Rrrreeen — Erſcheint wöchent! 7mal Bezugspreiſe. Fret Haus monatl. 1,70 Mk. und 30 Pig Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholi.70 Mk., durch die Poſt.70 Mt zuzügl 42 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen Waldhofſtr 12, Kronprinzenſtr 42 Schwet · zinger Str 44 Meerfeldſtr 13. Ne Fiſcherſtr 1, bbe Hauptſtr Se Freiburger Str 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt 25. f 55. W Oppauer Str8. kolgend Monat erfolgen Neue Mannheimer Jeitu millimeterzeile 78 Pfg eineklei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in be beſtimmten Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge Einzelpreis 10* Anzetgenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pig., 65 mm breite Te Für Familienanzeigen ermäßigte Grundpreiſe Allgemein ſtimmten Ausgaben an erichtsſtand Mannheim ültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Rr 14 Bei od Konkurſen wird Freitag, 16. April 1943 Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 16. April. Im Hinblick auf die bevorſtehende Pfingſttagung der Labour Party ſind bis⸗ her von 33 lokalen Parteiorganiſationen Anträge auf Aufhebung des Burgfriedens beim Generalſekretariat eingelaufen; äwei andere Anträge fordern die Zurück⸗ ziehung der Labourminiſter aus der Re⸗ gierung. Es darf angenommen werden, datz noch weitere Anträge in dieſer Rich⸗ tung geſtellt werden. Die Zahl der bisher vorliegenden An⸗ träge läßt iedenfalls erkennen, daß die Frage des Burgfriedens auf der Pfinaſt⸗ tagung zu einer außerordentlich lebhaften Auseinanderſetzung führen muß. Bekannt⸗ lich hatten auf der letzten Pfingſttagung die Freunde des Burgfriedens einen außer⸗ ördentlich ſchweren Stand und konnte eine negative Entſcheidung der Partei nur mit einer ſchwachen Mehrheit durchſetzen. In dem inzwiſchen vergangenen Jahr haben ſich Dinge ereignet, die die Stellung der La⸗ bourminiſter, die ſelbſtverſtändlich Anhän⸗ ger des Burgfriedens ſein müſſen, weiter⸗ hin kompliziert haben. In der geſtrigen Unterhausſitzung fragte der Labourabgeordnete Shinwell, der ſtets gegen den Burgfrieden geweſen iſt, Churchill, wieweit er bereit ſei, die Beibe⸗ haltung des Burgfriedens zu empfehlen. In ſeiner Antwort bemerkte Churchill, er glaube ſeinerſeits, daß die Entwicklung dahin gehe, daß der gegenwärtige Grund zur Beibehaltung des Burgfriedens eher noch ſtärker werde als der, der ſeinerzeit die drei ſtärkſten Parteien bewogen habe, ihn einzuführen. Die, die wirklich an ein ſiegreiches Ende des Krieges glaubten, würden gut daran tun, ihre Unzufrieden⸗ Hheit mit deuen an den Taa zu legen, die den Burgfrieden brechen Shinwell tadelte in ſeiner Replik, daß der Burgfriede das Ende kleiner Parteien, zur Folge habe und daß man dadurch vielleicht beginne, im Kielwaſſer Frankreichs und des„Faſchismus“ zu fahren. Churchill wies darauf hin, daß die kleinen Parteien nicht Iange leben würden, ſobald die großen Par⸗ teien wieder den Kampf gegeneinander be⸗ gonnen hätten, der„eine heilſame Säube⸗ rung des Niemandslandes“ haben würde. Intereſſant iſt, daß einige von den loka⸗ len Verbänden der Labour Party ihre Sorge vor einer ſogenannten zum Ausdruck brachten und daher eine mög⸗ lichſt ſchnelle Wahl nach Kriegsende ſordern, und zwar unter ſolchen Formen, daß die Parteien durch die gegenwärtigen Verhält⸗ niſſe im Wahlkampf nicht gebunden ſeien. Unter Khakiwahlen verſteht man bekannt⸗ lich die Wahlen, die kurz nach Kriegsende ſtattfanden und bei der die Frontſoldaten noch in ihren Khakiuniformen an die Wahl⸗ urne traten und die nicht im Sinne der Labour Party ausfieleen. 20 lokale Parteiverbände und zwei Ge⸗ werkſchaften haben ſich im Sinne der kom⸗ muniſtiſchen Forderung auf Anſchluß an die Arbeiterpartei ausgeſprochen, und unter dieſen befindet ſich auch, wie nicht anders zu erwarten war, die beſonders einfluß⸗ xeiche Gewerkſchaft der Bergarbeiter. Neben der Frage des Burgfriedens wird gerade zur Folge auch dieſe Frage des Anſchluſſes der Kom⸗ muniſten einer der delikateſten Punkte auf der Tagesordͤnung des Pfingſtkongreſſes ſein. „Merkwürdigerweiſe iſt man in London, wie der Korreſpondent von„Socialdemo⸗ craten“ berichtet, ſeit einigen Tagen der Auffaſſung, daß ſich für eine Beibehaltung „Khakiwahl“ Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle K 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 1 Ende des Burgfriedens in England des Burgfriedens eine große Majorität fin⸗ den wird und daß auch die ablehnende Hal⸗ tung der Labourführung gegenüber den Kommuniſten abgelehnt wird. Noch bis vor kurzem war man in informierten Kreiſen Londons der gegenteiligen Anſicht und glaubte, daß ſich beſtenfalls eine kleine Ma⸗ jorität bereitfinden würde. Es muß alſo bhinter den Kuliſſen in den letzten Tagen ein Kuhhandel zwiſchen Labour Party und der Regierung ſtattgefunden haben der zu einer derartigen Annahme berechtigt, da in der Oeffentlichkeit keine Tatſachen bekannt ge⸗ worden ſind, die auf eine Aenderung der Lage hindeuteten. Wie denkt der Engländer über churchill7 — Stockholm, 16. April. Auf Grund einer Unterſuchung des Lon⸗ doner Galupp⸗Inſtituts ſtellt heute„News Die Tabour- Parii vor eruſter Eutſcheidung Chroniele“ mit ſichtlichem Unbehagen feſt, daß nur jeder dritte Eng,länder ſich Churchills Reden anhört bzw. ſie lieſt Immerhin hat die Unterſuchung das beru⸗ higende Ergebnis gehabt, daß auch diejeni⸗ gen, die auf eine Kenntnisnahme der Re⸗ den des Premierminiſters aus verſtänd⸗ lichen Gründen verzichten, mit ſeiner Amts⸗ tätigkeit„vollauf“ zufrieden ſind und nur 1 Prozent der Befragten iſt der Auffaſſung, daß Churchill verſchwinden müſſe. Das liberale„News Chroniele“ findet das Ergebnis der Unterſuchung züberraſchend“ und ſtellt angeſichts der Feſt⸗ ſtellung die ſorgenvolle Frage, welche Zu⸗ kunft die Demokratie in England eigentlich habe. Die einzig befriedigende Antwort findet das Blatt dann in der Forderung — verbeſſerten pylitiſchen Erziehung des Volkes. 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 105 Auf dem Amboß Von unſerem Pariſer Vertreter Eruſt Siegſried Hanſen — Paris, 15. April. Sie war in die Nebenſtraße gegangen, um Blumen zu kaufen, ein armſeliges Sträußchen, aber es genügte, um das be⸗ ſcheidene Zimmer zu ſchmücken, in dem ſie mit ihrem Mann und ihrem kleinen Jungen lebte. Der Sonntag war ja ſo herrlich, zum erſten Male war es beinahe ſommerlich, und anochten die Sonnenſtrahlen auch manche Schwäche an den alten Plüſchmöbeln aufzeigen: das Leben hatte neue Impulſe erhalten, es ſchien ſchöner und beſſer zu verden mit jeder Knoſpe, die ſich im Bois de Boulogne zeigte. Jetzt ſtand ſie da wie eine kalte Säule ius Stein. Die Frau weinte nicht, obgleich die Tränen den Schrei erſtickten, der ſich ihrem Herzen erringen wollte. hörte⸗ nichts, obgleich dumpfe Detonationen die Luft zerriſſen und das Trommelfell zu ſprengen drohten. Sie ſtarrte auf einen rieſigen Geröllhaufen und kannte nur die Sehnſucht, unter ihm begraben zu ſein, dort, wo alles, was ſie gehabt hatte, lag: der Mann, der Junge, die Plüſchmöbel und die Hoffnung auf gemeinſame Jahr der Liebe, des Glücks, der Sorgen und der Not. Viele Sekunden lang veränderte ſich dieſes Bild ſtillen Jammers nicht, endloſe Sekunden, in Schwere Kämpfe am Kuban-Brückenkopf bie Sowiets unter stärksten Verlusten abgeschlegen/ Ruch in Tunesien feindangrifte gescheitert + Führerhauptquartier, 16. April. Das Hberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Kuban⸗Brückenkopf ſetzten die Sowjets auch geſtern ihre An⸗ griffe vergeblich fort. Sie wurden im Zuſammenwirken mit der Luftwaffe blutig abgewieſen oder im ſofortigen Gegenangriff zerſchlagen. Der Feind hatte ſehr ſchwere Verluſte. An der übrigen Oſtfront verlief der Tag ruhig. Die Luftwaffe vernichtete geſtern bei „Eine nette kleine Geschichte“! 30 usgt man in Schweden Uber die Ttasvdie on Uatyn zu brtehen Drahtbericht e *— Stockholm, 16. April. Die von England ausgehaltene„Göte⸗ borgs⸗ Handels⸗ und Schiffahrtszeitung“ be⸗ zeichnet heute die von„Aftonpoſten“ ge⸗ rachte Meldung über die Ermordung von zehntauſend polniſchen Offizieren durch die Gpu als eine„nette kleine Ge⸗ ſchichte“, die nur dazu beſtimmt ſei, zwi⸗ ſchen der Sowjetunion und den Polen einen Keil zu treiben. Am Massengrab von Katyn Sresse-Hoflmann, Zander-Multiplex-.) Von den Stockholmer Blättern veröffent⸗ licht nur„Folkesdagbladet“ die Meldung über die Ermordung der polniſchen Offi⸗ ziere bisher in großer Aufmachung. Als eigene Stellungnahme kann nur ein kleiner Nachſatz gelten, in dem es heißt:„Welche Reaktion unter den polniſchen Emigranten in London ſtattfinden wird, wiſſen wir bis⸗ her noch nicht, aber man darf wohl anneh⸗ men, daß ſie nicht beitragen wird zu einer Verminderung der Reibungen zwiſchen Ge⸗ neral Sikorſki und ſeinen ſowjetiſchen Bun⸗ desgenoſſen.“ Sialin um„Stellungnakme ersucht“! — Genf, 16. April.(Sonderd. ö. NMz.) Hatte ſchon Moskaus Schweigen über den Verbleib von 1 Millionen verſchlepp⸗ ter Polen durch die Sowjets und die jüngſte Feſtſtellung des ehemaligen polniſchen Feld⸗ biſchofs Gawlina über den Hungertod von 400 000 polniſchen Kindern in der Sowjet⸗ union die Erregung im Auslandspolentum auf das höchſte geſteigert, ſo hat die Be⸗ kanntgabe des Maſſenmordes an den pol⸗ niſchen Offizieren mit den grauenhaften Einzelheiten des Hergangs des Stalinſchen 3 Blutgerichtes in den polniſchen Emigranten⸗ kreiſen eine ſchockartige Wirkung ausgelöſt. Die Spannung im Polenlager hat nach Meldungen aus Londoner Emigrantenkreiſen einen Grad erreicht, der ſich jetzt auch auf das polniſche Verhältnis zur Downuing Street auszuwirken droht. In engliſchen Kreiſen wird mit Spannung die Stellungnahme Stalins zu der grau⸗ ſigen Demaskierung des Antlitzes der Sowjetunion durch die Weltſenſation der volniſchen Offiziersmaſſenmorde erwartet. Um dieſe Stellungnahme iſt Moskau von —9 und auch von Waſhington erſucht worden. Die Ostfront in der Schlammperiode auch diese TZeit fordert bei örtlichen Kämpten härtesten Einsatz unserer Iruppen + Berlin, 15. April. Südlich des Ilmenſees drangen unſere Stoßtrupps am 13. April mehrfach in feindliche Vorpoſtenſtellungen ein. Da⸗ bei griffen ſie überraſchend eine Bunker⸗ Gruppe an, hoben ſie aus und brachten Ge⸗ fangene ein. Zwiſchen Ilmenſee und Ladoga⸗ ſee haben die aus den Mooren am Wol⸗ chow abfließenden Waſſermaſſen rieſige Ueberſchwemmungen verurſacht. Innerhalb weniger Tage wurden kleine Gräben zu reißenden Flüſſen und die Moore zu Seen, die weithin alle Knüppeldämme. Bunker — Dörfer überſchwemmten. Um den Nach⸗ b für ein durch die Waſſerfluten von, ſeiner Verſorgungsbäſis abgeſchnittenes Berliner Grenadierreaiment vorzubringen, ſchafften Pioniere durch die Moraſte der verſchlammten Wälder drei Pontons heran und zimmerten, oft bis an die Schultern im eiskalten Waſſer ſtehend, die Auffahrten für eine Fähre als Erſatz für die meterhoch überſpülte Brücke des Hauptverſorgungs⸗ weges. Mit zwei Ponton⸗Kähnen richteten ſie einen Fährbetrieb zum Hauptverpfle⸗ gungslager ein. Die ſchwimmende Nach⸗ ſchubkolonne erreichte nach ſchwierigem Marſch das abgeſchnittene Grenadier⸗Regi⸗ ment, das nur mit Hilfe der Fähre und der Boote wieder in vollem Umfang verſoragt werden kann. Auf dem trotz des Tauwetters noch einigermaßen trockenen Hügelgelände ſü dͤ⸗ öſt lichLeningrads taſteten die Bolſche⸗ wiſten mit einigen Vorſtößen in Kompanie⸗ bis Regimentsſtärke die deutſche Front ab, wurden jedoch überall blutig abgewieſen. Schwere Artillerie des Heeres beſchoß, wie Exploſionen und Stichflammen bewieſen, kriegswichtige Betriebe in Lenin⸗ grad. Das klare Wetter wurde von unſerer Luftwaffe zu kräftigen Schlägen gegen den feindlichen Nachſchub auf Bahnen und Straßen ſowie gegen Truppenanſamm⸗ lungen und Batterieſtellungen ausgenutzt. Die immer wieder angreifenden Sturz⸗ kampfflugzeuge vernichteten zahlreiche Ge⸗ ſchütze, ſo unter anderem am Newa⸗Knie eine vollſtändige ſchwere Batterie, und zer⸗ ſprengten bereitgeſtellte ſowjetiſche Infan⸗ terie⸗Abteilungen. Beſonders hohe Ver⸗ luſte hatte der Feind dabei im Raum Staraja Rußja. Schwere Kampfflug⸗ zeuge bombardierten den wichtigen Bahn⸗ knotenpunkt Tichwin ſüdlich des Ladoga⸗ ſees und ſetzten dort Materialdepots und Lagerſchuppen in Brand. Unſere Jäger ſtellten in den ſonnigen Nachmittagsſtunden vor Leningrad feindliche Flugzeuge zum Kampf, als dieſe in mehreren Wellen die Feloͤſtellungen unſerer Truppen mit Bom⸗ ben und Bordwaffen angreifen wollten. In den kurzen, aber heftigen Luftkämpfen ſchoſ⸗ ſen unſere Jäger ohne eigene Verluſte acht bolſchewiſtiſche Flugzenge ab. nur zwei eigenen Verluſten 60 Sowjet⸗ flugzeuge. Vor der Kaukaſusküſte verſenkten leichte deutſche Seeſtreitkräfte ein ſo⸗ wjetiſches Küſtenſchiff. Von der tuneſiſchen Front wird lebhafte örtliche Kampftätigkeit ge⸗ meldet. Feindliche Angrilſe gegen einige Höhenſtellungen wurden zurückgeſchla⸗ gen und dabei zahlreiche Gefangene ein⸗ gebracht. Ein eigener Gegenangriff er⸗ reichte das geſteckte Ziel. Deutſche Kampfflugzeuge griffen in der vergangenen Nacht den Hafen von Bone an, beſchädigten ein feindliches Kriegsſchiff und einen Frachter und er⸗ zielten Volltreffer in den Kaianlagen und Lagerhäuſern. Deutſche Schnellboote ſtießen in der Nacht zum 15. April erneut gegen die britiſche Küſte vor und verſenkten in einem Gefecht mit überlegenen feind⸗ lichen Küſtenſicherungsſtreitkräften ei⸗ nen ſtark bewaffneten großen Frachter. Unſere Boote kehrten ohne Beſchä⸗ digungen in ihre Stützpunkte zurück. orei neue Eichenlaubträger der Iuttwatfe dub. Berlin, 15. April. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht verlieh das Eichenlaub zum Rit⸗ terkreuz des Eiſernen Kreuzes an Oberleutenant Hans Ulrich Rudel, Staffelkapitän in einem Sturzka mpfgeſchwa⸗ der, als 229. Soldaten der deutſchen Wehr⸗ macht, Oberſtleutnant Paul Werner Hoz⸗ el, Kommodore eines Sturzkampfgeſchwa⸗ 230. Soldaten der deutſchen Wehr⸗ macht, Hauptmann Georg Dörfel, Grup⸗ penkommandeur in einem Schlachtgeſchwa⸗ — 231. Soldaten der deutſchen Wehr⸗ macht. Transportschlacht und Atrika-Krieg EP. Stockholm, 15. April. Als Richter über Leben und Tod Tauſen⸗ der Soldaten der USA, die ſich außerhalb der weſtlichen Hemiſphäre befinden, be⸗ zeichnete der US A⸗Vizeadmiral Viceroy Matroſen und Werftarbeiter. Er ſprach auf der Marinewerft von Brooklyn über die Bedeutung der Transportſchlacht auf den Weltmeeren. Nur durch die Arbeit der Werften(d. h. nur durch ſtändigen Bau neuer Transporter, welche die von der deutſchen UBoot⸗Waffe geriſſenen Lücken ausfüllen ſollen), könnten die Lebenslinien zu den nordamerikaniſchen Truppen in Ueberſee aufrechterhalten werden. Vicerdy unterſtrich ſeinen dringendn Appell mit einem Beiſpiel. Die in Nordafrika eingeſetzten Flugzeuge benötigten je Tag bei intenſivem Ein⸗ ſatz 1 500 000 Gallonen Benzin und je Woche 1 Million Pfund Syrengſtoff. Jeder Soldat gebrauche täglich 80 Pfund an Lebensmitteln und Dingen des allge⸗ meinen Bedarfs. Angeſichts dieſer Anforderung, ſo ſchloß er ſeine Ausführungen, müſſe die Belegſchaft der Brooklyner Marinewerft Tag und Nacht und aehr arbeiten. Namhafte Spende der Diviſion„Prinz Eugen“. Die ½ Diviſion„Prinz Eugen“, die ſich aus volksdeutſchen Freiwilligen zuſammenſetzt, ſammelte in ihren Reihen für Hinterbliebene von Oſtfront⸗Kämpfern die Summe von 365 040,05 Mk. Doppelte Sommerzeit in Portugal. Die dop⸗ pelte Sommerzeit in Portügal wird in der Nacht zum Sonntag durch das Vorſtellen der Uhren um eine Stunde wiederhergeſtellt. Die einſache Som⸗ merzeit wurde bereits vor einem Monat ein⸗ geführt. Die Frau, denen Welten zerbrechen, während das Leben weitergeht. Endlich ſtreckte die Frau die Hand aus, legte mit einem Schluchzen die Blumen auf die Trümmer und brach vor dem Grabe ihrer Jugend zuſammen. Tau⸗ ſende von Metern über ihr funkte der amerikaniſche oder britiſche Flieger, der die Bombe geworfen hatte, eine triumphierende Meldung nach England. Aber vor drei Jahren, an einem Juni⸗ tage des Jahres 1940, landete ein Flugzeug in der Nähe des Schloſſes Cangey bei Tours. Ihm entſtieg Winſton Churchill, Premierminiſter der vereinigten König⸗ reiche. Er hatte alsbald eine Unterredung unter ſechs Augen mit Reynaud und Man⸗ del und verſchwand ſo ſchnell, wie er ge⸗ kommen war. Seinen Miniſterkollegen, die im Park des Schloſſes warteten, berichtete Reynaud, daß Churchill Verſtändnis für die franzöſiſche Lage gezeigt habe. England werde, falls Frankreich ſich zum Waffen⸗ ſtillſtand gezwungen ſehe, dem Verbündeten keinesfalls einen Vorwurf daraus machen oder etwas, gegen ihn unternehmen. Der erſte Menſch, der ein Feuer ent⸗ fachte, tat es im Haß gegen die Beſtie, die ihn heimtückiſch überfiel und zu zerreißen drohte. Der Haß vermag Fackeln zu ent⸗ zünden. Aber die Ziviliſation hat ihn zum Extrem der Liebe gemacht, und niemals haben die Franzoſen die hochmütigen Bri⸗ ten geliebt. Vielleicht fällt es ihnen daher ſo ſchwer, ſich gegen ihre Verderber zu em⸗ pören, vielleicht ſtehen ſie deshalb in Re⸗ ſignation vor ihren toten Städten, vielleicht ſtecken ſie aus keinen anderen Gründen die geballte Fauſt in die Hoſentaſche. In jenen Junitagen, als Churchill bei Tours ſeine heuchleriſche Epiſtel herſagte, ſchworen ſie ſich, niemals mehr um einer fremden Sache willen zum Gewehr zu grei⸗ fen. Der Poilu, der aus ſeinen Kaſemat⸗ ten und Bunkern gejagt wurde und die Heimat im Rücken laſſen mußte, die zu ver⸗ teidigen er gealaubt hatte, ſuchte den Him⸗ mel nach britiſchen Flugzeugen ab. Er ent⸗ deckte nichts als deutſche Stukas, unter deren Angriffswucht die franzöſiſche Armee wie unter einem Alpöruck ächzte. Eines Tages waren ſie dennoch da, dieſe Flugzeuge, fetzt kam der Bombenregen, auf oen der Poilu gewartet hatte, jedoch, nun traf er ſein Haus, ſeine Familie, ſein Va⸗ terland. Aber die Männer, die Herz ge⸗ habt hätten zu haſſen, waren wohl ſchon für England gefallen... anderthalb Mil⸗ lionen im erſten, zweihunderttauſend im zweiten Weltkrieg. Die Lebenden konnten den Deutſchen den Sieg nicht verzeihen lie⸗ ber verziehen ſie den Briten den Tod. Doch in jedem Volk ſchlummern geheime Kräfte, die nur zwiſchen Hammer und Amboß be⸗ freit werden können. Niemand weiß, was in der Schmiede des Krieges entſteht. Man ſieht nur die Funken ſprühen, man ſieht zahlreiche Teilchen nach allen Seiten flie⸗ gen. Der Gegenſtand ſelbſt iſt lange Zeit 8 und— 8 zu, ob er über⸗ aupt ſchmiedbar iſt. Das Schickfal hat kein Mitleid mit der Schwäche. Es nutzt ſie aus und kennt keinen Unterſchied zwiſchen Einzelweſen und Völ⸗ kern. Fraukreich hat in dieſem Kriege eben⸗ ſoviele Möglichkeiten gehabt, zu wählen, wie Männer, die falſch wählten. Inzwiſchen liegt das Ruder des Staates feſt in den Händen derjenigen, die weder Schachbauern der Weſtmächte ſind, noch ſich unter Einſatz ihrer Nation an einem Haſardſpiel beteili⸗ gen wollten. Die Franzoſen als Individuen, die gemeinſam und wiederum im Schnitt die„öffentliche Meinung“ bilden, ſehen ſich indeſſen erneut einer Entſcheidung gegen⸗ über, die ſie nur perſönlich treffen können. Wenn ſie es nicht tun, ſcheint ſich ebenſo⸗ wenig an der tatſächlichen Lage zu ändern, wie wenn ſie es tun. Aber die Summe der Paſſivität ſeiner Menſchen ergibt die Zu⸗ kunftsloſigkeit eines Volkes. Zwiſchen dem Bolſchewismus einerſeits und einem neuen Europa andererſeits hätten ſich alle Fran⸗ zoſen ſeit langem entſcheiden müſſen. Die zweite Wahl zwiſchen den Deut⸗ ſchen und den Anglo⸗Amerika⸗ merin tritt in dieſen Wochen mit der Wucht vieler Tonnen hochexploſiver Bomben an ſie heran, denn nach Dünkirchen war ſie zwar mit einem Schwur, aber auch mit der Ver⸗ geßlichkeit beantwortet worden. Im Grunde ſind die beiden nicht zu trennen. Die Schreie der Frauen und Kinder auf der Rennbahn von Longchamp waren bealeitet von der trockenen anglo⸗amerikaniſchen Bemerkung, Frankreich werde im Falle des Sieges zur ſowjetiſchen Einflußſphäre gehören. Aber der Franzoſe neigt dazu, nicht weiter zu ſehen, als der Bezirk. ſeines Privatlebens reicht. Er war zufällig in den Tuilerien⸗ garten gegangen, und es ſtieß weder ihm noch ſeiner Familie etwas zu. Dagegen iſt ſein Neffe zum Arbeitsdienſt eingezogen worden. Er arbeitet auf Befehl der franzbſi⸗ ſchen Regierung auf dem Lande, zwanzig Kilometer von Paris entſernt. Iſt es nicht furchtbar, was einem die Deutſchen zu⸗ muten? * Gleichzeitig zwingt der verräteriſche General Gir aud alle Franzoſen, die ſich in Nord⸗ und Weſtafrika aufhalten, ſich zum Wehrdienſt zu ſtellen. Unzureichend ausgebildet, werden ſie an die tuneſiſche ront geworfen— die modernen Waffen ſollen ſie ſpäter erhalten, wenn ſie ſchon für —————— 4 4 3 eketel u. S ee ————— ie ———— auf den Bürgerkrieg, Majors vom 1 Gelegenheit wahr! zu bezahlen brauche und auf das ſchwache Geſchlecht herabſehen, zei⸗ eine Sache geſallen ſind, die keinesfalls ihre eigene iſt. Was aber verſpricht Giraud ſei⸗ nem Baterland, das er unter Bruch ſeines Ehrenwortes verlaſſen hat? Die Repu⸗ bkik. Er verſpricht ihm dasſelbe Regime, deſſen„Bewährung“ ſo offenkundig war, als das franzöſiſche Bolk in den Krieg hin⸗ eingeſtoßen wurde, deſſen Ziele es nicht be⸗ griff, weil keine Ziele vorhanden waren, die das franzöſiſche Volk angingen. Die vierte Republik ſoll der dritten ſolgen,— aber ſie würde ihr nicht gleichen, ſie würde eine Sowjetrepublik ſein. Es gehört nicht viel Scharſſinn dazu, aus den verſchiedenſten Aeußerungen und Pu⸗ blikationen in London, Moskau und Wa⸗ ſhington zu entnehmen, daß die franzöſiſche Teilung bereits eine beſchloſſene Sache iſt. Der Schlüſſel iſt denkbar einfach: Frank⸗ reich den Bolſchewiſten, die Beſitzungen den Anglo⸗ Amerikanern. Die franzöſiſchen Rebellen in Algier befinden ſich daher in der kläglichen Situation von Vabanqueſpieſern, die ihr ganzes Vermögen auf ein Feld ge⸗ legt haben, an dem die Kugel ſchon vorbei⸗ gerollt iſt. Was ihnen verantwortungsbe⸗ wußte Franzoſen zu ſagen haben, hat Marſchall Pétain in ſeiner letzten Rundfunkbotſchaft zum Ausdruck gebracht. Die verräteriſchen Chefs, ſagte er, hätten die Emigration und die Rückkehr zur Ver⸗ gangenheit gewählt, er habe Frankreich und ſeine Zukunft gewählt. Man darf ſich nicht wundern, das aus den Vereinigten Staaten ein Echo kam, das an Gehäſſigkeit alles übertraf, was man bisher geboten hat. Die Exiſtenz einer ſtarken Autorität im franzöſiſchen Mutter⸗ land ſteht den Teilungsplänen entgegen. Sie ſtützen ſich auf die Anarchie, die zum Bolſchewismus führt, und ſie ſtützen ſich der die Wegnahme der Beſitzungen zu einem Kinderſpiel macht... vorausgeſetzt, daß die Feinde Deutſchlands und ſeiner Verbündeten ſie⸗ gen könnten. Alles das, ſo ſollte man meinen, müßte den Franzoſen keine Wahl laſſen. Dennoch ögern ſie. Poglapnik erhielt höchſte finniſche Auszeich⸗ nung. Die höchſte finniſche Auszeichnung, das Großkreuz der Weißen Roſe mit Brillanten, über⸗ reichte der finniſche Geſandte in Agram, Armas Hoentilae, im Namen der finniſchen Republik dem lavnik. Nat Arhur hat nichts für Knonschen Otimismus übrig! Er sleht die japanische Drahtbericht unferes Kerrefpondenten — Stockholm 16. Avril. Ein Sprecher des Hauptquartiers Gene⸗ ral Mac Arthurs erklärte geſtern daß eine große japaniſche Schlachtflotte ſtändig im Gebiet von Truk bereitſtehe, wo die Japaner eine Flottenbaſis„von endem Ausmaß“ errichtet hätten. Dieſe Baſis liege nur etwa drei Tages⸗ fahrten zur See von Neu⸗Guinea ent⸗ fernt. Zählreiche japaniſche Konzentrationen von Flottenſtreitkräften, Transportern und Ver⸗ kehrsfahrzeugen hätten in den Häfen Palau, Manila und Surabaja ſtattgeſunden. Ja⸗ paniſche Konvois, die ſich qußerhalb der Reichweite der amerikaniſchen und auſtrali⸗ ſchen Luftwaffe befänden, erhielten unauf⸗ hörlich Berſtärkungen von dieſen Baſen aus. Ein United⸗Preß⸗Korreſpondent gibt dieſe Erklärung wieder und bemerkt dazu, daß dieſe offenſichtlich dazu beſtimmt ſei, Marineminiſter Knox auf ſeine bekannte Erklärung zu antworten, wonach Konzen⸗ trationen dieſer Art unbekannt ſeien. Wäh⸗ renddeſſen, ſo fährt der Korreſpondent fort, ſetzen die Japaner ihre ſtarke Luftaktivität fort, die im Hauptquartier Mac Arthurs als ein Vorſpiel zu einem neuen Vorſtoß betrachtet werde. Die gegenwärtig in Auſtralien herr⸗ ſchende Offenherzigkeit bezüglich der japa⸗ niſchen Stärke, die den Kontinent bedͤroht, hat aber nicht nur den Sinn, Knox zu widerlegen und möglichſt viel Kriegs⸗ material aus den USA zu erhalten, ſondern auch im eigenen Land die Bevölkerung zum Kauf der ſtaatlichen Kriegsobligationen zu veranlaſſen. Darauf vor allem hatte es der auſtraliſche Luftſahrtminiſter Drake⸗ ford abgeſehen, als er geſtern in einer Maſſenverſammlung in Melbourne die Ge⸗ fahren, die dem auſtraliſchen Kontinent von Norden her öͤrohten, in eindringlichen Worten ſchilderte. Die Japaner, ſo erklärte er u.., beab⸗ ſichtigten, Anſtralien„einem Sturmangriff Invaslonsgefahr ernster an ais die Regſerung in wasküngton auszuſetzen mit all der Rückſichtsloſigkeit, der ſie ſähig ſind“. Das Land werde ſich bald in der gleichen kritiſchen Situation wie 1941 befinden und es ſehle nicht an warnenden Stimmen. Curtin erklärte im Zuſammenhang mit den letzten ſchweren japaniſchen Angriffen, daß dieſe die Einleitung zuſammengefaßter Operationen ſeien.„Es iſt klar, daß die Ja⸗ paner die Möglichkeit ſolcher Angriffe ge⸗ gen unſere Stellungen in Neu⸗Guinea und auf den Salomonen in Betracht ziehen. Die Inſeln an der auſtraliſchen Küſte ſind für die japaniſche Pazifik⸗Offenſive genau ſo wichtig wie für die Sache der Alliierten. Trotz ihrer Aktivität an mehreren Orten, haben die Japaner keinen anderen großen Kriegsſchauplatz“. Es wäre eine Illuſion, anzunehmen, die Japauer hätten ihre Pläne grundlegend geändert, meint Curtin. Er erwartet Angriffe von weit größerem Umfang als die bisher durchgeführten. Wieder 11 USA-Transporter versenkt! Funkmeldung der NMg. + Tokio, 16. April. Am Mittwoch, 14. Ayril, grifſen japaniſche Marineflugzeuge einen ſeindlichen Geleit⸗ zug in der Nähe der Milue⸗Bucht am Oſt⸗ zipfel von Neu⸗Guinea in Maſſenſormation an. Das Ziel einer weiteren japaniſchen Luſteinheit war gleichzeitig ein Flughafen in der Milne⸗Bucht. Durch dieſe Augriſſe verlor der Feind im ganzen 11 Traus⸗ portſchiſſe. Bier davon ſanken ſoſort, während die übrigen 7 zunächſt ſchwer be⸗ ſchädigt wurden, ausbraunten und ſchließ⸗ lich verſanken. Außerdem wurden meh⸗ rere kleine Kriegsſchiſſe ſchwer beſchädigt, 44 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen, zehn Maſchinen am Boden zerſtört und ſchwere Schäden an militäriſchen Einrichtungen her⸗ vorgeruſen. Die japaniſche Luftwaſſe verlor fünf Maſchinen. 5 Polen an den õrãbem von Katyn/ von mendencter slowentkll dnb. Berlin, 15. April. EK.) Kieſelow, der 72fährige Bauer aus dem kleinen Weiler, deſſen Hütten ſchier unwürdig neben dem Prunkbeim der GPu⸗ unktionäre am hohen Dniepr⸗Uſer im rachland verſtreut liegen, wollte das Ge⸗ heimnis der Maſſenmorde von Katyn nicht mit ins Grab nehmen. Mit dieſem Bekennt⸗ nis erleichterte Kieſelow am erſten Tage ſein altes Herz, als uns ſeine Ausſage den Weg zur Mordſtätte wies, und ſinngemä bekräftigte er immer wieder, und auch heute ror den Soldaten eines ehemaligen volni⸗ ſchen Freiwilligen⸗Bataillons die Richtigkeit ſeiner Worte. Und mit Kieſelow 8—.— a1t anderen, die ſich freiwillig zur Zeuge gegen die bolſchewiſtiſchen Mordbeſtien er⸗ klärten, die Richtigkeit ihrer Worte, Iwan G. Matweis, Gregors, Jwana und wie ſie ißen. 93— und hilfsbereit geben die Bauern. ihre Auskünſte, ſagen, was ſie wiſſen, aber dem Anſturm der Fragen der ehemaligen polniſchen Soldaten, die heute zum Gräber⸗ nach Katyn kamen, ſind ſie doch nicht —— Denn damals, als die todge⸗ weihte Menſchenfracht im Frühiahr 1940 durch viele Wochen täglich vom Bahnhof Gnies Dowa zum Gegend,——* ſich dieſes Verbrechen voll⸗ 3 ündlich abgeſperrt. Wit Aceckenlältem Blick ſchauen die Soldaten) in das weite Grab- und ſie alle könn nicht faſſen und kaum glau⸗ ben, daß dieſe Elendsbündel da unten einſt ihre militäriſchen Führer geweſen ſind. Die polniſchen Offizierſtieſel ſcheinen das erſte Kennzeichen zu ſein, an das ſie ſich klam⸗ mern.„Dort der Mantel eines Oberleut⸗ mants“, ſagt einer, und dann erkennt plötz⸗ lich ein anderer Kappe und Bluſe eines Traditionsregiment Pilſudſki. Nun ſteigen ſie langſam hinab in die weite tiefe Grube, wandern zwiſchen gefeſſelten Leichen und forſchen in den kaum mehr er⸗ kennbaren Geſichtern nach bekannten Zü⸗ gen. Mordwald fuhr, war die „Pan Kapitän“(Herr Hauptmannh), es iſt ein quälender Schrei, den der kleine Soldat ausſtößt, als er da plötzlich ſeinen früheren Hauptmann ſteif und ſtarr liegen ſieht.„Er war von meinem Regiment, von den Fliegern in Poſen. Mein Gott, daß ich das noch erleben muß!“ und als wir den kleinen Soldaten fragen, wie denn ſein Hauptmann geheißen habe, und wie wir dann nach einem Schreiben aus der Bluſe ß des Ermordeten feſtſtellen, daß dieſer Joſef Sidor tatſächlich Fliegerhauptmann beim 3. Regiment in Poſen geweſen iſt, da packt auch uns mit einem Male die Tragik die⸗ ſes ſchrecklichen Geſchehens. Und während der treue, kleine Soldat bei ſeinem Haupt⸗ mann niederkauert, vor ihm und zwiſchen ungezählten Leichen ſein ſtilles Gebet ſchluchzt, wandern ſeine Kameraden weiter über die Stätte des Grauens. Immer wie⸗ der erkennt dieſer ein Regimentsabzeichen oder eine beſondere Legitimation, ein ande⸗ rer einen Orden oder ein altes Erinne⸗ rungsſtück von einer vergangenen Armee. Von Schauer erfüllt wenden ſich dieſe jun⸗ gen Menſchen von dem quälenden Anblick. Unsere Emäãhrungsbasis ist gesichent Das Anbau-Programm des Reichsnährstandes it überall verwirklicht worden NdE. Berlin, 18. April. Für die ernährungswirtſchaftliche Füh⸗ rung wie für die Wirtſchaftsberatung im einzelnen iſt es heute wichtiger denn je zu wiſſen, in welchem Umfange bisber von der Landwirtſchaft die von der Führung ausge⸗ ebenen Parolen beſolgt wurden. Nach den jüngſten Ermittlungen iſt feſtzuſtellen, daß die im Herbſt geforderte Ausweitung des Anbaues von Wintergetreide erfolgt iſt. Sie wird ganz weſentlich zur Sicherung unſerer Getreideverſorgung beitragen. Berüchſichtigt man die Pläne für den Frühiahrsanbau, ſo ergibt ſich, dͤaß die gewünſchte Stärkung des Brotgetreideanbaues zu La⸗ ſten von Gerſte, Hafer und Menggetreide aller Vorausſicht nach erreicht wird. Bei Kartoffeln ſind die im Vorjahr erheblich erweiterten Anbauflächen aufrecht⸗ erhalten worden, ähnlich bei Zuckerrüben. Wegen des hohen Nährſtoffertrages beim Hackfruchtbau wird jeder Betrieb nochmals Prüſen müſſen, ob alle Möglichkeiten aus⸗ geſchöpft ſind. Zur Sicheruna der künftigen Fleiſchoerſorgung iſt ausſchlaggebend, daß nach der jüngſten Schweinezählung vom März die Zahl der Sauen um die von Staatsſekretär Back geforderte Menge zu⸗ genommen hat. Unter keinen Umſtänden darf für Schweine geeignetes Futter der zur Sicherung der Fleiſchrationen belangloſen Kleintierhaltung zukommen Die günſtigere Lage unſerer Landwirt⸗ ſchaft gegenüber den letzten Jahren kommt vor allem im Stand der Frühjahrsbeſtel⸗ lung zum Ausdruck. Ende März 1943 wa⸗ ren im ganzen Reichsgebiet bei Sommer⸗ weizen 83, Sommergerſte 57 und Hafer 62 v. H. beſtellt, während zur gleichen Zeit des Vorjahres überhaupt noch nichts beſtellt werden konnte und auch im März 1941, nur rund ein Fünſtel der diesjährigen Fläche bis zu dieſem Zeitpunkt beſtellt war. Frei⸗ lich laſſen ſich daraus noch keine endgültigen Folgerungen für das kommende Ernte⸗ ergebnis ziehen. Immerhin beweiſen die Ziſfern eindeutig, daß wir unter viel gün⸗ ſtigeren Verhältniſſen in den Sommer hin⸗ eingehen, als in den beiden letzten Jahren. ſetzt wurde. in 2 Wochen über 100 000 Enr versenkt Drahtbericht unſeres Korrelpondenten — Tokio, 15. April. Durch die verſtärkte Aktivität der japa⸗ niſchen Luftwaffe im Südoſtpazifik verlor der Gegner dort bereits in der erſten Hälfte des Monats April über 100 000 Tonnen an Schiffsraum. Dieſer Verluſt dürfte ihn, wie die Zeitung„To⸗ Zulgarischer Achsenfreund ermordet kio Aſahi Schimbun“ ſchreibt, um ſo ſchwe⸗ rer treffen, als die verſenkten Schiffe durch⸗ weg mit wertvollen für die vorderſte Front⸗ linie des Feindes auf den verſchiedenen Inſeln des Südpazifik beſtimmten Kriegs⸗ materialien beladen waren. Dieſe Stütz⸗ punkte des Gegners aber ſind abhängig von den Lieferungen auf dem Seewege. So hat ſich, dank der Wachſamkeit der japaniſchen Luftaufklärung und der zunehmenden Ak⸗ tivität der Marinebomber, der feindliche Nachſchub in den letzten Wochen äußerſt ſchwierig geſtaltet. Feindliche Transport⸗ flugzeuge, die in zunehmendem Maße ein⸗ geſetzt wurden, bringen nur die allernot⸗ wendigſten Kriegsmaterialien und Lebens⸗ mittel heran. * * 4 der Abgeordnete Janoff von bolschewistischen Terroristen niedergeschossen EP. Soſia, 16. April. Auf den Vorſitzenden der außeupoliti⸗ ſchen Kommiſſion des bulgariſchen So⸗ branje, den Abgeordneten Sotyr Janoff, iſt am Donnerstag auf offener Straße in der Hauptſtadt, in dem Augenblick, als er von ſeiner Wohnung in ſein Rechts⸗ auwaltsbüro ging, ein tödlicher Mord⸗ auſchlag verübt worden. Der Mord hat in der Oeffentlichkeit große Empörung ausgelöſt, weil damit die Serie der politiſchen Anſchläge gegen nam⸗ hafte Perſönlichkeiten Bulgariens fortge⸗ Nachdem am 8. Februar der Arbeiter Todoroff. ein bekannter Geg⸗ ner der Kommuniſten, in ſeiner Werkſtatt in Sofia erſchoſſen worden war, erfolgte am 18. Februar der Anſchlag auf den ehemali⸗ gen Kriegsminiſter General der Reſerve, Lukoff, dem dieſer erklärte Nationaliſt zum Opfer fiel. Einen Tag ſpäter wurde ein Polizeibeamter Slatkoff, der mit der Bekämpfung des Kommunismus be⸗ traut war, in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Schließlich erfolgte am 17., Februar ein Bombenauſchlag auf einen Sofioter Vor⸗ ſtadtbahnhof. Nach einer mehrwöchigen Pauſe ſcheint die gleiche Terrorgruppe mit der gleichen Technik ihre verbrecheriſche Tä⸗ tigkeit fortzuſetzen. Der Abgeordnete Jauoff hat am Mitt⸗ wochabend in einer politiſchen Verſamm⸗ lung in Soſia eine Auſprache gehalten, in der er die gegenwärtige Regierungspoli⸗ titk in jeder Hinſicht begrüßte und für die Sle Treue zu den Achſenmächten und für rückſichtsloſen Kampf gegen den Kommunismus eintrat. Am nächſten Morgen lauerten zwei Männer imn Stiegenflur des Hauſes auf Janoff, der dort ſeine Rechtsanwaltkanzlei beſaß. Als Janoff die Stiege hinauſſtieg, wichen ihm die beiden Unbekannten reſpektvoll aus, gaben aber auf ſeinen Rücken zwei Revol⸗ verſchüſſe ab, die den Abgeordneten ſofort töteten. Hierauf flohen die Täter. Die Ku⸗ geln beſitzen das gleiche Kaliber wie jene, die General Lukoff trafen. Janoff ſoll auch in letzter Zeit mehrſach Drohbriefe erhalten haben. Die Polizei, die kurz nach dem An⸗ ſchlag am Tatort erſchien, betreibt die Un⸗ terſuchungen mit größter Gründlichkeit. Drahtbericht unk. Berliner Schriftltg. — Berliu, 16. April. Der ſurchtbare jüdiſche Maſſenmord an den polniſchen Offizieren im Walde bei Sm olenſk wird bis zur Stunde von der Feindpreſſe in London und Waſhington tot⸗ geſchwiegen. Lediglich„Evening Standard“ bringt eine kurze Meldung aus Moskau, in der verſucht wird, alles abzuſtreiten, was durch die Tatſachen einwandfrei er⸗ wieſen iſt und durch immer neue Zeugen⸗ ausſagen in erſchütternder Weiſe beſtätigt wird. Die immer neuen Einzelheiten des Maſſenverbrechens werden noch auf Tage hinaus Europa in Erregung und Empörung halten.„Aus dem Verbrechen im Walde von Smolenſk entſteht ein hemmungsloſer Haß gegen die jüdiſchen Urheber“, ſo ſchreibt W geſtern der Bukareſter„Univerſul“. * Nachdem auch Rumäniens Staatschef Antonescu beim Führer war, erneuert die Londonex„Times“ ihre Meinung, daß die Unterredungen der Staats⸗ männer der Achſe kommende Dinge vorbereiteten; man wiſſe nur nicht wann und wo. Die„Times“ ſieht zwei große Sorgen für den kommenden Sommer, das ſeien die unbefriedigende Lage an der So⸗ wjetfront und die immer noch nicht gebeſ⸗ ſerte Lage auf den Meeren. Was die Verſenkungshöhe anbetriſſt, ſo wiederholt die„Times“ in einem Anfall bemerkens⸗ werter Offenheit, daß die von Deutſchland gemeldeten Verſenkungszahlen nicht wider⸗ ſprochen werden könnten, ſolange die bri⸗ tiſche Admiralitiät keine fortlaufenden Schiffsverluſte bekanntgebe. In London iſt am Mittwoch die Tagung der britiſchen Schiffsreeder zu Ende gegan⸗ gen, die von Churchill ſelbſt einberufen war. In den fünftägigen Beſprechungen, ſo ſchreibt„Mancheſter Guardian“, wurde ein neuer Bauplan für 1943 feſtgelegt, nach⸗ dem ſich durch die Tonnagelage herausge⸗ ſtellt habe, daß die bisherigen Neubauten nicht genügten, um einen allmählichen Aus⸗ gleich zwiſchen Neubauten und Verſenkun⸗ gen herzuſtellen. Das iſt ein bemerkens⸗ wert offenes Zugeſtändnis, nachdem man es bisher von engliſchen Staatsmännern meiſt anders gehört hatte. Die unbefriedigende Lage auf den Mee⸗ ren eraibt ſich auch aus der am 10. Ayril erſchienenen Jahresveröffentlichung der Llond⸗Agentur in London. Sie führt zwar keine Ueberſicht über Verluſte und Verſen⸗ kungen auf, aber ſie ſchließt nach allgemei⸗ nen Ausführungen über die Schiffahrts⸗ und Transportlage des letzten Jahres mit der Feſtſtellung, daß kein Gewinnvortrag vorhanden iſt und daß weitgehend zur In⸗ anſpruchnahme ſtaatlicher Kredite geſchrit⸗ ten werden mußte. Die Lloyd⸗Agentur iſt Großbritanniens arößte Verſicherungsge⸗ ſellſchaft die noch 1939 Gewinne von 42,5 vom Hundert ausſchüttete. Seitdem ſind erſt drei Jahre vergangen und die Agentur ſteht finanziell ſo ſchlecht, wie ſie im erſten eltkrieg niemals geſtanden hat. *„ „Dagens Nyheter“ läßt ſich aus Mosbau melden, in der Sowjetpreſſe wären ſeit Ta⸗ gen allgemeine Artikel aufgetaucht über die Frontlage im Frühling u. Som⸗ mer. Aus ihnen ſpreche im beſonderen die Sorge umden Nachſchub. Die„Prawda“ erörtert ausführlich abermals das Projekt, ſtatt der Seetransporte über Murmanſk den Transportweg zur Luft zu wählen. „Iſtweſtija“ mahnt England und uSA zu erhöhten Lieferungen für die Sowjetfront, wenn ſie der Ueberlegenheit der Deutſchen ſtandhalten ſoll. Das Stockholmer Blatt meint, dieſe Auslaſſungen der Sowjetzei⸗ tungen klängen ſehr gedämpft und geoͤrückt, wenn man die große Siegesſtimmung ſich ———————5— ſchlacht an der Sowjetfront ſich förm überſchlagen habe. 85 * Von den britiſchen Zeitungen ſchreibt der„Star“ über den Atlantikwal!: Ob man ihn als groß oder als klein hin⸗ ſtellt, als bedeutungsvoll oder unbedeutend iſt Nebenſache, in jedem Fall haben uns die Deutſchen hiermit wieder einmal über⸗ raſcht, denn an Fortiſikationen dieſer Art hat kein Engländer gedacht, wenn auch un⸗ ſer Vorſtoß auf St. Naizaire uns eine be⸗ ſcheidene Vorkenntnis vermittelt hatte“. X— Koie ROoMAM von cMARLOTTE KAUFMAN& 18 Hendrikja ſetzte ſich vor ihren, kleinen Schreibtiſch und ſah vor ſich hin. Dabei dachte ſie ununterbrochen an Kolp. An die tunde, da er ihr im Zug Jens Vor⸗ lag unterbreitet hatte, und an den vor⸗ herigen Zuſammenſtoß auf der Polizeiſtube in Wladiwoſtok. Und während ſie an Koly dachte, merkte — daß ihr das Blut ſchneller zum Herzen ömte... Was ſoll das? ſchalt ſie ſich. Was geht mich denn Kolp an? Sie würde ſich nun ein Buch holen und im Wohnzim⸗ mer an den großen gemauerten Ofen ſetzen, der linde Wärme ausſtrömte und die Räume, die noch die Kälte des Winters bar⸗ gen, gemütlich machte. Aber ehe ſie dazu kam, erſchien Frau Steenſtrup, flott in einem dunklen Sport⸗ anzug und einen grünen Hut in der Hand. Sie erklärt geheimnisvoll flüſternd, daß ihr Mann ſoeben mit Thorild zu Wettergrund ——— ſei, um etwas Wichtiges zu be⸗ en, und daß ſolche Beſprechungen aller⸗ meiſt in ziemlich langwierige Kartenpartien auszulaufen pflegten.„Er kommt gewiß erſt gegen Mitternacht zurück— eine Zeit, au der ex mich längſt ſchlafend wähnt. Er wird leiſe in ſein Zimmer gehen und mich nicht ſtören wollen. Ich aber nehme dieſe Liebe Hendrikja: Jwan hat mir geſchworen, die Chineſen hätten einen Tiger geſehen, nur zwei gute Stun⸗ den zu Pferd von hier. Ich muß einmal ein Tigerfell erwiſchen, das ich nicht mit Rubeln das nicht von einem unſerer Männer erbeutet worden iſt. Ich will einmal meinem Mann un allen Männern hier, die ſtets ſo überheblich —* 351 4 95 8 en, daß auch wir Frauen uns nicht fürch⸗ 251 Liebe Hendrikja, Sie gehen doch mit, nicht wahr?“ Unter gewöhnlichen Umſtänden hätte Hendrikja nein geſagt. Zwar war ſie juna, und Frau Steenſtrup verfügte auch über die Gabe, einen Menſchen überreden zu kön⸗ nen. Aber eine Tigerjagd war eben doch eine Tigerjagd. Allein Kolps Hohnlachen, ſeine ſpöttiſche Frage, ob ſie überhaupt ſchon mal ein Gewehr in der Hand gehabt hätte, hatten ihren Trotz aufgeſtachelt. Marte Steeſtrup, die Hendrikjas Zögern merkte, hob ihre Stimme. Sie ſprach ein⸗ dringlich und bittend, ja beinahe flehentlich. Hendrikja hörte gar nicht, was ihre Be⸗ ſucherin alles ſagte. Sie dachte nur an Kolps höhniſches Gebaren. Ganz deutlich ſah ſie ſein lachendes Geſicht vor ſich. Mitten in Frau Steenſtrups eifrige Worte hinein antwortete ſie:„Ja, ich gehe mit!“ Und ihre ſchmalen Hände ballten ſich zu Fäuſten. „O Hendrikja! Liebe Hendrikja!“ „Ich gehe mit! Jawohl, ich gehe mit, ob⸗ wohl ich keine Erfahrung habe, und Sie werden mir deshalb erlauben müſſen, daß ich mich vorſorglich hinter ihnen halte.“ „Natürlich! Natürlich! Das dürfen Sie, das ſollen Sie ſogar! Ach, wie nett, daß Sie mitkommen! Was werden die Männer für Augen machen—!“ Frau Steenſtrup er⸗ hob ſich ungeſtüm.„Uebrigens iſt gar keine Gefahr. Iwan iſt ein tüchtiger Schütze und kennt ſich auch mit Tigern eus. Doch beeilen Sie ſich! Wir müſſen vor Anbruch der Dunkelheit aus der Stadt, ſonſt ſteht die Wache an den Toren!“ * Aus dem Fluß ſtieg Nebel auf und ver⸗ miſchte ſich mit der Nacht. Im Uferſchilf rührte ſich quarrend ein Waſſervogel und verſtummte wieder. Am Himmel war kein Stern zu ſehen. Nur aus den Häuſern von nd Priſtin blinkten rote und gelbe Licht⸗ pünktchen in die Finſternis, die wie eine Decke über der Erde lag. Kolp ſtand am Oſttor. Eine Laterne hing kurzen Abſtecher zu dem mongoliſchen an einem Nagel, der in die Paliſadenwand etrieben war, und warf einen goldenen Fleck auf den Baden. Im Dunkeln lehnten ſchläfrig zwei Koſaken. Kolp dachte an Thorilds Sohn Ole und deſſen ebenſo heftiges wie unbilliges Ver⸗ langen, ihn in der Nacht hier durchzulaſſen, ohne es am nächſten Tag zu melden. Ver⸗ mutlich würde er bald auftauchen. Gewiß war es ein wenig übertrieben von Steenſtrup, die Stadt in Paliſaden zu zwängen und Fremde des Nachts einfach auszuſchließen, als beſände man ſich im finſterſten Mittelalter. Anderſeits aber bot der primitive Stadtzaun aus Pfählen doch auch ſeine Vorteile gegenüber dem Geſindel, das ſich im Lande herumtrieb, was ja ſchon daran zu erkennen war, daß riele, ja die⸗ meiſten anderen chineſiſchen Städte und Orte in der Manoͤſchurei und Mongolei ebenfalls von Mauern umgeben waren, auch Peking, die Hauptſtadt, ſelbſt. Kolp geriet ins Sinnen. tauchten vor ſeinen Gedanken auf, durch die er früher einmal gekommen war, als er noch unſtet durch das Land zog, als Ge⸗ hilfe eines Geologen oder bald hier, bald dort eine Arbeit übernehmend: mab beim Bahnbau, mal bei einem Brückenbau, wie es ihm gefiel. Ingenieure wurden ja ge⸗ braucht. Er hatte ſich nur nie lange feſt⸗ halten laſſen; immer wieder lockte ihn etwas Neues. Die Wüſte Gobi zog ihn an und dann wieder die alten, verwehten Kara⸗ wanenſtraßen. Ueber Urga und Kolgan nach Peking. Von Urumtſchi über Akſu nach Kaſchgar. Jahrelang war er umher⸗ zigeunert in der unermeßlichen Weite Aſiens. Die Möglichkeiten, die in dieſem Lande ſteckten, begeiſterten ihn. Schließlich war er in Priſtin hängengeblieben. Jens Mikkel war daran ſchuld. Er hatte ihn eines Tages in Maimatſchin kennenge⸗ lernt, als er, Kolp, eben von Urga mit einer Karawane eingetroſſen war. Jens kam ge⸗ radewegs aus Europa mit der Bahn und hatte von Transbaikalien her nur einen 7 80 Ortſchaften. Grenzort gemacht, um einen alten Bekann⸗ ten aus der Jugend zu begrüßen, der dort als Telegraphiſt beim Draht London— Schanghai angeſtellt war. Jens, jung und entzückt von dem bunten Getriebe auf dem Baſar außerhalb der Paliſaden und Lehm⸗ mauern, wollte eines von Kolvs Kamelen kaufen— nur, um einmal darauf zu reiten. Es ergab ſich dann, daß ſie den Abend ge⸗ meinſam in einem Tingeltangel der Mai⸗ matſchin gegenüberliegenden ruſſiſchen Stadt Kiachta verbrachten, Jens erfüllt von dem Wunſch, zu leben und zu erleben, Kolp wiſ⸗ ſend und nachſichtig. Der Junge gefiel ihm, und er war all die Jahre her allein gewe⸗ ſen. Schließlich, da er augenblicklich nichts weiter vorhatte, begleitete er Jens nach Tſchita und Nertſchinſk. Bis dahin aber atte Jens ſo viel von den Goldminen teenſtrups erzählt, für die er verpflich⸗ tet war, daß Kolp Luſt bekam, ſich den Be⸗ trieb an der Zeya wenigſtens einmal an⸗ zuſehen. Und dann ließ Steenſtrup ihn nicht mehr los. Auf fünf Jahre lautete der Kontrakt⸗ mit der Minengeſellſchaft. Drei davon wa⸗ ren bereits um. Und in dieſen drei Jahren war Jens ihm ein guter Freund geweſen. Sie hatten zuſammen gearbeitet, zuſammen gelacht und ſich zuſammen geärgert, und einmal hatte Jens ſo etwas wie eine Le⸗ bensrettung an Kolp nollbracht. Das war noch ziemlich am Anfana ihrer Freund⸗ ſchaft geweſen. Sie ritten in einer unweg⸗ ſamen Gegend, durch Unterholz und über Geröllhalden, eine ſchier endloſe Strecke, über Wege, die das Aeußerſte darſtellten, was man den Pferden zumuten konnte. Und als ſie am Rand einer Schlucht endlich glaubten, nun würde es beſſer werden, da rutſchte Kolps müder Gaul aus und ſtürzte mit ihm in den Abgrund. Jens hatte ihn ͤͤann, bewußtlos und zerſchunden, mit Hän⸗ gen und Würgen herausgezogen, was Kolp ihm nicht vergabß Ole Thorild kam nicht! Sollte er ſich eines Beſſeren beſonnen haben? liſaden überblicken. Kolp begann, auf und ab zu gehen. Von ſeinem Platz aus konnte er zwei Seiten der ſich rechteckig um die Stadt ſchließenden Pa⸗ Im ſüblichen Teil patrouillierten Frei Koſaken. Sobald ſie irgend etwas Vercächtiges ſahen, pflegten ſie zu pfeifen. Doch auch dort regte ſich nichts. Auf und ab. Sein Schatten. bald lang, bald kurz, je nachdem, wie weit er ſich von der Laterne entfernte, wanderte mit ihm. In den Straßen der Chineſen war immer noch Lärm. Sie machten noch Geſchäfte, buken noch mit ſchmutzigen Fingern kleine Kuchen in Oel ung verkauſten noch Reis⸗ ſchnaps. Ein betriebſames Volk! Am Him⸗ mel riß allmählich die Wolkendecke auf ließ blaſſe Sterne und einen abnehmenden Mond ſichtbar werden. Langſam verrann die Zeit. Eine halbe Stunde vor Mitternacht wurde von außen gegen das ſchwere Holztor gepocht. Die ſchläfrigen Geſtalten der Koſaken rührten ſich nicht. Kolp kam heran. War das Ole? Hatte er die Stadt noch vor Anbruch der Dunkelheit verlaſſen und kam nun zurück? Es pochte ſchon wieder, herriſch und doch verhalten— ſo, als wolle der Draußen⸗ ſtehende nicht unnötigen Lärm machen. Kolp riß das Guckloch auf. Draußen, im Finſtern, ſtand zu ſeiner Ueberraſchung Frau Steenſtrup. Ex exkannte ſie an ihrem Reitanzug und der Art, den Mückenſchleier zu tragen. „Um Gottes willen, Kolp, kommen Sie ſofort!“ rief ſie halblaut auf däniſch, damit die Koſaken es nicht verſtehen ſollten.„Kom⸗ men Sie raſch heraus!“ „Kolp warf das Guckloch wieder zu und ſchloß das ſchwere Tor auf, daßz er einen Spalt weit zurückzog.„Was iſt los?“ „Kolp, Sie müſſen mir helfen! Schicken Sie die Koſaken weg! Man darf mich nicht erkennen!“ „„Aber was iſt denn? Wo kommen Sie R (Fortſetzung folgt) „ Stadiseiſie * Manuheim, 16. April. Beginn 21.16, Ende 6. 16 Uhr Verdunkelungszeit: Baachtet die Verdunkelungsvorschriften genau! Zur Entfernung der Bretterverschläge aut den Dachböden Nach der im Anzeigenteil veröffentlichten Bekanntmachüng des Sberbürgermeiſters als Leiter der Sofortmaßnahmen werden die auf Grund der ortspolizeilichen Vor⸗ ſchrift vom 8. April von den Hausböden ent⸗ ſernten Latten und Bretter auf Grund der Beſtimmungen des Reichsleiſtungsgeſetzes beſchlagnahmt. Mit der beſchleunigten Beſeitigung der Holzverſchläge werden nicht nur die beim Abwurf von Brandbomben notwendigen Löſcharbeiten auf den Dach⸗ böden weſentlich erleichtert, ſondern es wer⸗ — auch gleichzeitig wertvolle Bauſtoffe für ie ſchnelle Beſeitigung der Fliegerſchäden gewonnen, die ohne Belaſtung der Bauſtoff⸗ deürtſhaft und der Verkehrsmittel im Be⸗ arfsſall ſofort an Ort und Stelle areiſbar Auf die Wichtigkeit der Beſchlagnahme⸗ nordnung wird beſonders hingewieſen. Meisterin der Hauswirtschaft Ein nener Lehrkurs des Deutſchen Frauenwerks „Nach Oſtern eröffnet das Deutſche Frauen⸗ werk, Abteilung Volks⸗ und Hauswirt⸗ „einen neuen Lehrgang zur Ausbildung von Meiſterhaus⸗ frauen. Der erſte derartige Kurs, der vor zwei Jahren in Mannheim lief, entließ ſeine Teilnehmerinnen nach einer Prüfung Lor Fachlehrkväſten und Vertreterinnen des Deutſchen Frauenwerks mit dem Titel einer Meiſterin der Hauswirtſchaft. Während 3 Jahre hatten die Beſucherinnen ieſes Lehrganges an einem Nachmittag in der Woche in der ſtädtiſchen Mädchenberufs⸗ le in der Weberſtraße unter dex Leitung von Fachlehrkräften alle Sachgebiete der Hauswirtſchaft gründlich, thebretiſch und Krabtiſch durchgenommen. Neben Kochen und ahrungsmittellehre, Haushaltspflege, ſach⸗ gemäßem Waſchen, Nadel⸗ und Werk⸗ arbeiten, Ernährungslehre und Geſund⸗ Betspflege wurden auch hauswirtſchaftliche erufs⸗ und Erziehungsfragen behandelt. Vorträge und Beſichtigungen ergänzten den ehrſtoff. Die Abſolventinnen des Kurſes fanden Furchwegs ein Wir⸗ kungsgebiet. Neben den Meiſterhaus⸗ ſrauen, die im eigenen Haushalt hauswirt⸗ liche Lehrlinge heranbilden, ſtehen an⸗ dere als Abteilungsleiterinnen für Volks⸗ und Hauswirtſchaft des Deutſchen Frauen⸗ werks im Einſatz oder ſind als Leiterinnen von Hausfrauenbergtungsſtellen oder als hauswirtſchaftliche Leiterinnen von Schu⸗ lungsſtätten tätig. Auch der neue Kurs, der bald nach Oſtern beginut, ſieht das gleiche Programm vor. um den Müttern, die hauswirtſchaftliche Lehrlinge in ihrem Haushalt ausbilden wollen, den Beſuch des Lehrganges zu er⸗ möglichen, hat ſich die Leitung des ſtädtiſchen Kindergartens in der Mäochenberufsſchule bereit erklärt, die Kinder dieſer Kursteil⸗ nehmerinnen während des Unterrichtsnach⸗ mittags zu betreuen. Da der Kurs bald nach Oſtern beginnen ſoll, bittet die Abteilung Volks. und Hauswirtſchaft des Deutſchen rauenwerk in N 5, 1, die Anmeldungen möglichſt raſch abzugeben. Hier werden auch alle Auskünfte über die Zulaſſungs⸗Be⸗ ingungen— ſo iſt eine fünffährige leitende Tätigkeit im eigenen Haushalt und abge⸗ —— ene Schulbildung Vorausſetzung— er⸗ —* —— Wie die Gewerbesteuer erhoben wird in Zukuntt Vorauszahlungen wie bei der Einkommensteuer Auf Grund der neuen Verordnung über die Erhebung der Gewerbeſteuer durch die Finanzämter, nicht mehr durch die Gemein⸗ den, obwohl die Gewerbeſteuer Gemeinde⸗ ſteuer bleibt, haben der Reichsfinanz⸗ und der Reichsinnenminiſter Durchführungsbe⸗ ſtimmungen getroffen. Sie bringen eine weſentliche Vereinfachung für die Verwaltung und für die einzelnen Steuerpflichtigen. Während bisher zwei Behörden, nämlich die Finanzämter und die Gemeinden, ſich mit der Gewerbeſteuer beſchäftigen mußten, haben in Zukunſt nur noch die Finanzämter damit zu tun. Die ſogenannte„Zerlegung“ der Gewerbeſteuer fällt fort. Das bedeutet, daß Gewerbe⸗ ſteuerpflichtige mit Zweigſtellen und der⸗ gleichen, die bisher Gewerbeſteuerfragen mitunter bei hundert Gemeinden zu er⸗ ledigen hatten, es nun nur noch mit dem Finanzamt ihres Hauptbetriebsortes zu tun haben. Weitere Erleichterungen bringt die An⸗ paſſung an die Einkommenſteuerveranla⸗ gung. Der einheitliche Steuermeßbetrag wird daher ab 1943 jeweils für ein Kalen⸗ derjahr, nicht mehr, wie bisher, für das vom 1. April bis 31. März lauſende Rech⸗ nungsjahr der Gemeinden feſtgeſetzt. Es wird der Steuermeßbetrag im Jahre 1944 für 1943. beſtimmt. Die Gewerbeſteuer wird auf Grund des Steuermeßbetrages nach dem Hebeſatz begiffert und erhoben. Die Hebeſätze„erſtarren“ grundſätzlich auf dem Stande des Rechnungsjahres 1942, ändern ſich alſo bis auf weiteres nur noch in ganz beſonderen Fällen. Wie bei der Einkom⸗ menſteuer⸗Veranlagung hat nun auch bei der. Gewerbeſteuer der Steuerſchuldner Vorauszahlungen zu entrichten, und zwar für die Gewerbeſteuer jeweils am 10. Februar 10. Mai, 10. Auguſt und 10. November. Jede Vorauszahlung be⸗ trägt grundſätzlich ein Viertel der Steuer, die ſich bei der letzten Veranlagung ergab. Doch kann das Finanzamt eine Anpaſſung an die Steuer vornehmen, die ſich für das neue Kalenderjahr ergeben wird. Die ein⸗ zelnen Vorauszahlungen werden auf den⸗ nächſten vollen Reichsmarkbetrag nach unten abgerundet und nur feſtgeſetzt, wenn ſie mindeſtens fünf Reichsmark betragen. Ueber Stundung und Er laß von Gewerbeſteuer entſcheidet in Zukunft eben⸗ falls das Finanzamt, und zwar nach den Beſtimmungen der Reichsabgabenordnung. Ferner iſt nun auch bei der Gewerbeſteuer eine Jahresabſchlußzahlung zu leiſten, die über die vollzogenen Voraus⸗ zahlungen abgerechnet wird. Sie kann als Nachentrichtung od. Zurückzahlung erſolgen. Die Wandergewerbeſteuer fällt weg, weil auch die Wandergewerbe⸗ ſteuerpflichtigen jetzt von der allgemeinen Gewerbeſteuer erfaßt werden. Für die Er⸗ hebungszeiträume, die vor dem 1. April 1943 enden, haben die Gemeindebehörden auch nach dem 31. März noch Abwicklungs⸗ maßnahmen zur Gewerbeſteuer zu treffen. ie etwaigen letzten Aenderungsbeſcheide der Gemeinden ſollen ſpäteſtens am 15. Mai 1943 beim Steuerſchuldner ſein. —————— Sie sollten Hannheim kennen lernen Sie—, das iſt nicht der geneigte Leſer, ſondern das ſind die 160 gewerblichen Lehrlinge von Daimler⸗Benz. Mannheimer Buben ſollten Mannheim ken⸗ nenlernen. Sie die gewerblichen Lehrlinge, Orzen eu dieſem Zweck nicht von Ort au Ort, nein, ihnen blieb der beaueme Umweg über den Lichtbildervortrag vorbehalten. Vom ſicheren heim erleben. Zur Bereicherung ihres eigenen Wiſſens. Darüber hinaus hatte der kundige Stadtführer Egon Winter vom Städt. Verkehrsamt auch daran gedacht, daß die Buben ſelber einmal als Frem⸗ denführer fungieren könnten. Nicht als amtlich beſtellte, ſondern einfach als Mann⸗ heimer, die ſich in ihrer Vaterſtadt aus⸗ kennen. Wie oft wird man von einem Fremden angekeilt, der das und das wiſſen möchte— und man muß ihm ge⸗ ſtehen, daß man in dieſer Hinſicht gar nicht auf dem Teppich iſt.„ Daß ſolche Fehlmeldungen in Zukunft vermieden werden, darxan hat der brave Egon Winter alſo auch gedacht. Mit den Lehrlingen von Daimler⸗Benz fing er an. Vor Jahren hat er das gleiche ſchon bei der Polizei gemacht. Die Lehrlinge von Daim⸗ ler⸗Benz. Natürlich: mit denen geht man zunächſt an die Reichsautobahn mit ihrer einzigartigen Einfahrt, überhaupt wo doch Vater Benz gleich in der Nähe ſteht. In dieſem Zuſammenhang kann man vielerlei ſagen, und Egon Winter ſagte es auch. Nach der Technik kam die Kultur, kamen Kunſthalle, Roſengarten, bam der Waſſer⸗ turm, auf dem tatſächlich die Amphitrite thront und nicht der Neptun, kamen Rat⸗ aus, Schloß, Jeſuitenkirche und Theater. amit konnte viel, viel Belehrung verbun⸗ den werden. Egon Winter tat es nicht ſchulmeiſterlich, ſondern locker und mit umor. So, nur ſo bleibt etwas hängen ei den Geführten. Die Lehrlinge waren ganz bei der Sache. Sicherlich iſt in mancher jungen Bruſt der Wunſch gekeimt, alles zu wiſſen, was ort aus durften ſie Mann⸗ von unſerer Vaterſtadt wiſſenswert iſt. Daran hätten wieder alle Freude, denen der gute Ruf von Mannheim amtlich oder ehrenamtlich am Herzen liegt. Kennen Sie, lieber Leſer, ſich eigentlich in Mannheim aus?—tt Schuswaffen gehören nicht in Kinderhand Die Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung teilt mit: In letzter Zeit haben ſich die Kinder⸗ unfälle durch unvorſichtiges Hantieren mit Schußwaffen und ganz beſonders mit auf Wehrmachtsübungsplätzen gefundener Mu⸗ nition wie Handgranaten, Sprengkörper und Patronenhülſen derart gemehrt, daß es unverantwortlich wäre, dieſer Gefahren⸗ quelle durch Aufklärung und Belehrung der Kinder nicht den nötigen Einhalt zu ge⸗ bieten. Pflicht der Schulen, Eltern und ſonſtigen Erziehungsberechtigten iſt es da⸗ her, die Kinder auf die gefährlichen Folgen des Spielens mit Schußwaffen und Muni⸗ tion eindringlichſt aufmerkſam zu machen bzw. zu belehren. Es iſt aber auch Pflicht der Beſitzer von Schußwaffen, dieſe ſo zu ver⸗ wahren, daß ſie durch Kinderhand nicht er⸗ reicht werden können. Auch die Aufbewah⸗ rung der ſogenannten„Frontandenken“ in den Wohnungen muß ſo vorgenommen wer⸗ den, daß ein Unfall ausgeſchloſſen iſt. Wenn auch heute in vielen Fällen die Eltern kriegsbedingt nicht in der Lage ſind, ihrer Aufſichtspflicht den Kindern gegenüber ſo zu genügen, wie es zu erwarten wäre, ſo muß doch mit aller Entſchiedenheit darauf hin⸗ gewirkt werden, daß durch Aufklärung, Be⸗ lehrung und Warnung der Kinder dieſe tragiſchen Unglücksfälle vermieden werden. Schußwaffen und Munition gehören nicht in Kinderhand! Unſere Jugend vor Un⸗ ſällen und ſchweren körperlichen Schäden ſchützen, heißt die Zukunft des deutſchen Volkes ſichern. Das Auto in der Dunkelbheit, ſiehſt Du ſchon in der Ferne weit! FPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTPPPPPPPTPTPTPPPPPTPTPTPTPPPPTPPTPTPTPPPPPPPTPTPPTPTPTGT——TbT———TFT—TòFPPP———TbP———TPT—DTFPP—bkPPPPPPP———————DPP2—2D2PTTZT22——2———— Blütezeit J. Von Rudolf Naujołk Auf meinem Fenſterkopf ſteht eine ſeltſame ume, die mir ein Kapitän einſt aus ſüdlichen Ländern mitbrachte. Er nannte ſie Levonie oder ſo ähnlich. Sie blüht alle zwei oder drei Jahre einmal, wie es ihr gerade einfällt. Dann ſtrahlen die großen lappigen Blüten in einem Rauſch, als wollten ſie in jubelnder Tollheit über alle irdiſche nheit hinauswachſen. Es iſt faſt ein Ver⸗ brennen in feuriger Glut. Und dann ſcheint für lange, lange Zeit alle Kraft erſchöpft, und die lanze ſieht eher wie ein elender Strauch aus, ſo kümmerlich, daß man ſie am liebſten aus dem uſter werſen möchte. Wenn ich dieſen Blumentöpf manchmal be⸗ trachte, muß ich ſtets an meinen Freund, den ilöhauer, denken. Als Knabe ſpielte er ſelten mit uns, ſaß oſt einſam in der Sonne, liebte es, allein zu ſein und war eigentlich kein rechtes Kind. Es ſchien immer, als ſpräche ein Er⸗ wachſener mit allzu früher Weisheit aus ihm. ann kamen aber Zeiten, in denen er ſich mit einer wahren Raſerei in alle Spiele ſtürzte.“ Er ſprühte voller Einfälle und Phantaſie, erſand⸗ anz neue Spiele und war entſchieden der An⸗ ührer bei allen Tollheiten, Er kehrte ſich weder um Schularbeiten noch um ſonk fr Pflichten, ſon⸗ dern ſtürmte dahin und riß alle in ſeinen jungen⸗ aften Uebermut hinein. Bis es dann eines Tages Schluß damit war, und er wieder ſtill im um dem Rauſchen der Bäume zu n. So ähnlich blieb er dann auch in leiner ſpä⸗ teren Leben. Ich habe wunderbare Plaſtiken aus ſeinen Händen geſehen, die aus ſolchen hoch⸗ eſtimmten Glanzzeiten ſtammten. Was er danach uf, war dann kümmerlich und durchſchnittlich, t geradezu ſchlecht, ſo daß alle, die es ſaben, die Kürhe darüber ſchüttelten.— Den Frauen, die er während ſolcher glück⸗ hafter Tage kennenlernte, war er einfach un⸗ widerſtehlich. Es waren ſchöne und auch beden⸗ tende Frauen unter ihnen. Er riß ſie in ſeinen Taumel hinein, daß ſie allen Sinn für das Wirk⸗ liche verloren und 9660 gebrochen am Weg⸗ rand blieben. Aber ſelbſt die Verlaſſenen ver⸗ gaßen ihn nie. Es war, als hätten ſie ſich in dem Glutſchein ſeiner Liebe verzehrt und konnten nun keine Rückkehr zum Alltag mehr ſinden. Alle anderen Männer erſchienen ihnen nur noch ſade und weſenlos. 90 In den Zwiſchenräumen kümmerte er ſich um keine Frau, ließ ſich nach jeder Richtung hin en und ſah müde und heruntergekommen aus. So lebte er mit einem bäuerlichen Mädchen zu⸗ ſammen, das ihm Haushälterin und wohl auch rau war, und in ſeinem armſeligen Atelier ſtanden ſertige und halbfertige, verhüllte und in ſeliger Nacktheit träumende Geſtalten umher, wie auf einem Ruinenfeld, während auf dem kleinen eiſernen Oſen die kärgliche Abendſuppe brodelte. Um die Vierziger herum geſchah aber eine S. Wandlung, Er wurde ſeſt und ausgeglichen, eideté ſich gut und ſchien Neigungen zu einem vernünftigen Leben zu haben. Sein feiner Künſtlerkopf graute ſchon an den Schläfen. Aber er war friſch und von einer inneren Harmonie, wie ich ſelten einen Menſchen geſehen habe. Um dieſe Zeit war er ein ſehr ſchöner, eigentlich auch ſehr vornehmer Mann, der überall Aufſehen er⸗ regte, wo er ſich zeigte. Nun hätte er wohl auch eine ebenbürtige Frau gebraucht, aber er hielt mit ſeltener Treue an der Magd, die ihm⸗ in ſchweren Zeiten die einzige Möglichkeit zum Leben geweſen war. Ob er darunter litt, weiß ich nicht. Man könnte es an⸗ nehmen, aber ich habe nie etwas davon bemerkt. Jedenfalls kann ich nicht ohne Snen von dieſer, für ihn beſtimmt ſehr ſeltenen Treue ſprechen. Vielleicht wollte er auch mit dieſem großen Lebensverzicht viele ſeiner früheren Sün⸗ den gutmachen. Seltſam ſind machmal die Wege des Menſchenherzens Das Einzige, was ihn jetzt ſichtbar beküm⸗ merte, war ſein ſchöpferiſches Verſagen. Seitdem, die Tollheit in ihm geſchwunden war, hatte er weder Einfälle noch Luſt, die Hand an irgendein Werk zu legen. Wer ihn ſah, konnte ihn für einen Gelehrten, ja für einen Kaufmann halten. Schließlich war er es auch beinahe, denn er be⸗ ſchäftigte ſich mit nichts anderem, als mit dem Verkauf von Plaſtiken, die er früher geſchaffen hatte. Nun wurde er auch berühmt, aber es quälte ihn manchmal der Gedanke, daß man ihn jetzt einet großen Bildhauer nannte, wo er es gar nicht war, während ſich früher in ſeiner ei⸗ gentlichen Schöpferkraft niemand um ihn geküm⸗ mert hatte. Dann kam noch einmal in den fünfziger Jahren eine große Zeit für ihn. Es wax“ aber- kein Raſen und keine Tollheit, es war ein ſicheres, faſt handwerkliches Schaffen aus der Fülle der Kraft. Mächtige Bildwerke, edel und ſtolz, voller ſtralf⸗ ſter Männlichkeit und holder Frauenſchönheit, voller Mütterlichkeit und verſpieltem Kinder⸗ lächeln kamen aus ſeiner Werkſtatt. Und jedes Stück war vollkommen. Das alles fällt mir ein, wenn ich vor meinem Blumentopf ſtehe, Hier eine Blüte, dort ein Menſchl! Es ſcheint ein großer Sinnklang durch alle Natur zu gehen, und ich ſtaune vor der ge⸗ Seele, die der Schöpfer in alles Lebendige gab. —— Siegfried Schultze Ein Pianist von Rang Der Pianiſt Siegfried Schultze iſt ein Künſtler ron unzweifelhaft ſchöpferiſcher Kraft. Die vor etwa Jahresfriſt gewonne⸗ nen ſtarten Eindrücke ſeines Spiels be⸗ ſtätigten ſich geſtern abend bei ſeinem zwei⸗ ten Klavierabend durchaus. Sein Vortrag iſt immer das Ergebnis einer aroßen aeiſti⸗ gen Anſpannung und der Ausdruck umfaſ⸗ ſenden Könnens, ob er uns nun eine der charakteriſtiſchen mit Präludium und Fuge eingeleiteten Händelſchen Suiten darbietet ob er die überaus komplizierten Telemann Variationen Regers ſpielt oder mit kühnem Elan die Tore der balladesken Tonbereiche Chopins erſtürmt. Ueberlegen gemeiſtert und wie geſtochen in ihrer kriſtallklaren Durchſichtigkeit erklangen die⸗ Suitenſätze Händels, taſtenſtürmend zwang er Regers unter ſeinen gebiete⸗ riſchen Willen. Die Häufung ausgeſuchter Schwierigkeiten gerade in dieſem Werl überwand er mit verhlüffend virtuoſer Ele⸗ ganz, ohne etwa im Aeußerlichen ſtecken zu bleiben. Im Gegenteil, bei aller verſchlun⸗ genen Dichte der harmoniſchen und rhychmt. ſchen Ausdrucksmittel Regers blieb die ge⸗ feilte Klarheit der techniſchen Interpreta⸗ tion ebenſo wie das Deutlichmachen des gei⸗ ſtigen und muſikaliſchen Werkgehalts offen⸗ bar. So gewann das Stück unter Schultzes Händen einen Farbenreichtum und eine Plaſtik der Darſtellung, wie ſie nur ein überlegen Geſtaltender geben kann. Die Chopinſche Balladenpracht findet in Schultze einen Nachdichter von glühender Intenſität des Empfindens. Die Süße des echten Chopintons verſchmilzt hier mit einer durchaus männlichen, wenn auch im Ueber⸗ maß des hochgetriebenen und klanggeballten Forte ſtark ſubjektiv gefärbten Kraftäuße⸗ rung, die vielleicht dem klaſſiſchen Chopin⸗ ſtil nicht ganz gemäß iſt, der Wiedergabe aber etwa der g⸗Moll⸗ und mehr noch der As⸗Dur⸗Ballade mit ihren dionyſiſchen Ek⸗ ſtaſen eine unerhört vackende Anſchaulich⸗ keit, genialen Schwung und berauſchende Farbigkeit verleiht. Ein Klavierſpiel ſeden⸗ falls von bemerkenswert hohem künſtleri⸗ ſchen Niveau, das das beſchämend ſpärlich erſchtenene Publikum raſch erwärmte, hin⸗ eiß und begeiſterte. Carl Onno Siſenbart Der Rundfunk am Samstag: Reichsprogramm: 12.95.—12.45 Uhr: Bericht Ar, Lage; 14.15.—45.00 Uhr: Unterhaltung mit Villy Steiner; 15.00—15.30 Uhr: Traverſa Schö⸗ ner ſpielt auf; 16.00—18.00 Uhr: Bunter Sams⸗ tag⸗Nachmittag; 18.00—48.10 Uhr: Hörſzene; 18.30 bis 19.00 Uhr: Der Zeitſpiegel; 19.15—19.30. Uhr: Frontberichte; 20.20—21.00 Uhr: Zur guten Laune (Unterhaltungsſendung); 21.00—21.30 Uhr: Das deutſche Tanz⸗ und Unterhaltungsorcheſter; 21.90 bis 22.00 Uhr: Kleines Konzert.— Deutſchland⸗ ſender: 11.90—12.00 Uhr: Ueber Land und Meer; 17.10—18.90 Uhr: Von Bach bis Pfitzner; 20.15 bis 22.00 Uhr: Humperdincks Märchenoper„Hänſel u. Gretel“ und„Puppenfee“. 935 Frauen auf lastkrattwagen Schutzbeſtimmungen ergangen Zum Kriegseinſatz von Frauen als Führerinnen von Laſtkraftwagen hat der Generalbevollmächtigte für den Arbeitsein⸗ ſatz eine Reihe von Schutzbeſtimmungen er⸗ laſſen, die etwaigen Geſundheitsgefähr⸗ dungen der Frauen vorbeugen. Für die Kriegsdauer wird erlaubt, daß weibliche Gefolgſchaftsmitglieder als Führerinnen von Laſtkraftwagen mit mehr als 1,5 Nutz⸗ laſt, jedoch nicht über 3,5 To. Eigengewicht (Führerſchein Klaſſe 8) unter folgenden Be⸗ dingungen beſchäftigt werden dürfen: 1. Zur Führung der Laſtkraftwagen dürfen nur Frauen über 21 Jahre herangezogen werden, und auch ſie nur, ſoweit ſie nicht werdende oder ſtillende Mütter ſind. 2. Die Nutzlaſt der Kraftwagen darf nicht mehr als 3 Tonnen betragen. 3. Die tägliche Arbeits⸗ zeit der Frauen darf acht Stunden nicht überſchreiten. 4. Die Frauen ſollen als Kraftwagenführerinnen möglichſt nicht wäh⸗ rend der Dunkelheit beſchäftigt werden. 5. Bei regelmäßigen Fahrten auf unüber⸗ ſichtlichen oder abſchüſſigen Strecken und auf Straßen mit großer Verkehrsdichte dürfen Frauen nicht eingeſetzt werden. 6. Es iſt Vorſorge zu treffen, daß die Frauen zum Anwerfen des Motors bei Störungen, zum Verladen ſchwerer Güter oder zu anderen anſtrengenden Arbeiten nicht herangezogen werden. In Zweifelsfällen iſt die Stellung⸗ nahme des Gewerbeauſſichtsamtes herbei⸗ zuführen. Die Gewerbeaufſichtsämter kön⸗ nen auch im Einzelfall weitere Bedingungen vorſchreiben oder die Beſchäftigung von Frauen als Führerinnen der Laſtkraft⸗ wagen aus beſonderen Gründen unterſagen. Sie ſollen dieſen Fraueneinſatz vrüfen. Verfügung über das Postscheckkonto Beim Ableben von Poſtſcheckteilnehmern entſtehen häufig Weiterungen daraus, daß niemand zur Verfügung über das Poſt⸗ ſcheckkonto ermächtigt iſt, ſolange die Erb⸗ berechtigung nicht nachgewieſen iſt. Dieſe Schwierigkeiten ſind ohne weiteres dadurch zu vermeiden, daß der Poſtſcheckteilnehmer auf den ihm bei der Gröffnung des Kontos oder ſpäter überſandten Unterſchriftsblättern die Unterſchriftsproben einer oder mehrerer Perſonen hinterlegt. Dieſe Perſonen ſind ohne weiteres berechtigt, nach dem Tode des Poſtſcheckteilnehmers das Konto weiter⸗ zuführen oder die Löſchung des Kontos zu beantragen und das Reſtguthaben abzu⸗ heben, ſofern dies der Poſtſcheckteilnehmer nicht ausdrücklich ausgeſchloſſen hat. Allen Poſtſcheckteilnehmern, die bisher nur ihre eigenen Unterſchriften hinterlegt haben. iſt daher ödringend zu empfehlen, durch Hin⸗ terlegung der Unterſchrifts⸗ probe mindeſtens einer weite⸗ ren Perſon die Weiterführung oder Schließung des Poſtſcheckkontos zu ermög⸗ lichen. Amtliche Unterſchriftsblätter über⸗ ——5 auf Antrag das zuſtändige Poſtſcheck⸗ amt. ** Das Wehrmachtfürſorge und ⸗verſor⸗ gungsamt Wiesbaden befindet ſich ſeit 15. April in der Rheinkaſerne zu Wiesbaden⸗ Biebrich, Wilhelm⸗Kalle⸗Straße. Sängerhalle Maunheim. In der gut⸗ beſuchten Jahres⸗Hauptverſamm⸗ lung gedachte der Vereinsführer vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung der im letzten Jahre verſtorbenen Mitglieder und der auf dem Felde der Ehre gefallenen Feldgrauen. Der umfangreiche Jahresbericht legte Zeug⸗ nis ab von der Arbeit für das deutſche Lied. Ganz beſonders gedachte der Vereins⸗ führer der Mitwirkung des Doppelquar⸗ tetts bei Veranſtaltungen nieler Mann⸗ heimer Vereine. Die Kaſſenverhältniſſe ſind als gut zu bezeichnen. Die Verbindung mit den Feldgrauen wird durch regen Schriftwechſel aufrechterhalten. Die Zu⸗ ſammenſetzung des Führerrings bleibt ſür das Jahr 1943 unverändert. Mit der Ver⸗ legung der Probeabende auf freitags ver⸗ ſpricht ſich der Führerring einen beſſeren rohebeſuch. Mit dem Anruf des Führers ſchloß der Vereinsführer die harmoniſch verlaufene Verſaanmlung. an Vom Plauetarinm. Am kommenden Sonntag findet der nächſte Lichtbildervor⸗ trag der Reihe„Geſtirne und Men⸗ ſchen“ ſtatt. Er behandelt das Thema „Sternſtrahlung, kosmiſche Strahlung und ihre Einwirkung auf die Lebeweſen“. Der Vortrag wird am Sonntagnachmittag drei⸗ mal gehalten. Die Anfangszeiten ſind aus dem Anzeigenteil zu erſehen. a Auszeichnung. Mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe wurde im Oſten Oberreiter Zwonimir Greguric, Beilſtraße 8, aus⸗ gezeichnet. u Wir wünſchen Glück! Frau Eliſabeth Arlt, S3, 2, Trägerin des ſilbernen Mut⸗ terehrenkreuzes, wird morgen 80 Jahre alt. Frau Maria Bangert, Rheinau, Otter⸗ ſtadter Straße 12, Trägerin des goldenen Mutterehrenkreuzes, begeht heute ihren 70. Geburtstag. ** 96 Jahre alter Veteran geſtorben. In Aach ſtarb im hohen Alter von über 96 Jahren Konrad Waggenhauſer, der ſich bis zu ſeinem Tode einer ſo beſonderen Rüſtigkeit erfreute, daß er ſich während ſeiner ganzen Krankheit ſelbſt pflegte. Er war der älteſte ehemalige Angehörige des Mannheimer Dragoner⸗Regiments, hatte am Kriege 1870/71 teilgenommen und zuletzt nurx noch einen Wunſch, das ſiegreiche Ende dieſes Krieges, des fünften in ſeinem langen Leben, miterleben zu dürfen. n Wer ſich nicht beeilt, bleibt zurück! Die Reichsbahn führt berechtigte Klage, daß das gemächliche Abſuchen der Züge nach einem geeigneten Sitzplatz immer wieder die pünktlicheblbfahrt erſchwert und die Urſache vieler Zugverſpätungen bil⸗ det. Gegenüber dieſen Rückſichtsloſen wird die Reichsbahn künftig keine Rückſicht mehr üben. Wer ſich beim Einſteigen nicht be⸗ eilt, bleibt zurück. a Vor Ankauf wird gewarnt. Die Kri⸗ minalpolizei Straßburg teilt mit: In letzter Zeit wurden in, Einbruchsdiebſtähle verübt und größere Mengen Herren⸗ und Damenuhren ſowie Schmuckgegenſtände aller Art entwendet. Desgleichen Herren⸗ und Damenunter⸗ wäſche, Damenſtrümpfe, Oelgemälde und eine große Menge verſchiedener Par⸗ fümerieartikel. In der Nacht zum 31. Jan. wurde u. a. in einem Geſchäft ein neuer vierrädriger hellbraun geſtrichener Korb⸗ wagen(Kutſche) entwendet. Sachdienliche Angaben über den Verbleib der entwendeten Gegenſtände an die Kriminalpolizei erbeten. Verſchwiegenheit und Belohnung wird zu⸗ geſichert. in Straßburg verſchiedene 50 lahre Wohnungsbriefkästen Anfang Avril 1893 erließ die Deutſche Reichspoſt einen Aufruf an die Bevölke⸗ rung, ſich eine Neueruna zunutze zu machen, die„vor allem in den größeren Städten von Vorteil für eine ſchnellere Briefzuſtellung ſein würde. Dort bürgere ſich nämlich die Sitte ein, daß„das Publikum an den Ein⸗ gängen zu den Wohnungen Briefkäſten an⸗ bringe“. Die Poſt wies darauf hin, daß da⸗ mit das Warten der Briefträger auf das Oeffnen der Türe, das wiederholte Klin⸗ geln uſw. fortfalle und der Verſchluß der Briefkäſten verhindere, daß die Briefe und Poſtkarten„durch die Hände des Dienſtper⸗ ſonals“ gingen. Welche Ruhe war das noch in ejner Zeit, da der Briefträger vor der Tür warten konnte, bis ihm jemand ſeine Botſchaften abnahm. Slick aut tudwigshafen Feierſtunden der Partei. Die Kreisleitung der NSDAP veranſtaltet am kommenden Sonn⸗ tag, vormittags 11 Uhr, im großen Saal des JG⸗ Feierabendhauſes anläßlich der Aufnahme der 18jährigen in die NSDaP eine Feierſtunde⸗ Mit der Aufnahme in die Partei erſolgt auch die Ueberweiſung der Hitlerjungen in die SA oder die ſonſtigen Gliederungen der Partei.— Am Dienstagabend findet um 20 Uhr im großen Saat des JG⸗Feierabendhauſes eine Feierſtunde zum Geburtstag des Führers ſtatt. Eine Kindertagesſtätte wurde von der NS in der Siegfriedſtraße 62 eröffnet. Aufgenom⸗ men werden Kinder von 2 bis 13 Jahren. Wei⸗ tere Kindertagesſtätten werden am 19. April für Kinder von 6 bis 13 Jahren Hohenzollernſtr. 6⁵ und Frieſenheimerſtraße 92 eröffnet. Die Nähſchule des Deutſchen Frauenwerkes wurde aus der Ludwigſtraße in die Schützenſtr. 11 (Haltepunkt der Straßenbahnlinien 2, 6, 9, 11 und 19) verlegt. Die Nähſchule iſt täglich von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr geöffnet., Manuela del Rio bei Koöß. Am morgigen Samstag gibt um 19 Uhr die gefeierte ſpaniſche Tänzerin Mannela del Rio im Pfalzbau⸗Konzert⸗ ſaal mit ihrem ſpaniſchen Enſemble ein ein⸗ maliges Gaſtſpiel. Der Abend wird durchgeführt von Köc, auf deren Dienſtſtelle in der Bismarck⸗ ſtraße auch Karten erhältlich ſind. Der Alpenverein Ludwigshafen macht am kommenden Sonntag eine Wanderung von Bens⸗ heim über Elmshauſen, Melibokus nach Zwingen⸗ berg. Abfahrt Hauptbahnhof Mannheim.48 Uhr. „Gewinnermittlung, Gewinnverwendung und Gewinnabführung“. Unter dieſem Titel findet in der Zeit vom 20. bis A. April— veranſtaltet von der Wirtſchaftskammer Ludwigshafen a. Rh. und der Deutſchen Geſellſchaft für Betriebswirtſchaft, Berlin— eine Vortragsſolge ſtatt, auf der nam⸗ hafte Vortragende aus der Reichsfinanzverwal⸗ tung ſprechen. Auskunft erteilt die Wirtſchafts⸗ kammer Ludwigshafen a. Rh., Ludwigsplatz 2, Fernruf 619 20. Streiflichter auł Weinheim Die Bergſtraße im Blütenzauber Weinheim. Nachdem ſich die Blüte der ge⸗ ſamten Obſtbäume(außer Aepfel) in den letz⸗ ten Tagen außerordentlich günſtig entwickelt hat, ſtehen nunmehr ſämtliche Bäume in voller Blütenpracht, ſodaß die Berge und Täler der Bergſtraße ein einziges Blütenmeer bilden.— Im 5. Konzert des Weinheimer Kon⸗ zertringes, welches die NS0G„Kraft durh Freude“ kommenden Sonntag veranſtaltet, kom⸗ men Werke unter Leitung von Muſikdirektor Alphons Meißenberg, zeitgenöſſiſcher Kom⸗ poniſten zum Vortrag. In Hermann Erdlens „Deutſchem Helden⸗Requiem“ für Alt⸗Solo, Chor und Orcheſter werden wir zum Gedächtnis an die Gefallenen aufgerufen. In„Hymnen an das Licht“ für Alts und Orcheſter von Fritz Büchtger ſpannt ſich über akkordiſch gehaltene Grundpfeiler oder polyphon gelockerte Beglei⸗ tung eine in weitem Bogen geſchwungene Me⸗ lodielinie großen Ausdrucks. Hermann Grab⸗ ners„Weg ins Wunder“ für Alt⸗Sdlo, gemiſch⸗ ten Chor, Frauen⸗ und Männerchor, Kinder⸗ Hor und Orcheſter iſt ein Lobgeſang auf die Mutterſchaft von eindringlicher Schönheit. Die Solopartien wurden Hilde Berberich⸗Rah⸗ ner, Karlsruhe, übertragen Der choriſche Teil wird vom Weinheimer Gemeinſchaftschor und der Singſchule, der orcheſtrale von einem Muſik⸗ korps der Luftwafſe durchgeführt.— Für beſon⸗ dere Verdienſte um das deutſche Handwerk. wurde dem über Weinheims Grenzen hinaus bekannten Kunſtmaler Carl Kornmeier durch Bezirksmeiſter Heinrih Pfliegensdörfer im Auftrage des Reichshandwerksmeiſters Schramm in feierlicher Form das goldene Amts⸗ abzeichen des Handwerks auf Lebenszeit nebſt Ehrenurkunde überreicht. Dieſe Auszeichnung unſeres. einheimiſchen Kunſtmalers— eines Weinheimer Kindes— iſt um ſo höher einzu⸗ ſchätzen, als der Geehrte ſich aus dem Handwerk zum Kunſtmaler emporgearbeitet hat. Bei die⸗ ſer Gelegenheit möchten wir nochmals an die großen Erfolge erinnern, die Kornmeier mit ſeinen Schöpfungen graphiſchen Arbeiten, Oelbildern, Aquarellen, Federzeichnungen uſw. aus Weinheim und der näheren Umgebung— im Hauſe der deutſchen Kunſt in München, Karls⸗ ruhe, Heidelberg und Mannheim errungen hat. Rund um Schwetzingen L. Schwetzingen. Studienreferendar Rudolf Günther beſtand das Staatsexamen als Stu⸗ dienaſſeſſor mit gutem Erfolg.— Studienrat Lud⸗ wig Kengelbach beſtand mit der Arbeit „Nationalſozialiſtiſche Berufserhiehung“ in Hei⸗ delberg das Doktorexamen mit der Note„ſehr aut“.— Im Alter von 20 Jahren ſtarb Ufſe. Rob. Hocker, Zugführer in einem Grenadier⸗Regi⸗ ment, Inhaber des EK 2. Kl. und des Verwun⸗ deten⸗Abzeichens, den Heldentod. ſtraße 24, wurde das Ec 1. Klaſſe verliehen. Dafor bilden Druckschriften oller Art, Altpopier, Poppen und Kortons hun- dertprozentig den Rohstoff. Gib zur ALTPAPEERSAMMUUNG 1943 VOM.- 24. ApR Art ic benkt daron: Aus Alt wird Neul * Brühl. Unteroffizier Willy Karl ir., Hilda⸗ JPof-Nachfichten Der Sport am Wochenende Je weiter die Jahreszeit ſortſchreitet, um ſo vielſeitiger wird⸗das ſportliche Geſchehen. Leicht⸗ athleten, Radſportler und Waſſerſportlex kreten immer ſtärker in Erſcheinung, und bald werden auch die Schwimmer die Halle mit dem freien Waſſer vertauſchen. Nach wie vor gehört aber den Raſenſpielen das Hauptintereſſe und hier wie⸗ derum dem Fußball In den ſüddeutſchen Sportgauen bringt der letzte Sonntag vor Oſtern Tſchammerpokal⸗, Freund⸗ ſchaſts⸗ und Aufſtiegsſpiele, weiter einige rück⸗ ſtändige Punktekämpfe u. ſchließlich das Gau⸗Aus⸗ wahltreffen zwiſchn Heſſen⸗Naſſau und Moſelland in Wiesbaden. „Baden: Meiſterſchaftsſpiel: Freiburger FC— BVfTuR Feudenheim. Von den Spielen im übrigen Reich iſt das zweite Ausſcheidungsſpiel um die deutſche Mei⸗ ſterſchaft zwiſchen TSch Roſtock und Holſtein Kiel zu nennen. Kiel ſiegte im Vorſpiel mit:0.— Im Handball gibt es Freundſchafts⸗ und Rundenſpiele inner⸗ halb der Sportgaue. Hervorzuheben iſt ein Städte⸗ ſpiel zwiſchen Wiesbaden und Frankfurt a. M.— Auch im 7 — Hocken gibt es die üblichen Punkte⸗ und Freundſchafts⸗ ſpiele. In Mannheim ſtehen ſich die Frauen⸗ mannſchaften von Frankfurt und Mannheim gegenüber.— Im Lager der Leichtathleten find gegenwärtig die Wald⸗ und Geländeläufe Trumpf. Heſſen⸗Naſſau ermittelt ſeine Gaumeiſter in Gießen, der Sportgau Weſtmark veranſtaltet ſeine Titelkämpfe in Zweibrücken.— Im * Radſport gibt es die erſten Bahnrennen, u. a. vom Ré Amor in München. Von den Veranſtaltungen auf der Straße iſt der dritte Teil der Fahrt „Rund um Luxemburg“ zu nennen. Der Sport⸗ gau Bayreuth führt in Regensburg ſeine Hallen⸗ meiſterſchaften durch. 5 Pferderennen gibt es wieder an ſechs Plätzen, und zwar in München, Karlshorſt, Wien, Düſſeldorf, Han⸗ nover und Dresden. Verſchiedenes Heſſen⸗Naſſaus Schwimmer treffen ſich bei einem gauoffenen Hallenfeſt in Wiesbaden. München und Augsburg tragen im Augsburger Hallenbad einen Städtekampf aus.— Im Elſaß wird im Rückſpiel zwiſchen S Straßburg und SpBag Mülhauſen der Frauen⸗Basketballmeiſter exmittelt. Die Turnriegen von Stuttgart und Hegau⸗Bodenſee meſſen in Singen ihre Kräfte und Mainfrankens Fechter kämpfen in Würzburg um Gaumeiſterhren. Bon den Veranſtaltungen der Hitlerjugend ſind die Gebiets⸗Vergleichskämpfe im Fußball zwiſchen Heſſen⸗Naſſan und Kurheſſen in Dillen⸗ hurg. in der Schwerathletik zwiſchen den glei⸗ chen Gebieten in Gießen, imB DM⸗Hockey zwiſchen Heſſen⸗Naſſau und Köln⸗Aachen in Frankfurt⸗M. und im Schießen zwiſchen Heſſen⸗Naſſau, Düſſel⸗ dorf, Weſtfalen⸗Süd und Beſtfalen⸗Nord eben⸗ ſalls in Frankfurt zu nennen. Fußball Baden-Württemberg Zum Fußball⸗Vergleichskampf zwiſchen Ba⸗ den und Württemberg am Karfreitag(23..) in Karlsruhe wurden folgende ſpielſtarken Mann⸗ ſchaften aufgeſtellt: Baden: Vetter; Krämer— Konrad; Müller — Rohr(alle VfnR Mannheim)— Schneider SB Waldhof); Fiſcher(VſB Mühlburg)— Danner— Druſe— Lutz— Schwab(alle VfR Mannheim); Erſatz: Striebinger(BfR) und Linder(Daxlanden). 1200 Eſch; kers]; Horn(BfR Heilbronn)— Richt— Kneer Geide BfB), Frey(Kickers)— Koch(fB)— Herbſt(Sportfr. Eßtingen)— Bökle(VfB)— Dürr(Se Feuerbach); Erſatz: Wurſter(TV Feuerbach), Lehmann und Maile(beide BfB). Spielplan zur deutschen danqhaumeisterschaft Waldhof empfängt Köln An den Enoſpielen um die deutſche Handball⸗ meiſterſchaft der Männer ſind nicht weniger als Meiſter der Gaue beteiligt. Um auf die Zahl 32 zu kommen, beſtreiten Bie Landan und Tus 1900 Eſch, die Meiſter von Weſtmark und Moſel⸗ land, am 25. April ein Ausſcheidungsſpiel. In der erſten Vorrunde am 9. Mai gibt es dann folgende 16 Begegnungen: L8 Pocking gegen Meiſter von Sachſen; Eßlinger TS gegen Bé Augsburg; TSB 83 Nürnberg— TVMil⸗ bertshofen; MTe Schweinfurt— SOp Frank⸗ furt⸗M.; LS Rothweſten— Mittemeiſter lin Kaſſel; LS Straßburg— BeLandau oder Tus 6 SV Waldhof— LSV Köln; SGOp Recklinghauſen— Niederrheinmeiſter; Sc Prag gegen Meiſter Donau⸗Alpenland; LS Reinecke Brieg— Dec Poſen; Meiſter Berlin⸗Branden⸗ burg— SG Lauenburg; SGOp Kattowitz— LSV Adler Deblin; LSV Rahmel— Vfe Königsberg; SGOß Hannover— SGOß Hamburg; Kieler M— Heinkel Roſtock: Tura Bremen⸗Gröpe⸗ lingen— Marineſchule Weſermünde. Die zweite Vorrunde mit acht Begegnungen iſt zum 23. Mai angeſetzt. Frauen- Hockey- Städtespiel Mannheim—Frankfurt Am Sonntagvormittag.30 Uhr wird auf dem Platz des TV46 ein Hockey⸗Städteſpiel der Frauen Mannheim und Frankfurt ausgetragen. Mannheim tritt mit folgender Mannſchaft an: Hanak(BfR); Wenk⸗Wolf und Stürmer(beide VfR); Weltin(BfR), Klein(TV 46), Rintſchler (MTcg), Boldt(Bfgti), Bäuerle(TV 46), Hüther (Bſgh), Härzer(TV 46), Graner(BfR). Frankfurt kommt mit folgender Mannſchaft: Pitzner, Waldſchmidt, Oſterrieth, Kullmer, Röm⸗ 21 Gölner, Gentie, Fried; Achenbach, Breuer; e. Die lage im europälischen Boxsport Allem Anſchein nach wird es in den nächſten Monaten im Ausland wieder einige Treſſen um die Europameiſterſchaften der Berufsboxer ge⸗ ben. Es ſollen beiſpielsweiſe Jon Chiriac(Ru⸗ mänien) u. Medina(Fraͤnkreich) um den freien Titel im Fliegengewicht kämpfen und im Leicht⸗ gewicht ſind Lagrange(Niederlande) und Proi⸗ etti(Italien) als Gegner auserſehen. Im Wel⸗ tergewicht wurde Mareel Cerdan(Fran kreich) ſeines Titels für verluſtig erklärt, da er bis zum vorgeſchriebenen Termin, 25. März, gegen Wouters(Belgien) nicht angetreten iſt. Der Ti⸗ tel wurde neu ausgeſchrieben und Wouters zum erſten Bewerber erklärt. Im Mittelgewicht iſt der Franzoſe Tenet als Herausforderer Joſef Beſſelmanns anerkannt worden. Im Schwer⸗ gewicht ſchließlich ſtehen Olle Tandberg(Schwe⸗ den) und Karl Sys(Belgien) ſeit geraumer Zeit als Endbewerber feſt. Alle angeführten Titelkämpfe ſollen bis zum 10. Auguſt erledigt werden. Die Liſte der derzeitigen Europameiſter hat folgendes Ausſehen: Fliegengewicht: pffen; Bantamgewicht: Bondavalli(Jatilien); Feder⸗ gewicht: Bondavalli(Italien); Leichtgewicht: offen; Weltergewicht: offen; Mittelgewicht: Beſ⸗ ſelmann(Deutſchland); Muſina(Italien); Schwergewicht: offen. Belgiens Eishockeymeiſterſchaft wurde ſeyt erſt zu Ende geführt. Der Brüſſeler HC ge⸗ wann das Halbſchwergewicht: Wirtschafts-Meldungen Elsässische Bodenkreditbank AG., Straßburg Die Hauptverſammlung der Elſäſſ. Bodenkre⸗ ditbank AG, Straßburg, am 14. 4. 1943 beſchloß die Ausſchüttung einer Dividende von 4,5 (3,00) Cbrutto je Aktie des nicht, umgeſtellten Grundkapitals non 12,0 Mill. Frs. 0,60 Mill. 4. Der Geſchäftsbericht für 1942, der erſte unter der neuen Firmenbezeichnung(früher Ac für Boden⸗ und Kommunalkredit im Elſaß und in Lothringen), erwähnt die Durchführung einer Zinsſenkungsaktion in Anpaſſung an die im Altreich ſeinerzeit„durchgeführte Maßnahme, ferner die Umſtellung der Paſſipſchuld auf Reichsmark durch Umtauſch der noch auf Fran⸗ ken lautenden Schuldverſchreibungen in auf Reichsmark lautende Stücke. Die Geſellſchaft bietet den Inhabern, welche den Umtauſch nicht wünſchen ſollten, Bareinlöſung bis 30. 6. 1943 an. Ueber die in Ausſicht genommene Ver⸗ — mit der Rheiniſchen Hypothekenbank, Mannheim⸗Berlin, wird berichtet, daß die Vor⸗ ausſetzung für die Durchführung des Fuſions⸗ vertrages die franzöſiſchen Geſchäfts iſt. Dieſe Abwicklung ſchreitet vovan, beanſprucht jedoch mehr Zeit als urſprünglich angenommen war. Es war daher noch nicht möglich, einen Beſchluß der HV über die Verſchmelzung herbeizuführen. Die Er⸗ tragsrechnung iſt durch Abnahme des Hypothe⸗ ken⸗Beſtandes und durch die Zinsſenkung eine Verminderung der Zinserträge aus Hypotheken und Kommunaldarlehen von 0,96 auf 0,80 Mil⸗ lionen aus, andere Zinſen 0,17(0,16) und aoErträge— hauptſächlich aus Eingängen auf früher in der Bilanz außer Anſatz gebliebene Darlehenszinſen immerhin noch 0,38(0,40) Mil⸗ lionen. Demgegenüber verminderten ſich in⸗ folge Kündigung und Konverſion hoch verzins⸗ licher Anleihen auch die Zinsaufwendungen für Hypothekenpfandbriefe und Kommunal⸗ Schuldͤverſchreibungen von 0,59 auf 0,46 Mil⸗ lionen /. Perſonalkoſten erforderten 0,18 (0,22) Mill. /, Steuern vom Einkommen uſw. 0,10(0,08) Mill.. Auf Zinsforderungen ab⸗ geſchrieben wurden 0,29(0,38) Mill. /. Als Reingewinn ergibt ſich ein Betrag von 251255 (283 068) /, der ſich um den Vortrag auf 662 974 (556 664)/ erhöht. Der Bericht bemerkt dazu, daß der Reinge⸗ winn in der Hauptſache auf die ao Erträge zu⸗ rückzuführen iſt. In der Bilanz gingen die Hyvotheken und Pfandbriefe auf 8,39(8,96) Millionen und die Kommunalſchuldverſchrei⸗ bungen auf 2,42(2,97) Mill. zurück. Die ſtarke Erhöhung der Verbindlichbeiten von 3,34 uaf 5,49 Mill. erklärt ſich durch die Zunahme der Kontokorrenteinlagen. Die Rücklagen wer⸗ den mit 0,62(0,60) Mill./ und die Rückſtellun⸗ gen mit 0,54(0,78) Mill./ bei einer Bilanz⸗ ſumme von 25,02(2,98) Mill./ verbucht.— Auf der Aktipſeite erſcheinen Wertpapiere mit 1,74(3,99), die Bankguthaben aber ſtark erhöht mit 7,02(2,59) Mill. zum Teil infolge Rück⸗ zahlung von Hypotheken in Frankreich über das Clearing. Der Hypothekenbeſtand, der von 11,02 auf 9,94 Mill. zurückging, iſt zum Nennwert verbucht, der franzöſiſche Darlehensbeſtand zum Umrechnungskurs von 20,1. Kommunaldarlehen ſtellten ſich auf 3,45(3,37) Mill. /. en Trikotſabriken J. Schießer Ach Radolfszell. Der Jahresertrag ging in 1942 von 2,14 auf 1,74 Mill.„ zurück, daneben brachten Beteiligungen 0,024(0,003), ao. Ertväge 0,004(0,025) Mill.. Der Perſonalbeſtand beanſpruchte 1,27(1,31), Zinſen 0,08(0,07), Abſchreibungen 0,138(0,340), Steuern 0,22(0,32) Mill. Es verbleibt einſchl. gerechnet. vorausgehende Abwicklung des ſichtlich, zuletzt wurden aus gleichhohem Rein⸗ gewinn 4 v. H. auf 1,20 Mill. Kapital aus⸗ In den Aufſichtsrat iſt Fritz Schießer neu eingetreten. *k Chemiſche Fabrik Weſſeling AG, Weſſeling (Bez. Köln). Die HB beſchloß, den für 1942 einſchl. 3478(4411)/ Vortrag mit 7523(52 073) K ausgewieſenen Gewinn auf neue Rechnung vor⸗ zutragen, eine Dividende kommt alſo diesmal nicht zur Berteilung(i. B. 3 v..). Von dem Jahresertrag von 0,69(0,84) und den ſonſtigen Erträgen von 0,15(0,02) Mill.„ erforderten die ausweispflichtigen Auſwendungen insgeſamt 0,83 (0,80) Mill. /. Bei ſinkendem Rohertrag ſind alſo die Auſwendungen geſtiegen. Nach dem Be⸗ richt hielt die lebhafte Nachfrage nach den Er⸗ zeugniſſen des Unternehmens an. * Zwei Luxemburger im neuen Vorſtaud bei Krupp. In ſeiner letzten Sitzung berief der Auf⸗ ſichtsrat der Friedrich Krupp Ac Eſſen in den neuen Vorſtand Prof. Dr. Paul Goerens als ſtellv. Borſitzender unter Beibehaltung ſeines Amts als Führer des Betriebes der Gußſtahl⸗ fabrik, und Prof. Dr. Ed. Houdremont als, Mitglied des Vorſtandes. Damit ſind zwei Luxemburger Eiſenhüttenmänner, die ſeit Fah⸗ ren auf verantwortlichem Poſten der deutſchen Eiſeninduſtrie ſtehen, in einen erhöhten und ver⸗ pflichtenderen Aufgabenbereich hineingewachſen. Der Schritt ins Reich, den ſie ſchon vor vielen Jahren vollzogen haben, hat ihnen allein die Mög⸗ lichkeit erſchloſſen, die ſie heute an ſo entſcheiden⸗ der Stelle der deutſchen Kriegswirtſchaft ſtehen laſſen. Mit Prof. Dr. Paul Goerens ſteht Prof. Dr. Eduard Houdremont an der Spitze jener Luremburger, die ſich als Eiſenhüttenleute einen Ruf cveit über die Grenzen ihrer engeren Heimat Luxemburg, des Reiches und gar Europa verdient haben. * Börſenindizes. Die vom Statiſtiſchen Reichs⸗ amt errechneten Börſenindizes ſtellen ſich in der letzten Woche(5. 4. bis 10..) im Vergleich zur Vorwoche wie ſolgt: Aktienkurſe Index 1924— 1926 100 geſamt 157,88(157,97), Kursniveau der 4 igen Wertpapiere, Pfandbriefe und Kom⸗ munalobligationen 102,50(102,50), Deutſche Reichsſchatzanweiſungen 1940 Folgen 6 und 7 104,38(104,37), Dtſch. Reichsbahnanleihe 1940 103,63(103,47), Anleihen der Länder 103,14 (103,20), Anleihen der Gemeinden 102,53(108,51), Gemeinde⸗Umſchuldungsanleihe 104,10(103,95) Induſtrieobligationen 105,63(105,29). Briefſusten H. D.§ 253 ZP lautet: Die Erhebung der Klage erfolgt durch Zuſtellung eines Schriftſatzes. Derſelbe muß enthalten: 1. Die Bezeichnung der Parteien unddes Gerichts; 2. Die beſtimmte An⸗ gabe des Gegenſtandes und des Grundes des er⸗ hobenen Anſpruch ſowie einen beſtimmten An⸗ trag; 3. Die Ladung des Beklagten vor das Pro⸗ zeßgericht zur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits. Die Klageſchrift ſoll ferner ent⸗ halten: 1. Die Aufforderung, etwaige gegen die Behauptungen des Klägers vorzubringende Ein⸗ wendungen und Beweismittel unverzüglich durch den zu beſtellenden Anwalt(§ 215) in Schriftſatz dem Kläger und dem Gerichte mit⸗ zuteilen; 2. Die Angabe des Wertes des Streit⸗ gegenſtandes, wenn hiervon die Zuſtändigkeit des Gerichts abhängt und der Streitgegenſtand nicht in einer beſtimmten Geldſumme beſteht. Außer⸗ dem finden die allgemeinen Beſtimmungen über die vorbereitenden Schriftſätze auch auf die Klage⸗ ſchrift Anwendung. K. W. Die Firma kann Ihnen ohne Angabe der Gründe den Stundenlohn nicht herabſetzen. Uebergeben Sie die Angelegenheit der Deutſchen Arbeitsfront. K. Bei Alarm müſſen die Hausbewohner in den Keller. Auſſicht in der Wohnung bleiben. Das Licht im Treppenhaus wird ausgeſchaltet. einem Nur kranke Perſonen können unter durch den ſtarken Blutverluſt Heidelberger Ouerschnitt Profeſſor Dr. Gerhard Buhtz, Direktor dey Inſtituts für gerichtliche Medizin und Krimi⸗ naliſtik an der Univerſität Breslau, der die Er⸗ hebungen im Blutwald von Katyn anſtellt, wo 12000 polniſche Offiziere ermordet wurceen, wirkte längere Jahre in Heidelberg, wo er noch vielen Heidelbergern von ſeiner Tätigkeit be⸗ kannt iſt. Er kam bei der Eröffnung des Uni⸗ verſitätsinſtituts für gerichtliche Medizin als deſſen Aſſiſtent nach Heidelberg und wurde hier 1931 Privatdozent. Zugleich war er als Ge⸗ richtsarzt und Schriftſachverſtändiger tätig. Im Jahre 1935 wurde er an die Univerſität Jena, ſpäter nach Breslau berufen. Sein 40jähriges Berufsjubiläum konnte am Mittwoch Hotel⸗ und Kaffeehausbeſitzer Theodor Wagner begehen. Er gründete am 14. April 1903 in Münſter i. W. das„Café Wagner“, zog nach dem Weltkrieg nach Heidelberg und über⸗ nahm das„Kafſee Hohenzollern“, das er in „Café Wagner“ umbenannte, großzügig um⸗ baute und mit einem Hotel verband. Sein muſtergültig geleiteter Betrieb erfreut ſich großer Beliebtheit. Er ſelber iſt eine beſchei⸗ dene, liebenswürdige Perſönlichkeit. Bluttat aus Eiferſucht. In der Buſſemer⸗ gaſſe bedrohte ein eiferſüchtiger Liebhaber eine verheiratete Frau mit dem Meſſer und ſchnitt ihr die Pulsadern auf. Der Ehemann der Frau, der Scheidungsabſichten hatte, drang mit ande⸗ ren Hausbewohnern in die verſchloſſene Küche ein, worauf ſich der Täter leichte Schnittwunden am Hals beibrachte. Der Umſtand der Frau iſt bedenklich. Die Reichsgruppe Fremdenverkehr für den Kreis Heidelberg hielt im Saale der Ziegler⸗ brauerei ihre Jahresverſammlung ab, in deren Mittelpunkt ein Vortrag des Leiters der Wirtſchaftsgruppe des Gaues Baden, Pe⸗ ter⸗Baden⸗Baden, ſtand. Er widmete freund⸗ liche Worte dem der Univerſität neu angeglie⸗ derten Inſtitut für Betriebswirtſchaft, das der Initiative Fritz Gablers ſeine Entſtehung ver⸗ dankt. Die wiſſenſchaftlichen Arbeiten des In⸗ ſtituts werden dem Gaſtſtättengewerbe zugute kommen, beſonders in der Unterſuchung der Rentabilität der Hotelbetriebe, Steuerfragen, Preisbildung auf Grund von Kontenrahmen, ver⸗ leichender Koſtenberechnung und dergleichen. der Redner behandelte dann eine Reihe fach⸗ licher Fragen, darunter auch die Stillegung der Betriebe auf Grund der großen Aktion und er⸗ wähnte, daß mancher Betrieb in anderer Form, ſo als Unterbringungsſtätte für fremde Arbei⸗ ter, wieder ſehr nützlich verwendet werden könne. Auch der Leiter der Kreisgruppe, Pet Näher, ging auf viele fachliche Einzelfragen ein. Er⸗ empfahl ſtrengſte Einhaltung der Vorſchriften vor allem auch in den Speiſekarten, die an den drei Fleiſchtagen neben anderen Gerichten nur eines mit 100 Gramm vorſchreiben. Man 525 nie vergeſſen, daß der Volksgenoſſe nur Gramm für die ganze Woche zur Verfügung habe, mit denen er ſich einteilen müſſe. machern ſolle der deutſche Gaſtwirt ſtets entge⸗ gentreten, denn jeder Frontkämpfer, der im Oſten im ſchwerſten Einſatz geſtanden habe, bringe beſten Geiſt mit nach Hauſe. Da ſolle man ſich von den Miesmachern, die nie im Ein⸗ ſatz geſtanden, nicht den tapferen Geiſt verder⸗ en laſſen. Mies⸗ Wasserstandsbeobachtungen; Rhein-Pegel: 14. 15. 16. Rhein-Pegel: 14. 15. 16. Kheinfelden—.25.23 Mannheim.95.96.90 Breisach.90.83.86 Kaub.14.10.08 Kehl.68.64.55 Köln.38.28— Straßburg.53.48.40 Neckar-Pesel: Maxau.16.12.05 Mannheim.06.02.00 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Württemberg: Schmid(BfB Stuttgart); Sei⸗ bold(BiRn Aalen]— Cozza(Stuttgarter Kik⸗ ————.——.—— rm. e.. ð⁊ðv„,vV»—.,rv,r,r.—.——————————— FAMILIEN-ANZEICEN Wir geben hiermit unsere Ver- lobung hekannt: Ingeborg Möller, Wiltried Schaarschmidt. Mannheim, Pfalzplatz 24 Frankfurt a.., Friedrichstr. 33, 17. April 1943. S15912 Statt eines Wiedersehens in der Heimat ereilte uns die für uns noch immer untaß- bare. schmerzliche Nachricht. daß mein innigstgeliebter. herzensguter Mann. mein lieber Papa. unser lie- ber Sohn, Bruder. Enkel. Neſie. Schwiegersohn und Schwager 5 Karl Renner Gelreiter in einem Grenad.-Rert. bei den schweren Kämpfen im Osten sein junges. hoffnungsvolles Leben lassen mußte. Es war ihm nicht vergönnt. sein sonniges Kind einmal zu sehen. Er folgte seinem vor einem Jahr im Osten Lefalle- nen Schwager Karl im Tode nach. Mannkeim-Waldhof. Lampertheim. Kattowitzer Zeile 89. In tieſem Schmerz: Frau Mathilde Renner geb. Schlesel und Kind Ingeburs: Familie Peter Renner (Eltern); Franz Renner(Bruder): Else Renner(Schwester); Familie Ludwis Schlegel(Schwiegereltern) und verwandte. sehen hoffend erhielten wir tieferschüttert die für uns alle unfaßbare Nachricht, daſ unser Heber. unvergeßlicher, lebensfroher Sohn. Bruder und Neffe Heinrich Wegerle Geir. in einem Grenad.-Rent. Inh, des EK. 2. Kl., des Verw.-Abz. und Inf.-Sturm-Abz. im Alter von nahezu 22 Jahren im Osten den Heldentod fand. Er Würde auf einem Ehrenfriedhof im Osten mit milit. Ehren beigesetzt. Mannheim. den 16. April 1943. Große Wallstattstraſe 14. In tiefem Leid: Martin Wegerle und Frau Soſie geb. Huber: Hell- mut u. Willi Wegerle: nebst allen Verwandten und Bekannten. * einziger. inniastgeliebter Sohn Werner Ahl Gefreiter in einem Panzer-Reat. in blühenden Alter von nahezu 20 im Osten getallen ist. Mannheim(Seckenheimer Str. 50, Saarbrücken, den 14. April 1943. In unsagbarem Leid: Mina Ahl geb. Neu: Familie Erich Neu. Auf ein baldiges Wieder- Tieferschüttert erhieit ich die Nachricht. daß mein Unseren Freunden und Bekannten die traurige Nachricht. daß unsere liebe umergehliche Mutter. Groß- mutter. Schwiegermutter. Schwe⸗ ster und Tante. Frau Elisabeth Marx geb. Lemmert plétzlich und unerwartet im Alter von 60 Jahren aus einem arbeits- reichen Leben geschieden ist. Atrip Rheingönheim. 15. 4. 1943. In tiefler Trauer: Familie Josef Hager; Erna Marz; Familie Karl Marx und Enkel: Familie Geora Heiner: nebst Anverwandten. Die Beerdigung findet am Samstag, 17. April 1943. nachm. um 4 Uhr, vom Trauerhause Luitpoldstraßle 9 aus statt. Unsere liebe. aute Mutter. Eroßmut⸗ ter und Urkroßmutter. Frau Margaretha Bohrmann geb. Back ist in Berchtesgaden im 88. Le- bensiahre nach kurzem Kranksein für immer von uns gegangen. Berlin. NW. 87. Holsteiner Ufer 1: Mannheim(Viktoriastr. 26); Berch- tesgaden-Schönau. Haus„In der Wiesen“ den 9. April 1943. Die trauernden Hinterbliebenen: Dr.-Ing. Ludwis Bohrmann und Frau Else geb. Cram: Elisabeth Hildebrandt geb. Bohrmann; Die Enkel: Helaa Thiel geb. Bohr⸗ mann. Studienreferendarin und Mantred Thiel. cand. phil.(z. Z. Wm.); Kurt Bohrmann, Abit.(.Z. RAD); Univ.-Prof. Dr. Heinz Hilde- brandt. z. Z. Kriessgerichtsrat. und Frau Adi zeb. Müller mit Urenkel Hans-Joachim; Joachim Hildebrandt. Dipl.-Kaufm.(z. Z. Litn. i. e. Gren.-Begt. im Osten). Die Beisetzung hat im Familien⸗ arabe in Mannheim im enasten Fa- milienkreise stattgefunden. ———— Nach langem. schwerem Leiden, verschied am 14. April.. wohlvor⸗ hereitet. unsere, liebe, aute Mutter. Oma. Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Taute. Frau Anna Hau geb. Mutzl. Sie folate nach 9 Monaten unserem lieben Vater im Tode nach. Ein gutes Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Mannheim. den 16 April 1943. Bürgermeister-Fuchs-Straße 31a. In tiefer Trauer: Kinder Lydia. Riehard. Irma; nebst Anverwandten. Beisetzung am Samstak. um 12, Uhr auf dem Hauptfriedhof. Für die vielen Beweise herzl. An⸗ teilnahme sowie für die zahlreich. Kranz- und Blumenspenden anläßl. des Heimsanges meines Ib. Mannes. Vaters. Schwiegervaters. Opas, Schwagers u. Onkels Adam Sehwöbel sage ich allen meinen innissten Dank. Besond Dank Herrn Piarrer Lutz für die trostr. Worte, den Schwestern der Diakonissenstation 07 kür ihre liebevolle Pflege sowie der Kriegerkameradschaft 1881 für den erwiesenen letzten Liebesdienst Mannheim(N 4.-). 10. Aprib 1943 Im Namen der trauernden Hin- terbliebenen: Elise Schwöbel. Für die vielen Beweise herzl. An⸗- teilnahme beim Heldentod meines geliebten Mannes. Sohnes, Bruders, Schwiegersohnes. Schwagers und Onkels Richard Heinrich, Obsefr. in einem Jäger-Batl., möchte ich allen recht herzlich danken. Mannheim. den 15. April 1943. Seckenheimer Straße 134. Frau Gisela Heinrich geb. Schwinn zugleich im Namen aller Ange- hörigen. Allen. welche zum Hinscheiden un- seres lieben Verstorbenen. Herrn Konrad Richter. aufrichtige Anteil- nahme bekundet haben. unseren herzl. Dank. Besonderen Dank den Hausbewohnern, allen Kranz- und Blumenspendern sowie Herrn Stadt- pfarrer Schäfer für die Worte sei- nes trostreichen Nachrufes. Mannheim-Käfertal. 16. April 1943. Mannheimer Straße 92. Im Namen der Hinterbliebenen: Wiederholungsſpiel der Endrunde mit:2 Toren gegen den CP Antwerpen. Karl Richter. 34593(34 369)/ Vortrag ein Reingewinn von 118 783(112 594) /. Die Dividende iſt nicht er⸗ PC0C0T0T0PPPPPPPPGTGTGTGTGTPTTGT0TfTGTGTbTbT'T7T7TT—TTTT——TT FINANZ ANZEIGENNR 0000TP0G0PTPTPPTPPPTPTPPTPPPPPP000P0000Tb0T00TTTTTö—————————— Allgemeine Elektricitäts-Gesellschait, Berlin Auf Grund der Dividendenabsabeverordnung vom 12. Juni 1941 hat der Auf- sichtsrat gemäß dem Vorschlage des Vorstandes beschlossen. das Grundkapital um 20% von RMI 220 000 000,— auf RAIL 264 000 000,— durch Ausgabe von RMI 44 000 000.— Zusatzaktien zum 30. September 1942 zu berichtigen. Der Kapitalberichtigungsbeschluf ist am 6. 3. 1943 in das Handelsregister eingetragen worden. Die Aktionäre werden durch b aufgefordert werden. ihren Anspruch auf die ihnen au zustehenden Zusatzaktien geltend zu machen. G Eher K. Die Anſchrift lautet: Verlag Franz Nachf., GmbH., Berlin SW 68. Hehue Pr. Orucker und Verleger: Neue— 9 1 Zeitung. Dr. Fritz Bode& Co. Mannnheim R 1.%6. Baur Zeit Preisliſte Nr 14 gültia ondere Bekanntmachung der Kapitalberichtigung 7 In der ordentlichen Hauptversammlung vom 1. 4. 1943 ist beschlossen wor⸗ den. kür das Geschäftsiahr 194½2 auf das berichtigte Grundkapital von RM 264 000 000.— eine Dividende von 5%, das sind 6 7% auf das alte Kapital, auszu- schütten.— Die Auszahlung der Dividende erfolgt unter Abzug von 15 0 Kapital- ertragsteuer einschließlich Kriegszuschlag vom 2. 4. 1943 ab gegen Einreichung der Gewinnanteilscheine Nr. 7 der alten Aktien mit 5 RM..10 für jede alte Aktie zu RM 100.— RM 51.— für jede alte Aktie zu RM 1000.— bei unserer Hauptkasse oder folgenden Stellen: Berliner Handels-Gesellschaft in Berlin; Bankhaus Delbrück Schickler& Co. in Berlin; Bankhaus Hardy& Co. G. m. b. H. in Berlin: Reichs-Kredit-Gesellschaft Aktiengesellschaft in Berlin; Commerzbank Aktiengesellschaft. Deutsche Bank. Dresdner Bank in Berlin und bei deren sämtlichen deutschen Niederlassungen: Bankhaus E Heimann in Bres- lau: Bankhaus Poensgen. Marx & Co. Wirtz& Co. in Hamburg: Bankhaus Pferdmenges& Co. in Köln: Allgemeine in Düsseldorf: Bankhaus Brinckmann. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig und Berlin: Bankhaus Merck. Finck& Co. in München und Berlin: ayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank in München: Creditanstalt-Bankverein in Wien; Länderbank Wien Aktiensesellschaft in Wien; Bankhaus E. v. Nicolai& Co. in Wien. Allgemeine Elektricitäts-Gesellschait Berlin. im Aypril 1943. 4 Büghex. Eemeke. Amtl. Bekanntmachungen, Bekanntmachung über die Be- schlagnahme d. Latten u. Bretter. die auf Grund der ortspolizeilichen Vorschrift vom 8. April 1943 von den Hausböden entiernt worden sind. 1. Die auf Grund der ortspolizeilichen Vorschrift vom 8. April 1943 von den Hausböden entfernten Latten u. Bret. ter werden hiermit auf Grund der 88 11. 15. Absatz 1. Zifler 5 und 25 des Reichsleistungsgesetzes für kriegswich⸗ tige Zwecke beschlagnahmt. Die Be⸗ schlannahme haf die Wirkung. daß Rechtsgeschäfte über das beschlag- nahmte Material nichtig sind und daß ohne meine Genehmigung Veränderun- gen daran nicht vorgenommen werden dürfen 2. Das beschlagnahmte Material ist von den Hauseigentümern oder deren Ver- tretern bis zu seiner Inanspruchnahme oder Freigabe in verwendungsfähigem Zustand an geeisneten Plätzen minde- stens 5 m von Baulichkeiten entfernt zu lasern und. soweit es den Umstän⸗ den nach mönlich ist. geg Witterungs⸗ einflüsse und Diebstähle zu schützen. 3. Das beschlagnahmte Material wird bei Bedarf durch mich oder durch von mir beauftragte Bauunternehmer für die Beseitigung von Fliegerschäden in Anspruch genommen. Es kann in glei⸗ cher Weise auch für die Durchfüh- rung von LS-Baumaßnahmen den da- mit beauftragten Stellen zugewiesen werden. Die betreffenden Bauunterneh- mer sind berechtigt und verpflichtet. in meinem Auftrage die gemäߧ 23, Absatz 3 des Reichsleistungsgesetzes erforderlichen Leistungsbescheinigungen auszustellen. 4. Jede Verwendung des Materials für andere Zwecke ist untersagt. 5. Die bei der Entiernung der Ver⸗ schläge anfallenden brauchbaren Be⸗ schläge und Nägel sind gesondert zu sammeln und bei Bedarf ebenfalls für die unter 3. genannten Baumahnahmen bereit zu halten.“ 6. Bei einer Inanspruchnahme des be⸗ schlagnahmten Materials ist der An- spruch auf die Vergütung innerhalb eines Monats nach der Inanspruch⸗ nahme anzumelden Die Anmeldung Bat unter Beifügung der Leistungsbe- scheinigung beim Städt Hochbauamt. Aht. Sofortmahnahmen. zu erfolgen. 7. Zuwiderhandlungen gegen diese An⸗ orduing werden bestraft.-Mannheim. 15. April 1943. Der Oberbürgermeister als Leiter der Sofortmaßnahmen.(191 Städt. Volksbücherei. Die Oeffnungs- tage und Ausleihzeiten der nachstehend genannten Büchereistellen der Städt. Volksbücherei sind neu geregelt wor⸗ den: Hauptstelle(U 3. 1) montags bis kreitaas vorm. von 11 bis 13 Uhr und nachm. von 15—20 Uhr.- Zweisstelle Neckarstadt(Lortzinastr 13): montags. mittwochs und freitass. nachm. von 15 bis 20 Uhr. kreitaas auch vorm. von 11—13 Uhr. Zweisstelle Möhlblock (Weidenstr. 16): montaas und freitags durchgehend von 11—20 Uhr und mitt- wochs von 11—17 Uhr.. Zweisstelle Sandhofen(Ausgasse). dienstags und freitaas von 16—18 Uhr. Zweisstelle Schönau(Hans-Schemm-Schule): mon- tags und donnerstags von 13—18 Uhr. Zweisstelle Feudenheim(Schule): dienstaas und donnerstaas von 15—18 Uhr Für die Jugendbüchereien blei- ben die alten Oeflnungszeiten aültig. Nur die Jusendbücherei R 7 ist künf⸗ tighin auch montags. dienstags. don- nerstags und freitags. vorm. von 10 bis 13 Uhr und nachm von 14—17 Uhr. geöflnet. Der Oberbürgermeister. VERMIETUNCEx Leerer Raum, neu herg., Erdgesch. N. Z. Unierst. v. Möbeln zu verm. Bäckerei Moser, Langerötterstr.68 Wohn-Schlafzimmer, fl. 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April 1943, jeweils 19.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen auch nachm. 15 Uhr, im Musensaal des Rosengartens Eintrittskarten v. RM.- bis.50 sind erhältlich bei der KdF.Vor verkaufsstelle Plankenhof, P 6, in den Musikhäusern Heckel und Kretzschmann, an der Rosen- gartenkasse und durch die NS- Frauenschaft. Für die Veranstal- tungsringmitglieder werden er⸗ mäßigte Karten zu RM.50 und .50 kür verschied. Vorstellungen über die Betriebe ausgegeben. Veranstalter: Die Deutsche Ar beitskront NSG„Kraft durch Freude“. 312 19 Uhr, in der Harmonie', D.6. Großer italienischer Opern- und Liederabend mit Costa Milona, Tenox; Margherita Craemer, Sopr. Am Flügel: Maestro Renato Vir gilio, u.: Arien und Duette aus „Tosca“.„Boheme“-„Aida“ Das Mädchen aus dem goldenen Westen“. Montag, 19. April 1943 Eintrittskarten zu RM.50,.50 und.50 sind erhältlich bei der KdF.- Vorverkaufsstelle Planken hok, P 6, u, in den Musikhäusern Heckel und Kretzschmann. Ver. anstalter: Die Deutsche Arbeits kront. NSG Kraft durch Freude“ Stäct. Planetarium. Sonntag, den 18. April, 15 Uhr, 16.,30 u. 18 Uhr Lichtbildervortrag der Reihe. Ge stirne und Menschen“: Stern⸗ strahlung, kosmische Strahlung U. ihre Einwirkune auf gie Lebe⸗ wesen. Eintritt.50 u.25 RM Alhambra. 11.00, 12.30,.45,.00 .30: Zarah Leander, Hans Stüwe „Damals“. 3. Wochel Jugendl. nicht zugelassen! Ufa-Palast..30,.30,.15 Uhr: Hilde Krahl, Paul Hubschmid: Meine Freundin Josefine“.— 2. Wochel-Jadl. nicht zugelass.1 Schauburg..00,.35 und.20: Magda Schneider, Wolf Albach- Ketty:„2 glückliche Menschen“. 2. Wochel Jugdl. nicht zugelass.! Kartenbestellung mit Ruf 340 51. Capitol, Waldhofstr. 2, Ruf 527 72. Marte Harell, Willy Birgel in: „Der dunkle Tag“, Die dramati- sche Geschichte dreier Menschen. Neueste Wochel Jgdl. nicht zugel. .40..35,.40, Sonntag ab.40. Gloria-Palast SeckenheimerStr.13. „Ah heute:„Der dunkle Tag“ mit Willy Birgel, Beginn:.40,.00, .20 Uhr.-Igdl. nicht zugelass.! PALI- Tageskino(Palast-Licht- Spiele) spielt tägl. ab 11 Uhr vorm. Heute Freitag unwiderruflich letzter Tag!„Pat und Patachon als Mädchenräuber“.. Eine un⸗ unterbrochene Kette humorvoll- ster Erlebnisse. Neueste Wo⸗ chenschau- Kulturfilm. Jugend ist zugelassen und zahlt nur von 11 bis 2 Uhr halbe Preisel Beginn: 10.45. 12.30..20..00, .50 und 730 Uhr.- Ab morgen: „Das Tagebuch der Baronin.“ Lichtspielhaus Müller Mittelstr. 41 Karin Hardt, Attila Hörbiger in: „Liebe läßt sich nicht exzwingen“ Neueste Woche! Jgdl. nicht zugel. .50..45,.20. Sonntäg ab.25. Film-Palast Neckarau, Friedrich- Straße 77 Hleute.15 und.30 Der spannende Kriminalfilm: „Polizei Inspektor Vargas“— Sonntag.30 Uhr: Märchenvor- stellung:„Schneewitichen und die sieben Zwerge“ u.„Kasper“. Saalbau, Waldhof..00 u..30. Heute bis Montag:„Alarm“, Ein interessanter Kriminalfiim mit Karl Martell, Maria v. Tasnady, Paul Klinger, Rolf Weih u. v. a. Jugendverbot! Freya, Waldhof. 6 00 u.80 Uhr. Heute bis Montag: Hans Söhnker, Susi Lanner. Leo Slezak in der entzückend. Filmoperette, Herbst. manöver“. Jugend hat Zutritt! THEATER Nationaltheater Mannheim. Sams⸗ tag, 17 April, Vorstellg. Nr. 253, außer Miete:„Der Vetter aus Dinosda“, Operette von Eduard Künneke, Anfans 19 Uhr, Ende etwa 21 Uhr. KONZERTE Abendmusik in d Trinitatiskirche Sonntag. den 18. April, 18 Uhr: Arien, Chöre u. Orgelwerke von Bach. Buxtehude und Froberger. Ausführ: Hans Kohl. Baß; Leon.“ Ludwig Godeck-Fuchs. Violine: Mayer, Orgel; Knabenchor.