Erſcheint wöchentlich 6mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 und 80 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.70 Mk. zuzügl. 42 Pf Beſtellgeld. Abbeſtellungen bis ſpäteſtens 25. für den folgenden Monat eue Mannheimer Seitunig Nlannheimer Neues Tageblatt Preisliſte Nr. 15. Eimzelpreis 10 Pi. Anzeigenpretſe: Nach der leweils gültigen Anzeigenpretsliſte. Zur geit Keine GSewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Serichtsſtand Mannheim Dienstag, 27. Juli 1943 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 190 Beldenhafter Abwehrkamp VBei Terror-Angrifſen auf Bamburg und Bannover 30 Feindbomber abgeſchoſſen im Oſten + Führerhauptquartier, 27. Juli. Der Schwerpunkt der Kämpfe im Oſten lag auch geſtern im Raum von Orel. Unſere Truppen, von ſtarken Verbänden der Luftwaffe unterſtützt, wieſen mehrere ſüdlich, öſtlich und nörd⸗ lich von Orel geführte feindliche Durch⸗ bruchs verſuche nach wechſelvollen Kämpfen blutig ab und vernichteten zahlreiche Panzer. An der übrigen Oſtfront kam es am Kuban⸗Brückenkopf, an der Mins⸗Front und ſüdlich des Ladogaſees zu harten Abwehrkämpfen, während am Donez und im Raum von Bjelgorod nur ört⸗ liche Kampftätigkeit herrſchte. Nordweſtlich Krymska ja und nordweſtlich Kuibyſchewo trat der Feind mit ſtarken, von Panzern, Schlachtflie⸗ gern und Artillerie unterſtützten Kräf⸗ ten zu neuen Angriffen au. Sie wur⸗ den in harten Kämpfen, zum Teil in erfolgreichen Gegenſtößen abgeſchlagen. Auch ſüdlich des Ladogaſees führte der Feind neue Kräfte zum Angriff vor, die mit ſtarker Schlachtfliegerunter⸗ ſtützung gegen die deutſchen Stellungen anrannten. Die Sowjets wurden in erbitterten Nahkämpfen und wiederhol⸗ ten ſofortigen Gegenſtößen unter ſchwe⸗ ren Verluſten zurückgeſchlagen. An der geſamten Oſtfront verlor der Feind am geſtrigen Tage 213 Panzer. In den monatelangen ſchweren Ab⸗ wehrkämpfen am Kuban⸗Brückenkopf zeichnete ſich die bayeriſche 97. Jäger⸗ diviſion beſonders aus. Auf Sizilien wurden auch geſtern alle feindlichen Angriffe gegen die deutſch⸗italieniſchen Stellungen ab⸗ Tiefangriffe deutſcher Nah⸗ ampffliegerverbände fügten dem In den einde erhebliche Verluſte zu. äſſern nördlich der Juſel erzielten Kampfflugzeuge zwei Bombenvolltref⸗ fer auf einem ſchweren feindlichen Kreuzer und trafen weitere ſechs Ein⸗ heiten. Das Hafengebiet von La Va⸗ letta auf Malta wurde in der Nacht von einem ſtarken deutſchen Kampfflieger⸗ verband erfolgreich bombardiert und dabei fünf Schiffe getroffen. Im Mittelmeer wurde ein deutſches Geleit von ſieben britiſchen Torpedo⸗ flugzengen angegriffen. Sicherungs⸗ fahrzeuge ſchoſſen vier der angreifenden Flugzeuge ab. Das Geleit blieb un⸗ beſchädigt. Fürchtet man eine Revolution in Nordafrika! „Nordamerikaniſche Bomberverbände griffen am geſtrigen Tage die Städte Hannover und Hamburg ſowie einige Orte am nordweſtdeutſchen Küſtengebiet an. Die Bevölkerung, be⸗ ſonders in Hannover, hatte Verluſte. Durch Jagd⸗ und Flakabwehr wurden über den angegriffenen Städten und auf dem An⸗ und Abflug nach vorläufigen Feſtſtellungen 30 ſchwere viermotorige Bomber abgeſchoſſen. Ueber den be⸗ ſetzten Weſtgebieten wurden weitere vier Flugzenge vernichtet. In der vergangenen Nacht flog der [Funkmeldung der NM3.) + Bern, 27. Juli. Aus Waſhington wird gemeldet: Der Regierungswechſel in Italien iſt hier als große Ueberraſchung gekommen. Die hohen Regierungsſtellen lehnten zu⸗ nächſt jegliche amtliche Stellungnahme ab, da ihnen noch keine amtlichen Berichte zur Verfügung ſtänden. Das USA⸗Kriegs⸗ informationsamt bemerkte zu den Nach⸗ richten, daß der Rücktritt Muſolinis ledig⸗ lich die Erſetzung eines faſchiſtiſchen Regimes durch ein anderes bedeute. Wenn Italien Frieden wolle, ſo müſſe es ſeine bedingungsloſe Kapitulation aus⸗ ſprechen. „New York Times“ und„New Nork Tribune“ werfen in ihren Leitartikeln die Frage auf:„Was jetzt?“ und kommen zu einer ſcharfen Ablehnung Badog⸗ lios.„New Yark Herald Tribune“ er⸗ klärte dabei, die Achſenfeinde müſſen auf ihrer Forderung nach einer bedingungsloſen Kapitulation beſtehen. Staatsſekretär Hull erklärte ſpäter auf einer Konferenz in Beantwortung einer Frage, es ſeien keine Aenderungen in der UsA⸗Politik mit Bezug auf die Forde⸗ rung einer bedingungsloſen Uebergabe Italiens zu erwarten. Der britiſche Nachrichtendienſt Reuter be⸗ zeichnete als eine für die Diplomatie der Achſengegner typiſche Vorausſage die Er⸗ kläruna Wilſon Broadbents in der„Daily Mail“, der die bedingungsloſe Kapitulation aller bewaffneten Streitkräfte Italiens und die Beſetzung des geſamten italieni⸗ ſchen Bodens durch die alliierten kräfte fordert. Streit⸗ Feind nur mit wenigen Flugzeugen in das Reichsgebiet ein, von denen eines abgeſchoſſen wurde. „Schnelle deutſche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 27. Juli Ein⸗ zelziele im Raum von London au. Im Atlantik verſenkte die Luft⸗ waffe aus einem ſtark eskortierten feindlichen Geleitzug ein Frachtſchiff von mindeſtens 2000 BRT. und beſchä⸗ digte ein zweites großes Schiff ſchwer. Aufklärungsflugzeuge ſchoſſen in die⸗ ſem Seegebiet einen britiſchen Bomber Der eclisel in Rom * Mannheim, 27. Juli. Am 29. Juli wird Wuſſolini ſeinen 60. Geburtstag begehen. Er wird ihn nicht mehr als Miniſterpräſident Italiens und verantwortlicher Führer des italieni⸗ ſchen Volkes in dem ſchwerſten ſeiner Schick⸗ ſalskriege feiern können. Drei Tage vor⸗ her hat er dem König ſeine Demiſſion an⸗ geboten und der König hat dieſe Demiſ⸗ ſion angenommen. Eine Regierungszeit von 21 Jahren, die in ſich eine ganze Epoche europäiſcher Politik umſchließt und deren weltpolitiſche Bedeutung heute ſchon abzu⸗ ſchätzen unmöglich iſt— denn vom italieni⸗ ſchen Faſchismus und von ſeinem Führer nahmen die weltrevolutionierenden Ideen der neuen Staats⸗ und Volksführung ihren Ausgang— hat damit ihren überraſchen⸗ den und dramatiſchen Abſchluß gefunden. Es iſt hier nicht die Zeit und nicht der ab. EE 32* 60 Rücktritt und die Feindmächte Mach wie vor bedingsiose Kapitulatian italiens verlangt! Scharte Maßnahmen Badoglios dinb. Rom, 27. Juli. Marſchall Badoglio hat eine Reihe von Anordͤnungen erlaſſen, um die Ruhe und Ordnung in Italien ſicherzuſtellen. In die⸗ ſen Anordnungen wird u. a. beſtimmt, daß Kundgebungen, die die öffentliche Ruhe ſtören, nicht geduldet werden. Alle bewaffneten Streitkräfte des Staa⸗ tes und die Polizeitruppen in den Provin⸗ zen, die verſchiedenen Milizen, die be⸗ waffneten Zivilkorps und die Wachtruppen werden dem Befehl des Marſchalls Badog⸗ lio unterſtellt. Von der Abend⸗ bis zur Morgendäm⸗ merung wird ein Ausgehverbot ein⸗ geführt. Kein Ziviliſt darf während dieſer, Zeit außerhalb ſeiner Wohnung ſein. Oef⸗ fentliche Aemter aller Art, Varietés, Thea⸗ ter, Kinos und Sporthallen müſſen während der Stunden des Ausgehverbots geſchloſſen bleiben. Unter allen Umſtänden iſt es dauernd verboten, daß mehr als drei Per⸗ ſonen ſich in der Oeffentlichkeit oder in geſchloſſenen Räumen verſammeln oder mit⸗ einander reden. Das Anſchlagen von gedruckten Zetteln, Manuſkripten oder Propagandamaterial —9— Art auf öffentlichen Plätzen iſt ver⸗ boten. Das Tragen von Waffen wird der Bevölkerung unterſagt. Alle Italiener, die ihre Wohnung ver⸗ laſſen, anüſſen Ausweispapiere mit einem Lichtbild bei ſich tragen. Auf Er⸗ ſuchen der Angehörigen der Militär⸗ und Amtsbehörden anüſſen ſie ihre Kennkarten vorweiſen. Die Türen aller Gebäude, die auf eine öffentliche Straße münden, müſſen Tag Washington stellt bewaffnung der Giraud-Armee einl/ Der politische Zank geht lustig weiter Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 27. Juli. Die Tatſache, daß bisher weder London noch Waſhington den ſogenannten„Be⸗ freiungsausſchuß“ de Gaulles und Girauds anerkannt haben(obwohl das britiſche In⸗ formationsminiſterium die Zeitung„La Marſeillaiſe“ mit der Begründung verbo⸗ ten hatte, daß nach der Konſtituierung jenes Ausſchuſſes ein beſonderes gaulliſtiſches Organ nicht mehr notwendig ſei), hat ſo⸗ wohl in England wie auch in den Vereinig⸗ ten Staaten eine weitgehende Irritation hervorgerufen. An der Frontſtellung ſelbſt hat ſich nicht viel geändert: Die britiſche öffentliche Meinung iſt nach wie vor ſür de Gaulle und das Weiße Haus für Giraud, während die britiſche Regierung eine Zwi⸗ ſchenſtellung einnimmt, indem ſie im Grunde auf ſeiten de Gaullesiſt, aber auf Druck Waſhingtons hin ſich für Giraud ausſprach und eine entſprechende Beeinfluſſung auf die Preſſe betreiben muß. Da beide Riva⸗ len dem Ausſchuß als„Präſidenten“ vorſte⸗ hen und de Gaulle außerdem die meiſten politiſchen Poſten beſetzt hat, was Giraud hinnehmen mußte, um das militäriſche Kom⸗ mando behalten zu können, ſo iſt der Aus⸗ ſchuß nach wie vor eines der wichtigſten Operationsfelder, auf denen die USA und Großbritannien mittels Intrigen mitein⸗ ander Krieg führen. Der Beſuch Girauds in Waſhington hat an dieſem Zuſtand offen⸗ ſichtlich nichts zu ändern vermocht, und ſehr auſſchlußreich iſt in dieſem Zuſammenhang ein ausführlicher Bericht des dortigen Kor⸗ reſpondenten des„Daily Herald“, der ſelbſt Amerikaner iſt. Der Bericht ſtellt' feſt, daß de Gaulle in Ungnade gefallen ſei, aber auch Giraud werde„merkwürdig“ behandelt, denn im Außenminiſterium bewahre mau „verlegenes Schweigen“ und laufe„aus der Hintertür heraus“, wenn man die Geſtalt des weiß uniformierten Girand vorn hereinkommen ſehe. Daß er„rein militäriſche Themen“ glaube niemand. Warum, ſo fragt der Korre⸗ ſpondent, ſei er nicht bei ſeinen Truppen und wie komme es, daß Waſhington plötzlich die Bewaffnuna der Giraud⸗ Armee eingeſtellt habe? Man murmele, daß man Angſt vor einem Bürgerkrieg abe. Was aber der Durchſchnittsamerikaner nicht verſtehe, ſo fährt er fort, das ſei, daß Roo⸗ ſevelt nicht nach dem uralten demokrati⸗ ſchen Mehrheitsprinzip handle. Jeder wiſſe, daß zweidrittel des„Befreiungsausſchuſ⸗ ſes“ aus Anhängern de Gaulles beſtehe. Warum alſo erkenne er de Gaulle nicht an? In London ſei man„verſtört“ und, das ſchreibt der Korreſpondent wörtlich,„warte auf Weiſung aus Waſhington“. Bei der franzöſiſchen Exilvertretung habe es aroße Beſtürzung hervorgerufen, als Rooſevelt auf der Preſſekonferenz erklärte, es gebe jetzt kein Frankreich; man ſollte den Bogen nicht überſpannen, ſo warnt der Korreſpondent nochmals; denn aus einem naiven Glauben heraus könne ſich infolge einer bitteren Enttäuſchung eine Revo⸗ lution entwickeln, wobei der Kor⸗ reſpondent offenbar die Möglichkeit einer Rebellion der franzöſiſchen Bevölkerung Nordafrikas andeuten will, die zwangs⸗ weiſe unter die Herrſchaft de Gaulles und Girauds geſtellt wurde. Londoner Entiäuschung über Sizilien „Der Vormarsch der 8. britischen Armee vorläufig zum Stehen gekommen“ Hrahtbericht unleres Korrelvondenten — Liſſabon, 27. Juli. Die letzten engliſchen Berichte aus Sizi⸗ lin geben offen zu, daß im Frontabſchnitt der 8. britiſchen Armee der Widerſtand der deutſchen Truppen ſich immer mehr und mehr verſchärft und daß der deutſche Sol⸗ dat mit einer Härte kämpfe, die die Eng⸗ länder völlig überraſcht habe. In einem Bericht des„Daily Telegraph“ heißt es u. a. „Die amerikaniſchen und engliſchen Truppen ſtellen mit Erſtaunen feſt, wie die jungen deutſchen Soldaten kämpfen. Der Kampf dieſer Truppen gibt uns einen Vorgeſchmack deſſen, was unſeren Soldaten noch in Europa bevorſteht.“ In einem Londoner Funkbericht wird zugegeben, daß die 8. britiſche Armee„vorläufig zum Stehen gekommen iſt.“ Man habe die deutſchen Hauptbefeſtigungslinien nördlich von Ca⸗ tania und in den Ausläufern des Aetna⸗ Maſſivs erreicht und ſtehe nunmehr einem entſchloſſenen, kampfgeübten Gegner gegen⸗ über. Die deutſche Führung habe es ver⸗ ſtanden, ſich das Schlachtfeld, die Ebene von von Catania, ſelbſt zu wählen. Die Stel⸗ lungen der deutſchen Truppen ſeien vorteil⸗ haft und geſchickt angelegt. Von faſt allen Punkten könnten die Deutſchen die Stel⸗ lungen der Truppen von Montgomery ein⸗ ſehen, die deckungslos in glühender Sonnen⸗ hitze aushalten müßten. In den neiſten engliſchen Berichten von heute wird dieſe übergroße Hitze immer wieder hervor⸗ gehoben, die den Truppen geradezu über⸗ menſchliche Anſtrengungen auferlege. Indianer für Spähtrupps — Geuf 27. Juli.(Sonderd. d. NMz3.). Nach der Erklärung des Kriegsdepar⸗ tements der Vereinigten Staaten ſind im Bereich der 7. Armee 1500 Indianer in den Kämpfen auf Sizilien eingeſetzt, wo ſie ſich als Spähtrupps bewähren ſollen. Weite Kreiſe der amerikaniſchen Oeffent⸗ lichkeit ſind wenig erfreut über dieſe Gleich⸗ ſtellung der Indianer mit den weißen Amerikanern. und Nacht geöffnet bleiben und im Rahmen der geltenden Verdunklungsbeſtimmungen beleuchtet ſein. Während der Stunden des Ausgehverbots müſſen die Fenſter a ller Gebäude geſchloſſen ſein. Die Anordnungen des Marſchalls Badog⸗ lio ſchließen mit der Feſtſtellung, daß die Durchführung der öffentlichn Ordnung und der von den Militärtehörden werfügten Maßnahmen gegebenenfalls mit Waffen⸗ gewalt durchgeſetzt wird. üttentat auf Diinnah Orahtbericht unſeres Korrelpondenten — Stockholm, 27. Juli. Auf den Fühter der indiſchen Moham⸗ medaner Diinnah wurde geſtern, als er ſich in ſeinem Büro in Bombay aufhielt, ein Attentat verübt. Diinnah wurde durch einige Meſſerſtiche nur leicht ver⸗ letzt. Der Attentäter ſoll einer engliſchen Quelle zufolge ein Mohammedaner ſein, der ſchon verhaftet wurde. Obwohl die Nachrichten aus Italien alle anderen ſtark zurückdrängen, findet das merkwürdige Attentat an Djinnah überall große Aufmerkſamkeit. In Kreiſen, die Indien gut kennen, befürchtet man ange⸗ ſichts der ſcharfen Konfeſſionsgegenſätze und der leichten Entzündbarkeit vor allem der indiſchen Mohammedaner ernſte Zwiſchen⸗ fälle. Zwar iſt der Attentäter ſelbſt an⸗ geblich Mohammedaner, aber gewiſſe Kreiſe ſuchen die Tat der Kongreßpartei in die Schuhe zu ſchieben, die ja viele Moslem⸗ Anhänger hat und die Moslem⸗Liga Djin⸗ nahs bekämpft, weil ſie den alten Konfeſ⸗ ſionsgegenſatz zwiſchen Hindus und Mo⸗ hammedanern auf höherer nationaler Ebene aufzuheben verſucht. Die engliſchen Zenſurbehörden in Neu⸗ Delhi haben einen dichten Schleier über das Attentat zu breiten geſucht. Es kommt na⸗ türlich jede Verſchärfung der indiſchen Ge⸗ genſätze dem britiſchen Regime zugute. In⸗ folgedeſſen dürfte der Täter nach Anſicht maßgebender Kreiſe dem„Secret Service“ nicht ſehr ſern ſein. Die ganze Moslem⸗ Liga iſt ja letzten Endes eine engliſche Gründung oder vielleicht noch beſſer, ſie hätte ohne freundliche Förderung durch England, das ſie gegen den Kongreß und Gandhi auszuſpielen verſuchte, niemals irgendwelche Bedeutung gewinnen können. Das Erſcheinen Boſes in Schonan und die Aufſtellung einer indiſchen Nationalarmee haben offenſichtlich in Delhi Rückwirkungen gehabt, die dem Vizekönig ſehr unangenehm ſind. Infolgedeſſen ariff man zu der in Indien altbewährten Methode des„Teile und herrſche“ und inſzenierte einen Zwi⸗ ſchenfall, das Attentat auf Djinnah, um die Gegenſätze neu zu entzünden. Türkiſche Schiffe müſſen für die Regierung fah⸗ ren. Das türkiſche Verkehrsminiſterium hat an⸗ geordnet, daß alle Seeſchiffe von 160 bis 600 BR von fünf beabſichtigten Fahrten, vier im Dienſte der Regierung vͤrnehmen müſſen. Nur eine von ünf Fahrten können ſie auf private Rechnung durchführen. Moskauer Bevölkerung plündert Gemüſegärten. In zahlreichen Gebieten der Sowjetunion, ins⸗ beſondere in Moskau ſowie in allen größeren Städten und Ortſchaften, werden in der letzten Zeit die Gemeinſchaftsgemüſegärten ausgeraubt, heißt es in einer ausgegebenen Bekanntmachung der Oberſten Staaksanwaltſchaft der Sowjetunion. Keber 300 000 SA.⸗Wehrabzeichen während de⸗ Krieges verliehen. Von zweieinhalb Millionen Wehrmännern, die ſeit Kriegsbeginn durch die SA. auf den Wehrdienſt vorbereitet wurden, erwarben 310 000 das SA.⸗Wehrabzeichen. Auch de Valera proteſtiert gegen die Bombar⸗ dierung Roms. Der irländiſche Miniſterpräſident de Valera richtete ein Ergebenheitstelegramm an den Papſt. in dem er die Bombardierung Roms auf das ſchärfſte brandmarkt. Eine Million Erwachſene in England heute noch Analphabeten. Eine Million erwachſener Englän⸗ der ſind heute noch Analphabeten. Dieſe erſtaun⸗ liche Tatſache enthält die engliſche Monatszeit⸗ ſchrift„World Review“. Ort, der Entwicklung, die durch den Rück⸗ tritt Muſſolinis eingeleitet und die weder in ihren Hintergründen noch in ihren Fol⸗ gerungen heute ſchon abzuſehen iſt, mit Kombinationen vorzugreifen, die naturge⸗ mäß der realen Grundlagen entbehren müßten. Ebenſo wenig wie es die Zeit und der Ort iſt, die hiſtoriſche Perſönlich⸗ keit und das politiſche Werk Muſſolinis im einzelnen zu würdigen: es genügt für heute zu ſagen, daß ſie beide unabdingbarer und unverwiſchbarer Beſtand der europäiſchen Geſchichte ſelbſt ſind. Muſſolini nimmt von ſeinem politiſchen Lebenswerk, der Formung und Führung des italieniſchen Volkes, Abſchied in einer Stunde, die zweifellos als eine der ſchwer⸗ ſten der ganzen italieniſchen Geſchichte be⸗ zeichnet werden muß. Der Feind hatte ſich Italien als vornehmſtes Ziel ſeiner An⸗ griffe vorgenommen. Es konnte nicht aus⸗ bleiben, daß ſeine zuſammengeballte Kraft Erfolge erzielte, die das italieniſche Volk wie das italieniſche Reich ſchwer trafen. Das von der gewaltigen Initiative Muſſo⸗ linis eben erſt geſchaffene Kolonialimpe⸗ rium ging verloren; Afrika, das lockende Land aller italieniſchen Hoffnungen und Ziele, mußte geräumt werden; feindliche Di⸗ viſionen landeten in Sizilien und beſetzten italieniſche Städte; Rom, das ewige und heilige Rom, teilte das Schickſal ſo vieler anderer italieniſcher Orte und erbebte un⸗ ter den Exploſionen engliſcher und amerika⸗ niſcher Bomben. Muſſolini hat die ganze Laſt dieſes furchtbaren Kampfes als ſein perſönliches Schickſal erlebt und ertragen. Er, der das italieniſche Volk zu ſich empor⸗ gezogen, es nach ſeinem Geiſte geformt, mit ſeinem Willen durchtränkt und zu ſeinen politiſchen Idealen erzogen hatte, mußte auch perſönlich zutiefſt in die düſteren Schächte des nationalen Schickſals hinab⸗ ſteigen. 21 Jahre lang hatte er die Laſt der Regierung getragen. Seit langem wußte man in Italien wie außerhalb Italiens, daß er dabei ſeiner Geſundheit mehr zu⸗ mutete, als ſie ertragen konnte. Nun hat ſich ſeine Kraft verzehrt. Am ſteilſten Hang des Gipfels. Wir Deutſchen ſtehen nicht ohne Erſchüt⸗ terung vor dem perſönlichen Schickſal die⸗ ſes großen Mannes. Wir wußten, daß er uns ein guter und treuer Freund geweſen iſt. Wir waren ihm verbunden in der ge⸗ meinſamen Ueberzeugung, daß unſere Ziele und unſere Wege die rechten ſeien. Wir hatten in ihm eine unbedinate Gewähr, daß ſein politiſches Werk das unſere er⸗ gänzte, ſtützte und zu jener Vollkommen⸗ heit europäiſcher politiſcher Zukunft er⸗ füllte, die Sehnſucht und Ziel unſeres ge⸗ meinſamen Strebens im Frieden wie im Kriege war. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland dankt Muſſolini in der Stunde, da er von ſeinem politiſchen Werk zunächſt Abſchied nimmt, für die Freundſchaft und die Treue, die es bei ihm gefunden hat. Es weiß aber auch, daß ſein Vermächt⸗ nis in ſeinem Volke weiterwirkt. Wir ſind uns nicht im unklaren über die Gefühle, die die Meldung vom Rücktritt Muſſolinis in der angelſächſiſchen Welt ausgelöſt hat, und kennen im voraus die Kommentare, zu denen ſich die engliſchen und amerikaniſchen Zeitungen anſchicken. Man wird nicht zö⸗ gern dem Rücktritt Muſſolinis eine Deu⸗ tung von weiteſtgehendem und verwegen⸗ ſtem Charakter zu geben. Man wird ſich täuſchen darin. Das Werk des Mannes: die Eingliederung Italiens in das ideologiſche, politiſche und militäriſche Bündnis mit Deutſchland, ſteht zu feſt, als daß der Fall des Mannes es mitriſſe. Der Rücktritt Muſſolinis mag, abgeſehen von ſeinen krankheitsbedingten, Urſachen, poli⸗ tiſche Akzente haben,: die Deutung, die un⸗ ſere Gegner ihm geben, iſt jedenfalls falſch. Die Aufrufe des Königs und Badoglios, des Nachfolgers Muſſolinis im Miniſterpräſidentenamt, ſprechen das deutlich aus. Der Aufruf des Marſchalls Badoglios unterſtreicht anit unverkennbarer Eindringlichkeit, daß der Krieg weitergeht und Italien an ſeiner Bündnispflicht gegen⸗ über Deutſchland feſthält. Marſchall Badoglio iſt Soldat: es beſteht ſür unſere Gegner ſo wenig wie für uns Grund und Anlaß, an ſeinem ſoldatiſchen Worte zu zweifeln. Um ſo weniger Grund und An⸗ Anlaß, als. Marſchall Badoglio, der Er⸗ oberer Abeſſiniens, aus eigener Erfahrung ſehr genau weiß, was ein Italien, das den Verzicht auf Weiterführung des Kampfes dem männlichen Einſatz in dieſem Kampf vorzöge, von ſeinem Gegner zu erwarten hätte.„Ergebung auf Gnade und Ungnade“, ſo lautete die Forderung, die Rooſevelt und Churchill in ihrer gemeinſamen Botſchaft dem italieniſchen Volke überreichten.„Auf Gnade und Ungnade“! Was das heißt, hatg Churchill ſelbſt zur Genüge in jeder ſeiner Reden verraten, in denen er mit wahrhafter Wolluſt ſich und ſeinen Zuhörern„die Zer⸗ ——— —— ——— Kampf unter allen Umſtänden kein anderes Mittel 55BF———————————————— chen ſpäter auch Julia von Nittis tagskind genannt, während die —.5 —— 8 reißung“ des italieniſchen Imperiums aus⸗ malte. Das italieniſche Volk iſt politiſch zu reif geworden und hat zuviel ſchmerzliche Erfahrungen geſammelt, als daß es ſich nicht klar darüber wäre, wie ernſt ſolche Gefühls⸗ ausbrüche des engliſchen Miniſterpräſidenten zu werten ſind. Das deutſche Volk hat daher allen äußeren Anlaß und allen inneren Grund, der Entwicklung in Italien mit gelaſſener Ruhe und abſoluter Zuverſicht entgchen⸗ zuſehen. Im Bewußtſein ſeiner Stärke, im Beſitz der errungenen politiſchen und mili⸗ täriſchen Machtpoſitionen, im felſenfeſten Vertrauen zu der Unbeſiegbarkeit ſeiner Wehrmacht iſt es nicht nur entſchloſſen, den bis zum Siege zu Ende zu führen, ſondern iſt es ſich der Gewißheit ſeines Sieges auch ſo ſicher, daß dieſe Gewißheit durch feindliche Propa⸗ ganda ſo wenig wie durch feindliche Bomben erſchüttert werden kann! Dr. A. W. Englan„ wachsende Kohlennot Drahtbericht unleres Korreſpondenten — Stockholm, 27. Juli. Nachdem in der vergangenen Woche Arbeitsminiſter Bevin in einer alarmie⸗ renden Rede auf die unerträglichen Schwierigkeiten der britiſchen Kohlenpro⸗ duktion hingewieſen hatte, werden ſeine Erklärungen heute von dem offiziellen Eingeſtändnis des. Brenuſtoffminiſte⸗ riums ergänzt, wonach die Kohleproduk⸗ tion im Inni die niedrigſte ſeit Kriegsausbruch war. Die Produk⸗ tion habe ſich in den vier Wochen, die am 10. Juli ablieſen, auf einen Wochendurch⸗ ſchnitt von 3 579 000 Tonuen geſtellt, was gegenüber der vorausgegangenen Periode eine Minderung von 356 000 Tonnen pro Woche und gegenüber Vorjahr um mehr als 400 000 Tonnen oder 12 v. H. hedeute. Zum vollen Verſtändnis dieſer Zahlen wird man ſich an die Feſtſtellungen Bevins erinnern müſſen, wonach gerade in der ge⸗ genwärtigen Phaſe des Krieges der Bedarf an britiſcher Köhle ſich beſonders ſtei⸗ ger werde. Die Kohhlenpolitik der britiſchen Regierung, ſo ſtellt ein eng⸗ liſches Blatt feſt, müſſe als„endgültig 3 angeſehen werden. Bekanntlich t Bevin zur Steigerung der Produktion gewußt, als die gwangsweiſe Heranziehung von Jugend⸗ lichen von 16 Jahren abwärts, was jedoch in allen Kreiſen auf ſtärkſten Widerſpruch geſtoßen war. Im Unterhaus liegen ſchon jetzt mehrere Anfragen in dieſer Richtung vor. U. a. hat auch der Labour⸗Abgeord⸗ nete Walkden dieſen Vorſchlag als ein un⸗ genügendes Gegenmittel gegen die Krank⸗ heit der ſinkenden Kohlenproduktion und als einen der größten Fehler Bevins be⸗ zeichnet. Soll der Vorſchlag trotzdem durch⸗ geführt werden, ſo ſei Bevin nur zu emp⸗ fehlen, daß er ſich die jugendlichen Arbeits⸗ kräfte von den Privpatſchulen hole, wo er ſicher ausgezeichnetes Material finden werde. Der Widerſtand gegen Bevins Vorſchlag iſt im übrigen umſo größer, als es bekannt zeworden iſt, daß dies nur als ein erſter Schritt zur Einbeziehung der Jugendlichen in den Rüſtungsprozeß überhaupt gedacht iſt. Die Proteſte haben Bevin gezwungen, am Mittwoch eine Delegation der Gruben⸗ aubeitergewerkſchaft zu empfangen, die mit ihm die Möglichkeit beſprechen will, wie ſich dieſe Zwangsmaßnahmen vermeiden laſſen. Lord Wedgewood geſtorben. Einer Meldun des Londoner Nachrichkendienſtes zufolge iſt Lor Wedgewood im Alter von 71 Jahren geſtorben. Wedgewood war Präſident des anglo⸗ſowjetiſchen Judenvereins. Duden proteſtieren gegen arabiſche Vertretung beim Hochkommiſſariat. Durch die jüdiſchen Or⸗ 3* Jeruſalems wurden dem Präſidenten boſevelt. dem britiſchen Kolonialminiſter ſowie dem britiſchen Hochkommiſſar in Jeruſalem Pro⸗ teſte zugeleitet gegen den Plan, den Arabern eine politiſche Vertretüng beim Hochkommiſſariat zuzu⸗ geſtehen. Draktruppen in Syrien eingetroffen. Die erſten irakiſchen Truppen in etwa Regimentsſtärke ſind in Syrien eingetroffen. nutzt werden und neut Tschungking-china- eine wahre Hölle allf Erden Millionen sterben Hungers/ Milionen halten sich nur durch Kannibalismus am leben Hrahtbericht unſeres Korrelpondenten — Liſſabon, 27. Juli. Die Kriſe in Tſchungkingchina treibt immer raſcher einer ſchweren Kataſtrophe entgegen. Die Hungersnot in weiten Bezirken des Landes, vor allem in Ho⸗ nan, hat einen unvorſtellbar hohen Grad erreicht. Der Korreſpondent der amerikaniſchen Wochenſchrift„Time“, Tedoy White, berich⸗ tet ſeinem Blatt, daß man immer erneut von Fällen von Kannibalismus höre. In der Nacht kröchen die Bauern an den Heer⸗ ſtraßen entlang, die von Flüchtlingen be⸗ ſuchten Menſchenfleiſch für ſich und ihre hungernden Familien. In Tſchungking fand dieſer Tage nach dem Bericht des gleichen Korreſpondenten ein Prozeß wegen Menſchenfreſſerei ſtatt. Eine Frau war angeklagt worden, ihr kleines Mäschen aufgegeſſen zu haben. Teile des Fleiſches des Babys wurden als Beweis⸗ ſtücke auf den Tiſch des Gerichtes gelegt. Die Anklage warf der Frau vor, ſie habe ihr Kind getötet und es dann gegeſſen. Die Frau verteidigte ſich mit dem Hinweis darauf, das Baby ſei vor Hunger geſtorben und ſie habe es dann ebenfalls aus Hunger gegeſſen. Der„Time“⸗Korreſpondent erklärt wei⸗ terhin, auf den Flüchtlingsſtraßen ſpielten ſich fortgeſetzt die ſchlimmſten Szenen ab. „Meine Aufzeichnungen geben nur das wieder, was ich ſelbſt geſehen habe oder was ich einwandfrei feſtſtellen konnte; und doch erſcheint mir vieles heute völlia un⸗ wirklich. Ueberall auf den Straßen, die ich im Auto paſſierte, ſah ich Hunde menſch⸗ liche Körper, die im Straßengraben lagen, auffreſſen. Ich ſah zahlloſe verlaſſene Dör⸗ fer, ich ſah Maͤſſen von Bettlern, die ſich an jedem Stadttor einfanden, ich ſah Ba⸗ bys, die man auf den Straßen liegen ge⸗ laſſen hatten, ſich langſam in den hineinweinen. Nichts kann die Schrecken der großen Hungersnot in Tſchungking⸗ china, vor allem in der Provinz Honan, noch überbieten.“ Der Korreſpondent ſchildert dann die Leiden der ſich ſelbſt überlaſſenen Millionenſcharen von Flüchtlingen.„Aus Honan wanderten im vergangenen Winter mindeſtens zwei Millionen aus. Ihnen folgen jetzt durchſchnittlich 10 000 am Tag. Ungefähr fünf Millionen Menſchen aber ſind in den letzten 12 Monaten in Honan geſtorben, bevor ſie an Auswandern denken konnten.“ Auch der britiſche„Mancheſter Guar⸗ dian“ macht in einem Bericht ſeines Tſchungking⸗Korreſpondenten darauf auf⸗ merkſam, man dürfe Frau Tſchangkaiſcheks Erklärung in ihrer Rede in Ottawa, die Ausdauer Chinas ſei heute nur noch be⸗ grenzt, nicht unterſchätzen. B hältniſſe in Tſchungking kenne, der könne nicht leugnen, daß der Lebensſtandard der Soldaten, der Beamten ſowie der übrigen Gehalts⸗ und Lohnempfänger, das heißt der einzigen Menſchen, denen es in China noch einigermaßen gut gehe, gegenüber dem Vorkriegsſtand um weit mehr als 100 v. H. zurückgegangen ſei. Auch ihr Leben ſei ſo karg und ſo primitiv gewor⸗ den, daß ihre Leiſtungsfähigkeit unter allen Uanſtänden beeinträchtigt werde. Washington aber entsendet„Ratgeber“ Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 27. Juli. Nach einer Mitteilung des amerikani⸗ ſchen Außenminiſteriums ſollen jetzt vier Fachleute auf dem Gebiet des Nachrichten⸗ weſens nach Tſchungking geſandt werden, die beim dortigen Inſormationsminiſte⸗ rium als„Ratgeber“ eingeſetzt werden ſol⸗ Wer die Ver⸗ len. Dies iſt aber, wie das Miniſterium weiter mitteilt, nur ein erſter Schritt zur Verwirklichung eines Programms, das außerdem auch die Entſendung von Tech⸗ nikern und Wiſſenſchaftlern ſowie die Aus⸗ bildung tſchungkingchineſiſcher Techniker in den Vereinigten Staaten einſchließt. Das ganze Arrangement aber, ſo wird aus⸗ drücklich verſichert, erfolgt auf den Wunſch der Tſchungking⸗Regierung hin. Während alſo die dringenden Hilferufe Tſchungkings nach Lebensmittel und Kriegs⸗ material, die ſeit Monaten von Tſchang⸗ kaiſchek, ſeiner Frau und ſeinem Außen⸗ aniniſter in Wafhington und London vorge⸗ tragen wurden, nicht berückſichtigt wurden und angeſichts der Lage auch nicht berück⸗ ſichtigt werden können, erhält Tſchungking ein billiges Surrogat in Geſtalt von Emiſ⸗ ſären. Iſt dies allein ſchon bitter genug, ſo erhält oͤie Sache noch ein ernſteres Ge⸗ ſicht, wenn man ſich vor Augen hält, welche inoffiziellen Aufträge man mit den offi⸗ ziellen Aufträgen von Miſſionen dieſer Art zu verbinden pflegt. Gerade die Briten haben mit Mißvergnügen ſehen und füh⸗ len müſſen, wie im Nahen und Mittleren Oſten die Zahl amerikaniſcher„Sachver⸗ ſtändiger“ unter allen möglichen Vorwän⸗ den wächſt, Die Engtänder sollen zur Bescheidenheit gegenüber den umerikanern emogen werden! Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Madrid, 26. Juli. Der Londoner„Nal⸗Korreſpondent Aſſia berichtet, daß die engliſchen Behörden ein neues„Flugblatt für Engländer“ heraus⸗ gegeben hätten, in dem Verhaltungsmaß⸗ regeln über den Umgang mit den amerika⸗ niſchen Bundesgenoſſen aufgeſtellt werden. Den Engländern wird empfohlen, der amerikaniſchen Renommierſucht nicht ent⸗ gegenzutreten, denn„es ſei möglich, daß ſie in den meiſten Fällen recht hätten“. Wenn der Amerikaner ſich beklage, daß es an Komfort fehle und England ein kleines Land ſei, daß die amerikaniſche Küche beſ⸗ ſer und fortſchrittlicher ſei, ſo entſpreche das den Tatſachen.„Jeder Engländer, der das beſtreite, verneine die Wirklichkeit.“ Die Flugſchrift habe außerdem den Zweck, ſo wird betont,„der engliſchen Jugend Ver⸗ Schwedens Meutralität u. Abwehrbereitschäft kine Erklärung Hanssons:„Im Ernstfall Widerstand bis zum Keufersten“ Drahtbericht unſeres Korreſpondenten 9— Stockholm, 27. Juli. In einer ſozialdemokratiſchen Partei⸗ verſammlung befaßte ſich der ſchwediſche Miniſterpräſident Hansſon geſtern er⸗ mit der militäriſchen Bereitſchaft Schwedens. Die letzte Entwicklung der Er⸗ eigniſſe habe keinen anderen Einfluß auf die ſchwediſchen Maßnahmen gehabt als frühere. Man habe immer verſucht, die mi⸗ litäriſche Bereitſchaft nach der jeweiligen Beurteilung der allgemeinen Situation ab⸗ 5 zuwägen. Dieſe Bereitſchaft habe ſich manchmal auf ein Minimum beſchränkt und manchmal ſei ſie ſehr umfaſſend geweſen. Entſcheidend ſei dabei aber immer geweſen, in welchem Maße die Entwicklung der Er⸗ eigniſſe Schweden berührt hätten. Gegen⸗ wärtig ſpielten ſich die großen Ereigniſſe in einer relativ weiten Entfernung von den ſchwediſchen Grenzen ab. Aber man müſſe damit rechnen, daß Schweden naheliegende Gebiete von der verſchärften Kriegführung betroffen würden und daß damit erhöhte Forderungen an die Bereitſchaft geſtellt würden. Darauf aber ſei bei der Durch⸗ führung oͤes Planes zur militäriſchen Aus⸗ bildung, der ſeit einiger Zeit durchgeſührt werde, Rückſicht, genommen. Der Miniſterpräſident bezeichnete dann die kürzlich an die zivilen Behörden er⸗ gangenen Anweiſungen für den Fall des Krieges als Teile dieſer„allgemeinen Be⸗ reitſchaft“. Dies dürfe nicht dazu führen, daß anan die Sache leicht nehme. Die Herausgabe eines Wegweiſers für die Oeffentlichkeit bedente eine ernſte Mah⸗ nung an jeden einzelnen, daß die Regie⸗ rung mit der Möglichkeit rechne, daß der Krieg auch nach Schweden kommen könne. Er halte es daher für notwendig, daß jeder einzelne ſich in die Aufgaben hineindenke, ie er im Falle einer Einbeziehung Schwe⸗ dens in den Krieg zu erfüllen habe. Es ſei nicht möglich, alle Situationen voraus⸗ zuſehhen und für alle einen Rat zu erteilen oder ſchon im voraus einem jeden ſeine Rolle vorzuzeichnen. Statt deſſen würden große Forderungen an die Fähigkeit eines ſelbſtändigen Urteils und Handelns geſtellt Der Sinn der Richtlinien aber ſei är: Einem jeden Angriff ſoll in allen Teilen des Landes und bis zum äußerſten Wider⸗ ſtand entgegengeſetzt werden, und dieſe totale Verteidigung erfordere die „Mitarbeit eines jeden. Wie die Regierung ſich gleichzeitig darauf vorbereite, dem Ernſtfall entgegenzutreten, ſo bemühe ſie ſich 98 weiter, außerhalb des Krieges zu eiben. ſtändnis für Amerika beitzubringen; denn die amerikaniſche Geſchichte ſei in der eng⸗ liſchen Schule bisher vollſtändig vernachläſ⸗ ſigt worden, weil viele der amerikaniſchen Siege ſeien.„Es iſt notwendig“, ſo ſage das Flugblatt,„daß unſere Jugend erfährt, daß uns die Amerikaner in der Schlacht bei Sa⸗ ratoga im Jahre 1777 und bei New Orleans im Jahre 1815 beſiegten,und daß das heu⸗ tige amerikaniſche Heer ſo gut iſt wie das unſere und in betzug auf die Ausrüſtung vielleicht das beſte der Welt.“ Der Verfaſſer der Schrift, der engliſche Profeſſor Lewis Mac Neice, der einen Lehrſtuhl an der amerikaniſchen Univerſi⸗ tät Cornell innehat, verſuchte nach„Ya“, den Engländern ein Bild von der Größe und Weite und von dem Reichtum Aaneri⸗ kas,zu geben,„damit ſie ſich, bevor ſie einem Amerikaner antworteten und mit ihm ſtrit⸗ ten, die Frage vorlegten, ob er nicht doch recht haben könnte.“ „Kann man aus der Herausgabe dieſes Flugblattes für die Engländer ſchließen“, ſo fragt ſich der„Ya“⸗Korreſpondent,„daß das Flugblatt, das vor einem Jahr für die amerikaniſchen Soldaten herausgegeben wurde, erfolglos war?“ Er beantwortet ſeine Frage bejahend. Gelegentlich kommen aus England Nach⸗ richten heraus, die deutlich zeigen, daß das Verhältnis zwiſchen den Briten und den in England ſtationierten Amerikanern durchaus nicht ſo glücklich iſt, wie es die ge⸗ meinſame Agitgtion hinſtellen möchte. Bei⸗ ſpielsweiſe berichtet die linksradikale eng⸗ iſche Wochenzeitſchrift„New Leader“ kürzlich, daß die Reibungen bereits zu einem größeren Streik führten. Danach legte die 5000⸗köpfige Belegſchaft einer in der Graſſchaft Lancaſhire gele⸗ genen Flugzeugfabrik die Arbeit geſchloſ⸗ ſen nieder, als man ihr mitteilte, ſie müſſe den Betrieb räumen, da die Ame⸗ rikaner ihn mit amerikaniſchen Arbeits⸗ kräften übernehmen. Die britiſchen Arbeiter hätten dagegen ſehr viel einzuwenden gehabt, u. a. auch, daß ſie mit ihrer Energie vor zwei Jahren den Betrieb aus dem Chaos gerettet und in⸗ zwiſchen voll in Gang gebracht hätten; ſie wollten ſich außerdem nicht von ihren in der Nähe liegenden Wohnungen und von ihren Familien trennen. Die Zeitſchrift muß je⸗ doch mitteilen, daß alle Vorſtellungen beim Miniſter für die Flugzeugproduktion keinen Erfolg gebracht hätten. auf Koſten Englands gegangen“ Die lage Drahtbericht unſeres Korreſvondenten — Berlin, 27. Juli. „Das militäriſche Geſamtbild hat ſich in den letzten 24 Stunden nicht ver⸗ ändert. Im Oſten behaupten wir unverän⸗ dert das ſtrategiſche Uebergewicht gegenüber den ſowjetiſchen Maſſen, Panzern und Flug⸗ zeugen. Der militäriſche Mitarbeiter des „Stockholm Dagbladet“ nennt die Lage im Oſten eine Situation, die von Tag zu Tag kritiſcher für die den Durchbruch ſuchenden ſowjetiſchen Maſſen werde. In dem Artikel des neutralen ſchwediſchen Blattes wird be⸗ ſonders hervorgehoben, daß die Sowjets heute wie am erſten Kriegstag nur eine einzige ſtrategiſche Handlung kennen, die des Maſſeneinſatzes, während die elaſtiſche deutſche Strategie die der wechſelnden An⸗ paſſung an die jeweils gegebenen Verhält⸗ niſſe ſei. „Ein däniſches Blatt„Politiken“ urteilt über die große Materialſchlacht im Oſten, ſie ſtelle an beiderſeitigem Einſatz alles, was bisher für möglich gehalten wurde, in den Schatten, aber ſie ändere nichts an der Ausſichtsloſigkeit, die deutſche Front noch zu erſchüttern oder in Unordnung zu brin⸗ gen. Von den Blutopfern der Sowjets könne man nur ſagen, daß ſie bedenkenlos und ohne Rückſicht auf jede Menſchlichkeit gebracht würden, auch ohne Erwartung eines wirklichen Erfolges. Ueber die Schwere und Erbitterung der Kämpfe im Oſten urteilt auch der Militär⸗ kritiker der„Times“, daß ſie die höchſte Potenz aller bisherigen Landſchlachten dar⸗ ſtelle und daß ihr Ausgang entſcheidend ſein werde für alle ferneren Operationen im Oſten, beſonders auch für die bisher noch ruhige Noròfront. In dem Artikel der „Times“ heißt es weiter, die Deutſchen ſeien noch immer gewaltig ſtark und die Verluſte der Sowjets wären von grauſamer Höhe. Wenn die Sowjets jetzt nicht die ver⸗ lorenen fruchtbaren Gebiete zurückgewin⸗ nen, würde es im kommenden Winter noch ſchwerer zu erreichen ſein. —* Die bis heute früh aus Italien vor⸗ liegenden amtlichen Meldungen bereiten auf eine neue Entwicklung der Lage in Italien vor, die ſich erſt noch ausreifen muß. Einen Anhaltspunkt zur Beurteilung der Situa⸗ tion geben die Worte des Marſchalls Badog⸗ lio, der Kampf geht bis zum Sieg weiter. Es liegt kein Grund vor, den Regierungs⸗ wechſel unſeres Verbündeten mit Schluß⸗ folgerungen zu belaſten, die zwei Tage nach der Aenderung völlig verfrüht wären. Wir ſchöpfen aus den Proklamationen des Königs und des neuen Regierungschefs die Ueber⸗ zeugung, daß Italien ſeinem gegebenen Wort die Treue hält. Der Krieg, der uns und Italien aufgezwungen wurde, wird in der Ueberzeugung von uns fortgeführt, daß es ein Krieg um Sein oder Nichtſein für die europäiſche Kultur iſt, der bis zum Ende, bis zur Niederzwingung der Feinde des neuen Europa fortgeführt werden muß. Skandalöse Gefangenenbehandlung EP. Liſſabon, 27. Juli. Der„Daily Telegraph“ meldet aus Waſhington, daß Tauſende deutſcher und italieniſcher Kriegsgefangener bei der kom⸗ menden Baumwollernte in den USA als Pflücker eingeſetzt werden ſollen. Das Londoner Blatt ergänzt dieſe Meldung mit dem Hinweis, dieſe Arbeit wurde bisher von Regern verrichtet. Die Neger ſind jedoch eingezogen oder in der Kriegsinduſtrie tätig. Abgeſehen davon, daß durch den Einſatz bei einer ſolchen rein mechaniſchen, darum bislang den Negern vorbehaltenen Arbeit die Deutſchen und Italiener disqualifiziert werden, ſetzt die Tätigkeit infolge der Wit⸗ terungsverhältniſſe der nordamerikaniſchen Baumwollgebiete eine körperliche Akklima⸗ tiſierung voraus, von der zur Zeit bei den Gefangenen der Achſe noch keine Rede ſein kann. Mit moraliſchen und phyſiſchen Schi⸗ kanen wird alſo der Krieg gegen den wehr⸗ loſen Gefangenen ſortgeſetzt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer exausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer eitung, Dr. Fritz Bode& Co. Mannnheim. R 46. Zur Zeit Preisliſte Nr. 15 qültig. ä ä ii i———ꝑꝓ——————* Orei Deiße Sr8N Chiysanthemen... 9 In dieſem Sinne wurde es einige 1— e⸗ währsmann in einem zuſammenfaſſenden polizeilichen Schlußbericht dargeſtellt. Zu⸗ gleich erfuhr ſie dabei auch noch die aller⸗ dings überraſchende Tatſache, daß der Be⸗ ſitz des Hauſes Caſtellamare nebſt einer großen Summe auf ihren Namen nota⸗ riell feſtgelegt ſei, und daß ferner ein Le⸗ gat von zweihunderttauſend Lire ausge⸗ ſetzt ſei, das dem Kinde ihrer Ehe mit Car⸗ ducci bei deſſen Volljährigkeit ausgezahlt werden ſolle. 8 Monate waren vergangen, ein müder blaſſer Herbſt mit ſeinen zarten Paſtellfar⸗ ben ging über die römiſche Campagna. Da, eines Abends am Sonntag, als der Küſter der Kirche eines kleinen Bergdorfes ſein kunſtvolles Glockenkonzert des Ave Maria läutete, ſchenkte Julia, weit weg von Caſtellamare, einem Mädchen das Le⸗ ben. Diana Maddalena wurde das Sonn⸗ Mutter, auf Nittis Betreiben, wieder ihren Fami⸗ liennamen Fiori hatte annehmen dürfen. Aus Julia Carducci war ſo eine Gräfin Fiori geworden, aus ihrem Kind eine Eonteſſina Diana Maddalena, ohne daß außer Nitti jemand von ihren Schickſals⸗ ſchlägen und der immerhin noch glücklichen Wandlung der unglücklichen Ehe etwas ge⸗ wußt hätte. 0 Einige Jahre ſpäter aab Gräfin das Kind ins Kloſter der heiligen Cäcilie in San Giovanni, von wo es ſpäter in ein Penſionat nach Monreale bei Palermo überſiedelte. Julia ſelber lebte völlig zu⸗ rückgezogen in Fieſole bei Florenz, und auch hier kannte niemand ihre ſo verun, glückte romantiſche Veraangenheit. Das weiße Märchenſchloß am Meer träumte in⸗ deſſen mit verſchloſſenen Pforten von die⸗ ſer und der voraufgegangenen ſchöneren Vergangenheit. Nur der Gärtner, den Carducci ſeinerzeit noch engagiert hatte, war anit Julias Erlaubnis wohnen ge⸗ blieben. Und dieſer war, wie Nitti ſpäter Julia einmal geſtanden hatte, ein Mann der Kriminalpolizei geweſen. Da ihm aber der Wechſel ſo gut gefiel, war er dann Gärtner geblieben. Als Julia- mit ihrem Einzug auf Caſtetlamare damals an das große Glück glaubte, ſaß alſo ſchon der Stachel im Fleiſch. Carducci wurde ſchon beobachtet, die Tragödie hatte im gleichen Augenblick begonnen. VII. Das Leben iſt wie der Schlag der Wel⸗ len. Ebbe und Flut, Täler und Berge, Stunden des Glücks und Tage des Schmer⸗ zes kommen und gehen in ewigem Wechſel. So waren auch für die Gräfin Julia Fiori die Jahre dahingegangen, voll Hoffnungen und Pläne für ein neues, ſchöneres Leben und voll Reſignation und mancherlei Ent⸗ ſagung den Freuden des Daſeins gegen⸗ über. War ihre Tochter nun auch bald eine ſtattliche Zwanzigerin geworden, ſo war Julia mit ihren noch nicht ganz vierzig Jahren gerade jetzt erſt zu einer reiſen Frauenſchönheit erblüht. Endlich hatte ſie ſich wieder aus ihrer einſamen Zurück⸗ gezogenheit herausgeriſſen, die Pforten von Caſtellamare wieder eröffnet und war mit der ſtrena erzogenen Diana Maddalena dort eingezogen. Die Jugend verlangte eben in ihrem Drang nach Erleben aus der Enge der beinahe klöſterlichen Klauſe hinaus in die Welt. Die erſten zwei Jahre nach dem Einzug auf Caſtellamare gingen in Ruhe dahin, und Julia ſah mit— ihr Kind in ihrer Nähe zu einem blühend ſchönen Ge⸗ ſchöpf heranwachſen. Diana glich im äuße⸗ ren immer mehr der Mutter, hatte ihr ſchmales, feines Geſicht und die gleichen großen dunklen Augen. Der ſchön ge⸗ ſchwungene Mund, mit einer ebenmäßigen Reihe ſchöner Zähne, verriet allerdings etwas ſtärkeres Selbſtbewußtſein, um nicht zu ſagen kindlichen Trotz, der Julia in ihrer Jugend gefehlt haben mochte. mand mehr, der ait Vom Vater wurde zwiſchen Mutter und Tochter ſo wenig wie möglich geſprochen. Er war tot. Auf einer Reiſe im Flugzeug verunglückt. Mehr ſollte Diana nicht wiſ⸗ ſen. Und außer dem zur Schweigſamkeit ermahnten Nitti wußte ja wohl auch nie⸗ Julia in Berührung kam, von der Vergangenheit. Daß die Mut⸗ ter, vom Schickſal einſt ͤazu gezwungen, ihr Brot als Kunſtſchützin verdienen mußte, das hatte Julia ihrem Kind ſogar mit einem gewiſſen Stolz ſelber erzählt. Wenn Diana aber, von der Marmorſtatue der bo⸗ genſchießenden Göttin Diana entzückt, ſel⸗ ber mit Pfeil und Bogen ſchießen wollte, wußte ihr die Mutter das mit vieler Mühe auszureden. Nicht an Vergangenes rühren und dar⸗ an erinnert werden, dachte ſie. Die Träume in der Nacht beſorgten das allein ſchon mit quälender Hartnäckigkeit. Wie oft erlebte da Julia das Wiederkommemn Felices, indem ſie zuerſt ihren Bruder Emanuele wiederſah, deſſen Aehnlichkeit und Geſtalt dann in die von Felice mit ſeinen faſt krankhaft hypnotiſchen Augen überging. Der ihr Kind dann ſuggeſtiv zu ſich hinüber⸗ ziehen wollte. Eines Tages meldete ſich nicht nur im Traum, ſondern auch in der Wirklichkeit ein Stück Vergangenes und warf ſeinen Schatten auf die viel weniger romantiſche Gegenwart. Der frühere Gärtner Motta, der zugleich als Aufpaſſer auf Caſtellamare eingeſetzt worden war, hatte damals zwei kleine Kinder, an die ſich Juliä noch gut erinnerte. Ihr Vater war längſt geſtor⸗ ben, und die Heranwachſenden hatten gar keine Beziehungen mehr zu Caſtellamare. Als ſie aber nun von Julias Wiederkehr hörten, kamen ſie eines Tages von Reapel herauf und ſtellten ſich vor. Beide waren ein wenig älter als Diana, und Maria Motto war ein hübſcher blonder junger Mann anfangs der Zwanzig geworden, dem als Ingenieur und Konſtrukteur in einem Flugzeugwerk eine große Zukunft prophezeit wurde. Er war ein prächtiger, ſympathiſcher Junge, das mußte man ihm beim erſten Anblick zugeſtehen. Groß und torio faſt jeden freien Nachmittag ſtattlich war er und hatte in ſeinem feinem Geſicht jene im Lande der dͤunklen Typen ſo ſeltenen blauen Augen. Seine etwas jüngere Schweſter Maſalda mit ihrem et⸗ was zu kurz geratenen Näschen, man konnte wohl ſchon ſagen Stupsnäschen, wurde neben ihm ſchon mehr keck als direkt ſchön empfunden. Ihre friſche Blondheit aber überſtrahlte alles. Julia knüpfte mit aller Vorſicht einige Geſpräche über den Vater, der Geſchwiſter Motta und die frühere Zeit an und war froh, aus ihnen eine unbekümmerte Ah⸗ nungsloſigkeit herauszuhören. Von Car⸗ oͤucci und dem gefährlichen Aufleuchten die⸗ ſes raſch zum Untergang beſtimmten Me⸗ teors im Leben Julias ſchienen ſie über⸗ haupt nichts zu wiſſen. Sogar, daß es auf Caſtellamare eine Tochter gab, die nur wenig jünger als ſie war, überraſchte ſie. Um ſo größer aber war die Freude, dieſe kennenzulernen. Und wer die Augen einer ängſtlich wachenden Mutter hatte, der fand auch bald heraus, mit wieviel Sympathie die nach Geſellſchaft ſehnende Diana ſich an das Geſchwiſterpaar anſchloß, ſo daß aus der Bekanntſchaft bald eine herzliche Freundſchaft wurde. Die neue Freundin Mafalda Motta, glückliche Beſitzerin einer lieblichen Stimme, nahm in Neapel bei Maeſtro Uni⸗ ſono Geſangsſtunden, und wenn ſie nicht zu Hauſe übte, war ſie mit ihrem Bruder Vit⸗ zum Tennis oben. Der Vierte dabei war ein junger Ausländer mit Namen Leon Dela⸗ porte, den Nitti vor längerer Zeit mit her⸗ auf nach Caſtellamare gebracht hatte. Julias alter Freund Nitti hatte zu Ehren ihrer Wiederkehr, wie er ſich rühmte, ein großes Feſt gegeben. Als lebensluſti⸗ ger Junggeſelle wollte er ſeinen Gäſten einmal etwas Beſonderes bieten, und da er es ſich außerdem leiſten konnte, mietete er für einen Abend und eine Nacht den gan⸗ zen Vergnügungspalaſt der„Amphora“, einen Spiel⸗, Tanz⸗ und Kunſttempel der leichten Muſe Neapels. Alle Künſtler der Amphora trat auf, während Nittis Gäſte die Logen füllten, danach vereinten ſich alle im großen Saal beim Tanz und einem er⸗ leſenen Büfett. Und wer Luſt hatte, ſein Geld zu verlieren, konnte auch im Kaſino nebenan noch ſpielen. Bei dieſem Feſt ſah die junge Diana zum erſten Male ihren Filmliebling perſönlich und war mit echter Backfiſchſchwärmerei in ihn noch verliebter als in ſeine Bilder von der Leinwand. Dieſer Filmſchauſpieler war Leon Dela⸗ porte, ein junger Franzoſe von ſehr an⸗ genehmem Aeußeren, mit dem richtigen Filmgeſicht des ſogenannten ſchönen Man⸗ nes„begabt“. Bei einer Filmaufnahme auf einem von Nittis Schiffen im Hafen war ihm Delaporte vorgeſtellt worden, und nun benützte er dieſe Bekanntſchaft, um aus ihr eine Attraktion für ſein Feſt zu machen. Leon Delaporte war einige Wochen vor⸗ her von„Paris herübergekommen, von wo ihm der Ruhm eines Filmſtars vor⸗ ausging, der ſich namentlich in Filmen mit kühnen Sportſenſationen einen Namen ge⸗ anacht habe. Die Oſtia⸗Filmgeſellſchaft in Rom hatte nun eines Tages einen ſolchen Spezialdarſteller gebraucht und ihn ſich aus⸗ geliehen. Es gefiel Delaporte aber ſo gut, daß er nun ſchon über ein Jahr beim ita⸗ lieniſchen Film war und in Neapel eine eigene Wohnung hatte. Nicht wenig ſtolz war er auf ſeine Ahnen, weiland Hu⸗ genotten, auf das berühmte Geſchlecht derer de la Porte. Im Laufe der Zeit verarmte der Aöͤel und aus de la Porte wurde das bürgerlich ſchlichtere Delaporte. Vater endlich war nur noch ein einfacher Reitlehrer der Wohlhabenden, und er ließ ſeinen Sohn zu einem wahren Meiſter aller ſportlichen Künſte erzielen. Reiten, Fechten, Boxen, Schwimmen, Schießen, Rennfahren und Fliegen— in allem war Leon im Leben wie im Film nahezu vollkommen. Dazu im Aeußeren von den Göttern begnadet und deshalb ein Filmheld ſo recht nach dem Herzen vieler Frauen. Bald wurde denn auch in Paris keine Senſationsſzene ohne Leon mehr geöreht, der mit ſeinen akrobatiſchen Leiſtüngen im Auf⸗ und Ab⸗ ſpringen von raſenden Zügen oder Autos wahrhaft bewundernswert war. (Fortſetzuna folat) Leons —— 7— * Mannheim, 27. Juli. Verdunkelungazeit: Beginn 22.20, Ende.20 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriften genau! Gchißf ahoi⸗ Von allen Mannheimer Waſſerbecken er⸗ freut ſich das vor dem Waſſerturm einer be⸗ ſonderen Beliebtheit. Es dürfte ja auch ſo ziemlich das ſchönſte ſein. Wer hat nicht ſchon mit Wonne erlebt, wie die männlichen und weiblichen Geſolgſchaftsmitglieder Neptuns ihre dreſſierten Delphine zum Waſſerſpeien bringen. Speien ſie nicht, dann haben die Kinder ihren Sonderſpaß an der Waſſerfläche. Dann bekommt die chriſtliche Seefahrt Auftrieb. Schiffe in allen Größen und Konſtruktionen machen ihre beſcheidenen Fahrten, teils an der Schnur, teils mit eigenem Kurs. Für alle Fälle ſtehen dauernd ein paar größere Buben im Waſſer, mit hochgewickelten Ho⸗ ſen, bereit, vom Kurs gekommene Schiffe wieder auf die rechte Fahrt zu bringen. Dann und wann ſchneidet auch ein mecha⸗ niſches Schiff die Waſſerfläche. Idealfall, wenn man dabei die Steuerung einſtellen kann und das Schiff haarſcharf da landet, wo es ſein Eigner haben will. Wie jubeln die Buben bei glücklicher Fahrt,— wie freut ſich die Kdnkurrenz bei ſchwerer Hava⸗ rie. Buben ſind Buben, laßt ihnen Freude und Schadenfreude. Herrlich, die mechaniſch betriebenen Schiffe! Und trotzdem bilden ſie oft die Vorausſetzung zu Brüchen im Familien⸗ F leben. Weil nämlich ein richtiger Vater mit ſolchen Dingen genau ſo gerne ſpielt wie der Sohn, dem das Spielzeug ja zuge⸗ dacht war. Die alte, ewig neue Geſchichte vom Vater, der an Weihnachten mit der Eiſenbahn des Sohnes ſpielt. während der Sohn ſelbſt grollend abſeitg ſteht und vom Weihnachtsfeſt eine ſchlechte Meinung hat. Auch draußen beim Becken vor dem Waſſer⸗ turm hat man ſchon ſolche Familientrübun⸗ gen erlebt. Es ſielen ſogar ſchon Buben⸗ tränen ins Waſſer. Habt Geduld, entrech⸗ tete Jungen, einmal werdet auch ihr Väter —tt. Oen besten Soldaten diie hesie Versorgung Das Ceitwort der NSNOV. die auerf eim senidüfriges segensreiches Pirkhren auriDrIct Der Gauamtsleiter für Kriegsopferverſor⸗ ung im Gau Baden/ Elſaß, Julius Weber, elbſt Gchwerkriegsbeſchädigter des vorigen Krieges— als Flieger wurde ihm ein Bein dert oſſen—, ſtellt uns zur zehnjährigen Wie⸗ erkehr der Gründung der NSKOV. die nach⸗ folgenden Ausführungen zur Verfügung. „Auch, ein armes Vaterland kann dank⸗ bar ſein.“—„Wir ſind nicht in den Krieg gezogen, um Rentenempfänger zu werden, ſondern um als deutſche Soldaten unſere Pflicht zu tun.“ Mit dieſen Worten hat Reichskriegs⸗ opferführer Oberlin dober ſchon lange vor 1933 die Parole ausgegeben, nach der das Problem der Kriegsopferverſorgung im nationalſozialiſtiſchen Staat angefaßt und auf eine vollſtändig neue⸗ Grundlage geſtellt werden mußte. In dieſem Monat ſind es zehn Jahre, daß die bis dahin— zur Wahrung ihrer Anſprüche— in vielen Verbänden or⸗ ganiſierten Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen in der einzigen großen Schickſalsgemeinſchaft, in dem der Partei angeſchloſſenen Verband der NSKOp, zuſammengefaßt ſind. In der unſoldatiſchen Nachkriegszeit, in der es ein jüdiſcher Univerſitätsprofeſſor in Heidelberg wagen konnte, das ungeheure Blutopfer der zwei Millionen toter Sol⸗ daten des erſten Weltkrieges dadurch zu ent⸗ würdigen, daß er ſagte, dieſe ſeien nicht auf dem Felde der Ehre, ſondern der Unehre gefallen, ſank das Anſehen der Kriegsopfer in der Oeffentlichkeit immer mehr. Zu den von den Kriegsverletzten zeitlebens zu tra⸗ genden Schmerzen und Beſchwerden, dem ſchweren Leid der Hinterbliebenen der Ge⸗ fallenen und der ſeinerzeitigen materiellen Not kam ſo noch eine kaum zu ertragende ſeeliſche Belaſtung. Erſt durch die vom ührer gekommene ſoldatiſche, national⸗ ſozialiſtiſche Weltanſchauung und die Aner⸗ kennung des Soldatenopfers wurde den Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen be⸗ wußt, daß ihr Opfer, das ſie für den Beſtand des Volkes gebracht haben, nicht umſoͤnſt ge⸗ weſen iſt. Schon frühzeitig haben eine Anzahl ſchwerkriegsb ſchädigter Soldaten aus ihrer inneren ſoldatiſchen Haltung heraus den Weg zum Führer und ſeiner Bewegung ge⸗ funden. Als im Jahre 1930 die Kriegs⸗ opfer durch die bekannten Notverordnungen beſonders hart getroffen wurden, wandten ſie ſich immer mehr an die NSDAp, die eeeeeeeeee Wer wird Erntehelfer der Hitleriugend! Für die lungen und NMädel ist ein örtlicher und auswärtiger Einsatz angeordnet Reichsjugendführer Axmann hat kürz⸗ lich in einem Aufruf die deutſche Jugend. aufgefordert, ſich wieder an der Einbrin⸗ gung der Ernte zu beteiligen, um dadurch die Bäuerinnen in ihrem ſchweren Tage⸗ werk entlaſten zu helfen. Im Gegenſatz zu früheren Jahren werden bei der diesjähri⸗ gen Ernte nur beſtimmte Jungen⸗ und Mä⸗ deljahrgänge zur Erntehilfe ſatz der Jugend zur Sicherung der Ernäh⸗ rung des deutſchen Volkes in dieſem Jahr nur zum Ausgleich der Kräftebedarfsſpitzen erſolgen ſoll. 2 Die zehn⸗ bis vierzehnjährigen Jungen und Mädel können nur örtlich kurzfriſtig herangezogen werden, die Jugendlichen über 14 Jahre darüber hinaus zu einem örtlichen längeren ununterbrochenen Ein⸗ ſatz, und zwar die Schüler der höheren und mittleren Schulen, Klaſſen 5, 6 und 8, ſo⸗ weit ſie nicht als Luftwaffenhelfer einge⸗ ſetzt ſind, ſowie die Schülerinnen der höhe⸗ ren und mittleren Schulen der Klaſſen 5 und 6. Mädel dürfen nur in beſonderen Fällen eingeſetzt werden. Außerdem kön⸗ nen die Schüler der oben näher bezeichne⸗ ten Klaſſen zu einem auswärtigen Not⸗ ſtandseinſatz verpflichtet werden, ſoweit eine einwandſreie Unterkunft gewährleiſtet iſt. Vom Einſatz der Klaſſen 7 ſoll im all⸗ gemeinen abgeſehen werden, da ſich in ihnen die zum Wehrdienſt heranſtehenden Schüler befinden, die den Vorſemeſter⸗ bzw. Reife⸗ vermerk erwerben wollen. der Hitler⸗ Jugend herangezogen, da der Kriegsein⸗ aneln, Beim auswärtigen Einſatz von Klaſſen⸗ gemeinſchaften wird ein Lehrer als Ein⸗ ſatzleiter beſtimmt, der für die Geſamt⸗ Hurchführung des Einſatzes und die ihm an⸗ vertraute Jugend verantwortlich iſt und dem ein HJ⸗Führer als Einſatzmannſchafts⸗ führer zur Seite ſteht. Für die geſundheit⸗ liche Betreuung iſt geſorgt. Die Ernte⸗ helfer der Hitler⸗Jugend ſind für die Dauer ihres Einſatzes in der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe ihres Beſchäftigungsortes ver⸗ ſichert, ebenſo ſind ſie Mitglieder der Un⸗ fallverſicherung. Die Arbeitszeit ſoll bei Jugendlichen unter 14 Jahren nicht mehr als 10 Stunden betragen, um eine Ueberanſtrengung und Schädigung zu ver⸗ meiden. Die Erntehelfer der Hitler⸗Jugend kön⸗ nen außer zur Grünfutter⸗, Heu⸗, Getreide⸗ und Hackfruchternte zur Weinleſe und zu landwirtſchaftlichen Pflegearbeiten heran⸗ gezogen werden. Jugendliche im Alter von 10 bis 13 Jahren ſind mit leichteren Arbeiten wie Unkrautjäten, Schädlings⸗ bekämpfung, Aehrenleſe, Fallobſteinſam⸗ Kartoffelnachleſe und ⸗ſortieren, Kraut und Blätter zuſammenräumen, leich⸗ ten Forſtarbeiten, Sammeln von Heilkräu⸗ tern, Wildgemüſe, Bucheckern und Pilzen zu beſchäftigen. Die Mädel ſollen vor allem in der Küche und im Haushalt, bei der Be⸗ treuung von Kindern und bei der Klein⸗ viehverſorgung, bei der Obſt⸗ und Gemüſe⸗ ernte und bei Gartenarbeiten helfen. Partei des Frontſoldaten Adolf Hitler. Auf Anordnung des Führers wurde damals ſo⸗ fort für die Betreuung der Kriegsoofer eine eigene Abteilung(Hauptabteilung IX) bei der Reichsleitung der NSDAP ein⸗ gerichtet. In der Folgezeit hat der Führer den Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen der Gefallenen nicht nur den Dank des Volkes öffentlich zum Ausdruck gebracht, ſondern auch in wirtſchaftlicher Hinſicht durch entſprechende Verordnungen von Jahr zu Jahr weſentliche Verbeſſe⸗ rungen erreicht und den Kriegsbeſchä⸗ digten ein unabdingbares Recht auf Ar⸗ beit gegeben. Aus der Erkenntnis heraus, daß Ar⸗ beit gerade für den Kriegsverſehrten eine ſeeliſche Notwendigkeit bedeutet, haben alle hierfür in Frage kommenden Stellen den Arbeitseinſatz in erſter Linie— aber auch mit dem nötigen Verſtändnis— im Auge zu behalten. Ein infolge Heldentod oder Verwundung unverſchuldeter ſozialer Abſtieg muß auf jeden Fall vermieden den werden. Wenn dennoch bei dem der⸗ zeitigen Stand der Verſorgung noch manche Frage offen iſt, muß die Löſung im Augen⸗ lick zurückgeſtellt werden gegenüber hö⸗ heren Pflichten der Volksgemeinſchaft zur Erringung des Sieges. Was in zehn Jahren NSKOV⸗Arbeit und beſonders in den vergangenen vier Kriegsjahren von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ehrenamtlich in dielerlei Hinſicht geleiſtet wurde, läßt ſich ſchwer in Worten faſſen. Dies liegt auch nicht in meiner Abſicht. Eine nicht geringe Zahl„alter Krieger“ von 1914/1918 haben das Glück, auch jetzt wieder Seite an Seite mit der jungen Generation Feind die perſönliche Ueberle⸗ genheit des deutſchen Frontſoldaten zu be⸗ weiſen. Die Schwerkriegsverletzten und Hinterbliebenen des Weltkrieges und die des jetzigen Krieges bilden in ihrem Kriegseinſatz in der Heimat, wo ſie auch ſtehen, einen feſten Rückhalt für die Ka⸗ meraden im Kampf an der Front. Wohl kann auch der vorbildlichſte Einſatz des ein⸗ zelnen in der Heimatfront niemals mit dem täglichen Lebenseinſatz der Kämpfenden draußen unter oft unſagbaren Strapazen und Entbehrungen verglichen werden. Was aber in der Betreuung der Ver⸗ wundeten und Hinterbliebenen von Hunderttauſenden NSKOV⸗ Kamera⸗ den und Kameradenfrauen neben ihrer Berufsarbeit täglich geleiſtet wird, darf wohl mit Recht als ſtilles Heldentum bezeichnet werden. Ich möchte auch hierzu einen Ausſpruch des Reichskriegsopferführers anläßlich des vor kurzem in Berlin ſtattgefundenen„Kriegs⸗ appells der NSKOV“ anführen: „Ich glaube, um das Problem richtig ſehen zu können, muß man als Soldat ſelbſt vrwundet geweſen ſein und eine längere Lazarettzeit 8 ſich haben mit all den Sorgen und Hoffnungen, die auf den Ver⸗ wundeten in der erſten Zeit ſeines Kranken⸗ lagers einſtürzen. Man muß ferner Ein⸗ blick gefunden haben in eine Soldaten⸗ familie, aus der der Krieg mit harter Fauſt den Hüter der Sippe, den Erzieher der Kinder und den Träger des Lebenskampfes herausgeriſſen hat, um zu verſtehen, was für ein Maß von Sorge und tatbereiter Hilfe einzuſetzen hat, um ſolche Familien wieder aufzurichten und mit ihrem Schick⸗ ſal vertraut zu machen.“ Im Hinblick auf die unvergleichlichen Leiſtungen unſerer herrlichen Wehrmacht ſteht die Arbeit der NSͤoOn unter dem Leitwort:„Dem beſten Soldaten die beſte Verſorgung.“ Unter den vielſeitigen Aufgaben der NeKO nimmt in den—— Jahren eine großzügige Erholungsfürſorge für die Kriegsbeſchädigten und Kriegs⸗ hinterbliebenen einen immer größeren Raum ein. Dieſe iſt neben der Anerkennung für be⸗ ſondere Leiſtungen im Intereſſe der Erhal⸗ tung einer, wenn auch nur noch teilweiſe vorhandenen Arbeitskraft dringend notwen⸗ dig. Im Gau Baden hat das Amt für Kriegsopfer in der vergangenen drei Jahren eine weitere Aufgabe durchführen dürfen. Die vom Weltkrieg 1914—1918 noch leben⸗ den über 30 000 elſäſſiſchen Kriegsbeſchädig⸗ ten und Kriegerwitwen, die ebenfalls in verſchiedenen kleinen Verbänden zerſplittert waren, wurden im Auftrag des Chefs der Zivilverwaltung, Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Robert Wagner und des Reichs⸗ kriegsopferführers in die NSKO auf⸗ genommen. Ihre gleichberechtigte Verſor⸗ gung wird von den Verſorgungsbehörden in guter kameradſchaftlicher Zuſammen⸗ arbeit mit den NSKCV⸗Dienſtſtellen durch⸗ geführt. So werden auch in Zukunft die Angehörigen der NecOV eifrig beſtrebt ſein, ſich mit den ihnen verbliebenen Kräften dem Kämpfen und Sterben der Soldaten an der Front würdig zu erweiſen, den deut⸗ ſchen Menſchen in der Heimat Vorbild zu ſein in ſteter freudiger Einſatzbereitſchaft, in Opferſinn und in Treue. NSG. 18-kRettungsstellen nur für Verletzte Der Polizeipräſident als ört⸗ licher Luftſchutzleiter teilt mit: „Es iſt bekannt geworden, daß Straßen⸗ paſſanten oder Anwohner die LS⸗Ret⸗ tungsſtellen als Luftſchutzräume be⸗ trachten und auſſuchen. Das iſt nicht an⸗ gängig. Die LS⸗Rettungsſtellen dienen ausſchließlich dem Zweck, Perſonen, die bei Luftangriffen verletzt oder kampfſtoffgeſchä⸗ digt werden, erſte Hilfe zu leiſten. Dieſe Aufgabe kann aber nur dann erfüllt werden, wenn die hierfür beſonders ausgebauten Räume jederzeit voll dem Sanitätsperſonal zur Verfügung ſtehen. Die Räume in den LS⸗Rettungsſtellen ſind auf das äußerſte beſchränkt, ſo daß ihre Einſatzmöglichkeit keinesfalls durch den Aufenthalt Unver⸗ letzter behindert werden darf. Es wird da⸗ her erneut darauf hingewieſen, daß die OS⸗ Rettungsſtellen nur für Verletzte da ſind, und daß ſich in ihnen ſonſt niemand auf⸗ halten darf. Auch den Angehörigen Ver⸗ letzter oder Obdachloſen kann der Aufent⸗ halt nicht geſtattet werden.“ Einheitliches Lehrvertragsmuster Das neue Lehrvertragsmuſter für das deutſche Handwerk wird künftig dem Ab⸗ ſchluß aller Lehrverträge im Handwerk zu⸗ grunde gelegt. Damit iſt erſtmalig für das deutſche Handwerk ein einheitliches Lehr⸗ vertragsmuſter geſchaffen, das zugleich den Anforderungen unſerer Zeit Rechnung trägt. Es wird klargeſtellt, daß der Lehr⸗ vertrag ein Berufserziehungsverhältnis auf der Grundlaäge gegenſeitiger Treue begrün⸗ det. Der Lehrherr iſt verpflichtet, den Lehr⸗ ling zu einem charakterlich gefeſtigten und beruflich tüchtigen Volksgenoſſen heranzu⸗ bilden und ihm durch Vermittlung fach⸗ lichen Könnens und Wiſſens zu hochwerti⸗ gen Berufsarbeiten für die Leiſtungsge⸗ meinſchaft des deutſchen Volkes zu befähi⸗ gen. Der Lehrling muß beſtrebt ſein, die Ausbildungsmöglichkeiten in Treue, Fleiß und Ausdauer zu nützen und durch ſeine Leiſtung und Führung ein brauchbares Glied der Betriebs⸗ und Volksgemeinſchaft zu werden. Auch das Berufsbild wird Gegenſtand des Lehrvertrages, ſobald für das Handwerk entſprechende Berufsbilder vorliegen. In dem Lehrvertrag ſind ferner alle Neuerungen berüchſichtigt. die in den eeeeeeeee, letzten Jahren durchgeführt wurden, wie die Führung ges Berichtsheftes für die Be⸗ rufserziehung, die Teilnahme an den Zwi⸗ ſchenprüfungen und am Berufswettkampf uſw. Die Erziehungsbeihilfe wird entſpre⸗ chend den Anordnungen des Generalbevoll⸗ mächtigten für den Arbeitseinſatz feſtgeſetzt. Das Lehrverhältnis endet mit dem Ablauf des Monats, in dem der Lehrling die Ge⸗ ſellenprüfung beſteht. Beabſichtigen die Be⸗ teiligten nach Abſchluß der Lehre kein Ar⸗ beitsverhältnis, ſo muß dies dem anderen Teil ſpäteſtens drei Monate vor Ablauf der Lehrzeit ſchriſtlich mitgeteilt werden. Erfolgt eine ſolche Anzeige von keiner Seite, ſo iſt der Lehrling für die Zeit nach der Lehre mit den für das Arbeitsverhältnis geltenden Kündigungsfriſten eingeſtellt. Kriegsversehrte werden Volkspfleger Viele Kriegsverſehrte waren in den Gliederungen der Partei politiſch tätig, ehe ſie Soldat wurden. Ein Beruf, der politiſche Erziehungsarbeit zur Vorausſetzung hat, könnte da für die künftige Berufswahl be⸗ ſonders naheliegen. Das Hauptamt für Volkswohlfahrt weiſt in dieſem Zuſammen⸗ hang auf den Beruf des nationalſozia⸗ liſtiſchen Volkspflegers hin. Dieſer Beruf hat im nationalſotialiſtiſchen Staat einen neuen Inhalt bekommen. In der praktiſchen Sozialarbeit gilt es, auf weite Sicht planend und vorbeugend zu geſtalten. Jugend⸗ erholungspflege, Jugendhilfe, Wohlfahrts⸗ pflege, Geſundheitspflege, Erziehungslehre und Menſchenführung ſind Teilgebiete aus dem reichen Arbeitsfeld. Die fachliche Aus⸗ bildung vermittelt dem künftigen Volks⸗ pfleger die nötigen Grundlagen. An ihrem Ende ſteht die ſtaatliche Anerkennung als Volkspfleger. Der Bedarf an ſolchen Kräften iſt ſehr groß. Die Exiſtenzgrundlage iſt ge⸗ ſichert und darüber hinaus Vorſorge getrof⸗ fen, daß die in der Ausbildung*3 verheirateten Kriegsverſehrten ihre Familie neben dem Studium unterhalten können. Dem Umſchulungslehrgang muß eine prak⸗ tiſche ſoziale Tätigkeit von drei Monaten vorausgegangen ſein. Dann beginnt die theoretiſche Ausbildung an der Reichsfach⸗ ſchule der NSV für Volkspflege. Bewer⸗ bungen ſind an das Hauptamt für Volks⸗ wohlfahrt in Berlin zu richten. ==ÄÄÄÄA————————PPP———————————§—ꝛĩ——————————————ÿùͥꝙöd³5ꝗ55555——— Die Urlaute Von Richard Gerlach Mit einem Schrei begrüßt das Kind am Tage ſeiner Geburt die Welt. Es kündigt damit ſein Vorhandenſein an, und dieſe fenhe iſt auf das Ohr der Erwachſe⸗ en ſo abgeſtimmt, daß ſie ſich nicht über⸗ hören läßt. Das iſt ein Vorgang außerhalb des Bewußtſeins, der uns an die Tiefen des Daſeins kettet. Das Weinen des Säug⸗ lings heiſcht von uns, abzuſtellen, was ihm peinlich iſt. Die Töne ſchwellen um ſo zor⸗ niger an, je unangenehmer der jeweilige Zuſtand empfunden wird, ſie werden kräch⸗ send und überſchlagen ſich. Sie zerren an unſeren Nerven, und das eben iſt ihre Be⸗ ſtimmung. So hilflos das kleine Weſen ſonſt iſt, ſeine Stimme hat ſchon die Kraft, Wände zu durchdringen. Vorſichhinſingen bis zu jammernden Wut⸗ ausbrüchen gibt es viele Stufen, deren Bedeutung das aufmerkſame Ohr der Mut⸗ ter genau zu unterſcheiden weiß. Die Urlaute gehen der menſchlichen Wortſprache voraus, ſie ſind uns angebo⸗ ren, wir brauchen ſie nicht zu lernen. Aber auch wenn wir ſchon die Dinge benennen können, läuft neben dem begrifflichen Den⸗ ken doch immer die alte Melodie her und durchdringt das, was wir ausdrücken wol⸗ len. Der Klang der Bokale gibt der Sprache die Farbe. A und O ſind die tö⸗ nenden Zeichen der Zuſtimmung, I iſt der Ausruf des Abſcheus, U droht uns mit Nacht und Trauer. Bei jeder ſtarken Er⸗ regung brechen dieſe urſprünglichen Laute wieder aus uns hervor, und ſie werden ohne weiteres verſtanden. 9 Die Tiere verfügen nur über dieſe unartikulierten Laute, wenigſtens die hö⸗ herſtehenden Vierfüßler, und unter dieſen ſind die meiſten auch nur auf wenige Schreie beſchränkt. Sie können nicht ſagen, was ſie fühlen, ſie können es nur brüllen, brummen oder heulen ein orgelndes Grun⸗ zen, ein Meckern, ein Muhen, ein Piepen iſt alles, was ſie hervorbringen; und doch Vom zufriedenen vernimmt ihr horchendes Ohr daraus Lok⸗ kung und Schrecken, Zufriedenheit und Un⸗ ruhe, und oft laſſen ſie ihre Stimmen nur ertönen, um ihre Gegenwart zu bezeugen. Man hat gefragt, ob die. menſchliche Sprache tieriſcher oder göttlicher Herkunft ſei; dieſe Frage iſt verkehrt geſtellt. Die Urlaute verbinden uns mit dem Tier, aber in der Lyrik und im geſungenen Lied ſchwe⸗ ben ſie in die Räume der Götter auf und vereinigen ſich mit allem Unſterblichen, fern den niederen Bezirken. Es iſt merk⸗ würdig, daß wir in der höchſten Ergriffen⸗ heit nicht die Worte wählen, die aus dem Verſtand kommen, ſondern daß dann die hellen und ͤͤunklen Vokale wieder klingen wie das Toſen des Sturmes und das Rütteln der Brandung, und daß ſie noch etwas mitſchwingen laſſen, was über ihre eigentliche Bedeutung hinausreicht. Hinter den Worten ſpüren wir das ganze Daſein. Die ungewollte Melodie der Urlaute gibt der Sprache die perſönliche Farbe: wo ſie aber völlig mit dem auszudrückenden Wort⸗ ſinn übereinſtimmt, wird ſie zur Dichtung So erſt umfaßt ſie die Höhen und Tiefen zugleich und wird zu einem Vers, der die Zeiten überdauert. ieeee Die Oberrheinische Kunst⸗ ausstellung in Baden-Baden Baden⸗Baden, im Duli. In der jetzt nach Baden⸗Baden übergeſiedel⸗ ten und neügeſtalteten Oberrheiniſchen Kunſtaus⸗ ſtellung 1943, über deren Eröffnung wir ſchon berichteten, hat in der Figurenmalerei das Soldatentum ſeinen zeitgemäßen Ausdruck in dem Hauptbild des Ehrenſaals gefunden. Es iſt das von der Regierung angekaufte Gemälde des Karls⸗ ruhers Hermann Lentz„Waffen⸗//“, packend in der entſchloſſenen Haltung der vier Soldaten. Dem entſpricht ſeines Meiſters Wilhelm Sauter„Vor⸗ marſch nach dem Weſtwall“ und der machtvolle „Sturmboot“⸗Karton von Wilhelm Vocke. Das Soldatiſche betont auch die Bilbnismalerei in den ſchnittigen Offizierporträts der Karlsruher O. Hagemann und W. tige Kopf eines Stahlhelmträgers in dem vorzüg⸗ 755 Soldatenpoxträt des Mannheimers Karl Edinger würdig anreiht. Im übrigen hat im Porträtſach ein anderer Mannheimer, Paul Lu d⸗ wig, in ſeinem SGelbſtbildnis ein Werk von hohen Qualitäten geſchaffen. In ſeinem Halbakt „Kora“ bringt er mit ſicherem⸗ Pinſelſtrich ein ſchwarzhaariges Mädchen von ebenmäßiger, fein⸗§ getönter Geſtalt. Lebensvoll wirkt auch der Mäd⸗ chenakt von Walther Böckh⸗Heidelberg, der dazu in ſeinem Bauernmädchen das Kindliche ſehr gut zu treffen weiß. In der Bildnisplaſtik tre⸗ ten neben den großen Bildwerken der Karlsruher ſow 88 Karl Egler und Otto Schießler, owie des jetzigen Breiſachers Karl Moritz Schrei⸗ m N5 6 71 zwei Mannheimerin⸗ ner wuchtigen rig mit einem liebens⸗ nen hervor: Helene Rö Hempfing, denen ſich der kan⸗ werten pausbäckigen Bubenkopf Fleiſchmann mit der Porträtbüſte eines ver⸗ kräumten Knaben, einem klugen Frauenkopf und einem überlegen lächelnden jüngen Mädchen. In der Landſchaft, in der Hermann Burte den„Abend bei Zſtein“ zu einer poetiſchen Idylle macht, des Karlsruhers Willi Eglers„Spätherbſt“ 810 namentlich ſein 3— e e 800 ilin iguren anz gro wirkt, ans öpflins „Abendlandſchaft⸗ romantiſch empfunden iſt, be⸗ hauptet Mannheim ſich nicht weniger gut. Hanns Barchfelds„Rotes Haus“ hebt ſich wirkungs⸗ voll von dem blauen Himmel und dem Grün der Bäume ab. Heinrich Merkels„Langenau im Winter“ wirkt überaus freundlich mit dem Son⸗ nenleuchten über der Schneelandſchaft. Alexander Renners„Kirche in Mannheim“, mit dem herbſtlichen Strauch und dem Gedränge der Häu⸗ ſer iſt wie ein Beiſpiel ruhiger Stetigkeit. Zeit⸗ nahe die„Lothringer Ländſchaft““ Walther Eimers mit ihren glatten Häuſern in der ſon⸗ nigen Berglandſchaft und ſeine enggebaute Straße in Metz, während er mit„Agno“ einen leuchten⸗ den Ausſchnitt aus dem Teſſin gibt. Aber die Mannheimer Künſtler ſind auch im Stilleben zu Hauſe: Voll kräftiger Lebensfroheit Heinrich Merkel mit ſeinen Früchten und bauchigen laſchen, Ludwig Straub mit einem großen Gebinde farbigſchöner Gartenblumen. und Richard Papsdorf, deſſen Gladiolen von ſtarker Leucht⸗ kraft ſind. Arthur Srimm⸗Mudau geſellt ſich ihnen in dem„Hagdſtilleben mit Selbſtbildnis“ humorig hinzu. Im Landſchaftsaquarell iſt von den Mann⸗ heimern H. Dochows gut empfundenes„Dorf“ zu exrwähnen. Karl Edinger weiß auf dieſem Ge⸗ biet namentlich mit ſeinen franzöſiſchen Landſchaf⸗ ten alte Erinnerungen aufzurufen. Andererſeits und Grete umfaßt der Heidelberger Landſchafter Alex Dinkel mit ſeinem„Blick über Apollonia“ die weißen Häuſer, das blaue Meer und das felſige Gebirge des Südens. In Heidelberg ſelbſt zeigt Karl Schropp den Winter am Neckar, mit den an den Strand gezogenen Booten, in geſammelter Kraft. Sein„Garten im Vorfrühling“ mit dem Haus im Sonnenſchein iſt ganz Lenzverheißung. Wink⸗ ler⸗Dentz erfüllt ſeine„Landſchaft im Odenwald“ mit zarter Heimatwärme. Der Odenwaldmaler Arthur Grimm zeigt dafür den„Kurfürſtlichen Garten in W in holder Verträumtheit und die„Landſchaft bei Bühl“ in der Stille der Dämmerung. So kündet auch in dieſer Kriegsausſtellung das Kunſtſchaffen am ganzen Oberrhein von der wäh⸗ renden Liebe zur Heimat und zu ihren Menſchen. Albert Herzog. Geheimrat Profeſſor Dr. Gerhart v. Schulze⸗ Gaevernitz f. Im 79. Lebensjahr ſtarb der be⸗ kannte frühere Nationalökonom der Aniverſität Freiburg, Geheimrat Prof. Gerhart v. Gchulze⸗ Gaevernitz. 1893 wurde er ao. und 1896 o. Profeſſor in Freiburg. 1922 legte er ſeine Profeſ⸗ ſur nieder, um ſich ganz ſeinen Forſchungen wid⸗ men zu können. Schon ſeine erſten Veröffentlichun⸗ gen über die ſozialen Fragen und die engliſchen Löſungsverſuche erregten in Deutſchland Aufſehen. Sein Lebenswerk galt der Erforſchung der angel⸗ ſächſiſchen Welt, ihrer Wirtſchaft und ihrer geiſtes⸗ geſchichtlichen Grundlage. gwei Bücher H. St. Chamberlains werden demnächſt in N Sprache erſcheinen, und zwar die beiden Werke„Richard Wagner“ und„Das Drama Richard Wagners“. Der Rundfunk am Mittwoch: Reichsprogramm: 10.10—11 Uhr: Komponiſten im Waffenrock. 12.35—12.45 Uhr: Der Bericht zur Lage. 12.45—14 Uhr: Oper, Operette und Tanz. 14.15—14.45 Uhr:„Beſchwingte Weiſen“ des deutſchen Tanz⸗ und Anterhaltungsorcheſters. 15—15.30 r: Wenig Bekann⸗ tes von Albert Lortzing. 16—17 Uhr: Otto Dobrindt 17.50—18 Uhr: Das Buch dex Zeit. 18.30 bis 19 Uhr: Der. 115609 19.—19.15 Ahr: Wehr⸗ machtsvortrag. 19.15—19.30 Uhr: Frontberichte. 20.15 bis 21 Uhr: Unterhaltung um„Sommerſonne Wind und Stern“. 21—2 Uhr: Eine bunte Stunde.— Deutſchland⸗ ſender: 17.15—18.30 Uhr: Wilhelm Kienzl. R. Strauß. Ceſar Franck. Leitung: Hans Weisbach. 20.15—21 Uhr: Schubert⸗Quartett d⸗Moll(Der Tod und das Mädchen). 21—22 Ausleſe ſchöner Schallplatten, Opern, Kon⸗ zert und Soliſtenmuſik. dirigiert. Tagung des Marine-Iandesverbandes Sudwest Der Landesverband Südweſt im NS⸗Deutſchen Marinebund hielt in Anweſenheit des Bundesführers Konter⸗ admiral Klüpfel im Saale der„Neuen Pfalz“ in Offenburg eine Verbands⸗ tagung ab, auf der die geſamten badiſchen ſowie ein Teil der württembergiſchen Marinekameradſchaften vertreten waren Der ſtellvertretende Marine⸗Landesführer Süd⸗ weſt, Kamerad Elemens⸗Stuttgart, konnte unter den Gäſten auch Kreisleiter Rombach begrüßen. Der Bundesführer ſprach nach einem Gedenken an die Gefal⸗ lenen über Geſchichte und Entwicklung der oͤͤeutſchen Seegeltung ſowie über die Auf⸗ gaben des Bundes und der Marine⸗Kame⸗ raöſchaften, während ſich der ſtellvertretende Landesführer über die Belange des Landes⸗ verbandes verbreitete. Nach der Ausſprache wurde die Tagung mit dem Gruß an den Führer geſchloſſen. Blick auf ludwigshafen Selbſtmörder verurſacht eine Exploſion. Ein 76 Fohre alter Mann drehte in ſeiner Wohnung den Gashahn auf, um ſich zu vergiften. Das aus⸗ ſtrömende Gas drang durch/die Türen in das Haus. Als ein Junge eine— anzündete, erſolgte eine Exploſion. Der Brand konnte durch die Feuer⸗ löſchpolizei ſchnell gelöſcht werden. Es entſtand Sachſchaden. Der älte Mann erlag der Gasver⸗ giftung. Vor Ankauf wird gewarnt. Bei— P50 4 95 angelegten Einbruch in der Jahnturnhalle loch Wurde ein Radio, Marke„Saba ren), ein Grammophon mit einer größeren Zahl von Schallplatten, eine Anzahl Flaſchenweine, ein erheblicher Poſten Rauchwaren und (Römer) entwendet. Die Diebe werden wahr⸗ ſcheinlich verſuchen, das Diebesgut durch Verkau oder Tauſch an den Mann zu bringen, wesha vor Ankauf gewarnt wird. Gachdienliche Mit⸗ teilungen, die auf Wunſch vertraulich behandelt werden, nimmt die Schutzpolizei⸗Dienſtſtelle Haß⸗ loch entgegen. wei Weſtmärker als Preisträger. ei ein — der Malsian perwoun ausgeſchriebenen literariſchen Preisausſchreiben, das alle im Zoll⸗ grenzenſchutz ſtehende Männer zur Teilnahme auf⸗ rief, wurden die zwei eingereichten Arbeiten, ein Gedicht„Zollgrenzſchutz wacht'“ und ein Lied Fell⸗ grenzſchutz iſt immer bereit“ mit jeweils dem rit⸗ ten Preis ausgezeichnet. Verfaſſer der beiden preis⸗ gekrönten Arbeiten iſt der Weſtmärker Georg Mohlen⸗Enkenbach, zur Zeit Zollgrenzſchug. wü rend den Satz des breisgekrönten Liedes Polize Revier⸗Oberwachtmeiſter Peter Hohwi ller⸗ Ludwigshafen beſorgte. Heidelberger auerschnitt Deutſch⸗ſpaniſche Arbeitstagung. Im Königs⸗ ſaale des Heidelberger Schloſſes wurde am Mon⸗ tagvormittag mit einer feſtlichen unter Mitwirkung des ſtädtiſchen Orcheſters die Arbeitstagung deutſcher und ſpaniſcher Studenten⸗ führung eingeleitet. Keichsſtudentenführer Dr. Scheel, der die ſpaniſchen Güſte und beſonders den ſpaniſchen Studentenführer Nationalrat Va l⸗ carcel herzlich willkommen hieß, erinnerte an die gaſtfreundlichen Tage, an denen er ſelber in Spanien Einblick nehmen konnte in die Arbeiten zum Aufbau des neuen Spanien. Er teilte mit, daß Heidelberg Mittelpunkt für die Arbeitstagun⸗ den der Studenten des neuen Europa werde und die deutſch⸗ſpaniſche Tagung den Auftakt dazu bilde. Auch Valcarcel fand in ſeiner Erwiderungs⸗ anſprache herzliche Worte der Freundſchaft der beiden Nationen. Wie Spanien für ein großes freies Spanien kämpfe, ſo wünſche er Deutſchland den Sieg und damit die Rettung Europas vom Bolſchewismus. Mit einem„Sieg Heil!“ auf Ge⸗ neral Franco und Adolf Hitler ſchloß der Reichs⸗ ſtudentenführer die Eröffnungskundgebung, der in den nächſten Tagen die Ausſprachen der Arbeits⸗ tagung im Langemarckhaus folgen. Aniverſitätsfechtmeiſter Robert Bittler, der— als alter Ruderer, Sportler und gäger bekan wär, iſt im Alter von 69 Jahren geſtorben. Er hat lange Jahre die Fechtſchule der Aniverſität Heidelberg geleitet. Tauſende von Studenten ha⸗ ben bei ihm Fechtunterricht genoſſen. Er war Mit⸗ gründer der Heidelberger Rudergeſellſchaft und hat um die Jahrhundertwende hier und auswärts zahl⸗ reiche Siege im Vierer und Zweier ohne Steuer⸗ mann gewonnen. Streiflichter auf Weinheim U Weinheim. Die kürzlich ins Leben gerufene Deütſch ⸗ italieniſche Geſellſchaft Mannheim⸗Heidelberg wird im ufe des Jahres auch in Weinheim künſtleriſche Veran⸗ ſtaltungen durchführen. Es ſind Sinfonie⸗ und Chorkonzerte, Kammermuſik uſw. vorgeſehen.— In der Zeit vom 12. bis 18. Juli wurden in Wein⸗ heim folgende Ehen geſchloſſen: Albert Jak. Roh⸗ leder, Koblenz, mit Margarete Kirchner, Horſt⸗ Weſſel⸗Straße 8; Karl Kick, Wien. mit Anna Eliſabeth Hördt, Peterſtraße 6) Adam Klumb, Nachtwächterpfad 9, mit Anna Dietz geb. Reichert, Obergaſſe 23. E ——— —— Sport-Machrichten Vom Tschammer-Pokalwettbewerb Von 34 Gauſiegern bereits 24 ermittelt Der weitaus größte Teil der deutſchen Fußzball⸗ aue und Bereiche iſt mit der Eimihelung 3— annſchaft* den weiteren Kampf um den Tſchammerpokal bereits fertig. Von 34 Gauen bzw. Bereichen haben 24 ihren Vertreter ermittelt. Die regionalen Pokalſieger ſind: olſtein Kiel (Secienbarepe LSV Hamburg, TS Roſtock Mecklenburg), Cuxhavener S(0ſthannover), Eintracht Braunſchweig(Südhannover), Hertha⸗ BSc Berlin(Berlin⸗Mark Brandenburg), Viktoria ———— Breslau 02(Niederſchleſien), Tus Lipine(Oberſchleſien), DWM Poſen(Warthe⸗ land), Td Brüx(Sudetenland), MSV Brünn — men⸗Mähren). Vienna Wien(Donau⸗Alpen⸗ and), Bayern München(München⸗Oberbayern), Be Augsburg(Schwaben). 1. F, Schweinfurt Mainfrankenſ, Fc Straubing(Bayreuth). VfR annheim(Baden), Fc 93 Mülhauſen(Elſaßz), Boruſſia Fulda(Kurheſſen), Schalke 04(Weſtfalen). Sportfreunde Eſſen⸗Katernberg(Niederrhein), ZEL Praga Warſchau(Generalgouvernement) und Dres⸗ dner Sc(Sachſen). Der deutſche Meiſter Dresdner ScC wurde jetzt auch Tſchammerpokal⸗Gauſieger von Sachſen. In Planitz wurde der Sc von 8000 Zuſchauern mit 878(373) geſchlagen. nachdem Planitz mit:1 ge⸗ führt hatte.— Das Tſchammervokalſpiel am Nie⸗ derrhein zwiſchen Fortuna in Düſſeldorf und Sport⸗ freunde Katernberg nahm eine Viertelſtunde vor Schluß durch Düſſeldorfer Verſchulden ſein vor⸗ —3 es Ende. Zu dieſer Zeit führte Katernberg 1 6459. Im Sportgau Pommern fiel der Tſcham⸗ merpokalſieg an den LS Pütnitz, der das End⸗ ſpiel gegen Viktoria Kolberg:1(:1) gewann. Gebietsmeisterschatten im ſchwümmen Bei guten äußeren Bedingungen wurden am Samstag und Sonntag im Offenburger Schwimm⸗ bad die Schwimm⸗Meiſterſchaften des Gebiets 21 Baden⸗Elſaß der Hitlerjugend durchgeführt. 180 Zungen und Mädel hatten zu den Meiſterſchaften ihre Nennungen abgegeben. Bei den Jungen war wiederum der Bann 110 am erfolg⸗ reichſten, während bei den Mädeln die Banne 172 Pforzheim und 109 Karlsruhe die meiſten Siege zu verzeichnen hatten. Waſſerballſieger wurde der Bann 746 Mülhauſen mit 4 Punkten vor dem Bann 110 Heidelberg und Bann 738 Straßburg. Ergebniſſe: Hitlerſugend, Klaſſe A: 100 Meter Kraul: 1. Reinhard, Bann 110 Heidelberg,:05,7 Min.; 200 Meter Kraul: 1. Reinhard, Bann 110 Hei⸗ delberg,:35; 400 Meter Kraul: 1. Reinhard, Bann 110 Heidelberg,:48.6; 100 Meter Bruſt: 1. Scherle, Bann 746 Mlhauſen, 21,8 Minuten; 200 Meter Bruſt: 1. Bachmaie r, Bann 110 Hei⸗ delberg,:01,7; 100 Meter Rücken: 1. Dannek⸗ ker, Bann 114 Konſtanz,:24; 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Kraul⸗Staffel: 1. Bann 110 Heidelberg:572. Eagenſtaffel(100, 200, 100 Meter):.Bann 110 Heidelberg::45. Kunſtſpringen: 1. End⸗ ler, Bann 110 Heidelberg(Nikar), 84,74 Punkte. Waſſerbalt: 1. Bann Mülhauſen 4 Punkte; 2. Bann Heidelberg 2 Punkte. Klaſſe B: 100 Me⸗ ter Bruſt: 1. Helmuth(Bann 726 Kehl):34,0. Jungvolk: 100 Meter Kraul: 1. Herter(Bann 172 Pforzheim):20,5. 100 Meter Rücken: 1. Baier(Bann 746 Mülhauſen):32,2. 4⸗mal⸗50⸗ Meter⸗Bruſtſtaffel: 1. Bann 113 Freiburg .50,2 Minuten. 4⸗mal⸗50⸗Meter⸗Kraulſtaffel: Bann 109 Karlsruhe.28,9. Kunſtſprin⸗ gen: 1 Merker, Bann 746 Mülhauſen, 29,27 P. Klaſſe B: 100 Meter Bruſt: 1. JZant(Bann 408 Aeberlingen):43,2. BDM: Klaſſe A: 100 Meter Bruſt: 1. Schirrmann(Bann 172 Pforzheim) :33,7. 200 Meter Bruſt: — Kraul: die Soldatenmannſchaft aus Speyer, die 1. Gchöffel(Bann ſechs Tore 788 Straßburg):25,2. 100 Meter Rücken: 1. Lieb M.(Bann 109 Karlsruhe):30. 100 Meter .. Lieb(Bann 109. Karlrsruhe) 119,3. 4 mal 100 Meter Bruſt: 1. Bann 172 Pforzheim:48,9. Lagenſtaffel(100, 200, 100 Meter): 1. Bann 172 Pforzheim 6137,5. Dungmädel, Klaſſe A: 100 Meter Bruſt: 1. Haug (Bann 114 Konſtanz):38,6. 100 Meter Rücken: 1. Enzle(Bann 113 Freiburg):44,1. ter Kraul: 1..ieb Sonja(Bann 109 Karlsruhe) .33,2. 4⸗mal⸗50⸗Meter⸗Bruſtſtaffel: 1. Bann 109 Karlsruhe:17,8. 3⸗mal⸗50⸗Mtr.⸗Kraul⸗ ſtaffel: 1. Bann 109 Karlsruhe:07,6. Klaſſe B: BM: 200 Meter Bruſt: 1. Singie (Bann 111 Raſtatt):43,6. Jungmädel: 100 Me⸗ ter Bruſt: 1. Dolli(Bann 730 Bühl):49,5 Reichsſportwettkampf der Hitlerjugend: 1. Bann 407 Villingen 2399 Punkte, 2. Bann 406 Bruchſal 2653 Punkte; 3. Bann 731 Emmendingen 2579 Punkte. Einzelſieger: 1. Phil ipp(Bann 407 Villingen) 344 Punkte; 2. Merk(Bann 407 Villingen) 322 Punkte; 3. Stockburger(Bann 407 Villingen) 317 Punkte. Badische Tennismeisterschaften Auf den Plätzen des 1. Tennisklubs Pforzheim wurden am Sonntag die Meiſterſchaften der Hit⸗ lerjugend Baden— Elſaß im Tennis ausgetragen. Die Teilnehmerzahl war beſchränkt, ſo daß nur die Beſten zugelaſſen wurden. An den Meiſter⸗ ſchaften nahmen 20 Jungen und 12 Mädchen teil. Es gab im allgemeinen kecht gute Leiſtungen. Die Gebietsmeiſter konnten erſt nach harten Dreiſatz⸗ kämpfen ermittelt werden. Der letztjährige Ge⸗ bietsmeiſter Zimmermann mußte nach drei Sätzen ſeinen Titel an Eberhard Pfäffle vom Bann 111 Baden⸗Baden abgeben. Im Doppel wurden Zimmermann— Sönning ⸗ Mannheim Meiſter. Zweiter Gebietsmeiſter im Doppel wur⸗ den Pfäffle⸗Pottaß vom Bann 111 bzw. Bann 113. Bei den Mädchen wurde Kaſſube vom Bann 172 Pforzheim Gebietsmeiſterin vor Maria Lang vom Bann 171 Mannheim. Das Doppel ge⸗ wannen Kaſſube⸗Heckner, Bann 172 Pforz⸗ heim, vor Marga Lang⸗Benshauſen, Bann 171 bzw. 738 Straßbürg. HJ-Gebietsmeisterschaften im Fußball und Handball n Freibur wurden über das Wochenende die Gebietsmei kerſcha ten des Gebiets Baden— Elſa im Fußball und Handball entſchieden. Im Fußball⸗ endſpiel ſtanden ſich der Bann 746(Fc Mülhauſen) und der Bann 405(FC Tiengen) gegenüber, Erſt in der Verlängerung gelang es den elſäſſiſchen Jungen, mit 2·1 die Gebieksmeiſterſchaft zu er⸗ ringen. Die Mülhauſer hatten am Vortag den Bann 169 mit:2 ausgeſ Tiengen im Spiel gegen die TS Plankſtadt ein :1 erreicht hatte ünd durch Losentſcheid in das Endſpiel kam. Im Handball waren es ebenfalls vier Mann⸗ ſchaften, die um den ſtrit⸗ ten. Im Endſpiel ſtanden ſich der Bann 109(TV Karlsruhe⸗Rintheim) und der T Schutterwald egenüber, Die Karlsruher ſiegten mit 18:12 über⸗ egen. Der neue Gebietsmeiſter hatte im Vorſpiel TV Wieblingen mit 20:11 ausgeſchaltet, während Schutterwald vorher über TV Freiburg⸗Zähringen mit 11:7 erfolgreich geweſen war. 30 Ludwigshafen— Speyer 625(223) In einem ſchönen Abendſpiel am Wochenende holte ſich die neugegründete Handballmannſchaft der JG einen knappen, aber verdienten 951 de en ei der Pauſe noch knapp mit:2 in Führung lag. Nach dem Wechſel waren die Platzherren klar im Vor⸗ teil und holten ſich auch einen verdienten Sieg. Ihr beſter Stürmer und der beſte Mann des Tages überhaupt— Halbrechte König, der alle erzielte. 100 Me⸗ wigshafen. altet, während der§C Bandes“ Hope II“. Baden geſcheitert Für Badens war die Aufgabe, in der Reichshauptſtadt gegen den vorfährigen Hockey⸗Jugendmeiſter zu gewinnen und ſich damit die Teilnahme am Schlußturnier in Breslau zu ſichern, unlösbar. Das Gebiet in Berlin konnte ſich in letzter Stunde noch durch drei Spieler der vor⸗ jährigen Meiſterelf verſtärken und ſchlug die ba⸗ diſchen Jungen mit:2(:0) Toren recht über⸗ zeugend. Westmark-Turn- und Spielmeisterschaften Gaarlautern war diesmal der Schauplatz der Turn⸗ und Spielmeiſterſchaften des Sportgaues Weſtmark. Im deutſchen Zwölfkampf der Turner ſiegte Anton Schlindwein(TSö Nilvingen) mit 205,1 Punkten vor dem Titelverteidiger Guſtav Zeiner mit 201,9 Punkten. Im gleichen Wettbe⸗ werb der Gau⸗Oberſtufe war Adolf Pohl(TV Schwalbach) mit 203,6 Punkten vor Oskar Steiner (Oiterbach) mit 190,3 Punkten erfolgreich. Im Siebenkampf der Frauen ſiegte Lieſel Hoſan (Ludwigshafen) mit 126,5 Punkten vor Inge Blü⸗ mer(Vfe Dudweiler) mit 120,5 Punkten. In den Sommerſpielen fielen beide Titel wieder nach Lud⸗ Im Fauſtballendſpiel der Männer be⸗ hauptete ſich der Vorjahresmeiſter TS Lud⸗ wigshafen mit 40:27 Punkten gegen den TV 48 Saarbrücken, während im Korbball der Frauen die J G Ludwigshafen ihren Titel gegen den M Saarbrücken und weitere Mannſchaften er⸗ folgreich verteidigte. Lohmann siegt in Frankfurt Die Sportfeld⸗Radrennbahn in Frankfurt a. M. wies am Sonntag mit faſt 20 000 Zuſchauern einen Maſſenbeſuch auf. Im Mittelpunkt des umfang⸗ reichen Programms ſtand das Stunden⸗Steherren⸗ nen um das„Goldene Rad der Stadt Frankfurt“, das ſich Meiſter Walter Lohmann(Bochum) nicht entgehen ließ. Er war allen Mitbewerbern weit überlegen und ſiegte unangefochten mit 68 Kilometer. Schorn und Schindler verdrängten trotz Motorſchaden den Berliner Hoffmann dom zweiten Platz. Im„Kleinen goldenen Rad“ über 50 Kilometer war der Luxemburger Kraus—3 reich und bei den Amateuren kam der Soſſenhei⸗ mer Noß zu zwei Erfolgen im Mal⸗ und Punkte⸗ fahren. Eine Keberraſchung gab es im Frauen⸗ Polokampf zwiſchen Frankfurt 6 Saarbrücken(Puhl⸗Schüßler), ſiegten doch hier die Mädel mit:2(:1) Toren.— Er⸗ gebniſſe: Goldenes Rad von Frankfurt(1 Stunde): 1. Lohmann 68 Kilometer, 2. Schorn 1850 Meter, 3. Schindler 1910 Meter, 4. Hoffmann 2100 Meter, 5. Werner 3000 Meter. Kleines goldenes Rad(50 Kilometer): 1. Kraus 47:40 Min., 2. Weckerling 500 Meter, 3. Noll 1500 Meter, 4. Keßler 3270 Me⸗ ter zurück. Malfahren: 1. Noß(Soſſenheim), 2. Rehmer(Ffm.), 3. Krämer(Ffm.), 4. Heipeter (Soſſenheim). unktefahren: 1. Noß 21 Punkte, 2. Heipeter 17., 3. Krämer 7 P. Ausſcheidungs⸗ fahren(98): 1. Caſpary(81), 2. Eckel(287), 3. Lang(81). Radpolo(Frauen): Saarbrücken (Pühl⸗Schüßler)— Frankfurt(Braun⸗Pe⸗ ters),:2(:). 8 Ripaton gewinnt„deutschen Alpenpreis“ Die München⸗Riemer Rennwoche, die am näch⸗ ſten Sonntag mit der Entſcheidung des„Braunen ihren Höhepunkt erreicht, wurde am Sonntag eröffnet. Der erſte Tag wies als Haupt⸗ ereignis Deutſchlands längſtes und wertvollſtes Hindernisrennen, den„Heutſchen Alpenpreis“ (50 000 Mark, 7000 Meter), auf, zu dem ſechs Pferde geſattelt wurden. Chriſtian Webers„Ri⸗ paton“ mit 8. Unterholzner als Reiter kam am beſten über die 23 Hinderniſſe und ſiegte mit drei Längen vor dem aus Verlin entſandten/„Laſt Zwei weitere Längen zurück kam„Sa⸗ Braun⸗Peters) und trap“ auf den dritten Platz. „Tubaner“ und„Satrap“ hatten anfangs abwech⸗ „Laſt Hope II“, ſelnd die rung, während„Ripaton' ſtets an vierter Stele lag. Eiſt im Einiäufbogen brachte Anterholzner ſein Pferd mühelos nach vorn, ging ſchon als Erſter über den letzten Sprung und ſiegte leicht.„Tubaner“ und„Herzas“ endeten weit ab⸗ geſchlagen, während„Läufer“ angehalten worden war. Deutſcher Alpenpreis(50 000 Mark, 7000 Mtr.): 1. Chr. Webers„Ripaton“(J. Anterholzner), 2. „Laſt Hope 11“(W. Wolff), 3.„Satrap“(H. Byhr), 4.„Tubaner“, 5.„Herzas“, ferner„Läufer“(ange⸗ halten). Lg. 3— 2—.— W. Tot.: 14, 12, 12, 13:10. EW.: 32:10. Heimblick gewann„Silbernes Pierd“ Aus dem durchweg hervorragend beſetzten Sonn⸗ tagsprogramm des Union⸗Clubs in Hoppegarten ragten mit⸗dem„Silbernen Pferd“ und der„Gol⸗ denen Peitſche“ zwei Prüfungen heraus, die ein überaus ſtarkes Intereſſe unter den Pferdefreunden der Reichshauptſtadt fanden. Das erſtgenannte Steherrennen, das auf eine über undertjährige Geſchichte zurückblickt und bereits 1832 gegründet wurde, endete mit ſeinen 50 000 Mark an Preiſen als wertvollſtes Ausgleichrennen mit einem über⸗ legenen Sieg des 8„Heimblick“. Der Hengſt, im Beſitz des Stalles Burg⸗Schlitz und aus der Zucht des verſtorbenen Staatsrats von Staußz, gewann ſpielend mit vier Längen von Pfiffikus „Kopipa“,„Baumkuchen“ und„Ausblick“.— Die vielgeſchätzte Fliegerprüfung, das über 1200 Meter auf der Geraden führende Rennen um die„Gol⸗ dene Peitſche“ war mit 5 Pferden beſetzt und en⸗ dete mit dem Gieg der in Wien beheimateten Stute „Caxamelle“, die überaus ſicher gegen„Fi⸗ aro“,„Korallenkette“ und dem überraſchend ſchwa⸗ en Sürohen„Plyhing Call“ gewann.„Peperl“ (O. Schmidt) konnte am Rennen nicht teilnehmen, da er am Start reiterlos wurde. Die Einſätze wur⸗ den zurückgezahlt. Wirtsckkefts-Neſdungen Mannheimer Handeismeldungen C. G. Mater Ach Mannheim Bei dieſer Schiffahrts⸗ und Speditionsgeſell⸗ ſchaft(AK 500 000) zeigte ſich 1942 ein An⸗ ſteigen des Rohertrages auf 0,44 Mill. 4. Nach Verrechnung der Aufwendungen einſchl. auf 65 000 (27 000)& erhöhter Abſchreibungen und nach Zu⸗ weiſung von 2500(13 000) an Rücklagen wird ein unv. Reingewinn von 25 000 ausgewieſen, der alſo auf unv. 5 v. H. Dividende abgeſtellt iſt. In der Bilanz iſt das Anlagevermögen ſtark, auf 1,11 gewachſen,——— mit 0,72 etwas geringer geworden, während andererſeits die Ver⸗ bindlichkeiten um rund 140 000% zunahmen und die Wertberichtigungen zum Anlagevermögen auf rund 589 000„ anwuchſen.— Aus dem Auſſichts⸗ rat iſt Direktor Rüdiger Gchmidt ausgeſchieden, den Vorſitz übernahm Generaldirektor Bergaſſeſſor Ernſt Baskühl. Eiſenhof Ach für Eiſen⸗Röhren⸗ und Metallhändel, Mannheim Nach dem Bericht des Vorſtandes war der Ge⸗ ſchäftsgang im Jahre 1942 weniger lebhaft als in den vorangegangenen Kriegsjahren. Außer den Verbindlichkeiten aus Ausſtellung eigener Wechſel beſteht ein Wechſelobligo in Höhe von 219 615.84 /, das ſich ſeln zuſammenſetzt, die zum Diskont weitergegeben ſind. Aus dem Gewinn von 134 782.45/(i. V. 67 000) wird wieder eine Dividende von 4 v. H. auf 800 000 Grundkapital ausgeſchüttet, 100 000 der freien Reſerve zugewieſen und 2728& vorgetragen. aus normalen Kundenwech⸗ Augemeine Wirtschaftsmeldungen Die Lage am Getreidemarlrt Die Anregungen zur Umſatztätigkeit am Brot⸗ etreidemarkt nehmen zu. Die Ernte iſt nunmehr n vollem Gange, was insbeſondere bei. Roggen zutrifft. der Schnitt der Wintergerſte wird wohl beendet ſein. Die Angebote in Wintergerſte waren allerdings nicht groß, da die Landwirtſchaft mit der Bergung der übrigen Halmernte vollauf be⸗ ſchäftigt iſt, und der Gerſtendruſch infolgedeſſen etwas zurückgeſtellt werden mußte. Sommergerſte kann noch nicht zu Angebot kommen, da der Schnitt noch hat. Für Hafer neuer Ernte beſteht noch kein Inter⸗ eſſe; in einzelnen Gebieten der Umgebung wurde zwar Hafer in kleinem Umfange geerntet. In der Mannheimer Amgehung, der Vorder⸗ pfalz und der Rheinebene hat auch der Schnitt von Weizen eingeſetzt; die geernteten Mengen zei⸗ 7 in Ausſehen und Hektolitergewicht ſehrgute ualitäten. In Roggen wurden Abſchlüſſe per Oktober in Schiffsware getätigt. Am Mehlmarkt iſt Weizenmehl, Type 1050, weiterhin gut gefragt. Die Nachfrage kann aus den vorhandenen Beſtänden beliefert werden. Brotmehl iſt kaum noch angeboten und wird von den Mannheimer Mühlen als Roggenmehl zur Ab⸗ f elangen. Für Roggenmehl von ſüddeut⸗ ſchen uhlen liegen kaum Angebote vor; auch norddeutſche Offerten waren 9 ausreichend, den vorhandenen Bedaͤrf zu decken. an erwartet hier, eventuell in Form von zuſätzlichen Vermahlungs⸗ kontingenten, im Verlauf der nächſten Woche wei⸗ tere Angebote. Der Rauhfuttermarkt iſt durch die in vollem Gange befindliche Halmfruchternte etwas ruhiger geworden. Die Anlieferungen von Heu ſind geringer geworden. Der zweite Schnitt von Heu verſpricht gute Ausſichten. Altes Stroh kam nicht mehr an den Markt, während neues Stroh nicht zu Gebot kam. Neue Bestimmungen für orthopädisches Maßschuhwerk Die Gemeinſchaft Schuhe veröffentlicht im Reichsanzeiger Nr. 168 vom 22. Juli 1943 eine Anweiſung Nr. 6/43, nach der die Herſtellung von orthopädiſchem Maßſchuhwerk für eine beſtimmte 7 9 5 durch den Reichsinnungsmeiſter des chuhmacherhandwerks im Einvernehmen mit der Gemeinſchaft Schuhe ganz oder teilweiſe verbo⸗ ten werden kann. Das Verbot kann auf einzelne Betriebe beſchränkt werden. Die Ermächtigung be⸗ zieht ſich nich t auf die + von orthopädi⸗ ſchem Maßſchuhwerk für Kriegs⸗Einſatzgeſchädigte, — Wehrmachtsangehörige, Luftkriegsbetrof⸗ ene und ſb unfallbeſchädigte Zivilperſonen, die nach Abſchluß des Heilungsprozeſſes orthopädiſches Schuhwerk erhalten ſollen. Sie finden keine Anwendung auf Repara⸗ turen aller Art. Der Reichsinnungsmeiſter kann mit Zuſtimmung der Gemeinſchaft Schuhe Auf⸗ tragsverlagerungen vornehmen; bereits beſtehende Vorſchriften über Auftragsverlagerungen werden hiervon nicht berührt. Dieſe Anweiſung tritt am 24. Juli 1943 in Kraft. 8 Klein, 8& Becker AG, Frankenthal (Pf). Die Ac kündigt laut Reichsanzeiger Nr. 170 vom 24. Juli 1945 ihre 5prozentige Teilſchuldver⸗ ſchreibung, Anleihe von 1938, zur Rückzahlung zum Nennwert zum 1. November 1943. Es ſoll dem⸗ nächſt den Inhabern der gekündigten Teilſchuld⸗ verſchreibungen ein Angebot zum Umtauſch in Stücke einer neuen aprozentigen Teilſchuldverſchrei⸗ bungsanleihe unterbreitet werden. — ee, Wasserstandsbeobachtungen: Rheinpegel: 25. 26. 27. Rheinpegel: 25. 28. 27 ſel en 2,56 Mannheim Rhein—— 5 8,30 3,26 3,18 Breiſach 2,81 2,31 2,25 Kaub 2,11 2,10 2,06 Kehl 3,01 3,00 2,95 Köln——— Straßburg 2,85 2,82 2,79 Neckar⸗Pegel: Maxau 4,43 4,39 4,35. Mannheim 3,18 3,13 3,08 FAMILIEN-ANZElGEN Zur grogen Freude meiner Eltern Meyer geb. Gscheidlen, zur Zeit Albrecht- Krankenhaus (Bethesda), Stuttgart-S, Hohen⸗ heimer Straße, Dipl.-Ing. Alfred Meyer, Stuttgart-O, Schellberg- straße 9, bin ich am 24. Juli 1943 gesund und kräftig ins Leben Lingetreten. Monika Meyer. Statt Karten! Für die uns zurVer- mählung erwies. Aufmerksam- keiten danken wir herzlich. Bduard Kostmann u. Prau Hilde- gard geb. Stöckl. Mannheim. E 7, 29. St1485 Statt Karten! Für die uns anläß- lich unserer silbernen Hochzeit erwiesenen Aufmerksamkeiten u. Blumenspenden sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Kari Stöckl u. Frau Elise geb. Reitermann. Mannheim, H 7, 29. St1484 eeeee Tief erschüttert und hart traf uns die unkaßbare Nachricht. daſf unser lieber. braver. hoffnungsvoller. einziger Sohn und Enkel stud. jur. Karlheinz Backhaus Feldwebel und Offiz.-Anwürter einem Grenadier-Regiment in den schweren Kämpfen bei Orel in treuer soldatischer Pflichterfül- Iuns im blühenden Alter von 23 Jahren den Heldentod erlitten hat. Mit militärischen Ehren wurde er auf einem Heldenfriedhof zur letz- ten Buhe gebettet. Mannheim(H 4. 27). 25. 7. 1943. In tiefer Trauer: Luise Backhaus Witwe geb. Ar⸗ nold: Gottiried Arnold. Wir bitten. von Beileidsbesuchen abzusehen. Plötzlich und' unerwartek. viel zu krüh. hat mein lieber, unvergeß- licher Mann. unser auter. treusor- gender Vater. unser lieber Bruder. Schwager und Onkel. Herr Fabrikant Wilhelm Niderehe am Sonntagmorgen für immer die Ausen geschlossen. Mannheim, den 25. Juli 1943. Käfertaler Straße 162 In tiefem Schmerz: Frau Dörthe Niderehe geb. Kemm: Gerda Niderehe; Gisela Nider- ehe. Metz: Liselotte Niderehe: Familie Ludwis Niderehe. Mar- bura/ Lahn: Familie Willy Blei- feld. Kassel. nebst allen An⸗ verwandten. Die Beisetzung erfolat in Marburg- hn.— Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Auch wir betrauern den Verlust unseres allzeit arbeitsfreudigen. vorbildlichen und für das Wohl seiner Untergebenen stets besors- ten Betriebsführers. Die Gefolaschaft der Fa. helm Niderehe. Mannheim. Wil⸗ Amtl. Bekanntmachungen Verteilung von Frischobst. Am 26. 7. 43 erhielten die Verkaufs- stellen 21— 63 Zuweisung. Am 27. 7. 1943 kommt das auf dem Großmarkt eintreffende Obst an die Markthändler zur Verteilung. Städt. Ernährungsamt Maunheim VERSTEIGERUNCEN Unser lieber Junge Hans Kerkow Soldat in einem Gren.-Regt. ist im Osten gefallen. Mhm.-Neckarau. den 25. Juli 1943. Mönchwörthstraße 53. In tiefer Trauer: Maria und Ernst Kerkow: die Geschwister Grete und Bernhard Kerkow. Todes-Anzeise Durch einen tragischen Unalücks- fall in treuer Pflichterfüllung Wurde unsere liebe. treusorgende Mutti. herzensgute Tochter. Schwe⸗ ster. Schwägerin und Tante. Frau Rosa Scheurer geb. Heinrich am 23. 7. 43 im blühenden Alter von 29 Jahren rasch und unerwar- tet aus unserer Mitte gerissen. Mannheim. den 25. Juli 1943. Rheinhäuserstraße 20 In tiefstem Schmerz: Heidi und Erna. Kinder: Eltern und Geschwister. Beisetzung findet am Mitt⸗ Wwoch. 28 Juli. mittags 2 Uhr. ab Leichenhalle statt.— Von Bei⸗ leidsbesuchen bitten wir abzusehen. Mit den Angehörisen trauern der Betriebskührer u, die Getoleschaft des Bahnhois Mannheim HHbf. um die Heimsegangene. Detektiv Meng. Mannheim, B 6. 2. St1222 Ruf 202 68 u. 202 70. Versteigerung Roy. Die nächste Auktion findet am Mittwoch, dem 4. August 1943 statt. Beachten Sie die kommenden Anzeigen! 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Der Vorverkauf für diese Vorstellungen findet statt: Im Ufa-Palast und in der Alhambra montags für die Tage bis einschliegl. Mittwoch; dieüstags für die Tage bis ein⸗ Schließl. Donnerstag; mittwochs für die Tage bis einschließl. Frei- tag u. in allen drei Ufa-Theatern ab donnerstags für die Tage bis einschließl. Sonntag.. Die Vor- verkaufskassen sind tägl. durch- gehend ab 11.30 Uhr geöffnet. Ufia-Palast. 2. Wochel 14.15, 16.30, 19.00 Uhr:„Der Hochtourist“ mit Joe Stoeckel, Trude Hesterberg, Jos. Eichheim, Charlott Daudert. Jugendliche nicht zugelassen! Uia-Alhambra. 2. Wochel 11.00, 12.30, 14.30, 17.00 u. 19.30 Uhr: „Abenteuer im Grandhotel“ mit Carola Höhn, Maria Andergast, Wolf Albach-Retty, Hans Moser. Iugendliche nicht zugelassen! Ufa-Schauburg. 2. Woche! 14.00, 16.30, 19.00 Uhr:„Die Junpiern vom Bischoisberg“ mit Carla Rust, Hans Brausewetter, Lina Carstens, Max Gülstorff. Jugend- liche ab 14 Jahren zugelassen! Capitol, Waldhofstr 2. Ruf 52772. „Fahrt ins Abenteuer“, Ein fröh⸗ licher Berlin- Film mit Winnie Markus, Hans Holt, Paul Kemp. Neueste Wochel Jugend zugelass. Gloria-Palast Seckenheimer Str 13 Ah heute:„Fahrt ins Abenteuer“ mit Hans Holt, Winnie Markus, Paul Kemp, Lucie Englisch. Neueste Wochenschau, Beginn: .40,.00,.20. Jugend zugelass. PALI- Tageskino(Palast-Licht- spiele) spielt tägl. ab 11 Uhr vorm. Ab heutel-„Mit Büchse und Lasso“. Ein spannender Jagd- expeditionsfilm. Jugend ist zu- gelassen und zahlt von 11.00 bis .00 Uhr halbe Preise. Beginn: 11.00.00..00..00 u..30 Uhr. VERMISCHTES Wer nimmt als Beiladg. 1 Klavier v. Mhm. n. Stuttgart-Feuerbach mit? Ang.: Ex.-Böttger-Str. 13, Pt. Die Dame, die am Samstagabend aus dem Schrank in der Damen- toilette„Pschorr-Bräu“ die seid. Damenwäsche gestohlen hat, ist erkannt und wird dringend auf. gefordert, die Wäsche solort ab⸗ Zugeben, andernf. Anzeige erfolgt. Lichisvielhaus Müller Mittelstr. 41 Der große Erfolg! Wir verlängern bis Donnerstag: Marika Rökk. 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Konzertgemeinschaft blinder Künstler„Südwestdeutschland“. KONZERT-KAFFEES Palast-Kaffee Rheingold, 1000 Sitz- plätze, das sehenswerte große Konzertkaffee Ee„otiortanach. mittags u. abends Max Adn mit seinem prominenten Orchester VERKAUFE Film-Palast. Neckarau, Friedrich Straße 77..15 und.30 Uhr, Bis Donnerstag verlängert:„Tra- gödie einer Liebe“ mit Benia- Büino Güe 1 oval. Tisch m. Marmorplatte 60.—, 2 Polsterstühle à 10.—, 1 Volieère, 601009150. zerlegbar, 50.—, ein schöner, gepfl. Gummibaum 40. zu verk. U 4, 11, Souterrain. Inhaber: Kurt Schmid Fernsprecher Nr. 216 58 und 59 ühneruuge, Hornnaut, Warzen beseitigt unfehlbot Sichefweg Nur echt in der ſube u. mit Sarantieschein. rube 60 pig. Sicherwe9 Zu haben in den Fachgeschäften