Neule Se Freiburger Etre1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt 25. f. Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 Mk, und 30 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholi.70 Mk., durch die Poſt.70 Mi. zuzügl 42 Pig Beſtellgeld Abholſtellen Waldhofſtr 12, Kronprinzenſtr 42, Schwet ⸗ zinger Str 44 Meerfeldſtr 13 Ne Fiſcherſtr 1, Pe Hauptſtr 55. W Oppauer Sir 8, folgend Monat erfolgen Zei Einzelpreis 10 Pf. tihig Anzelgenpreiſe: 22 m breite Millimeterzeile 14 Pfg., 65 mm breite Text⸗ millimeterzeile 78 Pfg. Für Familienanzeigen ermäßigte Srundpreiſe 4 ültig die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 14. Bei Zwangsvergleichen od Konkurſen wird feinerie Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten—+— an beſtimmten Plätzen und für fernmündlich erteilte ufträge Gerichtsſtand Mannheim Allgemein Montag, 19. April 1943 Verlag. Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle K 1,—0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazelt Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 108 Die Niederlage der Usa⸗ Bomber über Bremen In groper Böhe wurde der Derband ſchon beim Auflug zerſchlagen Funkmeldung der NM3. + Berlin, 10. April. Die nordamerikaniſche Luftwaſſe hat am 17. April eine neue ſchwere Nieder⸗ lage erlitten. Ihr Terrorangriff auf die Stadt Bremen führte, wie der Wehr⸗ machtsbericht vom 18. April meldete, nach den bisherigen Feſtſtellungen zu dem Ver⸗ luſt von 20 viermotorigen Bombern; wei⸗ tere 11 britiſche und nordamerikaniſche Flugzeuge wurden auf hoher See und im Küſtenraum der beſetzten Weſtgebiete zum Abſturz gebracht. Dieſen 31 abgeſchoſſenen feindlichen Flugzeugen ſteht der Verluſt von nur zwei eigenen Jagdflugzeugen gegenüber, die nach den ſchweren Luſt⸗ kämpfen nicht mehr zu ihren Stützpunk⸗ ten zurückkehrten. Die im Anflug auf das nordweſtdeutſche Küſtengebiet gemeldeten ſchweren USA⸗ Bomber wurden ſchon weit draußen auf See von deutſchen Jagd⸗ und Zerſtörerverbän⸗ en zum Kampf geſtellt. Die deutſchen Jä⸗ ger und Zerſtörer blieben ununterbrochen am Feind und verwickelten ihn in heftige Luftkämpfe, die dazu führten, daß der nord⸗ amerikaniſche Bomberverband ſtark aufge⸗ lockert und damit die zuſammengefaßte Ab⸗ wehr ſeiner Bordwaffen erheblich geſchwächt wurde. Die rollenden Angriffe dex deutſchen ſagd⸗ und Zerſtörerflugzeuge erfolgten in ehr großer Höhe. Von der Erde aus waren mit bloßem Auge nur verſchlun⸗ gene Kondenzſtreifen am Himmel zu ſehen, die ſich mitunter zu einer Art„Milchſtraße“ über der Deutſchen Bucht verdichtete. Der in dieſen Kämpfen bereits ſchwer angeſchlagene feindliche Verband geriet nun beim Ueberfliegen des Küſtengebietes noch in das Feuer zahlreicher Flakbatte⸗ kien. Durch das gutliegende Feuer der Flak wurde ein weſentlicher Teil der Bom⸗ ber von ſeinen Zielen abgedrängt, ſo daß der Feind den Angriff auf das Stadtgebiet von Bremen nur mit Teilen der urſprüng⸗ lich dafür angeſetzten Kräfte durchführen konnte. Vielfach mußten ſich die feindlichen Flugzeuge ihrer Bomben im Notwurf ent⸗ edigen, um dann mit größter Geſchwin⸗ igkeit dem wirkungsvollen Flakfeuer und der hartnäckigen Verfolgung durch unſere ſäger und Zerſtörer zu entkommen. Nach ſeinen ſchweren Verluſten perſuchte der — Der Kieine botenlerte MG.-Stand am Atlantik der sich an zahllosen Stellen wiederholt, ist ein besonders schwer zu nehmendes Ziel. Wer in den Wirkungsbereich seines Ma- Schinengewehrs kommt, ist verloren. (PK.-Aufn.: Kriegsber. Schlemmer, PBZ.,.) feindliche Bomberverbnad auf kürzeſtem Wege die offene See wieder zu erreichen. Die Maſſe der abgeſchoſſenen Flugzeuge liegt jetzt verbrannt und verkohlt an Land. Bergungskommandos ſind an den zahlrei⸗ chen Abſchußſtellen bereits eingetroffen. Echt amerikanische Phantasien dub. Berlin, 19. April. Nach einer in der ſchwediſchen Zeitung „Nya Dagligt Allehanda“ veröffentlichten Agenturmeldung aus London erklärte einer der von dem Terrorangriff auf Bremen am Samstag zurückgekehrten USA⸗Flieger: „Ich werde nie die rieſigen Luftkämpfe ver⸗ geſſen,als die deutſchen Flugzeuge wie Laub auf die Erde fielen. Sicher iſt Deutſchland nach dieſem Angriff um etwa 60 Flugzeuge ärmer geworden.“ Nach dem Bericht öͤes Oberkommandos der Wehrmacht vom Sonntag, gingen bei dem Angriff auf Bremen, bei dem von der deutſchen Abwehr 20 viermotorige feind⸗ liche Bomber abgeſchoſſen wurden, nur zwei eigene Jagoͤflugzeuge verloren. Der von dem USA⸗Flieger angewandte Multiplika⸗ tor 30 iſt kennzeichnend für die amerikani⸗ ſche Uebertreibungsſucht, wie ſie übrigens in allen amerikaniſchen Meldungen, insbeſon⸗ dere auch in denen über die amerikaniſche Rüſtung, zum Ausdruck kommt. „Das Letzte Paradies Europas“ Von unſerem Vertreter in Madrid Dr. Anton Dieterich — Liſſabon, 16. April. Madrid liegt hoch, hat eine dünne Luft und in der nahen Sierra liegt bis in den Juli hinein Schnee. Die Umgebung der Stadt iſt ſteingrau, kahl und arm an Men⸗ ſchen. Die Maſchine nach Portugal fliegt lange an tief verſchneiten Gebirgsketten vorbei und über hart eingeſchnittene Täler weg. Der Blick bleibt nirgends hängen, ſchweift ins Grenzenloſe. Irgendwie iſt Kraft nötig, das ſich bietende Bild— ohne Schmuck und Einzelheit— aufzunehmen. Doch ſpürt jeder dynamiſche Gewalten auf ſich eindringen: das groß ausgerichtete„tra⸗ Giſche Lebensgefühl“ des Spaniers gväbt ſich im Flug über ſein Land weg tiefer in unſer Bewußtſein und wird mehr zum Erlebnis denn je. Bis die Schneebarrieren im Norden mählich zurückbleiben und die von Süd nach Nord gelagerten Bergzüge dem Weſten zu in ſanfter Stufenleiter abfallen. Die Erde färbt ſich grün, Dörfer und Städte reihen ſich an den Schnüren der Flüſſe und Bäche wie große und kleine Körner am Roſenkranz. Die Ur⸗Welt Spaniens hat ihr Unmaß im„Garten Cripps gibt das Fiasko der Terrorangriffe zu! „Wir Konnten bisher weder die Stärke der Achse brechen noch ihte Floral unterhöhlen“ Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon. 19. April. Die Rückwirkungen der überaus ſchweren Verluſte, die die britiſch⸗amerikaniſche Juft⸗ waffe in den letzten Tagen über dem Kon⸗ tinent erlitt, zeigten ſich in den Ausfüh⸗ rungen des Miniſters für Flugzeugpro⸗ duktion, Sir Stafford Cripps, die dieſer am geſtrigen Sonntag in Briſtol hielt. Cripps ſtellte ſeine Rede unter das Motto: Wir müſſen der Wirklichkeit ins Geſicht ſehen! Er ſchilderte zwar die Erfolge in Tuneſien und die Terrorangriffe auf die Wohnſtätten des Kontinents mit großer Auführlichkeit, fuhr dann aber ſort: „Trotzdem konnten wir, darüber müſſen wir uns völlig klar ſein, bisher die Stärke der Achſe nicht brechen und vor allem ihre Morgl nicht Selbſt die in⸗ duſtriellen Anlagen des Kontineuts ſind noch nicht in einem ſehr großen Ausmaß zerſtört worden“. Vor allem dürfe man nicht überſehen, daß Deutſchland eine gewaltige, gut ausgerüſtete Luftwaffe zur Verfügung habe, die eines Tages ſicher im größten Ausmaß eingeſetzt würde. Sir Stafford Cripps ſchilderte dann die Lage auf den Meeren und erklärte: „Die britiſche Kriegsmarine hatte einen Kampf gegen eine immer ſtärker werdende U⸗Bootgefahr zu führen, der faſt über die Grenze des Aushaltens ging. Wir können auch heute noch nicht ſagen, daß die Gefahr irgendwie beſeitigt worden iſt.“ Was die Lage in Oſtaſien betrifft, ſo befriedigt auch ſie den Realiſten Cripps nicht. Er erklärte, die Verbündeten ſeien vor allem noch nicht fähig geweſen, die Ja⸗ paner wieder aus Burma hinauszuwerfen und damit die Landverbindung mit Tſchung⸗ king wieder herzuſtellen. Zum Schluß kam Sir Stafſord Cripps auf ſeine eigene Stellung im poli⸗ tiſchen Leben zu ſprechen. Er demen⸗ tierte die in der vergangenen Woche um⸗ laufenden Gerüchte über ſeinen bevor⸗ ſtehenden Eintritt in die Commonwealth⸗ Partei Sir William Aucklands, allerdings mit der vorſichtigen Einſchränkung,„So lange ich in der Regierung bin, werde ich weder einer alten, noch einer neuen Partei beitreten.“ Im übrigen appellierte Sir Stafford Cripps auch auf innenpolitiſchem Gebiet an den„Wirklichkeitsſinn“ der Eng⸗ länder und wies darauf hin, die Konſerva⸗ tiven ſeien immer noch die ſtärkſte Partei und man könne von ihnen nicht erwarten, daß ſie ihre Auffaſſung änderten, obwohl ein Teil von ihnen dies getan hätte. Im übrigen ſtellte ſich Sir Stafſord Cripps mit Die Politik der Türkei im Jahre 1943 EP. Ankara, 19. April. In dem Augenblick, da der britiſche Ober⸗ kommandierende für den Nahen Oſten, Ge⸗ neral Wilſon, in Ankara weilt, veröf⸗ fentlicht der Chefredakteur des offiziöſen türkiſchen Blattes„Ulus“, Abgeordneter Rifky Atay einen bemerkenswerten Artikel über die unveränderte türkiſche Außen⸗ politik. Atay betonte, daß im Jahre 1943 die Tür⸗ kei zunehmend in den Brennpunkt der Ereigniſſe rücke und daß es falſch ſei zu glauben, daß in einem Augenblick, da auf allen Seiten der kriegführenden Mächte die letzten Anſtrengungen gemacht wür⸗ den, die Entſcheidung herbeizuführen, für den Frieden der Türkei keine Gefahr mehr beſtehe. Schon die ſtrategiſche und geographiſche Jage zwiſchen dem Schwarzen und dem Mittelmeer ſei gefährlich. In einem ſol⸗ chen Augenblick müſſe ſich das türkiſche 8 den Frieden grögere Entschlossenheit! Volk ſtärker noch als bisher um den Staatschef ſcharen und ſeinen Anweiſun⸗ gen folgen. Ueber die Außenpolitik der Türtei ſei kein Wort mehr zu verlieren. Sie ſei innerhalb und außerhalb der Tür⸗ kei völlig klar und ſo oft dargelegt, daß nichts hinzuzufügen ſei. Nur ſolle die Welt wiſſen, daß nach wie vor der türkiſche Ent⸗ ſchluß beſtehe, die größten Opfer zu brin⸗ gen, wenn einer daran denken ſollte, der Türkei etwas anzutun. Türkische flieger werden in Kaire . ausgebildet EP. Ankara, 19. April. Entſprechend einer Abmachung der tür⸗ kiſch⸗britiſchen Militärmiſſion in Ankara ſind mehrere türkiſche Fliegeroffiziere nach Kairo gefahren, um dort Inſtruktionskurſe zu abſolvieren. 8 überraſchender Deutlichkeit auf den Stand⸗ punkt des britiſchen Premierminiſters, daß alle ſozialpolitiſchen Pläne auf die Nach⸗ kriegszeit verſchoben werden müßten, und auch dann dürfe man ſich nicht übertriebenen Erwartungen hingeben. Nach dem Kriege werde die engliſche Regierung ein Pro⸗ gramm vorlegen,„das uns nicht alles geben wird, was wir wünſchen, immerhin aber genügend, um uns zu verſichern, daß wir uns auf der Straße des Fortſchritts be⸗ finden.“ Cripps lehnte jede revolutionäre Bewegung glatt ab, und die ganze Rede zeigte, wie ſtark auch dieſer ehemals ſo radikale Revolutionär ſich der konſervati⸗ ven Stimmung Whitehalls angeglichen hat. Lebhafte Kampftätigkeit vor Noworossiisk in Tunesien nur örtliche Kampthandlungen/ Seegeiecht im Kanal (Funkmeldung der NMz3.) Führerhauptquartier, 19. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Südlich Noworoßijſk dauert die lebhafte Kampftätigkeit an. Die Luft⸗ waffe führte ſchwere Angriffe gegen feindliche Stellungen und Nachſchub⸗ ſtützpunkte im Küſtengebiet des Schwar⸗ zen Meeres. In einigen Abſchnitten der übrigen Oſtfront wurden örtliche An⸗ griffe der Sowjets abgewieſen. An der tuneſiſchen Front ver⸗ lief der Tag im allgemeinen ruhig. Das Hafengebiet von Algier wurde von Kampfflugzengen der deutſchen Luft⸗ waffe erneut bombardiert. Bei einem Seegefecht Morgenſtunden des 18. April verſenkten deutſche Sicherungsſtreitkräfte vor der niederländiſchen Küſte ein britiſches Ar⸗ tillerieſchnellboot und beſchädigten drei weitere ſchwer. Ein eigenes Fahrzeug iſt geſunken. in den Badischer Iagaflieger erhäit das kithenlaub dnb. Berlin, 17. April. Der Führer hat dem Hauptmann Egon Mayer, Gruppenkommandeur in einem Jagdgeſchwader, als 292. Sol⸗ daten der deutſchen Wehrmacht das Eichen⸗ laub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreu⸗ zes verliehen. Hauptmann Mayer, ein ſchwäbiſcher Bauernſohn, wurde am 19. 8. 1917 in Kon⸗ ſtanz geboren. Im Hevbſt 1937 als Fahnen⸗ junker in die Luftwaffe eingetreten, wurde er bei Kriegsausbruch zum Offizier beför⸗ dert. Im Jagdͤgeſchwader Richthofen zeich⸗ nete er ſich im Oſten hervorragend aus. Vorbildlich tapfer und von unbeugſamem Siegeswillen durchdrungen, vang er in harten Luftkämpfen zahlreiche britiſche Flugzeuge nieder und erhielt nach ſeinem 20. Luftſieg im Auguſt 1941 das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes. Weiter reihte ſich Sieg an Sieg, bis ihm der Führer nun nach dem 63. Abſchuß das Eichenlauß zum Ritterkreuz verlieh. „Unitas“ gegen„Bancor“ bie Währungsrivalität zwischen dem Goldland USn und dem goldarmen England Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 19. April. Die große Währungskonferenz in Waſhington, die Ende April beginnen ſollte, iſt nach einer Meldung der Londoner„Fi⸗ nancial News“ auf Mitte oder ſogar auf Ende Mai verſchoben worden.„Financial News“ erklärt, daß viele Regierungen noch nicht genügend Zeit gehabt hätten, den von Morgenthau vorgelegten Plan eingehend zu prüfen. Der Jude Morgenthau kün⸗ digte geſtern eine amerikaniſch⸗kanadiſche Vorbeſprechung an, die in der nächſten Woche beginnen ſollte. Schon jetzt haben ſich, wie aus einem Bericht des„Mancheſter Guardian“ hervorgeht, ſcharfe Gegen⸗ ſätze zwiſchen der engliſchen und der amerikaniſchen Auffaſſung herausgeſtellt. Die amerikaniſchen Währungspläne be⸗ ruhen auf dem vom amerikaniſchen Schatz⸗ amt vorgelegten ſogenannten„White⸗ Plan“, die engliſchen auf der Denkſchrift des bekannten Währungsſpezialiſten Keynes⸗ Der White⸗Plan beruht auf einer feſten internationalen Goldwährung, die von einem ſogenannten Stabiliſierungsfonds aus gelenkt werden ſoll, in deſſen Leitung die USA. entſcheidenden Einfluß haben. Das Direktorium des Fonds hat außer⸗ ordentliche Vollmachten und kann in die Deviſenpolitik der einzelnen Länder ſtark, zum Teil auch gegen ihren Willen, ein⸗ greiſen. Die auf der Goldgrundlage be⸗ ruhende neue Weltwährung trägt den Na⸗ men„Unitas“. Der Keynes⸗Plan dagegen geht von der Tatſache aus, daß England ein goldarmes Land geworden iſt. Er will die Goldwäh⸗ rung nicht völlig abſchaffen, aber den Welt⸗ währungsſtandard von Gold möglichſt lö⸗ ſen. Dies geſchieht durch die Weltverrech⸗ nungseinheit„Bancor“. Während die geplante amerikaniſche Weltwährung alſo allein auf dem Golde ruht, iſt der Bancor eine Verrechnungseinheit, deren Goldge⸗ halt ſchwankt. Während der amerikaniſche Plan das zukünftige Weltwährungszen⸗ trum in Neuyork zu errichten verſucht, be⸗ müht ſich Keynes, rings um den Bancor das Syſtem des internationalen Geld⸗ und Kapitalverkehrs wieder zu beleben, deſſen Mittelpunkt bis zum Jahre 1914 England war. Sowohl der engliſche wie der amerika⸗ niſche Währungsplan gehen alſo von macht⸗ politiſchen Grundſätzen aus. Die Ameri⸗ kaner lehnen, wie„Mancheſter Guardian“ berichtet, die Loslöſung des Goldes von dem von Keynes vorgeſchriebenen inter⸗ nationalen Clearing⸗Syſtem ab und erklä⸗ ren, man könne von ihnen als den Eigen⸗ tümern faſt allen Goldes der Welt kaum eine Zuſtimmung zu einem Syſtem erwar⸗ ten, das das Gold des größten Teiles ſei⸗ nes Wertes beraubt. Wallstreet rebelliert gegen Keynes EP. Liſſabon, 19. April. Nordamerikas führende Finanzzeitung „Wallſtreet Journal“ erklärt ſich energiſch gegen den Keynes⸗Plan und die damit ver⸗ bundene Bancor⸗Währung. „Keynes“, ſo ſchreit das Blatt,„bat gerade das getan, was er nicht tun ſollte.“ Er habe in Geſtalt der„International Clea⸗ ring union“ eine Maſchine vorgeſchlagen, die die Welt reglementiert und gerade das Gegenteil von einer Stabiliſierung der Währung im Intereſſe des Welthandels er⸗ reichen würde. Es ſei unſinnig, anzuneh⸗ men, die Stabilität würde damit herbeige⸗ führt, daß eine Gruppe Männer die Herab⸗ ſetzung oder Herauſſetzung der Währung verfügen könne. 5 Portugals“ verloren: im„Jardin da Europa, a beira-mar plantado“, wie die Portugieſen ſelbſt dazu ſagen, im„letzten Paradies Europas“, wie zuletzt mancher Beſucher weiter ſteigerte. Nichts Gewinnenderes als eine Landung in Liſſabon. Seit wenigen Wochen erſt landet man nicht mehr in den bisweilen faſt finſteren Bergen von Cintra, weit weg von der Stadt, ſondern in Scabem, dem neuen Flugplatz zwiſchen den erſten Häuſern Liſſabons. Ueber dem grünen Tejo— in Portugal iſt alles grün oder rot und grün⸗ rot ſind die Landesfarben— ſetzt der Silber⸗ vogel zum Gleitflug an, brauſt über ſpiel⸗ zeughafte Segelboote weg, kreiſt über blü⸗ henden Bäumen, ſtößt bis zur Mitte Liſſa⸗ bbons vor, legt an einem weiß ſchimmern⸗ den, nagelneuen und gut proportionierten Siedlungsblock neben dem Rollfeld die Tangente und rollt ſamtweich vor einigen Dutzend Nichtstuern aus, die hemdärmelig, den Hut auf die Naſe geſtippt und in jedem Fall vollendet nonchalant ſich vom drama⸗ tiſch⸗ſentimentalen Spiel des Begrüßens und Abſchiedsnehmens anderer erregen laſſen. Ob bloß„Garten Europas“ oder„letztes Paradies des europäiſchen Kontinents“, beides erſcheint dem Gaſt glaubhaft. Die Luft iſt weich und warm, die Erde grün und fruchtbar, die Zeit auf einmal lang Noch bevor der Zollbeamte in tadelloſer Uniform, die ſo bequem und gut wie ein Zivil⸗Anzug ſitzt, nach Deviſen und Koffer⸗ inhalt fragt, überreicht ein kaffeebraun ge⸗ kleidetes Mädchen die erſte portugieſiſche Viſitenkarte:„Wir haben die Ehre, Ihrer Exzellenz eine Taſſe portugieſiſchen Kaffees anzubieten.“ Wo in Europa wird dem Fremden heute ſolcher Willkommen zuteil? Außerdem war der Kaffee nach Goethes Forderung:„Der Kaffee ſoll ſein heiß wie die Hölle, ſchwarz wie der Teufel und ſüß wie ein Engel“. Der Zollbeamte war auch kein Zerberus, ſondern eine Art Empfangs⸗ chef mit einer diphtongereichen, weich nu⸗ ſchelnden, angenehm im Ohr kitzelnden Sprache, der für allgemeine Gebühren einige Eseudos forderte, aber der Verle⸗ enheit des deviſenlos Reiſenden zuvor⸗ ommend die Spitze brach:„Sorgen Sie ſich nicht“— beginnen ſo nicht ſeit allen Zeiten die Botſchaften der Engel?—,„Sie können ja ſpäter in der Stadt bezahlen“. Und im Uebermaß der Liebenswürdigkeit vergaß er zu ſagen, wo in der Stadt die Schuld zu begleichen wäre. Schöner und beſſer und einſchmeicheln⸗ der hätte der Beſuch Portugals nicht be⸗ ginnen können. Dieſer erſte Zauber hielt ſich. Er ſteigerte ſich noch vor den Zigar⸗ renladen mit blonden Braſils und ſchweren Havannas, vor den Auslagen der Kolonial⸗ warenhändler mit Kaffee, Tee, Schokolade, kondenſierter Milch, vor tief verſtaubten Portweinflaſchen vom Jahrgang meines Großvaters, vor Bergen von Orangen, vor Perlketten aus Ananas, vor den Stoff⸗ geſchäften und vor den, Kuchen der Cafés. Soſſtellt deir kleine europäiſche Moritz von heute ſich das Para⸗ dies vor! Palmen, blühende Roſen, elektriſche Straßenbeleuchtung und eine nach allen Seiten offene Freiluft⸗Straßen⸗ bahn, deren Wagen wie die Kabinen eines Paternoſteraufzugs, zudem halbleer, auf⸗ einander ſolgen, gaben den Rahmen, die Tejomündung im gebrochenen Licht der Dämmerung den Hintergrund. Als ſchließ⸗ lich der Kellner zum Abendbrot mehr Gänge auftiſchte als einſtens zum Hochzeitseſſen und friſchen Spargel ſervierte, ſchien die letzte Abrundung des Guten und Wün⸗ ſchenswerten erreicht. Andern Tags ſchauten wir uns im Hafen um. Auf dem Wege dorthin begegneten uns zahlloſe Marktweiber, die barfuß mit ſchweren und ſchwerſten Laſten auf dem Kopf immerzu rannten. Sie boten ein maleriſches, buntes und zartfarbenes Bild. Sie zeigten jedoch auch das hart arbeitende Volk, das um ſeinen Lebensunterhalt einen Dauerlauf zu machen hat. Sie offenbarten Knappheit, wenn nicht Not, Armut und Sorgen um das Unentbehrliche. Ihre Ge⸗ ſichter haben keine Zeit, ſchön zu ſein und zu lächeln. Ihre Körper ſind zerſchunden, verbogen und verbraucht in jungen Jahren. Dieſe Frauen haben es aber immer noch beſſer als die Kohlenträgerinnen, die un⸗ ter der Auſſicht einer mit Stoppuhr verſe⸗ henen Antreiberin in ununterbrochener Kettk und in ſtetem Laufſchritt Kohlen in einen alten Kaſten von Handelsdampfer ſchütten. Sie trugen die Kohlen in Körben auf dem Kopf. balancierten ihre Laſt mit abſoluter Sicherheit, kannten keine Pauſe und ſprachen kein Wort. Nur die Aufſehe⸗ rin ſchrie manchmal dazwiſchen. Der Mund der Trägerinnen, viele davon ſchon nahe den fünfziger Jahren, grauhaarig und mit kranken Beinen, war wie verſiegelt; die Lippen bildeten nur einen Strich. So ſieht das andere Portugal aus. Zu ihm gehören die Bettelkinder, die dem Vorübergehenden die Hand auf den Arm legen und nicht von ſeiner Seite weichen wollen. Es gibt ihrer mehr als in Spanien. Zu ihm gehören die zerlumpten, halbwüchſigen Zeitungsbuben, die Liſſabon zu jeder Stunde mit Geſchrei exfüllen. Zu ihnen gehören die von Krankheiten zer⸗ freſſenen Neger und Halbneger der unterſten Schichten. Zu ihm gehören auch die Schlangen vor dem Kleiſcherladen, beim Oelhändler und vor den Geſchäften mit 8 ————————————————— W i PPPPPPPPPPPP e eeeeeeeee e e eeeeeeee ———— e ee —— r ——————E— ———————— Zucker⸗ und Reisverkauf. Die erſten Ein⸗ drücke beim Betreten portugieſiſchen Bodens, ſind über die Maßen gewinnend, aber trü⸗ geriſch. Das Land iſt ein Paradies, doch mit dem Fluch der Erbſünde. Wenn heute der Glanz der großen Ge⸗ ſchäftsſtraßen und die Ueppigkeit der Hotels augenblickslang über das Sorgengeſicht Por⸗ tugals wegtäuſchen können, ſo iſt dies eines der vielen Verdienſte Oliveira, Salazars.„Merken Sie ſich ein für allemal“, riet mir ſchon bei meinem erſten Portugalbeſuch ein unbetei⸗ ligter Ausländer,„überall, wo Sie hier etwas Neues, Schönes, Wohlgeordnetes ſehen, irgendwie ſteckt immer Salazar da⸗ hinter“. Ob es um den Bau von Arbeiter⸗ ſiedlungen geht oder um die Einrichtung von Kindergärten, um einen geregelten Verkehr oder um die Sauberkeit der Straßen, um den Bau von Muſeen oder um die Erhaltung hiſtoriſcher Denkmale, der ehemalige Profeſſor der Univerſität Coimbra ſteckt in der Tat„irgendwie“ immer dahinter. Seinetwegen iſt in den letzten Jahren das Schlagwort vom„Para⸗ dies Portugal“ möglich geworden. Man darf nur die peſſimiſtiſchen Reiſe⸗Erinne⸗ rungen eines Unamuno leſen, der einige Jahre vor dem Weltkrieg Portugal beſucht hatte, um zu erahnen, welch ein Augigsſtall Portugal damals geweſen ſein muß: die verlottertſte, chaotiſchſte, verzweifeltſte Ecke Europas. Byron konnte ſich einſtens dazu verſteigen, die Portugieſen als„arme, er⸗ bärmliche Sklaven“ zu apoſtrophieren. Noch vor dem Völkerbund mußte Portugal als ſchlechtbehandelter Bettler auftreten. Salazar iſt nun kein Hexenmeiſter. Er iſt ein methodiſcher Arbeiter, der organiſch denkt und auf den Erfolg der konſtanten Bemühung baut. Er hat erſt die Finanzen des Staates gerettet. Er hat dann die Anarchie der Parteiwirtſchaft beſeitigt. Er hat Straßen gebaut. Er hat die Kolonien aktiviert und in fruchtbare Wechſelbe⸗ ziehung zum Mutterland gebracht. Er hat begonnen, mit großer Behutſamkeit eine eigene portugieſiſche Außenpolitik zu trei⸗ hen und zu behaupten. Er hat immer im Rahmen des Möglichen gehandelt, immer einen Fuß vor den anderen geſetzt und hat ſo ein großes Stück Weg zurückgelegt. Wer weiß, oh es heute noch Kohlenträgerinnen in Liſſabon gäbe, wenn nicht im Herbſt 1939 der Krieg ausgebrochen wäre? Sicher iſt jedenfalls, daß die Schlangen vor den Lä⸗ den mit Fleiſch, Oel, Zucker, Reis eine un⸗ mittelbare Folge dieſes Krieges ſind. Daß nur dem Krieg die letzte Streikwelle zur. Zeit engliſch⸗amerikaniſcher Landung in Nordafrika zuzuſchreiben iſt. Daß der Krieg die unregelmäßige, nie ausreichende Zufuhr von Benzin und Kohle mit ſich ge⸗ hracht hat und damit die ſtarke Droſſelung des privaten und öffentlichen Verkehrs. Im Augenblick der erſten Fühlungnahme mit der portugieſiſchen Welt glaubt der von außen Kommende, er ſähe ein Land aus der Zeit vor dem Krieg und außerhalb des Krie⸗ ges, das völlig unberührt davon geblieiben ſei. Doch braucht er nur in ein Geſchäft zu gehen, um nach einem deutſchen Medika⸗ ment, nach amerikaniſchen Raſierklingen, nach engliſchen Farbbändern zu fragen, und. jedesmal wird ihm die gleiche Antwort zu⸗ teil:„Gibt's nicht mehr!“ Es gibt auch ſchon eine nicht unbedeutende Reihe rein portu⸗ gieſiſcher Erzeugniſſe nicht mehr. Der Hotel⸗ gaſt merkt zwar nichts davon, daß die Kar⸗ toffeln knapp ſind, daß Butter ſelten gewor⸗ den iſt, daß Fleiſch zu den Mangelwaren gehört, daß kein Stockfiſch mehr ins Land kommt, daß keine neuen Maſchinen und Er⸗ ſatz⸗Teile auftzutreiben ſind. Doch ſchon die Leute des gehobenen Mittelſtandes ſprechen von den ſchwierig gewordenen Einladungen, aweil es nicht bloß ſchwer iſt, ein Menu zu⸗ ſammenzuſtellen, ſondern weil es zudem ein teurer Luxus geworden iſt, Gäſte zu bewir⸗ ten. Bis in die Revuen hinein iſt das Wort des Tages„Gibt's nicht mehr!“ gedrungen und wird vom„Kommentator“ mit bitter⸗ ſüßem Witz illuſtriert. Eben jetzt ſieht die portugieſiſche Obrigkeit ſich benötigt, das Kartenſyſtem für eine Serie wichtiger Le⸗ bensmittel einzuführen. Portugal ſpürt den Krieg, es ſpürt ihn imme.r mehr. Man merkt es an Kleinigkeiten. So, wenn am Liſſaboner Roſſio, der einſtens mehr mit ſeiner Leucht⸗ reklame ‚als mit ſeinen Autos, Straßenbah⸗ nen, Zeitungsbuben, Losverkäuferinnen und Bummlern lärmte, zur Stromeinſparung Leuchtſchirme verboten ſind, oder wenn keine Australien fühlt sich von Us und England verraten curin wendet ich, da Inn Washingion nicht nöten uill, an das düstrllsthe Uoll/ Bntere Vornürte an Waskington Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 19. April. In ſeinen von General Mac Arthur unterſtützten verzweifelten Bemühungen, die Vereinigten Staaten durch möglichſt realiſtiſche Schilderungen der Lage zu entſcheidenden Hilfeleiſtungen zu bewegen, nahm Miniſterpräſident Curtin geſtern ſeine Zuflucht zum Rundfunk. Die„Er⸗ jolge“, ſo erklärte er von Melbourne aus, die man gegen die Japaner erzielte, zehr⸗ ten an Auſtraliens und Amerikas Reſer⸗ ven, die bei gewiſſen Gelegenheiten einer Erſchöpfung äußerſt nahe gekommen ſeien. Die auſtraliſche Regierung heiße zwar eine Weltſtrategie gut, ſoweit dies be⸗ deute, daß Auſtralien nach Beendigung des europäiſchen Krieges die Verwendung des auſtraliſchen Kontinents als eine Of⸗ fenſivbaſis vorſehe, dagegen könne ſich die Regierung nicht damit einverſtanden erklären, daß Auſtralien nicht hinreichend Kriegsmaterial, iusbeſondere auch Flug⸗ zeuge, erhalte, um den Bedarf zu einer ſchlagkräftigen Kriegsführung zu decken. Mit der Rundſunkrede Curtins hat zwei⸗ fellos der Nervenkrieg zwiſchen Auſtralien und Waſhington einen vorläufigen Höhe⸗ punkt erreicht. Er trat zum erſtenmal nach außenhin in Erſcheinung mit der Erklärung von Knox, daß die Japaner ohne eine ſtär⸗ kere Flottenkonzentration das Feſtland nicht ernſthaft bedrohen könnten und daß eine ſolche nicht beobachtet ſei. Beides wurde von General MacArthux offiziell desavouiert und auch General Blamey, der Oberbefehls⸗ haber der auſtraliſchen und amerikaniſchen Armee, aſſiſtierte MacArthur. Auf amerika⸗ niſcher Seite reagierte man mit einer küh⸗ len Aufnahme der auſtraliſchen Alarmrufe, die man lediglich als ein von dem auſtrali⸗ ſchen Außenminiſter Evatt beſtelltes Manö⸗ ver anſah, um ſeine Verhandlungspoſition in Waſhington zu erleichtern, und das äußerſte, was von dieſer Seite getan wurde, war eine unverbindliche Erklärung des Kriegsminiſters Stimſon, daß demnächſt Flugzeuge geſchickt würden. Daß der Erklä⸗ rung Stimſons in Auſtralien nur geringes Vertrauen entgegengebracht wird, kann durch die neue Rundſunkrede Curtins, die an Schärfe kaum zu überbieten iſt, als ſicher gelten. Wie auch immer der gegenwärtige Stand der offenſiven Vorbereitungen der Japaner beſchaffen ſein mag, ſo iſt es doch ſicher, daß Auſtralien ſich nicht ſtark genug fühlt, ihnen zu begegnen, ſelbſt wenn von offizieller Seite, wie man in Waſhington meint, die zeitliche Dringlichkeit der Ge⸗ fahr übertrieben werden ſollte. Der Lon⸗ doner Korreſpondent von„Stockholms Tidningen“ bemerkt zu den fortgeſetzten auſtraliſchen Alarmrufen, man befürchte in England, daß der dortige Kriegsſchauplatz zu einer Splitterung der gemeinſamen Kräfte zwingen könne. Auch wenn die all⸗ gemein verbreitete Auffaſſung zutreffen ſollte, daß die beſte Art, Japan zu ſchlagen, die Beſiegung Deutſchlands darſtelle, ſo könne man jenen Alarmrufen doch nicht mit tauben Ohren begegnen. Schuhe mehr mit Krepp⸗ oder mit Doppel⸗ ſohlen oder mit ausländiſchem Leder herge⸗ ſtellt werden dürfen. Man merkt es an grö⸗ ßeren Dingen: Wenn kaum mehr Autos zu ſehen ſind oder wenn der einzige Schnell⸗ zug zwiſchen Liſſabon und Porto— auf der erſten und wichtigſten Strecke des Landes!— nur zweimal in der Woche fährt, wenn die Tender der Lokomotiven im ganzen Land ſtatt mit Kohle mit Holzſcheiten beladen ſind. Oder wenn neue Truppen⸗Kontingente zum Schutz der Azoren zum Tejo hinaus⸗ fahren. In manchen Dingen hat es heute ſogar ſchwerer als Spanien. Wer hätte ſich dieſes vor zwei, drei Jahren auch nur träumen laſſen? Spanien war zu arm und zu abgeriſſen, um überhaupt zu einem Vergleich mit dem ſaturierten Portu⸗ gal herangezogen zu werden. Der Kontraſt zwiſchen den beiden Ländern war augenfäl⸗ lig. Aber während Spanien ſich non ſeinem Bürgerkriea erholt, zehrt Portugal von ſei⸗ ner Subſtanz. Spanien iſt zudem von Na⸗ Portugal⸗ Butter statt Kriegsmaterial! Drahtbericht unſeres Kotreſpondenten — Liſſabon, 19. April. Die auſtraliſche Regierung weigert ſich, den mit England abgeſchloſſenen Vertrag auf Butterlieferungen in Höhe von 70 000 Tonnen pro Jahr weiterhin durch⸗ zufühhren. Sie weiſt nach einem Reuter⸗ chericht darauf hin, daß die Verſorgung der eigenen Armee ſowie der alliierten Truppen im Südweſtpazifik ſtärkſte Anſprüche an die auſtraliſche Buttererzeugung ſtelle. Dieſe ſei darüber hinaus noch zurückgegangen infolge der ſchlechten Witterungsverhältniſſe in den letzten 12 Monaten. Von engliſcher Seite wurde in Canberra erklärt, eine Verminderung oder gar ein Ausfall der auſtraliſchen Butterlieferungen ſei für England völlig untragbar. Die eng⸗ liſchen Butterrationen betragen nur noch 2 Unzen(56 Gr.) in der Woche und müßten, falls die 70.000 Tonnen aus Auſtralien aus⸗ fallen ſollten, weiterhin herabgeſetzt werden. Dies ſei aber praktiſch unmöglich. Dieſe Nachrichten aus Canberra haben in der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit große Unruhe hervor⸗ gerufen und veranlaßten geſtern abend den Ernährungsminiſter Lord Woolton, zu erklären, England ſei zwar auf die auſtra⸗ liſche Butter angewieſen, man werde aber unter allen Umſtänden zu einer tragbaren Eingung zu kommen verſuchen, und zunächſt ſei deswegen an eine weitere Herabſetzung der Butterration nicht gedacht. wahrſcheinlich ums Leben gekommen In Auſtralien veranickt man die Frage der Butterlieferung mit der Lieferung von Kriegsmaterial. Bekanntlich iſt man in Canberra über die nach auſtraliſcher Anſicht unzulängliche Belieferung mit Kriegsmaterial, vor allem mit Flug⸗ zeugen, ſehr empört. Man ſtellt ſich auf den Standpunkt: Wenn Ihr keine Flug⸗ zeuge liefert, liefert Auſtralien keine utter. Die gesperrte Nachsckubroute dnb. Tokio, 19. April. Unter Hinweis auf die letzte Bekannt⸗ gabe des kaiſerlichen Hauptquartiers in Tokio über die japaniſchen Erfolge in der Milne⸗Bucht, in der elf feindliche Trans⸗ porter verſenkt und mehrere kleine feind⸗ liche Kriegsſchiffe beſchädigt und etwa 60 Fluggeuge zerſtört wurden, ſtellt der japa⸗ niſche Rundfunk die Bedeutung der Kampf⸗ erfolge der japaniſchen Marineluftwaſſe beſonders heraus. Da alle Transporter mit Waffen und Kriegsmaterial voll beladen waren und außerdem mindeſtens 10 000 Soldaten, die ſich an Bord befanden, Sfb, ind, ſind weitere Nachſchubverſuche des Feindes ſo gut wie ausſichtslos gewonrden. Daß im übrigen dieſe Angriffe von der japaniſchen Marineluftwaffe und zahlreichen Staffeln von Jagd⸗ und Bombenflugzeugen hätten durchgeführt werden können, ſei ein klarer Beweis dafür, daß die japaniſche Luftwaffe im Südpazifik ſich erheblich verſtärkt habe. bie UsA-Hausfrau im verzweiteltem Kampf mit der Rationietung Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 19. April. „Mit der Gewalt eines Orkaus iſt das Rationierungsſyſtem im reichſten Lande der Welt über die amerikaniſchen Haus⸗ frauen hereingebrochen“, heißt es in einem Stimmungsbild des Waſhingtoner Berichterſtatters des Londoner„Daily Herald“. Die Alleinherrſchaft der Konſervenbüchſe in der amerikaniſchen Küche iſt zu Ende ge⸗ gangen. Noch 1942 verbrauchten die USA täglich rund 40 Millionen Büchſen. In die⸗ ſem Jahr muß der Verbrauch um zwei Drit⸗ tel gedroſſelt werden, da die Wehrmacht und der Pacht⸗ und Leihverkehr zu große An⸗ ſprüche ſtellen. Wahrſcheinlich wird nicht einmal dieſes verbleibende Drittel auf ge⸗ ſetzlichem Wege verteilt werden können, da der Schwarzhandel ſich ſchon heute zu einem großen Teil der Vorräte bemächtigt hat. Dieſer Schwarzhandel aber iſt heute ſchon eine ebenſo große Macht im amerika⸗ niſchen Alltaasleben wie einſt in den Jah⸗ ren der Prohibition der Alkoholſchmuggel. Große Verbrecherbanden haben ſich dieſes lohnenden Erwerbszweiges bemächtigt und korrumpieren die öffentliche Moral des Landes nicht weniger als einſt die Boot⸗ leger von 1920 und 1921. *——————— BB———— ¶—————— tur größer und reicher, beſitzt mehr Boden⸗ ſchätze, eine mächtigere Induſtrie, mehr Schiffe und kann damit den Fährlichkeiten des Krieges leichter ausweichen. Das be⸗ deutet, daß in Madrid wenigſtens zehnmal mehr Autos fahren als in Liſſabon, daß das ſpaniſche Eiſenbahnnetz intenſiver ausge⸗ nütz und noch ausgebaut wird, während die portugieſiſchen Bahnen ſich einſchränken müſſen, daß ſpaniſche Schiffe nicht bloß für Spanien, ſondern auch für Portugal ſo wichtig geworden ſind wie das tägliche Brot. Spanien iſt weit entfernt, ein Paradies zu ſein, und wird es nie werden, weil ſchon ſein Boden und ſeine Bewohner zu wenig para⸗ dieſiſch ſind und die ſtoiſche Lebensart der Spanier mit ihrer Größe und Liebe zur Be⸗ ſchränkung gar nicht danach verlangt. Aber Portugal, das noch vor ein paar Jahren durch die Bemühungen Salazars ein Beinahe⸗Paradies auf Erden war, iſt jetzt durch die Ausſtrahlungen des Krieges nur noch ein„Paradies“ mit mehreren Fragezeichen. Die amerikaniſchen Hausfrauen ſtehen dieſen Auswirkungen des Krieges unend⸗ lich hilfloſer und bedeutend weniger vor⸗ bereitet gegenüber als die Europäerinnen. „Wenn man mit einer in der Stadt auf⸗ gewachſenen Frau“, ſo heißt es in dem oben⸗ genannten Bericht des Londoner„Daily Herald“,„auf eine amerikaniſche Farm flährt, kann man feſtſtellen, wie ahnungslos ſie dem Anblick des Gemüſes gegenüberſteht, das ſie jetzt plötzlich in Natura vor ſich ſieht, nachdem ſie es bisher nur in Büchſenform gekannt hat. Seit Generationen haben die amerikaniſchen Hausfrauen ihren Männern, wenn ſie von der Arbeit heimkamen, Erbſen, Rüben, Bohnen, ſüße Kartoffel und ähnliche Gemüſe aufgetiſcht, aber erſt in dieſen Wochen lernten die Hausfrauen der ameri⸗ kaniſchen Großſtädte, wie Erbſen, Rüben oder Bohnen von Natur ausſehen. In dieſen Wochen konnte es geſchehen, daß man eine junge Frau vor, einem Gemüſeſtand ſtehen und mit Entſetzen eine große Rübe von vier Pfund betrachten ſah. Sie wußte zwar wohl etwas von Menſchen, ſie wußte vom Kind, vom Baby, hatte aber niemals in ihrem Leben eine Rübe in Natura ge⸗ ſehen. Der engliſche Korreſpondent, der nicht ohne Behagen feſtſtellt, daß nunmehr auch die amerikaniſche Familie die Küchenſorgen der engliſchen kennenlernt, nennt dieſe amerikaniſchen Hausfrauen vor den Ge⸗ müſeſtänden das„uSA⸗Symbol von 1943“. Sie muß nun ein neues Leben beginnen, ein Leben ohne Büchſengemüſe und ohne Konſervendoſen, die es ermöglich⸗ ten, ein feſtliches Menü von der Suppe bis zum Deſſert innerhalb von 15 Minuten her⸗ zuſtellen. Die amerikaniſche Hausſrau muß kochen lernen— das iſt die größte Revo⸗ lution des Alltags, die der Krieg bisher in den USA. heraufbeſchworen hat, und zwar kochen lernen in einem Augenblick, da die raſch vorwärts ſchreitende Rationierung und die ſchweren Lücken im Verteilungs⸗ ſyſtem dieſe Aufgabe nicht beſonders reiz⸗ voll geſtalten. Zwar iſt der Tiſch der ein⸗ zelnen Amerikanerin immer noch bedeutend reichlicher gedeckt als der der Europäerin, aber dem ſteht in Europa eine ſeit Gene⸗ rationen überlieſerte weit größere Küchen⸗ erfahrung gegenüber, als ſie die Amerika⸗ nerin beſitzt und wohl auch im Laufe die⸗ ſes Krieges evwerben kann. Die Lage Orahtbericht unſ. Berliner Schriftltg. — Berlin, 19. April. Unmittelbar vor dem Geburtstag des Führers haben die Zuſammenkünfte und Beſprechungen zwiſchen dem deutſchen Staatsoberhaupt und den Staats⸗ männern der mit uns gegen den Bolſche⸗ wismus verbündeten Länder den Sie⸗ geswillen und die Siegesentſchloſſen⸗ heit der Verbündeten erneut vor aller Welt zum Ausdruck gebracht. Der Beſuch des ungariſchen Reichsverweſers ſchließt zunächſt die Reihe dieſer Staatsbe⸗ ſprechungen ab, die nicht nur politiſch, ſon⸗ dern auch militäriſch die kommenden Wo⸗ chen beſtimmen werden. Die Kombinatio⸗ nen in der Auslandspreſſe über Gegenſätze zwiſchen den mit der Achſe verbündeten Mächten in ihrer Zielſetzung, ſind durch die Beſprechungen der leßten zehn Tage wider⸗ legt worden. Staatsmänner und Völker des europäiſchen Feſtlandes, die heute im Kampf gegen den Bolſchewismus ſtehen, ſind ſich unverändert einig, daß es kein anderes Kriegsziel gibt, als die Befreiung Europas von der Herrſchaft fremder Mächte, von dem verbrecheriſchen Bolſche⸗ wismus, von dem internationalen Juden⸗ tum. Auch in Admiral Horthys Beſuch beim Führer haben dieſes Ziel und dieſe Auſgabe eine neue eindrucksvolle Unter⸗ ſtreichung erfahren. Der Gonboner„Obſerver“ bringt einen lämgeren Artikel zur militäriſchen und po⸗ litiſchen Lage, in dem es“ heißt:„Es gehen bei den Achfenmächten beſtimmte Vorbe⸗ reitungen vor ſich und die Beſuche der Staatslenker bei Adolf Hitler müſſen uns erkennen laſſen, daß dieſen Vorbereitungen auch Ereigniſſe politiſcher und militäriſchen Art folgen werden.“ Der Londoner„Star“ meinte aufſchlußreich am Wochenende:„Wer geglaubt hat, die Deutſchen ſeien durch die Winterſchlachten zermürbt, wird bald ſeinen Irrtum erkennen. Sie ſind heute unver⸗ ändert ſtauk und gefährlich und ſie werden uns noch manches Rätſel aufaehen. Die po⸗ litiſchen Beſprechungen bei Adolf Hitlen laſſen uns an eine kommende neue Phaſe der Großkämpfe glanden.“ Gegenüber den ſowjetiſchen Maſſenver⸗ brechen im Walde bei Smolenſk üben die engliſchen und die amerikaniſchen Zei⸗ tungen immer noch zum überwiegenden Teil die Schweigetaktik. Der Schrei des Ent⸗ ſetzens, der über alle Kulturvölker ſich fort⸗ pflanzt verſtummt in London und Wafhing⸗ ton. Ueber das erlogene Dementi hinaus⸗ zugehen verbieten jedenfalls die Zenſoren Churchills und Rooſevelts.„Daily Wor⸗ ker“ verſteigt ſich ſogar zu der Ungeheuer⸗ lichkeit: wenn die Sowjets Feinde ihres Landes wirklich vernichtet hätten, dann ſei das kommende Friedensvorbereitung. * Daß alle Fauſtpfänder für den Sieg ſind, hat Dr. Goebbels auf der Arbeits⸗ tagung der Leiter der Reichspropaganda⸗ ämter' ausgeſprochen. Eine ähnliche Stimme vernimmt man in den däniſchen Zeitungen von geſtern.„Berlingske Tidende“ ſchreübt: „Wenn man Gewinn und Verluſt der fünf Monate Winterſchlacht im Oſten mit der militäriſchen Konſtellation zu Lande und zur See in dieſem Frühjahr vergleicht, dann kann man völlig objektiv zu keiner ande⸗ ren Einſtellung gelangen, als daß die Ach⸗ ſenmächte nichts von ihrer Ueberlegenheit eingebüßt haben. Was an Land im Oſten verloren ging, wurde auf den Meeren durch die harten Schläge gegen die feind⸗ liche Schiffahrt ausgeglichen. Auch die Land⸗ verluſte im Oſten haben nicht im geringſten die Schlagkvaft und ſtrategiſche Oage der Deutſchen beeinträchtigt. Sie ſtehen wei⸗ terhin tief im Lnad des Feindes zu neuen Angriffen und neuen Operationen bereit“. Dieſes Urteil des führenden Häniſchen Blattes deckt ſich mit ähnlichen Urteilen in der neutralen Preſſe, einſchließlich Schwe⸗ dens und der Schweiz. Die Verſenkungen auf den Mieeren bilden weiterhin die große Sorge in England und in USA.„Mancheſter Guardian“ ſchreibt am Wochenende, daß auf den britiſchen Werften die 13ſtündige Ar⸗ beitszeit ſeit dem 15. April eingeführt ſei, weil die Differenz zwiſchen Verſenkungen und Neubauten ausgeglichen werden müſſe, koſte es was es wolle. men, KOlP ROMANVONCHARLOTTE KAUFMANN 5 20 „Gefühle haben es an ſich, daß ſie ſich meiſt außerhalb von Abmachungen und Ver⸗ einbarungen ſtellen.“ Kolp zerrte ihr faſt die Hand aus dem Gelenk. Hendrikja ſtolperte.„So rennen Sie doch nicht ſo entſetzlich! Ich kann ja nichts ſehen. Ueber jede Wurzel falle ich. Sie ſind abſcheulich rückſichtslos!“ „Ich bin nicht gewohnt, mit Damen um⸗ zugehen, und wußte nicht, daß Sie zimper⸗ lich ſind.“ Er verlangſamte ſeine Schritte. Der ovale See blinkte auf. Der Mond ſchien in ſeine Mitte gefallen zu ſein und aus der Tiefe emporzuglühen. Hendrikja biß ſich auf die Lippen.„Ich bin nicht zimperlich! Und jetzt gehen⸗Sie viel zu langſam.“ „Sie haben Launen, wie mir ſcheint?“ Koly ſchritt wieder ſchneller aus. „Sie ſind——! Oh, ich bin nur froh, daß Sie ſich nicht an Jens' Stelle befinden und ich nicht Ihre Frau zu ſpielen brauche. Da höre ich ja noch lieber jeden Tag Lie⸗ beserklärungen an als——“ „Als was? Sprechen Sie ruhig zu Ende!“ „Nein, ich laſſe es lieber bleiben. Sie ſind mir zu gefährlich.“ „Was ſoll das nun wieder; gefährlich?“ „Pun ſa, Sie wären imſtande und ließen mich einfach hier im Walde ſtehen.“ „Das kann ich doch gar nicht, wenn ich an Jens denke.“ „Ach ſo, ja, für Jens! Sagen Sie, Kolp, für Jens täten Sie wohl alles? Auch et⸗ was Schlechtes?“ „Schlechte Handlungen verlangt Jens „Kicht? Gut. Aber ſonſt würden Sie alles für Jens tun?“ „Fragen Sie nicht ſo dumm! Paſſen Sie lieber auf den Weg auf, dann ſtolpern Sie nicht ſtändig!“ Hendrikja biß ſich wieder auf die Lippen. Aber während ſie verſtummte und ſich von Kolp weiterführen ließ, htate ſie den törich⸗ ten Wunſch, immer ſo von ihm geführt zu werden. Ueber dem modrigen Boden tanzten Mückenſchwärme. Es roch nach Verweſung und nach Vanille. Seltſame Formen hatten die knorrigen Stämme fremdartiger Bäume. Ach, ſie war wohl verliebt in ihn? Und er— er—? Im undeutlichen Licht der her⸗ aufziehenden graublauen Dämmerung ſah ſie ſein kühnes Geſicht, ſeine zuſammenge⸗ kniffenen ſcharfen Augen, ſeinen ſchmalen, feſten Mund. 5 Unvermittelt dreht er ſeinen Kopf zu ihr und blickte ſie an:„Was iſt? Wollen Sie etwas? Warum ſchauen Sie mich an?“ „Darf ich das nicht?“ fragte ſie ernſt. Gleich darauf traten ſie aus dem Wald. Das von Kolp zurückgelaſſene Pferd hob ſchnaubend den Kopf. Unter blaß geworde⸗ nen Sternen und aufgeriſſenem Gewölk lag die endloſe, vom Fluß durchzogene Steppe vor ihnen. Priſtin war darin nur ein Punkt. * Kurz nach Mitternacht war Ole Tho⸗ rild zum Oſttor gekommen, ohne Kolp vor⸗ zufinden. Die Koſaken bedeuteten ihm, der Herx ſei fortgegangen. Ole ſchüttelte den Kopf. Er war entſetzt. Fort? Kolp war fort? Dann doch nur, um nicht dazuſein, wenn er, Ole, das Tor paſ⸗ ſieren würde Er lief zurück und meldete es Steen⸗ ſtrup, der nicht bei Wettergrund war, ſon⸗ dern in Thorilds Wohnzimmer ſaß, mit dem Alten Schach ſpielte und eine Zigarre rauchte.„Sehen Sie—!“ ſgate Steenſtrup nur. Thorild warf ſeinen Läufer hin, mit dem er eben einen Zug hatte machen wol⸗ len. Er war bleich bis unter die grauen Haare.„Das— das kann ich nicht glau⸗ ben!“ vor. „Schauen wir nach!“ ſchlug Steenſtrup Er ſchien nicht aufgebracht, ſondern eher befriedigt darüber, daß er mit ſeinem Mißtrauen recht gehabt hatte. Sie machten ſich ſofort auf den Weg. Thorild mit verkrampften Fäuſten, Steen⸗ lächelnd. le hatte ſich nicht getäuſcht: Kolp war nicht dal Sie ſchritten innen am Pali⸗ ſadenzaun entlang. Die Koſaken waren auf ihren Poſten, aber von Kolp war nichts zu erblicken. „Seit wann iſt er fort?“ fvagte Steen⸗ ſtrup. „Kurz vor Mitternacht ging er weg.“ „Wohin?“ „Fort. Er hat das Tor aufgemacht und iſt hinausgegangen.“ „Dem Wald oder dem Fluß zu?“ Die Koſaken wußten es nicht. Sie hat⸗ ten— ſchlaftrunken, wie ſie waren— nicht ſondern das Tor wieder ge⸗ ſchloſſen. „Wenn er zurxückkommt, ſoll er ſich bei mir melden!“ befahl Steenſtrup. .. Außerhalb der Paliſaden ſtand ſeine Frau Marte, ſchmal und zierlich, in den dunklen Schatten gedrückt. Ihr Herz häm⸗ merte. Sie hatte eine atembeklemmende Angſt, die Männer könnten das Tor öffnen und herausſchauen. Dann mußte ſie da⸗ vonlaufen. Man durfte ſie nicht ſehen! Herrgott, wo nur Kolp blieb? Sie betete mit inbrünſtig gefalteten Händen, daß Hendͤrikja nichts geſchehen ſein möge. Steen⸗ ſtrup würde ihr Vorwürfe über Vorwürfe machen, würde wochenlang nicht damit aufhören. Oh, ſie kannte ihn! Er trug nach; er vergaß nichts. Ihren Leichtſinn verziehe er niemals. Hatte er ſie doch ſtets und immer vor abenteuerlichen Jagdaus⸗ flügen gewarnt, die ſie nun einmal zu ſehr liebte. Sie hörte die Wächter ihr ergebenes„Ja⸗ wohl, Goſpodin!“ ſagen, und dann entfern⸗ ten ſich die Schritte Steenſtruys wieder. Sie ein Wunder hatte atmete auf. Wie durch keiner der ſchläfrigen Ruſſen etwas davon gemerkt, daß erſt nach einem Klopfen vor dem Tor Kolp hinausgegangen war. Ihr Haar fühlte ſich ganz feucht an vor Schweiß.„Mein Gott, laß Hendrikja zu⸗ rückkommen! Laß ſie geſund ſein!“ Daß Steenſtrup die Wache überprüfte, verwunderte ſie nicht weiter. Wahrſcheinlich war die Kartenpartie bei Wettergrund zu Ende, und auf dem Heimweg hatte er eben mal nach dem Rechten geſehen. Er tat das oft. Nun ſaß Kolp in der Patſche.. Ach was, dachte ſie, dem Kolp hilft ſo und ſo nichtg mehr! Wo nur Jwan ſtak? Dieſer Narr! Ver⸗ mutlich trieb er ſich verſtohlen im Walde umher, bis in der Frühe die Tore wieder offen wären. Auch ſie hatte ja vorgehabt, morgen bei Tagesanbruch. wenn Steenſtrup noch ſchliefe, in die Stadt zurückzuſchlüpfen. Endlich ſah ſie Koly kommen. Er war nicht allein; er hatte Hendrikjg gefunden. „Slawa Bogul“ flüſterte Frau Marte vor ſich hin.„Gelobt ſei Gott!“ Ganz Priſtin war voll davon:„Kolp hat heute nacht ſeinen Wachtpoſten verlaſſen!“ Alle ſprachen darüber. Sie erzählten, Steen⸗ ſtrup habe ihm einen entſetzlichen Krach ge⸗ macht, ſo daß man ſeine Stimme bis weit über den Park hinaus noch beinahe in der Chineſuſtadt habe hören können, und ſie ſtellten Vermutungen darüber an, weshalb wohl Kolp in der Nacht fortgegangen ſein könnte „Ich begreife Sie nicht!“ rief der alte Thorild und lief wie ein gefangener Tiger im Wohnraum von Kolps Haus herum. „Menſchenskind, ich begreiſe Sie nicht! Wie konnten Sie aus der Stadt hinauslaufen? Sie wiſſen doch, wie ſchlecht Sie angeſchrie⸗ ben ſind. Sie durſten ſich einfach durch nichtg verleiten laſſen! Durch gar nichts! Durch keinerlei Verſprechungen oder Jeremiaden, und wenn ſie von Ihrem beſten Freund ge⸗ kommen wären!“ „Aber wieſo denn?“ fragte Kolp, leiſe lächelnd.„Ich habe mich doch nicht durch irgendwelche Verſprechungen oder Jere⸗ miaden von meinem Poſten entfernen laſſen.“ „Ah—1“ Thorild blieb dicht vor ihm ſtehen.„Sind Sie nicht fortgegangen, weil — weil Ole Ihnen geſtern——2 Ole iſt nämlich von Steenſtrup geſchickt worden. Heute dürfen Sie's ja wiſſen. nachdem Sie ſo blödſinnig hereingefallen ſind: Ole hat Ihnen geſtern nur ein Theater vorgemacht!“ „So, ſo, der gute Ole?“ Kolp zog die Stirn in Falten. Er lehnte nachläſſig neben dem Fenſter und ſchien von dem ganzen Skandal, der Priſtin in Aufregung ver⸗ ſetzte, nicht im geringſten beeindruckt. „Antworten Sie mir! Sie ſind nicht fort⸗ gegangen, weil Sie Ole durchſchlüpfen laſ⸗ ſen wollten?“ „Aber nein, Herr Thorild! Ich bin nur weggegangen, weil ich die Hilferufe eines Menſchen zu hören glaubte. Das ſagte ich ja bereits Steenſtrup. Einen Menſchen aus einer Gefahr retten, das darf man ja ſchließ⸗ lich, wenn man im übrigen weiß, daß Pri⸗ ſtins Tore geſchloſſen und die Koſaken auf ihrem Poſten ſind.“ Thorild ſtarrte Kolp ins Geſicht.„Steen⸗ ſtrup hat Ihnen dieſe Entſchuldigung nicht geglaubt, denn Sie haben ja keinem Men⸗ 35 98 gebracht.“ tolp zuckte die Schultern.„Ich hatte mich 9 getäuſcht, als ich Rufe zu hören wähnte. „Ach, Kolp, und ich dachte, ich könnte Ihnen durch dieſe Probe einen Gefallen tun!“ Thorild ſtöhnte und blickte ſich nach einem Stuhl um.„Ich habe es gut gemeint. Was wird nun geſchehen?“ „„ch habe Steenſtrup geſagt, daß ich mit Ablauf, des Monats Priſtin Berkeſen werde.“ 9— er iſt damit einverſtanden?“ 2Ja, er iſt damit einverſtanden. Ich kann Anfang Mai gehen. Er verlangt nur die kontraktlich feſtgeſetzte Summe für vorzei⸗ tiges Beenden des Vertraas.“ „„Er iſt verrückt!“ fuhr Thorild auf.„Das können Sie doch nicht zahlen!“ „Doch, das kann ich.“(Fortſ ſolgt.) in den Händen der Achſenmächte 31 —3 Stadiseiie 985 Mannheim, 19. April. Verdunkelunoszeit: Beginn 21.25, Ende.55 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriften genaul Zu'assungskarten Zu Ostern In Ergänzung der Preſſeveröffentlichun⸗ gen über Reiſen zu Oſtern wird darauf hin⸗ gewieſen, daß im Bezirk der Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe in der Zeit vom 21. bis 28. April die wichtigſten Schnell⸗ und Eilzüge nur auf Entfernungen von aninde⸗ ſtens 150 Kilometer und nur mit Zulaſ⸗ ſungskarten benutzt werden dürfen. Die näheren Beſtimmungen ſowie die in Frage kommenden Züge und etwaige Erleichte⸗ rungen ſind aus den bei den Bahnhöſen und Reiſebüros aushängenden Bekannt⸗ machungen erſichtlich. Fernmünoliche Aus⸗ kunft hierüber kann von den Fahrkarten⸗ ausgaben und Auskunftsſtellen der Reichs⸗ bahn ſowie von den Reiſebüros nicht ge⸗ geben werden. Ebenſo können fernmünd⸗ liche oder ſchriftliche Beſtellungen von Zu⸗ laſfungskarten nicht angenommen werden. Anrufe hierwegen ſind zwecklos. Die Rei⸗ ſenden werden gebeten, die aushängenden Bekanntmachungen einzuſehen. en In⸗ habern von Rückfahrkarten wird empfohlen, ſich rechtzeitig Zulaſſungskarten ſür die Rückreiſe zu beſchaffen. Die Zulaſſungs⸗ karten werden in erſter Linie zu kriegs⸗ wichtigen Reiſen ausgegeben. Es iſt daher unbedingt erforderlich, das alle nicht drin⸗ genden und nicht kriegswichtigen Reiſen über dieſe Zeit gzurückgeſtellt werden. un Wir wünſchen Glück! Am 19. April begeht Großhändler Franz Joſef Joos, ein in N 4, 21 geborener Mannheimer, der in ſeiner Jugend am Nationaltheater in Kinder⸗Solo⸗Rollen auftrat, ſeinen 60. Ge⸗ burtstag. Verkaukszeiten in offenen Verkaufsstellen Das Badiſche Finanzminiſterium teilt iR Um den Einkauf der werktätigen Be⸗ völkerung zü erletchtern. ordne ich mit ſo⸗ fortiger Wirkung an, daß während der Sommerzeit ſämtliche Verkaufsſtellen(Nah⸗ rungsmittel⸗ und„ſonſtige“ Geſchäfte) am Donnerstag bis 20 Uhr, die Friſeurge⸗ ſchäfte am Freitag bis 20 Uhr offenhalten müſſen. Im übrigen bleibt es bei der bis⸗ herigen Regelung der Verkaufszeiten. Für Orte der ländlichen Gebiete gilt folgende Regelung: 1. Offene Verkaufsſtellen in Orten mit weniger als 3000 Einwohnern und überwiegend ländlicher Bevölkerung dürfen in den Monaten April bis ein⸗ ſchließlich Dezember bis 22 Uhr geöffnet ſein. 2, Für Orte mit mehr als 3000 Ein⸗ wohnern und überwiegend ländlicher Be⸗ völkerung und für Orte unter 3000 Ein⸗ wohnern mit nicht überwiegend ländlicher Bevölkerung iſt im Einzelfall die Notwen⸗ digkeit einer Ausnahme von den obigen Vorſchriften zu prüfen. Vereinfachungen im personentarit der Reichsbahn Vom 1. Mai ab werden Arbeiterwochen⸗ karten, Arbeiterrückfahrkarten, Schülermo⸗ natskarten und Schülerwochenkarten, die bisher ſpäteſtens nach ſechs Monaten er⸗ neuert werden mußten, erſt nach Ablauf von zwölf Monaten wieder erneuert. Dieſe Maßnahme dient zur Vereinfachung und Entlaſtung der Gemeinde⸗ baw. Orts⸗ polizeibehörden. Vom gleichen Tage ab wird in den Anträgen auf Ausgabe von Arbeiterwochenkarten(nicht auch Arbeiterrückfahrkarten) die Beſcheinigung der GemeindelOrtspolizei)behörde über den Wohnort durch eine Beſcheiniguna des Ar⸗ beitgebers erſetzt. Wegen ſtändiger Ueber⸗ füllung der zweiten Wagenklaſſe in den Reiſezügen wird vom 1. Mai an auf Grund vieler Anregungen die Benutzung dieſer Klaſſe durch Inhaber von Schüler⸗ monatskarten ausgeſchloſſen. Dieſe Maßnahme war bereits ſeit einiger Zeit auf verſchiedenen Strecken der Reichsbahn in Kraft. Sie iſt nunmehr auf den geſamten Reichsbahnbereich ausgedehnt worden. Aufruf des Cauleiiers Zur Hltpapiersammluno Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! „Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Im Rahmen der totalen Kriegführung iſt es notwendiz, auchalle materiel⸗ len Werte der Nation äu mobiliſieren und der Kriegswirtſchaft zugn⸗ führen. Das Altpapier, im Frieden wenig beachtet, heute von vielen Bolksgenoſſen in ſeiner Bedeukung noch nicht voll erkannt, iſt ein unerhört kriegswichtiger Rohſtoff. Um ihn zu erfaſſen, findet zur Zeit bis zum 24. April 1943 eine Altpapierſammlung ſtatt. Von ihrem Erfolg häugt es ab, ob es möglich iſt, vor allen Dingen den Ver⸗ arbeitungsſtätten für die Wehrmacht die genügenden Mengen zuzuführen, oder ob es notwendig wird, folgenſchwere Einſchläge in den deutſchen Waldbeſtand zu tun. Mein Appell geht an alle deutſchen Frauen und Männer in Baden und im El⸗ ſaß, an die Leiter der Behördendienſtſtellen und der kaufmänniſchen und Gewerbebe⸗ triebe, alles bei ihnen vorhandene Altpapier zur Abholung bereitänſtellen. Ich weiß, daß die dentſche Bevölke rung in Baden und im Elſaß alles tun wird, um auch dieſer Sammlung zu einem vollen Erfolg zu verhelfen Geſammelt wird durch die Hitler⸗Jugend unter der Führung Politiſcher Leiter. Von ihnen erwarte ich, daß ſie ſich mit Eiſer und Fleiß einſetzen, von den Hoheits⸗ trägern der Partei, daß ſie in dem Samm elaufkommen ihres Hoheitsgebietes einen wichtigen Beitrag zur Kriegsführung ſehen. Der Gauleiter: gez. Robert Wagner. ——.—————..———————PP———————————————— Heinrich hat es auch gesagt Von Richard Gerlach Tratſch, Gerüchte, Händel vergiſtete Be⸗ iehungen, Beleidigungen, Prozeſſe, Duelle, Mord und Totſchlag, alles entſpringt aus dieſem einen Satz, daß Heinrich es auch ge⸗ ſagt hat. Was alle ſagen, muß ja ſtimmen, und wenn Heinrich es ſagt, iſt jeder Zweifel Unſinn, Aber hat Heinrich es denn über⸗ haupt geſagt? Und hat er nicht das Gegen⸗ teil von dem gemeint, was herausgehört worden iſt? Jeder muß die Verantwortung für das, was er tut, ſelbſt tragen. Ein Hein⸗ rich, dem wir zu gegebener Zeit unſere La⸗ ſten auſpacken könnten, wäre zwar bequem, Raalſesa ein Blitzableiter oder Schuhab⸗ ſtreifer, aber die Heinriche, die ſich derglei⸗ chen gefallen laſſen, ſind doch wohl ziemlich rar.— Die ſchwierige Kunſt— ich bitte um Ent⸗ ſchuldigung—: die Schnauze au halten, ler⸗ nen wir am ſpäteſten, und eine Indiskretion iſt nicht wieder rückgängig zu machen. Ber Heinrich hinter ſeinem Rücken an⸗ ſchwärzt, iſt ſich darüber klar, daß er ihm eine häßliche Farbe beigebracht hat, von der vielleicht eiwas haften bleibt. Es wäre ſo einfach, nichts weiter zu tun alg zu ſchweigen, wieviel Aerger und Ver⸗ druß würde dadurch vermieden. Die meiſten Menſchen ſind nicht werſchwiegen, ſie müſſen alles gleich an die große Glocke hängen, ihre Zunge brennt, und ſie flüſtern uns zu, was man ihnen zugeflüſtert hat. Die Sache wird bedenklich, wenn ſie hinzufügen, daß Hein⸗ rich es auch geſagt habe. Den Heinrich näm⸗ lich kann man hinterher belangen, wenn es etwas Uebles geweſen iſt, was er verbreitet haben ſoll. Er wird nun natürlich beteuern: ich bin es nicht geweſen, im Gegenteil. Aber wird man ihm das glauben? 33 Laſſen wir den Heinrich aus dem Spiel. „Gianni Schicchi“ modern. Bei einer Neuinſzenierung von Puccinis heiterem Einak⸗ ter an der Dresdner Staatsoper wurde das ſchon anderwärts gewagte Experiment wie⸗ derholt, das Koſtüm der Dante⸗Zeit durchweg durch Trachten einer uns näheren Mode zu er⸗ ſetzen. Heinz Arnold als Regiſſeur ging ſo⸗ gar ſoweit, einzelne Figuren in hellem Som⸗ merſakko und die Damen in einer exzentriſchen Kleidung modernenn Zuſchnitts auftreten zu laſſen. Er hat damit zwar nicht den Grundſatz erſchüttern können, daß zeitlich genau feſtgelegte Stoffe wie die Geſchichte von den liſtigen Teſta⸗ mentsfälſchern u. dem pfiffigen Gianni Schiechi normalerweiſe im Stilbereich des Zeitkoſtüms bleiben müſſen, aber die Axt, wie er alle dieſe Bedenken durch ausgelaſſenen Humor beiſeite ſpielte, um der muſikaliſchen Seite der Komödie ihr volles Recht zu geben, überzeugte durch und durch. Helfer am Werk war der reich begabte Bühnenbildner Kurt Kirchner. Die muſika⸗ liſche Leitung lag in Strieglers Händen. Hans Schnoor. Max von Schillings Am 19. April jährt sich zum 75. Male der Geburtstag des bedeutenden deutschen Kom- ponisten und Dirigenten Max von Schillings. Opern, sinfonische Dichtungen, zahlreiche Lieder, Chorwerke, Klavierstücke und Kam- mermusiken sind Beweise seines reichen kompositorischen Schaffens. Seine bekann⸗ testen Opern sind„Mona Lisa“ und der „Pfeifertag“. Am 24. Juli 1933 rief der Tod diesen schöpferischen, Künstler ab. 1(Scherl, Zander-Multiplex-.) deh Gerd Martienzen als Leiter einer Marine⸗ Frontbühne. Gerd Martienzen vom Natio⸗ naltheater, der zur Zeit Leiter einer Marine⸗ be ühne iſt— einer Soldatenbühne von chauſpielern im Waffenrock— hatte großen Er⸗ ſolg mit ſeiner Inſzenierung des Luſtſpiels „Die deutſchen Kleinſtädter“ von v. Kotzebue. Er ſpielte das Stück in den Stellungen der Kriegsmarine an der Küſte und am Kanal. Im Sondereinſatz des.K. M. war er bei den Rüſtungsarbeitern am Rhein, und erhielt nunmehr eine Einladung vom General⸗ kommiſſax für Thüringen, Staatsrat, General⸗ intendant Dr. Ziegler, zu einem Gaͤſtſpiel in Weimar. Der Rundfunk am Dienstag: Reichsprogramm:—.30 Uhr: Morgenſingen der Jugend aus Braunau. 12.35—12.45 Uhr: Der Bericht zur Lage. 15.30—16 Uhr: Soliſten⸗ muſik von Hermann Unger. 16—17 Uhr: Von Wagner bis Richard Strauß. 17.15—18 Uhr: Volkstümliche Unterhaltung. 18—48.30 Uhr: Kämpferiſche Jugendlieder. 18.30—19 Uhr: Frontberichte. 19.45—20 Uhr: Hans Fritſche ſpricht. 20.20—22 Uhr: Große Unterhaltungs⸗ ſendung„Lieblinge von A bis“. 22.30—24 Uhr: „Rund um die Liebe“(tänzeriſche Muſik der Ge⸗ genwart).— Deutſchlanbſender: 17.15—18.30 Uhr: Mozart, Beethoven, Liſzt. Abendſendungen ſiehe Reichsprogramm. A. geführt. 1 und Beispiel der Terrornacht Noch ſchwelen da und dort die Trümmer, die die Spreng⸗ und Brandbomben tder eng⸗ liſchen Flieger in der Nacht gum Samstag in unſerer Stadt hinterlaſſen haben. Aber die Stadt und ihre Menſchen haben den lähmenden Eindruck jener ſchweren Stunde längſt wieder abgeſchüttelt und haben die Zähigkeit, den tapferen und frohen Lebens⸗ ſinn und die überlegene geiſtige Beweglich⸗ keit des Pfälzers mit ausgezeichnetem, ja mit großartigem Erfolg gegen das Schickſal angeſetzt, das ſie getroffen hat. Aufräumen, Bilanz ziehen und ſich ſtärker machen: das ſind die drei Parolen, nach denen augenblicklich in unſe⸗ rer Stadt gedacht und gehandelt wird. Was das erſtere anlangt, ſo wird hier nach dem ſchönen und im Sozialſtaat der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft ſelbſtverſtändlichen Grundſatz gehandelt, daß die erſte Sorge der Not der Menſchen zu gelten hat. Sie müſ⸗ ſen betreut, gehütet, da, wo es nottut, in ein neues Leben geleitet werden. Sie müſ⸗ ſen ſpüren, daß das große Geſetz der Ge⸗ meinſchaft, das wir an den nationalen Feiertagen eines ruhigen und, wie es ſchien, geſicherten Friedens ſo hoche gefeiert haben, auch in den Stunden der Prüſung eine wirkliche Realität des Lebens iſt. Solche Begriffe gleiten ja, wenn ſie nicht der Be⸗ währung ausgeſetzt ſind, leicht zum Schlag⸗ wort ab— wie eben alles, was wirklich groß iſt, ſich in einer Zeit zu entwerten pflegt, die nicht Großes verlangt!—: ihren Gehalt an gediegenem Gold prüft erſt die Stunde der Not. In unſerer Stadt iſt dieſe Prüfung: die ſchwerſte, die einer Gemeinde geſtellt werden kann: nämlich in der Bedrängnis einer Not, die auf jeden einzelnen ein⸗ dringt, nicht an das eigene, ſondern an das gefährdetere andere Ich zu denken, beiſpiel⸗ haft erfüllt worden. Und zwar nicht nur von oben, von jenen Stellen, denen die Pflicht des Amtes dieſe Sorge zur Selbſtverſtänd⸗ lichkeit machkt, ſondern auch von unten, wo die Erfüllung dieſes großen Gemeinſchaſts⸗ geſetzes die Ueberwindung mancher, gewiß in ſehr vielen Fällen nicht unberechtigter Rückſicht auf die eigene Sorge verlangte. In dieſen Stunden ſind die Menſchen wirk⸗ lich näher aneinandergerückt, nicht nur in dem Gefühl, alle einem gleichen Schickſal ausgeliefert zu ſein und alle mitſammen berufen zu ſein, ſich vor dieſem Schickſal zu behaupten, ſondern mit jener Herzlich⸗ keit menſchlicher Geſinnung und mit jener Hilfsbereitſchaft tätiger Kameradſchaft, die, um ihre Echtheit und ihren Wert zu be⸗ weiſen, erſt die Stunden der Not zu Zeu⸗ gen braucht. In dieſem Geiſte iſt an die Arbeit gegangen worden, und in dieſem Geiſte iſt es gelungen, von denen, die die Not am unmittelbarſten betroffen hatte, die ſchlimmſte Not wieder zu nehmen. Sind aber die Menſchen wieder dem neuen Le⸗ ben gewonnen. dann findet ſich das andere von ſelbſt, dann ſind auch die Schäden, die die Werke ihrer Hände trafen, nicht zu ſchwer. Dann können vor allem dieſe Schäden, ſo ſchwer ſie auch ſein mögen, nicht jene Kraft beirren und mindern, die allein in dieſem mörderiſchen Krieg entſcheidet: die Kraſt des Willens und die Treue zum nationalen Werk. Das zweite: Bilanz ziehen, und zwar jeder für ſich und alle mitſammen! Wir können es mit ruhigem Gewiſſen tun: Tat wie Haltung der Mannheimer Bevöl⸗ kerung waren dem Anruf der Stunde ge⸗ wachſen. Der Kampf gegen das Feuer iſt vielfach mit wilder Verbiſſenheit geführt worden, und wo kapituliert werden mußte, * iſt in den meiſten Fällen erſt nach verzwei⸗ feltem Einfatz und nach den Ausſchöpfungen der letzten Möglichkeiten kapituliert wor⸗ den. Ohne dieſen tapferen Einſatz der Männer und Frauen, die auf den Dachfir⸗ ſten umgeben von Flammen brennender Nachbarhäuſer ihr Hab und Gut verteidig⸗ ten, wären die Schäden noch weit größer geworden, als ſie ſind. Dabei hat ſich wie⸗ der gezeigt, daß, wenn nicht ganz unglück⸗ liche Zufälle mitſpielen, auch ſchwerſte Brandgefahren bei tapferem Einſatz erfolg⸗ reich zu bekämpfen ſind. Die rechtzeitige Erkenntnis des Brandherdes, die geeig⸗ nete Organiſation der Brandbekämpfung, der entſchloſſene Einſatz der Nachbarſchafts⸗ hilfe haben ſich in vielen Fällen als un⸗ überwindlicher Schutzwall gegen den Ter⸗ ror des Feuers erwieſen, troötzdem manch⸗ mal Umſtände beſonders ungünſtiger Art die Arbeit erſchwerten, ihren Erfolg min⸗ derten oder gar ihn illuſoriſch machten. Im übrigen, hat ſich auch bei dieſem An⸗ griff wieder herausgeſtellt, was ſchon alle bisherigen Terrorangriffe des Feindes zu einer Binſenwahrheit machten: einen Unter⸗ ſchied zwiſchen mehr oder weniger beöͤroh⸗ ten Gebieten gibt es nicht. Es kann ſich kei⸗ ner darauf verlaſſen, daß ſeine Wohngegend weniger gefährdet ſei. Wo es um den Ter⸗ ror, um den Mord und die unbaxmherzige Auslaugung des Widerſtandswillens geht, dä gilt die Drohung allen. Da ſtehen alle in einer Frontlinie der Gefahr, und alle müſſen, geiſtig und tatſächlich, gleich bereit ſein, ſich gegen die Gefahr zu wehren. Gerade von dieſer gegenſeitigen Bereit⸗ ſchaft und ihren Beweiſen in der Nacht zum Samsiag gäbe es viel des Rühmens zu reden. Nirgends haben ſich auch nur die leiſeſten Anzeichen einer Panik gezeigt, wohl aber haben ſich viele Frauen, von de⸗ nen man annahm. daß ſie dem Schock nicht gewachſen ſein würden, in Sieſer Stunde als Heldinnen gezeigt, und ſind Kinder, die ein Recht darauf gebabt hätten, zu verzagen, in ihrem Mut ein Beiſpiel für Erwachſene geworden. Gerade das gibt uns aber auch die Ge⸗ wifßtheit, daß auch die dritte der Parolen: ſich ſtärker machen! erfüllt wird. Wir wiſſen nicht. ob die Engländer es mit dem einen Anariff genua ſein laſſen. Aber wir können uns nicht darauf nerſaſſen. Möag⸗ lich. daß die Stunden der Prüfuna ſich wie⸗ denßolen: wir müſſen dann dafür ſorgen, daß ſie ebenſo wieder Stunden der Bewäh⸗ runa werden! Noch ſind die Gräber ofſen, in die wir unſere Toten betten werden! Noch iſt die Stunde der Not mit allen ihren Folgen nicht norbei. Aler ſchon haben wir wieder die Pflicht, nicht nach rückwärts, ſondern nach vorwärts zu ſeßen. Bereit zu ſein zu neuer Tat und gerüſtet gegen neue Gefahr. Denn nur in ſolcher Bereitſchaft werden wir das Leben, das bedroht iſt, behaupten und die beſſere Zukunft, die man uns nicht gönnen will, gewinnen! Dr. A. W. Unermüdliche Beroungsaktion Die Bergung der Einrichtungsgegenſtände der Fliegergeſchädigten wird durch die Orts⸗ gruppen der Partei durchgeführt. Die Fahr⸗ zeuge der Fahrbereitſchaft wurden zentral von der Kreisleitung den Ortsgruppen zu⸗ geteilt. Unermüdlich waren geſtern bis zum Abend die erwachſenen und jugend⸗ lichen Helfer und Helferinnen, verſtärkt durch ein Sonderkommando der Wehrmacht, tätig. Ständig fuhren hochbeladene Laſt⸗ kraftwagen zu den Unterbringungsſtellen der einzelnen Ortsgruppen. Durch die notwendig gewordene Räumung weiterer unbewohnbar gewordener Häuſer hat auch die Zahl der Speiſungen durch die NSB⸗Küche zugeno m⸗ men. Die urſprünglich auf drei Tage feſt⸗ eſetzte Friſt für Abgabe von koſten⸗ 8 und markenfreiem Eſſen iſt um weitere drei Tage verlängert worden. Bis dahin werden jedenfalls alle Fliegergeſchädigten im Beſitz von Geldmit⸗ teln und Lebensmittelkarten ſein. Wir machen auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß in den 15 Polizeibezirken Bezirksbaubüros des Hochbauamts — Abteilung Sofortmaßnahmen— einge⸗ richtet ſind, die alle Anmeldungen von Schäden an Gebäuden durch den Hauseigen⸗ tümer oder ſeinen Beauftragten entgegen⸗ nehmen, ſoweit nicht ſchon eine Melduna bei der zuſtändigen Ortsgruppe erfolgt iſt. Un⸗ mittelbare Aufträge an Handwerker ſind un⸗ zuläſſig. Fliegerſchädenbeſeitigun in der Relhe ufolge der Dringlichteit Der Reichsinnungsverband des Bau⸗ handwerks hat in Zuſammenarbeit mit der Reichsgruppe Handwerk und der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Bauinduſtrie Richtlinien für die Durchführung von Bauarbeiten zur Be⸗ feitigung von Fliegerſchäden aufgeſtellt, die für Mannheim beſonders aktuell ſind. Da⸗ nach hat der Generalbevollmächtigte für die Bauwirtſchaft die Leiter der Sofortmaßnah⸗ men ermächtigt, dieſe Richtlinien für ver⸗ bindlich zu erklären. Die Richtlinien verlangen grundſätzlich von allen Beteilig⸗ ten, daß mit dem geringſten Aufwand an Arbeitskräften und Bauſtoffen der größt⸗ mögliche Nutzen erzielt wird. Die Arbeiten ſind an ſolchen Häuſern zuerſt in Angriff zu nehmen, bei denen in kürzeſter Friſt und mit dem geringſten Auſwand die größte Zahl von Wohnungen und Ar⸗ beitsräumen wieder benutzbar wird. Die Bewohner müſſen ſchnellſtens ein Dach über dem Kopf haben und chre Räume benutzen können. Maßnahmen zur Wohnlichmachung werden daher zurückge⸗ ſtellt, bis die Obdachloſen untergebracht ſind und die Schadensausweitung verhütet iſt. Wohnungen haben inn übrigen den Vor⸗ rang vor anderen Räumen. Die Richt⸗ linien befaſſen ſich im einzelnen mit den vorzunehmenden Bauarbeiten. Sb wird man bei Dächern zunächſt daran denken, ſie regendicht zu machen, um eine Aus⸗ weitung des Schadens durch Näſſe zu ver⸗ hüten. Häuſer, bei denen nur der Dach⸗ ſtuhl abgebrannt iſt und die Wohnungen be⸗ nutzbar bleiben, erhalten Notdächer. Ver⸗ glaſungen werden dort zuerſt durchge⸗ führt, wo die Wohnungen nicht geräumt ſind. Bei Doppelfenſtern werden nur die äußeren Flügel verglaſt. Man wird ver⸗ ſtehen, daß Faſſadenneuputz und die In⸗ ſtandſetzung von Außenputz unterbleiben müſſen. Verpus in Wohnräumen dagegen wird ausgebeſſert, abgeſehen von Putzriſſen. Soweit Innenwände ſtandſicher geblieben ind, wird man ſich auf die Schließung der iſſe beſchränken. Bei Türſchäden wird man vorerſt die Innenräume gegen den Flur mit Türen verſehen. Beſchidigte Luftſchutzräume werden wiederherge⸗ richtet. Dagegen kann man auf die Her⸗ ſtellung und Inſtandſetzung von Vorgarten⸗ mauern und Zäunen verzichten. Nach Er⸗ ledigung der dringlichſten Arbeiten kann man ſich auch mit Maßnahmen zur Wieder⸗ herſtellung der Wohnlichkeit befaſſen. Die Verwendung von Tapeten wird dabei im allgemeinen nicht in Betracht kommen. Mochmals 637“ mehr Die Sammlung der Wehrmacht für das WHW brachte auch in unſerem Gau ein ausgezeichnetes Ergebnis. Geſam⸗ melt wurden 2134 111,06 Mark oder 61,12 Pfennig je Kopf. Damit wurde eine Stei⸗ gerung von 823 672,22 Mark oder 62,85 v. H. erzielt. Beſter Kreis mit 145,24 Pfg. je Kopf iſt Stockach. Mit 431 v. H. verzeichnete er gleichzeitig die beſte Steigerung. Beſſere Schweinefleiſchverſorgung angeſtrebt „Um eine beſſere Allgemeinverſorgung mit Schweinefleiſch zu ermöglichen, Reichsernährungsminiſter ergänzende Be⸗ ſtimmungen über die Hausſchlachtungen er⸗ laſſen, die die Zuführung erhöhter Schweine⸗ mengen zur gewerblichen Verſorgung zum Ziel haben. Die Landesernährungsämter werden ermächtigt, die Genehmigung zur Hausſchlachtung von dem Nachweis abhängig zu machen oder mit der Auflage zu verbin⸗ den, daß in den letzten ſechs Mongten eine angemeſſene Anzahl von Schlachtſchweinen zur gewerblichen Verſorgung abgegeben worden iſt oder in den folgenden ſechs Mo⸗ naten abgegeben wird. Ferner wird eine Regelung für die Selbſtverſorger getroffen, die unter beſtimmten Vorausſetzungen die von ihnen gehaltenen Tiere zur Eigenver⸗ ſorgung ſchlachten oder verwenden dürfen: Krankenhäuſer und ⸗Anſtalten, Kantinen und Werkküchen, Arbeitslager uſw., ſowie Einheiten der Wehrmacht und des Reichs⸗ arbeitsdienſtes. Bei dieſen Selbſtverſorgern wird unter Beibehaltung der Vergünſtigun⸗ gen im angemeſſenen Umfang ein Austauſch von Schweinen oder Schweinefleiſch gegen Schlachttiere oder Fleiſch anderer Art durch⸗ t. Die, Anrechnungszeit für nicht⸗ landwirtſchaftliche Selbſtverſorger, die nur einmal jährlich ſchlachten, beträgt nach der neuen Verorönung längſtens 40 Wochen. Spendet Freistellen für unsere Verwundeten! Das ſegensreiche Werk der Hitlerfrei⸗ platzſpende, das vor dem Kriege den Gar⸗ diſten der Partei als Erholungseinrichtung diente, ſteht im Kriege unſeren verwunde⸗ ten und geneſenden Soldaten offen, die ſich dadurch drei Wochen erholen kön⸗ nen. Im letzten Vierteljahr wurden in Baden und Elſaß allein 1198 Freiſtellen für unſere erholungsbedürftigen Soldaten ge⸗ worben. Die beſte Leiſtung erzielte der Kreis Heidelberg. Unſere Bauern ſind daran hervorragend beteiligt. Den⸗ noch iſt dieſe Zahl noch gering. Es ergeht hat der⸗ — eee daher an alle Volksgenoſſen, vornehmlich an die Gaſtſtättenbeſitzer, an die Bauern und an alle diejenigen, die den Ehrenbür⸗ gern der Nation die verdiente liebevolle Fürſorge und Pflege angedeihen laſſen kön⸗ nen, der Ruf, Freiſtellen für die Hitler⸗ ſreiplatzſppende zu melden. Meldungen nimmt jede Ortsgruppenamtsleitung der NSV. entgegen. NSG. Vorzeitige facharbeiter- und Gesellenprüfung bei Einberutung Für die Durchführung der Lehrabſchluß⸗ Prüfungen durch die Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammern und Handwerkskammern bei der Einberufung von Lehrlingen zum Ar⸗ beits⸗ oder Wehrdienſt hat der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter neue Beſtimmungen er⸗ laſſen. Bisher wurden Jugendliche, um ihnen vor der Einberufung den ordnungs⸗ mäßigen Abſchluß der Berufsausbildung zu exmöglichen, bereits ein halbes Jahr vor Ablauf der Lehrzeit zur Facharbetter⸗ bzw, Geſellenprüfung zugelaſſen. Es hat ſich jedoch ergeben, daß bei Berufen mit 354⸗ jähriger Lehrzeit bei dieſer Regelung ein Teil der Jugendlichen die Lehrabſchlußprü⸗ fungen vor der Einberufung nicht ablegen kann. Da der Reichswirtſchaftsminiſter einer allgemeinen Lehrzeitverkürzung nicht zuſtimmen kann, hat er nunmehr beſtimmt, dͤaß bei Berufen mit 375jähriger Lehrzeit während der Dauer des Krieges die in der Berufsausbildung ſtehenden Jugendlichen, deren vorzeitige Einberufung zu erwarten iſt, bei denen Ausſicht auf das Beſtehen der Prüfung vorliegt, bereits ein Jahr vor dem oroͤnungsgemäßen Abbauf der Lehrzeit zur Prüfung zugelaſſen ſind. Die Prü⸗ fungen ſind nach den bisher geltenden Prü⸗ fungsanforderungen durchzuführen. Dem Prüfling wird empfohlen, die fehlenden Henntniſſe nach der Entlaſſung aus dem Heeresdienſt nachzuholen. Die Aushän⸗ digung des Geſellen⸗ bzw. Facharbeiter⸗ briefes iſt jedoch bis zur Zuſtellung des Ge⸗ ſtellungsbefehls, längſtens bis zum Ablauf der im Berufsbild feſtgeſetzten Lehrzeit auszuſetzen. Und das Wintergemüse? „Erſt den Teller leer eſſen, dann gibt es Nachtiſch„ſagt die ſorgſame Mutter, denn in einem ordentlichen Haushalt wird nichts unnötig weggeworfen, ſondern alles ſorg⸗ fältig verwendet. Daran denkt, wenn ihr heute beim Gemüſehändler nur noch Augen habt für die Körbe mit friſchem Spinat und Salat und die Weiß⸗ und Rotkrautköpfe kei⸗ nes Blickes mehr würdigt, geſchweige denn an das Sauerkrautfaß denkt, das ihr mit Vorliebe überſeht. Lieber ſteht ihr ſtunden⸗ lang an, um eben jenes verlockende Grün mit heimzubringen, als das abgelagerte Wintergemüſe mitzunehmen. Es iſt begreiflich. daß es euch ſo geht.„Nach grü⸗ ner Farb' mein Herz verlangt“, heißt es ja im Volkslied, und unſer Hausfrauenherz meint damit nicht zuletzt das Grün, das in Geſtalt von friſchem Gemüſe im Frühjahr unſer Aug' und darnach unſeren Gaumen erfreut. Aber es wäre unverantwortlich, wenn wir das vorhandene Wintergemüſe darüber vergeſſen würden und es verkom⸗ men ließen. Darum wechſeln wir gerecht ab und bringen nach wie vor unſer Kraut auf den Tiſch. Wir können es ja vitamin⸗ reicher zurichten, wenn wir friſchen Schnitt⸗ lauch vor dem Anrichten darüber ſtreuen, oder wenn wir außerdem noch einen jungen Salatkopf auftiſchen. Aber wir wollen den haushälteriſchen, ſparſamen Sinn, der uns von Großmütterzeiten her im Blut liegt, heute erſt recht nicht verleugnen und beileibe nichts umkommen laſſen, was im großen Haushalt unſerer Ernährungswirtſchaft noch brach liegt und unnütz zugrunde ginge, wenn wir nur unſeren Gelüſten und nicht auch unſeren Einſichten ſolgen— — Heidelberger Uuerschnitt Aus der Beamtenſchaft. Zum Regierungs⸗ amtmann wurde bei den kliniſchen Univerſi⸗ tätsanſtalten in Heidelberg Univerſttätsoberin⸗ ſpektor Wilhelm Uhrig eranannt. Das Eg. 1. Klaſſe erhielt im Oſten Oberge⸗ freiter Heinrich Ochs, Sohn der Frau Juliane Ochs, Grahamſtraße 8. Goldene Hochzeiten. Reichsbahnarbeiter a. D. Heinrich Etzel und Frau Karoline, geb. Etzel ſowie Gartenarchitekt Friedrich Theodor Heck und Frau Helene, geb. Göpferich, feierten am Sonn das Feſt der goldenen Hochzeit. Schiebungen mit Kleiderkartenpunkten. Die ſeit 20 Jahren in einem großen Heidelberger Geſchäft in der Hauptſtraße als Aufſichtsdame tätig geweſene kaufmänniſche Angeſtellte K. B. war im Beſitz einer ganzen Anzahl von Kleider⸗ kartenpunkten aus den verſchiedenartigſten Kleiderkarten. Die Anklage hatte ihr zur Laſt gelegt, daß ſie dieſe Punkte aus dem Geſchäft entwendet babe, doch wurde ein hinreichender Beweis daſür in der Strafkammerverhandlung nicht gefunden. Die Angeklagte gab an, daß ſie dieſe Punkte von Bekannten von auswärts und von Heidelberg erhalten habe, um ihnen Waren zu beſorgen. Das Gericht kam trotzdem zur Be⸗ ſtrafung, weil die Angeklagte ſich gegen die Ver⸗ brauchs⸗Strafregelungs⸗Verordnung vergangen habe, indem ſie dieſe loſen Punkte annahm. Ueberdies habe ſie ſich dadurch, daß ſie die Punkte in ihre Wohnung ſchaffte und damit dem geord⸗ neten Geſchäftsverkehr entzog, gecen die Kriegs⸗ wirtſchaftsverordnung verſtoßen. Es perurteilte ſie deshalb zu zehn Monaten Gefäng⸗ nis, auf die zwei Monate Unterſuchungshaft angerechnet wurden. en eeeee ee e 0 3 —9 3 8 1 ————— Sr en *2 5—— — ———————— ieee eeeeeee eeee SPort- Nachrickien Nordbadens 1. Spielklasse im Pokal-Wettbewerb Man hatte ſich etwas Beſonderes verſprochen von dieſer weiteren Tſchammer⸗Pokalrunde, ein⸗ mal wegen des Kräftemeſſens der Spielkreiſe Mannheim und Heidelberg, nicht zuletzt aber wegen des erwartenden Starts von ſo mancher Pokalüberraſchung. Aus beidem wurde es nichts, da von 5 Spielen nicht weniger als drei kampf⸗ los entſchieden wurden. Olympia Neulußheim hatte auf ihren Gang nach Leimen verzichtet uns Kirchheim hatte Phönir Mannheim abgeſagt. Der Meiſter der 1. Spielklaſſe, der Soc Käfertal, ſtand zu allem Uebel und trotzdem er recht um⸗ ſtändlich gereiſt war, in Handſchuhsheim vor ver⸗ ſchloſſenen Toren, ſo daß es auch hier nur einen kampfloſen Sieger geben konnte. War damit eigentlich die ganze Runde zu einer Farce geworden, ſo gingen doch wenig⸗ ſtens die reſtlichen zwei Spiele über die Strecke. Die Spgg Sandhoſen hatte zu Hauſe den Fc 05 Heidelberg empfangen, der recht flott in Fahrt war und der den Vertreter des Kreiſes Mann⸗ heim mit:1 auspunktete. Sandͤhofen hatte auf einige ältere Spieler zurückgreifen müſſen, die ſich zwar redlich bemühten, aber das Spiel am Eude doch nicht ſonderlich in Schwung brachten. So wurde aus einem 211 bei der Pauſe gar noch ein:1 für 05 Heidelberg. Union Heidelberg landete zu Hauſe einen knappen:2⸗Erfolg über Germania Friedrichs⸗ ſeld und war hier bei der Pauſe mit:1 die Partie noch ziemlich offen geweſen. Mit Walldorf, das Freilos hatte, hat der Kreis Heidelberg nun noch Union Heidelberg, 05 Heidelberg und Leimen im Wettbewerb, wäh⸗ rend der Kreis Mannheim ſeitens der 1. Spiel⸗ klaſſe nur noch SpC Käfertal und Phönix Mann⸗ heim im Rennen hat.—ul. Spielklasse 1, Staffel Mannheim, Gruppe Il Plankſtabt wieder an der Spitze Die Spiele Hockenheim— Daimler⸗Benz und Hommelwerke— Rohrhof mußten ausfallen, ſo daß nur: Plankſtadt— Oftersheim:1 Bopp u. Reuther— Kurpfalz Neckarau:1 geſtartet wurden. Plankſtadt hielt den Gegner im zweiten Teil ſicher nieder, obwohl er ſich bis zur Pauſe über⸗ aus tapfer(:1) zur Wehr geſetzt hatte. Das Spiel wurde recht flott durchgeführt und brachte ſtellenweiſe ſehr ſchöne Kampfmomente. Eben⸗ falls:1 ſtand bei Halbzeit die Partie zwiſchen Bopp u. Reuther und Kurpfalz Neckarau. Mil⸗ denberger und Gölz waren die Torſchützen bei Bopp u. Reuther, während andererſeits die Kur⸗ pfälzer zweimal die Chance eines Elfmeters nicht verwerten konnten. Plankſtadt hält mit 26 Punkten nun die Spitze mit dem lediglich im Torverhältnis ſchwächeren FV Wieſental, der allerdings mit ſei⸗ nen Spielen fertig iſt, während Plankſtadt noch „Außenſtände“ hat, die ihm zweifellos den Mei⸗ ſtertitel in voller Form beſtätigen werden. Das Oſterprogramm lautet vorläufig auf: Plankſtadt— Daimler⸗Benz Kurpfalz— Rohrhof für den zweiten Feiertag; es iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß auch für Karfreitag und Oſterſonntag noch einige Nachholſpiele kurzfriſtig angeſetzt werden. Knapper Sieg von Ludwigshaien Bfe Neckaran— Tura Ludwigshaſen:5(:2) An der„Altriper Fähre“ behielten in einem recht torreichen, aber intereſſanten Spiel die Lud⸗ wigshafener verdientermaßen das beſſere Ende für ſich. Sie waren die zugvoller ſpielende Mann⸗ ſchaft, die auch in techniſchen Belangen den Nek⸗ karauern abſolut nichts nachſtand. Neckarau hatte in den Senioren Gaska, Gönner, dem Urlauber Kloſtermann, vor allem aber in dem Mittelſtür⸗ mer Preſchle, der alle vier Tore für Neckarau 8 ſchoß, ihre ſtärkſten Stützen. Sonſt war die Mannſchaft mit durchweg Neuen gruppiert, die ſich natürkich gegen die anerkannt ſtärkere Mann⸗ ſchaft mit den bewöhrten Kämpen E. Müller, Mantel und Kroneberger nicht reſtlos durch⸗ zuſetzen vermochte. Bei Ludwigshafen ſpielte der bald 50jährige Friedel Koſt wie einſt im Mai und ſeine Flanken waren auch diesmal erſte Klaſſe. Vor der Pauſe ſchoß Gründler zwei Tore ſür die Gäſte, dem Preſchle eines entgegenſetzte. Im zweiten Spielabſchnitt brachte es Jäger auf 11:3, doch gelang es Preſchle in kurzer Folge den Aus⸗ gleich zu ſchaffen. Jäger brachte die Tura erneut in Führung und mit dem 5. Tor von Gründler ſicherten ſich die Linksrheiniſchen einen weiteren Vorſprung, den Preſchle kurz vor Schluß auf:5 zu verringern vermochte.— Die Spielleitung von Höhn(08 Mannheim) ließ keine Wünſche offen. Fusball im Reich Pommern: LS Stettin— LS Pütnitz(FS). :1; Vfe Stettin— Reichsbahn Stettin(FS).2. Berlin⸗Mark Brandenburg: Blau⸗Weiß 90— Union Oberſchöneweide(FS):0; Tasmania — Hohenſchönhauſen 1919(5S):0; Norden Nord⸗ weſt— SGOc Berlin(FS):7. Niederſchleſien: Meiſterſchaftsſpiele: Aleman⸗ nia Breslau— LSW Reinecke Brieg:5; WSV Liegnitz— Breslau 02:7. Oberſchleſien: Beuthen 09— Wach Ferrum Kattowitz:2; Kreisauswahl Grottkau— Germ. Königshütte:3. Sachſen: Tſchammerpokalſpiele: Germania Schönau— Chemnitzer BC:2; Preußen Chem⸗ nitz— BC Hartha 211 n. Verl.; SGOß Chemnitz gegen Reichsb. Chemnitz:3, SG Lauter— Pla⸗ nitzer SC:5; 1. Vogtl. FC Plauen— Konkordia Plauen:4; Dresdner SC.— Sygg Südweſt Dresden:0; SC 04 Freital— Döbelner SC:1; Sportluſt Zittan— Guts Muts Dresden kampfl. f. Zittau; MSV Borna— SpVga Leipzig kampfl. für Borna; LSV Brandis— Fortuna Leipzig 720; Sportfr. Markanſtädt— VfB Leipzig:0, Rieſaer SV— Tus Leiyzig 011. Donan⸗Alpenland: Meiſterſchaftsſpiele: Fc Wien— Wacker Wien:1; Florisdorfer Ac— Auſtria Wien:1; Vienna— Wiener Sportklub :4; Rapid Wien— Sturm Graz 711; Admira Wiener AC 111. LS Danzig— S6 Danzis⸗Weſtpreußen: Bromberg(MS). 50. Italien: Meiſterſchaft: Atalanta Bergamo— Trieſt:2; Liguria Genua— Lazio Rom:0; FC Turin— Bologna:1; Venedig Bari:0; FC Mailand— Ambroſiana Mailand:3; Ve⸗ cenza— Livorno:3; Florenz— Juventus Turin :4; AS Rom— Genua 93:3. Schwimmweitkämpfe in Karisruhe a15 Karlsruher Vierordtbad fanden am Sonntag die Prüfungskämpfe des Gebietes. Ba⸗ den(210% Elſaß der HJ und des BDM ſtatt, bei denen es prächtige Rennen gab. Die Wettkämp⸗ fer zeigten zum Teil ſehr gute Leiſtungen. Die Banne Konſtanz, Freiburg, Straßburg, Mül⸗ hauſen, Pforzheim und Heidelberg ſowie Karls⸗ ruhe hatten ihre beſten Schwimmer zur Stelle. Am Vormittag und auch nachmittags war der Bann 109 Karlsruhe überaus erfolgreich und konnte in der Punktbewertung mit acht Siegen den erſten Platz belegen. Den zweiten Titel er⸗ hielt der Bann Freiburg 113 mit fünf Siegen vor Bann 738 Straßburg und Bann 172 Pforz⸗ heim mit je vier Siegen. Die Ergebniſſe: H3J: 100 Meter Bruſt: 1. Scherrle(Bann 746 Mülhauſen):22,4, 2. Ehinger(Bann 172 Pforzheim:23,8.— 200 Mtr. Bruſt: 1. Sch ü tz (Bann 113):02,0, 2. Durian(Bann 109 Karls⸗ ruhe):05,2.— 100 Meter Kraul: 1. Fränkle Aktienanmeldepflicht Wurſthorn(Bann 109):13,5. 200 Meter Kraul: 1. Dannecker (Bann 114 Konſtanz):42,0,)2. Gantert(Bann 110 Heidelberg):47,1.— 400 Meter Kraul: 1. Lipp(Bann 110):24,6, 2. Wieſt(Bann 746) :88,6.— 4 mal 100 Mtr. Bruſt: 1. Ban u 746 :44,4, 2. Bann 110:57,2 Min. Der Bann 109 Karlsruhe, der die beſte Zeit ſchwamm, wurde unglücklicherweiſe diſtanziert.— 100, 200, 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Bann 109:45,6, 2. Bann 172:46,9.— 4 mal 100 Meter Kraul: 1. Bann 172:59,1, 2. Bann 110:05,6 Min.— 100 Meter Rücken: 1. Morlock(Bann 109 Karlsruhe), Kiehnle(Bann 172):26,3, totes Rennen, 2. Angſt(Bann 746) 1231,0 Min. BDat: 100 Meter Bruſt: 1. Randecker (Bann 738 Straßburg):32,8, 2. Schirrmann (Bann 172):36,4.— 200 Meter Bruſt: 1. Schöffel(Bann 738):23,0, 2. Randecker (Bann 738):25,2.— 100 Meter Rücken: 1. Lieb(Bann 109):29,0, 2. Rohn(Bann 172) :31,2.— 100 Meter Kraul: 1. Lie b(Bann 109) .18,4, 2. Lichtenberger(Bann 110):23,0.— 400 Meter Kraul: 1. Lieb(Bann 109):23,4, 2. Edel(Bann 110):25,4.— 3 mal 100 Meter Bruſt: 1. Bann 738:47,5, 2. Bann 172:54, 6. — 100, 200, 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Bann 738:28,1, 2. Bann 172 6289,4. 3 Deutſches Jungvolk: 100 Meter Bruſt: 1. App(Bann 113):33,0, 2. Bauer(Bann 109) .34.— 100 Meter Rücken:: 1. Munzing (Bann 109):36,6, 2. Gilming(Bann 746):03,4. — 100 Meter Kraul: 1. Härter(Bann 172) .16,2, 2. App(Bann 113):20,2.— 3 mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Bann 109 504,2, 2. (Bann 172):00,5 Min., 2. Bann 113:04,8. 3 mal 100 Meter Bruſt: 1. Bann 109:37,4, 2. Bann 110:50,4.— 50, 100, 50 Meter Kraul⸗Schwellſtaffel: 1. Bann 172:33,6, 2. Bann 113.37.8.— 10 mal 50 Meter⸗Staffel der Karlsruher Jungſtämme: 1. Jungſtamm 1, 2. Jungſtamm 3. Jungmädel: 100 Meter Bruſt: 1. Haug (Bann 114):37,2, 2. Kempter(Bann 114):37,8. — 100 Meter Rücken: 1. Enzle(Bann 113) :41,0, 2. Jung(Bann 179):51,6.— 100 Meter Kraul: 1. Sauerburger(Bann 113):29,8, 2. Müller(Bann 172) 1248,4.— 3 mal 50 Me⸗ ter Kraul: 1. Bann 113:03,4, 2. Bann 109 203,5.— 4 mal 50 Mtr. Bruſt: 1. Bann 114, 2. 19— 110(beide Mannſchaften wurden diſtan⸗ ziert). 5 Vier neue Handballmeister Die Meiſterliſte im Männer⸗Handball wurde am Sonntag um vier weitere Gaumeiſter berei⸗ chert. Die Meiſterſchaft von Berlin⸗Branden⸗ burg ſicherte ſich der BHC Berlin, Meiſter von Sachſen wurde die SG Dresden und im Warthe⸗ land kam die SGOpP Litzmannſtadt ans Ziel. Im Bereich Mitte hat der deutſche Meiſter SG⸗ Op Magdeburg auf die weitere Teilnahme an den Enoſpielen verzichtet. Die Meiſterwürde fiel damit an die SG 98 Deſſau, die nun in der Vor⸗ ründe in Kaſſel gegen den Kurheſſen⸗Meiſter LS Rothweſten antritt. Im Donau⸗Alpenland gewann die SGOP Wien das erſte Endſpiel gegen den ADT Graz, ſo daß mit dem Endſieg der Wiener zu rech⸗ nen iſt.* —— Wirischal-Peldungen der Abschlug der Dresdner Bank für 1942 S Im Geſchäftsbericht der Dresdner Bank, Ber⸗ lin, für 1942 heißt es, daß die erfolgreiche ſtaat⸗ liche Preis⸗ und Steuerpolitik in Verbindung mit anderen Maßnahmen die deutſche Wirtſchaft zunehmend auf den Einſatz ihrer eigenen flüſſi⸗ gen Mittel verwieſen habe. Dadurch habe ſich der Einlagenzuwachs gegenüber dem Vorjahre verlangſamt, während die Debitoren ſteigende Tendenz auſweiſen. Die Zahl der Kunden nahm um 14 v. H. von 856 000 auf 970 000 zu. Die Umſätze ſind wertmäßig um 3,7 v. H. geſtie⸗ gen. Im Wertpapiergeſchäft ſtand die Unter⸗ bringung der Reichsemiſſionen im Vordergrund. Die Umſätze in Aktien hielten ſich durch die be⸗ bannten Maßnahmen des Kursſtops und der in engen Grenzen. Die auf Grund der DAO vorgenommenen Kapi⸗ tälberichtigungen ſind jetzt im weſentlichen ab⸗ geſchloſſen. Ein erhebliches Ausmaß erreichten auch die echten Kapitalerhöhungen und die Neu⸗ emiſſionen von Induſtrieanleihen, durch die, ſo⸗ weit es ſich nicht um Konverſionen handelte, im vergangenen Jahr der Finanzierung kriegswich⸗ tiger Inveſtitionen erhebliche Mittel zugeführt wurden. Die Dresdner Bank hat 1942 Wertpa⸗ piere von insgeſamt 8,4 Mrd./ umgeſetzt, wo⸗ von über 97 v. H. auf Rentenwerte entfielen. Die Zunahme der Schuldner einſchl. der Vor⸗ ſchüſſe auf verfrachtete oder eingelagerte Waren um rund 19 v. H. übertraf die prozentuale Stei⸗ gerung der Bilanzſumme. Das Schwergewicht der gewährten Kredite lag bei der Finanzie⸗ rung des unmittelbaren und mittelbaren Kriegs⸗ bedarfs einſchl. der Einlagefinanzierung von Lebensmitteln und lebenswichtigen Gebrauchs⸗ gütern ſowie in einer teilweiſe recht lebhaften Import⸗ und Exportfinanzierung. Die Neube⸗ willigungen von Krediten erreichten im Berichts⸗ jahr 1,5 Mrd. gegen 1,24 Mrd. I i. V. Der Kreditorenzuwachs von 431 Mill./ hat über⸗ wiegend in den Schatzwechſeln und unverzins⸗ lichen Schatzanweiſungen des Reiches und der Länder Anlage gefunden. Hinſichtlich des Ra⸗ tionaliſierungsprozeſſes im Bankgewerbe iſt feſtzuſtellen, daß bei der Dresdner Bank bisher 12 Filialen und 25 Depoſitenkaſſen, davon 9 in Berlin und 16 im Reich, geſchloſſen worden ſind. ieſe Konzentrationsbewegung dürfte ſich im neuen Geſchäftsjahr auf größere Plätze als im Vorjahre ausdehnen, und es wird damit gerech⸗ net, daß von bisher 360 Außenſtellen der Bank rund ein Drittel zur Schließung gebracht wiröd. Die Internationale Bank Luxemburg A, die nach der Reichsmarkumſtellung und Kapitalbe⸗ richtigung nunmehr ein vereinheitlichtes AK von 3 Mill./ beſitzt, hat befriedigend gearbei⸗ tet; ebenſo konnte die Bank⸗Kommanditgeſellſchaft Sponholz, Eheſtädt& Schröder günſtige Ergeb⸗ niſſe erzielen. Das Bankhaus Hardy& Co. konnte in Verfolg der bekannten Veräußerung der bei der Dreoͤner Bank befindlichen Geſell⸗ ſchaftsanteile auf eine breitere Baſis geſtellt wer⸗ den, die ihm für ſeine künftige Betätigung von Nutzen ſein wird. Für nicht vollgezahlte Wert⸗ papiere und Beteiligungen beſtehen Einzah⸗ lungsverpflichtungen von 16,7 Mill. I. Vor Aufſtellung der Erfolgsrechnung wurden wis bisher alle Sondereinnahmen vorweg zu⸗ rückgeſtellt und von den Zins⸗ und Proviſions⸗ einnahmen wiederum vorſorglich Abſetzungen in reichlichem Ausmaß vorgenommen. Steuern ſind infolge des erhöhten Kriegszuſchlages zur Körperſchaftsſteuer um 5,5 auf 43,91 Mill./ an⸗ gewachſen. Der freien Rücklage wurden aus dem Erträgnis des Berichtsjahres wieder 3 Mil⸗ lionen/ zugewieſen und ferner 7 Mill. aus der Freiſetzung verſteuerter ſtiller Rücklagen. Es verbleibt ein Reingewinn von 9 Mill. wie im Vorjahre, aus dem der HV am 6. Mai die Ausſchüttung von 6 v. H. Dividende(unv.) anf 150 Mill./ AK vorgeſchlagen wird. Die Barliquidität betrug Ende 1942 3,8 v. H. gegen 3,5 v. H. im Vorjahre und die erweiterte Liquidität 69,3 v. H. gegen 67,3 v. H. Im neuen Geſchäftsjahr hat die Ertrags⸗ grundlage des Kreditgeſchäfts keine Veränderung erſahren. Die Gewinnſpanne iſt ſtabil geblie⸗ ben. Mit einer Ermäßigung des Zinsertrages müſſe gerechnet werden, da die Einnahmen aus den Steuergutſcheinen und aus den U⸗Schätzen endgültig wegfallen. Auch die Senkung der Kreditproviſion werde ſich nochmals bemerkbar machen. Durch die Schrumpfung des Börſen⸗ verkehrs könne im Effektengeſchäft nicht damit gerechnet werden, daß die bisherige Höhe der Einnahmen erreicht werde.) Es müſſe abgewar⸗ tet werden, ob ein weiterer Debitorenzuwachs hier Ausgleichsmöglichkeiten eröffnet. Die De⸗ bitorenſteigerung verlief im erſten Viertel 1943 an ſich normal; andererſeits iſt auch ein beachs⸗ licher Neuzuſtrom an fremden Geldern feſtzu⸗ ſtellen, ſodaß der Gläubigerabgang durch die 250 Millionen/ inzwiſchen abgeführte Hauszins⸗ ſteuerſchuld bis Ende März 1943 durch entſpre⸗ chende Einlagenzugänge wieder aufgeholt wer⸗ den konnte. Bei den Spaxeinlagen betrug der Neuzugang im erſten Vierteljahr 95 Mill. 4. Die Wertpapierzulassungen an der Ber- liner Börse im ersten Vierteljahr 1943 An der Berliner Börſe erfolgten vom 1. Ja⸗ nuar bis 31. März 1943 Wertpapierzulaſſungen im Geſamtbetrage von 754,35 Mill.. Davon entfielen 25 Zulaſſungen mit 745,16 Mill.& auf ſeſtverzinsliche Werte, darunter eine Zulaſſung (ohne Betrag) auf Reichs⸗ und Staatsanleihe, wo⸗ bei es ſich um die 3prozent. Schatzanweiſungen des deutſchen Reiches von 1942, Folgen 4, handelt. Neben den 5 Aktienzulaſſungen mit zuſammen 9,19 Mill./ wurden in der Berichtszeit 160,94 Mill. Akiten für lieferbar erklärt, die aus der Kapitalberichtigung hervorgegangen ſind. Wehrmachtssendungen vom Spediteur- sammelgutverkehr Nach der im Auguſt 1942 erfolgten Aenderung der tariflichen Begriffsbeſtimmung des Wehr⸗ machtsgutes war das Privatgut ſür die Wehrmacht in beträchtlichem Umfang vom Sammelgutverkehr abgewandert, was zu einer fühlbaren Belaſtung des Güterwagen⸗ und Ladedienſtes der Reichs⸗ bahn geführt hatte. Dieſer Entwicklung ſollte durch die Wiederzuführung eines großen Teils der für die Wehrmacht beſtimmten Sendungen zum Spediteurſammelgutverkehr entgegengewirkt werden. Im Dezember 1942 hat deshalb das Reichsverkehrsminiſterium(Eiſenbahnabteilun⸗ gen) im Einvernehmen mit dem OKwW eine Ent⸗ ſcheidung über die Verwendung von Privatgut für die Wehrmacht im Spediteurſammelgutverkehr getroffen; danach ſind die im Spediteurſammel⸗ gutverkehr aufgelieferten Sendungen für die Wehrmacht nicht mehr den Beſtimmungen und Frachtſätzen des Wehrmachtstarifes unterworfen. Auf Grund dieſer Entſcheidung können ſeitdem Wehrmachtsſendungen wieder im Bahnſammel⸗ gutverkehr der Spediteure befördert und nach den öffentlichen Tarifen abgerechnet werden. Da aber durch dieſe allgemeine Regelung der verläͤdenden Wirtſchaft noch nicht die Möglichkeit gegeben war, ſich in allen Fällen ohne vorherige Zuſtimmung der beſtellenden Wehrmachtsdienſtſtelle des Sam⸗ melgutverkehrs zu bedienen, wird das Wehr⸗ machtsbeſchaffungsamt(Bekleidung und Aus⸗ rüſtung) nunmehr künftig die Lieferfirmen au⸗ halten, vom Spediteurſammelgutverkehr weiteſt⸗ gehend Gebrauch zu machen, wodurch ſich eine fühlbare Entlaſtung des Reichsbahn⸗Stückgutver⸗ kehrs ergeben dürfte. Neeee Wasserstandsbeobachtungen: Rhein-Pegel: 17. 18. 19. zheéin-Pegel: 17. 18. 19. Rheinfelden.21.26.23. Mannheim.84.75.72 Breisach.81.82.77 Kau.98.91.82 Kehl.53.52.50 Köln.06.97.85 Straſburg.38.37.35 Neckar-Pegel: Maxau.00.97.96 Mannheim.90.80.72 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue 9 Seitung, Dr. Fritz Bode& Co. Mannnheim. R 1.. Zur Zeit Preisliſte Nr 14 aültia Behebung baulicher Fliegerschäden. FAMILIEN-ANZEICEN r Mein innisstseliebter, her- zensguter Mann. unser lie⸗ ber Sohn, Schwiegersohn und Schwager Helmuth Mäller Uflz. in einem Gren.-Reat. Inh. des ExK. 2. Kl., des Inf.-Sturmabz., des Verw.-Abz. und der Ostmedaille hat im Alter von 29½ Jahren bei den schweren Kämpfen im Osten als unerschrockener Kämpfer seine Soldatentreue mit dem Heldentod besieselt. Mannheim-Seckenheim. Ladenburs, IUvesheim, den 17. April 1943. In tiefstem Herzeleid: Anna Müller geb. Uster; Gottlieb Müller und Frau(Eltern); Willi Müller, Bruder(Uffz. z. Z. Wm.) und Frau; Familie Martin Uster (Schwiegereltern) und Angehörige Der Trauersottesdienst findet am Karfreitas. nachm. 3 Uhr. in der evangl. Stadtkirche in Ladenburg Statt. geben wir allen Verwandten und Bekannten die Schmerzerfüllt traurige Nachricht, daß bei dem Fliegerangriff in der Nacht vom 16. aufi 17. d. M. meine innisst- geliebte Frau, unsere herzensgute. lebenstrohe Tochter. Schwester, Schwägerin. Tante, Kusine und Nichte. Frau Jakobine Creuzburg geb. Neck kurz vor Vollendung ihres 41. Le- bensiahres mitten aus einem ar- beitsreichen Leben von unserer Seite gerissen wurde. Wer sie ge⸗ Kannt. weil was wir verloren. Mannheim. den 19. April 1943. 2. Z. Trommlerwes 34. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Hermann Creuzburg. Die Beerdigung findet am Mitt⸗ Woch. 21. April 1943. 15 Uhr. auf dem Friedhof Mannheim statt. Gott der Allmächtige hat ufsere liebe Tochter. Schwester u. Tante. Fräulein Dr. Elisabeth Herrmann Aerxtin im Alter von 32 Jahren allzufrüh Zu sich genommen. Mannheim. den 18. April 1943. Böckstraße 4. Maria Herrmann Witwe: Mar⸗ Kareta Reichert geb. Herrmann und Familie: Ludwis Herrmann und Familie: Karl Herrmann und Familie: Maria Scheid geb. Herr- mann u. Fam.; Oswald Herrmann. Die Beerdigung ist am Mittwoch, dem 21. April 1943. 15.30 Uhr, von der Kapelle des Hauptfriedhofes Mannheim aus. Für die vielen Beweise herzl. An⸗ teilnahme beim Heimgang unserer lieh. Tochter Maria sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besond. Dank der NSDAP. Kreislts. Buchen Amt für Volks- wohlfahrt und dem BDM Buchen 1. Kranzniederlegungen u. ehrende Nachrufe: ebenso Herrn Prälat Bauer für d. troztreichen Beistand. Mannheim(Schloſ). 19. 4. 1943. Im Namen der trauernden Hin- terbliebenen: Familie Ad. Haas. ee eneeeeeeeeeeeer eneeeeeeeeeeeeeeeeeeee Ganz unfaßbar für- uns verschied durch Herzschlag mitten in seinem arbeits- und erfolgreichen Leben mein über alles geliebter Mann, mein treusorgender. lieber Vater. unser herzensguter Sohn. Bruder und Schwager Eugen Gerhard im 45. Lebensiahr. Für uns und alle. die ihm nahe standen. ist sein allzufrüher Tod ein unersetzlicher Verlust. Mannheim, den 17. April 1943. Mollstraße 18. N Im Namen der Trauernden: Frau Käthe Gerhard geb. Werlich und Kind Dieter. Die Einäscherung ſindet am Mitt- woch. 21. April. um 16.30 Uhr statt Für mich war der Entschlafene nicht nur der beste Teilhaber. son- dern auch der beste Freund und für unsere Gefolaschaft ein vor⸗ bildlicher Betriebsführer. dem ihre ganze Liebe und Anhänglichkeit Zehört. 7 Heinrich Engelhardt und Gefolg- schaft der Firma Tegahaus Ger- hard& Engelhardt. Wrr————— 5BTTTTTTTT— Dem Fliegerangriff in der Nacht vom Freitag auf Samstag ſiel meine liebe Frau.„unser Kind“ Tilde Schmidt geb. Back mit 31 Jahren zum Opfer. Wer sie gut gekannt. kann verstehen. daß wir sie übermenschlich in ihrer Güte und Liebe empfanden.- Gott möge ihr den ewigen Frieden und' uns Kraft verleihen. Mannheim-Feudenheim. Mannheim- Waldhof. den 17. April 1943. Hermann Sehmidt, Gatte; Otto Back und Frau Marie geb. Muth- ler. Eltern; Paula Back. Schwe⸗ ster. und Verwandte. Die Beerdisung findet am Diens- tag.. April 1943, nachm. 3 Uhr, von der Leichenhalle Feudenheim aus statt. Auch wir betrauern mit den An- gehörigen den Verlust unserer lie- ben Cheſin, die durch ihre hervor- ragend guten Charaktereigenschaf- ten und groſe Herzensgüte sich die Liebe und Wertschätzung aller erwarb. Die Gefolaschait der Firma Chri- stian Hermann Schmidt, Chemi- sche Produkte. Mannheim. ———————————— Die Zweiostellen des Städt. Er- nũ 9s- u. Wirtschaftsamtes können in der Zeit vom 19.—24. April 1943 Anträge auf Ertei- lung von Bezugscheinen für Spinnstoffwaren u. Schuhe nur von Fliegergeschädigten anneh⸗ men. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt.(189 Aufforderungl Die Einkaufsgenos- senschaft von Milch und Rahm verarbeitendenBetrieben eGmblI. in Mannheim ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 15. 12. 42 in Liquidation ge- treten. Wir ersuchen die Gläu-. biger, etwaige Forderungen bei der Geschäftsstelle in Mann⸗ heim, B 1, 7b, anzumelden.— Mannheim, den 14. April 1943. Einkaufsgenossenschaft v. Milch und Rahm verarbeitenden Be- trieben eGmbfH., Mannheim. Die Liquidatoren: gez.: Hans Herr- degen, gez.: Dr. Rotzinger. In den 15 Polizeibezirken der Stadt sind Bezirksbaubüros des Hoch- bauamts— Abt. Sofortmaßnahmen ab heute eingerichtet. Sie sind durch Schilder gekennzeichnet. Alle Anmeldungen von Schäden an Gebäuden sind durch den Haus- eigentümer oder dessen Beauftragten an die Bezirksbaubüros ab- zugeben, Ortsgruppe erfolgt ist. Zirksbaubüros veranlaßt. sind unzulässig. soweit nicht schon eine Meldung bei der zuständigen Die Schadensbehebung wird durch die Be- Unmittelbare Aufträge an Handwerker SSSS————————BrBr³ BBBBBBÄ——————————— Polizei- ———— Stadtteil: Bezirksbaubüros: Innenstadt-Süd Innenstadt-Nord Neckarau Jungbusch- Hafengebiet Seckenheim- Lindenhof- Rheinau Neckarstadt-Ost 10 Waldhof 11 Luzenberg 12 Neckarstadt-West 13 Keudenheim 14 Käfertal 15 Sandhofen Mannheim, den 18. April 1943. SOο οο Friedrichsfeld 4, M 4, 7 Schwetzingerstadt und Oststadt Schlachthof 8 Fischerstraße 19 Luisenring 14 Friedrichsfeldschule Rheindammstraßge 53 Relaisstraße 144 Käfertaler Straße 89 Waldstraße 17-19 Untere Riedstraße 10 Riedfeldstraße 44 Hauptstrage 150 Rüdesheimer Straße 44 Rathaus Sandhofen Der Oberbürgermeister. OFFENE STEILENN˖ THEATER Tüchtig. freundl. Serviexiräulein, welches etwas Hausarbeit über⸗ nimmt, für gut bürgerl. Gast⸗ Stätte gesucht. Ang. u. Nr. 8989. In gutgeh. 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Mai 1943 werden in luftgeschä⸗ digten Städten und Gemeinden 250 Gr. Zuckerwaren je Kopf der Bevölkerung ausgegeben. In Ge-⸗ meinschaftsverpflegung(Kran⸗ kenanstalten, Heime usw.) ste⸗ hende Personen erhalten Be- rechtigungsscheine. Die Abgabe der Zuckerwaren an die Ver- braucher wird ohne Vorbestel- lung durchgeführt. Sie erfolgt gegen Abtrennung des Abschnit- tes N 35 der mit dem Aufdruck „Mannheim-Stadt“ versehenen rosa und blauen Nährmittelkar- ten der 48. Zuteilungsperiode. Abschnitte N 35 mit dem Auf⸗ druck„Schiffer“ berechtigen nicht zum Bezuge der Zucker- waren. Die Kleinverteiler haben die Abschnitte N 35„Mann⸗ heim-Stadt“ bei Abgabe der Ware abzutrennen, auf Bogen von je 100 Stück aufzukleben und zusammen mit den Be⸗ rechtigungsscheinen bei unseren Kartenstellen bis Ende Mai 1943 abzurechnen. Dabei ist noch der vorhändene Zuckerwaren⸗ bestand auf dem Abrechnungs- bogen bzw. blatt zu vermerken. Die aufgeruf. Kartenabschnitte N 35 und die zur Verteilung kommend. Berechtigungsscheine über Zuckerwaren behalten über die 48. Kartenperiode hinaus ihre Gültigkeit, wenn eine Be⸗ lieferung der Verbraucher durch die Kleinverteiler noch nicht hat erfolgen können. Vorstehende Bekanntmachung fin- det auch Anwendund auf nach⸗ stehende luftgeschädigte Städte und Gemeinden: Brübl, Heddes- heim. Hockenheim, Ilvesheim, Schwetzingen und Weinheim. Die übrigen Iuftuefährdeten Ge- meinden des Landkreises Mann⸗ heim erhalten eine Zyteiluna an Zuckerwaren von 125 Gr. je Kanf. Die Abqahe ertolat ehen⸗ folls auf den Ahschnitt N 35 der Nährmittelkarte 48 mit dem Aufdruck„Mannbeim-Land“. Der Landrat des Kreises Mann⸗ heim— Ernährungsamt B— Städt. Ernährungsamt Mannheim. TAUSCH-ANZEICEN Tausche 1 P. schw. Schnürschuhe Gr. 36/½ u. woll. Da.-Badeanzug geg. Anzügle für 1j. Jungen u. ev. gute Wäsche. Ang. u. P St 6046. Weihe Bettstelle, Holz oder Eisen. mit Matratze, Gr. ca.&.80 m, zu kaufen gesucht. Preisangebote unker Nr. 8878. Sackkarren zu kaufen gesucht. Hein, H 6, 13. 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