Neue Mannheimet Seitung Mannheimer Neues Tageblatt Erſcheint wöchentlich smal Bezugspreiſe: Srer Haus monati.70 und 80 Pig Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk. durch die Poſt.70 Me zuzügl 42 Pi Beſtellgeld Abbeſtellungen bis ſpäteſtens 25 für den tolgenden Mona: Eimelpreis 10 Pf. Anzeigenorette: Rach der lewetls gültigen Anzeigenpretstiſte gur gent Preisliſte Rr 18 Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſtimmten Plätzen und für ferumündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim Freitag, 13. Auguſt 1943 Funkmeldung der NM3. + Berlin, 18. Auguſt. Im Raum ſüdlich des Ladoga⸗ ſees haben die wochenlangen harten Kämpfe, die den Sowjets überaus hohe Verluſte, aber nicht die geringſten Erſolge brachten, zunächſt einmal ihr Ende gefun⸗ den. Das Oberkommando der Wehrmacht legt dieſe Kämpfe im Wehrmachtsbericht als dritte Abwehrſchlacht, die vom 22. 7. bis 6. 8. 1043 dauerte, geſchichtlich feſt. Schon die beiden vorausgehenden Abwehrſchlachten, deren erſte als Herbſtſchlacht des vergan⸗ genen Jahres vom 4. 0. bis 2. 10., und die zweite, die als Winterſchlacht vom 12. 1. bis 5. 4. 43 zu bezeichnen iſt, dehnten ſich in faſt ununterbrochenen Kämpfen über chen und Monate aus. Man erſieht hieraus, welche Bedeutung der Feind einem Durch⸗ bruch durch die deutſchen Stellungen ſüblich des Ladoga⸗Seeg beimißt. Bereits die bei⸗ den erſten großen Offenſiven, die er mit dem Ziele öieſes Durchbruchs begann, wur⸗ den von den tapferen deutſchen Verteidigern blutig serſchlagen. Seit Anfang Juli waren bereits wieder ſtarke Bereitſtellungen und Truppenver⸗ ſchiebungen des Feindes zu beobachten, die auf einen neuen Verſuch hindeuteten, un⸗ ſere Abwehrfront zu erſchüttern. Die Maſſe der friſch herangeführten Infanterie⸗ und Panzerverbände liet darauf ſchließen. dab es den Bolſchewiſten nicht allein darauf an⸗ kommen werde, ihre Front bei Orel durch eine Offenſive im Norden der Oſtfront zu entlaſten. Als Ziel ihres neuen Großanariffs ſchwebte ihnen uun offenbar ein entſchei⸗ dender Durchbruch durch die deuiſchen Li⸗ a1 vor, der zu einem Anfrollen und da⸗ mit zum menbruch unſerer ˖ ten im Nordteil der erst ausgeweitet werden ſollte. 5 Die Sowiets hatten aber nicht anit öen deut⸗ ſchen Gegenmaßnahmen gerechnet, die mit der notwendiaen Gründlichkeit getroffen werden konnten. Als am 22. Juli der Feind ſeine Offen⸗ ſive gegen die Oſt⸗ und Nordfront der deut⸗ ſchen Stellungen ſüdlich des Ladogaſees mit 21 Schützendiviſionen und mehreren Schüt⸗ zenbrigaden, zwei Panzerbrigaden zehn Panzerregimentern, 82 Salvenge⸗ ſchützbatterien und mehreren Granatwer⸗ fer⸗Regimentern begann, eine Offenſive, die er im übrigen in ſeiner Agitation bis heute verſchwiegen hat, traf er auf eine für und 695 Raum ſüdweſtlich Bjel Verlag Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1—6 Fernſprecher Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſchec⸗Konto Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Manaheim Der SiegamLaboga-See Dreimal verſuckhten es die Sowiers, dreimal wurden ſie geicklagen jeden Fall bereite Abwehr. Trotz ſtärkſter Vorbereitung des Angriffs durch Artillerie, Granatwerfer und Salvengeſchütze, trotz des Einſatzes ungezählter Panzerkampf⸗ wagen ſowie zahlreicher Kampf⸗ und Schlachtfliegerverbände und trotz des mehr⸗ tägigen ununterbrochenen Anſturms ſeiner Infanterie⸗Diviſionen gelang es ihm an keiner Stelle, den erhofften Erſola zu er⸗ zwingen. Unter größten Verluſten an Menſchen und Material waren alle Angriffe ſchon nach fünf Tagen zuſammengebrochen Ihre Hoffnung, doch noch zum Ziele zu kommen, gaben die Sowjets aber noch nicht auf. Drei Tage verwandten ſie dazu, ihre ſchwer angeſchlagenen Verbände zu ſam⸗ meln, aufzufüllen und neue bereitzuſtellen. Am 30. 7. waren ihre Vorbereitungen für einen neuen Durchbruchsverſuch be⸗ endet. Wieder rollten ihre Panzerverbände auf die deutſchen Stellungen zu, wieder lagen un⸗ ſere Grabenbeſatzungen unter dem Bom⸗ benhagel und dem Bordwaffenbeſchuß ihrer Kampf⸗ und Schlachtflieger, wieder ſtürmten die Maſſen der ſowjetiſchen Infanterie gegen die geſchloſſene Abwehrfront unſerer Sol⸗ daten und wieder verbluteten die Bolſche⸗ wiſten im Feuer unſerer Waffen. Nur ei ließen ſich die So⸗ wiets Zeit zur Auffriſchung ihrer Ver⸗ bände, dann warfen ſie am 2. 8. erneut alle verfügbaren Kräfte in die Schlacht, um mit letzter Verzweiflung doch noch zu erreichen, was ihnen die Tapferkeit und — 9 der deutſchen Verteidiger verſagte. In härteſten, mehrtägigen Kämpfen wurden wiederum alle Angriffe des Feindes unter ſchwerſten Verluſten abgeſchlagen. Am 6. 8. ebbte dann dieſe dritte Abwehrſchlacht ſüdlich des Ladogaſees ab, die der deutſchen Führung einen vollen Erfolg brachte, um ſich in den letzten Tagen in kleineren ört⸗ lichen Kampfhandlungen zu verlieren. Die ſeindlichen Pangerkräfte ſind zer⸗ ſchlagen, die ſowietiſchen Infanterie⸗ Diviſionen bis auf wenige Reſte vernich⸗ tet. Allein ſieben Schützen⸗Diviſionen, drei Schützen⸗Brigaden und zwei Stel⸗ lungs⸗Diviſionen ſowie ſämtliche betei⸗ ligten Panzerverbände waren derart zu⸗ ſammengeſchmolzen, daß ſie aus der Front herausgezogen werden mußten. Neun Schützendiviſionen und eine Schüt⸗ zeubrigade konnten nur durch ſtändige Auffüllung einigermaßen kampfkräftig erhalten werden. Die blutigen Verluſte des Feindes werden auf 80—100 000 Mann geſchätzt. Die dentſche Front aber ſteht unerſchüttert. Kann England * Mannheim, 13. Auguſt. Churchill trifft ſich wieder einmal mit Rooſevelt. Zum ſiebenten Male geht der engliſche Premier über den Ozean, um ſich mit„ſeinem großen Bruder“, wie er den amerikaniſchen Präſidenten in weinſeliger Erinnerung an romantiſche Indianerzeiten einmal nannte, zu beſprechen. Und wieder iſt, was bedeutſamer iſt als das Treffen an ſich, Stalin nicht mit dabei. Dabei hat man ihm zweifellos eine Einladung dringlicher Art geſchickt und wäre ſicher auch mit Freuden bereit geweſen, das Zu⸗ ſammentreffen an einem anderen, für den Moskauer Diktator günſtiger gelegenen Ort zu arrangieren, als ihn die Hauptſtadt der britiſch⸗amerikaniſchen Halbkolonie Kanada darſtellt. Aber Stalin iſt heute ebenſo dringend verhindert, wie er damals bei der Konferenz von Caſablanca verhindert war: teils muß er die böſen Deutſchen ſchlagen, teils aber, und das iſt die Hauptſache, möchte er ſich keinesfalls von ſeinen mit allen Waſſern gewaſchenen Bündnispartnern die Hände binden laſſen. Man wird alſo wieder einmal allein ver⸗ handeln— ſehr zum Bedauern und Miß⸗ fallen der engliſchen Preſſe, die nicht ohne Sinn für die politiſche Gewichtsverteilung in der ſeltſamen Partnerſchaft unſerer Gegner reſignierend feſtſtellt, daß„ohne die Sowjets die Konferenz praktiſch nur eine einſeitige Angelegenheit ſei, die infolge⸗ deſſen auch keinen entſcheidenden Wert habe.“ Man ſieht, wie man ſich in England und Schwerste Panzewerluste der Sowiets Unterseeboote versenken 33000 Bxr/ 37 feindbomber bei Tagesangritten abgeschossen Gunkmeldung der N M.) Sührerhauptauartier, 18. Ang. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Während am Kuban⸗Brücken⸗ kopfder Feind ſeine von Panzern und Schlachtfliegern unterſtützten Angriffe weſtlich Krymskaja ohne Erfolg er⸗ neuerte, kam es am Mius und am miti⸗ leren Donez nur zu geringer örtlicher Kampftätigkeit. orod en die Bolſchewiſten mit ſtarken In⸗ terie- und Panzerverbänden auch ſtern wieder an. In ſchweren Abwehr⸗ ämpfen, verbunden mit Gegenangrif⸗ ſen, wurden die ununterbrochenen An⸗ griſſe der Sowiets abgeſchlagen, meh⸗ rere feindliche Kräf vernichtet und ein große Anzahl von Panzern zu⸗ ſammengeſchoſſen. W Auch nordweſtlich Orel und an der und ſüdweſtlich Wiasma lieben ſowjetiſche Angriſſe erfolglos. Südlich des Ladogaſees nahm der Feind nach Herauführung neuer Kräfte ſeine Angriffe erneut auf. Neben ſchweren blutigen Verluſten verloren die Sowjets am geſtrigen Tage an der Oſtfront 380 Panzer. Die Luftwafſe eutlaſtete vor allem im Raum von Bielgorod die Der migglückte ,Spazierflug“ nach Ploesti ine Uk bonber nores d mn anden vorpesteltl/ die rumzuksche Abuchr usr euf der lnt EP. Bakaret, 11. Auguſt. Einige intereſſante Einzelheiten über den mißglückten nordamerikaniſchen Bom⸗ benaugriff auf Rumänien am 1. Auguſt bringt das Bukareſter Morgenblatt „Viatza“. Der Mitarbeiter des Blattes beruft ſich dabei* Stellen, ferner der gefangenen nordameri⸗ kaniſchen Flieger und der feindlichen Rund⸗ funkſender und Zeitungen über die ausführ⸗ liche Vorbereitung des Luftangriffes. Aus den Erklärungen der geſangenen Flieger Gt hervor, daß ſie ſich den Terrorflug über ukareſt und Ploeſti als einen, wenn auch langen, Spagierflug vorgeſtellt hatten, da ſie die rumäniſche Abwehrkraſt für ſehr ſchwach hielten. Die 200 ſchweren Bomber hätten von Bengaſi bis nach Rumänien und zurück über 3000 Kilometer zurücklegen müſſen. Um keine Aufmerkſamkeit zu erregen, nahmen die USA⸗Piloten ihren Flug über das Joniſche Meer bis zux Inſel Korfu, von wo ſie den Abwehrſtellen in Bulgarien, Jugoflawien und Rumänien angekündigt wurden. Dies geſchah am 1. Auguſt, um 10 Uhr vormittags. Ueber Korfu teilten ſich die USA⸗Flie⸗ ger in zwei Gruppen. Der erſte Teil flog nach Oſten über Mazedonien, Bulgarien und Jugoſlawien und überflog die rumä⸗ niſche Grenze bei Turnu Severin, von wo ſich die Bomber über Piteſti und Targoviſte Bukareſt zuwandten. Die Gruppe von Flugzeugen, die die Richtung über garien eingeſchlagen hatte, wurde den ru⸗ mäniſchen Abwehrſtellen angekündigt, als ſie über den Ochrida⸗See flogen. die Erklärungen der zuſtändigen befanden ſich bereits um 10.30 Uhr in Alarmzuſtand. Um 12 Uhr erhielten ſie Befehl, ſich zum Starten bereitzuhalten. Die beteiligten Jagdflieger hatten alle be⸗ reits mehrere Luftſchlachten an der Oſt⸗ front mitgemacht und bedeutende Siege er⸗ rungen. Um 13 Uhr wurden die Jäger verſtändigt, der Feind nähere ſich der Hauptſtadt. Im nächſten Augenblick wurde eine Welle der ſeindlichen Flugzeuge be⸗ enerkt, als ſie in enger Formation auf Bu⸗ kareſt zuflog. Die Zahl der nordamerika⸗ niſchen Bomber, die Bukareſt angreifen wollten, belief ſich auf 40. Nach den erſten Maſchinengewehrgarben der rumäniſchen Jäger fingen je zewei Mo⸗ tore zweier nordamerikaniſcher Bomber Feuer. Nach einem Kampf von 15 Minu⸗ ten erſchien eine ebenſo zahlreiche zweite Welle von ſchweren Bombern, jedoch au dieſe mußten das Feld räumen. Allein au dem Boden der Bukareſter Verteidigungs⸗ zone wurden 13 zerſtörte feindliche Bomber aufgefunden. Bul⸗ Ueber Soſia ließen ſie um 11.46 Uhr de⸗ monſtrativ zwei Bomben fallen. Unter den Angriffszielen dieſer Gruppe befand ſich zweifellos auch die Eröölleitung, die zur Donau führte, und von der die nordamerikaniſchen Preſſeagenturen ge⸗ meldet hatten, ſie ſei zerſtört worden. Die rumäniſchen Jagdflugzeuge, denen die Verteidigung der Hauptſtadt oblieat, ſich nördlich nach Ploeſti, Die Entſchloſſenheit und Zähigkeit der rumäniſchen Jäger hatte die USA⸗Piloten überraſcht. Es gelang, die feindliche For⸗ mation zu zerreißen und ſie dadurch zu zwingen, auf den Angriff gegen Bukareſt zu verzichten. Ein Teil der Formation wandte ein anderer weſtlich nach Roſiori. Dieſe Flugzeuge en ſich dann mit den anderen vereint, um den sweiten Auftrag, d. h. die Bom⸗ bardierung des Erdölgebietes, durchzuführen. 0 Zweifellos wollte der Feind zuerſt eine terröriſtiſche Demonſtration über Bukareſt durchführen, um dann unter dem Eindruck einer Panik in der Hauptſtadt das Gebiet von Ploeſti leichter bombardieren zu kön⸗ nen. Aber die in Bengaſi gemachte Rech⸗ nung ſtimmte nicht mit der von Bukareſt überein. Die wenigen Zielpunkte, die von den USA⸗Bombern in Brand geſteckt wer⸗ den konnten, wurden ſo teuer bezahlt, daß von den in Pe ahee vurüch Flugzeugen weniger als die Hälſte zurückkehrte. Ein Spähtrupp durchquert dle eigene Drahtsperre GK.-Aufnahme: Kriegsberichter Henisch, Atl.,.) kämpfenden Truppen durch vernichtende Schläge gegen ſowjetiſche Pauzerver⸗ bände, Infanterie⸗ und Artillerieſtellungen. In Luſtkämpfen wurden geſtern bei vier eigenen Ver⸗ luſten 91 Sowjetflugzeuge abgeſchoſſen. Auf Szilien kam es zu keinen größeren Kampfhandlungen. Deutſche ampffliegerverbände griffen in der Nacht ſtark belegte Flugplätze des Fein⸗ des an und verurſachten durch Berſtg⸗ und Brandbomben erhebli erſtö⸗ rungen unter den abgeſtellten Flug⸗ ugen und an den Flugplatzanlagen. im Seegebiet bei Catania beſchädigte die Luftwaffe am Tage durch Bomben⸗ wurf einen ſeindlichen Zerſtörer. Bei der Abwehr von Luftangriffen auf das italieniſche Feſtland brachten geſtern dentſche Jäger ſieben Flugzenge zum Abſturz. In den Vormittagsſtunden des 12. Auguſt drangen feindliche Flie⸗ ervekbände unter dem Schutz der olken in das weſtliche Reichsgebiet ein und warfen an mehreren Orten, beſon⸗ ders über Bonn und Bochum, Spreug⸗ und Brandbomben. Die Be⸗ völkerun digungskräfte vernichteten 37 ſeindliche Sursfeas in der Maſſe viermotorige amerikaniſche Bomber. In der vergangenen Nacht flogen einige Jeindliche Störflugzeuge in das Reichsgebiet ein und verurſach⸗ ten geringe Sachſchäden. Ueber den be⸗ ſetzten Weſtgebieten ſchoſſen Nachtjäger — fünf britiſche Bom⸗ 1 8 In der Nacht zum 13. Auguſt griffen deutſche Fus t Einzelziele in Sü d⸗ oſtengland mit Bomben an. Deutſche Unterſeeboote ver⸗ ſenkten in harten Kämpfen im Atlantik und im Mittelmeer ſechs Schiffe mit 33 000 BRT und beſchädigten ein wei⸗ teres durch Torpedotreffer. Heldentod eines kommandierenden General: dnb. Berlin, 12. Auguſt. Am 2. Auguſt griff der Feind die deut⸗ ſchen Stellungen füdlich Orel mit ſtarker Uebermacht an. In den harten, wechſel⸗ vollen Kämpfen ſchlugen ſich die deutſchen Truppen wieder hervorragend, an ihrer Spitze der kommandierende General des 12* eingeſetzten Armeekorps, Gener a 1 der Infanterie Hans Zorn. Wie ſchon im Sommer 1941 als Kommandeur einer Panzergrenadier⸗Diviſion bei der Er⸗ oberuna von Witebſt und im Jahre 1942 als Führer einer Kampfgruppe in Angriff und Abwehr ſüdlich des Ilmenſees wax er ſtets im Brennpunkt der Kämpfe bei ſei⸗ nen Truppen im vorderſter Linie. Am Abend war der Abwehrerſola errungen. In drei Kampftagen hatte das Armeekorps des Generals der Infanterie Zorn 181 feind⸗ liche Panzer abgeſchoſſen, der General ſelbſt aber hatte in den ſchweren Kämpfen den Heldentod gefunden. Denn ſo ſehr England hatte Verluſte. Luftvertei⸗ 154. Jahrgang— Nummer 20⁵ es sick leisten? Amerika unbehaglich unter dem großen ſchweigenden Schatten Stalins duckt! Der Mann, der nicht da iſt, iſt alſo zu⸗ gegebenermaßen der Hauptpartner der neuen Konferenz. Ihm und den Problemen um ihn wird alſo auch das Hauptintereſſe dieſer Zuſammenkunft gelten. Man geht wohl nicht fehl, wenn anan alle dieſe Probleme unterordnet unter den Begriff der„zweiten Front“, genauer ge⸗ ſagt: der Invaſion aufdem euro⸗ päiſchen Kontinent. Dieſes Thema bildet augenſcheinlich den Hauptgegenſtand all der ſeltſamen und in ihren Formen etwas myſteriös erſcheinenden diplomati⸗ ſchen Betriebſamkeit, die in den letzten Ta⸗ gen in Waſhington zu verzeichnen wor: die eilige, in kläglicher Tarnung als„Angel⸗ ausflug“ aufgezogene Reiſe Rooſevelts nach Kanada, die überhaſtete Einberufung des Kriegsrates nach der Rückkehr des Prä⸗ ſidenten, der ſchleunige Aufbruch des britiſchen Botſchafters Lord Haliſar zur Be⸗ richterſtattung nach London und ſetzt ſchliet⸗ lich der überraſchende Entſchluß Churchills, ſelbſt wieder einmal zur Reiſe über den Ozean zu ſtarten. Wahrſcheinlich rechnet man— ob onit Recht oder Unrecht, wird die nächſte Zeit erwei⸗ ſen,— mit einem baldigen Fall der ſizi⸗ lianiſchen Vorpoſtenſtellung der Achſe, und dann müſſen von unſeren Geanern Entſchei⸗ dungen getroffen werden, die über den Charakter einer Expedition gegen eine ſchlecht bewehrte Inſel weit hinausgehen. ſich bemüht, es ſich ſelbſt und ſeinen Bundesgenoſſen einzure⸗ den: eine zweite Front, ſo wie ſie die in den drei Jahren deutſcher Siege geſchaf⸗ fene militäriſche Situation bedingt und der bölſchewiſtiſche Bundesgenoſſe fordert, war weder das Afrika⸗ noch das Sizilien⸗Unter⸗ nehmen. Beide Aktionen ſpielten ſich im Vorfeld der europäiſchen Feſtungswälle ab, und beide werden daher auch von den So⸗ wietruſſen, nicht ohne ſinngemäßen Ber⸗ gleich mit den eigenen militäriſchen Anſtrengungen, nur als höchſt beſcheidene Abſchlagszahlung anerkannt. Bei beiden Unternehmen bat ſich aber auch herausgeſtellt, welches Riſiko eine ſolche wirkliche zweite Front, die ſich nicht mehr gegen mehr oder weniger ungeſchützte Räume und mehr oder weniger beſcheidene Außen⸗Detachements der deutſchen Wehr⸗ macht, ſondern gegen den zum gewaltigſten Feſtungswerk der Welt ausgebauten, waf⸗ fenſtarrenden Europawall und gegen das Gros der kampferprobten deutſchen und ita⸗ lieniſchen Truppen richten müßte, für die Angreifer in ſich ſchließen würde. In Nord⸗ afrika wie auf Sizilien iſt es den Feinden nur dank beſonders günſtiger Verhältniſſe und dank einer ungeheuren Uebermacht, die ſie auf einen beſchränkten Kampfſektor kon⸗ zentrieren konnten, gelungen, zu Erfolgen zu kommen, die, wie jeder Blick in die eng⸗ liſche und amerikaniſche Preſſe beweiſt, keine reine Freude ausgelöſt haben. Bei einem Angriff auf den Kontinent werden aber alle Vorteile, die bisher auf ſeiten unſerer Geg⸗ ner waren, auf unſerer Seite ſein. In England und Amerika weiß man das wohl. und daher ſcheut man das Experiment. Man hat mit Müh und Not eine gewiſſe Stabili⸗ tät der Kriegslage erreicht, die Churchills optimiſtiſche Prognoſen nicht von vorne⸗ herein als Bluff und Lüge entlarvt. Man hat damit auch eine gewiſſe Stabilität der inneren Stimmung in den eigenen Völkern erreicht, die heute, in der vagen und extra⸗ vaganten Hoffnung auf einen Endſieg, zwei⸗ fellos gefügiger und weniger kriſenanfällig iſt als noch vor Jahresfriſt. Man weiß aber, daß ein zu erwartender Mißerfolg des Invaſionsverſuches beides: die militä⸗ riſche Lage im ganzen wie die Stimmung zu Hauſe, ins kataſtrophale Gegenteil um⸗ ſchlagen Jaſſen müßte. Darüber hinaus weiß vor allem England— es hat ja darüber in Afrika Erfahrungen genug geſammelt!— daß eine Invaſionungeheure Blutopferver⸗ langen würde, England aber volksbiologiſch ſich ſolche Blut⸗ opfer einfach nicht leiſten kann. Das Beiſpiel Frankreichs iſt hier eine allzu draſtiſche Warnung. Frankreich hat in Wahrheit ſeinen Sieg im Jahre 1918 mit ſeinem Leben bezahlt. Es hat ſich im erſten Weltkrieg ausgeblutet: der Sieg, den es ſich mit dieſem Blutopfer erkaufte, gab ihm nicht mehr die Kraft zurück, dieſen Sieg auch wirklich zu behaupten. 21 Jahre nach dem Siege, den es ſeinerzeit als den größten ſeiner Geſchichte gefeiert hatte, ging es unter: weil für jenen Sieg die Menſchen gefallen waren, deren Söhne dieſe zweite Prüfung hätte beſtehen müſſen. England iſt in genau der gleichen Lage, in der Frankreich geweſen iſt. Seine Be⸗ völkerungszahl iſt nicht größer als die Frankreichs; es führt genau den gleichen 35——— der vergeblichen Kampf gegen den Geburten⸗ ſchwund, wie ihn Frankreich geführt hat; es ſteht genau vor der gleichen Situation, vor der Frankreich geſtanden hat und die Frank⸗ reich nicht erkannt hat: vor der Gefahr, ſich bei einem Angriff auf den Kontinent ſo hoffnungslos auszubluten, daß ſelbſt ein Sieg Engla vor dem Zuſammenbruch ſeiner völkiſchen und damit auch ſeiner politiſchen-Kraft nicht mehr retten könnte. Bielleicht kann ſich die ungeheuere anima⸗ liſche Lebensvitalität und Lebensgleichgül⸗ tigkeit des ſowjetruſſiſchen Menſchen ſolche Blutopfer erlauben, wie ſie Stalin ſeinen Völkern zumutet: es iſt jedenfalls eines erſtaunlichſten Phänomene der Ge⸗ ſchichte, wie raſch ſich Rußland von den volks⸗ biologiſchen Verluſten des Weltkrieges und der Bürgerkriege, der daraufſolgenden Hungerjahre und der blutigen Maſſakrie⸗ rungsperioden durch die GPu, die gering geſchätzt ungefähr 30 Millionen Menſchen das Leben koſteten, wieder erholt hat. Eng⸗ land kann ſich ſolche Blutopfer nicht er⸗ lauben: ſie wären unerſetzbar, ſo wie ſie für Frankreich unerſetzbar geweſen ſind. Daher möchte England einer Invaſion auf dem Kontinent gerne aus dem Wege gehen. Daher auch ſind die Befürworter zeines„Sieges durch die Luftmacht“, die der Luftwaffe die Hauptlaſt des Krieges zuſchieben und den Sieg durch geſteigerte Luftangriffe auf Deutſchland erringen möchten, ſo überaus rührig, daher erklärt ſich auch der ſteigende Einfluß, den dieſe Theorie bei den maßgeblichen Stellen der engliſchen Kriegsführung gefunden hat. So wenig ſich der Luftkrieg für England ren⸗ tiert, wenn man ihn an den Zielen mißt, die ihm geſetzt ſind, ſo koſtſpielig er im einzelnen im Verbrauch an Menſchen und Maſchinen auch ſein mag, er ſpart England wenigſtens die Maſſenopfer an unerſetz⸗ — Blut, die ſonſt unausweichlich wür⸗ en. Aber freilich: es fragt ſich ſehr, ob Sta⸗ lin für alle dieſe Argumente Verſtändnis hat. Seinem bisherigen Verhalten nach iſt dag mehr als zu bezweifeln. Stalin hat ſeine Waagſchale bis über den Rand gefüllt mit dem Blut des ruſſiſchen Volkes; er müßte nicht der unempfindliche Deſpot und Rechner ſein, der er iſt, wenn er nicht von England ein gleiches forderte. Das iſt der Alporuck, der auf England laſtet, und die verzeichne. Sorge, die auch die neue Konferenz zwiſchen dem engliſchen Premier und dem amerika⸗ niſchen Präſidenten überſchattet! Wir nehmen nicht an, daß Rooſevelt ſie ſeinem Partner und Rivalen aus der Stirne ſtreicheln wird! Dr. A. W. Dreimächte-Besprechungen in Tokio E5. Tokio, 13. Auguſt. Bei einer Konſerenz, die zwiſchen dem japaniſchen Außenminiſter Schigemitſu, dem Deutſchen Botſchafter Sthamer und dem ita⸗ lieniſchen Botſchafter Indelli ſtattfand, wur⸗ laufenden Probleme, die ſich aus Ser gegenwärtigen Kriegslage für die Staaten des Dreimächtepaktes ergeben, be⸗ ſprochen. Dök-flieger-Latein EP. Liſſabon, 13. Auguſt. Die ebenſo phantaſtiſche wie unglaub⸗ würdigen hohen Abſchußziffern nordameri⸗ kaniſcher Piloten werden in der engliſchen Fachzeitſchrift„The Aeroplane“ kritiſch un⸗ terſucht. Die nordamerikaniſche Sperry⸗Ziel⸗ vorrichtung ſei angeblich für die großen Erfolge der Nordamerikaner verantwort⸗ lich, da ſie den Gegner abſolut ſicher ins Schußfeld bringe, ſo daß wohl überhaupt nicht mehr vorbeigetroffen werden könne. Angeſichts der märchenhaſten Schilde⸗ rungen in der nordamerikaniſchen Preſſe über die Abſchüſſe feindlicher Flugzeuge ſei man verſucht zu fragen, ob nicht bei den Flugzeugen eine Art Regiſtrier⸗ kaſſe angebracht ſei, die automatiſch„ab⸗ „wahrſcheinlich abgeſchoſſen“ geſchoſſen“, alſo Blindgänger, oder„Kein Verkauf“, Brasiliens Kaffeenöte — Vigo, 12. Aug.(Sonderd. d. NM3.) Die braſilianiſchen Kaffeeplan⸗ tagen ſind, wie aus den letzten halbamt⸗ lichen Veröffentlichungen über die Entwick⸗ lung der Kaffeeausfuhr hervorgeht, vom Berfall bedroht. Die für Braſilien lebens⸗ * aufzutreiben wäre. wichtige Kaffeeausfuhr ging im Jahre 1942 auf 7,3 Millionen Sack gegenüber 11 Mil⸗ lionen Sack im Jahre 1941 zurück. Auch die zum Vergleich herangezogene Ausfuhr⸗ ziffer des Jahres 1941 liegt aber bereits weit unter dem Durchſchnitt. Der erneute Rückgang der Kaffeeausfuhr erklärt ſich daraus, daß die Vereinigten Staaten ihre Abnahmeverpflichtungen nicht eingehalten haben. Die Vereinigten Staaten haben im Jahre 1942 2,66 Millionen Sack zu wenig abgenommen. Für 1943 übernahmen die USA die Verpflichtung, jährlich 9,3 Mil⸗ lionen Sack Kaffee zu kaufen, und zwar auch dann abzunehmen, wenn der für den Transport notwendige Schiffsraum nicht In dieſem Falle ſollte der Kaſſee vernichtet werden. Aber auch dieſe Abnahmeverpflichtungen ſcheinen die Bereinigten Staaten nicht einhalten zu wollen. Von Pflanzerkreiſen wird darauf— gewieſen, daß die Kaffeekäufe der er⸗ einigten Staaten den Ausfall des euro⸗ päiſchen Marktes für Braſilien in keiner Weiſe erſetzen könnten. Aehnlich ungünſtig liegen die Dinge bei der Kakaoausfuhr, die wertmäßig im Jahre 1042 um nicht weniger als 31 v. H. Set 1941 zurückging, obwohl der Kakabpreis als ſolcher geſtiegen iſt. Die Vereinigten Staaten verpflichteten ſich im Oktober 1942, 1,3 Millionen Sack Kakao ab⸗ zunehmen. Trotz dieſer Verpflichtung be⸗ ſteht nach Anſicht maßgebender Wirtſchaftler wenig Ausſicht auf Beſſerung der Lage, und die Not unter den Kakaopflanzern wird als groß bezeichnet. Je linger der Krieg dauert, deſto mehr gerät die geſamte bra⸗ ſilianiſche Wirtſchaft in Unordnung. . churchill fordert die Arbeiterpäriei heraus ber„Dail/ Heraid“ tobt gegen den Premier/ Eine innenpolitische Krise im Anzug! Drahtbericht unleres Korrelpondenten — Liſſabon, 13. Auguſt. Ueber Nacht iſt in England eine innen⸗ politiſche Kriſe ausgebrochen, die, auf län⸗ gere Sicht geſehen, nach Anſicht gewiſſer engliſcher und neutraler Korreſpondenten, ſehr bedeutſame Auswirkungen haben kann. Die britiſche Regierung hat den von der Gewerkſchaft der Staatsangeſtell⸗ ten eingebrachten Antrag auf Anſchluß an den britiſchen Gewerkſchaftsbund lehnt. Dies bedeutet eine ſchwere Her⸗ ausforderung ſowohl der Ge⸗ werkſchaften als auch der La⸗ bour⸗Party. In der Gewerkſchafts⸗ zeutrale herrſcht, nach Daily Herald, helle Anfregung und gewaltige Empörung. Die Gewerkſchaft der Staatsangeſtellten hat ſich bereits vor einigen Wochen an den Gewerkſchaftsbund gewandt und um Auf⸗ nahme gebeten. Der Gewerkſchaftsbund hatte zugeſtimmt, obwohl ſeit dem großen Generalſtreik 1926— Churchill half ihn niederwerfen— den Staatsangeſtellten eine Beteiligung an den Gewerkſchaften unter⸗ ſagt war. Es war das Ziel der Gewerk⸗ ſchaftsleiter und eines Teiles der Labour⸗ Party, den jetzigen Antrag der Staatsange⸗ ſtellten zu benutzen, um dieſe verhaßte Aus⸗ nahmebeſtimmung zu Fall zu bringen. Ge⸗ werkſchaften und Regierung traten in Ver⸗ handlungen ein, die aber ergebnislos ende⸗ ten, obwohl maßgebliche Vertreter der Ge⸗ merkſchaften, mie Bevin, oder der Arbeiter⸗ 8 wie Morriſon, in der Regierung itzen. Die„Times“, die ſich neuerdings ſehr ſozial gebärdet und ein gewiſſes Intereſſe an ſozialen Fragen an den Tag legt, ſchwenkt plötzlich wieder in die konſervative Front ein und erklärt heute, eine Bewilli⸗ guna der Forderungen des Gewerkſchafts⸗ kongreſſes ſei völlig unmöglich. Wenn es zu einem Konflikt zwiſchen dem Staat und der Gewerkſchaft der Angeſtellten komme, müßte der Gewerkſchaftsbund die Angeſtell⸗ ten in Schutz nehmen. Dadurch käme er in einen direkten Gegenſatz zu der Regierung und zu dem mit Gewerkſchaftlern beſetzten Arbeitsminiſterium. Die Stellung dieſes Arbeitsminiſteriums wäre unter allen Um⸗ ſtänden völlig unhaltbar. Der„Daily Herald“, der die Anſicht der Labour⸗Party vertritt, obwohl er in pri⸗ vatkapitaliſtiſchen Beſitz iſt, ſtellte ſich auf die Seite der Gewerkſchaften und areift die Regieruna in einem überaus ſcharfen Leit⸗ —.— an. Das Blatt erklärt unter an⸗ erem: abge⸗ ſuchtsanfälle. „Kein einziger Menſch in der britiſchen Deffeutlichkeit wird die Haltung der bri⸗ tiſchen Regierung reſpektieren und es könnte eine kritiſche Situation ent⸗ ſtehen. Wir ſagen der Soming Street 10 mit allex Offenheit, daß wir ihre Hal⸗ tung in dieſer Angelegenheit als einen Prüfſtein ihrer ehrlichen Abſichten be⸗ trachten. Wenn wir von ihr während des Krieges nicht einmal dieſen kleinen Beweis von Gerechtigkeit erhalten, wor⸗ auf ſollen dann die britiſchen Maſſen bei einer ſolchen Regierung in der Nach⸗ kriegszeit hören? Auf gar nichts, das iſt die richtige Antwort!“ Der„Daily Herald“ hat inſofern recht, als die Koalitionspolitik der Gewerkſchaften und der Labour⸗Party, wie ſich jeden Mo⸗ „Die Hölle von Guadalcanar“ Nervenzusammenbrüche amerikanische EP. Liſſabon, 11. Auguſt. Ein Bericht über die„Hölle von Guadal⸗ canar“, den der USA⸗Marineſtabsarzt E. Rogers Smith Ende Mai auf dem Kon⸗ greß der American Pſychiatrie Aſſoeiation in Detroit erſtattete, liegt jetzt hier im Wortlaut vor. Er ſchilderte eingehend die Strapazen von Guadalcanar, unter denen auch die ſtärkſten Männer ſeeliſch und kör⸗ perlich zuſammengebrochen ſeien. Die dau⸗ ernden Ueberanſtrengungen riefen bei den nordamerikaniſchen Marineſoldaten ner⸗ vöſe Symptome hervor, die noch niemals zuvor beobachtet wurden. Nach einiger Zeit im Kampfgebiet vertrugen die Soldaten unter anderem keinen Alkohol mehr, nach ein paar Gläſern Bier fingen ſie an zu weinen wie Kinder oder bekamen Tob⸗ örtlich erklärte der Oberſtabsarzt: „Maͤn kann es nicht anders erklären, als daß der Feind unſere Denkungs⸗ und We⸗ ſensart ſorgfältia ſtudierte und dieſes Mal im Kampf gegen uns anwandte. Die mei⸗ ſten von uns betrachten die Nacht als eine Zeit zum Ausruhen und Schlafen. Die Japaner aber unternahmen ihre Angriffe immer im Dunkel der Nacht. Man hatte ihnen einige nowamerikaniſche Ausdrücke beigebracht, in der Hauptſache drohender Art, und dieſe ertönten durch das Dunkel der tropiſchen Urwaldnacht. Die Japaner paßten in raffinierter Weiſe den Zeitpunkt ihrer Bombardierungen und Ueberfälle ab. Schlafen war unmöglich. 4 Amerikas Familienväter sollen Soldat werden USA-Volk Sträubt sich energisch dagegen/ Kontlikt zuischen Wehrmacht u. Parlament Hrahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 13. Auguſt. biete beſchäftigt die amerikaniſche Oeffent⸗ lichkeit die Frage der Einziehung der bis⸗ her vom Wehrdienſt befreiten Familienvä⸗ ter, die im Herbſt beginnen ſoll, nachdem die Regierung, unter dem Druck der Wehr⸗ macht, wenn auch zögernd, ſich zu dieſer Maßnahme entſchloſſen hat. Dieſer Beſchluß iſt im amerikaniſchen Volk, das ſich ſowieſo nur ſehr ſchwer an die lange Wehrpflicht ge⸗ wöhnen kann lim erſten Weltkrieg beſtand ſie nur ganz kurze Zeit) auf heftigen Wi⸗ derſtand geſtoßen. Die Vertreter im Re⸗ präſendantenhaus wurden in der vergan⸗ genen Woche mit Brieſen und Proteſten überſchüttet und dieſer Proteſtſturm be⸗ ginnt ſchon ſeine Früchte zu tragen, denn oͤie Wahlen ſtehen vor der Tür und der amerikaniſche Wähler vergibt und vergißt zwar viele politiſche Skandale und Skan⸗ Nückkehr der USA zum Isolationismus! SMehr noch als der Kampf auf Sizilien oder die Luftangriffe auf die deutſchen Ge⸗ dälchen, nicht aber einen notwendigerweiſe ſo allgemeinen und umfaſſenden Eingriff in die private Sphäre des Lebens. Von verſchiedenen Seiten werden bereits Ge⸗ ſetzesanträge angekündigt. Es iſt auch eine ſo wichtige Perfönlichkeit wie der Vor⸗ ſitzende des militäriſchen Ausſchuſſes im Repräſentantenhaus, der demokratiſche Ab⸗ geordnete May hervorgetreten und einen Geſetzesvorſchlag angekündigt, der nicht nur eine Einberufung der Familien⸗ väter verbieten ſoll, auch die Entlaſſung aller bisher ſchon ein⸗ gezogenen Familienväter verlangt. May vertritt die Anſicht, die amerikaniſche Ar⸗ mee ſei ohnehin ſchon viel zu groß. In Wehrmachtskreiſen ſteht man demge⸗ genüber auf dem Standpunkt, daß der Krieg in Europa und im Anſchluß an ihn, der Krieg im Paziſik die amerikaniſche Wehr⸗ machk noch ſehr viel Verluſte koſten würde, ſo daß die Einſchätzung der militäriſchen Lage oͤurch das Repräſentantenhaus viel zu optimiſtiſch ſei. Er gilt als Vertrauter Hulls. ſondern gleichzeitig nat deutlicher herausſtellt, völlig bankerott gemacht hat. Die Konſervativen benutzen den politiſchen Burgfrieden, um ihre Stel⸗ lung zu feſtigen. Die Labour⸗Party ging bisher völlig leer aus, abgeſehen davon, daß die Gewerkſchaften finanziell ihre Po⸗ ſition verſtärkt und einige Vertreter der Arbeiterpartei Miniſterpoſten erhielten. Die Sprache des„Daily Herald“ iſt zwar ſehr ſcharf. Im Grunde iſt aber dieſe Tonart weiter nichts als Theaterdonner. Zwiſchen den Fanfaren des Angrifſs hört man be⸗ reits zum Kompromiß einladende Flöten⸗ töne vorklingen, infolgedeſſen müſſen neu⸗ trale Berichte, die bon der ſchweren in⸗ nenpolitiſchen Kriſe in England ſprechen, im Augenblick noch mit Vorſicht aufgenom⸗ men werden. r Soldaten sind an der Tagesordnung Manche Seeſoldaten verloren bis zu 45 fund an Gewicht. Regen, Hitze, Inſekten, yſenterie und Malaria trugen zum Zu⸗ ſammenbruch bei. Das Reſultat war eine vollſtändige Störung des geſamten Orga⸗ nismus. Das Denkvermögen litt. Sogar der Wanſch zum Leben war dahin. Dieſe unglaublichen Anſtxengungen bauerten Wochen und Wochen. Kliniſch boten alle Miinner das gleiche Bild. Alle klagten über Kopfſchmerzen, Gedächtnisſchwund, betonte Spannungen der Muskeln, Gliederzittern und*——— Selbſt nach der Ankunft in unſeren Lazaretten brachte ſie das ge⸗ ringſte plötzliche Geräuſch dazu, aufzu⸗ ſpringen und aus dem Zimmer zu laufen. Auf der Heimfahrt mußte man ſie mit Ge⸗ walt feſthalten, als ein Uebungsſchießen ſtattfand.“ 0 Hull schiftt sumner Welles aus EP. Stockholm, 18. Auguſt. Die Ernennung des bisherigen Unter⸗ ſtaatsſekretürs im nordamerikaniſchen Außenamt Sumner Welles zum reiſenden Bevollmächtigten Rooſevelts mit einem bisher nur ſehr vage definierten Aufgaben⸗ kreis wird nach einer Meldung von„Stock⸗ holms Tidningen“ aus Waſhington in dor⸗ tigen politiſchen Kreiſen in erſter Linie als ein Sieg Cordell Hulls über Welles be⸗ trachtet. Dabei erinnere man daran, berichtet der ſchwediſche Korreſpondent, daß zwiſchen Hull und Welles von jeher beträchtliche Gegenfätze beſtanden. Dieſe Gegenſätze ſeien durch die Entwicklung der letzten Monate ſoweit verſchärft worden, daß Hull — ſo vermutet man— ſchließlich auf einer anderweitigen Verwendung des unbe⸗ quemen Staatsſekretärs beſtanden habe. Nachfolger des Unterſtaatsſekretärs iſt der bisherige nordamerikaniſche Botſchafter in Buenos Aires, Norman Armour, der ſich bereits in Waſhington befindet. Armour iſt wie ſein Vorgänger Beruſs⸗ diplomat und war außer in Südamerika ſo⸗ wohl in Europa als auch in, Oſtaſten tätig. 0 Englands Fraueneinsatz drabtberſcht unſetes Kotſtelbendenten — Liſſabon, 13. Auguſt. Der engliſche Arbeitsminiſter Bevin hat ſich zu neuen Maßnahmen entſchließen müſſen. Er könnte, ſo erklärte er, von ſei⸗ nem Plan, die Frauen zwiſchen 46 und 50 Jahren einzuziehen, nicht abgehen, da es England an weiteren Arbeitsreſerven ſehle. Die Muſterung dieſer Frauen müſſe alſo unter allen Umſtänden in den nächſten Wochen erfolgen. Gleichzeitia erklärte der Arbeitsminiſter, daß 3. Z. 67 v. H. der bri⸗ tiſchen Mädchen zwiſchen 14 und 16 Jahren in Munitionsfabriken und bei anderen Kriegsarbeiten eingeſetzt ſeien. kine Möglüchkeit, die Englend schwere Sorgen machtl/ Roosevelt als Wegbereiter der Opposition Drahlbericht unleres Korrelvondenten — Stockholm, 18. Auguſt. Kürzlich kehrte ein Sonderkorreſpondent der Labour⸗Zeitſchrift„New Statesman and Nation“, Erneſt Davies, von einem viermonatlichen Aufenthalt in den Ver⸗ einigten Staaten, die er ſchon von ſrüheren Reiſen her kennt, nach England zurück. Auch in ſeinem politiſchen Reiſebericht, der jetzt in ſeiner S 9 veröffentlicht wurde, ſtimmt er den peſſimiſtiſchen Ton an, der ſeit einiger Zeit von jedem anglo⸗amerika⸗ niſchen Beamten bezüglich der innenpoli⸗ tiſchen und pſychologiſchen Entwicklung in den Vereinigten Staaten. geäußert wird Er glaubt, daß die Frage, ob die USA iſolationiſtiſch würden, bereits weſentlicher ſei, als die Tatſache ihrer deutlichen Abkehr von der Rooſevelt⸗Regierung. Daran aber ſei die Regierung ſelbſt ſchuld durch den Gegenſatz untereinander durch den Mangel an Führung in den in⸗ neren Angelegenheiten, den Streit zwiſchen führenden Beamten, und durch„die Pyra⸗ aniden von Regierungsbüros mit einander widerſtrebenden Befugniſſen“. Dazu tritt die natürliche Abneigung des Amerikaners gegen zuwiel Einmiſchung von ſeiten der Regierung, von deren Notwendigkeit nie⸗ mand überzeugt iſt, ſo daß jeder Fehlſchlag der Regierung als Beweis für die Richtig⸗ keit dieſer Abneigung genommen wird. Zwar hat ſich Rooſevelt nach dem gro⸗ 85 Skandal von Wallace⸗Jones zu einer rt Reſorm aufgerafft, aber hauptſächlich wohl nur im Hinblick auf ſeine vierte Amts⸗ periode. Aus dieſer Oppoſition gegen die Regie⸗ rung entwickelt ſich jetzt der Anſatz zum Iſo⸗ lationismus und zu einer unfreundlichen Einſtellung gegenüber Rooſevelts Haltung als Freund Londons und Moskaus. Man greiſt daher dieſe an, um Rooſevelt ſelbſt zu treffen, denn die Oppoſition iſt überwiegend innenpolitiſch, während man an der Krieg⸗ führung kaum Kritik übt. Falls die Repu⸗ likaner bei den nächſten Wahlen ſiegen ſollten, dann nicht, weil man für ſie eine beſondere Liebe hätte und man gegen Rooſe⸗ in Waſhington, zen nach dem vorigen Weltkrieg bereinge⸗ velt ſei. Freilich hat Rooſevelt immer noch die aroßen Arbeitermaſſen, außer der Lewis⸗ Gruppe, hinter ſich, vor allem ſeit dem Veto geden das Anti⸗Streik⸗Geſetz, aber die ge⸗ waltige Mitgliederzahl der Gewerkſchaften bedeute nicht auch eine große politiſche Stärke, da viele ia nur unter Zwana ſich als Mitalieder eintragen ließen. Für den Fall aber, daß Rooſevelt bei der Präſidentenwahl im nächſten Jahre ſie⸗ gen werde, kommt Davies zu dem Ergebnis, daß ihm und England damit nicht viel ge⸗ holfen wäre. Er werde ſich nämlich einem Bundeskongreß gegenüberſehen, der noch. viel ablehnender als der gegenwärtige ſei und der in internationalen Fragen kaum mit Rooſevelt. zuſammenarbeiten werde. Die vorherrſchende Meinuna ſei die, daß man einen dritten Weltkrieg unter allen Umſtänden vermeiden müſſe. Für die Amerikaner ſtelle der gegenwär⸗ „tige Krieg immer noch etwas dar, in da man von Europa hineingezerrt worden ſei, und man höre ſogar viele Amerikaner oſſen ſagen Pearl Habour wäre nicht aſſiert, wenn Rooſevelt nicht damals on England geholſen hätte. Frage man einen Amerikaner, wofür er kämpfe, ſo werde er autworten„um einen Frieden nach ſeiner Art und ungeſtört von anderen leben zu können“. Unter dieſen „anderen“, ſo fügt Davies hinzu, verſtehe er aber Europa und nicht etwa Deutſchland. Weder Rooſevelt noch anderen ſei es gelun⸗ gen, das USA⸗Volk für eine Kreuzzugs⸗ idee zu begeiſtern. Man wolle nicht mehr tun als dafür ſorgen, daß man nicht noch einmal kämpfen müſſe. Das ſei auch der Grund dafür, daß ſich die Amerikaner in vagen Kündgebungen bezüglich einer inter⸗ nakionalen Zuſammenarbeit beteiligten. Aher zwiſchen dem Beſtreben. einen dritten Weltkrieg zu verhindern, und konkreten Verpflichtungen zur internationalen Ak⸗ tion beſtehe noch eine weite Kluft und Miß⸗ tranen beſonders gegen die engliſche Diplo⸗ matie, von der man ſich nach den Konferen⸗ legt glaubte. Diskuſſionen über die Vor⸗ macht dieſer oder jener Nation oder über die Vormacht zu Waſſer und in der Luft verſtärkten alles Mißtrauen nur noch mehr. Wenn England alſo wolle, ſo ſchreibt Da⸗ vies in ſeinem bemerkenswerten Artikel am Schluſſe, daß die USA nach dem Kriege nicht in einen Iſolationismus zurückkehr⸗ ten, ſo müßte es ihnen einen Plan vorle⸗ gen, aus dem klar hervorgeht. daß die ame⸗ rikaniſche Beteiligung an der Verhinderung eines dritten Weltkrieges unbedingt erfor⸗ derlich iſt. Das Migtrauen reidt nicht ao. Drahtbericht unleres Kerrelvondenten — Liſſabon, 18. Auauſt. Eine Gruppe amerikaniſcher Senatoren bereiſt z. Z. Europa und Nordafrika. Zweck der Fahrt iſt nach außen hin der Beſuch der 5 amerikaniſchen Truppen in Nordafrika, Ena⸗ land und Sizilien. In Wirklichkeit handelt es ſich um eine Art Rekognoſsierunasfabrt maßgebender Mitalieder des Senats zur Feſtſtellung der Lage in Europa und vor allem der Abſichten der britiſchen Politik, Sch der man im Senat, wie bekannt, nach wie vor. überaus mißtrauiſch aegenüberſteht. Aus einer Melduna von„United Pretz“ geht hervor, daß dieſe Senatoren ſich vor allem dafür intereſſieren, wie weit Ena⸗ land willens und in der Lage iſt, gegebe⸗ neufalls ſich eneraiſch und mit aller Kraft am Kamyf der USA gegen Japan im Pa⸗ aifik und in Oſtaſien zu beteiligen. In Amerika ſtehen weite Kreiſe auf dem Standpunkt, daß England zum Teil nicht den Willen hat, Amerika die aleiche Hilſe zu leiſten, wie ſie Amerika ietzt Enaland in Europa und Afrika leiſtet. Auf der anderen Seite meint man, daß Enaland nach den ſchweren Verluſten dieſes Krieges nicht in der Laae ſein werde, arößere Anſtrengungen im Pazifik zu unternehmen und daß Ame⸗ rika dann dem gefährlichen Japan allein ae⸗ genüber ſtehen würde. Die lage Drahtbericht unſeres Korrevosdenten — Berlin, 13. Auguſt. Die Sowjets führen weiter ihre ge⸗ waltigen Verſuche fort, unter allen Um⸗ ſtänden und mit den blutigſten Opfern, die die Geſchichte aller Kriege kennt, eine Wen⸗ dung der Lage herbeizuführen. Sie ſetzen jetzt alles uuf den Einſatz der ſchweren Waffen und der Flugzeuge ſtatt Infante⸗ rie, was offenſichtlich auf erhebliche Ver⸗ luſte bei den ſowjetiſchen Diviſionen zurück⸗ zuführen iſt. Trotzdem iſt auch die Schlacht am Ladogaſee ergebnislos für die Sowjets geblieben: Aus dem dauernden Wechſel der Methode, aus dem gewaltigen Einſatz an Menſchen und aus dem Verſuch, bald in maſſiertem Stoß, bald durch mehrere Stöße an verſchiedenen Stellen die Oſtfront in größere Beweguna zu bringen, kann man ermeſſen, daß in Moskau eine Entſchei⸗ dung auf jeden Fall und um jeden Preis geſucht wird. Während im Oſten der ſowietiſche Maſ⸗ ſenanſturm gegen die unzerbrechliche deut⸗ ſche Front anhält, die deutſchen Truppen auf Sizilien dem Feind erbittertſten Widerſtand leiſten, beobachtet die interna⸗ tionale Preſſe aufgeregt die weitere poli⸗ tiſche und militäriſche Entwicklung, wobei man durchblicken läßt, daß große Er⸗ eigniſſe bevorſtehen. Die„Times“ in London ſtellte geſtern feſt: Sizilien iſt jetzt Nebenfront; was geſtern noch als mi⸗ litäriſcher Großkampfplatz betrieben wurde, iſt jetzt bedentungslos geworden. Die Wa⸗ ſhingtoner„Times“ bringt einen Sizilien⸗ bericht, in dem ſich der Satz findet:„Einen ſolchen Widerſtand hat keiner unſerer Sol⸗ daten erwartet. Der Feind ringt um jeden Fuß Boden und groß ſind die Opfer, die wir um jeden Schritt bringen müſſen, um vorwärts zu kommen.“ Der„Zürcher Tagesanzeiger“ meinte eſtern: ohl kann man mit Frontver⸗ ſchiebungen auf der europäiſchen Kampf⸗ linie nach wie vor rechnen, aber die geſamte Kriegslage wird dadurch nicht um ein Atom geändert.“ 4. Nach einer Waſhingtoner Meldung des Liſſaboner„Diario“ erklärte der Präſident des amerikaniſchen Reedereiverbandes in Boſton, daß die Knappheit der Ton⸗ nage ſich keineswegs gebeſſert habe. Die Ueberſeeverbindungen, die Rohſtoffe für die Schiffe und Flugzeuge heranſchaffen ſollten, ſeinen in einem ſtarken Maße für den Transport nach der europäiſchen Front ein⸗ geſpannt und damit ſeien neue Sorgen⸗ momente für die Kriegsinduſtrie geſchaffen. Von Monat zu Monat werde dieſe Lage ſchwerer tragbar. Das Wetter und der-Boot-Krieg Drahtbericht unſeres Korreſvondenten — Stockholm, 13. Auguſt. Wieder warnt eine gewichtige Stimme in England vor einer Unterſchätzung der U⸗Boot⸗Gefahr. Dieſes Mal iſt es die „Norkſhire⸗Poſt“. Sie ſchreibt, man bürfe in England nicht glauben, daß die U⸗ Boot⸗Gefahr nun ein für allemal beſeitigt ſei. Wenn auch die Tonnageverluſte der Alli⸗ ierten nicht mehr 1 wie früher ins Gewicht fielen, ſo t e man aber in Rechnung ſtellen, daß dafür beſon⸗ ders günſtige Umſtände vorlägen. Das ſommerliche Wetter im Atlanti biete einen guten Schutz aus der Luft. Kämen aber erſt einmal wieder die weſt⸗ lichen Winterſtürme, daun könnten die an der Küſte ſtationierten Langſtrecken⸗ maſchinen nicht mehr ſoweit auf See hin⸗ ausfliegen. Selbſt Luftoperationen von Flugzeugträgern aus, die jeden Konvoi begleiteten, würden durch das ſtreuge Winterwetter im hohen Maße geſtört. Deshalb werde aller Wahrſcheinlichkeit nach die Zeit der verſtärkten U⸗Boot⸗An⸗ griſſe bald wieder eintreten. In Anbetracht deſſen ſei es voreilig, zu glauben, man habe die Garantie für die zu⸗ künftige Sicherheit der anglo⸗amerikani⸗ ſchen Handelsflotte in der Taſche. Die haben es nötig! Drahtbericht unleres Kortelvondenten — Liſſabon, 12. Auguſt. Auf Anordnung des engliſchen Königs wird Freitag, der 5. September, der vierte restag des Kriegseintritts Groß⸗Bri⸗ tanniens als„ein Tag des Gebets und dere chriſtlichen Sannmlung“ begangen werden. In allen Kirchen ganz Englanos ſollen beſonders feierlich geſtal⸗ tete Gottesdienſte ſtattfinden. Der Erzbiſchof von Canterbury wird da⸗ bei zweifellos beſonders beweglich für die allerchriſtliche Sowjetunion und die Fort⸗ ſetzung des großen Liebeswerkes der chriſt⸗ lichen Kirche Englands die Bombenangriffe 810 die europäiſchen Wohnſtädte, zu beten iſſen. Vor Hisch ls man's anders! Drahtbzricht unſeres Koitelpondenten — Stockholm, 11. Auguſt. Nach einer Agenturmeldung aus Lon⸗ don ſind dort acht eingeborene Zei⸗ tungsredakteure aus Südafrika eu Beſuch eingetroffen. Es ſind acht Neger, mit denen in London vor kurzer Zeit noch wenig Federleſens gemacht wurde. Jetzt wird den vordem ſo mißachteten und von jedem Verkehr mit Weißen ausgeſchloſſenen chwarzen aus Gründen des Kriegsein⸗ Eoftert aber mit echt engliſcher Heuchelei iert. „Nach den bereits zitierten Londoner Be⸗ richten wurde zu ihren Ehren vom britiſchen Kolonialminiſterium ſowie von Lord Snell, dem Vizepräſidenten des britiſchen Council, ein Empfang veranſtaltet. Der Kolonial⸗ miniſter Stanley und der Herzog von De⸗ vonſhire, Unterſtaatsſekretär im Kolonial⸗ miniſterium, konferierten mit den ſchwar⸗ zen Gäſten, die in ihren maleriſchen, ſtoff⸗ reichen Trachten einer Preſſekonferenz des britiſchen Informationsminiſteriums bei⸗ wohnten. 9 Rekord⸗Reisernte in Japan. Eine weit über dem Durchſchnitt liegende Reisernte wird für dieſes Jahr in ganz Japan erwartet, wie hieſige Virt⸗ ſchaftskreiſe betonen. Kupfer⸗ und Bleifunde auf Vorneo. Am Ober⸗ lauf des Barito⸗Fluſſes im Innern Borneos ſind von einer japaniſchen Studienkommiſſion neue Vor⸗ kommen von Kupfer und Blei entdeckt worden. —— ———— Ffffeſſe000 0 0 0000000000000000000000000000000980 0ê0080000080 00000000000000 00009000800000 Im Boot J. Von Werner Oellers Noch dampfte der See vom Morgennebel. Aber vom anderen Ufer, leuchtete die Sonne ſchon klar. Ueber der kühl violetten Bergkette der Ferne, darauf der Firnſchnee lag wie weiße Satteltücher auf geſtreckten Roſſen, kurvte ſie in mählicher Steigerung höher und höher. Unter den letzten dün⸗ nen Schleiern dehnte ſich die Waſſerfläche, von keinem Lüftchen beunruhigt, kobaltblau bis an die ferne jenſeitige Pappelreihe, die wie von Kinderhand aus Karton ausge⸗ ſchnitten und aufgeſtellt ſchien. Nach jedem Ruderſchlag hielt der Mann die Riemen waagerecht über den Spiegel und beobachtete, wie das Waſſer von dey glatten Blättern rann und tropfte. Ein alter Park glitt langſam in grüngoldenen Farben vorbei. Auf den Wegen lag Laub, die Rinden der Bäume waren geborſten, aus den Gewandfalten der ſteinernen Göt⸗ tin wuchs dunkles Moos. Faſt lautlos tauchten die Ruderblätter ein und aus. Bisweilen ſprana ein ſilberner Fiſch aus dem Waſſer. „Sie haben zwei graue Haare“, ſagte das Mädchen und ſah ihren Ruderer aus den kindlich veilchenblauen Augen zugleich aufmerkſam und abweſend an. Sie ſteckte eine Hand ins Waſſer und furchte es mit geſpreizten Fingern. Ein großer Rübenacker kam heran, ein Rieſenteppich weinlaubfarbener Schattie⸗ rungen. „Ich habe das Feld abgeſchritten“, ſagte der Mann.„Es ſind rund zweihundertmal zweihundertfünſzig Meter. Stellen Sie ſich vor: Das bedeutet eine Viertelmillion Rüben.“ „Wie ſchön die Farben ſind!“, erwiderte das Mäoöchen.„Schauen Sie— Schwalben!“ Ein großes Geſchwader, wohl einige hun⸗ dert Tiere, eine Führerin an der Spitze, rauſchte in geſchloſſener Formation über ihnen nach Süden. Während ſie mit der Hand nach oben zeigte, fiel der weite Aermel des weißen handgewebten Woll⸗ kleides ein wenig zurück. Bis auf das ſchwarze Lederband um die ſchmalen Hüften war es ſchmucklos aus einem Stück gefer⸗ tigt, am Halſe zu einem lockeren Doppel⸗ kragen umgelegt. Von der Schulter hing ihr an langem Riemen eine Hirtentaſche. „Sie ſind ſo ſchön heute“, ſagte der Mann.„Ich meine: beſonders ſchön!“ Er hielt die Ruder waagerecht über den See und ſah die Gefährtin bewundernd an. Mit großen, ein wenig traurigen Augen blickte ſie hinter der Schwalbenwolke her, die raſch ſich verwiſchte, ein Streifen Rauch in der Luft, und hinter der Spielzeugpappelreihe völlig verwehte. Dann ſteckte ſie die Hand wieder ins Waſſer und beobachtete die auf⸗ ſpritzenden, in der Sonne funkelnden CK.-Aufnahme: Kriegsberichter Bauer-Altvater, Atl.,.) Ein Flußübergang ist erreicht Während die deutsche Artillerie die sowietischen Stellungen unter Feuer genommen hat und sie sturmreif macht, rollt der Nachschub über einen kleinen Fluß an der Bjelgorod- Tropfen. Und der Mann ſah wieder auf ſeine Ruderblätter, von denen das Waſſer rann und perlte. „Geſtern abend, vor dem Einſchlafen“, ſagte er,„ſchmökerte ich noch ein wenig in einem phyſikaliſchen Laienbrevier. Abſchnitt, den ich las, war zwar nicht vom Waſſer die Rede, aber vom Gas. Denken Sie, wenn Sie die Moleküle eines einzigen Liters Gas zählen wollten und dabei in jeder Sekunde acht abfertigen würden, ſo brauchten Sie hundert Billionen Jahre, um zit Ende zu kommen. Stellen Sie ſich das vor!“ „Das iſt etwas Schreckliches“, erwiderte das Mäbochen. „Sie müſſen dabei bedenken“, ſagte wie⸗ derum der Mann,„daß das Molekül im Mikrokosmus etwas ungeheuer Großes darſtellt.“ Inzwiſchen war es wärmer geworden, die ſteigende Sonne, weißgelb über den Satteltüchern der Berge, raffte ihre letzte Kraft zuſammen, den reifenden Früchten Süße zu geben. Der Mann machte An⸗ talten, die Jacke abzulegen, aber das Mädchen wehrte ihm, und ſie wechſelten die Plätze. Doch ließ ſie die Riemen bald wie⸗ der ſinken, da ſie in einer dicht mit Rohr beſtandenen Bucht Tauchhühner gewahrte. Ihr Geſicht war eine große ſtrahlende Freude, und ſo oft eines der Tiere in das Reich der Fiſche hinabſtieg, klatſchte ſie vor Entzücken in die Hände und erwartete auf⸗ merkſam, auch ein wenig beſorgt, das Wiederauftauchen. Als ſie aber verſuchte, ſich ihnen zu nähern und ſie mit Broſamen aus der Hirtentaſche zu füttern, zog das ſcheue Völkchen ſich ins Schilf zurück. Die kühn aufſchwingenden Hänge des diesſeitigen Ufers traten jetzt näher an den See, deutlich ſahen die Bootsfahrer die graugelben Pfade in den Weingärten und hier und da, zwiſchen fahlendem Reblaub, das weiße oder rote Kopftuch einer Winze⸗ rin. Grüne Obſtwieſen folgten, von der Talſohle bis zum Kamm der Sonne breit geöffnet, von der dunklen Kon⸗ tur eines langgeſtreckten Laubwaldes überkrönt. Die feierliche Stille, in der die Natur den Abgeſang des Jahres beging, wurde von einem anfänglich leiſen, dann immer ſtärkeren Rauſchen erfüllt: Ein ſils berner Bergbach kam, ſich überſtürzend, ſprudelnd und ſchäumend kopfüber von der Höhe gerannt. An ſeiner Mündung leg⸗ ten ſie an und folgten ihm, nachdem ſie das Boot vertäut hatten, ein Stück Wegs auf⸗ wärts. Unvermittelt lag, wie von Zyklo⸗ penhand aus nebelhafter Ferne grundlos hingewürfelt, ein gewaltiger Stein in ſei⸗ nem Bett, wohl einen Meter hoch. Deutlich erkennbar waren alle Ecken und Kanten der Front hinüber zu der Spitze der Truppen, die sich schon weit jenseits des Flusses beſindet. * V Drei vVeiße SerSrNR Chmsanihemen.. EEEA————————— 24 Ich bin gebürtiger Franzoſe, habe aber die franzöſiſche Staatsangehörigkeit längſt verloren, lebte viel in Paris, noch länger in Oſtaſien, ſpeziell in China, Indien und Siam. Vorübergehend hielt ich mich auch unter dem Namen Carducci in Italien auf. Dieſen und den Namen Videſſer(der einzig richtige) führte ich auch in Paris, wo ich unter dieſem Doppelnamen eine Firma betrieb, was mir eben die Betrü⸗ ereien ermöglichte. Ich gebe dieſe in vol⸗ em Umfange zu, geſtehe auch die Schmug⸗ geleien im Flugzeug ein, ebenſo den betrü⸗ geriſchen Bankrott mit dem vorgetäuſchten Tod, um ungeſtört fliehen zu können. Doch betone ich auch hierbei ganz beſonders daß bei dieſem Autounfall von mir kein Men⸗ ſchenleben geopfert wurde. Alles war nur eine von mir in Szene geſetzte Myſtifika⸗ tion mit einer verbrannten Puppe, um meiner Frau willen, die ich unglücklich ge⸗ macht hatte. Ich wollte ihr— durch meinen angeblichen Tod— die Möglichkeit geben, ſich wieder von dem Namen eines Verbre⸗ chers zu befreien, denn ſie ſollte nicht ewig mit dem Makel dieſes Namens durchs Le⸗ ben gehen. Dies um ſo weniger, als ſie ein Kind von mir erwartete, das auch ſpä⸗ ter einmal nur den Namen der ⸗Mutter tragen ſollte. Beide, Mutter und Kind, ſtellte ich überdies durch notarielle Ab⸗ machungen ſicher, um auch dadurch mein Unrecht wieder gutzumachen. Wenn ich dies alles freimütig bekenne, ſo beſtreite ich insbeſondere nochmals aus⸗ drücklich, daß der Verdacht, ich hätte den früheren Kunſtſchützen Zacchini beſeitigt, zutrifft. Wie ich erſt ſpäter aus den Zei⸗ tungen las, ſollte ich dieſen Braſilianer auf der Ueberfahrt Marſeille—Neapel ge⸗ tötet, das heißt, wahrſcheinlich ins Meer geſtürzt haben. Dies iſt nicht wahr. Ich bin zwar auf dem betreffenden Dampfer gefahren, habe aber Zacchini überhaupt nicht zu Geſicht bekommen. Wie ich heute weiß, hat mich Zacchini ſelbſt, aus Rache, weil ich ihm die von ihm geliebte Frau genommen und dieſe als Verbrecher un⸗ glücklich gemacht hätte, in den Verdacht ſeiner Ermordung gebracht. Ich ſollte da⸗ mals ſchon als Mörder des Mannes ver⸗ haftet werden, den man plötzlich nirgends mehr auffinden konnte, den ich alſo ins Meer geworfen hätte. Fraglich iſt, ob Zac⸗ chini überhaupt jemals jene Schiffsreiſe an⸗ getreten hat, das aber weiß ich heute mit aller Beſtimmtheit, daß dieſer einſtige Partner der Gräfin Fiori nicht tot iſt. Er verfolgt mich nämlich ſeit Jahren überall hin, ſeit er wußte, daß ich nicht verhaftet worden war, er ſtellt mir überall nach und trachtet nir nach dem Leben, nachdem der gemeine Streich gegen mich verſagt hatte. In Paris fing es damals an. Wie ich ſchon betonte, will er die jetzige Gräfin ſchon geliebt haben, als er mit ihr zuſam⸗ men im Varieté auftrat. Kurz nach meiner Heirat verfolgte er denn auch ſchon meine Spur, wollte mich erpreſſen und unſere Ehe zerſtören, damit Julia zu ihm zurück⸗ kehren könne. Als er mich damals zum erſtenmal, aufſuchte, fühlte ich ſofort, der Mann gibt keine Ruhe mehr. Durch ihn wird dein Betrug jetzt offenbar, und dann iſt dein ganzes Glück und das deiner Frau dahin. Daß ich in dieſen Tagen einmal daran dachte, dieſem Menſchen zuvorzukom⸗ men, indem ich ihn in gerechter Notwehr auslöſchte, das kann man mir wirklich nicht verdenken. Ich führte dieſen Gedanken aber nicht aus, ſondern entſchied mich in ſchwe⸗ ren ſeeliſchen Kämpfen, lieber ſelber alles im Stich zu laſſen und zu fliehen. Jeden⸗ falls noch bevor er anich bei der Polizei anzeigen konnte. Denn durch einen Zufall In dem„ Berge der [Tiefblau der Fernblick; Sdeſſen graue lange Haare „Sie mich nicht kennen, ſollen an erſt recht in ſteter Furcht vor mir leben, 3 Unterſeite abgewaſchen, und immer noch toſte das Waſſer mit ungeheurer Gewalt gegen das unverhoffte Hindernis, entſchloſ⸗ ſen, ihm mehr und mehr eine leioliche Stromlinienform aufzuzwingen. „Der liegt vielleicht ſchon zehntauſend Jahre hier!“ rief der Mann durch das Brauſen.„Und iſt am Ende ſchon eine Million Jahre alt.“ „Nicht älter?“, entgegnete das Mäochen, und in den veilchenblauen Augen ſtand reines Erſtaunen. Die unerwartete Antwort verwirrte den Mann ein wenig, und er erwiderte: „Vielleicht auch zehn Millionen. So genau kann man das nicht wiſſen.“ Mit entblößten Füßen und hochgezoge⸗ nen Hoſenröhren watete er durch das Sil⸗ ber zu dem Stein und ſetzte ſich obenauf. Ein aufkommender Wind kräuſelte unten den jetzt heugrünen See. Gerade fuhr ein weißer Perſonendampfer mit klatſchenden Radſchaufeln und wehenden Fahnen vor⸗ bei. Drüben hinter der kaum noch unter⸗ ſcheidbaren Pappelreihe lag ſtill und gelaſ⸗ ſen der violette Riegel der Berge, und wunderſam klar leuchteten unter der Son⸗ ne die gefirnten Gipfel. Von Zeit zu Zeit warf der Bach ſeinem Gaſt einen kleinen Sprühregen ins Genick, gleich als wäre er ihm nicht weniger im Wege als der Stein, und auf die Dauer war er ſeiner Sache wohl ſicher. Als der Mann ſich umwandte, ſah er das Mädchen langgeſtreckt im kaum getrock⸗ neten Gras liegen, die Hände im Nacken verſchränkt, die Augen geſchloſſen. „Müde?“, rief er, ein wenig beunru⸗ higt. Die Gefährtin aber ſchüttelte kaum merklich den Kopf und, ohne die Augen zu öffnen, erwiderte ſie: „Glücklich.“ Rumünischer Brief Ins Tal der„Goldenen Bistritz“ — Campulung, im Auguſt. Die zackigen Doppelſpitzen des Rarau bei Campulung lockten unwiderſtehlich. Und obwohl es nicht einfach war, die Expedition zu unternehmen, es ging ſchließlich doch los. Ohne Gepäck, Kragen offen, Buntfilm⸗ kamera um, in der Hand einen derben Stock und ein Soldatenlied auf den Lippen, ſo begannen wir den Urlaubtag voller Er⸗ wartungen. Freundlich die Bevölkerung, herzliche Grüße und Freude, wenn wir die hellen, buntbeſtickten Bluſen, die rotſchwarzen Catrinten und die beneidenswert deftigen Pelzweſten knipſen, die zum Sonntags⸗ ſtaat getragen werden. Ueber Holzplanken, dann eine Weile am Bach entlang geht es bergan. Gelegentlich weiſen ein paar ſich auf Holzflöten verſuchende Bauernjungen den Weg. Steil lenkt er zur Alm hoch. Geruhſame Kühe, braun wie daheim, glot⸗ zen die„Neamtele“ neugierig an. Letzte Erdͤbeeren leuchten aus dem Unterholz, bunte Blumen ſtrahlen ſeitwärts aus dem Wieſenteppich. Irgendwo ſtieben Ziegen davon. Unbegrenzt der Blick. Da drüben liegt Ungarn, hoch wachſen die nahen Kar⸗ patenberge auf. Hinter unendlichem Waldmaſſiv der 1600 Meter hohe Rarau, neben ihm die höchſte Erhebung des Buchen⸗ landes, der Giumalaul, mit ſeinen 1800 Meter. Ein Hütejunge in landesüblicher Pelz⸗ weſte, ausgetretenen Opanken und weißen Wollhoſen führt uns zu einer Almhütte. Köſtliche Dickmilch bekommen wir da. Ueber Geröll ſteigen wir jenſeits nieder ins Tal. Hier beginnt die Serpentine zum Rarau hinan. Breit und ausgefahren, Loch an Loch, bereitet dieſer Weg den Fuhr⸗ werken die Bahn. Wir aber ſchneiden ab, folgen bald hier einem Gebirgsbach, klettern über Steine, durch Dickicht, treffen Land⸗ leute mit geſchickt kletternden, hoch belade⸗ nen Packtieren, die zum morgigen Markt nach Campulung getrieben werden. Im⸗ mer wieder freundliche Begrüßung, gleiche Fragen nach woher und wohin. Stunde reiht ſich an Stunde, dann lie⸗ gen die“ Karpaten zu unſeren Füßen. Bergkette hinter Bergkette, über uns das Gezack des Rarau. Da hinten weit muß Rußland liegen. Die Erinnerung geht zurück in die Tage, da in dieſem einſtmals öſterreichiſchen Gebiet die Verbündeten hier oben gegen die Ruſſen kämpften In einer Schutzhütte bleiben wir über Nacht. Viel Birkenſcheite muß der Berg⸗ wart auf die Oſenglut legen, wollen wir nachts nicht frieren. Zeitig ſind wir am nächſten Morgen auf, beginnen wieder die Wanderung über Felsgrate, heute bergab, durch einige Ziegenherden, Wälder und Matten. Unendlich wohltuender Friede. Nach langem Marſch nimmt uns ein Dorf auf, ſchindelgedeckt die Höfe, ein Förſter zeigt uns den Weg zur„Goldenen Biſtritz“. Wir gehen in einen Hof, bitten um Milch. Wir bekommen auch Käſe, köſtlichen Käſe. Dann bittet uns der alte Mos, öͤer Bauer, bis auf die Schultern fallen, um ein Stück deutſches hatte er von dem Doppelbetrieb meiner Firmen gehört und Verdacht geſchöpft. Auf meiner Flucht entkam ich dann von Port Said aus auf einem Oſtaſiendampfer nach Schanghai und Hongkong, tauchte dann auch in kleineren chineſiſchen Städten unter und führte ein jämmerliches Daſein. Immer glaubte ich Spuren zu entdecken, immer glaubte ich Spuren zu entdecken, wo ein Unſichtbarer die Polizei hinter mir herhetzte. Ahnte ich auch, wer das ſein könnte, ſo erhielt ich doch erſt die Gewiß⸗ heit darüber, daß Zacchini mich mit ſeinem unerbittlichen Haß verfolgte, als er ſich eines Tages unvorſichtigerweiſe durch einen Brief ſelber verriet. Dieſen Brief gebe ich hiermit zu den Akten. Er kann von kei⸗ nem anderen als Zacchini geſchrieben ſein. „Leſen Sie auch dieſen Brief vor“, ſagte Lucca, und zu ſeinen Mitarbeitern ge⸗ wandt:„Geben Sie jetzt genau acht, denn ich halte gerade den Inhalt dieſes Schrei⸗ bens für den Schlüſſel, mit dem das Rät⸗ ſel des Falles Ortega zu löſen iſt.“ Und der Dolmetſcher las weiter: An Herrn Felice Carducei// jetzt Ortega genannt! ſMein Name iſt ausgelöſcht, und ich bin für die Welt ein toter Mann. Wenn ich aber noch weitervegetiere, ſo nur deshalb, um Sie zu hetzen, Sie, der Sie mein Le⸗ bensglück. zerſtört haben. Geben Sie ſich keine Mühe, daß Sie mich irgendwo irgend⸗ wie erkennen könnten, ich habe von Ihnen gelernt, wie man Mimikry treibt und mit falſchen Namen ſich tarnt. Und gerade weil Sie von nun bis ſich eines Tages für mich doch die gün⸗ ſtigſte Gelegenheit ergibt, Ihr Schickſal zu erfüllen. Im Namen jener Frau, die Sie mir abkauſten, und die Sie dann ins Un⸗ glück ſtürzten. Sie müſſen dafür büßen, es gäbe ſonſt keine irdiſche und keine göttliche Gerechtigkeit mehr. Und ich muß das Soldatenbröt, das ſei doch viel beſſer als die Mamaliga, der Maisbrei, und Mais⸗ brot. Ganz allein iſt der Alte auf dem Hof, die Tochter iſt mit den Kühen auf der Alm. An einem fürſtlichen Muſtergut vorbei kommen wir dann endlich zur Biſtritz. Lange mühen wir uns, ein herrliches Foh⸗ len auf der Koppel am Waſſer zu knipſen, endlich gelingt es. Dann ſolgen wir dem Fluß, der ſeinen goldenen Beinamen dem Goldwaſchen von ehedem verdankt. ſammen, eng zwängt ſich das Waſſer hin⸗ durch. Wir ſehen von oben herab auf win⸗ zige Häuschen am ſchmalen Strand, auf rieſige Lager von Baumſtämmen. auf Flöße, die von geſchickter Hand über Strudel und zwiſchen Felſen durchgeſteuert werden. Im⸗ mer neue ſchweben, gleiten heran, die Flö⸗ ßer winken uns zu und ſordern zur Mit⸗ fahrt auf. Doch wir müſſen weiter. Hier ein Dorf und dort eins. Bauern bei der Ernte, dort junge Mädchen mit Wollſpindeln in der Hand, hier eine Reiterin in ſchöner Tracht, die eben vom Markt aus der Stadt mit lee⸗ ren Körben zurück kommt. Da Fiſcher bei der Arbeit, und wieder mehrere Flöße hin⸗ tereinander Dämmerung ſenkt ſich ſchon auf die Bä⸗ derſtadt Vatra Dornei, als wir in den Zug ſteigen, der uns talwärts wieder nach Cam⸗ pulung zurückführen wird G. A. F. Das eigene Blut als Medizin Trockenſerum gegen den Heuſchunpfen Etwa eine Million Menſchen bekommen jährlich ihren en, der mitunter ſchon im April zum Ausbruch kommt und bei beſonders Empfindlichen bis in den Oktober hinein andauert. Als Bekämpfungsmittel und Vorbeugungsmaßnah⸗ men wurden bisher neben Bade⸗ und Hüngerkuren die* ritzung von Heilſera und Verabreichung von Kalkpräparaten ſowie ein Ortswechſel oder ſtändiger Zimmeraufenthalt bei geſchloſſenen Fen⸗ tern empföhlen. Damit nicht genüg, hat man ſogar ienengiſt und aus Blüten⸗ oder Samenmaterial chemiſch hergeſtellte Tabletten gegen den Sommer⸗ katarrh verordnet. Dr. med. G. Albus berichtet jetzt in dem neuen Fahresbericht des Heufieberbundes e. V. über auf⸗ ſehenerregende Erfolge, die man mit einemaus demeigenen Blut der atienten hergeſtellten Trockenſer um bei der Bekämpfung dieſes ebenſo langwierigen wie unangenehmen Lei⸗ dens erzielt hat. Die Wirkſamkeit dieſes in der Dresden⸗Friedrichſtadt ausgearbeiteten erſahrens wurde in mehrjährigen Verſuchsxeihen an zuletzt 380 Heufieberkranken nach allen Rich⸗ tungen erprobt. Bei dem erſten Verſuch wurden jedem Kranken acht Kubikzentimeter Blut entnom⸗ men, dieſes nach Gerinnen zentrifugiert, das über⸗ ſtehende Serum abgegoſſen, mit Milchzucker ver⸗ rührt, getrocknet und zu einem—.— Bulver zer⸗ rieben. Feder Patient hatte dann ſein eigenes Trockenſerum am Morgen ſolcher Tage einzuimpfen, an denen Heufieberanfälle zu erwarten waren. Die Behandlungserfolge, die zunächſt 60 v. H. betrugen, konnten bis zum vergangenen Jahr auf 75 v. H. geſteigert werden. 0 den neueſten For⸗ chungsergebniſſen iſt der Frühling nicht recht zur lutentnähme geeignet, da der rote Lebensſaft“ in dieſer Jahreszeit am wenigſten Antiiörper enthält, am meiſten dagegen im Herbſt. Nach Angaben der Patienten— die Schutzwirkung des Trockenſerums —6 Stunden, teilweiſe ſogar 24 Stunden an. Stäubten ſie das Mittel erſt kei Beginn eines Heu⸗ Werkzeug Gottes ſein, das iſt mein fanati⸗ ſcher Glaube, weil Sie mich ja auch unglück⸗ lich gemacht haben. Unterſchrift: Der Unſichtbare, der es ſeinem Gewiſſen ſchul⸗ dig iſt, zur rechten Zeit zu handeln, wenn er ſie am geeignetſten Ort trifft. Der Dolmetſcher legte das Blatt nieder und hielt ein, um Lucca das Wort zu ge⸗ ben.„In meiner Praxis iſt mir kaum ein ſo phraſenreiches Tokument durch die Fin⸗ ger gegangen. Trotzdem, wir müſſen es für unſere weitere Unterſuchung beachten. Dieſer Unſichtbare iſt unſer geſuchter Mann. Und dieſer zyniſche Brief mit ſeinen vie⸗ len Hinweiſen auf die rechte Zeit und den rechten Ort iſt der ſicherſte Beweis dafür, daß der frühere Zacchini im Park von Ca⸗ ſtellamare den irdiſchen Richter über Ortega — 8 anderer Mei⸗ nung, Herr Kommiſſar?“ „Darf ich als Antwort auf Ihre Frage den Fall einmal kurz zuſammenſaſſen, wie ich ihn jetzt ſehe, Herr Inſpektor?, „Ich bitte darum, Herr Biſſi.“ „Vorausgeſetzt, daß dieſer Brief keine Myſtifikation des Herrn Ortega ſelber iſt, müſſen wir den Braſilianer Zaechini als Schreiber annehmen, der beſtimmt ietzt auch einen anderen Namen führt. Dieſen wiſſen wir noch nicht, aber wir kennen ietzt wenig⸗ ſtens das Motiv der Tat: Rache! Dieſe ſollte bei einer Gelegenheit ausgeführt werden. bei der Zacchini am weniaſten ris⸗ kierte, bei der er am beſten in der Menge untertauchen oder verſchwinden konnte. Da er Ortega ſchon lange verfolgte, muß er auch gewußt haben, daß Ortega mehrere Fahre Iana im Zuchthaus war. Dieſe Zeit hat er alſo ruhia abgewartet und ſich danach wieder an ſeine Ferſen geheftet und ihn bis hier nach Neapel verfolat. Aber auch hier aina er nicht aleich zu Werk, ſondern paßte den aünſtigen Moment des Feſtes auf Ca⸗ ſtellamare ab, das mit ſeinem Trubel den beſten Hinterarund für ſeine Tat abgab. Er lauerte nun entweder öraußen, bis Ortega berauskam, oder er war ſogar unter den Bald ſteilen die Ufer zu⸗ ſe ten aufhört: (PK.-Aufn.: Kriegsber. Schöppe, PBZ.,.) Korvettenkapitän Woligang Lueth— der erste Brillantenträger der Kriegs- marine nupfenanfalles ein, ſo blieb dieſer teilweiſe aus ———— nur ſehr leicht. Auf dieſe Weiſe gelang es, die Mehrzahl der Kranken während der gefürchteten Sommermonate kaum oder überhaupt nicht in ihrer Arbeitsfähigleit und ihrem befinden zu beeinträchtigen. Sie mußten— das Röhrchen mit dem Serumpulver ſtändig bei ſich führen. Dieſes wird bereits in, Form von Packungen laufend hergeſtellt. forde i i des Serumpulvexs ſelbſtverſtändlich die vorherige Abgabe von Patientenblut. Der Lilienthal⸗Preis 1943 verliehen. Am 10. Auguſt, dem Todestag von Otto Lilienthal, wurde wie alljährlich der Lilienthal⸗Preis 1943 perliehen. Der Preis, mit dem die Lilienthal⸗He⸗ ellſchaft einem begabten Abiturienten das Studium der uftfahrkiechng ermöglicht, wurde Klaus Hül⸗ per(Roſtock) zuerkannt. Der Preisträger, der aus der großen Stadtſchule(Staatl. Symn. Roſtock) her⸗ vorging, hatte eine anerkennenswerte Arbeit aus der Funkphyſik vorgelegt. Aranjuez, das Babelsberg Spaniens. Aran⸗ juez, die traditionsreiche Stätte im Süden der ſpa⸗ niſchen Hauptſtadt, die jahrhundertelang den ſpa⸗ niſchen Königen als Sommerreſidenz diente und be⸗ ſonderen Ruhm durch Schillers Don Carlos) er⸗ rang, iſt zu einer Produktionsſtätte des ſpaniſchen Films geworden. In den neu errichteten Werkſtätten und Ateliers wurden die beiden erſten Filme her⸗ geſtellt, die 33 8„Dora, die Spionin“ und „Heimliche Ehe“ erhielten. ——39—9 Wegnerſchrifttum in Frankreich iſt durch Herausgabe von zwei Bänden von Richard ers Briefwechſel in der Sammlung„Deutſche Klaſſiker“ bei Gallimard weſentlich bereichert worden. Es han⸗ delt ſich dabei um den Brieſwechſel zwiſchen Wagner und Liſzt, der nun in einer neuen, viel reicheren Ausgabe vorliegt und von Suſtav Samazeuilh, einem̃ langjährigen Ihen Richard Wagners, mit einer Einleitung verſehen worden iſt. Samazeuilh ohl⸗ Doch erfordert die Lieferüng ſchrieb auch das Vorwort zu dem erſtmalig in fran⸗ zöſiſcher Sprache vorgelegten Briefwechſel zwiſchen dem großen deutſchen Muſiker und ſeiner erſten Frau Minna. PK.-Aufn.: Kriegsberichter Theobald, Sch..) Fertig zum Spähtruppunternehmen Vorzüglich getarnt sind die Männer des Späh- 9—— das Gesicht ist mit einer Maske bedeckt, um nicht als heller Fleck im Gelände erkannt zu werden.— Gäſten, das heißt, da er ja ſelber Künſtler war, unter dieſen. Hinzu kommt noch, daß der Täter zu dieſem Termin der Tat ge⸗ radezu gedrängt wurde. Denn auf dieſem Feſt waate ſich Ortega wieder in die Nähe der Gräfin, und Zacchini mußte befürchten. ſie nähme ihn wieder in Gnaden auf, ſo da die Frau daun für immer für Zacchini ver⸗ loren aeweſen wäre.“ „Logiſch abſolut richtig alles“, warf Lucea ietzt dazwiſchen, um dann den Dolmetſcher zu fragen:„Jſt ſonſt noch etwas aus den Akten zu erwähnen?“ „Es folgt dann nur noch ein ſentimenta⸗ les Schlußwort Ortegas, das mit den Wor⸗ Ich weiß, daß mein Leben einem jähen Ende entagegengeht, ich weiß aber auch, daß ich vorher einmal weniaſtens mein geliebtes Kind ſehen werde. Und mein ſchönes Neapel. A rivederci mia bella Bam- bina, a rivederci mia bella Napoli!“ „Und die Träne des eoͤlen Räubers Ja⸗ romiro glänzt dazu in ſeinem Märtyrer⸗ auge!“ ſpottete Lucca, um ſich dann zu einem ernſten Schlußwort aufzuraffen:„Für uns heißt jetzt die nächſte Aufgabe, herauszufin⸗ den, unter welchem Namen ſich Zacchini heute verbirat, und auch unter welchem Be⸗ ruf. Das heißt, was hat er hier in Neapel getrieben? Wahrſcheinlich gar nichts. Wovon lebte er denn? Vor allem, wo bekommen wir ein Bild von dem Manne? Wer hat bisher mit ihm Verkehr gehabt, und wohin iſt ex verſchwunden?“ Ich möchte wetten“, meldete ſich Biffi wieder,„daß er Neapel noch gar nicht ver⸗ laſſen hat.“ „Und ich weiß, daß er ſeit geſtern auf und davon iſt. Geſtern war nämlich der erſte Nopember und damit Programmwechſel an der Amphora und im Tivoli. Da fuhren alle Künſtler weg und unter ihnen war auch der von uns Geſuchte. Unſer Programm für morgen alſo: bei Gräſin Fiori nach einem Bild Zacchinis fahnden und dan damit zum Wafſenhändler Trovarſi..“ (Fortſetzung folgt) —— —— —— Schweighoffer, Stadiseite * Mannheim, 13. Auguſt. Verdunkelundeseit: Beginn 21.50, Ende.40 Uhr Reachtet die Verdunkelungsvorschriften genau! bie brave Ok6 Verkehrsmittel haben es nicht immer leicht. Es wird viel— und viel auch mit Unrecht— auf ſie geſchimpft, weil die von den beiden Grundpfeilern Pünktlichkeit und Schnelligkeit getragene Bürde des Bahn⸗ betriebs nun einmal in gewiſſem Sinne aufreizend für die reiſende Menſchheit iſt. Eyſt recht zeigt ſich das in Zeiten ſo beſon⸗ derer Art, wie wir ſie eben durchleben. Dies zuvor für den Fall, daß jemand an —— Bedürfnis zu loben Anſtoß nehmen 3 Wir loben hiermit die OEG, die Ober⸗ rheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft nebſt allen ihren Beamten auf allen ihren Linien. Was ſie in dieſer Woche an konti⸗ nuierlichen Verkehrsſpitzen, an Maſſen⸗ ſtürmen und Zuſatzbetrieb geleiſtet hat und noch immer leiſtet, ſtellt ſelbſt die heißen Tage der Rückwanderer⸗Beſörderung vom Herbſt 1939 weit in Schatten. Sie iſt ja eigentlich, auch wenn man den„feurigen Elias“ der Strecke Heidelberg—Weinheim mit ſeiner herrlich pruſtenden und läuten⸗ den Lokomotive einbezieht, nur eine etwas groß geratene Elektriſche, auf deren Schmal⸗ ſpurſchienen nun plötzlich der geſamte Mannheimer Großſtadtverkehr unzähliger hin⸗ und herflutender Menſchenſcharen und Gepäckmaſſen abrollen mußte. Menſchen⸗ ſcharen übrigens, die teilweiſe ſehr über⸗ flüſſig und in durchaus verwerflicher Sen⸗ ſationsluſt. den Trubel noch vermehrten, um mit geradezu ſtaunenswerter Taktloſig⸗ keit ihre Neugier zu befriedigen. Aus naheliegenden Gründen der Per⸗ ſonalknappheit und aus ähnlichen techniſchen Hemmniſſen konnte die OEG bisher leider kein brauchbares Syſtem einführen, um zur allgemeinen Entlaſtung die Spreu der „Gucker“ vom Weizen der Berufsfahrer und Fliegergeſchädigten zu ſcheiden. So ergeben ſich, wenn man die Tagesleiſtungen dieſer Woche nur annähernd errechnen will, ſchier aſtronomiſche Zahlen, die für das fahrende Perſonal eine kaum vorſtellbare Ar⸗ beitslaſt bedeuten. Rund dreihundert Perſonen kann einer der aus vier Wagen beſtehenden elektriſchen Schnellbahnzüge der Strecke Mannheim—Heidelberg aufnehmen. Bedenkt man, daß außer dem üblichen Halb⸗ ſtundenverkehr in den letzten Tagen ab 17 Uhr bis zu ſieben Sonderzüge ſtündlich eingelegt und dabei eine ganze Strecke weit eingleiſig befahren wurde, ſo läßt ſich allein aus ſolchen ſchlichten Tat⸗ ſachen der Umfang des Geleiſteten er⸗ meſſen. Ein Lob öͤrum unſerer braven OCG. Und nicht gemeckert, ihr Leute, wenn's eben arg eng hergeht oder ein Schaffner mal energiſch wird Bert. * Wir gratnlieren! Sein 60. Lebens⸗ jahr vollendet heute Herr Johann Hausmeiſter bei der Beſchaffungsſtelle und beim Wirtſchaftsamt, L. 2, 9, wohnhaft.— 65 Jahre alt iſt heute rgu Philippine Amlung geb. Kurz, ellenſtraße 48.— Ihr 70. Lebensjahr voll⸗ endet heute Frau Fridolina Malmberg, Sandhofen, Kolonie 6. und Auf den großen Laſtkraftwagen, die vor der Türe halten, turnen ein paar Dutzend Mädel vom Reichsarbeitsdienſt in ihren ſchmucken blauen Kleidern herum. Uner⸗ müdlich reichen ſie ſich zuſammen mit etlichen Hitlerjungen die ſchweren Eſſen⸗ Transportkübel, in denen heute mittag Nu⸗ deleintopf mit Rinofleiſch an die insgeſamt 17 Verpflegungsſtellen der betrof⸗ fenen Stadtbezirke weitergeleitet wird. In dem ſchmalen Bürozimmer drinnen aber, wo die aus Mitarbeitern des Städti⸗ ſchen Ernährungsamtes und der N S B. gemiſchte Küchenleitung ihr Haupt⸗ quartier hat, ſind für den Augenblick gerade ſchwere Sorgen ausgebrochen: einer der Laſtwagen, deren Einſatz bei den großen Anforderungen dieſer Tage auf die Minute berechnet iſt, fällt plötzlich wegen Verſagens der Batterie aus. Die ſofort telephoniſch angeordnete Reparatur bedingt eine min⸗ deſtens einſtündige Verzögerung, während draußen an einer der Hauptſchadenſtellen die Leute nach anſtrengendſter Arbeit auf ihr Mittageſſen warten. Aber das hilft nun alles nichts, denn gegen eine ſolche Tücke des Objektes kann auch die beſte Organi⸗ ſation nicht an. Die Organiſation im ganzen klappt vorzüglich Obſchon es diesmal wirklich hart auf hart geht und noch immer neue Anforderungen an die Leiſtungsſähigkeit des Verpfle⸗ gungswerkes geſtellt werden, konnten bis⸗ her alle Geſchädigten einſchließlich der Ber⸗ gungstrupps und Aufräumkommandos mit oͤrei Mahlzeiten täglich verſorgt werden. Das Ernährungsamt iſt für die Material⸗ beſchaffung verantwortlich. Die NSWhat wie bisher ſtets die Eſſenbereitung über⸗ nommen, die außer in R 5 noch in zwei weiteren, für ſolche Mengenherſtellung eingerichteten Mannheimer Großküchen vor ſich geht. Der umfaſſende„Mobplan“, den die zuſtändigen Inſtanzen bereits für alle Fälle im vorigen Jahr ausgearbeitet hat⸗ ten, und den an dieſer Wende vom erſten zum zweiten Auguſtdrittel noch die Erfah⸗ rungen nach der Terrornacht vom April vervollſtändigen helfen, erweiſt ſich als we⸗ ſentliche Stütze bei der reibungsloſen Ab⸗ wicklung des lawinengleich angeſchwollenen Pflichtenkreiſes. So erfahren wir bei die⸗ ſer Gelegenheit auch einmal, weshalb für die Großkampftage der Gemeinſchaftsver⸗ pflegung weder Kartoffeln, noch Hülſen⸗ früchte noch Gemüſe auf dem Küchenzettel erſcheinen. 6 Es iſt dies einſach eine Frage der Arbeitseinſparung, denn Kartoffeln müſſen, wenn nicht ge⸗ ſchält, ſo doch mindeſtens gründlich gewa⸗ ſchen, Hülſenfrüchte müſſen abends vorher eingeweicht und Gemüſe muß geputzt wer⸗ den. Für alles das aber fehlen Zeit und Kräfte, ſo daß der Rückgriff auf die ohne weitere Vorbereitung verwendbaren Teig⸗ waren oder auf Reis nicht nur ihres gro⸗ zen Nährwertes und Wohlgeſchmackes wegen geboten erſcheint. Wenn es, wie geſtern abend, Wurſtbrot mit Tee als Nachteſſenverpflegung gibt, ſo können natürlich auch nicht etwa fertige belegte Brote in den Gemeinſchaftsküchen zurechtgemacht werden, ſondern jede Ver⸗ pflegungsſtelle bekommt auf Grund der von ihr gemeldeten Anzahl von Betreuten ihr Brot, ihre Wurſt und ihre Butter im Gan⸗ zen geliefert und nimmt das Abteilen der Einzelportionen ſelber vor. Im übrigen Aus der Mappe des Arbeitsrichiers Eind vier Wochen— ein Monat? „Wir verſtehen uns nicht“, ſagte der Ge⸗ ſchäftsinhaber zu der Angeſtellten. als er ſie nach vier Wochen Probezeit entließ. Das heißt, genau genommen, waren es mehr als vier Wochen, es war ein Monat, nach⸗ dem ſie eingetreten war. Die Beklagte nahm den Standpunkt ein, daß ſie nach Ab⸗ lauf der vierwöchigen Probezeit das Ar⸗ beitsverhältnis ohne weiteres löſen konnte. Die Angeſtellte ſtellte die Vereinbarung der Probezeit als zweifelhaft hin. Ihr Rechts⸗ beiſtand von der Arbeitsfront machte gel⸗ tend, daß eine tägliche Kündigung, wie ſie durch die Kündigung nach Verſtreichen der vier Wochen ausgeübt worden war, kei⸗ nesfalls zuläſſig ſei. Er beantragte ein Mo⸗ natsgehalt, was durch das rbeitsgericht abgelehnt wurde. Die Urteklsbegründung verwies auf die Zeugenausſage, wonach das Beſtehen einer Probezeit von vier Wo⸗ chen zweifelsfrei feſtſtehe. Da man unter „vier Wochen“ üblicherweiſe einen Monat verſtehe, ſo ſei die Klägerin orönungsmäßig entlaſſen woren, ſo daß— dies iſt die Schlußſolgerung des Arbeitsgerichts— ein Anſpruch auf Fortzahlung deg Gehaltes nicht beſtehe. Urlanb hart verteibigt Die junge Frau von über Zwanzig, die vor dem Arbeitsgericht um Urlaub kämpft, gehört zur Generation, die weiß, was ſie will. Ihre Rede iſt wie eine Schreibe, wenn ſie den Lauf der Dinge ſchildert, die zu ihrer angeblichen Entlaſſung führten. Aber ſie kann auch gedankenſchnell debattieren, wenn das Wortgefecht an einem Punkt zu kommen droht, der nach ihrer Auffaſſung nicht richtig iſt. Mit ihrer Angelegenheit befaſſen ſich vor Gericht ein halbes Dutzend Männer. Es iſt ein Fall, der nicht bedeu⸗ tend iſt— es gibt wichtigere Streitfälle, die ſtill und leiſe abgemacht werden— aber es iſt ein Schulfall dafür. daß es darauf ankommt, wie eine Sache„aufgezogen“ wird. Die Angeſtellte iſt ſeit 1940 im Haus, und nach ihrer Angabe hätte ſie Urlaub immer für das vorausgegangene Jahr genommen, aber ſie hatte dies, wie der Rechtsbeiſtand Arbeitsfront immer der Firma von der einwirft, wieder mit Entſchiedenheit erſt jetzt bervorgehoben, als man ihre Urlaubs⸗ anſprüche für 43 durch die Gewährung von verſchiedenem Sonderurlaub für erledigt be⸗ trachtete. Es kam zu Auseinanderſetzungen, die Klägerin kam dabei, wie ſie ſagte, „außer Faſſung“ und der Abteilungsleiter erklärte am Ende:„Von mir aus können Sie gehen.“ Sie ſah dies als Entlaſſung an, aber die Bemerkung war nur als ein aug der Streitſituation ſich ergebender Stoßſeufzer zu werten, dem keine Rechts⸗ wirkſamkeit innewohnte. Die Firma dachte nicht an die Entlaſſung, weil ſie die tüchtige Kraft nicht entbehren konnte. Vor dem Arbeitsgericht äußerten ſich der Abteilungsleiter und der Betriebsobmann. Das Auftreten der Klägerin ſtreiſte zeit⸗ weiſe die Grenze, wo Beſtimmtheit in An⸗ maßung übergeht, weshalb ſie der Vor⸗ ſitzende zur Oroͤnung rief:„Halten Sie Maß!“ Aber ſie hatte das Glück, auf der Gegenſeite beſonnene und ihr nicht übel⸗ wollende Partner vorzufinden. Wenn ſie dieſen auch ab und zu buchſtäblich das Wort „aus dem Munde“ nahm, worauf ihr Va⸗ ter erfreulicherweiſe ſie mahnend am Aermel zupfte, vielmehr„zobbelte“, ſo zeigte die ganze ſtreitbare Verhandlung doch die löbliche Tendenz zur Einigung. Eine ſtrenge Mahnung zur Pflichterfüllung im Kriege knüpfte der Vorſitzende an die Darſtellung des Betriebsobmannes der Schwierigkeiten durch fehlendes und reich⸗ liche Urlaubswünſche geltend machendes Perſonal, ſo daß in dieſem Betrieb ein „Bummelantenwart“ eingeführt wurde. Der Klägerin wurde dargelegt, daß ſie ſich nicht aus dem Firmenverband entlaſſen betrach⸗ ten kann, aber ihr Urlaubsanſpruch iſt nach dem geltenden Geſetz berechtigt, worauf der f Vorſitzende die Beklagte aufmerkſam machte. Die Angeſtellte muß wieder zurück zur Firma, weil der Abteilungsleiter kein Entlaſſungsrecht beſaß, und weil im Grunde auch kein Entlaſſungsgrund vorlag. Er er⸗ klärte auch, daß er bereit ſei, einen Strich unter alles zu machen. Im Gegenſatz zu ſonſtigen Streitfällen wollte die Angeſtellte genau wieder an den gleichen Platz wie bisher, was gewiß für die Güte dieſes Ar⸗ beitsverhältniſſes ſpricht. Das wurde ihr unter gewiſſen Vorausſetzungen zugeſichert. Der Vorſitzende, der das bewegte Stim⸗ menorcheſter zu leiten hatte— auch der Ar⸗ beitsfrontvertreter für Gefolgſchaftsmit⸗ glieder hatte zur Klärung beigetragen— formulierte ein diplomatiſches Protokoll, oas allen Notwendigkeiten und allen Wün⸗ ſchen gerecht wurde, demzufolge die Klä⸗ gerin den umkämpften achttägigen Urlaub erhält, einen Teil der Zwiſchenzeit bezahlt bekommt, ſoſort wieder die Arbeit antritt und einen anderen kleinen Klageanſpruch fallen läßt. —— rechnet die Küchenleitung für die nächſten Tage ſchon mit einer erheblichen Senkung der Verpflegungsziffern, deren Höhe zur Zeit ja nicht nur von den tatſächlichen Zer⸗ ſtörungen an Wohngebäuden, ſondern eben⸗ ſo auch vom Ausfall verſchiedener anderer Verſorgungseinrichtungen abhängt. Wo in einem Stadtteil durch feindlichen Bombenterror ſo und ſoviele Bäckereien, Metzgereien und ſonſtige Lebensmittelge⸗ ſchäfte lahmgelegt ſind— wo Gas und Strom und vielleicht auch Waſſer fehlen—, da vermag ſelbſt die gewiegteſte Hausfrau mit unbeſchädigter Küche nichts Vernünfti⸗ ges auf den Tiſch zu ſtellen. 5 Neben der Gemeinſchaftsverpflegung iſt alſo die Wiederaufrichtung des Lebens⸗ mittelhandels in den betroffenen Bezir⸗ ken eine nicht minder wichtige Aufgabe, deren Löſung vom Ernährungsamt im Ein⸗ vernehmen mit der Wirtſchaftsgruppe Ein⸗ zelhandel und den Innungen gleichfalls ſo⸗ fort in Angriff genommen wurde. Wohnt hier ein Bäcker, deſſen Backofen außer Be⸗ trieb, deſſen Laden jedoch noch brauchbar iſt, ſo findet ſich vielleicht um die Ecke ein anderer, oͤͤer zwar nicht mehr verkaufen, da⸗ für aber noch backen kann und ſo als Brot⸗ lieferant für den umgekehrt geſchädigten Berufskameraden in Frage kommt. Oder es werden entſprechend oͤem lange ſorgfäl⸗ tig vorbereiteten Einſatzblan Bäcker und Metzger aus anderen Stadtteilen zur Un⸗ terſtützung herangezogen oder auch ſonſtige Erſatzgeſchäfte des Lebensmittelhandels neu geſchaffen, damit die Bevölkerung möglichſt raſch ihre gewohnten Einkaufsſtätten wie⸗ derfindet. Ein beſonderes Kapitel, das die ganze Stadt angeht, war in dieſem Zuſammen⸗ hang die Milchverſorgung. es werden alle sattt. Eime Stamde hei der ichenleitung im R 5 Sie hängt bekanntlich nicht nur vom Funk⸗ tionieren des Maſchinenparkes der Milch⸗ zentrale, ſondern ſehr weſentlich auch von den verſchiedenen Verkehrsmitteln ab. ieht man nun in Betracht, daß dieſe beiden orausſetzungen immerhin einigermaßen beeinträchtigt waren, ſo muß es ſchon faſt als ein Wunder an Leiſtungsfähigkeit er⸗ ſcheinen, daß die Leitung der Milchzentrale trotzdem die erſten drei Tage faſt ohne Stockung hinter ſich brachte und heute be⸗ reits wieder voll betriebsfähig iſt. Unendlich viel Energie, Zähigkeit, Fleiß und Arbeitskraft ſind allerorten betätigt worden, um ſolche Ergebniſſe der praktiſchen Bewährung zu erzielen. Ihnen gegenüber will es gar nichts bedeuten, wenn der ein⸗ zelne in ſeiner Notlage und daher verſtänd⸗ lichen Erregung ſich vielleicht hier oder dort einmal über irgend etwas beklagen zu müſſen glaubte. Auch Behörden und Dienſt⸗ ſtellen der Partei ſind ja ſchließlich keine Götter, die am laufenden Band Ueber⸗ menſchliches fertigzubringen vermögen. Sie haben vielmehr ebenſo wie jeder andere Volksgenoſſe Anſpruch auf Verſtändnis und Geduld und müſſen erwarten dürfen, daß man ihren Hilfsmaßnahmen mit gutem Willen begegnet. Dieſen guten Willen auf⸗ zubringen und zu betätigen, iſt aber nicht weniger wichtig und für die Ueberwindung ſolcher Schickſalsprüfungen nicht weniger notwendig als jene vorbildliche Haltung der Tapferkeit und Kameraoͤſchaft, die unſere Mannheimer in den Stunden der Gefahr zeigten. Verſuchen wir deshalb, uns dieſe Seelenſtärke über den Ausnahmezuſtand der Angriffsnacht hinaus in dem auch die am ſchwerſten Betroffenen alsbald wieder um⸗ fangenden Alltag zu erhalten, und vieles wird dadurch leichter ſein. M. S. — 55——————— Fernbleiben von der Arbeit Nach der Anordnung vom 6. Juli 1940 über Erſtattung von Lohnausfällen infolge von Beſchädigung der Betriebe durch Luft⸗ angriffe iſt beſtimmt, daß Arbeiter, die we⸗ gen Beſchädigung von Betrieben nicht wei⸗ terarbeiten können, Anſpruch auf Vergü⸗ tung des Lohnausſalles bis zur Dauer von 14 Tagen haben. Das gilt auch für die infolge der Beſchädigung der Wohn⸗ ſtätte des Arbeiters unumgängliche Ar⸗ beitsverſäumnis ſowie in den Fällen, in denen die Wohnungen der Arbeiter aus Sicherungsgründen geſperrt oder geräumt werden müſſen. Für die Angeſtellten gilt ſinngemäß das gleiche. Vorausſetzung für die Erſtattung der an die Arbeiter und Angeſtellten zu zahlen⸗ den Löhne und Gehälter durch das Arbeits⸗ amt iſt, daß der Lohn⸗ und Gehaltsan⸗ ſpruch gegenüber dem Betrieb zu Recht be⸗ ſteht. Das iſt aber nur dann der Fall, wenn es ſich um einen Bombenſcha⸗ den der eigenen Wohnung des Gefolgſchaftsmitgliedes und um eine behördlich angeorönete Sperrung oder Räumung der Wohnung han⸗ delt. Ein Fernbleiben von der Arbeit, das ſich darauf ſtützt, daß das Gefolgſchaftsmit⸗ glied bombengeſchädigten Verwandten oder Bekannten helfe, rechtfertigt keine Frei⸗ ſtellung von der Arbeit. Ein Gefolgſchafts⸗ mitglied, deſſen Wohnung ſofort geräumt werden muß oder ſo beſchädigt iſt, daß es notwendigerweiſe von der Arbeit fernblei⸗ ben muß, iſt verpflichtet, das ſeinem Be⸗ triebsführer zu melden und auch von ihm ſich formgerecht von der Arbeit freiſtel⸗ len zu laſſen. Da Fliegerſchäden im Regelfall Abhilfe erfordern, wird anan zugeſtehen können, daß ſich das Gefolgſchaftsmitglied unter Umſtänden erſt am zweiten Tage nach dem Eintritt des Schadensfalles meldet, wenn dies tatſächlich aus entſchuldbaren Gründen ſofort nicht möglich iſt. Weiter iſt erforderlich, daß der Betriebsführer dem Gefolgſchaftsmitglied die Freiſtellung von der Arbeit ſchriftlich beſcheinigt und Unter⸗ lagen für die Erſtattungsanforderungen. gegenüber dem Arbeitsamt gibt. Der Be⸗ triebsführer hat ſich möglichſt durch eigene Ermittlung oder durch Ermittlungen dazu Beauftragter von dem Umfang des Scha⸗ dens zu überzeugen, um alsdann nach pflichtmäßigem Ermeſſen unter Würdigung der Lage des Gefolgſchaftsmitgliedes und der betrieblichen Möglichkeiten die Dauer der Freiſtellung bemeſſen zu können. Iſt das Gefolgſchaftsmitalied im Einzelfall aus zwingenden Gründen verhindert, ſich ſelbſt bei Wohnungsbeschädigung zu melden, ſo muß es durch einen Beauf⸗ tragten oder ſchriftlich unter Angabe der Tatſachen dͤem Betriebsführer Anzeige erſtatten und um Freiſtellung von der Ar⸗ beit nachſuchen. Sollte eine Meldung aus zwingenden Gründen auch am zweiten Tage noch nicht möglich ſein, ſo muß das Ge⸗ folgſchaftsmitglied dies glaubhaft machen. Beherbergungsraum in erster linie für Fliegergeschädigte Die Wirtſchaftsgruppe Beherbergungs⸗ gewerbe führte Beratungen über aktuelle Fragen durch, wobei die Auswirkungen der Luftangriffe mit im Vordergrund ſtan⸗ den. Die Wirtſchaftsgruppe vertritt die Auffaſſung, daß die bombengeſchüdig⸗ ten Obdachloſen und vorſorglich Umquartierten den Beherbergungs⸗ raum in erſter Linie beanſpruchen ſollen. Weiter betrachtet ſie es als ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht aller Inhaber von Beherber⸗ gungsbetrieben, Arbeitsplätze für bombengeſchädigte Berufs⸗An⸗ gehörige zu ſchaffen, um ihnen ſo ein neues Betätigungsfeld zu eröffnen. In Zuſammenarbeit mit den ſonſt zuſtändigen Stellen wird die Wiedereröffnung der frei⸗ willig ſtillgelegten Betriebe und die Rück⸗ führung der zweckentfremdeten Betriebe in die Fremdenverkehrswirtſchaft erſtrebt. Ein berufsſtändiſcher Fonds zur Unterſtützung bombengeſchädigter Berufsangehöriger ſoll gebildet werden. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe, Fritz Gabler, appellierte an die Beherber⸗ gungsbetriebe, auch die Verpflegung von Paſſanten in den Hotelreſtaurants nach wie vor beitubehalten und die hier beſtehenden Schwierigkeiten möglichſt zu überwinden. Wenn es auch ſelbſtverſtänd⸗ lich iſt, daß in den Hotelreſtaurants den Hotelgäſten in erſter Linie ein Platz zuſteht, ſo dürfte doch überall da, wo bisher Paſ⸗ ſanten verkehrt haben, auch weiterhin beren Verpflegung mit ſichergeſtellt werden kön⸗ nen. Im übrigen übergab Fritz Gabler, an⸗ läßlich ſeines 50jährigen Berufsjubiläums, dem Kuratorium der Vermögensverwal⸗ tung der Wirtſchaftsgruppe Beherbergungs⸗ gewerbe 10000 Mark, die zuſammen mi bereits vorhandenen Spenden von 11 Mark den Grundſtück einer Stiftung bilden ſollen zum ſpäteren Ausbau oder Er⸗ werb eines benötigten zweiten Internats⸗ gebäudes der Berufsfachſchule für Gaſt⸗ ſtättengehilfinnen in Heidelberg. Der Jubilar hat ſich ſeit jeher ſtark für die mög⸗ lichſt gute ſchuliſche Ausbildung des beruf⸗ lichen Nachwuchſes eingeſetzt. eeeeeeeeee Werkbeurlaubte für die Landwirtzchart Um die Ernährung von Front und Hei⸗ mat trotz der weiter angeſpannten Arbeits⸗ lage in der Landwirtſchaft ſicherzuſtellen, wird mehr als je die Heranziehung aller verfügbaren Hilfskräfte durchgeführt. Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitsein⸗ ſatz hat darauf hingewieſen, daß neben der Bereitſtellung von Arbeitskräften für die Ernteſpitzen beſonders auch für die lau⸗ enden Pflegearbeiten in den nächſten Wochen big zum Abſchluß der Herbſtbeſtellung in vermehrtem Umfange landarbeitskundige Arbeitskräfte aus der gewerblichen Wirtſchaft für vorübergehende Zeit eingeſetzt werden müſſen. Die Beur⸗ laubung von Angehörigen der Rüſtungs⸗ betriebe für den Landeinſatz ſoll mit größt⸗ möglichſter Sorgfalt durchgeführt werden, und zwar in engſtem Einvernehmen mit den jeweils zuͤſtändigen Rüſtungsdienſt⸗ ſtellen. Nachdem es im Vorjahr gelungen iſt, der Landwirtſchaft zeitweilig Arbeits⸗ kräfte in verſtärktem Ausmaß in Form von Werkbeurlaubungen zuzuführen, nimmt der Generalbevollmächtigte an, daß auch in die⸗ ſem Jahre durch Zuſammenarbeit der be⸗ teiligten Stellen die für die Ernährungs⸗ ſicherung notwendigen Arbeitskräfte auf dieſem Wege freigemacht werden können. Dabei ſoll, einem Wunſche des Reichsmini⸗ ſters für Bewaffnung und Munition ent⸗ ſprechend, von der urlaubsmäßigen Abord⸗ nung von Schlüſſel⸗ und Fachkräften grund⸗ ſätzlich abgeſehen werden. u Die Abteilung Wandern der NS86 „Kraft durch Freude“ führt am kommenden Sonntag eine Wanderung ab Weinheim über Oberflockenbach, Lampenhain, Urſen⸗ bach, Schriesheim durch. Treſſpunkt: OEG⸗ Bahnhof, Feuerwache, 7 Uhr, Abfahrt.14 Uhr. Fahrkarte Schriesheim und zurück 1,80 Mark. Für die Wochenendwanderung Stiefelhöhe, 14.—15. Auguſt, ſind bei der KöcF⸗Geſchäftsſtelle Plankenhof noch Teil⸗ nehmerkarten zu 2,70 Mark erhältlich. un Achtung Hausfrau! Es ſei gn dieſer Stelle nochmals daran exinnert, daß die bisher in Umlauf befindlichen Urlauber⸗ marken mit dem Ende der 52. Zutei⸗ lungsperiode, alſo am 22. Auguſt, ihre Gül⸗ tigkeit verlieren. u Auf dieſem nicht mehr unmöglichem Wege...“ für Soldaten unterſagt. Das Oberkommando dͤer Wehrmacht nimmt Ver⸗ anlaſſung, daran zu erinnern, daß Heirats⸗ angebote und Briefwechſelgeſuche von Wehr⸗ machtsangehörigen unterſagt ſind. Ebenſo ſind Chiffreanzeigen verboten. 50 Jahre am Webſtuhl. Der 75jährige Webermeiſter Ludwig Hornikel wurde von einer Leinenweberei in Baden für 50⸗ jährige Betriebszugehörigkeit geehrt. Er hat ſich ſeinerzeit nicht allein um die rei⸗ bungsloſe Umſtellung von Friedens⸗ auf Kriegsproduktion ſehr verdient gemacht, er iſt heute noch ein Vorbild an Pflichttreue und leitet trotz ſeines hohen Alters die ihm anvertraute ſchwierigſte Abteilung des anzen Betriebes mit unübertrefflicher ünktlichkeit und Gewiſſenhaftigkeit. aen daulscuen Ni Waldbrandbekämpfung Die Reichsarbeitsgemeinſchaft Scha⸗ edenverhütung teilt mit: Mannigfach ſind die Gefahren, die den Wald bedrohen. Die weitaus größte jedoch iſt die Feuersgefahr, hervorgerufen durch ſträflichen Leichtſinn, Unvorſichtigkeit, fahr⸗ läſſige Gedankenloſigkeit und verbrecheriſche Anſchläge. Unermeßlich ſind die Schäden, die dem deutſchen Volksvermögen alljährlich durch Vernichtung wertvollen Holzes zuge⸗ fügt werden. Eine beſondere Gefahr beſteht jedoch bei den mit Holz, Torf oder Kohle betriebenen Generatoren⸗Fahrzeu⸗ gen. Um dieſe Gefahr zu beſeitigen, iſt es notwendig, daß die Aſchenkäſten von Zeit zu Zeit, und zwar außerhalb des Waldes geleert bzw. gereinigt werden. Muß das aber innerhalb des Waldes geſchehen, dann muß die glühende Aſche mit Waſſer abge⸗ löſcht oder mit Erde genügend zugedeckt werden. Abgeſehen von dem Schaden, der durch einen Waloͤbrand entſtehen kann, macht ſich der Fahrer allein durch das ſträf⸗ liche Wegwerfen der Aſche ſtrafbar. Aber auch durch Funkenflug von Zugmaſchinen, Traktoren uſw. ſind Brände verurſacht worden. Grund hierfür iſt zum Teil das Fehlen geeigneter Vorrichtungen zur Verhütung des Funkenfluges. Hier iſt es notwendig, daß der Fahrer der Zug⸗ maſchine oder ſein Begleiter immer wieder darauf achten, daß durch dieſe Funken kein Waldbrand entſteht. Einen entſtehenden Waldbrand kann man im Anfangsſtadium mit geringer Mühe löſchen. Aber auch fort mit der Meinung, daß die Löſchung von Walbdbränden nur eine Sache der Forſtver⸗ waltungen, der Feuerwehren oder Wehr⸗ macht ſei. Jeder Volksgenoſſe iſt nicht nur moraliſch, ſondern auch geſetzlich zur Hilfe⸗ leiſtung verpflichtet. Deshalb, deutſches Volk, ſchütze deinen Wald vor Feuersgefahr! Hilf mit, Waldbrände zu verhüten, und hilj mit, ſie zu bekämpfen! woren wir verwönnt! NSC. Das tägliche Brot iſt zu allen Zeiten der Inbegriff der menſchlichen Nah⸗ rung geweſen. Erſt in einem überzivili⸗ ſierten Zeitalter hat ſich dieſe Anſchauung geändert. Schon die Kinder mit ihrem nie verſagenden Appetit, der zuerſt und vor allem nach einer tüchtigen Brotration ver⸗ langt, kamen mit dicker Auflage auf ihrem Frühſtücksbrot mit Butter, Wurſt, Marme⸗ lade zur Schule. Warum aber auf einmal? Die Väter und Mütter waren doch auch ohne den vielen Aufſtrich ſatt geworden. Wurde nur der Geſchmack verwöhnter?! Dies ſicher nicht allein, denn was man ver⸗ zehrte, war nicht mehr das gute, kernige Brot von ehedem. Der kalkweißen Farbe zuliebe waren dem Korn Keim und Randſchichten und damit die für den Aufbau des Organismus wichtig⸗ ſten Nährſtoffe, darunter auch Eiweiß und Fette, entzogen worden. Intereſſierte Kreiſe hatten mittels ausgeklügelter Ver⸗ ſahren die Veränderung des Korns be⸗ wirkt. Das Ergebnis empfahl ſich auf dem Markt als„4a Auszugsmehl“ u. ogl. Der menſchliche Körper rächte ſich wie für jede andere Unnatur durch die typiſchen Zivili⸗ ſationskrankheiten: Zahnfäule, Störungen im Nervenſyſtem, Magenkrankheiten. Natürlich denken, natürlich leben iſt das Ideal unſerer neuen Zeit. Schon Jahre vor dieſem Krieg wurde von einſichtigen Leuten die Forderung nach einem Brot erhoben, das dieſen Namen auch voll verdiente. Erfüllt wurde dieſe Forderung nach manchen mißlungenen Ver⸗ ſuchen durch die Einführung des Vollkorn⸗ brotes mit der Gütemarke der Reichsge⸗ ſundheitsführung. Freilich mußte ihr erſt eine Umſtellung vorausgehen. Beim Herſteller, wie beim Verbraucher. Die Bäcker mußten in beſonderen Lehrgängen das richtige Verbacken des Vollkornbrotes wieder lernen. Und der Verbraucher mußte lernen, Brot wieder richtia zu eſſen, d. b. das friſch gekaufte Brot muß erſt eine gewiſſe Zeit lagern und dann muß es gut durchgekaut werden. Alle dieſe Erfahrungen haben heute Millionen gewonnen, ſeitdem eine großzügige Pro⸗ Paganda durch aufklärende Vorträge und Plakate, in Preſſe, Rundſunk und Film eingeſetzt hat. wände, die anfangs wie jeder neuen Sache entgegengehalten wurden, widerlegt wor⸗ den. Namhafte Aerzte konnten dazu über⸗ gehen, in ihren Krankenhäuſern ſelbſt Ma⸗ genkranken Vollkornbrot zu reichen. Und es wird nur eine Frage der Zeit ſein, bis das Brot von echtem Schrot und Korn wieder Allgemeingut der Volksernährung geworden ſein wird. * 0 Buick aut Iudwigshaten Der nächſte Dienſtappell des Einſatzſturmes 2 der Or pe Mitte findet am Deenghun 24. Auguſt, 19.45 Uhr, ſtatt. Antreten 19.30 Uhr im Hofe der Ludwigsſchule. Der Rundſunk am Samstag: Reichsyrogramm: 12.35—12.45 Uhr: Der Bericht zur Lage. 15—15.30 Ahr: Melodienſtrauß, Uberreltd— der Kapelle Hans— 9 16—18 Uhr: Bunter Samstag⸗ Nachmittag, 18.30—19 Uhr: Der geitſpiegel. 19.15—19.30 Ahr: Frontberichte. 20.20—21,30 Uhr: Muſik— guten Laune. 21.30—22 Uhr: Beſchwingtes Unterhalkungskon⸗ zert. 22.30—24 Uhr:* Wochenausklang m9 dem deutſchen Tanz⸗ und Unterhaltungsorcheſter u. 4.— ilſchlandſender: 17.10—18.30 r:„Muſik im Srü⸗ nen“. Leitung: Werner Kichter⸗Reichhelm. 20.15—22 Die Meiſterſinger von r: Bayreuther iele: Akraperz: L. Ain. Aſaung: Siihem Slrlbangier Damit ſind auch alle Ein⸗ Ende 1989 bis Badiſckes In vier ſchweren Kriegsjahren habt ihr in den Erzeugungs⸗ und Ablieferungslei⸗ ſtungen mehr als eure Pflicht getan. Hier⸗ für gilt vor allem— neben den Aelteſten der Höfe, die kriegsbedingt wieder zur Senſe griffen— an der Schwelle des fünften Kriegsjahres mein Dank der Bänerin! Trotz Einberufung enrer Männer, trotz erheblichen Arbeitskräftemangels, trotz Schwierigkeiten aller Art in der Betriebs⸗ führung habt ihr, meine Bäuerinnen, die Felder muſtergültig beſtellt, um die Be⸗ triebe euren Männern— der Sippe— zu erhalten. Damit iſt auch bei weiterhin günſtiger Geſtaltung der Witterungsver⸗ hältniſſe in dieſem Jahr und für den kom⸗ menden Winter dem Volk und ſeiner Wehr⸗ macht das Brot gegeben. Auch die Ablieferungsleiſtun⸗ gen werden nach dieſer Erute eurer bis⸗ herigen vorbildlichen Haltung eutſprechen! Wenn ſich da und dort Auswüchſe zeigen und gewiſſenloſe Elemente den Verſuch unternehmen, durch Hamſterei der All⸗ gemeinheit zu ſchaden, das Auſehen des Banernſtandes zu untergraben und die Er⸗ nährungslenkung zu beeinträchtigen, ſo be⸗ weiſt eure Staudhaftigkeit und legt dieſen Geſellen das unwürdige Handwerk! Sorgt auch dafür, daß in euren Betrieben gegen⸗ über den fremdſtämigen Arbeitskräften der nötige Abſtand gewahrt bleibt Schließt euch als Dorfgemeinſchaft noch mehr zuſammen. Ein ſeder fühle ſich mitverantwortlich in der Bewirtſchaftung der Bauernhöfe unſerer Soldaten. Ueberlegt täglich, wie den Krie⸗ gerfranen durch Maſchinen⸗ und Ge⸗ ſpanneinſatz oder Uebernahme einer ſonſtigen, vordrinalichen Arbeit der gemein⸗ ſame Dank für ihre einmaligen Leiſtungen bewieſen werden kann. Jeder gebe durch ſein Beiſpiel den Be⸗ weis einer tadelloſen Haltung, denn ihr vollbringt eure opfervolle Arbeit für den Sieg! gez. Engler⸗Füßlin, Leiter des Gauamtes für das Landvolk Landesbauernführer Candvolk! Heugerste Luftschutzbereitschaft auch auf dem lande Die Praxis der britiſch⸗amerikaniſchen Terrorflieger hat eindeutig die Notwendig⸗ keit unterſtrichen daß auch auf dem Lande äußerſte Luftſchutzbereitſchaft geſichert ſein muß. In der„NS⸗Landpoſt“ richtet Generalluftſchutzführer Zurborn einen entſprechenden Appell an das Land⸗ volk. Zweifellos ſei das ländliche Anweſen ſehr brandempfindlich und durch Bomben⸗ wirkung in hohem Maße gefährdet. Daß es aber trotzdem ſehr wohl möglich ſei, Haus und Hof vor der Vernichtung zu be⸗ wahren, Menſchen und Tiere zu ſchützen, Ernteerzeugniſſe zu bergen oder wenigſtens Schäden einzudämmen und Vertuſte zu vermeiden, ſei durch zahlreiche Beiſpiele bei den Angriffen auf Bauernhöfe und Gü⸗ ter in Nord⸗ und Weſtdeutſchland erwieſen. Nach den Erfahrungen ſei der Erfolg einer Schadenbekämpfung abhängig von rechtzei⸗ tiger u. gründlicher Vorbereitung aller Luft⸗ ſchutzmaßnahmen ſowie von der Bereitſchaft und dem ſchnellen Eingreifen der Selbſtſchutz⸗ kräfte. Die Bekämpfung ausgedehnter Brände und die Verhütung von Kataſtro⸗ phen bedinge darüber hinaus die Zuſam⸗ menfaſſung von Kräften in der Hand eines Führers zum ſchlagkräf⸗ tigen Einſatz. Die gemeinſame Abwehr müſſe daher organiſatoriſch vorbereitet und einer einheitlichen Führung unterſtellt ſein. Zu dieſem Zweck ſei nunmehr die Zuſam⸗ menfaſſung ſo vieler Anweſen zu einer Landluftſchutzgemeinſchaft vorgeſehen, da⸗ mit genügend Kräfte zur Bildung ſchlag⸗ kräftiger Feuerlöſch⸗ und Bergungstrupps vorhanden ſind, die im Bedarfsfalle vom Luftſchutzleiter ohne 9 5. eingeſetzt werden können. Größere lünd⸗ und forſt⸗ wirtſchaftliche Betriebe bedürfen beſonderer Lufſchutzmaßnahmen. Sie ſeien nach den für den erweiterten Selbſtſchutz geltenden Beſtimmungen abwehrbereit zu machen. eeeeene pakete für unbekannte Soldaten Außer den zahlloſen Feldpoſtpäckchen, die an eine genaue Anſchrift gerichtet ſind, alſo für beſtimmte Soldaten 99 den Weg gebracht werden, gibt es auch noch zahlreiche Liebesgaben, die aus allen Teilen der Be⸗ völkerung und Bezeichnung des Empfängers einſach für die Wehrmacht für einen unbekannten Soldaten eingehen. Das Oberkommando der Wehrmacht hat nun eine vereinfachte Neuordnung der Verteilung dieſer Liebesgaben verfügt. Nach Auf⸗ löfung der bisherigen Liebesgaben⸗Sam⸗ melſtellen in den Wehrkreiſen übernehmen nunmehr die Wehrmachtbriefſtellen ſowie die Marine⸗Briefſtellen die Verteilung. Als Liebesgaben ſind hierbei zu verwen⸗ den Pakete und Päckchen, die ohne nähere Bezeichnung des Empfängers für die Wehr⸗ macht beſtimmt ſind z. B.„Liebesgaben für die Wehrmacht“,„Für eine Feldeinheit“, „Für einen unbekannten Soldaten“, ferner Gegenſtände aus unanbringlichen oder be⸗ ſchädigten Sendungen, die den Wehrmacht⸗ briefſtellen durch die Rückbriefſtellen der Reichspoſt zugehen, und endlich der in der Wehrmacht verwendbare Inhalt ſolcher Feldpoſtpäckchen, die den Wehrmachtbrief⸗ ſtellen wegen fehlerhafter Anſchrift zuge⸗ führt werden und ſich als unanbringlich er⸗ weiſen. Unanbringlich ſind Sendungen, bei denen weder der Empfänger noch der Ab⸗ ſender ermittelt werden kann. Die Wehr⸗ machtbriefſtellen werden den perſönlichen Inhalt ſolcher Sendungen, etwa Urkunden, Familienandenken, Briefe, Tagcebücher, Mitteilungen uſw. in der urſprünglichen Verpackung mit einem entſprechenden Ver⸗ merk den Rückbriefſtellen zuleiten, damit weitere Nachforſchungen nach dem berechtig⸗ ten Adreſſaten oder Abſender durch⸗ geführt werden können. Im übrigen ver⸗ teilen die Wehrmachtbriefſtellen die auf den genannten Wegen zu ihnen gelangenden Liebesgaben auf die in ihrem Bezirk be⸗ heimateten Feldtruppenteile und Lazarette. Abiturientinnen-lager des BOt In der Volksdeutſchen Schule in Achern führte der BDM des Gebietes Baden⸗ Elſaß zwei jeweils fünftägige Lager durch, in denen ungefähr 80 v. H. der vor der Reifeprüfung ſtehenden Abiturientinnen er⸗ faßt wurden. Der Grundgedanke war der, einmal Mädeln, die wenig Zeit für den Dienſt in der Hitler⸗Jugend erübrigen können, ein mehrtägiges, tiefwirkendes Ka⸗ meradſchaftserlebnis zu geben, und zum andern, Berufsfragen mit ihnen zu klären. Denn oft wird gerade ein geiſtiger Beruf von den Mädeln aus irgendwelchen roman⸗ — Vorſtellungen heraus angeſtrebt, ohne daß ſie ſich über ſeine wirklichen Er⸗ forderniſſe klar ſind. Alle dieſe Fragen wurden in den beiden Lagern in Einzelausſprache mit der Mädel⸗ führerin des Gebietes, Hauptmädelführerin Gertrud Kempf, geklärt, die auch die La⸗ ger leitete. Da die Lagergemeinſchaft ſehr groß war— jedesmal rund 300 Mädel—, wurden einzelne Arbeitsgemeinſchaften ge⸗ bildet, die unter Leitung verſchiedener Bannmädelführerinnen und Abteilungslei⸗ terinnen jeweils einen beſtimmten Fragen⸗ komplex erarbeiteten. Die Themen laute⸗ ten: Hitler⸗Jugend, Idee und Geſtalt— Kriegseinſatz der Hitler⸗Jugend— Mädel, deine Ehre iſt die Treue zu dem Blute dei⸗ nes Volkes— Perſönliche Lebensgeſtaltung — Praktiſche Kulturarbeit in Heim und Fa⸗ milie. Die ganze übrige Lagerzeit wurde in der großen Gemeinſchaft erlebt, ſo der Sport, der manche Stunde des Tages aus⸗ füllte, ſowie die verſchiedenen Referate, die Tobesſtrafe für einen gemeingefähr⸗ lichen Einbrecher 9 Das Sondergericht Freiburg hat den am 29. Novémber 1895 in Herzogenrat bei Aachen eborenen ledigen Gerhard Bordewin als ge⸗ ährlichen Hewohnheitsperbrecher zum Tode ver⸗ urkeilt. Mik 21 Fahren begann B. ſeine Ver⸗ brecherlaufbahn, die ihn durch Deutſchland, Belgien, Holland, Luxemburg und die Schweiz führte. Er at ſich faſt ausſchließlich als Dieb und inbrecher etätigt und bereits 14 Jahre in Gefängniſſen und uchthäuſern e o hat er auch—3* inner⸗ alb von vier* Einbruchsdiebſtähle in Ken⸗ zingen, Achern und Offenburg in einzelſtehenden —* verübt, nachdem ex an den Ne Pev⸗ äden erkannte und durch Klingeln an der Haus⸗ glocke und duch Befragen in der Na barſchaft feſt⸗ geſtellt hatte, daßz die Bewohner verre ſt waren. Es iſt ihm dabei außer Uhren und ſonſtigen wertvollen auch Bargeld in die Hände efallen. Für einen Menſchen, der ohne Hemmungen einem erbanlagemäßigen und angeborenen Hang jum Stehlen nachgeht, kann angeſichts der Wir⸗ fungsloſigkeit ſeiner ſeitherigen 740 reichen Frei⸗ heitsſtrafen nur die Todesſtrafe a eignete Mittel in Frage kommen. Schwunghafter Schwarzhanbel mit 00 Schuhwerk Ludwig B. s das einzig ge⸗ „Pirmaſens. Das Ehepaar Hans aus Pirmaſens, das nach Stillegung* Schuh⸗ fabrik mit Leder⸗ und Schuhgro handel im Zahre 1939 nach Darmſtadt über 990 elt war, ſtand wegen fortgeſetzten Arlegswiriſcha tsberbrechens in Tat⸗ einheit mit Verbrauchsregelungsvergehen und wegen Betrugs vor dem Sregergſ, dãs den 11* zu zwei Jahren, vier onate Gefäng⸗ ni's, die Frau wegen Beihilfe zu neun Mo⸗ n* n 8 10 n 0. 95 uſg 4 ic——— meiſter Heinx oh. B. eßli eg geſetzten Verbrauchsregelungsvergehen zu 400 Mk. Geldſtrafe verurteilte. Bei Hans Ludwi die zwiſchenzeitliche als kümpfer ſtrafmildernde Berückſichtigung. Häns Ludwig B. und nde Mai 1942 von Darmſtadt aus einen ſchwunghaften Handel mit Schuhen und ſon⸗ 6 en Laderwaren beitieben, wobei beträchtliche Er⸗ e erzielt wurden, wenn auch keine Preisüber⸗ ſeſtgeſtellt werden konnten. Nachnrü⸗ ungen ergaben, daß die Eheleute bis zu 128 Feſt⸗ ſchaff nahme mindeſtens 1000 Paar Schuhe onhe Be tell⸗ ſchein bezogen und wieder verkauft haben. 96 Paar wurden an den Schuhmacher Heinrich Joh. B. in Darmſtadt geliefert, der ſie wiederum bezugsſchein⸗ frei an Privatkunden verfaufte Ein weiterer Lager⸗ vorrat von über 600 Paar beſtellſcheinpflichtiger Schuhe konnte in der Darmſtadter Wohnung der eleute Pden ben werden. Sie wurden ein⸗ gezogen. Neben dem Schwarzhandel kam es dem 1 eine Hrau hatten von 1 Großhündler auch daxauf an, Haupt⸗ ieile ſeines Lagerbeſtandes durch verbotswidrige Zu⸗ rüdhaltung und Auffüllung für die Na kriegszeit beiſeitezuſchaffen. B. ſcheute auch nicht davor zu⸗ rück, nach ſeiner Einberufung zum Wehrdienſt län⸗ ſere chwindeln, indem er dem Fürſorgeamt, dem Finanz⸗ amt und ſeiner berufsſtändiſchen Organiſation gegenüber die Einkünfte aus dem Schwarzhandel mit Schuhwaren verſchwieg. Selbſtverſorger mit Fleiſch und Brot⸗ marken 8 Als Selbſtverſorger mit u. Brotmarken betätigte ſich der 70 Sahre alte Julius Schlenker aus Lahr während ſeiner Anſtellung als Buchdrucker in Stüttgart. In welchem Amfang er dieſes Geſchäft betrieben hatte, war nicht mehr u ermitteln. Feſtgeſtellt wurde nur, daß er in der eit vom Februar bis Mai d. J. gegen 600 Ab⸗ chnitte von Fleiſchkarten über je 50 Gr. und eine nzahl von e nachgedruckt und den größten Teil der Fleiſchmarken in Heilbronn um Bezug von Suadte und Fleiſchwaren verwen⸗ del hatte. Das Sondergericht Stuttgart verurteilte den noch nicht vorbeſtraften Angeklagten wegen —5 eſetzten Kriegswirtſchaftsverbrechens zu drei ahten Zuchkhaub Sechs Milchpantſcherinnen * Landau. Vor dem Amtsgericht hatten ſich nicht weniger als ſechs Frauen aus den Orten Bellheim, Neuburg, Wörth und Ven⸗ ningen wegen Miichpant chens zu verantworten. Die Milch hatke bis zu 46 v. H. Waſſerzuſatz aufzuwei⸗ ſen. Es wurde von ſämtlichen Angeklagten auch in dieſer Verhandlung der Einwand gemacht, daß ver⸗ geſſen worden ſei, das Kannenſchwenkwaſſer aus⸗ 8 Eine der Angeklagte iſt bereits 75 Jahre alt. ge nach der Schwere ihrer Verfehlungen er⸗ die 7 ef 8 nis⸗ n von onaten bis herab zu Geldſtrafen pon 180 Mi. Ein weiblicher Fahrradmarder vor dem Richter * Speyer. Fahrraddiebſtähle Söc gun fh Zu den Seltenheiten gehört es aber, datz ſich Frauen an fremden Fahrrädern zu affen machen, wie es die 24 Jahre alte verhei⸗ ratete Eliſabeth Unger geb. Scholh tat. Die An⸗ klageſchrift behauptete. 00 ſie drei Fahrräder ge⸗ ſtohlen habe. Zwei Fahrräder entwendet zu haben, ab die Angeklagte Ren Das dritte will ſie irrtüm⸗ ich verwechſelt haben. Das Arteil lautete auf ehn Monate Gefängnis. Der Ankläger hatte Haftbefehl beantragt. doch wurde vom Ge⸗ richt davon abgeſehen, weil die Angeklagte drei ileine Kinder zu verſorgen hat. 5 eit hindurch Familienunterſtützung zu er⸗ ind leider an der Themen des praktiſchen oder kulturellen Lebens behandelten und zu denen ſich Fach⸗ kräfte zur Verfügung geſtellt hatten. Auf Heimabenden wurden kulturgeſchichtliche Gedanken lebensnah geſtaltet. Es iſt ge⸗ lungen, für jedes der beiden Lager eine Schriftſtellerin aus dem oberrheiniſchen Raum für einen Abend zu gewinnen, für das erſte Irma von Drygalſki und für das zweite Juliane von Stockhauſen. Während die erſtere die Geſtalt der Liſe⸗ lotte von der Pfalz vor ihren Zuhörerin⸗ nen lebendig erſtehen ließ, hat Juliane von Stockhauſen aus ihren Werken geleſen. Die politiſche Ausrichtung wurde nicht vergeſſen. Jeden Tag wurden die wichtigen Tagesereigniſſe durchgeſprochen, die Nach⸗ richten aus Preſſe und Rundfunk mitgeteilt. Den politiſchen Mittelpunkt bildete jeweils ein Referat des Führers des Gebietes Ba⸗ den⸗Elſaß, Obergebietsführer Friedhelm Kemper, der das Weſen der Politik und das Verhältnis des deutſchen Menſchen zu ihr behandelte. Hbg. —RRAP ¶QRR———————— In den herrlich gelegenen und Mit der erweiterten Kinder-Landverschickung auf großer Fahrt zweckentsprechend eingerichteten KLV.-Lagern, in denen vor allem Kinder àus den Luftnotstandsgeb ieten untergebracht sind, werden sie bestens betreut. Auch der Schulunterricht wird während der Dauer der Verschickung fortgeführt. (RIF.-Bildstelle, Zander-Multiplex-K) eeeee Der Geſchmack liegt zwiſchen Tomaten und Pfirſich Im Hinblick auf die hervorragende Be⸗ deutung des Gemüſes für die Kriegs⸗ ernährung ſind Unterſuchungen und Züch⸗ tungsarbeiten beſonders bedeutſam gewor⸗ den, die im Rahmen der Arbeiten des Forſchungsdienſtes vom Inſtitut für Ge⸗ müſebau der Verſuchs⸗ und Forſchungs⸗ anſtalt für Gartenbau(Leiter dieſes In⸗ ſtituts Dozent Dr. agr. habil. Schuphan) ſchon ſeit einer ganzen Reihe von Jahren durchgeführt wurden. Dabei konnte u.., wie wir an Ort und Stelle fahen, eine wertvolle deutſche Züchtung geſchaffen wer⸗ den: Obſtpaprika. Wenn man z. B. no 583 Gramm Tomaten, alſp ſechs bis ſieben mittelgroße Früchte, benötigt, um den fäg⸗ lichen Bedarf an Vitamin zu decken, ſo genügen zu dieſem Zweck 22 Gramm Obſt⸗ paprika, d. h. nur Teile einer einzigen Schote. Wegen dieſes geſundheitsfördernden Wertes hat man die neue Frucht auch „Apotheke in der Weſtentaſche“ ge⸗ nannt, zumal ſie neben Vitamin Ceinen hohen Karotin⸗ und Zuckergehalt aufweiſt. Karotin iſt die Vorſtufe zum Vitamin A, deſſen Fehlen beim wachſenden Menſchen Störungen in den Drüſenfunktionen, At⸗ mungsorganen und der Sehkraft bewirken kann. Der Obſtpaprika hat durch ſeine Züch⸗ tung und Ausleſe den ſcharfen, typiſchen Pa⸗ prikageruch und ⸗Geſchmack verloren und be⸗ ſitzt ſtatt deſſen einen neuartigen, unſerer Zunge zuſagenden Eigengeſchmack, der etwa zwiſchen Tomate und Pfirſich liegt. Dr. Schuphan bezeichnete den Obſtpaprika als ch das gefündeſte obſtartige Gemüſe, das im biologiſchen Wert ſogar die Zitrone und Apfelſine übertreffe. Die neuen, klima⸗ feſten Sorten müſſen jedoch von den Züch⸗ tern erſt in größerem Umfang angebaut werden, ehe das Saatgut oder die Jung⸗ pflanze, wie bei der Tomate, zur Verfügung ſtehen, um dem Obſtpaprika auch in den Stadt⸗ und Landgärten Eingang zu ver⸗ ſchaffen.· 55 Spont- Jiachtrichtien Frauenhandballmeisterschaft Deer deutſche Meiſter in Ludwigshafen Der 105 Teil der deutſchen Frauen⸗Handball⸗ meiſterſchaft ſoll am Wochenende äbgeſchloſſen wer⸗ den. Zu den Turnierſiegern von Frankfurt a. M. (Einträcht Frankfurt), Banzig(Asco Königsberg) und Krakau(RSG Breslauz geſellen ſeh noch fünf weitere Mannſchaften für die vier Spiele der wi⸗ 9 Geſpielt wird am Wochenende in Lud⸗ wigshafen, Stuttgart, Hannover, Kiel und Erfurt. Ludwigshafen im Gruppenendſpiel den deut⸗ chen Meiſter Stahlunion Hiſtinor zu Gaſt. Der usgang dieſer Begegnung kann nicht zweifelhaft ein, denn die rhelniſche Meiſterelf iſt auch jetzt wie⸗ er prächtig in Fahrt und wird in Ludwigshafen 958 Spielſtärke kecht eindeutig beweſſen. Für die fälzer Frauen gilt es, zu einem Achtungserſolg zu kommen. In Stuttgart ſind die Meiſtermannſchaften von Baden, Württemberg, München⸗Oberbayern und 89N. 1 die Gegner“ Am Samgtag trifft der VfR Mannheim auf die 7c Mllnchen, wäh⸗ rend die Tch Gtuttgart gegen Schwaben Augsbur antritt. Man darf im Endſpiel Mannheim un Stuttgart und hier wiederum einen Sieg der Mann⸗ heimerinnen erwarten. In Hannover tritt Kurheſſens Meiſter CT9 Kaſſel gegen die DTS 74 an, während das zweite Spiel von RSch Münſter und TVd Eimsbüttel beſtritten wird. Favorit des Turniers iſt der TVd Eimsbüttel. In Kiel— 2 TSK Roſtock— ATSV Bremer⸗ hapen und Kieler TV— Rcch Münſter, während in Erfurt NSTG/— Fortuna Leipzig und Germania/ Jahn Magde Berlin die Gegner ſein werden. lelchtathletik-Allerlei Doſef Bongen, der deutſche Meiſter im Kugel⸗ Beein brachte der S Prag bei— Dt 9 erſuch wertvolle Punkte ein, denn er ſtieß die Kugel 15,08 Meter weit, ſchleuderte den Diskus 41,37 Meter weit und 4 90 1,60 Meter hoch. Die Prager kamen auf 10 674 Pünkte. Hberlt. Hillbrecht(Görlitz), der e⸗ Meiſter im Diskuswerfen, wurde in Sörlitz vier⸗ Wocter Sieger und zwar im Diskuswerfen mit 43,71 Aochſprun 5 3 9——— 9 eter und im Kugelſtoßen m 12,74 Meter. 0 Der Ungar Szabo lief in Budapeſt die 5000 Meter in 14:44,2 Minuten, wobei er Szilaghi und Nemeth 100 0 0 Weitere Leiſtungen waxen: elſöci 100 Meter in 10 und 200 Meter in 2¹,7: ires 800 Meter in 1756,2 und 1500 Meter in.57,27 idas 110 Meter Hürden in 14,9; Gyurica Weit⸗ ſprung 7,10 Meter; Kulitzky Diskus 46,25 Meter. + 60585 Sprintermeiſter Sgelens lief in Briſſſel die 100 Meter in 10,7 Sek. Der Franzoſe Wiktewrongel gewann bei der gleichen Ver⸗ anſtaltung den Hochſprung mit 1,80 Meter und das Diskuswerfen mit 42,63 Meter. Gchwedens Leichtathleten warteten wieder mit guten Leiſtungen auf. S. Ericsſon ſiegte im Speerwerfen mit 69,32 Meter, Willny ſtieß die 3 5 15,01 Meter weit und Eliasſon ſprang 7,28 Meter weit. Radsport-Allerlei Straßen⸗ und Bahnrennen im Ausland Franzöſiſcher Straßenmeiſter wurde auf einer 250 Klm. langen Rundſtrecke bei St. Gaudenz in Süd⸗ frankreich Paul Mayer mit einer Se* von .40:51 Std. Der ſchon 45 Fahre alte Benoit Faure wurde Zweiter.— Bei den Bahnrennen in den Boſch(Riederlande) gab es einige Meiſterſchafts⸗ revanchen. Weltmeiſter van Vliet ſchlug im feinen Bezwinger Derkſen, wobel der elfmeiſter in beiden Endläufen die letzten 200 Meter jeweils in 12,2 Sek. fuhr. Beſter Verfol⸗ ungsfahrer war Gerrit Schulte, wä ſrend Pel⸗ fengers ein Punktefahren gewann.— Einen Tag 188 gewann Pellengers die„Runde von ouba“ über 100 Klm. in:44:08 Std.— Beim däniſch⸗ſchwediſchen Radtreffen in Kopenhagen konn⸗ ten die ſchwediſchen Straßenfahrer ihre Niederlage im Großen Preis von Stockholm wettmachen. Sie egten in der Geſamtwertung mit 21:15 Punkten. eſter Einzelfahrer war Sture Anders ſon (Schweden) vor dem Dänen Pederſen. Ein Sieg Pfannenmüllers Die Kärntner Berg⸗ und Seenfahrt, die über 120 Klm. führte, geſtaltete ſich zu einem 19 für den Nürnberger Matthias Pfannen mü[ler, der das Ziel in Klagenfurt nach 9286 Std als Erſter erreichte. Der Wiener Kühn belegte zwei Sekunden zurück den zweiten Platz. Boxertreften in Salzburg Im Freiluftring des Salzburger Volksgartens wurde 0 0 1 e uß eines Lehrgangs im wafſen⸗ loſen Nahkampf eine Vorveranftalt berc) In Ludwigshafen hat der Weſtmarkmeiſter 9 G urg— Tis ung durchgeführt, der über 2000 begeiſterte Zuſchauer beiwohnten. Eine aus bekannten Könnern des Reichs gebildete Staffel trat einer Auswahl des Sportberei Donau⸗ gegenüber, wobei es E ende Ergebniſſe ab: Bantam: Takerer(Wien) 9 Rupp(Heidel⸗ n..; Leicht: Walter(Wien) beſ. ixkes n..; elter: Bauer(Nürnberg) beſ. ehar(Wien) n. 91 Pankrath(Berlin)—9 Kühne (Aleube Neuſtadt) 3. Runde k..; Mittel: Knödl (Nürnberg) beſ. Elias(Wien) n. P. Kleinwächter(Berlin) beſ. Balogh ing) n. P. Baſtia(Nürnberg)— Gchneidereith(Dresden) n. .; Schwer: Kleinholdermann(Berlin) beſ. Wei⸗ dinger(Wien) n. P. Fulball im Ausland In der Slowakei gab die krogtiſche Armee⸗Elf ein Gaſtſpiel, und zwar trat ſie in Roſenberg gegen die flowakiſche Armee⸗Mannſchaft an, die aus dem Wettbewerb um die vor dem Preßburger SK ſiegreich hervorging. Die kroa⸗ tiſchen Soldaten, die vor einigen Wochen in Agram die erſte—— mit:1 gewannen, ſiegten durch Toxe von Kacian und Cimmermancic mit 6. Prag) Schon am kommenden Samstag wird es im Preß⸗ burger Stadion zu einem dritken Treſſen zw ſchen den beiden W kommen.— In Un⸗ arn ſtehen augenblicklich die Spiele um den tefan⸗Pokal, die bei Scheinwerferlicht auf dem Budapeſter Elektromos⸗Platz ausgetragen werden, im Brenpunkt der Ereigniſſe. Im Treffen zwiſchen Gamma und dem Landesmeiſter Cſepel verloren die Eſepeler bald einen Spieler infolge Vexletzung und ſpäter zwei weitere durch Feldperweis. Go hatte Gamma am Schluß einen 470(:)⸗Sieg in der Taſche und—— nun mit Altmeiſter Ferenc⸗ daros die Vorſchlußrunde. Das zweite vorentſchei⸗ dende Spiel führt Uipeſt und Großwardein zu⸗ ch ſammen. Die Sieger erxeichen das ndſpiel, das zum 19. Auguſt angeſetzt iſt.— In Schweden iſt, be⸗ reits die neue Meiſterſchaft im Hange. Meiſter Norrköping bezwang am zweiten Spieltag Hölſing⸗ borg nur knapp mit:2. Weitere S Brage gegen, Halmſtad:6; Degerfors— Sandpiken A56 Söteborg— Adeͤ Stockholm:2; Helmia— Söteborg:9; Malmö—. Elfsborg:1.— In Ru⸗ mänien ſteht der Pokal⸗Wetibewerb vor dem Ab⸗ ſchla, In der Vorſchlußrunde ſorgten die Bu⸗ areſter Studenten durch einen.1⸗Sieg über den okalinhaber Rapid Bukareſt für eine Rieſen⸗ berrcſchung, denn ſeit ſechs Jahren iſt Rapid un⸗ unterbrochen Pokalſieger geweſen. Badens Fußballmeiſter VfR Mannheim iſt am 29. Auguſt in— 5 bei der Eintracht“ zu Gaſt. Ais Vorſpiel ſteigt ein AH⸗Treſſen zwiſchen Frank⸗ furt und Ludwigshafen. Auf der Darmſtädter Rabrennbahn finden am 22. Auguſt wieder Amateurrennen ſtatt. Im Mit⸗ telpunkt wird ein 100⸗Runden⸗Mannſchaftsrennen um den„Preis von Darmſtadt“ ſtehen. Der Radſport⸗Sechsſtädtekampf in München am 21. und 22. Auguſt wird von München, Augsburg, Stuttgart, Nürnberg, Berlin und Luxembürg be⸗ Haewo Es wird auf der Straße und auf der Bahn gekämpft. Die Kanu⸗Staffelmeiſterſchaſten von Heſſen⸗ Naſſau ſind zum 29. Auguſt nach Frankfurt a. M. ausgeſchrieben worden. In der Haußtklaſſe, wo ſechs — eine Mannſchaft bilden, ſind 4,5 Klm. zurück⸗ zulegen. ngarns Meiſterſchwimmer Tatos, um den es lange Zeit ſtill war, beherrſchte bei der Landes⸗ meiſterſchaft über 800 Meter Kraul, die den Titelkämpfen ſtets vorweggenommen wird, ſeine Gegner überlegen. Mit 10:29 Minuten ſie te ex leicht vor Galambos(10:36). In den Rahmen⸗ 8 ſchwamm Karöſi II die 200 Meter Kraul in.21.2 Minuten. Die Utck⸗Staffel legte die 4 mal 200 Meter Kraul in:56.5 Minuten zurück. Gute Schwimmerinnen wachſen in Schweden 4— Bei den Mei 717 5 in Linkoeping chwamm FIngrid Thafvellin die 400 Meter Kraul in der neuen Rekordzeit von:43,8, die in dieſem— 45 in Europa nur von den Däninnen Harup(526,3) und Nathanſen(:86,4) unterboten wurde. Die aft im Gemiſchten Dop⸗ pel wird am 21. und 22, Auguſt in Bad Homburg p. d. H. entſchieden. Favoritenpaare. ſind Frau e und Frau v. Vincke⸗Dohnal. Das international beſetzte Tennisturnier in Borgholm(Schweden) ſah im Männereinzel den Angar Asbokh als Turnierſieger. Er tra in der Schlußrunde erneut auf G. von Eramm und ſiegte leicht mit:5,:0,:8. Mit Green als Partner ge⸗ wann von Cramm aber das Männer oppel 276, :11,:2,:8..1 197˙6 Asboth⸗Laſtman. Im Foonen ag 9¹ de Sperling die Ungarin lorian 621,:6. 62. Tennismeiſter wurde in Santander C ella durch einen:0, 6·4,:6,:10,:4⸗ Sieg über Carkes. Mit einem Weitſprung von.50 Meter wartete der Weſtmarkmeiſter Bour(7S Saarburg) bei einer Veranſtaltung in Hayingen auf. Er ſetzte ſich mit dieſer Leiſtung an die Spitze der Eurova⸗ Jahresbeſtenliſte. 100⸗Meter⸗Sieger wurde auf der gleichen Veranſtaltung Merſch[Eſch) in 11.0 Sek. Kroatiens Krauler Miloſlawik wartete erneut mit guten Zeiten auf: 100 Meter in:01,5 und 400 eeeeeeee. trieb gegeben habe, Meter in 5705,2. Ueber 400 Meter wurde Vivovic in.:14,4 Zweiter. Maric gewann die 100 Meter Rücken in:19,6. Der Finne Storskrubb gewann bei den ſchwe⸗ diſch⸗finniſchen Leichtathletikmeiſterſchaften in Jacop⸗ ſtad ſechs Wettbewerbe, und zwar die 200 Meter in 2,0 Sek, die 400 Meter in 5„8 Sek., die 800 Meter in:59 Min. und die 400 Meter Hürden in 57 Sek. erner lief er in der ſiegreichen chwedenſtaffel und m Mannſchaftslauf mit. 8 wei Leichtathletil⸗Länderkämpfe will die Slo⸗ watei im September beſtreiten, und zwar am 5 September gegen Rumänien und am 159. 3 tember gegen Kroatien. Beide Kämpfe ſollen in Preßburg ſtattfinden. ge den Titelkämpfen der Fechter vom.—4. Sep⸗ tember in Luxemburg wurden von der—— führung 72 Männer und 34 Frauen zugelaſſen. Wirtschafts-Meldungen Hunderttausende ersparte Arbeits stunden Zu der erheblichen Steigerung der deutſchen auf die Reichsminiſter Speer in ſeinem Zwiſchenbericht hinweiſen konnte aben bie Geſoig eee der deutſchen Belelebe durch zahlreiche erbeſſerungwoß läge einen weſentlichen Beitrag geleiſtet. Aus der läufend an⸗ wachſenden Zahl der eingereichten Vorſchläge ſeien nur einige beſonders bemerkenswerte Beiſpiele her⸗ aus egrif en. er Konſtrukteur Auguſt Süß aus einem deutſchen Panzerbetrieb hat eine Vorrichtung er⸗ funden, die das gleichnge Schneiden von roßen Panzerteilen ermöglicht. die Anwen⸗ — dieſer Vorrichtung werden allein, in dem Betrieb, dem der Erfinder angehört, 50 000 Ar⸗ beitsſtunden jährlich eingeſpart. Da die—— beſteht, auch in allen anderen Betrieben desſelben ertigungszweiges dieſe Vorrichtung zur Anwen⸗ ung zu bringen, werden in der deutſchen Panzer⸗ roduition insgeſamt mehrere hundertiauſend Ar⸗ eitsſtunden eingeſpart werden können. — Der Ingenieur Konrad Ohneſorge aus einem Berliner Werk hat eine Konſtruktionsände⸗ rung an einem Panzerteil vorgeſchlagen,—— allein bei einer beſtimmten Panzertype monatli annähernd 300 Tonnen Stahl geſpart werden. Da hier gleichzeitig die wärmetechniſche Behand⸗ dieſer Stahlmenge entfällt, werden weiterhin annähernd 700 To. Kohlen im Monat eingeſpart, wodurch ſich wiederum eine ſpürbare Transport⸗ entlaſtung ergibt. In einem oſtdeutſchen Betrieb hat der Ar⸗ beiter Kurzbach ein Werkzeug erfunden, durch deſſen Benutzung ein beſtimmter—— der Fertigung von Panzerfahrzeugen in 17 n⸗ den erlebigt werden kann, während bisher 10 Stun⸗ den dafür benötigt wurden. Eine Gewichtserſparnis von 75 Proz. und eine Arbeitszeiterſparnis von 88 Proz. wurden erzielt durch die Anwendung einer neuen Bauweiſe für Kurbelwellen; der Werkmeiſter Alfred Meyer aus einem füddeutſchen Betrieb hat dieſe neue Fer⸗ tigungsmethode vorgeſchlagen. 1200 Kg. Dieſelöl werden monatlich eingeſpaxt durch die Ainwendun eines neuen Einlaufpe rens für Motoren, das der i⸗ ard Fakob aus einem Berliner Werk vor⸗ eſchlagen hat. Dese rarbeitersleln aus einem mittel⸗ deutſchen Werk hat eine Brehvorrichtung entwickelt, die es ermöglicht hat, bei der Fertigun eines be⸗ ſtimmten Geräteteils, von dem monatlich 840 Stück geliefert werden. annähernd 200 Arbeitsſtunden ein⸗ uſparen. ſ595 Gefolgſchaftsmitglied Kurt Laube eines märkiſchen Betriebes hät eine von ihm ſelbſt ge⸗ baute Rohrbiegevorrichtung herausgebracht, die es ihm erlaubt, Kohre kalt zu biegen. Dieſes Ver⸗ ahren geſtattet eine Arbeitszeiterſparnis von —— einen Verzicht auf 932 und 2 Der Werkſtättenleiter Edwin Kieſeling aus einem märkiſchen Werk hat eine Vorrichtung in Vorſchlag gebracht, die ſowohl eine bedeutende Materialerſparnis und längere Lebensdauer des Werkzeuges als auch eine leichtere Erſatzteilhaltung und ſchließlich eine geringere Beanſpruchung der Werkzeugmaſchine ermöglicht. Straſiere Lenlcung der Bauwirtschalt Entſprechend der wachſenden Kriegsbebentung des—— hat Reichsminiſter Speer in ſeiner Eigenſchaft als Benefaebofmächen für die Re⸗ —. der Bauwirtſchaft für dieſen Sektor als onderbeauſtragten einen bewährten e aus der Bauinduſtrie, Stobbe⸗Sethekſfſen, ernannt. Die Aufgabe des Sonderbeauftragten iſt es, en mit dem gleichfalls neu gebildeten Ha kausſchuß Bau unter Dr. Gärtnex zuſammenzuar eiten, die Leiſtung der Bauwirtſchaft zu ſteigern und zugleich die materiellen und perſonellen Mit⸗ tel der Bauwirtſchaft auf die dringlichſten Kriegs⸗ aufgaben zu konzentrieren. Leonberger Bauſparkaſſe. Die Leonberger Bau⸗ ſparkaſſe kann über eine weitere günſtige Geſchäfts⸗ entwicklung im erſten Halbjahr 1943 berichten. Es ſind bei ihr in dieſem Zeitabſchnitt rd. 4100 Ver⸗ träge mit rd. 69 Mill. Vertragsſumme a e ſen worden— das ſind 37 v. H. mehr als im glei⸗ en Zeitraum des Vorjahres. Der Vextragsbeſkand iſt aüf rd. 26 500 Verträge mit rd. 368 Mill. ertragsſumme angewachſen. Eine ähnliche Ent⸗ wicklung zeigen die Spareinlagen, die heute bereits die 50⸗Mill.⸗Grenze überſchritten haben. Schweizeriſche Bodenſeefiſcherei. Von der B Bodenſeefiſcherei wird berichtet, da as erſte Halbiahr—*2 einen kräftigen 5 as ſechsmonatige Fi ergebnis belief ſich auf 117 285 Kg.— W 86⁴* 5 bzw. 276 180 Fr. im Vorjahre. Den größten Anteil an di haben die Blaufelchen. W e ———— Wasserstandsbeobachtungen: Rheinpegel: 11. 12. 13. Rheinpegel: 11. 12 13 Rheinſelden 2,20 2,18.21 Mannbelm 280 2,50 2,44 Breiſach.75 1,78 1,79 Kaubb.48 1/41 187 Kehl 2,40.42.42 Köln——— Sttaßburg 228 228.25 Neckar⸗Pegel:“ Maxau 8,81 3,77 8,76 Mannheim 2,40 2,89 2,84 Hauptſchriftlefter und derantwortlich tür Volitte: Dr Alols Win bauet 3 ——— Oruder und Verleger Reue Ma mer eitung. Dr Fritz Bode 4 Co Mannnheim. R 1 4½ Bur geit Preisliſte Nr. 15 gültig. ——— FAMILIEN-ANZEIGEN Iare Vermählung geben bekannt: urt Pflüger— Maria Pflüger geb. Volpato. Langerötterstr. 3— 12, den 14. August 1943. Kirchl. Trauung: Samstag 14 Uhr Entere Pfarrei, am Markt. Für die überaus zahlreichen Iieb. Wünsche, Blumen und Aufmerk- Samkeiten, die uns anläßl. uns. 9 Vermählung dargebracht wurden, Sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Karl Hirsch und Frau Maria geb. Grimm. Mannheim, Secken- heimer Straße 62. St2403 * Sohn. Unsagbares Leid brachte uns die Nachricht. daß mein inniasta. Mann. unser lieb. Bruder. Schwager u. Onkel Kurt Walter Uflz. in einem Grenad.-Reat. Inh. des EK. 2. Kl. u. d. Ostmed. bei den schweren Kämpfen bei Orel im 31. Lebensiahr den Heldentod fand. Herrnsbera /Bav. Mannheim(1 6. Nr. 10), den 13. August 1943. In tiefkem Schmerz: Theresia Walter geb. Gever: Va- ter: Johann Walter: Elisabeth und Luzia Walter: Marg. Alten⸗ bach geb. Walter und Familie; Aenne Krämer geb. Walter und Eamilie: Arthur Walter(2. Z. Wehrmacht) und Familie und alle Angehörken. Nach Gottes unerforsch- lichem Ratschluſ wurde mir mein innisstgeliebter Mann. unser lieber Bruder. Schwager. Onkel und Neſfe Josei Mürköster Inh. des Ek. II. Ki. 1914/18 und Frontkämpferkreuzes sowie des Krieasverdienstkreuzes 2. Kl. infolge eines Fliegeranariffes bei Ausübung seines Berufes aus einem arbeitsreichen Leben plötzlich ent- rissen. In tieſem Leid: Irma Mürköster geb. Gilae und Anverwandte. Die Beerdiguns findet am Samstas. dem 14. 8, 43. um 15.15 Uhr. auf, dem e in Heidelberg statt. Wir betrauern tief den Verlust un- seres hochgeschätzten Mitarbeiters Seine Betriebskührung und seine Arbeitskameraden. Todes-Anzeige Tieferschüttert geben wir davon Kenntnis. daß infolae des schweren Fliegerangrifis in der Nacht vom 9. auf 10. August mein herzensguter Mann. unser lieber. stets sorgender Vater u. Schwieger⸗ vatervater. unser guter Opa. Bru· der. Schwager und Onkel. Herr Karl Sigmund sen. im Alter von 67 Jahren am 10. Aua. einem Herzschlas erlegen ist. Mannheim, den 12. August 1948. In tieſer Trauer: A. Samund(z. Z. Ettenheim. Baden. Apotheke): Fam. Otto Franz. Ettenheim. Ba- den: Karl Sinmund ir.(z2. Z. im Osten) und Familie. Beerdiguns: Samstag. den 14. Au- 1* 1943. mittaus 48 Uhr. von der Allen Verwandten. Freunden u. Bekannten gebe ich hier· mit die traurige Nachricht. daß meine inniastseliebte Frau Käthe Kapi geb. Schramm im Alter von 31½ Jahren. sowie unsere liebe. treusorgende Mutter. Frau Elise Kapi geb. Rösch im Alter von 55% Jahren beim — 3 vom 9. auf 10. Aut. inr Leben lassen mußten. Mannheim, den 12. Auaust 1943. In tieter Trauer: Emii und Julius Kapf(peide bei der Wehrm. 2. Z. auf Urlaub), Die trauernd Hinterbliebenen: Fam. Josef Schramm. als Schwie⸗ gereltern u. Angehörige. Mann- heim. Rheinhäuserstr. 55; Joset Schramm u..2 Willi Böhrin- ger u. Frau Helene geb. Schramm u. Fam.; Karl Tuerke—4 8 Eruma geb. Schramm und Fam.: Abbert Rösch u. Fam.; Karl Rösch u. Fam.; Christ. Rösch u. Fam.: Frita Rösch und Fam.: Ottmar Rösch und Fam.: Eugenie Rösch Witwe u. Fam.; Emil Weber und Fam.; Josef Wasner und Fam.: Geors Beck u. Fam.: Karl Bov- vel und Familie. Beerdigung findet am Samstas. dem 14. Auaust. um 15 Uhr. in Mhm.-Neckarau statt. Als Opfer des Fliegeranarifis vom./10. August wurde meine herzensgute Frau. un- sere liebe. unvergeßliche Mutter. Großmutter. Urgroſmutter. Schwe· ster und Schwäserin. Frau Anna Ritter geb. Schiel Trüg. d. gold. Mutterehrenkreuzes im Alter von 69 Jahren aus unse- rer Mitte entrissen. Mannheim. den 12. Auaust 1943. In tiefem Leid: Peter Ritter; Kinder: Frieda Kies und Mann(z. Z. Wm.): Kätchen Kern u. Fam., Schopfheim: Paul Ritter(z. Z. im Osten) u. Fam.; Michael Ritter u. Familie: Adoli Ritter(2. Z. Wꝑ.) und Familie: Hubert Ritter(z. Z. im Osten) und Familie: Familie Rückert: Enkelkind: Küthe Schäfer geb. Ritter u. Mann(z. Z. Wm.) und alle Verwandten und Bekannten. Die Beerdiguns findet am 13. Aug. nachm. 2 Uhr. auf dem Friedhof Neckarau statt. Allen Verwandten und Be- kannten die unfaßbare und traurise Nachricht. daſl un- sere Ib. Mutter. herzensgute Oma. Schwiegermutter. Schwägerin und Tante. Frau Anna Schilling geb. Fiedler bei dem Terroranariff in der Nacht vom./10. August im Alter von 65 Meine innisstseliebte Frau. mein treuer Lebenskamerad unsere herzensgute Tochter. Schwiegertochter. Schwägerin und Nichte Lea Hehn geb. Loose und unser liebes Töchterchen. un⸗ ser sonniges Enkelchen. mein lie⸗- bes Schwesterchen Karen Loose wurden am 10. d. M. Opfer eines ruchlosen Fliegeranxriffes. Mannheim den 12. August 1943. In tiefer Trauer · Jos. Hehn(z. Z. im Osten); Hel- mut Loose(z. Z. im Osten) und Frau. Karlsruhe. Kriessstr. 87: Netta Loose: Familien: Robert Loose. Seckenheimer Straße 120; Franz Hehn. Neuhermsheim. Musketenweg 9 u. Anverwandte. Beerdiauna: Sam tas. 14. Aug. 1943 nachm 1 Uhr. von der Leichen- halle aus. OFFENE STELLEN VERMIETUNGEN AUTOMARKT Dccchafts-Empichlangen Ingenieur gesucht, der auch das betriebl Vorschlagwesen eines südwestdeutschen Großbetriebes mit vielseit Fertigungsaufgaben der Elektrotechnik und des Ma schinenbaues bearbeiten soll. Schriftgewandtheit u. Erfahrung im Betrieb u. in d. Konstruktion erforderl. Angeb unt. Nr. 13 746. Erstklassiges Malergeschäft sucht tüchtigen Geschäftsführer. Evtl. ist das Geschäft zu verpachten. Aygebote unter St 2379. Vertretung großl, Sachversicherung für Ludwigshafen mit Bestand frei. Bewerbg. von geeigneten Persönlichkeiten, Kriegsversehrt., Pensionären werden baldigst er- beten unter Nr. 18 326. Ein unerbittliches Schicksal hat mir in der Nacht vom .10. August meinen lieben Mann. den treusorgenden Vater seiner Kinder August Ueberle Fischermeister in Ausübung seines Dienstes als Luftschutzwart entrissen. In tiefer Trauer: Lina Ueberle geb. Peter: und Hildegard. Kinder. Die Beerdiguns findet Samstas. 14. August. um 16.30 Uhr. auf dem Hauptfriedhof statt. Margot R Unsere liebe Mutter. Schwie⸗ germutter und Großmutter. Schwester. Schwägerin und Tante. Frau Wilhelmina Becker Witwe durfte nach ihren schweren Ver⸗ letzungen. die sie durch den Flie- gerangriff erlitten hatte. im Frie- den heimsehen. Mannheim. den 13. August 1943. Im stillen Leid: Adolft Becker(z. Z. im Felde) und Frau Maria: Wilma Beeker: Marta Becker u. Enkel Gertrud. Beerdigung findet in aller Stille statt. Fréeunden u. Bekannten die schmerzliche Mitteilung. daſ unsere innigstgeliebte Pflege- tochter. meine lb. Pflegeschwester Maria im Alter von 12 Jahren bei dem Fliegerangrift den Tod fand. Mannheim. den 10. August 1943. In tiefem Schmerz: Johann Wurz u. Frau Katharina geb. Güthlein: Hans Wurz(z. Z im Lazarett). Beerdigung: Samstas. Hauptfriedhof. ——————— ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeene Gott der Herr hat am 10. August meinen lieb., treusorgenden Mann. meinen herzensguten Onkel. Bru- der und Schwager Anton Meining im Alter von 61 Jahren zu sich in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim. den 12. August 1943. Rheinhäuserstraſße 114. In tiefer Trauer: Ottilie Meining geb. Grumbach: Maria Fertid geb. Werr: nebst Verwandten. Die Beerdinuf fndef au Sätfts- tag. 14. Aug. vorm. 10.30 Uhr- statt 10 Uhr. 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Ausust. nachm. 7 Uhr. auf dem Ehrenfriedhof statt. —————— 0 Gott dem Allmächtigen hat es ge- kallen. unser liebes. herzensgutes Kind. unser einziges Enkelkind Reinhold Barth nach schwerer Krankheit im Alter von 3½ Jahren zu sich in die Ewickeit abzurufen. Er war unser aller Glück und Sonnenschein. Uvesheim. Schriesheim. 13. 8. 1943 In tiefem Herzeleid: Heinrieh Barth u. Frau Elisabeth geb. Bitsch: Fam. Geors Bitsch: Fam. Heinrich Barth. Schries- heim und alle Anverwandten. Die Beerdigung findet am Sams- kas. dem 14. August. vom Trauer- haus Robert-Wagner-Str. 22. Ilves- heim aus statt. Amtl. Belcanntmachungen Feststellungsbehörde für Flieger- schäden. Die bisher eingerichteten Meldestellen bleiben bestehen mit folgender Maßgabe: Für Schäden, die im Gebiet von Rheinau ind Neckarau(ohne Almengebiet) entstanden sind, ist eine eigene Auhenstelle der Feststellungs- bebörde im Gemeindesekretariat (Rathaus) Neckarau errichtet. Anträge von Fliegergeschädigten, die in diesen Gebieten wohnen, werden dort behandelt. Für die Behandlung von Schadensfällen, die im Almengebiet und auf dem Lindenhof entstanden sind, ist die Auhenstelle Lindenhof der Feststellungsbehörde, die ihren Sitz in der Lindenhofschule hat, zuständig. Der Oberbürgermeister als Feststellungsbehörde. GOTTESDENSTE EvaugelischerGottesdienstanzeiger Sonntas. den 15. August 1943: Fir Geschkfishaush. in Schlesien (Einfam.-Haus) sucht selbständ. Hausgehilfin, nur unbedingt zu- verlässige Kraft, firm in Küche u. allen Hausarbeiten, für sofort od. spät. Hans Hölldampf, Luwa⸗ Fabrikat., Neisse-Neuland,.-S. Unabh. ält. Frau od. Mädchen, in Hausarb. erf., stundenw. in Haus- halt gesucht. Angeb. unt. St 2227. Haushalthilie für ganz- od. halb- tags gesucht. Eventl. ist Haus- meisterstelle mit Wohnung ge⸗ boten. Angebote unter St 2388 Aelt., tücht. Mädchen od. unabh. Frau sof. od. Sp. in Privathaush. gesucht. Angebote unter St 2381. STELLEN-GESUCHE Aelt. 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