Erſcheint wöchentlich 6mal. Bezugspreiſe: Fret Haus monatl..70 und 80 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt 1,70 Mk. zuzügl 42 Pf Beſtellgeld. Abbeſtellungen bis ſpäteſtens 25. für den folgenden Monat ſele Mannheimer Seit Mannheimer Neues Tageblatt beſtimmten Plätzen und Ginzelpres 10 P. für ſernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Samstag, 14. Aug./ Sonntag, 15. Aug. 1943 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 206 Bie mußten es teuer Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 14. Auguſt. „Die letzten Terrorangriffe„amerita⸗ niſcher fliegender Feſtungen“ auf deutſche Städte mußten von den USA teuer be⸗ zahlt werden. Man hatte in USA⸗Krei⸗ ſen von vornherein mit einem ſtarken Ausfall bei dieſen Tagesangriffen ge⸗ rechnet. Die tatſächlichen Verluſte aber der Angriffe auf deutſches Gebiet und auf die Oelfelder von Ploeſti in Rumänien überſteigen dieſe Berechnungen bei weitem. Hinzu kommt, daß es mit den Totalverluſten an Flugzeugen nicht ge⸗ tau iſt. Zahlreiche Flugzenge, denen es gelang, die Heimathäfen zu erreichen, mußten, da ſie von deutſchen Geſchoſſen ſehr mitgenommen waren, ſich längeren Reparaturarbeiten unterziehen, fielen alſo für geraume Zeit aus. Dieſe Verluſte hatten in der amerika⸗ niſchen Oeffentlichkeit große Beſorgnis er⸗ regt, da gewiſſe Einzelheiten, trotz der ſchar⸗ ſen Militärzenſur, durchgeſickert waren. In⸗ folgedeſſen wurden einige Korreſpondenten amerikaniſcher Zeitungen in London aus propagandiſtiſchen Gründen auf die Flug⸗ plätze eingeladen, wo man ihnen nachzuwei⸗ ſen erſuchte, daß eine große Anzahl dieſer ſchwer beſchädigten amerikaniſchen Flug⸗ zeuge nach kurzer Zeit ſchon wieder einge⸗ ſetzt werden konnten. Die Zahl der Total⸗ verluſte ſei infolgedeſſen gering. Dieſe pro⸗ pagandiſtiſchen Bemühungen beweiſen aber nur, daß über die in den deutſchen Berich⸗ ten erwähnten Verluſte amerikaniſcher Fliegerfeſtungen noch weitere Verluſte ein⸗ treten, die die Tätigkeit der amerikaniſchen Luftwaffe maßgebend beeinfluſſen. In England ſelbſt erheben ſich immer erneut Stimmen, die eindringlich davor warnen, die deutſche Luftwaffe irgendwie zu unterſchätzen. Der letzte deutſche Angriff auf den engliſchen Kriegshafen Ply⸗ mouth war das Warnungsſignal, das die Gefahr der tiefen engliſchen Selbſtgefällig⸗ keit in der hellſten Weiſe beleuchtet. Die churchill der Totengräber des Empires! bezaklen! engliſche Preſſe hatte unter dem Einfluß des Informationsminiſters Brendon Brakens in der letzten Zeit die Auffaſſung vertreten, die deutſche Luftwaffe ſei kein gefährlicher Gegner mehr und England ſei vor ſtarken Angriffen abſolut ſicher. Ueberall in unter⸗ richteten Kreiſen wird die Stärke und Ein⸗ ſatzfähigkeit der deutſchen Luftwaffe nun⸗ mehr eifrig diskutiert. Da alle genauen und poſitiven Angaben fehlen, iſt man auf Gerüchte und Kombinationen angewieſen. Dieſe Gerüchte und Kombinationen aber er⸗ höhen die allgemeine Nervoſität. Auf jeden Fall wird heute in einem Londoner Funkbericht erklärt, niemand, nicht einmal die höchſten Stellen der bri⸗ Schwere Verluſte der Us-Bomber Eugliſche Angſt vor der Gegenahtion tiſchen Regierung, kennen die deutſche Luftwaffe. Es wäre ſehr ſchön, wenn man ſie kennen würde, da dies aber nicht der Fall ſei, dürfe man ſie auf keinen Fall unterſchü en. Sie ſei ſo ſtark, daß ſie zu jeder Zeit in beliebiger Stärke und an jedem beliebigen Ort angreiſen könne. Man bürfe über die rege Tätigkeit, die heute auf engliſchen Flugplätzen herrſchte, nicht vergeſſen, daß eine ebenſo gleich rege Tätigkeit auch auf den deutſchen Luftſtütz⸗ punkten zu verzeichnen ſei. Man dürfe nicht überſehen, daß die allmählich länger werdenden Nächte die deutſche Luftwaffe ebenſo begünſtigen werden, wie die engli⸗ ſchen Piloten. erhai die chancen: sie oder wir? * Mannheim, 14. Auguſt. Am 26. Juli glaubte in England und in den Vereinigten Staaten jedermann, daß am 30. Juli der Krieg mit Ita⸗ lien beendet ſein würde. Muſſolini war aus dem Amt geſchieden; wie ſollte es nun anders ſein, als daß Italien auch aus dem Kriege ausſcheiden werde!? Muſſolini, das war doch der Krieg! Das war doch nach Anſicht der Engländer und Amerikaner der einzige Faktor, der das italieniſche Volk in den, Krieg geführt und im Kriege gehalten hat! Wenn er verſchwand, mußte auch Ita⸗ liens Kriegsentſchloſſenheit zuſammen⸗ brechen. So rechnete man in London und in Waſhington und wohl auch in gewiſſen Kreiſen des europäiſchen Kontinents, in denen man mit der unverſtändlichen Un⸗ ſinnigkeit, die ſolche Kreiſe auszuzeichnen pflegt, in dem Zuſammenbruch des italie⸗ niſchen Widerſtandes vielleicht gar das Sig⸗ nal zur eigenen Aktivität erwartete. Dieſe Armen im Geiſte konnten nicht begreifen, Schwerste Abwehrkämpfe bei Bielgorod und Wiasma Sowietangriffe blutig abgewiesen/ feindlicher Tagesangrift auf das südöstliche Reichsgebiet (Funkmeldung der NM.) + Führerhauptquartier, 14. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Schwerpunkt der Kämpfe an der Oſtfront lag geſtern weiterhin im Raum ſüdweſtlich Bjelgorod. In der hin⸗ und herwogenden Schlacht erlitten die Sowjets wieder ſehr hohe blutige Ver⸗ luſte. Am Kuban⸗Brückenkopf griff der Feind nur mit ſchwächeren Kräften au. 155 Im Raum weſtlich Orel ſowie an der Front ſüdlich und ſüdweſtlich Wjasma unternahm der Feind zahl⸗ reiche Angriffe, die in harten Kämpfen abgewieſen wurden. Unbedeutende Ein⸗ Tapiere Hamburger HJ. Reichsjugendführer Axmann und Gauleiter Kaufmann überreich⸗ ten den Hitlerjungen, die sich bei den Terrorangriffen auf Ham- burg durch tapferes Verhalten ausgezeichnet haben, das Eiserne 9 Kreuz 2. Klasse. (Soltmann, Presse-Hoffmann, Zander-Multiplex-.) brüche wurden bereinigt oder ab⸗ geriegelt. Südlich des Ladogaſees ſetzte der Feind ſeine Angriſſe, von ſtarker Artillerie, Panzern u. Schlachtfliegern unterſtützt, fort. Auch dieſe Angriffe brachen unter hohen blutigen Verluſten für den Feind zuſammen. Die Sowjets verloren wieder 273 Panzer. Die Luftwaffe, die auch geſtern be⸗ ſonders ſowjetiſche Anſammlungen, Ar⸗ tillerieſtellungen und Nachſchubverbin⸗ dungen bekämpfte, ſchoß 65 ſowjetiſche Flugzeuge ab.* An der nordfinniſchen Front blieben erneute ſowjetiſche Gegen⸗ im Louhi⸗Abſchnitt ohne Er⸗ folg. Auf Sizilien kam es zu keinen größeren Kampfhandlungen. Bei freier Jagd über dem Atlantik wurden ein britiſcher Bomber und ein Großflugboot abgeſchoſſen. Feindliche Fliegerkräfte unternahmen geſtern einen Tages⸗ angriff auf das ſüdöſtliche Reichs⸗ gebiet. Durch Abwurf von Spreng⸗ und Brandbomben entſtanden in einem Ort Perſonenverluſte und Gebäude⸗ ſchäden. Der Landungsversuch bei cap Oriando + Berlin, 13. Auauſt. In Sizilien lag am 11. 8. das Schwerge⸗ wicht der feindlichen Angriffe im nördlichen Küſtenabſchnitt. In den Morgenſtunden ver⸗ ſuchten die Nordamerikaner, wie ſchon awei Tage zuvor weiter weſtlich, erneut mit Aumählich scheint man selbst In England hinter diese Wahrheit zu kommen! Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 14. Augmſt. Die engliſche Monatszeitſchrift„National Review“ greift in ihrem Auguſtheft die eng⸗ liſche Dominienpolitik auf das ſchärfſte an, wobei ſie an den kürzlich erfolgten Beſuch des auſtraliſchen Außenminiſters Evatt an⸗ knüpft. Man habe bei dieſem Beſuch ver⸗ ſäumt, das ſehr wichtige Gebiet der Zu⸗ kunft des Empires und der Beziehungen der einzelnen Empireſtaaten untereinander zu erörtern. Die Auſtralier ihrerſeits wüßten ſehr wohl, was ſie wollten, doch ſei es für ſie immer ſchwierig geweſen, feſtzuſtellen, welche Haltung die Londoner Regierung gegenüber den einzelnen Empirefragen ein⸗ nehme. Die Londoner Miniſter machten zwar viel Aufhebens von ihrem Kontakt mit den Dominien, aber es ſcheine, als hätten weder Churchill noch ſeine Miniſter die ge⸗ ringſte Vorſtellung von dem, was das Em⸗ pire ſei und was es ſein könne, was aus ihren öffentlichen Aeußerungen klar hevvor⸗ gehe. Die jeweils in London zu Beſuch weilenden Staatsmänner aus den Domi⸗ nien ſeien immer am meiſten deprimiert über die von den Beamten des Außen⸗ miniſteriums zu ihrer Unterrichtung aus⸗ gearbeiteten Richtlinien. Dieſe Beamten verſtünden nämlich, wie„National Review“ kurz und bündig feſtſtellt, überhaupt nichts von Empiredingen und nicht ſelten ſtünden ſie ſogar dem Empiregedanken ſeindlich gegenüber. man ſich bei einer Reihe britiſcher Außen⸗ miniſter bedanken. Die Zeitſchrift rechnet, wie aus dem fol⸗ genden klar hervorgeht, auch Eden zu die⸗ ſen Außenminiſtern, denen man die Un⸗ Für dieſe Erſcheinung müſſe fähigkeit des Beamtenſtabes zu verdanken habe. Das Foreign Office, ſo erklärt näm⸗ lich das Blatt, brauche einen ſtarken und fähigen Außenminiſter und es ſei höchſt un⸗ wahrſcheinlich, daß es einen ſolchen unter dem Churchill⸗Regime erhalte. Denn Chur⸗ chill habe es nie begreifen gelernt, daß fähige und entſchloſſene Mitarbeiter, auf lange Sicht geſehen, ſeine Regierung nur ſtärkten, wenn ſie auch vorübergehend ge⸗ legentlich ſtörend und ſchädlich ſein könnten. Beiſpielsweiſe ſei die Verzögerung in der Bekämpfung der U⸗Boote ausſchließlich dar⸗ auf zurückzuführen, daß Churchill in der Admiralität hartnäckig an zweitklaſſigen Elementen feſthalte, und aus dem gleichen Grunde ſchwebe heute England in der Ge⸗ fahr Heer. Die„fatale Vorliebe Churchills für ihm geiſtig Unterlegene“ habe bereits den Kriegsverlauf zu beeinfluſſen vermocht. Aus dieſem Grunde fehle Großbritannien auch jetzt eine richtige politiſche Linie. Man beſitze überhaupt keine, weder eine Empire⸗ noch eine Außenpolitik, noch irgendeinen Kriegsplan oder ein endgül⸗ tiges Ziel. Man habe ſich bisher„durch⸗ gewurſtelt“, eine Reihe zwar genialer aber leider erſolgloſer Bemühungen unternom⸗ men und unterdeſſen Wohlſtand und Han⸗ del einer„völligen politiſchen Führungs⸗ loſigkeit“ geopfert. einer„Menſchenmaterialkriſe“ im Wieder einmal droht der bolschewistische Ansturm in einer der großen Materialschlachten des Ostens. CK.-Aufnahme: Kriegsberickter Waske, PBE,,.) des Gegners am Strabenrand. Infanterie liegt hier in Erwartung einem verſtärkten Infanterie⸗Réaiment und einer Panzerkompanie überraſchend im Rücken unſerer Truppen zu landen. Als ſich die feindlichen Landungsboote bei Cap Or⸗ lando der Küſte nährten, ſetzte ſchlagartia heftiges Abwehrfeuer ein, das die Mehr⸗ zahl der feindlichen Fahrzeuge auf das offene Meer zurücktrieb. „Nur etwa vierhundert Mann und drei bis vier Panzer konnten an Land kommen. Sie wurden im ſofortigen Gegenſtoß an⸗ gegriffen und aufgerieben. Die Reſte ver⸗ ſuchten ſich unter dem Schutz der von See her in den Kampf eingreifenden Schiffs⸗ artillerie zu verſchanzen, doch traf ſie ein neuer, vernichtender Angriff.—9 9 Damit iſt auch der zweite Verſuch der Nordamerikaner, ſich weitere Teile der Küſtenſtraße durch Umfaſſung unſeres nörd⸗ lichen Flügels zu öffnen, unter erneuten ſchweren Verluſten für den Feind ge⸗ ſcheitert. Gleichzeitig mit dem Landungsverſuch griffen die Nordamerikaner unſere Stellun⸗ gen an der Nordküſte auch von der Lan d⸗ ſeite her mit ſtarken Kräften an und unterſtützten die vordringenden Infanterie⸗ und Panzerſpitzen durch heftiges Feuer ſchwerer Schiffsartillerie und Einſatz zahl⸗ reicher Fliegerſtaffeln. Unſere Truppen ſchlugen die Nordamerikaner im Zuſam⸗ menwirken mit Schlachtfliegerverbänden je⸗ doch blutig zurück. Obwohl die Luftwaffe erneute Bereitſtellungen des/ Gegners hef⸗ tig bombardierte, wiederholte der Feind einige Stunden ſpäter ſeine Vorſtöße mit neu herangeführten Infanterie⸗ und moto⸗ riſierten Verbänden. Diesmal gelang es ihm, an einer Stelle in die Verteidigungs⸗ linie einzudringen. Ein Gegenſtoß unſerer Truppen brachte die eingebrochenen Nord⸗ amerikaner zum Stehen, wobei ſie wieder⸗ um ſchwere Verluſte erlitten. Später wichen unſere Truppen auf vorbereitete. weiter öſtlich liegende Stellungen aus. Durch dieſen elaſtiſch geführten Abwehr⸗ kampf, der das Merkmal aller bisherigen Operationen in Sizilien iſt, ſieht ſich der Gegner ſortgeſetzt gezwungen, neue Stel⸗ lungen anzugreifen, ohne trotz Hinnahme ſchwerer Verluſte den entſcheidenden Durch⸗ bruch erzwingen zu können. Flamen und Riederländer beim Reichsiugend⸗ führer. Reichsjugendführer Axmann begrüßte in der Reichshauwtſtadt flämiſche Jugendführer zum Abſchluß ihrer Teilnahme an einem im Reich ſtatt⸗ gefundenen Studienlehrgang. Tagung des däniſchen Reichstages Mitte Sep⸗ tember. Der däniſche Reichstag wird vor der Wintertagung nur noch einmal Mittel September zuſammentreten, um die Verlängerung einiger zum Oktober ablaufender Geſetze zu beraten. Drei Jahre franzöſiſche Frontkämpferlegion. Die franzöſiſche Legion der Frontkämpfer und der Freiwilligen der nationalen Revolufion begeht in der letzten Auguſtwoche die Feier ihres dreijähri⸗ gen Beſtehens. Die Rache der Verräter. Das Komitee der fran⸗ zöſiſchen Verrätergenerale in Algier hat einen Aus⸗ ſchuß gebildet zur Aburteilung und Beſtrafung aller Beainken oder öffentlichen Organe, die den Wei⸗ ſungen der Vichy⸗Regierung nachgekommen waren. Der Raubbau an Englands Wäldern. Die Ent⸗ forſtung Englands hat einen derartigen AUmfang angenommen, daß nach der„Times“ ein Fünfzig⸗ jahresplan aufgeſtellt wird, um die angerichteten Waldverheerungen wieder auszugleichen, Bier aus Kartoffelſchnitzeln in England Bier aus Kartoffelſchnitzeln wird demnächſt in England hergeſtellt werden, wie Daily Mail meldet. 50 000 polniſche jüdiſche Kinder verlaſſen die Sowjetunion. Die in Tel Aviv erſcheinende Zei⸗ tung„Ha Artes“ gibt bekannt, daß die Beſpre⸗ chungen zwiſchen den verſchiedenen jüdiſchen Or⸗ qaniſationen und den Sowjets über einen Trans⸗ port von— jüdiſchen Kindern nun⸗ mehr abgeſchloſſen ſind. Lebensmiktelrationierung in Indien. Die britiſch⸗ indiſche Regierung wird in ganz Indien die Ratio⸗ nierung von Lebensmitteln einführen. gleichgültig. ob bereits Knappheit in einigen Artikeln beſteht oder nicht. Bahnbauprofekt im Jrak. Ein Profekt von Eiſenbahnverbindungen zwiſchen Bagdad und Tehe⸗ ran. zwiſchen Bagdad und Beirut wurde von dem irakiſchen Verkehrsminiſter zur techniſchen Aus⸗ arbeitung ausgeſchrieben. daß ein Volk ſich auch für etwas anderes ſchlagen kann, als für einen Mann. Daß Ideen eine Macht ſind, ſtark genug, ein Volk an ein Schickſal zu binden, gleichgültig, ob der, der dieſe Idee in ihm geweckt hat, noch an ſeiner Spitze ſteht oder nicht. Italiens Volk und ſeine neue Regierung haben es begriffen,— und daß ſie es begriffen haben, das iſt das Verdienſt keines anderen Man⸗ nes als des Mannes, der jetzt von ſeinem Werk gehen mußte!— daß es in dieſem Rin⸗ gen nicht um die Ideologie einer Partei, ſon⸗ dern um die Idee des Vaterlandes ſchlechthin geht. Darum ſteht Italien auch ohne Muſſolini nicht weniger entſchloſſen im Kriege, als mit Muſſolini. Der Krieg, den die anderen vor die Tore Italiens getragen haben, rich⸗ tet ſich, wie ſich gerade jetzt ſichtbar zeigt, ja auch nicht gegen Muſſolini und ſeine faſchi⸗ ſtiſche Partei, ſondern er richtet ſich gegen Italien und ſeine ihm durch Muſſolini er⸗ kämpfte Großmachtſtellung in der Welt. Ein geſchlagenes Italien oder ein freiwillig aus dem Krieg geflüchtetes Italien wäre nicht nur um Muſſolini, es wäre um ſeine Zu⸗ kunft ärmer. Dieſes Wiſſen iſt es, was Italien im Krieg hält; dieſes Wiſſen iſt es, was die Gegner nicht vorausgeſetzt und nicht vorausgeſehen haben. Unfähig, die imma⸗ nenten geiſtigen Kräfte zu begreifen, die in den europäiſchen Völkern, vor allem im deutſchen und italieniſchen Volke aufgeſtan⸗ den ſind, aufs engſte verhaftet mit der materialiſtiſchen Vorſtellung, daß äußere Erſcheinungen und Entwicklungen das wirk⸗ liche Schickſal von Nationen und Staaten erfüllen und beſtimmen, haben ſie ſich am 25. Juli Illuſionen hingegeben, die ſie am 30. Juli bereits wieder abſchreiben mußten. E Da man bekanntlich aus der Geſchichte ſelten etwas lernt, ſind ſie drauf und dran, den gleichen Fehler, den ſie gegenüber Ita⸗ lien begangen haben, auch gegenüber Deutſchland zu begehen. Sie haben zwar einſehen gelernt, daß hier die Verbindung zwiſchen Führer und Nation und Staat eine ungleich engere iſt, als ſie in Italien zwiſchen Muſſolini und dem italieniſchen Volke war und ſein konnte, da ja Muſſolini ſtaatsrechtlich nur Miniſterpräſident war und ſich zahlreiche Faktoren zwiſchen ihn und dem Volke ein⸗ ſchoben. Sie haben einſehen müſſen, daß nationale Idee und nationales Leben auf der einen und nationalſozialiſtiſche Idee und nationalſozialiſtiſche Partei auf der an⸗ deren Seite in Deutſchland viel unlösbarer ineinandergeſchmolzen ſind als in Italien; ſie haben daher die Hoffnung, das Spiel, das ſie in Italien geſpielt haben, nämlich die Trennung von Führer und Volk, auch bei uns ſpielen zu können, weitgehend ab⸗ geſchrieben, aber ſie klammern ſich dafür um ſo zäher an die Vorſtellung, daß der materielle Druck des Krieges das deutſche Volk doch von ſeiner Verpflichtung gegen⸗ über der Nation und der„nationalen Zu⸗ kuft trennen, es kriegsmüde und unterwer⸗ fungsbereit machen könnte. Das iſt die große Spekulation, die vor allem hinter den Terrorangriffen der eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Luftwaffe ſteht, das iſt auch der Hintergedanke, mit dem unſere Gegner die augenblickliche Kriegs⸗ lage agitatoriſch in ſo grotesker Verzerrung gegenüber dem deutſchen Volke auszuſpie⸗ len verſuchen. Sie tun ſo, als hätten ſie nicht nur die Chancen, ſondern die Garantien des Sieges bereits in der Hand. Als ſei eine Wen⸗ dung in der Kriegslage eingetreten, die ihnen alles Recht auf Hoffnung gäbe und Deutſchland alles Recht auf Hoffnung nähme. Mit geſchickter Verſchweigung ihres urſprünglichen Kriegszieles verſuchen ſie uns und der Welt klarzumachen, die Ge⸗ ſchichte hätte ihre Kriegsziele bereits ſank⸗ tioniert. Und was iſt in Wahrheit daran? Wir wiſſen, mit welcher Kriegstaktik und welchein Kriegsziel England am 3. Septem⸗ ber in den Krieg gegen uns gegangen iſt. Es ſollte ein„reizender Krieg“ für England werden! England wollte in der. Proſze⸗ niumsloge ſitzen und zuſchauen, wie ſeine Verbündeten Frankreich, Polen, Serbien und Sowjetrußland das Deutſche Reich in ihrer Mitte zerquetſchen würden. Deutſch⸗ land ſollte im Kerker ſeiner räumlichen Enge verhungern und erſticken: ohne ge⸗ nügende Lebensmittel, ohne Rohſtoſfe, ohne genügend Menſchen ſollte es bald begreifen, daß ihm nichts anderes übrig bliebe, als die Kapitulation! Das war der Kriegsplan, mit dem England in den Krieg gegen uns gegangen iſt; Was iſt davon geblieben? Wir wiſſen es: nichts! Deutſchland hat Raum genug, Deutſchland hat Menſchen ge⸗ nug, Deutſchland hat Rohſtoffe genug, Deutſchland hat Nahrungsmittel genug, um den Krieg zu führen, ſolange es vom Schick⸗ ſal verlangt wird. Nicht unſer Kriegs⸗ Anzeigenpreite: Nach der lewells güllkigen Anzeigenpreisliſte. Zur Zeit Preisliſte Nr. 15. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an net, hat der ziel iſt geſcheitert, ſondern das Kriegsziel der anderen. Wir hat⸗ ten und haben kein anderes Kriegsziel, als genügend Lebensraum für uns und eine neue Ordnung für Europg. Dieſes Kriegsziel iſt erreicht worden: umfaſſen⸗ dex erreicht und wixkungsvoller geſichert worden, als bei Beginn des Krieges der verwegenſte Träumer es hat erwarten können! Es iſt eine der gröbſten Falſchun⸗ gen der engliſchen und amerikaniſchen Agitation, ſo zu tun, als ob Deutſch⸗ land erſt ſeinem Kriegsziel in hofſnungs⸗ loſer Unterlegenheit nachjagen müſſe. In Wirklichkeit iſt es umgekehrt: wir haben unſer Kriegsziel erreicht, die anderen müſſen es uns erſt wieder ab⸗ jagen! Und wie ſtehen die Ausſichten dafür? Zugegeben: unſere Gegner geben ſich Mühe. Aber wo iſt der Erfolg? Im Oſten werfen ſie ſeit vier Wochen die Millionen⸗ armeen der Sowjets gegen unſere Linien, aher nicht einmal Moskau ſelbſt wagt die Erfolge ſeiner diesjährigen Sommer⸗Offen⸗ ſiye in Vergleich zu ſetzen auch nur mit den Erfolgen ſeiner beiden letzten Winter⸗Offen⸗ ſiven, die bekanntlich alle beide in ihrem Endziel auch geſcheitert ſindd Im Süden Europas hat der Verrat franzöſiſcher Gene⸗ räle unſeren Gegnern Afrika in die Hand geſpielt, und iſt ihnen eine Landung auf Si⸗ zilien geglückt. Aber weder iſt es ihnen gelungen, Italien aus dem Kriege heraus⸗ zuboxen, wie ſie mindeſtens gehofft hatten, noch auf dem europäiſchen Kontinent feſten Fuß zu faſſen. Sie haben es bisher nicht einmal verſucht, und ſie wiſſen ganz genau, warum ſie eg nicht verſucht haben! Sie haben weiter deutſche Städte in Trümmer gelegt und viele deutſche Familien in Leid und Trauer geſtürzt: aber haben ſie damit die unſi ire Front des deutſchen Wider⸗ ſtandes zerbrochen oder ſind nicht vor dieſer unſichtbaren Front deutſchen Geiſtes ihre Bomben explodiert, ohne auch nur einen Riß in dieſer Mauer zu öffnen? Wenn ſie heute ſo tun, als hätten ſie den Sieg in der Taſche: hört man hinter dieſer SOroßmäuligkeit nicht das Zähneklappern der Angſt, die Geſchichte könnte ihnen den Beweis für dieſe Behauptung abfordern? Iſt dieſes Geplärr nicht in Wahrheit ein Verſuch, vom Schickſal das Wunder zu er⸗ betteln, das ſie vor dieſer Beweisführung bewahren ſoll? Reden ſie nicht ſo, weil ſie hoffen, ſie könnten mit ſolchen Reden um die Tat herumkommen, das deutſche Volk könnte ſich wirklich dumm machen laſſen, kleinmütig und verzagt werden, die Tapfer⸗ keit ſeiner Herzen und das Vertrauen zu ſeinen Waffen verlieren und ſie ihnen überlaſſen, ehe es ſie an ihnen erprobt hat?! Das deutſche Volk denkt nicht daran! Es weiß, daß ihm das Schickſal keine Chance ſeines Sieges genommen hat. Es weiß, daß Prüfungen nur für ſchwache Völker Auftakt zu Niederlagen, für ſtarke Völker aber nur Vorausſetzungen des Sieges ſind! Es hat ſich den realen Sinn für die Mögſichkeiten und Wirklichkeiten des Krieges bewayrt und weiß, daß der Krieg, ſo hart er geworden ſein mag, ihm nichts von dem genommen hat, was er ihm an Siegen bereits gegeben hat, und nichts von dem, was er ihm auf Grund dieſer Erfolge an Siegesausſichten bereit hält. Unſere Wehrmacht iſt ſtärker, feſtgefügter und ſiegeszuverſichtlicher als je, das Volk ſteht in einer ſolch prachtvollen Treue, unerſchüt⸗ tert von allem Leid, zu ſeinem Schickſal und zu ſeiner Pflicht, ganz Europa arbeitet mit ſeiner produktiven Kraft und ſeinem orga⸗ niſatoriſchen Können für uns und unſeren Krieg, die Grenzen des Kontinents ſind um⸗ zogen mit einem unüberwindlichen Wall ſtarker Bollwerke: ünd in dieſem Wall ſind alle Früchte unſeres Sieges bereits in guter und geſicherter Hut. Welches Recht hätten wir, daran zu zweifeln, daß auch der letzte Kampf, der für uns gewiß hart werden wird, der aber unter Umſtänden durch⸗ geſochten werden muß, die für uns günſtiger ſind, als ſie jemals waren, mit unſerem Siege enden wird? Welches Recht hätten die anderen, zu hoffen, daß dieſer Sieg ihnen und nicht uns gehörtel? Dr. A. W. Argentinien packt scharf 2u Orahlbericht unſeres Korreſpondenten — Madrid, 14. Auguſt. Ohne Rückſicht auf die kommuniſten⸗ reundliche Preſſe der Vereinigten Staaten, die der Regierung des General Ramirez faſchiſtiſche Tendenzen vorwirft und die Unterdrückung des Kommunis⸗ mus als unmenſchliche Verfolgung bezeich⸗ argentiniſche Innenminiſter Oberſt Gilbert an die Provinzperwaltun⸗ * gen ein Rundſchreiben erlaſſen. in dem be⸗ d ſohlen wird, mit allen kommuniſtiſchen Ma⸗ chenſchaften, gleichgültig, ob ſie ſich offen oder getarnt geben, gründlich aufzuräu⸗ men. Deswegen ſollen alle bekannten Kommuniſtenführer und ihre Anhänger in Haft genommen werden. Die Verkehrs⸗ lokgle der Kommuniſten ſollen überall ge⸗ ſchloſſen und alle zeitungsähnlichen Ver⸗ öffentlichungen der extremen Linksparteien verboten werden. Hand in Hand mit die⸗ ſen Maßnahmen begann in allen Bücher⸗ läden von Buenos Aires eine Razzia auf kommuniſtiſche Literatur. Die Poſtdixektion teilt mit, daß die Luftfahrtgeſellſchaft Ala Staliaua(früher Ala“ Lit⸗ toxia) ihren Zivilberkehr auf der Luftlinie Rom Fixana— Soſia— Bukareſt in beiden Richtungen wieder Jeden Mittwoch wird je ein Flugzeug in beiden Richtungen verkehren. Das zwiſchen Colombo und Carachn verkehrende britiſche Poſtflugzeug iſt 160 Klm. von Bombay ent⸗ , zerſchellt. Drei Sahaegte und drei Be⸗ atzungsmitglieder wurden getötet. USA⸗Sträflinge Landarbeit beurlaubt. Strafgefangene in den USA bekommen jetzt Urlaub, wenn ſie ſich verpflichten, als Landarbeiter zu ar⸗ eiten, Bfaſtakiſcher Autorenkongreß in Tokio. An einem dreitägigen Autorenkongreß, der am 25. Au⸗ uſt in Tokio zuſammentritt, werden übex 100 Ver⸗ reker aus allen Ländern des Großoſtaſienraumes teilnehmen. 5 8 Maſchinengewehren. Tschungking möckte nicht zuschauen wenn die anderen das fell des Bären verteilen!/ Eine wahre Groteskkomödie des Imperialismus Drabtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 12. Auguſt. Der Außenminiſter und Schwager Tſchangkaiſcheks, Dr. Sung, benutzte dieſer Tage ſeine Anweſenheit in London dazu, einen Ueberblick über die Forderungen zu geben, die Tſchungking ſich im Falle einer Niederlage Japans vorbehalten möchte. Es verſteht ſich dabei von ſelbſt, daß auf dieſer Rechnung, die man ſchon jetzt präſentieren möchte, vor allem die Nationalchina ange⸗ gliederten nordöſtlichen Provinzen ſtehen. Darüber hinaus aber wird auch Formoſa verlangt, das ſchon faſt ein halbes Jahr⸗ hundert in japaniſcher Hand iſt. Ebenſo gehört Franzöſiſch⸗In dochina in den Bereich oͤieſer Wunſchvorſtellungen und es iſt nicht ohne pikanten Reig, daß Sung dieſen Anſpruch mit den Worten begleitete, daß Tſchungking ihn„in dem gleichen Grade wie die übrigen Alliierten“ erhebe. Auch hier im oſtaſiatiſchen Raum zeich⸗ net ſich alſo eine Kolliſion territorialer Intereſſen der heute noch Verbündeten ab, die zwar ebenſo wie der ſowjetiſch⸗polniſche Streit um„Großpolen“ und die Ukraine aus naheliegenden Gründen in der Welt der Realitäten gegenſtandslos ſind, die aber ſchon jetzt das Verhältnis der Verbündeten zueinander trüben. Im übrigen geht das offizielle Organ Tſchungkings, die„Central Daily News“ in einem Kommentar zu die⸗ ſem Programm noch über Sung hinaus, in⸗ dem es verlangt, daß auch Korea Japan genommen werden ſolle. Korea, dag ſeit 1910 ein japaniſches Generalgouvernement iſt, ſolle ein„ſelbſtändiger“ Staat werden, wobei das Blatt freilich offen genug iſt zu bemerken, daß die Halbinſel der Kontrolle Tſchungkings unterworfen werden müſſe. Dr. Sung begründete ſein Programm natürlich nicht, wie es die Wahrheit ver⸗ langen würde, ſchlicht und einfach mit den imperialiſtiſchen Wünſchen Tſchungkings— dafür hat er zu viele Jahre ſeines Lebens in den USA zugebracht und zu viel von den politiſchen Methoden des Weißen Hau⸗ ſes gelernt—, ſondern beſcheiden mit dem Bedürfnig nach„Sicherheit“. Der Zeitpunkt, in dem Tſchungking ſein Programm vorträgt, wenig grotesk gewählt. kam nach Waſhington und London in dem Bewußtſein, daß Tſchungking am Rande militäriſcher Erſchöpfung ſteht und um da⸗ iſt allerdings ein Denn Dr. Sung her eine großzügige Hilfeaktion der Weſt⸗ mächte zu erbitten. In einer ſolchen Situa⸗ tion imperialiſtiſche Forderungen zu erhe⸗ ben, kommt daher der Grenze deg Galgen⸗ humors bedenklich nahe. Heldenhafte Verteidigung Mundas Funkmeldung der NMg8. + Tokio, 14. Auguſt. An zuſtändiger Sielle in Tokio wird betont, daß die japaniſchen Truppen der Garniſon Munda den Amerikanern trotz deren Luftüberlegenheit erbitterten Wider⸗ ſtand leiſten und alle feindlichen Angriffe zurückgewieſen wurden. Der neue Jerrorangriff auf Rom Kuch Mailand und Turin erneut brutal angegritten Der italienische Wehrmachtsbericht v. 13. 8. dnb. Rom, 13. Auguſt. er mit ſtarkem Einſatz von Panzerein⸗ heiten entwickelte und ven Luftwaffenmaſſen unter itwirkung von Seeſtreitkräſten durchgeführte feindliche Angriſf zwang die italieniſchen und deutſchen Truppen zu einer weiteren Rückverlegung öſtlich des Aetna⸗Maſſivs. Mailand und Turin wurden in der vergangenen Nacht von Abteilungen der britiſchen Luftwaffe angegrifſen. Die Schä⸗ den ſind beſonders in⸗der Stadtmitte beider Städte ſehr groß. Die Bodenabwehr ver⸗ nichtete vier Flugzeuge. BVerbände von führten heute erneut einen Angriff auf Rom und die am Strand gelegenen Flugplätze durch. Die Schäden werden feſtgeſtellt. Am 12. Auguſt wurden von italieniſchen und deutſchen Jägern neun Flugzenge über der Inſel Ventotene und in der Umgebung von Neapel abgeſchoſſen. Reisende mit Mü niedergeschossen Funkmeldung der NM3. Rom, 14. Auguſt. Unter den Epiſoden, die ſich bei dem Terrorangriff der nordamerikaniſchen Flie⸗ ger auf Rom am Freitag abſpielten, iſt— ſo*„Stefani“— u. a. bemerkens⸗ wert: 5 Ein Flugzeug flog im Tiefflug und be⸗ Europa als eine Union von Souwietrenubliken Der Moskauer Wunschtraum, zu dem London selnen Segen gegeben hat Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 14. Auguſt. Immer deutlicher tritt die Einheits⸗ front Moskau—London hervor. Immer deutlicher wird aber auch das Zurück⸗ weichen der Weſtmächte vor Moskau, ſo⸗ weit der europäiſche Kontinent in Frage kommt. Von amerikaniſcher Seite wird heute berichtet, daß Moskan im September eine„hochgeſtellte Perſönlichkeit“ nach London* werde, die die ſowjeti⸗ ſchen Anſichten über die künftige Geſtal⸗ tung Europas darlegen ſolle. Moskau hat bereits mit den tſchechiſchen Emigranten einen Vertrag geſchloſſen, der als„Muſterbeiſpiel“ für die künftige Ge⸗ ſtaltung der Beziehungen der europäiſchen Staaten zur Sowjetunion dienen ſolle. Da⸗ mit werden die Berichte beſtätigt, denen zu⸗ folge die ſowjetiſche Diplomatie in dem tſchechiſchen Emigrantenklüngel rings um Beneſch die bereitwilligſten Helſershelfer ge⸗ funden hat. Schon der letzte Artikel von Beneſch in der amerikaniſchen Wochenſchrift „Liberty“, über den wir berichteten, weiſt in dieſe Richtung. Jetzt hat, ein weiterer Angehöriger des der ehe⸗ malige tſchechiſche Miniſter 0 der gleichen Weiſe geäußert. Er erklärte, Fioniere am Nuban/ er meeeenericheer Slen Srein Pk. Die Dunkelheit iſt angebrochen und die Pioniere gehen wieder nach vorn. Sie haben nur einen kurzen Schlaf gehabt und dann den ganzen Tag über gearbeitet: Sie haben Flandernzäune und Sprengmunition vorbereitet, ſpaniſche Reiter gebaut, geballte Ladungen zurecht gemacht. te haben ihre Bunker ausgebaut und Poſten geſtanden. Dann haben ſie die Minen verladen, die ſie heute nacht verlegen müſſen. Und nun gehen ſie nach vorn, heute wie geſtern und vorgeſtern und die meiſten anderen Nächte der letzten Wochen auch. Sie ſollen vor dem Abſchnitt eines Gre⸗ nadier⸗Bataillons T⸗Minen verlegen, den Abſchnitt gegen Sowjetpanzer ſichern. Vor⸗ geſtern ſind an dieſer Stelle einige T 34 eingebrochen. Drei von ihnen ſind dabei auf unſere Minen gefahren und hochgegan⸗ gen. Aber es hat auch ſchweres Artillerie⸗ ſeuer auf dieſem Gelände gelegen; da wur⸗ en auch Minen durch Granateinſchläge zur Exploſion gebracht worden ſein. Der Kampf geht hier hin und her. Der Abſchnitt muß nun neu vermint werden.“ Eine Stunde lang marſchieren ſie unan⸗ gefochten und ohne beſchoſſen zu werden. Sie müſſen einen Umweg machen. Ihre Minen führen ſie auf Wagen mit ſich. Dann iſt die Schlucht erreicht, eine merkwürdige Schlucht. An einigen Stellen hat ſie flache Ränder, wie Mulden und leichte Senken ſie haben. Dann hat ſie aber auch ſteile und tief abfallende Wände. Dieſe Schlucht iſt ſchon vorderſte Linie. Sie führt direkt auf die erſten Stellungen zu. So etwa einen Kilometer iſt ſie lang. Bei Tage kann man ſie nicht paſſieren, und nachts liegt ſchweres Feuer auf ihr, das Feuer von Pakge⸗ ſchützen, von Granatwerfern und ſchweren Am Eingang der Schlucht laden die Pioniere ihre Minen ab. Der Hauptmann, der Feldwebel und der Unteroffizier gehen vor, um das Gelände noch einmal zu erkunden und ſich einweiſen zu laſſen. Die Pioniere ſehen die Schlucht vor ſich und das Feuer. Sie hören die Ein⸗ ſchläge der Pakgeſchoſſe und Granatwerfer und das Pfeifen der MG⸗Geſchoſſe. Dann iſt es ſo weit. Jeder Pionier nimmt ſeine vier Minen. Dann gehen ſie durch die dunkle Schlucht, durch das Feuer. ipka ſich in. ein Europa, das auf den Abmachungen und Beſchlüſſen der eigentlichen kontinentalen europäiſchen Staaten beruhe, ſei unmöglich und gefährlich. Europa könne nur von außen her, d. h. won Moskau und London aus„organiſiert“ werden. Die Teilnahme Londons an dieſer„Or⸗ ganiſation“ Europas, wie ſie ſich Beneſch vorgeſtellt hat, dürfte nur in der Unter⸗ ſchrift Englands unter das Diktat der So⸗ wjetunion beſtehen. Ganz in die Linie der bolſchewiſtiſchen Politik paßt auch die weitere Erklärung Ripkas, die kleinen Staaten des europäi⸗ ſchen Kontinents könnten zwar eine ge⸗ wiſſe Unabhängigkeit beibehalten, aber von einem„ſtarren Feſthalten in ihrer alten Kirchturmspolitik“ könne keine Rede ſein, da dieſe„durch die moderne Entwicklung überholt ſei“, auf deutſch, die europäiſchen Staaten ſollen nichts weiter ſein als Mit⸗ glieder einer großen Sowjetrepublik, die von Moskau aus regiert wird, d. h. ganz Europa ſoll das Schickſal der baltiſchen Staaten erleiden. In dieſem Lichte wird es klar, warum die im Innern von Hun⸗ ger bedrohten Sowjets mit ſolchen Opfern gegen die deutſche Oſtfront anſtürmen, um eine Entſcheidung zu erzwingen. Da. wo die Schlucht zu Ende iſt, beainnt der Graben. Der Graben? Es war wohl einmal ein richtiger Graben. Vielleicht ſollte es auch erſt einer werden; das kann man in einem Gelände, auf dem ſeit langem das Feuer ſchwerer Artillerie liegt, ſo genau nicht immer erkennen. Mal iſt dieſe ſchmale Rinne einen halben Meter tief, dann wie⸗ der geht ſie nicht tiefer in die Erde, als zwei Hände breit ſind, dann verſchwindet ſie ganz, und es ſcheint nur noch freies Gelände da zu ſein. Trichtergelände. Die Sowiets lie⸗ aen hier an einigen Stellen in geringer Ent⸗ fernung vor dieſem Graben und ſind— das brinat der Stellunaskrieg ſo mit ſich— ge⸗ nau auf ihn eingeſchoſſen. Es iſt alſo kein Wunder, daß der Hauptmann, dieſer ruhiae, erfahrene und unerſchrockene Hauptmann, die Richtung verlor, als er die Stelle er⸗ kunden wollte, an der die Minen verleat werden ſollten, und daß er faſt in die Stel⸗ lungen der Sowiets gelanat wäre. Aber im letzten Augenblick fand er wieder den rich⸗ tiaen Wea. In dieſen flachen, zerſchoſſenen und unter ſchwerem Beſchuß liegenden Graben gehen nun die Pioniere. Sie gehen einzeln mit großen Abſtänden. Es iſt ſehr dunkel. Die Laſt ihrer Minen drückt. Der Graben iſt auch nicht leer. Da ſtehen unſere Poſten. Da liegen aber auch tote Sowjets. Zwei, oͤrei Tage liegen ſie ſchon da in der Hitze. Man hat ſie noch nicht wegſchaffen können; denn in dieſem Abſchnitt geht der Kampf hin und her und das ganze Gelände iſt vom Gegner einzuſehen. Dazu die Einſchläge der ſeinoͤlichen Geſchoße. Die Piontere ſtol⸗ pern, fallen. Dann wieder liegen obder ſte⸗ en ſie erſtarrt, wenn Leuchtkugeln die nkle Nacht zerreißen oder Leuchtfall⸗ ſchirme unendlich lange Sekunden über dem Gelände hängen. Die Pioniere begegnen auch verwundeten Grenadieren, Kamexaden von der Infanterie, die ſchon am Tage ver⸗ wundet wurden, aber jetzt erſt in dem Schutz der Dunkelheit zurück können. Im⸗ aner wieder ſtolpern und fallen die Pio⸗ niere mit ihren ſchweren Minen; immer wieder müſſen ſie in Deckung gehen. Viele von ihnen haben ſich die Hände blutig ge⸗ riſſen. Der Weg durch den Graben will und jetzt geht es ins Niemandsland, ins Die lage Orahtbericht unſeres Korrevondenten — Berlin, 14. Auguſt. „An der Oſtfront wird die Kriegs⸗ Cage entſchieden“, ſo ſchreibt geſtern auch der Militärkritiker der zweitgrößten britiſchen Funkmeldung der NMg. Nachrichtenagentur, der Exchange⸗Agentur. Tokio, 14. Auguſt. Von Tag zu Tag ſteigert ſich die Bedeutung Der Bericht des thailändiſchen Haupt⸗ der äußerſt harten Kämpfe an der mittleren quartiers vom Samstag berichtet, daß die Oſtfront für den geſamten Verlauf des Amerikaner bei ihrem Luftangriff am Krieges.„Der Krieg geht ſeinem höchſten 12. Auguſt auf den ſapaniſchen Stützpunkt Stadium entgegen“, ſchreibt Maſor Stuart Buin auf der Inſel Bougainville äußerſt im„Evening Standard“, und er fügt hinzu, ſchwere Verluſte erlitten. greifenden Flugzeugen wurden 34 durch der Sowiets mit den Deutſchen. japaniſche Jäger abgeſchoſſen. Durch den Die jüngſten Berichte des OKW haben Angriff ſei einiger Schaden angerichtet die Härte der Kämpfe im Oſten beſonders worden und eine fapaniſche Maſchine kehrte ſtark hervortreten laſſen. Die Bolſchewiſten nicht zu ihrem Stützpunkt zurück. erleiden bei ihren Angriffen ungeheure Verluſte, und am ſtärkſten ſind die Verluſte an feindlichen Panzern. Wieder wird der Einſatz der Luftwaffe zux Entlaſtung der kämpfenden Truppe im Raum von Biel⸗ gorod beſonders hervorgehoben. Ueber die Kämpfe im Oſten urteilt der Militärkritiker des„Stockholm Dagbladet“: „Die Vergeblichkeit aller Maſſen⸗Sowjet⸗ Stürme muß auch Moskau längſt einge⸗ ſehen haben. Wenn dennoch immer wieder gegen die hartnäckig verteidigten deutſchen Stellungen angerannt wird, dann kann nur ein einziger Grund vorliegen: die Weige⸗ ſich. Ungen zu 8 Für dieſe 9 0 0 4 05 Unter den Reiſenden befand ſich eine Miderſtandes werden edenkenlos Wicheo⸗ Anzahl Frauen, Kinder und Greiſe, die Somi ———— nen Menſchen von den Sowiets geopfert, erſt vor kurzem aus Weſtafrika an Bord wird auch ohne Rüchſicht auf die Unmöglich⸗ eines Motorſchiffes, deſſen Ueberfahrt der keit eines pollwertigen Einſatzes für den — 5 genehmigt hatte, nach Italien zurück⸗ Winter das geſamte Kamwfarfenal der So⸗ gekehrt waren. wjets an Waffen und Munition eingeſetzt.“ Der Papst besichtigte die Schadenstellen Aehnlich urteilt auch die öäniſche Preſſe, Anb. Rom, 16. Auguſt. und„Politiken, in Kopenhagen ſchreibt Papſt Pius XII. begab ſich, wie Steſani geſtern:„Der Angriff in wüſter Steigerung meldet, am Freitagmitkag wenige Minuten iſt ietzt das A und O der ſowietiſchen Krieg⸗ nach der Entwarnung in die bei dem neuen führung. Die Bedingungen Bombenangriff auf Rom ſchwer betroffenen Stadtviertel. In Begleitung des Papſtes befand ſich lediglich der ſtellvertretende Staatsſekretär des Vatikans, Montini. Die Ziele der kuftpiraten in Turin Kampfhandlungen gekommen ſei. dnb. Rom, 14. Auguſt. Ergänzungsbericht zu dem italieniſchen Be⸗ Zum engliſchen Terrorangriff auf Turin richt vom 12. Auguſt heißt es: Der helden⸗ meldet die Agentur Stefani: hafte Kampf der deutſchen und italieniſchen Von 55 flugzeugen 34 abgeschossen ſchoß einen Zug, in dem ſich Reiſende aus Neapel befanden, mit Maſchinengewehren. Der Zug wurde angehalten und in Brand geſetzt. Die Reiſenden, die die Wagen ver⸗ laſſen hatten und ſich auf die angrenzenden⸗ Wieſen verſtreuten, wurden von dem Maſchinengewehrfeuer nieder⸗ macht zum Siege Hand. Deutſchland weiß, daß die deutſche Wehrmacht heute ſtärker iſt als je zuvor.“ Von Sizilien ſpricht der Wehrmachts⸗ bericht aus, daß es zu keinen größeren Wie üblich, richtete ſich der Feindan⸗ Truppen auf Sitilien ſei im entſcheidenden, griff vor allem gegen Kirchen, Krankenhäu⸗ Augenblick des Krieges ein glänzendes Bei⸗ ſer, öffentliche und private Gebäude. Der ſpiel des Glaubens und der Diſziplin für Palazzo Madama wurde von einer Brand⸗ die Völker Deutſchlands und Italiens. bombe getroffen, der königliche Palaſt Carig⸗* nano wurde ebenſo wie der Präfekturpalaſt Der Präſident der USA⸗Handelskammer erneut in Brand geſetzt. Durch eine 0f Sprengbombe wurde der Palaſt Chiableſe faſt völlig zerſtört. Das Krankenhaus Le 9 8 Moligette wurde von neun Sprengbomhen ermftehr bſchnile des Krieges nach Englank. 8 Die Faſſade der zum Kranken⸗ Der Handel in der Welt erleide immer er⸗ aus Lehörenden Kirche ſtürzte ein. Auch neut ſchwere Stockungen durch die Lage auf das Wallenſer Krankenhaus erlftt ſtarke Beſchädigungen. Die Eontolatg⸗Kche 93 S getroffen. Schwer beſchädigt wurden ferner die St. Fohanniskirche ſowie die Kirche zum Heili⸗ Churchill und die Gewerkschaften 92— 88 5 Drahtbericht unleres Kortelpondenten iermediziniſche Fakultät wurden zur Hälfte 1 4. A. zerſtört. Dem Boden gleichgemacht wurde Stochelm, L4. Auauſt. die Fakultät für das Lehramt ſowie die Die deſinitive Eutſcheidung der Regie⸗ rung in der Frage des Anſchluſſes des Schule Silvio Pellico, Der„Palaſt der Mode“ wurde faſt vollſtändig zerſtört. Das Verbandes der engliſchen Poſtangeſtellten Studentenheim wurde ſchwer mitgenommen. an den Gewerkſchaftsbund liegt nun vor. Das aus dem Mittelalter ſtammende Der Antrag wurde auf Gru⸗d des Ge⸗ Schloß von Turin wurde von zwei Soreng⸗ ſetzes von 1927 glatt abgelehnt. Dies war zu erwarten geweſen, nachdem bomben getroffen. Auf dem Friedhof wur⸗ die vorausgegangene hitzige Diskuſſion die den rund fünfzig Gräber aufgedeckt. Angelegenheit zu einer Preſtigefrage hatte Und 3 werden laſſen, und die Regierung fürchtete, anb. Mailand, 14. Auguſt. daß ein Nachgeben die Gewerkſchaften 8 inter den Kirchen, die in der Nacht zum zu weiteren Vorſtößen ermuntern würde. Freitag beim Luftangriff auf Mailand ge⸗ Bemokratiſch iſt dieſe Haltung freilich nicht! troffen wurden, befindet ſich auch die Kirche Andererſeits iſt die kritiſche Stellung der Santa Maria delle Grazie mit dem be⸗ Labour⸗Miniſter im Kabinett Churchill da⸗ 8 Abendmahl Leonardo 9 75 Es iſt keine rage, da as Verhältnis zwiſchen der Ferner wurden die Kirchen Santg Maria i 5 della Pieta, San Pietro Celleſtinö, Sant'—— 5 Anna, Sanitiſſimo Roſalio. Sant' Antonio ⸗Krei ˖ und dag JoſeflKioſter erſörk Was man in Labour⸗Kreiſen von der Regierungsentſcheidung denkt, kann man in dem Labour⸗Organ„Bally Herald“ nach⸗ leſen:„Der Konſervative Stanley Baldwin ſtellte mit ſeinem Geſetz 1927 die Gewerk⸗ ſchaften Englands an den Schandpfahl. Die jetzige Regierung erklärte, daß die Gewerk⸗ kein Ende nehmen, dieſer Weg, der doch ſchaften auch weiterhin oͤbrt zu verbleiben nur 1,2 Kilometer lang iſt. Das ſind 1200 haben. Wir weigern uns, dies hinzuneh⸗ Meter Dunkelheit und Gefahr, Leuchtku⸗ men. Wenn wir nicht einmal im Kriege geln und ſchwexer feindlicher Beſchuß, drük⸗ von der Regierung dieſen kleinen Beweis kende Laſt und Begegnung mit Tod und von Gerechtigkeit erhalten können, was Grauen. haben wir dann wohl nach dem Kriege noch Dann ſind die Pioniere an der Stelle zu erhoffen?“ Daß dieſe Worte vor allem des Abſchnitts angelangt, an der die Minen an die Labour⸗Miniſter adreſſtert ſind, die verlegt werden ſollen. Einzeln verlaſſen für die Entſcheidung mitverantwortlich ſie den Graben, die letzte, wenn auch noch zeichneten, ſteht außer Frage. Ebenſo ſicher 8 ſchwache 8 Es bedeutet einen iſt es auch daß auf dem jetzigen Kongreß der ntſchluß, ein Aufgebot von Willenskraft Gewerkſchaften, der in der nächſten Woche und Mut, dieſe porderſte Linie zu verlaſſen, tagen wird, in dieſem Sinne gegen den Be⸗ Denn mag der Graben noch ſo ſchmal, noch ſchluß polemiſiert werden wird, daß es aber ſo flach und noch ſo zerſchoſſen ſein, mag auch bei dieſer Polemik der bloßen Worte das Feuer, das auf ihm lag, uch ſo ſtark bleiben wird. geweſen ſein, es war der eigene Graben, Die Rusplünderung Nordafrikas Orahtbertcht unſeres Korrelvondenten — Liſſabon, 13. Auguſt. Die wirtſchaftliche Ausbeutung der von Amerika beſetzten Teile Nordafrikas iſt in vollſtem Gange. Welchen Umfang dieſe ganz und gar Ungewiſſe. Die Pioniere ſind daran gewöhnt, ſich zwiſchen den Linien, im Niemandsland, zu bewegen. Denn die Minenfelder, die ſie legen, die Flandern⸗ zäune, die ſie errichten, die ſpaniſchen Rei⸗ —— die ſie und 185 ia mmer vor der vorderſten eigenen Linie, im 8 1e Zwiſchengebiet. Aber ſehr ſelten Ausbeutung hat und welche Geſchäfte dabei nie haben ſie unter einem ſo ſchweren Be⸗ gemacht werden, geht aus einer Aeußerung feh ihr gefährliches Werk verrichten, ſehr des amerikaniſchen Senators Brewſter her⸗ elten oder nie ſo faſt in Reichweite des vor, der zur Gruppe der Senatoren aus Gegners ihre Minen legen müſſen, wie hier, Waſhington K die nach einem Aufent⸗ am Kubanbrückenkopf. Dieſer Kampf auf balt and zur dem Brückenkopf fordert ſtarke Nerven und in Tunis bereiſen. eiſerne Nerven. Er ſtellt an die Soldaten Brewſter erklärte in einem Interviem aller Waſſengattungen die höchſten Anforde⸗ über die Lage in Nordafrika, daß der USA⸗ rungen. Die Pioniere ſind dieſen Forde⸗ Weizen 1943 zur Zeit von tüchtigen rungen gewachfen. 18 8 von Aunit Einer nach dem andern, immer einzeln, 4 n eiie vertas ſteigen ſie ins Niemandsland und legen eer Der Marktpreis in Amerika be⸗ dort an der wekonseieen Selnrn Grup⸗ rage einen Dollar 40 Cents pro Buſhel. enſührer ei wieſ 8 ie Nordafrika muß alſo den amerikaniſchen 5 die Minen Tar Sie kun, Weiter, den en i ſeiner Ernährung ſonſt noch vonnbten iſt. Sie haben alle braucht, überaus tener mit Wucherpreiſen Hände voll zu ſchaffen, um bis zur Mor⸗ bezahlen. gendämmerung fertig zu werden. Dann Dies iſt die erſte Frucht der vielbeſpro⸗ Araffe ſie wieder zurück zum Graben. Dann chenen Ernährungskonferenz von Hot ſſen ſie durch die Schlucht. In der Frühe, Springs, die angeblich den Welthunger be⸗ es 1 ſchon hell, ſind ſie wieder in ihrer ſeitigen ſollte. Stellung. re Nacht iſt vorüber. Eine beſondere Nacht? Nein, eine gewöhnliche Pioniernacht. Sie gehen ſchlafen. Drau⸗ ßen aber liegen ihre Minen. Die Sowjet⸗ panzer können kommen. * Hauptſchriftleiter und verantwortlich tür Politik: r Alois Winbauer rausgeber Drucker und Verleger Neue Mannheimer eitung. Dr Fritz Bode& cco Monnnbeim R 1%½ Zur geit Preisſiſte Ni is aültig. Von 55 an⸗ noch ſchwanke die Waage im harten Ringen In dem liegen aber ausgeſprochen in der deutſchen Zeit die Kampffelder —— 70 V Aus Welt und Leben VVVVVVIVCCCCCCCCCCCCTVVCTCVVVVVVVUVVVPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPCPPPPPRPPPPPPPPPPP—PPPPPPPPPPPP+P+XPXXPPXPCPXPPPPXXXPTTX— ähaaanlaauünnmuuuncnnaagasgaaaaupangaaaugaacgasaassacanunanuaagasaanaausatanagusgupttonastäna Das Unglüde In der Fabrikhalle ſtand ein neuer Automat. Vor wenigen Tagen war er an⸗ gekommen, ein großes, wunderliches Ding, deſſen innere Organe ſo verwickelt und verſchachtelt waren, daß die Arbeiter ſeine Wirkungsweiſe nicht begreifen konnten. Sie ſahen ſich die Sache an und wiegten ſtau⸗ nend die bedächtigen Köpfe. Nur Andres, der Vorarbeiter, begriff. Zuſammen mit einem Herrn der Betriebsleitung hatte er die Maſchine zux maſſenweiſen Herſtellung der Spindelſchnecken hergerichtet und be⸗ treute ſie nun die erſten Tage ihres Dien⸗ ſtes. Später würde man ſie dann einem Lehrling anvertrauen. Denn ſo einen Automaten, wenn er einmal eingerichtet und eingelaufen iſt, kann ein Kind bedie⸗ nen. Da geſchah das Unglück. Der Laufkran der Halle hatte einen ſchweren Motor gefaßt. Als er ihn beim Anfahren mit einem Ruck von der Erde hob, geriet der Motor an dem langen Laſtſeil in Schwingung und drohte beim Vorlauf der Katze gegen einen gußeiſernen Zylinder zu ſchlagen, der im Wege ſtand. Andres ſah die Gefahr und ſprang hinzu. Aber der Kranführer hatte ſchon geſtoppt und ließ das Laſtſeil mit dem Motor ausſchwin⸗ gen und zur Ruhe kommen. In dieſem Augenblick drang durch den eintönigen Lärm der Fabrik hindurch ein Krachen und Splittern wie von Glas. Mit einem Satz war Andres am Automaten. Gerade blitzte und knallte es am Motor, dann bewegte ſich nichts mehr. Als der Mann den ſchreck⸗ erſtarrten Blick in die Eingeweide ſchickte, ſah er eine troſtloſe Verwüſtung. Die Zähne der Zahnräder waren wie gemäht, das Geſtänge zerbrochen oder verbogen, die Hauptantriebskurbel mitten entzwei. Aus dem Gewirr der Trümmer ragte eine Ei⸗ ſenfeile beziehungslos in die Luft. Dem Andres perlte der Schweiß von der Stirn. Um ihn herum ſammelten ſich die Arbeiter und ſahen ſchweigend auf die Maſchine, deren Wunderkraft ſo jäh gebro⸗ chen war. Schon ſtand zwiſchen ihnen der Ingenieur. Schon wichen alle zurück. Aus dem blutleeren Geſicht, unter der Fülle des eisgrauen Haares, blickten die Augen des Betriebsleiters, groß und blau wie ange⸗ — Stahl, in das Getriebe der Ma⸗ ſchine. In dem hageren Geſicht zuckte es. Mit ſchneidender Stimme rief er ſeine Anklage in den Lärm der Fabrik:„Sie haben die Maſchine perlaſſen. Sie haben auf der Schlittenbahn die Feile liegen laſſen, und * Am abwehrbereiten Mittelmęer · Wall Ein RAD. Baustellenzug: marschiert nach Be- endigung der Arbeit an den Bauten vorüber, die nun die Wehrmacht besetzt hält. ROMAN YVON GARL MATHERN Orei weiße Chrusanthemen... SSSSSÄ——————————————————— 2 V. Der nächſte Tag verlief jedoch keines⸗ wegs ſo programmgemäß, wie Lucca gedacht hatte. Dafür gab es in gewiſſem Sinne eine Senſation, aber auch dieſe war anderer Art als erwartet. Schon der Beſuch Luccas bei der Gräfin brachte nicht den gewünſchten Erfolg, denn er mußte ſie ohne das erwünſchte Bild Zac⸗ chinis von früher wieder verlaſſen. Julia erzählte ihm, daß ſie alles, was an ihre Ju⸗ gend und an ihre Kunſtreiſen erinnerte, ver⸗ nichtet habe, damit es nicht eines Tages ihrer Tochter in die Finger fiele und zu läſtigen Fragen Anlaß aäbe. Lucca ließ ſich zwar alle Einzelheiten über das Ausſehen ihres früheren Partners geben, aber was nützte das imaainäre Bild. das er ſich danach von dem Manne machen konnte. der beute natürlich ganz anders ausſah. Ein unerquicklicher Meinungsſtreit entwickelte ſich dann mit der Gräfin über die Möglichkeit, daß Zacchini überhaupt in irgendeiner Geſtalt auf dem Verlobunasfeſt aeweſen ſein könnte. Sie ſtritt es rundwea ab, daß er unter den mitwirkenden Künſt⸗ lern ſich ſozuſagen verſteckt habe„Ich müßte ihn ſonſt unbedinat erkannt haben“, meinte ſie.„Ich aina ſogar einmal über die impro⸗ viſierte Bühne, habe alle Darſteller geſehen und dabei hätten mir Zacchinis Geſicht oder Stimme unbedinat auffallen müſſen.“ „Wiſſen Sie denn noch die Namen aller Mitwirkenden oder weniaſtens, was ſie vor⸗ führten?“ „Zunächſt war da ein Ballett, das aus ſechs Damen und einem Tänzer beſtand, der beſtimmt nicht Zacchini war.“ Lucca no⸗ tierte.„Dann ſang ein junger Tenor“, fubr zu ſterben brauchten. zum J Von Waſter 8 der Schlitten hat die Feile in das Getriebe geſtoßen! Ja oder nein?“ Dumpf, wie aus weiter Ferne, hallten die Worte in den Ohren des Gefragten. Er war nicht mächtig, ihnen einen Sinn zu geben. Den Kopf ein wenig geſenkt, ſtand Andres und ſchwieg.„Sie ſind“, ſchrie der Ingenieur mit vor Erregung krächzender Stimme,„Sie ſind entlaſſen!“ Da hob Andres den Kopf und ſah mit fiebrigen Augen dem Ingenieur ins Ge⸗ ſicht. Mit einer jähen Bewegung der Rech⸗ ten griſſ er“auf den Werktiſch und hob einen Schraubenſchlüſſel gegen den andern. Der ſtand unbewegt und ſah den Mann mit großen Augen an. ſei er müde, den Arm ſinken; der Schrau⸗ benſchlüſſel klirrte zu Boden. Der Mann wandte ſich um und ging mit unſicheren Schritten durch die Gaſſé der erſtarrten Arbeiter hindurch zum Ausgang. Der Ingenieur nahm die Kündigung zurück. Vielleicht fühlte er nach dem Be⸗ richt des Kranführers, daß er dem Mann unrecht getan hatte; vielleicht geſchah es auch, weil er eine Frau und ſechs Kinder hatte. Und ſchließlich konnte es auch des⸗ wegen geſchehen, weil der Ingenieur vor ihm inwendig Achtung hatte. Das alles mochte, deutlich oder drängt haben. Aber die drohend erhobene Fauſt, das kalte Eiſen des Schrauben⸗ blieb, ſo ſchien es, zwiſchen ihnen ſtehen. Da ließ Andres, als undeutlich, ihn ge⸗ Jahrelang gingen ſie aneinander vor⸗ bei. Sie grüßten einander nicht und ſahen ſich nicht an. Jeder glaubte, der andere ſei ſein Feind, wiewohl er ſich ſelber nicht als Feind des anderen bekannte. Eines Tages aber geſchah es, daß der Ingenieur dem Blick des Andres begegnete und nichts darin zu leſen fand als Güte und Wärme, einen Schimmer auch von Weh⸗ mut und Leid. Der Arbeiter errötete ein wenig und beugte ſich angelegentlich über ſeine Maſchine. Der Ingenieur aber fühlte ſein Inneres ſeltſam angerührt, er ſpürte die eines menſchlichen Her⸗ zens. Zwei Tage ſpäter begegneten ſie ſich auf der Straße. Im Geſicht des Andres ſtan⸗ den, als er grüßte, eine geheime Scheu und eine ſtumme Bitte. Wieder war der Ingenieur betroffen.„Er ſtreckt mir die Hand hin“, dachte er. Und nach einer Weile, während deren er ſinnend ſeinen Weg ging, war plötzlich die Frage in ihm und unerbittlich forderte ſie Antwort: „Warum ſtreckt gerade er die Hand aus? Warum nicht ich? War ich es nicht, dem ungerechter Zorn die Beleidigung und Ent⸗ laſſung in den Mund legte, ehe ihm der Zorn den Arm führte?“ Die Frage ließ ſich nicht abweiſen. Sie wich nicht von der Schwelle des Gewiſſens. Ungefähr ſeit dieſem Tage haben die beiden Männer das beſte Verhältnis zu⸗ einander. Jeder ſchätzt und achtet den an⸗ deren, und jeder glaubt, etwas gutmachen zu müſſen. Ueber das, was geſchehen war, fiel nie ein Wort, auch darüber nicht, was den Arbeiter ſo bewegt und ſeine plötzliche Verwandlung bewirkt hatte, als er an einem ſtillen Sonntagnachmittag auf dem Friedhof den Ingenieur geſehen hatte, der vor einem Grabe an einen Baum gelehnt ſtand und faſſungslos weinte. Die Stimme des Todes J. kioe rumänische Volkserzählung Es war einmal, was einmal war. Wäre es nicht geſchehen, könnte es auch nicht er⸗ zählt werden. Es war einmal ein Mann, der bat täglich den lieben Herrgott, daß er ihm Reichtümer geben möge. Eines Tages ſand er Erhörung. Nun der Mann ſo reich geworden, wünſchte er, ſich nie von ſeinem Beſitz trennen zu müſſen. Er zog alſo von Land zu Land, bis er eines fände, in dem die Menſchen nicht Und wirklich, nach einigen Jahren fand er ein ſolches Land. Er kam zu einem Volk, das ihm ſagte:„Wir wiſſen nicht, was das iſt: Tod und Sterben!“ Nun war unſer Mann voll Glückſelig⸗ keit. Er ließ ſich in dieſem Lande nieder und freute ſich ſeines Reichtums. Eines Tages aber, als er ſo nachdachte, fragte er: „Gibt es bei euch nicht viel zu viel Menſchen, wenn die Leute nicht ſterben?“ Da ſchüt⸗ telten die Leute den Kopf:„Nein, denn ſiehſt du, hin und wieder kommt jemand, der bleibt unſichtbar und ruft einen ab, dann muß anan folgen und kehrt nicht zurück.“ Ja, nun blieb der Mann im Lande und glaubte ſich für ewige Zeiten glücklich. Er heiratete, und alles gelang ihm wohl. Er gab ſich dem Wohlleben hin und verbot ſeiner Frau, der unſichtbaren Stimme zu folgen, wenn ſie ihn riefe. Eines Tages aber, als er mit ihr ver⸗ gnüglich im Abendſonnenſchein vor ſeinem Haufe ſaß, begann ſeine Frau plötzlich zu rufen:„Ich komme ja ſchon, ich komme..“ ſprang auf und ſuchte ihre Pelzjacke und ihr Kopftuch. Sogleich ergriff der Mann ſie bei der Hand, hielt ſie feſt und begann ihr Vorwürfe zu machen:„So alſo hörſt du auf meine Ratſchläge? Bleib hier, wenn es nicht oͤas Ende unſeres Glückes 1 ſoll!“ Doch ſie ſträubte ſich.„Was willſt du denn, 35 komme gleich wieder!“ rief ſie. Doch der Mann hielt ſie feſt, zog ſie mit ſich ins Zimmer und verriegelte die Tür. Da ſagte ſie lachend:„Alſo laß ſchon gut ſein, ich werde hier bleiben.“ Nun ließ der⸗ Mann ſie los. Doch im Nu war die Frau offenen Fenſter hinausgeſprungen und lief, lief, lieſ. Der Mann rannte hinterher. Beinahe hatte er ſie ſchon, faßte den Aermel ihrer Jacke, da warf ſie die Arme nach rückwärts, ſchlüpfte aus der Jacke und entkam, indem ſie rief:„Ich komme, ich komme ja ſchon!“ Da ließ der Sonfe ſie laufen und ging allein nach Hauſe. Julia fort.„Ferner trat ein Clown mit ſei⸗ nen Inſtrumenten auf, endlich ein Zaube⸗ rer, eine Art chineſiſcher Gaukler, der in den Kronleuchter ſchoß und eine Schar bunter Vögel hervorflattern ließ.“ „Gut, nebmen wir an, daß Herr Zacchini weder Ballett getanzt hat. noch daß er ein Lauri oder Caruſo an Tenorſtimme war, ſo bleibt doch der Clown und der cineſiſche Gaukler. Und dieſe hatten ſicher die Geſich⸗ ter ſo bemalt, daß Sie auch Zacchini kaum erkannt hätten, wenn er einer von den bei⸗ den geweſen wäre.“ „Allerdinas, beide waren ſehr ſtark ver⸗ ſchminkt. Das heißt, ob das gelbe faltige Geſicht des chineſiſchen Gauklers nicht doch echt war, ſei dahingeſtellt.“ „Etwas anderes, verehrte Konteſſa, Sie ſagten vorhin, der Gaukler hätte ge⸗ ſchoſſen?“ „Ja, ich hörte ſogar den Schuß. Es war aber doch wohl nur ſo eine Art Kinder⸗ piſtole. Auch der Clown, fällt mir eben ein. hatte etwas wie eine Schreckpiſtole, wie ſie ja bei ſolchen Humoriſten üblich iſt.“ „Und Sie könnten ſich wirklich nicht vor⸗ ſtellen, daß ſich unter der Maske des einen von beiden Zacchini verſteckte, beſonders da doch beide im Schießen geübt waren, wie ehemals Ihr Partner?“ „Nein, nein, Herr Inſpektor, Zacchini wäre mir unbedinat aufgefallen. Im übri⸗ gen, es tut mir leid, alaube ich überhaupt an Ihre ganze Theorie nicht.“ Lucca biß ſich vor Aerger über dieſe Kri⸗ tik an ihm auf die Unterlippe, gab ſich aber beherrſcht Mühe, höflich zu fragen:„Und warum nicht, Verehrteſte?“ „Ich gebe zu, der Zufall ſpricht für Ihre Vermutung, daß Zaechini hier war und daß er Ortega ermordet hat. Aber hören Sie bitte auch meine Theſe darüber an. Gewiß, Zacchini war ein Meiſter im Schießen, aber das war bei ihm eine rein mechaniſche Fer⸗ tiakeit, bei der kein Funke von geiſtiger Rea⸗ ſamkeit mitſprach. Er war nach meinen Be⸗ ſein Es vergingen Tage, Wochen, Monate. Der Mann gewöhnte ſich ans Alleinleben und genoß ſeine Reichtümer. Aber eines Tages, als er gerade beim Barbier ſaß und ſich einſeifen ließ, begann er plötzlich zun Erſtaunen aller anderen Kunden zu ſchreien und zu rufen:„Nein, nein,— ich will nicht kommen, ich komme nicht, nein!“ Er drehte ſich zur offenen Tür um und rief nochmals:„Nein, merke dir ein für alle⸗ mal, daß ich nicht komme, ich nicht! Nie komme ich, es fällt mir gar nicht ein!“ Der Barbier und die anderen Leute ſahen ihn erſtaunt an, denn er gab immer noch keine Ruhe und er ging auch nicht, da GK.-Zeichnung: Kriegsberichter Palmowski, Waffen-51, 2) Gegen Schützennester ——————————————mꝛkĩ— ihn die Stimme doch offenbar rieſ. Nein, er ſchalt und tobte wie ein Wilder, ſchimpſte und brohte dem unſichtbaren Rufer. Immer wütender wurde er, ſchließlich riß er dem Barbier das Meſſer aus der Hand, ſprang auf und rannte unter Drohungen aus dem Laden, die Straße hinab, über Feld dem Walde zu. Dabei ſchwang er das Meſſer und brüllte:„Ich werde dir jetzt zeigen, daß ich nicht komme, ich werde dir zeigen, was es heißt, mich zu ärgern..“ Der Barbier wollte ſein Meſſer nicht verlieren, alſo rannte er hinter dem Manne drein. Die anderen Leute wollten ſehen, wie dieſe Begebenheit endete und ſo rannte eine ganze Schar hinter dem Manne her, der einen Unſichtbaren beſchimpfte und ver⸗ folgte. Schließlich jagte er dicht vor dem Walde über einen Acker geradewegs in einen tieſen ſteilen Abgrund, in dem unten ein Fluſt brauſte. Weg war er. Nie kam er wieder. Die Leute aber, der Barbier in der Mitte, zogen zur Stadt zurück und verbrei⸗ teten dieſe Geſchichte durch das ganze Land, in dem man den Tod nicht kannte. Jetzt wußte man, wohin die Menſchen liefen, die die Stimme des unſichtbaren Rufers lockte. Ja, nun hatte es ein Ende mit dem Nicht⸗ ſterben. 1125 9 Am anderen Morgen aber, als Tauſende zu dem Abgrund gingen, um ihn zu be⸗ trachten, da hatte er ſich geſchloſſen, und von nun an ſtarben ſie hier genau ſo wie überall auch. Günther Werther. eereene ee Künstſerisches Frauenschaffen Eine Berliner Ausſtellung Berlin, im Auguſt. Im Gäſtehaus der Reichsfrauenführung wurde eine Kunſtausſtellung„Künſtleriſches Frauenſchaf⸗ fen“ eröffnet. Sie de9 rund 100 Kunſtwerke: Ge⸗ mälde, Plaſtik und Graphik aus allen deutſchen Gauen, zum Teil reife Leiſtungen bekannter Künſt⸗ lerinnen, zum Teil Arbeiten der füngſten Gene⸗ ration; dazu kommen Goldſchmiede⸗ und Emaille⸗ Arbeiten, Wandbehänge, Spitzen und Textilien, Por⸗ Echriſt Keramil ung Glasſchliff, Bucheinbände und rift. Die weibliche Einſtellung zum Leben und zu den Dingen iſt eine andere als die des Mannes, ſie iſt leichker, ſchwebender, mehr auf das Gefühlsmäßige abgeſteilt. Das zeigt ſich in der Wahl der Technik, der Bevorzugung von Graphik, Aquarell und Paſtell. Es iſt mehr die„Impreſſion“ der Welt, als ihre Konſtruktion, die die Frau zu geſtalten Wezſt Auffallend iſt die Darſtellun bedeutender erſönlichleiten: Lotte Schröder⸗Krüger, die in Stettin geborene pommerſche Malerin, zeigt ein Euſolet 5 Bildnis der Staatsſchauſpielerin Gertrud Eyfoldt, die ſchwäbiſche Künſtlerin Käte Schaller⸗ Härlin malte das einzige Bildnis eines der be⸗ deutendſten Kunſthiſtoriker Europas, Georg Dehios; Helene von Beckeradt, geboren am Niederrhein, modellierte den energiegeladenen Kopf von Elly Ney; die Schleſierin“ Dorothea von hilipsborn ſchuf wie eine geiſtvolle Impreſſion das Antlitz von Steſan George. Anter den jüngeren Künſtlerinnen fällt die Münchnerin Martha Sappel mit ihren Kinderbild⸗ niſſen auf, ſehr aiende 2 Farben, denen ein tarker Lack eine ſtrahlende Leuchtkraft gibt. Hanna agel⸗Heidelberg zeigt ihre kapriziöſen Feder⸗ eichnungen, Kinder und Frauen, exfaßt mit einer ſchrpebenden Geſchmeidigkeit; Ilſe Fiſcher, Berlin, weiß mit einer Kreidezeichnung die elementare Wucht eines Schneeſturms in Tirol zu inter⸗ pretieren: Marianne Coenen⸗Bendigſen, Hüſſeldorf, hat ſich eine reizvolle Miſchtechnik für Blumen⸗ obachtungen ein ſturer und beinah dumm zu nennender Menſch, der, rein verſtandesge⸗ mäß genommen, gar nicht die Verwand⸗ lunasfähiakeit hatte, die Sie ihm zutrauen, habe nämlich einen Clown oder Gaukler zu ſpie⸗ len. Solche Künſtler, ſo hört man noch immer, ſind im Leben meiſt recht gewitzte und geſcheite Menſchen, wenn nicht gar tie⸗ fer veranlagte Naturen. Es ſcheint mir aber gänzlich ausgeſchloſſen, daß der frühere Stallburſche Zacchini entweder den Clown oder den Gaukler ſpielen konnte, und da⸗ neben aleichzeitia auch noch ſozuſagen ein Gaſtſpiel als Mörder gegeben haben ſollte. Und noch dazu ein ſo gewagtes, das ihn ſel⸗ ber das Leben koſten konnte, einem Gegner wie Orteaa gegenüber. Nein, nein, Herr Inſpektor, alauben Sie mir, Sie ſind mit Ihrer Theorie auf einer falſchen Fährte.“ „Niemals“, ſtieß Lucca geradezu theatra⸗ liſch hervor.„Im Geaenteil, ich fürchte, viel⸗ mehr ich möchte es ſogar wünſchen, daß Sie bald Ihren Irrtum einſehen.“ Nervös fuhr er ſich durch die Haare und durchmaß das Zimmer mit aroßen Schritten. Julia war verſucht, zu lachen. Gebärdet ſich ſelber wie ein Schauſpieler, dachte ſie, um dann wieder zur Sache zu kommen:„Wenn Sie recht hät⸗ ten, Herr Inſpektor. könnten wohl nur anormale geiſtige Kräfte Zacchini die Hand geführt haben, der die Tat ſchon auf Grund einer ausgebrochenen Geiſteskrankheit ver⸗ übt hätte.“ Lucca wurde immer aereizter. Sie nahm ia ihren früheren Paxtner geradezu in Schutz, ietzt wollte ſie ihn auch noch zum Gei⸗ ſteskranken ſtempeln und der ſtraſenden Nemeſis eventuell durch einen Geſetzespara⸗ araphen entreißen.„Ich verſtehe wirklich nicht. Frau Gräfin, warum Sie ſich ſo gegen den Gedanken wehren, daß der eine Mann. der Sie liebte, den anderen tötete, der ihm im Weae war und im Beariff war, ſich Ihnen wieder zu nähern.“ Jetzt war es an Julia, aufzubrauſen: „Herr Inſpektor, ich möchte Sie doch recht ſtücke erarbeitet. Unter den Bildhauerinnen iſt bei deni jüngeren Lore Friedrich, Gronau, zu nennen, bekannt durch ihre Tänzerinnen, die in Berlin und München Aufſehen erregten. Jüngere vielverſpre⸗ chende Begabungen ſind die Dortmunderin Fridel Dornberg, die Münchnerin Maxia Weber und die Berlinerin Liſelotte Sangerhauſen. Auguſta v. Oertzen. Pforzheimer Künstler in Freiburg Freiburg, im Auguſt. Der Kunſtverein Ki61 eine„Sonder⸗ ſchau Pforzheimer ünſtler“, die mit Gemälden, Plaſtiken und Aquarellen einen Blig auf das vielfältige Schaffen eines ſüdweſtdeutſchen Künſtlerkreiſes geſtattet, der ſeine Wirkung im Stillen, Gediegenen und Beſinnlichen 9 9— und darum wohl auch einer breiten Oeffent ichkeit we⸗ niger bekannt iſt als die Künſtler des benachbarten Karlsruhe. Aus den hier gezeigten Werken ſpricht nichts Eigenwilliges oder geſucht Neues, es 2 Landſchaften, vor allem Stilleben, auch wenige Por⸗ träts in gepflegter Farbigkeit, zumeiſt in hellen und chenkt. ans Läu⸗ So etwa die Landſchaften von in, die leuchtend roten Geranien von d ebold, die in gedämpftem Blau gehaltenen Stilleben von Franz Hahnle, die kleinformatigen gefälligen Blu⸗ menſtücke von Vera Joho oder die anſprechenden Bildniſſe von Hermann Heck. Wilhelm Link fällt durch ſeine impreſſioniſtiſche Art und temperament⸗ volle Farbigkeit zwiſchen den ſonſt zumeiſt ſorgfälti 1 neten, tonig verhaltenen Stücken auf. Auch die Bilder von Prof. A. Goetzel und die* rellſtudien von Prof. Bert doho feſſeln durch ihre Eigenart. Faſt die Hälfte der Ausſtellung Hen Aquarelle, das Atmoſp äriſche der ſüdweſtdeütſchen Landſchaft entſpricht ja dem A uarell in beſonderer Weiſe. So finden ſich zahlrejche Landſchaften vom Bodenſee, von den Vogeſen, aus——*—(von Walter Bender, Bernhard Oskar Elſäſſer, Karl Abt u..), 3 die flotten Bildnisſtudien von F. B. Hahnle und die zarten minutiöſen Blumen⸗ ſehr bitten, meine Perſon nicht mehr in Ge⸗ ſchehniſſe mit hineinzuzerren, mit denen ich aber auch nicht mehr das gerinaſte zu tun „Bitte, bitte ſehr...“ ſagte Lucca etwas betreten von der Schärfe der Gräfin, die nun erſt recht zur Attacke gegen ihn über⸗ aing:„Wenn Sie ſchon Ihre Phantaſie ſo ungezügelt ſchalten und walten laſſen, ſo möchte ich Ihnen auch meinerſeits davon eine Probe geben. Sie wiſſen doch, daß Car⸗ ducci⸗Ortega in ſeinem Auto einen Selbſt⸗ mord vortäuſchte, den er aber niemals be⸗ gangen hatte. Denn er iſt ja wieder lebend aufgetaucht. Wer aber iſt bis jetzt nicht mehr geſehen worden? Zacchinil Und wer iſt nun in dem Auto verbrannt? Denn ſoviel ich gehört habe, fand man eine ſo verbrannte Leiche, daß ſie nicht mehr zu identifizieren war. Mit anderen Worten, ich neige zu der Annahme, daß Zacchini überbaupt nicht mehr am Leben iſt.“ „Dann wäre alſo Carducci⸗Ortega ſein Mörder?“ Julia zuckte mit den Schultern „Bitte, ich weiß das nicht, und es iſt auch nicht meine Sache, es feſtzuſtellen.“ Abgeprallt, dachte Lucca und holte ietzt ſein letztes Araument gegen die Meinuna der Gräfin hervor. Er zeiate ihr aus ſeiner Aktentaſche den Brief Zacchinis den Or⸗ teaa in Rumänien mit zu den Akten des Richters gegeben hatte.„Und was ſagen Sie dazu?“ In ſeiner Stimme laa es wie Triumoh über ſeine Widerſacherin. Die Gräfin überfloa das Schreiben und gab es gelaſſen zuxück„Es kann natürlich echt ſein. aber wenn ich mir Carducci heute noch ein⸗ mal veraegenwärtige, dieſen verſchlagenen Menſchen mit all ſeinen Kniffen und Tricks. mit ſeinen Lügen und Hinterhältiakeiten. dann ſage ich mir, er hat mit ſeiner ganzen Fingerfertigkeit auch den Zauber mit die⸗ ſem rührſeligen Pamphlet ſelber inſzeniert. Oder aber ich habe doch recht, das Dina ſtammt aus einem Gehirn, das ſchon be⸗ trächtlich geiſtig gelitten hatte.“ n Tönen, wie ſie der Himmel der Heimat Ums tãgliche Brot Von Herybert Menzel Es rauscht das Korn, es fällt die Mahd. Schon stehn die Garben weit zu Haui. Die Sonne stieg zu Mittag aul. Es rauscht das Korn, es fällt die Mahd. Die Knechte und die Mägde ruhn Nicht einen Blick, das mäht und rafft. Da hebt der Herr den Sensenschaft Und blickt zum Dorf und lächelt nun. „Kommt“, ruft er, uSchatten gibt der Baum Für eine Weile nun genug; Die Frau ist da mit Brot und Krug.“ Da jolgen sie zum Ackersaum. Und hocken da und blicken stumm Aufs Korn, das fiel, auis Korn, das steht. Und ihre Rast ist wie Gebet. Fromm reicht die Frau das Brot reihum. eeeeeeee ieeeeeeee ſtudien von H. Rickert⸗Müller ſind zu erwaͤhnen. Prof. S Theilmann zeigt Plaſtiken, daruntex den ſchönen Eichendorffkopf und eine Bronze, Kleines Lied“, verkörpert in der ſinnenden Geſtalt eines jungen Mädchens. Adolf Eidens. 4e Die Schloßhof⸗Serenaden zu Heidelberg. Mit dem k Konzert ſind die Serenaden im Schloßhof, dieſe für Heidelberg charak⸗ teriſtiſche ſommerliche Veranſtaltung, beendet wor⸗ den. ie ſtanden unter dem einheitlichen Thema „Die Serenaden der Völker“ und brachten intereſ⸗ ſante Einblicke in das muſikaliſche Nationalgut be⸗ nachbarter Völker. Neben deutſchen Meiſtern von der Vorklaſſik bis zur Gegenwart ſtanden Werke alt⸗ und neuitalieniſcher⸗ ſpaniſcher, bulgariſcher, niſcher und böhmiſcher Komponiſten auf dem Pro⸗ gramm. Geleitet wurden die Konzerte vom 8 kiſchen Muſikdirektor Bernhard Conz, Generalmuſik⸗ direftor Otto Matzerath(Karlsruhe) Kapellmeiſter FBen 10 Heidelberg) ſowie von Nino Sa 0 Venedig), Miſcha Lefteroff(Sofia) und Sr. Tloo Hapaanen(Helſinki). Der Beſuch war außer⸗ gewöhnlich gut. (PK.-Aufn.: Kriegsber. Casper, HH., Z) An der Miusiront* Einer der wolkenbruchartigen kurzen Sommer- regen hat eine Dorfstraße am Mius in ein schmutziggelbes Rinnsal verwandelt. Jetzt hatte Luccg genug. Er hielt es un⸗ ter ſeiner Würde, ſich mit ſolchen laienbaf⸗ ten Anſichten auseinanderzuſetzen. Sehr ver⸗ ärgert empfahl er ſich. Aber er kam nur bis hinaus in die Vorhalle, da hielt ihn der Diener Anſaldo mit der Bemerkung feſt, ſein Aushelfer in der fraalichen Nacht habe ihm nachträglich noch eine Mitteilung ge⸗ macht, die von Bedeutuna ſein könne. Immer noch verärgert nahm Lucca den Die⸗ ner beiſeite und ließ ſich berichten. Es war allerdinas eine Mitteilung von Bedeutung, namentlich aber wieder für Luc⸗ cas Theorie. Der Aushelfer des Dieners erzählte nämlich folgendes: Hinter Ortega ging, ſo viel er geſehen habe, niemand hin⸗ aus. Aber kurz vorher. Als der Diener An⸗ ſaldo zwiſchen zwölf Uhr und zwölf Uhr fünfzehn nachts in der Küche zum Eſſen war, kam einer der mitwirkenden Künſtler aus dem Saal, unter ſeinem Mantel habe man eine Art Koſtüm hervorlugen ſehen. Er ging zum hinteren Ausgana hinaus und kam auch nicht wieder herein. Es habe ihm auch ſo ge⸗ ſchienen, als ſei der Mann noch weiß im Geſicht geweſen von Puder oder Schminke. Auch dies habe ihn in der Meinuna beſtärkt. K ſich um einen Schauſpieler gehandelt Und ich behalte doch recht, dachte Luce Es fehlte nicht viel, und er hätte ſich 9 einmal bei der Gräfin melden laſſen. ſchließ⸗ lich bielt er es doch nicht der Mühe wert. Nur ließ er ſich den Aushilfsdiener ſelber holen und knetete ihn geradezu nach weite⸗ ren Beabachtungen aus, ob der Mann wirk⸗ lich weiß oder etwa gelb im Geſicht geweſen wäle, und oh er vielleicht wie ein Clomn oder ein Chineſe ausgeſehen habe. Der Er⸗ ſola dieſes Palavers aber war nur der, daß der Diener völlia verwirrt wurde und gar nichts mehr vorbringen konnte. Schließlich bekannte er, er habe ſa den ſchnell Hinaus⸗ eilenden überbaupt nicht ſo genau betrach⸗ tet. weil er ja nicht hätte ahnen können, dah ſeine Beobachtung einmal ſo wichtia ſei (Fortſetzung folgt) Mondfinſternis teln die Stadiseite * Mannheim, 14. Auguſt. „Verdunkelungszeit: Beginn 21.50, Ende.40 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriſten genau! Nusllingender Gommer Das Korn iſt von der Krume, die Dreſchmaſchine brummt, das Lied der Ackerblume iſt über Nacht verſtummt. Schon will ſich herbſtlich färben am Waldesrand der Farn, ſchon ſpinnt ins Blätterſterben ſich erſtes Spinnwebgarn. Nicht lange mehr, dann ziehen die Schwalben gegen Süo, und letzte Farben glühen und ſterben ſommermüd Willi Lindnern. Morgen Mondfinsternis Morgen abend findet eine teilweiſe ſtatt, bei der faſt Neunzehntel des Mondourchmeſſers ver⸗ dunkelt werden. Der Mond tritt um 18 Uhr 58 Min. in den Halbſchatten der Erde ein. Aber erſt von 19 Uhr 58 Min. an, wenn er in den Kernſchatten eintritt, kann man an dem linken oberen Mondrand eine ſtändig wachſende Verdunklung er⸗ Sonderzüge der MSV am Montag, dem 16. August dar Rahmen der erweiterten Kinder⸗ rſchickung gehen am Montag, dem 16. Auguſt z wei Sonderzüge ab. 1. nach: ab Weinheim zwi⸗ ſchen 7 und 8 Uhr morgens, Treſſpunkt in Mannheim um 6 Uhr am OEc⸗Bahnhof nach Weinheim. 2. nach § und 9 Uhr morgens. Trefſpunkt in Mann⸗ heim um 7 Uhr am Bismarckplatz. Zu dieſen Sonderzügen iſt Anmeldung bei der zuſtändigen Ortsgruppe unbedingt erforderlich. Ohne Antrag keine Beför⸗ derung! CCCòVPPPPGPVPPPPPGPPTPGPTTPTTPTTTTP... kennen, die um 21 Uhr 28 Min. ihren größten Umfang erreicht, um dann wieder abzunehmen, bis der Mond um 22 Uhr 58 Mein. den Kernſchatten wieder verlaſſen hat. Um 28 Uhr 58 Min. iſt die Finſternis durch den Austritt des Mondes aus dem Halb⸗ ſchatten beendet. Nachdem der Mond in Mannheim am 15. Auguſt erſt um 20 Uhr 28 Min. aufgeht, iſt er alſo beim Aufgang ſchon leicht verfinſtert. un Bleibt weg von ſeindlichen Abwurf⸗ mitteln! Wie oſt iſt nun ſchon davor ge⸗ warnt worden, ſich feindlichen Abwurfmit⸗ nähern. Wer ſie berührt, riskiert ſein Leben. Das mußte geſtern wieder ein ſechsfähriger Junge erfahren, der mit einer Stabbrandbombe ſpielte. Das Kind wurde durch die Entladung der Boanbe ſo ſchwer verletzt, daß es im Kran⸗ kenhaus kurz nach ſeiner Ablieferung ſtarb. Es kann deshalb den Eltern nicht dringend genug geraten werden, ihre Kinder immer wieder darauf aufmerkſam zu machen, daß das Berühren von feindlichen Abwurfmit⸗ teln lebensgefährlich iſt. Selbſt Bomben⸗ ſplitter ſind kein Spielzeug. In dieſem Zu⸗ ſammenhang ſei daran erinnert, daß das ffinden von Sprengkörpern unverzüglich der Polizei zu melden iſt. : ab Schwetzingen zwiſchen Oie NSY sorgt fur Müutfer— Kinder Nomdersilige man wieder muur mit geregelter Antragstellung Es war eine harte Woche. Mit unendlich viel Not und Leid, unendlich viel tapferer Beharrung, unendlich viel Mühſal und Ar⸗ beit. Aber dennoch,— wir ſagten es ſchon — verlangt ganz zwangsläufig der Alltag allmählich wieder ſein Recht von uns allen. Und damit muß, wie ſchwer auch manche Lebensſchickſale in Mannheimer Familien ſich geſtaltet haben, der Rückweg zu geord⸗ neten Verhältniſſen, zu Verläßlichkeit und planvollem Vorgehen wiedergefunden wer⸗ den. Nervoſität und augenblickliche Ueber⸗ reiztheit, die hier und da zu einer über⸗ eilten Abreiſe veranlaßten und ſelbſt kräf⸗ tige Männer mit klar umriſſenen Luftſchutz⸗ pflichten zur Abendzeit aus Mannheims Mauern hinweggeführt haben ſollen, müſſen nun reſtlos aufhören. Wer geſund und leiſtungsfähig iſt, gehört in dieſen Zeiten weder in die Vororte noch in den Käfertaler Wald, die zudem— Erfahrungen von dies⸗ ſeits und jenſeits des Rheines ſprechen da⸗ für— ia auch durchaus keine abſolute Sicherheit vor Feindeinwirkungen bieten. Iſt es alſo ſelbſtverſtändliche Aufgabe der einen, als Schützer und Bewahrer der Heimatſtadt im Notſall zur Stelle zu ſein, 8 ſo verlangt andererſeits die Vernunft, daß man die Schwachen und Hilfloſen, deren Anweſenheit nicht Hilſe, ſondern nur Belaſtung und Gefährdung bedeu⸗ tet, baldmöglichſt den vorgeſehenen Ber⸗ gungsgebieten zuführt. Wohlgemerkt: den vorgeſehenen Bergungsgebieten, die nach einer, die geſamten Luftnotſtandsge⸗ biete umfaſſenden einheitlichen Planung feſtgelegt ſind, und über deren von Reichs wegen getroffene Wahl der einzelne aus der Froſchperſpektive ſich kein Urteil erlau⸗ ben kann. Deshalb iſt es auch ein Gebot der Stunde, ſich jeden Sonderwunſch hin⸗ ſichtlich der Verſchickung an andere Plätze als das für Mannheim zuſtändige Auf⸗ nahmegebiet kategoriſch zu verſagen. Man macht damit nur Durcheinander und er⸗ ſchwert den reibungsloſen Ablauf des Gan⸗ zen. Zudem iſt unſere Mannheimer NSV⸗ Kreisamtsleitung ja auch zu Aenderungen gar nicht befugt und imſtande, weil zuſtändig für eine Sonderbewilli⸗ gung zum Aufenthalt in einem anderen als dem Mannheimer Aufnahmegebiet jeweils die dortige Behörde bleibt. Dies gilt, wohlgemerkt, natürlich nur für die erweiterte Kinderland⸗ verſchickung. Wer außerhalb dieſer öffentlichen Sozialmaßnahme für ſich zu Verwandten fahren oder bei Bekannten Aufnahme finden kann, die für ihn Platz haben, braucht ſich um ſolche Sorgen nicht zu kümmern. Ein anderes iſt es mit der Diſziplin in eigener Sache. Da melden ſich Mütter mit Kindern, um bald⸗ möglichſt von Mannheim fortzukommen. Die einen möchten ſich ſchon in der nächſten Stunde auf die Bahn ſetzen und abreiſen, die andern meinen erſt noch„ihr Sach“ rich⸗ ten zu müſſen und ſagen dann in letzter Mi⸗ nute ab oder bleiben auch unentſchuldigt einfach fort. Dafür ſind während der letz⸗ ten Woche unzählige gebilligtermaßen ohne vorherige Meldung im Strom der Kinder⸗ landverſchickung mit weggefahren. muß nun aufhören, da es den wohldurch⸗ Beides dachten und oft mühſam genug ausgearbei⸗ teten Organiſationsplan völlig durchein⸗ ander bringt. Es gibt alſo von jetzt an keinerlei „wilde Verſchickung“ mehr. Sondern jede Mutter, die mit ihren Kin⸗ dern in das Mannheimer Aufnahmegebiet will, hat ſich vorher bei ihrer Ortsgruppe zu melden und muß dann den ihr gegebenen Abreiſetermin auch pünktlich innehalken. Generalprobe ſür ſolche vernünftige und wohlüberlegte Abwicklung der Sache iſt die Abfertigung der beiden Sonder⸗ — ge am Montag, dem 16. Auguſt. Wer a mit will, muß vorher ordnungsgemäß ſeinen Antrag auf der Ortsgruppe ausge⸗ 555— Bekanntlich fallen die beſten Helfer am wenigſten auf. Aber die Unauffälligkeit ihres Wirkens kann auch dazu beitragen, man ihr Wirken nur gering einſchätzt. Kkes dem echten Helfer wiederum keinen großen Schmerz bereitet.) Damit wir auf den Kern der Sache kommen: die Ar beit und derſtändige Einſatz der NS⸗ rauenſchaft ſind uns im Verlaufe der ahre ſchon ſo ſelbſtverſtändlich geworden, daß wir kein Aufhebens davon machen. Nur bei beſonderen Anläſſen— und dazu gehören leider die Terrorangriffe— wird es uns einmal wieder offenbar, was von der Frauenſchaft geleiſtet wird. Praktiſch hat Frauenſchaft mit Fliegergeſchädigten entlich immer zu tun. Seit einiger Zeit b im Bahnhof eine Station, geleitet von der Frauenſchaft, an die ſich die ſoge⸗ nannten wild durchreiſenden Fliegergeſchä⸗ digten von außerhalb gerne wenden, um ver⸗ legt oder wieder auf richtigen Kurs ge⸗ —5— zu werden. Daß die Frauen außer⸗ dem beim Bahnhofsdienſt der NSV mit einen Verpflegungen für Eyakuierte und Geſchudige maßgeblich beteiligt ſind, ſei nur der Ordnung halben noch einmal erwähnt. Das betrifft aber alles nur die Nicht⸗ mannheimer. Die Mannheimer kommen Habei nicht zu kurz. Für jede Ortsgruppe werden täglich einige Frauen beſtimmt, die nach einem großen Angriff ſoſort einzugrei⸗ en haben. Aus praktiſchen Gründen ſind 3Angehörige der betreffenden Orts⸗ gruppe. ja bekannt und kennen Sie ſind ſa 0 wieder viele aus ihrem Bereich⸗ Und das macht viel aus, wenn es darauf ankommt, fliegergeſchädigte oder verletzte Volksgenoſ⸗ ſen zunächſt einmal ſeeliſch zu betreuen. Das Wort der Teilnahme oder der Auf⸗ nahme wird nun einmal von der bekannten Frau lieber aufgenommen als von einer fremden. Bei der ſeeliſchen Betreuung bleibt es nicht— die geht geht gewiſſer⸗ maßen nebenher— den geſchädigten Volks⸗ genoſſen muß gleich durch Handreichungen geholſen werden. Eine Taſſe Kaſſee, raſch irgendwo gekocht, beruhigt, ein belegtes Brot leiſtet auch keine ſchlechten Dienſte. pie frauenschaft immer dabei Die Sorge dafür übernehmen die Frauen von der Frauenſchaft, lange bevor die um⸗ faſſenden Maßnahmen für die Geſchädigten Platz greifen können. An Arbeit fehlt es wahrhaftig nicht an einer Unglücksſtätte. An vielerlei iſt zu denken, was den Geſchä⸗ digten ſelber in ihrer begreiflichen Auf⸗ regung nicht immer gegenwärtig iſt. Und zan den obengenannten umfaſſenden Maß⸗ nahmen ſind die Frauen erſt recht beteiligt; ſie ſind ja eigentlich die ausführenden Or⸗ gane der NSB, ihnen iſt der praktiſche Teil der Verpflegung anvertraut. Damit nicht genug, immer wieder ſind kleine und große Anliegen zu erledigen, von der Hilfe beim Kofferpacken bis zur kameraoͤſchaftlichen Be⸗ ratung über die Zukunft des beſchädigten Volksgenoſſen. Da muß zur Unermüblich⸗ keit und zur Hilfsbereitſchaft noch viel per⸗ ſönlicher Takt kommen. Der nicht geſchä⸗ digte Volksgenoſſe denkt ſchon lange nicht mehr an den überſtandenen Fliegerangriff, wenn die Frauen der Frauenſchaft immer 0 damit beſchäftigt ſind, Schäden zu hei⸗ en. Es gibt Aufgaben, die man am beſten in Frauenhände legt. Zum Beiſpiel den Be⸗ ſuch der Verletzten in den Kran⸗ kenhäuſern. Eine ſo behutſame Auf⸗ gabe entſpricht der Frauenart. Geſtern überbrachten einige Frauen der Frauen⸗ ſchaft Grüße und Dank des Kreisleiters. Sie kamen nicht mit leeren Händen, ſondern brachten den Verletzten Blumen und kleine Aufmerkſamkeiten, die von der Ne zur Verfügung geſtellt wurden. Es gab Tränen der Freude— auch bei den Ausländern, die man bei dieſer Gelegenheit nicht vergaß. Ein Erlebnis für ſich, wie gefaßt unſere Ver⸗ letzten ihr Schickſal trugen, wie ſie trotz der eigenen Not auch die fremde Not nicht ver⸗ geſſen. Einige der Verletzten gaben gerade⸗ zu Beiſpiele von Großherzigkeit und ſtillem Heldentum. Darüber haben ſich die Frauen natürlich beſonders gefreut. Sie dürfen in dieſem tapferen Sichfügen in das Unver⸗ meidliche, in dieſem Lebenswillen auch eine Anerkennung für ihr eigenes Wirken— 5 8 haben, ſonſt kommt er nicht in den Zug. Und noch eines: nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich auf die Kreisamts⸗ leitung laufen. Nicht wegen eines Fahrſcheines oder ſonſt einer Bagatelle gleich den Kreisamtsleiter ſelber in Bewegung ſetzen wollen. Denn der hat jetzt wirklich den Kopf voll größerer Aufgaben und kann ſich unmöglich mit ſolchen Einzelheiten abgeben, die jeder ſeiner gut geſchulten Mitarbeiter und Mit⸗ arbeiterinnen auf den Ortsgruppen ebenſo prompt zu erledigen vermag. Neben der verſtärkt betriebenen erwei⸗ terten Kinderlandverſchickung läuft be⸗ kanntlich nach wie vor eine Aktion zur Ueberführung alter und gebrech⸗ licher oder pflegebedürftiger Volksgenoſſen, die nicht wie die Kin⸗ derlandverſchickten in Gaſtſtellen, ſondern in NSB.⸗Heimen untergebracht werden. Hier gilt außerdem als Regel, daß Gebrech⸗ liche und Pflegebedürftige ohne Rückſicht auf ihr Alter übernommen werden können: der gelähmte junge Mann von dreißig alſo ebenſo wie die fünfzigjährige, von ärztlicher Behandlung unabhängige Diabetikerin. Auflage iſt dabei neuerdings uur, daß jeder— auch die Alten— ſein eigenes Bettzeug, Matratze, Weichbetten und Bettwäſche, ſelber mitnimmt. Eine Forderung übrigens, die nach den bisherigen Erfahrungen ausgeſprochen gern erfüllt wird und ſogar auf das neue Zu⸗ hauſe von vornherein ſo etwas wie Heimat⸗ gefühl überträgt. Für gehbehinderte Per⸗ ſonen ſtehen zur Abholung in Mannheim und zur Ueberführung auch des Gepäcks in die Züge ausreichend Kraftwagen zur Ver⸗ fügung. 3 Man ſieht: die NS iſt auch hier wieder ganz auf dem Poſten und tut wirklich das Menſchenmögliche, um in menſchlicher Hin⸗ ſicht eine Entſpannung herbeizuführen. Oder kann der Mann, der Vater nicht ruhi⸗ ger ſeinen unausweichlichen Pflichten im Arbeitseinſatz nachgehen, wenn er Frau und Kinder, eine alte Mutter, einen körperlich beeinträchtigten Bruder oöer ſonſt ein An⸗ verwandtes weit ab vom Schuß in Sicher⸗ heit weiß? Es hat keinen Zweck, ſich dem Schickſal des Kriegsgeſchehens aus dieſen oder jenen perſönlichen Gründen wider⸗ ſetzen zu wollen. Es iſt nicht mutig und nicht vernünftig, in der Gefahr zu bleiben, wenn man ihr ohne Not ausweichen kann. Sinnvoll handeln und mit Ueberlegung dag Richtige tun, heißt deshalb für jeden das Gebot der Stunde. Die NSV aber reicht allen die Hand, um zu helfen und Schwie⸗ rigkeiten zu überbrücken, wo ſie nur kann. Vorausgeſetzt, daß auch die Volksgenoſſen ſelber entſprechend einſichtig und gutwillig ſind. N. —————— Heue Bilder von der Abwehrschlacht im Osten Die Luttabwehr im Westen/ Marschall Rommel in Saloniki Die einleitenden Bilder der neuen Wochenſchau zeigen die ſtändige Be⸗ reitſchaft unſerer Luftabwehr im Weſten. Vor der Küſte kreuzen Vor⸗ poſtenboote auf Sicherungsfahrt. Feindliche Bomber greifen an! Schlagartig ſetzt das Abwehrfeuer unſerer Boote ein. Immer wieder fliegen die Briten an. Jetzt hat es einen erwiſcht! Eine mächtige Rauchwolke an der Küſte zeigt die Aufſchlagſtelle. Beobachtungsſtellen der Flugſicherungskom⸗ mandos haben durch Funkſpruch von dem Feindeinflug Meldung erhalten. Die Flak⸗ Batterien feuern. Scheinwerfer taſten den nächtlichen Himmel ab. Unſere Nachtjäger ſtarten. Wir ſehen im Bilde, wie der Pilot die Maſchine herunterdrückt. Jetzt liegt der Feind im Viſier. Die Feuerſtöße der Bord⸗ waffen zucken durch das Dunkel. Ausein⸗ andergeriſſen ſtürzt der Brite in die Tiefe. Noch ein anderer iſt von einer Geſchoßgarbe gefaßt und trudelt brennend ab. Die durch unſere Luftverteidigungskräfte vernichteten Feindflugzeuge liegen in großer Zahl zer⸗ trümmert am Boden. Das Kulturleben unſerer Nation kann auch durch den feindlichen Bombenterror nicht zum Erliegen gebracht werden. Die neue Wochenſchau bringt einen Bericht aus Bayreuth, wo Verwundete, Fronturlauber und Rüſtungsarbeiter mit Sonderzügen eintreffen, um auf Einladung des Führers Die d die diesjährigen Bühnenfeſtſpiele zu erleben. Die„Meiſterſinger von Nürnberg“ in der Inſzenierung von Heinz Tietjen ſtehen auf dem Programm. Der Schlußchor des dritten Aktes beſchließt dieſe Bildfolge. Die Kamera ſchwenkt zur Südfront Europas. Marſchall Rommel trifft in Saloniki ein. Seine Panzer ſtehen an der ganzen Klüſte der Aegäis bereit. Am Schluß er neuen Wochenſchau ſteht wieder der Kampfbericht von der Oſtfront. In vorbildlicher Ordnung führen die deutſchen Truppen ungeſtört vom Feinde zur Ver⸗ kürzung der Front die ſeit längerer Zeit vorbereitete Räumung der Stadt Orel durch. An den Brennpunkten der Abwehrſchlacht zerhämmern Kampf⸗, Sturz⸗ kampf⸗ und Schlachtgeſchwader unſerer Luft⸗ waſfe in ſtändigem Einſatz ſowjetiſche Be⸗ reitſtellungen und Panzeranſammlungen. Kaum vorſtellbar ſind die Verluſte der So⸗ wiets. Ihre Führung wird durch die immer kritiſcher werdende Verſorgungslage zu eili⸗ gen Eniſchlüſſen gezwungen und wirft ohne Rückſicht auf Menſchen und Material immer neue Verbände gegen unſere elaſtiſche Ab⸗ wehrfront. Doch an dem entſchloſſenen Wi⸗ derſtand der deutſchen Soldaten verbluten ſich die unzähligen Diviſionen und Briga⸗ den. Nördlich Bjelgorod ſtarten ſchnelle deutſche Kampfflugzeuge zum Angriff auf ſowjetiſche Reſerven. Ein Appell an das Landvolk Nehmt die Gäſte aus den Luftnotgebieten herzlich auf Die deutſchen Dörfer und Höfe, ſo heißt es in einem in der„NS⸗Landpoſt“, dem Hauptblatt des Reichsnährſtandes, veröffent⸗ lichten Appell u.., haben einen Hauptteil der Bombengeſchädigten und der vorſorglich aus gefährdeten Städten Verſchickten auf⸗ zunehmen. Niemand verkennt. welche neue erhebliche Belaſtung die Unterbringung und Betreuung dieſer für die Landbevölkerung darſtellt, deren Kräfte ohnehin bis zum Aeußerſten in An⸗ ſpruch genommen ſind und die gerade jetzt in der ſchwerſten Arbeitszeit des Jahres ſtehen. Umgekehrt aber braucht wohl nie⸗ manden weniger als dem ſchollenverbunde⸗ nen deutſchen Landvolk durch viele Worte erſt klargemacht zu werden, welches unvor⸗ ſtellbare Opfer diejenigen gebracht haben, die zum Teil ihre geſamte Wohnung, ihre Häuſer, ihr ganzes Hab und Gut und bis⸗ weilen ſo manchen ihrer Angehörigen ver⸗ loren haben, oder die doch mindeſtens ihr Heim verlaſſen mußten, ohne zu wiſſen, wann und wie ſie es wiederſehen. Es iſt Sache des Landvolkes, dieſe Men⸗ ſchen, ſo gut wie es irgend möglich iſt, über ihr Opfer hinwegzubringen, ihnen zu zei⸗ gen, daß ſie nicht heimatlos geworden ſind, ſondern daß für ſie das ganze großdeutſche Vaterland wirkliche Heimat iſt, wohin ſie auch zunächſt verſchlagen werden. Das im Reichserbhofgeſetz zu neuer Geltung ge⸗ brachte deutſche Zufluchtsrecht erhält damit für die geſamte Nation einen ungeahnt er⸗ weiterten hohen Sinn. Die Hilfe ſür die Gäſte aus den Luftnotgebieten muß eine echte Herzensſache für das Landvolk werden. Dieſe Herzlichkeit kann dem Luftkrieg⸗ Verſchickten gleichzeitig auch beweiſen, daß es nicht Teilnahmsloſigkeit, Mißgunſt oder Eigenſucht, ſondern die dem Landvolk auf⸗ erlegte Verantwortung für die Volksernährung iſt, wenn den Gäſten an Lebensmitteln aus den Erträgen des Hofes nicht mehr zugeſtellt werden darf, —5 in den für ſie beſtimmten Rationen feſt⸗ elegt iſt. Gebet vorübergehend falſche Vorſtellungen zu überwinden. Die„Selbſtverſorger⸗ ration“ bedeutet nicht eine Bevorzugung des Landes, ſondern lediglich eine Leiſtungs⸗ ration gemäß der ſchweren landwirtſchaft⸗ lichen Arbeit, genau wie ein Schwerarbeiter erhöhte Leiſtungsrationen erhält. Von der ſt rengen Einhaltung der Ration hängt Ernährung des deutſchen Volkes ab. Der Eigenverbrauch auf dem Hof darf nicht vergrößert werden, und ſei es auch nur durch ſcheinbar geringfügige Mengen, ſondern das Landvolk iſt zu immer ſtärkeren Einſparungen im Haushalt und in der Wirtſchaft gezwungen, um den ſtändig geſteigerten Ablieferungsanſprüchen nach⸗ kommen zu können. Volksgenoſſen Möglicherweiſe ſind auf dieſem 55—————————— nuik Schießübungen der Flak⸗Artillerie finden, wie aus der Bekanntmachung im Anzeigenteil hervorgeht, vom morgigen Sonntag ab bis einſchließlich 21. Auguſt, je⸗ weils von.30—.30 Uhr ſtatt. Die Be⸗ völkerung wird ausdrücklich auf dieſe Ue ungen aufmerkſam gemacht. Wenn in der angegebenen Zeit geſchoſſen wird, braucht das Bett nicht verlaſſen zu werden, da bei der Annäherung feindlicher Flieger der Alarm in der üblichen Weiſe durch die Sirene erfolgt. ** Vereinigte Innungskrankenkaſſe Mannheim. Wir verweiſen auf eine Be⸗ kanntmachung im heutigen Anzeigenteil. 2 22 23* AstRostundzn 3 4 8 27 NOBOENMsTUnodERN Keine Rentenentziehung im Kriege Nach dem Geſetz über weitere Maß⸗ nahmen in der Reichsverſicherung aus An⸗ laß des Krieges vom Januar 1941 darf eine wegen Invalidität(Berufsunfähigkeit) gewährte Rente nicht deshalb entzogen wer⸗ den, weil der Berechtigte während des Krie⸗ ges erneut eine Tätigkeit ausübt. Iſt den⸗ noch eine Rente rechtskräftig entzogen wor⸗ den, ſo iſt ſie auf Antrag wieder zu ge⸗ währen. Da dieſe Fragen noch immer häu⸗ fig aufgeworfen werden, wird im„Reichs⸗ arbeitsblatt“ von zuſtändiger Stelle erneut klargeſtellt, daß die Entziehung einer wegen Invalidität gewährten Rente während des Krieges ſchlechthin ausgeſchloſſen iſt, wenn und ſolange der Berechtigte noch beſchäftigt wird. Das gilt auch für den Fall, daß die Tätigkeit bereits vor dem 26. Auguſt 1939 aufgenommen worden iſt und während des Krieges fortgeſetzt wird. Die Schaffnerin niedergeschlagen Junmer wieder wird trotz aller War⸗ nungen wegen der damit leicht verbundenen Gefahr des Abſturzes verſucht, auf bereits in Fahrt befindliche Straßenbahnen zu ſpringen. Abgeſehen von den dadurch ent⸗ ſtehenden ſchweren Unglücksfällen zeigt nachſtehender Vorfall noch eine andere un⸗ liebſame Seite. Die Saarbrücker Straf⸗ kammer hatte ſich in dieſem Falle mit einem Raufbold zu befaſſen, der auf eine in Fägersfreude in Fahrt hefindliche überfüllte und von der Schaffnerin bereits mehrfach als„beſetzt“ bezeichnete Bahn zu ſpringen verſuchte. Als ihm dies verwehrt wurde, ließ er ſich dazu hinreißen, die Schaffnerin zu beſchimpfen und ſo lange auf ſie ein⸗ zuſchlagen, bis ſie ohnmächtig zu⸗ ſammenbrach. Auch gegen andere Fahrgäſte, die der Schaffnerin zu Hilfe kamen, benahm er ſich derart rabiat, daß er ſich wegen dieſer gemeinen Tat zu verant⸗ worten hatte. gung und Körperverletzung wurden ihm nun zur Belehrung, wie er ſich in Zukunft in derartigen Fällen zu benehmen hat, ſechs Monate Gefängnis zudiktiert. Kdc.⸗Sammlergruppe. Nächſte Tauſch⸗ ſtunde am morgigen Sonntag, ab 10 Uhr vormittags, im„Caſino“. Ausgabe der Neuheiten. Neuaufnahme für Neuheiten⸗ bezieher. Verkauf von Poſtwertzeichen. uin Annahme von Expreßgut. Vom 15. 8. an wird bis auf weiteres im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe(Baden und Elſaß) bei allen Bahnhöfen Expreßgut all⸗ gemein nur noch bis um 21 Uhr ange⸗ nommen. Bei Notwendigkeit kann für ein⸗ zelne Dienſtſtellen ein früherer Annahme⸗ ſchluß feſtgeſetzt werden. Die Annahme⸗ zeiten für Expreßgut werden bei den Bahn⸗ höfen durch Aushang bekanntgemacht. So⸗ lange ein Abfertigungsbeamter im Dienſt anweſend iſt, werden über den Annahme⸗ ſchluß hinaus folgende Güter als Expreß⸗ gut angenommen: Wehrmachtgut, Privatgut für die Wehrmacht, Rüſtungsgut, Arznei⸗ und Apothekerwaren, Filme, Matern, Zei⸗ tungen, Zeitſchriften und Zeitungsbeilagen. ——————— Blick aut Iudwigshafen Zwei Tote bei einem— Am Don⸗ nerstag ereignete ſich an der Ecke Schützen⸗ und Rottſtraße ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwi⸗ chen der Straßenbahn und einem mit männlichen erſonen beſetzten Laſtauto. Zwei Männer getötet, mehrere trugen Verletzungen avon. Streiklichter auf Weinheim Weinheim. Jugendliche ſpielten bei der Dietrich⸗Eckart⸗Siedlung mit Stabbrandbomben, die — entzündeten. Dabei wurde ein 6 Jahre alter unge am Kopf derart ſchwer verletzt, daß eine Aufnahme in die erlich wurde. Dieſer Vorfall möge zur Warnung dienen, wefu das Berühren von Abwurfmitteln durch Anbe—— verboten iſt.— Einen ſchönen finanziellen Erfolg hatte die Weinheimer Zugend, die vor kurzem im Gerberbachviertel und anderen Stadtteilen eine ſogenannte„Zirkusvorſtel⸗ arrangierte, die auch bei den Erwachſenen viel Beifall fand. Die Eintrittsgelder von meh⸗ reren hundert Mark wurden dem Deutſchen Roten Kreuz ebnfunten— Durch die reiche Obſternte ſind die Anfuhren auf dem Obſtgroßmarkt und den Sammelſtellen noch febr bedeutend. Gegen⸗ wärtig werden außer Aepfeln und Birnen ſowie Pfirſichen rhhe engen Frühzwetſchgen angelie⸗ fert.— Hochbetagt ſtarb nach einem Leben reich an Arbeit Herr Seorg Baier II, Nr. 24.— Nächſte Tauſchſtunde der F⸗ Sammlergruppe am morgigen Sonntag, ab 10 Uhr vormittags im Gaſthaus„Zur 75 Häupt⸗ ſtraße 7. Ausgabe der letzten Neuheiten, Neu⸗ aufnahmen für Neuheitenbezieher heit mit Sammlerkameraden. Rund um Schwetzingen Schwetzingen. Am Sonntagvormittag fand im Städtiſchen Schwimmbad der HJ⸗Re chwimmtag für die Stämme und Jungſtämme 12, 13 und 14 Rtat.— In einer Bekanntmachung des Bürgermeiſters betr. Wohnraumverſor⸗ ung der luftkriegsbetroffenen Bevölkerung wird 5 hingewieſen, daß alle Woh⸗ nungen bis 18. Auguſt bei der ſtädt. Wohnungs⸗ meldeſtelle(Stadtbaüamt), Hebelſtr. 10, anzumelden 5 Die erforderlichen Vordrucke ſind ebenda er⸗ Tauſchgelegen⸗ ältlich.— Gefr. Hans Beckenbach, Heidelberger traße 45a erhielt das EK 2. Kl.— Kirte ſen Georg tſch, Carl⸗Theodor⸗Str. 28, eierte ſeinen 75. Geburtstag. Ebenſo Rentner Jofef Daub in der Carl⸗Theodor⸗Straßze.— Im Alter von 72 Jahren ſtarb Frau Anna Maria Staudt geb. Bertſch, wo 00 Wilhelmſtraße 1. Die Heim⸗ gegangene iſt die Ehefrau des ſtädt. Staudt.— Gefr. Willi Har⸗ Georg 3 tun 9 ſand bei den ſchweren Abwehrkämpfen an der Oſtfront den Heldentod.— Albert Gund, Auguſtaſtraße 4, opferte 31jährig ſein Leben für Voli und Voteriand. linik in Heidelberg erſor⸗ 87 ſchen Ernſt und He ghnueicelberger uerschnitt Ferienkurſe. Die der Aniverſität teilt mit: An der Univerſität Heidelberg finden im September und Oktober Ferienkurſe für e und Verſehrte ſtatt. Es werden nach Bedürfnis piehenen 8. u. in den verſchiedenſten— gebieten gebührenfrei abgehalten. Kriegsteilneh⸗ mer und Verſehrte, die an den Kurſen teilnehmen können, wollen möglichſt bald ihre Wünſche dem Aniverſitäts⸗Gekretaxiat Heidelberg bekanntgeben. .Die nächſte Pilzwanderung findet am Sonntagvormittag ſtatt. Treffpunkt um.30 Uhr an der Alten Brücke. Geburtstage. Am heutigen Samstag vollendet Kirchenrat Ebbecke ſein 80. Lebensfahr. Seit dreizehn Jahren lebte er hier im Ruheſtand, nach⸗ dem er vorher 33 Jahre an den Strafanſtalten in Bruchſal tätig war. Er erfreut ſich noch guter Geſundheit und hat noch im vergangenen Jahr aushilfsweiſe hier und in der Umgebung Dienſt getan.— Am Freitag vollendete die Landwirts⸗ witwe Frau Katharina Be Friedensſtraße 47 in Handſchuhsheim, ihr 70. Lebensjahr. Sie ar⸗ beitet noch täglich unverdroſſen auf dem Feld. amiliennstizen. Seinen 88. Geburtstäg feierte bei beſter Geſundheit Zimmermann Ad. Schmitt, Doſſenheimer Landſtraße 99.— Sein 70. Lebens⸗ 1 vollendete Leihamtstaxator i. R. Adolf Jüng⸗ ing, Kettengaſſe 7. Er war früher Bataillons⸗ tambour beim ehemaligen Grenadierregiment 110. Der Rundfunk am Sonutag: Reichsprogramm:—10 Uhr:—— am Sonntag⸗ morgen. 10.10—11 Uhr: Vom großen Vaterland:„Reich in üns“, eine Sendung von Dr. Werner Rittich. 11.05 bis 11.30 Uhr: Lieder zum Mitſingen. 11.30—12.30 5 Aus Oper und Konzert. 12.40—14 Uhr: Das deutſche Volkskonzert. 14.30—15 Uhr: Franz Weber erzählt Mär⸗ chen von Anderſen. 16—18 Uhr:„Feldpoſt⸗Rundfunk“. 18—19 Uhr: der Berliner Philharmoniker(Mo⸗ zart, Reger, G. V. Weſtermann. Leitung: Joh. Schüler). 19—20 Uhr: Eine Stunde Zeitgeſchehen. 20.15—21 Uhr: Bunte—. 21—22 Uhr: Melodien zwi⸗ ter.— Deutſchlandſender:—.30 Uhr: Orgelwerke von Bach und Reger(Kurt Atz).—10 Uhr: „Anſer Schatzkäſtlein“, Sprecher: Lothar Müthel). 10.10 bis 11 Uhr: Alte und neue volkstümliche Lieder. 15.30 bis 15.55 Uhr: Streichquartett von Othmar Gerſter. 18 bis 19 Uhr: Anterhaltungsmuſik von Komponiſten im Waffenrock. 20.15.—20.50 Ahr:„Muſikaliſche Koſtbarkei⸗ 155 2*—9——— agners„ exſinger“. Leitung: Wilhelm Furtwängler (Aufnahme aus Bayreuth). Der Rundfunk am Montag: Reichsprogramm: 10—11 Ahr: Buntes Anterhaltungs⸗ konzert. 11.50—11.40 Uhr: Leind wieder eine neue Woche. 12.35—12.45 Uhr: Der Bericht zur Lage. 15—16 Uhr: Schöne Stimmen und beliebte Inſtrumentaliſten. 16—17 Ahr: Wenig bekannte Anterhaltungsmuſik. 17.15—18.30 Ahr: Verliebte Weiſen. 18.30—19 Uhr: Der Zeitſpiegel. 19.15—19.30 Uhr: Frontberichte. 19.45—20 r: Poli⸗ tiſcher Kommentar don Dr. Scharping. 20.15—22 Uhr: „Für jedem etwas“.— Deutſchlandſender: 15.15—15.55 Uhr: Beſchwingte Klänge. 17.15—18 Uhr: Orcheſtermuſik von Brahms, Nowack ul a. Frauenchöre von Suk. 20.15 bis 21 Uhr: Lied⸗ und Klaviermuſik von Liſzt. 21—22 Ahr: Komponiſten dirigieren: Seorg Schumann. Wegen öffentlicher Beleidi⸗ * „Wir arbeiten, bis die Arbeit getan ist“ „Ein badiſcher Rüſtungsbetrieb erhielt kürzlich den Auftrag, eine Arbeit der höchſten Dringlichkeitsſtufe, für deren Be⸗ wältigung bei normaler Arbeitszeit min⸗ deſtens 18 Tage erforderlich geweſen wären, in nur knapp 10 Tagen auszuführen. Das ſchien ein Ding der Unmöglichkeit zu ſein. In einer Beſprechung mit ſeinen Mitarbei⸗ tern bezweifelte der Betriebsführer, daß man den geſtellten Termin auch nur an⸗ nähernd einhalten könne. Da erklärte der 4Ajährige Werkzeugmacher Gottlieb Rath⸗ felder kurz und bündig:„Wir ar⸗ heiten eben, bis wir fertig ſindl“ Er ließ ſeinen Worten unverzüglich die Tat folgen. Trotz ſeines weiten Anmarſchweges zum Betrieb arbeitete Rathfelder an den erſten drei Tagen jeweils 13 Stunden, ſpäter ſogar 19/ Stunden und ſchließlich — nach einer kurzen Unterbrechung von knapp 4 Stunden und mit nur kurzen Zwi⸗ ſchenpauſen—. 28/ Stunden„an einem Stück“. Dieſem vollkommen freiwilligen Einſatz eines vorbildlichen Soldaten der Arbeit iſt es in erſter Linie zu verdanken, daß ein hochwichtiger Auftrag pünktlich aus⸗ geführt werden konnte. NSG. Sommerliche Plagegeister In dieſen Sommertagen haben wir be⸗ ſonders ſtark unter den Stubenfliegen zu leiden, die ſo harmlos erſcheinen, aber rich⸗ tige Quälgeiſter ſind. Wenn man weiß, daß in einem knappen halben Jahr neun Generationen dieſer läſtigen Viecher das Licht der Welt erblicken und daß die Zahl der Nachkommen eines einzigen Fliegen⸗ paares in dieſem Zeitraum aſtronomiſche Höhen erreicht, dann braucht anan ſich nicht zu wundern, daß ſich in Küche und Haus, auf dem Lande in der Nähe von Viehſtäl⸗ ſen, Schwärme von Fliegen breitmachen, die uns mit ihrem ewigen Geſumm auf die Nerven fallen, die Wände der Zimmer be⸗ ſchmutzen, die Vorhänge punktieren und— was noch das allerſchlimmſte iſt— über die Lebensmittel herfallen und ſie unappetit⸗ lich machen. 45 Es nützt nicht wiel, daß wir ſie verjagen oder daß wir Tauſende mit den ſchmierigen Fliegenfängern vernichten. Schon kommen andere Tauſende herbei und füllen die Lük⸗ offenhalten, kommen immer neue, Scharen ins Haus und beſonders dorthin, wo Speiſereſte oder gar verdorbene Speiſen herumſtehen. Man ſieht oft ſogenannte Gazeſenſter angebracht, das nützt aber dann auch nicht viel, wenn die Türen der Woh⸗ nung offenſtehen. Wir können alſo der Plage nur ſchwer Herr werden. Bekannt iſt, daß die Fliegen ſtarken Luftzug nicht leiden können und vor ihm weichen. Auch wo ſtreng riechende Kräuter ——————— aufbewahrt werden, reißen ſie aus. Manche Frauen ſchlagen die Fliegen ein paarmal täglich mit Tüchern aus dem Hauſe, doch auch dann kommen ſie immer wieder. Da bleibt dann nur übrig, daß wir die Le⸗ bensmittel vor den Fliegen ſchützen, die aus den Ställen. vom Miſt⸗ und Kompoſt⸗ haufen in unſere Wohnungen kommen, ſich auf die ungeſchützt herumſtehenden Speiſen ſetzen und ſo ſehr leicht Krankheits⸗ überträger werden können. eee— Spon-Eachfcten Der kommende Handball-zonntag VfR⸗Frauen in Stuttgart vor ſchwerer Aufgabe Letzten ihre Meiſterſchaften. Arſprünglich ſollte feior am 1. und 8. Auguſt ein Großzteil der Spiele teigen, doch verhinderken beſondere Umſtände die⸗ ſes Vorhaben. So bringt nun der kommende Sonn⸗ tag den Hauptteil der Spiele, wobei wir in Süd⸗ Rertin. an zwei Ereigniſſen beſonders intereſ⸗ iert ſind. Das ſpielt einmal in der deutſche Meiſter Stahlunion Düſſeldorf gegen die Mannſchaft der 9G⸗Farbeninduſtrie. Bei aller Achtung vor dem Können der Ludwigshafener Mädel können wir ihnen doch keine Chance für dieſen Kampf einräumen. Im Gegenteil ſollte der Titelverteidiger mit Abſtand gewinnen. Im Vor⸗ piel treſſen auf dem herrlichen Sportplatz an der ichteſtraße die Männermannſchaften des Bfe andau ſowie Jcc Ludwigshafen aufeinander. Das Intereſſe konzentriert ſich aber auf das Ge⸗ ſchehen in Stüttgart, wo ſich die VfR⸗Frauen der Tc München am heutigen Samstag ſtellen und im Falles eines Sieges am Sonntag gegen den Ge⸗ winner des Spieles TG Stuttgart gegen Gchwaben Augsburg antreten. Die Raſenſpielerinnen ſtehen in dieſem Jahr gleich zu Beginn der Runde vor keiner leichten Aufgabe. Die Münchner Frauen 8 einen beachtlichen Handball und aüch die tuttgarter Mädel ſind nicht zu verachten. Wir vertrauen aber auf das Können unſerer bewährten Vertretung und erwarten ſie am Sonntagabend als Sieger dieſes Gruppenturniers. Die Hitlerjugend hat für den Stützpunkt Schwet⸗ 39 einen weiteren Lehrabend ausgeſchrie⸗ en, der heute nachmittag in Plankſtadt begann und am Sonntag mit einem Spiel der Kurſiſten gegen T86 Plankſtadt beendet wird. Frankfurter, Rennen Der Frankfurter Rennverein wartet am Sonn⸗ tag in Niederrad mit einer Veranſtaltung auf, deren Schwerpunkt diesmal in den Flachfennen liegt. Das Hauptereignis iſt der„Preis von Frank⸗ Die ihee eſerſc ermitteln als eine der + müſſen. furt“, zu dem einige gute Pferde aufgeboten werden. Eröffnet wird der Nachmittag mit dem„Preis von Darmſtadt“(1800 Meter), in dem Conſtance Ent⸗ ſchädigung für das kürzlich durch Proteſt verlorene leichärtige Rennen finden kann. Für den Sieg kommen weiter Liebesluſt, Exlenkrone und Colomba in Frage. Unter den Zweijährigen im Preis von Wiesbaden“(1200 verdient Walter die größte Beachtung und ſollte gegen Prachtfink und ünzer das beſſere Ende haben. Im„Offenbacher Hürdenrennen“(2800 Meter) trägt„Der Waiſen⸗ knabe“ günſtiges Gewicht, doch wird er gegen — 32 und„Flandern“ keinen leichten Ständ aben. Das Hauptereignis des Nachmittags, der„Preis von Frankfurt“ über 1800 Meter, vexeint auch nach den Streichungen noch 18 Pferde. Trotz allem Ge⸗ wicht kann hier Paſſat der Sieger ſein, wobei wir ſeine ſchärfſten Widerſacher in Panzexangriff, Ha⸗ bibdy und Edelmarder ſehen. Das„Aſchaffenburger Jagdrennen“(3600 Meter) ſollte für Cirano zu gewinnen ſein, der in erſter Linie mit Fortitudo, Coloarod und Lintſcherl rechnen muß. In den beiden Ausgleichen gibt es nicht minder tarke Felder. Den„Preis von Hanau“(1400 teter) dürfte ſich Canng kaum entgehen Lhein mit der Alcazar und Elſter im Endkampf ſein Den„Preis von Gießen“(2000 Meter) darf man für Farida 2 als ausſichtsreich anſehen, obwohl Zoroaſter Sakkarah und Puck mitſprechen werden. Anſere Vorausſagen: 1. Rennen: Conſtance— Liebesluſt— Erlen⸗ krone. 2. Rennen: Walter— Prachtfink— Tän⸗ zer. 3. Rennen: Der Waiſenknabe— Delphin— landern. 4. Rennen: Paſſat— Panzerangriff— abibdy. 5. Rennen:, Cirano— Fortitudo— Co⸗ lorado. 6. Rennen: Canng— Alcazar— Elſter. 7. Rennen: Farida II— Zoroaſter— Puck. Tschammerpokal-Endspiel am 24. Okt. Die Endrundentermine des Fußball⸗Wetthewerbs um den Tſchammerpokal liegen 108 eſt. Nach Er⸗ ledigung der 1. Schlußrunde, die ſi lichen Auguſtſonntage verteilt, ſteigen am 12. Sep⸗ tember die zweite und am 26. Geptember die dritte Schlußrunde. Am 9. Oktober wird die Vorſchluß⸗ runde geſpielt und am 24. Oktober ſteigt im Ber⸗ liner Olympiaſtadion das Endſpiel. auf die reſte ſwiriscolts-Feldungen Aligemeine Wirtschaftsmeldungen Preissenkung für die Einheits-Luit- schutz·Handspritze Der—— für die Preisbildung hat eine neuerliche Preisſenkung für die Einheits⸗Luft⸗ ſchutzhandſpritze angeordnet. it Wirkung vom 15. Auguſt dürfen höchſtens folgende Preiſe berechnet werden: Bei Abnahme von einer bis zehn Ein⸗ heits⸗Luftſchutzhandſpritzen mit 2/% Meter Schlauch 12,50 Mk. Bei Abnahme von mindeſtens 11 Hand⸗ ſpritzen mit 2/ Meter Schlauch 12 Mk. Die Fracht⸗ und Verpackungskoſten ſind in dieſen Verbräucher⸗ höchſtpreiſen eingeſchloſſen. Der neüe Höchſtpreis iſt neben der von der Reichsanſtalt für Luftſchutz ſe⸗ weils erteilten Kennummern auf jedem Gerät auf⸗ zudrucken. Bei Abgabe von—— in größeren Mengen, 5 B. an den Werkluftſchütz, den erwei⸗ terten Gelbſtſchutz, an Behörden⸗ üſw. müſſen die bisher berechneten Preiſe um eine Mark ſe Stück geſenkt werden. 7 Prämien an Ostarbeiter Der Reichsminiſter der Finanzen hat auf Grund der Ermächtigung und der Verordnung über die Einſatzbedingüngen der Oſtarbeiter vom 30. Juni 1942 im Einvernehmen mit dem Generalbevollmäch⸗ tigten für den Arbeitseinſatz unter dem 23. Juli 48 eine Verordnung über die Gewährung von Prä⸗ mien an Hſtarbeiter erlaſſen. Danach erhöht ſich der an den Oſtarbeiter auszuzahlende Betrag nach Vollendung des erſten Fahres ſeines Einſatzes im Großdeut 3 Reich um eine Prämie von 20 v. H. Nach Vollendung des zweiten Jahres ſeines Ein⸗ ſatzes im Großbeutſchen Reich um eine ſolche von 30 v. H. und nach Vo— des dritten Jahres um eine ſolche von 50 v. H. Es kommt jedoch höchſtens der Betrag in Frage, der vom Arbeitgeber für die Be Oſt⸗ arbeiters als Oſtarbeiter⸗Abgabe zu zahlen iſt. Die voxgenannte Prämie 0 erſtmalig für den Lohn⸗ zahlungszeitraum zu zahlen, in dem die Vollendung des erſten Jahres oder der weiteren Jahre des Einſatzes des fellheens im Großdeutſchen Reich fällt. Sie al rüheſtens einen Lohnzahlungs⸗ zeitraum gewährt werden, der nach dem 31. Juli 43 endet. . Die A e ene gehörenden Stierlen⸗Werke Ach Raſtatt(Kapital 1,0 Mill. 4) legt für 1942 nach wieder einen ausgeglichenen Abſchluß vor. Bei der Gebr. Heinemann Ach St. Georgen werden für 1942 unter Bkrückſichtigung von 286 900 Mark ao. Erträgen und nach 144000 Abſchrei⸗ bungen 360 000% der Sonderrücklage zugeführt und darnach noch 120 000% Reingewinn aus⸗ gewieſen, der zur Verteilung von 6 Proz. Divi⸗ dende auf 2,0 Mill. Kapital bemeſſen wurde. Die Rücklagen betragen jetzt 0,73 Mill., die Rück⸗ ſtellungen 0,60 Mill.& neben nur 9,46 Verbindlich⸗ keiten und andererſeits 3,67 Umlaufsvermögen. In ſind 50 000 Betriebsanlageguthaben und 118 000 Bankguthaben enthalten ſowie.80 Mill. Wertpapiere. Hannheimer Handelsmeldungen Süddeutſche Zucker⸗Aktiengeſellſchaft Mannheim. Nach dem Vorſtandsbericht der Südzucker Ach Mannheim für das Geſchäftsjahr 1942/43(28..) konnte die Zuckerrübenernte 1942 unter weſentlich — 6 eingebracht und verar⸗ eitet werden als im Vorjahre. Während die Aus⸗ beute etwas hinter der des Vorjahres zurückblieb, war der Ertrag vom Hektar recht gut und das Anternehmen konnte 1942 eine größere Rüben⸗ menge als 1941 verarbeiten. Die Betriebe arbei⸗ teten im Berichtsjahr auf vollen Touren und die Rübenverarbeitüng konnte noch vor Weihnachten beendigt werden. Der Verbrauchszuckerabſatz iſt im Berichtsjſahr erheblich hinter dem des Vor⸗ jahres zurückgeblieben der allerdings im Vorjahre durch die ſchlechte Zufuhr aus den— 5 ewöhnlich hoch war. Die Erträgniſſe der ſch iſchen blieben im Berichtsjahr abermals hinter den— zurück; das Er⸗ ebnis der eigenen aft hat wiederum urha befriedigt. Die vorliegende Bilanz weiſt einſchließlich des Vortrages von 271803 nach Abſchreibungen und Rücſtellungen ſowie nach Ab⸗ und Rückſtellungen ſowie nach Abzug er vertraglichen und ſatzungsgemäßen Vergütun⸗ eberſchuß von 3 125 958(i. V. 3 140 668) Hieraus ſoll auf die in Amlauf be⸗ nom. 59 230 000/ Aktien eine vi⸗ ende von wieder 5— verteilt und 164 253 (171 303) auf neue Rechnung vorgetragen werden. 4 Proz. der Dividende werden an die Aktionäre ausbezahlt, 1 Proz. dem Treuhandvermögen er eführt. Nach der Erfolgsrechnung betragen(alles n Mill.) der Fahresertrag 25,80(29,67), Er⸗ träge aus Beteiligungen 0,94(0,96), Zinſen und onſtt e Kapitalerkräge 1,„28), do. Erträge „27(0,16). Anbererſeits erforderten u. a. Anlage⸗ abſchreibungen 294 28 ao. Aufwendungen 0,089 (1,87). Der Südzucker⸗ e wurden gen einen Mark aus. indlichen wiederum 0,50 Mill.& überwieſen. Aüs der Bi⸗ lanz: Anlagevermögen einſchl. Beteiligungen 45,20 — Am 100,59(77,92), darunter ertpapiere 21,44(24,40), Forderungen 6,03 67,09), Kaſſe, Bank und Poſtſ eck 0,52(0,37), andere Bankguthaben 0,79(1,30), ſonſtige 445(.81), echmundeahgrenſung en 3,62 11,40), anderer⸗ ts bei einem unv. AK von 60 U. 4. Rück⸗ agen 4,00(3,80), Rückſtellungen für ungewiſſe G 1 23,56(16,87), Verbindlichkeiten 5481 6 32), darunter Kunbenanzahlungen 0,34(0,52), erbindlichkeiten auf Grund von und Leiſtungen 14,03 enh gegenüber Konzern⸗ unternehmen 2,76(2,92), ſonſtige 6,72(8,21). 69V. in Mannheim am 20. Auguſt 1948. folgend ken aus. Solange wir Fenſter und Türen eeeeeeee eeeeneeeeeeeeererrrerg rrgerrlin AMTLICHE BEKANNTMACHUNGE N Ausgabe der Lebensmittelkarten für die Zeit vom 23. August bis 19. September 1943 Die Lebensmittelkarten für den Zuteilungszeitraum 53 vom 23. Au⸗ gust bis 19. September 1943 werden ausgegeben für die Haushalte mit den Anfangsbuchstaben: A, B, G, D, E K, L, M N, 6, P, O, R, S(ohne Sch) ShbE FIIEEN am Montag, dem 16. August 1943 am Dienstag, dem 17. August 1943 am Mittwoch, dem 18. August 1943 am Donnerstag, dem 19. August 1943 am Freitag, dem 20. August 1943. Die Karten für Juden und nicht privilegierte Mischehen werden am Freitag, dem 20. August 1943, in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, in der Zweigstelle, O 2, 16, ausgegeben. Die Ausgabestellen sind an sämtlichen Ausgabetagen von 8 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr geöfinet, am Mittwoch. 18. August 43 bis 19 Uhr. Für die Siedlungen Atzelhof und Sonnenschein kann die Ausgabe nur in der Zeit von 8 bis 13 Uhr exfolgen. Die Ausgabe⸗ stellen Gartenstadt und Schönau sowie Friedrichsfeld und Wallstadt sind von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16,30 Uhr geröfinet, am Mitt⸗ Woch, dem 18. August 43, bis 18 Uhr. Die angegebenen Ausgabezeiten sind genau einzuhalten. An Kinder unter 14 Jahren werden Lebensmittelkarten nicht ausgegeben. Die Karten sind nach Empfang sofort auf Zahl und Richtigkeit nach- zuprüfen. sichtigt werden. Spätere Einwendungen können nicht mehr berück⸗ Gleichzeitig mit den Lebensmittelkarten 58 wird ein Pleischsonder- karte für Iuftgefährdete Gebiete zum Bezuge von 200 Gr. Fleisch auszugeben. Um eine reibungslose Abwicklung, der Lebensmittelkartenausnabe zu gewührleisten, werden die Fliegerdeschädigten vebeten, von Monfag, dem 16. August 1943, bis Mittwoch, dem 18. August 1948, keine Aniräge auf Ausstellung von Bezugscheinen für Spinnstoff. waren und Schuhe zu stellen. Von den Volksgenossen, die nicht lliegerbeschädigt sind, können Anträge auf Ausstellung von Bezug⸗ scheinen für Spinnstoffe und Schuhe während der ganzen Woche nicht angenommen werden. Die Bestellscheine einschlieglich der Bestellscheine 53 der Reichs⸗ eierkarte, der Marmeladekarte entrahmte Frischmilch scwie (wahlweise Zucker), der Karte für der Bestellschein 54 der Kartoffel- bezugsausweise sind bis spätestens Samstag, dem 21. August 1943, bei den Kleinverteilern abzugeben, damit die richtige Zuteilung der Ware sichergestellt ist. Der Bestellschein 58 der Kartoffelbezugs- ausweise kann vernichtet werden, da die Zuteilung für diese Kar. tenperiode auf Grund des Bestellvextahrens in der Kartenperiode 52 duchgeführt wird. Wiederholt wird darauf aufmerksam gemacht, daß hei nicht recht⸗ zeitiger Abgabe der Bestellscheine mit verkürzten Zuteilungen ge- rechnet werden muß. Der unberechtigte Bezug von Lebensmittelkarten wird bestraft. Städt. Ernährungsamt Mannheim. Sonderzuteilung von oObst an Pliegergeschädigte. An nach⸗ aufgeführte Verkaufs- stellen kommen im Rahmen der Zufuhren und soweit Transport- möglichkeiten bestehen, auf den Abschnitt A des roten Ausweises Für Fliegergeschädigte A je drei Pfund Obst zur Verteilung. Die Abrechnung der Abschnitte hat in der üblichen Weise zu er⸗ kolgen. Die allgemeine Obstzu⸗ teilung wird außerdem fortgesetzt. Innenstadt: 5 Keppler, Verkaufsstelle 61, Germann, Verkaufsstelle 68. Oststadt: Marzi, Verkaufsstelle 337. Neuostheim: Frey, Verkaufsstelle 340. W Merz, Verkaufsstelle 478, Scherer, Verkaufsstelle 497. Schwetzingerstadt: lexander, Verkaufsstelle 332, Kunzmann, Verkaufsstelle 327, Reißmann, Verkaufsstelle 324, Wirtwein, Verkaufsstelle 307. Lindenhok: Lenz, Verkaufsstelle 498, Heuther, Verkaufsstelle 494, Maurer, Verkaufsstelle 488. Städt. Ernährungsamt. Peststellungsbehörde für Flieger- schäden. Die bisher eingerichteten Meldestellen bleiben bestehen mit folgender Maßgabe: Für Schäden, die im Gebiet von Rheinau und Neckarau(ohne Almengebiet) entstanden sind, ist eine eigene Außenstelle der Feststellungs- bebörde im Gemeindesekretariat (Rathaus) Neckarau errichtet. Anträge von Fliegergeschädigten, die in diesen Gebieten wohnen, werden dort behandelt. Für die Behandlung von Schadensfällen, die im Almengebiet und auf dem Lindenhof entstanden sind, ist die Außenstelle Lindenhof der Feststellungsbehörde, die ihren Sitz in der Lindenhofschule hat, zuständig. Der Oberbürgermeister als Feststellungsbehörde. Ih Montag den 16. August 1943 wird der Unterricht in den höhe⸗ ren Schulen wieder voll aufge⸗ nommen. leder weitere Sonder- einsatz erfolgt nur mit Genehmi- gung des Bannführers und des Direktors. Die Direktoren. Bekanntmachung. Betr.: Schieß- übungen der Flak.— Die Flak- Artillerie wird auch in der Zeit vom 15. August bis einschließl. 21. August 1943 in der Zeit von 22.30 bis 0/%30 Uhr nachts Schieß- übungen abhalten. Gefährdetes Gebiet: Käfertaler Wald, Viern- heimer Heide in dem bereits be- kannt gegébenen Umfang. Die Beyölkerung des gefährdeten Ge⸗ bietes hat sich luftschutzmäßig zu verhalten,— Mannheim, den 13. August 1943.— Der Polizei- präsident. Der Landrat. VERMIETUNGEN Für Daueraufenthalt einige Zimm. mit voll. 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Am fünf⸗ ten und ſechſten Tage der Abwehrſchlacht ſchien tatſächlich der Durchbruch durch unſere allmählich dünner gewordenen Linien zu gelingen, obwohl wir durch neue Kräfte die Einbruchsſtellen feſt abgeriegelt hatten. Als 50 Sowjet⸗Panzer durchbrachen, wur⸗ den ſie von unſeren Panzer⸗Reſerven ge⸗ faßt und bis auf geringe Reſte vernichtet. Der wahrhafte Heldenmut deutſcher Solda⸗ ten, nicht mit Worten zu beſchreiben, offen⸗ barte ſich wieder in dieſen blutigen Kämp⸗ fen, in denen zunächſt der Feind eine ab⸗ ſolute Materialüberlegenheit beſaß. Eine Woche lang etwa dauerten die ſchweren, hin und her wogenden Kämpfe. Dann konnte, im ganzen geſehen, der feind⸗ liche Durchbruchserſuch als geſcheitert gel⸗ ten, und zwar zunächſt am Donez und dann auch am Mius. Im deutſchen Abwehrfeuer, das ſich laufend verſtärkte, wie auch die Luſtwaffe immer entlaſtender eingriff, hatte der Feind ſchwere Menſchen⸗ und Material⸗ verluſte erlitten. Die 8 Angriffe begannen an Kraft und Geſchloſſenheit nach⸗ zulaſſen und fingen an, zu zerflattern. In⸗ der zweiten Woche der Kämpfe ging es ſchon nicht mehr um den operativen Durchbruch, ſondern um taktiſche Geländegewinne, die der Feind nordweſtlich von Kuibyſchewo mit aller Gewalt erweitern wollte: Im Staub und Qualm dieſer drückenden Sommertage kämpfte man nun um den Beſitz kleiner Höhen, um ſcheinbar verlorene Stützpunkte, die die Beſatzungen tagelang hielten, um jene tief eingeſchnittenen, typiſchen Steppen⸗ ſchluchten, in denen der Feind ſich zum An⸗ griff bereitſtellte, um Waldſtücke und Reſte gusgebrannter Dörfer. Aus der geſchloſ⸗ ſenen Wucht des Angriffsbeginns auf der feindlichen Seite waren örtliche Gefechte und Stellungskämpfe geworden. In den erſten Tagen waren unſere Grenadiere nur Schritt für Schritt vor dem übermächtigen Feindoruck gewichen, nun klammerten ſie ſich wieder feſt an den Boden. Trotzdem haben die Sowjets— genau wie im Frühling und im Frühſommer am Kuban⸗Brückenkopf— ihre Angriffe noch Weil der Durchbruch nicht mehr gelang, ſo verſuchten ſie nun, die deutſche Front zu zermürben. Aber die meiſten dieſer Jermürbungsangriffe blie⸗ ben bereits im deutſchen Abwehrfeuer lie⸗ gen, und zwar ſo verluſtreich, daß dadurch größere Kampfpauſen und Umgruppierun⸗ gen der Sowjets erzwungen wurden. Was hat die ſowjetiſche Offen⸗ ſive am Donez und Mius bisher tatſächlich erreicht? Sie hat nur ** flache, einige 20 Kilometer breite Brückenköpfe gewinnen können, in denen ſich ihre Truppen unter dem konzen⸗ triſchen Feuer unſerer ſchweren Waffen und Fliegerbomben zuſammenballen. In der ganzen Woche vom 19. bis zum 26. Juli ſind ſie nur wenige Kilometer über ihre An⸗ fangserfolge hinaus vorangekommen, vor allem am mittleren Donez. Mit wieviel Blut und Material aber waren dieſe Ge⸗ ländegewinne erkauft! So kann die Doppelſchlacht am Mius und Donez heute bereits als großer A b⸗ wehrerfolg der deutſchen Waffen ange⸗ ſprochen werden. Eine vielfache feinoliche Mebermacht iſt zerſchlagen, erhebliche Kräfte der Sowjets durch unſere Gegenwirkung vernichtet. Das kommt eindringlich genug in den Beute⸗ und Abſchußzahlen zum Aus⸗ druck. Wieder ſind in den Kampfräumen bis nahezu 1000 Sowietpanzer brennend oder zerſchoſſen liegen geblieben, an 5500 Gefangenen und erhebliche Beute eingebracht. Hreilich ſind dieſe Erfolge den deutſchen Soldaten nicht in den Schoß gefallen. Jhr Ausharren und ihre Standfeſtigkeit wurden S ee e haben a e ertigen wie immer erwieſen, einſchließlich des jungen Erſatzes, zuverläſſige, wendige, un⸗ erſchrockene Kämpfer, auch wenn die Ma⸗ terialſchlacht tobte. Hart ringenden Grena⸗ dieren ſind unſere Panzer wertvolle Waf⸗ ſenhilfe geweſen und haben ſie nicht ſelten aus ſcheinbar verzweifelter Lage befreit. So 5 auch der Wehrmachtbericht zwei dieſer erbände genannt, weil ſie ſich in der Dop⸗ pelſchlacht ganz beſonders hervortaten: Die 46. Infanterie⸗Diviſion, die am Donez ihre Stellungen zäh gegen alle Maſſenangriffe vexteibigte, und die 13. Panzer⸗Grenadier⸗ Diviſion, die bei Kuibyſchewo den übermäch⸗ tigen Feind zum Halten brachte und ſeine — Panzergruppen vernich⸗ ete. dnb. Sizilien, 15. Auguſt.(PK.) Die Einſatzbeſprechung führt uns im Speiſeſaal des Fliegerhorſtes mit unſeren Transportfliegern zuſammen. Der Grup⸗ penkommandeur gibt genaue Anweiſungen für Anflugz Abſetzgelände, Sprunghöhe und Abflug. ann hallt der Befehl über das weite Jeld, der für Fallſchirmjäger eine ganz beſondere Bedeutung hat— an die Maſchinen! Aus dem Staub des motordröhnenden Platzes ziehen wir hinauf in den blauen Himmel, ſammeln in Gruppenkolonnen und nehmen dicht aufgeſchloſſen. Kurs nach Si⸗ zilien. Am rauchenden Krater des Veſuvs vopbeifliegend, verabſchieden wir uns vom europäiſchen Feſtland und richten den Blick nach vorn, bis aus dem Sonnenglanz des hitzeflimmernden Meeres hinter der Straße von Meſſina ein anderer Vulkan auftaucht — der Aetna. An ſeinem Fuße ſchwelen die Brände von Städten und Dörfern, bis zu uns herauf dringt der Brandgeruch. Ne⸗ ben den Straßen ſehen wir immer wieder tiefe Bombenkrater. Hier ſcheint uns aller⸗ hand zu erwarten! Doch zum Ueberlegen bleibt keine Zeit mehr.„Fertigmachen!“ Wir ſetzen den Stahlhelm auf. erheben uns und klinken die Aufziehleine ein.„Fertig zum Abſprung!“ Der erſte Tritt in die offene Sprungtür. Dicht aneinandergepreßt ſtehen wir Bruſt an Rücken.„Ab!“ In wenigen Sekunden haben ſich die Maſchinen geleert, ſchwehen Hunderte von Fallſchirm⸗ jägern auf Sizilien herab. Als die erſten bereits den Boden erreicht haben, ſauſt im⸗ mer noch Kette auf Kette und Gruppe auf Gruppe heran. Die Ebene neben einer Eiſenbahnlinie iſt erfüllt vom Dröhnen der — bis es ſchließlich ſtill wird in der uft. Wir haben wieder einmal Glück gehabt. Von den Kameraden der Kraftwagen⸗ kolonne, die für ung bereit ſteht, erfahren wir, daß eine Viertelſtunde, bevor unſere Maſchinen am Horizont ſichtbar wurden, engliſche Jagdbomber die Fahrzeuganſamm⸗ lungen angriffen. Wenige Stunden ſpäter haben wir den uns zugewieſenen Abſchnitt erreicht. Wir ſollen den linken Abſchnitt der Front am Meer übernehmen. Durch Schiffsartillerie und Tiefflieger erhalten wir unſere ſizilia⸗ niſche Feuertaufe. In übrigen läßt uns der Feind am erſten Tag in Ruhe. Um ſo tätiger wird er in der Nacht. Aus einem vor der Küſte kreuzenden, von deutſchen Kampfflugzeugen angegriffenen feindlichen Flottenverband aus ſchieben ſich dunkle Punkte auf das Land zu. Kaum ſind die erſten Stoßtrupps unterwegs, um dieſer Flankenbedrohung durch die feindlichen Landungsboote zu begegnen, ala ein tiefes Brummen unſere Augen nach oben reißt. Da ſehen wir, wie ſich aus der ſchwarzen Silhouette eines Flugzeuges Schatten lö⸗ ſen, die wir nur allzugut kennen— Fall⸗ lchirmiäger. Während Maſchine auf Maſchine dieſe gefährliche Fracht über uns auslädt, richten wir uns zur Ver⸗ teidigung ein. vielen kurzen, aber heftigen Gefechten. Als der Morgen graut, haben wir zwar kein Auge zugetan, aber ſowohl die mit Booten als——5 die am Fallſchirm gelandeten Kräfte des Feindes zerſchlagen. Zur glei⸗ chen Zeit iſt es dem Geaner jedoch gelun⸗ gen, mit einer gewaltigen Uebermacht an Panzern und Waffen nachts vor uns durchzuſtoßen. Da er auch in unſerem Rücken Landungen vorgenommen hat, ſind wir mit unſerem Regiment vollkommen vom Gegner eingeſchloſſen. Weil wir kei⸗ nerlei ſchwere Waffen beſitzen, beſteht für den nächſten Tag die Gefahr, daß der Geg⸗ ner uns mit Panzern überrollt. Jetzt beißt es, ſchnell handeln. Der Regiments⸗Kom⸗ mandeur, Oberſtleutnant Heilmann, der fü eine kühne Tat mit ſeinem Bataillon a Kreta das Ritterkreuz trägt, entſchließt ſich, noch in der Nacht durch den Gegner durch⸗ zubrechen. Als der Mond aufgeht, tritt das ganze Regiment in Reihe zum Durchſtoß an. Im Schweigemarſch ziehen wir— die Küſtenebene zurück, jeden Augenbli auf den Feinoͤſtoß rechnend. Aber Stunde Die Nacht iſt erfüllt von 2 2 ee Be e Fallscfiirmjäger am SFuße des Aeina auf Stunde vergeht, ohne daß ein Schuß fällt. Als wir gegen vier Uhr durch eine canonartige Schlucht in einem Talkeſſel eingerückt ſind, kommt plötzlich der Ruf von vorn:„Ein Panzer!“ Im Nu iſt die Spitzenkompanie auf den Bahndamm, links von der Straße hinaufgeſtürzt. Die ganze Kolonne kommt ins Stocken. Schließlich ſenkt ſich das Schweigen höchſter Spannung über uns. Da hören wir, daß das ganze Tal erfüllt iſt vom Klirren zahlloſer Pan⸗ zerketten. 800 Meter von uns entfernt ver⸗ läuft die Vormarſchſtraße des Feindes. Da die Sonne bald aufgehen muß. können wir angeſichts dieſer ſtarken Feindmaſſierung ſi den Durchbruch nicht wagen. Der Komman⸗ deur entſchließt ſich, das Reaiment unter dem dichten Laubwerk einer Apfelſinenplan⸗ tage für den kommenden Tag zu verſtecken. Als die Sonne aufgegangen iſt. wird uns völlige Klarheit der Lage. Vom Plantagen⸗ gebäude aus können wir beobachten, daß wir in einem Talkeſſel liegen, deſſen Höhen rings vom Gegner beſetzt ſind, ja daß nur 150 Meter von uns entfernt. nämlich in der ein engliſches Zeltlager iegt. — Für alle Fälle graben wir uns in das weiche Erdreich unter Bäumen ein. Ganz ſind wir jedoch dem Gegner nicht verborgen geblieben, wahrſcheinlich hat er unſere Waſ⸗ ſerholer geſehen, denn zweimal werden wir beſchoſſen. Er ſcheint uns jedoch nur für wenig Verſprengte zu halten, wegen der ſich die Mühe einer größeren Aktion nicht lohnt. Zweimal ſinkt unſere Hoffnung, aus dieſem Talkeſſel herauszukommen, faſt bis zum Nullpunkt herab. Denn jedesmal, wenn wieder Ruhe eingekehrt iſt, glauben wir, erkannt zu ſein, und der Gegner braucht ja nur einige öͤer während des ganzen Tages Von Sericgs⸗ Hertchter Aaus Sg. chnitser auf der Straße vorwärts rollenden Panzer abzurufen, um uns auszuheben. Während wir in der langen Nacht unſere Waffenbe⸗ hälter und etwa 70 Gefangene mitgeführt haben, müſſen wir für den kommenden Tag alles zurücklaſſen, was uns ſchwerr beweglich macht. Daher vergraben wir Waffenbehäl⸗ ter, Funkgeräte und alles, was wir nicht tragen können. Die Gefangenen werden unter Bewachung eines Leichtverwundeten im Plantagengebäude zurückgelaſſen. Die Hauptſchwierigkeit für die zweite Durchbruchsnacht iſt, wie wir die Vor⸗ marſchſtraße überwinden. Wir wollen ver⸗ uchen, unter viaduktartigen Brücken durch⸗ zuſchleichen, ohne daß uns die Brückenſiche⸗ rungen bemerken. Bis zur Bruſt einſin⸗ kend, durchwaten wir einen Fluß und tre⸗ ten dann in Richtung Brücke an. Das Spitzenbataillon und der Regimentsſtab ſind ſchon auf der anderen Seite, als wir plötz⸗ lich von oben herunter beſchoſſen werden. Jetzt gibt es nur noch eine Möglichkeit, oben über die Straße zu kommen. In einem Sprung ſtürzt ſich im Feuer eines auf der Brücke auffahrenden Panzers unſer geſam⸗ tes Bataillon wieder in den Fluß, ſtürmt auf der anderen Seite die Böſchung hinan und ſpringt gerade noch über die Straße, bevor weitere Panzer uns den Weg ab⸗ ſchneiden können. Dann ſchwenken wir wieder nach rechts und tauchen wieder in der Schlucht unter. Während wir bald durch Schilf und dichtes Geſtrüpp gedeckt, bald im Mondlicht offen vorwärtstaſten, feuert der Feind von oben mit Panzerſpähwagen im⸗ mer wieder zu uns herüber. Er ſchießt je⸗ doch meiſtens zu hoch. Schließlich verliert er unſere Spur, da wir in eine Neben⸗ ſchlucht abbiegen, die uns auf einen kahlen Bergrücken führt. Auf der anderen Seite marſchieren wir an einer Eiſenbahnlinie entlang, ſammeln auf einem verlaſſenen Bahnhof und rücken wenige Minuten ſpäter in einem zwei Kilo⸗ meter langen Tunnel ein. Hier werden ung, als wir mit ſchmerzenden Füßen in völliger Finſternis über Schotter, Schwel⸗ len, Weichen und große Steinbrüche ſtol⸗ pern, die Sekunden zu Minuten. Endlich wieder im Freien, kommt die Meldung von vorn, daß wir noch immer nicht durch den Feind hindurch ſind. Wieder iſt höchſte Eile geboten, uns noch vor der Helligkeit zu ver⸗ ſtecken. Ann Rande eines ehemals deutſchen Feldflugplatzes taucht das Regiment in einem tiefen Schilfgraben unter. In die als Strohhaufen getarnten Zelte des Boden⸗ perſonals ziehen die Stäbe ein. Hier ſeh⸗ nen wir die Nacht herbei. Denn unweit von uns rollen feindliche Panzer und Pan⸗ zerſpähwagen. Einmal werden einige Mann von uns, öͤie ſich unvorſichtig bis zu einem Haus vorgewagt haben, ſogar beſchoſſen, wobei das Haus und dörei Zelte in Flammen aufgehen. Wiederuum glauben wir erkannt zu ſein und bald von größeren Kräften an⸗ gegriffen zu werden. Aber es wird wieder Nacht, ohne daß wir am Weitermarſch gehindert worden wären. Im Rücken der feuerſpeienden Front ziehen wir durch die Küſtenebene den Bergen zu. Dabei werden wir ſo gut ge⸗ führt, daß der erſte Schuß, den wir hören, er eines deutſchen Poſtens iſt. Unſer erſter Gedanke nach dem Ueberſchreiten der eige⸗ nen Linie iſt ſchlafen. Mit bleiſchweren Gliedern fallen wir unter die Bäume eines Apfelſinenhaines. Erſt als am nächſten Tag im Ruhelager von Stunde zu Stunde immer mehr abgeſprengte Kameraden zu uns ſtoßen, die ſich ſelbſtändig durchgeſchla⸗ gen haben, anacht ſich in der Wiederſehens⸗ freude die Begeiſterung über das Gelingen des Unternehmens Luft. So sieht es im Mahen Osten aus. Ein aufschlugreicher Reisebericht eines englischen Sachverständigen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, Auguſt. Kürzlich hat Sir Ronald Storrs zum erſtenmal in dieſem Kriege wieder eine Reiſe nach dem nahen Oſten unter⸗ nommen, die ihn durch den geſamten Länder⸗ komplex geführt hat, der zu dieſem Gebiet rechnet. In dieſen Tagen wurde in London ſein Reiſebericht veröffentlicht, der um ſo mehr Auſmevkſamkeit verdient, als Sir Ronald mit Recht als einer der hervor⸗ ragendſten Kenner des Vorderen Orients gilt. Storrs gehörte 535 engeren Freun⸗ des⸗ und Mitarbeiterkreis des Oberſten Lawrence und hatte ſpäter an ſührender Stelle an der Militärverwaltung des Gene⸗ ralfeldmarſchalls Allenby anitgewirkt. Nach dem Krieg war er dann noch bis 1925 Gou⸗ verneur von Jeruſalem geweſen und hatte in dieſer Eigenſchaft und dank ſeiner Per⸗ Drahtbericht unleen Kortelvondenten — Liſſabon, 16. Auguſt. Großes Auſſehen erregten in neutralen Kreiſen Berichte aug hington, aus denen hervorgeht, daß zur Zeit Beſprechun⸗ gen zwiſchen den Weſtmächten und der So⸗ wietregierung ſtattfinden, die ſehr tief in die gewiſſer neutraler Staaten einſchnei⸗ n. Wie bekannt, iſt es das Ziel der Sowjet⸗ union, freien Zugang zu den eisfreien Meeren und den Kteten, Ozeauen zu er⸗ alten, d. h. die alte Forderung nach der eien Durchfahrt durch die Dardanellen. England und Amerika ſind, wie bereits be⸗ kannt, geneigt, dieſes Durchfahrtsrecht der Sowjetunion zu gewähren und damit auch die notwendige Kontrolle über die Meer⸗ enge und im Bosporus. Die Forderungen der Sowiets gehen aber noch darüber hin⸗ ſönlichkeit und Kenntniſſe eine maßgebliche Rolle in der britiſchen Nahoſtpolitik ge⸗ ſpielt. Sein leſenswertes Erinnerungswerk „Orientations“ zeigt den Verfaſſer, der eine eine Reihe arabiſcher Dialekte fließend be⸗ herrſcht, als einen Mann von klugem und nüchternem Blick, der mit den ſchwierigen und äußerſt komplizierten Verhältniſſen des Nahen Oſtens wohl vertraut iſt. Auch ſein jetziger Reiſebericht verleugnet nicht die Sachlichkeit ſeines Urteils, obwohl er, was wohl kaum anders zu erwarten war, der Tatſache des Krieges weitgehend Rechnung trägt. Daßs heißt, er gibt ſich Mühe, ſeine Kritik vor dem Forum der Oeffentlichkeit auf ein Minimum zu be⸗ ſchränken. Gleichwohl hält er es doch im Intereſſe der britiſchen Sache für richtig, eine Fülle höchſt negativer Ein⸗ drücke mitzuteilen, wohl in der Abſicht, Moskaus Drang zum Meere rmtel, Morwegen und dänemark gleichermagen von inm beurom aus. Auch daß Mittelmeer aibk wenn Suez und Gibraltar in engliſchen Händen bleiben, den Zugang zu dem offe⸗ nen Ozean noch nicht. „Die Sowietunion drängt infolgedeſſen zum Atlantik, und frge in zwei Richtun⸗ gen: Die eine zielt gegen Nordnor⸗ wegen, die andere gegen Katte⸗ gat und Skagerak. Wie aus der Mitteilung der amerikaniſchen Geſellſchaft für Außenpolitik hervorgeht, iſt man in Waſhington bereit, auch hier im Norden den amerikaniſchen Wünſchen nach⸗ zukommen, obwohl dieſe Wünſche ſelbſtver⸗ ſtändlich die Forderung von Stützpunkten auf däniſchem u. norwegiſchem Gebiet bedeu⸗ ten. Man nimmt an, daß Eden bei ſeinem in den nächſten Wochen bevorſtehenden Be⸗ ſuch in Moskau über dieſe Dinge mit Sta⸗ lin und Molotow ſprechen ſoll. 4 RNiamirez macht ficht viel Federlesens Energischer Kampf gegen den Zinswucher/ Ruch von Englands Finanzkapital Iädt er sich nicht ins Borhom jagen Drahtdericht unteres Korteſponbenten — Mabrid, 16. Auguſt 1943. Die Regierung des General Ramirez hat ſich in den wenigen Wochen 8 Tätig⸗ keit als höchſt praktiſch gezeigt. Ohne Theo⸗ rien und Programme aufzuſtellen, hat ſie immer zu das direkte Handeln geſucht und durchgeſetzt. Sie hat Lebensmittel heran gebracht, den Mietwucher unterbunden, hat die kommuniſtiſche Preſſe verboten und macht überhaupt mit den Kommuniſten we⸗ nig Federleſens. In der gleichen politiſchen Einſtellung hat ſie jetzt den großen Feldzug ber Totenxeigen der Balten-Völker Englisene Zeitschritt uber uie bolschewisuschen Verschleppungen aus polen u. dem Baltiuum EP. Liſſabon, 16. Auguſt. Ueber das Schickſal der nach der Sowjet⸗ union verſchleppten Angehörigen der Oſt⸗ ſtaaten macht Elma Dangerfield in der Lon⸗ doner Zeitſchrift„The Ninetheen Century and After“ die folgenden nüchternen Zah⸗ lenangaben: Polen: deportiert wenigſtens eine Mil⸗ lion. Verſchwunden und wahrſcheinlich tot: 300 000. Eſtland: deportiert 60 000. Die Zahl der Ueberlebenden unbekannt. Letten: deportiert 60000 Männer, 20000 Frauen und 7300 Kinder. Davon leben noch insgeſamt 995 000. Litauer: deportiert 50 000. Ueberlebende 30 000. Unter den verſchleppten Litauern befin⸗ den ſich der Staatspräſident Lecandres Stulginſki, Juſtizminiſter Silingas und der Chef des litauiſchen Generalſtabs. Elma Dangerfield berichtet weiter, daß die zahlreichen verſchleppten Polenkinder in der Sowjetunion zum Beſuch von Gott⸗ loſenſchulen gezwungen werden. Nach zu⸗ verläſſigen Berichten, die in Londoner vol⸗ niſchen Kreiſen kürzlich eingegangen ſeien, heißt es in einem Lehrbuch für die pol⸗ niſchen Kinder wörtlich:„Euer Polen iſt zu Ende, es wird niemals wieder auferſtehen. Wir werden euch erziehen, hier werdet ihr ſterben, hier ſind eure Gräber, hier iſt euer Polen. Kinder, es gibt keinen Gott. Wir ſehen ihn nicht, wir füblen ihn nicht und wir hören ihn nicht. Gott iſt eine Erfindung eurer Großgrundbeſitzer, die euch die Furcht vor ihnen erhalten ſollte.“ USA⸗Negerpiloten in Kairo eingetroſſen. Die 18 nordamerikaniſchen Negexpiloten, die der A des Mittleren Oſtens angehören, ſind in der vergangenen Woche in Kaixo ein⸗ getroffen. 8 des italieniſchen Koxporgtions⸗ miniſteriums. as Amtliche Geſetzblatt gibt die Ambenennung des bisherigen Korporationsminiſte⸗ riums in„Induſtrie⸗, Handels⸗ und Arbeitsminiſte⸗ rium“ bekannt, Typhus⸗Epidemie in Paläſtina. Die arabiſche 9970„Al Diffa“ in Jaſſa teilt mit, daß die iſtrilkte Lydda und Ramallah in Paläſtina ſowie deren Umgebung wegen Typhus⸗ und Peſt⸗ Len fub. unker der Bevölkexüng geſperrt wor⸗ nichtet“, gegen den Zinswucher und damit gegen das Judentum eröffnet. Schon die vor⸗ Regierungen hatten ſich vor die Notwendigkeit geſtellt geſehen, den ſchweren Problemen, die durch den organi⸗ ſierten Geldverleih entſtanden waren, zu begegnen. Aber die Ergebniſſe waren ſtets ſehr ärmlich„Shylock iſt nur ſcheinbar ver⸗ ſchreibt der„YA“⸗Vertreter in Buenos Aires, Miquelarena,„er erhob bald von neuem ſeine Schwingen“. Die je⸗ Maßnahmen konnten den fein geſponnenen Netzen der jüdiſchen Geld⸗ verleiher nichts anhaben. General Ramirez ſuchte neue Löſungen und beginnt ein Syſtem zu ſchaffen, das den Geldverleih der Ehrlichkeit“ zuweiſt. Erſt geſtern iſt die Anordnung verleſen worden, 900 alle öffentliche Angeſtellte Kredite in e egen normale Bankzinſen und mit der erpflichtung einer ratenweiſen Rückzah⸗ lung erhalten können, Fälle der Inſolvenz durch Tod oder Aufgabe der Dienſtſtelle werden durch eine Spezialverſicherung ge⸗ * N iſt aber, daß nur für e dafür beſtehende Rechtsregime aufrecht er⸗ Halten bleibt und alle anderen Geldleihge⸗ ſchäſte keinerlei Geſetzesſchutz mehr genie⸗ Jen. Angeſichts der Tatſache, daß die Klaſſe er öffentlichen Angeſtellten in beſonderem Maße von den Geldwucherern geplagt und ausgeſogen wurde— 100 Prozent Zinsſatz war die Regel—, hat dieſe Regierungs⸗ maßnahmen, die durch weitere Verordnun⸗ en ähnlicher Art abgerunbet, werden ſol⸗ en, den füdiſchen Geldverleihern einen hef⸗ tigen Schlag verſetzt und in Zukunft wer⸗ den ſich nicht mehr die dromatiſchen Szenen vor den Eingängen des Miniſteriums wie⸗ derholen, wo jüdiſche Geldverleiher am Mo⸗ natsende auf ihre Opfer warteten und ihnen ihre Gehaltstüte abnahmen. Auch ſonſt zeigt die Regierung Ramirez eine feſte Hand. 3 1 eines doppelten Monatsgehaltes ille des Geldverleihs das bis jetzt Die großen engliſchen Kapitalintereſſen ſind in einen ſchweren Konflikt mit der ar⸗ gentiniſchen Regierung geraten. England hat rund 250 Millionen Pfund Sterling allein in argentiniſchen Eiſen⸗ bahnlinien angelegt. Ein großer Teil des argentiniſchen Bahnnetzes befindet ſich in britiſcher Hand. Die hritiſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaften haben bereits mehrfach verſucht, von der argentiniſchen Regierung die Erlaubnis zur Erhöhung ihrer Tarife zu erhalten. Die Gütertarife ſollten um 20 v.., die Perſonentarife um 10 v. 95 ge⸗ ſteigert werden. Die argentiniſche Regie⸗ rung hat ⸗dieſe Anträge abgelehnt und lebiglich einige kleinere Tariferhöhungen zugeſtanden unter der Vorausſetzung, daß die vermehrten Einnahmen ausſchließlich zur Verbeſſerung der ſozialen Lage der ar⸗ entiniſchen Angeſtellten und Arbeiter der verwandt werden ollen. Dieſer Entſcheid hat in britiſchen Kapital⸗ kreiſen, wie aus einem R Artikel der Londoner„Financial News“ hervorgeht, hellſt e. Empörung hervorgerufen. Der argentiniſchen Regierung wird vorgeworfen, ſie bringe die britiſchen Gläubiger um Mil⸗ lionenwerte im Jahre. Das Blatt unter⸗ ſtellt der argentiniſchen Regierung die Ab⸗ ſicht, die Finanzkraft der britiſchen Bahnen abſichtlich K ſchwächen, um ſie bankrott zu machen und dann ſchließlich in argentiniſchen Staatsbeſitzt zu überführen.„Financial News“ fordert die Regierung auf, nunmehr energiſch einzugreifen, und verbindet dieſe Forderung mit offenen Drohungen gegen die argentiniſche Regie⸗ rung. London müſſe Buenos Aires klar⸗ machen, daß England früher Argentiniens beſter Käufer und Lieferant geweſen ſei und daß es unter dieſen Umſtänden für die ar⸗ gentiniſche Wirtſchaft von ſchwerwiegenden Folgen ſein könne, wenn die Anſprüche des britiſchen Kapitals auf eine entſprechende Verzinſung nicht bewilligt würden. ſtens vorübergehend das bibliſche W dem Sens, in Jen Mch 52 auf dieſe Weiſe an der Beſeitigung einer Reihe gefährlicher Mißſtände durch das Ge⸗ wicht ſeiner unbeſtrittenen Autorität mit⸗ zuwirken. In Aegypten beiſpielsweiſe mußte Sir Ronald feſtſtellen, daß zwar einerſeits die Einfuhr von Gebrauchsgütern ſo gut wie völlig unterbunden iſt, während ande⸗ rerſeits die amerikaniſchen und britiſchen Soldaten mit dem Gelde um ſich werfen. Da in Aegypten kein Preisſtoy exiſtiert, ſo ſind die Preiſe für die wenigen noch erhält⸗ lichen Gebrauchsgüter grenzenlos in die Höhe getrieben. Beiſpielsweiſe koſtet ein einfacher Anzug in Kairo, wenn man ihn überhaupt und dann nur auf Schleichwegen erhält, nicht weniger als 30 Pfund, ein Preis, den nur die reichſten Aegypter ſich leiſten können. Zu normalen Zeiten koſtete ein gewöhnlicher Konfektionsanzug in Aegypten etwa 2 Pfund. In Paläſtina, ſo entnehmen wir weiter dem Bericht, ſind gegenwärtig Milch und Honig rationiert, ſo daß alſo wenig⸗ g8 1 n, iher Kraft geſetzt iſt. Seine Ree oerch Paläſtina, Transjordanien und Syrien gab Storrs den Anlaß zu der Bemerkung, daß dieſe Länder„voll von Unſicherheit über die Zukunft der Araber“ ſeien. In äußerſt vorſichtiger Weiſe weiſt Storrs alſo damit auf den ſtarken Unruheherd hin, der durch die uneingelöſten britiſchen Verſprechungen an, die Araber entſtanden iſt und der ge⸗ genwärtig nur durch die Uebermacht der phyſiſchen Gewalt niedergehalten wird. Aehnliches geht auch aus ſeiner Feſtſtel⸗ Iung hervor, daß man im JFrak, in dem gleichfalls alles ſtreng rationiert iſt, laut polizeilicher Vorſchrift ſtändig Legitima⸗ tionspapiere bei ſich führen muß, eine Maßnahme, die im Orient beſonders auf⸗ fällig iſt und die auf das Beſtehen einer Art von Belagerungszuſtand deutet. Beſonders ſchwierige Verhältniſſe müſ⸗ ſen in Jran herrſchen, deſſen wirtſchaft⸗ liche Situation Storrs mit dem lakoniſchen Wort umreißt:„Es gab viel Geld, aber wenig Nahrung“. Es beſtehe eine„furcht⸗ bare Knappheit an Weizen“, und als Folge der ernſten Nahrungsmittelſchwierigkeiten ſeien die Lebenshaltungskoſten außer⸗ ordentlich ſtark geſtiegen, und zwar um nicht weniger als 700 v. H. im Verlauf von 7 Jahren. Wenn Storrs gerade die Periode der letzten 7 Jahre heranzieht, ſo geſchieht das natürlich nur, um nicht ſagen zu müſ⸗ ſen, daß dieſe Teuerung im weſentlichen erſt in dͤen letzten beiden Jahren entſtanden iſt, ſeit nämlich Jran von den Briten, Ame⸗ rikanern und Sowjets beſetzt iſt und als Tranſitgebiet für die Lieſerungen an Lie Sowjetunion benutzt wird. Die lag Orahtbericht unſeres Kortefvondenten — Berlin, 16. Auguſt. Die großen Erfolge des deut⸗ ſchen Torpedoluftgeſchwaders bei Gibraltar haben dem Gegner einen Beweis für die wachſende Stärke unſerer Machtpoſition gegeben. 170000 verſenkte BRr und die Vernichtung wertvollſter Kriegs⸗ und Handelsſchiffe in den wenigen Stunden iſt eine Ruhmestat unſerer Flieger, die den Gegner auf kommende Schickſals⸗ ſtunden vorbereiten muß. Seit Juni iſt die Kurve der feindlichen Schiffsverluſte wieder in die Höhe gegangen und das Mittelmeer iſt im Tonnagekrieg die Hauptquelle der anglo⸗amerkaniſchen Schiffsverluſte gewor⸗ den. Der Welt aber iſt von neuem offenbar geworden, der Tonnagekrieg geht mit allen Kampfmitteln der See⸗ und Luftkriegsfüh⸗ rung weiter. 8 4* Die fünf Wochen Sizilienſchlacht haben die gegneriſchen Erwartungen be⸗ trächtlich gemindert. 8 legenheit von Marine⸗ und techniſchen Waf⸗ fen iſt von den deutſch⸗italieniſchen Einhei⸗ ten aufgehalten worden. Wenn unſere Ein⸗ heiten, weit entfernt von ihren Hilfsquel⸗ len, ſolche Abwehrkraft entfalten, welche Kämpfe müſſen dann erſt den Feind erwar⸗ ten, der es verſuchen ſollte, über die Inſel hinauszugehen Eine vielfache Ueber⸗