—————— Erſcheint wöchentlich ömal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 und 30 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70 Mk., durch die Poſt 1,70 Mk. Abbeſtellungen bis ſpäteſtens 25 für den folgenden Monat zuzugl. 42 Pf Beſtellgeld. Mannheimer Neues Tageblat Anzeigenpreiſe: Nach der jeweils gültigen Anzeigenpreisliſte. Zur Zeit Preisliſte Rr. 14 Keine Gewähr für Anzeigen in⸗ beſtimmten Ausgaben. an beſtimmten Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Dienstag, 18. Mai 1943 in Burma 65 Drahtbericht unſeres Korrelpondenten — Stockholm, 18. Mai. Die Londoner Preſſe veröfſentlichte geſtern einige Berichte von der Burma⸗ Front, die vorbehaltlos eingeſtehen, daß die britiſch⸗indiſchen Verbände im Arakan⸗ Sektor während der letzten fünf Monate von den Japanern völlia„ausmanöve⸗ riert“ wurden. Die Kämpfe ſeien ſetzt ab⸗ geebbt, nachdem die Briten zu ihren ur⸗ ſprünglichen Ausgangspunkten vom De⸗ zember zurückgedrängt worden wären. Die Korreſpondenten führen als Grund für die Niederlage außer den ſchwierigen Transportverhältniſſen u. a. das Verſäum⸗ nis au, Lehren aus der japaniſchen Taktik, wie ſie in Malaya und in Burma ange⸗ wandt wurde, zu ziehen; außerdem habe man ein ſpezielles Training für den Dſchungelkrieg verſäumt, und es ſei— eine alte Klage— wicder einmal das Un⸗ vermögen der Kriegsführung zutage getre⸗ ten, anit den traditionellen Kriegsmethoden zu hrechen. Dieſer Vorwurf der britiſchen Kriegskorreſpondenten muß für die britiſche Kriegsführung eine merkwürdige Ueber⸗ raſchung bedeuten. da man bisher der Mei⸗ nung war, in Feldmarſchall Wavell den geeigneten Mann gefunden zu haben, um die Japaner ſchlagen zu können. Gerade von ihm hatte man den Mut erwartet, mit veralterten militäriſchen Traditionen zu brechen und ſich den veränderten Bedingun⸗ gen, wie ſie von den Japanern diktiert wur⸗ den. anzupaſſen. Der Arakan⸗Sektor ſtellt nur einen Bruchteil der rund 700 Kilometer langen Burmafront dar, nämlich etwa 60 Kilome⸗ ter; andererſeits aber hat er eine beſondere ſtrategiſche Bedeutung, da er unmittelbar an der Bengaliſchen Bucht liegt und das Gelände im Gegenſatz zu der übrigen, von hohen und kaum zugänalichen Gebirgen ge⸗ kennzeichneten Front die Möglichkeit zu umfaſſenden militäriſchen Operationen bie⸗ tet, weshalb er ſowohl für die Javaner wie für die Briten von außerordentlichem de⸗ fenſivem wie offenſivem Wert iſt. Dies war auch der Grund, warum Wavell Ende vori⸗ gen Jahres gerade hier zu Angriffen über⸗ ging, die zunächſt nur lokalen Charakter hatten und Grundlagen für ſpätere ſtrate⸗ giſche Unternebmungen ſchaffen ſollten. Die Tatſache, daß die Japaner die Ortſchaften Mannedad, Boudjidang und Alethanayaw zurücknehmen konnten. bedentet haher einen Iſchweren Rückſchlaa für Wanell. Daß er ihn trotz. wie der Londoner Korreſvondent von„Stockboms Tidningen“ berichtet. zah⸗ lemnäßicer Ueherlegenheit an Bodenſtreit⸗ kräften, Luftwaffe und ſchwerer Artillerie erlitt, bedeutet darüber hinaus gewiß keinen Gewinn an Preſtige. Der japanische Erfolgsbericht Funkmeldung der NMz3. + Tokio, 18. Mai. Das Kaiſerliche Hauptquartier gab am Dienstag bekannt: Japaniſche Streitkräfte beſetzten am 14. Mai um 14 Uhr Maungdaw, einen wich⸗ tigen Stützpunkt des Feindes am Ufer des Naof⸗Fluſſes an der indiſch⸗burmeſiſchen Grenze. Dieſe Streitkräfte bereiten ſich jetzt auf weitere Operationen vor. Die Ergebniſſe, die in dͤͤieſem Feldzug ſeit Beginn der Operationen im Arakan⸗ Abſchnitt in der zweiten Hälfte Dezember bis zum 10. Mai errungen wurden, ſetzen ſich wie folgt zuſammen: 1. Der Feind verlor auf den Kampffel⸗ dern 6414 Tote.(Es handelt ſich dabei nur um die Toten, die von den Japanern be⸗ graben wurden.) 2. Es wurden 574 Geſangene gemacht (daxunter eine große Anzahl britiſcher Sol⸗ daten). 3. 327 feindliche Flugzeuge wurden abge⸗ ſchoſſen(darunter 118 durch die Flak). Die Anzahl der feindlichen Flugzeuge, die am Boden zerſtört oder in Brand geſetzt wur⸗ den, heläuft ſich auf 225. 4. Es wurden 207 Geſchütze erbeutet. 5. Die Anzahl der leichten und ſchweren Maſchinengewehre. die erbeutet wurden, beläuft ſich auf 459. 6. 4897 Gewehre und erbeutet. 7. Die Anzahl der erbeuteten Panzer und Pans⸗erwagen iſt 83. 8. 255 Laſtkraftwagen wurden erbeutet. Revolver wurden der Kebel und die Kämpte auf Rttu Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 18. Mai. In den letzten Berichten aus Waſhing⸗ ton wird feſtgeſtellt, daß die amtlichen Mit⸗ teilungen über die Kämpfe auf der Aleuten⸗ Inſel Attu, die nunmehr bereits ſieben Tage andauern, immer lakoniſcher und kürzer werden. Auch heute wurde vom Marineſekretariat lediglich erklärt, Gerlaa. Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Ruinmer 249 51 Poſtſchec⸗Konto: Karistuhe Nummer 17590— Dtaytanſchrift: Remazett Manuherm die Kämpfe gingen weiter; darüber hinaus könne man nichts ſagen. In einem Bericht wird darauf hinge⸗ wieſen, daß die Operationen durch fortge⸗ ſetzten Nebel ſtark geſtört werden. Die amerikaniſche Marine hoffe, daß endlich ein⸗ mal ein klarer Tag komme, damit ſie ihre Aktion zum Abſchluß bringen könne. Der Kampf um die pazifik-Fransportwege — Stockholm, 18. Mai.(Sonderd. d. NMzZ.) Der Kriegskorreſpondent des„News Chroniele“ in der Südſee, Patrick Mait⸗ hand, beſchäftigt ſich in einem ausſührlichen Bericht mit der ſeiner Anſicht nach wen'g befriedigenden Lage der Engländer und Amerikaner im Pazifik. Beſondere Sorge macht ihm die Transportfrage. Er erklärt Wayells Riederlage Das Preſtige des engliſchen EEEE u..:„Um unſere Streitkräfte im Süd⸗ und Südweſtpazifik zu verſorgen, brauchen wir mindeſtens 2Millionen Tonnen Sch ffs⸗ raum im Jahre. Dieſe Schiſſe ſind auf ihrem rund 8000 Seemeilen langen Weg rüctſichts⸗ los den Angriffen der japaniſchen Kr egs⸗ marine ausgeſetzt. Die Japaner benötigen dagegen zur Verſorgung ihrer rund 200 000 Mann auf den Jufeln der Südſee wenig mehr als 750000 Tonnen Schiffsraum im Jahre, denn ihre Ausrüſtung iſt leichter und ihr Transportmeg nur etwa halb ſo, weit. Sie haben ſerner rieſige neue U⸗ Boote mit einem Aktionsradius von rund 16000 Seemeilen einge⸗ führt. Japan hat auch ſeine U⸗Boot⸗Tätig⸗ keit als ganzes verbeſſert und die deutſche Rudeltaktik des Atlantiks den größeren Räumen des Paziſik angepaßt.“ Originalphoto von der Burmairont Eine motorisierte japanische Ahteilung beim Kampf gegen britische Truppen in Nord- burma, wo sie den Gegner empfindlich schla gen kohnten⸗ (Transocean, Zander-Multiptez-K) 154. Jahrgang— Nummer 131 Bombardierung Roms 2! * Mannheim, 18. Mai. Wie der italieniſche Wehrmachtsbericht vom 17. Mai mitteilt, wurde die Stadt O ſtia, die Hafenſtadt Roms, deren Einbeziehung in das römiſche Stadtgebiet durch die Bau⸗ ten zur Weltausſtellung vorbereitet wird, von feindlichen Flugzeugen bombardiert. Damit ſind zum erſtenmal Bomben im Gebiet der Ewigen Stadt gefallen. Die Drohung des engliſchen Außenminiſters, England werde vor einer Bombardierung Roms nicht zurückſcheten und eine ſolche Maßnahme lediglich von militäriſchen Er⸗ wägungen abhängig machen, iſt damit zum erſtenmal, wenn auch noch nicht in der voll⸗ kommenen Form, in der der angloameri⸗ kaniſche Sadismus ſich bei den Bomben⸗ angriffen ſeiner Luftwaffe auszutoben pflegt, wahrgemacht worden. Und wir zwei⸗ ſeln keinen Augenblick, daß England und die Vereinigten Staaten ſich nicht ſcheuen werden, auch bis zu dieſer letzten Tat des Barbaxismus zu ſchreiten und jene Stadt zu bombardieren, von der die europäiſche Menſchheit ihre erſte ſtaatliche Ordnung und ihre ſtärkſte ſeeliſche Prägung empfangen hat.„Die Mutter Europas“, wie Winckel⸗ mann Rom nannte, vor der heute noch der europäiſche Menſch ehrfürchtig und bewun⸗ dernd ſteht als vor dem ragenden Zeugnis ſchöpferiſcher Kraft, das Jahrhunderte vor ihm hinterlaſſen häben und, die„Mutter der Ehriſtenheit“, Hunderten von Millionen europäiſcher Menſchen teuer als die Ge⸗ burtsſtadt ihres Glaubens, von der aus die große Verſchmelzung zwiſchen europäiſchem Geiſt u. chriſtlicher Myſtik begann,— das ſind Begriffe, an denen ſich weder der ameri⸗ kaniſche Zynismus noch der engliſche Sadis⸗ mus ſtößt! Woran ſie ſich bisher geſtört haben, das waren in der Tat nur konfünkturpolitiſche Erwägungen, in erſter Linie die Erwägung, daß Rom ja nicht nur Zentrum Italiens und Sitz der italieniſchen Regierung, ſon⸗ dern äuch Zeutrum der katholiſchen Welt und Sitz des ſelbſtändigen Vatikanſtaa⸗ tes iſt. Die Beziehungen zum Vatikan wollte man aber nicht gefährden— wenn aus keinem anderen Grunde dann aus dem, -Boote versenken erneut 51000 BR kriolgreiche Kämpte am KHuban/ feindlicher Terror-Angrift auf Bordeaux/ Fortsetzung der Angrirfe aur London (Funkmeldung der NM3Z.) T Führerhauptqnartier, 18. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: 5 Am Kuban⸗⸗Brückenkopf wurden bei erfolgreichen Kämpfen wie⸗ der zahlreiche Gefangene gemacht. An der übrigen Oſtfront herrſchte geſtern nur geringe örtliche Kampftätigkeit. Die Luftwaffe bombardierte mit ſicht⸗ barem Erfolg kriegswichtige Anlagen in Leningrad. Tages ⸗Luftangriffe des Feindes auf einige Orte in den be⸗ ſetzten Weſtgebieten verurſachten unter der Bevölkerung hohe Verluſte, vor allem in der Stadt Bordeaux. Hier⸗ bei wurden in Luftkämpfen und durch Flakartillerie 17 vorwiegend viermoto⸗ rige feindliche Flugzeuge vernichtet. Bei Abwehr britiſcher Luftangriffe auf deutſche Geleitzüge und über den derlanden ſchoſſen Sicherungsfahrzenge vier und Flakartillerie der Kriegs⸗ marine ſechs ſeindliche Flugzeuge ab. Ueber dem Atlantik vernichteten deutſche Kampfflugzeuge zwei britiſche Bomber, darunter ein Groß⸗Flugboot. Vier eigene Jäger gingen verloren. Einzelne britiſche Flugzenge, von denen eins abgeſchoſſen wurde, flogen in der letzten Nacht in das weſtliche und ſüdliche Reichsgebiet ein. Die Luftwafſe ſetzte die Bekämpfung wichtiger Einzelziele im Raum von London auch in der Nacht zum 18. Mai mehrere Stunden hindurch fort und griff mit einem ſtarken Verband ſchwe⸗ rer Kampfflugzeuge den wichtigen Ver⸗ ſorgungshafen Cardiff am Briſtol⸗ Kanal an. Unterſeeboote verſenkten bei Einzeljagd im Nordatlantik acht Schiffe mit 51 000 BR, darunter ein 12 000 To. großes Hühlſchiff, das voll mit Fleiſch für England beladen war. Außerdem ſchoſſen ſie drei angreifende mehrmoto rige Bomber ab. der luftangriff auf London Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 18. Mai. Nach einem Bericht des Londoner Korre⸗ ſpondenten von„Aftonbladet“ hatte London in der Nacht zum Montagg in kurzen Zwi⸗ ſchenräumen dreimal Luftalarm von jedes⸗ Nie⸗ mal relativ kudzer Dauer. Dabei ſeien Bomben in verſchiedenen Teilen Londons und in ſeiner Umgebung abgeworfen wor⸗ den, wobei Materialſchäden entſtanden ſeien, während bisher noch keine Nachrichten über Verluſte an Menſchenleben vorliegen. Der Korreſpondent berichtet dann, daß während der Angriffe in verſchiedenen Stadtteilen eine außerordentlich ſtarke Exploſion gehört worden ſei, die jedoch weder von explodierenden Bomben, noch Flakgranaten herrühren konnte; die wirk⸗ liche Urſache ſei bisher noch nicht ermittelt worden. Zwei stunden luftalarm in Rom Orahtbericht unſeres Korrelpondenten — Rom, 18. Mai. Geſtern nacht hatte Rom abermals Flie⸗ geralarm, der ſich von denen der letzten Tage inſofern unterſchied, als er beinahe zwei Stunden dauerte und von einem kräftigen Abwehrfeuer begleitet war. Feindliche Flieger überflogen die Stadt und warfen dann, wie der italieniſche Wehrmachtsbericht. meldet, Bomben in der Zone von Oſtia ab, wo leichter Schaden ent⸗ ſtand und einige Perſonen verletzt wurden. Im Stadtgebiet von Rom wurden anit Sprengſtoff gefüllte Bleiſtifte abgeworfen. In Civitavecchia haben die ame⸗ rikaniſchen Flieger gezeigt, welche gewalti⸗ gen Leiſtungen die Mordtechnik ihres Lan⸗ des zu vollbringen verſteht. Sie haben ganz neue Typen heimtückiſcher Kampfmit⸗ tel vorgeführt und dabei die Greiſe und das weibliche Geſchlecht nicht vergeſſen. Außer Füllfederhaltern und Bleiſtiften fand man in Eivitavecchia eine ſtattliche Anzahl von Zigarren, Taſchenlampen, Taſchen⸗ meſſer, Puppen und anderes Spielzeug, Tuben mit Lippenrot und Pomaden für Hautpflege. Die Blätter warnen die Leſer vor dem Berühren dieſer mit Sprenaſtoff gefüllten Gegenſtände und bitten, beſonders die Kinder auf die großen Gefahren auf⸗ merkſam zu machen. juden-Urheber des Anschlags autdieTaliperren kin Ceständnis des früheren Berliner Beuter-Korrespondenien: Ein Iude gab den Iip Funkmeldung der N MZ. + Berlin, 18. Mai. In der Nacht zum 17. Mai wurden be⸗ kanntlich, wie im OKW'⸗Bericht gemeldet, durch britiſchen Böͤmbenabwurf zwei Tal⸗ ſperren beſchädigt, wobei durch eintreten⸗ den Waſſerſturz ſchwere Verluſte unter der Zivilbevölkerung hervorgerufen wurden. Auf dieſen verbrecheriſchen Terroran⸗ ſchlag fällt ein außerordentlich bezeichnen⸗ des Licht durch eine Meldung des briti⸗ ſchen Reuterdienſtes, deſſen früherer Ber⸗ liner Korreſpondent Bettany darüber zu melden weiß: 3 „Ein bekaunter jüdiſcher Spezialiſt aus Berlin, der jetzt in London ſeine Praxis ausübt, ſtellte vor einiger Zeit an mich die Frage, warum die Ruß die Tat⸗ ſperten in Deutſchland nicht bombardiert habe. Sein Bericht veranlaßte mich, einen Brief an das Luftfahrtminiſterium zu richlen, in dem ich ſeine Juforma⸗ tionen weitergab. Ich erhielt ſpäter eine Antwort, in der man mir für dieſen Vor⸗ ſchlag des jüdiſchen Spezialiſten, deſſen Name nicht bekänntgegeben werden könne, dankte und mir verſicherte, man würde ihn auf das ſorgfältigſte überprüſen.“ Dieſe Meldung läßt keinen Zweifel dar⸗ über, daß es ſich bei dieſem Anſchlag auf die Talſperren um ein von Juden inſpizier⸗ tes Verbrechen handelt. Das Schuldkonto des Judentums in die⸗ ſem von ihm heraufbeſchworenen Kriege wächſt immer höher an. Wie alle anderen, wird auch dieſes neueſte jüdiſche Verbrechen ſeine gerechte Sühne finden und auf ſeine Urheber zurückfallen. 939 3 die juden fallen ihnen auf dle Merven Orahtbericht unſeres Korrelpondenten — Liſſabon, 18. Mai. Die erregte Diskuſſion über das Juden⸗ tum dauert in der engliſchen Preſſe an. Die Wochenſchrift„Times and Tide“ veröffent⸗ licht in ihrer letzten Ausgabe mehrere offene Briefe aus dem Leſerkreis, die ſich mit dem Antiſemitismus und ſeinem Anwachſen be⸗ ſchäftigen. In einem dieſer Briefe wird er⸗ klärt, die judengegnexiſche Bewegung ſei in den letzten Monaten in England recht po⸗ pulär geworden. Der Brieſſchreiber führt die Urſache dieſer Erſcheinung auf die immer zahlreicher werdenden Emigran⸗ ten vom europäiſchen Kontinent zurück, die ſich in einer Weiſe aufführten, die den Engländern auf die Nerven falle. „In einem Brief von„Times an⸗ Tide“ wird gefragt, ob die Engländer angeſichts der Erfahrungen, die ſeit 1936 mit den jü⸗ diſchen Emigranten machten, nicht endlich einen jüdiſchen Staat irgendwo ſchoſzen wollten, wohin dieſe Emigranten gehen * könnten. Reſt weil der Vatikan ja der hauptſächlichſte Clearingsplatz der internationalen Diplo⸗ matie iſt, über den die Gegenſeite in Eu⸗ ropa noch verfügt, und weil allen guten Ermahnungen zum Trotz ein ſmarter Boy aus Amerika ſeine Bomben ſo unvorſichtig werfen könnte, daß ſie vielleicht ausgerech⸗ net auf das Quartier des perſönlichen Be⸗ auftragten Rooſevelts beim Vatikan fallen. Aber es ſehlt nicht an Anzeichen, daß man dieſe Erwägungen, die London und Wa⸗ ſhington eine Bombardierung Roms bisher nicht geraten erſcheinen ließen, zurückzuſtel⸗ len beginnt. Nicht nur die Bombardierung Oſtias iſt ein ſolches Anzeichen. Ein viel bedeutſameres iſt die ſichtbare Wut, die England und Amerika darüber zeigen, daß Italien den Ausgang des nordafrikaniſchen Feldzuges ſich nicht ſo zu Herzen genom⸗ men hat, wie man des in London nicht nur gewünſcht, ſondern ganz ſicher erwartet hatte. Man war in London und Waſhing⸗ ton feſt davon überzeugt, daß die italie⸗ niſche Widerſtandsmoral, die ſich bisher ge⸗ genüber den Belaſtungen durch die Luft⸗ angriffe als unerſchütterlich erwieſen hatte, unter dem des Ausgangs der Schlacht um Nordafrika zuſammenbrechen werde. Gerade um dieſes Zieles willen iſt ja die ganze Nordafrika⸗Aktion in erſter Linie geſtartet worden. Ihr Zweck war ja, Italien ſo in die Enge zu treiben, daß es den Krieg endgültig und bedingungslos ſatt bekommen würde! Nun zeigt ſich aber genau das Gegenteil. Statt knieweich zu werden, iſt Italien, das natürlich den Rück⸗ zug in Afrika, dem ſeine ſtärkſten Hoffnun⸗ gen gelten und mit dem ſeine unmittelbar ſten Intereſſen verbunden ſind, beſonders ſchmerzlich empfinden mußte, nur noch här⸗ ter geworden. Es hat nicht, wie London und Waſhington hofften, dem Kriege abge⸗ ſchworen, ſondern es hat ſich jetzt dem Krieg erſt recht verſchworen. Es iſt, ſtatt von Deutſchland abzufallen und ins Lager der Gegner zu gehen, Deutſchland erſt recht nahe gerückt. Die Enttäuſchung und die Wut, die man darüber in London und Waſhington empfin⸗ det, wird dort zu ſichtbar gezeigt, als daß man annehmen ſollte, ſie werde ohne prak⸗ tiſche Folgerungen bleiben; und das Spiel, das man im Lager unſerer Gegner mit Italien ſpielen möchte, iſt für den Kriegs⸗ plan Enalands und Amerikas zu wichtig und zu ſehr in ihn eingebaut, als daß man verzichten würde, das, was im Angriff auf Afrika nicht gelungen iſt, im Angriff auf Italien ſelbſt zu erzwingen. Andererſeits iſt man aber im Lager un⸗ ſerer Gegner auch, je mehr man ſich zeitlich von dem ſogenannten Sieg in Tunis di⸗ ſtanziert und je mehr man ſich über das in ihm enthaltene Mißverhältuis zwiſchen Auf⸗ wand und Erſolg klar wird, gegen die di⸗ rekte Form eines ſolchen Angriffs, d. h. gegen eine In vaſion, bedenk⸗ lich geworden. Es mehren ſich in England wie in USA die Stimmen, die ge⸗ rade auf Grund der in Tunis geſammelten Erfahrungen vor einem ſolchen Unterneh⸗ men warnen. Ob ſie ſich gegen den Druck der öffentlichen Meinung und vor allem ge⸗ gen das ungeſtüme Verlangen des ſowjeti⸗ ſchen Bundesgenoſſen durchſetzen werden, iſt eine andere Frage. Sicher iſt aber, daß England und Amerika auch hier nur zu gerne den Weg des geringſten Widerſtandes gehen möchten und daß ſie, ſehr zum Ver⸗ wundern für einen ſachlichen Beobachter, aber durchaus begreiflich bei Nationen, die in ihrer eigenen Ueberheblichkeit ſich nie um die Pſyche der anderen gekümmert haben, dieſen Weg des geringſten Wider⸗ ſtandes in der Erſchütterung der italieni⸗ ſchen Kriegsmoral durch Luftangriffe ſehen! Was ſie dabei allerdings von einer Bom⸗ bardierung Roms ſich verſprechen, das muß jedem Menſchen, deſſen Denkapparat noch einigermaßen funktioniert, unerſindlich ſein. Denn wenn irgend etwas, ſo müßte doch die Bombardierung Roms das italieniſche Ge⸗ müt in Weißglut bringen. Das iſt logiſch und real gedacht. Aber ſo normal funktio⸗ niert elen das Gehirn bei unſeren Gegnern ſchon lange nicht mehr! Denn wäre es ſonſt möglich, daß ſie— vor allem die Amerikaner haben dieſen Rekord an Gemeinheit zu ihrer typiſchen Kampfesweiſe erhoben—, ihren Bombenkrieg gegen Italien in Form von Füllfederhaltern, Bleiſti'ten, Pym dendoſen, Lippenſtiften, Taſchenmeſſern und Spiel⸗ ſachen führen, die mit Exploſipſtoff geladen ſind?! Wenn die Londoner und Wa hingto⸗ ner Propagandabüros ein Mittel hitten ausfindia machen wollen, um den letzten von wankelmütiger Geſinnung aus dem italieniſchen Volke zu vertreiben und auch den freundſchaftswilligſten Italiener zum erbittertſten Feinde zu machen, dann hätten ſie kein beſſeres Mittel finden kön⸗ nen! Wie dumm, mie weltfremd, wie los⸗ gelöſt von allen natürlichen Reaktionen der menſchlichen Seele muß eine Propaganda — * 3 Uls er viederxdm.. ſein, die ſich von der Verwendung ſolcher 5 Exploſivwaffen, die eindeutig den Mord an Frauen und Kindern als ihren Zweck ver⸗ ein Volk, gleich auf welches, verſpricht?! Und 33 9 trotzdem ſetzt der Gegner ſolche Mittel in ſeinen Bomberkrieg ein! Warum? Weil er jedes Gefühl nicht nur für menſchliche Würde und menſchliches Gewiſſen, ſondern auch für ieden natürlichen Zuſammenhang von Ur⸗ 3 ſache und Wirkung verloren hat! Ein Geg⸗ ner aber, der glaubt, mit Exploſipkörpern Jin Form von Spielſachen die Moral eines Volkes zermürben zu können, warum ſollte der nicht auch daran glauben, er könnte die Moral des italieniſchen Volkes zerbrechen, wenn er den unvergleichlichen, hiſtoriſchen und kulturellen Reichtum Roms zerſtört?! Glauben mag er es! Erreichen wird er es freilich nicht. Erreichen wird er nur, daß die Herzen desitalieniſchen Volkes noch härter, noch unverſöhnlicher, noch lei⸗ denſchaftlicher und haßerfüllter werden. Und das iſt gerade das, was nicht dem Sieg der anderen, ſondern unſerem Siege die Garantie un⸗ bedingter Gewißheit gibt! Dr. A. W. TZehn lahre Masjonal Samling dnb. Oslo, 17. Mai. Die Feierlichkeiten anläßlich des 10. Jahrestages von Nasjonal Samling wur⸗ den am Montag mit einem Empfang beim Miniſterpräſtdent, Quisling eingeleitet, an dem deutſcherſeits Reichskommiſſar Ter⸗ bopen mit ſeinen engſten Mitarbeitern teil⸗ nab BVor dem Osloer Schloß fand ein feier⸗ licher Appell ſtatt, zu dem Abordnungen der germaniſchen/ Norwegens, der ver⸗ ſchiedenen Gliederungen von Nasjonal Samling und der norwegiſchen Polizei an⸗ getreten waren. Im Mittelpunkt des Appells ſtand eine Anſprache von Miniſterpräſident Quis⸗ ling, in der er die kämpferiſche Zielſetzung von Nasjonal Samling darlegte. Miniſterpräſident Quisling befaßte ſich mit den Aufbaumaßnahmen, die allen — Schwierigkeiten zum Trotz in den letzten —— Jahren in Norwegen durchge⸗ führt wurden, und rechnete mit ſeinen in⸗ neren und äußeren Widerſachern ab. Die Pläne Churchills und! Rooſevelts würden Dadurch vereitelt werden, ſo betonte Quis⸗ ling, daß Deutſchland und ſeine Verbünde⸗ ten die Sowjetarmeen vernichteten. Im Kampfe gegen Judentum, Plutokratie und Bolſchewismus ſei das eigentliche Europa heute bereits tatſächlich vereint' in einem Block von 350 Millionen Menſchen, deſſen Hilfsmittel nun für den Freiheitskrieg Europas total mobiliſiert würden. Dieſe Tatſache bürge für den Endſieg der Neuordnung. 8 Je mehr Norwegen zu dem Einſatz für den europäiſchen Unabhängigkeitskampf— der auch Norwegens Kampf iſt— beitrage, deſto mehr werde es gleichzeitia ſeiner eige⸗ nen norwegiſchen Sache dienen. 5 Malen gegen Smuts 3 Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 18. Mai. Der Führer der ſüdafrikaniſchen Oppo⸗ ſition Dr. Malan wandte ſich in einer auſſehenerregenden, überaus heftigen Rede gegen die Regierung Smuts, der er vor⸗ warf, ſie wolle das Land durch raſch in⸗ —.—„Khakiwahlen“ betrügen und in erwirrung ſtürzen. Wörtlich erklärte Malan: Für Südafrika wäre es beſſer, wenn 5 Deutſchland den Krieg gewinne, als wenn die Sowjetunion den Krieg für England und Amerika gewinne mit dem Ergebnis, daß der Kommnnismus ſich in Südafrika noch weiter ausbreitet, als dies ſchon jetzt eſchieht, und alles was einer 34 lichen Nation und einem Volt der weißen Raſſe heilig und wert iſt. Wenn wir zur Macht kommen ſollten, iſt es unſer oberſtes politiſches Ziel, ſede aktive „Teeilnahme am Kriege einzuſtellen und unſere Truppen lediglich noch zu unſerer eigenen Verteidigung innerhalb unſerer eigenen Grenzend zu benutzen.“ 755 Millionen Frauen im italieniſchen Kriegs⸗ 123 Rund 7,5 Millionen Frauen ſind heute in Fkalien in Induſtrie, Landwirtſchaft und Han⸗ 0 del berufstätig. raten, eine propagandiſtiſche Wirkung auf Die Souiets verlangen mehr Lieferungen Vor allem lebensmittel!/ Kürzung der Usa-Lieferungen nach England! — Stockholm, 18. Mai.(Sonderd. d. NM3.) Wie aus Waſhington gemeldet wird, hat ſich die Sowjetunion an die Regierung der Bereinigten Staaten gewandt und eine abermalige Erhöhung der Pacht⸗ und Leihlieſerungen verlangt. Zwiſchen den Vereinigten Staaten, England und Kanada wird zur Zeit nach einem Be⸗ richt von„New Yort Herald Tribune“. üver eine„Anpayung“ des Pacht⸗ und Leihſyſtems an dieſe neuen ſowjetiſchen Forderungen“ verhandelt. Die Sowjfets verlangen an⸗ geſichts ihrer tritiſchen Ernährungslage in erſter Linie eine Erhöhung der Lebensmittellieferungen, da für die Ernährung des Jahres 1943 nicht nur die Ukraine, ſondern auch trotz der Erfolge der ſowjetiſchen Winteroffenſive das Kuban⸗ gebiet ausfällt. Der ſowjetiſche Anteil an den amerikaniſchen Pacht⸗ und Leihliefe⸗ rungen war zu Beginn des Jahres 1943 be⸗ reits auf 31 v. H. der Geſamtſumme ge⸗ ſtiegen. Von dieſen Lieferungen beſtanden im Jahre 1942 rund 15 v. H. aus Lebens⸗ mitteln. Dieſer Prozentſatz reicht, wie Mos⸗ kau erklärt, im Jahre 1943 nicht mehr aus. Die Mehrleiſtungen an die Sowjetunion mußten durch eine Verringerung der Lieferungen nach England aus⸗ geglichen werden. Wie der amerikaniſche Pacht⸗ mitteilt, iſt der Anteil Großbritanniens von 70 w. H. im Jahre 1941 auf 38 v. H. im erſten Vierteljahr 1943 zurückgegangen. Der Geſamtwert aller bisherigen amerikaniſchen Pacht⸗ und Leihlieferungen beträgt bis 31. März 1043 rund 10.5 Milliarden Dollar. Datei haben die Usn seibst Erntesorgen! Drahtbericht unleres Korreſpondenten — Liſſabon, 18. Mai. Angeſichts der ſteigenden Anforderungen des Pacht⸗ und Leihverkehrs, vor allem der wachſenden Bedürfniſſe der Sowjetunion, macht man ſich in den USA immer größere und Leihadminiſtrator Stettinius den wenen wir den Krieg in demſeiben Sorgen über das diesjährige Ernteergeb⸗ nis. Feſt ſteht nach amtlichen Mitteilun⸗ gen Waſhingtons, daß die Ernte des Jahres 1943 nicht im entfernteſten die Erträgniſſe des Jahres 1942 bringen wird. Dies wird in erſter Linie auf die ungünſtige Witte⸗ rung in den entſcheidenden Monaten, dieſes Jahres zurückgeführt, zum großen Teil aber auch auf den Mangel an landwirt⸗ ſchaftlichen Maſchinen und landwirtſchaft⸗ lichen Arbeitern. Im vergangenen Jahr wanderten auch nicht weniger als 900 000 Landarbeiter in die bedeutend höhere Löhne bietende Rü⸗ ſtungsinduſtrie ab, während 600 000 zur Wehrmacht einberufen wurden, Ein Teil der letzteren ſoll jetzt Arbeits⸗ urlaub erhalten, doch ſträuben ſich die Wehr⸗ machtskreiſe gegen eine allzuweite Ausdeh⸗ nung dieſer Vergünſtigung. Beſonders ernſt iſt die Lage auf dem Baumwollmarkt. An der Neuyorker Baumwollbörſe wird erklärt, die diesjäh⸗ rige Ernte werde kaum den Bedarf der heimiſchen Induſtrie decken(etwa 11 Mil⸗ lionen Ballen); es bleibe für Lieferungen an andere Länder nichts mehr übrig. Was die Produktion von Lebensmitteln betrifft, ſo müſſen alle Hoffnungen auf eine Steigerung der Erzeugung des Jahres 1943 aufgegeben werden. Im günſtigſten Falle wird es nach Anſicht maßgebender landwirtſchaftlicher Kreiſe gelingen, die gleiche Ernte wie 1942 zu erzielen; aber auch dies iſt mehr als fraglich. Erſchwerend wirkt die Unordnung, die der ſchwarze Markt in die Landwirtſchaft hineingetra⸗ gen hat. Die ſtärkere Nachfrage der immer größeren Umfang annehmenden ſchwarzen Fleiſchmärkte beiſpielsweiſe hat viele Far⸗ mer um des Profits willen dazu veran⸗ laßt, Milchvieh in großem Ausmaß zu ſchlachten, was zu einer Verminderung des Anfalls von Molkereiprodukten in den kommenden Monaten dieſes Jahres füh⸗ ren muß. „Lieber bis zum letzien Manne fallen.“ der finnische Ministerpräsident über die Kampt- und negesentschlossenheit Finnlands EP. Helſinki, 18. Mai. „Im Gedenken an unſere gefallenen Hel⸗ Zeichen fortführen, wie wir ihn begonnen haben“, erklärte der ſinniſche Miniſter⸗ präſident Linkomies bei einer Rede zum Heldengedenktag, der in ganz Finn⸗ land feierlich begangen wurde.— Die Hauptfeier, an der neben dem Mini⸗ ſterpräſidenten auch Staatspräſident Ryti teilnahm, ſand im Dorfe Jokioinen ſtatt, der finniſchen Gemeinde, die die relatiw größten Opfer im Kriege gebvacht hat. Der Miniſterpräſident führte in ſeiner Rede weiter aus, daß das finniſche Volk ein durch und durch friedliebendes Volk ſei, es laſſe jedoch mit ſeiner Freiheit nicht Handel treiben. Niemals werde es darin einwilli⸗ Die Kintergründe des errorizmus in Bulgarien Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Sofia, 18. Mai. In den letzten zwei Monaten wurden neben der Verhaftung zahlreicher kommu⸗ niſtiſcher Terroriſten vier Spionagezentra⸗ len, die auch über Radioſtationen verfüg⸗ ten, in Bulgarien ausgehoben Dieſe Feſtſtellung traf der bulgariſche Innenminiſter Grabowſkyan, der dieſer Tage eine Darſtellung der Erfolge der bulgariſchen Polizei im Kampf gegen die illegalen kommuniſtiſchen Terroriſten gab. Die Abſichten der Feinde Bulgariens, die Ruhe und Oroͤnung im Lande zu ſtören, ſei der Regierung ſeit langem bekannt, denn ſchon 1941 habe man Sprengſtoff zur Zer⸗ ſtörung von Waſſerleitungen, Eifenbahnen und anderen wichtigen Einrichtungen des Staates gefunden. „Alle Mordtaten der letzten Zeit“, ſo er⸗ klärte der bulgariſche Innenminiſter,„wa⸗ ren nach ein und demſelben Mu⸗ ſter ausgeführt“. Unter den bisher feſt⸗ genommenen Perſonen befänden ſich viele, anb. Bei der Kriegsmarine.(P..) Am ſpäten Naͤchmittag iſt eine Anzahl kleiner deutſcher Kriegsfahr⸗ zeuge in den ſizilianiſchen Hafen einge⸗ laufen. Minenräumboote, Hilfsminenräum⸗ boote und Hafenſchutzboote. Sie kommen aus Tuneſien und ſind bis zur Halskrauſe mit Soldaten vollgepackt. Das Minenräum⸗ boot von Leutnant z. S. D. hat 38 Mann außer ſeiner Beſatzung mitgebracht. Was das bedeutet, bei bewegter See und ſortge⸗ ſetzten Fliegerangriffen, eine Nußſchale ſo voll zu laden, iſt jedem klar, der einmal darauf gefahren hat. 3 Sthon vier Tage vor der Räumung von Bizerta war der Kanonendonner über den Hafen gerollt. Am vorletzten Tag ſchlugen bie meisten Terroristen luden! die ſchon wegen ſtaatsfeindlicher Umtriebe verurteilt worden ſeien und bis zu ihrer Verhaftung unter falſchem Namen und mit falſchen Dokumenten gelebt hätten. Die Spionagezentralen ſeien in Sofia, Warna und Plodiy entdeckt worden. Die Aufdek⸗ kung der Terroriſtengruppen der ſogenann⸗ ten„Trojka“ ſchritten erfolgreich weiter. Bisher ſeien zwei ſolcher Gruppen unſchüd⸗ lich gemacht worden. Die meiſten bisher gefangengenommenen Terroriſten ſeien junge Menſchen, einſach und naiv, aber fa⸗ natiſch. Die Frau, die mißglückten Anſchlag auf den Ingenieur Janakieff ausführen wollte, ſei beiſpiels⸗ weiſe ein einfaches Bauernmädchen, das in Sofia Arbeit geſucht habe und hier in die geſchickt gelegte Falle der Verbrecher ge⸗ gangen ſei. Der Anteil des Judentums, fuhr der bulgariſche Innenminiſter fort, ſei bei allen dieſen Verbrechen ſehr groß. Auch bei dem Attentäter, der die Schüſſe auf den Ingenieur Janakieff abfeuerte, habe⸗ es ſich um einen Juden namens Monachen Leon Papox gehandelt. Rommen aus Tunis ſchwere Brocken in bedrohlicher Nähe ein. Aber noch war die Aufgabe nicht beendet. Erſt als der letzte Transporter den Hafen verlaſſen hatte, erhielten die Boote Aus⸗ laufbefehl nach Tünis. Vorbei an den voll⸗ ſtändig geſprengten Haſenanlagen, beharkt von feindlichen Fliegern, erreichten ſie ſpät nachts ihr Ziel. „Es rummſte und knallte wie nie zu⸗ vor!“, erzählte Leutnant z. S. D.„und auch in Tunis hatten wir keine Ruhe. Während amerikaniſche Panzer am Rand der Stadt auffuhren, wurden Soldaten an Bord ge⸗ nommen. Uin 18 Uhr war es höchſte Zeit zum Aus⸗ laufen geworden. Das regneriſche Wetter klarte leider bald auf und bereits dicht an den am Montag gen, daß eine fremde Macht Finnlands na⸗ kionales Daſein und ſeine Selbſtändigkeit vernichtet. Wörtlich erklärte der Miniſterpräſident: „Das finniſche Volk iſt allzu real den⸗ kend, um zu glauben, daß ein Land, das rückſichtslos die nach dem Winterkrieg ge⸗ ſchloſſenen Verträge gebrochen hat und nicht einmal die von ihm ſelbſt diktier⸗ ten Beſtimmungen des Zwangsfriedens beſolgte, ſich jetzt verändert hat, ſo daß man ihm ſein Vertrauen ſchenken könnte. Das finniſche Volt wird lieber im Kampf bis zum letzten Mann fallen, als ſich der Gnade ſeines öſtlichen Nachbarn ergeben.“ Abſchließend verlangte Linkomies, daß die Einigkeit des Landes, die im Winterkrieg an der Front geſchaffen wurde, gewahrt bleiben müſſe, denn die Einigkeit ſei die Stärke des finniſchen Volkes. Meue Kongren-Niederlage Roosevelts Drahtbericht unſeres Korrelpondenten — Liſſabon, 17. Mai. Die Rooſevelt⸗Regierung hat im Kon⸗ greß eine neue Schlappe erlitten. Mit 49 gegen 30 Stimmen wurde im Senat ein Ab⸗ änderungsantrag zur Einkommenſteuervor⸗ lage angenommen, der auf die Einziehung der ſtark erhöhten Steuern für die abgelau⸗ ſenen Monate dieſes Jahres von Lohn⸗ und Gehaltsempfängern verzichtet. Die Vereinigten Staaten gehen erſt heute zur Einziehung der Einkommenſteuer nach europäiſchem Vorbild über, das heißt ofort bei der Lohn⸗ und Gehaltszahlung. isher wurde die Einkommenſteuer auch von Lohn⸗ und Gehaltsempfängern erſt am Schluß des Jahres nach beſonderer Veran⸗ lagung gezahlt. Da die Einkommenſteuer⸗ ſätze in den letzten Monaten ſtark erhöht wurden, ſind die Zahlungen vieler Gehalts⸗ empfänger im Rückſtand. Die Regierung wollte„aus Gründen der Steuermoral“ dieſe Rüchſtände eintreiben. Der Kongreß hat ſich jetzt gegen dieſe Maßnahme gewandt. Man weiß noch nicht, ob der Präſident ein Veto einlegen wird oder nicht. Zurück der Küſte hatten wir einen Tiefangriff von zwanzig Spitfires zu beſtehen, der bis 20 Uhr von weiteren Wellen gefolgt war. Sonnenuntergang und Regenböen be⸗ endeten den Kampf. Von Tunis her miſchte ſich das ͤumpfe Geſchützfeuer mit dem Kra⸗ chen der“ Hafenſprengungen. Das tolle Feuerwerk war noch lange zu ſehen. Bange Augenblicke bereitete uns noch der Ausfall aller Motoren, bis nach einer halben Stunde der Schaden behoben war. Am nächſten Morgen ſtrichen feindliche Bomber in 150 Meter Höhe über uns hin⸗ weg. Aber ſie hatten wohl keine Bomben mehr, zu einem Bordwaffenangriff konnten ſie ſich nicht entſchließen. So erreichten alle Boote wohlbehalten den Zielhafen.“ Von Kriegsberichter Kurt von Steinitz Die Lage Hrahtbericht unſ. Berliner Schriftltg, — Berlin, 18. Mai. Die hohen Verluſte der So⸗ wiets werden wieder einmal in der„Ti⸗ mes“ mit Sorge verzeichnet und das Blatt folgert daraus die Verpflichtung der weſt⸗ lichen Verbündeten, nach Beendigung des Afrikakrieges nunmehr den Sowjets die Hauptunterſtützung an Kampfmitteln zuzu⸗ wenden.„Die hohen Verluſte“, ſo ſchreibt die„Times“,„müſſen ſich um ſo ſtärker an der Sowjetfront auswirken, als inzwiſchen die Deutſchen nicht mehr nur Widerſtand leiſten, ſondern überall zu Gegenangriffen übergehen, die bisher noch örtlich begrenzt ſind, aber die kommende Ueberlegenheit der Deutſchen ſchon ziemlich deutlich erkennen laſſen“. Auch„Daily Mail“ erörtert die Notwendigkeit der Hilfsſendungen für die Sowjetfront, ſtellt aber hierbei die Frage, ob man Material in ſo genügender Menge an die Front bringen könne, daß es von wirklichem Einfluß auf die Entſcheidung im Oſten werde würde.„Daily Mail“ ſpricht offen aus, ſie ſehe dafür keine Möglichkeit in den nächſten Wochen. Die Auffüllung der großen Lücken, die nicht nur die mo⸗ natelange Winteroffenſive, ſondern auch der letzte Großangriff vom 25. April bis 10. Mai geriſſen habe, könnten die Sowjets aus eigenen Beſtänden kaum vornehmen und deshalb ſei Stalins letzte Rundfunkrede an die Sowjetunion ein Ruf nach London und Wafhington geweſen. Es gibt keine eindrucksvollere Unter⸗ ſtreichung der letzten Berichte des OKW über die Lage im Oſten als dieſe Auslaſ⸗ ſungen der Preſſe des mit Moskau verbün⸗ deten England. K Die füdiſche Weltbeherr⸗ ſchungspropaganda treibt in Britan⸗ nien und USA immer groteskere Blüten. Churchills Stellvertreter Attlee nahm an dem Kongreß der völlig verjudeten briti⸗ ſchen Freimaurerlogen in Briſtol teil. Die⸗ ſer Kongreß nahm einſtimmig eine Reſolu⸗ tion an, die die Zutziehung von Vertretern der Logen in England und den USA zu den „Friedensbeſprechungen“ werlangte, um die Grundlagen eines„heiligen Friedens ſür alle Völker“ zu finden. Miniſter Attlee ſprach dabei die Referenz vor dem allgewal⸗ tigen Freimaurerjudentum aus, indem er dié Grüße der britiſchen Staatsregierung überbrachte. Die Meldung von der Einbringung eines Antrages im amerikaniſchen Senatsaus⸗ ſcchuß auf ein ſtaatsrechtliches Verbot des Antiſemitismus in den USA wird von der Londoner Preſſe am Wochenanfang in gro⸗ ßer Aufmachung gebracht. Obwohl in Wa⸗ ſhington keine Ausſicht auf Annahme eines ſolchen Geſetzes im Kongreß beſteht, fordern „News Chroniele“,„Evening Standard“ und„Star“, daß auch das britiſche Unter⸗ haus einen ſolchen Antrag einbringen müßte.„News Chroniele“ ſchreibt: ie antiſemitiſche Welle wird leider immer grö⸗ ßer und Tag für Tag bommt es zu immer unerträglicheren Zwiſchenfällen in Kau häu⸗ ſern und Bazaren, wo die Antiſemiten für Hitler und für unſere Feinde arbeiten und das Volk zuſehends demoraliſieren.“ Es wird alſo allmählich den Juden doch etwas ſchwül zumute, ſonſt würde man nicht derart nach der Hilfe durch die Staats⸗ gewalt rufen, um den verbrecheriſchen Se⸗ mitüsmus dem engliſchen Volk zu erhalten. In Italien nehmen immer noch die öffentlichen Kundgebungen für den Krieg bis gum Endſieg zu. Am Sonntag haben in über 200 italieniſchen Städten und mehreren tau⸗ ſend Ortſchaften nationale Demonſtrationen, Umzüge und andere Veranſtaltungen für den totalen Krieg bis zum Siege ſtattge⸗ funden. Die Männer der Partei ſprachen in den großen Städten des Königreiches, Wavell zum Feldmarſchall ernannk. Der Ober⸗ befehlshaber der—3 Truppen in Indien, Sir Archibald Wavell, iſt zum Feldmarſchall er⸗ ——— 0 Enteignung der Fapaner in Peru. Japan hat gegen die Enteignung au—3 ihrer Deportierung nach den UeA durch die peru⸗ aniſche Regierung einen 1. Proteſt eingelegt hal wird Peru für alle Folgen nerenkwölit alten. Hauptſchriftleiter und verantwortlich kür Politix: Or. Alois Winbauer Herausgeber, Drucker und Verlegex: Neue Mannheimer eitung, Hr. Fritz Bode& Co., Mannnheim, R 4/6. Zur geit Preisliſte Nr. 14 gültig meeeeeeeeeeeeeeee———.——.————...——.———————.—.————————————————————————— —————————— DE GESCHICHMTE EIxxR LAEBE vox H. d. HaNSEx 5 2— Im Abenddämmern des 27. Mai 1940 ſank die Kompanie erſchöpft für wenige Ruheſtunden während der Nacht in die Wieſen rechts und links der Straße. Dicht neben Michel Kerkhoff lagen die Kameraden im Grau des einfallenden Abends dicht an die Erde geſchmiegt, als wollten ſie nie wieder aufſtehen. In der Ferne grollte die kühn vorgetragene Schlacht. Von der Wieſe, die wenige Meter neben Michel in einen Acker überging, ſtieg wür⸗ ziger Duft lind und kühl wie die Erde ſeloſ. Ein Fröſteln kroch ihn an in ſeiner durchnäßten Uniſorm. An dieſem Tage hatten ſie in unaufhaltſamem Vormarſch den geſchlagenen Feind vor ſich hergetrie⸗ ben, gefährliche Widerſtandsneſter ausge⸗ räumt und in hartnäckiger Zähigkeit Meter um Meter erkämpft, wenn der Feind ſich noch einmal einſchanzte. Nachmittags hatte ſchwimmend das Bataill inen Kanal on ein Flüßchen überquert, ſpäter ein kleines durchwatet. Kerkhoff mühte ſich vergebens, die wirre Fülle der Erlebniſſe zu ordnen und die überreizten Nerven abzulenken. Trotz der Erſchöpfung gelang es ihm nicht, Schlaf zu 8 ſinden. So lag er da und grübelte. Später hätte er nicht zu ſagen gewußt, ob er wirklich eingeſchlafen war und wie lange er ſo gelegen hatte. Eine Berührung am Arm machte ihn mit einem Schlage hell⸗ wach. Ein Melder beugte ſich im Zwielicht über ihn. Als er ſah, daß Hauptmann Kerkhoff die Augen aufſchlug, nahm er Haltung an. 0„Beſehl vom Regiment, Herr Haupt⸗ mann.“ Michel ließ die abgeblendete Taſchen⸗ lampe vorſichtig aufblinken und las. „Die fünfte Kompagnie geht an der Spitze des Bataillons um.30 Uhr in allge⸗ meiner Richtung Brügge weiter. Nächſtes Ziel Wald und Gut Gheelrath.“ Kerkhoff zuckte zuſammen. Gheelrath! War das möglich? Mußte der Schickſals⸗ ſtrom des Krieges ihn dorthin führen, von wo er im Herbſt 1918 überſtürzt hatte Ab⸗ ſchied nehmen müſſen, ohne Trudel Steen noch einmal in die Arme G ſchließen...2 Das braunverbrannte Geſicht des Haupt⸗ manns wurde einen Schein dunkler. Da ſah er im ſpärlichen Schein der Taſchen⸗ lampe die ſchmutzverkruſteten Stiefel des Melders vor ſich und kehrte in die Wirk⸗ lichkeit zurück. „Es iſt gut“, nickte er kurg zurück, er⸗ widerte den Gruß und löſchte das Licht und ſaß lange regungslos. Friedel Steen, die ſchlanke, blonde Frie⸗ del, der er ſeine erſte große Liebe geſchenkt hatte! Mein Gott, wie lange war das her und was hatte ihm das Leben ſeit zwei⸗ undzwanzig langen Jahren gebracht! Eine Flut von Gedanken drängte auf ihn ein. Haſtig ſuchte er in ſeinen Taſchen nach einer Zigarette, um der tiefen Erre⸗ gung, die von ihm Beſitz ergriffen hatte, Herr zu werden. Als er ſie endlich gefun⸗ den hatte, kroch er in den Graben zwiſchen Acker und Wieſe, duckte ſich ganz tief hinab und brannte haſtig ein Zündholz an, eine überflüſſige Vorſicht, denn ſie lagen wenig⸗ ſtens zwei Kilometer vom Feinde entfernt in Deckung. Während er auf dem Rücken liegend rauchte, fand er ſich langſam wieder zurecht; er erinnerte ſich der Zeilen, die er 1918 an Friedel ſandte, als habe er ſie erſt vor wenigen Tagen geſchrieben. Sie marſchierten damals auf dem Rück⸗ uge nicht weit von Gheelrath vorüber nach Süden. Er mußte jedoch bei ſeiner Kom⸗ panie bleiben und konnte ſich nicht die⸗ Stunde Zeit nehmen, um Friedel Lebewohl zu ſagen. Mühſam hatte er im Sattel Buchſtaben an Buchſtaben gefügt, und ſein getreuer Burſche Fritz war in halsbrecheri⸗ ſchem Tempo mit dem Briefe ſeines Leut⸗ nants querfeldein nach Gheelrath gefahren. „Geliebte, es iſt anir nicht vergönnt, von Dir Abſchied zu nehmen und Dir noch einmal zu ſagen, wie unendlich glücklich Du mich gemacht haſt. Der Gedanke an Dich wird mir Kraft geben, alles zu ertragen, was die nächſte Zeit auch bringen wird. Dich weiß ich geborgen bei den Deinen, bis ich Dich für immer zu mir hole. Du wirſt tapfer ſein und nicht klagen, bis wir uns wiederſehen. Ich küſſe Dich. Bis in den Tod getreu Dein Michel.“ Kerthoff ſchrak auf aus ſeinen Gedanken und ſah auf die Uhr. Das Leuchtzifferblatt zeigte kurz nach Mitternacht. Noch drei Stunden Ruhe, dann ging es weiter. Nach Gheelrath. Mit ſteifen Gliedern ſtand er auf und wandte ſich in die Richtung, in der er Oberleutnant Thieme vermutete. Er lag mitten in einer Gruppe Soldaten und ſchlief. Michel brachte es nicht über ſich, den Kameraden zu wecken. 5 Er ſchritt der ſchmalen Straße zu, neben der ſie ihr Nachtlager aufgeſchlagen hatten. Unteroffizier Kron war Wachhabender. Er nahm den Befehl ſeines Hauptmanns ent⸗ gegen. Früh.45 wecken, Kaffee ſaſſen in der Feldküche,.15 marſchbereit antreten. „Auch mich um.45 wecken, keine Mi⸗ nute ſpäter!“ „Jawohl, Herr Hauptmann“, ſagte Kron klar und ſchlug die Hacken zuſam⸗ men, als Kerkhoff ſich grüßend entfernte. Ich werde mit meiner Kompanie Gheel⸗ rath nehmen, gebe Gott, daß es nicht vertei⸗ digt wird! 8 Michel lag wieder am Rand der Wieſe. Seine Gedanken waren in Gheelrath. Im Geiſt ſah er Friedel dort. Die Zeit zwiſchen damals und heute war zuſammenge⸗ ſchrumpft, als ſeien nur Tage und nicht Jahre ſeitdem vergangen. Aus dem Strom der zurückflutenden deutſchen Truppen hatte er mehrmals Grüße an Friedel geſandt und ſofort nach ſeiner Rückkehr nach Deutſchland einen langen Brief geſchrieben, doch Friedel ſchwieg. Dann ſandte er durch die Vermitt⸗ Iung des Roten Kreuzes einen zweiten Brief, und diesmal erreichte ihn nach bit⸗ terem Warten eine Antwort von ihrer Mutter. Sie traf ihn tief, denn ſie offenbarte ihm die ganze Hoffnungsloſigkeit ſeiner Lage. Unter den augenblicklichen Verhältniſſen ſei an eine Verbindung nicht zu denken, da ſie als Mutter es nicht zugeben könne, daß Friedel an ſeiner Seite in eine ſo unſichere Zukunft gehe. Das Schickſal der Völker habe ſie getrennt, ſtatt ſie zu vereinen, und mache es ihnen leicht, einander zu vergeſ⸗ ſen. Wenigſtens in der nächſten Zeit, ſo⸗ lange die Wogen der politiſchen Erregung noch hoch gingen, dürfe von einem Wieder⸗ ſehen keine Rede ſein. Vielleicht— aber das war der karge Troſt zum Schluß des Briefes— entwickelten ſich die Umſtände auch günſtiger, als es jetzt den Anſchein habe, ſo daß er in abſehbarer Zeit imſtande ſei, Friedel eine einigermaßen ſichere Zu⸗ kunft zu bieten. Dann dürfe er wieder von ſich hören laſſen. Michel konnte damals den Inhalt des Briefes kaum faſſen. Er vergewiſſerte ſich immer wieder, daß er wirklich die Schrift von Friedels Mutter trug. Friedel ſelbſt hatte keine einzige Zeile geſchrieben. Zwar richtete Frau Steen Grüße und gute Wünſche ihrer Tochter aus, aber was be⸗ ſagte das neben der Tatſache, daß Friedel ihrer Mutter ſtillſchweigend zuſtimmte? Rach Tagen erſt begriff Michel, daß die⸗ ſer Brief aus Gheelrath eine unverblümte Abſage darſtellte, die nur dürftig mit freundlichen Worten verbrämt war. Es war bitter, aus dem Gefühlsüberſchwang jugendlicher Liebe und Treue jäh in die rauhen Notwendigkeiten des Alltags geriſ⸗ ſen zu werden. Früher, als man im Hauſe Steen an den Sieg Deutſchlands glauhte, wurde die Frage nach der Zukunft des jun⸗ gen Paares kaum geſtellt. Sie ſchien beant⸗ wortet zu ſein. Ein ſiegreiches Deutſchland bot ſeinen tapferen Söhnen Brot, Beruf und Aufſtieg. So ſchwer ihn die Erkenntnis traf, ſo ſehr wehrte ſich Michel gegen die Ueber⸗ zeugung, daß Friedel aus, freien Stücken dem Verlangen der Mutter zugeſtimmt habe. Wahrſcheinlich war ſie von der gan⸗ zen Familie bedrängt worden und mit 19 Jahren von Eltern und Verwandten mit Geduld und Zähigkeit überſtimmt worden, aber- ihr Herz würde ihn nicht vergeſſen. Ihre Sehnſucht würde ihn begleiten und ſie ſtärken, wenn ſie auf ihn wartete. Als Michel Kerkhoff mit ſich ins reine gekommen war, beantwortete er dieſen Brief und verſicherte Friedels Mutter, daß er ihre Bitte um Aufſchub verſtehe und nicht eher ruhen und raſten werde, als bis er eine Exiſtenz aufgebaut habe, die ihm er⸗ mögliche, für eine Familie zu ſorgen. Dann erſt werde er nach Gheelrath kommen, um Friedel zu fragen, ob ſie ihm nun für immer gehören wolle. Seine unerſchütterliche Liebe zu ihr werde ihm Kraft geben, die ſelbſt⸗ gemékblte Einſamteit zu tragen. 0 Frühling 1910 ſtand Michel bei der Eiſctnen Diviſion im Baltikum. Er hatte ſich leidenſchaftlich in den Kampf geſtürzt. Es galt zu retten, was zu retten war, ihn trieb die Pflicht als Soldat und Ofſizier. Aus den Trümmern dieſes Krieges mußte das zerſchlagene Vaterland neu erſtehen. Dann würde auch er einen Beruf ausüben, einen Platz ausfüllen, um die Verantwor⸗ tung für eine Familie auf ſich nehmen zu können.(Fortſetzung folgt) — —— Stadtseiſe * Mannheim, 18. Mai, Verdunkelungszeit: Beginn 22.00, Ende.10 Uhr Boachtet die Verdunkelungsvorschriften genau! Saulen ſo nete der Wahlſpruch Der Feldstecher! Bei uns zu Hauſe galt die Regel: Wird ein Stück nicht mehr gebraucht, rangiert man es aus. Iſt etwas dem Haushalt nicht weiter von Nutzen, einem anderen aber ein brauchbarer Gegenſtand, wird es weggege⸗ ben. Dieſe Entrümpelungsſucht konnte bisweilen ſogar ſoweit gehen, daß ſie zur fixen Idee wurde und das Maß des Zweck⸗ mäßigen doch erheblich überſchritt, wenn einer ohne Wiſſen des anderen zu gründ⸗ lich und voreilig„aufgeräumt“ hatte. Gänzlich unbehelligt von dieſen Säube⸗ rungsaktionen hatte ſich, jedoch ein Feld⸗ ſtecher gehalten. Ein Nimbus war um ihn herum, der ihm Heimatrecht auf Lebenszeit zu ſichern ſchien. Flocht ſich doch eine ganz abenteuerliche Geſchichte aus dem afrikani⸗ ſchen Buſch um ſeine langen, ledernen Riemen. Aber jetzt brauchte ihn niemand mehr. Reſignierend lag er in der unterſten Schreibtiſchſchublade im braunen Futteral. Da wurde ich Erſtkläſſlerin und mußte Jo⸗ hann Peter Hebels„Mann im Mond“ ler⸗ nen. Die anſchauliche Wiedergabe unſeres alten Lehrers hatte mich ſo gefangengenom⸗ men, daß Dichtung und, Wirklichkeit ver⸗ ſchmolzen. Ich erinnerte mich des Feld⸗ ſtechers und ſuchte den unheimlichen Geſel⸗ len, der in der Scheibe des vollen Mondes durch den Weltenraum wandert. Als nach einigen Jahren feſtſtehende aſtronomiſche Geſetze und Lehren die ro⸗ mantiſche Verbrämung von den Geſtirnen herabzogen, wurde zum zweiten Male der Feloͤſtecher hervorgeholt. Inzwiſchen wurde die Wohnung gewechſelt, ja ſogar der Wohn⸗ ſitz. Der Feloſtecher reiſte mit, wurde ir⸗ gendwohin geſtellt und ſogleich wieder ver⸗ eſſen. Aber immerhin war die beruhigende 8 ewißheit ſeiner Anweſenheit damit gege⸗ 50 Geſtern ſtand in der Zeitung ein Inſe⸗ rat, wonach einer ein Damenrgd gegen einen Feloͤſtecher tauſchen will. Mein Herz hängt an einem Fahrrad!„Den Feld⸗ ſtecher?“ meinte meine zuſtändige Stelle häuslicherſeits,„den habe ich endlich weg⸗ gegeben..“ Was das Fahrrad betrifft, Hürfte ich damit wieder„in den Mond, ſchauen“.—ken. Brot- und fettzulagen Die Brot⸗ und Fettzulagen, die die Verſorgungsberechtigten in der 50. Zutei⸗ kungspeviode(31. Mat bis 27. Juni) in Höhe von 300 Gramm Brot und 50 Gramm Fett erhalten, werden über die Brot⸗ und Fett⸗ karten der 51. Zuteilungsperiode ausge⸗ geben. Da dieſe Karten bereits vor Be⸗ ginn der letzten Woche der 50. Zuteilungs⸗ periode in der Hand der Verbraucher ſind, können die Brot⸗ und Butterzulagen noch in der letzten Woche der 50. Zuteilungs⸗ periode bezogen werden. Die hierfür vor⸗ geſehenen Abſchnitte verfallen erſt mit Ab⸗ lauf der 51. Zuteilungsperiode, gelten alſo fünf Wochen. r Auszeichnungen. Das Kriegsver⸗ dienſtkreutz 2. Klaſſe mit Schwertern wurde dem Stabsfeldwebel(Stadtinſpektor) Franz lb, Weylſtraße 13, und Unteroffizier Kürlheing Neher verliehen. un Arbeitsjubiläum. Stadtſekretär Sig⸗ mund Heß, Mannheim⸗Käfertal, Muß⸗ bacher Straße 23, begeht morgen ſein 25⸗ jähriges Dienſtjubiläum bei den Stadt⸗ werken, K 7,—2. Ein schwarzer Tag für unsere Vaterstadt Heute vor zwanzig lahren wurde Polizeiwachtmeister Traub das Opfer französischer Gewältherrschaft Neben vielen anderen rheiniſchen Städten war auch unſere Stadt nach dem erſten Weltkrieg einer feindlichen Beſatzung aus⸗ geliefert. Die erſte Beſatzungszeit dauerte von Januar bis Ende Februar 1919. Die eigentliche Beſetzung begann im Morgengrauen des 3. März 1923. Die Franzoſen rückten mit einem größeren Ver⸗ band in das Maunheimer Hafengebiet ein mit der Behauptung, es ſei eine Vergel⸗ tungsmaßnahme für die Sperrung des Rhein⸗Herne⸗Kauals. Mit dem Tage ges Einmarſches begann die franzöſiſche Willkür. Der Brücken⸗ verkehr zwiſchen Mannheim und dem ſchon früher beſetzten Ludwigshafen wurde verſchärft. Die Franzoſen bedienten ſich dabei folgender Methode: Sie ließen Fähr⸗ euge zwar nach Ludwigshafen über die Rheinbrücke, auf dem Rückweg verlangten ſie aber eine„Kaution“ in Höhe von 10 v. H. des Wertes der Fahrzeuge. Die Ein⸗ ſchätzung nahmen die Franzoſen vor. Man kann ſich denken, daß dabei oft hohe Be⸗ träge bezahlt werden mußten. Als weitere Maßnahme wurde das Hafengebiet abgeſperrt. Verſorgungsſchwierigkeiten der Bevölkerung waren die Folge. Da⸗ mit noch nicht genug, ſolgte die Beſetzung wichtiger Induſtrieanlagen und des Bahn⸗ hofs Neckarſtadt durch Marokkaner. Zu ſchweren Ausſchreitungen der Franzoſen kam es in den erſten Apriltagen 1923. Zwei Studenten wurden auf dem Heimwege an der Ecke von P 7 von einem franzöſiſchen Offizier nach Ausweispapie⸗ ren gefragt. Einer der beiden Studenten konnte ſich nicht ausweiſen. Daraufhin wurden beide von fünf Soldaten mit auf⸗ gepflanztem Seitengewehr'auf den Luiſen⸗ ring gebracht, wo ſie durch Fauſtſchläge der⸗ art mißhandelt wurden, daß ſie bluteten. Den Höhepunkt der Gewaltherrſchaft mußte Mannheim heute vor 20 Jahren— am 18. Mai 1923— erdulden. In der Nähe des Bahnhofs Neckarſtadt ſtand der Poli⸗ zeiwachtmeiſter Traub in Zivil Wache, um die deutſche Bevölkerung zu warnen. Am Vormittag vor 9 Uhr kam ein franzöſiſcher Offizier auf ihn zu. Traub befürchtete ver⸗ haftet zu werden und lief der Friedrichs⸗ brücke zu. Auf der Brücke wurde er einge⸗ holt und verhaftet. Er wurde zur Wache gebracht; dort entfloh er nach wenigen Mi⸗ nuten. Er ſprang über das Neckarvorland und ſuchte den Neckar zu erreichen. Die Franzoſen ſchoſſen hinter ihm her. Traub ſtürzte ſich ins Waſſer und erwiſchte einen Kahn. Aus einer Entfernung von etwa zehn Metern gab ein Franzoſe nochmals einen Schuß auf ihn ab, der Traub am Kopfe traf. Der ſchweren Perletzung er⸗ lag er noch am gleichen Tage. Am Abend dieſes Tages ſetzten die Franzoſen das Blutbad fort. Kurz vor Mitternacht eröff⸗ neten die Wachtpoſten auf der Friedrichs⸗ brücke ohne jeden äußeren Anlaß auf harm⸗ loſe Bürger, deren Weg zwangsläufig über die Friedrichsbrücke führte, ein wütendes Gewehrfeuer. Straßenbahnwagen wurden angehalten, die Fahrgäſte mußten mit er⸗ hobenen Händen die Brücke überqueren. Auf einen Straßenbahnwagen, der nicht ſo⸗ fort hielt, wurde ein Infanterieſeuer eröff⸗ net. Die wilde Schießerei ſorderte meh⸗ rere Schwerverletzte. Wir wollen am heutigen Tage des ge⸗ fallenen Polizeibeamten und derer in Dankbarkeit gedenken, die ihre Geſundheit unſerer Heimat in ſchwerer Zeit opfern mußten. Wehrmacht und Heimat werden durch ihren Einſatz dafür ſorgen, daß wir durch den Sieg vor dem abermaligen Los einer harten Beſatzungszeit bewahrt blei⸗ ben. Dr. Helmle. 35————— Verstärkter Schutz gegen Finenbomben Erdanschüttungen oder Mauern um den Luktschutrraum Die„Sirene“ befaßt ſich mit einem Er⸗ laß des Reichsminiſters der Luftfahyt und Oberbeſehlshabers der Luſtwaffe vom 4. Februar, durch den neue Schutzmaß⸗ nahmen gegen die Wirkungen ſchwerer Sprengbomben und Mi⸗ nenbomben angeordnet werden. Die illuſtrierte Zeitſchrift des Reichsluftſchutz⸗ bundes ſchreibt:„Daß vorſchriftsmäßig ausgebaute Luftſchutzräume weitgehenden Schutz gegen Luftſtoß, Luftſog, Trümmer, Splitter und den Einſturz des Hauſes ge⸗ währen, haben die Erfahrungen dieſes Krie⸗ ges tauſendfach bewieſen. Ein Höchſtmaß an Schutz bieten Räume unter Erogleiche. Aber ſolche günſtigen Verhältniſſe ſind nicht überall vorhanden. Häufig mußten Keller verwendet werden, die an den Außenwän⸗ den der Gebäude liegen und deren Um⸗ faſſungswände über die Erdͤgleiche heraus⸗ ragen. Solche Anlagen ſchützen zwax bis zu einem gewiſſen Grade gegen die Wirkun⸗ gen der früher üblichen Abwurſmunition, durch ſchwere Bomben jedoch, insbeſondere durch die Minenbomben, ſind ſie ſtark ge⸗ fährdet. Hier gilt es nun, die baulichen Schutzmaßnahmen ſo gut und ſo ſchnell es geht zu ändern und ihre Leiſtungen der ge⸗ ſteigerten Waffenwirkung anzupaſſen.“ Als neue Schutzmaßnahmen kommen vor allem Erdanſchüttungen in Frage. Mit Bildern und Texten wird in der„Si⸗ rene“ gezeigt, wie dieſe verſchiedenen Mög⸗ lichkeiten angewandt werden. Man zieht rund um die Außenſeite des Luftſchutzrau⸗ mes, ſoweit er über die Eroͤgleiche hinaus⸗ raat, eine Verſtärkungsmauer, die mindeſtens eineinhalb Meter dick ſein ſoll. Die geſamte Dicke der beſtehenden Ge⸗ bäudewand ſamt der(unmittelbar anlie⸗ genden) neuen Schutzwand muß mindeſtens neunzig Zentimeter betragen. Wenn Rund⸗ und Bandſtahl verfügbar iſt, ſoll er in waagerechten Lagerfugen zwiſchen dem alten und dem neuen Mauerwerk verlegt werden. Als zweite Möglichkeit des verſtärkten Schutzes wird der Bau einer mindeſtens oͤreißig Zentimeter dicken Beton wand angegeben, die ebenfalls unmittelbar um die beſtehende Gebäudewand herum aufzu⸗ richten wäre. Auch hier muß die geſamte Dicke von alter und neuer Wand minde⸗ ſtens neunzig Zentimeter betragen. In bei⸗ den Fällen muß die Schutzwand oben bis zu zwanzig Zentimeter über die Oberkante der Decke des Luftſchutzraumeß hinaus⸗ ragen. Mit Rückſicht auf die Knahpheit an Werkſtofſen und Arbeitskräften ſowie die Belaſtung des Transportweſens ſei es, ſo ſchreibt die„Sirene“, nicht möglich, dieſe Maßnahmen überall ſofort auszuführen. Dierr Erlaß beſtimmte daher, daß ſie je nach den örtlichen Verhältniſſen und der Lage der Bauwirtſchaft anzuwenden ſeien. Luft⸗ gefährdung und Luftempfindlichkeit der An⸗ lagen beſtimmen die Reihenfolge der Ar⸗ beiten. Es brauche aber nicht in allen Fäl⸗ len auf Fachkräfte und Werkſtofſe gewartet zu werden. Wo der nötige Platz vorhanden ſei, alſo zum Beiſpiel bei Luftſchutzräu⸗ men, die nach Gärten, geräumigen Höfen uſw. lägen, könnten Erdanſchüttungen von jeder Hausgemeinſchaft ſelbſt vorgenom⸗ men werden. Dieſe Erdanſchüttungen, die als dritte Möglichkeit eines verſtärkten Schutzes anzuſehen ſind, beſtehen aus ange⸗ fahrener Erde, die wie ein breiter Wall an die Außenmauer des Luftſchutzraumes an⸗ geſchüttet und dort feſtgeſtampft wird. Die Krone der Anſchüttungen ſoll etwa einen Meter breit ſein und zwanzig Zentimeter über die Oberkante der Decke des Luftſchutz⸗ raumes hinausragen. Nach außen hin iſt eine breite Böſchung vorgeſehen. Die hier gezeigten Möglichkeiten ſind für Luftſchutzräume gedacht, die an der äußeren Hauswand liegen und deren Umfaſſungs⸗ wände bis zu 1,50 Meter über die Erd⸗ gleiche herausragen. Wenn ſie noch höher über der Erde liegen, ſo ſoll verſucht wer⸗ den, andere geeignete Räume auszuſuchen und herzurichten oder Deckungsgräben außerhalb des Hauſes anzulegen. Lurtschutzräume müszen gassicher zein! Bei britiſchen Terrorangriffen mußten in einzelnen Fällen Luftſchutzräume vor⸗ zeitig geräumt werden, weil Qualm und Rauchgaſe von Bränden ein⸗ gedrungen waren. Dieſe unangenehme und ſchädliche Beläſtigung der Inſaſſen zeigte ſich beſonders dort, wovom Gegner phosphorhaltige Brandſtiftungsmittel zum Abwurf gebracht worden waren. Es ge⸗ nügt alſo nicht, daß Luftſchutzräume nur ſplitter⸗ und trümmerſicher ſind. Von glei⸗ r Wichtigkeit iſt auch ihre Gasſicher⸗ heit. ſchutzräume läßt ſich aych bei der gegenwär⸗ tigen Materialknappheit und dem Mangel an Arbeitskräften überall durchführen. In jedem Hauſe und in den Haushaltungen iſt geeignetes Material aufzutreiben, mit dem man einen Luſtſchutzraum behelfsmäßig gasdicht abſchließen kann. Wenn alle Haus⸗ bewohner willens ſind, tatkräftig an der gasſicheren Herrichtung ihres Luftſchutzrau⸗ mes mitzuarbeiten, Handwerkszeug und das erforderliche Material zur Verfügung ſtellen, wird es ſich ſehr ſchnell zeigen, daß die zu bewältigende Arbeit gar nicht ſo ſchlimm iſt, wie es zuerſt den Anſchein hatte. Die näheren Anweiſungen über die auszu⸗ führenden Arbeiten ſind dem erſten Mai⸗ heft der„Sirene“ zu entnehmen. Machtieuchtende Farben für den Luftschutzraum erlaubt Die Orientierung in Luftſchutzräumen kann für den Fall, daß die elektriſche Be⸗ leuchtuna ausfällt— etwa bei Zerſtörung von Stromzuleitungen durch Luftangriffe — und ſofern keine andere geeignete Not⸗ beleuchtung vorhanden iſt, durch nacht⸗ leuchtende Farben anſtriche oder Leuchtfolien weſentlich unterſtützt wer⸗ den. Wie der Reichsminiſter der Luſtfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe be⸗ kanntgibt, beſtehen keine Bedenken gegen die Verwendung nachtleuchtender Farben, wenn ſie mit einem Eignungszeugnis eines ſtaatlichen Materialprüfungsamtes verſehen ſind. Der Umfang der Verwendung nacht⸗ leuchtender Farben in Luftſchutzräumen des Selbſtſchutzes und in öffentlichen Luftſchutz⸗ räumen wird durch den Miniſter folgender⸗ maßen feſtgelegt: 1. Anbringung eines etwa 30 Ztm. breiten fortlaufenden Streifens in Augenhöhe(im Mittel 150 Meter) in den Luftſchutzräumen, den zu ihnen führenden Treppenhäuſern, Zwangsfluren und Flucht⸗ wegen auf einer Wandſeite. Markierung vorſpringender Ecken, vorhandener Licht⸗ ſchalter und der Treppenſtufen. Beiderſei⸗ tige Umrandung des oberen Teils der Zu⸗ gangstüren mit einem etwa 10 Zenutimeter hreiten Streiſen. Die geſamte Fläche der Brandmauerdurchbrüche einſchließlich einer breiten Umrandung. Die Koſten dieſer Maßnahmen werden, ſoweit es ſich um Luftſchutzräume des Selbſtſchutzes, die im Rahmen des Luftſchutzführerprogramms er⸗ richtet werden, oder um öffentliche Luft⸗ ſchutzräume handelt, vom Reich getragen und ſind von den örtlichen Luftſchutzleitern zu verrechnen. In den übrigen Fällen richtet ſich die Erſtattung der Koſten nach den„zweiten Richtlinien über Art und Um⸗ fang des Beitrages bei der Ausführung von Brandmauerdurchbrüchen in beſtehen⸗ den Gebäuden“ vom 26. Juli 1941. Am Nachmittag Von Sigismund v. Radeckt 8 Erinnerung lebt im goldenen R licht eines ſizilianiſchen Frühlings. Das heutige Girgenti liegt hoch auf einem ſchmalen Felſenzuge und läßt eine breite Schleppe grüner Gärten zum eer abſinken, an deren Saum man zum 0 Male griechiſche Tempel ſtehen 1190— mit f en elbſtverſtändlich in die blaue Luft hinein⸗ gebaut, daß vor dieſem Mauerwerk die Fahr⸗ tauſende zum Aufrauſchen eines Baumes werden. Daher gibt es immer viel Fremde in den Gärten zwiſchen Girgenti und dem Meer, doch um ſo ein⸗ ſamer dehnt ſich die 2 Fläche nach Norden in das Innere der Inſel aus, wo es nur Nachmittag *5 und Bienenſummen und durchſonnte Gras⸗ me. 0 Nach dieſer Nordſeite ſpazierte ich hinunter auf einem Serpentinenweg, der ſich A der Ebene vor ihm zu entwinden ſuchte, um en 9 800 ſeufzend in 9 goldenes Gras hinabzuſinken. Das Buſchwerk dex letzten Weges⸗ ftecuug b meinen Augen endlich zwei Geſtalten rei, wliche ſo völlig in ihren eigenen Anblick ver⸗ ſunien ſchienen, daß ſie keinerlei Notiz von mir nahmen.»Es waren dies ein Eſel und ein zehn⸗ jähriger Hirtenſunge. Ein Pferd ſieht dumpf oder ſtolz, ein Eſel immer aus; das macht ſein großer Kopf mit dem ieſenapparat der Ohren, und außerdem ſoll er ja wirklich glücklicher ſein. Er iſt ſtörriſch, weil ihm in immer neuen Ideen kommen; doch ich glaube, daß vor allem ſein mißtönender Ruf 10 enen der Dummheit ein⸗ getragen hat. Wirkl K nichts klingt dümmer als ſo ein Eſelsgeſchrei: es iſt dieſes triumphale Jiiiti—!1 das mit dem nachfolgenden Ha— Ha— Ha! reuig wird, was zum Sinnbild des Un⸗ edachten geworden iſt, und nach dem Lautgeben drückt ja auch der ganze Kopf des Eſels einen ein⸗ igen Gelbſtvorwuff aus:„Daß ich wieder den und nicht halten konnte!“ Hier aber tat er es und ſchaute mit Stirn, tiefſinnig wie der Penſeur auf Rodin, auf den Hirtenjungen, der ſein Zugendfreund und Kamerab zu ſein ſchien; jedenfalls ſchienen ſich die beiden ſchon lange zu kennen. Der Hirtenjunge aber, ein zerlumptes, entzückende.s Bübchen mit litzernden grauen Augen, lehnte dicht vor ihm equem im Graſe, blickte den—. + enoſſen un⸗ ſchelmiſch an und ahmte mit halbgeöff⸗ neten Lippen den Eſelsruf leiſe nach— täuſchend W es war eine das Lei denken konnte— alles leiſe Lachen des Nachmittags f ſich um dieſe Bronzegrübchen verſammelt zu länzende Parodie— es war aben! Und der Eſel ſtand grübelnd davor und uchte zu kapieren.— So warfen die beiden in das oldene Land lange Schatten, von denen die der angen Ohren ſich ab und zu leiſe bewegten Gchleichen wir auf den Füßſpitzen davon! 100 Jahre Darmstädter Moꝛatt- Verein Feſtkonzert unter Profeſſor Dr. Roack Der Darmſtäbter Mozart⸗Verein, dem zum. 100jährigen Beſtehen die Zelter⸗Plakette in Gold verliehen worden iſt, hat ſeit ſeiner Gründung eine führende Rolle im Muſikleben Darmſtadts geſpielt. Nicht zuletzt dadurch, daß ſtets Dirigen⸗ ten von beſondetem Rang den Verein geleitet ha⸗ ben. Das Bekenntnis zum Geiſt Mozarts kam auch im Feſtkonzert zum Ausdruck. zu dem Profeſſor Dr. Friebrich Noack ein Programm Schepat, hatte, in dem neben Chören des großen Schutzpatrons ausſchließlich ſolche von ehemaligen Dirigenten zu Gehör kamen. Den Abend eröff⸗ des Mozart⸗Vereins, den Hofkapellmeiſter Fr. Rehbock geſchrieben hat und ſir deſſen Verpflichtung,„immer zum Höchſten zu treben“, ſich der Verein ſtets bekannt hat. Mit verſchiedenen Chören von Mozart, vor allem mit dem Flammenchor und drei⸗ und ſechsſtimmigen Kanons, konnten die Sänger, die in recht ſtatt⸗ licher Zahl angetreten waren, ihre fängeriſche Diſziplin zeigen. fel C. A. Mängold an erſter Skelle, der ſich Unter den früheren Dirigenten ſteht ohne Zwei⸗ mit drei Chorwerken als Komponiſt von Geſchmack und natürlicher Erfindung auswies. Vorzüge, die 0 auch ſeine Männerquartette aben. Von Willem de Haan hörte man„Drei Geſänge aus dem Mittelalter“, die den Text der Minnelieder des Kürenberger u. des Aiſt ſchwung⸗ voll ausdeuten. Der zu 25 Zeit wie de Haan amtierende Präſident F. Büchlerr war ebenfalls mit drei Chören vertreten, deren Grundſtimmung romantiſch iſt. Die Sänger, die nunmehr ſeit acht Jahren von Profeſſor Noack geführt werden, blie⸗ ben auch an dieſem Abend der großen Tradition nichts ſchuldig. Die einzelnen Chöre wurden ſehr ſicher geſungen, ſie waren dynamiſch aufs ſorgfäl⸗ tigſte abſchattiert und die Ausſprache war muſter⸗ gültig. Wie ſehr Darmſtadt mit„dem Mozart“ derwachſen iſt, bewies die rege Anteilnahme am eſtkonzert. Der weite Raum des Saalbaus war icht beſetzt, und der Beifall für die Sänger und den Dirigenten ſehr lebhaft. In ihn wurde auch die Soliſtin des Abends, Kammerſängerin Felicie Hüni⸗Mihacſek von der Staatsoper Mün⸗ en herzlich eingeſchloſſen. Sie ſang mit reifer eiſterſchaft Lieder von Mozart. Schubert und Richard e am Flügel von Prof. Dr. Noack geſchmeidig begleitet. Edith Goldbach⸗Geißel. chteſte, Läſſigſte, was man ſich Kammermusik in Weinhe im Die Leitung des Weinheimer Kon. hatte die Freiburger amwern erei⸗ nigun ſ einem Konzert gewonnen. Als Ein⸗ leitüng bor en wir Mozärts„Kleine Nachtmuſik', die mit großer Muſizierfreudigkeit und äußzerſt Pen ſeboten würde. Ein Werk eigenarkiger rägung iſt die„dtalieniſche Generade“ don Hügo olf, für Streichqugrtett oder kleines Orcheſter ge⸗ chrieben. Das einſätzige Werk mit ſeinen typiſch f Klängen und der kräftigen Doſis Humor nforderungen. Sie ſtellt an die Aüsübenden 3 wurden von den Herren des Streichquartetts glän⸗ end en Höhepunkt des Abends bil⸗ ete die Aufführung des Oktetts F⸗Dur. op. 166, von Gchubert. Die einzelnen Gätze waren auf das feinſte durchgearbeitet; beſonders Lindrucks⸗ voll wurden die beiden Andanteſätze geſtaltet. Das uſammenſpiel von Streichern und Bläſern ließ einen Wunſch offen. Alles war in Wohlklang ge⸗ taucht. Die Muſik iſt wirklich dazu angetan, die Sorgen des Alltags abzuſtreifen und neüe Kräfte für den Kampf des Lebens zu ſam⸗ meln. Am Schluſſe der Darbietung wurden die Künſtler mit Recht herzlich gefeiert. Es ſei an dieſer Stelle noch ein kurzer Rückblick auf das erſte Konzertjahr des Weinheimer Kon⸗ ſchon ef 1 Zuſammenfaſſend kann heute chon geſagt werden, daß die Erwartungen, die man auf die Veranſtaltungen des Konzertrings geſetzt hat, weit übertroffen wurden. Schon der Auftakt mit der Altiſtin Gertrud Sie er war viel⸗ verſprechend. Im zweiten Soliſtenabend durfte der Pianiſt Walter Rehber 9 einen großen Erfolg verbuchen. Das Auftreten des Gewändhaus⸗Quar⸗ tetts ſteht noch in friſcher Erinnerung. Der Wein⸗ heimer Gemeinſchaftschor unter Leitung von Muſik⸗ direktor Alphons Meißenberg bildet Keunſen. maſſen das Rückgrat der Konzert⸗Veranſtaltungen. Der Chor hat mit zwei Konzerten bewieſen, daß er die Aufgaben der Zeit erfaßt hat. Für den neuen Konzertwinter ſind bereits namhafte Künſtler ver⸗ pflichtet worden. Albert Metzler. en Geheimrat Prbſeſſor Dr. Hoche geſtorben. Der ehemalige Freiburger Pſychiater Profeſſor Dr. Alfred Erich Hoche iſt in ſeinem Ruheſitz Baden⸗Baden nach kurzer ſchwerer Krankheit im 78. Lebensjahre geſtorben. Mit Geheimrat Hoche ging eine bedeutende Perſönlichkeit der ober⸗ Geiſteswelt dahin. Zu Wildenhain, ropinz Gachſen, geboren, begann er ſeine Tätig⸗ keit als mediziniſcher Forſcher und Gelehrter an der Aniverſität Heidelberg, war dann Privatdozent und Profeſſor für Pſychiatrie in Straßburg(von 1891 bis 1902) und folgte dann einem Ruf an die Aniverſität Freiburg, wo er als Direktor der dor⸗ tigen pſychiatriſchen Klinik ein volles Menſchen⸗ alter wirkte. In ſeinen Altersfahren iſt Hoche auch als Schriftſteller ſehr bekannt geworden. Ernſt⸗Geſellſchaft Friedrich Christoph Perthes, Mitbegründer des Börsenvereins der deut- schen Buchhändler, starb vor 100 Jahren, am 18. Mai 1843. Perthes hat sich als glühender Patriot an der Führung des Aufstandes gegen die Franzasenherrschaft in Hamburg beteiligt. (Scherl-Archiv, Zander-Multiplex-.) Theater, Musik und Kunst in Kürze „Goethe⸗Kantater, ein dreiteiliges Werk— gemiſchten Ehor und Orcheſter, nach Dichtüngen Goethes von Werner Karthau's wurde in Düſſelborf erfolg⸗ reich aus der Taufe gehoben. * Goethes„Stella“ wurde ins Serbiſche über⸗ ſetzt und wird Ende Mai im Belgrader Nationaltheater aufgeführt. * Bei* feierlichen Akt im Grazer Landhaus am Todestag des Hichterfs Paul Ernſt, der vor 10 Jahren ſtarb, übernahm Gauleiter und Reichsſtatthalter Dr. Geberxeiiher die Schirmherrſchaft über die Paul⸗ die vor einiger geit ihren Sitz nach Graz verlegt hat. Der Rundfunk am Mittwech: Reichsprogramm: 12.35—12.45 Uhr: Der Bericht zur Lage; 12.45—14.00 Uhr: 9 aus Hannover; 14.15—14.45 Ahr: Das deutſche Tanz⸗ und Antechaltungs⸗ orcheſter; 15.00—15.30 Uhr: Sinfoniſche Kleinigkeiten; 15.30—46.00 Uhr: Klaſſiſche Konzertmuſik; 16.00—17.00 Uhr; Otto Dobrindt ſpielt; 17.50—18.00 Uhr: Das Buch der Zeit; 18.00—18.30 Uhr: Italieniſches Opernkonzert; 18.30—19 00 Ahr: Der Zeitſpiegel; 19.00—19 15 Uhr Vizeadmiral Lützow: Seekrieg und Seemacht; 19 15—19.80 Ahr: Frontberichte; 19.30—19.45 Uhr: Volkstümliche Blasmuſik: 20.15—21.00 Uhr: Muſik. die nicht verklinat; 21.00—22.00 Uhr: Eine bunte Stunde.— Deutſchland⸗ ſender: 11.30—12.00 Ahr: Aeher Land und Meer: 1715 bis 18.00 Uhr: Traop. Kovſch Senboth Geitgenöſſiſche Orcheſtermuſtkl: 18.00.—18.20 Ahr: Zentſch Rota(So⸗ liſtenmuſik); 20.15—21.00 Ahr: Forellen⸗Suintett; 21.00 bis 22.00 Uhr: Ausſeſe ſchöner Schallplatten. Ein gasdichter Abſchluß der Luft⸗ ——————————————————————————————————— Mannheimer Rassehunde erkolgreich Der Ortsverband Maikammer unter ſeinem trefflichen Leiter Albert Frank veranſtaltete eine Raſſehunde⸗ ſchau, die mit 279 Meldungen eine erſtaunlich zahlreiche Beſchickung auſwies. Unter den vor allem natürlich aus Baden und der Weſtmark herbeigeeilten Huade⸗ ſportlern befanden ſich auch eine An⸗ zahl Mitglieder des Ortsverbandes Mannheim, die ſchöne Erfolge zu ver⸗ zeichnen haben und die in dieſem Rahmen höchſte Werinote„Sehr gut“ mit nach Hauſe bringen konnten. Wir nennen ſie mit dem Vorbehalt, daß uns zur Vervollſtändigung unſerer Siegerliſte weder ein Katalog noch die Richterberichte zur Verfügung ſtanden. Bei den Schäferhunden, die weitaus am ſtärkſten vertreten waren, erhielten: Mayer⸗Neckarau Sgl, Rieckher⸗Käſer⸗ tal Sg IUI und Rutf⸗Käſertal Sg Ul. Ein SgU erzielte auch— ſogar in der offenen Leiſtungsklaſſe— der Boxer von Doll, während der vielverſprechende Jungrüde gleicher Raſſe von Schrem⸗Neckarau die in der Jugendklaſſe höchſte Wertnote„Gut“ bekam. Der Woffsſpitz„Aſtor von der Aue“, den ſeine Abrichtekennzeichen Schc K und Ul als erſten und einzigen deutſchen Wolfsſpitz für die offene Leiſtungsklaſſe qualifizieren, ſchnitt ebenſo wie ſein Zwin⸗ gergefährte„Ajax“ in der allgemeinen Klaſſe mit Sg 1 ab(Züchter u. Beſ. Fritz Heß). Zwei Sg! fielen auch auf den Neu⸗ fundländerzwinger„Von Mannheim“, (Züchter u. Beſ. Joh. Schürle⸗Neckarau), während Wankerl⸗Neckarau mit ſeinen bildſchönen Landſeern ein Sa! und— in der Jugendklaſſe— ein Gut errang. Ein Sg l ſiel ſerner an den Barſofzüchter Leyer(Zwinger vom Leyerhof) und an Goſz⸗Neckarau für ſeinen Mittelſchlag⸗ ſchnauzer. Die Zwergſchnauzer waren durch den Waldhofer Zwinger von Wilhelm Niſch und den Zwinger„Von der Himmelburg“ (Züchter und Beſ. Dietz⸗Schwetzingen) vertreten, der außerdem im allgemeinen Zuchtgruppenwettſtreit den zweiten Platz be⸗ legen konnte. Alles in allem ein vielver⸗ ſprechender Auftakt für die auf 1. Auguſt geplante große Mannheimer Raſſehunde⸗ ſchau, als deren Vorentſcheid die Maiver⸗ anſtaltung zu Maikammer für unſeren Be⸗ reich noch ihre beſondere Bedeutung hatte. It. ueͤ Wir wünſchen Glück! Frau Kath. Klein Wwe., Trägerin des goldenen Mutterehrenkreuzes, Wachtſtr. 4, vollendet heute ihr 80. Lebensjahr.— Das Feſt der ſilbernen Hochzeit ſeiern heute der Direktor des Inſtituts und Penſionats Sigmund, Profeſſor Karl Metzger mit ſeiner Ehe⸗ frau Käthe, geb. Sigmund, Friedrichs⸗ ring 30, Herr Karl Laroche mit ſeiner Ehefrau Paula, geb. Gaßner, Untere Elignetſtraße 8, und die Eheleute Emil Potzinger, Neckarau, Dorfgärtenſtraße 2. — Herr Ehriſtian Kiſt, Böckſtraße 16, ſeiert heute ſeinen 89. Geburtstag bei voller Ge⸗ ſundheit. uu Vom Planetarium. Am Donners⸗ tag, dem 20. Mai, findet der ſechſte Vortrag der Reihe„Mathematik für jedermann“ ſtatt. Er behandelt das Thema:„Die Lo⸗ garithmen und ihre Anwendung auf ein Problem der Atomphyſik.“ Der Vortrag wird am Freitag wiederholt. u Die ſtädtiſchen Flußbäder werden außer dem bereits eröffneten Männerbad im Rhein am Donnerstag, dem 20. Mai, in Betrieb genommen. Es handelt ſich um die Bäder in Neckarau, im Induſtriehafen, in Sandhofen und um das Frauenbad im Rhein. Blick auf Ludwigshafen Die hauswirtſchaftliche Beratungsſtelle, Bis⸗ marckſtraße 44, führt am Dienstag, um 19 Uhr, ein aukochen mit Koſtproben⸗Ausgabe durch. Thema:„Saftgewinnung durch Dampfent⸗ ſaften“. Am Mittwoch von 1430 bis 17.30 Uhr ſ9 die Nähberatung ſtatt. chen Liede gilt. Nähberatungsſtellen der NS⸗Frauenſchaft. Für die Ortsgruppe Frieſenheim wird am 18. Mai im Altersheim, Schuckertſtraße 37, eine weitere Nähberatungsſtunde eröffnet, zu der alle Frauen und Mädchen Zutritt haben, die ihre Klei⸗ dung ſelbſt anfertigen wollen. Die Arbeitszeiten ſind dienstags und mittwochs von 14 bis 17 Uhr. Die Nähberatungsſtelle der Ortsgruppe Nord. Blücherſtraße 16, ändert ihre Arbeitszeit auf Dienstäg und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr. In der Ortsgruppe Süd iſt die Nähberatungsſtelle Rottſtraße 34, die vorübergehend geſchloſſen war, jetzt wieder geöffnet, und zwar dienstags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr. Trotz aller Warnungen. Als im Perſonenzuge Ludwigshafen— Neuſtadt' a. d. W. eine fünge Muttek in ein Buch vertieft war, machte ſich ihr ſechsjähriger Funge an der Abteiltür zu ſchaffen. Der gunge wäre zweifellos aus dem fahrenden Zuge -geſtürzt, da ſich die Tür geöffnet hatte, wenn er nicht von einem Fahrgaſt zurückgeriſſen worden wäre. 8 Heidelberger Querschnitt An die Aniverſität beruſen. Der ordentliche Pro⸗ Por Dr. Wolfgang Kunkel von der Aniverſität onn wurde nach Heidelberg herufen. Er über⸗ nimmt den Lehrſtuhl für römiſches Recht und deut⸗ ſches bürgerliches Recht. Die Hochſchulgemeinſchaft deutſcher Frauen in der Deutſch⸗Ausländiſchen Geſellſchaft, Haupt⸗ ſtraße 234, veranſtaltet am Donnerstag, um 20 Uhr, einen Gemeinſchaftsabend, der Be⸗ rufsfragen der Frau behandelt. Dem Tiergarten brachte der Sonntag wieder an die rund 2500 Beſucher. 3 Ihren 85. Geburtstag feierte Frau Margarete Ihle, Buſſemergaſſe 24. Streiflichter auf Weinheim Die Köc⸗Sammlergruppe„Briefmarken“ lüdt hiermit alle Weinheimer Briefmarkenſammler zu einer Beſprechung am heutigen Dienstag, 19 80 Uhr, in der Gaſtſtätte Fitzers Bier⸗ u. Weinſtube, Hauptſtraße 5, herzlich ein.— In der amtlichen wurden folgende Gegen⸗ tände abgegeben; 3 Geldbeutel mit Inhalt, 1 Arm⸗ bändchen, 3 Brillen, 2 Schals, 2 Füllfeder, je 1 Paar Herren⸗ und Damenlederhandſchuhe. ſchiedene einzelne Handſchuhe. 3 Muſterkäſten, 1 Ofenrohr, 1 Rehfell, 1 Taſche mit Eßgeſchirt, 3 Le⸗ derhandtaſchen, 3 Kindertäſchchen, 1 kleines Kiſſen, 1 Herrenſtrickſacke, 1 Damenfacke. 2 Knabenſacken, 1 Kleinkinderregenumhang, 1 Kleinkindermantel, Kinderſtrickjacke, 1 Schlüpfer, 2 Kapuzen, 2 Strich⸗ mützen, 2 Krawatten, 1 Handtuch, 1 Kinderſöckchen, mehrere Stoffgürtel, 6 einzelne Kinderſchuhe, 1 Pferdeleine, 2 alte Herrenfahrräder.— Als ver⸗ loren wurden gemeldet: 5 Geldbeutel mit In⸗ halt, 1 Geldſchein, 1 Brille mit Futteral. 1 Schal, 1 goldene Broſche, 1 ſilberne Broſche, 1 Armband⸗ uhr, 1 Handtaſche mit Kleiderkarten, 1 Brieftaſche mit Lebensmittel⸗ und Seifenkarten 1 Ehering. 1 Granatohrring, 3 Milchkarten, 1 Reiſemilchkarte, 2 Kleiderkarten, 1 Brotfarte, 2 Schirme, J Ski⸗ mütze, 1 Kinderhandwagen. ver⸗ ——————————————————————— ——— ——— —————————————— eeeee 5 ——————— Sofl-Kachfiärten Badische hieisterschaften im Freistilringen „Die badiſchen Meiſterſchaften im Freiſtilringen wurden am Sonntag in Sandhofen durch den Ring⸗ und Stemmklub Eiche Mannheim⸗Sandhofen 3 * 30 Wettkämpfer waren am Start erſchienen. Die Oberleitung hatte Gaufachwart Wiedmaier⸗ Karlsruhe. Aüteroffizier Allraum⸗Sandhofen, der im Bantamgewicht keinen Gegner hatte, mußte im Federgewicht antreten. Anteroffizier Zenne⸗ Offenburg beſiegte Allraum bereits nach 3 Minuten durch Hüftſchwüng. Gefr. Krauter ⸗Mannheim (Wehrmacht) beſiegte Burkhard⸗Poſt Karlsruhe und it Im Leichtgewicht wurde Gefr. Sche ehr⸗ macht) Melſter. 15. Die Meiſterſchaft im freiter Mäure r⸗Mannheim. Brunner, ein aus⸗ ſichtsreicher Anwärter auf die Meiſterſchaft. mußte wegen Verletzung ausſcheiden. Wittich⸗Bopp u. Reuther Mannheim wurde wegen An portlichkeit ausgeſchloſſen. Im Halbſchwergewicht konnte ſich Gefk. Ignor die Meiſterſchaft ſichern. Die Schwer⸗ gewichtsmeiſterſchaft holte ſich Soldat Litters (Wehrmacht). Die Ergebniſſe: Federeewicht: Gaumeiſter Unteroffizier Jenne; 2. Affz. Allraum; 3. Gefr. Krauter⸗Wehrmacht; 4. Eugen Lang⸗Freiburg⸗Haslach; 5. Edmund Ehret⸗ Freiburg⸗Haslach. Leichtgewicht: Gaumeiſter Gefr. Schenk⸗Wehr⸗ macht; 2. Otto Schott⸗Bopp u. Reuther Mannheim; 3. Emil Siebert⸗Bopp u. Reuther Mannheim; 4. Philiop Kalbrunner⸗Heidelberg⸗Rohrbach. Mittelgewicht: Gaumeiſter Gefr. Mäurer⸗ Wehrmacht: 2. Foſef Schneider⸗Bruchſal; 3. Gefr. Brunner⸗Wehrmacht. Halbſchwergewicht: Gaumeiſter Gefr. Ignor⸗ Wehrmacht; 2 Fritz Friedel⸗Sandhofen; 3. Lucian Räpvel⸗ASV Lahr. Schwergewicht: Gaumeiſter Soldat Litters⸗ Wehrmacht; 2. Obergefr. Karl Weber⸗Wehrmacht; 3. Alfred Stubanus⸗ASV Lahr. Fußball im Elsaß Recé Straßburg— 766 Diedenhofen:1 In Straßburg gab es ein intereſſantes Freund⸗ ſchaftsſpiel zwiſchen dem RSc und der TSG Diedenhofen, in deren Reihen der Kaiſerslauter⸗ ner Nationalſpieler Fritz Walter mitwirkte. Das ſchöne Spiel wurde von den Elſäſſern mit:1 To⸗ ren gewonnen. Bei der Pauſe führten ſie durch Treffer von Heitz und Denner mit:0, ſpäter ffſ Fritz Walter für Diedenhofen den Gegen⸗ reffer. In der elſäſſiſchen Aufſtiegsrunde zur Gauklaſſe hat ſich Tus Schweighauſen bereits den Aufſtieg geſichert. Die fehlenden Punkte wurden in Straß⸗ burg mit einem:1⸗Sieg über den SVS geholt. In der anderen Gruppe unterlag die SpVgg Hü⸗ ningen mit:4 gegen den FV Gebweiler. bleibt aber trotzdem erſter Anwärter auf den Aufſtieg. Im letzten Heimſpiel gegen Grafenſtaden dürfte der fehlende Punkt gewonnen werden. Favoriten enttäuschten in Karishorst Sowohl im Hürdenrennen der Vierjährigen als auch im Goßler⸗Jagdrennen, den beiden Hauptereigniſſen des Sonntags in Karlshorſt, ent⸗ täuſchten die Favoriten. Bei den Vierjährigen war Wadi Halfa nicht wiederzuerkennen und kam über den fünften Platz nicht hinaus. Ultra poſſe ſiegte ſehr ſicher vor Leitmeritz. Neuheit und Ort⸗ win. Ortwin und Neuheit wechſelten ſich zunächſt in der Führung ab, mußten dann aber zwiſchen den letzten Sprüngen Altra poſſe paſſieren laſſen. — Im SGoßler⸗Jagdrennen ſprang Seleukos nur ſehr zögernd und konnte hinter Gardedragoner und Dorfſchmied nur Dritter werden. Gardedragoner hatte ſchon in der Diagonalen Dorfſchmied die Führung abgenommen. Mittelgewicht holte ſich Ge⸗ G Italiens bedeutendſtes Galopprennen, der Preis des Kaiſer⸗ und Königs über 2400 W46 250 000 Lire ausgeſtattet, wurde in Rom⸗Capam⸗ melle gelaufen. Sieger wurde mit 5 Längen de Montels Orſenigo unter Camici vor dem für das Braune Band von Deutſchland gemeldeten Naka⸗ muro unter Gluibellini und Fremignano aus dem Stall des Siegers. Um den„Eisernen Adler“ Das Fußballſpiel um den„Eiſernen Abler“ zwiſchen Bopp u. Reuther und Käfertal ſindet bereits am Mittwoch, abends 7 Uhr, auf dem Platz von Bopp u. Reuther ſtatt. Naturtalent als Rekord-Speerwerier In Riga ſtellte der lettiſche Nachwuchsmann tendzenieks mit 70,80 Meter einen neuen lettiſchen Rekord im Speerwurf auf. Stendzenieks iſt ſelbſt im lettiſchen Sportleben ein noch ziem⸗ lich neuer Mann. Er iſt verhältnismäßig klein, aber von ſehr kräftiger Figur. Als er mit dem Training begann, war ihm von ausländiſchen Speerwerfern lediglich der Finne Järvinen bekannt. Da er bislang nur mit großer Kraft warf, iſt bei . Verbeſſerung ſeiner Technik auch mit noch beſſeren Leiſtungen Stendzenieks zu rechnen. Die Berliner Radrennen in Neukölln ſtanden im Zeichen des deutſchen Altmeiſters Gerhard Pu⸗ rann, der zu drei eindrucksvollen Siegen im Mal⸗ fahren, im Zeitf— und mit Zährling als Part⸗ ner im Stunden⸗Mannſchaftsrennen kam. Eine neue Weltbeſtleiſtung im Gehen über 1500 Meter ſtellte der jetzt in Poſen anſäſſige Scccer Schwab jr. mit:51,4 Minuten auf. Der beſtätigte Weltrekord des Niederländers Engelmann ſteht auf :53.0 Minuten. Der Luftwaffen⸗SV Rahmel, der Handball⸗ meiſter von Danzig/ Weſtpreußen, gewann in Dan⸗ zig das rückſtändige Meiſterſchafts⸗Vorrundenſpiel gegen den Oſtpreußen⸗Meiſter Pruſſia Samland Königsberg mit 13:11(:6) Toren. 8 ainfrankens Handballmeiſter MSW Schwein⸗ furt war in Frankfurt a. M. beim TV Griesheim zu Gaſt und mußte ſich hier im reundſchaftsſpiel mit einem Anentſchieden von 10:10 begnügen. Fußzball⸗Tſchammerpokalſieger des Sportgaues Schwaben würde der Bé Augsburg, der über den TSW Pferſee mit:0(:0) gewann. Im italieniſchen Fußball wurden die„letzten Vier“ im Pokalwettbewerb ermittelt. Es ſind Mei⸗ ſter 85 Turin, Altmeiſter AS Rom, Genua 93 und Fc Venedig. ——————————— T Virische-Heldungen Ein Hochschulinstitut für Textilchemie In einer ſchlichten Feier beging die Stadt Mülhauſen(Elſaß) die für ihre eigene und ihre induſtrielle Entwicklung bedeutſame Ein⸗ weihung des neuen Hochſchulinſtituts für Textil⸗ chemie. Seine wiſſenſchaftlichen Forſchungen, ſeine Hilfe gegenüber der Praxis beim Heranbil⸗ den eines hochſtehenden Nachwuchſes werden der geſamten Volkswirtſchaft zugute kommen. Die el⸗ ſäſſiſche und badiſche Textilinduſtrie bekundeten ihr Intereſſe an der Wichtigkeit des Ereigniſſes durch Entſendung zahlreicher Betriebsführer und Fach⸗ leute zu der Eröffnungsfeier. Die Staatsbehörde war durch Miniſterpräſident Köhler und durch Miniſterialdirektor Gärt⸗ ner vertreten. Der Dekan der naturwiſſenſchaft⸗ lichen Fakultät der Karlsruher Hochſchule nahm das Forſchungsinſtitut in die Obhut der techniſchen Hochſchule. Aeber die Aufgaben des In⸗ ſtituts ſprach Profeſſor Dr. Elöt von der Techni⸗ ſchen Hochſchule. Miniſterpräſident Köhler. der auch die Grüße des Gauleiters und Reichsſtatthal⸗ ters überbrachte, faßte die Bedeutung des Inſtituts in einer kurzen Anſprache zuſammen. Er. der als Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter die Induſtrie des oberrheiniſchen Landes und ihre Nöte genau kenne, verſpreche ſich von den langſam reifenden For⸗ ſchungsergebniſſen und von der engen Zuſammen⸗ arbeit der einheimiſchen Induſtrie mit dem Inſti⸗ tut reiche Erfolge, die die Induſtrie zu ihrem Weiterarbeiten innerhalb der deutſchen Geſamt⸗ wirtſchaft brauche. An die eindrucksvolle Feier ſchloß ſich eine Beſichtigung des neuen Inſtituts. Bewirtschaftung von Schalenwild Nach einer Anordnung des Vorſitzenden der Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft kön⸗ nen die Jagdausübungsberechtigten nach Erfüllung von 50 Proz. des für das Jagdiahr(iweils vom(. April bis 31. Mai) feſtgeſetzten Geſamtabſchuſſes an Schalenwild bei einer Strecke von—9 Stück ein Stück, von 10—19 Stück zwei. von 20—29 Stück⸗ drei und von 20—44 Stück vier Stück und darüber hinaus von je weiteren 15 Stück ein weiteres Stück ohne Anrechnung auf Abſchnitte der Reichsfleiſch⸗ karte oder andere Bedarfsnachweiſe für ſich ver⸗ wenden. Die Wildhandelsbetriebe haben die nach der Zerwirkung verbleibende Menge, mindeſtens jedoch 50 Proz. des Gewichts des aufgebrochenen Schalenwilds in der Decke und erhaltene Teilſtücke 0 2, 10; Schickinger, E in voller Höhe auf die Reichsfleiſchkarte abzugeben. Haſen und Faſanen werden nicht angerechnek. Die Wildhandelsbetriebe auf dem Lande müſſen an die Betriebe der Großſtädte mindeſtens 75 Proz. ab⸗ erſolg Hier muß die Abgabe in ganzen Stücken erfolgen. 0 Verwertung des Warenlagers geschlossener Betriebe Zu der Anordnung über die Verwertung von Waren geſchloſſener Betriebe gemäß dem Grund⸗ erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters vom 30. Jan. 1943 hat die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſar für die Preisbildung zur Vermeidung von Schwierigkeiten bei der 8S zum Nachweis des zu⸗ läſſigen Verkaufspreiſes der Mitaliedsfirmen ſol⸗ gendes beſtimmt. Der geſchloſſene Be⸗ trieb hat ein Verzeichnis ſämtlicher abzugebenden Waren anzufertigen und dem übernehmenden Be⸗ trieb zuſammen mit dem Warenlager zu über⸗ eben. Das Verzeichnis muß über die einzelnen Waren die in den betreffenden Einzelhandelszweig (nach Art und Menge) üblichen Angaben enthal⸗ ten. Gleichzeitig ſind entſprechend den Preisvor⸗ ſchriften für die einzelnen Warengebiete die An⸗ aben über den Einkaufs⸗ und Einſtandspreis— je nachdem der eine oder andere durch die Be⸗ ſtimmungen vorgeſchrieben oder brancheüblich iſt— der Waren zu machen. Der übernehmende Be⸗ trieb darf die Ware nur zu den für ihn zuläſſigen Verkaufspreiſen verkaufen. der für ihn gültige Stopppreis oder der auf Grund von Sonderbeſtimmungen errechnete Preis ſein. Werbung stillgelegter Einzelhandels- betriebe Bei vielen Einzelhandelsgeſchäften, die im Zuge der Stillegungsaktion ſchließen müſſen, beſteht der Wunſch, in einer Erinnerungswerbung auf die Wiedereröffnung nach dem Kriege hinzüweiſen. Es iſt verſtändlich, daß jeder Kaufmann verhindern will, daß der gute Name ſeines Geſchäftes, das von ihm oder ſchon durch mehrere Generationen hindurch mit Mühe und Arbeit aufgebaut wurde, in Vergeſſenheit gerät. Nach einer Verlautbarung des Werberates der deutſchen Wirtſchaft in der Dies kann entweder(13.9 die Wiedereröffnung nach dem Kriege hingewieſen wird, unter der Optik des totalen Krieges nicht am Platze. Es beſtehen aber nach der Verlaut⸗ barung des Werberates keine Bedenken, wenn die Firma während einer gewiſſen Kebergangszeit von in der Regel einem Monat in ihrer Werbung auf die erfolgte Geſchäftsſchließung hinweiſt und dabei auch Angaben über eine Wiedereröffnung nach dem Kriege macht. Soweit ſtillgelegte Betriebe noch Daueranſchläge oder ſonſtige Werbungen laufen haben, iſt es auch im Intereſſe der Werbungtrei⸗ benden wichtig, in dieſen Werbungen auf die er⸗ folgte Geſchäftsſchließung, z. B. durch Zuſätze oder Aeberkleben, hinzuweiſen. * Deutſche Steininduſtrie.⸗G., Reichenbach (Odenwald). Der Auftragsbeſtand blieb weiterhin umfangreich. Wenn troßdem ein Rückgang im Warenabſatz eintrat, ſo war das auf die kriegs⸗ bedingten Betriebseinſchränkungen zurückzuführen. Der Zahresertrag für 1942 wird mit.25 Mill. ausgewieſen, die außerordentlichen Erträge mit 0,02 Mill.%. Der Aufwand für Löhne und Ge⸗ hälter betrug 0,178, für Abſchreibungen.048. für Steuern.027. Der Reingewinn betrug 19 179 /, wozu 11 131% Vortrag aus 1941 kommen, ſo daß der zum 27. Mai nach Soeſt einberufenen oHV. ein Betrag von 30 311 zur Verfügung ſteht; es ſollen daraus 4 v. H. Dividende verteilt werden und 11 200/ auf neue Rechnung vorge⸗ tragen werden. * Emil Waeldin Lederfabrik Aktiengeſellſchaft Lahr(Schwarzw.). Nach dem Geſchäftsbericht für 1942 konnte der Amſatz ſowohl mengen⸗ als auch wertmäßig erneut geſteigert werden. Der Roh⸗ überſchuß beträgt 0,66, die außerordentlichen Er⸗ träge werden mit 0,046 Mill.% ausgewieſen. Der Aufwand für Löhne und Gehälter betrug.43, für Anlageabſchreibungen.044, 12 Steuern 0,065, für inſen 0,044 und für Zuweiſung an die geſetzliche Rücklage 0,026 Mill.%. Aus dem verfügbaren Reingewinn von 32 026— einſchl. 28 00/ Vortrag — wird eine Dividende von 4 1 auf das Grund⸗ kapital von 0,625 Mill. verteilt und der Reſt von 7000 auf neue Rechnung vorgetragen. “ Elektrizitätswerk Mittelbaden A6, Lahr. Nach den im Reichsanzeiger durch die Geſellſchaft über das Geſchäftsjahr 1942 veröffentlichten Angaben be⸗ trägt der Rohüberſchuß 1,178(1,20) Mill., Der Aufcand für Löhne und Gehälter beträgt 0,357 (0,36), für Abſchreibunten.22(0 25), für Steuern 0,416(0,409) Mill. /. Der Reingewinn einſchließl. 14 400% Vortrag beträgt 177 192(167 500). Das Grundkapital: 3,2 Mill. /, die geſetzlichen Rück⸗ lagen 0,32, Wertberichtigungen 1,176 Mill.. Das faſt unveränderte Anlagevermögen ſtellt ſich nach der Bilanz auf 3,40 Mill. /, darunter 2,03 Mill./ Betriebsanlagen. Das UAmlaufsvermögen wird mit 1,710(1,47) Mill.% ausgewieſen, darunter Wert⸗ papiere 0,69(.53), Forderungen wieder 0,18, Bank⸗ guthaben und Kaſſe 0,598(0,49) Mill.. * Heſſiſche Elektrizitäts⸗Acß, Darmſtadt. Die Geſamteinnahmen erhöhten ſich nochmals um 14,9 3,.), v.., während die Mehrausgabe bei den 5 28,5(14) v. H. beterug. Die Zahl der im Bahnverkehr beförderten Perſonen nahm im Bar⸗ verkehr um 16(15,5), auf Zeitkarten um 15.6(18) v. H. zu. Bei den Elektrizitätswerken vollzogen ſich Bezug und Verteilung von Strom ohne nennens⸗ werte Störungen. Die Mehrabgabe bei Licht⸗ und Haushaltungsſtrom betrug 10,88(.39) v.., bei Kraftſtrom ging ſie weiter auf 1,45(4,91) v. zurück. Die Einnahmen werden mit 10.74(10.16) Mill./ ausgewieſen. Nach Abzug der Aufwen⸗ dungen einſchl..67(2,23 zuzügl..65 Pauſchſteuer) Steüern und 1,56(1,66) Mill./ Abſchreibungen ſo⸗ wie 3 Zuweiſung von 60 000(57 000)% an die gelec ücklage, unv. 65 758/ an die Rücklage in en Geſchäftswerttilgungsfonds und nach 238 000% Rückſtellungen für unterbliebene Inſtandſetzungen wird einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 1 146 869 in der das*5 Kapital von 13 Mill. ver⸗ treten war(direkt und indirekt in Kommunalbeſitz), beſchloß, die Dividende auf unv. 5 v. H. feſtzuſetzen, 400 000(300 000% der Penſionszuſchußkaſſe zu⸗ —— und 63 639 auf neue Rechnung zu über⸗ nehmen. Maſchinenfabrik Moenus Ac, Frankfurt a. M. In der des AR der Maſchinenfabrik Moenus A6, Frankfurt a.., wurde beſchloſſen, der auf den 22. Juni einzuberufenden HV die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von 5 v. H.(wie i. V⸗ nach der Senkung um 2 v..) vor⸗ zuſchlagen. ach Zuführung von 100 000% an einen Anterſtützungsfonds für die Gefolgſchaft wird ein Reingewinn von 310 325(285 710) einſchl. 60 710/ Vortrag ausgewieſen. *Vereinigte Werkſtätten für Kunſt im Handwerk Ac, München. Die produktive Beſchäftigung der Betriebe im Geſchäftsjahr 1942 wird als befrie⸗ digend bezeichnet, wenn auch die Geſamtumſätze ſo⸗ wöhl in Handel als auch in Erzeugung gegenüber den Vorjahren eine Ermäßigung erfahren haben. Bei einem Rohgewinn von.12(2 58) Mill.% und anderen Erträgen von 0,15(0,09) Mill. errechnet ſich nach Anlageabſchreibungen von 0,18(0,29) Mill⸗ Mark nach Zuführung von wieder 50 000 an die Anterſtützungseinrichtung ein Reingewinn von 162 343(140 125), wobei der Vortrag von 7125 bereits berückſichtigt iſt. die oHV gab dem vor⸗ ſtehenden Abſchluß die und genehmigte die Ausſchüttung einer Hipidende von wieder 5 v. H. Keber das laufende Geſchäftsjahr wurde mitgeteill, daß ſich der Geſchäftsgang bisher in ungefähr glei⸗ chem Rahmen wie im Vorjahr gehalten habe. Wenn nicht beſondere Verhältniſſe eintreten, könne man auch für das Jahr 1943 ein ähnliches Ergebnis wie für 1942 erwarten. * Aniverſitätsdruckerei H. Stuertz Ach, Würz⸗ burg. Die der Aniverſitäts⸗ druckerei H. Stuertz Ac, Würzburg, in der ein⸗ Aktienkapital von 776 500 vertreten war. migte den Rechnungsabſchluß für das Jahr 1942 und beſchloß, dem Antrag der Verwaltung ent⸗ ſprechend, die Verteilung einer Dividende von wieder 5 v. H. auf die Stammaktien. Der Auf⸗ ſichtsrat wurde in ſeiner bisherigen Zuſammen⸗ ſetzung wiedergewählt.* * Thuringia Verſichekungs⸗Aktiengeſellſchaft Er⸗ fjuxt. In der am 12. Mai 1943 abgehaltenen Auf⸗ ſichtsratsſitzung der Thuringia Verſicherungs⸗Aktien⸗ geſellſchaft, Erfurt, wurde der vom Vorſtand vor⸗ gelegte Jahresabſchluß, deſſen Ergebnis durch hohe Steuerleiſtungen erheblich beeinträchtigt wurde, ge⸗ billigt und ſeſtgeſtellt. Hiernach ſoll der zum 8. Juni 1943 einzuberufenden Hauptverſammlung für das Geſchäftsjahr 1942 die Ausſchüttung eines Ge⸗ winnanteils von wieder 7 v. H. vorgeſchlagen wer⸗ den, das ſind 525 000 auf das mit 62½ v.— 7 500 000 eingezahlte Aktienkapital von 12 0 0⁰⁰ Mark. Davon werden 1 30 ,, für die 1000⸗Mark⸗ Aktien und je 3% für die 100⸗Mark⸗Aktien alsbald ausgezahlt, während 13,75% bzw..375 ſe Altie dem der Aktionäre zu über⸗ weiſen ſind. Aus dem Gewinn ſollen 37 500 als Dividendenabgabe an das Reich gezahlt und 200 000 Mark(im Vorfahr 300 000 /) der Penſionskaſſe der Angeſtellten zugeführt werden. Minimax Ac, Berlin. Der Auſſichtsrat der Minimax A0, Berlin, beſchloß in ſeiner Bilanz⸗ ſitzung,* auf den 4. Juni einberufenen HV die Ertellun einet Dividende von wieder 4 v. H. au 2,75 Mill.% Grundkapital vorzuſchlagen, die vo ausgezahlt werden kann. Bei gegenüber 1941 etwa gleichgebliebenem Umſatz konnte der Abſatz mengen⸗ mäßig auch auf den Auslandsmärkten teilweiſe he⸗ trächt 8 erhöht werden. Zur Fextigung einſchlä⸗ giger Erzeugniſſe wurde im Großzdeutſchen Reich ein neues Unternehmen gegründet. ———TPT'TPTPTPTTbT—''''Tb—bTb—————————————————— Wasserstandsbeobachtungen: Bherzlichste. FAMILIEN-ANZEIGEN In großer Freude teilen wir mit, daß am 22. 4. 1943 unser Starim⸗ halter gesund angekommen ist. Er heißt Alexander Roger. Anneliese Michael geb. Imhof Roger Michael, Major d. Wehrm. Stuttgart-Kornwestheim, Kant- Straße 13. 11192 Unser Stammhalter Gerd- Walter ist angekommen. In dankbarer Fręeude: Eugen Ries u. Frau Erna geb. Uhrig. Mannheim, Qu 2, 14.“ 4. Mai 1943. St7514 Als Verlobte grüßen: Erna Steinbeck— Erwin Siegel, Gefr., 2. Z. Wehrm. Mannheim, E 6. 3. Horb a. Neckar. Meine nachträglich vollzogene Frauung mit meinem gefallenen Verlobten Karl Siebert zeigt an: Frau Eliriede Siebert geb. Geier. Frankfurt a.., Schwalbacher⸗ Strahe 44 u. Mannheim-Waldhof. Obere Riedstr., Sandgewann 76. Mannheim. den 15. Mai 1943. Ale Vermählte grüßen: Philipn Moser, Obergefr.— Gertrud Moser geb. Mannheim, Seckenhéimer Str. 24 den 18. Mai 1943. St7532 Für die uns anlägl. unserer Ver- mählung so reichl. zugegangenen Glückwünsche, Blumen und Auf- merksamkeiten danken wir aufs Toni Wildgruber u. Frau Hella geb. Schupp. Mannheim, Seilerstraße 9 Lar gerötterstraße 81. St7503 Für die uns anläßl. unserer Ver⸗ mählung erwiesenen Aufmerk⸗ Semnkeiten danken wir hiermit herzlichst. Uffz. Gustel Lenz und Frau Hilde geb. Grimminger. Mannheim. Eichendorffstrage Sa. Am 13. Mai entschlief unerwartet nach einem arbeitsreichen, schaf- kenstreudigen Leben im Alter von nahzy 67 Jahren mein lieber. her- zensauter Mann. mein treuer Le⸗ henskomerad. Bruder. Schwager und Onkel 8 Friedrich Schaupp Mannheim(Friedrichsring 38). Berlin. Ludwisshafen am Rhein. Neustadt a d. Weinstraße. In tiefer Trauer: Anna Schauop geb. Baver: nebst Anverwandten. Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden. Wir betrauern unseren vorbild⸗ lichen Mitarbeiter und Geschäfts- führer. Inhaber und Gefolgschait der Mannheimer Darm- Imvort- und Sortieranstalt.m. b. H. Mein lieber Mann. unser herzens⸗ auter Bruder. Schwager u. Onkel. Herr Ernst Pfioh wurde am 15. Mai. nach überaus schwerem Leiden. das er sich im Wehrdienst zugezogen hatte. im besten Mannesalter zur letzten Ruhe sebettet. Allen Freunden und Bekannten. die dem lieben Entschlafenen das letzte Geleit gaben und durch Kranz. und Blumenspenden ihre Teilnahme an unserem Kroben Schmerz bekundeten. innigen Dank. Mannheim. den 18. Mai 1943. Parkring 23a. Anna Pfoh geb. Helle und Angehörige. Auch wir trauern um den Ent⸗ schlafenen, der uns fast 24 Jahre lans ein treuer. liebenswerter Ar⸗ beitskamerad war. Betriebstührung und Gefolgschait Kohlenkonior Weyh ver& Co. Himmelstein. Der Herr über Leben und Tod hat unsere liebe Mutter. Großmutter und Tante. Frau Maria Heid geb. Heintz nach langer Krankheit. wohlver⸗ sehen. im Alter von 56% Jehren in die ewise Heimat zu sich ge- nommen. Mhm.-Sandhofen, den 16. Mai 1943. Sonnenstrabe 37. In tiefem Leid: Adolt Heid. Malermeister, und Kinder: Anni Heid geb. Loch- hühler Die Beerdigung fndet Dienstag. 18. 5 43. nachm Uhr. auf dem Friedhof Sandhofen statt. Für die vielen Beweise aufrichti⸗ ger Anteilnahme sowie für die Blumen- und Kranzspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter. Großmutter. Schwägerin u. Tante. Frau Elise Rausch sauen wir aller⸗ herzlichsten Dank, Berond. Dank Herrn Plarrer Gänger für seine trostreichen Worie. 2 Mannheim Neckarau. 17. Mai 1943. Luisenstraßle 48. Geors Rauschs Hans Nausch und 55— Danksagung Allen Verwandten. Freunden und Bekannten. die uns beim Helden- tode unseres lieben unvergehlichen Sohnes Adelf Hummel. Gefr. in einem Grenad-Regt., so herzliche Teilnahme entsegenbrachten. sagen wir hierdurch herzlichen Dank. Besonders danken wir Herrn Pfar- rer Hörner für die tröstenden Worte und der Firma Holzbau Franz Spies für alles Gute. Mannheim-Käfertal. 17. Mai 1943. Neues Leben 17. Familie Kari Hummel. ————————————— eeee eeeeeeeercee Danksagung Kll den lieben Menschen. die mei- ner lieben Erau Margaretha Höſiel bei ihrem Hinscheiden so ehrend gedachten und mir 50 tröstend zur Seite standen. danke ich hier⸗ mit von Lanzem Herzen, Beson⸗ deren Dank den Schwestern der St M 2 des Städt. Krankenhauses für ihre liebevolle Pflege. Mannheim-Waldhof. 17. Mai 1943. Sandhofer Straße 25. In tiefer Trauer: Jakob Höffel und Kinder. Familie: Jakob Rausch u.— Amtl. Bekanntmachungen Verteilung von Spfielsinen an Kinder von 6 bis 10 Jahren. Aun 18. 5. 1943 kommen an folgende Verkaufsstellen für Kinder von 6 bis 10 Jahren je kg Apfelsinen ZurVerteilung: Innenstadt: Oliver Keppler, P 5, 8; Almenhof: Merz. Mönchwörthstr. 36; Feudenheim. Kimmer, Hauptstr. 3; Friedrichs- keld: Glaser, Main-Neckar-Bahn⸗ hofstr. 20; Gartenstadt: Sigrist, Sandhofer Str. 4; Maier, Langer Schlag Nr. 30; Käfertal: Gäekle, Forsterstr. 21; Lindenhof, Kull- mann, Windeckstraße 14; Reuter, Eichelsheimerstr. 41; Neckarau: Merz, Neckarauer Str. 124; Muley, Rheingoldstraße 51; Neckarstadt: Schneider, Mittelstr. 15; Flügler, Lortzingstraße 5; Himmelsbach. Lortzingstr. 15; Schatz, Pflügers. grundstr. 14; Neuostheim: Frey, Friedrich, Dürerstr. 50; Oststadt: Mildenberger, Prinz-Wilhelm-Str. Nr. 16; Rheinau: Pfeffer, Relais Str. 59; Sandhofen: Müller, Kalt horststr. 4; Schönau: Lehmann, Böckstr.“ 21; Schwetzingerstadt: Schmidt, Schwetzinger Str. 134, Runkel, Mollstr. 8; Seckenbeim: Bächle, Oppauer Str. 23; Wald- hof: Kick, Oppauer Str. 28; Beck, Oppauer Straße 24; Wallstadt: Schollmaier, Mosbacher Str. 21. Als Kontrollnachweis haben die Kleinverteiler den ganzen Stamm. Abschnitt der Reichsbrotkarte 49 mit dem Stempelaufdruck„Stadt Mannheim“ abzutrennen und zu je 100 Stück gebündelt am 20. 5. 1943 in der zuständigen Karten⸗ stelle abzuliefern. Die aufge⸗ druckte und eingerahmte„Alters- gruppe—10“ muß sich bei der Ablieferung noch am Stamm- abschnitt befinden. Nicht ver teilte Beste sind am 20. 5. 1943 über Klinke 701(Rathaus) zu melden. Da in alle Stadtteile die erforderliche Menge gegeben wurde, sind Verbraucher, die in anderen Stadtteilen die Apfel. sinen exwerben wollen, ab- und in den Stadtteil zu verweisen, wo sie ihre Wohnung haben. Städt Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. Verteilung von Sparnel. Gegen Ab⸗ trennung des Abschnittes 11 des Mannheimer Einkaufsausweises aller vier Farben kann ab 18. 5. 1943 ein weiteres halbes Pfund Spargel abgegeben werden. Die Zuweisung an die Kleinverteiler erfolgt mit sofortiger Wirkung nach der Obstliste(mit Nr. 1 be⸗ ginnend) im Rahmen der abge⸗ lieferten Bestellabschnitte. Die Ablieferungsbescheinigung ist bei der Zuteilung auf dem Großmarkt vorzuzeigen. Markenablieferung wie bisher. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. 489 Verteilung von Apielsinen an werdende Mütter. Gegen Ab- trennung, des Stammabschnittes der Berechtigungsscheine B u. C (mit Nummer) mit dem Aufdruck „Städt. Ernährunssamt Mann⸗ heim“ kommen am 18. 5 43 fü⸗ werdende Mütter je 1 kg Apfel⸗ sinen zur Verteilung. Die Agkel⸗ sinen können nur in den Laden- denen auch die Verteilung an Kinder von—10 fabren n Abgabe erfolgt in dem Stadtteil. in dem die Verbraucher ihren Wohpsitz baben Die Kleinver⸗ teiler haben den Stammabschnit, aufzukleben und am 20 5. 1943 ieférn.— Skädt. Ernäh⸗ mitabzuliefern.— 5 45 geschälten erworben werden, in⸗ runas. und, Wirtschattsamt. ren Lehranstalten u. der Mittel- schule Luisenschule- für Mai 1943; 15. Mai 1943: Grundsteuer des Alt- u. Neuhausbesitzes und der übrigen Grundstücke für 1. April 1943 bis 30. Juni 1943; 18. Mai 1943: Gebühren u. Ver⸗ Waltungsstrafen für April 1943; 20. Mai 1943: Gemeindegetränke⸗ Steuer für April 1943; 20. Mai 43: Die auf Grund von Stundungen, Steuerbescheiden u. Forderungs. zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis- zuschläge; 31. Mai 1943: Ver- gnügungssteuer für Mai 1943.— An diese Zahlungen wird erinnert. Wer eine Zahlung nicht recht⸗ zeitig entrichtet, so ist nach den Vorschriften des Steuersäumnis- gesetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Zuschlag(Säumniszuschlag bzw. Versäumnisgebühr) in Höhe von 2 v. H. des rückständigen Be⸗ trages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Kcsten verbundene Zwangsvoll- streckung zu erwarten. Eine be. sondere Mahnung jedes einelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkasse Dennerst, Sonnt. auch 15.15 Uhr: „Eine reiche bunte Platte“(siehe Anschlagsäulen). Vorverkauf je- weils 7 Tage im voraus(außer sonntags) tägl..30—11.30 Uhr: Libelle-Kasse, O 7, 8. 373 Varieté Liedertafel, K 2, 32, Kunst. Humor. Können! Siehe Anschlag- säulen. Täglich 19.30 Uhr, mitt⸗ Wochs, samst. u sonntags auch 15.30 Uhr Vorverkauf bei Marx, R 1, 1, von 10-12 und 15.17 Uhr. An der Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstellg VERANSTALTUNGEN Stäckt. Planetarium. Donnerstag, 20. Mai, 19.15 Uhr, mit Wieder⸗ holung am Freitag, dem 21. Mai: 6. Vortrag der Reihe„Mathematik für jedermann“': Die Pogarithmen und ihre Anwendung auf ein Problem der Atomphysik. Karten- bestellung mit Ruf 340 51. VERMIETUNGEN Möbl. Zimmer an berufst. Herrn S01. Zu verm. G 23 6. 2 Tr. xechts. E INANZ-ANZEICGEN Sep. möbl. Zim, ev. mit Tel-Ben. an Herrn sofort zu verm. Wald- hofstraße 6 1 Tr. links. 11213 Zellstofflabrik Waldhof. Tages⸗ ordnung für die 58. ordentliche Hauptversammlung am 4. Juni 1943. um 12 Uhr, in Berlin W S,. Deutsche Bank, Mauerstraße 39, Cedernsaal: I. Vorlage des Jahres- abschlusses und des Geschäfts⸗ berichts des Vorstands und des Aufsichtsrats für das Jahr 1942, II. Beschlußfassung über die Ge- winnverteilung; III. Entlastung des Vorstands und des Aufsichts. rats; IV. Beschlußfassung über Aenderung des§ 15 Absatz 1 der Satzung gemäߧ 38 der 2. DADV vom 5. Mai 1942(Vergütung an den Aufsichtsrat); V. Beschluß- fassung über Aenderung des 8 18 Absatz 2 u. Absatz 3 der Satzung (Reichsbank als Wertpapier⸗ Sammelbank): VI. Aufsichtsrats⸗ wahlen; VII. Wahl des Abschlug- prüfers. Zur Teilnahme an der Hauptversanimlung ist ieder Ak⸗ tionär berechtigt. Um in der Hauptversammlung recht ausüben od. Anträge stellen zu können, müssen die Aktionäre spätestens bis zum Ablauf des 1. Juni d. J. gemäs§ 18 unserer Satzung ihre Aktien bei unserer Gesellschaftskasse, bei einem deutschen Notar, bei einer als Wertpapier-Sammelbank tätigen Reichsbapkanstalt oder bei fol⸗ genden Banken hinterlegen: Deutsche Bank, Berlin, u. deren Niederlassungen in Mannheim München, Frankfurt a.., Köln und Hamburs; B Berlin, u. deren Niederlassungen in Mannheim, München, Frank⸗ furt a.., Köln und Hamburg; Berliner Handels“ Gesellschaft. Berlin, Berlin, den 14. Mai 1943. Der- Auisichtsrat:- Dr,, Sippell. 5 das Stimm- Dresdner Bank, OFEFENE STELLEN Tüchtiger Drucker, erfahren in Schnellpressen mit u. ohne An⸗ legeapparate sowie Zylinder u. Tiegelautomaten, zum sofortig. „Eintr. gesucht. Ang. u. Nr. 10 954 Sekretärin, die selbständig einem Betrieb v. 35 Personen vorstehen kann, zum 1. Juni 1943 gesucht. J. Kirchgässer, Federn für techn. Zwecke, Mannheim, Neckarauer⸗ Straße 215-217. 14 187 Geschäfts-Emoiehlungen Decker Nähmaschinen G. m. b. H. 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Alhambra. 11.00, 12.45,.45,.00, .30 Uhr: Ein Willy-Forst-Film mit Marthe Harell, Axel v. Am- besser„Frauen sind keine Engel“. Jugendliche ab 14 J. zugelassen! Schauburg..30,.40,.10 Uhr. Hertha Feiler, Willy Fritsch„Der kleine Grenxverkehr“, 3. Wochel Jugendliche nicht zugelassen! Capitol, Waldhofstr 2. Ruf 52772 „Zwei glückliche Menschen“, Ein Wien-Film mit Magda Schneider, Wolf Albach- Refty u. v. a. Neueste Wochel Jgdl. nicht zugel. Täglich.35,.40 und.50 Uhr. Gloria-Palast SeckenheimerStr 13 Heute letzter Tag!„Dr. Grippen an Bord“- mit Rudolf Fernau, Renée Deltgen. Neueste Wochen Schau.- Beginn:.40,.10 und .35 Uhr Jadl. nicht zugelass.!- Ab morgen:„Angelika“. PAEI- Tageskino(Palast-Licht- sbiele) spielt tägl. ab 11 Uhr vorm Ab heute das reizende Lustspiel:„Meine Tochter tut das nicht“ mit Ralph A. Roberts, Erika v. Thellmann, Geraldine Katt, Lina Karstens, Rolf Wanka, Rudolf Platte. Neueste Wochenschau. Iugend Hhat keinen Zutritt! Beginn: 11.00. .00,.00,.00 und.30 UEhr. Lichispielhaus Müller, Mittelstr T1 Heinz Rühmann, Theo Lingen in „Die Finanzen des Großherzogs“. Neueste Wochel Jugend zugelass.! TSich.40,.50 und.20 Uhr. Film-Palast Neckarau, Friedrich straße 77. Samstag.15 u.30 Beg. mit d. Hauptf.„Der Sänger Ihrer Hoheit“ mit Benj. Giglii Union-Theater Mhm.-Feudenheim. Dienstag—Donnerstag.25 Uhr. „Rakoczv-Marsch“ mit Camilla Horn, Gustav Fröhlich u. a. Wochenschau. Jugend zugelass. Saalbau, Waldhoi..30 u..00 Heute bis Donnerstag:„Heimkehr ins Glück“- mit Luise Ullrich. Heinz Rühmann, Paul Hörbiger U a.- Jugendverbot! Freva, Waldhof.30 u..00 Uhr Heute bis Donnerstag: Jvan Pe⸗ trovich, Camilia Harn. Veit Har. Jan in:„Der rote Reiter“.. Ein Ahenteyrerfilm, Nicht für Jusd! FTHEATER Nationaltheater Mannheim. Mitt⸗ Woch, 19. Mai. Vorstell. Nr. 287, Miete M 24, 2. Sondermiete M 12 „Iphigenie in Aulis“, Oper. von Chr. W. Gluck. Anfang 18.30. Ende etwa 20.45 Uhr. ENTELOCGEN Wellensittich entflogen, grün-gelb. bi Schwanz. Abzug.: Buschert, Untere Riedstr. 19, Tel. 522 61. in Wiederaufführung“ „Wirtſchaftswerbung“ iſt aber eine Erinnerungs⸗(1051 886)/ ausgewieſen, wobei der Vortrag aus in-Pegel: 16. 17. 18. Rhein-Pegel: 16. 17. 18. werbung(Inſerate, Kinowerbung, Anſchläge uſw.) dem Vorfahr von urſpünglich 53 306% ſich um 231 231.32.72 264.61 nicht geſtattet. Auch die Werbemittel ſind Man⸗ 19 827% zurückgezahlte Aufſichtsratstantiemen(im Breisach.85.82 190 Kaub 171.67.59 gelware und müſſen in erſter Linie für kriegswich⸗ mit der Kapitalberichtigung) auf Fehl.54.55.63 Köln—.52 153.44 lige Aufgaben eingeſetzt: werden. Infolgedeſſen iſt 73 033/ erhöht hatte. Die HV unter Vorſitz von Strahburs.42.42 250 Neckar-Peasle eine Erinnerungswerbung, in der ausſchließlich auf Oberbürgermeiſter O. Chr. Warmbaldt⸗Darmſtadt, Maxau.94.95.91 Mannheim.69.60.58 4, 16,[Oetlentliche Erinnerunv. Zur Zah- AEeAte lung an die Stadtkasse waren ULNTERHALTUNG FILM-THEATER 1 bzw. werden fällig spätestens am Wiederan ung 3. Mai 1943: Schuleeld der Höhe- Lbelle. Tagl. 19.15 Uhr, Mittw.,] Ufa-Palast..00,.30,.15 Uhr: „Aeine Bockles tut dao aiclit R. A. Roberis—Geraldine Katt E. v. Thellmann Ein Film. der eine delikate Frase aufwirft und ohne Scheu beantwortet P A Palast-Lichtspiele Tageskino spielt ab 11 Uhr F. SCHEUURICH1 cICI-PfIANNAZ. TRBKIK HRSCHSERG CSChil.) Die Herstellungsstätte zuverlässiger Arzneimittel Heute Ziehung! stürmer, skaatl. Lotterie- Einnahme, 0 7, 11. NMZ Kleinanzeigen Sind erfolgreich Burnus... nur für die „Sorgenkinder“! Küchenwäsche, Le0 Be· rufskleidung, diese arg ver⸗ schmutzten Stücke sind die „Sorgenkinder“ der Hausfrau am Waschteg. Dafür spart sie heute Burnus auf. Burnus löst den schwierigen Schmutz schon beim Einweichen. Also halbe Arbeit beim Weschen und Er⸗ spornis an Waschmitteln und Feuerung“). Ger Schmbtzléser 5 460% ein Hieg aber„Kohlenklau.