da soll solches Beispiel nicht auch die Herzen unserer Jugend aufreißen zu jener Begeisterung für das Vaterland, die nach der Bewährung in Arbeit und Opfer sucht?! a. w. Nahlämpfen abgeſchnitten. trierte Angriff zur Säuberung des Wald⸗ mit ſchwächeren Kräften als on den Bor⸗ tagen geführt wurden. Sehr erhebliche Ausfälle an Menſchen und Waffen hatte der Feind bei der Be⸗ reinigung einer älteren Ein⸗ bruchsſtelle. Vor einigen Tagen war es bolſchewiſtiſchen Kräſten gelungen, in ein Waloͤgebiet ſüdöſtlich Leningrad einzu⸗ dringen. Dort wurden ſie im ſofortigen Gegenſtoß abgeriegelt und in erbitterten Der konzen⸗ gebietes begann in der mondhellen Nacht zum 23. März. Eine niederſächſiſche Grena⸗ Und jeder Weiß das Wie haben sie, deren Jugend dier⸗Kompanie brach ſchlagartig und ohne Artillerievorbereitung in die feindlichen Linien ein, rollte ſie in breiter Front auf und drang bis zu einer als Bunkerdorf bezeichneten Kampfanlage aus etwa 20 großen Bunkern und mehreren kleineren Blockhäuſern vor. Hier entwickelten ſich ſchwere Nahkämpfe, doch gelang es unſeren „neuartigen geheimen und tödlichen Gebiet des U⸗Boot⸗Krieges nicht nur die beſte Angriffs⸗, ſondern auch, wie die jüng⸗ ſten Erfolge beweiſen, die beſte Abwehrwaffe. Maisky klopft nochmals an Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 26. März. Viel beſprochen wird in London die geſtrige Frühſtücksrede des Sowfietbotſchaf⸗ ters Maiſky. Maiſky wandte ſich in ſei⸗ ner Rede aufs heftigſte geaen die Vernach⸗ läſſigung der Sowjetunion und erklärte u. a. kategoriſch: „Mein Land und mein Volk erwarten, daß alle unſere Verbündeten. beſonders aber England und die USA., unnmehr ihr Möglichſtes, und zwar in unmittel⸗ barer Zukunft tun, um eine Verkürzung dieſes ſchrecklichen Krieges herbeizufül⸗ ren. Stalin und das ſowietiſche Volk haben bereits ihr Möglichſtes getan“. Die Rede hat ſelbſtverſtändlich großes Auf⸗ ſehen erreat, und man nimmt an, daß aleichzeitig verſtärkte diplomatiſche Vor⸗ ſtellungen Moskaus in London und Wa⸗ ſhinaton erfolat ſind, um die Eröffnung eines Angriffs der Weſtmächte zu erzwin⸗ gen. Stalin ſteht bekanntlich auf dem Stand⸗ wunkt, daß die Offenſive in Nordafrika keine Erſüllung ſeiner Wünſche iſt. Englische Waffen für Afghanistan EP. Ankara, 26. März. Die britiſche Geſandtſchaft in Kabul führt ſeit längerex Zeit Beſprechungen mit der afghaniſchen Regierung über die Liefe⸗ Tung britiſcher Waffen und Materials an Afghaniſtan. Die erſten britiſchen Waffen⸗ lieferungen trafen in dieſen Tagen auf afghaniſchem Territorium ein. 5 Grenadieren, Bunker um Bunker zu über⸗ cwältigen und auszuräuchern oder zu ſprengen. Nur verſchwindende Reſte der feindlichen Beſatzungen konnten flüchten und wurden durch unſere nachſtoßenden Grena⸗ diere bis über die alte Hauptkampflinie zurückgetrieben. Am folgenden Tage ge⸗ wann der von Panzern und hauptſächlich von wweſtſäliſchen Grenadieren geſührte Gegenangriff, der von Sturzkampfflugzeu⸗ gen unterſtützt wurde, gegen den ſich mit großer Erbitterung wehrenden Feind Meter um Meter an Boden. Bis zuletzt glaubten die Sowjets, durch hartnäckige Infanterie⸗ und Panzervorſtöße die Zertrümmerung der abgeſchnittenen Kampfgruppe verhin⸗ dern zu können. Unſere Grenadiere dräng⸗ ten den Feind aber auch in immer engeren Raum zuſammen, um ſchließlich am 24. alles, was ſich noch an feindlichen Kräften im Keſſel befand, zu vernichten. Allein bei dieſen Kämpfen verloren die Bolſchewiſten 12 meiſt ſchwere Panzer, weit über 1000 Tote, rund 300 Gefangene und große Men⸗ gen an ſchweren und leichten Infanterie⸗ waffen. Die wor Leningrad ſtehende ſchwere Artillerie des Heeres nahm kriegs⸗ wichtige Ziele der Stadt unter Feuer. Ins⸗ beſondere wurden das Gas⸗ und Elektrin zitätswerk mehrfach ſchwer getroffen. Neun rieſige Stichflammen, ein etwa 300 Meter breiter Brandherd und große Rauchwolken bewieſen den Erſolg der Beſchießung. Grogadmichl Dönitz im Mittelmeerraum Gelegentlich des Beſuches von Großadmiral Dönitz in Italien am 15., 16. und 17. März ſtellt Unterſtaatsſekretär für die Marine und Chef des Admiralſtabes, Flottenadmiral Ric⸗ cardi(rechts) öem Oberfehlshaber der Deut⸗ ſchen Kriegsmarine italieniſche Admirale vor. (PK.⸗Aufnahme: Kriegsberichter Meis, H5.,.) * Schwäche Englands, die die US⸗Amerikaner unangenehm überxaſchte und veranlaßte, nun auch nach Oſten den Schutz und die Vertretung der britiſch⸗nordamerikaniſchen Intereſſen zu übernehmen. Als dann der Engländer immer wieder Kriegsmaterial von den USA haben wollte, ſchließlich ſogar Kriegsſchiffe, verlangte Rooſevelt für 50, noch dazu veraltete Zerſtörer als Gegen⸗ leiſtung das Recht, auf Britiſch⸗Guayana, Trinidad, St. Lucia, Antiqua und einigen weniger bedeutenden Inſeln im Kari⸗ biſchen Meer Stützpunkte zu errichten. Zur weiteren Verſtärkung der amerikantſchen Oſtfront ließ er unter Nichtbeachtung der⸗ Hoheitsrechte der Beſitzer Neu⸗Fundland, Grönland und Island beſetzen und dort Stützpunkte und Flugplätze herſtellen. Wührend bisher der Yankee im Eng⸗ länder einen gleichherechtigten Bundes⸗ genoſſen ſah, übernahm er jetzt die Füh⸗ rung: Waſhington wurde der Sitz der angelſächſiſchen Seeherrſchaft, die Rooſevelt zielbewußt zur Weltherrſchaft auszuweiten begann. Er will nun nicht nur der„gute Nachbar“ und der Helfer, ſondern fortan der Herr des geſamten Amerikas ſein. Die Panamakanalzone, den empfindlichſten Teil des ganzen Kontinents, ſchützte er durch die Anlage einer mächtigen Feſtungszone, die ſich über Puerto Rico, Culebra und St. Thomas erſtreckt und natürlich von USA⸗ Truppen beſetzt wurde Zur Sicherung ſeiner Südflanke ließ er ſich von dem wirtſchaftlich von den USA ab⸗ hängigen Braſilien das Recht zur Mit⸗ benutzung ſeiner Stützpunkte an der braſi⸗ lianiſchen Oſtküſte und, da ihm dieſe nicht genügten, zur Einrichtung eigener Stütz⸗ punkte und Flugplätze geben. Nach dem Eintritt der ÜUSA in den Krieg veranlaßte er ſogar Braſilien zur Kriegserklärung an die Dreierpaktmächte. Er ſetzte ferner durch, daß alle Staaten Amerikas außer Argen⸗ tinien die diplomatiſchen Beziehungen mit dieſen abbrachen. Beſonders eng ſind die Beziehungen der USA zu Kanada gewor⸗ den, das auf dem beſten Wege iſt, aus einem Dominion Englands ein Bundesſtaat der USA zu werden. Ein ſehr brauchbares Mittel zur Macht⸗ erweiterung erſand Rooſevelt im Pacht⸗ und Leihſyſtem, das ihm ermöalicht, be⸗ freundeten Ländern zunächſt unentgeltlich Krieasmaterial zu liefern, ſich aber ſpäter durch wertvolle Entſchädigungen und Be⸗ rechtigungen bezahlt zu machen. Aus ihm konſtruiert Rooſevelt das Recht, Truppen in das Land des auf Grund dieſes Syſtems Unterſtützten zu ſchicken, die nicht nur die⸗ ſem helfen, ſondern auch, da ſie ſelbſtändig bleiben, dafür ſorgen, daß er nichts tut, was den USA unangenehm iſt. Es läßt ſich auch nichts dagegen einwenden, wenn ſie zu ihrer Sicherheit ihren Standort befeſtigen und einen Fluaplatz einrichten. So erhält der Hankee Stützpunkte. Die Flugplätze können dann nach dem Kriege aleich Sta⸗ tionen für den Luſtverkehr bilden, den er auf der ganzen Erde für die USA mono⸗ poliſieren möchte. Nach und nach ſchloß der Yankee mit 36 Staaten Pacht⸗ und Leihverträge und ge⸗ wann auf dem eben beſchriebenen Wege über 50 Stützpunkte in enaliſchen, belgiſchen und franzöſiſchen Gebieten und in Ländern, die nicht wagen dürften,„Freundſchafts⸗ beweiſe“ der mächtigen USA zurückzu⸗ weiſen. Im Pazifik hat der durch die Schläge von Pearl Harbour und bei den Salomo⸗ nen und durch den Verluſt der Philippinen ſchwer getroffene Nankee in Auſtralien, Neu⸗Seeland, Neu⸗Guinea, Neu⸗Kaledo⸗ nien und den Neu⸗Hebriden Stützpunkte gewonnen. Ebenſo wichtig ſind die im eige⸗ nen Lande in Alaska und auf den Aleuten geſchafſenen Stützvunkte. Ihren offen⸗ ſiven Wert haben allerdinas die Japaner ſtark, vermindert durch Eroberung der Aleuten⸗Inſeln Attu und Kiseh. Auf demaſiatiſchen Feſtlande be⸗ ſitzt der Hankee im Oſten von China noch einige Flugſtützvunkte. Durch den Verluſt der Burmaſtraße iſt iedoch der Land⸗ und Seeverkehr mit Tſchungking⸗China nahezu abgeriſſen. Rooſevelts Wunſch, einige Stütz⸗ punkte an der ſibiriſchen Küſte, wie Petro⸗ pawlowſk oder Nikolajarſt zu erhalten, hat bisher bei Stalin taube Ohren gefunden. Derartige Wünſche konnte natürlich der durch Pakt⸗ und Leihlieferungen ſtark ver⸗ ſchuldete Engländer den Hankees in bezug auf den Vorderen Orient nicht abſchla⸗ gen. Er durfte zunächſt die von ihm beſon⸗ ders begehrten Oelquellen auf den Bahrein⸗ Inſeln beſetzen, dann auch andere Teile Irans und des Iraks. Zum großen Aerger des Engländers ſind USA⸗Truppen jetzt auch in Aegypten er⸗ ſchienen. In Maſſana hat Rooſevelt ſogar ein amerikaniſches Nachſchub⸗Zentrum ge⸗ ſchaffen. Er betrachtet überhaupt Afrika alh ſeine ſicherſte Beute. Es ſoll nicht nur Ver⸗ bindungs⸗ und Nachſchubweg zum Mittleren Oſten und zur Sowjetunion und Baſis für einen Angriff auf Europa, ſondern auch Rohſtoffquelle als Erſas für die verlorenen „Gebiete in Oſtaſien werden. In Liberia betrat er zuerſt afrikaniſchen Boden. Dann niſtete er ſich im franzöſiſchen und belgi⸗ ſchen Kongo, in Kamerun, Aequatoxial⸗ und Weſtafrika(mit Dakar!) und ſchließlich in Algier und Marokko ein. Auch nach Süd⸗ afrika iſt er bereits gekommen und in In⸗ dien und im Fernen Oſten hat er weitere Anſprüche angemeldet. Selbſt im Herzen — ——— Englands und in Irland hat er ſchon ein Heer von mehreren hunderttauſend Mann ſtehen. Gewaltigen Umfang hat ſchon heute ſein Stützpunktſyſtem als Vorbereitung der US⸗ amerikaniſchen Weltherrſchaftspläne, die ſich auch auf das ganze Empire und auf Tſchung⸗ king⸗China erſtrecken ſollen.— So malt es aus. bie Lage Drahtbericht unſ. Berliner Schriftltg. — Berlin, 26. März. Die Sowjetangriffe ſind auch geſtern wieder geſcheitert. In Tuneſien aber ſtehen unſere Truppen in ſchweren Kämpfen gegen überlegene Feindkräfte. Das Geſamtbild der Lage wird nicht mehr aktionen an den verſchiedenen Fronten be⸗ herrſcht, ſondern von der Geſamtſtrategie, die unverändert feſt in deutſcher Hand iſt. „Sehr aufſchlußreich“ nennt„Stockholms Dagbladet“ das Rätſelraten bei den Feind⸗ mächten über die einzige Frage, die London, Waſhington und Moskau beherrſcht, wo der nächſte Angriff der Achſenmächte und der nächſte Großangriff der U⸗Boote gegen die Seetransporte vor ſich gehen würde. * 615 Die amerikaniſche Stützpunkt⸗ 190 politik läßt in London mancherlei Be⸗ fürchtungen über die Machtverteilung nach dem Kriege auſkommen. Dieſer Beſorg⸗ nis gibt„Daily Mail“ geſtern Ausdruck mit den Worten:„Das britiſche Unterhaus will vom Premierminiſter erfahren, was England an Stützpunkten, die ihm bisher gehörten, an USA abtreten ſoll und wo ihm Erſatz dafür geboten wird.“ Wie ſchwediſche Blätter aus London melden, haben beſon⸗ ders ſtark beunruhigt die amerikaniſchen Berhandlungen mit Moskau über Stütz⸗ Punkte auf ſowietiſchem Gebiet. Ein oft in Oppoſition machendes Blatt,„Evening „Standard“, fragt, ob Herr Churchill oder ſein Beauftragter an dieſen Beſprechungen teilnehmen würden, denn ſie ſtellen ein Uebergreifen der USA⸗Machtzone auf die öſtliche Erdhalbkugel dar, was England nicht desintereſſiert laſſen dürſe. Die reſtloſe Bolſchewiſierung Europaß befürworten weiter Stimmen in England und in den USA.„Daily Herald“ in London ſchreibt geſtern, daß man endlich aufhören ſolle, mit Worten Sta⸗ lins große Verdienſte für die Rettung der 9 Demokratie herauszuſtellen. Es gebe nur eine Tat des Dankes an Stalin, die Ver⸗ pflichtung der beiden Demokratien, daß die Sowjetunion die alleinherrſchende und rich⸗ 55 tungbeſtimmende Macht des europäiſchen Kontinents werde. „Daily Herald“ ahnt nichts mehr von der eigenen Würdeloſigkeit, Stalin, den Churchill noch vor wenigen Jahren das Grauen der Ziviliſation nannte, jetzt als Retter der Demokratie anzuſprechen. In USA. iſt„Newyork Herald“ die⸗ jenige Zeitung, die unentwegt für Europas Auslieferung an den Bolſchewismus ſich einſetzt. Faſt zwei Drittel des Inhalts die⸗ ſer Zeitung iſt ſchon ſeit Mitte März ſo gut wie ausſchließlich auf dieſes Thema einge⸗ ſtellt. In einer der letzten Ausgaben, ſo melden Liſſaboner Zeitungen, werden von amerikaniſchen Hochſchulprofeſſoren, dar⸗ unter auch von dem berüchtigten Emigran⸗ ten Einſtein, Abhandlungen gebracht, in denen ſich die Verherrlichung der angeb⸗ lichen Kulturſchöpfungen des Bolſchewis⸗ mug förmlich überſchlägt. Stalin wird als der große Zukunfts⸗ und Religqionsſtifter bezeichnet, der auf gleiche Höhe mit Budoͤha, Mohammed u. a. ſtehe. Dieſe widerliche Reſerenß vor dem Blutzaren Stalin wird ſelbſt„Waſhington Times“ zuviel. Die ſchreibt, der Bolſche⸗ wismus hätte niemals den fleckenloſen Idealismus dargeſtellt, wie ihn einige amerikaniſche Zeitungen hinſtellten. Er ſei mit einer blutigen und ſchweren Ver⸗ gangenheit belaſtet, aber die Not des Krie⸗ ges zwinge nun einmal. jedem Verbündeten Treue und Dankbarkeit zu beweiſen, und — halb ſei ihr Anſpruch auf Europas Aus⸗ lieferuna wohlbgegründet. Es iſt beſonders intereſſant, daß das Waſhinatoner Blatt offen für unſere Geg⸗ ner„die Not des Krieges“ ſo uneinge⸗ ſchränkt anerkennt, und das nach der mo⸗ natelangen Winteroffenſive Stalins. ſich wenigſtens in den Köpfen der Yankees von Einzel⸗ beides verdiene die Sowjietunion und des⸗ Der„Times“-Artikel hat sie zu wütenden Protesten gegen Englands Politik auf den Plan gerufen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 26. März. Als England nach Beainn des Krieges Emiavanten aus den von Deutſchland be⸗ ſetzten Gebieten zu ſammeln begann, denen es zunächſt geſchäftliche Büros zur Verfü⸗ aung ſtellte, die es dann zu dem Rang von zalliierten Regierungen“ erhob, alaubte die wwningſtreet damit einen beſonders ge⸗ ſchickten und aroßen Wurf getan zu haben, der ſich bei ieder Gelegenheit für die Agi⸗ tation als nützlich erweiſen würde. Mit dem Eintritt der Sowietunion in den Krieg, und insbeſondere in den letzten Mo⸗ naten ſtellte es ſich jedoch heraus, daß dieſe einen mehr als zweifelhaften Wert hatten. Weil der Sinn der aaitatoriſchen Konzep⸗ tion ſonſt völlia mußte man dieſen„Regierungen“ eine ge⸗ wiſſe„Selbſtändigkeit“ einräumen, was da⸗ zu führte, daß ein Teil von ihnen einen diplomatiſchen Privatkriea gegen den Kreml bzw. umgekehrt exöffnete. Man empfand es in London deutlich, daß die temperamentvolle Reaktion dͤer Sowiets beiſpielsweiſe auf Vorgänge innerhalb der polniſchen und jugoſlawiſchen Emigranten⸗ regierung indirekt ſich gegen Großbritan⸗ nien ſelbſt richtet, und zu ſpät begriff man, daß die Einrichtuna dieſer„Regierungen“ eine ungewöhnliche Belaſtung der anglo⸗ ſowietiſchen Beziehungen darſtellte und Moskan bei jeder Gelegenheit einen Anſatz⸗ vunkt zu ſchärſſten Beſchwerden aibt. „England muß es nun erleben, daß die von ihm ſelbſt geſchaffenen„Regierungen“ ſich jetzt nicht nur gegen ſeinen Bundesgenoſſen, ſondern gegen ihre eigenen Schöpfer auf⸗ lehnen. Am 23. März hatte bekanntlich die „Times“ einen Leitartikel zum politiſchen Nachkriegsprogramm veröffentlicht, wonach ausſchließlich England und die Sowjetunion das Schickſal Europas geſtalten würden, ohne daß ⸗dabei den kleineren europäiſchen Staaten ein Mitbeſtimmungsrecht einge⸗ räumt werden würde. Dieſer Leitartikel, ſo wird in London allgemein angenommen, iſt durchaus nicht ohne vorherige Inſpiration geſchrieben worden. Der erſte, der jetzt gegen dieſen Plan rebelliert, iſt der hol⸗ ländiſche„Außenminiſter“ van Kleffens, der in einem offenen Brief an die„Times“ ſich, wie er ſich ausdrückt,„er⸗ dreiſtet“, zu behaupten, daß eine derartige Einſtellung in einer Welt, di ſich von neuem den demokratiſchen Ideen zuwende, ver⸗ altert ſei. Daß der„Times“⸗Artikel nicht nur bei Herrn van Kleffens den denkbar größten Anſtoß erregt hat, ergibt ſich aus einer Bemerkung des Londoner Korreſpon⸗ denten von„Dagens Nyheter“, wonach ſein Brief in der Hauptſache der Auffaſſung der Mehrzahl der„alliierten Regierungen“ in London entſpreche. Regierungen“ verfehlt geweſen wäre, Welchen Müßgriff man damit begangen hat, Nachkriegsprobleme ſo voreilig aufzu⸗ greifen, beginnt man offenbar auch in den USA hier und da einzuſehen. Der dort vielgeleſene außenpolitiſche Journaliſt Ray⸗ monds Clapper befaßt ſich geſtern bei⸗ ſpielsweiſe im„World Telegram“ mit der baltiſchen Frage. Clapper ſieht ſich vor die unerfreuliche Aufgabe geſtellt, einer⸗ ſeits den Kreml und andererſeits die euro⸗ päiſchen Völker, insbeſondere auch Finn⸗ land und Schweden ſowie die„alliierten in London nicht vor den Kopf zu ſtoßen. Clapper glaubt den Aus⸗ weg darin gefunden zu haben, daß er eine Anerkennung der ſowjetiſchen Forderungen für den Augenblick verweigert, aber für die Zukunft als möglich darſtellt. Es könnte, ſo ſchreibt er, noch eine Zeit kommen,„wo wir die Annexionen der So⸗ wietunion als vollendete Tatſachen hin⸗ nehmen müſſen“. Aber, ſo fügt er hinzu. man ſollte das den Friedensdiskuſſionen überlaſſen, wo alle territorialen Probleme behandelt würden. Wenn man dieſe ſowjetiſchen Forderungen ſchon heute anerkenne, dann ſei man„im Namen der Gerechtigkeit“ auch gezwungen, andere Forderungen anzuerkennen und jede alliierte Nation würde notwendigerweiſe von den UsA Verpflichtungen bezüglich territorialer Ziele zu erhalten ſuchen. Was Clapper hier ſagt, iſt gewiß nur ein ſchwacher Troſt für die betroffenen Völ⸗ ker, und trotzdem glaubt er⸗bereits zu weit gegangen zu ſein und die ohnehin geſpann⸗ ten Beziehungen zwiſchen den USA und Moskau von neuem unnötig belaſtet zu ha⸗ ben. Aus dieſem Grunde erklärt ex dann: „Das ſoll nicht bedeuten, daß wir be⸗ abſichtigen, die Sowietunion darau zu hindern, eingegliederte Gebiete zu be⸗ gleichgültig, wie man ſie erworben 4 Obwohl alſo aus dem Artikel Clappers dentlich das ſchlechte Gewiſſen gegenüber den ſchon grundſätzlich verratenen europäi⸗ ſchen Völkern(ſowie fkeilich auch die Be⸗ unruhigung über das Unweſen der Emi⸗ grantenregierungen) ſpricht, ſo geht anderer⸗ ſeits aus ihm doch nicht minder deutlich her⸗ vor, wie weitgehend die Weſtmächte ſich be⸗ reits dem Kreml in dieſer Beziehung unter⸗ worfen haben. Sikorski beklagt sich über Stalin Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 26. März. „Dag, Haupt des polniſchen Emigranten⸗ klüngels in London, General Sikorſki, hatte geſtern eine lange Unterredung mit dem amerikaniſchen Erzbiſchof Spell⸗ mann, der ſich zur Zeit auf der Rückreiſe aus Nordafrika nach den USA. in London aufhält. Ein Bericht über dieſe Unter⸗ redung wurde bisher noch nicht ausgegeben, amerikaniſche Korreſpondenten haben aber erfahren, daß ſich Sikorſki außergewöhnlich beweglich über die Behandluna der ſeiner⸗ zeit nach der Sowietunion aeflüchteten oder von den Sowjets dorthin transportierten polniſchen Staatsbürger beſchwerte. Dieſe polniſchen Staatsbürger ſeien ſeit dem Juni 1939 in der Sowjetunion auf das ſchlechteſte behandelt worden. Nur ein klei⸗ ner Teil von ihnen habe die Behandlung überlebt, und die Sowietunion verweigere dem Reſt die Ausreiſe aus dem ſowjetiſchen Staatsgebiet und habe ſie kürklich einfach zu ſowjetiſchen Staatsbürgern erklärt, um ihnen für immer eine Rückkehr abzu⸗ ſchneiden. Wallace-Reise nach KMoskau? Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon. 26. März. Der amerikaniſche Vizepräſident Wal⸗ lace, der ſich auf einer Reiſe durch Süd⸗ amerika befindet, ſoll nach einer alleroͤings noch nicht amtlich beſtätigten Meldung aus Neuyork im Anſchluß an ſeine Reiſe Mos⸗ kau einen Beſuch abſtatten und bei dieſer Gelegenheit auch Aegypten und den Mitt⸗ leren Orient beſuchen. Schon vor einiger Zeit liefen Gerüchte über eine derartige Moskaufahrt um, die aber von Wallace„für den Augenblick“ de⸗ mentiert wurden. Die Nachricht beweiſt aber, daß, ganz gleich, ob Wallace fetzt nach Moskau fährt oder nicht, man in Waſhing⸗ ton garnicht daran denkt. Enaland in ſei⸗ ner ſelbſtgewählten Rolle als„Vermittler zwiſchen den USA. und der Sowietunion anzuerkennen, ſondern ſich mit Moskau direkt über alle weiteren Pläne einigen möchte. Man hat keine Luſt. England das Zünglein an der Waage ſpielen zu laſſen, oder dem Empire in der Nachkriegszeit irgendeine„beſondere“ Rolle zuzuerkennen. Ein„Lebensmitteldiktator“ in US kine bestätgung des Bankerotts der biskerigen Rationlerungs- und preispolitik Hrahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 26. März. Rooſevelt hat ſeinen perſönlichen Be⸗ fehlsbereich abermals ausgedehnt. Er hat den ihm befreundeten Direktor der Filiale der Federal Reſervebank in St. Louis, den 55jährigen Cheſter Davis. mit der oberſten Leitung der geſamten Lebensmit⸗ telerzeugung und erteilung, ſowie der Re⸗ krutierung der landwirtſchaftlichen Arbeits⸗ kräfte beauftragt. Davis iſt, auch wenn er formal nur eine Abteilung des Landwirt⸗ ſchaftsminiſteriums leiten ſoll, nur dem Präſidenten perſönlich verantwortlich. Dieſe Ernennung bedeutet. wie United Preß unterſtreicht, eine völlige Kaltſtellung des jetzigen Verſorgungsminiſters Wickard, der nur noch die laufenden Arbeiten ſeines Miniſteriums erledigen ſoll und deſſen Rück⸗ tritt von einigen Kreiſen erwartet wird. In einem Neuyorker Funkbericht wird aus⸗ drücklich erklärt, Wickard habe nicht mehr die große Aufgabe, das Land und ſeine Verbündeten zu ernähren. Die Maßnahme habe, wie United Preß weiter berichtet, zum Ziel, die Forderungen der Farmer auf Er⸗ höhung der Agrarpreiſe ſowie die Forde⸗ rungen der landwirtſchaftlichen Arbeiter auf Erhöhung ihrer Löhne abzubiegen. Auf der anderen Seite iſt ſie eine Folge der wach⸗ ſenden Revolte dex öffentlichen Meinung gegen den Wirrwar im Ernährungsweſen. Die Rationierungsmaßnahmen waren außerordentlich delettantiſch, der Vertei⸗ Der Rewenkrieg gegen Finnland gescheitert Das alllüerte lager gibt die Hoffnung auf, Finnland aus der Front mit Deutschland loszulösen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 25. März. Der monatelang von den Weſtmächten geführte Nervenkrieg gegen Finnland, dem gegenüber Moskau ſich bemerkenswerter⸗ weiſe in Schweigen gehüllt hatte, erreichte ſeine beiden Kulminationspunkte in der Präſidentenwahl und der finni⸗ ſchen Regierungs⸗ Umbildung. Auf beide Ereigniſſe ſollte der Nervenkrieg, das war die Abſicht Londons und Waſhing⸗ tons geweſen, einwirken, und die feindliche Agitation, der es an Aeußerungen offiziel⸗ ler Natur von führenden britiſchen und amerikaniſchen Politikern nicht mangelte, arbeitete mit Argumenten, die wechſelweiſe Drohungen und vermeintliche Sympathie⸗ äußerungen enthielten. Als die Rede Rytis anläßlich ſeiner Wiederwahl in eindeutiger Weiſe allen Flluſionen und Kombinationen, die ſich an die Vorſtellung eines finniſchen Separat⸗ friedens geknüpft hatten, den Boden ent⸗ zog, änderte ſich die Haltung der Weſt⸗ mächte und man hörte von dört nur noch Stimmen, die ſich entweder an dem Schick⸗ RSRowa vox cHARTOTTE Zens zuckte die Achſeln. Meine Eltern haben am Rande von Kopenhagen ein klei⸗ nes weißes Haus, und Aennes Eltern halben dasſalbe kleine weiße Haus nebey dem unſeriken. Wir haben während unſerer ganzen Kindheit zuſammen geſpielt, und ehe ich nach Sibirien fuhr, um bei Steen⸗ ſtrup zu ſchuften, verlobten wir uns, weil unſere Eltern es ſo wollten. Je nun. es war cnir auch recht. Ich bin ihr ſogar die ganzen drei Jahre, die ich hier lebte, treu geblieben.“ „So ziemlich“, lächelte Kolp. „Bittel“ fuhr Jens auf.„Alle Jahre mal ein Abenteuer mit einem Tingeltangelmäd⸗ chen aus Wladiwoſtok oder Chabarowſk— das zählt doch nicht!“ „Nein, das zählt nicht.“ „Alſo! Und wenn ich bereit war, drei Jahre auf ſie zu warten, dann hatte ſie das⸗ ſelbe zu tun! Sie noch viel mehr! Sie iſt ein Mäcdchen, wohnte in einem kleinen weißen Haus behütet von ihren Eltern, und 35 erhielt alle Monate einen Brief von mir.“ „Liebe iſt unberechenbar“, ſagte Kolp. Es wuar nicht erſichtlich, ob er es ernſt oder ſpöt⸗ 90 tiſch meinte. Liebel“ brauſte Jens auf.„Wenn es Liebe geweſen wärel Aber ſie hat ſich weg⸗ 35 geworfen. Einfach weggeworfen.“ „Das kannſt du doch nicht ohne weiteres behaupten.“ „Wenn es Liebe geweſen wäre, dann hätte ſie mir das geſchrieben. Dann—3— ſie mir geſchrieben, daß ſie mir mein Wort zurück⸗ geben müſſe, weil ſie einem anderen gehören wolle. Aber nichts davon. Keine Silbe. Sie war ganz damit einverſtanden, daß ich dom⸗ men ſollte, um ſie zu heiraten. Sie ließ ſich ihr Hochzeitskleid nähen, und ſie kam mir mit ihrem Vater bis Petersburg entgegen.“ Jens bohrte ſeine Stiefelſpitze in den Tep⸗ pich, auf dem Flecken verſchütteten Brannt⸗ weins zu ſehen waren.„Bis Petersburg! Hörſt du? Und ſie küßte mich, und ſie freute ſich... Ah, zum Teufel, ich hätte ſie gehei⸗ ratet, wenn nicht——“ Er verſtummte und ſtarrte durchs Fenſter auf einen Himmel, über den ſich das Grau der Dämmerung hingog. Immer mehr Lich⸗ ter ſprangen in der Nacht auf und warfen einen bleichen Widerſchein auf das ſchmutzige Fenſterbrett vor Jens' Augen. „Wenn nicht——“ fragte Kolp und ſteckte eine Zigarette zwiſchen ſeine Lippen. „Wenn mir nicht am Abend vor der Hoch⸗ zeit einer einen Zettel zugeſteckt hätte.“ „Einen Zettel?“ „Sehr richtig. Einen ganz gewöhnlichen Zettel. Aennes Eltern hatten die geſamte Verwandtſchaft zu ſich geladen, um den Pol⸗ terabend zu feiern, und wir waren höchlich ausgelaſſen. Einen ganz gewöhnlichen Zet⸗ tel.„Aenne erwartet ein Kind“, ſtand darauf. Sonſt nichts. Es genügte mir aber!“ Kolp lachte rauh.„Das glaube ich. Jan⸗ merhin— es gibt böswillige Menſchen und Verleumder...“ „Es war keine Verleumdung“, erwiderte Jens tonlos.„Sie hat es geſtanden. Ja⸗ wohl, ſie hat es geſtanden! In derſelben — nach einem ziemlich heißen a**. „Nas tat ſie, als du——2“ „Als ich ſie ſtehen ließ,meinſt du? Nun, 0 iſt noch in der Nacht mit ihrem Bruder fortgefahren. Zu Verwandten. Irgend⸗ wohin. Es war anir gleichgültig, wohin, wie du dir denken kannſt. „Und Eure Eltern?“ „Sie haben mir nicht zugemutet, mit einer Frau nach Sriſtin zu reiſen, die nach einem halben Jahr ein Kind haben würde. Sie mußten mir zugeben, daß die Leute in Priſtin gut rechnen können und außerdem wiſſen, daß die Entfernung zwiſchen dort und Kopenhagen vierzehntauſend Kilometer be⸗ trägt. Ein bißchen weit, um ihnen vor⸗ ſal Finnlands desintereſſiert geigten oder den Gefühlen der Enttäuſchung hemmungs⸗ los ihren Lauf ließen. Deutlicher als je wurde es Finnland ins Bewußtſein geru⸗ fen, welche Einſtellung man ihm gegenüber dort in Wirklichkeit hat und was es von dieſer Seite zu erwarten hätte, wenn es auf ſie angewieſen wäre. Einige Aeußerungen, die der Leiter des amerikaniſchen Kriegsinformationsantes, Elmer Davis, auf der geſtrigen Preſſe⸗ konferenz gemacht hat, verdienen in dieſem Zuſammenhang Beachtung. Davis wurde nach der Haltung der USA Finnland gegen⸗ über gefragt und antwortete darauf, es ſei eher Anlaß zu der Frage gegeben, welche Haltung Finnland den„Alliierten“ gegen⸗ über einnehme. Finnland habe keinerlei ernſthaften Wunſch zu erkennen gegeben, ſeine Zuſammenarbeit mit Deutſchland auf⸗ ugeben, und ſeine Haltung Norwegen und olen gegenüber habe einen ſchlechten Ein⸗ druck in den USA gemacht. Davis wurde dann weiter über die praktiſchen Möglich⸗ keiten Finnlands, ſich aus dem Kriege her⸗ auszuziehen, gefragt. Er beantwortete dieſe Frage dahingehend, er glaube nicht, daß die machen zu können, die Sehnſucht hätte nicht bis zur ſchaeit warten können!“ Jens lachte trocken. „Wa rum haſt du nicht telegraphiert?“ „Herrgott, ich habe dir ſchon geſagt, daß ich das nicht telegraphieren konntel Ich hab' mich in den nächſten Zug geſetzt und auf der ganzen Fahrt nichts getan als getrunken.“ „In Priſtin warten dreißig Familien dar⸗ auf, das junge Paar aus Kopenhagen zu empfangen. Steenſtrup, der dich ja beinahe liebt, hat das Haus, in dem Ihr wohnen ollt, geradezu fürſtlich ausſtatten laſſen. Die rauen von Jenſen und Wettergrund haben in Eurem Garten Chryſanthemen gepflanzt, und Thorild hamſtert ſeit zwei Monaten Zo⸗ belfelle, wobei er Tunguſen ſchandbar übers Ohr haut, weil ſich die Kolonie in den Kopf geſetzt hat, deiner jungen Frau als Hoch⸗ deitsgeſchenk einen Pelzmantel gu verehren.“ Jens ſtöhnte.„Es iſt furchtbar!“ „Du hätteſt depeſchieren ſollen.. Geh nicht hoch! Ich meine natürlich nicht, daß du die Wahrheit hätteſt melden ſollen. Aber du hätteſt doch, bei Gott, irgend etwas er⸗ finden können!“ „Erfinden?“ „Na ja: daß deine Braut plötzlich krank geworden ſei, oder ſo etwas ähnliches.“ „Ich konnte nichts erfinden. wie vor den Kopf geſchlagen.“ Kolp ſtand auf, um den Reſt ſeiner Zi⸗ garette in dem auf dem Tiſch ſtehenden Aſchenbecher auszudrücken, und alg er wie⸗ der zurück kam, ſah er ein paar Augen⸗ blicke lang auf die zuſammengeſunkene Ge⸗ 7* Freundes herab.„Tja, die ie e— 2 Jens richtete ſich auf.„Nicht die Liebe“, widerſprach er.„Glaube ja nicht, daß ich Aenne nachtrauere. Aber dieſe ganzen Um⸗ ſtände— dieſer Betrug, der an mir verübt werden ſollte— und nun—: die Leute in Priſtin, die auf uns warten... Bei Gott, es iſt mir unterwegs nicht eingefallen, eine Lüge zu erfinden. Ich habe immer nur ge⸗ dacht, du würdeſt einen Auswea wiſſen.“ war Wladiwoſtok im Hoſpital. Ich Finnen dazu irgendeinen ernſthaften Ver⸗ ſuch machten. Die Antworten von Davis laſſen nicht nur die tiefe Enttäuſchung über die fin⸗ niſche Standhaftigkeit erkennen, ſondern ſie ſind zweifellos eines der beſten Zeug⸗ niſſe für die aroße Linie der finniſchen Po⸗ litik, die ſich von nichts anderem als von dem woclverſtandenen eigenen Intereſſe des Landes leiten läßt und daher den einmal begonnenen Kampf gegen den bolſchewiſti⸗ ſchen Exvanſionsdrang nach Weſten mit allen ſeinen Konſequenzen und bis zum ſiegreichen Ende beiaht. Wenn Elmer Da⸗ vis ſeine Aeußerungen machte, ſo konnte er angeſichts der Bedeutung, die dieſer Frage von ſeiten Waſhingtons beigemeſſen wird, Inhalt und Form nur nach vorheriger und ſorafältiger Rückſprache im Weißen Haus gewählt haben. Man darf daher den Ver⸗ ſuch, Finnland aus der Abwehrfront gegen den Bolſchewismus herauszubrechen. damit einſtweilen als beendet anſehen, mindeſtens ſoweit die Vereinigten Staaten in Frage kommen, die iedoch bei dem gan⸗ zen Unternehmen die treibende Kraft dar⸗ geſtellt haben. „Aber, guter Himmel, Jens. verlaß dich doch nicht immer und ewig auf mich!“ „Du biſt mein Freund“ „Gewiß. Aber deswegen——“ „Du mußt mir helfen! Uwe, du mußt mir helfen! Ich kann ſo nicht nach W ber kommen. Ich ertrag's nicht, wenn man ü mich lacht!“ Kolp ſtellte ſich vors Fenſter und ſah auf die Straße hinab, in der nun ſchon die Nacht lag. Im Zimmer war es dunkel ge⸗ worden, ohne daß ſie es beachtet hatten.— „Fällt dir oͤenn gar nichts ein?“ fragte Jens kläglich.—„Nein, durchaus nichts. Denn jetzt iſt es zu ſpät, zu telegraphieren, deine Braut ſei krank geworden und du müßteſt ſie deswegen in Kopenhagen zurück⸗ laſſen. Eine ſolche Nachricht hätte von Ko⸗ penhagen aus kommen ſollen.“ „Und wenn wir ſagen, ſie ſei auf der Fahrt krank geworden? Sie läge ivgendwo, in Tſchita oder Krasnojarſk?“ „Dann wird Steenſtrup dich ſchleunigſt dorthin ſchicken und verlangen, daß du deine Frau bis zur Geſundung pflegſt. Er wird dir großzügig weiter Urlaub gewähren, denn er legt ja ſtets Wert darauf, daß man ihn für edelmütig hält. Er wird nie zu⸗ laſſen, daß du deine Frau in einer fremden Ci fremden Menſchen in die Hände gibſt. „Dann ſage ich einfach, ſie läge hier in⸗ i fahre zwei⸗ mal übers Wochenende her“ Kolp machte eine läſſige Handbewegung. „Ein einigermaßen ausgiebiges Wochenende würde das werden, denn in zwei Tagen ſchaffſt du nicht mal den halben Weg bis hierher. Außerdem würden ſich ſämtliche Gattinnen unſerer lieben Kameraden in Priſtin alsbald auf die Socken machen, um deine junge Frau hier zu tröſten und zu verwöhnen.“ Jens warf die Lippen auf, ſo daß er aus⸗ ſah, als wäre er eben zwanzia Jahre alt und nicht ſchon achtundzwanzig., werde behaupten, ſie ſei unterwegs geſtorben.“ 3 iſt. In Irkutſk beiſpielsweiſe. lungsapparat klappte nirgends, ſo daß im reichſten Land der Welt. das Lebensmittel in Hülle und Fülle hervorbringt, weite Be⸗ zirke an akutem Mangel litten. Die Kriſe verſchärfte ſich infolge der wachſenden An⸗ ſprüche, die England und die Sowietunion an die amerikaniſche Nahrungsmittelerzeu⸗ gung ſtellen, was zu fortz Steigerung der Pacht⸗ und Leihlieferungen führte. Die Funktionen des neuen„Zaren“, wie man in USA. ſagt, ſollen auf landwirt⸗ ſchaftlichem Gebiet denen von James Byrns als/dem Leiter der wirtſchaftlichen Stabili⸗ ſierung und denen von Donald Nelſon, dem Chef der induſtriellen Produktion, gleich⸗ kommen. Australien muß verschärft rationieren Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 26. März. Wie die auſtraliſche Regierung heute mitteilt, müſſen die Lebensmittelrationen der auſtraliſchen Bevölkerung in aller⸗ nächſter Zeit ganz weſentlich, und zwar in radikaler Form gekürzt werden. Man hatte zwar mit derartigen Kür⸗ zungen gerechnet, aber nicht damit, daß ſie einen ſo großen Umfang annehmen wür⸗ den. Der Premierminiſter Curtin erklärte zu dieſer bevorſtehenden Maßnahme, ſie ſei hauptſächlich auf Transportſchwierigkeiten zurückzuführen und auch darauf, daß die große Zahl engliſcher und amerikaniſcher Truppen, die zur Zeit in Auſtralien ſtatio⸗ niert ſind, von der auſtraliſchen Bevölkerung miternährt werden müßten. Ein Kürzung der Rationen ſei umſo eher notwendig, als nach den in London und Waſhington ge⸗ faßten Plänen der Krieg im Pazifik ſich noch lange Zeit hinziehen würde, da im Augenblick keine begründete Ausſicht beſtehe, 8 aus ihren Poſitionen zu ver⸗ treiben. Englands Kriegsjugend EP. Liſſabon, 25. März. Einen aufſchlußreichen Bericht über die Verwilderung der weiblichen Jugend Eng⸗ lands im Kriege gibt der„Daily Herald“. Die Mäochen im Alter von 14, 15 und 16 Jahren füllen in alarmirender Zahl die Anklagebank. Weil ſie ſich ſelbſt überlaſſen ſind, ſo fallen ſie allen Verſuchungen leicht zum Opfer. Im Jahre 1942 ſtieg die Zahl der angeklagten Mäochen zwiſchen 14 und 16 Jahren gegenüber dem Vorfahr in ganz England um 125 v. H. an. In London betrug dieſe Steigerung 116 v. H. Für je 100 ſchulpflichtige Mädchen, die im Jahre 1941 angeklagt wurden, mußten im ver⸗ gangenen Jahr in England 183 die An⸗ betreten und in London ſogar auptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: 0 8 Dr. Alois W—* in ba Seunt, 57 Drucker und Verleger: Reue Mannheimer eitung, Dr. Fritz Bode& Co., Mannnheim, R 46. Zur Zeit Preisliſte Nr. 14 gültig Kolp mußte lachen.„Ein bißchen rigoros. Schade, daß dir das nicht früher eingefallen Ein Tele⸗ aus Irtutſk wäre ganz glaubhaft ge⸗ weſen.“ „Du machſt dich über mich luſtig!“ „Ich finde das alles—— na. es iſt eine furchtbar blöde Geſchichte!“—„Du findeſt 5 komiſch, nicht wahr?“ Jens Hände zit⸗ erten. „Ach, nun reg dich nicht weiter auf! Wir wollen Licht machen.“ Kolp ging zum Schal⸗ ter und Jens zog die Vorhänge vor die Fenſter. 7 du ſchon zu Abend gegeſſen?“ fragte 0 5 „Ich habe den) gegeſſen.“ „Dann wird es aber Zeit.“ „Ich will erſt wiſſen, was ich tun ſoll. Ich will erſt das Telegramm nach Priſtin fort haben, daß meine Frau geſtorben ſei. Ganz plötzlich. Hier in Wladiwoſtok. Un⸗ terwegs, ſo werde ich behaupten, ſei ſie un⸗ erwartet krank geworden, weshalb ich mich in Strjetenſk nicht zum Umſteigen auf den Amurdampfer hätte entſchließen können und nach hier weitergefahren ſei. Und in der Stadt ſei ſie geſtorben. Jetzt— in dieſer Stunde— laſſe ich ſie ſterben!“ „Sei kein Kind, Jens! Man wirbd dich fragen, welchen Arzt du zu Rate gezogen hätteſt. Steenſtrup kennt alle Aerzte in Wladiwoſtok. Außerdem hat Thorild einen Bruder hier in der Stadt. und auch wir kennen eine ganze Menge Leute noch hier, die alle verlangen würden, mit autf die Be⸗ erdigung gehen zu dürfen.“ „Dann— dann—? Im Schrank iſt eine Flaſche Wodka— gib ſie her!“ „Vom Trinken wird nichts beſſer.“ „„Wenn du den Schrank nicht aufmachen willſt, dann hol' ich mir die Flaſche eben ſelbſt!“ Jens ſprang auf. Aber Kolp packte ihn am Arm.„Sei ver⸗ nünftig!“ (Fortſetzung folat) ganzen Taa noch nichts einer fortgeſetzten Stadiseife *Mannheim, 26. März. Verdunkelund: Beginn 19.45 Uhr, Ende.50 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriften genaul Kundgebung des Wehrwillens Auf die Großkundgebung der SA⸗ Gruppe Kurpfalz am morgigen Samstag um 18.30 Uhr im Nibelungen aal wird nochmals hingewieſen. Der Inſpekteur für Erziehung und Führerausbildung in der SA, SͤA⸗Obergruppen ührer Luyken, ſpricht vor der politiſchen Leitung, den Füh⸗ rern und Männern der Gliederungen der Partei ſowie Ofſizieren und Mannſchaften von Wehrmacht und Polizei. Schulentlassung schon Ende ätz Trotz des in dieſem Jahre ſpät liegen⸗ den Oſtertermins können die zur Schulent⸗ laſſung kommenden Jungen und Mädel, die in das Berufsleben übergehen, ſchon am 1. April mit ihrer Lehre beginnen. Der Reichserziehungsminiſter hat angeoroͤnet, daß beim Uebergang in die Berufe die Schulentlaſſungen ſchon Ende März vorzu⸗ nehmen ſind. Weibliche Hilfskräfte für den Werk-Luftschutz Wie der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinſatz bekanntgibt. hat der Reichs⸗ miniſter der Luftfahrt und Oberbefehls⸗ haber der Luftwafſe auf die wichtigen Auf⸗ gaben der Werkluftſchutzdienſtſtellen der Reichsgruppe Induſtrie hingewieſen. Dieſe Aufgaben erfordern eine ausreichende Be⸗ ſetzung der Dienſtſtellen. Zur Wahrung der vordrinalichen Belange der Truppe iſt die Werkluftſchutz⸗Zentrale der Reichs⸗ aruppe Induſtrie angewieſen worden, bei der Einſtellung von Arbeitskräften weiteſt⸗ nehend weibliche Hilfskräfte zu berückſichti⸗ gen. Der Generalbevollmächtigte hat die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter ae⸗ beten, den Kräfteanforderungen der Werk⸗ luftſchutz⸗Dienſtſtellen der Reichsgruppe In⸗ duſtrie nach Möglichkeit zu entſprechen, und gegebenenfalls von einem Abzug nicht ent⸗ behrlicher Kräfte abzuſehen. un Wir wünſchen Glück! Apotheker Karl Heger, Storchen⸗Apotheke Neckarau, feiert morgen mit ſeiner Gattin Emy, geb. Kem⸗ mel, ſilberne Hochzeit. Auszeichnung. Gefreiter Richard Zan, Langſtraße 54 wohnhaft, wurde im Oſten mit dem EK 2 ausgezeichnet. Oeffentliche Beſtellung und Vereidi⸗ gung als Bücherreviſor. Durch den Präſi⸗ denten der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim wurde Herr Karl Groß⸗Hei⸗ delbera, Zähringer Straße 52, als Bücher⸗ reviſor öffentlich beſtellt und vereidigt. 'Vom Planetarium. Am Sonntag, dem 28. März, findet der nächſte Lichtbildervor⸗ trag der Reihe„Geſtirne und Menſchen“ ſtatt. Er behandelt das Thema„Die Tier⸗ kreiszeichen Waage, Skorpion, Schütze und die angrenzenden Sternbilder“. Der Vor⸗ trag wird am Sonntagnachmittag dreimal gehalten. Die Anfangszeiten ſind aus dem Anzeigenteil zu erſehen. Das WO Tt des Vate rS Zum Tag der Verpflichtung der dqugend Mein lieber Junge und Kamerad! Ihr begeht nun am W. Miärz den Tag der Verpflichtung. Wenn der Weg vom Oſten zu Euch auch unüberbrückbar weit ſcheint, ſo ſollſt Du oͤoch das Bewußtſein haben, daß Dein Vater bei Dir iſt. Laß Dir zu dieſem Taa, der Dich und ungezählte Hitlerjungen und BdM⸗Mädel in die Front der Männer und der Frauen ſtellt, vor allen Dingen die Gewißheit geben, daß das alte unglückliche Spiel von dem Kampf der jun⸗ gen Generation gegen oſe alte vor unſerer Gemeinſamkeit endaültick ſinn⸗ und gegen⸗ ſtandslos geworden iſt. Ich ſehe in Dir genau das. wogu Du in Deinen Jungvolk⸗ jahren herangewachſen biſt: meinen näch ſten und liebſten Kameraden in 90 einzigen Front, die Deutſchland heißt. Du haſt nicht miterlebt, wie das Volk vor 20 und 25 Jahren von Marxiſten, Ju⸗ den und ſogenannten Schulreformern in den Generationskonflikt gejaat wurde. Damals hieß es;„Kampf gegen Elternhaus und Schule!“ Wenn die Drahtzieher: Eltern⸗ haus ſagten, dann ameinten ſie Ordnung. Sagten ſie Schule, dann zielten ſie auf die Kultur, auf alles, was einem jungen Men⸗ ſchen die erſte heiße Freude in ſeinem Da⸗ ſein gibt und was als Kulturhunger im⸗ mer in ihm lebendig bleiht. Weißt Du noch. wie wir beide mit der Mutter zum erſten⸗ mal im Theater waren?„Ich glaube, ich habe neue Augen bekommen“. ſagteſt Du, als Du abends vor Theaterfieber nicht ein⸗ ſchlafen konnteſt. Wenn Ihr nun am 28. März antretet, und Euch die Eltern und die übrigen Ka⸗ meraden in die Mitte nehmen. wenn Ihr dann daſteht als feſter Block, der eingefügt wird in das Werkſtück Volk, dann denk an die Aufführung der„Minna von Barn⸗ helm“ damals, denn ich bin überzeugt, auch diesmal wirſt Du„neue Augen“ bekom⸗ men. Du weißt, daß ich Dir einmal ſagte: Die Autorität iſt keine lumpige Vogel⸗ ſcheuche. Nun hältſt Du ſelbſt ſchon in Deinem Fähnlein ein Stück Verant⸗ wortung in Händen. Du weißt alſo zu Deinem Teil ſchon zweierlei: Wie es iſt, wenn man in Reih und Glied ſteht, Tuch⸗ fühlung mit den Kameraden hat— zwei⸗ tens, wie es in einem ausſieht, wenn man ſelbſt vor der Front ſteht und ſeiner Mann⸗ ſchaft in die Augen blickt. ir beide waren immer aut Freund, Du und ich, denn ich habe von Anfang an darauf gehalten, daß Du Dich ernſt genom⸗ men fühlteſt. In der Schule und im Fähn⸗ lein biſt Du damit aut geſahren. Du haſt gelernt, daß man ſich ſelbſt befehlen kön⸗ nen anuß, ehe man anderen einen Befehl geben darf, und daß der Befehl nicht Zwang bedeutet, ſondern Einyroͤnung, Tuchfühlung. Aktivieruna einer Gemein⸗ ſchaft und heute— Totaleinſatz. Glaub K mir: wenn wir hier oͤraußen ſelbſt nur zu aweit auf Spähtrupp gehen— wir ſind nie⸗ Underungen im Güterabfertigungsdientt Vom 1. April ab neue Regelungen zur Eiſenbahnverkehrsordnuna und zu den Gütertarifen Der totale Krieg zwinat auch auf dem Gebiet des Güterabfertigungsdienſtes zu Einſchränkungen der Verwal⸗ tungsarbeit, die über die bereits ge⸗ troffenen innerdienſtlichen Vereinfachungs⸗ Zur Reichsstragensammlung der Daf am kommenden Samstag und Sonntag So lange es Menſchen gibt, lebt in ihnen die Liebe zu den Blumen. Sicherlich war es eine Frau, die auf den Gedanken kam, die zarten, leider ſo vergänglichen Kinder der Natur ſo nachzuſchaffen, daß ſie ſich damit ſchmücken konnte, wann immer und ſo lange ſie es wollte. So entſtand die künſtliche Blume. So primitiv auch die erſten Erzeugniſſe dieſer Art waren— die menſchliche Phantaſie hat die Fehler oft liebevoll überſehen—, ſo hochentwickelt iſt heute die Kunſt, alle möglichen Blumen mit den einfachſten Mitteln— etwas Draht, Papier und buntes Wachs— herzuſtellen. Die deutſche Kunſtblumeninduſtrie war vor dem Kriege die bedeutendſte auf der ganzen Welt, und ſelbſt in den eleganteſten Bars von Rio ſah man auf den Tiſchen künſtliche Veilchen und Marqueriten aus Deutſchland. Sie welkten niemals, brauchten kein Waſſer und ſahen jeden Tag friſch und blühend aus. Die Herſtellung der Kunſtblumen erfor⸗ dert nur wenige Maſchinenarbeit, dafür aber geſchickte und fleißige Frauenhände. Ein großer Teil kann in Heimarbeit geſchafft werden. Die Induſtrie, die in Sebnitz ihren Sitz hat, iſt hauptſächlich in Sachſen und im Sudetenland zu Hauſe. Vor wenigen Wochen herrſchte dort wieder Hochbetrieb. Märzenbecher, Leberblümchen, gelbe Nar⸗ siſſen und Trollblumen, ferner Adonis⸗ röschen, Türkenbund, Enzian, Seidelbaſt, weiße Seeroſen und Edelweiß entſtanden in ſarbenfrohem Wechſel. Ein Blühen in gelb, weiß, blau und roſa war das unter den nichtraſtenden Fingern, bis vund 61 Mil⸗ lionen Blüten fertiggeſtellt waren. Dann wanderten ſie hinaus in alle deutſchen Gaue, denn am 27./28. März 1943 werden ſie von den Angehörigen der DA im Rahmen der 7. Reichsſtraßenſammlung des Kriegswinterhilfswerkes 1942/48 allen Volks⸗ genoſſen überreicht werden, die ihre Pflicht gegenüber dem Vofke erfüllt haben. Außer dem wichtigſten Erßolg, viele Millionen Reichsmark der NS efür ihre kriegswich⸗ tigen Aufgaben, vor allem für den Schutz und die Erhaltung der Geſundheit Her deut⸗ ſchen Mütter und Kinder, eingebracht au haben, erfſtllen ſie auch eine ſehr lehrreiche und nützliche Aufgabe: die Volksgenoſſen mit einem Teil unſerer heimiſchen wilö⸗ wachſenden Pflanzen bekanntzumachen, die unter Naturſchutz ſtehen. Schon am 10. Mlärz 1933 wurde von der nationalſozia⸗ liſtiſchen Regierung eine Naturſchutzver⸗ ordnung für 31 Pflonzenarten erlaſſen, die inzwiſchen noch eine Erweiterung erfahren hat. Durch die Verordnung vom 18. März 1936 iſt nun endgültig Sicherheit darüber geſchaffen, daß die ſchönſten wiſdwachſenden Blumen vor der Ausrottung durch Unver⸗ nunft und falſche Naturbegeiſterung bewahrt bleiben. Damit wir aber nicht ganz auf dieſe wunderzarten Blüten verzichten brau⸗ chen, können wir unſere Sehnſucht nach ihnen am 27. und 28. März, wo ſie durch Männer und Frauen der DAc als WiHes⸗ Abzeichen gum Verkauf gelangen, befrie⸗ digen, auch wenn es ſich nur um die künſt⸗ lichen Schweſtern handelt. Sie werden un⸗ ſere Augen genau ſo erfreuen und ſie wer⸗ den als Bringer des Frühlings auf unſeren Mantelaufſchlägen auch den Beweis er⸗ bringen, daß wir unſere Heimat lieben und —— für ſie alle unſere Kräfte einſetzen wollen. (Emde, Presse-Hoffmann, Zander-Multiplex-.) Immer fühlen wir: die an⸗ deren ſind bei uns. Wir ſind keine Einzel⸗ nänger, ſondern Front. Ich bin ſicher, Du wirſt dieſes Bewußtſein am Tag der Ver⸗ pflichtung auch ſpüren. Es iſt ein Befehl des Führers an Dich, Ich werde mit allen meinen Gedanken bei Dir und Deiner Verpflichtung ſein. Ich höre zwar die Fanfaren nicht, die Muſik, die Euch feſter zuſammenrücken macht. Ich ſitze auch nicht neben deiner Mutter, wenn über den Reichsjugendführer die Worte des Führers als Appell und Befehl auch an Dich ergehen und wenn Du die Urkunde emp⸗ fängſt. Aber ich werde Dich und die Mut⸗ ter in dieſem Augenblick ganz deutlich ſehen. Der Schmuck freilich wird dieſes Jahr zu⸗ pückſtehen müſſen, das Feiern wohl auch. Aber die Feier iſt wichtiger als das Feiern. Was der Tag der Verpflichtung bedeutet, das weißt Du. Ihr haht ja ſeit Wochen, wie Du ſchreibſt, neben Eurem HJ⸗ Dienſt und Eurem Dienſt im Kriegseinſatz Eure weltanſchaulichen Schulungsſtunden. Schulung, mein Junge, iſt kein Wiſ⸗ ſenskram und Ballaſt, ſondern Rüſtzeug, ge⸗ nau wie Hammer und Feile, die Du dann am 1. April in der Lehrlingswerkſtätte in die Hand bekommſt. Schulung das iſt der Schlüſſel zu der Muſik, die Du ſo gern treibſt, zu den Büchern, die Du immer wie⸗ der vorholſt, zu allem, was Deutſchland be⸗ deutet, wofür wir hier und Ihr dort unſe⸗ ren Mann ſtehen. Jetzt, mein Junge und Kamerad, geht ein Tor vor Dir auf. Jetzt ſpürſt Du den Nebenmann. Vergiß aber nicht, daß Du ihm auch Nebenmann ſein mals allein. ſollſt. In der HJ wie am Arbeitsplatz. Und wenn Du einmal auf Dich allein geſtellt biſt oder wenn Du mit etwas Schwerem fertig werden mußt, dann pack' getroſt Deinen Hammer feſter. Der iſt auch Dein Kamerad. Genau wie mein Kamerad das Gewehr iſt. Du biſt ein Menſch mit Rückgrat und geſunden Fäuſten. Halte Dich weiter ge⸗ rade und anſtändig. Du verſtehſt, daß ich nicht nur das„Bruſt heraus!“ da⸗ mit meine. Die Stunde der Verpflichtung fordert nicht bloß die vorſchriftsmäßige Haltung. nicht bloß offene Augen, ſondern Weltanſchauung. Sei kein Streber, ſondern tu aus innerer Freiwilligkeit mehr. als der Buchſtabe ie von Dir fordern kann, denn der Nationalſozialismus be⸗ anügt ſich nie und nirgends mit unſerem Pflichtteil an Leiſtung. Du ſchreibſt mir im letzten Brief, daß Ihr den„Prinzen von Hombura“ geſehen habt und daß Euch darin die Gehor⸗ ſamsfrage nicht losläßt. Halte Dich am Tag der Verpflichtung— und danach erſt recht— an den Satz des Großen Kur⸗ fürſten, der vom Befehl ſpricht, ſo wie wir alle ihn verſtehen:„Die Order, Kottwitz? Haſt Du ſie denn von Herzen nicht emp⸗ ſangen?“ Zu dieſem Befehlsempſang ruft Dich und Deine Kameraden und Kamera⸗ dinnen die Verpflichtung. Dieſe Verpflich⸗ tuna, dieſe Order iſt aber ein totaler an Dich, an Euch wie an alle. Vom 28. März an biſt Du mein Neben⸗ mann. Jungel Denk daran, kein Menſch auf der Welt hat ie einer Jugend ſo viel Glauben gegeben wie Euch der Führer. Einmal den Glauben an Euch ſelbſt, zwei⸗ tens ſeinen Glauben an Euch, ödrittens aber den Glauben im eigenen Ich. Der führt Euch über die Schwelle der Verpflichtung in ein Leben, das Deutſchland heißt. Guten Wea, anein Junge. 0 Dein Vater H. 9.(NSK.) Die Verpflichtungsfeier in Mannheim Die Mannheimer Jugend der Innen⸗ ſtadt wird am kommenden Sonntag in einer Morgenfeier verpflichtet, die um 9 Uhr im Nibelungenſaal beginnt. Für die Randortsgruppen iſt die Feier auf 11 Uhr feſtgeſetzt. Am morgigen Samstag geht eine Aufführung im National⸗ theater voraus. Außerdem veranſtaltet die Stadt Mannheim am Sonntagnachmit⸗ tag im Nibelungenſaal ein feſtliches Konzert des Natibnaltheater⸗Orcheſters unter Leitung des erſten Kapellmeiſters Werner Ellinger und unter Mitwirkung der Opernſängerin Grete Scheiben⸗ hofer und des Opernſängers Adam Fendt. Zu der Theatervorſtellung kann infolge der beſchränkten Platzverhültniſſe nur die zu verpflichtende Jugend eingeladen werden. An dem Konzert nehmen auch die Eltern teil. 555 maßnahmen hinausgehen. Hierzu müſſen nun auch die Verkehrstreibenden ihren Beitrag leiſten, und zwar durch Verzicht auf gewiſſe bisher gegebene Abfertigungs⸗ formen. Die verkehrstreibende Wirtſchaft wird ſich dieſem Gebot der Stunde um ſo weniger verſchließen, als ihre lebenswich⸗ tigen Belange durch dieſe Maßnahmen nicht berührt werden. Mit Wirkung vom 1. April treten folgende Aenderungen in Kraft: 1. Barvorſchüſſe werden nicht mehr ge⸗ währt. 2. Nachnahmen werden nur noch für Wagenladungen zugelaſſen, und zwar erſt von 20 Mark an. 3. FürStückaut muß die Fracht bei der Auflieferuna gezahlt werden(Frankatur⸗ zwana). 4. Das beſchleunigte Eilſtückgut wird aufgehoben, beſchleunigtes Eilgut in Wa⸗ genladungen bleibt nach wie vor gugelaſſen. Die entſprechenden Aenderungen der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung und der Gü⸗ tertarife werden beſonders bekanntgegeben. Weitere Auskunft erteilen die Güterabfer⸗ tigungen, Reichsbahn⸗Verkehrsämter oder die Reichsbahndirektionen. ò0TPTPTPTPTPTPTPTTTTTTT Das Auto in der Dunkelheit, ſiehſt Du ſchon in der Ferne weit! ak Der Reichsbund für Vogelſchutz, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen, führt am kommenden Sonntag ſeine dritte vogelkundliche Wanderung zum Roxheimer Altrhein durch. Beginn 9 Uhr, Enoſtelle Oppau(Linien 3 und). Längerer Fußmarſch! Leitung: R. Keller. n Papierkragen weiter punktfrei. Auch mit Stoffüberzug. Die Fachgruppe Beklei⸗ dung, Textil und Leder der Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel ſtellt in einer Ver⸗ lautbarung klar, doß Papierkragen aus Papiermaſſe nach wie vor punktfrei ſind. Papierkragen mit Stoffüberzug dürfen laut Ausnahmegenehmigung dex Reichsſtelle für Kleidung und verwandte Gebiete ebenfalls punktfrei geliefert und an die Verbraucher abgegeben werden. u Die Phosphorbrandbombe. Neben den bekannten engliſchen Stabbrandbomben wer⸗ den oft Phosphorbrandbomben als Ab⸗ wurfmunition verwendet.„Die Sirene“, die große deutſche Luftſchutz⸗Illuſtrierte, bringt in Nummer 5 einen mehrſeitigen Artikel über die Wirkung dieſer Brand⸗ bombenart und die Bekämpfung der durch ſie hervorgerufenen Brände. Zahlreiche Ab⸗ bildungen unterſtützen den inſtruktiven dieſer Abhandlung aus berufener Feder. Filmrundschau Ufa⸗Palaſt: Dr. Crippen an Borb Dieſem Kriminalfilm lieat eine wahre Begebenheit zugrunde. Dr. Crippen ſteht im Verdacht, ſeine Frau ermordet zu haben. Bald erhärtet ſich der Verdacht, bald iſt er wie wegaeweht, kurz vor Schluß dürfen wir eine Gerichtsverhand⸗ luna erleben. die zwar nicht ganz der Pro⸗ zeßordnuna entſpricht, aber dafür um ſo heftiger vackt. Und in dieſer Gerichtsver⸗ handlung wird es dann offenbar... Stop. Das wird nicht verraten, der geneigte Le⸗ ſer wird es auch nicht erraten. Dieſe Ge⸗ richtsverhandlung unterſcheidet ſich dadurch wohltuend von faſt allen Filmgerichtsver⸗ handlungen, daß der Stgatsanwalt von einem unglaublich ſixren Verteidiger ſchon geſchlagen ſcheint und doch das beſſere Ende für ſich hat. Es iſt auch eine pſycho⸗ logiſche Filmneuheit, daß der Angeklagte unſer Vertrauen Schritt für Schritt ge⸗ winnt, um ſchließlich doch... Wie geſagt, auch der berichterſtattende Zeitungsmann bat ſeine Geheimniſſe. Es iſt manches un⸗ gewohnt bei dieſem Streifen, erfreulich ungewohnt. Erich Engels als Spiel⸗ meiſter gab vor allem Dichte. Er ſchuf eine Atmoſphäre, in der alles möalich iſt und alles bedeutſam. Die Drebbuchſchreiber lieferten die Vorausſetzungen dazu. Den Dr. Crippen ſpielt, wenn man ſo ſagen darſ, Rudolf Fernau. Meiſterhaſt. Wie läßt er dieſen Charakter ſchillern, wie läßt er uns und ſeine beſtellten Widerſacher irre werden. In der aroßen Reihe der anderen Darſteller findet man ſo bekannte Leute wie René Dejltgen, Mar Gülstorf und Erich Waldow. Franz Schmitt Heidelberqer Querschnitt Bunter Abend der Wehrmacht. Zugunſten des Kriegs⸗WW everanſtaltet die Wehrmacht im Standort Heidelberg am Sonntag, 28. März, um 18 Uhr in der Stadthalle einen bunten Abend. Mitwirkende ſind die Unterhaltungs⸗ kapelle einer Geneſenden⸗Komp., Heinz Schnei⸗ der, Tenor des Reichsſenders Frankfurt, ein Soldatenchor einer Geneſenden⸗Kompanie und aus dem Städtiſchen Theater Lieſelotte Diehl, Raimund Böttcher, Hugo Schäfer⸗Schu⸗ chardt und das Ballett. Als Gäſte wirken mit Gexma Zilles und Emmerich Marbod. Ernannt wurde Revierförſter Herm. Zahn in Wilhelmsfeld, zur Zeit bei der Wehrmacht, zum Oberförſter. Ein Sechzigjähriger. Lokomotivführer Otto Hofmann vollendete am Donnerstag ſein 60. Lebensjahr. Seine ſtets frohgelaunte Pfälzer Art hat ihm wiele Freunde geſchaffen. Hofmann diente von 1903 bis 1906 beim dritten Seebataillon in Tſingtau und war im Weltkrieg Feldeiſenbahner und Lokomotivführer auf dem Balkau. Manche Erinnerung an Oſtaſien und die Türkei hat er in einem kleinen häuslichen Privatmuſeum vereinigt. Streiflichter auf Weinheim Weinheim, B. März. Am 23. Mürz wurde nachmittags das dürre Schilfgras bei der Mann⸗ heimer Straße in der Nähe der Ziegelei von oͤrei Burſchen in Brandgeſteckt. Das Feuer dehnte ſich derart ſchnell aus, daß Menſchen und Tiere äußerſt gefährdet wurden. Feuerwehr und Zivilperſonen löſchten den Brand. Es ſind etwa 60 Fuhren Streu vernichtet worden. Der Unſug des Abbrennens von Rainen und Hecken nimmt in der letzten Zeit immer größere Formen an. Erſt am 14. März war dies im Gewann Wüſtberg der Fall, wobei auch Bäume in Mitleidenſchaft gezogen wurden. An die Eltern und Erzieher wird die Bitte gerichtet, die Kinder entſprechend zu belehren; im übrigen ſind die Eltern für Schäden haftbar.— Auf der amtlichen Funo⸗ abteilung wurden abgegeben: 4 Gelobeutel mit Inhalt, 2 Geloſcheine, 1 Ehering, 1 Hand⸗ taſche mit Inhalt, 2 Paar Damenhandſchuhe, 1 P. Herrenlederhandſchuhe, verſchiedene einzelne Handſchuhe, 1 Schlitten, 2 ſeidene Halstücher, 1 Zahltagstüte mit Inhalt, 1 Damenarmbanduhr, 1 Halskette, 3 einzelne Kleinkinderſchuhe. 1 Kin⸗ derhalbſchuh, 3 Kinderhandtaſchen, 1 Lederhand⸗ taſche mit Schlüſſeln, 1 Knabenjacke, 1 Knaben⸗ mütze, 1 Ledertache mit Eßgeſchirr, 1 Schlüſſel⸗ taſche mit Schlüſſel, 1 eingefangener Stallhaſe, 1 Herrenfahrrad.— Als verloren wurden ge⸗ meldet: 5 Geldbeutel mit Inhalt, 1 größerer Geldͤbetrag, 1 Geldſchein, 3 Damenarmbanduhren, 5 Kleiderkarten, 1 Mappe mit 8 Kleiderkarten, 1 Brotkarte, 2 Butterkarten, 2 Raucherkarten, 1 Photomappe, 1 Ehering, 1 Elfenbeinkette,. 1 Brille mit Futteral, 28 Taſchentücher.— Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierten die Eheleute Hoſeph Machwirth und Frau Katharina geb. Bach, Bergſtr. 145.— Ihr 85. Wiegenfeſt ſeierte Frau Margarete Reinhardt, Witwe des frü⸗ heren Gemeinderates Philipp Reinhardt aus Hohenſachſen. * Ladenburg, 23. März. Am morgigen Sams⸗ tag verheißen die Arbeitsmaiden fröhliche Stun⸗ den im Bahnhofhotel unter dem Titel„Ar⸗ beitsmaiden tanzen und ſingent“ die Veranſtaltung, zu der die Bevölkerung herzlich eingeladen iſt, beginnt um 10.30 Uhr. Das letzte Gesicht J, Ausstelſung von Totenmasken in Berlin In der„Kameraoſchaft der deutſchen Künſt⸗ ler“ in Berlin wird eine Ausſtellung von Totenmasken großer Deutſcher aus dem Beſitz des Berliner Verlegers Walter Krieg gezeigt: Feldherren, Dichter, Philoſophen, Muſiker und Maler, oͤrei Frauen: die Königin Lunſe, Maria von Ebner⸗Eſchenbach, Coſima Wagner. Reiner und ſtärker als im lebendigen Antlitz Schil Moltke ſten die der großen Heerführer, an der Spitze die Totenmaske Friedrichs des Großen. Der Glanz der Ideen, unter denen das Leben des roßen Königs ablief, hat ſeine Züge veredelt. n würdevoller Ueberlegenheit erſcheint er dem Irdiſchen entrückt, ein Denkmal erhabener Ma⸗ jeſtät. In dem Geſicht des toten Scharnhorſt ſteht der Schmerz um ſein Vaterland, um per⸗ Menzel Beethoven (Preſſe⸗Hoffmann 3, Atlantie 1, Zander⸗Multiplex⸗K.) ſteht im Geſicht des Toten der Wiberſchein der unſterblichen Seele, das empfindet man vor die⸗ ſen Totenmasken, die in erhabener Ruhe ihr tiefſtes Weſen enthüllen. Das„letzte Geſicht“ bedeutender Menſchen, deren Leben und Wirken von einer großen Seele beſtimmt war, kündet den Sieg des Geiſtes über das Irdiſche. Dieſes letzte Geſicht iſt das wahre gänzlich entſchleierte Menſchenantlitz, ins Ueberirdiſche erhöht.„Er⸗ löſt“ vom Gewicht des Irdiſchen ſind die Toten⸗ maslen in ihrer großartigen Gelaſſenheit wahr⸗ 8 e Zeugen von der Ueberwindung des To⸗ 8 durch den Geiſt. Aus den Geſichtern der verſchiedenſten geiſti⸗ gen Bezirke intereſſieren heute wohl am mei⸗ redten Ausdruck geworden. ſönliches Mißgeſchick, um Staatsnot und Kriegs⸗ erlebniſſe geſchrieben, aber es iſt verklärt. Hel⸗ muth von Moltbe, der große Schweiger, erſcheint im Tode faſt beredter als im Leben, die ſou⸗ veräne Ruhe des Wartenkönnens, das Charak⸗ teriſtiſche ſeines Weſens iſt in der Totenmaske über dieſes ſtolze Antlitz gebreitet und zum be⸗ Erich Ludendorff blickt mit Gelaſſenheit, die er dem Leben gegen⸗ über zeigte, auch dem Tod entgegen. Die un⸗ erſchütterliche perſönliche Tapferkeit, die ſein Feldherrnleben auszeichnete, iſt im Tode zur ſtillen Würde ſublimiert. Die Totenmasken ſind wahrhaftige Zeugen inneren Lebens. Es äußert ſich verſchieden in den Köpfen dieſer Ausleſe geiſtiger Menſchen, eines Nietzſche, Beethoven oder Leſſing, eines Schiller, Richard Wagner oder Humboldt. Der Tod hat ihr Weſen entſiegelt. Ihre Geſichter haben die reinſte Form des Lebens gefunden. Der höchſte Sinn des Todes, des Todes für das Vaterland, den Hölderlin wohl am ſchönſten be⸗ ſungen hat, deutete der Volksdichter Heinrich Lerſch(geſtorben 46jährig 1095), deſſen Toten⸗ maske durch ihre heitere Gelaſſenheit auffällt, mit den Worten:„Deutſchland muß leben und wenn wir ſterben müſſen“ Auguſta v. Oertzen. Getanztes Kalendarium Das„Romantiſche Ballett“ Peters⸗Pawlinin Die Münchener Ballett⸗Gruppe Peters⸗ Pawlinin tanste ſich— eine hübſche choreo⸗ graphiſche Idee— geſtern abend im Mu⸗ ſenſaale durch alle zwölf Monate hindurch. Das Aufgebot: fünf junge Mädchen, ein Tänzer und ein Klavier. Zwölf nach pro⸗ grammatiſchen Monatsverſen von Helge Pe⸗ ters⸗Pawlinin reizvoll erſonnenen tänzeri⸗ ſchen Szenen von gibt Cupidos, des pfeilſchleudernden Schlin⸗ gels verliebtes Weſen ſein Gepräge, je⸗ weils jahreszeitlich temperiert und variiert und in ſinnvolle Beziehung geſetzt zu den Freuden ländlich⸗naiven Brauchtums. Nach Muſiken von Chopin, Schumann, Brahms, Beethoven, Dodrak, Weber und anderen wurde, wie es ſich ſür ein„romantiſches“ Ballett geziemt, abſeits aller modiſchen Ma⸗ nier getanzt— ohne Dekoration, vor weit⸗ geſpanntem blaudämmerigen Stoff⸗Hinter⸗ tergrund, auf dem ſich die in geſchmackvol⸗ len Koſtümen von wohlabgeſtimmter Far⸗ benſchönheit tanzenden Geſtalten plaſtiſch ablhoben. Die Mitglieder der Gruppe zei⸗ gen gute Schulung und ausgeglichenes Kön⸗ nen im Einzel⸗ wie im Gemeinſchaftstanz. Das ſoliſtiſche Virtuoſentum iſt hier ſo gut wie ausgeſchaltet, es kommt mehr auf die bildhafte Enſemblewirkung an, und man kann ſagen, daß die Revue der zwölf tänze⸗ riſchen Monatsbilder, losgelbſt von jeder anſpruchsvollen Ueberheblichkeit, ſich friſch Januar bis Dezember und natürlich in befreiender Anmut voll⸗ zog. Man ſpürte, wie die Tanzenden, ſelbſt beglückt durch ihre Ausübung, die Zu⸗ ſchauer mitbeglückten, und als bemerkens⸗ wertes künſtleriſches Charakteriſtikum die⸗ ſer Tanzgruppe bleibt die erfreulich gelun⸗ ene Verbindung und Verſchmelzung der Ellkeigentümlühkeiten des alten, auf der Spitze des Fußes getanzten Balletts mit neuzeitlichem tänzeriſchen Körperbewußtſein in der Erinnerung des Betrachters zurück. In ſchönem Gemeinſchaftseiſer tanzten, am Flügel von Gertrüd Neumann un⸗ terſtützt, Lotte Cornelſen, Anita Boem, Giſela Schecking(die beſonderen In⸗ ſtinkt für Linie, Plaſtik und naturhafte Grazie verriet), Gerta Koren, Elſe Eg⸗ ger und der gewandt und männlich wir⸗ kende Tänzer Horſt Remus. Das Publi⸗ kum fand viel Gefallen an der Darbietung und bewegte, angeregt und mitgeriſſen, leb⸗ haft die Hände. Carl oano ettenbart, Jean Paul und die Frauen Jean Paul wurde von Frauen ganz be⸗ ſonders mit begeiſterter Verehrung geradezu per⸗ ſolgt und wußte zuweilen nicht, wie er ſich dem entziehen oder darauf entgegen ſollte. Eines Tages ſaß bei einem Feſteſſen eine Dame, eine glühende Verehrerin ſeiner Werke, neben ihm, ohne ihr Glück zu ahnen. Der übergelaunte Dichter war nichts weniger als galant gegen ſie, ſondern kurz und kärglich in ſeinen Worten. Plötzlich brachte man ein Hoch auf ihn aus, und beſtürzt wandte ſich die Dame mit der Frage an ihn:„Iſt es möglich, Sie ſind der Dichter, dem ich die erhabenſten Stunden verdanke?“ Beſchämt küßte Jean Paul ihr die Hand indem er ſagte: „Ich bin der Verfaſſer der„Flegeljahre“, aus denen ich Ihnen ſoeben einige Züge gab.“ Der Rundfunk am Samstag: Reichsprogramm: 12.35—42.45 Uhr: Bericht zur Lage; 14.15—45.00 Uhr: Heitere Unterhaltungs⸗ weiſen; 16.00—48.00 Uhr: Bunter Samstag⸗Nach⸗ mittag, 18.00—18.15 Uhr: Hörſgene; 18.30—49.00 Uhr: Der Zeitſpiegel; 19.20—19.55 Uhr: Front⸗ berichte; 20.45—21.00 Uhr: Tänzeriſche Zeitmuſik; 21.00—21.30 Uhr: 30 beſchwingte Minuten; 21.80— 22.00 Uhr: Bunter Melodienreigen.— Deutſchland⸗ ſender: 47.10—48.30 Uhr: Deutſch⸗italieniſche Kon⸗ zertmuſik; 20.15—22.00 Uhr: Operetten⸗Konzert. — e eeeeeeee — ———— eeeeee 8 — — —— Sport-Machrichten Der Sport am Wochenende BVor allem im Fußball lebhafter Spielbetrieb Die ſportlichen Ereigniſſe am letzten März⸗ Sonntag konzentrieren ſich einmal mehr auf die Raſenſpiele und hier wiederum in erſter Linie auf den Fußball. den ſüddeutſchen Sportgauen gibt es außer Meiſterſchafts⸗ und Tſchammerpokalſpielen eine Reihe intereſſanter Freundſchaftstreffen. Es ſpielen: Heſſen⸗Naſſau: Meiſterſchaftsſpiele: Eintracht Frankfurt— Spogg Neu⸗Iſenburg; Rotweiß Frankfurt— Union Niederrad. Kriegserinne⸗ rungspreis: Hanau 93— Kech Wiesbaden. Freundſchaftsſpiele: Kickers Offenbach— VfR Mannheim, LS Mainz—§7S Frankfurt; Univ. Frankfurt— Univ. Heidelberg. Weſtmark: Freundſchaftsſpiele: FV Metz— TSc Saargemünd, Homburger Soldatenelf in Koblenz gegen Tus Neuendorf. Elſaß: Meiſterſchaftsſpiele: FC 93 Mülhau⸗ ſen— Mars Biſchheim; FC Kolmar— SG Straßburg: FB Walk— FV Hagenau. Württemberg: Freundſchaftsſpiel: SB Göp⸗ pingen— VfB Stuttgart. Nordbayern: Meiſterſchaftsſpiel: Würzburger Kickers— Poſt Fürth. München⸗ Oberbayern: Meiſterſchaftsſpiele: 1800 München— Viktoria München: MTV In⸗ golſtadt— Hertha Münzhen; LSV Fürſtenfeld⸗ bruck— Bayern München; Bajuwaren Mün⸗ chen— MTB 79 München; Wacker München— Poſt München; VſB München— Hanſa Mün⸗ Kurheſſen: Tſchammerpokalſpiele: BC⸗Sport Kaſſel— SC 03 Kaſſel; Kurheſſen Kaſſel— Bo⸗ ruſſia Fulda. Auch in den meiſten übrigen NSRe⸗Gauen ſind Meiſterſchaftsſpiele angeſetzt. Wahrſcheinlich wird die Liſte der Gaumeiſter am Sonntag eine weitere Bereicherung erfahren.— Im Handball wird im Sportgau Weſtmark im Treffen zwi⸗ ſchen Bfe St. Ingbert und SG Metz der End⸗ ſpielgegner des Bie Landau ermittelt. In Heſſen⸗Naſſau gibt es vier Begegnungen der Stadtrunde, u. a. TG Offenbach— T Dietzen⸗ bach und TV Griesheim— VDM Heddernheim. In Kurheſſen ſind die Meiſterſchaftsſpiele Hen⸗ ſchel Kaſſel— Ciop Kaſſel und Tuſpo 86/09 Kaſſel— Rotweiß Altenbauna angeſetzt.— Der Hockeyſport verzeichnet ein Freundſchaftstreffen zwiſchen den Gaumannſchaften von Baden und Heſſen⸗ Naſſau in Mannheim. Badens Elf iſt eine Kom⸗ bination Heidelberg Mannheim, während ſich der Gegner in der Hauptſache auf die Spieler des TB 57 Sachſenhauſen und des SC Frank⸗ furt 1880 ſtützt. Im Frauenſpiel zwiſchen Ein⸗ tracht Frankfurt und Sc Frankfurt 1880 ſoll der Gaumeiſter von Heſſen⸗Naſſau ermittelt werden. Verſchiedenes Von den übrigen ſportlichen Veranſtaltungen im Süden des Reichs ſind der Waldlauf der fränkiſchen Leichtathleten in Nürnberg, die Tiſch⸗ tennis⸗Mannſchaftsmeiſterſchaften von Heſſen⸗ Naſſau in Heppenheim, ein Rugbyſpiel zwiſchen Stuttgart und Heidelberg in Stuttgarxt, eine Box⸗Beranſtaltung der Hitlerjugend in Darm⸗ ſtadt und die Schwerathletik⸗Meiſterſchaften von München⸗Oberbayern in München zu nennen. „Kurheſſens Fechterinnen treten in Göttingen zu einem Kampf gegen die Auswahl von Südhan⸗ nover⸗Braunſchweig an. Schwebens Amateurboxer gewannen in Stock⸗ holm einen Länderkampf gegen Dänemark mit 4274 Punkten. Fuſiball auf neuen Wegen Wir erzählen kein Geheimnis, wenn wir ſchreiben, daß im vierten Kriegsjahr ſich dem Mannſchaftsſport mancherlei Hi derniſſe ent⸗ gegenſtellen, die auch mit dem beſten Willen häuſig nicht überwunden werden können. Sie ſind ſo allgemein bekannt, daß es ſich erübrigt, näher auf ſin einzugehen. Auch eine der volkstümlichſten Sportarten, das Fußballſpiel, hat deswegen neue Forwen erhalten. Die deutſche Fußballmeiſter⸗ ſchaft gehört der Vergangenheit an, dem Spiel⸗ betrieb ſind engere Grenzen gezogen. Das iſt eine Tatſache, mit der man ſich abzufinden hat. Nun iſt es aber eine Erfahrung, daß manche ſich nur ſehr ungern vom Althergebrachten tren⸗ nen. Ihnen fällt die Umſtellung ſchwer, und wenn ſchon das Gebot der Stunde die Austragung der deutſchen Meiſterſchaft verbietet, dann möchten jene wenigſtens an der Form der Austragung der Gau⸗ oder Bereichsmeiſterſchaften nicht ge⸗ rüttelt wiſſen. Es fallen dabei zur Erhärtung dieſer Meinung ſo ſchöne Worte wie Hebung der Spielkultur und ähnliche. Gewiß mag dies im Frieden richtig ſein. aber jetzt haben wir Krieg und ger hat ſeine eigenen Geſetze, die nicht in Wunſchträumen liegen. Dieſen Geſetzen muß man Rechnung tragen. Ob man ſie begrüßt oder nicht, iſt nebenſächlich, daß man zweckentſprechend handelt, iſt das allein entſcheidende. Und dabei will uns doch ſcheinen, daß auch der Spielbetrieb in— neuen Rahmen eine neue Form erhalten muß. Wir wollen nicht mit dem Bandmaß die Ent⸗ ſernung der Heimatorte der einzelnen Gau⸗ oder Bereichsgegner feſtſtellen. Es könnte leicht zu falſchen Schlüſſen führen. Ausſchlaggebend iſt ja auch nicht die Entfernung, ſondern wie lange eine Mannſchaft unterwegs ſein muß, um ihr Punkte⸗ ſpiel durchzuführen. Dieſe Zeit braucht keines⸗ wegs immer mit der Weite des Raums im Ein⸗ klang zu ſtehen. Wenn man z. B. hört, daß eine Reiſezeit von den frühen Morgenſtunden bis in die ſpäten Abendſtunden benötigt wird, dann iſt damit bereits auigezeigt, daß mit den Kräften der Spieler Raubbau getrieben wird, der heute nicht mehr verantwortet werden kann, von der Belaſtung der Verkehrsmittel und anderen Din⸗ gen ganz abgeſehen. Dies alles läßt es wohl nützlich erſcheinen, daß man künftig den lokalen oder nachbarlichen Spie⸗ len die Bedeutung zukommen läßt, die ſie im Augenblick verdienen. Aus dem Sportbereich Mitte kommt z. B. der Vorſchlag, an den Spielen um die Gau⸗ oder Bereichsmeiſterſchaften auch die unterklaſſigen Vereine teilnehmen zu laſſen, da häufig im ſpieleriſchen Können augenblicklich kein großer Unterſchied zwiſchen Kreis⸗ und Gauklaſſe beſtehe. Man gebe damit den Spielen nicht nur die zur Zeit einzig mögliche Form, ſondern belebe damit auch zualeich den Fußballſport auf breiteſter Grundlage. Der Vorſchlag hat viel für ſich und verdient es, eingehend geprüft zu werden. Hochschulspiele im Fußball u. Handball Dank der Initiative der Heeres⸗Studenten⸗ Kompanie(med.) der Univerſität Frankfurt hat der Hochſchulſport im Südweſten des Reichs einen neuen Anlauf genommen. Am Mittwoch trafen ſich im Frankfurter Sportfeld die Fußball⸗ und Handballmannſchaften der Uniwerſitäten Frank⸗ furt und Gießen, wobei im Fußball Frankfurt mit:0(:0) und im Handball Gießen mit 42 (:1) Toren ſiegten. Im Fußball wäre ein Un⸗ entſchieden am Platz geweſen, denn Gießen drängte in der zweiten Hälfte, ohne aber den vor⸗ züglichen Frankfurter Hüter Weiß(Königsberg) überwinden zu können. Im Handball erwies ſich der Gießener Sturm als der wurfkräftigere. 5 Ehrung für Dr. Carl Diem Der auf einer Vortragsreiſe durch Rumänien in der Hauptſtadt Bukareſt weilende Direktor des Internationalen Olympiſchen Inſtituts, Dr. Carl Diem, wurde anläßlich eines Empfanges im Hauſe des rumäniſchen Sportamtes zum Ehren⸗ mitglied des rumäniſchen Sports ernannt. In „ſeiner Anſprache betonte der Leiter des Sport⸗ amtes, Prof. Gheorghiu, daß die Sportkamerad⸗ ſchaft der deutſchen und rumäniſchen Jugend ſich die Waffenkameradſchaft des deutſchen und rumä⸗ — Soldaten an der Front zum Vorbild nehme. Zwei neue Handballmeister Die Handballmeiſterſchaft des Sportgaues Dau⸗ zig/ Weſtpreußen fiel an den Luftw.⸗SB Rahmel, der im erſten Endſpiel um die Gaumeiſterſchaft den LS Elbing mit 10:6 Toren ſchlug und das zweite Spiel kampflos gewann.— Auch in Süd⸗ hannover/ Braunſchweig iſt die Entſcheidung ge⸗ fallen, wenn auch erſt auf eine Entſcheidung der Reichsſportführung hin, die einen Streitfall zu klären hatte. Als Gaumeiſter iſt die erſt in der vergangenen! Spielzeit zur Gauklaſſe aufgeſtie⸗ gene SGOp Hannover beſtätigt worden. Die Zahl der deutſchen Handball⸗Gaumeiſter hat ſich damit auf 18 erhöht. Olympiasieger Wöllke geiallen Wieder beklagt der deutſche Sport, insbeſon⸗ dere die Leichtathletik, den Heldentod einer ſeiner Beſten: Hauptmann Hans Wöllke(Berlin) fiel im Oſten als Angehöriger eines /Polizei⸗Re⸗ giments. Hans Wöllke war beim Olympia 1936 in Berlin der beſte Kugelſtoßer der Welt und gewann mit einer Weite von 16,20 Meter die Goldmedaille vor dem Finnen Gunnar Baerlund und Gerhard Stöck. Von 1934 bis 1942 war Wöllke ſiebenmal deutſcher Meiſter. Seine beſte Leiſtung von 16,66 Meter hat heute noch als Europa⸗Beſt⸗ leiſtung Beſtand. In zahlreichen Länderkämpfen der Berliner Sieg und Punkte für Deutſch⸗ land. Nach Herbert Leupold hat auch der deutſche Schiſport wieder einen ſeiner beſten Läufer ver⸗ loren, und zwar den Münchner Chriſtian Merz, der ebenfalls an der Oſtfront ſein Leben für Führer, Volk und Vaterland ließ. Merz war einer der beſten deutſchen„Kombinierten“. Er gehörte auch der deutſchen Nationalmannſchaft an und kam einmal bei den finniſchen Winterſpielt. in Lahti in der Kombination Langlauf/ Sprung⸗ lauf auf den 6. Platz. Kdỹ ⸗Schachturnier Im Haus der Deutſchen Arbeit, P 4, beginnt am kommenden Sonntag, vormittags 9 Uhr, die erſte Runde um die Kreiseinzelmeiſterſchaft. Badens Hockey⸗Elf zum Spiel gegen Heſſen⸗ Naſſau am Sonntag in Mannheim ſteht wie folgt: Loonen(TH 78); Geyer(BfR Mhm.)— Rehberger(TH 78); Kuhnle(§TB 46)— Eiſen, Hettinger(beide HCH),; Heiler(VfR)— Peter 1, Peter 2(beide HCch)— Feſenbecker (MT 46)— Boos(MTG). Die Schweizer Fußballelf zum Länderkampf gegen Kroatien am 4. April in Zürich ſteht wie folgt: Huber; Minelli, Guerne; Springer, Ver⸗ anti, Rickenbach; Bickel, Friedländer, Amado, Walacek. G. Aeby. Die Handballelf der ScOp Hamburg ſchoß in ihren 16 Meiſterſchaftsſpielen nicht weniger als 304 Tore und gewann mit 30:2 Punkten die Gaumeiſterſchaft. Dieſen 304 Toren ſtehen 86 Gegentreffer gegenüber. Der Sportgau Weſtmark führt am Sonntag, 25. April, in der Wartburg zu Saarbrücken ein gauoffenes Boxturnier durch. Der AS? 1888 Marburg erzielte bei der Lei⸗ ſtungsabnahme zur deutſchen Mannſchafts⸗ meiſterſchaft im Gewichtheben in den Uebungen des olympiſchen Dreikampfes 1357,5 Kilogramm. Der internationale Schi⸗Verband wird am 9. Juni in Bucdapeſt zu einer Arbeitstagung zu⸗ ſammentreten. Einen Schi⸗Patronillenlauf über 150 Kilo⸗ meter beſtritten elf Mannſchaften der finniſchen Luftwaffe auf der Kareliſchen Landenge zwiſchen Kexholm und Viipuri. Die ſiegreiche Mann⸗ ſchaft benötigte 17 Stunden und 25 Minuten. Spaniſcher Schimeiſter im Abfahrtslauf wurde Joſé Arias vom Centro⸗Club Barcelona. Die fanden in den ſüdlichen Pyrenäen att. der 0,16 Mill./ zu erreichen. Wirischafts-eldungen Herstellung von Papierwaren und Druck-Erzeugnissen Für das Gebiet der Papier⸗ und Pappeu⸗ verarbeitung und das Druckgewerbe hatte die Reichsſtelle für Papier bisher eine Auzahl von Herſtellungsverboten erlaſſen, deren Liſte durch verſchiedentliche Ergänzungen im Laufe der Zeit einen erheblichen Umfang angenommen hat. Die durch die Kriegslage bedingte Forderung nach ſparſamſten Umgang mit Arbeitskräften und Ma⸗ tarial ließ es als zweckmäßig erſcheinen, nunmehr für das Gebiet der Papier⸗Verarbeitung und das Druckgewerbe ein pöſitives Fertigungsprogramm aufzuſtellen, alſo liſtenmäßig feſtzulegen, welche Papierwaren und Druckerzeugniſſe unter den Kriegsverhältniſſen noch hergeſtellt werden dür⸗ fen. Demgemäß führt der Nachtrag 1 zur An⸗ ordnung 2/43 der Reichsſtelle für Papier eine ſolche Liſte für Papierwaren und Druckerzeugniſſe auf. Gegenſtände aus Papier und Pappe, die nicht in dieſer Gebotsliſte verzeichnet ſind, dürfen ſomit fortan nicht mehr hergeſtellt werden. Zur Kahn-Entladung am Sonntag Es iſt feſtgeſtellt worden, daß die Kahn⸗Ent⸗ ladungen am Sonntag, die aus Rückſicht auf den Mangel an Schiffsraum und die Höchſtleiſtungen, die von der Schiffahrt gefordert werden müſſen, deshalb wielfach nicht durchgeführt werden, weil die Umſchlagsbetriebe oder Empfänger höhere Lohn⸗ ausgaben ſcheuen oder dem Verlade⸗Perſonal Sonntagsarbeit für geringere Mengen nicht zu⸗ muten wollen. Da jedoch jeder unnötige Aufent⸗ halt der Schiffe vermieden werden muß, muß nach wie vor verlangt werden, daß auch kleinere Men⸗ gen ſonntags entladen werden, um den Schiffs⸗ raum möglichſt ſchnell wieder zur Verfügung zu erhalten. Die Reichsbahn ihrerſeits iſt bereit, gerade am Sonntag für Kahn⸗Entladungen und ⸗Beladungen bevorzugt Waggons zu ſtellen, denn ſie wird durch derartige Arbeiten beſonders ſtark entlaſtet. Hofbräuhaus-Bierzentrale AG., Saarbrücken Dieſe Saarbrücker Brauereigeſellſchaft legt jetzt erſt die Abſchlüſſe 1935/6(80..) bis 1940/41 (30..) vor, da Differenzen aufgetreten waren, die anſcheinend— nähere Einzelheiten ſind dar⸗ über nicht bekannt geworden— gerichtlich aus⸗ getragen wurden, wenigſtens ſah die TO einer aocHV am 19. 5. 1942 die Beſtellung eines Ver⸗ treters zur Führung eines Rechtsſtreites gegen die Mitglieder des Vorſtandes und des Auf⸗ ſichtsrates und die Abberufung und Neubeſtellung von AR⸗Mitgliedern vor. Das 1762 durch Fürſt Wilhelm Heinrich von Naſſau⸗Saarbrücken ge⸗ gründete, 1904 in eine AG umgewandelte Unter⸗ nehmen hatte das Kapital von 2,5 Mill. ffr. auf 400 000% umgeſtellt, doch ſind davon bis 19441 154 218 4 noch ausſtehend geblieben. Für 1935/36 wird ein Verluſt von 27 332 /, für 1936/37 von weiteren 57 348 /, für 1937/38 ein Gewinn von 9086 /, für 1938/39 ein Neuverluſt von 24 248„/, für 1939/40 ein Gewinn von 8779 und für 1940/41 ein Gewinn von 4904/ ausgewieſen, ſo daß per Saldo zum 30. 9. 1941 der Verluſt noch 86 153/ beträgt, wobei 50 000/ Rücklagen intakt blieben. Die Anlagen ſtehen Ende 1941 mit 0,27 (1936 noch 0,38, ſpäter kaum verändert) zu Buch. Das Umlaufvermögen ſtieg auf 0,87(1935/36 0,70, 1937/38 0 60), während Wertberichtigungen zuletzt 0,17 gegen 0,20 in den beiden Vorjahren, 0,14 in 1937/8, 0,16 in 1936/37 und 1995/36 ausmachten. Rückſtellungen wurden von rö. 0,05 auf 0,28 ver⸗ ſtärkt. Die Verbindlichkeiten betrugen zuletzt 0,48 gegen 0,61, 0,48, 050, 0,57 und 0,56 in den voran⸗ gegangenen Jahren. Der Jahresrohertrag, der 1935/36 noch 0,245 Mill./ betragen hatte, iſt 1937/88 auf 0,12 abgeſunken, erreichte 1988/39 noch 0,16, um 1939/40 auf 0,08— in Auswirkung des Weſtfeldzuges— zurückzugehen und 1940/41 wie⸗ währten Die Herſtellung von Füllhaltern und Füll⸗ halterteilen iſt mit Wirkung vom 1. Mai ab nach einer Bekanntmachung der Reichsſtelle Glas, Keramik und Holzverarbeitung vom 18. März verboten, ſoweit hierfür nicht Herſtellungs⸗ anweiſungen vorliegen. Für die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen ſind die Wirtſchafts⸗ gruppe Metallwaren und verwandte Induſtrie⸗ zweige, Berlin⸗Halenſee, Kurfürſtendamm 163, und die Reichsgruppe Handwerk, Berlin, Neu⸗ ſtädtiſche Kirchſtraße—5, jeweils für ihre Mit⸗ glieder zuſtändig. * Deutſche Gold⸗ und Silber⸗Scheideanſtalt, Frankfurt a. M. Die von der Deutſchen Gold⸗ und Silber⸗Scheideanſtalt vorm. Roeßler, Frank⸗ furt a.., ausgegebenen 20000 000 4“ Teil⸗ ſchuldverſchreibungen wurden zu 102 v. H. von einer unter Führung der Dresdner Bank in Frankfurt a. M. ſtehenden Bankengemeinſchaft im Wege des freihändigen Verkaufs untergebracht. Infolge ſtarker Nachfrage mußte eine erhebliche Zuteilungsbeſchränkung vorgenommen werden. * Elſäſſiſche Bodenkreditbank AG, Straßburg. In einer Sitzung hat der Auſſichtsrat beſchloſſen, der HV eine Dividende von 4,50/ für jede nicht umgeſtellte Aktie von 500 Fr.= 25/ vor⸗ zuſchlagen. Volksbank Büdingen eämbch Büdingen. Der HV wurde die Verſchmelzung der Volksbank Büdingen eGmbc mit der Landwirtſchafts⸗ und Gewerbekaſſe eGmbc Büdingen vorgeſchlagen. In 1942 verzeichnete die Volksbank einen Um⸗ ſatz von 8/35(28,15) Mill.= I v. H. mehr. Die Bilanzſumme ſtieg um 37 v. H. auf 245 (1,79). Die Spareinlagen, allein vermehrten ſich um 30 v. H. auf 1,51(1,15), während Ausleihungen um 10 v. H. auf 0,52(0,57) Mill./ zurück⸗ gingen. Die Zahlungsbereitſchaft beſſerte ſich um 63 w.., da eigene Wertpapiere von 0,57 auf 4,0 Mill./ anwuchſen. Bei der insgeſamt 356igen Steigerung der Einlagen ſind die Haus⸗ zinsſteuerabgeltungsbeträge bereits abgeſetzt. Der Reingewinn iſt mit 13 071(6198)/ um über 100 v. H. geſtiegen. Es werden hieraus§ v. H. Dividende vorgeſchlagen auf rö. 0,10 Mill./ Ge⸗ ſchäftsguthaben, während 4550/ an Rücklagen, 4600„ an Penſionsfonds gehen. Der Mehr⸗ gewinn geht alſo an die Rücklagen(i. V. 5 v. H. Dividende ſowie 1200% Zuweiſungen). Mit⸗ gliederbeſtand 422(432) weiter rückläuſig. * Deutſche Hypothekenbank, Weimar. In der HB(unv. 6 v. H. Dividende) wurde u. a. aus⸗ geführt, daß bisher Hypotheken von 9,5 Mill. zugeſagt wurden, davon 5 Mill. für Zwecke der Ablöſung der Hauszinsſteuer oder der Reſi⸗ nanzierung nach erfolgter Steuerablöſung. Zu den in der 19429er Bilanz ausgewieſenen Abgel⸗ tungsdarlehen von 80,2 Mill. kamen reſtliche 19 Millionen im neuen Jahre hinzu. Insgeſamt erhöhte ſich die Summe der zur Ablöſung ge⸗ Abgeltungsdarlehen und Hypotheken auf 98 Mill.. Mit den im neuen Jahr bege⸗ benen 31 Mill./ Pfandbriefen wuchs der Pfandbriefumlauf auf 510 Mill.. Börſenindizes. Die vom ſtat. Reichsamt errechneten Börſenindizes ſtellen ſich in der Woche vom 15. 3. bis im Vergleich zur Vor⸗ woche wie folgt: Aktienkurſe Index 1924—1926 — 100 geſamt 158,16(Vorwoche 158,14, Kurs⸗ niveau der 4 v. H. Wertpapiere Pfanoͤbrieſe unv. 102,50, Dt. Reichsſchatzanweiſungen 1940, Folgen 6 und 7, 104,98(unv.), Kommunalobli⸗ gativnen unv. 102,50, Dt. Peichsbahnanleihe 1940 unv. 103,40, Anleihen der Känder 103/16(109,13), Anleihen der Gemeinden 102,44(102,45), Ge⸗ meindeumſchuldungsanleihe 103,78(103,65), In⸗ duſtrieobligationen 104,92(104,88). 000PT0P0PPP0PPTPbP0P0PTPPTPTPTTTTTTTbTTTT Wasserstandsbeobachtungen: Rhein-Pegel: 24. B5. 26. Rhein-Pegel: 24. 5. 20. Rheintelden.04.03.01 Mannheim.36.36.34 Breisach.66.59.63 Kaub.44.47.49 Kehl.19.17.18 Köln.15.14.14 Straßburg.05.02.00 Neckar-Pesel: Maxau 3..65 Mannheim.37.35.88 .68.66 * FAMILIEN-ANZEICEN Unsere Heidi und Gudrun haben ein Brüderchen Fritz-Peter be⸗ kommen. Für unseren auf dem Felde der Ehre gefallenen lieben Papa haben wir einen Namens, krager erhalten. Frau Margot Kühnle geb. Gutperle,.Z. Luisen- heim, Privat-Abtlg. Dr. Ostertas. Mh.-Käfertal. Kornblumenstr. 4, 22. März 1943. St4598 Für die mir anläßlich meines 60. Geburtstages erwiesenen Auf⸗ merksamkeiten sage ich meinen herzlichsten Dank. Gottlieb Kolb, Rheinhäuserstraße 11. St4576 Schmerzerfüllt aeben wir be- kannt, daß unser lieber Sohn, Bruder. Schwager u. Onkel Helmut Belz Unteroſtizier in einer-Einheit im Alter von 25 Jahren im Osten den Heldentod fand. Er folate sei- nem Bruder Anton. welchen vor 12 Monaten dasselbe Schicksal er- eilte, im Tode nach. Mannheim. Philippsburg. 26. 3. 48. Krappmühlstraße 8, Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Oskar Belz und Kinder; Franz Belz(2. Z. im Osten); Auna Belz geb. Gentner; Karl Belz(z. Z. im Osten): Else Wurst geb. Belz: Lina Belz und Kind Doris. EC- vurde mir jetzt die un- faſbare Nachricht. daß mein lieber Mann und treusorgen- der Vater seiner drei Kinder. unser lieber Bruder, Schwiegersohn. Schwager und Onkel Friedrich Vögele Soldat in einem Grenad.-Reut. bei den schweren Kämpfen im Sũ· den der Ostfront im Alter von 35 Jahren in soldatischer Pflichterfül- lung den Heldentod fand. Hvesheim(Rinastraſße 12). Kaisers- lautern. Regensburs. Langwieden, Mannheim- Feudenheim · Waldhof. Ladenburs. den 25. März 1943. In tiefer Trauer: Masdalena Vö- Kiele geb. Bäcker u. Kinder Wal- traud. Roland u. Werner; Fam. Johann Vögele; Fam. Karl Vögele: Fam. Jakob Vögele: Georg Vötgele (Z. Z. i..) u. Fam.; Ernst Vösele CZ. Z. i..) u. Fam.; Paula Vögele; Fam. Adam Spatz und Frau geb. Vögele: Fam. Alois Herold u. Frau geb. Vögele: Fam. Herm. Krauss u. Frau geb. Vögele; Fam. Bäcker, Schwiegereltern: Karl Bäcker(2. Z. im Felde) u. Fam.; Fam. Fritz Bitzer; Fam. Alired Höh. Auch wir verlieren in ihm einen treuen. gewissenhaiten Mitarbeiter und auten Kameraden. Betriebsführung und Gefolaschaft der Firma F.& A. Ludwia K.., Bauunternehmung. Mannheim. In treuer Pflichterfüllung gab unser lieber. unvergehlicher Sohn, Bruder, Enkel u. Nefle Werner Schlichting Gefr. u. Funker in einem mot. Artl.- Regt.-Inh. des EK. 2. Kl. im blühenden Alter von 20 Jahren in Osten sein junges Leben für sein Vaterland. Mannheim(Werderstraße 23). In tieter Trauer: Ernst Schlichting u. Frau: Heinz Schlichting. Feldwebel u. KOA. in einem Kempfgeschwader: Ma- rianne Schlichting. Das 1. Seelenamt ist am 30. März 1943. 9 Uhr. in der Heilig-Geist- Kirche.. Von Beileidsbesuchen bit- tet man abzusehen. Unsagbares Leid kam erneut über uns durch die erschũt⸗ ternde Nachricht, daß mein lieber. herzensauter Mann und treuer Lebenskamerad. mein über alles geliebter Papa. unser lieber Sohn. Bruder, Schwiesersohn. Schwager und Onkel Robert Staufier Gefr. in einem Art.-Rext. im Osten durch ein tragisches Ge- schick sein junges Leben geben mußte. Er folate nach 3 Monaten seinem an der Ostfront gefallenen lieben Schwager Walter im Tode nach. 8 Neckarhausen, Oftersheim. Mann- heim-Waldhof(Zäher Wille 22). In tiefer Trauer: Wilma Stauffer geb. Lutz und Kind Robert: Fam. Philipp Siegel: Fam. Emil Siegel; Fam. Theodor Lutz: Fam. Adolf Lutz sowie alle Verwandten. Tieferschüttert geben vir allen Verwandten und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß nach einem arbeitsreichen Leben mein innigstseliebter Mann. mein her⸗ zensguter und treusorgender Vater, unser lieber Bruder. Schwager und Onkel. Herr Eugen Dörr gestern früh im Alter von 54 Jah- ren unerwartet und wohlvorberei- tet sanft entschlafen ist. Mhm.-Neckarau, Am Rangierbahnhof In tiefer Trauer: Katharina Dörr geb. Wolf: Eugen Dörr(2. Z. Wehrmacht). Beerdigung: Samstag, 27. März 43, 14 Uhr. Hauptfriedhof Mannheim. Allen. die unser beim Heimgang unserer lieben. unvergeſlichen Mut- ter. Frau Katharina Rexroth geb. Brehm, mitfühlend gedachten, sagen Wir hiermit unseren herzl. Dank. Mhm.-Waldhof(Zellstoffstraße Sa). Erbach i. O. den 25. März 1943. Im Namen der trauernden Hin- Verwandten. Freunden u. Bekann- ten die traurige Nachricht, daß unser Ib. Vater u. guter Opa. Herr Peter Thyssen nach kurzer Krankheit im Alter von 84 Jahren durch einen raschen Tod von uns gesgangen ist. Mhm.-Feudenheim(Wilhelmstr. 27a) In tiefer Trauer: Wilhelm Kumpf u. Frau Magdalena geb. Thyssen nebst zwei Enkelkindern Roland und Friedemann; Carl Thyssen: Familie Emil Thyssen; Frau Len- chen Schwägerl geb. Thyssen. Beerdiguns: Samstag. 27. März 43. 14.30 Uhr, in Mannbeim. terbliebenen: Georg Rexroth. Fahrradreiien und Gummischuhe repariert: Pfähler, Neckarauer Straße 97, Eeke Schulstraße. Schreib- und Rechenmaschinen repariert und kauft: J. Bucher, Mannheim, B 1, 3, Ruf 242 21. Amil. Bekanntmachungen fEN SrEIIEN THEATER FILM-THEATER Sonderzuteilung von Apfelsinen. Auf den.-Abschnitt der Reichsfett- Karte 47 mit dem Aufdruck„Städt. Er- nährungsamt Mannheim“ für Jugend- liche von 14—18 Jahren(Jgd) wird in den Obstfachgeschäften bis spätestens Montag. den 29. März je 1 kg Apfel- sinen abgegeben. Die Geschäfte müs- sen den genannten Abschnitt bei der Warenabgabe abtrennen, aufkleben und bei uns(Rathaus, N 1. Zimmer 60) in der Woche vom 30. 3. bis 3. 4. 1943 zur Abrechnung vorlegen. Die Rech- nung des Großhändlers ist jeweils bei- zufügen. Für Auswiegen und etwaigen Verderb dürfen nicht mehr als 5 v. H. in Ansatz gebracht werden. Die Zu- weisung von Apfelsinen an Kinder von —14 Jahren ist in allen Stadtteilen abgeschlossen. Städt. Ernährungsamt Mannheim.(189 Feinmech. Werk sucht Ingenieur od. Techniker als Sachbearbeiter für die Bestellung v. Werkzeugen und Betriebsmittel; sowie Mit⸗ arbeiter für die Durchentwicklg. neu anlaufender Geräte bis zur Fertigungsreife u. Ueberwachung termingemäber Lieferung von Musterserien. Ausführl. Bewerb. mit Kennwort:„Sachbearbeiter“ unter Nr. 103. 1106 Ingenieur-Chemiker zur Bearbeits. 032 anfallenden physik-chem. Aufgaben in einem neuzeitlichen optischen Betriebe z. mögl. bald. Eintritt gesucht. Ausführl. Be⸗ Werbg. m. Kennwort„Ingenieur⸗ Chemiker“ unter Nr. 7145. 1106 Abgabe v. Kraitiahrzeug-Batterien Auf Grund des Reichsleistungsgesetzes 15 wird die Abgabe sämtlicher brauchbarer und unbrauchbarer Kraft- fahrzeug-Batterien aller stillgelesten Kraftfahrzeuge zu Eigentum der Wehr⸗ macht bis zum 31. 3. 43 angeordnet. Die Abgabe innerhalb des Wehrkreises XII regelt sich wie folgt: 1. Abgabe⸗ pflichtig sind: a) die Kraftfahrzeug- halter stillgelegter Kraftfahrzeuse. b) in Abwesenheit dieser deren Vertreter. c) die von Kraftfahrzeughaltern mit der Batteriepflege beauftrasten Firmen oder dritte Personen, d) Kraftfahrzeug- und Elektroinstagdsetzunas-Werkstät⸗ ten 2. Abzugeben sind: a) Batterien aus den Orten Mannheim und Lud- wigshafen, Saarbrücken. Kaiserslau- tern. Landau. Darmstadt. Mainz. Kob- lenz und Trier. bei den in den vor- genannten Städten befindlichen Hei- matkraftfahrparken.(Für Ludwigs- hafen ist der Heimatkraftfahrpark Mannheim zuständis), b) Batterien aus Orten ohne Heimatkraftfahrpark, ie⸗ doch mit dem Sitz eines Wehrmelde- amtes bei diesem Wehrmeldeamt. c) alle übrigen Batterien in entleertem Zustand als Post- oder Bahnsendung an einen der in Zifler 2 a genannten Heimatkraftfahrparke. 3. Jede Batterie ist mit einem gut befestigten Anhänger zu versehen, der die Angabe des Na- mens und der Anschrift des Besitzers. des polizeilichen Kennzeichens des Kraftfahrzeuges sowie die Stelle, wo⸗ hin die Zahlung zu erfolgen hat(Post- scheck- od, Bankkonto) träst. 4. Nach dem Reichsleistungsgesetz besteht Zu- bringerpflicht. Die Abnabe kann auch durch eine beauftragte dritte Person erfolgen 5. Der zu erstattende Wert der Batterie wird von einer Kommis- sion der Wehrmacht nach den vom Reichskommissar für Preisbildung er- lassenen Richtlinien festgesetzt. Es werden nur Kosten für Bahn- u. Post- versand erstattet. Diese sind der Ab- lieferungsstelle aufzugeben bezw. auf dem Anhänger zu Ziffer 3 zu vermer- ken. 6. Nach dem oben genannten Termin wird die Abgabe der Batte- rien karteimäſſig nachgeprüft. Festge- stellte Nichtbefolgung wird auf Grund des§ 34 des Reichsleistungsgesetzes bestraft Wehrersatz Inspektion Mann- heim. Gruppe K.(664⁵ VERMIETUNCEN In Feudenheim in Einfamilien- haus mit Warmwasserheiz. sind 3⸗4 leere Zimmer mit eingericht. Bad abzugeben. Becker, Feuden. heim, Schenkendorfstraße 12. Gut möbl. Zimmer an Herrn zu. Vermieten. Koch, P 7, 21, III. Schlafzim, m. 2 Bett. an ig. Ehep. Zzu verm. Angebote unt. St 4503. Möbl. Zim. zu vm. M 2, 9, rechts. 95 — Vorkalkulatoren, Termmverfolger, Sachbearbeiter für Auftrags- und Bestellwesen suchen wir für un⸗ ser Werk. Bewerber melden sich unter dem Kennwort„Aufstiegs- möglichkeit 4444“ an die Ala, Wien I, Wollzeile 16. 1081 Junge tüchtige Verkäuierin ges. Baum, Füllhalter, O 6, 4, Eern- Sprecher 265 31. 32⁴⁵ Aeltere Frau zur Betreuung eines frauenlosen Haushaltes gesucht. Angebote unter Nr. 7150. putsirau für ca. 2 Std. tägl. ge⸗ sucht. Otto Hornung, Qu 7, 23. TAUSCH-ANZEICEN Radio, 220 Volt, geg. 125 Volt, au tauschen Angebote“ unt. St. 4498. Biete: Gasbadeofen, gut erhalten. Suche: Da.-Fahrrad. Becker, Ludwigshafen, Tel. 627.89. 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Nr. 227, Aus Anlaß der Verpflichtung der Jugend: Nachmittags-Vorstellung für die Hitler-Jugend ohne Kar⸗ tenverkauf:„Der goldne Dolch“, Schauspiel von Paul Apel. Anfang 14 Uhr, Ende ętwa 16.30 Uhr. Nationaltheater Mannheim. Sams- tag ,27. März. Vorstellg. Nr. 228, Miete B 19, 1. Sondermiete B 10: „Der Biberpelz“, Diebskomödie von Gerhart Hauptmann. Anfang 18.30 Uhr, Ende gegen 21 Uhr. UINTERHALTUNG U Libelle. Täglich 19.00 Uhr, Nach⸗ mittags. Vorstellungen jeden Mitt⸗ Woch, Do., Sonnt. auch 15 Uhr: „Artistik bringt krohe Laune!“ siehe Anschlagsäulen). Vorverk. jeweils 7 Tage im voraus(außer Sonntags) täglich.30-11.30 Uhr: Libelle-Kasse, O 7, 8. 373 Palmgarten„Brückl“, zw. F3 u. F4. Sympathische Leute beim frohen Spiell. Tägl. 19.30, Mittw., Do. u. Sonnt. auch 16 Uhr. Vorverkf. tägl. 10.12, 14-17 Uhr. Ruf 22601. Varieté Liedertafeh K 2, 32. Das Programm Bunt und Heiter usw täglich 19.30 Uhr, mittwochs, samstags und sonntags auch 15.30 Uhr. 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