9* Einzelpreis 10 Pf. Ntue Mannheimer Seitung Erſcheint wöchentl. 6mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholk.70 Mk., durch die Poſt.70 M zuzügl 42 Pig Beſtellgeld Abholſtellen Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr 42 Schwet⸗ zinger Str 44 Meerfeldſtr 13. Ne Fiſcherſtr 1, Fe Hauptſtr Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen bis ſpäteſtens 25. für .70 Mk. und 35 Pig. 55. W Oppauer Str 8, den folgenden Monat. beſtimmten Anzelgenprelſe: 2 millimeterzeile 78 Pfg Für Familienanzeigen ermäßigte Srundpreiſe ültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 14 Bei Zwangsvergleichen od Konkurſen wird einerlei Nachlaß gewährt Keine Sewähr für Knzei en in beſtimmten Ausgaben an lätzen und für fernmündlich erteilte 22 mm breite Millimeterzetle 14 Pfg., 65 mm breite Texk⸗ Allgemein Aufträge Gerichtsſtand Mannheim Freitag, 7. Mai 1943 Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle K 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 N Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Orahtanſchrift: Remazelt Maungeim 154. Jahrgang— Nummer 122 Die Miſſion Davies' in oskat Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 7. Mai. „Die hieſigen Kreiſe verhehlen ſich nicht, daß alle Nachkriegspläne über die Geſtal⸗ tung Europas, die man jetzt ſo eifrig dis⸗ kutiert und die u. a. zu dem Konflikt zwiſchen den polniſchen Emigranten in London und der Sowietregierung geführt haben, reine Luftſchlöſſer ſind“, heißt es in dem Bericht eines ſchweizeriſchen Korreſpondenten in Waſhington. Man meint in der amerikaniſchen Bundeshaupt⸗ ſtadt allerdings, wie aus dem Bericht des ge⸗ nannten Korreſpondenten weiter hervor⸗ geht, daß dieſe Luftſchlöſſer Wirklichkeit werden könnten, wenn man ſich mit den So⸗ wiets über die künftigen Grenzen einige. Aber auchedann werden dieſe Pläne das bleiben, was ſie von vornherein waren: Eine fata morgana der Regierungen der Weſtmächte, mit der ſie ſich und ihre eigenen ⸗ Völker ebenſo narrten wie Wüſtenwan⸗ derer, die inmitten des trockenen Sandes plötzlich eine leuchtende Stadt mit grünen⸗ den Bäumen erblicken. Darum werden auch die großen Hoffnun⸗ gen unerfüllt bleiben, die man an die Ent⸗ ſendung des Sonderbeauftragten Rooſe⸗ velts, Davies, nach Moskau knüpft. Dieſe Miſſion iſt lediglich ein Zeichen da⸗ für, daß die USA⸗Regierung es für not⸗ wendig hält, von ſich aus direkt in den Kon⸗ flikt einzugreifen, nachdem bisher die di⸗ plomatiſche Behandlung dieſer Frage allein bei London lag. Davies Auftrag geht nicht nur dahin, eine Verſtändigung zwiſchen den Sowjets und den polniſchen Emigran⸗ ten herbeizuführen— das iſt für Waſhing⸗ ton wie für London zunächſt eine Frage zweiten Ranges— ſondern Stalin zu einer Zuſammenkunft mit Rooſevelt oder mit Rooſevelt und Churchill zu bringen. Die Londoner„Times“ berichtet jedenfalls am Freitagmorgen aus amerikaniſcher Am Kubanbrückenkopf Aufnahme: Kriegsberichter Fenske, HH.,.) Quelle erneut, daß Premierminiſter Chur⸗ chill in nächſter Zeit nach Moskau fahren werde. Allerdings muß Rooſevelt bei ſei⸗ nen außenpolitiſchen Beſtrebungen ganz allgemein zur Zeit etwas vorſichtig ſein. Das geht ſchon aus dem überaus zurückhal⸗ tenden Benehmen des Staatsdepartements und des Weißen Hauſes hervor, die bisher eindeutig überhaupt noch nicht geäu⸗ ßert haben. Dieſe Vorſicht iſt aus innen⸗ ſich. Erx ſoll verſucken den„Tuftſcklöſſern“ eine reale Grundlage zu geben 2 politiſchen Rückſichten erforderlich. Die bevorſtehenden Präſidentſchafts⸗ und Kon⸗ greßwahlen werfen ihre Schatten voraus und beeinfluſſen alle wichtigen amerika⸗ niſchen Entſcheidungen. Bei dieſen Wahlen abet muß Rooſevelt angeſichts der ſchwa⸗ chen Stellung der Demokratiſchen Partei, auf einige Millionen polniſche Stimmen in den USA Rückſicht nehmen, auf die er im Augenblick nicht verzichten kann. ſeuchelei, Scuwindec und Selbstgefãcigkeit * Mannheim, 7. Mai. Im Jahre 1938, alſo zu einer Zeit, da man noch Bekenntniſſe riskieren konnte, ohne fürchten zu müſſen, gleich geſtellt zu werden, erſchien in London das Buch eines engliſchen Schriftſtellers namens Bryant „Leader and Pages“. Das Buch ſtellt den Verſuch einer Charakteranalyſe des engliſchen Volkes dar und iſt, wie zuge⸗ geben werden muß, mit ziemlichem Freimut geſchrieben. Unter den vielen intereſſanten Schlußfolgerungen, zu denen der Verfaſſer im Laufe ſeiner Unterſuchung gelangt, iſt vielleicht die die intereſſanteſte:„Wir Eng⸗ länder ſind ein außergewöhnliches Volk. Was Heuchelei, Schwindelei und Selbſt⸗ gefälligkeit anlangt, ſo kommt uns kein an⸗ deres Volt der Welt gleich. Es iſt uns faſt unmöglich, den Geſichtspunkt eines an⸗ Schwerste Abwehrkämpfe in Tunesien anhaltende Kämpfe am Kuban-Brückenkopf/ Um bonnerstag 155 Sowietilugzeuge abgeschossen I Führerhauptquartier, 7. Mai. An der Oſtfront des Kuban⸗ Brückenkopfes hielten die harten Abwehrkämpfe au. Die Sowjets, die unter Einſatz zahlreicher Panzer gegen unſere Stellungen anrannten, wurden erneut blutig abgewieſen. In zahlreichen heftigen Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden geſtern 146, durch Infanteriewafſen 9 weitere Sowjelflugzeuge abgeſchoſſen. Davon wurden allein 50 von insgeſamt 70 an⸗ greifenden Flugzengen bei einem ge⸗ ſcheiterten Anflug auf Orel vernichtet. Die eigenen Verluſte an der geſamten Oſtfront betrugen fünf Flugzeuge. Mariue⸗Küſtenbatterien verſenkten im Seekanal bei Leningrad zwei ſowje⸗ tiſche Wachboote und beſchädigten zwei weitere ſchwer. „Blind an den In Tuneſien griff der Feind mit vielfach überlegenen Infanterie⸗ u. Pänzerverbänden, die von ſtarken Flie⸗ wurden, Stellungen die im gerkräften unterſtützt deutſch⸗ italieniſchen Sieg glauben -auch wenn die ganze Weirt Kopt stehen sollte“/ Eine neue Rede Scorzas EP. Rom, 7. Mai. Der Generalſekretär der faſchiſtiſchen Partei, Carlo Scorza, hielt vor einer Ver⸗ ſammlung der führenden Faſchiſten im Teatro Adriano in Rom eine Rede, in der er die Grunoſätze der Handhabung der Po⸗ litik der faſchiſtiſchen Partei entwarf. Scor⸗ za erklärte: „Dieſen Krieg wird nicht jene Nation gewinnen, die in der letzten Schlacht ſiegt, ſondern das Volk, das verſtanden haben wird, ſeine Nerven bis zur Undurchdring⸗ lichkeit hart zu machen, und das ſeinen Atem für eine Stunde länger aufgeſpart haben wird. Den Frieden aber wird das Volk gewinnen, das an den Verhand⸗ lungstiſch anit der größeren Kompakt⸗ heit, Ordnung, Diſziplin, und einem über⸗ zeugenden politiſchen Gedanken herantre⸗ ten wird. Die Güte, die Weisheit und die neue Tugend ſichern dem italieniſchen Volke Ewigkeit.“ Zur Erlangung dieſer Siegesvorausſet⸗ zungen ſtellte Scorza eine Reihe von For⸗ derungen an die Faſchiſten. Er erklärte, daß der alte Faſchiſt ehrlich, opferfreudig und bereit ſein ſoll, ſein Leben für den Duce zu geben. Scorza forderte die Rückkehr zur Revolution und ihren reinen Grundſätzen, und kündigte noch Kämpfe und Siege für die totale Be⸗ hauptung des Faſchtsmus an. Zum Schluß erklärte er, daß das Volk nur eines verlangt: ſtark, entſchloſſen und mit Ge⸗ rechtigkeit befehligt zu werden. „Wir aber“, fuhr er fort,„verlangen vom Volk: weiter blind an den Sieg zu glauben bis zum Abſurdum, ſelbſt wenn die ganze Welt Kopf ſtehen ſollte.“ Durch USA-Füllfederhalter getötet EP. Rom, 7. Mai. Zwei neue Opfer der durch Exploſipſtoff geladenen Füllfederhalter ſind bei Neapel zu beklagen. Es handelt ſich um die beiden Kinder des Bauern Gicacchino in dem Ort Afragola bei Neapel, Eugen und Carme⸗ lina, ein Mädchen von drei Jahren, das beſonders ſchwer verletzt wurde. Beide Kinder liegen im Lazarett der Unheilbaren in Neapel. „lapan bereit, einen vernichtenden Schlag Zzu führen“ Der japanische Ministerpräsident kündigt Groß-Offensive der japanischen Wehrmacht an EP Tokio, 7. Mai. BVor 400000 Einwohnern Manilas, die ſich zum erſten Jahrestag der Befreiung von den Nordamerikanern zu einer Dankes⸗ kundgebung verſammelt haben, betonte Miniſterpräſident Hideki Tojo erneut die Bereitwilligkeit Japans, den Philippinen die Unabhängigkeit zu geben. „Die Eindrücke, die ich ſeit meiner An⸗ kunft von euren energiſchen Anſtrengungen für die Errichtung eines neuen philippini⸗ ſchen Staates und von eurer begeiſterten Zuſammenarbeit mit Japan erhalten habe“, führte Tojo aus,„veranlaſſen mich, die Worte zu wiederholen, die ich Anfang die⸗ ſes Jahres im japaniſchen Reichstag ſprach, daß Japan den Filipinos die Verwirk⸗ lichung ihrer Unabhängigkeit ermöglichen wird.“ 95 „Japaus Wehrmacht hat alle ſtrategiſch wichtigen Punkte Großoſtaſiens befeſtigt,“ juhr Tojo fort,„und iſt jetzt bereit, einen Vernichtungsſchlag gegen den Feind zu führen.“ Die tauſend Millionen Bewohner Groß⸗ oſtaſiens ſind wie ein Mann entſchloſſen, den Krieg bis zum ſiegreichen Ende durch⸗ zuführen. Ebenſo verſtärken Deutſchland, Italien und unſere anderen Verbündeten in Europa laufend die Zuſammenarbeit mit Japan, um eine neue Weltordnung zu errichten.“ Tojo ſprach gleichzeitig ſein feſtes Ver⸗ trauen in Japans Sieg aus und betonte noch einmal Japans klare Ueberzeugung, daß Japan den Auftrag habe, die engliſch⸗ nordamerikaniſchen Mächte im Fernen Oſten zu vernichten, damit ſie niemals mehr die Möglichkeit haben, ihre Machtmittel in die⸗ ſem Raum ſpielen zu laſſen. Tojo ſchloß ſeine Anſprache mit den Worten:„Ich vertraue darauf, daß ihr weiterhin mit der gleichen Begeiſterung, die ihr heute zeigt, mit. Japan im Dienſte der weiteren Führung des Krieges zuſammen⸗ arbeitet, damit die 18, Millionen Filipinos ſobald wie möglich ſich der Errichtung ihrer Unabhängigkeit würdig erweiſen.“ feindliche Schitisverluste im Pazifik Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 7. Mai. Das Kommuniqusé der im Südweſtpazi⸗ fik operierenden anglo⸗amerikaniſchen Streitkräfte gibt, ſo meldet Reuter, zu, daß fünf ihrer Schiffe an der auſtrali⸗ ſchen Küſte von U⸗Booten verſenkt worden ſind. Das Kommuniqus lautet:„Fünf Han⸗ delsſchiffe, ein USA⸗Frachtſchiff mittlerer Tonnage, ein großes Frachtſchiff und zwei kleine auſtraliſche Frachtſchiffe ſowie ein kleines norwegiſches Frachtſchiff wurden oͤurch Feindeinwirkung verſenkt“. Die von Woche zu Woche geſteigerte Aktivität der japaniſchen Kriegsmarine und Luftwaffe auf dem pazifiſchen Kriegsſchau⸗ platz hat, wie aus Waſhington zuverläſſig verlautet, die Vereinigten Staaten gezwungen, einen viel größeren Schiffsraum auf den fern⸗ öſtlichen Linien einzuſetzu als es im Rovoſeveltſchen Kriegsprogramm für 1943 vorgeſehen war. Die Hilferufe Auſtraliens an Waſhington und die dringenden Vorſtellungen Mac Ar⸗ thurs haben Präſident Rooſevelt zu einer Umſtellung der auf den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen zum Einſatz kommenden US⸗amerikaniſchen Flottenkräfte genötigt. Dadurch iſt nicht unbeträchtlicher amerika⸗ niſcher Schiffsraum für den Geleitſchutz auf den Atlantiklinien herausgezogen woͤrden, die nun von der ſchon bis an die Grenze d ihrer Leiſtungsfähigkeit in Anſpruch genom⸗ menen britiſchen Kriegsflotte beſetzt werden müſſen. Man befürchtet in London, daß man das. bisherige Geleitſchutzſyſtem wegen der über⸗ mäßigen Inanſpruchnahme der britiſchen. Schiffseinheiten nicht mehr aufrechterhalten kann, nachdem die Vereinigten Staaten ſich zu der Verſtärkung ihres maritimen Poten⸗ tials gegenüber Japan gezwungen geſehen, haben. In Waſhington und Longon wird dieſe erneute Schwierigkeit in der Schlacht auf den Meeren auf die militäriſche Abſtian⸗ mung der deutſchen und japaniſchen Aktionen zur See zurückgeführt. nördlichen und mittleren Frontabſchnitt an. Trotz heldenhaften Widerſtandes der deutſchen und italieniſchen Truppen und trotz zahlreicher Angriffe, bei denen 12 Panzer abgeſchoſſen und einige hun⸗ dert Gefangene eingebracht wurden, ge⸗ lang dem Feind an einer Stelle ein tiefer Einbruch. Die Schlacht danert in erbitterten Kämpfen an. Vor der weſtfranzöſiſchen Kü ſte ſchoß ein einzelnes deutſches Hafenſchutzboot aus einem angreifenden Bomberverband zwei britiſche Flug⸗ zeuge ab. 5 Die Versenkung des englischen-Bootes Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 6. Mai. Ueber die Verſenkung eines engliſchen U⸗Bootes in den Gewäſſern von Sizilien werden einige Einzelheiten bekannt. Nach dieſer Schilderung wollte das feindliche U⸗ Boot einen von Torpedobooten und Kor⸗ vetten geſicherten Geleitzug angreifen. Die Begleitfahrzeuge ſpürten das U⸗Boot je⸗ doch auf und verfolgten es. Die Korvette des Kommandanten Ceccacei gab auf das U⸗Boot eine Salve großer Waſſerbomben ab, die mehrere Havarien im Schifſskörper hervorriefen, ſo daß Waſſer eindrang und der engliſche Kommandant gezwungen wurde, mit ſeinem U⸗Boot wicder aufzu⸗ tauchen. Die italieniſchen Schiffseinheiten und die italieniſchen und deutſchen Flug⸗ zeuge eröffneten nun das Feuer auf das U⸗Boot, das von einigen Kanonenſchüſſen getroffen wurde und raſch unterging, wäh⸗ rend die Beſatzung ins Meer ſprang. Das verſenkte Unterſeeboot war der „Sahib“, der erſt vor acht Monaten der britiſchen Admiralität übergeben worden war. Er gehörte einer 800⸗Tonnen⸗Klaſſe an, deren Einheiten vorzüglich beſtückt ſind. ——— Der Machfolger Andrews EP. Liſſabon, 6. Mai. Der amerikaniſche Kriegsminiſter Stim⸗ ſon gab geſtern- bekannt, daß General⸗ leutnant Jakob L. Devers zum Nachfolger General Andrews als Oberbe⸗ fehlshaber der amerikaniſchen Streitkräfte auf dem europäiſchen Kriegsſchauplatz er⸗ nannt wurde. Generalleutnant Devers, der 55 Jahre alt iſt, hat vor einiger Zeit die Kriegsſchauplätze in Europa, und im Mittleren Oſten beſucht. Er gilt als beſonderer Sachkenner der mechaniſier⸗ ten Kriegsführung und hat zwei Jahre lang an der Ausarbeitung von Plänen zur ope⸗ rativen Zuſammenwirkung zwiſchen Ar⸗ tillerie und mechaniſierten Streitkräſten mitgewirkt. Im Jahre 1939 und 1940 führte er den Befehl über die mechaniſier⸗ ten amerikaniſchen Streitkräfte, die zum Schutz des Panamakanals eingeſetzt gewe⸗ ſen ſind. Der Tatſache, daß Devers von der Panzerwaffe und nicht, wie ſein Vor⸗ gänger, von der Luftwaffe herkommt, mißt man in amerikaniſchen militäriſchen Krei⸗ ſen in London, wie United Preß von dort berichtet, eine beſondere Bedeutung bei, namentlich im Rahmen der gerade jetzt wie⸗ der beſonders lebhaſten Gerüchte über be⸗ vorſtehende Invaſionspläne, die durch Erklärungen und dunkle Andeu⸗ tungen offizieller Perſönlichkeiten in Lon⸗ don und Waſhington ſtändig genährt wer⸗ en. Das Flugzeugunglück, bei dem General⸗ leutnant Frank M. wurde, hat insgeſamt opfer gefordert. Generals, das über Island abſtürzte, be⸗ fanden ſich außer Andrews u. a. der Metho⸗ diſten⸗Erzbiſchof Adna Leonard, der 39jäh⸗ rige Stabschef Andrews, Brigadegeneral Charles Barth und Oberſt Morrow Orun, Verbindungsoffizier im Stabe des Gene⸗ ralleutnants. Die Namen der übrigen 10 Inſaſſen des Flugzeuges, die zuſammen mit den genannten vier Perſonen ums Le⸗ ben kamen, wurden noch nicht bekanntgege⸗ ben. 14 Todes⸗ Afrika Andrews getötet In dem Flugzeug des deren Volkes zu erkennen. Wir ſind ſtets davon überzeugt, daß wir im Recht ſind, ſelbſt wenn wir im Unrecht ſind.“ So deutlich hat dem engliſchen Volke nur ſelten jemand aus ſeinen eigenen Reihen den Spiegel vorgehalten; da muß man ſchon zurückgehen bis zu den Zeiten des ſeligen Jonathan Swift, der aber immer⸗ hin ſchon einige 200 Jahre tot iſt. „Heuchelei, Schwindelei und Selbſtgefäl⸗ ligkeit“, das ſind genau die Eigenſchaften, mit denen das engliſche Weltreich geſchaffen und durch Jahrhunderte behauptet worden iſt! Eine freilich hat Bryant vergeſſen hin⸗ zuzufügen, vielleicht weil er ſie als zu ſelbſt⸗ verſtändlich empfand: die Brutalität. An der Wiege des engliſchen Weltreiches ſtanden die religiöſen Vorſtellungen des Puritanertums, das wohl die ſeltſamſte Miſchung aus Religion, Politik und Ge⸗ ſchäft darſtellt, die die Religionsgeſchichte kennt. Dieſes Puritanertum erhob die Heuchelei zum politiſchen und geſell⸗ ſchaftlichen Lebensgeſetz Englands. Unter dieſem Geſetz konnten ſich dann Zuſtände herausbilden wie die, daß am Anfang dieſes Krieges noch leidenſchaftliche Unterhaus⸗ debatten darüber ſtattfanden, ob den Sol⸗ daten am Sonntag der Kinobeſuch geſtattet werden ſollte oder nicht! Dieſe Heuchelei hat jenen merkwürdigen, nur im engliſchen Lexikon und im engliſchen Leben vorhan⸗ denen Begriff des„cant“ entſtehen laſſen, jenes Doppelbegriffs äußerlicher Wohlgeſit⸗ tetheit und innerer Fäulnis, äußerlichen Idealismus und ſkrupelloſer innerer Zweck⸗ ſucht, der dem ganzen engliſchen Leben nach innen und außen ſeinen Stempel aufdrückt. Hand in Hand mit dieſer Heuchelei mußte natürlich jene„Selbſtgefälligkeit“ gehen, die derartig das engliſche Weſen durchdrungen hat, daß es ſchwer hält, ſie⸗ nur als Ausdruck geſellſchaftlicher und po⸗ litiſcher Arroganz zu werten. Sie hat ſich vielmehr mit dem engliſchen Weſen ſelbſt verſchmolzen als Form einer wirklichen inneren Ueberzeugung, von Gott beſonders auserwählt zu ſein. Nur in einem Volke wie dem puritaniſchen engliſchen Volke, das ſein Verhältnis zum Himmel und zum Göttlichen nicht anders ſieht als das Ver⸗ hältnis zwiſchen zwei Geſchäftspartnern, von denen jeder dem anderen möglichſt viel Profit zuſchiebt, konnte man ſich in allem Ernſt darüber unterhalten, ob man wirk⸗ lich von den 12 Stämmen Iſraels ab⸗ ſtamme, und konnte der Begriff der Got⸗ tesauserwähltheit ſoweit geſteigert werden, daß der Erzbiſchof von Nork von England als der„geweihten Nation“ ſprach, der der Sieg ſchon deswegen mit Selbſtver⸗ ſtändlichkeit zufallen müßte, weil ſonſt„ia alles verloren wäre“: alles, d. h. auch der Bau der ganzen göttlichen Weltordnung, in deren Gefüge eben dieſe Auserwähltheit des engliſchen Volkes der wichtigſte Bau⸗ ſtein iſt. Aus dieſem Gefühl der Auser⸗ wähltheit, erhärtet aus der geſchichtlichen Erfahrung, daß England in der Tat die ganze geſchichtliche Entwicklung bisher im⸗ aner gut bekommen iſt, oder um es mit dem bekannten engliſchen Worte zu ſagen:„daß England zwar viele Schlachten, aber noch keinen Krieg verloren hat“, iſt ohne Zwei⸗ fel dem eugliſchen Volke und der engliſchen Politik jenes große Gefühl innerer Ueber⸗ legenheit gegenüber anderen Völkern und vor allem auch innerer Sicherheit gegen⸗ über allen Schickſalsſchlägen zugewachſen, aus dem es, wie in allen kritiſchen Perioden ſeiner Geſchichte, ſo auch in der jetzigen, ſeine manchmal fataliſtiſch anmutende Un⸗ empfindlichkeit gegen Schickſalsſchläge und ſeine von ſo auffallender Blindheit gegen⸗ über ſeinen eigenen Intereſſen begleitete Sturheit zieht. Aber alles das: die weltmiſſionariſche Ueberzeugung des Puritanertums, die Idee der unter beſonderem göttlichen Schutze ſtehenden Auserwähltheit, die tätige Ener⸗ gie, die das Inſulanertum im engliſchen Volke geweckt hat, hätte nicht ausgereicht, das engliſche Weltreich zu gründen und zu behaupten, wenn nicht das andere dazuge⸗ kommen wäre: die engliſche Brutali⸗ tät und der engliſche Schwindel! Gerade weil ſich England für das er⸗ wählte Volk hielt, dem nichts entgolten werde, das alles, was es tue, im göttlichen Auftrag und zu ſeinem eigenen Nutzen tue, hielt es ſich zu jedem Unrecht gegenüber jedem Außenſtehenden berechtigt. Kein Volk hat ſeine Kriege grauſamer geführt als dag engliſche. Es gibt in der ganzen Kriegs⸗ geſchichte keine blutigeren Kapitel, als die, auf denen die engliſchen Greueltaten in den kolonialen Kämpfen mit den Franzoſen oder die ſchandbaren Mordzüge Havelocks im Kampſe gegen die um ihre Freiheit kämpfenden Inder oder die blutige Maſſen⸗ ſchlächterei Kitcheners an den Mahdiſten bei Omdurman oder den furchtbaren Konzen⸗ trationslagerſadismus des gleichen Kitche⸗ ner im Burenkrieg oder die Hungerblockade ——————— ———————— ———— — * 90 jedoch, ohne daraus Aeberfall Freiheit und ihre Exiſtenz geraubt, Lloyd Georges nicht nur gegen das kämpfende, ſondern auch gegen das waffen⸗ los gewordene deutſche Volk, oder, um bei der unmittelbaren Gegenwart zu bleiben, die Mordbrennerbombardements auf deut⸗ ſchen Städte und Dörfer durch die RAßF. verzeichnet ſtehen. Höchſtens die Art, wie der bolſchewiſtiſche Bundesgenoſſe Englands ſeinen Krieg führt, kann mit dieſer Bruta⸗ lität in Ideal⸗ und Realkonkurrenz treten. Wenn es dem Engländer um die Durch⸗ ſetzung ſeiner politiſchen Zwecke geht, ſetzt er weder der Brutalität ſeiner Kriegsführung noch dem Zynismus ſeines Verrats irgend⸗ welche Schranken. Das Merkwürdige iſt nur, daß die an ſich ſelbſtverſtändlich und logiſch erſchei⸗ nende Folge ſolchen Verhaltens in der internationalen Politik auszubleiben pflegt. Der Engländer, der der Feind aller und nur der Freund ſeiner ſelfſt iſt, der mit dem Finger über den ganzen Glo⸗ bus fahren kann, ohne ein Land zu entdek⸗ ken, das er nicht vergewaltigt, verraten oder betrogen hätte, der verſtand es erfolg⸗ reich, ſich in der Vorſtellung weiter Teile dieſer Welt als Vorkämpfer humani⸗ tärxer Menſchlichkeitsziele und allgemeinen menſchlichen Idealismus zu behaupten. Eine ſehr merkwürdige Tatſache, die aber verſtändlich wird, wenn man ſich klar macht, mit welcher Virtuoſität England und die engliſche Politik, wiederum geſtützt auf die geiſtigen Grundlagen des Puritaner⸗ tums, die Kunſt des„Schwindelns“ be⸗ herrſcht. Englands ganze internationale Politik iſt vom nackteſten und brutalſten Geſchäftsſinn diktiert; ſeine Kriege hat es wirklich immer nur„um Kattun“ geführt, aber es gibt keinen Krieg in ſeiner Ge⸗ ſchichte, in dem es nicht eifrig darauf be⸗ dacht geweſen wäre, vor ſeinem eigenen Volke, ſozuſagen zur Rechtfertigung ſeines nationalen Seelenheiles, und vor der übrigen Welt, zur Aufrechterhaltung ihres Glaubens an die engliſche Weltmiſſion, als Bertreter und Verfechter weltidegliſtiſcher Grundſätze zu erſcheinen. Ob es im viel⸗ leicht ſcheußlichſten dieſer Art Kriege, im Opiumkrieg gegen China, die chineſiſche Regierung zwang, das eigene Volk verſeu⸗ chen zu laſſen, damit die engliſchen Opium⸗ händler in Bombay nicht um ihr Geſchäft kamen, ob es 1914 eine ganze Welt in den Krieg gegen Deutſchland trieb, nur weil ihm Deutſchlands Reichtum zu groß gewor⸗ den war, ob es jetzt aus den gleichen Grün⸗ den das neue Deutſchland mit Krieg über⸗ zog: in jedem Fall hatte es für ſeinen eine allgemeingültige Theorie zur Hand, ſei es die Freiheit des Welthan⸗ dels, die Sorge um die Demokratie oder den Schutz der kleinen Nationen. Und im⸗ mer verſtand es England nach gewonnenem Kriege, ſein Geſchäft und ſeinen Profit un⸗ ter Formen zu ſichern, die den nackten eng⸗ liſchen Egoismus mit angeblichen weltidea⸗ liſtiſchen Zielen deckten: Der Verſuch, die Sicherung des engliſchen Weltkriegsraubes dem Bölkerbund anzuvertrauen, iſt hiefür das am nächſten liegende Beiſpiel. Zuſammen mit der hervorragend ent⸗ wickelten, auch aufs engſte mit dem eng⸗ liſchen„cant“ zuſammenhängenden Kunſt, nachdem es den Völkern ihr Recht, die Maske des Biedermannes aufzuſetzen und ſich ihnen als der verſtändnisvolle Gönner zu geben— am verblüffendſten iſt England dieſes Spiel gegenüber gewiſſen Führern des buriſchen Volkes gelungen!— hat dieſe Tarnung in erſter Linie mit dazu beigetra⸗ gen, Englands Weltreich bis in die heuti⸗ gen Tage zu erhalten und ihm in den Augen manches naiven Zeitgenoſſen wirk⸗ lich ſo etwas wie den Charakter einer gott⸗ gewollten Ordnung zu geben! Heute allerdings ſind dieſe vier Stützen des engliſchen Weltreiches und der eng⸗ liſchen Politik: Heuchelei und Selbſtgefäl⸗ ligkeit, Brutalität und Schwindel, brüchig geworden. Zum einen Teil iſt England auf Bundesgenoſſen im eigenen Lager geſtoßen, ihre Morgan- Krieggewinnler auch dieses Krieges Seit dem letzien Weltkrieg hat sich nichts geändert!Wallstreet herrscht heute wie damals Drahtbericht unferes Korreſpondenten — Liſſabon, 6. Mai. In engliſch⸗amerikaniſchen Kreiſen wurde ſeit Beginn des Pacht⸗ und Leihverkehrs immer wieder darauf hingewieſen, im letz⸗ ten Krieg habe die Verſorgung Englands und der anderen Verbündeten durch die USA in den Händen eines einzigen Bank⸗ hauſes, nämlich der Morganbank, ge⸗ legen, die rieſige Gewinne macht und ihre Machtſtellung in der amerikaniſchen Wirt⸗ ſchaft bedeutend verſtärken konnte. Dies⸗ mal, ſo erklärt man, trete der Staat ſelbſt als Lieferant auf und perſönliche Kriegs⸗ gewinne ſeien infolgedeſſen ausgeſchloſſen. Jetzt wird von verſchiedenen amerikani⸗ ſchen Zeitungen darauf hingewieſen, daß Stettinius, der Leiter des Pacht⸗ und Leihweſens, ein Mann der Morgangruppe⸗ iſt. Stettinius, deſſen Vater ſchon ein Part⸗ ner Morgans war, hat ſeine eigene Lauf⸗ bahn völlig im Schatten der Morganbank gemacht. Morgan der Zweite machte ⸗ ihn ſeiner Zeit zum Auſſichtsratsvorſitzenden der United States Steel Corporation, je⸗ nes größten Stahlkonzerns der Welt, der von den Morgans geſchaffen worden war. Gleichzeitig war Stettinius aber auch der Verbindungsmann des Bankhauſes nach links, das heißt nach den New Deal⸗Krei⸗ ſen hinter Rooſevelt. Wallſtreet hat offen⸗ bar darauf Wert gelegt, ſeine Politik nach beiden Seiten hin zu ſichern, nach links und nach rechts. Infolgedeſſen hat ſich auch das Bankhaus Morgan nicht auf eine einzige Partei feſtgelegt, wenn auch die Republika⸗ ner ihm gewöhnlich am nächſten ſtanden. Aber die Morgans mußten auch unter der Herrſchaft der demokratiſchen Partei leben und ſich für den Fall eines demokratiſchen Präſidenten ſichern. Die günſtige Entwicklung der Morgan⸗ Intereſſen ſeit Rooſevelts Amtsantritt und die raſche Niederſchlagung des Steuerſkan⸗ dals der Bank, der zu Beginn der Amts⸗ tätigkeit Rooſevelts ͤͤrohte, zeigen, wie rich⸗ tig die Morgans gerechnet hatten. Sie ha⸗ ben ſich durch ihren Angeſtellten Stettinius heute die große Kontrolle über die ameri⸗ kaniſche Rüſtungsinduſtrie und die Liefe⸗ rungen an die Verbündeten zu ſichern ge⸗ wußt wie im letzten Krieg, ohne daß das Bankhaus direkt in den Vordergrund tritt. Die engeren Mitarbeiter von Stettinius ſind zum großen Teil Angehörige der be⸗ deutenden amerikaniſchen Bankdynaſtien. Morgan kontrolliert und diktiert alſo 1943 genau ſo wie 1917. Wallſtreet iſt und bleibt alſo der wahre Herr der USA, mag der Präſident nun Wilſon oder Rooſevelt heißen. 5 1 Die bisherigen Pacht- und leihlieferungen EP. Waſhington, 7. Mai. Edward Stettinius, der Verwalter der Pacht⸗ und Leihlieferungen, machte An⸗ gaben über die Geſamtſumme der USA⸗ Pacht⸗ und Leihlieferungen vom 11. März 1941 bis 1. April 1943. Insgeſamt hätten ſich in dieſer Zeit die Ausgaben für Pacht⸗ und Leihlieferungen auf 7104731 000 Dollar belaufen. Im Monat März 1943 betrugen die Lieferungen im Rahmen des Pacht⸗ und Leihgeſetzes 705 Mill. Dollar. Stettiniug teilte in dieſem Rechenſchafts⸗ bericht allerdings nicht mit, wieviel BRe. der Pacht⸗ und Leihlieferungen ihre Be⸗ ſtimmungsorte nicht erreichten, weil die deutſchen U⸗Boote die Pacht⸗ und Leihliefe⸗ rungen auf den Meeresgrund ſchickten. Riesenexploslon in Usä-NMunitionsfabrix EP. Liſſabon, 6. Mai. Eine Rieſenexploſion ereignete ſich in den USA⸗Munitionswerken von Elkton (Maryland). Nach bisher vorliegenden Be⸗ richten wurden über 100 Perſonen ſo ſchwer verletzt, daß mit weit mehr als 20 Toten gerechnet wird. Sechs nicht näher bezeich⸗ nete Gebäude, vermutlich die Fabrikhallen, gingen in die Luft. Sämtliche verfügbaren Feuerwehren und Sanitätsabteilungen aus der Umgegend wurden am Unglücksort zu⸗ ſammengezogen. Derlude: das neue Diskussionsthema Englands ber Antsemitismus wird in zunehmendem kae ein Faktor des ölientllchen lebens Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 7. Mai. Kürzlich hatte„News Chronicle“ einen Artikel des Journaliſten Ralph Mac Carthy veröffentlicht, der die Zunahme des Antiſemitismus in England anhand von nielen Beiſpielen eingehend feſtſtellte. Die Flut von Zuſchriften an die Zeitung bewies die Aktualität, die die Judenfrage in Eng⸗ land während des Krieges gewonnen hat. Unter dieſen Zuſchriften, ſo meldet heute United Preß aus London, befand ſich auch eine ganze Reihe ſolcher, die ſcharfe An⸗ griffe gegen die jüdiſche Einſtellung des News Chroniele“ und gegen die Juden ſelbſt richteten und die von dem Blatt als Beweis für die Richtigkeit ſeiner Theſe von der Steigerung des engliſchen Antiſemitis⸗ anus genommen werden. „Man iſt verſucht, zu fragen“, ſo heißt es beiſpielsweiſe in einem Brief aus dem Leſerkreis,„was rabbiner für dieſen Artikel erhalten.“ Jetzt hat die britiſche Filiale des Ga⸗ Inpp⸗Inſtituts eine Rundfrage des Inhalts veranſtaltet, ob der Antiſemitis⸗ mus in der letzten Zeit eine größere Aus⸗ weitung genommen hätte. 25 v. H. der Befragten antworteten mit Ja, 16 v. H. mit Nein, während ſich der Reſt zu keiner Antwort entſchließen konnte. 42 v. H. ſchätzten die Zahl der Juden in Englond guf 300 000 bis 400 000, was indeſ⸗ ſen offenſichtlich zu niedrig gegriffen iſt. Sie von dem Ober⸗ Schon 1930 war die Zahl der Juden in England auf 300 000 geſchätzt worden, eine Zahl, die ſich insbeſondere ſeit 1939 beträcht⸗ lich erhöht haben dürfte. Tatſache in Betracht zu ziehen, daß in Eng⸗ land die Statiſtik lediglich nach der Zuge⸗ hörigkeit zum Synagogenverband fragt, ſo daß die gerade dort beſonders große Zahl getaufter oder doch jedenfalls aus den Sy⸗ nagogen ausgetretener Juden in der öf⸗ fentlichen Statiſtik nicht erſcheint. ie wir ſchon auf Grund Londoner Mel⸗ dungen berichtet haben tritt in England die Anſicht immer ſtärker in den Vordergrund, daß insbeſondere die jüdiſchen Emigranten aus Deutſchland durch ihr Verhalten an der Verſchärfung der Judenfrage in England die Hauptverantwortung tragen. Der eigensinnige de Gaulle Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon. 7. Mai. Wie der Londoner„Daily Telegraph“ heute morgen berichtet, hat General Gi⸗ raud nochmals eine Einladung an de Gaulle geſandt und für die bevorſtehende Zuſammenkunft einen Ort vorgeſchlagen, Außerdem iſt die der Algier etwas näher liegt, als der ur⸗ ſprünglich von Giraud in Ausſicht genom⸗ mene Treffpunkt, der von de Gaulle abge⸗ lehnt worden war. Im Hauptauartier de Gaulles erklärt man aber, daß General de Gaulle nachwie vor an Alaier ſelbſt feſthalte. Kach den polen die Iugoslaven! Moskauer Vorstoß gegen Mihailowitsch/ london bereit, den Büttel zu machen! eres Korreſpondenten — Stockholm, 6. Mai. Eine gewiſſe Parallele zu dem polniſch⸗ ſowjetiſchen Konflikt ſcheint ſich gegenüber dem Londoner jugoſlawiſchen Emigranten⸗ ausſchuß aufzutun. Ein dortiger ſchwedi⸗ ſcher Korreſpondent berichtet nämlich ſeinem Blatt, daß die politiſche und militäriſche Tätigkeit des jugoſlawiſchen„Kriegs⸗ miniſters“ Mihailowitſch zum Gegenſtand eines erneuten Intereſſes des Foreign Offiee geworden iſt. Bekanntlich hatte vor einigen Wochen Moskau bereits in einer geharniſchten Erklärung ſich gegen Mihailowitſch gewandt, und britiſche Links⸗ Drohtbericht unf rend das Foreign kreiſe hatten den Ball aufgefangen und Mi⸗ hailowitſch„faſchiſtiſcher Geſinnung“ be⸗ ſchuldigt. Dieſe Kritik war bisher von of⸗ fizieller Seite zurückgewieſen worden, wäh⸗ ffice! neuerdings dieſer Sache jetzt offenbar eine völlig an⸗ dere Haltung einzunehmen beginnt. Es ſieht alſo ſo aus, als ob die Downingſtreet verſucht, einem Moskauer Schritt, wie er der polniſchen Emigrantenorganiſation ge⸗ genüber erfolgt iſt, in dieſer Frage vorzu⸗ beugen und gegen Mihailowitſch vorzuge⸗ hen, bevor ihr Preſtige aufs Spiel geſetzt wird und ſie aus dieſem Grund ſpäter nur ſchwer nachgeben kann. die dieſes Geſchäft mit der Unbekümmert⸗ heit eines jungen Konkurrenten gegenüber einem alten City⸗Mann zu ihrem eigenen machen und ſich nicht im geringſten genie⸗ ren, zunächſt einmal das engliſche Weltreich als die am leichteſten zu erreichende Beute auszuplündern: Die Arbeit des ruſſiſchen Boſchewismus in der öſtlichen, die des ame⸗ rikaniſchen Imperialismus in der weſt⸗ lichen Hälfte des engliſchen Imperiums zeigt durchaus die Züge, die die engliſche Imperiumspolitik der vergangenen Jahr⸗ hunderte kennzeichnen. Zum anderen aber iſt England im Lager der Achſe auf Gegen⸗ kräfte geſtoßen, die, im Gegenſatz zum al⸗ ten Deutſchland und zum alten Europa, die Propaganda der Wahrheit ebenſo beherr⸗ ſchen wie England die Propaganda der Lüge. Dieſer Propaganda der Lüge hat das engliſche Weltreich ſein Entſtehen verdankt; dieſer Propaganda der Wahrheit werden das neue Europa und die neue Welt ihr Entſtehen verdanken: eine neue Welt, die auf geſünderen Grundſätzen ruhen ſoll, als ſich die alte Welt des zerbrechenden eng⸗ liſchen Imperiums gegeben hatte. Dr. A. W. in In den Vereinigten Stagten hatte übri⸗ gens das Außenminiſterium jener Zeitung, die Mihailowitſch kritiſierte, einen ſcharfen Verweis erteilt, während das Kriegs⸗ miniſterium von Anfang an verhältnis⸗ mäßig negativ eingeſtellt war. bas ist deunich! Drahtbericht unſeres Korreſpondenken — Stockholm, 7. Mai. Im Zuſammenhang anit dem Abbruch der Beziehungen der Sowjetregierung mit dem polniſchen Emigrantenklüngel Sikor⸗ ſkis in London und dem deutlichen Abrük⸗ ken der Briten von den Wünſchen und Be⸗ ſtrebungen der polniſchen Emigranten, iſt aine Stimme des Londoner„News Chro⸗ nicle“ beſonders bemerkenswert: Die britiſche Regierung muß“ ſo fordert bas Blatt kategoriſch,„eine notwendihe Maßuahme treſſen; ſie beſteht darin, den —Mund gewiſſer unverantwortlicher pol⸗ niſcher Zeitungen, die in Großbritan⸗ nien veröffentlicht werden, zu ſtopſen. Wenn die verantwortlichen polniſchen Kreiſe keine derartige Maßnahmen ergrei⸗ fen wollen oder können, ſo muß die britiſche Regierung es tun. Viele dieſer Zeitungen ſind im höchſten Maße ſchädlich und ſie be⸗ deuten eine Verletzung der Intereſſen Englands, der USA und der Sowjet⸗ union.“(1) kaniſchen Zeitungen in d nährt wurben. Muſſolini hat kurz und ent⸗ „Die lage Orahtbericht unſ. Berliner Schriftltg. — Berlin. 7. Mai. „Wir nähern uns dem Sommer und niemand weiß, was Hitlerplant. Dieſer Stoßſeufzer iſt geſtern im Londoner „Daily Expreß“ zu leſen. Auch der Mili⸗ tärkritiker der„Daily Mail“ ſchreibt: „Ueberall ſtehen wir im Kampf, aber die große Entſcheidung iſt das nicht. Es muß unbedingt etwas von unſerer Seite ge⸗ ſchehen, bevor der Gegner ſeine Kräfte ge⸗ ſammelt hat und zu neuen Ueberraſchun⸗ gen anſetzt.“ In der„Times“ war am Wochenanfang ein längerer Artikel über die Kriegsaus⸗ ſichten erſchienen, der von den ſchwediſchen Zeitungen beſonders eingehend aufgegriffen worden iſt. Die„Times“ meinte, der An⸗ ſatz zu dem Ringen um Sieg und Ende köynte nicht endlos hinausgezögert werden. Die totale Mobiliſierna in den Achſenlän⸗ dern beginne ſich viel ſtärker auszuwirken, als man geglaubt habe, und zum totalen Krieg könne man nur bedingt in England und USA. übergehen. Der„Times“⸗Ar⸗ tikel ſchließt mit der Aufforderung an die anglo⸗ amerikaniſche Kriegsführung, einen gemeinſamen Oberbefehlshaber einzuſetzen, dem auch die Sowjetfront unterſtellt wer⸗ den müßte. Die Hinauszögerung der Ent⸗ ſcheidung werde in England nicht verſtan⸗ den, für das der Hauptſchlachtraum das Meer bleibe. In den Auslaſſungen der engliſchen Preſſe zeigt ſich die Unruhe und Nervoſität vor dem, was die nächſten Monate bringen werden.„Sie warten auf den Schlag Hit⸗ lers“, ſchreibt„Stockholms Daabladet“. Im deutſchen Volk herrſcht dagegen weder Un⸗ ruhe noch Sorge. In unbedinatem Ver⸗ trauen warten Heimat und Front auf die Stunde der Entſcheidung, die allein der Führer beſtimmt. Alle Preſſeſtimmen aus den uns verbün⸗ deten Ländern ſind erfüllt von aleicher Ruhe und gleichem Vertrauen. Die italieniſchen Stimmen zur letzten Muſſolinirede betonen beſonders ſtark die unlösbare Verbunden⸗ heit mit dem deutſchen Achſenvartner. Die Madrider Zeitung„ABC“ aber ſchrieb vor wenigen Tagen, daß auch Spaniens Zukunft im Sieg gegen den Bolſchewismus liege. In dieſem Sieg werde das neue Europa als unüberwindlich jeder Macht gegenüberſtehen. Zu der Anſpradche Muſſolinis auf der Piazza Vonezia ſchreibt der„Zü⸗ richer Tagesanzeiger“:„Die Ausſtrahlun⸗ gen dieſer Rede des Duce werden nicht ge⸗ ring ſein, denn ſie zerſchlagen alle Hoffnun⸗ gen, die beſonders in engliſchen und ameri⸗ ſchieden verkündet, daß ſich Italien niemals beſiegen laſſen will“. In der italieniſchen Preſſe iſt die Geſamt⸗ bewertung der Anſprache des Duce die, daß ſie den totalen Krieg und die totale Sieges⸗ entſchloſſenheit proklamiert habe. In je⸗ dem Fall bleibt Muſſolinis Anſprache ein Ereignis. Sie iſt die Antwort des italie⸗ niſchen Volkes auf die Kriegsführung der Gegner und ein hiſtoriſches Bekenntnis zum Kampf und zu Opfern bis zum Siege. 9 Der Abſcheu vor dem jüdiſchen Verbre⸗ chertum kommt in immer neuen Auslaſſun⸗ en der europäiſchen Preſſe zum Ausdruck⸗ So ſchreibt geſtern die Kopenhagener Zei⸗ tung„Politiken“ man müſſe an dem menſch⸗ lichen Verſtand ſo gut wie zweifeln, wenn man nicht aus den Schreckensvorgän⸗ gen von Katyn die klare Erkenntnis gewinnen könne, daß hier ſich ein wirklich altteſtamentariſcher Haß der Vernichtung ausgetobt habe. Wer heute noch abſtreite, wolle bewußt die Weltöffentlichkeit irrefüh⸗ ren; aber das wäre kaum noch möglich. Bor wenigen Tgſch4e0 Pr dertte gieſiſche Zeitung„Notizitas“:„Auch die außerhalb des Krieges ſtehenden Völker haben den jüdiſchen Bolſchewismus in ſei⸗ nem ganzen Grauen und ſeiner Vernich⸗ tungswut kennen gelernt. In Katyn wie⸗ derholte 53 nur, was Negrin ſeine jüdiſchen Helfershelfer im benachbarten Spanien ſchon vor fünf Jahren als Regie⸗ rungsmaxime angewandt haben.“ Hauptſichriftleiter und verantwortlich für Polittk: — 5 1 rausgeber, Drucker und Verlegex: Reue Mann eitung, Dr. Fritz Bode& Co. Mannnheim.*1. 68. . B fell Preisiite Kr 4 allia Pwielicht Kolp ROMAN VON CHARLOTTE KAUEMANN 33 Koly dagegen ſchien gleichmütig, wie immer. Er ſprach höflich, wenn es etwas gab, das geſagt werden mußte, und er tat, — merke er es nicht, daß ſie nicht antwor⸗ e. es galt, ihr eine ſchaffen. Hendrikja überſah das alles. Aber ſie Bequemlichkeit zu ver⸗ überſah nicht, daß er manchmal heimlich ein wenig über ihren kindiſchen Trotz lächelte. Und das wohl war es, was ſie in den Näch⸗ ten, da ſie auf ihrem Lager ohne Schlaf lag, heiß und heftia weinen ließ In einer kleinen Anſiedlung an der Zeya kurz vor Priſtin trafen ſie Jens, der ihnen entgegengeeilt war. Er begrüßte Hendrikja ſtürmiſch und überſchwenglich. Am liebſten hätte er ſie umarmt. Seine Worte überſprudelten ſich förmlich. Hun⸗ 83—3 verſicherte er, daß er überalücklich tſle Hendrikja antwortete nichts darauf; ſie entzog ihm alsbald ihre Hand. Und ehe ſie zuſammen das geſchmückte Haus auf der kleinen Anhöhe in Priſtin erreich⸗ ten, war Jens' heiße Freude in Enttäu⸗ ſchung umgeſchlagen. „Was haſt du?“ fragte er, als Hendrikfa umgezogen war und auf dem Sofa im Wohnzimmer ſaß das geſtickte Kiſſen, das nach Brombeeren roch. neben ſich.„Was Hbaſt du? Warum ſprichſt du nichts? Wie iſt es dir ergangen? Warum biſt du ſo— ſo abweiſend?“ „„ch bin wie ſtets“, entgegnete ſie und nach der Teetaſſe auf dem Tiſch, die zu trinken, ſogleich wieder zurückſtellte. 5 „Nein. du haſt dich verändert.“ „Du irrſt.“ * Er war ſtets zuvorkommend, wenn „Du haſt dich ganz ungehener verändert. Dein Geſicht, dein Ausdruckl Hendrikja, du haſt ganz andere Augen bekommen!“ bin nur müde“, ſagte ſie.„Die Reiſe war ſo weit, ſo lang.. Und Jens klammerte ſich an dieſe Worte. üde, müde war ſie. Nur müde, Mor⸗ gen würde ſie wieder lachen. Ein wenig ſpöttiſch vielleicht. weil er ſo töricht war; aber ſie würde doch lachen. Ach, er liebte ſie 17 Er war ganz krank vor Verlangen nach r Doch auch am nächſten Tag war Hend⸗ rikja nicht anders. Nicht am übernächſten und nicht an den folgenden Tagen. Sie blieb kühl und abweiſend auf eine merk⸗ würdige und neue Art, die auf Jens noch ſchmerzlicher wirkte als die lachende Ableh⸗ nung, die ſie ihm früher zeigte, und ihre graugrünen, ſchimmernden Augen hatten einen fremden Blick... Irgend etwas war geſchehen! Jens ging zu Kolp. Er fand ihn im Hof ſeines Hauſes damit beſchäftigt, ſchweigend eine lange, eifrige Rede ſeines Dieners La⸗özen anzuhören. Sa⸗dzen beſchwerte ſich über einen der Koſaken, der ihn„ein faules Schwein“ ge⸗ nannt habe, und er verfehlte dabei nicht, mit vor Haß funkelnden Augen ſeinen noch Herrn darauf hinzuweiſen, daß ſich die Ruſ⸗ ſen zwar alles gegen einen armen Chineſen erlauben dürfen, wie man ſa auch in Bla⸗ gowieſchiſchenſk vor drei Jahren geſehen habe; aber er, La⸗dzen, ſei denn doch nicht gewillt. ſich alles aefallen zu laſſen, und der große Herr und Gebieter namens Kolp möge ihm helfen. Die Sache vor öͤrei Jahren, auf die La⸗ özen anſpielte, war ſo geweſen: Während die Ruſſen zuſammen anit verbündeten Truppen während des Boxeraufſtandes im Anmarſch auf Pekina waren, verſuchten die Chineſen von dem nahe gelegenen Aiaun aus gegen das von Verteidigern entblößte Blaaowieſchtſchenſk einen Anariff. Zuerſt ſchien es, als würden ſie Erfola haben. aber nach zwanzigtägiger Belagerung erhielt die Beſatzung der Stadt Verſtärkung und be⸗ kam die Oberhand. Die Ruſſen drangen auf das andere Ufer und zerſtörten Aigun und ſämtliche chineſiſchen Dörfer im Um⸗ kreis. Doch nicht genug damit. Als ſie ſieg⸗ reich nach Blagowieſchtſchenſk zurückkehrten, erinnerten ſie ſich, daß in der Stadt Tau⸗ ſende von Chineſen als Arbeiter und kleine Angeſtellte lebten und daß außerdem fünf⸗ zehntauſend chineſiſche Bauern auf der ruſ⸗ ſiſchen Seite in ihren Höſen wohnten. Sie trieben alle, deren ſie habhaft werden konn⸗ ten, oberhalb der Stadt am Ufer des Amur zuſammen und ließen ſie durch Koſaken auf⸗ fordern, ſich an das andere Ufer, alſo auf die chineſiſche Seite. hinüberzubegeben. Wer nicht wollte, bekam„Nachhilfe“, und einen Tag lang ſchwammen die Leichen der er⸗ trunkenen Chineſen an Blagowjeſchtſchenſt vorbei. Die Zahl der, Umgekommenen wurde auf achttauſend geſchätzt, und es war kein Wunder, daß La⸗dzens fettſchwarze Augen vor Haß funkelten, während er ſich bei Kolp beſchwerte. Jens ſchickte ihn weg.„Später“, ſagte er, „ſpäter wird dein Herr dir helfen. Jetzt muß erſt ich mit ihm ſprechen!“ Er zog Koly fort, und ſie gingen durch das weit ge⸗ öffnete Tor aus der Stadt hinaus. Verloren lagen die kleinen Felder der Chineſen in der Weite. Eine breite, voll⸗ beladene Dſchunke anit flappendem Segel drängte ſich an das Ufer des Fluſſes, auf dem die Schiffszieher in ihren blauen Baumwollgewändern geruhſam auf den Ab⸗ nehmer ihrer Ladung warteten. Ihre weiten Hüte ſchwankten anit ihren nicken⸗ den Köpfen. „Was willſt du?“ fragte Kolp, der Jens zunächſt ſchweigend gefolgt war. „Mit dir JBen.“ „Worüber?“ „Ueber mich. Nein, über— über Hendrikfa.“ 5 „Ueber Hendrikja? Was denn?“ Vom Fluß herauf begegneten ihnen vier Fiſcher, die ihren Fang in Körben trugen. 53— Tragſtangen auf ihren Schultern wipp⸗ en. Als ſie vorüber waren, fing Jens an, ſeinen Kümmer zu beichten. ch hatte ja Angſt“, geſtand er,„daß ſie nicht mehr zu⸗ rückkäme. Gleich, als ich ſie mit dieſem Dor⸗ pat fortſchickte, weil mir das der einzige Ausweg zu ſein ſchien, bekam ich Angſt. Du weißt es. Ich bin jeden Tag bei Oir geweſen, bis das Telegramm von Knuoſen eintraf. Danach aber— die Tatſache, daß ſie aneinen Rat befolgte, daß ſie noch ein⸗ mal ihrem Stiefvater entfloh. daß ſie von Werchne⸗Udinſk bis nach Maimatſchin mit einer abſcheulichen Telega reiſte,— dies, ja, dies berechtigte anich wohl, alle Aengſte fortzuſchieben und Hoffnung zu hegen. Was ſage ich: Hoffnung? Ich habe viel anehr als Hoffnung gehabt! Ich war über⸗ zeugt, daß ſie nunmehr ihren Widerſtand, dieſen trotzigen Widerſtand eines jungen Mädchens aufgeben— daß ſie—— ach, einfach, daß ſie nun wirklich meine Frau werden würde.“ 5—?“ fragte Kolp, äußerlich ganz ruhig. zUnd nun iſt ſie ſo, daß ich nicht einmal mehr wage, ihr zu ſagen, daß ich ſie liebe. Es— es muß iraendetwas geſchehen ſein, während ſie fort war. Etwas.. Du mußt es wiſſen! Du biſt mit ihr ſeit Maimatſchin zuſammen geweſen.“ „Ich weiß nichts“, ſagte Koly. „Ich habe ihr geſagt, daß ich zum Oldoi komme, daß das ein wunderbarer Poſten ſei und daß wir viel Geld dort verdienen würden. Sie wußte es auch ſchon durch 25 und es ſchien ihr ganz gleichgültig zu ein.“ iſt, wird es ihr ſchon gefallen.“ Kolp ſah geradeaus zum Fluß hinüber, an deſſen, Ufer ſich die Schiffszieher nun aus Kaoliag⸗ ſtengeln und Treibholz ein Feuer machten. „Mit mir zuſammen?“ fragte Jens zwei⸗ felnd und mutlos. daß ſie mit mir zuſammen dorthin geht?“ „Wenn ſie erſt mit dir zuſammen dort nur von ferne „Ja, glaubſt du denn, U „Warum ſollte ſie nicht?“ Das iſt es ia, was ich wiſſen möchte!“ rief Jens.„Und du mußt es mir ſagen! Du weißt es. Ich habe das Gefühl, als wüßteſt du viel mehr über ſie als ich.“ „Unſinn! Sie wird beſtimmt mit dir 57. Sie hat doch niemand ſonſt auf der elt.“ „Das ſage ich mir ia auch. Aber—?“ „Was denn: Aber—? Du denkſt dir Dinge zuſammen, die gar nicht exiſtieren.“ „Manchmal habe ich das Empfinden, ſie liebe einen anderen. Nur dann wäre ihr neues Weſen verſtändlich.“ Koly lachte kurz. „Wenn ich erfahre, wer es iſt— glaube mir, Uwe, dieſen Burſchen würde ich kalt⸗ blütig erſchießen!“ Kolp runzelte die Stirn.„Du redeſt wie ein Knabe“, erwiberte er mit ſpöttiſchen Mundwinkeln. „Ich würde ihn erſchießen!“ beteuerte Jens mit Nachdruck und blieb ruckartig ſtehen.„Es iſt mein Ernſt!“ „Wie kann es dir mit ſolch einem dum⸗ men Satz Ernſt ſein! Man wird doch nicht aum Mörder wegen——. ich muß lachen!“ „Lache nur“, ſtieß Jens trotzig hervor, K— Narren! 510 kannſt auch alles, was du weißt, für di behalten. Ich werde 3 kommen. Und dann „Nun hör dochl“ ſagte Kolp merkwüldig beluſtigt.„Du kannſt doch nicht, wenn es wirklich ſo wäre, daß Hendrikja an einen anderen denkt, dieſen armen, unſchuldigen Kerl einfach über ͤen Haufen knallen?“ —— „Unſchuldig?“ Jens begann wieder aus zuſchreiten.„Dieſer Menſch iſt doch nicht unſchuldig! Oder nimmſt du an, daß Hen⸗ drikja ſich in einen Mann verliebt, den ſie u ſieht? Er wird ſich ihr ge⸗ nähert haben— er wird ihr ſchöne Dinge geſaat haben— er wird—— Sac anir, we: Was iſt, zwiſchen Hendrikja und Knud⸗ ſen geweſen?“ FGortſetzung folgt) er letzten Zeit ge⸗ Ach, wirklich, ſchon noch dahinter⸗ 4* El Wannen, det werden. aus Achtloſigkeit entſtandenes ——— * Mannheim, 7. Mai. Verdunkelungszeit: Beoinn 21.48, Ende.30 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriiten genaul Bezugsche npflicht für Herde, Oefen, und Haushaltswaren Haushaltswaren aus Eiſen und Metall können zur Zeit nur in einem Umfang bergetellt werden, den die kriegsnotwen⸗ dige Steigerung der Riſtungsſertigung zu⸗ läßt. Es iſt daher nicht möglich, alle Ver⸗ braucherwünſche auf dieſem Gebiet zu er⸗ füllen. Da dieſe Waren bisher frei ver⸗ kauft wurden, war nicht ſichergeſtellt, daß ſie in die Hand des Verbrauchers kamen, der ſie am dringendſten benötigt. Um da⸗ für zu ſorgen, daß die Verbraucher mit dem oringendſten Bedarf befriedigt werden kön⸗ nen, iſt nunmehr die Bezugſcheinpflicht für Herde und Oefen ſowie für Haushalts⸗ waren aus Eiſen und Metall erlaſſen wor⸗ den. Darunter fallen transportable eiſerne und keramiſche Oeſen. Kohlenherde, Herde, ektroherde, Kochherde uſw. ſowie Eimer, 0 Bratpfannen, Kochtöpfe, Eſſen⸗ träger, Waſchtöpfe, Waſſerkeſſel, Schüſſeln und Töpfe für Elektroherde. Die Bezug⸗ ſcheine werden nach Prüfung des Bedarfs von den Wirtſchaftsämtern ausgegeben. Die Produktion ſolcher Waren muß in erſter Linie zur Sicherung des Bedarfs von bombengeſchädigten Volksgenoſſen verwen⸗ Im Rahmen der zur Verfü⸗ gung ſtehenden Kontingente werden die Wirtſchaftsämter auch in anderen dringen⸗ den Bedarfsfällen Bezugſcheine zuteilen, doch muß jeder Anträgſteller darauf Rück⸗ ſicht nehmen, daß bei der Prüfung ſeines Antrages ein ſtrenger Maßſtab angelegt wird. Soweit jetzt ſchon zu überſehen iſt, daß ein vorhandener ſchadhafter Ofen nicht mehr inſtandſetzungsfähig iſt, müſſen da⸗ hingehende Anträge bereits im Laufe des Sommers bei den Wirtſchaftsämtern ein⸗ gereicht werden, damit ein neuer Ofen rechtzeitig geliefert werden kann. Vor dem Einzelrichter: Unter einem Wäſcher verſteht der Mann⸗ heimer einen handfeſten Kerl, einen, der beiſpielsweiſe ein mittleres Lokal ohne remde Hilſe, von Gäſten, Perſonal und obiliar ſäubern kann. Ein ſolcher Mann war der Angeklagte nicht: er war Wäſcher in einer Wäſcherei. Verſtändlich, daß er auch ſeine eigene Wäſche im Betrieb reinigte. Und bei dieſer 8 packte er ein⸗ mal ein Hemd ein, das ihm nicht gehörte. Er trug es auch und brachte es nach einiger Zeit erneut zur Wäſche. Die Sortiererin kannte ihre Kundſchaft und die dazugehö⸗ rigen Hemden. Darum ſtellte ſie den Wäſcher leich zur Rede, der aber erklärte das in⸗ minierte Hemd kühn als ſein Eigentum. War er damit nur frech oder hatte er im guten Glauben gehandelt? Vor dem Richter wird erklärte er ſich keiner Schuld bewußt. Der zu weite Kragen am Hemd habe ihn zwar ſtutzig gemacht, aber er hielt das Hemd trotz⸗ dem für ſein Eigentum. Die Tatſache, daß er das Hemd in aller Oeffentlichkeit wieder zur Wäſcherei brachte, wollte er als Arg⸗ loſigkeit ausgelegt wiſſen. Ganz rein konnte ſich der Wäſcher nicht waſchen, aber zu einer Verurteilung reichten die Belaſtungspunkte nicht aus. So kam es zu einem ie —t um 1. luli neue Raucherkarten Mit dem Monat Juni laufen die gelten⸗ den Raucherkarten ab. In einer Anord⸗ nung des Reichswirtſchaftsminiſters wird für die vom 1. Jult ab neu auszugebenden Raucherkarten der Perſonenkreis im weſent⸗ lichen in der bisherigen Weiſe feſtgeſtellt. Raucherkontrollkarten erhalten wie bisher männliche Perſonen, die das 18. Lebensjahr wollendet haben, ſofern ſie nicht der Wehr⸗ feierliche Uebergabe der luftwaffensnende Am Paradeplatz durch einen Offizier der Luftwaffe an Kreisleiter Schneider im Beiſein zahlreicher Vertreter der Wehrmacht, der Partei und der Behörden und einer viel⸗ hundertköpfigen Menge Die Bevölkerung leiſtete der Einladung, der feierlichen Uebergabe der Hermann⸗Göring⸗Spende beizu⸗ wohnen, ſo zahlreich Folge, daß vor dem Paradeplatzdenkmal ein mehrreihiges großes Viereck die Ehrengäſte der Wehrmacht, der Partei, des Staates und der Stadt' umgab. Auch ein Vertreter der hier anſäſſigen ita⸗ lieniſchen Freunde hatte ſich eingefunden. Die Hitlerjugend und der BD waren durch ſtarke Abordnungen vertreten. Kurz vor 10 Uhr fuhren die acht. Möbel⸗ wagen, die die Spenden enthielten, vor dem mit dem Hoheitszeichen u. Fahnen geſchmück⸗ ten Rathaus vor. An der Längsſeite eines jeden Wagens machte ein Plakat mit den Worten„Front und Heimat. Hermann⸗ Göring⸗Hilfe der Luftwaffe“ auf den Inhalt aufmerkſam. Ein Fanſarenruf der Hi lei⸗ tete vom Rathausbalkon aus die Feier ein. Nach einem Muſikſtück eines Muſikrorps der Luftwaffe, das ſchon vorher aufgeſpielt hatte, trat Pg. Lorch auf dem von Lorbeerbäumen umrahmten Podium ans Mikrophon. Mit gewohnter Ausdruckskraft gab er Aeuße⸗ rungen des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels wieder, die ſich guf die Terrorangriffe gegen weſtdeutſche Städte beziehen und darauf aufmerkſam machen, daß an die Be⸗ völkerung der ausgeſprochenen Kriegs⸗ gebiete beſonders harte Anforderungen ge⸗ ſtellt werden. Die Menſchen, die unter dem Luftkrieg am meiſten zu leiden haben, könnten verlangen, daß man nicht nur ihre moraliſche Haltung bewundert, ſondern daß ihnen das Reich nuter Anſpannung aller die erforderliche Hilfe angedeihen aſſe. Nach einem weiteren Muſikſtück ergriff ein Offizier der Luftwaffe das Wort, um zu betonen, daß die Verbun⸗ denheit der kämpfenden Front mit der Heimat niemals ſtärker als in unſeren Tagen geweſen ſei. In dieſem Be⸗ wußtſein ſei die Bombengeſchädigtenhilfe der Luftwaffe entſtanden, aus der er im Auftrage ſeines Kommandeurs die Spende zur Linderung der Not der ſchwerbetrof⸗ ——— Mannheimer Bevölkerung übergebe. öge dieſe Hilfe, die er dem Kreisleiter übergebe, von neuem die Verbundenheit zwiſchen Front und Heimot dokumentieren. Kreisleiter Schneider führte u. a. aus: Als wir nach dem Terrorangriff in der Nacht zum 17. April erſte Umſchau hielten, waren unſere Herzen von Sorgen exfüllt. Wie können wir am ſchnellſten helfen, wie können wir vor allem den Menſchen, die völlig ihr Hab und Gut verloren haben, zum mindeſten das Notwendigſte geben. Wenn wir uns ſo fragten, ſo haben wir gleichzeitig empfunden, daß das ganze Reich Anteil an unſeren Sorgen und unſerm Schmerz um die Toten nahm. Wir ſind ſtolz, dankbar und glücklich, die Spende der Luftwaffe in dem Bewußtſein entgegennehmen zu Hürfen, daß die Mannheimer Flak, die in ſo hervorragender Weiſe den Schutz unſerer Stadt übernommen hat, auch bei dem jüngſten Terrorangriff ſich vom Komman⸗ deur bis zum Flakhelfer todesmutig ein⸗ geſet hat. Ich übernehme mit tieſem Dank die Spende, um ſie an den Kreisamtsleiter der NSein dem Empfinden weiterzugeben, das jedes Stück das Mitgefühl des ganzen deutſchen Voltes ſymboliſiert. Wir ſind nicht allein! Das ganzeé Keich iſt eine Schickſals⸗ verbundenheit! Kreisamtsleiter Eckert übernahm die Spendes mit der Verſicherung, daß ſie die NiS nach beſtem Wiſſen und anit größter Gewiſſenhaftigkeit den am ſchwerſten beé⸗ troffenen Volksgenoſſen zukommen laſſen werde. Nach dem Anruf des Führers und dem Geſang der Nationallieder leitete das Eng⸗ landlied zu weiteren Muſikſtücken über, mit denen die ungemein ſtimmungsvolle Feier beendet wurde. Die Möbelwagen fuhren nunmehr vor dem Kaufhaus Vollmer zum Entladen vor. Die Hitlerjugend leiſtete tatkräftig Beiſtand. Auch hierbei bildete eine vielköpfige Menge Spalier. d Die für die Spende in Betracht kommen⸗ den Total⸗ und Schwerfliegergeſchädigten gwerden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Ausgabe der Spenden am Mon⸗ tag beginnt. Die Ortsgruppen, bei denen jeden Nachmittag Anträge geſtellt werden können, füllen abgeſtempelte Formulare aus. Ohne dieſen Ausweis wird in den Verteilungsſtellen der Ortsgruppen, die nach der Reihenfolge des Alphabets beliefert werden, nichts verabfolgt. Sch. eeeee macht angehören, ferner weibliche Per⸗ ſonen, die das 25. Lebensjahr, aber noch nicht as 55. Lebensjahr vollendet haben. Die Ausgabe von Kontrollkarten an alle Wehr⸗ machtsangehörigen entfallen ab 1. Juli. -Nur Wehrmachtsurlauber von Truppen⸗ teilen, deren Standorte ſich außerhalb des Heimatkriegsgebietes befinden, erhalten die 5 ſchon bekannten ſogenannten Kon⸗ trollausweiſe, die ferner an Perſonen aus⸗ gegeben werden, die ſich vorübergehend im deutſchen Reichsgebiet aufhalten. un Arbeitsmaiden werden gemuſtert. Im Anſchluß an die Erfaſſung werden bis 29. Mai die weiblichen des Geburtsjahrganges 1926 für den Reichs⸗ arbeitsdienſt gemuſtert. Die Muſterung von den Reichsarbeitsdienſtmelde⸗ ämtern unter Mitwirkung der Verwal⸗ tungsbehörden durchgeführt. Alle erfaßten Dienſtpflichtigen mit Ausnahme von Ver⸗ heirateten, die nicht reichsarbeitsdienſtpflich⸗ tig ſind, müſſen zur Muſterung erſcheinen. e Macht es nicht den Meiſen nach! Ein Meiſenpärchen kam in Lich(Oberheſſen) auf den drolligen Einfall— oder war es Wohnungsnot?— in einem Briefkaſten ſein Neſt zu bauen. Das„Brutgeſchäſt“ iſt in vollem Gange. Hausbeſitzer und Poſt haben ſich ieden ſtörenden Eingriffs enthal⸗ ten. Wenn dieſe neue Mode ſich in den Kreiſen der gefiederten Höhlenbrüter her⸗ umſpricht, werden die Briefkaſtenbeſitzer allerdings gegen dieſe kleinen Aftermieter Räumungsklage erheben. a Kleine Kinder dürfen nicht unbe⸗ aufſichtigt bleiben! Beim Spielen an einem auf dem ſteil abfallenden Ellbogenweg ſtehenden Holzwagen löſte in Zell Ba⸗ den) ein—* die Bremſe des Wa⸗ gens. Das Kind, das unter die Räder kam, iſt an den Folgen des Unfalls noch am gleichen Tage geſtorben. Feldpoſtmarder zum Tode verurteilt 01L. Karlsruhe. Vor dem hier tagenden Sͤn⸗ dergericht Mannheim ſtand der 46 Fahre alte verheiratete Fritz Löffler aus Röh⸗ rendorf⸗Gräflich(Schleſien), der in Karlsruhe als Poſtbeamter das ihm bewieſene Vertrauen auf Weiſe—— hat, indem er ſich n mindeſtens 100 Fällen Feldpoſt⸗ und andere Paketſendungen aneignete und ſie beraubte. In einen Kellet verſteckt, fand man ein ganzes Lager von Eß⸗ und Rauchwaren, Stoffen und Gebrauchsgegenſtänden, die + ſolche ver⸗ brecheriſche Weiſe in ſeinen Beſitz gebracht hatte. Dieſer Mann, der entgegen aller Warnungen und trotz der Kenntnis der angedrohten ſchweren Stra⸗ en ſich bewußt außerhalb der Volksgemeinſchaft tellte, fühlte wohl, daß er in eine unentrinnbare Lage gekommen war. Weder die in der Verhand⸗ lung ſimilierten nervöſen Erregungen noch⸗ ſein harknäckiges Schweigen konnten ihn vor der ver⸗ dienten Strafe retten. In dieſer Einſicht bequemte ich Löffler am Schluß der Beweisaufnahme unter ränen zu einem vollen Schuldbekenntnis. Nach dem Geſetz konnte die 8 Tat des An⸗ geklagten nur mit dem Tode geſühnt werden. In Uebereinſtimmung mit dem Antrag des Vertreters der Anklage wurde Löffler vom Sondergericht als Volksſchäd 180 und wegen Amtsunterſchlägung, er⸗ pſgehe Arkundenbelaſtung und Verletzung des oſtgeheimniſſes zum Tode, 500 Mark Seld⸗ ſtrafe und Verluſt der Ehrenrechte auf Lebens⸗ eit verurteilt. Der Vorſitzende brandmarkte in er Urteilsbegründung mit den ſchärfſten Worten das Seete die 8 Verhalten des Angeklagten. Er bezeichnete die Fesdpoſtmarder als Feinde des Staates. nutzung der Kriegsverhältniſſe am Gut der Allge⸗ meinheit und gar an dem unſerer Soldaten berei⸗ chern zu können, müſſe aus der Volksgemeinſchaft ausgemerzt werden. Poplerberb Nechr Von Richard Gerlach Großzügigteit iſt eine ſehr lobenswerte Charattereigenſchaft, und„Bie Mückto als Eleſant“ tonnte der Titel für manche All⸗ tagstomödie ſein. Aber wenn jener Mann mit den noblen Geſten, der durchaus nicht kleinlich ſcheinen will, die Aſche ſeiner Zigarette mit einer loſen Handbewegung in den Papierkorb fallen läßt, ſo zeigt er damit nicht, daß er über die geringen Binge des Lebens erhaben iſt, ſondern daß er den Sinn des Aſchoechers nicht begriffen hat. In manchen Ländern des Südoſtens iſt die Erfindung des Aſchbechers noch unbe⸗ kannt, und die Gäſte im Kaffeehaus oder im Reſtaurant betrachten ganz einſach den Fußboden als einen Sammelplatz für alles, was von der Herren Tiſche rieſelt. Von Zeit zu Zeit kommen ein paar Frauen mit den Beſen, der auſwirbelnde Staub ſtört die Leute, die daran gewöhnt ſind, nicht weiter. Nun iſt es ja xichtig, daß übertriebenes „Reinemachen“ auf viele Männer ſehr un⸗ behaglich wirkt, und daß es ihnen nichts ausmachen würde, wenn in den Ecken kleine Mülohauſen lägen, ſolange nicht unmittel⸗ bar Flöhe daraus hervorhüpfen. Hier be⸗ ſtehen auffallende Gegenſätze zwiſchen dem männlichen und dem weiblichen Geſchlecht; denn die Frauen lieben durchaus cie pein⸗ liche Sauberkeit auch in den verborgenen inkeln. Der Papierkorb iſt alſo wohl kaum in einer bürgerlichen Wohnung zum Aſchbecher geworden, ſondern in irgendwelchen Buden, wo es nicht ſo genau darauf ankam. Es iſt eine Gebärde, die wohl draußen im Felde entſtanden ſein mag. Wo die Kanonen donnern, hat ein bißchen Aſche nichts zu be⸗ deuten. Aber Papier brennt ſehr leicht, und ein Feuerchen kann ein großes Büro oder einen ganzen Betrieb in Gefahr bringen. Die Anord⸗ nung, daß dem die Raucherkarte entzogen wird, der raucht, wo er Brände ſtiften kann, und fahrläſſig Stummel, die vielleicht noch lühen, um ſich wirft, anacht mit dieſer fal⸗ chen Großzügigkeit Schluß. Man muß die inge auseinanderhalten: der Papierkorb iſt für das Papier da, und der Aſchbecher ſüür die Aſche. Es gibt andere Möglichkeiten, zu beweiſen, daß man nicht pedantiſch iſt, als wenn man ſo tut, als ob es ſich nicht lohne, die Abfallbehälter zu unterſcheiden. Berliner Philharmoniker in Bremen und Wilhelmshaven Am der Solidarität des deutſchen Volkes mit den von———— beſonders betroffenen Gauen ſinnfälligen Ausdruck zu verleihen, gaben die Berliner Philharmoniker in Wil⸗ helmshaven und Bremen zwei Konzerte in der Hoffnung. der tapferen Bevölkerung damit Entſpannung und innere Bereicherung zu geben und ihr für ihre vorbildliche Haltung zu danken. Alle Kreiſe der beiden Städte waren vertreten, und ihr herzlicher Dank galt nicht nur dem künſt⸗ leriſchen Genuß, ſondern war ebenſo ſehr Aus⸗ druck der Solidarität und des Willens, ſich weiter⸗ hin zu beweiſen. Unter der Leitung von Gene⸗ ralmuſikdirektor Carl Schuricht boten die Gäſte an beiden Orten die gleiche Vortragsfolge: G⸗Dur⸗Sinfonie Nr. 18, Mozarts Violinkonzert in A⸗Dux(pon Gerhard Taſchner geſpielt) und — Beethovens Siebente. Orcheſter, Dirigent und Soliſt wurden ſtürmiſch gefeiert. 3 Clemens Cunis. zey Bilder aus der Welt des Zirkus. Der Hei⸗ fean 0. Maler Adolf Hacker, der am 11. Mai ein 70. ren eine ſtattliche Sammlung von Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Kupferſtichen aus der Welt des Zirkus und Varietés zuſtande⸗ ebracht, die in 2* Tagen von Heidelberg nach amburg geht, wo die Artiſtenvereinigung ihr gro⸗ ßes Archiv hat. Hacker hat ſeit ſeiner frühen Ju⸗ ſend eine ſtürmiſche Liebe für das fahrende Volk eſeſſen und in einem halben Rahrhundert unzäh⸗ lige in Heidelberg oder Mannheim aufgetretene Künſtler im Bild ſeſtgehalten. Einen großen Platz in dieſer eigenartigen Bilderſchau nehmen die Clowus ein, darunter Grock. die Rivels, Enrico Raſtelli, die Kunſtreiterin Paula Buſch, die Tiger⸗ bänbigerin Lola Helios, der Rieſe Paul Paulo, Stoſch⸗Sarraſani, die Turm⸗Luftnummer Erna Scharnberger, die Tiger⸗Dompteuſe Georgette Han⸗ ele andere bekannte Artiſten ſind in die⸗ er und — 170 Kunſtblättern und Bildern vertre⸗ füce; „Lebensjahr vollendet, hat in langen Jah⸗ 8 ten, dazu Araber, chineſiſche Gaukler, indiſche Schlangenbeſchwörer, ſchwarze Feuerfreſſer, Ballett⸗ mädchen, Bären, Löwen, Kamele und Elefanten. — Sartorius. ( Johanna Wolff geſtorben. Wie aus Lo⸗ carnö⸗Orſalina gemeldet wird, iſt dort die in den letzten beiden Jahrzehnten dort oſt⸗ preußiſche Dichterin Johanna Wolff im Al⸗ ter von 85 Jahren geſtorben. Dohanna Wolff wurde als Schuſterskind in Tilſit geboren. Nach dem frühen Tode der Eltern würde die Vollwaiſe und das Stadtarmenkind Diakoniſſe. Von Detlev von Liliencron in die deutſche Dichtung eingeführt, hat beſonders mit ihren volkstümlichen beiden autobiographiſchen Büchern„Das Hanneken“ und „Hannekens große Fahrt“ ſich in weiten Kreiſen durchgeſetzt. Theater, Musik und Kunst in Kürze Grete Gch vom Nationaltheater Mannheim gaſtierte im Heſſiſchen Landestheater Darm⸗ ſtadt in einer als Eliſabeth und errang ſich einen ſtarken Erſolg 4* Eichendorſſs wielgegebenes romäntiſches Luſt⸗ ſpiel„Die Nike(in— Bearbeitung 8 Ernſt Leopold Stahl und Mat der Muſik von Ceſar Bres⸗ an wird am 15. ai zum erſten Mal im Staats⸗ heater Karlsruhe aufgeführt. 8 * Die Hebelſtadt Lörrach begeht ihre diesſährige am 9. Mai. Sie erhält ihre beſondere edeutung dadurch. daß Sepp Schirpf, der Leiter der Schrifttumskammer im Elſaß und Baden über das Thema„Die alemanniſche Sendung von Hebel bis Burte“ ſprechen wird. * In der Comädie Françaiſe in Paris wird eine — von Hauptmanns in elphi“(in der Aeberſetzung von Pierre de Colom⸗ bier) vorbereitet. Die Aufführung iſt für Anfang Juni vorgeſehen. * Zum 100. Todestaa Hölderlins am 7. Zuni erſcheint bei§. C. B. Mohr, Tübingen. eine Ge⸗ denkſchrift. die Paul Kluchohm im Auftrag der Stadt und der Aniverſität Tübingen herausgibt. Der Rundfunk am Samstag: Reichsprogramm: 12.35—12.45 Uhr: Der Bericht zur Lage; 16.00—18.00 Ahr: Bunter Nachmittag; 18.00—19.00 Uhr:„Sos Thetis“; 19.15—19.30 Uhr: Frontberichte; 19.45—20.00 Uhr: Hans Fritzſche ſoricht; 20.20—21 00 Ahr: Muſik zur guten Laune: 21.00—21.05 Uhr: Das Geſpräch der Woche; 21.05—21.30 Uhr: Das deutſche Tanz⸗ und Unterhaltungsorcheſter; 91.30—22.00 Uhr: Heitere Meiſen. — Deutſchlandſender: 11.30—12.30 Uhr: Ueber Land und Meer; 17.15—18 30 Uhr: Von Schumann bis Trunk(Lei⸗ tung: Karl Titein) 20.15—21.00 Uhr: Kleine Konzert⸗ e: 24.00—22.00 Uhr: Opernkonzert. Wer glaube, ſich unker Aus⸗ krlelchterte Ausbildung für Kindergärtnerinnen Die Beſtimmungen für die Ausbildung von Kindergärtnerinnen ſehen vor, daß Bewerberinnen, die eine ſchuliſche haus⸗ wirtſchaftliche Fachausbildung nicht nach⸗ weiſen können, zur hauswirtſchaft⸗ lichen Aufnahmeprüfung nach einer mindeſtens einjährigen hauswirt⸗ ſchaftlichen Tätigkeit zugelaſſen werden können. Um dem Mangel an ſogialpädage⸗ giſchen Fachkräften begegnen zu helfen, hat ſich der Reichserziehungsminiſter damit ein⸗ verſtanden erklärt, daß vorübergehend Er⸗ leichterungen auf dieſem Gebiet eintreten Für den Lehrgangsbeginn Oſtern und Herbſt 1943 können noch ausnahmsweiſe Schülerinnen mit dem Nachweis einer ein⸗ jährigen Tätigkeit in einer Kindertages⸗ ſtätte mit Mittagsſpeiſung bzw. Schülerin⸗ nen mit einer weitergehenden als der min⸗ deſtens verlangten Allgemeinbildung und Befähigung für die erfolgreiche Teilnahme am Ausbildungslehraang unmittelbar in die Fachſchule für Kindergärtnerinnen auf⸗ genommen werden. Sie können die haus⸗ wirtſchaftliche Aufnahmeprüfung am Ende des erſten Ausbildungsjahres nachholen. Den durch dieſe Ausnahmemaßnahme zu⸗ gelaſſenen Schülerinnen iſt während ihrer Ausbildung als Kindergärtnerinnen Ge⸗ legenheit zu geben, durch beſonderen Unter⸗ richt ihr hauswirtſchaftliches Wiſſen und Können zu vertiefen. Streiklichter auf Weinheim Die Höhere Handelsſchule und Kauf⸗ männiſche Berufsſchule Weinheim a. d. B. wurde 1942/43 von 525 Schülern und Schülerinnen be⸗ ſucht, wovon 318 der Kaufm. Berufsſchule und 207 der Höheren Handelsſchule angehörten. Außer⸗ dem beteiligten ſich 515 an den Fachkurſen in Kurzſchrift, Maſchinenſchreiben, Betriebslehre, Buchführung und Rechnen. Die Schülerzahb ſtieg zum erſten Mal über 500, weil nach einer Ver⸗ einbarung mit dem heſſ. Miniſterium des Kultus und Unterrichts auch die Schüler und Schülerin⸗ nen von Viernheim, Waldmichelbach und Fürth die hieſige Schule beſuchen müſſen. Sie wurden in neun Klaſſen der kaufm. Berufsſchule und ſechs Klaſſen der höh. Handelsſchule unterrichtet, was einer durchſchnittlichen Schülerzahl von 35 für die Klaſſe entſpricht. Der Untexricht mußte überall gekürzt werden, da durch Einberufung nur noch ſechs Lehrer und Lehrerinnen vorhanden ſind. Wegen der frühzeitigen Entlaſſung war die Abſchlußprüfung der kaufm. Berufsſchule ſchon am 18. und 19. Januar. Sie gilt als ſchriftlicher Teil der kaufm. Gehilfenprüfu Die Abſchluß⸗ prüfung der höh. Handelsſchule fand am 8. und 9. — ſtatt. Das neue Schuljahr begann am 3. ai. Ueber das Thema:„Mein Ritt durch Zen⸗ tralaſien“ ſprach in der überfüllten Turnhalle der Benderſchule der Aſienforſcher Walther Stötz⸗ ner. In hochintereſſanten Ausſührungen gab der Redner eine lebendige Schilderung ſeiner unwergleichlichen Reiſeeindrücke.— Das Stan⸗ desamtsregiſter verzeichnete in der Zeit vom 12. bis 25. April 5, Geburten, 5 Ehe⸗ ſchließungen und 8 Sterbefälle.— Mit dem Eg 2. Kl. wurde Ufſtz. Toni Ley, Dr.⸗Karl⸗Winter⸗ Str. 22, ausgezeichnet. Das Kriegsverdienſtkreuz 2. Klaſſe erhielten die Obergefreiten Michael S und Hans Kaffenberger, ormſer Straße 28. 17 Blick auf Ludwigshafen Geſchäftsbericht der Volksbank Ludwigshaſen. Der Vorſtand der Ludwigshafener Sakehend len den Geſchäftsbericht für das 25. Geſchäftsſahr vor. Danach hat ſich der Amſatz im Fahre 1942 wieder vergrößert und die Bilanzſumme auf 8 947 296 Mark erhöht. Für die Hauszinsſteuerablöſung hat die Bank 1 250 600 Mark aufgebracht. Als Ergeb⸗ nis intenſiver Werbung hat ſich nicht nur der Mit⸗ gliederſtand gegen das Vorjahr von 1047 auf 1072 mit 2558 Anteilen erhöht, ſondern auch die Ge⸗ ſchäftsguthaben haben eine erfreuliche Steigerung erfahren. Dadurch erfuhr das Eigenkapital(Ge⸗ ſchäftsguthaben und offene Reſerden) eine Zu⸗ nahme um rund 100 000 Mark auf 862 666.34 Mk. Auf der gleichen Linie bewegte ſich der Einſatz für die am 1. April 1941 ins Leben geruſene Bauſpar⸗ kaſſe der deutſchen Volksbanken. Bis heute wur⸗ den 1000 000 Bauſparkaſſenverträge abgeſchloſſen. Trotz der immer mehr ſchrumpfenden Zinsſpanne war das Gewinnergebnis des vergangenen—— infolge des weiterhin geſtiegenen Geſchäftsumfan⸗ ges befriedigend. Nach Abzüg der Ankoſten ergibt ſich ein gegen das Vorjahr erhöhter Reingewinn von 21 283.80 Mark. In Lebereinſtimmung mit dem Aufſichtsrat ſollen, wieder 5 v. H. Divi⸗ den de verteilt und der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen werden. Das Stamitz⸗Quartett bringt zum Abſchluß des Konzertwinters 1942⸗43 am kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr, in der Aula der Mädchen⸗ Oberſchule an der Friedrich⸗Heene⸗Straße, eine Sonderveranſtaltung mit zeitgenöſ⸗ ſiſcher Kammermuſik. Zur— gelangt ein Streichquartett des Pianiſten un Komponiſten Karl Hammer, zur Erſtaufführun ein Werk von Oskar von Pander. Den Abſch bildet die Spielmuſik für Streichquartett des hier nicht mehr unbekannten, aus Ludwigshafen ſtam⸗ menden Komponiſten Hermann Saar. Die In⸗ haber von Dauerkarten zu den ſtädt. Morgenkon⸗ zerten haben freien Zutritt. Wer kann Angaben machen? In der letzten ſt wurden im Stadtbezirk Ludwigshafen fortge⸗ etzt Kellereinbrüche verübt und Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke geſtohlen, die zur Sicherung vor Luftangriffen in den Kellerräumen aufbewahrt wurden. An die Bevölkerung ergeht die Auffor⸗ derung, mitzuwirken, dieſen Volksſchädlingen das Handwerk zu legen und Wahrnehmungen, die zur Ermittlung der Täter dienen können, bei der näch⸗ ſten Polizeidienſtſtelle oder der Kriminalpolizei⸗ ſtelle in Ludwigshafen, Wittelsbachſtraße 3, zu melden. Auf Wunſch werden Mitteilungen ver⸗ traulich behandelt. Kleeſalz ſtatt Pottaſche. Die Kriminalpolizei teilt mit: Eine 25 bis 30 Jahre alte Frau hat in der Adler⸗Apotheke zu Ludwigshafen Pottaſche verlangt, aber ſtatt deſſen Kleeſalz erhalten. Es wird davor gewarnt, das Kleeſalz zu Backzwecken zu verwenden. Die Frau, die den Einkauf in der Apotheke machte, wird aufgefordert, ſich auf der nächſten Polizeiſtation zu melden. Heidelberger Ouerschnitt Albert Speer Ehrenbürger der Univerſität Hei⸗ delberg. Die Univerſität Heidelberg hat dem Archi⸗ tekten Albert Speer zu ſeinem 80. Geburtstage ihre* lückwünſche dargebracht. Bei die⸗ em Anlaß ernannte der Rektor den Jubilar in ürdigung der fördernden Geſinnung und des teil⸗ nehmenden Intereſſes, das er und ſeine Familie ſeit langen Jahren der Hochſchule entgegenbringen, zum Ehrenbürger. Die Ehtung wurde dürch eine Abordnung des Senates vollzogen, wobei Prorektor Prof. Dr. Bilfingex als Vertreter des noch wegen Krankheit verhinderten Rektors Staats⸗ miniſter Prof. Dr. Schmitthenner mit einer An⸗ ſprache die Urkunde überreichte. vorne!“- in der Kriegsgärtenzahl Groger Exiolg der Aktion des Gauleiters Der zu Beginn dieſes Jahres ergan⸗ gene Aufruf des Gauleiters zur weiteren⸗ Vermehrung der Kriegsgärten hat in Baden und im Elſaß ſtarken Widerhall ge⸗ funden. Nach den Berichten der Kreislei⸗ ter hat ſich die Zahl der 1942 vorhandenen Kriegsgärten auf§ö385 erhöht. Die badi⸗ ſchen Kreiſe melden eine Zunahme von 18 886 auf 23 937, die elſäſſiſchen von 6216 auf 11 448. Die durch die Aktion aus bis⸗ herigem Brachland gewonnene Geſamt⸗ fläche beträgt 3149,88 Hektar gegenüber 2398,42 Hektar im Vorjahre. An der Stei⸗ gerung iſt Baden anit einem Beſtand von 2348,17 gegenüber 1905,02 Hektar im Jahre 1942 beteiligt, das Elſaß mit 801,71 gegen 493,40 Hektar. In der Zahl der Kriegsgärten ſteht Mannheim mit 8508 weit an der Spitze, nachdem der Kreis 1942 bereits 2643 Kriegsgärten in Bearbeitung genom⸗ men hatte. Die Zunahme der neu gewonnenen Brach⸗ landflächen beträgt nahezu 250 Hektar(von 126,40 auf 369,27 Hektar). In der Anzahl der Kriegsgärten folgt die nächſtgrößte Stadt des Gaugebietes, Straßburg, mit 8800 gegenüber 1900 im Vorjahr. Daß es ſich dabei um kleine und kleinſte Parzellen handelt— das eigentliche Ziel der Aktion iſt ja, daß anöglichſt viele Familien ihren eigenen Bedarf für die Küche pflanzen— zeigt die verhältnismäßig geringe Geſamt⸗ fläche an neu gewonnenem Brachland von 88 Hektar gegenüber 50 im Jahre 1942. Unter dieſem Geſichtspunkt verdient die ſehr beträchtliche Zahl von jetzt bearbeite⸗ ten Kriegsgärten im Kreis Lörrach Her⸗ vorhebung, die jetzt 1863 beträgt, nachdem voriges Jahre ſchon 1239 vorhanden waren. Die gleiche Feſtſtellung trifft für Ra⸗ ſtatt zu, wo zu den 1942 ſchon tätigen 928 Kriegsgärtnern 579 in dieſem Jahr getre⸗ ten ſind. Auch in Karlsruhe iſt die Zahl derer, die in der Freizeit in ihrem Gärtchen anzutreffen ſind, ſehr groß. Zu den 1222 Kriegsgärten des Jahres 1942 ſind dort weitere 310 gekommen. In der Hektarzahl ſteht der Kreis mit 1154(1100 im Vorjahr) weitaus an der Spitze aller badiſchen und elſäſſiſchen. Eine mehr als zehnfache Steigerung der Kriegsgartenzif⸗ fer verzeichnet der Kreis Schlettſtadt mit 1614 gegen erſt 154 im Jahre 1942. Hagenau aneldet 672 gegenüber 122 neuen Kriegsgärten im Vorfahr. Auch Mühlhauſen hat ſtark aufgeholt, in⸗ dem dort eine Vermehrung der Kriegs⸗ gärten von 107 auf 457 erfolgte. Bruch⸗ ſal hat die verhältnismäßig hohe Zahl von 1100 gegen 710 vor einem Jahr er⸗ reicht; Weißenburg 1015 gegenüber 824. Annähernd dieſelbe Zahl beſitzt der auf der Hochfläche der Baar gelegene Kreis Donaueſchingen mit 996 gegen 785 im Jaßre 1942. Der Kreis Stockach hat ſeine Kriegsgartenzifſer mehr als vervier⸗ facht(von 150 auf 633). Dieſe Erachniſſe der durch die Partei gelsiteten Aktion laſſen erkennen, mit welcher Finhiakeit neues Gelände, das ſich für ein⸗ Bebaunna eignete, aufge⸗ ſpüürt wurde, um es der Er-äbrung vor allem der großſtädtiſchen Bevölke⸗ rung dienſtbar zu machen. * Längſt haben wir uns daran gewöhnt, daß an öffentlichen Plätzen zwiſchen hiſtoriſchen Gebäuden und in bekannten Parks, fein ſäuberlich abgeteilt und bebaut, Beete mit Kohl, Bohnen, Tomaten und all den an⸗ deren Gemüſearten, mit denen die Haus⸗ frau großenteils den Küchenzettel zu be⸗ ſtreiten pflegt, entſtanden ſind. Viele Vor⸗ und Ziergärtchen, die keineswegs immer eine Zierde darſtellten, werden jetzt nutz⸗ bringender verwendet. Je nach den ört⸗ lichen Verhältniſſen waren die Methoden verſchiedene, um die neuen Kriegsgärtner anit Saatgut, Düngemitteln uſw. zu ver⸗ ſorgen. Durch fachmänniſche Beratung wurde ihnen die ungewohnte Arbeit ſehr erleichtert. In ihrer Zeitung fanden ſie zudem laufend Hinweiſe, wann eine be⸗ ſtimmte Arbeit und wie ſie auszuführen ſei. In keiner Jahreszeit ſind dieſe prak⸗ tiſchen Hinweiſe aus den Spalten der ober⸗ rheiniſchen Preſſe verſchwunden, ebenſo die Ratſchläge für die Hausfrau, wie ſie die ſelbſt gezogenen ooͤer auch auf dem Markt gekauften Gem üſe⸗ und Obſtarten am beſten verwendet, um die größten Mängel der Kriegswirtſchaft zu überbrücken. Eine wie geringe Fläche in der Regel ſchon genügt, um eine Familie mit dem nötigen Gemüſebedarf zu verſorgen, zeig⸗ ten die gleichfalls veröffentlichten Beiſpiele erfolgreicher Kleingärtner unſeres Gaues; ſie gehen noch über die von dem Gauleiter aufgeſtellte Norm hinaus, wonach bei eini⸗ germaßen zweckmäßigem Anbau ein ſo un⸗ ſcheinbares Stückchen Land, wie es eine —1,5 Hektar große Fläche darſtellt, zur Gemüſeverſorgung einer Familie völlig ausreichend iſt. Wo es galt, größere Brach⸗ landflächen in einer Großſtadt in Bearbei⸗ tung zu nehmen, wurde ein beſonderer Ar⸗ beitseinſatz organiſiert. Dazu wurde wie in ſo vielen anderen Fällen die Jugend aufgeboten, die anit Feuereifer zulangte. In Mannheim z. B. wurde an der be⸗ kaunten Einfahrt zur Reichsautobahn durch die Jungen einer Schule ein an⸗ ſehnliches bisher verödetes Gelände in Arbeit genommen, wobei der Kreis⸗ leiter ſelbſt den„erſten Spatenſtich“ tat. In vielen Induſtriewerken griffen Be⸗ triebsführer und Gefolgſchaft nach Feier⸗ abend zu Pickel und Spaten, um brachlie⸗ gendes Fabrikgelände in Gemüſeland um⸗ zuwandeln. Wenn einige Kreiſe geringere Ziffern von Kriegsgärten mitteilen, ſo deshalb, weil dort ohnehin ſchon ſo ziemlich jede Fa⸗ milie von jeher ihr eigenes Gärtchen hatte oder bis Kriegsausbruch die alte Parole des Gauleiters„Kein Quadratmeter Bo⸗ den darf ungenutzt bleiben!“ bereits ſo gut wie verwirklicht war. Was niemand in der großen oder kleinen Stodt hindern ſoll, nach immer neuen Möglichkeiten Ausſchau zu halten. nael Luftarpeifben telne Privatgespräche am Fernsprecher? Du gefährdest sonst luſtschutzwichtige Gesprüche! Se ————— 8S—————————— —————— Walldorf— BfTuR Sport- Machrichten der Sport am Wochenende Das ſportliche Geſchehen des zweiten Mai⸗Sonn⸗ tags ſteht im Zeichen der erſten Borrunde ur deut⸗ ſchen Händballmeiſterſchaft der Männer. Im Fuz⸗ ball und Hockey werden die nächſten Runden be⸗ kanntlich erſt in acht Tagen geſpielt; hier gibt es neben der Fortführung der Sienmespolafſpiele ei⸗ nige intereſſante Sau⸗Vergleichskämpfe, ſo Berlin gegen Hamburg im Fußball und gegen Baden im Hockey. Die eten eröff⸗ nen die Bahnwettkampfzeit mit Veranſtaltungen innerhalb der Kreiſe, die Radſportler haben wieder ein Bvielſeitiges Programm auf Bahn und Straße und auch auf vielen anderen Sportgebieten herrſcht lebhafter Wettkampfbetrieb. Der Pferdeſport bringt mit dem„Henckel⸗Rennen“ in Berlin⸗Hoppegarten die—55 klaſſiſche Dreijährigenprüfung des Fahres. 8 Fußball ſtehen in faſt allen Sportgauen die Tſchammerpokal⸗ ſpiele im Vordergrund der Ereigniſſe. Baden: Tſchammerpokalſpiele: SC Käfertal— VfR Mannheim, FV Leimen— S Waldhof,§V eudenheim, Heidelberg 05— 80 Daxlanden, VfB Baden⸗Baden— Fc Raſtatt, E Bulach— Phönix Karlsruhe, FV Emmendingen — 1. Fc Pforzheim VfR Pforzheim— VfB Mühl⸗ burg. Aufſtiegsſpiel: Karlsruher FV— FV Mug⸗ genſturm. In Stettin ſteigt das Wiederholungsſpiel der Vorxunde der deutſchen Fußballmeiſterſchaft zwi⸗ ſchen LS Pütnitz und Berliner SV 92, die ſich am —* Sonntag in Berlin:2 trennten. Gauſpiele gibt es in Berlin und Bremen zwiſchen Berlin⸗ Brandenburg— Hamburg und Weſer⸗Ems gegen Oſthannover.— Im Handball nehmen die Meiſterſchafts⸗Endſpiele mit 16 Be⸗ gegnungen der erſten Vorrunde ihren Anfang. In den ſüddeutſchen auen ſpielen: Auc 1900 Eſch— SV Waldhof, 2 Landau— LSV Straß⸗ hurg, VTSV Schweinfurt— TG Dietzenbach. Eß⸗ linger TSV— Becc Augsburg, TSV 83 Rürn⸗ berg— TB Milbertshofen, LSV Pocking— SGOP Wien, LS Rothweſten— S 98 Deſſau. Es wird nach dem Pokalſyſtem geſpielt, ſo daß alſo die ver⸗ lierenden Mannſchaften ſofort ausſcheiden.— Im fachwarten Verſchiedenes Ein gauoffenes Hallenſchwimmfeſt für Frauen 5 in München ſtatt. Wlletkenbergs 6—— ämpfen in Friedrichshafen um die Gaumeiſter⸗ ſchaft; 25 Fechterinnen ſind gemeldet.— Von den zahlreichen Gebiets⸗Vergleichskämpfen der Hitler⸗ jugend iſt der Mädel⸗Hockeykampf zwiſchen Weſt⸗ märk und Württemberg in Metz zu nennen. Turnen im Gau Baden Es muß doch etwas beſonderes um den Wert der Leibesübungen unſer Volk ſein, daß man auch jetzt noch in Kriegszeiten, wo alles bis zum Letzten iſt, mit Idealismus un⸗ entwegt die Aufgabe der leiblichen Ertüchtigung der Jugend, der Männer und Frauen weizeberfolgg. Im Brennpunkt hierbei ſtehen die Amtswalter, der Stoßtrupp der Leibesübungen, deren Arbeit, wie Dr. Frick bei der Proklamation des NS⸗Reichsbundes für Leibesübungen betonte, volks⸗ politiſch ebenſo hoch veranſchlagt werden muß wie ede andere rer freiwillige Tätigkeit in der artei und ihrer Gliederungen. In dem vom Männerturnwart des Gaues Ba⸗ den, F. Schweizer⸗Mannheim, für das Jahr 1943 K keden Arbeitsplan für das Fachamt „Turnen iſt jedem Monat ſein zeitgemäßes en Mone enſum überwieſen. Die ſeitherigen Arbeitstagungen waren den Gau⸗Vorturnerleitern, den Kreiskinderturn⸗ wartinnen, den Kreisſpielwarten und den Kreis⸗ 1 Die für den Monat Mai geplante Arbeitstagung für die Kreis⸗Männerturn⸗ waxrte iſt in letzter Minute verſchoben worden und findet nunmehr im Juni ſtatt. Die Gau⸗Lehrarbeit wird jahraus, jahrein un⸗ entwegt durchgeführt. Für den Monat Mai iſt ein Wochenendlehrgang im Kinderturnen für die nördlichen Kreiſe des Landes in Heidelberg 305 ein ſolcher für Sommerſpiele in Mannheim feſtgelegt. An Veranſtaltungen ſind feſtgeſetzt: Wanderun⸗ gen mit volkstümlichen Wettkämpfen und Spielen. An der in früheren Jahren durch den alljährlichen Goetz⸗Wandertag zur Tradition gewordenen Mai⸗ Wanderung witd feſtgehalten. Für Riſere Spiteſteurner winkt am 30./31. Mai mit den 4. deutſchen Kriegsmeiſterſchaften im Ge⸗ der geräteturneriſche Höhepunkt des ahres. Der Kreis Mannheim führt am 16. Mai auf dem des TV Mannheim 1846 ſein traditionelles Frauen⸗ und Kindertreffen durch. Offene Quellen ſerer Art wichtigen und ſie kenn eichnenden Kultur⸗ um die deutſche Meiſterſchaft eine der wertvollſten Stützen iſt, oder jener Kumpel, der aus der Nacht⸗ Beſonders muß dabei berückſichtigt werden, daß'ſchicht in den Boxring eilte und dort einen präch⸗ 0 ten. Dies gilt es ſeſtzuhalten! praktiſch nicht eine einzige Kraft der Kriegsführung abgeht, die nur um ein geringes beſſer eingeſetzt werden könnte: 90 Prozent derer, die das ſportliche Leben auch im vierten Kriegsjahr weiter pulſieren laſſen, ſind Soldaten der Garniſonen, Urlauber, Verſehrte, die reſtlichen zehn Prozent ſind Rüſtungs⸗ arbeiter—, ganz abgeſehen vom Betrieb der Jugend, —— und Aelteren, der ſich ſelbſt ſchon kecht⸗ ertigt. Und die Zuſchauer: wieder die Schaffenden, die Soldaten aus Garniſonen und Lazaretten— der Ring ſchließt ſich! dener Spieler der Fußball⸗ Nationa der mit amputiertem Arm in ſeine Vereinself zurückgekehrt iſt und ihr im Kampf tigen Kampf lieſerte, ſind nicht nur Einzelfälle, nein, ſie kennzeichnen geadezu den deutſchen Sport im vierten Kriegsjahr. Denn ſeine Leiſtungen haben ſich völlig gewändelt und zielen wie alle anderen noch auftecht erhaltenen Einrichtungen in die eine im Endeffekt auf eine Stärkung unſerer Kraft! Landesführer Walter Donath, der Führer des Deutſchen Turn⸗ und Sportverbandes in der Glo⸗ wakei und Landesführer der freiwilligen Schutz⸗ ſtaffel, ſtäͤrb im Oſten den Heldentod. —————— Wirtschafts-Meldungen Kriegshetriebsgemeinschatten im Einzeihandel Der Leiter der Reichsgruppe Handel und der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel. Dr. Hayler, hatte bereits einige Wochen nach Verkündung der Stillegungsaktion im Handel den Kaufleuten die Anregung gegeben, nicht in jedem Falle die Ent⸗ ſcheidung über die Stillegung abzuwarten, ſon⸗ dern ſich auf Grund eigener Fnitiative zu Kriegs⸗ betriebsgemeinſchaften zuſammen zu ſchließen. Ein ſolcher Zuſammenſchluß kann die gleichen Ergeb⸗ niſſe wie die Stillegung von Betrieben mit ſich bringen. Er bietet für die Kaufleute den beſon⸗ ders wichtigen Vorzug der Erhaltung ihrer Anter⸗ nehmerexiſtenz, wenn auch in verkleinertem Rah⸗ men. Inzwiſchen ſind ſchon eine Reihe von Kriegsbetriebsgemeinſchaften gegründet worden. Es fehlte aber bisher noch an Richtlinien für die mit der Stillegung befaßten Behörden, unter wel⸗ chen Geſichtspünkten ſolche Zuſammenſchlüſſe zu beurteilen ſind. Nunmehr hat, wie G. v. Hake im Preſſedienſt des Einzelhandels ausführt, der Reichswirtſchaftsminiſter einen Erlaß vom 22. April herausgegeben, in dem die Bildung von Kriegsbetriebsgemeinſchaften im Rahmen der Stil⸗ legungsaktion grundſätzlich zugekaſſen wird unter dem äusdrücklichen Hinweis, daß auch hierbei die obengenannten Ziele dieſer Aktion gelten. Der formen des Handelsgeſetzbuches meiſt nicht in Frage kommen, mit Ausnahme der ſtillen Geſell⸗ ſchaft, die auf der Großhandelsſtufe eine gewiſſe Bedeutung erlangen könnte. Der Erlaß kündigt Anweiſungen des Reichs⸗ juſtizminiſters an die Regiſtergerichte zur Vermei⸗ dung firmenrechtlicher Schwierigkeiten an, ſowie einen Erlaß des Reichsfinanzminiſters, wonach Amſatzſteuer bei der Bildung von Kriegsbetriebs⸗ gemeinſchaften für die Zür⸗Verfügung⸗Stellung don Leiſtungen und Einrichtungen nicht erhoben wird, ſofern nicht die Rechtsform einer juriſtiſchen Perſon gewählt wird. Von beſonderer Bedeutung iſt ſchließlich die Regelung für die Tragung der Mietkoſten. Dieje⸗ nigen Betriebe, die bei einem Zuſammenſchluß ihre bisherigen Geſchäftsräume aufgeben und in die Räume eines anderen Paxtners mit einziehen, ſind ja weiterhin zur Bezahlung der Miete ihrer bisherigen Geſchäftsräume verpflichtet, während ſie andererſeits auch einen Anteil an den Miet⸗ koſten der Räume der Kriegsbetriebsgemeinſchaft übernehmen müſſen. Der Reichswirtſchaftsminiſter billigt dieſen Betrieben grundſätzlich eine Mietbei⸗ hilfe wie ſtillgelegten Betrieben zu. Nach dem Erlaß iſt in der Regel mindeſtens derjenige Be⸗ trag als Mietbeihilfe zu gewähren, der dem An⸗ tragsſteller durch Eintritt in die Kriegsbetriebsge⸗ meinſchaft als zuſätzliche Verpflichtung entſteht. Die Mietbeihilfe kann alſo zwiſchen dieſem Min⸗ deſtbetrag und zwiſchen der vollen Miete als Höchſtbetrag ſchwanken. Schließlich wird noch feſtgeſtellt, daß die Ver⸗ legung von Betrieben in die Geſchäftsräume der derten ſich um 628,40. Die Zahl der Mitglieder 1 191 und iſt um 7 gefallen. Das Anlage⸗ vermögen der Bank ſetzt ſich zuſammen aus den Aktivpoſten: Beteiligungen, Grundſtücke und Ge⸗ bäude ſowie Betriebs⸗ und Die Beteiligungen ſind wie im Vorjahr mit 10 020 Mark unverändert ausgewieſen. Der Reingewinn bekrägt nach 3899/ Abſchrei⸗ bung auf Anlagevermögen 5997,72. Es wird folgende Gewinnperteilung vorgeſchlagen: 1. 47% Dividende auf die einbezahlten Geſchäftsanteile per 31. Dez. 1941 1783,72, 2. Zuweiſung zur geſetz⸗ lichen Reſerve 995 /, 3. Zuweiſung zur— Re⸗ ſerve 2500 /, 4. Vortrag für 1943 719. .* Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn Ach Der Verkehr hat im Jahre 1942 weiter zugenommen und zwar beträgt die Steigerung bei der Straßen⸗ bahn 25,4 v.., bei der Bergbahn 45 v. H. Der Bruttoertrag ſtieg auf 4,76 Mill.%(i. B, 3,64 Mill. /. Die Aufwendungen betragen 2,11 Mill. ſi. B. 2,16 Mill.), darunter für Löhne und Ge⸗ hälter 0,60 Mill. /. Die Steuern beliefen ſich auf 930 000(i. V. 320 000), die Zuweiſungen zu den Rücklagen auf 1,24(i. V, 0,12) Mill., die Ab⸗ ſchreibungen auf 250 000 i. V. 220 000) 4. Es ver⸗ bleibt ſomit ein Reingewinn von 90 952(i. V. 51.238) /, zu dem der Vortrag mit 9496 kommt, von dieſen 100 448(i. V. 64 440)/ werden 32 73¹ Mark als Verluſt beim Verkauf von Grundſtücken abgezogen, bleiben 67 717 L, aus denen, wie die 9³ beſchloß, 6 v. H. Dividende(wie i..) auf Samm⸗ und Vorzugsaktien verteilt werden. Da⸗ Aktienkapital beträgk 885 000“; laut Bilanz be⸗ trägt das Anlagevermögen 2,01 Mill,, Wert⸗ papiere ſind mit 0,45(0,15),— mit 0,70 (0,26) Mill. angegeben, Rücklagen.46(0,37), Rückſtellungen 1,18, Verbindlichkeiten 0,86 Mill.. An Stelle des Ratsherrn Karl Lindinger tritt Ratsherr Ernſt Kobe in den Auſſichtsrat ein. i Neckarwerke.⸗G., Eßlingen. Der auf den 26. Mai einberufenen oHV. der Neckarwerke.⸗G, Eßlingen, wird die Verteilung von wieder 5,5 v. H. auf 30,00 Mill./ AK. vorgeſchlagen. * Druckerei und Appretur Brombach Acc, Brom⸗ bach bei Lörrach. Das Geſchäftsjahr 1942 ſchloß mit einem ſtark verminderten Rohüberſchuß von 0,983 Mill.„ ab gegenüber 1,59 Mill. i. V. Hinzu kommen noch unv. 0,004 Mill. Erträge aus Be⸗ teiligungen, 0,17 Mill./ li. V. ebenfalls 0,17) Zinserträge und 0,28(0,05) ao. Erträge. Perſonal⸗ aufwendungen.58(0,59) Mill.. Abſchreibun⸗ Kirchliche Trauung: Bheingärtenstraſe 21. Hocken hat der Sportgau Heſſen⸗Naſſau zwei Auswahl⸗ eide in ratl n a. M. ſpiele vereinbart, die ſtattfinden werden. Die Männere Moſe and ſpielen. Zwei dorf 99.— Die Leichtathleten eröffnen die Bahnwettkampfzeit mit Veranſtal⸗ Der Sonntag bringt aber auch ſchon einige Groß⸗Staffelläufe, ſo in Hamburg den Alſterſtäffellauf.— Im tungen in den Sportkreiſen. Radſport — wieder lebhafter Wettkampfbetrieb auf ahn und Straße. Aus der F ſch, Rundſtreckenrennen Sportgau Heſſen⸗Naſſau führt in Hallenmeiſterſchaften durch.— Im Turner gibt es einige größere Veranſtaltungen der Tur⸗ nerinnen, ſo in Koblenz ein Gautreffen zwiſchen Moſelland und und in Würzburg einen ürzburg, Aſchaffenbürg und Städtekampf zwiſchen Schweinfurt.— Im Pferdeſport nennen wir die Salopprennen zu München, Hoppe⸗ — Genckel⸗Rennen), Düſſeldorf, Dresden und ien. 1 tritt zum Rück⸗ ſpiel— Baden an, während die Frauen gegen ſehr intereſſante Be⸗ gegnungen ſind zu erwarten.— In Köln ſteigt das noch dusſtehende Vorrundenſpiel zur deütſchen Frauenmeiſterſchaft zwiſchen Kölner HC und Düſſel⸗ ülle der Ereigniſſe fi i exwähnen wir den Laimer⸗Sträßenpreis in Mün⸗ 75 ſen, 5 en, das Moſelland⸗Etappenrennen die Straßenfahrt„Rund um Köln“, das „Rund um den Karlsruher Schloßplatz“ und die Steherrennen in Bochum. Der rankfurt ſeine ager der darüber nachzuden Leben, das ſich u dienen. eiſterſchaften „Rund um Erfolg begäbe. Die Anerkennun Die Leibesübungen Charakter und Wert des Sports im totalen Krieg Wen der deutſche Sport im vierten Kriegsjahr wieder ſeine Höhepunkte in den Wettbewerben um die deutſche Meiſterſchaft erreicht, ſo iſt das nicht allein ein Grund 5 zu freuen, ſondern auch um en. Der totale Krieg läßt dem neben dem bezogenen, geſteigerten Arbeitsprozeß in der Heimat noch„entwickeln kann, nur einen engen⸗ Sbſel und auch was ſich in dieſem Rahmen noch ab hat ebenfalls— wenigſtens mittelbar— dem In dieſen Rahmen paſſen aber— die 52 8 es!— die Leibesübungen durchaus hinein. arin liegt eine zwar unaus⸗ geſprochene, aber feſtſtellbare Anerkennun besübungen als eine jener Quellen der Kraft, die offen zu halten, auch im Kriege Aufgabe und wich⸗ Gewiß kann män, um„noch totaler“ ein, dieſe Quellen vollends zuſchütten. käme jedoch einer letzten Aktion gleich, die ſich ſelbſt der Möglichkeit länger anhaltender Kampfkraft zu⸗ gunſten einer Augenblicksballung mit ungewiſſem der Leibesübungen als eines ſolchen Kraftquelles iſt die höchſte, die dem deutſchen Sport bisher zuteil wurde. aller Deutlichkeit klar machen, denn ſie ſtellt die Leibesübungen neben die wenigen anderen Dinge, die als Kraftquellen und ⸗äußerungen unſeres Voöl⸗ kes ſeit Beſtehen unſerer Kultur bekannt, erforſcht, Reheet bei früheren Kriegen noch nicht insgeſamt edacht, im totalen Krieg aber voll erkannt und als Inſtrument des Krieges ſelbſt a ei werden. tellen ſich a u berechtigt neben die anderen, für die Erhaltung un⸗ rein kriegs⸗zweck⸗ ben ielt, rieg der Lei⸗ Das Das mußz man ſich in ſo heute gleich⸗ FAMILIEN-ANZElGEN Als Verlobte grüßen: Anna Wohliart geb. Fritz, Ludwigsburg, Württemb.— Steuermann Lodemar Pritsch, Straßburg-Schiltigheim, Elsaß. Wir haben uns verlobt: Maria Kellenbenz Fritz Geukes, Uffz. Mhm.-Neckarau, Plattstraße 20 · Bocholt i. Westf., z. Z. Wehrm., Mai 1943. 10 338 Ihre Vermählung geben bekannt: Dr. med. Siegtried Elsaehßer, 2. Z. Wehrmacht Irmgard Elsaeßer geb. Thron. Heidelberg, Hotel Reichspost— Mannheim, Werderstraße 31. Ihre Vermählung geben bekannt: Hermann Weckesser, Vers.-Kfm., Use Weckesser geb. Heß. Mh., Dammstraße 39- Alphorn- Strage 53, den 8. Mai 1943. 13.30 Uhr, St6915 Lutherkirche. Wir haben uns vermählt: Paul Zander, Ltn. d. Res.— Elsbeth Zander geb. Hamann. Mhm.-Waldhof(Eisenstraße 12), den 7. Mai 1943. Kirchliche Trauung: 14.00 Uhr, Christuskirche. Stö6873 Ihre Kriegstrauung geb. bekannt. Fritz Bruckner, Zz. Z. Wehrm. Euise Bruckner geb. Klingmann. Mannheim, Meerfeldstraße 49, 8. Mai 1943. Kirchl. Trauung: 8. Mai, 15 Uhr, Pauluskirche Waldhof. Statt Karten! Für die vielen Glück- Wünsche sow. Aufmerksamkeiten und Blumen anlählich unserer Vermählung sagen wir unseren herzlichsten Dank. Herbert Abend und Frau Lore geb. Singe.— Mannbeim(H 5. 21. 10370 Untaßbar erhielten wir die traurige Nachricht. dafl un- ser lieber. braver Sohn, Bruder. Enkel und Neſfe Heinz Emmerich Schütze in einem Grenad.-Rert. in den schweren Kämpfen im Osten kurz nach seinem 20. Geburtstag in treuer Pflichterfüllung für Füh⸗ rer. Volk“ u. Vaterland gefallen ist. Ladenburg. Gorxheim. 5. Mai 1943. In tiefem Schmerz: August Emmerich; Frau Maria geb. Sander und Geschwister Walter. Otto und Eltriede. ———— 5FFF 5 Todes-Anzeige Verwandten und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß meine liebe. gute Frau. unsere gute, treu- sorgende Mutter. Schwiegermutter. Großmutter. Schwägerin u. Tante, Frau Margarete Müller geb. Kolb in Alter von nahezu 57 Jahren durch einen sanften Tod von ihrem Leiden erlöst wurde. Mannheim-Neckarau. 6 Mai 1943. In tiefer Trauer: Kugust Müller: Alois Eisenhuth und Frau Luise geb. Müb'er; Herbert Widder und Frau Lydia geb. Müller: Annchen Rabus(Pflegetochter) und alle Verwandten. Die Beerdisung findet am Samstag. dem 8. Mai 1943. um 14 Uhr. auf Nach einem arbeitsreichen Leben verschied plötzlich und unerwartet nach kurzer, schwerer Krankheit unser lieb. Vater. Schwiegervater. Opa. Bruder. Schwager u. Onkel. Herr Christian Trautwein Metzgermeister im Alter von 73 Jahren. Mannheim(S 3. 12), 5. Mai 1943. In stiller Trauer: Karl Trautwein und Frau geb. Raff: Willy Traut- wein und Frau geb. Faas: Fritz Trautwein u. Frau geb. Böcken⸗ haupt: Julius Trautwein u. Frau geb. Ruppel. Baltimore(USK.); nebst Enkeln Kurt. Christa. Mar- got und allen Anverwandten. Die Feuerbestattung findet am Samstag. dem 8. Mai 1943. 15 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. eeeeee eeee eeeeeeeeer Statt Karten! Freunden u. Bekannten geben wir die traurige Nachricht. daſ unsere gute Mutter. Schwiegermutter und Großmutter. Frau Franziska Ranpmann Witwe teb. Schuler im Alter von 76 Jahren unerwar- tet durch einen Herzschlag ver⸗ storben ist. Elisabethstraße 9. In tiefer Trauer: Familie Georg Schmitt. Heidelbers und 2 Enkel: Familie Hermann Rappmann. Bad Elster: Familie Dr. Bruno Rapp- mann. Mannheim; Familie Wal. ter Rappmann. Heidelbera und 2 Enkel: Helene Rappmann. z. Z. Herbitzheim: Franziska Rapp- mann. Bern. Beerdigung findet Samstäg. 8. 5. 43 14.30 Uhr. in Mannheim statt. Mein lieber Mann unser guter Vater. Großvater. Schwiegervater Friedrich Zilles Inhaber der Firma J. Zilles. Immo- bilien- und Hypothekengeschüft. Mannheim. L 4. 1 ist nach langem. mit Geduld ertra- genem Leiden am 5. Mai 1943 im Alter von 70 Jahren sanft ent- schlafen. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Elisabeth Zilles. Die Beerdisung hat im Sinne des Verstorbeuen in aller Stille statt⸗ gefunden. 5 Tieferschüttert geben wir die Nachricht. daſß unser einziges Kind, unser Sonnenschein, Hannelore Hillenbrand im Alter von 13% Jahren, nach langem, schwerem Leiden, für immer von uns gegangen ist. Mannheim. den 7. Mai 1943. Kevpplerstraße 3. In tiefem Schmerz: Joh. Hillen- brand. Drechslermeister; Frau Gertrud Hillenbrand geb. Bauer und Angehörige. Beerdigung findet Samstag. 8. ö. 43 um 12 Uhr. von der Leichenhalle aus statt. Statt Karten! Für die vielen Be- weise herzlicher Anteilnahme an dem Tode von Frl. Elisabeth Greef sagen wir allen unseren innissten Dank. Mannheim. den 7. Mai 1943. Im Lohr 42. Mannheim, den 6. Mai 1943 1 Amtl. Belcanntmachungen Verteilung von Spargel. Vom Frei- tag, dem 7. Mai 1943 ab dürfen Kleinverteiler Spargel an Haus⸗ haltungen nur noch gegen Marken abgeben. Abzutrennen ist der Abschnitt 1 des Mannheimer Ein- kaufsausweises aller vier Farben. Für jeden Abschnitt sind 250 Gr. abzugeben. Die Kleinverteiler haben die abgetrennten Ab⸗ schnitte wöchentlich bei unseren Kartenstellen aufgeklebt abzu- liefern und erhalten darüber eine Bescheinigung. Der Anfall von Spargel ist z. Z. noch nicht s0 grob, daß alle Versorgungsberech- ligten in den nächsten Tagen be⸗ liefert werden können; ein An⸗ spruch der Haushaltungen auf Belieferung in den nächsten Ta- gen besteht daher nicht. Ernäh. rungsamt Mannheim. 189 Marinehelierinnen. 1. Marine- Helferinnen werd. bei den Land. dienststellen der Kriegsmarine in der Heimat und vom 21. Lebens. jahr ab auch in auherheimischen Gebieten eingesetzt. Sie stehen im privatrechtlichen Vertragsver- hältnis. Das Beschäftigungsver- hältnis dauert im allgemeinen bis Kriegsende. 2. Marinehelferinnen werden verwandt: a) als Stabs. helferinnen: Einsatz erfolgt bei Stäben der Kriegsmarine im Ge- schäftszimmerdienst; b) als Trup- penhelfermnen; Einsatz erfolgt im Nachrichten-, Flugmelde- u Flakdienst. 3. Truppenhelferinnen tragen im Dienst Schutzbekleidg. 4. Wünsche hinsichtlich Verwen⸗ dungsart und-ort werden weit⸗ gehend berücksichtigt. 5. Ab⸗ kindung der Marinehelferinnen richtet sich nach den Bestimmun- gen der Tarifordnung des öffent lichen Dienstes entsprech. ihrer Tätigkeit. In außerheimischen Gebieten erhalten sie außerdem kreie Unterkunft und Verpflegung sowie Einsatzzulage. Im Heimat- gebiet erfolgt bei Bedarf Unter⸗ bringung in Heimen der Marine⸗ helferinnen mit Gemeinschafts- Verpflegung. 6. Bewerbungen um Einstellg, als Marinehelferinnen sind ausschließlich zu richten a) für Verwendung im Reichs⸗ gebiet. an die 1. Mar.-Helf.-Eratz- abteilung in Flensburg oder an die 2. Mar.-Helf.-Ersatzabteilung in Leer(Ostfr.), b) für Verwendg in den besetzten west- und süd⸗ europäischen Gebieten: an die 2. Mar.-Helf.-Ersatzabteilung in Leer(Ostfr.); c) für Verwendung in den nord-, ost- und südost⸗ europäischen Gebieten: an die 1. Mar.-Helf.-Ersatzahteilung in Flensburg. 7. Angehörige der Ge⸗ burtsjahrgänge, die zum Reichs- arbeitsdienst heranstehen, kön⸗ nen erst dann eingestellt werden wenn sie nach der Musterung von der Ableistung des RAD befreit werden oder im Falle der Nicht⸗ befreiung den Arbeitsdienst plan⸗ mäßig abgeleistet haben. Unab- hängig davon können Bewer⸗ bungsgesuche auch während der Abieistune des Arbeitsdienstes g dem Friedhof Neckarau statt. Maria Greei; Anna Greef: Friedr. und Hans Heupel mit Familien. stellt werden.— Oberkommande der Kriensmarine, 9999 Entwicklungen. Nach Betriebe, ſammenlegen. der Reichsgruppe Handel hin. Muſter, worin die wichtigſten bei der Zuſammen⸗ legung zu regelnden Fragen erwähnt und ver⸗ ſchiedene Löſungsvorſchläge gemacht werden. Wie der Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters hervorhebt, iſt für die Kriegsbetriebsgemeinſchaft die Form der bürgerlich⸗rechtlichen Geſellſchaft in der Regel ausreichend, während die Geſellſchafts⸗ Erlaß betont den beſonderen Wert der SGelbſtver⸗ antwortlichkeit der Kaufleute bei Kriegsbetriebsgemeinſchaften und unterſagt ande⸗ rerſeits die Erzwingung von Zuſammenlegungen, verlangt jedoch von den zuſtändigen Stellen die ſcheidung trifft das Landeswirtſchaftsamt Berückſichtigung eines Gutachtens der zuſtändigen Gliederung der Wirtſchaftsorganiſation. werden alſo die Bezirksgruppen der Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel die Anträge zunächſt vorprü⸗ ſen und mit ihrer Stellungnahme an das Landes⸗ wirtſchaftsamt weitergeben. dem Erlaß kommen für die Bildung von Kriegsbetriebsgemeinſchaften Handelsbetriebe aller Art in Betracht, alſo nicht etwa nur gleichartige wenn auch eine branchenmäßige Ver⸗ wandtſchaft als zweckmäßig bezeichnet wird. Es können auch Betriebe, die den Stillegungsbeſcheid bereits bekommen haben, ſich mit anderen für die Stillegung noch nicht, vorgeſehenen Betrieben zu⸗ Die rechtliche Geſtaltung der Zu⸗ ſammenlegung bezeichnet der Erlaß grundſätzlich 5 Sache der beteiligten Kaufleute. Er glͤichzeitig auf einen beigefügten Vertragsentwurf Dieſer enthält ein Betr. Stromversorgung im Handels- hafen Mannheim. Am Sonntag, dem 16. Mai 1943 ist infolge In- standsetzungsarbeiten an der 20.- EV-Zuleitung des Badenwerkes in der Zeit von 8 bis 17 Uhr die gesamte Stromversorgungsanlage im Bereiche des Handelshafens Mannheim stillgelegt. Badisches Hafenamt Mannheim. 10341 OFEEENE STELLEN Wer näht Kohlensäcke bei gute Stücklohn? E 7. 28. 10 361 Wir suchen für uns. Werksküche eine Köchin.— Naturin-Werk Becker u. Co., Weinheim/Bergstr. Büfettfräulein od. Frau z. Aushilfe gesucht. Café Hauptpost. P 3, 3. Bildung von Kriegsbetriebsgemeinſchaft trieben entſteht. Verhinderung wirtſchaftspolitiſch unerwünſchter 5 e von Pithie, dung der Großhandelsſchutanordnung. iſt daher genehmigungspflichtig. Die Ent⸗ unter Praktiſch daß eine erfreu feſtzuſtellen iſt. er Banken hat au gegen war die papierbeſtände und die Ban vier Millionen 1 1 553 054,69 J. weiſt 963 146,25%0 nach in keinem Falle nach dem Einzelhandelsſchutzgeſetz genehmigungspflich⸗ tig iſt; ebenſo auch nicht eine Sortimer serweite⸗ lich rung, die infolge der Zuſammenlegung von Be⸗ Das gleiche gilt für die Anwen⸗ Vollcsbank e..m.., Mannheim- Käfertal Für das ahr teilt der Vorſtand mit, teigerung der Bilanzſumme als Kennzeichen der Kriegs⸗ wirtſchaft zu beolgchtende Geldzuſtrom zu den in' dieſem Jahre angehalten. Da⸗ 0 reditnachfrage gering und die Aus⸗ leihungen gingen weiter zurück. Durch den Zufluß neuer Geldeinkagen haben ſeh die eigenen Wert⸗ 0 guthaben erhöht. Amſatz beträgt, 21 278 429,26 /. Er iſt um über öher als 1941. ſumme betrug Ende 1941 1175 020,23 /, Ende 1942 Die Geſamteinlagen: Ende 1941 1 082 476,53 /, Ende 1942 1 457 557,32. Die Barmittel einſchl. Guthaben bei der Reichsbank und“ ſchloſſen. auf Poſtſcheckkonto betrugen am Fahresende 85 927,67 gegen 76 881,64 im Vorjahr. 8 Der eigene Wertpapierbeſtand dem Zeichnungskurs bewertet nach Abſe ſchließlich 0,19 winn von 41 Dividende geſchüttet wird weiſt in dem ſchäftsjahr eine Mark und bei — 1,25 Mill. und 0,98 Mill. handſtelle für Der weſen). Die Die Bilanz⸗ Das 7 Mill. A. in Höhe von *.⸗G. für Baumwollinduſtrie, * Bayriſche Heimſtätte G. m. b. H gen 0,09(6,02) Mill.% und den Rücklagen wur⸗ den 0,07(0,17) Mill. zugewieſen, ſodaß ſchließ⸗ tzung ſämtlicher Ankoſten und ein⸗ Mill.% Vortrag ein Reinge⸗ 7 740(378 750) erſcheint, aus wel⸗ chem auf das 3,4 Mill. betragende Kapital eine von je Aktie 16“ brutto aus⸗ Mülhauſen, am 30. Juni 1942 beendeten Ge⸗ n Rohüberſchuß von rund 1,6 Mill. 0,56 Mill. Abſchreibungen einen Reingewinn von 270 372„ einſchl. Vorkrag aus. Dem noch nicht umgeſtellten AK. von 25 Mill. Fr. ſtehen nunmehr.57 Rücklagen Rückſtellungen zur Seite. .(Treu⸗ und Kleinſiedlungs⸗ Wohnungs⸗ Bay⸗ Geſellſchaftsverſammlung der riſche Heimſtätte G. m. b. H.(Treuhandſtelle für Wohnungs⸗ und Kleinſiedlungsweſen), München, vom 17. Februar 1940 hat, wie aus einer Han⸗ delsregiſterveröffentlichung hervorgeht. höhung des Stammkapitals um 2 Mill./ be⸗ die Er⸗ Stammkapital beträgt nunmehr ——————————————— Wasserstandsbeobachtungen: und ſetzt ſich faſt ausnahmslos aus Schatzanwei⸗ Rnein-Pegel: 5. 6. 7. Rhein-Pegel: 5. 6. 7. ſungen und Anleihen des Reiches und der Länder ghnemtelden.24.25 227 Mannheim 240.60.68 zuſammen. Eine 9 ſtille Reſerpe iſt in Preisach.86.30 1 Rab 1465 171.70 dieſer Aktippoſition enthalten. Die Bankguthaben Kehl.56 2550.53 Köln— 2— betrugen am ahr. Pte 362 171,95 gegen 214 203,60 Strabburg.40.35.38 Neckar-Pegel: Mark im Vorfahr. Die Geſchäftsguthaben vermin⸗ NMaxau.00.94.91 Mannheim.65.67.68 THEATER FILM-THEATER Nationaltheater Mannheim. Sams- tag, 8. Mai, Vorstellung Nr. 274, Miete E 22, 2. Sondermiete E 11. Zum letzten Male:„Monika“, Operette von Nico Dostal. Anfang 18 Uhr, Ende etwa 21.15 Uhr. UNTERHALTUNG Libelle.. Maibeginn- froher Sinn mit Dela Kars Schwarze vom Reichssender Frankfurt u. weitere 10 Attraktionen. Tägl. 19.15 Uhr, Mittwoch, Donnerstag u. Sonntag auch 15.15 Uhr.— Vorverkauf jeweils 7 Tage im voraus(außer Sonntags) tägl..30—11.30 Uhr: Libelle-Kasse, O 7, 8. 373 VERKAUEE Nugbaumbeitstelle mit Rost und Matratze M 70., Ofen M 15.—, Tisch M 10.—, Eisenbettstelle mit Holzeinlage und Rost M 45.—, Nachttisch M.-, Tischgrammo⸗ phon M 15.- zu verk. Zu erfrag. bei Biehler, R 6, 5a, Freitag abend zwischen 8 und 8 Uhr. Wg. guterh. Herd 80.—, Sitzbadew 25.— Zu Vk. Holbeinstr. 18, Part. Sitzschreibpult..60 lg., m Aufs. 12 Mzu k. Tel. 534 Schwetzing. Weig. Kinderbett m. Matratze für M 35.- zu verkaufen. 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Saalbau, Waldhoi. 6 30 u..00 Heute bis Montag:„In der roten Hölle“ mit Fosco Giachetti und Conchita Montes. Jgd. àab 14 J. Freya, Waldhof..30 u..00 Uhr, Heute bis Montag: Theo Lingen. Lucie Englisch, Karl Ldw. Diehl. Irene von Meyendorff in:.Was gescheh in dieser Nacht?“— Jugendverbot! AUTOMARKT Standard- Vierrad Lieferwagen Type H 504, Pritsche.00“.90 m Wagen wie neu. zu verkaufen. Georg Jaeger, Hirschhorn a. N. Fernsprecher Nr. 24. 10 336 o NRHRMITTEI pHAR M. PRRPARATE 2. Ebenso wie sich das farbverdichtete Pelikan- Schreibband län· ger benutzen läßt, wenn man es alle acht Tage wendet, hält auch das MPlikun Kohlenpapier noch länger, wenn man es nach einiger Zeii so um- dreht, daß die bisherige Oberkante nach unten kommt. Die TJypen treffen dann andere Stellen als , —