—— Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 Mt. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70 Mk., durch die Poſt 1,70 Mk. aldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Gchwet⸗ e Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, „folgend. Monat erfolgen zuzügi 42 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: zinger Str. 44, Meerfeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. f. Reue Mannheimer Seitihic Mannheimer Neues Tageblatt millimeterzeile 78 Pfg. nerle beſtimmten Plätzen und für fernmündlich erteilte Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pfg., 65 mm breite Text⸗ Für Familienanzeigen ermäßigte Srundpreiſe Allgemein ültig die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 14. Bei Zwangsvergleichen od Konkurſen wird fei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für—— in beſtimmten Ausgaben, an ufträge. Gerichtsſtand Mannheim Donnerstag, 22. April 1943 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſchec⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 111 Nooſevelts Zſolierung wächſt Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 22. April. Wie ein Albdruck laſtet das Schickſal Wilſons auf ſeinen Nachfolger Rooſevelt. Immer wieder taucht das Geſpenſt eines neuen dramatiſchen Konflikts zwiſchen Prä⸗ ſident und Kongreß auf, durch den alle hochfliegenden Pläne Rooſevelts gerſtört werden könnten. Die amerikaniſche Preſſe beſchäftigt ſich infolgedeſſen immer erneut mit großer Ausführlichkeit mit dem für das Weiße—— ziemlich enttäuſchten Er⸗ gebnis der Rundfrage an die Senatoren, wie ſie zur Uebernahme internationaler Verpflichtungen durch die USA nach dem Kriege ſtehen. Wir hatten über dieſe Rund⸗ frage ſeiner Zeit ausführlich berichtet. „Newyork Times“ faßt ihr Urteil in die Worte zuſammen:„Wir dürfen die Bedeu⸗ tung der Antworten auf dieſe Rundfrage nicht überſchätzen, aber die im allgemeinen negative Stellungnahme der Senatoren zeigt, daß es zum mindeſten verfrüht wäre, zu erwarten, der Senat werde irgend welche beſonderen Nachkriegsverpflichtungen über⸗ nehmen“. Die republikaniſche„Newyork Herald Tribune“ meint:„Das Volk der USA zeigt im Augenblick keinerlei leiden⸗ ſchaftlichen Wunſch, die Welt zu reformie⸗ ren und überall die Demokratie, nach ame⸗ rikaniſchem Muſter einzuführen“. Damit wird die ungeheuere Kluft zwi⸗ ſchen den Zielen des Weißen Hauſes und der Meinung der Maſſen in den USA mit rellſter Deutlichkeit beleuchtet.„Newyork Herald Tribune“ iſt gleichzeitig ehrlich ge⸗ nug, zuzugeben, das amerikaniſche Volk ſei „mit keinerlei klaren Zielen“ in den Krieg eingetreten, und macht damit einen großen Strich durch die ganze Propaganda Rooſe⸗ velts ſeit der berüchtigten Quarantänerede vom Jahre 1937. Hieraus erklärt ſich die „Unentſchloſſenheit und Verwirrung des Kongreſſes in der Frage der Kriegsziele“. Wie ſchwer es iſt, das amerikaniſche Volk für die imperialiſtiſchen Ziele ſeiner Ober⸗ ſchicht zu gewinnen, geht aus dem geradezu ungeheuerlichen Maß von Propaganda her⸗ vor, das notwendig iſt, um das am 12. Juni ablaufende Geſetz über die Erneuerung der Handelsabkommen zu verlän⸗ gern. Dieſes Geſetz, das im Juni 1934 zum erſtenmal in Kraft trat und das die wirt⸗ ſchaftliche Außenpolitik der Aera Rooſe⸗ velt einleitete, muß alle drei Jahre verlän⸗ gert werden. Es gibt dem Präſidenten Voll⸗ macht zum Abſchluß gegenſeitiger Handels⸗ abkommen, die zur Milderung von Zoll⸗ und Wirtſchaftsſchranken führen ſollen. In den Ländern der Verbündeten der USA wird ſeine Verlängeruna als ein Prüſſtein der Einſtellung der öffentlichen Meinung zu den Nachkriegsproblemen auſgefaßt und es gibt ihnen zu denken, daß ſeine Verlänge⸗ rung auf eine ſo ſtarke Oppoſition ſtößt, daß Hull und Sumner Welles alle Regiſter der Agitation ziehen müſſen. Die Gegner des Geſetzes meinen, daß nur gewiſſe Teile der Wirtſchaft Vorteile von den neuen Rooſe⸗ weltſchen Handelsverträgen gehabt hätten und daß durch ſie eine Milderung der gro⸗ ßen Wirtſchaftskriſe ſeinerzeit nicht herbei⸗ Kongreß und Bollk beginnen gegen ſeine Politik miptrauiſck zu werden geführt worden ſei und daß nur eine Hoch⸗ ſchutzzollpolitik auf die Dauer im Intereſſe der USA liege. Eine ſolche Hochſchutzzoll⸗ politik aber wird traditionsgemäß von den Republikanern vertreten, deren Stern wie⸗ derum im Anſteigen iſt. Trotzdem glaubt man in unterrichteten Kreiſen, daß es dem ſtarken Druck des Wei⸗ ßen Hauſes und des Staatsdepartements noch einmal gelingen wird, die Verlänge⸗ runag der Vollmacht des Präſidenten durch⸗ zuſetzen. Aber die Erbitterung des Wider⸗ ſtandes und das wachſende Mißtrauen gegen oͤie Bundesexekutiye überhaupt zeigen, daß ſich allerlei dunkle Gewitterwolken rings um das Weiße Haus zuſam⸗ menziehen. Die Besprechungen im Führerhaupiquartier * Mannheim, 22. April. Zuerſt erſchien König Boris von Bul⸗ garien im Führerhauptquartier. Dann Rumäniens Staatschef Marſchall Anto⸗ nescu. Und ſchließlich kam als letzter der Balkan⸗Staatsmänner der Reichsverweſer des Königreichs Ungarn, Admiral Horthy. Umrahmt waren dieſe Beſprechungen von der viertägigen Ausſprache zwiſchen dem Führer und dem Duce und dem Empfang des norwegiſchen Miniſterpräſidenten Vid⸗ kun Quisling. Begreiflich, daß dieſer diplomatiſche Hoch⸗ betrieb im Führerhauptquartier im Lager unſerer Gegner zu manchem Rätſelraten Anlaß bot und daß insbeſondere der Empfang der Staatsmänner des Balkans für Kombinationen verwegenſter Art Tür und Tor öffnete. Der Balkan rückt ja in den mit erſtaun⸗ lichem Freimut in aller Oeffentlichkeit ge⸗ führten ſtrategiſchen Erörterungen unſerer Gegner immer mehr und mehr in den Vordergrund. Wieweit ſie mit ſolch deut⸗ lichen Hinweiſen bluffen voͤer von anderen Zielen ablenken wollen, ſteht dahin, iſt aber An der Südfront neue feindliche Angrifte gescheitert/ 77 sowietische Flugzeuge abgeschossen (Funkmeldung der NM3.) + Führerhauptquartier, 22. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Oſtfront verlief der Tag bei örtlicher Kampftätigkeit im allge⸗ meinen ruhig. Die Sowjets verloren geſtern 77 Flugzeuge, davon 20 in Luft⸗ kämpfen mit finniſchen Jägern. Zwei deutſche Flugzeuge werden vermißt. Bei einem erneuten Vorſtoß leichter deutſcher Seeſtreitkräfte gegen den ſo⸗ wjetiſchen Nachſchubverkehr entlang der Kankaſusküſte wurden drei feindliche Verſorgungsfahrzeuge verſenkt. Im Weſtabſchnitt der tuneſiſchen Front erreichte ein eigenes Angriffs⸗ unternehmen die geſteckten Ziele. Der Feind erlitt ſchwere Verluſte. Beute⸗ und Gefangenenzahlen ſtehen noch nicht feſt. An der Südfront ſcheiterten auch geſtern durch ſtärkſtes Artilleriefener unterſtützte feindliche Angriffe am un⸗ erſchütterlichen Widerſtand deutſcher und italieniſcher Truppen. Eigene Gegenangriffe an verſchiedenen Stellen der Front brachten Erfolge. Die Luftwaffe griff in der Nacht Schiffsliegeplätze in algeriſchen Häfen erfolgreich an und erzielte bei einem Angriff Pe ein feindliches Geleit ſchwere Treffer auf einem großen Frachtſchiff. An der Kanalküſte ſchoſſen deutſche Jäger ohne eigene Verluſte acht britiſche Flugzeuge, darunter ſechs Bombenflug⸗ zeuge, ab. Ein Verband 8 deutſcher Kampfflugzeuge belegte in der ver⸗ gaugenen Nacht aus geringer Höhe das Hafen⸗ u. Stadtgebiet von Aberdeen mit Spreug⸗ und Brandlomben. Bei dem in zwei Wellen vorgetragenen An⸗ griff wurden erhebliche Schäden durch Bombentreffer in den kriegswichtigen Anlagen des bedeutenden Verſorgungs⸗ hafens verurſacht. Alle Flugzeuge kehr⸗ ten zu ihren Einſatzhäfen zurück. Durch nachträglich gemeldete Ab⸗ ſchüſſe von Einheiten der deutſchen Kriegsmarine erhöhen ſich die Verluſte des Feindes bei ſeinem Angriff gegen Stettin und Roſtock in der Nacht zum 21. April auf insgeſamt 39 Bombenflug⸗ zenge. Wie sieht es im Pazifik aus! „Verwirrung und angst“ im lager der Westmächte/ Blamey gegen Knox Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 22. April. Im engliſchen Nachrichtendienſt wurde hheute eine bemerkenswert ſcharfe Kritik an gewiſſen amerikaniſchen Verlautbarungen zur Lage im Pazifik geübt. Der auſtraliſche General Blamey, der die auſtraliſch⸗ amerikaniſchen Lanoſtreitkräfte im Südweſt⸗ Pazifik kommandiert, habe vor kurzem, wie churchilis Ubooikrieg-Lügen entlarvt Okfizielles Washingtoner Eingeständnis, das die Versenkungen die Neubauten weiter übertreffen! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 22. April. Es iſt ſchon häufig vorgekommen, daß Churchills Taktik, auch nur die beſcheiden⸗ ſten konkreten Angaben über die Tonnage⸗ werluſte dem britiſchen Volke vorzuenthal⸗ ten, von amerikaniſcher Seite nicht nur durchkreuzt, ſondern daß ſeine allgemeinen Behauptungen auch Lügen geſtraft wurden. Zwar hat ſich auch die amerikaniſche Re⸗ gierung grundſätzlich verpflichtet, im allge⸗ meinen nicht mit Zahlen aufzuwarten, aber dafür ſind ofſizielle und offiziöſe Stellen doch gelegentlich ſo weit gegangen, daß ſie allgemeine Angaben machten, die in das agitatoriſche Schema Churchills ſich nicht einfügten und von der engliſchen Oeffent⸗ lichkeit mit dem unbehaglichen Gefühl, von der eigenen Regierung hinters Licht geführt zu werden, entgegengenommen wurden. Erſt kürzlich mußte Churchill erleben, daß ſeine großſprecheriſche Behauptung von der ſich ſtetig verbeſſernden Tonnagelage durch die Feſtſtellung des amerikaniſchen Ma⸗ rineminiſters Knox als glatte Unwahrheit enthüllt wurde, der erklärte, daß die Ton⸗ nageverluſte im vorigen Monat keineswegs geſallen, ſondern im Gegenteil in ernſthaf⸗ ter Weiſe angeſtiegen ſeien. Churchill hatte, im Unterhaus zur Rede geſtellt, bekannt⸗ lich zu den ſeltſamſten Spiegelſechtereien greifen müſſen, um wenigſtens einem kri⸗ tikloſen Publikum aus Schwarz Weiß zu machen und ſeinen offenſichtlichen Wider⸗ ſpruch zu erklären. Einer ſeiner größten Trümpfe, den er in letzter Zeit ſehr gern auszuſpielen pflagt, beſtand in der Be⸗ hauptung, daß ber aller Schwere der Ver⸗ luſte dieſe von den Neubauten doch übertrof⸗ fen würden. Aber auch damit wird er in Zukunſt kaum mehr aufwarten können, denn der ſogenannte Truman⸗Ausſchuß des amerikaniſchen Senats, der ſpeziell zur Un⸗ terſuchung verſchiedener Produktionspro⸗ bleme eingeſetzt wurde, ſtellt jetzt in einem Bericht feſt, daß während des vorigen Jahres rund 12 Millionen Tonnen anglosamerikaniſcher Handelstonnage verſenkt wurde, was die geſamte Neubautonnage während des glei⸗ chen Jahres in den USA und Großbritan⸗ nien übertreffe. Es kann dieſes Eingeſtändnis, das auf geg⸗ neriſcher Seite zum erſtenmal in offizieller Form eine der größten agitatoriſchen Fa⸗ beln zerſtört, nicht mehr abſchwächen, daß der Ausſchuß gleichzeitig verſichert, daß die Verluſte zwar ſchwer, aber nicht kataſtrophal ſeien. Entſcheidend iſt, daß man in Groß⸗ britannien und den Vereinigten Staaten wieder einmal gezwungen iſt, eine lieb ge⸗ wordene Flluſion fahren zu laſſen. Der Ausſchuß empfiehlt im übrigen die Beſeitigung der U⸗Bootgefahr durch ein größeres Bauprogramm für Handelsſchifſe und Begleitfahrzeugen ſowie durch einen kombinierten Einſatz von Zerſtörern, Be⸗ gleitſchiffen anderer Art, Flugzeugträgern und am Boden baſierten Flugzeugen ſowie für den U⸗Bootkrieg beſonders ausgebilde⸗ ter Mannſchaften. Und wie steht es mit der ladung! dnb. Genf, 22. April. „Sie ſind noch immer unſere größte Ge⸗ fahr“ ſchreibt Eaptain Frank Shaw“ von den deutſchen U⸗Booten in der Londoner Abendzeitung„Evening News“. Irgendein wirkſames Gegenmittel habe man bisher weder in den USA noch in England ent⸗ deckt. Zwar ſeien 200 Korvetten gebaut worden, doch habe der Feind ſtarke U⸗Boote gebaut, die ſogar auf der Waſſeroberfläche mit dieſen Koruetten in jeder Weiſe fertig wurden. An die 50 veralteten Zerſtörer aus Amerika, die man ſeinerzeit zum Ge⸗ leitſchutz erworben habe, denke heute ſchon niemand mehr in England, denn entweder ſind ſie inzwiſchen verſenkt worden oder hätten ſich, bis zu einem ſeligen Tode durch⸗ gequält.“ 25 Jahre alte Schiffsmaſchinen ſeien nun einmal modernen Anſorderun⸗ gen nicht gewachſen. ralität aber nehme ſelbſtgefällig immer noch die Haltung ein, daß die Flotte ſich noch ſtets in der Geſchichte„durchgewurſtelt“ habe. Man bemühe ſich nur, verlorenge⸗ ——5 Handelsſchiffe durch neue zu er⸗ ſetzen. Die britiſche Admi⸗ Dem liege aber eine falſche Berechnung zugrunde, denn ſei es auch möglich, für ein untergegangenes Schiff ein neues zu beſchaffen, dann gelte das nicht von der wertvollen Ladung, die mit dem torpe⸗ dierten Dampfer ſank. Ein beladenes Schiff ſei nun einmal mehr wert als ein leeres, das friſch von den Werften kommt. Die Gefahr bliebe nicht ſtändig dieſelbe, ſondern wachſe mit jedem neuen Tag, ſo ſchließt Frank Shaw. Ein begreiflicher Kiageruf — Genf, 22. April.(Sonderd. d. NM3.) Die Liverpooler Reeder⸗Vereinigung hat, wie„Daily Mail“ berichtet, bei der Regie⸗ rung den Antrag geſtellt, den Handels⸗ ſchiſfen dieſelbe Zahl von Begleitflugzeugen mitzugeben wie den Truppentransportern. „In Anbetracht der ſtarken Beanſpruchung der britiſchen Handelsflotte ſind die Sicher⸗ heitsmaßnahmen in keiner Weiſe aus⸗ reichend“, heißt es in dem Antrag. Britisches-Boet verloren Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 22. April. Die britiſche Admiralität gab geſtern be⸗ kannt, daß das U⸗Boot„Thunderbolt“ nicht zurückgekehrt iſt und als verloren an⸗ geſehen werden müſſe. Das U⸗Boot trug früher den Namen„Thetis“ und war be⸗ kenntlich ſchon einmal geſunken, und zwar im Juni 1939, kurz nach ſeinem Stapellauf auf einer Probefahrt in der Bucht von Liverpool.— Der Unglücksfall hatte ſeinerzeit großes Aufſehen erregt und die dreitägigen Ret⸗ tungsverſuche waren von der Weltöffentlich⸗ lichkeit mit größter Spannung verfolgt worden. Es war aber nur gelungen, von den 99 an Bord befindlichen Perſonen, zu denen auch einige Sachverſtändige der bri⸗ tiſchen Admiralität gehörten, vier zu retten, während die anderen aus Mangel an Sauer⸗ ſtoff umkamen. Kurz nach Ausbruch des Krieges wurde das U⸗Boot, das eine maxi⸗ male Waſſerverdrängung von 1575 Tonnen und eine Beſetzung von 60 Mann hatte, ge⸗ borgen und bald darauf unter dem Namen „Thunderbolt“ in Dienſt geſtellt. 33 berichtet, darauf hingewieſen, daß die Japa⸗ ner, ſobald ſie die Herrſchaft zur Luft an ſich geriſſen hätten, jeden Tag eine Offenſive gegen Auſtralien unternehmen könnten;, die Konzentration japaniſcher Luftſtreitkräfte nördlich Auſtralien werde aber von Woche zu Woche größer. Am nächſten Tage habe dann der, amerikaniſche Marineminiſter Knox zü der Erklärung Blameys Stel⸗ lung genommen und geſagt, er ſei nicht der Anſicht, daß eine großangelegte japaniſche Altion im Pazifik wahrſcheinlich ſei. Derartig ſchroffe Meinungsgegenſätze, wird in der Londoner Meldung tadelnd ver⸗ merkt, könnten der Oeffentlichkeit nicht ver⸗ borgen bleiben und ſind dazu geeignet, Ber⸗ wirrungund Angſt zuverbreiten. Der Bericht verweiſt dann auf die geſtrige Erklärung des auſtraliſchen Hochkommiſſars in England, Bruce, der ſich darüber be⸗ klagte, daß man in England die Auſtralien und der gemeinſamen Sache im Sücweſt⸗ pazifik in den erſten Tagen des Jahres 1942 oͤrohende Gefahr nicht genügend erkannt habe. Heute glaube zwar auch der Durch⸗ ſchnittsengländer an eine Gefahr im Paziſik, aber er habe kein klares Bild davon, wie ernſt im Augenblick die Situation der beiden fernen Dominions ſei. Er unterſchätze nach wie vor die Gefährlichkeit der japaniſchen Beſtrebungen und habe keinerlei klares Bild von den Zuſtänden im Pazifik. Es iſt ſehr auffällig, wie ſtark das Inter⸗ eſſe und auch dͤie Sorge um den Pazifik ſeit etwa vierzehn Tagen in Preſſe und Rund⸗ fütuͤk der Weſtmächte hervortritt. Der Rauſch der angeblichen Siege von Neu⸗ Guinea und den Salomon⸗Inſeln iſt völlig verſchwunden und die Oeffentlichkeit er⸗ kennt, daß ſich die allgemeine ſtrategiſche Lage im Pazifik durch dieſe Siege“ nicht im geringſten zugunſten der Weſtmächte geän⸗ dert hat. Neue britische Niederlage Drahtbericht unſeres Korrelpondenten — Liſſabon, 21. April. Mit Beſtürzung erfuhr die engliſche Oeffentlichkeit heute Morgen, daß die bri⸗ tiſch⸗indiſchen Truppen in Burma an der Arakan⸗Front zu einem erneuten Rückzug gezwungen wurden. Aus Neu⸗Delhi wird amtlich berichtet, die engliſch⸗indiſchen Trup⸗ pen hätten der verſtärkten japaniſchen Ar⸗ tillerie nicht ſtandhalten können. Infolgedeſſen ſei es den Japanern gelun⸗ gen, die Kontrolle über den Mayu⸗Fluß und die anſchließenden Höhenſtellungen zu er⸗ ringen. Nach heftigen Kämpfen hätten ſich die britiſchen Truppen in nördlicher Rich⸗ tung zurückgezogen. Durch dieſe Meldungen werden die Hoff⸗ nungen, daß es vielleicht doch noch gelingen könnte, die Scharte der letzten Niederlage in Burma auszuwetzen und die Burma⸗ ſtraße wieder zu öffnen, endͤgültig wieder äunichte gemacht. auch nicht ſo wichtig. Denn ob Ernſt oder Bluff, ſicher iſt eines: auch auf dem Balkan werdͤen unſere Gegner keine Lücke finden, durch die ſie in die geſchloſſene europäiſche Front einbrechen könnten. Das haben die Beſprechungen im Führerhauptquartier eindeutig ergeben. In jedem einzelnen Abſchlußkommuniqué kam deutlich zum Ausdruck, daß Bulgarien, Rumänien und Ungarn, die ſeit dͤrei Jahren treu an Deutſchlands eSite geſtanden und zum Teil gefochten haben, auch weiterhin entſchloſſen ſind, mit Deutſchland zu gehen, bis der end⸗ gültige Sieg über den Bolſchewismus, der gerade im Balkan ſeiſe politiſche und mili⸗ täriſche Domäne dex Zukunft ſieht, endgül⸗ tig niedergeworfen iſt. Die Entſchiedenheit, mit der die ver⸗ ſchiedenen Kommuniqués in faſt wörtlicher Uebereinſtimmung dieſe gemeinſame Hal⸗ tung der drei Balkanſtaaten unterſtrichen, hat ſicher auch im letzten der Balkanſtaa⸗ ten, der Türkei, ihren Eindruck nicht verfehlt, Die Türkei findet ſich in der nicht gans einfachen Zwitterlage eines formalen Bünd⸗ niſſes mit unſeren Gegnern und einer tat⸗ ſächlichen Neutralität. Sie hat die Schwie⸗ rigkeiten, die aus dieſer Situation ſich er⸗ gaben, bisher ebenſo hervorragend gemei⸗ ſtert, wie ſie mit Klugheit und Zähigkeit es verſtanden hat, die fortgeſetzten engliſchen Bemühungen abzuwehren, ſie aus dieſer Neutralität abzudrängen. Es iſt kein Ge⸗ heimnis, daß dieſe Bemühungen in der letz⸗ ten Zeit verſtärkt worden ſind. Seit dem Beſuch Churchills in Adana, der mehr ein diplomatiſcher Ueberfall war, ſind die Be⸗ mühungen und ſind vor allem die Gerüchte, die ſich um dieſe Bemühungen gebildet ha⸗ ben, nicht mehr abgeriſſen. Das letzte Glied in dieſen Bemühungen war der Beſuch des Oberkommandierenden der engliſchen Nah⸗ oſtarmee Sir Maintland Wilſon in An⸗ kara, wobei allerdings der ungebetene eng⸗ liſche Gaſt ſich mit Beſprechungen unterge⸗ ordneter Art zufrieden geben mußte, ohne bis zum Staatspräſidenten vordringen zu können. Die Türkei hat ſich dͤurch dieſe Bemühun⸗ gen von ihrer Politik einer ſcharf beobach⸗ tenden und realiſtiſch abwägenden Neutra⸗ lität nicht abbringen laſſen. Sie kannte ge⸗ nau die imperialiſtiſchen Aſpirationen des Bolſchewismus, der ebenſo ſehnſüchtig auf der Hagia Sophia Hammer und Sichel hiſ⸗ ſen möchte wie ſeinerzeit der Zarismus das orthodoxe Doppelkreuz. Die Türkei hat vor allem in arabiſchen Ländern rings an ihren Grenzen ein ausgezeichnetes und draſtiſches Beiſpiel von der kraſſen Opportunitätspoli⸗ tik Enalands, die gerade in dieſem Raum wahrhaft hohnvolle Triumphe feiert. Und ſchließlich wiſſen die türkiſchen Staatsmän⸗ ner ſehr genau, daß die geographiſche Lage und die politiſche Intereſſenverteilung Deutſchlands die Möglichkeit eines Kon⸗ fliktes mit dieſer zentralen Ordnungsmacht Europas ebenſo ausſchließen, wie die glei⸗ chen Umſtände auf ſeiten des engliſchen Im⸗ periums, das gerade im Lebensraum der Türkei ſeine zentrale Stellung hat, ſolche Bedrohung herbeiführen. Gegen dieſe Argumente eines politiſchen Realismus konnten die propagandiſtiſchen Verſuche unſerer Gegner, die Erfolge der ſowjetiſchen Winteroffenſive und die Erfolge der Engländer und der Amerikaner in Afrika für ihre Zwecke auszunützen, nicht an. Wie das eben„im Geiſte der tradi⸗ tionellen Freundſchaft“ zwiſchen der Tür⸗ kei und Deutſchland abgeſchloſſene Wirt⸗ ſchaftsabkommen zeigt, verſucht und ver⸗ ſteht es die Türkei, ihre Politik genau zwi⸗ ſchen den beiden Mächtegruppen auszubalan⸗ cieren: getreu dem Grundſatz der Neutrali⸗ tät, deſſen ſtrikte Befolguna ſich bisher für die Türkei ſo vorteilhaft erwieſen hat. In dieſe Zuſammenhänge geſtellt, darf feſtgeſtellt werden, daß die grundſätzliche Bedeutung der Staatsmänner⸗Beſprechun⸗ gen im Führerhauptquartier, die im Lager unſerer Gegner ſo beträchtliches Aufſehen erregten und zu ſo vielen Kombinationen Anlaß boten, größer war als deren aktuelle. Dieſe Beſprechungen haben unſeren Feinden noch einmal klar gemacht, daß alle Hoſfnungen, einen Keil in die Front der verbündeten Mächte zu treiben, illuſoriſch ſind, daß dieſe verbündeten Mächte ebenſo entſchloſſen ſind, den Krieg bis zum endgültigen und vollkommenen Siege durchzukämpfen, wie ſie ſich einig ſind über die Ordnung des Sieges, die die⸗ ſem fürchterlichen Kriege folgen ſoll. Sie haben die große politiſche Plattform ge⸗ ſchaffen, auf der die militäriſchen Entſchei⸗ dungen dieſes Sommers durchgefochten werden. Daß aber dieſe Entſcheidungen nicht der Initiative der anderen überlaſſen werden, das ſteht auch feſt. Die Fronten. an denen ſie dieſe Initiative haben, ſind periphere Fronten dieſes Krieges. Eine ſolche peri⸗ phere Front iſt Afrika, die, ſo wichtig' ſie im 1 * 3 Augenblick erſcheinen mag, außerhabb des europäiſchen Kampffeldes liegt, auf dem das eigentliche Ziel dieſes Krieges: die Zu⸗ kunft dieſes Kontinents, entſchieden wird. Eine ſolch periphere Front iſt auch der ter⸗ roxiſtiſche Luftkrieg gegen die deutſche Zivil⸗ bevölkerung, deſſen Schrecken und Opfer gewiß eindrucksvoll genua ſind, um ſich in Hirn und Herz eines jeden Deutſchen zu graben, der wohl den Krieg zur Barbarei entwürdigen, ihn aber niemals entſcheiden kann. Auf den wirklich entſcheidenden Fronten aber: auf der Rußlandfront, gegen den inneraſiatiſchen Bolſchewismus und auf der Atlantikfront gegen den angelſächſiſchen politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Terrorismus aber hat Deutſchland die Initiative in der Hand oder ſchickt ſich an, dieſe Initiative wieder zu übernehmen. Die Beſprechungen im Führerhauptquar⸗ tiex zeigen, mit welcher ſtarken Zuverſicht alle verbündeten Nationen dieſer neuen entſcheidenden Phaſe des Krieges entge⸗ genſehen. Und in dieſer Zuverſicht ſind ſie aller⸗ dings ein diplomatiſcher Auftakt für dieſe Kämpfe, der für uns ebenſo beruhigend wie für unſere Feinde erſchreckend iſt. Sie hat⸗ ten geglaubt, ſchwache Punkte in unſerer Front zu entdecken; und ſie müſſen nun er⸗ fahren, daß dieſe„ſchwachen Punkte“ nicht ſchwächer als unſere ſtärkſten ſind! Grund genug für ſie, wie immer in ſolchen Situa⸗ tionen, die Wahrheit mit Gerüchten zu jagen und zu verſuchen, ihre Völker über das, was werden wird, mit Wunſchträumen über das, was werden ſollte, hinwegzu⸗ täuſchen! Dr. A. W. EP. Ankara, 22. April. Der türkiſche Rundfunk beſchäftigte ſich ausführlich mit dem neuen deutſch⸗tür⸗ kiſchen Warenaustauſch und Zah⸗ lungsabkommen. Er betont, daß dieſes Ab⸗ kommen ein neuer Beweis der türkiſchen Veutralität ſei und daß im Geiſte der Freundſchaft und des Verſtändniſſes für die gegenſeitigen Bedürfniſſe verhandelt wor⸗ den ſei. Rom feierte Geburtstag Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 2. April. Wenn jemals, ſo ſcharten ſich am geſtri⸗ gen Geburtstag Roms, der bekanntlich auch als Feſt der Arbeit begangen wird, das ganze italieniſche Volk im Geiſte um ſei⸗ nen Duce. In Rom zogen die Schwarz⸗ hemden durch die reichbeflaggten Straßen nach dem Venezianiſchen Platz, wo ſie be⸗ geiſtert nach dem Duce rieſen. Muſſolini mußte ſich mehrere Male auf dem Balkon zeigen und wurde von einer ungeheueren Menſchenmenge ſtürmiſch begrüßt. Der Duce empfing eine Abordnung von Krie⸗ gerfamilien und Familienoberhäuptern mit zahlreichen Söhnen unter den Waffen. Wie wird sich die Arbeiterpartei entscheiden! Vor dem Pfingstkengres/ Für und gegen den Durgfrieden/ Die Piründeninhaber als seine Verteidiger Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 21. April. Noch iſt das Oſterfeſt nicht vorüber und ſchon überſchattet der Pſingſtkongreß der Labour Party das innenpolitiſche Leben Englands. Die Pfingſtkongreſſe dͤer Labour Party werden von der Regierung ſtets als Barometer der Volksſtimmung betrachtet und ihre Beſchlüſſe ſind von großer Wichtig⸗ keit für den politiſchen Kurs des Landes. Zwei Entſcheidungen von beträchtlicher Tragweite ſtehen auf der diesjährigen Pfingſttaguna bevor: 1. Annahme oder Ablehnung des kommuniſtiſchen Antrages auf Aufnahme in die Parteiorganiſation, 2. Kündigung oder Aufrechterhaltung des politiſchen Burgfriedens, das heißt des zwiſchenparteilichen Waffenſtillſtandes, wie er bei Kriegsbeginn vereinbart wurde. Ein Querſchnitt durch die Berichte ame⸗ rikaniſcher und neutraler Beobachter ſowie durch die Aeußerungen der engliſchen Preſſe ſelbſt erlaubt es ſchon heute zu ſagen, daß eine glatte Kündigung des Burgfriedens nicht zu erwarten iſt, trotz allex lärmenden Agitation, die für dieſe Kündigung entſal⸗ tet wird, die aber zum großen Teil nur da⸗ zu dient, den Maſſen Sand in die Augen zu ſtreuen. Man darf das bei der Bewer⸗ tung der verſchiedenen Aeußerungen, die ſich für eine Kündigung des Burgfriedens ausſprechen, nicht überſehen. Jedenfalls ſind alle maßgebenden Ge⸗ awerkſchaftler für ſeine Beibehaltung. Die gleiche Auffaſſung wird von den im Kabinett vertretenen Mitgliedern der Labvur Party wertreten, die zum Teil ſogar noch weiter⸗ gehend für die Beibehaltung des innenpoli⸗ tiſchen Waffenſtillſtandes auch nach Kriegs⸗ ende eintreten, um möglichſt bequem ihre Poſten retten zu können. Dagegen treten einige ſehr bekannte und einflußreiche Par⸗ teimitglieder, die nicht im Kabinett ſitzen, fa e den Burgfrieden auf. Sie finden Unterſtützung bei einigen kleinen Ge⸗ werkſchaften. Hundertprozentig ſind die Ausſichten zur Beibehaltung des Burgfriedens aber noch nicht zu nennen. Man muß, wenn auch in finkendem Grade, mit Ueberraſchungen rech⸗ nen. Dies wird ſelbſtverſtändlich von der weiteren Entwicklung der politiſchen und noch mehr der militäriſchen Lage in den kommenden Wochen abhängen, aber an eine Sprengung des jetzigen, auf dem Burg⸗ frieden beruhenden Kabinetts iſt nach An⸗ ſicht maßgebender Perſönlichkeiten nicht zu denken. Man rechnet nicht damit, daß der bevorſtehende Kongreß radikale Aenderun⸗ gen der britiſchen Politik nach ſich ziehen wird. Dazu ſind die Gewerkſchaften bereits viel zu ſehr ins konſervative Fahrwaſſer eingeſchwenkt. Dagegen beſteht die Möglich⸗ keit einer Abſplitterung kleinerer P Gruppen von der Labour arty. Auf dem Capitol fand am Bormittag eine ſeierliche Tagung der Akademie ſtatt, auf der zahlreiche Preiſe an Wiſſenſchaftler und Künſtler verteilt wurden. Der Große Muſſolini⸗Preis wurde dem Archäologen Biagio Pace überreicht, der Internationale Preis Stanislaus Cannizzaro, der für Chemie und chemiſche Phyſik wurden dem Direktor des Inſtituts für Chemie und Phyſik an der Univerſität München, Klaus Cluſius, zugeſprochen. Im Laufe des Tages wurde der letzte freigelegte Teil des capitoliniſchen Hügels der Oeffentlichkeit übergeben. Es iſt dies der dem Palatin zugewandte ſüdliche Abhang des heiligen Berges der alten Rö⸗ mer, ein wahres Felſentheater mit ent⸗ zückenden Gärten voll lateiniſcher Flora. Damit wurde das vor 14 Jahren von Muſ⸗ ſolini aufgenommene großartige Werk der Iſolierung des römiſchen Capitols zum Abſchluß gebracht, ſo daß der gekrönte Hü⸗ gel jetzt gleich einer Akropolis vor uns da⸗ ſteht. 1. Mai offizieller Feiertag in Bulgarien. Der 1. Mai iſt in dieſem Jahr in Bulgarien zum offi⸗ ziellen Feiertag erklärt worden. An dieſem Tage ſind ſämtliche Fabriken, Behörden, Läden uſw. geſchloſſen. Cchurckins neue Schnupftabakdese Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 21. April. Die als eine Art verſpätete Ausläuferin der Suffragettenbewegung ſchon mehrfach hervorgetretene Unterhausabgeordnete der Labour Party Dr. Edith Sommers⸗ kill hat jetzt einen ihrer dringlichſten Le⸗ benswünſche in Erfüllung gehen ſehen. Den engliſchen Frauen wurde es jetzt enoͤlich erlaubt, ſich der Heimwehr anzu⸗ ſchließen, die im Gegenſatz zu den re⸗ gulären Streitkräften ihnen bisher ver⸗ ſchloſſen war: Freilich dürfen ſie keine Waf⸗ ſen und auch keine Uniſormen tragen, was gewiß den Anreiz zum Eintritt in die Heimwehr ſchon ſtark herabſetzen dürfte. Ihr Dienſt ſoll ſich in der Hauptſache auf ſo beſcheidene Tätigkeiten wie Expeditionsar⸗ beiten, Kochen und Autofahren beſchränken. Edith Sommerskill hat gleichwohl ſoſort die Gelegenheit ergriffen, um als Chauf⸗ feuxin in die Unterhausabteilung der Heim⸗ wehhr einzutreten. Wenn man bedenkt, öͤaß ſie früher im Unterhaus unter Hinweis auf ihre Schieß⸗ kunſt mit der ihr eigenen Energie um ihren Anſchluß an dieſe Abteilung gekämpft hat, ſo ſieht man daraus, daß ſie imzwiſchen be⸗ deutend anſpruchsloſer geworden iſt. Wenn ſie geſtern im Unterhaus den Erlaß des Kriegsminiſteriums mit großer Zufrieden⸗ heit begrüßte, ſo dürfte dieſer Ausſpruch wohl nur bedeuten, daß ſie in ihrer Eigen⸗ ſchaft als Chauffeurin der deutſchen Krieg⸗ führung einen Schrecken einjagen wollte. Zu den weiteren Intimitäten des Un⸗ terhauſes, die ſchwediſche Korreſpondenten heute zu berichten wiſſen, gehört eine Schnupftabakdoſe, die von einem patriotiſchen Portier Churchill verehrt wurde und ſinnigerweiſe aus verkohltem Holz des im Jahre 1941 bombardierten alten Parlamentsgebäudes hergeſtellt iſt. Der vaterländiſche Enthuſiasmus des Portiers geht ſogar ſoweit, daß er auch ſtändig für die Exneuerung des Inhalts ſorgt, der Churchill über die ſchweren Stunden hin⸗ weghelfen ſoll, in denen er bei den Unter⸗ hausſitzungen auf den Genuß ſeiner Zigarre verzichten muß. PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPCCPCPPPPCCPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP—PPPPPPPPPPPPPPPPTRPPPPTTRTRRRRR Der HMallenische Wehrmacktsbericht (Funkmeldung der NM3) + Rom, 22. April. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat ſolgenden Wortlaut: Das Hanptgnartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der tuneſiſchen Südfront wurden auch geſtern die heftigen, vom Feind mit überlegener Artillerieunterſtützung er⸗ neuerten Angriſſe durch den erbitterten Widerſtand und die erprobte Tapferkeit un⸗ ſerer Truppen aufgehalten. Bei der überaus zähen Verteidigung eines vorgeſchobenen Abſchnitts unſerer Stellungen zeichnete ſich beſonders das 1. Bataillon des 66. Jnfan⸗ terieregiments„Trieſte“ aus, das unter dem Befehl von Hauptmann Mario Politi aus Sulmona den angreifenden neuſeeländiſchen Einheiten ſehr große Verluſte beibrachte. Schwere deutſche Kampfflugzenge griſſen Nachſchubzentren im Hinterland an. er Feindflugzeuge wurden von Jägern abge⸗ ſchoſſen, zwei von Flakbatterien vernichtet. Im gelungenen Nachtangriff erreichten uuſere Flugzenge die Erdölanlagen von Tripoli in Syrien, die mit Bomben belegt wurden. Zweite Front ⸗„unzeitgemäs“! Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 21. April. Lord Beaverbrook, der Haupt⸗ agitator für den Gedanken der zweiten Front, deſſen Zeitungen ſich fortgeſetzt für eine verſtärkte Hilfe für die Sowjetunion einſetzen, hat ſeinen Oberhausantrag auf Diskuſſion der zweiten Front, wie er heute im„Daily Expreß“ mitteilen läßt, wieder tzurückgezogen, da er den Augenblick nicht für geeignet hält. maos im USA-Rationierungssystam Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 22. April. Die Einführung der Fleiſchrationierung in den USA hat ein unvorſtellbares Chaos in der Verſorgung des reichſten Landes der Erde hervorgerufen. Das Rationie⸗ rungsſyſtem klappt nirgends richtig, und in vielen Bezirken iſt es bereits in der erſten Woche völlig zuſammengebrochen. Die Fleiſchverſorgurng der Maſſen, die ourch das Rationierungsſyſtem verbeſſert werden ſollte, wurde ganz im Gegenteil wer⸗ ſchlechtert. Ungeheuere Fleiſchmwennen ver⸗ ſchwinden im Schwarzhändel, der nach An⸗ ſicht vieler maßgebender Beobachter bereits bedeutend beſſer organiſiert iſt als die Rationierungs⸗ und Kontrollbehörden. Der„Philadelphia Inquirer“ berichtet, daß die Kriſe in der erſten Märzwoche ſo ernſte Formen annahm, daß ſowohl Zie Pacht⸗ und Leihſendungen wie auch die Fleiſchlieferungen an die amerikaniſche Wehrmacht auf vierzehn Tage geſperrt wer⸗ den mußten, um die Zivilbevölkerung der Großſtädte, vor allem des amerikaniſchen Oſtens, einigermaßen verſorgen zu können. Wie„Philadelphia Inquirer“ meldet, wur⸗ den 40 v. H. der Fleiſchproduktion der Groß⸗ ſchlachthöße von⸗ Chikago, die für die Wehr⸗ macht und für die Lieferungen nach Eng⸗ land und der Sowjetunion reſerviert wur⸗ den, vorübergehend für die amerikaniſche Zivilbevölkerung freigegeben. Das Chaos in der amerikaniſchen Verſorguna wirkt ſich alſo bereits guch auf England und die Sowjetunion aus. Stukas bei Noworossiisk/ ve, eseetuer Hemeen Nanen dnb. 22. April(PK.) Im Morgengrauen kam der Einſatzbe⸗ fehl. Als unſere Flugzeuge mit ſchwerſter Beladung zu 20, 25 auf einmal an den Start gingen und die nächſte Gruppe hin⸗ ter ihnen bereits auf die Freigabe des Rollfeldes wartete, als auf vielen Plätzen zugleich der Einſatzbefehl das Leben elektri⸗ ſierte und Kampfflugzeuge, Stukas, Jäger, Schlachtflieger und Zerſtörer gleichzeitig ſtarteten, da rief das Wiſſen um die Stärke dieſer Streitmacht wohl bei allen ein ſtol⸗ zes Gefühl* Wir hatten kein Auge für die Schönheit des blaßgrünen Meeres und die Wildheit der Kaukaſusberge unter uns. Wir ſahen die flache, von Straßenzügen ſymmetriſch ger⸗ ſchnittene Stadt, die mit niedrigen Häuſern eine lange Bucht landeinwärts umgrenzt. Die ſteil aufragenden Hänge im Süden je⸗ doch hatten die Sowiets in eine Feſtung ver⸗ wandelt, Stellung an Stellung, jeder Hügel ein Fort, Betonbunker neben Grabenſyſtem. Hier lagen unſere Ziele. Ueberwältigend, unvergeßlich in ſeiner Großartigkeit, das Bild der Verbände, die wie zu einem großen Treffen von allen Sei⸗ ten heranzogen. Ueber den weißen Kumu⸗ luswolken, die das Gelände ſtellenweiſe ver⸗ hüllten, kreiſten Stukas, wie Habichte ihr Ziel ſuchend. Schwere Bomben von Kampf⸗ verbänden, die wie gu einer Parade von See aus anflogen, zerriſſen die Felſen und brachten das Feuer von Flak und Batte⸗ rien zum Schweigen. Schlachtflieger be⸗ harkten dicht über den feindlichen Stellun⸗ gen mit Bordkanonen und Maſchinengeweh⸗ ren die Gräben der Sowjets. Doch dann ſchien auf einmal die Erde in ſchwarzbrau⸗ nen Wolken zu kochen; unſere Bomben fie⸗ len. Der Qualm löſchte das Gewirr der Stellungen für immer aus. Wohin auch der Blick ging, von den Bergen bis zum flachen Sandufer des Meeres, hatten Krater ſich aufgetan. Ueber den Wolken aber krei⸗ ſten neue Verbände, ihre genau vorgeſchrie⸗ benen Ziele ausmachend. Die Erde kam nicht mehr zur Ruhe. Neue Einſatzbeſprechung.„Unſer näch⸗ ſtes Ziel ſowjetiſche Stellungen am jenſei⸗ tigen Hang dͤes Berges. Alſo hinunter⸗ gehen bis zur äußerſten Grenze!“ Was Flak, was Bodenabwehr! Ein Wolkenloch gab die notwendige Sicht. Unter den im Sturm des Sturzes ſingenden Flächen zog der Berggrat mit den Baumſpitzen vorüber. Zweiter Angriff genau ſo raſant! Ueber dem Hang ſtand als düſteres Wahrzeichen der Vernichtung eine einzige ſchwarze Wolken⸗ bank. Stunde um Stunde jagten ſich die Einſätze. Nie war der Luftraum über dem Kampfgebiet leer. Beim zweiten Einſatz zog eine bolſchewiſtiſche Maſchine aus den Wolken zu uns herauf. Sie ſiel den Ma⸗ ſchinengewehren eines Stukas zum Opfer. Wir flogen im beginnenden Dämmern den letzten Einſatz dieſes Tages und fuhren zum letzten Mal Bomben. Heller leuchten jetzt die Brände, ſchwärzer erſchienen die Rauchmaſſen. Zum letzten Mal rollte der Schlag der detonierenden Bomben über den Boden. Bis zum nächſten Morgengrauen. Die lage Drahtbericht unſ. Berliner Schriftltg. — Berlin, 22. April. Die Staatsmännerbeſprechun⸗ gen mit dem Führer in dieſen Tagen haben der Zukunft ganz Europas gegolten. Noch immer kommen hierüber Auslands⸗ ſtimmen, die die unlösbare Waffenbrüder⸗ ſchaft der europäiſchen Völker unter Füh⸗ rung der Achſe mit Nachdruck und Ent⸗ ſchloſſenheit unterſtreichen. Der Krieg an den Fronten geht weiter, auch an der Luftfront gegen die Terror⸗ bomber. Der Abſchuß von 188 Feindbom⸗ bern über dem Reichsgebiet im Monat April iſt ein harter Schlag für die Gegner, die in dunkler Nacht wie Räuber und Branoſtifter in das Reichsgebiet einfliegen. Auch hier wird die deutſche Abwehr immer ſtärker, werden die Feindverluſte heſonders an aus⸗ gebildetem Fliegernachwuchs immer weiter anwachſen, und auch hier wird der totale Krieg, in dem wir ſeit kurzem ſtehen, ſeine Wirkung unentwegt ſteigern. Erſtmalig im Luftkrieg iſt auch der 5000. Abſchuß des Jagdgeſchwaders 52. Die engen Bindungen der Dreierpakt⸗ mächte, in denen die Härte und Gewißheit des Enoͤſieges ſich immer deutlicher doku⸗ mentieren, hat der neue japaniſche Außen⸗ miniſter Mittwochabend betont. Die totale Kraft aller mit uns verbündeten Nationen iſt überall auf dem Wege zum Sieg. Der bekannte britiſche Militärſchriftſtel⸗ ler Generalmajor Fuller, der wegen ſeiner Offenheit bei der engliſchen politiſchen Führung nicht gerade ſehr beliebt iſt, er⸗ kennt die deutſche Ueberlegen⸗ heit in der Kriegführung an. Er führt im„Sunday Pictorial“ u. a. aus: „Wir vergeſſen über Nordamerikas Kriegs⸗ ziele unſere eigenen Kriegsſchauplätze. Für uns liegen ſie nur auf den Meeren und an der Sowjetfront. Nach den Winterſchlach⸗ ten der Sowjets iſt nichts gewonnen, das Beſtand haben kann. Deutſchland kontrol⸗ liert mindeſtens vier Fünftel aller Erzeu⸗ ngsſtätten und Fabriken Europas. Außer⸗ em hat es die beſſere innere geſchloſſene Front. Die U⸗Bootproduktion Deutſch⸗ lands ſteigt immer noch an, ohne daß un⸗ ſere Luftwaffe entſcheidende Schläge gegen dieſe Produktionsſtätten unternehmen kann. Solange uns nicht gelingt, die beiden wich⸗ tigſten Faktoren auf deutſcher Seite austzu⸗ ſchalten, ſind wir die Unterlegenen“. Der Artikel Fullers im„Sunday Pictorial“ ſchließt dann allerdigns mit den üblichen Troſtworten auf den ſchließlichen engliſchen Sieg, ſobald man die Ueberlegenheit der deutſchen Kampfkraft ausgeſchaltet habe. * „Unerbittlich geht die Schrumpfung des für England und die verfügbaren Schiffsraumes weiter.“ Das iſt die Klage des„News Chronicle“ anläßlich des Ausbleibens einer Reihe Dampfer aus Ka⸗ nada, die ſeit, zehn Tagen überfäſlig ſind. Das Blatt verrät in ſeinem Klageartikel, daß Briten und Amerikaner auch wieder dazu übergegangen ſind, eine Reihe Han⸗ delsſchiffe außerhalb der Geleitzüge fahren zu laſſen. Der Wechſel ihrer Taktik verrät nur das Maß ihrer Tonnagenöte. Das un⸗ günſtige Geſamtbild der Lage auf den Mee⸗ ren für unſere Feinde läßt ſich nicht mehr verwiſchen. Immer deutlicher erweiſt es ſich, daß die Meere für unſere Gegner nichts anderes als Gefahrenzone 1 ſind. Der Liſſaboner„Diario“ meldet aus Waſhington, der USA⸗Kriegsproduktions“ chef erklärte im Senatsausſchuß, er be⸗ nötige für Schiffsneubauten in dieſem Som⸗ mer 17 Millionen Tonnen an Schrottſtahl, um die Hochöfen in vollem Betrieb zu hal⸗ ten, damit keine Unterbrechung der not⸗ wendigen Proöuktion im Schiffsbau einzu⸗ treten brauche. „Stockholms Dagbladet“ meldet aus London, immer ſchneller gehen Englands Kriegsausgaben nach oben. Die täg⸗ lichen britiſchen Kriegsausgaben betragen jetzt nach einer Veröffentlichung des Schatz⸗ amtes durchſchnittlich 18 Millionen Pfund. Am 1. Auguſt 1942 wurden von der glei⸗ chen Amtsſtelle die täglichen Heeresunkoſten mit rund 12 Millionen Pfund angegeben. Hihail Antonescu erkrankt. Vizeminiſterpräſi⸗ dent Hihail Antonescu iſt, wie amtlich mitgeteilt wird, erkrankt. Es heißt, öaß er bis auf weiteres keine Audienzen abhalte. —Koir ELXI N 73 Dorpat kicherte.„Jawohl, ich bin dein Stiefvater, meine liebe Hendrikia! Und ich ſinde es nicht ſchön von dir, daß du mich derart hintergangen haſt.“ 3 Jens war jäh erblaßt.„Aber wieſo—2 ſtammelte er.„Wie kommen Sie hierher?“ Dorpat wandte ihm ſein Geſicht zu, das, fahl und von Falten durchzogen, auf Jens einen unangenehmen Eindruck machte. Ich komme mit dem Flußdampfer aus Bla⸗ ROMAN VON Eaatenn KAUFPMAN gowjeſchtſchenſt“, berichtete er.„„Der Damp⸗ ſer iſt eigens meinetwegen bis Priſtin ge⸗ fahren. Ich mutz mich doch mal perſönlich nach Hendrikjas Befinden erkundigen.“ Hendrikja ſtieß trotzia mit dem Fuß auf den Boden.„Laß das Geſchwätz! Sag klar, wag du willſt!“ „Dich natürlich!“ Er ſah ſie mit einem ſtechenden Blick ann. „„Aus Blagowieſchtſchenſk?“ rief Jens gereizt.„Sie kommen aus Blagowieſcht⸗ ſchenſk? Aber, zum Teufel, wer hat Sie hierhergewieſen? Wer hat Ihnen geſagt—“ „—— daß meine Tochter hier iſt?“ voll⸗ endete Dorpat die Frage.„Ach, mein Herr, das zu erfahren, war nicht ſchwer! Der Menſch hat ja eine Zunge.“ „Sie haben uns nachſpioniert Jens fühlte ohnmächtige Wut in ſich auſſteigen. „Gewiß, das war mein autes Recht. Sie können ſich ja wohl die Beſtürzung vorſtel⸗ len, die mich ergriff, als ich plötzlich meine Tochter nicht mehr im Zuge fand?“ 23ch bin nicht deine Tochter!“ fuhr Hen⸗ drikia auf. Dorpat winkte höhniſch ab.„Meine Be⸗ ſtürzung war ganz außerordentlich“, fuhr er ſort, Jeus ſirſerend,„ich verlor beinahe den Kopf. Ich konnte mir durchaus nicht den⸗ 7⁴ ken... Ich habe an einen Unfall geglaubt. Ja, ich nahm an, ſie ſei aus dem Zug ge⸗ ſtürzt... Und dann—“, er lächelte freund⸗ lich,„dann erfuhr ich endlich, daß Hendrikja in Bikin ausgeſtiegen ſe˙ii Oh“, machte er wichtigtueriſch,„es iſt dann nicht weiter ſchwierig geweſen, der Spur bis nach Bla⸗ gowjeſchtſchenſk zu folgen. Und es war dort nicht ſchwer zu erfahren, daß in der vergan⸗ genen Woche Herr Jens Mikkel ſeine junge Gattin nach Priſtin heimgeführt habe. Seine junge Gattin aus Kopenhagen!“ Er ſchnalzte hämiſch mit der Zunge.„Ich habe dann ein bißchen kombiniert“, erklärte er.„Ich weiß alles.“ „Sie wiſſen alles—?“ ſprach Jens ton⸗ los nach. „Alles“, nickte Dorpat. 8 Hendrikja, die mit gequältem Geſicht ihr Taſchentuch zerknüllt hatte, hob den Kopf. „Du lügſt! Du weißt nicht alles. Du kannſt gar nicht alles wiſſen. Du bluffſt einſach. Aber wir fallen nicht darauf herein. Geh, bitte, wieder! Ich bin volljähria und kann tun und laſſen, was ich will!“ „Vielleicht“, gab Dorpat zu und zeigte ſeine Zähne,„vielleicht kannſt du tun und laſſen, was du willſt. Vielleicht auch nicht. Die Leute hier in Priſtin würden jedenfalls recht große Augen machen, wenn ſie erfüh⸗ ren, daß Herr Mikkel in ſeinem Hauſe eine junge Frau wohnen hat, mit der er gar nicht verheiratet iſt. Oh“, er hob ab⸗ wehrend beide Arme, als Hendrikja etwas erwidern wollte,„ich weiß, daß du nicht ge⸗ heiratet haſt unterwegs! Ich habe mich ge⸗ nau unterrichtet!“ „Das— das lag nur an der Eile“, warf Jens ein.„Ich mußte ſo raſch hierher. Wir werden aber in den nächſten Tagen ſchon Hochzeit halten.“ „Es ſoll mir angenehm ſein. einen ſo tüchtigen jungen Schwiegerſohn zu bekom⸗ men“, grinſte Dorpat hinterhältig. Hendrikia biß die Zähne aufeinander. Jens fuhr ſich übers Haar.„Jawohl“, wiederholte er ſchärfer,„wir wollen in den nächſten Tagen ſchon heiraten! Und im übrigen— im übrigen—: Was wollen Sie eigentlich hier?“ Dorpat legte Verblüffuna in ſeine Mie⸗ nen.„Meine Tochter will ich holen!“ rief er. „Meine Tochter! Das ſagte ich doch ſchon!“ „Hendrikja wird hierbleiben!“ verſicherte Jens nicht ſehr feſt.„Sie iſt volliährig, wie Sie eben hörten. Sie haben kein Recht über ſie.“ „Wir wollen uns nicht ſtreiten“, beſchwich⸗ tigte Dorpat, wieder harmlos lächelnd,„und Hendrikja wirb mit mir kommen. brauche ſie. Ja, ich brauche dich, mein Lieb⸗ ling! Wag willſt du auch in Priſtin?“ „Zum Teufel, wir werden in den näch⸗ ſten Tagen nach Chabarowſk fahren und hei⸗ raten!“ rief Jens.„Scheren Sie ſich fort!“ „Gehl“ ſagte auch Hendrikja blaß. Dorpat ſchüttelte den Kopf.„Dieſer Mann hat dich entführt. Er hat dich ver⸗ blendet. Nein, Hendrikja, du mußt mit mir kommen!“ „Aber ich will nicht!“ widerſetzte ſich Hendrikja. „Dann muß ich Herrn Steenſtrup zu Hilfe holen“, erklärte Dorpat.„Herr Steenſtrup wird einſehen, daß ich mein Kind nicht hierlaſſen kann, auch wenn man ch Stuhllehne fallen. mir zehnmal verſpricht, es demnächſt zu heiraten.“ „Du— du—“, Hendrikja beugte ſich vor, „du biſt wahrſcheinlich überhaupt ſchon bei Steenſtrup geweſen— ſo, wie ich dich kenne?“ „„Nein, noch nicht“, erwiderte Dorpat und wiſchte ſich ein imaginäres Stäubchen von ſeinem Anzug,„noch nicht.“ „So?“ fragte Hendrikja.„Aber was haſt du dann alles ausgeſchwatzt unterwegs, bis du hierhergefunden haſt? Was haſt du den Leuten erzählt?“ „Aber nichts, mein Kindl Ich habe doch ſehr raſch in Bikin erkundet, daß eine junge Dame aus dem Zug geſtiegen ſei, zuſam⸗ men mit den beiden Herren Mikkel und Kolp, und als ich an der Beſchreibung er⸗ kannte, daß die junge Dame nur du gewe⸗ ſen ſein konnteſt, habe ich mich von Bikin ab immer nur noch den zwei Herren mit der jungen Dame erkundigt. In Chaba⸗ rowſk vernahm ich dann bereits, daß der Herr Mikkel mit ſeiner Frau unterwegs ſei, und von da an erkundigte ich mich ſtets nur nach Herrn Mikkel und ſeiner jungen Frau. Ich habe doch ein Intereſſe daxan, dich, meine liebe Hendrikja, nicht ins Ge⸗ rede zu bringen!“ 8 Hendrikja ließ ſich wieder gegen ihre 8171„Sehr rückſichtsvoll von ir!“ Jens fuhr ſich mit der Zunge über die Lippen, die trocken waren und rauh. Dorpat ließ ſeine Augen zu ihm hin⸗ überwandern.„Ja, ich bin voller Rückſicht⸗ mahme geweſen. Denn wenn ich auch Ihre Schritte nicht billige, junger Mann, ſo will ich Ihnen doch nicht einen Skandal? anhän⸗ gen. Sie hätten mich dafür ſchon ein biß⸗ chen freundlicher empfangen können!“ „Aber ich bin doch freundlich“, entgeg⸗ nete Jens mühſam. Sein Atem ging ſtoß⸗ weiſe.„Haben Sie— haben Sie ſchon zu Albend gegeſſen?“ „Nein. Auf dem Schiff gab es nichts Ordentliches, u. mein Magen verträgt nicht alles, müſſen Sie wiſſen.“ „Ich, ich bedaure Sie ſehr! Was— was ten darf ich Ihnen bringen laſſen?“ Hendrikja ſprang von ihrem Stuhl auf. „Nein!“ rief ſie.„Wir haben Herrn Dor⸗ pat nicht gebeten, zu uns zu kommen! ſehe nicht ein, weshalb du ihn bewirten willſt. Er ſoll gehen!“ „„Aber, Hendrikja“, äußerte vorwurfs⸗ voll Jens, deſſen Entſetzen ein wenig abge⸗ ebbt war, ſeitdem er gehört hatte, daß Dor⸗ pat ſein Wiſſen anſcheinend noch nicht aus⸗ geplaudert hatte,„ein Gaſt iſt ein Gaſt! Ob er nun gebeten oder ungebeten kommt!“ „Er ſoll gehen!“ beharrte ſie, ohne Dor⸗ — anzuſehen, der ſie aufmerkſam betrach⸗ te. 0 In ſeinen ſchmalen Augen lag ein ver⸗ ſtecktes Glimmen. Bosheit lag darin und — 8 5 8 8 Furcht. Die Furcht, dͤaß Hendrikja nicht mit ihm gehen würde, daß ſie es lieber auf einen Skandal ankommen ließe. Und er durfte nicht ohne ſie zu Wladimir zurück⸗ kehren, der in einer Herberge von Blago⸗ wjetſchtſchenſk auf ihn wartete. Ein kalter Schauer durchfuhr Dorpat bei dem Gedan⸗ ken an Wladimir und den wilden Zank, den ſie miteinander hatten, als Hendrikja plötz⸗ lich aus dem Zug verſchwunden war. Wla⸗ dimir hatte ihm vorgeworfen, er habe ſie heimlich fortgeſchafft, und es hatte lange gedauert, bis er ihn von ſeiner Unſchuld überzeugen konnte. „Er ſoll gehen!“ beharrte Hendrikja, und 5 ſhdete es dveimal, viermal.„Schick ihn or Jens ſah ſich hilflos um. „Dorpat grinſte ihm ins Geſicht.„Ich würde Ihnen nicht raten, mich fortzuſchik⸗ ken“, ſagte er.„Ich wäre ſonſt gezwun⸗ gen, meine Rückſichtnahme aufzugeben.“ „Erpreſſer!“ rief Hendrikja und wandte ſich zornbebend ihrem Stiefvater zu.„Du biſt ein Erpreſſer!“ „Aber, Kind, ich bin es nur zu deinem Wohl!“ „Ha!“ Hendͤrikja lachte auf.„Wie du lü⸗ gen kannſt! Aber ich kenne dich ja!“ „Du magſt es ruhig für eine Lüge hal⸗ Jens hielt unſchlüſſig die Türklinke in der Hand. Er wußte nicht recht, ob er Dor⸗ pat glauben, was er von ſeinen Worten halten ſollte, und er wunderte ſich ein wenig über, Hendrikjas Ausbruch. Sie mußte ihren Stiefvater haſſen. Plötzlich bekam er wieder Angſt vor Dorpat, und nach einer kleinen Pauſe, in der Hendrikjg ans Fen⸗ ſter getreten war, ſagte er deshalb begüti⸗ gend:„Wir wollen nicht ſo laut ſein! Liſchka könnte uns hören. Ich denke, es iſt am beſten, ich laſſe Herrn Dorpat etwas zu eſſen bringen?“ Dorpat nickte ernſthaft.„Ich denke auch, wir einigen uns auf gütliche Weiſe.“ (Fortſetzung folgt) 7 3 1 Stadiseite * Mauuheim, 22, April. Verdunkelungszeit: Beginn 21.25, Ende.55 Uhr Beachtet die verdunkelungsvorschriſten denaul Spaziergang am Kartreitag Ich geh' durch die keimenden Felder, zu Füßen bemooſtes Geſtein, ich ſteige hinauf in die Wälder, hinein in den wiſpernden Hain. Es zwitſchert und piepſt aus den Neſtern die nackte und ſchmatzende Brut, die warm und geborgen noch geſtern im Ei in der Schale geruht. Jetzt frißt ſie ſchon Fliegen und Mücken, die kaum in ihr Daſein geſchwebt; es iſt ſchon kein reines Entzücken, wie eines vom anderen lebt! Ich möchte den Kuckuck gern hören und zählen mein Glück und mein Geld, doch läßt ſich der Loſe nicht ſtören, ich bin ums Orakel geprellt. Doch daß ich mich ärgre und lauſe, das iſt mir die Sache nicht wert: Ich hab' meinen Kuckuck zu Hauſe im Schwarzwälder Uehrchen am Herd! W. I. für den Ostertisch U ſer alter Oſterhaſe iſt kein Schwars⸗ händler. Er liefert deshalb heute ſeine Oſtereier nur noch auf Marken. Wir wollen ihm daraus keinen Vorwurf machen, ſon⸗ dern dafür ſorgen, daß er ſeine Sympathien bei den Kleinen— und vielleicht auch bei den Großen— dadurch nicht verliert. Mit etwas hausfraulichem Geſchmack können wir heute ebenfalls den öſterlichen Tiſch feſt⸗ lich geſtalten, ohne unſeren Lebensmittel⸗ karten⸗Haushalt zu ſehr zu belaſten. Die Vorfreude der Kleinen ſoll unter keinen Umſtänden enttäuſcht werden. Dar⸗ um backen wir ihnen kleine Oſter⸗ haſen aus Hefeteig.(500 Gramm Mehk, 25 Gr. Hefe, 30 Gr. Fett, 40 bis 50 Gramm Zucker, knapp“ Lnter Milch.) Der gut gegangene Teig wird ausgewellt, ein aus Pappe ausgeſchnittener Haſe darauf gelegt und mit dem Kuchenrädchen oder Meſſer aus dem Teig herausgeſchnitten. Man läßt die ausgeſchnittenen Häschen nochmals gehen und backt ſie dann 10—15 Minuten. Mit Milch oder Waſſer beſtrichen, erhalten ſie einen ſchönen Glanz. Mit Zuk⸗ kerglaſur ſpritzen wir ihnen Augen, Schnurrbart, Ohren, Pfoten und Schnäuz⸗ chen auf. In luſtigem Reigen, rund um einen Frühlingsſtrauß geſtellt, erfreuen ſie die Herzen der Kleinen. Für die Großen richten wir etwa zum feſtlichen. Abendtiſch eine große, bunte Salatſchüſſel. Wir verwenden Rote Rüben, roh oder gekocht, Gelbe Rüben, roh, fein gerieben, Sellerie und Blumenkohl ge⸗ kocht, oder auch rohes Sauerkraut. Dazu junge Salate von Kopfſalat, Kreſſe, Lattich und Spinat ſowie Löwenzahn, Gänſeblümchen und Sauer⸗ ampfer. Wer die Farben geſchickt zu miſchen verſteht und etwa Radieschen, eingelegte Gurken und Rote Rüben zum Verzieren benutzen will, der kann einen recht früh⸗ lingsmäßigen Tiſchſchmuck mit dieſer Salat⸗ platte herſtellen. Dazu reichen wir Voll⸗ kornbrot mit Butter und Aufſchnitt. Doch, liebe Hausfrau, auch die Fleiſch⸗ marken langen! Am zweiten Oſtertag ſtel⸗ len wir nämlich ein feſtliches Frühlings⸗ gericht ohne Fleiſch her, die Heferolle mit Spinatfülle. Zur Fülle: 500—700 Gramm Spinat, Salz, 20 Gr. Fett,, eytl. etwas Zwiebel. Wenn der Teil in hand⸗ warmem Waſſer gegangen und dann noch⸗ mals mit etwas Mehl durchgeknetet iſt, rollt man ihn zu einem Rechteck aus und füllt ihn mit dem Spinat, der— in feine Streifen geſchnitten— nur etwa—5 Minu⸗ ten in Fett und Zwiebel(ohne Waſſer⸗ zuſatzl) angedünſtet und mit Salz abge⸗ ſchmeckt wurde. Die Gemüſemaſſe muß zum Füllen abgekühlt ſein. Der mit Spinat belegte Teig wirdezum Rechteck eingeſchlagen, die Teigränder feſt angedrückt und das Ganze mit etwas zerlaſſenem Fett be⸗ ſtrichen und 40 Minuten gebacken. Damit der Dampf entweicht, ſchneidet man oben in die Rolle zwei kleine Oeffnungen. Aber bitte, recht ſchnell arbeiten, damit der Teig nicht reißt! Eine Tomaten⸗ oder Hefe⸗ Kräutertunke vervollſtändigt das ſchöne Frühlingsgericht. R Fahrplanmägiger Dampferbetrieb Der am 25. April beginnende Fahrplan der Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt bringt auf der Mittelrheinſtrecke Köln—-Koblenz— Bingen—Main z eine ganze Reihe täglicher Verbindungen. Dem Durchgangsverkehr dient die tägliche Schnellfahrt Köln—Mainz-—Köln. Daneben verkehren weitere Schiffe rheinauſwärts von Köln nach Koblenz; ferner von Kob⸗ lenz nach Rüdesheim—Mainz und mitt⸗ wochs, ſamstags und ſonntags von Düſſel⸗ dorf nach Königswinter und zurück, rhein⸗ abwärts ebenſalls täglich, ab Mainz bis Köln auch in Perſonenfahrt. Auf der Oberrheinſtrecke beſteht an Sonntagen eine Verbindung von Mannheim nach Mainz⸗Rüdesheim und zurück. Am Mittel⸗ rhein iſt ſonntags und täglich ab 1. Mai eine Fahrplanverſtärkung vorgeſehen. un Wir wünſchen Glück! Frau Luiſe Rittmann, geb. Schock, Trägerin des ſilbernen Mutterehrenkreuzes, Laurentius⸗ ſtraße 20, feiert am 24. April ihren 84. Ge⸗ burtstag.— Herr Adam Volk, Lortzing⸗ ſtraße 24, begeht heute ſeinen 81. Geburts⸗ tag.— Rentner Adalbert Jaitner, Schönauſiedlung, Kulmer Straße 27, lang⸗ kähriges früheres Gefolgſchaftsmitglied der „Neuen Mannheimer Zeitung“, vollendet am Karfreitag in voller Rüſtigkeit ſein 75. Lebensjahr. 5 7 Wildkräuterſalat von Gedenkstunde für die Opfer des fliegerangriffs Unter Teilnanme des Gauleiters Robert Wagner im Mationalthester Zuſchauerraum und Bühne des Natio⸗ naltheaters tragen ſchlichten Trauerſchmuck. Von der ſchwarzen Rückwand der Bühne hebt ſich eine mächtige Hakenkreuzfahne ab. Das Nationaltheaterorcheſter iſt von einer Lovbeerwand umgeben, die an der Brüſtung in einem Blumenband ausmündet. Von den Brüſtungen der Ränge des Zuſchauer⸗ hängen umflorte Hakenkreuzfahnen erab. Gauleiter Robert Wagner, der vom Kreisleiter begleitet wird, begibt ſich nach der Begrüßung im Veſtibül mit den Vertre⸗ tern der Partei, der Wehrmacht, des Staates und der Stadt in die Mittelloge. Die er⸗ greifende Gedenkſtunde beginnt. Unter Generalmuſikdirektor Eugen Bodards ſouveräner Leitung gedenken die hehren Klänge des Trauermarſches aus der Eroica⸗ Sinfonie der Opfer, die die Nacht zum 17. April gefordert hat. Ihnen ſchließt ſich auf⸗ richtend Gerhard Schumanns„Trotz“, von Friedrich Hölzlin aufs ausdrucksreichſte vorgetragen, an. 8 Nach der von Heinrich Hölzlin unter Orcheſterbegleitung empfindungsreich ge⸗ ſungenen„Mahnung“ von Hugo Herrmann ergreift Kreisleiter Hermann Schneider das Wort, um in einer kurzen Anſprache den Empfindungen der Trauerverſamm⸗ lung und darüber hinaus des ganzen deut⸗ ſchen Volkes Ausdruck zu verleihen. Unſere Herzen, ſo führt er u. a. aus, ſind in die⸗ ſer Stunde erfüllt von tiefer Trauer um die teuren Toten unſerer Stadt, von tiefem Mitgefühl mit dem Schickſal der Angehöri⸗ gen und Hinterbliebenen. Wir haben, Gau⸗ leiter, die Gewißheit, daß nicht nur die ganze Stadt trauert, ſondern daß das ganze Land am Oberrhein das Schickſal mitempfin⸗ det, das unſere Stadt betroffen hat. Ich weiß, daß Worte das Leid nicht mildern können, daß der Schmerz allein getragen werden muß, aber aus der Gewißheit, daß unſere Herzen mit ihnen ſchlagen, ſoll allen Leidtragenden Troſt für die ſchweren Tage erwachſen. Noch einmal durchleben wir jene unſag⸗ bar ſchwere Nacht, noch einmal ſteigt das Grauen in uns auf, als wir merkten, daß nunmehr wie in den anderen Städten des Reiches am Rhein der Haß des Feindes auch uns gepackt hatte. Wie ſchmerzlich empfan⸗ den wir die Meldungen, daß unſere Kultur⸗ ſtätten getroffen waren, als wir hörten, daß der ruchloſe Angriff die erſten Opfer ge⸗ fordert hatte. Und doch miſchte ſich in Leid und Empörung das ſtolze Empfinden der Gemeinſchaft. Wir ſahen, wie unſere Flakſoldaten unentwegt Stunde um Stunde mit der Hingabe ihres Lebens ſich fürr die Abhaltung des Feindes einſetzten. Und wir ſind ſtolz darauf, zu wiſſen, daß, ſo ſchwer auch unſere Stadt getroffen wurde, durch ihren Einſatz noch ſchwererer Schaden abgewendet wurde. Ihnen zu danken in dieſer Stunde iſt mir Herzensbedürfnis, aber auch den Männern und Frauen der Einſatzbereitſchaften, des Reichsluftſchutz⸗ bundes, des Roten Kreuzes, der Feuerlöſch⸗ polizei, allen Politiſchen Leitern und un⸗ ſerer Jugend, die mit einem unerhörten Mut die Gemeinſchaft unſeres Vol⸗ kes proklamierte. Mögen Sie, meine lieben Leidtragenden, in Ihrem Schmerze durch das Bewußtſein beruhigt werden, daß dieſe Schickſals⸗ gemeinſchaft ſich in der Angriffs⸗ nacht wunderbar bewährt hat. Wir wollen aber auch aus dem Wüten des Ter⸗ rors die Schlußfolgerung ziehen, daß wir hart werden amüſſen. Wir wollen in dieſer Stunde die Vexpflichtung zu weiterem vollen Einſatz in uns aufnehmen. Für uns gibt es bei der Bedrohung aus der Luft und durch den Bolſchewismus nur das eine: zu⸗ ſammenzuſtehen in der Härte der Zeit. Wenn Trotz, Stärke und Glauben unſer Volk zuſammenſchließen, dann ſind die Opfer der Gefallenen nicht umſonſt. Wenn wir an den Gräbern geloben, unſere Pflicht bis zum Letzten zu erfüllen, dann wird ihr Vermächtnis in uns weiterleben, bis die Friedensglocken erklingen und die Zukunft des Volkes geſichert iſt. Ihr lebt in uns, weil ihr ein Stück unſeres Volkes ſeid, ihr werdet ſtets leben, weil Deutſchland ewig leben wird. Nach dieſen tiefempfundenen Ausfüh⸗ rungen leitet die Ouvertüre zu„Egmont“ zu dem von Friedrich Hölzlin vorgetra⸗ genen„Bekenntnis“ von Heinrich Lerſch über. Und Hann beſchließen die vom Natio⸗ naltheaterorcheſter geſpielten Nationallieder die in Geſtaltung und Durchführung erarei⸗ fende Gedenkſtunde. Sch 55 Osterüberraschung für die lugend Die im Muſenſaal mit der bekannten Deutſchen Märchenbühne unter Leitung von Ludwig Vaas begonnenen Märchenauffüh⸗ rungen werden mit dem bekannteſten und ſchönſten Märchenſpiel„Hänſel un d Gretél“ in drei Bildern mit Muſik, Ge⸗ ſang und Tanz im großen Theaterſaal des Ufapalaſtes Pfalzbau Ludwigshaſen fort⸗ geſetzt. Die Deutſche Märchenbühne, die ſich in der Zeit ihres Beſtehens einen außer⸗ ordentlich guten Ruf erwerben konnte, hat ſich die Pflege des guten deutſchen Märchens zur Aufgabe gemacht. Man kann verſtehen, daß die Aufführung eines bekannten Mär; chens immer großes Intereſſe findet. Liegt doch ein ganz Reiz darin, die Perſonen und Figuren auf der Bühne zu ſehen, lebend, in Wort, Geſang und Ge⸗ chärde. Die Märchenbühne hat die beſte Rich⸗ tung eingeſchlagen, das Märchen durch Theaterſpiel noch mehr zum Volksgut zu machen. Auch wird manches unaufdringlich eingeflochten, was die Kinder in ihrem kleinen Alltag anwenden können und das aus der zauberhaften Welt der Bühne heraus nachdrücklicher wirkt, als wenn es Vater und Mutter mit erhobenem Zeige⸗ finger und dürren Worten ſagen. Bei Alarm Liere in den Kellerl Der Tierſchutzverein Mann⸗ heim und Umgebung wendet ſich mit folgender Zuſchrift an alle Beſitzer von Kleintieren: Der ſchwere Angriff auf unſere Stadt hat uns vor ſchwere Aufgaben geſtellt. In der Wohnung zurückgelaſſene Tiere hingen in Raumteilen der oberen Stockwerke noch lebend und konnten, da darunter alles zu⸗ ſammengebrochen war, kaum geborgen wer⸗ den. Es ergeht daher an alle Tierbeſitzer die dringende Bitte, die Tiere bei Alarm mit in den Keller zu nehmen! Wenn Tier⸗ feinde gegen die Mitnahme in den Luft⸗ ſchutzraum proteſtieren, kann man ſeine Tiere im eigenen Keller unterbringen! Das kann niemand verwehren. Wer das Tier⸗ elend geſehen, kann für eine derartige Maß⸗ nahme nur größtes Verſtändnis haben! Auch den angeketteten Hund im Hof nimmt man herein, um ihm die Todesangſt zu er⸗ ſparen. Viel Leid wird dem Tier, manches Problem dem Tierſchutzverein erſpart. Vom Spiel in den Tod! 4 Kinder überfahren— Verkehrsunfall in⸗ ſolge Anhängens— Tödliche Fahrt einer Sechsjährigen So und ähnlich lauten die Ueberſchriften der mit grauſamer Regelmäßigkeit in den Zeitungen wiederkehrenden Berichte über Verkehrsunfälle. Immer und immer wie⸗ der kommt es vor, daß Kinder durch Unvor⸗ ſichtigekit und Leichtſinnigkeit auf der Fahr⸗ bahn vom Spiel in den Tod gehen. Ganz abgeſehen von dem großen Herzeleid, das die Eltern durch den Tod ihres Kindes er⸗ leiden, werden durch dieſe vermeidͤbaren Unfälle der Volkskraft jährlich viele junge blühende Menſchenleben entzogen. Hier muß nun alles getan werden, um dieſen Ver⸗ luſten vorzubeugen. Wiederholt hat die Reichsarbeitsgemein⸗ ſchaft Schadenverhütung die Eltern und ſon⸗ ſtigen Erziehungsberechtigten ermahnt und aufgefordert, ihre Kinder bezw. Zöglinge zu belehren und ſie auf die ernſten Folgen hin⸗ zuweiſen, die ein Unfall für ſie haben kann. Doch dieſer Warnruf ſcheint bei vielen El⸗ tern noch nicht das nötige Verſtändnis ge⸗ funden zu haben. Darum beherzige jeder: Kinderunfälle ſind vermeidbare Un⸗ fälle!l Sie zu verhüten, iſt nicht nur eine dringende Notwendigkeit, ſondern eine ernſte Pflicht aller Erziehungsberechtig⸗ ten! Denke ſtets daran: Auch dein Kind iſt in Gefahr, ermahne und belehre es! —— ihm: Die Fahrbahn iſt kein Spiel⸗ platz! tumsgruppen im Motizen aus Sandhofen Fürs Rote ſingen am Oſterſonn⸗ tagnachmittag der Männergeſangverein 1878 und der Geſangverein„Sängerbund“ 1886. Darbietungen des Orcheſters der Orts⸗ gruppe und ſolche vereinseigener Solokräfte as klingende Auf⸗ gebot. Zu dieſer Veranſtaltung ſind die erweitern das ſingende, Volksgenoſſen von Sandhofen, Scharhof und der Blumenau herzlich eingeladen.— Mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe wurde Ge⸗ freiter Helmut Fenzel, Sandhofen, Bar⸗ tholomäusſtraße 15, ausgezeichnet.— Den 65. Geburtstag beging Frau Katharina — 65* geb. Diehl, Sandͤhofen, Zwerch⸗ gaſſe 7. *n Ein Kalendermacher verſchieden. Die⸗ ſer Tage wurde in Mannheim in aller Stille der nach längerer Krankheit verſtor⸗ bene Oberlehrer Wilhelm Wüſt Queichheim bei Landau feuerbeſtattet. Oberlehrer Wüſt iſt durch ſeinen Heimat⸗ kalender„Der Jäger aus Kurpfalz“, der in den letzten Jahren mit dem„Boten von Moſel und Saar“ zuſammengelegt wurde, in weiteſten Kreiſen bekannt geworden. Der Kalender ging in Großauflagen nicht nur in jedes Dorf der Weſtmark, ſondern darüber hinaus an die deutſchen Volks⸗ t Auslande. In der Be⸗ ſatzunaszeit der Pfalz war der„Jäger aus Kurpfalz“ ein Bekenntnis zum Deutſchtum. Hinweise Eine Karfreitagsmuſik in der Chriſtuskirche veranſtaltet Kirchenmuſikdirektor Dr. Deffner am Karfreitag, 23. April 1943, unter Mitwirkung von Anneliſe Luetjohann(Hamburg), Küte Manzar⸗Back und Hilde Lenz. Die Folge bringt geiſtliche Konzerte und Lieder von Schütz und Reger, Violin⸗ und Orgelwerke von Fresco⸗ baldi, Bruhns, Bach und Reger. Die Wiederholung des Abends mit Albrecht Schoenhals, dem beliebten Filmſchauſpieler, fin⸗ det aus techniſchen Gründen nicht im Muſenſaal ſondern in der„Harmonie“, D 2,6, am 30. April, um 19 Uhr, ſtatt. 8 Bei der Verdunkeluna acht' auf Licht, der Fahrzeuaführer ſieht Dich nicht! FPPPPPPC(T0TTGTTPTTTTTTTTT lene Blankenfeld 7 Unter den Todesopfern. die der ruchloſe britiſch⸗amerikaniſche Fliegerangriff in der Nacht zum 17. April gefordert hat, befindet ſich auch Lene Blankenfeld das ge⸗ ſchätzte und allbeliebte Mitglied des Mann⸗ heimer Nationaltheaters. Die Nachricht von dem jähen Tode dieſer mit der Geſchichte des Nationaltheaters der letzten vierzig Jahre eng verbundenen treuen Dienerin der Kunſt hat die Herzen aller, die ſie als Künſtlerin ſchätzten oder ihr als Menſch nähergetreten ſind, aufs ſchmerzlichſte be⸗ wegt und mit Trauer erfüllt. Mehr als vier Jahrzehnte hat die auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben Geſchiedene auf der Bühne des Mannheimer Nationaltheaters geſtanden. Als jugendliche Salondame kam ſie zu Beginn des Jahrhunderts zu uns, und Mannheims Theaterbeſucher von da⸗ mals haben ſie als den damenhaften Typus echter deutſcher Weiblichkeit von dezenter Eleganz und überlegener geſellſchaftlicher Haltung in Erinnerung behalten. Jeder lomödiantiſchen Blenderei abhold, wurzelte die künſtleriſche Weſensart Lene Blanken⸗ felds ganz und gar in jener angeborenen inneren Vornehmheit, die ihr auch als Menſch nachgerühmt wird. Seit den zwan⸗ ziger Jahren bis heute wirkte ſie mit viel Erfolg als ausgezeichnete Darſtellerin rei⸗ fer Frauen und Mütter, vornehmlich im feineren Geſellſchaftsſtück und im Luſtſpiel, wo ſie gelegentlich auch einen wohltempe⸗ rierten ſchalkhaften Humor leuchten ließ. Nicht zuletzt aber hat ſich Lene Blankenfeld durch ihre hohen menſchlichen Charakter⸗ eigenſchaſten im weiten Kreis ihrer Freunde und Verehrer ein dankbares Andenken ge⸗ ſichert, Eigenſchaften, die ſich in einer zeit⸗ aus helm Trieloff. öt, Dem verbrecherischen Angriff anglo-amerikanischer Mord- brenner in der Nacht vom 16./17. April fielen 112 Männer, Frauen und Kinder unserer Stadt zum Opfer. Es mußten ihr Leben geben: Abele, Elise geb. Göbel, 57 Jahre Baro Vorname unbekannt Beck, Käthe 39 Jahre Berst, Marianne 4 Jahre Blankenfeld, Lene 68 Jahre Blaß, Anna 59 Jahre Block, Anne geb. Rolinger, 36 Jahre Böhme, Otto 60 Jahre Brenneis, Dora geb. Rettig, 26 Jahre Bühring, Hermann 38 Jahre Creuzberg, Else 29 Jahre Czerwinski, Peter 3 Monate Demange, André 19 Jahre Ebert, Jakob 18 Jahre Eckel, Elsa geb. Theimer, 24 Jahre Eggert, Anna geb. Hafner, 42 Jahre Eiermann, Lydia 24 Jahre Fath, Valentin 58 Jahre Fesenmeyer, Gretel geb. Steitz, 37 Jahre Frank, Berta 22 Jahre Franz, Frieda geb. Bühler, 49 Jahre Friedrich, Karl 71 Jahre Fritsch, Dorothes 54 Jahre Fütterer, Albert 39 Jahre Gebhard, Alfred 17 Mhre Gerber-Gersi, Ida 79 Jahre Grambow, Otto 42 Jahre Gutt, Anton 37 Jahre Habermaier, August 48 Jahre Habermaier, Anna geb. Buschalla, 50 Jahre Häfele, Heinrich 38 Jahre Hafner, Otto 76 Jahre Hähn, Fritz 27 Jahre Hähn, Katharina geb. Büchler, 39 Jahre Hähn, Gerhard 10 Jahre Haller, Anna geb. Häcker, 54 Jahre Hasenfuß, Georg 48 Jahre Hasel, Katharina 30 Jahre Hecker, Alfred 62 Jahre Hecker, Magdalena geb. Fries, 47 Jahre Heiler, Heinrich 46 Jahre Heizmann, Erich (Alter unbekannt) Höpping, Emilie geb. Knörxer, 37 Jahre 47 Jahre Hoffmann, Else geb. Hanemann, 35 Jahre Jahn, Friedrich 81 Jahre Jaichner, Rosa geb. Frank, 35 Jahre Jaichner, Kurt 14 Jahre Jaichner, Willi s Jahre Jakobi, Irene geb. Marzi, 28 Jahre Jung, Emil 64 Jahre Kallwitz, Margarethe geb. Sensbach, 46 Jahre Kirse, Friedrich 54 Jahre Kirsch, Karl 52 Jahre Kirsch, Wilhelmine 47 Jahre Kirsch, Gerhard 8 Jahre Klein, Rosa 32 Jahre Klein, Heidemarie 3 Monate Kratz, Johann 64 Jahre Kreuzberg, Philippine geb. Neck, 41 Jahre Künlen, Viktoria geb. Reibel, 67 Jahre Lau, Gustav 58 Jahre Lau, Augustine geb. Ulrich, 70 Jahre Lindenbaum, Paula geb. Spiegel, 54 Jahre Mallmann, Gertrud 40 Jahre Mürz, Gertruct 21 Jahre Menzel, Elli geb. Mang, 59 Jahre Naber, August 76 Jahre Naber, Rosa geb. Längle, 64 Jahre Neugebauer, Katinka geb. Pelz, 54 Jahre Peschke, Ursula 2 Jahre Peschke, Erika 3 Monate Peschke, Annemarie geb. Menzel, 21 Jahre Preis, Alois 17 Jahre Rettich, Achim 8 Jahre Rettich, Doris 3 Monate Hoffmann, Wilhelm Rettich, Elisabeth geb. Laumann, 59 Jahre Richter, Reinhard 56 Jahre Sattler, Anna geb. Bausch, 55 Jahre Sattler, Anna geb. Rettig, 39 Jahre Sattler, Gerd 11 Jahre Sattler, Christa 6 Jahre Sommerfeld, Otto 59 Jahre * Sebert, Eva geb. Klein, 24 Jahre Schmidt, Mathilde geb. Back, 32 Jahre Schunk, Heinrich 66 Jahre Schwab, Anna geb. Krass, 47 Jahre Schwager, Gustav 41 Jahre Schütt, Karl 36 Jahre Stamminger, Mathnde geb. Rebel, 49 Jahre Stamminger, Gertrud 16 Jahre Stegmüller, Susi 28 Jahre Stehmann, Wilhelm 40 Jahre Steiger, Walter 7 38 Jahre Stier, Ferdinand 50 Jahre Türner, Antonie geb. Zillesen, 53 Jahre Uberrhein, Heinrich 37 Jahre Walter, Karl 46 Jahre Walter, Margarethe geb. Schaaf, 45 Jahre Walter, Hans 22 Jahre Walter, Gertrud 16 Jahre 5 Walter, Ursel 5 Jahre Wagner, Hilde 27 Jahre Weidler, Anna 42 Jahre Wichmann, Johann 36 Jahre Winkler, Agnes geb. Fach, 52 Jahre Winkler, Hans 22 Jahre Wolf, Philipp 40 Jahre Zander, Magda 31 Jahre Zander, Ursula 7 Jahre Zander, Monika 2 Jahre Zander, Wilhelm 37 Jahre Unsere Herzen sind erfüllt von der tiefen Trauer und dem Schmerz, den wir mit den Hinterbliebenen empfinden, und einem heiligen Haß gegen einen unmenschlichen Gegner. Wir wissen, daß ihr Tod seine Sühne finden wird. Uns aber soll ihr Opfer härter machen in dem Willen und in der Bereit⸗ schaft, alle Kraft einzusetzen, um unserem Volke den Sieg und damit die gesicherte Zukunft zu erringen. Mann h eim, 21. April 1943. lebens geübten uneigennützigen ſozialen Hilfsbereitſchaft und einer wahrhaft warm⸗ herzigen Liebe zu feglicher Kreatur aufs ſchönſte offenbarten. e Aus dem Nationaltheater. Am Oſtermon⸗ tag, 7—.8 9920 erſcheint 8„Eien Maskenbal!“ in neuer Einſtudierung im 25 5 Spielplan des Nationaltheaters. Die muſikaliſche Deutſchtand Leitung hat Eugen Bodart, die Spielleitung Wil⸗ Es, wirken mit; Glanka Zwingen⸗ Irene Ziegler, Grete Welz a.., Adam Hans Leyendecker, Fritz Bartling, Hein⸗ rich Hölzlin, Chriſtian Könker und Hans Vögele. Hlele, Oberbereichsleiter der NSDAP. ſender: 17.15—18.30 Uhr: Der Kreisleiter Der Rundſunk am Freitag: Reichsprogramm: 15.90—46.00 Uhr: Soliſten⸗ muſik von Julius Weismann; 16.00—17.00 Uhr: Unterhaltſames Konzert; 17.15—18.30 Uhr: Bunte Tonbilder; 18.390—19.00 Uhr: melodien; 19.15—19.30 Uhr: Frontberichte; 19.45 bis 20.00 Uhr: Dr. Goebbels⸗Artikel:„Luftkriegs⸗ ebiete; 20.20—22.00 Uhr: Wagners„Parſifal“ III Klaſſiſche Opern⸗ Haydn, Mozart, Brahms; 20.15—21.00 Uhr: Nordiſche Unterhaltungsmuſik, 21.00—22.00 Uhr: Kleines Konzert. Der Rundfunk am Samstag: Reichsyprogramm: 12.95—412.45 Uhr: Der Be⸗ In dem jüngſten Kouzert im 36 Feier⸗ abendhaus in Ludwigshaſen hatten Iſolde Waſſermann und Hans SBHönnams⸗ gruber großen Erfolg als Soliſten in Mo⸗ zarts Konzert für zwei Klaviere und Orcheſter Dirigent war Dr. Alfred Waſſermann, der auch für die Darbietung von Orcheſterwer⸗ Web ken von Mozart, Schubert und Volkmann, ge⸗ ſpielt vom Nationaltheaterorcheſter, mit reichem Beifall ausgezeichnet wurde. — richt zur Lage; 16.00—18.00 Uhr: Bunter Nach⸗ mittag; 18.00—18.10 Uhr: Hörſzene; 18.30—19 00 Uhr: Der Zeitſpiegel; 19.15—19.30 Uhr: Front⸗ berichte; 19.45—20.00 Uhr: Hans Fritſche ſpricht; 20.20—24.00 Uhr: Otto Dobrindt⸗ſpielt; 21.00 bis 21.30 Uhr: Das deutſche Tanz⸗ u. Unterhaltungs⸗ orcheſter; 21.80—22,00 Uhr: Von Lortzing bis er.— Deutſchlandſender: 11.30—12.00 Uhr: Ueber Land und Meer; 17.10—18.30 Uhr: Klaßiſche Sinfonieſätze; 20.15—22.00 Uihr: Beliebte Klänge aus Oper und Konzert. — eeeeeeeee Karfreitag erſcheint keine Zeitung. Erſcheint die„Neue Mannheimer Zeitung“ zur üblichen Zeit. Anzeigen für dieſe Ausgabe ſind ſpä⸗ teſtens bis Donnerstagabend 18 Uhr aufzugeben. Am Samstag ſind unſere Schalter für Anzeigen und Bezug bis 16 Uhr geöffnet Be- und Entladung an den Ostertagen Am Karfreitag und am zweiten Oſtertag beſteht die uneingeſchränkte Berpflichtung zur Be⸗ und Entladung und zur Abfuhr der Güter. Die Betriebe müſ⸗ ſen daher wie an allen übrigen Tagen Vor⸗ ſorge treffen, daß das Eintreffen von Wag⸗ gons und Kähnen aviſiert werden kann und daß Fahrzeuge und Perſonal für die Abfuhr bereitſtehen bzw. beauftragte Spe⸗ diteure oder Fuhrunternehmen hierfür be⸗ ſtellt werden. Es wird darauf hingewieſen, daß nach der Verordnung über die Ent⸗ ladung und Abfuhr von Waren doͤie Empfän⸗ ger für die Abnahme der durch die Spedi⸗ teure zugerollten Güter Sorge zu tragen haben, da gegenüber den Spediteuren die gleiche Abnahmeverpflichtung wie bei Wag⸗ gonentladungen gegenüber der Deutſchen Reichsbahn beſteht. Die in den Vorjahren am Karfreitng und zweiten Oſterfeiertag nicht voll ausgenutzten Geſtellungsmöglich⸗ keiten an Waggons ſollten Veranlaſſung geben, den eventuell noch vorhandenen Gü⸗ terrückſtand an dieſen Tagen möglichſt ab⸗ zubefördern und Wagen bei öͤen Güterab⸗ fertigungen der Deutſchen Reichsbahn in ausreichendem Maße zu beſtellen. Heidelberger duerschnitt Verſehrten⸗Sportabzeichen für Verwundete. Teillazarett der Nachrichtenkaſerne konnten am Geburtstag des Führers in einer Feier⸗ ſtunde Verſehrten⸗Sportabzeichen an Verwun⸗ dete verliehen werden. Von 72 Mannhei⸗ mer und Heidelberger Kameraden konnten 17 die einmalige Auszeichnung erhal⸗ ten. Kreisleiter Seiler ging in einer An⸗ ſprache auf den Sinn des großen Freiheitskamp⸗ ſes des Volkes ein und betonte, daß der Wille zum Sieg ſich auch in der ſportlichen Ertüchti⸗ gung unſerer Verwundeten zeige, die ihren Kör⸗ per wieder kraftvoll, ihr Gemüt wieder ſelbſt⸗ bewußt gemacht haben. Ein Sachbearbeiter des Berwundetenſports hob hervor, daß in ſyſtema⸗ tiſcher Erziehung Bewegung um Bewegung ge⸗ übt und dem Soldaten allmählich das beglük⸗ kende Gefühl der eigenen Kraft und des Wert⸗ gefühls wiedergegeben werde. Er dem Wunſch, daß auch die aus der Wehrmacht entlaſſenen Kameraden zu einer ſportlichen Ar⸗ beitsgemeinſchaft für die Kriegsdauer zuſam⸗ mengefaßt würden und nach dem Kriege die Sportvereine die Sorge für die ſportliche Aus⸗ „bildung der Verwundeten übernehmen möchten. Goldene Hochzeiten. Spediteur Johann Weidner feiert am heutigen Donnerstag mit ſeiner Gattin die goldene Hochzeit. Trotz ſeiner 85 Jahre ſteht er noch heute ſeinem Möbelſpedi⸗ tionsgeſchäft vor.— Das gleiche Feſt begeht heute das Ehepaar Karl Steiner und Frau Anna, geb. Kocher, Bergheimerſtraße 86. Mit dem Fahrrad verunglückt. In die hieſige Klinik wurde der zwölffährige Sohn des Ein⸗ wohners Grimm aus Wagenbach eingeliefert, der mit ſeinem Fahrrad unter einen Bulldog ge⸗ raten war. Dabei hatte der Junge ſchwere Kopfverletzungen davongetragen. Sein Zuſtand iſt ernſt. gosssααα — Wer heut noch heiat,— tängt an zu stehlen, 2 — im nächsten Winter— 8 wird's ihm fehlen! 2 EEEE ſchloß mit Blick auf Ludwigshafen Der ſtädtiſche Haushaltsplan für das Rech⸗ nungsjahr 1943 wird im ordentlichen Haushalts⸗ plan in der Ausgabe auf 63 995 070 /, im außer⸗ ordentlichen Haushaltsplan in der Ausgabe auf 12¹9 000 und im Sonderhaushaltsplan der Stiftungen und Vermächtniſſe in der Ausgabe auf 40 646 /% feſtgeſetzt. Die Steuerſätze(Hebe⸗ ſätze) für die Gemeindeſteuern, die für jedes Rechnungsjahr neu feſtzuſetzen ſind, wurden wie folgt feſtgeſetzt: 1. Grundſteuer a) für die land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betriebe Hebeſatz 70 v.., b) für die Grundſtücke Hebeſatz 190 v..; 2. Ge⸗ werbeſteuer(nach dem Gewerbeertrag und dem Gewerbekapital) Hebeſatz 290 v.., 3. Zweig⸗ ſtellenſteuer Hebeſatz 377 v. H. Auch Eſſenkarten ſind Urkunden. Ein in einem Ludwigshafener Betrieb beſchäftigter belgiſcher Schloſſer verſuchte, um ſich zuſätzlich Mittageſſen zu verſchaffen, mit einer von ihm gefälſchten Eſſenkarte ſein Ziel zu erreichen. Er hatte ſich nunmehr vor dem Gericht wegen Urkundenfäl⸗ ſchung und verſuchten Betrugs zu verantworten und erhielt ſechs Monate Gefängn ks. Eſſenkarten ſind auch Urkunden. Giſela Schlüter kommt! Die Kreisdienſtſtelle der NSch„Kraft durk Freude“ veranſtaltet am Oſtermontag um 17 Uhr im Pfalzbau⸗Konzertſaal einen bunten Nachmittag mit der bekannten und beliebten Film⸗ und Rundfunkkünſtlerin Giſela Schlüter(„Frau Schnack“). Weitere erfolgreiche Berliner Künſtler werden den Nachmittag zu —— frohen Angelegenheit für alle Beſucher ge⸗ ſtalten. Streirlichter auf Weinheim Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1943 wurde im ordentlichen Haus⸗ haltsplan in der Einnahme und Ausgabe auf 4 296 025 Mark feſtgeſetzt, im außeror⸗ dentlichen Haushaltsplan in der Einnahme und Ausgabe auf 19000 Mark. Die Steuerſätze(Hebeſätze) für die Gemeindeſteuern wurden wie folgt feſtgeſetzt: Grundſteuer für land⸗ und forſtwirtſchaftliche Betriebe 140 v.., für die Grunoſtücke 170 v. Hia Gewerbeſteuer nach dem Gewerbeertrag und dem Gewerbekapi⸗ tal 250 v.., Zweigſtellenſteuer 325 v.., Bür⸗ gergenußauflage auf 1 Mark, auflagepflichtiger Wert 50 Pfg., Kaſſenkredite und Darlehen wer⸗ den im Rechnungsjahr 1943 nicht aufgenommen. Die erforderliche Genehmigung der Auſſichtsbe⸗ hörde iſt am 6. d. Mts. erteilt worden.— Die Aufnahme der an Oſtern in die gewerbliche Be⸗ rufsſchule in Weinheim neu eintretenden Schü⸗ lerinnen findet am 3. Mai um 9 Uhr ſtatt.— Nach ſchwerer Krankheit ſtarb im Alter von 76 Jahren Herr Arthur Beyer, Karrillonſtr. 22. 47jährig verſchied Frau Anna Fiſcher Witwe, geb. Kohl, Am Schloßberg.— Die Anmeldung zur höheren Handelsſchule und kaufmänniſchen Berufsſchule findet am 3. Mai, von 9 bis 1 und 15 bis 18 Uhr, ſtatt. Außer den in den ba⸗ diſchen Gemeinden tätigen kaufmänniſchen Lehr⸗ lingen und Lehrmädchen ſind zum Beſuch ohne Altersbeſchränkung auch Anfänger u. Anfänge⸗ rinnen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr der heſſiſchen Gemeinden Viernheim, Waldmichelbach und Fürth verpflichtet.— Das auf den 24. April feſtgeſetzte 4. und letzte Konzert des Kam⸗ mermuftkvereins mit dem Barylli⸗Trio wurde umſtändehalber verlegt.— Ihren 575. Ge⸗ burtstag beging die bekannte Mitbürgerin Frl. Roſine Krambs, die nahezu fünf Jahrzehnte als ſtaatliche Handarbeitslehrerin mit beſtem Erfolg wirkte und ſich guter Rüſtigkeit erfreut. — Ihr 70. Wiegenfeſt feierte Frau Eliſabeth Steidel Witwe, geb. Preßler, Tannenſtr. 8. Mit dem Kriegsverdienſtkreuz 2. Klaſſe mit Schwertern wurde Maurer Friedrich Hohen⸗ a del, Lindenſtr. 4, ausgezeichnet. L◻+L Rund um Schwetzingen —pf. Schwetzingen. Der frühere Chefarzt des ſtädt. Krankenhauſes, Stabsarzt d. Reſ. Dr. Ju⸗ lius Weindel, der von 1904—1939 dahier über⸗ aus erfolgreich wirkte, iſt in Heidelberg geſtorben und auf dem hieſigen Friedhof unter ſtärkſter Beteiligung von Seiten der Bevölkerung bei⸗ geſetzt worden. Der Verſtorbene hatte ſich als Weltkriegsteilnehmer 1914/18 viele hohe Orden und Ehrenzeichen erworben.— Im Alter von 76 Jahren ſtarb Witwe Eliſabeth Dörfer geb. Ru⸗ land, die Mutter des Profeſſors Hch. Dörfer der hieſigen Hebelſchule.— Witwe Margarethe Te⸗ gethof geb. Speiger, Zähringerſtr. 47, iſt un⸗ erwartet raſch verſchieden.— Wachtmeiſter Alwin Kuntz in einem Art.⸗Regt., wohnhaft Karlſtraße Nr. 11, iſt 28jährig im Oſten auf dem Felde der Ehre für Volk und Vaterland gefallen.— Ober⸗ feldwebel Joſef Czerwek wurde mit dem Kriegsverdienſtkreuz 2. Kl. mit Schwertern aus⸗ gezeichnet. Unſere Mitbürgerin Binchen Reinle am Schlotzplatz feierte ihren 75. Ge⸗ burtstag.— In der Reihe der heimatkundlichen Vorträge im Rahmen der Kulturveranſtaltungen der Stadtverwaltung ſprach am Sonntag im Rat⸗ hausſaal Prof. Arnold von der Hebelſchule über„Baudenkmäler der Heimat“ unter Vorfüh⸗ rung von zahlreichen Lichtbildern. Die intereſ⸗ ſanten Darbietungen fanden den ſtärkſten An⸗ klang bei der zahlreichen Zuhörerſchaft. Sport-Hachirichlen. der Sport am Karfreitag Fußballkampf Baden—Württemberg in Karlsruhe Eines der bedeutenoſten ſportlichen Ereigniſſe am Karfreitag iſt der Fußball⸗Vergleichskampf zwiſchen den Sportgauen Baden und Württem⸗ berg in Karlsruhe. Beiderſeits hat man ſich be⸗ müht, recht ſpielſtarke Mannſchaften auf die Beine zu bringen, ſo daß den Beſuchern im Wildparkſtadion ein gutes Spiel gewährleiſtet iſt. Die badiſche Vertretung zeichnet ſich durch eine große Einheitlichkeit aus, ſtehen doch in ihr nicht nicht weniger als zehn Spieler des Meiſters BfR Mannheim. Ergänzt wird die Meiſterelf durch den bekannten Karlsruher Herberger. Würt⸗ temberg ſtützt ſich auf die bewährten Stuttgarter Spitzenſpieler, zu denen ſich der Aalener Ver⸗ teidiger Seibold, der Heilbronner Außenläufer Horn und der rheiniſche Gaſtſpieler Herbſt(Eß⸗ lingen) als Mittelſtürmer geſellen. Es ſpielen demnach: Baden: Vetter; Krämer, Konrad; Müller, Rohr(alle VfR Mannheim), Herberger(Phön. Karlsruhe); Striebinger, Dan⸗ ner, Druſe, Lutz, Schwab(alle VfR Mannheim). Württemberg: Schmid(VſB Stuttgart); Seibold (ViR Aalen), H. Kronenbitter(Sportfr. Stutt⸗ gart); Horn(VfR Heilbronn), Richt, Kneer(beide BfB); Frey(Kickers), Koch(VſB), Herbſt(Sport⸗ freunde Eßlingen), Bökle(BfB), Dürr(SV Feuerbach). Im ſüddeutſchen Fußball gibt es weiterhin noch eine Reihe von Freundſchafts⸗, Meiſterſchafts⸗ und Aufſtiegsſpielen. Der Tſchammerpokalſieger 1860 München tritt in Ulm gegen eine Stadtmannſchaft an, Heſſen⸗Naſſaus Meiſter Kickers Offenbach be⸗ ſtreitet zuſammen mit dem FS Frankfurt ein Freundſchaftsſpiel anläßlich des Jubiläums der SpVag 03 Frankfurt⸗Fechenheim, der Moſelland⸗ meiſter Tus Nenendorf hat eine Wiesbadener Kreiself zu Gaſt und in Baden iſt noch ein rück⸗ ſtändiges Punkteſpiel zwiſchen Freiburger FJC und Bſe Neckarau vorgeſehen. Im Elſaß iſt das Aufſtiegsſpiel zwiſchen SV Straßburg und Kronenburg zu nennen. In Heſſen⸗Naſſau tref⸗ ſen ſich weiter SV 98 Daxmſtadt und Eintracht Frankfurt in einem Kriegserinnerungsſpiel; die Frankfurter Flak tritt in Nidda(Ob.) gegen eine dortige Kreiself an. Von den übrigen ſportlichen Veranſtaltungen am Karfreitag ſind das Eisſportfeſt vor Wehr⸗ machtsangehörigen im Berliner Svortpalaſt ſowie die Galopprennen in Berlin⸗Karlshorſt und München hervorzuheben. Der SV Waldhof spielt gegen die Nibelungen-Eli Der Sꝰ Waldhof empfängt am Oſterſonntag, nachmittags 3 Uhr, auf ſeinem Sportplatz die be⸗ kannte Militär⸗Mannſchaft, die„Nibelungen⸗ Elf“. Dieſe Mannſchaft ſpielte erſt vor einiger Zeit gegen die Pariſer Militärmannſchaft un⸗ entſchieden:2. Da in ihren Reihen namhafte deutſche Gauligaſpieler ſtehen, muß Waldhof mit einem ſehr ſpielſtarken Gegner rechnen. Die Offenbacher Kickers beim Vfn Am Oſtermontag trifft ſich der Gaumeiſter von Heſſen⸗Naſſau, die Offenbacher Kickers, mit dem VfR auf dem Sportplatz an den Brauereien. Die Offenbacher ſind in Sportkreiſen allgemein be⸗ kannt als eine Kampfmannſchaft erſten Ranges. Sie haben in ununterbrochener Reihenfolge fünf Jahre hintereinander die Gaumeiſterſchaft er⸗ rungen und ſind in den Spielén um die deutſche Meiſterſchaft jeweils weit nach vorn geſtoßen. Am Bieberer Berg konnte der VfR vor Wochen mit einem ganz überragenden Spiel gegen die Offen⸗ bacher Kickers 41 gewinnen. Die Offenbacher zeigen nun eine ſehr ſtarke Mannſchaft für den 26. 4. in Mannheim an: Patzell; Teuber, Staiger; Maier, Löffert, Abt; Staab, Nowotny, Picard, Kaiſer, Schnell. Offenbar verſuchen die Kickers mit dieſer un⸗ gewöhnlich ſtarken Mannſchaft Revanche für das verlorene Heimſpiel zu nehmen. Dem Haupt⸗ treffen geht eine Begegnung der Meiſtermann⸗ ſchaft der Handballfrauen des VfR gegen die ſehr ſtarke Mannſchaft von Phönix Karlsruhe voraus. Handball am Karfreitag Der Karfreitag wird im Handballager ziemlich ruhig verlaufen. Bekannt wurde lediglich ein Spielabſchluß der Poſtſportgemeinſchaft, die auf eigenem Platz die Reichsbahnſportgemeinſchaft empfängt. Das Vorſpiel beſtreiten die Frauen⸗ mannſchaften der Platzherren ſowie des VfR Mannheim. Während das Männerſpiel einen Poſtſieg brin⸗ gen ſollte, werden die Poſt⸗Frauen die Punkte— hier handelt es ſich um ein Pflichtſpiel— dem Meiſter überlaſſen müſſen. Beide Spiele finden am Nachmittag ſtatt. Zum Geburtstag des Führers Großzügige Sportſtiftung für die Jugend Der Sportgau Südhannover⸗Braunſchweig des NS⸗Reichsbundes für Leibesübungen hat zum Geburtstag des Führers außerordentlich groß⸗ zügige Maßnahmen zur Förderung der Leibes⸗ übungen in die Wege geleitet, Von dem Gedanken ausgehend, daß es nur durch den Einſatz der Kämpfer an der Front möglich iſt, die Leibes⸗ übungen und den Sport jetzt und über den Krieg hinaus fortzuſetzen, will der Sportgau ſeine hohe Dankesverpflichkung gegenüber den vor dem Feind gefallenen Soldaten zu einem beſcheidenen Teil auch auf ſportlichem Gebiet an die Hinter⸗ bliebenen abtragen. Er hat daher in Zuſam⸗ menarbeit mit der ſtaatlichen Sportauſſicht und öffentlichen Sportpflege mit Wirkung vom 1. Mai folgende Vergünſtigungen in Kraft geſetzt: 1. Allen Jungen und Mäcdchen, deren Väter in dieſem Krieg für Führer und Volk gefallen ſind, wird als Stiftung ein Stipendium zur Verfügung geſtellt, das ein Studium bis zur vollendeten Berufsausbildung als Turn⸗ und Sportlehrer bzw. Turn⸗ und Sportlehrerin er⸗ möglicht. 2. Alle Jungen und Mädel bis zum 18. Le⸗ bensjahr, deren Väter in dieſem Krieg gefallen ſind, und ihre Mütter werden auf Wunſch von allen Gemeinſchaften des NSRe im Sportgau Südhannover⸗Braunſchweig als beitragsfreie Mitglieder aufgenommen. Ihnen ſtehen damit die Sportplätze, Schwimmbäder und ſonſtigen Sportanlagen, ſoweit ſie Gemeinſchaften des NSSge gehören, zur Benützung unentgeltlich zur Verfügung. Darüber hinaus haben die Jun⸗ gen und Mädel und ihre Mütter freien Eintritt zu allen Veranſtaltungen der NSRe⸗Gemein⸗ ſchaften ſämtlicher Fachgebiete: 4 9 3. Durch die ſtaatliche Sportaufſicht ud öffent⸗ liche Sportpflege der Provinz Hannover und des Landes Braunſchweig iſt veranlaßt, daß dieſen Jungen und Mädchen ſowie ihren Müttern auch die ſtädtiſchen und gemeindeeigenen Sportplätze, Turnhallen, Schwimmbäder und ſonſtigen Sport⸗ anlagen unentgeltlich zur Benutzung freiſtehen. Die Stiftung, mit der der Sportgau das An⸗ denken der Gefallenen würdig ehrt, iſt dem Gau⸗ leiter Lauterbacher durch Urkunde am 54. Ge⸗ burtstag des Führers übergeben worden. Sie ſtellt ein vorbildliches Werk dar aus dem Geiſte, den das ganze deutſche Volk ſeinen Gefallenen entgegenzubringen gewillt iſt. Ischammer-Gedenktag am 2. Mai Der deutſche Sport ehrt ſeinen Reichsſportführer Am Sonntag, 2. Mai, dem Tage, an dem vor zehn Jahren der erſte Reichsſportführer des Groß⸗ deutſchen Reiches berufen wurde, gedenkt der deutſche Sport des verſtorbenen Reichsſport⸗ führers Hans von Tſchammer und Oſten. Den Mittelpunkt aller von der Reichsführung des NSR angeordneten Feiern bildet die Berliner Gedenkſtunde am Glockenturm des Reichsſport⸗ feldes, die ihre beſondere Weihe durch die Ueber⸗ führung der Urne mit der Aſche des Reichsſport⸗ führers vom Tſchammer⸗Haus in die vom Führer als letzte Ruheſtätte beſtimmte Langemarckhalle im Glockenturm auf dem Maifeld erhält. Den NSRe⸗Gemeinſchaften aus Berlin und den an⸗ grenzenden Sportbezirken fällt die ehrenvolle Aufgabe zu, als Vertretung des geſamten deut⸗ ſchen Sports dem verſchiedenen Reichsſportführer die letzte Ehre zu erweiſen. Alle Vereine der Reichshauptſtadt ſind aufgefordert worden, in dieſer Vormittagsſtunde des 2. Mai auf dem Reichsſportfeld aufzumarſchieren. Aber auch im Reich wird die große Gefolgſchaft des Reichsſportführers am Tſchammer⸗Gedenktag ſein Andenken ehren. Die Morgenfeiern oder Feierſtunden im allgemeinen Turn⸗, Sport⸗ und Spielbetrieb am Nachmittag ſtehen alle unter dem Leitgedanken des Tages: Ehre und Andenken dem verſtorbenen Reichsſportführer und natio⸗ nalſozialiſtiſche Leibeserziehung im Dienſt für Deutſchland. Im Rahmen eines von frohem ſportlichem Leben erfüllten Gedenktages wird im ganzen Großdeutſchen Reich der Geiſt des Reichs⸗ ſportführers, den er in zehn Jahren dem NSR mitgegeben hat, geehrt. Die Reichsſportführung gibt jetzt einige wei⸗ tere bekannt. Die Tiſch⸗ tennismeiſterſchäften ſollen in dieſem Jahre wie⸗ der in Breslau vor ſich gehen, und zwar bereits am 29. und 30. Mai.— Die deutſchen Segler er⸗ mitteln ihre Meiſter an drei verſchiedenen Plätzen. Der Titelkampf der 22⸗qm⸗Rennjollen ſindet am 24. und 25. Juli auf dem Starnberger See ſtatt, die Meiſterſchaft in der 6⸗m⸗R⸗Klaſſe iſt zum 21. und 22. Auguſt nach Berlin⸗Wannſee vor⸗ geſehen und der Meiſter in der Olympiajolle ſoll am 18. und 19. September auf dem Müggel⸗ ſee in Berlin feſtgeſtellt werden. Die deutſchen Schützen kämpfen anfangs Ok⸗ tober in Berlin um Meiſterehren. Bereits jetzt hat der deutſche Schützenverband ſeinen Gauen auf⸗ gegeben, bei den Gaumeiſterſchaften einen Fern⸗ wettkampf mit dem Armeegewehr durchzuführen. Die Ergebniſſe werden als Vorentſcheidung zum Wettbewerb um den Preis des Generalfeldmar⸗ ſchalls Keitel gewertet, den die beſte Gaumann⸗ ſchaft bei den deutſchen Meiſterſchaften erhält. Der Moſelland⸗Fußballmeiſter Tus Koblenz⸗ Neuendorf hat am Karfreitag eine Auswahl⸗ mannſchaft des Sportkreiſes Wiesbaden zu Gaſt. Die Wiesbadener Elf beſteht aus Schierſteiner und Biebricher Spielern. Nürnberg und Würzburg treffen ſich am 9. Mai in Nürnberg in einem Frauenhockey⸗Städte⸗ kampf. Gleichzeitig findet ein BDM,Gebiets⸗ treffen zwiſchen Franken und Mainfranken ſtatt. Wirischafts-FHeldungen Vermeidbare Zwangsentladung von Güterwagen Jeder Empfänger eines beladenen Güter⸗ wagens iſt verpflichtet, mit allen Mitteln dafür zu ſorgen, daß der Güterwagen innerhalb der Entladefriſt geleert wird und damit wieder zu neuer Verwendung verfügbar wird. Säumigen Empfängern droht die Zwangsentladung und Abfuhr der für ſie eingetroffenen Güter. Wer es ohne zwingende Gründe dazu kommen Läßt, muß mit einem Gebührenbeſcheid bis zur fünf⸗ fachen Höhe der Entlade⸗ und Abfuhrkoſten rech⸗ nen. Einſprüche hiergegen bleiben im allgemei⸗ nen ohne Erfolg, weil meiſt verſäumt wurde, alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherung der rechtzeitigen Waggonentladung zu treffen. Um unliebſame Ueberraſchungen zu vermei⸗ den— denn mitunter werden auch ganz uner⸗ wartet Waggons von der Güterabfertigung zur Entladung aviſiert— empfiehlt ſich die laufende Fühlungnahme mit der Güterabfertigung. Hierbei hat ſich die Einrichtung eines Bereit⸗ ſchaftsdienſhes bewährt, der fernmündlich unter einer beſtimmten Fernſprehhnummer erreichbar iſt. Dieſer Fernſprechanſchluß muß— was häu⸗ ſig vergeſſen wird— der Güterabfertigung be⸗ kanntgegeben werden und auch dauernd beſetzt ſein. Hat der Waggonempfänger ſelbſt keine Fahr⸗ zeuge oder kein Entladeperſonal zur Verfügung und findet er auch keinen Fuhrunternehmer oder Spediteur, der die Entladung übernimmt, ſo muß er die Stellung von Entladehilfe bei der für den Güterbahnhof zuſtändigen Fahrbereit⸗ ſchaft beantragen. Für die Entladung des Waggons iſt ſtets der im Frachtbrief genannte Empänger verantwort⸗ lich, ganz gleich, für wen das Gut beſtimmt iſt. Die Forderung friſtgerechter Waggonentla⸗ oͤung ſteht nicht nur auf dem Papier, ſie muß unter allen Umſtänden erfüllt werden. Die zu⸗ ſtändigen Behörden haben zur Unterſtützung den Waggonempfänger geeignete Vorkehrungen ge⸗ troffen(ſ. Entladehilfe). Wer ſich ihrer nicht be⸗ dient, hat ſich die Folgen ſelbſt zuzuſchreiben. Vom Kriegseinsatz der Börsen dem Jahresbericht über die Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Börſe geht Dr. F. Kempken, Düſſeldorf, auch auf den Kriegseinſatz der Bör⸗ ſen ein. Die Auffaſſung, daß die geſunde Grund⸗ lage und Verfaſſung der Börſe ſie befähige, ihre wichtigen Aufgaben gerade im Kriege zu erfül⸗ len, gelte ohne auch jetzt, da wieder ein Jahr vielſeitiger Arbeit abgeſchloſ⸗ ſen iſt. Es iſt daher begreiflich, daß der Kriegs⸗ einſatz der Börſen ihre Marktgeſtaltung wie auch die Tätigkeit der Börſenleitung⸗ und Ver⸗ waltung weſentlich beſtimmt. Manche Friedens⸗ arbeiten ſind zurückgetreten, dafür ſind andere zeitbedingte Aufgaben hinzugekommen. In das Jahr 1942 iſt die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Börſe mit einem geſicherten Beſtand an Wert⸗ papieren und einem gegen das Vorjahr unver⸗ ändertem Mitgliederbeſtand eingetreten. Auf dem Wertpapiermarkt überſtiegen die Zugänge die des Vorjahres. Unter den Zugängen waren 34 Neuzulaſſungen von Aktien(weitere Kapital⸗ erträge) und eine Wiederzulaſſung. Bei den hereingekommenen feſtverzinslichen Werten han⸗ delte es ſich um 2 Stadtanleihen, 28 Werte öf⸗ fentlich⸗rechtlicher Kreditanſtalten und Körper⸗ ſchaften, ſowie von Hypothekenbanken und um 4 Induſtrieſchuldverſchreibungen. Von den 36 Abgängen haben die feſtverzinslichen Werte, wie auch bei den Zugängen, den größten Anteil, ihnen ſtehen 4 Aktienwerte gegenüber. Die Zahl der amtlich eingeführten Werte iſt damit auf 428 geſtiegen. Der Zuwachs kommt ganz den feſt⸗ verzinslichen Werten zugute, deren Zahl 279 beträgt, während die Zahl der Aktien mit 136 und der Kuxe mit 13 ſich nicht verändert hat. Im Wege. der Kapitalberichtigung gemäß DABO kamen neue Aktien von 46 Geſellſchaften in den amtlichen Verkehr. Auch hier überſtiegen die Einführungen an Zahl und Nennbetrag er⸗ heblich die des Vorjahres. Daraus ohne weite⸗ res auf einen gleichartigen Verlauf des Bör⸗ ſengeſchäfts zu ſchließen, ginge allerdings zu weit. Die Marktbewegung iſt von vielerlei Faktoren abhängig, zu denen zweifellos die Be⸗ ſchaffenheit des Marktes ſelbſt gehört. Je beſ⸗ ſer ſeine Grundlage und Verfaſſung, um ſo gün⸗ ſtiger die Möglichkeit für die geſchäftliche Be⸗ tätigung. Wasserstandsbeobachtungen: Rhein-Pegel: 20. 21. 22. Rhein-Pegel: 20. 21. 22. Rheinfelden.24.54..46 Mannheim.75.75.80 Breisach.80.99.07 Kaub.81.80.78 Kehl.53.74.73 Köln—.71.67 Sraßburg.38.48.57 Neckar-Pegel: Maxau.92.99.17 Mannheim.70.68.80 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer exausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer eitung, Dr. Fritz Bode& Co. Mannnheim. R 6. Zur Zeit Preisliſte Nr. 14 gültig FAMILIEN-ANZEIGEN Heide— Rosmarie. Die glückliche Geburt v. Zwillingskindern zeigen hocherfreut an: August Hüttler, Z. Z. Wehrm., u. Frau Rosa geb. Gänbmantel, 2. Z. Entbind.-Heim Altendorf, Neckarau.. 19. 4. 43. Luts. April 1943. Die Geburt ihres 2. Kindes geben bekannt:“ Ellen Scheffe(Städt. Krankenhs., Privatabteilung Prof. Holzbach)- Hauptmann Werner Scheffe. Mannheim, Rennershofstraße 9, 21. April 1943. St6177 Ihre Vermählung geben bekannt: Erich Hasselbach, Leutnant und Batterieführer- Lotte Hasselbach geb. Bauermeister. Mannheim, R 7, 23. Trauung: Christuskirche am 24 April, 12 Uhr. Stõ980 kameraden. Als Vermählte grüßen: Lorenz Unold Katharina Unold verw. Groneberg.- Ludwigshafen /Rh. Mhm.-Käfertal, 22. April 1943. Gott dem Allmächtigen hat es ge- fallen. meinen lieben. treusorgen- den Vater. Bruder. Schwager und- Georg Börtlein nach langem. schwerem Leiden. Wohlvorbereitet, zu sich in die Ewiskeit abzurufen. Mannheim(8 6. 13). 21. April 1943. In tiefer Trauer: Tochter Eleonore u. Anverwandte— Beerdigung am 23. April 1943. vor- mittass 10.30 Uhr. Gott der llmächtige hat am 19. April 1943 meine Ib. Frau. unsere gute Mutter. Tochter. Schwester. Schwägerin und Tante, Frau Margarete Stärk geb. Henzel nach langer. schwerer Krankheit im Alter von nahezu 44 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Mannheim, den 21. April 1943. Lindenhofstraße 23. In tiefer Trauer: Karl Stärk und Kinder Heinz und Inge: Familie Geore Henzel und Angehöriae. Verwandten 23. April. um 14.30 Uhr statt. Rheinau: 10 Uhr Lohr(Kirchenchor. Mein über alles geliebter. treubesorgter lieber Papa Arthur Petersen Stabsgruppenführer bei der Luit · schutzpolizei ist heute im Alter von 38 Jahren seinen schweren Verletzungen, die er in Ausübung beim Fliegerangrifl vom 17. d. M. erlitten hat. erlegen.„— Mannheim. Heidelberg-Kichheim u. 5 Heidelberg-Handschuhsheim. In tief. Leid: Frau Anna Petersen geb. Schneider und Kind Heidi sowie Eltern. alle Anverwandten. Die Beerdisung findet am Samstag. 24. April. um 14.30 Uhr. auf dem Hauptfriedhof statt. -Wir betrauern mit den Anschöri- gen den Verlust unseres lieben. treuen Mitarbeiters und Arbeits- Seine Betriebsführung und Arbeiskameraden. Nach Gottes unerforschlichem Rat- schluß ist meine liebe Frau. unsere treusorgende mutter. Grobmutter. Tante und Schwägerin, Frau Philippine Hess geb: Kohl nach kurzer Krankheit für immer von uns gegangen. Mannheim, den 21. April 1943. Pumpwerkstraße 25/7. In tiefer Trauer: u. Kinder; Konrad Hess u. und Enkelin Iise: Else Hess: Karl Hess(2z. Z. Wehrm.) und Frau. Beerdigung: Samstag. 24. 4. 1943. mittass 12 Uhr. friedhof Mannheim. ————————— Schmerzerfüllt geben wir allen traurige Nachricht. daß durch ein tragisches Schicksal in der Nacht vom 16. auf 17. April meine liebe Frau und Lebenskamerad, Frau Anna Sattler geb. Pausch aus unserer Mitte gerissen wurde. Mannheim. den 21. April 1943. In tiefer Trauer: Die Beerdigung findet Freitag. den Karl Sattler und Kinder. Beerdisung: 23. 4. 43, vorm: 11 Uhr Heute morgen entschlief nach schwerer Krankheit. wohlvorberei- tet. mein lieb. guter Mann, unser guter. treusorgender Vater, Groß- vater. Schwiegervater. Schwager und Onkel Simon Herrmann Oberpostschaflner i. R. im 74. Lebensiahr. Mannheim-Käfertal. 22. April 1943. Rebenstraße 3 Mann. mein seines Dienstes In stiller Trauer: Katharina Herrmann geb. Schmitt: Mardareta Heikampf geb. Herr- mann; Klemens Heikampf u. zwei Enkelkinder Klementine und Johanna. Beerdigung: Samstag 24. 4. 1943. nachm..30 Uhr. von der Leichen- halle Käfertal. Geschwister und In der Nacht zum 17. 4. verloren wir unsere geliebte Mutti Kathinka Neugebauer geb. Pecz Mannheim, den 20. April 1943. In Trauer: Hans und Lothar Neu- Kebauer(z. Z. im Felde); Recka Schwester, Neuxeb Petra N b Beerdigung: Donnerstag. 18.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof.- Es wird gebeten. von Beileidsbesuchen Ab- stand zu nehmen. Mutter, eee eeeeee ——— Für die zahlreichen. wohltuenden Beweise der Anteilnahme beim Hinscheiden meines lieben Mannes, Herrn Gustav Zweyzarth. sage ich aut diesem Wege herzlichen Dank. Mannheim-Käfertal. 21. April 1943. Wormser Straße 19a. Anna Zweygarth geb. Pianz-Sponasel. Johann Hess Frau auf dem Haupt- und Bekannten die Für die liebevolle Anteilnahme und Kranzspenden beim Tode mei- ner lieben Schwester. Frau Helene Hützen geb. Gräbner, die wir in diesen Tagen so wohltuend emp- kanden, danke ich auch im Namen aller Hinterbliebenen herzlichst. Heidelberg-Schlierbach. 19. 4. 1943 Wolfsbrunnenwes. Friedericke Gräbner. Freunden und Bekannten die trau- rige Mitteilung, daß mein lieber Mann. unser guter Vater, Schwie⸗ gervater. Großvater. Schwager und Onkel Michael Schulz, Malermeister im Alter von 6894 Jahren. nach langem. schwerem Leiden. sanit entschlafen ist. Mannheim. den 22. April 1943. Meerwiesenstraße 8. In tiefer Trauer: Frieda. Schulz geb. Sträſle: Wilhelm Schulz u. Frau Else geb. Weiß; Frieder Schulz(2. Z. Luftw.) und Frau Bernhild geb. Längin; Hugo Kit⸗ telmann und Frau Marie geb. Schulz: Edgar Konrath und Frau Friedel geb. Schulz: Wilhelm Büldmever(2. Z. Wehrm.) und Frau Susanne geb. Schulz: Enkel und Verwandte. Beerdigung: Samstag. ½12 Uhr. von der Leichenhalle aus. Berichtigung Die Beerdigung von Herrn Otto Hafner wurde auf Freitagvormittag 10 Uhr verlegt. Für die zahlreichen schriftlichen und mündl. Beweise herzl. Anteil- nahme an d. schweren u. schmerz- lichen Verlust durch den Helden- tod meines Ib. unvergeßl. Mannes und Vaters. unseres Ib. Sohnes und Bruders,. Schwiegersohnes, Schwa- gers. Onktels u. Neffen Arthur Brox Obergefr. in einem Flak-Regiment. sagen wir auf diesem Wege ren innigsten Dank. Mannheim-Rheinau. 20. April 1943. In tiekem Leid: Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Frau Franziska Brox geb. Funk. Amtl. Bekanntmachungen Ausgabe von Seefischen. Die nächste Fischverteilung erfolgt am Karfrei⸗- tag. dem 23. 4. 1943.—12 Uhr. gegen Vorlage der gelben Ausweiskarte zum Einkauf von Seefischen in den ieweils zuständigen Verkaufsstellen. Zum An- kauf werden zugelassen die Kunden der Verkaufsstelle Nr. d. Ausw.-Karte 1. Abpel 1171—1330 2. Graßberger 851— 970 3. Heintz 931—1070 4. Keilbach 1781—1950 5. Krämer 2231—2490 6. Frickinger 1771—1990 7. Maver 2071—2320 8. Müller 2001—2210 9. Nordsee. S 1 8441—9180 ga. Nordsee. Mittelstr. 12601—12780 10. Reuling 2281—2560 11. Seppich 2171—2400 12. Vogelmann 2961—3270 13. Wittis 1471—1660 14. Zeilfelder 831— 910 15. Zöller 961—1100 16. Adler/ Butsch 1541—1710 u. f. Schiff. 17. Eder 421— 460 18. Erdmann 661— 780 19. Roth 611— 690 20. Droll 521— 560 22. Hofmann 401— 430 23. Schreiber. Friedrichst. 331— 370 24. Schreiber. Seckenheim 421— 490 25. Schreiber. Sandhofen 501— 530 26. Goedecke. Seckenheim 321— 360 27. Ueberle 1771—1960 28. Schreiber. Neuostheim 251— 290 29. Schreiber. Neck. Str. 201— 250 30. Gem.-W. Uhlandstr. 171— 220 31. Gem.W Wallstadt 171— 210 32. Gem.-W. Hch.-Lanz-Str. 201— 240 33. Gem.-⸗W. Mittelstraße 211— 250 34. Schreiner. Sandhofen 1451—1560 35. Koch 1161—1290 36. Wellenreuther 641— 720 37. Walk 531— 610 38 Gugger 711— 820 39. Anker 231— 270 Der Anspruch auf Lieferung verkällt. falls die Abholung nicht am Freitag. dem 23. April 1943. mittags 12 Uhr. er- Lelet. Städt. Ernährungsamt. Eierverteilung, Auf den vom 5. April bis 2. Mai 1943 gültigen Bestellschein Nr. 48 dér Reichseierkarte werden weiter a ben: auf den Abschnitt c Auf Anordnung des Bad. Finanz- und Wirtschaftsministers bleiben das Städt. Hallenbad und die Volksbäder von Freitag, den. April bis einschl. Mon- tag. den 26. April d. J. geschlossen. Der Oberbürgermeister.(491 Die Städt. Sparkasse— Haupt⸗ Zweigstelle Neckarstadt— Meß. platz, Schimperstraße 2— hat ihre Schalter wieder geöffnet. 2 Eier. Die auf den Abschnitt c auszu- gebenden weiteren 2 Eier dürfen erst ausgegeben werden, nachdem die Be- rechtigten die ihnen auf die Abschnitte a und b zustehenden 4 Eier erhalten haben. Eine bestimmte Ausgabezeit wird nicht festgesetzt. Bei verspätetem Ein- treſfen der Eier behalten die Ahschnitte auch über die Laufzeit hinaus Gültig⸗ keit. Der Landrat des Kreises Mann- heim. Ernährungsamt Abt. B. Städt. Ernährungsamt Mannheim. Abgabe von Gemüse- Konserven. Die Besteller von Gemüsekonserven in Dosen werden aufgefordert. die vor- bestellte Ware bis spätestens Dienstag- abend(27. April 1943) bei den Klein- verteilern abzuholen, andernfalls der Anspruch auf Belieferung verfällt. Städt. Ernährungsamt Mannheim. Stückgutzustellung über die Oster- feiertage. Es ist notwendig, daß am Karfreitag und Ostermontag Stückgut⸗ sendungen zugefahren werden. Alle Industrie- und Handelsbetriebe und auch Privatpersonen werden daher dringend aufgefordert. dafür zu sor- gen, daß die an den erwähnten Tagen zugestellten Sendungen unverzügl. ab- genommen werden. Falls notwendis. sind benachbarte Betriebe oder Perso- nen mit der Abnahme der Sendungen zu beauftragen. Wirtschaftskammer Mannheim.(6926⁵ G0TTESDIENSTE EvaugelischerGottesdienstanzeiger Ostersonntag: Trinitatiskirche:.30 Scharnberger; 10 Kiefer(Kirchenchor, hl. Abendmahh); 11.15 Uhr KG. in G 4. 5. Neckarspitze: 10 Grimm; 11 KG. Grimm. Konkordienkirche: 10 Uhr Lutz(Kir- chenchor, hl. Abendmahl). Christuskirche: 10 Uhr Dr. Weber (Bachchor. hl. Abendmahl). Neuostheim: 10 Hahn chl. Abendm.). Friedenskirche: 10 Uhr Münzel(Kir- chenchor, hl. Abendmahl). Johanniskirche: 10 Uhr Scharf(Kir- chenchor. hl. Abendmahl). Markuskirche: 10 Uhr Speck(Kirchen⸗ chor. hl. Abendmahl). Matthäuskirche:.45 Gänger: 10 Uhr Gänger(Kirchenchor, hl. Abendm.). Lutherkirche: 10 Uhr Jundt(Kirchen- chor. hl. Abendmahl). Eggenstr.: 9 Uhr Jundt(hl. Abendm.). Gemeindehaus Zellerstr.: 10 Uhr Hessig (hl. Abendmahl). Auferstehungskirche: 10 Uhr Scharn⸗ berger(hl. Abendmahl). Pauluskirche: 10 Uhr Hörner chl. Abendmahl); 11.15 Uhr KG. Sandhofen: 10 Ewald(hl. Abendmahl). Siedlung Schönau:.30 Wild: 10.30 KG Diakonissenhaus: 10.30 Uhr Scheel. (Schwesternchor). Feudenheim; 8 Uhr Osterfeier auf dem Friedhof. Kammerer: 10 Uhr Kam- merer chl. Abendmahl). Friedrichsfeld: 10 Uhr Schönthal(Kir- chenchor, hl. Abendmahl). Käfertal: 10.30 Schäfer(Kirchench., Bl. Abendm.); 11.30 KG. im Gemeindehaus. Käfertal-Süd:.30 Uhr Schäfer chl. Abendmahl): 10.45 Uhr KG. * hl. Abendmahl); 17 Uhr lit. Gottesdst. Pfinastbers: 9 Uhr Luger(Kirchench., hl. Abdm.): 17 Uhr lit. Gottesdienst. Seckenheim: 10 Dr. Duhm(hl. Abdm.). Wallstadt: 10 Dr. Faulhaber(hl.Abdm.) Ostermontan: Trinitatiskirche: 10 Grimm(hl. Abdm.). Konkordienkirche: 10 Lutz; 11.15 KG. Christuskirche: 10 Mayer; 11.15 KG. Maver. Neuostheim: Siehe Christuskirche. Friedenskirche: 10 Uhr Speck. Johanniskirche: 10 Unr Emlein; 11.15 KG. Emlein. Markuskirche: 10 Uhr Münzel: 11 Uhr KG Münzel. Matthäuskirche: 10 Uhr Kaufmann: 11 Uhr KG. Kaufmann. Lutherkirche: 10 Uhr Feuerstein: 11.15 KG. Feuerstein. Gemeindehaus Zellerstr.: 10 Uhr Hahn: 11 Uhr K6G. Hahn. Auferstehungskirche: 9 Uhr Hörner. Pauluskirche: 10 Uhr Hörner. Sandhofen: 10 Uhr Bartholomae. Städt. Krankenhaus: 10.45 Uhr Hessig. Diakonissenhaus: 10.30 Uhr Fritze. Feudenheim: 10 Kammerer; 11.15 KG. Friedrichsfeld: 10 Uhr Schönthal; 11 Uhr KG. Schönthal. Käfertal: 10.30 Uhr Schäfer. Käfertal-Süd:.30 Uhr Schäfer. Pfinsstbers: 9 Uhr Lohr; 10 Schüler-Gd. Seckenheim: 10 Uhr Dr. Duhm. Wallstadt: 10 Uhr Adelmann. Rheinau: 10 Uhr Luger: 11 Schüler-Gd. THEATER Nationaltheater Mannheim. Frei- tag(Karfreitag), 23. April, Vor- stellung Nr 257, außer Miete: „Aphigenie in Aulis“, Oper von Ghr. W. Gluck. Anfang 17 Uhr, Ende etwa 19.30 Uhr. KONZERTE Christuskirche. Karfreitag den 23. April 43, 18 Uhr: Karfreitag- musik. Ausführ.: Annelise Luet⸗ johann, Hamburg(Soprar), Käte Manzar- Back und Hilde Lenz (Violinen), Kirchenmusikdirektor Dr. Oskar Deffner(Orgel).- Die Folge bietet geistliche Konzerte u Lieder von Schütz und Reger, Violin- und Orgelwerke von Frescobaldi, Bruhns, Bach und Reger. Eintritt im Schiff frei, Empore RM.— 9²⁴