kautſchuk, die ſeit Erſcheint wöchentlich ßmal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 und 30 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.70 Mk. inzüͤgl. 42 Pf. Beſtellgeld. Abbeſtellungen bis ſpäteſtens 25. für den folgenden Monat Mannheimer Seitt Manaheimer Neues Tageblatt Preisliſte Nr. 15. Einzelpreis 10 Pj. Anzeigenpreile: Nach der ſewells gültigen Anzeigenpreisliſte. Zur Zen Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an „beſtimmten Plätzen und für ſernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Donnerstag, 26. Auguſt 1943 Verlag. Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Drahtanſchrift: Remaze it Mannheim— 154. Jahrgang— Nummer 216 Rooſevelts Bluffzahlen Anüberwindliche Eugpäſſe in Usa-müſtungsinduſtrie Hrabtberict unleres Korrelpondenten — Liſſabon, 26. Aug. Niemand wird die großen Erzeugungs⸗ möglichkeiten der amerikaniſchen Rüſtungs⸗ produktion unterſchätzen wollen; trotzdem wachſen auch hier die Bäume nicht in den Himmel. Alle ſeit Wochen vorliegenden Berichte aus amtlichen und halbamtlichen Kreiſen Wafhingtons beſtätigen, daß die geſamte Rüſtungsproduktion der USA nunmehr auf ihrem Höhepunkt angelangt iſt und in Zukunft auf weiten Rüſtungsgebieten ſtillſtehen muß. Die Periode des Bauens zuſätzlicher Anla⸗ gen zur Herſtellung von Rüſtungsmaterial iſt beendet. Hier hat die Kapazität der Ver⸗ einigten Staaten ihre äußerſte Grenze er⸗ reicht. Nach einer Statiſtik des Federal Reſerve Board erreichte der Produktions⸗ index der USA im Monat April 1943 den Stand von 203 gegenüber 202 im März und 199 im Januar. Im Mai war er mit 204 angegeben und in den folgenden Monaten ging er leicht zurück, das heißt die USA⸗ Wirtſchaft hat nunmehr ihre letzten Reſer⸗ ven mobil gemacht und ihre höchſte Kapazi⸗ tät erreicht.- In Zukunft iſt mit einer ſtän⸗ dig anſteigenden Vermehrung der Produk⸗ tion nicht mehr zu rechnen. Dieſe Ziffern ſollen natürlich lediglich den tatſächlichen Stand der Kapazitätsaus⸗ nutzung der amerikaniſchen Wirtſchaft um⸗ reißen und nicht etwa dazu dienen, dieſe Kapazität ſelbſt für lange Zeit zu unter⸗ ſchätzen. Das wäre völlig abwegig. Aber die aſtronomiſchen Ziffern, die von Rooſe⸗ velt und anderen Seiten im Laufe der letz⸗ ten Jahre verkündet worden waren, erfah⸗ ren durch die Indexziffern eine ganz be⸗ ſtimmte und deutliche Korrektur. Der Rückgang der Produktionszunahme geht nicht zuletzt auf die Verminde⸗ rung der Produktion von Trans⸗ portmitteln zurück. Dieſe war in den erſten drei Monaten des Jahres 1943 nur noch halb ſo ſtark wie im dritten Viertel⸗ jahr 1942. Ebenſo ging infolge der Been⸗ digung des Aufbaues der Rüſtungswerke die ementproduktion weſentlich zurück. 8 die Verknappung an Arbeits⸗ reſerven, die weſentlich zur Verlangſamung der amerikaniſchen üſtungsentwicklung beigetragen hat. Eine kritiſche Zeit iſt augenblicklich vorhanden auf dem Gebiete der Kautſchukverſorgung. In den kommenden Monaten werden die von USA ſeiner Zeit Reſerven an Natur⸗ em Verluſt Südoſtaſiens nicht mehr ergänzt werden konnten, er⸗ ſchöpft ſeien. Anderſeits ſind die neuen Fabriken zur Herſtellung von Kunſtkaut⸗ ſchuk, die von William Jeffers ins Leben R wurden, noch nicht ſoweit fertigge⸗ tellt, um die Produktion von künſtlichem Kautſchuk im notwendigen Ausmaß durch⸗ führen zu können.. Meuer Konflikt im Kohlenrevier Orahtbericht unſeres Korrelpondenten — Liſſabon, 26. Auguſt. Der von John Lewis, dem Führer der amerikaniſchen Bergarbeiter und größten Gegner Rooſevelts, ſehr widerwillig unter⸗ nommene Verſuch, mit der von Rooſevelt eingeſetzten oberſten Schlichtungsbehörde für Arbeitsſtreitigkeiten zu einer Einigung zu kommen, iſt mißlungen. Das Kriegs⸗ arbeitsamt lehnte die Forderung der Berg⸗ arbeiter auf Bezahlung der Anfahrtszeiten unter Tage endͤgültig ab. Damit iſt die hauptſächlichſte Forderung von John Le⸗ wig gefallen. Man nimmt ak, daß ſich der Kampf erneut verſchärfen wird. Die Berg⸗ arbeiter beſtanden auf dieſer Forderung deshalb ſo beſonders hartnäckig, weil die bisher unbezahlten Anfahrtszeiten unter age in den Bergwerken Pennſylvaniens zeiſpielsweiſe bis zu eineinhalb Stunden und mehr betragen. Auch die Blockade versagte Drahtbericht unſeres Korrelvondenten —Stockholm, 26. Auguſt. Der britiſche Miniſter für die wirtſchaft⸗ liche Kriegführung Lord Melbourne be⸗ faßte ſich in einem Interview, das er der „Sunday Times“ gewährte, u. al auch mit der gegen die Achſe gerichteten Blockade und machte in dieſem Zuſammenhang einige Be⸗ merkungen, die einer Bankrotterklärung der Bemühungen, die Achſe durch die wirt⸗ ſchaftliche Blockade niederzuringen, gleich⸗ kommen. Lord Melbourne mußte zugeben, daß die Blockade nicht ſo wirkſam ſei wie im erſten Weltkrieg, da man in Deutſchland im Gegenſatz zu 1917/18 keine entſcheidende Lebensmittelverknap⸗ püng feſtſtellen könne. Darüber hinaus ſei es Deutſchland gelungen, ſeine ſynthetiſche Erdölproduktion weſentlich zu erhöhen; es könne heute aus eigener Kraft mindeſtens ein Drittel ſeines Erdölbedarfes erzeugen. Veränderte Perspektiven * Mannheim, 26. Auguſt. Rooſevelt hat in der Erklärung, mit der er die Konferenz von Quebec abſchloß, be⸗ tont, daß ſeiner Auffaſſung nach„der Krieg nicht allein durch die Waf⸗ fen entſchieden werden kann.“ Das iſt eine neue Erkenntnis, die hier der Mann zum beſten gibt, auf dem in erſter Linie die Verantwortung dafür liegt, daß dieſer Krieg der Waffen überhaupt an⸗ gefangen worden iſt! Bisher hat man aus dem Weißen Haus andere Prophezeiungen gehört. Bisher konnte Rooſevelt ſich nicht genug tun, auf die„zerſchmetternde Macht“ der amerikaniſchen Wehrmacht und ihrer Verbündeten zu verweiſen, die die faſchi⸗ ſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Dikta⸗ turen mitſamt ihrem japaniſchen Anhang von der Erde hinwegfegen würde, auf die Hunderttauſende von Flugzeugen, mit denen man den Himmel über Europa ver⸗ finſtern und die Städte in Europa zu aus⸗ gebrannten Höhlen machen werde, auf die Hunderttauſende von Tanks, unter denen man die deutſche Kriegsmaſchine unerbittlich zermalmen werde! Iſt das alles jetzt nicht mehr wahr? Iſt der Präſident der Auf⸗ faſſung, daß es ſo doch nicht geht? Erſcheint Heftige Mann gegen Hann-Kämpfe im Osten Die sowielischen Durchhruchsversuche wieder blutig abgesthlagen Cestem 253 Souſetpanzer abgeschossen (Funkmeldung der NM3.) + Führerhauptquartier, 26. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Mius⸗Front hielten die ſtarken feindlichen Angriffe an. Die Sowjets erlitten dort ernent ſtarke Ver⸗ luſte. eeeeee e 2 Ein Durchbruchsverſuch der Bolſche⸗ wiſten bei Iſiuem wurde im Nahkampf abgewieſen und der Feind auf ſeine Ausgangsſtellungen zurückgeworfen. Im ſofortigen Nachſtoßen wurde Ge⸗ lände gewonnen. Weſtlich Charkomw griſſen ſtarke Infanterie⸗ und Panzerkräfte der So⸗ wierts auf breiter Front an. Der Feind ber hohe Inibut der Feindluftwaffe Die hohen Verluste verderben Drabtbericht unſeres Korreſpondenten — Madrid, 26. Aug. „Immer wieder iſt der poſitive Wert der deutſchen Luftwaffe bei dem Scheitern der anglo⸗amerikaniſchen Pläne hervorzuhe⸗ ben“, ſchreibt„Alcazax“ über die hohen Ver⸗ luſte der feindlichen Luftſtreitkräfte, die ge⸗ gen Deutſchlands Städte eingeſetzt werden. „Wenn Engländer und Nordamerikaner ſich darin gefallen, mit Statiſtiken ihrer abgeworfenen Bombenlaſten aufzutrump⸗ ſen, ſo wird ihnen hier die nicht weniger einbrucksvolle Statiſtik der deutſchen Ab⸗ ſchüſſe entgegengehalten. Es iſt Tatſache, daß die Luftwaffe der Feindmächte nicht aufſteigen konnte, ohne der erbitterten Abwehr der angegriffenen Gebiete einen hohen Tribut zu zahlen, ja dieſe Abwehr⸗ erfolge haben die von den Anglo⸗Ameri⸗ Unseren Feinden das Konzept kanern erträumte Kontinnität der Bela⸗ gerung aus der Luft unterbrochen“. Nach dem„Alcazar“ verdienen dieſe Erfolge immer wieder herausgeſtellt zu werden, denn„betäubt von dem Lärm der Einſtürze, die berühmte Bauten des Glaubens, der Kunſt und der Geſchichte in Schutt und Aſche legen, wird häufig nicht auf die ſtets wach⸗ ſende Zahl der Verluſte geachtet, die die an⸗ greifenden Geſchwader bei jedem Einflug erleben“. Immer wieder beſchneide die deutſche Luftabwehr den engliſch⸗amerikani⸗ ſchen Geſchwadern die Flügel.„Allein in den Tagen vom 16. bis 20. Auguſt wurden 303 alliierte Flugzeuge abgeſchoſſen, davon waren 250 viermotorige. Das bedeutet u. a. den beſonders ſchweren Verluſt von mehr als 3000 hochſpezialiſierten Mannſchaften. „Während die deutſche Luftabwehr noch im⸗ mer im Wachſen begriffen iſt“, ſtellt„Alca⸗ zar“ abſchließend feſt,„wird die deutſche Vergeltung auch einmal Geſtalt annehmen“. ber britische Soldat verstent den Krieg nicht mehr. Bewegliche Klagen über“Kasernenparolen“ und ,sentimentales Heimwen“ in der britischen Heimatarmee Prabtbericht unferes Korreſpondenten — Liſſabon, 26. Aug. Der Londoner„News Chronicle“ be⸗ ſchäftigt ſich in einem langen Artikel mit der wachſenden„Stagnierung“ des geiſti⸗ gen Denkens der Streitkräfte, die in keiner Weiſe r auf die amt⸗ lichen und halbamtlichen Agitationsbe⸗ mühungen des britiſchen Inſormations⸗ miniſterinms reagieren. Das Blatt, das, was nicht vergeſſen werden darf, über engſte Beziehungen zu gewiſſen Be Stellen verfügt, beklagt das ehlen eines wirklichen Kampf⸗ geiſtes und eines wirklichen Verſtänd⸗ niſſes für die großen politiſchen Fragen die⸗ ſes Krieges in vielen Einheiten der briti⸗ ſchen Wehrmacht. Das Blatt ſpricht von „ſentimentalem Heimweh“ und allen möglichen„Kaſernenparolen“, die den Geiſt der Truppe unterminierten. „Der britiſche Soldat iſt heute ein ſchwag reg Problem für die militäriſchen Dienſt⸗ ſtellen geworden“, erklärt das Blatt. Das britiſche Kriegsminiſterium verſuche den ſehlenden Glauben und die fehlende Begei⸗ ſterung durch eine Art von„vaterländiſchem zur Aufklärung der Soldaten über aktuelle Fragen, gegründet. Die Aufgabe ieſes Büros ſoll es nach„News Chronicle“ ſein,„gegen die geiſtige Trägheit und Stumpfheit, die immer ſtärker unter den Streitkräften der Heimatfront um ſich greift“ anzukämpfen— eine überaug b zeichnende Parole, die ſumptomati Unterricht“ mobil gu machen. Zu dieſem *3 wurde die ABCA(Army Büro oft utent Affaires), das heißt eine Dienſtſtelle e⸗ ſ r die Stimmung der inneren Front in Eugland iſt. Jede Woche werden im Rahmen dieſer Organiſation Vorträge über alle möglichen innen⸗ und außenpolitiſchen Fragen gehal⸗ ten. Dieſe Vorträge ſind gut gemeint, aber ſie dürften die Wenigſten intereſſieren. Beklagt wird von„News Chroniele“ vor allem die Intereſſeloſigkeit der Mann⸗ ſchaften gegen alle politiſchen Fragen. Nur etwa 40 v. H. der Mannſchaften ſeien eini⸗ germaßen über die täglichen politiſchen und militäriſchen Nachrichten orientiert. Die einzige Frage, die die Mehrzahl der Sol⸗ 0 Der Reichsmarschall bei derBeisetzung von Generaloberst Jeschonnelẽ GK.-Auf nahme: Kriegsberichter Eitel Lange, Sch., 20) daten wirklich intereſſiere, ſei die: Was wird mit uns nach dem Kriege ge⸗ ſchehen? Wie lange müſſen wir nach dem Waffenſtillſtand weiterdienen, werden wir unſere alten Poſten wiederbekommen, wird die Situation dann genau dieſelbe ſein wie im Jahre 1938? Dieſe Fragen, an die der britiſche Soldat nach„News Chronicle“ allein denkt, verraten, wie hoffnungslos jeder britiſche Soldat trotz aller großen Phraſen der engliſchen und amerikaniſchen Agitationsſtellen in die Zukunft blickt. wurde im Kampf Mann gegen Mann abgewieſen und im Gegenſtoß nach Norden zurückgeſchlagen. Am geſtrigen Tage wurden 253 So⸗ wietpanzer vernichtet. Bei der Abwehr feindlicher Flieger⸗ angriffe auf ſüditalieniſche Städte ſchoſſen deutſche Jäger und Flakartillerie der Luftwaffe⸗ geſtern neun ſeindliche Flugzeuge, darunter mehrere ſchwere Bomber, al¹b. Im Seegebiet weſtlich Kap Ortegal wurde ein feindlicher Zerſtörer durch Bombenwurf verſenkt. In Luftkämpfen über dem Atlantik und bei Angrifſen auf einige Orte der beſetzten Weſtgebiete verlor der Feind acht Flugzenge. Fünf wei⸗ tere, darunter drei mehrmotorige Bom⸗ ber, wurden durch Sicherungsfahrzenge der Kriegsmarine im Seegebiet der weſtfrieſiſchen Inſeln zum Abſturz ge⸗ bracht. Iü der vergangenen Nacht warſen einige feindliche Störflugzeuge reinzelt Bomben über dem nörd⸗ lichen Reichsgebiet, ohne nennenswer⸗ ten Schaden zu verurſachen. In den ſchweren Abwehrkämpfen ſüdweſtlich Wiasma haben ſich die württembergiſch⸗badiſche 260. Infan⸗ terie⸗Diviſion und die bayeriſch⸗oſt⸗ märkiſche 268. Infanterie⸗Diviſion be⸗ ſonders ausgezeichnet. Vier neue Eichenlaubträger des Keeres anb. Führerhauptquartier. 25. Auguſt. Der Führer verlieh am 22. Auguſt das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an: Hans Freiherr von Funk, Kommandeur einer Panzerdiviſion als 278. Soldaten: Oberſt Alexander Conrady, Kommandenr eines Grenadier⸗Regiments, als 279. Soldaten: —39 775 der Panzertruppen Erhard Raus, Kommandierender General eines Armee⸗ korps, als 280. Soldaten: Generallentnant Dietrich v. Saucken, Kommandeur einer Panzerdiviſion, als 281. Soldaten der deutſchen Wehrmacht. Keine Kriegstellnahme der Türkei Ep. Ankara, 26. Auguſt. „Ulus“, veröffentlicht einen grundſätz⸗ lichen Leitartikel über die außenpolitiſche Stellung der Türkei, worin er feſtſtellt, daß die Türkei, die unter Einſatz aller Kräfte vier Jahre der Welt des Krieges fern⸗ geblieben ſei, ſich auch weiterhin mit allen Kräften gegen eine Verwicklung in militä⸗ riſche Auseinanderſetzungen wehren würde. Das Blatt ſchließt ſeine Betrachtungen mit der kategoriſchen Feſtſtellung:„Wir haben uns in dieſen Krieg nicht eingemiſcht und werden uns nicht einmiſchen.“ Bombe explodierte in engliſchem Induſtriewerk. Eine von Gaboteuren gelegte Bombe verurſachte eine Exploſion in einem nduſtriewerk einer oſt⸗ engliſchen Gtadt. Geraſewo⸗Attentäter geſtorben. In SGerajewo tarb im 56. Lebensjahr ein gewiſſer 3— ehmedbaſchitſch. Er war der einzige Muſelmane in der Verſchwörerorganiſation, die den öſter⸗ I Pehe ariſchen ronfolger Franz Ferdinand im Fahre 1914 in Serajewo ermordete. ihm plötzlich der Diplomat wieder wichtiger als der General? Rooſevelt hat Grund zu ſeiner veränderten Betrachtungsweiſe. Fünf Wochen lang haben Engländer und Amerikaner herumgemurkſt, bis ſie Sizi⸗ lien beſetzen konnten: eine verdammt ſchlechte Perſpektive für die in Ausſicht ge⸗ nommene militäriſche Eroberung des euro⸗ päiſchen Kontinents! Bei den Sowjets waren die Erfahrungen auch nicht viel beſ⸗ ſer. Acht Wochen blutige Kämpfe, Hundert⸗ tauſende von Gefallenen, eine Einbuße an Material, die ungeheuerlich iſt— und dafür em Geländegewinn, der nach Kilometern zu zählen iſt, und ein paar Trümmerhaufen, die ſich einſt Orel, Bielgorod und Charkow nannten: das iſt nicht gerade ſehr viel und kann auch einen berufsmäßigen Optimiſten wie Rooſevelt zum ſkeptiſchen Nachdenken verleiten, ob der Krieg wirklich lediglich mit militäriſchen Mitteln entſchieden wer⸗ den kann. Und ſchließlich hat auch die dritte Trumpfkarte nicht geſtochen: ſo ſehr die eng⸗ liſch⸗amerikaniſche Luftwaffe auf die Moral des deutſchen Volkes einhämmerte, ſo ſehr ſie ſich anſtrengte, dieſes moraliſche Boll⸗ werk mit ihren Bomben zu zertrümmern und zu verbrennen: Erfolg hat ſie dabei nicht gehabt. Wohl ſtanden die lodernden Fackeln brennender deutſcher Kulturdenk⸗ mäler am nächtlichen Himmel, aber daneben verglühten auch in immer größerer Zahl die Trümmer heruntergeholter hritiſcher und amerikaniſcher Bomber. 101 waren es an einem einzigen Tag— ein Drittel der Angreifer!— und 60 allein beim letzten Terrorangriff auf Berlin: ein teurer Preis für eine fehlgeſchlagene Hoffnung! Begreiflich, daß man im gegneriſchen La⸗ ger auf die Idee kommt, zu probieren, ob es nicht andere Wege gäbe, zu dem erhoff⸗ ten Ziel: dem eindeutigen und endgültigen Siege über Deutſchland zu kommen. Der Schluß lag nicht weit— daß es ein Trug⸗ ſchluß iſt, vermögen ſie allerdings heute noch nicht einzuſehen! Hat man es nicht auch 1918 auf andere Weiſe fertig gebracht? Hat man nicht auch damals, um im Jargon Churchills zu reden, den deutſchen„Eſel mit Mohrrüben und Prügel traktiert“ und ihn ſo gefügig gemacht? Damals waren es die Hungerblockade plus Wilſonſche Propa⸗ ganda. Warum ſoll, was damals dieſen ge⸗ lungen iſt, heute den Terrorangriffen plus Rooſeveltſcher Agitation nicht gelingen? Das iſt der Schluß und gleich⸗ zeitig der Trugſchluß, zu dem man in Quebec augenſcheinlich gekommen iſt. Man glaubt, ein Rezept, in dieſem Falle: ein Gift, das einmal wirkſam war, müßte immer wieder wirkſam ſein. Man vergißt dabei nur, daß es auch ſo etwas wie eine Immuniſierung des Körpers gibt. Warum wir immun gegen dieſe Gift⸗ Experimente geworden ſind, iſt ſchon oft ge⸗ nug dargelegt worden: wir haben Erfah⸗ rungen geſammelt, und wir ſind mit dieſen Erfahrungen weiſer und, was beim deut⸗ ſchen Volke, dem männlichſten und dem kindlichſten zugleich, beſonders zählt, auch politiſch reifer geworden. Wir haben ge⸗ lernt die Hand anzuſchauen, die uns Ver⸗ ſprechungen gibt, und denen, die uns ſchöne Worte ſchenken, nicht bloß auf den Mund, ſondern ins Herz zu ſehen. Wir haben mit anderen Worten zu der einfachen Formel zurückgefunden, daß dex Gegner nie unſer Gutes wollen kann.“ 8 Und wir haben, um das zu begreifen nicht einmal ſonderlich pfiffig und aufmerkſam zu ſein brauchen. Man hat es uns jg damals, als man noch nicht bei der Rooſeveltſchen Reſignation angelangt war, daß mit den Waffen allein der Krieg nicht zu entſcheiden ſei, in einer wirklich unmißverſtändlichen Deutlichkeit geſagt. Wir verſagen es uns, hier die Verrücktheiten eines Ilja Ehren⸗ burg zu zitieren, der meint, daß„es ein hoher Akt der Menſchlichkeit wäre, Europa in eine Wüſte zu verwandeln“, oder die ſadiſtiſchen Wunſchträume eines Miſter Kaufmann, der die deutſchen Männer und Frauen ſteriliſieren und ſo Deutſchland zum Ausſtepben verurteilen möchte. Seriöſere Mitglieder in der Partuerſchaft unſerer Feinde bieten ſich als einwandfreie Zeugen in Hülle und Fälle an. Da iſt 3. B. Duff Cooper, ehemaliger engliſcher Kriegsminiſter, der in einer Rede in Lon⸗ don, gehalten am 8. 3. 43, das engliſche Kriegsziel frank und frei ſo umſchrieb: „Was immer das Ergebnis des Krieges ſein mag, laßt uns dafür ſorgen, daß es dann keine deutſche Nation mehr gibt.“ Und ein paar Wochen ſpäter, am 26. 3. 43, ſekundierte ihm ein nicht minder prominentes Mit⸗ glied der regierenden Schicht Englands, Sir Robert Vanſittard, politiſcher Chef⸗ berater der engliſchen Regierung und Herr und Meiſter der engliſchen Außenpolitik ſeit den Tagen Macdonalös:„Ich vertrete folgende Kriegsziele, und meine Kur iſt radikal: erſtens vollſtändige Niederſchlagung * 8 9 3 8 1 ——— 135 3 3 beide, iere. 480 Oſſtziere der Armee, Flot 90 Alle liebten Belinde 4 r VON WILMEUM SsCAHEIOER 8 An der Faſſade mit den neun hohen Fen⸗ fardenfenſtern im Dach, die wie neugierige 45 Hach eines Ateliers. — Deutſchlands, zweitens vollſtändige Zer⸗ tvümmerung der deutſchen Kriegsmaſchine, drittens vollkommene Abrüſtung Deutſch⸗ lands, materiell und geiſtig. Schließlich trete ich für eine unbefriſtete Beſetzung Deutſchlands und für eine Zwangserzie⸗ hung des deutſchen Volkes ein.“ Wo iſt hier noch etwas zu leſen von jener Unterſchei⸗ dung, mit der man jetzt wieder dem deut⸗ ſchen Volke aufwarten möchte: jener Unter⸗ ſcheidung zwiſchen dem armen verführten deutſchen Bolke und ſeinen böſen Ver⸗ führern, gegen die allein der gerechte Zorn ſich richte? Was man im anderen Lager fürchtet, iſt ja nicht das Phaenomen eines Mannes oder einer Bewegung, ſondern iſt das Phaenomen Deutſchlands. Iſt das Phaenomen dieſer ungeheuren und unheim⸗ lichen inneren Kraft Deutſchlands. Iſt das dem materialiſtiſchen Denken unſerer Geg⸗ ner nie enträtſelbare Geheimnis, wie die⸗ ſes Deutſchland, das 1918 auf die unterſte Stufe der europäiſchen Völkergemeinſchaft heruntergeſunken war, dem man ſeine Armee, ſeine Waffen, ſeine Schiffe, ſeine Kolonien und ſchließlich auch das Brot für ſeine Kinder genommen hatte, das man umgeben hatte mit einem Wall argwöhni⸗ ſcher und bösartiger Aufſeher, wie dieſes gefeſſelte, entrechtete und entwürdigte Deutſchland bereits zwanzig Jahre ſpäter wieder der ganzen Welt Trotz bieten kann. Dieſes Phaenomen hat mit dem National⸗ ſozialismus und dem Führer nur inſoweit Verbindung, als unſeren Gegnern Führer und Nationalſozialismus eben als Symp⸗ tom dieſes Phaenomens erſcheinen. Denn Führer und Nationalſozialismus, ſind ja aus dem deutſchen Volke hervorge⸗ gangen, Blut von ſeinem Blute und Geiſse von ſeinem Geiſte, und das deutſche Volk hat ſo und ſo oft, nicht zuletzt in der Art, in der es in den vier Jahren des Krieges zu ſeiner Führung ſtand, ſich mit ihnen identi⸗ fiziert. Gegen das deutſche Volk an ſich richten ſich alſo der Haß, die Wut und der Wille zur Vernichtung. Seine Kraft iſt es, die den Gegnern unheimlich erſcheint und die ſie endgültig brechen wollen. Und alle ande⸗ ren Verſicherungen ſind nur Mittel zu die⸗ ſem einen Zweck, wollen uns fortlocken von der inneren Sicherheit und von unſerer BVerantwortung gegenüber unſerem Schick⸗ ſal, wollen die geheimen Wurzeln dieſer Kraft: das Vertrauen und den Glauben zu uns ſelbſt, zerſtören. Wir haben das heute gut begriffen, beſ⸗ ſer als in jenem anderen Schickſalsjahr der deutſchen Nation, 1918. Der Gegner führt vergebens Scheingefechte auf: er lockt uns nicht aus unſerer Front. Er muß ſchon mit dieſer Front als Ganzem rechnen. So leid ihm das tut, ſo wohler iſt uns dabei! Denn wir wiſſen: halten wir dieſe Front, dann ſind wir in Wahrheit nicht nur unbeſieglich, ſondern in Wahrheit erſt recht des eigenen 9. Dr. A. W. Sieges würdig! Warum trat Sumner Welles zurück? begbtbericht uaſeres Korretvendenten — Stockholm, 26. Auguſt. „Der„Newyork Star“ ſtellt den Rücktritt des Unterſtaatsſekretärs Sumner Welles als das Ergebnis unüberwindlicher Schwierigkeiten hin, die ſich zwiſchen ihm und Cordell Hull gehäuft hätten. Ins⸗ heſondere hätten beide Männer erhebliche Differenzen in ihrer Perſpektive der Nach⸗ kriegszeit gehabt. Hull vertrete die Theſe, daß der Wiederaufbau der Welt am beſten durch die Expanſion des Handels erreicht werden könne, während Welles vor allen in ſeinen politiſchen Plänen ſehr viel weitergehe. Der Rücktritt ſei nunmehr auf ein direktes Eingreifen Rooſevelts hin er⸗ ſolgt. De Gaulle⸗Giraud⸗Ausſchußz emußt ug Hflr e und Luft⸗ wurden vom de waffe, darunter 40 Generale, SGaülle⸗Hirgud⸗Ausſchuß entlaſſen. Als Grund wird die Exxeichung der Altersgrenze genannt. ⸗rialmaſſen ſtellten die Oie große Sefilccnf Iurn Orei .„ 25. Altguſt. PK. Wenn wir oſtwärts ſehen, dann liegt Land vor uns mit Hügeln und Schluchten, niedergebrannten, ausgeſtorbenen Dörfern und mit Gräbern; vielen ſtummen Gräbern, in die wir unſere gefallenen Kameraden ge⸗ bettet haben. Im Oſten liegt auch Orel, der Trümmerhaufen aus Stein und Eiſen, in dem nichts mehr ſtehen blieb, was den Bolſchewiſten nützlich ſein könnte. Nach ſechs Wochen härteſter und bitterſter Kämpfe, von denen Worte nur unvollkom⸗ men berichten können, ſtehen wir weſtlich vor Orel, und haben die Gräber vieler Ka⸗ meraden dem Feind gelaſſen. In manchem mag nun der Zweifel ſein, die große Frage, ob alles ſo kommen mußte und warum, wir wollen darum, was war, noch einmal überſehen, denn vom Graben, vom Schützenloch und auch von der fernen Heimat ſieht manches ganz anders aus, als es wirklich war. Wir wollen nichts verſchö⸗ nern, wir wollen nur noch einmal betrach⸗ ten, was wir ſechs Wochen lang erlebten: die Wirklichkeit. Der Orelbogen: Nach Abſchluß der Winterkämpfe 1942 bis 1943 ragte der die ganze Zeit hindurch erfolgreich verteidigte Frontbogen von Orel nach Oſten. Schon im Mai 1943 wurde nun eindeutig erkenntlich, daß es für die Bol⸗ ſchewiſten das nächſtliegende Ziel war, den Frontbogen von Orel dͤurch umfaſſende An⸗ griffe von Süden und Norden wegzuneh⸗ men, unſere Truppen einzuſchließen und damit ein zweites, größeres Stalingrad zu ſchaffen. Ungeheure Menſchen⸗ und Mate⸗ Bolſchewiſten zur Durchführung dieſer Abſicht bereit. So ſtanden um den Frontbogen von Orel vor dem 5. Juli 1943 faſt 90 Diviſio⸗ nen, 40 Panzerbrigaden und 28 Panzer⸗ regimenter, 10 Artillerieöiviſionen, 17 Sal⸗ vengeſchützregimenter. Eine derartige Materialmaſſierung auf verhältnismäßig kleinen Raum war im Oſten bisher noch nie dageweſen. Die Abſicht der Bolſchewiſten, hier ein zweites Stalingrad zu ſchaffen, war von unſerer Führung klar erkannt worden. Ebenſo klar war es, daß dieſe Rieſenkräfte ſich nicht planmäßig entfalten durften. Das Geſetz des Handelns mußte in unſerer Hand bleiben. Darum griffen wir am 3. Juli 1943 an. Die Kräfte der Bolſchewiſten mußten ange⸗ ſchlagen, ihre Führung zerſplittert, der Zeit⸗ punkt des Kampfbeginns von uns beſtimmt werden. Unſer Angriff, der hart und opferreich war, erfüllte ſeinen Zweck. Aus dem erſten Schwung entwickelte ſich ein verbiſſenes jeden Meter Boden, entwickelte ſich die zweite Phaſſe des Kampfes: Die Abuntzungsſchlacht: Tag um Tag verbrauchte ſich das rieſen⸗ Hafte Material der Bolſchewiſten, wurde in Angriff und Gegenangriff zerſchlagen. Di⸗ viſionen wurden vollkommen zertrümmert, Panzerregimenter und Panzerbrigaden bis auf wenige Panzer vernichtet. Nirgendwo kam es zum entſcheidenden Durchbruch, der den Plan der Bolſchewiſten, die Einſchlie⸗ ßung, hätte verwirklichen können. Wohl er⸗ zielten die Bolſchewiſten Einbrüche in un⸗ ſere Stellungen, wohl gelang es ihnen bei ihrem Angriff von Norden her beinahe, wichtige Straßen zu erreichen, doch warf ſie auch dort unſer Gegenangriff zurück. Der Frontbogen von Orel erzitterte Tag um Tag unter den wütenden Angriffen, unter dem raſenden Trommelfeuer der bolſche⸗ wiſkiſchen Artillerie, unter den faſt pauſen⸗ loſen Angriffen der Bomber und Schlacht⸗ flugzeuge. Doch er hielt ſtand! Das bis zum 14. Auguſt vorliegende Geſamtergebnis beſagt, daß im Raum von Orel in helden⸗ haftem Kampf den Bolſchewiſten folgende Verluſte zugefügt wurden: 13 774 Gefangene eingebracht, 4711 Pan⸗ zer vernichtet und kampfunfähig geſchoſſen, 629 Geſchütze erbeutet und vernichtet. Die blutigen Verluſte der Bolſchewiſten — jeder von uns hat ſie mit eigenen Autgen geſehen— ſind ungeheuer. Hunderttauſende ſind Opfer dieſer Schlacht geworden, ſind Perſönlich die vor unſeren Gräben zuſammengeſchoſſen worden und verblutet. Die Abſetzbewegung: Als die Abnutzungsſchlacht auf ihrem Höhepunkt angelangt war, begann die plan⸗ mäßige Abſetzbewegung. Die vollkommen zertrümmerte, zerſprengte und niederge⸗ brannte Stadt Orel, in der nichts mehr ſtehen blieb, was ſie zu einer Stadt machte, wurde geräumt. Langſam. Schritt für Schritt, zogen ſich unſere Diviſionen zurück, bis ſie in dieſen Tagen in den inzwiſchen ausgebauten neuen Stellung ſtehen. „Die Opfer, die⸗wir in dieſer Schlacht ge⸗ bracht haben, waren hart und ſchwer, wir wollen ſie nicht verkleinern, dank unſerer überlegenen Führung aber im Verhältnis zu den Opfer, mit denen die Bolſchewiſten ihren„Erfolg“ bezahlen mußten, gering. Bon Nriegsbericter Walter Bramdechter Das Geſetz dieſes Krieges iſt unerbitt⸗ lich, und jeder Schlag, den wir tragen müſ⸗ ſen, muß uns härter machen. Es iſt be⸗ freiend, ſelbſt zuſchlagen zu können, und und es iſt ſchwer, Schläge ertragen zu müſ⸗ ſen. Doch niemals darf das Vertrauen auf die eigene Stärke verloren gehen. Nicht große Siege können wir jetzt erkämpfen, dem Willen, unſer Volk von der Erde zu vernichten, müſſen wir trotzen. Es geht ums nackte Leben— dieſe Sommer⸗ ſchlacht hat es uns wiederum bewieſen. Das Geſetz heißt Du oder Ich. Das gilt für den Einzelnen wie für unſer Volk. Und da wir leben wollen, da wir unſere Frauen und Mütter leben ſehen, wollen, müſſen wir kämpfen— auch wenn nach tauſend Entbeh⸗ rungen der Kampf unſer Leben verlangt. Das iſt das Geſetz des Krieges. Amerikas Lieferungen an die Souieis Roosevelt rühmt Sich, allein stalins Krieg gegen Europa zu finanzieren Drahlbericht unſeres Kortelvondenten — Liſſabon, 26. Aug. Präſident Rooſevelt macht in ſeinem üblichen Vierteljahresbericht über die Ent⸗ wicklung des Pacht⸗ und Leihſyſtems, der diesmal beſonders wortreich und ruhmredig iſt, klar, daß die Sowjetunion allein durch ihn und ſeine Unterſtützung in die Lage verſetzt wurde, den Krieg ſortzuführen, das heißt, er übernimmt vor aller Welt 5 Verankwortung für die ſchwerſte Bedrohung des europäiſchen Kon⸗ tinents ſeit Beginn der abendländiſchen Geſchichte. Rooſevelt erklärt, ſeit Beginn des Pacht⸗ und Leihſyſtems bis zum 30. Juni 1943 habe die Sowjetunion Pacht⸗ und Leihlieferun⸗ gen im Werte von 2,5 Milliarden Dollar erhalten. Der Umfang dieſer Hilfeleiſtung ſteige noch immer an und AUbschlus werde im Auguſt einen neuen Höhepunkt erreichen. 57 v. H. aller nach der Sowjet⸗ union gelieferten Waren beſtanden aus Flugzeugen, Tanks und Geſchützen, der Reſt aus Lebensmitteln, Medikamenten, Werk⸗ zeugmaſchinen uſw. Den Hauptanteil än den Pacht⸗ und Leihlieferungen erhielt nach wie vor Groß⸗ britannien(4,5 Milliarden Dollar). Für en Kriegsſchauplatz in Nordafrika, im Mit⸗ telmeer und im Nahen Oſten wurden 1,5 Milliarden Dollar zur Verfügung geſtellt, die Lieferungen nach China, Indien und Auſtralien betrugen 1,1 Milliarden Dollar, nach allen übrigen Gebieten 0,5 Milliarden Dollar. Rooſevelt hofft, wie er in ſeinem Bericht erklärt, das gute Geſchäft der Pacht⸗ und Leihlieferungen, das den Vereinigten Staaten bereits ſo manchen wertvollen Stützpunkt eingetragen hat, auch nach Kriegsende noch einige Zeit fortſetzen zu können. 0 Roosevelt setzt seine Hoffnung auf den Propaganda krieg db. Stockholm, 25. Auguſt. Ueber die Beſprechungen, die in der ka⸗ nadiſchen Stadt Quebec vom nordamerika⸗ niſchen Präſidenten Rooſevelt und dem bri⸗ tiſchen Miniſterpräſidenten Churchill in den letzten Tagen geführt wurden, iſt eine recht inhaltloſe abſchließende Erklärung ausge⸗ geben worden. Mitteilungen über militäriſche Pro⸗ bleme werden in dieſer Veröſſentlichung über allgemeine Phraſen hinaus nicht ge⸗ geben, nur hinſichtlich des Krieges im Pazifik wird erklärt, daß ſich„die militäri⸗ ſchen Beſprechungen in großem Umfang auf den Krieg in Oſtaſien und die Leiſtung einer wirkſamen Hilfe für China bezogen“ hätten. In dieſem Zuſammenhang wirod mitgeteilt, daß der tſchungking⸗chineſiſche Außenminiſter Sung an der Beſprechung teilnahm. Politiſch iſt das einzige Greif⸗ bare an der Erklärung die Mitteilung, daß die Konferenz in Quebece neue Konfe⸗ renzen beſchloſſen hat, die„wahrſchein⸗ lich in kürzeren Abſtänden als bisher er⸗ forderlich“ ſeien. Unabhängig von dieſem amtlichen Kom⸗ muniqué gab der amerikaniſche Präſident Rooſevelt Preſſevertretern gegenüber die bemerkenswerte Erklärung ab, daß„die bewaffneten Streitkräfteallein den Krieg nicht gewinnen könn⸗ ten“, womit er die Rolle kennzeichnet, die dem„Propagandakrieg“ zukommt, der im Zuſammenhang mit den Beſprechungen von Quebec von unſeren Feinden angekündigt worden iſt. Rooſevelt ſtattete am Mittwoch Ot⸗ tawa, der Hauptſtaot des britiſchen Domi⸗ nions Kanada, einen Beſuch ab. Er wurde vom Oberbürgermeiſter mi einer Anſprgche bewillkommnet, in der dieſer ſagte:„Wir ſind feſt davon überzeugt, daß in einem wei⸗ teren engen Zuſammenſchluß zwiſchen dem britiſchen Commonwealth und den USn die ſicherſte Garantie für die Förderung der Wohlfahrt der Menſchheit liegt.“ Der Anfang mit dieſem engen Zuſam⸗ menſchluß dürfte wohl bei Kanada gemacht werden, das ja ſchon lange die Begehrlichkeit der Yankees reizt! Enttäuschung in Tschungking diub. Schanghai, 26. Auguſt. Die in dem inhaltsloſen Quebecer Kom⸗ muniqué angekündigte„Leiſtung einer wirk⸗ ſamen Hilfe für China“ hat in Tſchungking keineswegs Hoffnungen auf eine baldige Hilfsaktion von ſeiten der USA und Eng⸗ lands ausgelöſt. Am Mittwoch gab der Sprecher der Tſchungking⸗Regierung zu, daß er die Quebec⸗Erklärung mur mit Reſerve betrachten kön ner“. Ihm ſei klar, daß der Kampf gegen Deutſchland weiterhin Kräfte binde, ohne die ein Angriff im Pazifik undenkbar ſei. Nur die geſamten anglo⸗ amerikaniſchen Streitkräfte nämlich könnten etwas gegen Japan ausrichten. Aerger über die ungenierte Art, mit der amerikaniſche Großkonzerne die„wirtſchaft⸗ liche Erſchließung“, das heißt auf deutſch geſagt, die Ausbeutung Chinas diskutieren. Die Tſchungkingblätter erklären. China ſei kein finanzielles Ausbeutungsobjekt für Wallſtreet und die Londoner City. Jede künftige chineſiſche Regierung werde es als ihre Pflicht betrachten, dem Ausland keine lebenswichtigen Betriebe uſw. auszuliefern oder dem fremoͤen Kapital große Privat⸗ verdienſte zu ermöglichen. Die Wirtſchaft »Chinas werde in Zukunft unter ſtrengſter ſtaatlicher Kontrolle ſtehen und ausländi⸗ ſche Kapitaliſten würden nur im Rahmen ſolchen Kontrolle ihr Geld anlegen önnen. liſcher Miniſter die Mahnung zu Gleichzeitig wächſt in Tſchungking der Die lage Orahtbericht unferes Korreſpondenten — Berlin, 26. Auguſt. Das harte Ringen im Oſt en geht mit unverminderter Heftigkeit weiter. Die Härte der Kämpfe und die allgemeine Eut⸗ wicklung der militäriſchen Lage ſowie die Erkenntnis der außerordentlichen Wider⸗ ſtandskraft des deutſchen Volkes gegen den Bombenmord im Terxorkrieg haben in der britiſchen und amerikaniſchen Preſſe die Unruhe geſteigert. Der Grad der Nervoſi⸗ tät in London wird in„Stockholms Dag⸗ bladet“ mit den Worten gekennzeichnet, daß, nachdem nichts von ausſchlaggebender Be⸗ deutung für den Fortgang und den Erfolg des Krieges erzielt worden ſei, man immer mehr in Unterhaltungen höre und auch in Preſſekommentaren mehr oder weniger ver⸗ ſteckt leſe, die Deutſchen ſtänden unerſchüt⸗ tert und die Sowfets kämpften um ein Ziel, das immer ſchwerer zu erreichen ſei, auch nach Charkows— Aufſehen hat auch der Artikel bes „Evening Standard“ gefunden, der davon feien für die Géwinnung Siziliens eien öie Opfer und die Koſten viel zu hoch; 106 1 c0 4 müßten das bri⸗ tiſche Herz erſchüttern. 8 Die Enttäuſchung auch der UsA⸗Preſſe, daß nach den ſchweren Opfern des Sizilien⸗ feldzuges die plötzlich vor geräumten Stellungen ſtanden, kommt in immer weiteren USA⸗Zeitungen um Ausöruck.„Waſhington Times“ meint, Sizilien⸗Feldzug hätte ſo nicht enden dürfen; viel ſei geopfert und der Erfolg müſſe ſich erſt noch zeigen. Der„Newyork Herald“ ſchreibt, anan habe immer, noch zu wenig Einblick in das Geſüge des Gegners, ſonſt hätte man zuerſt eine andere Front geſucht und die Sowjets wirklich entlaſtet. Viele in USA fragen, wer für Sizilien und dieſen Ausgang verantwortlich ſei, Rooſe⸗ velt oder General Eiſenhower. So wirkt ſich auch in den USA zuſehends der Aerger darüber aus, daß unſere Trup⸗ pen nicht geſchlagen werden konnten, weder in Sizilien, noch an der Oſtfront. „Stockholms Aftonbladet“ meldet aus London: Auf der Gewerkſchaftsta⸗ gung in Lincoln ſagte Miniſter Bevin, es bleibe Aufgabe der Gewerkſchaften, das Verſtändnis für den ſowjetiſchen Verbün⸗ deten mehr zu vertiefen. Wenn man ſich auch nicht über jede Frage einig ſei, ſo gebe es keinen Unterſchied in der Erreichung des Kriegszieles für die Sowjetunion und für England. Es iſt intereſſant, daß jetzt auch ein eng⸗ einem beſſeren Verſtändnis für die Sowjetmetho⸗ den an die engliſchen Arbeiter richten muß. Nicht weniger intereſſant iſt, daß er aus⸗ ſpricht, man ſei nicht über jede Frage einig. Schwedische Spione Prahlbericht unſeres Kortelpondenten — Stockholm, 26. Auguſt. Das erſt kürzlich in Stockholm wegen Spionage verhaſtete Ehepaar Ture Georg Eriesſon und Signe Elida Ericſon hatte ſich geſtern vor Gericht zu verantworten. Das Ehepaar hatte in ſeiner Wohnung eine geheime Empfangs⸗ und Sendeſtation er⸗ richtet und über ſie mit einer„ausländi⸗ ſchen Macht“ eine ſtändige unterhalten. Für die Uebermittlung von Nachrichten hatte das Ehepaar Geld emp⸗ fangen. Frau Ericsſon wurde au drei Jah⸗ ren Zuchthaus und ihr Ebemann wegen Beihilfe zu zwei Jahren verurteilt. Ein bereits beſchlagnahmter Betrag von 1300 Kronen wurde zugunſten des Staateg ein⸗ gezogen. Außerdem wurde Frau Ericsſon dazu verurteilt, den Reſt des von ihr für ihre Spionagetätigkeit vereinnahmten Be⸗ trages in Höhe von weiteren 3500 Kronen zu zahlen. Auch in der amtlichen Verlautbarung über das Urteil wurde nicht geſagt, für wen das Ehepaar Spionage betrieben hat; da es aber früher bei dem kommuniſtiſchen Blatt„Ny Dag“ tätig geweſen war, ſo iſt der Auftraggeber nicht allzuſchwer zu er⸗ raten. Michael Holzmann aus Argenkinien ausgewieſen. Der von der interngtionalen Polizei geſuchte Hoch⸗ ſtapler Michael Holzmann wurde aus Argentinien ausgewieſen. 1 ſtern im erſten Stock, dem Balkon anit dem ſchmiedeeiſernen Gitter über dem wuchtigen Mittelportal und den drei winzigen Man⸗ Kinder auf die Gaſſe herabſchauten, war niemals etwas geändert worden. Oeffnete man die kleine Tür in der Mitte des großen hölzernen Tores, ſo be⸗ trat man die breite Einfahrt, von der aus eine hübſche Empiretreppe nach oben führte. Der gepflaſterte Hof wurde von zwei Sei⸗ tenflügeln flankiert. Im Stockwerk des krechten Seitentraktes lagen die Räume des einundzwanzigjährigen Toni Lanz, der ein Theaterſeminar beſuchte und Schauſpieler werden wollte, und darunter die ehemali⸗ gen Stallungen, die jetzt teils als Garage, teils als Geräteſchuppen Verwendung fan⸗ den. Im Stockwerk des linken Seitenflü⸗ gels war die koſtbare Bibliothek unterge⸗ bracht, das Familienerbe. Es handelte ſich um einen einzigen, ſaalartigen Raum. Un⸗ ter ihm befand ſich die ehemalige Gärtner⸗ wohnung. Sie ſtand jetzt leer; der Gärtner war ſchon vor längerer Zeit verſtorben, und eeinen neuen hatte man nicht eingeſtellt. Wandte man den Blick vom Hof aus noch einmal zum Haus zurück, ſo ſah man im erſten Stock des Mitteltraktes das Glas⸗ . Hier und in einigen Vorderräumen hauſte der neunundzwanzig⸗ jährige Maler Rainer Lanz, des Geheim⸗ rats zweitälteſter Sohn. Anſchließend an den Hof dehnte ſich weit nach hinten mit herrlichem altem Baumbe⸗ ſtand der ſeit Jahren verwilderte Park; nur noch für die Erhaltung der breiten Mittel⸗ allee wurde Sorge getragen. Einige ver⸗ wahrloſte Barockſtatuen, Götter und nen der Antike, bargen ſich unter wuchern⸗ eine ſchmale Pforte, zu der dem Gebüſch, und dort, wo der Park rück⸗ wärts von einer zerbröckelnden Mauer ab⸗ geſchloſſen wurde, befand ſich ein kreisrun⸗ der Pavillon, ein kleines Luſthaus von 1750, ſo gebaut, wie man ſich damals einen chineſiſchen Tempel vorſtellte: ein verſpiel⸗ tes Rokokogebilde. 4 Zu Lebzeiten dͤes Geheimrats faſt völlig verfallen, hatte der Pavillon lange dem Gärtner als Schuppen gedient. Nun war er wieder zu Ehren gelangt. Im März die⸗ ſes Jahres hatte der älteſte der drei Brü⸗ der Lanz, der vierunddreißigjährige Michgel, den kleinen Bau herrichten laſſen. Die Außenwände leuchteten jetzt in hellem Blaugrün, und in den Niſchen zwiſchen den Fenſtern ſtanden die alten, ſo köſtlich ge⸗ arbeiteten kleinen Holzfiguren, die chineſi⸗ ſche Würdenträger darſtellten, in blinken⸗ dem Goldüberzug. Auch das verwitterte ſteile, ſchöngeſchwungene Ziegeldach war gründlich ausgebeſſert worden. Das Innere des Pavillons beſtand nur aus einem ein⸗ zigen Raum. Michael hatte ſich hier vor⸗ läufig einquartiert— nur für die Sommer⸗ monate, wie er behauptete. Anſcheinend lag ihm daran, eine engere Berührung mit ſeinen bejden Brüdern zu vermeiden. Hatte er doch nach ſeiner Rückkehr aus dem Aus⸗ land zunächſt in einem Hotel gewohnt, ob⸗ wohl ihm in ſeinem Vaterhaus wahrlich ge⸗ nügend Raum zur Verfügung geſtanden hätte. Er war ein menſchenſcheuer Sonder⸗ lina geworden. 10 X In ber hinteren Parkmauer, die gleich⸗ falls noch aus alten Zeiten ſtammte, gab es Rainer Lanz, der Maler, den Schlüſſel beſaß. Er benutzte ſie oft, dieſe kleine Tür, um in den an⸗ ſtoßenden Garten zu gelangen, der zu einem Hauſe gehörte, das an der Emerenzgaſſe lag: Beſitztum einer verwitweten Hofrätin Kaub, die Rainer ſeit ſeiner Kinoͤheit kannte. Aber nicht ihr galten ſeine Beſuche, ſondern einer jungen Dame, die hier ein gewerbliches Unternehmen betrieb— eine „Schmuckfedern⸗ und Kunſtblumen⸗Erzeu⸗ gung“, wie das Firmenſchild verriet— und die auch da wohnte: Nina Nikowitz. Die Hofrätin ſelber hauſte in den Manſarden⸗ zimmern. Man bekam ſie ſelten zu Geſicht. Hin und wieder ſaß ſie ünten im Garten, im Schatten einer alten Platane. Wenn Rainer dann vorüberkam, verneigte er ſich ſtets ehrerbietig vor ihr, aber ſie erwiderte ſeinen Gruß nicht— ſah ihn nur an, ſtar⸗ ren Blicks, als kenne ſie ihn nicht. Dabei war ſie nicht etwa eine altersſchwäche Grei⸗ ſin, ſondern erſt Anfang der Fünfzig, aber ſchon ſchneeweiß. Man hielt ſie für geiſtes⸗ geſtört. Rainer wußte jedoch, daß dies nicht zutraf. Eine alte treue Köchin, die ihr den Haushalt führte, erſchien mnanchmal bei Nina, um ein Viertelſtündchen mit ihr zu verplaudern, und die wußte mancherlei zu berichten Das Schickſal des Geheimrats Stephan Lanz, verdienſtvollen ehemaligen Sektions⸗ leiters in einem Miniſterium, der eber um ſeiner ſchöngeiſtigen Neigungen willen ſeit längerem im Ruheſtand lebte, hatte ſeiner⸗ zeit beträchtliches Aufſehen erregt. Im Wien der Nachkriegszeit eine ſehr geſchätzte Perſönlichkeit, ſtändiger Beſucher der Konzertſäle, Förderer funger Künſtler, bedeutender Bibliophile und Bilderſamm⸗ ler, hatte er ſich vor ungefähr zwei Jahren plötzlich von der Welt zurückgezogen. Der Grund war allgemein bekannt: Durch den Zuſammenbruch eines Induſtriewerks, an dem er maßgebend beteiligt geweſen war, hatte er ſein ererbtes, Vermögen verloren. Man wußte aber auch, daß er trotzdem kein armer Mann war. Außer dem Familiengrundſtück in Hietzing beſaß er noch ſeine koſtbare Bibiothek, von der Kenner Wunderdinge zu berichten wuß⸗ ten, ferner eine Sammlung alter und neuer Gemälde. Der älteſte Sohn war in der kaufmän⸗ niſchen Leitung jenes Induſtriewerks tätig geweſen, deſſen Aktienmehrheit der Vater beſaß, und nun hieß es überall, Michael ſehr bedeutendes Lanz trage die eigentliche Schuld an der Kataſtrophe; der Untergang ſei durch ſeine leichtfertige, ſpekulationsſüchtige Geſchäfts⸗ gebarung hervorgerufen worden. Es mußte wohl etwas Wahres an dieſen Ge⸗ rüchten ſein, denn bald hörte man, der Ge⸗ nun auch nicht mehr feſtſtellen, ob eine Reiſe den Geheimrat ſchon früher einmal nach Budapeſt geführt hatte. Jedenfalls wa⸗ ren in der letzten Zeit mehrere Reiſen von ihm unternommen worden, deren Zweck und Ziel er ſeinen Söhnen, dem Maler heimrat habe alle Anſprüche geſchädigter, und dem angehenden Schauſpieler, nicht an⸗ Gläubiger, obwohl er geſetzlich keinesfalls vertraut hatte. Anſcheinend hatte der der den Paß nur deshalb entwendet, um dazu verpflichtet geweſen wäre, voll befrie⸗ digt. Die Mittel dazu habe er ſich durch frei⸗ händigen Verkauf ſeiner Gemäldeſamm⸗ lung und eines Teils ſeiner Bibliothek verſchafft. Im übrigen habe er ſeinen Sohn nach Südamerika geſchickt, damit dieſer ſich dort eine neue Exiſtenz aufbaue. Seitdem vernahm man nur wenig vom Geheimrat Lanz. In der Stadt ſah man ihn faſt nie; angeblich hatte er alle Geſellig⸗ keit aufgegeben. Und man erfuhr auch nichts mehr über ſeinen älteſten Sohn. Eines Tages jedoch, im Herbſt letzten Jahres, hatten die Zeitungen eine Senſa⸗ tionsnachricht gebracht: Geheimrat Stephan Lanz war in Budapeſt erſchoſſen aufgefun⸗ den worden, in ſeinem Es lag unzweifelhaft Mord vor. Ueberall, wo man ihn kannte, nahm man Anteil an dem harten Geſchick des Man⸗ nes, der noch nicht einmal ſein ſechzigſtes Lebensjahr erreicht hatte. Es gelang auch nicht, den Mörder zu ermitteln, und eben ſowenig wurde der Anlaß zu der Tat ge⸗ klärt, obwohl die Behörden alles aufboten, um die Hintergründe aufzuhellen. Ein rätſelhafter und ſchwieriger Falll Der Mör⸗ der hatte keinerlei Spuren hinterlaſſen, war auch vorher im Hotel nicht geſehen worden, und das Verbrechen ſelber hatte man erſt nach Stunden entdeckt. Ein Raubmord ſchien zunächſt ausge⸗ ſchloſſen; man fand bei dem Toten ſeine goldene Uhr, ſeinen Siegelring ſowie einen Betrag von achthundert Pengö. Es fehlte lediglich der Paß... Und um dieſen ver⸗ ſchwundenen Paß drehte ſich nun alles War er geſtohlen worden? Hatte der Mörder ihn an ſich genommen? Jedenfalls ließ ſich Hotelzimmer ör⸗ dieſe Reiſen des Geheimrats vor der Po⸗ lizei in Dunkel zu hüllen. Inzwiſchen war bei der Budapeſter Po⸗ lizei ein anonymer Brief aus Wien einge⸗ laufen, deſſen Schreiber behauptete, dem Mord liege eine Liebesaffäre zugrunde. Aber eine nach dieſer Richtung hin geführte Unterſuchung verlief ergebnislos.“ hatte der temperamentvolle, frühzeitig ver⸗ witwete Stephan Lanz einige Leidenſchaf⸗ ten des Herzens gekannt— zeitweiſe war ſogar von einer Wiederverhetratung mit einer damals einundzwanzigjährigen jun⸗ gen Dame, der ſchönen Belinde Kaub, Toch⸗ ter der ihm benachbarten und mit ihm be⸗ freundeten Hofrätin Kaub, die Rede gewe⸗ ſen—, doch in den letzten Jahren ſchien er nur ſeinen künſtleriſchen und bibliophilen Neigungen gelebt zu haben. dacht feſt, daß doch vielleicht eine Frau Ur⸗ ache des Mordes geweſen ſei. In der Brief⸗ taſche des Geheimrats fand man ein klei⸗ nes Photo eine ſchlechtbelichtete, wenig ge⸗ lungene Amateuraufnahme. Auf dieſem Bild gewahrte man eine ſchlanke, elegante, junge Dame, die ihre Hände auf eine nie⸗ örige Steinbrüſtung ſtützte und den Blick auf das Meer richtete, das hinter der Brü⸗ ſtung aufſchimmerte: vom Geſicht ſah man jedoch kaum das Profil. Dieſes Photo war e man wollte ergründen, ob er auf ihn Fräulein Kaub erkenne. Er hatte das S0h hetrachtet, daun aber— Haltung und Ge⸗ ſtalt zwar erinnerten ihn an Belinde, doch ſah man ja nichts vom Geſicht— die Frage verneinen müſſen. K ſolgt) amerikaniſchen Truppen Verbindung⸗ Trotzdem hielt die Polizei an dem Ver⸗ Bildchen lauge Sdteelte *. Mannheim, 26. Auguſt. Verdunkelungszeit: Beginn 21.25, Ende.00 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriften genaul Gie beiße nit⸗ „Solange es Mannheimer Angler gibt, gibt es auch Buben, die ſich an den Anglern gerne reiben. Die Gegenſätze ſtoßen ſich ſo hart im feuchten Element. Der Fiſcher will Ruhe, die Buben wollen Gaudi. Wo gaudi⸗ luſtige Buben ſind, machen ſich die Fiſche rar, und wegen der Fiſche iſt doch der Ang⸗ ler da. Bei Meinungsverſchiedenheiten ſind die Buben entſchieden im Vorteil. Sie ſpringen ins Waſſer und wenn ſie weit ge⸗ nug weg ſind von der Gefahrzone, dann laſ⸗ ſen ſie den alten Ruf erklingen, der ſchon unſeren Ahnen bekannt war: Sie beiße nit! An ſich drückt der Ruf ja nur eine einfache Feſtſtellung aus, aber aus dem Mund der Mannheimer Buben wird er zum blanken Hohn. Die Angler ärgern ſich immer wie⸗ der darüber. Epiſtel mit erhobenem Zeigefinger: Ihr 8 Buben, übertreibt es nicht mit dem Geplänkel. Die Angler ſind ſchließlich⸗ erwachſene Leute, die zumeiſt ſchwer arbei⸗ ſten müſſen und nach Feierabend am Waſſer etwas Erholung finden wollen. Bleibt in Gottesnamen aus dem Angelbereich. Kommt Ihr von der Landſeite her, um dem Angler etwas über die Schulter zu gucken, dann hat er ſicher nichts dagegen. Aber ſeid ruhig da⸗ bei und trampelt nicht auf ſeinem Garn herum. Eine Gemeinheit iſt es, Steine nach der Angel zu werfen. Eine große Gemein⸗ heit, ſchwere Quader von der Friedrichs⸗ brücke herunterzuwälzen, nur damit dem Angler unter der Brücke der Braten ver⸗ ſalzen iſt. Bitte ſehr, ihr Buben, das habe ich ſelber geſehen. Der Zeigefinger der Belehrung kommt wieder herunter, auf daß die Fidelitas be⸗ ginne. Am Neckar war es, ziemlich in der Stadt. Viele Angler ſaßen da und noch mehr Buben tummelten ſich im Waſſer. Die Angler, ſonſt von fiſchblütiger Ruhe, wur⸗ den nervös. Einer wurde ſogax grob und jagte die Bande mit heftigen Worten zum Teufel. Kaum waren ſie hörte man ſchon das vertraute: Sie beiße nit. Erſt riefen es einige, dann mehr und ſchließlich die ganze Gegend. Wie ein Lauf⸗ feuer ging das, hüben, drüben, oben, unten und ſchön im Sprechchor: Sie beiße nit, ſie beiße nit“ un wann ſe beiße, kriegſchö ſe nit. „Ich hab ſelber gelacht. Die Angler übrigens auch.—tt. Fliegergeschädigte haben Vorrang Dieſe Bevorzugung erſtreckt ſich nun⸗ mehr auch auf die Abbeförderungber geborgenen Möbel nach auswärts. Es hat ſich die Notwendigkeit herausgeſtellt, die in Betracht kommenden Schwerflie⸗ gergeſchädigten liſtenmäßig zu erfaſſen, damit ſie in erſter Linie berück⸗ ſichtigt werden können. Die Obdach⸗ loſenſtelle in D1, 5/6(früherer Pfälzer Hof) nimmt alle diesbezüglichen Meldungen entgegen. Nur wer den Geſchädigten⸗ ausweis vorlegt, wird in die—— ein⸗ getragen. Die Mitteilung des Termins des Abtransportes erfolgt ebenſalls durch die Obdachloſenſtelle. In zweiter Linie werden die Volksgenoſſen berückſichtigt, die Haus⸗ rat, durch den ſie Räumwe für Obdach⸗ loſefreimachen, nach auswärts bringen wollen. Am längſten aber müſſen die Ein⸗ wohner warten, die zu dieſen beiden Kate⸗ gorien nicht gehören, alſo weder ſchwer⸗ fliegergeſchädigt ſind, noch obdachloſe Flie⸗ ergeſchädigte aufnehmen wollen, da für die Berückſichtigung aller wünſche die hierzu erforderlichen Traus⸗ portmittel nicht zur Verfügung ſtehen. Weit ſiebſt Du ſchon des Fahrzeugs Licht, der Fahrzeuaführer ſieht Dich nich in Sicherheit, Abbeſörderungs⸗ Iir richen zusammen! Meiderseitige NiichrsicfHnα erteichtert dus Tusammmenleben/ Die Aufnaſime von Memdiariierten ist eime vaterländische Gicſut NSkK. Zu geruhſamen und friedlichen Zeitläuften, als unſere Großmütter, blut⸗ junge Dinger noch, an ihrer Ausſteuer näh⸗ ten, ſtickte man mit Vorliebe auf die Wand⸗ ſchoner„Eigener Herd iſt Goldͤes Wert“. Dieſes Wort umſchreibt nicht nur die behä⸗ bige Selbſtzufriedenheit kleinbürgerlichen Beſitzes, ſondern umſchließt in der Einfalt ſeiner Sprache geradezu den für uns Deut⸗ ſchen ſo typiſchen Stolz auf die eigene Herd⸗ ſtelle dieſes Privatheiligtums, das unantaſt⸗ bar iſt. Den Sinngehalt dieſes Wortes, ſeinen ſprichwörtlich goldenen Grund, wer hätte ihn in jüngſter Zeit leidvoller, ſchmerz⸗ hafter und bitterer erfahren müſſen, als die⸗ jenigen deutſchen Volksgenoſſen aus den Luftnotgebieten, die der verbrecheriſche Ter⸗ ror des Feindes aus ihren Städten, von ihren verwüſteten Herdſtellen in andere Städte und Lanoſchaften trieb. Die, die geſtern oder vorgeſtern noch im Beſitz ihrer liebevoll gepflegten Hausſtände waren, heute bringt ſie der Zug mit dem Wenigen oder Nichts, was ihnen blieb, in fremd E der Gaſt. Wie behutſam und völlig ge⸗ räuſchlos wir doch die Stiegen hinabſteigen! Und wie laut doch der anderel Sicher, uuſere Nerven ſind auch im vierten Kriegsjahr keine Stahltroſſe, aber müſſen wir unbedingt da Nerven eigen, wo Rückſichtnahme, Takt, Ver⸗ fänduis und Gloßgügigkeit viel beſſer am Platze wäten? Wenn ſich jeder zu Zeiten ein wenig zuſam⸗ mennimmt und ruhig einmal ein Stück von der eigenen Wohlgefälligkeit abſtreicht, paſ⸗ ſieren ſich die Engpäſſe des Zuſammen⸗ lebens beſſer. Es ſoll hier mit keiner Silbe verſucht werden, leichtfertig über die wirkliche klei⸗ nere oder größere Problematik der Unter⸗ bringung von Bombengeſchädigten hinweg⸗ zureden. Geſagt werden ſoll nur, geſagr werden muß immer wieder: Jeder muß alles daranſetzen, dieſe neuen Fragen un⸗ ſeres Alltags zu löſen, und zwar raſch und reibungslos und zur Zufriedenheit beider betroffenen Teile. Damit erleichtern wir die unmittelbaren Folgen des Luftkrieges und nehmen ihm ſofort einen Teil der Wir⸗ kung, die ſich der Gegner davon verſpricht: Nämlich die Kraft der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft zu brechen. Das darf ihm nicht gelingen, weil es unſeres Volkes Tod wäre. Und es wird ihm, wenn wir auch in dieſem Punkte alle zuſammenſtehen, nie gelingen. Die Praxis lehrt bereits überzeugend, daß die Gemeinſchaft in ſouveräner Weiſe auch dieſe Forderung meiſtert und damit die Abſichten des Feindes ſcheitern äst⸗ 5 55 Ein neuer Frauenberuf hat sich bewährt Städte und Dörfer und zu fremden Men⸗ Ueber 400 badische und elsässische Haushaltshelterinnen wurden der usu übergeben ſchen und Familien. Wer ſich der Betroffenen und Geſchä⸗ digten aus den Froutgebieten der Hei⸗ mit anzunehmen hat, und das ſind im weiteren Sinne des Wortes wir alle, alle ohne Ausnahme, ſoll nie vergeſſen, was es heißt: Den eigenen Herd zu verlieren, beſitzlos der Frembe aus⸗ geſetzt zu ſein. Wir wiſſen heute, daß es nicht leicht iſt und leicht ſein kann, in ſeinen engſten und in⸗ tinnſten Lebenskreis, nämlich den der Familie, Fremde einzubeziehen, unter Umſtänden ſogar ein kleineres oder größeres Opfer bedeuten kann, Bomben⸗ geſchädigte aufzunehmen. Was aber wiegt dieſes Opfer— ſo ſollten wir uns immer wieder fragen— gegenüber dem, das die Bevölkerung der luſtbedrohten Gebiete ſaſt täglich nicht nur an Hab und Gut, ſondern auch an Blut und Leben gibt und täglich zu geben bereit iſt? Was iſt es, darangemeſſen, was die Geſchädigten auf ſich genommen und durchgemacht haben 71 0 Weil wir das wiſſen, rücken wir enger zuſammen und nehmen die Unbequemlich⸗ keiten, die ſich aus der erweiterten Fami⸗ liengemeinſchaft zwangsläufig ergeben, in Kauf; ſie gehören ſchließlich zu dem Preis, den wir für den Sieg zahlen, den wir, jeder einzelne von uns, zahlen müſſen. Dieſer Preis darf uns einfach nicht zu teuer er⸗ ſcheinen. Wir wiſſen, daß ſich dieſe Dinge leicht ſchreiben laſſen, daß aber die Realjtät des Alltags ſchwerer wiegt. Wir wiſſen, daß es für Gaſt und Wirt nicht immer ganz einſach iſt und einfach ſein kann, täglich das Leben und täglich die Wohnung und den Herd mit„Frem⸗ den“ zu teilen. Die Temperamente, Gewohnheiten, Lebens⸗ arten und Lebensſormen, die etwa in Bayern zu Hauſe ſind, ſind in manchem viel⸗ leicht verſchieden gegenüber denen der Men⸗ ſchen etwa des ſücweſtfäliſchen Raumes. Anders iſt ja auch ſchon der Küchenzettel. Und ein wenig anders auch die Formen des Umgangs. Aber wenn anan da und dort den Knödel der Kartoffel vorzieht oder da und dort andere Lebensgewohnheiten pflegt und zeigt, deshalb ſind es weder beſſere noch ſchlechtere Bürger des Reiches. Wir ge⸗ hören alle zuſammen, ob wir nun Kümmel in unſer Brot backen oder Korinthen, wie man es beiſpielsweiſe in Weſtfalen zu ſchätzen wußte. Und es fällt niemanden eine Perle aus ſeiner Krone, wenn ſich in dem oder jenem der Wirt nach ſeinem Gaſt oder umgekehrt der Gaſt noch ſeinem Wirt richtet. Wir ſind alle nicht ſo, wie wir eigentlich ſein ſollten. Jeder von uns, Hand aufs Herz, hat ſeine Mängel. Und das alte Sprichwort trifft nur zu ſehr den Nagel auf den Kopf, daß wir den Splitter im Auge des Nachbarn nur allzuſehr beachten, da⸗ gegen den Balken im eigenen Auge nicht einmal wahrnehmen. Das iſt ſchon ſo. Was wir tun, iſt immer gut und richtig, oder VNS6G. Nach nunmehr dreijähriger Praxis iſt der Beruf der Haushaltshelferin nicht mehr neu. Manche tüchtige und ſelbſtän⸗ dige Hausgehilfin, die es in ihrem Beruf noch weiter bringen wollte, manches Frauenhilfsdienſtmädel, das im Familien⸗ einſatz die ſchönſte Zeit ihres zweijährigen Dienſtes erblickt hatte, manche Frau endlich, die wverwitwet oder geſchieden oder als Mutter erwachſener Kinder ſich abermals allein geſtellt ſah, konnte in dieſem neuen, echten Frauenberuf wieder eine dankbare Lebensaufgabe finden. In Baden wurden inzwiſchen bereits 333 Frauen der Ausbil⸗ dung als Haushaltshelferin durch die NS.⸗ Frauenſchaft zugefürt und 80 Frauen⸗ hilfsdienſtmädel ohne weitere Ausbildung in dieſen Beruf übernommen. Denn eine beſtimmte Vorbildung wird dafür nicht ver⸗ langt. Als Vorausſetzung gelten allerdings Grundkenntniſſe im Haushalt und ſoziale Einſtellung, da die Haushaltshelferin durch die NS⸗Volkswohlfahrt zur Hilfe in der Familie, und zwar hauptſächlich zur Unter⸗ ſtützung der kinderreichen und der kranken Mutter und zu ihrer Vertretung während der Zeit einer Erholungsverſchickung ein⸗ geſetzt wird. Aus dem gleichen Grunde ſetzt man Geſundheit und körperliche Wider⸗ ſtandskraft voraus; in Betracht komme daher 20⸗ bis 50jährige. 8 Blick in das Schulungsheim Kiſſinge Frauen, die dieſe Vorausſetzungen mit⸗ bringen, werden für acht Wochen koſtenlos in die Reichsſchule der NS⸗ Frauenſchaft nach Bad Kiſſingen einberufen. In der ſchönen Bäderſtadt im Tal der fränkiſchen Saale unterhält die Reichsfrauenführung das Schulungsheim, in dem die Haushaltshelferinnen aus den Gauen Franken, Baden/ Elſaß und Heſſen gemeinſam ausgebildet werden. Der Be⸗ ſucher tritt in ein weiträumiges Haus, ein früheres Erholungsheim, in freier Natur gelegen und doch nahe der Stadt und dem Kurzentrum. Braunes Kleid und weiße Schürze mit dem Hilfsdienſtabzeichen be⸗ herrſchen das Bild in den freundlichen, hel⸗ len Räumen. In der Nähſtube wird eifrig geflickt, genäht und geſtopft. Daneben wer⸗ den Kleider geputzt und aufgebügelt. Im nächſten Stockwerk liegen die ſonnigen Schlafräume. Unten in der Küche wird die Mittagsmahlzeit zubereitet. Die erfahrene Hausfrau kann raſch erkennen, daß hier nach allen Regeln einer neuzeitlichen und ſparſamen Küchenführung gearbeitet wird. Ein Gang durch den Garten zeigt, daß ne⸗ ben Gartenbau auch Kleintierzucht in den Lehrplan eingebaut iſt. Den Anwärterin⸗ nen wird während der Schulungszeit ſchon Gelegenheit gegeben, durch einen kurzen Haushaltseinſatz in Kiſſingen und Umgebung ihre Eignung zu beweiſen. Zur Unterweiſung in dieſen praktiſchen, Dingen kommen Unterrichtsſtunden über Weltan⸗ ſchauung und echte deutſche Lebensführung. Ein fröhlicher Kameradſchaftsabend zeigt dem Beſucher, wie die Gemütswerte des Familienlebens durch Erzählung, Spiel und Lied gepflegt werden. Hat eine Anwärterin die Abſchlußprü⸗ fung beſtanden, ſo kann ſie eine raſche An⸗ ſtellung als hauptamtliche Haus⸗ haltshelferin erwarten und ſomit die Eingliederung in einen Beruf, der nicht nur angeſehen und aut bezahlt iſt, ſondern vor allem jeder echten Frau Befriedigung und Freude bringen muß. E. M. eee eeee ee Wetthewerbsverbot bei Dienstverpflichtung Es iſt die Frage entſtanden. ob ein be⸗ ſtehendes Wettbewerbsverbot, z. B. ein zeit⸗ weiliges Verbot!des Eintritts in ein Kon⸗ kurrenzunternehmen, im Falle der Dienſt⸗ verpflichtung wirkſam iſt. Der Generalbe⸗ vollmächtigte für den Arbeitseinſatz führt dazu in einem Erlaß aus, daß der Dienſt⸗ verpflichtete oͤurch einen ſtaatlichen Hoheits⸗ akt für eine Aufgabe von beſonderer ſtaats⸗ politiſcher Bedeutung verpflichtet wird. Die Dienſtleiſtung kann durch Verpflichtungen aus dem bisherigen Arbeitsvertrag des Dienſtverpflichteten nicht eingeſchränkt wer⸗ den. Ob und inwieweit ein Wettbewerbs⸗ verbot bei der Dienſtverpflichtung berück⸗ ſichtigt werden kann, entſcheidet, das Ar⸗ beitsamt nach pflichtgemäßem Ermeſſen. Dabei wird es nach Möglichkeit den Einſatz ſo lenken, daß der Dienſtverpflichtete nicht eine Beſchäftigung übernehmen muß, die ihn in Widerſpruch zu Treueverpflichtungen aber, wenn es der Nachbar auch ſo tut oder gegenüber ſeinem Betriebe zwingt. * Vertragshilfe für Ungehörige freier Berufe In der vierten Verordnung zur Ergän⸗ zung der Vertragshilfeveroroͤnungen, die der Reichsminiſter der Juſtiz am 13. Auguſt erlaſſen hat, wird die Vertragshilfe aus An⸗ laß des Krieges auf die Angehörigen freier Berufe ausgedehnt. Bisher war die richter⸗ liche Vertragshilfe, die eine planmäßige Abwicklung der Schuldverpflichbungen be⸗ zweckt, im weſentlichen nur für Gewerbe⸗ treibende vorgeſehen. Nun können auch Rechtsanwälte, Aerzte, Architekten und ſon⸗ ſtige Angehörige freier Berufe, wenn ſie einberufen oder dienſtverpflichtet ſind, die Vertragshilfe des Richters in Anſpruch nehmen. Der Richter kann dann dem An⸗ tragſteller, ſoweit das nach Lage des Einzel⸗ falles notwendig und angemeſſen iſt, Teil⸗ zahlungen oder Stundung bewilligen, gegen⸗ ſeitige Verträge auſheben und die Miete für die zur Berufsausübung benutzten Räume herabſetzen. Italienisches Stadtbild: Ferrara Den Ruhm Ferraras verknüpfen wir mit den Namen zweier Dichter, des Lodo⸗ vico Arioſto und des Torquato Taſſo. Ihre großen epiſchen Gedichte.„Orlando Furioſo“ und„La Geruſalemme Liberata“ haben die Jahrhunderte überlebt, aber ihre näheren Umſtände ſind vergeſſen. Daß der eine ein ſtiller Geſandter ſeines Fürſten war, deſſen innere Unruhe ſich nur dadurch verriet, daß er den Garten hinter ſeinem Hauſe ohne Rückſicht auf das inzwiſchen Geſäte und Ge⸗ wachſene alle paar Wochen umgrub daß der andere einer der unglücklichſten Menſchen war, deſſen Liebe dem Unerreichbaren galt: dies alles iſt längſt zurückgetreten, und ge⸗ blieben ſind allein die Werke. Was wiſſen wir noch von ihren Herren, den Fürſten von Eſte, von ihrem Aufwand, ihren Stierkämp⸗ fen und Gewalttaten? Vielleicht, daß Lu⸗ erezia aus dem Hauſe Borgia als Fürſtin nach Ferrara kam. Wie eine üppig ge⸗ ſchmiedete Rüſtung aus der Zeit der Re⸗ naiſſance iſt die Stadt nun übrig geblieben. Wie eine eiſerne Fauſt, die trotz ihrer Panzerung einer anmutigen Gebärde fähig iſt, reckt ſich inmitten der Stadt noch immer das Caſtello empor. Es Burg zu nennen, wäre nicht richtig, denn es iſt zugleich ein Palaſt, bedrohlich und zierlich, wohlausge⸗ wogen und doch genug ringsum von einem tiefen Waſſergraben umgeben. Die Tore mit ihren Ziehbrücken waren nicht zum Spaß ſo trotzig gebaut, und doch haben die Wehrgänge noch etwas Beſchwing⸗ tes, und wenn auch blutiger Zwiſt oft ge⸗ nug hinter den Mauern wohnte, nach außen ab ſich das Fürſtenhaus das Anſehen der Liebe zum Schönen und zum Geiſte. Im Schatten ihrer Macht blühte das Unſterb⸗ liche. Ganz erfüllte Gegenwart war ja vor allem das Gefühl der Renaiſſance⸗Menſchen, ſie gaben nicht vor, etwas zu ſein, ſie waren es im Guten wie im Böſen rückhaltlos. Wer heute durch die breéiten, regelmäßig angelegten Straßen Ferraras geht, ahnt Von Richard Gerſach vielleicht nicht, daß dies die erſte Stadt Eu⸗ ropas war, die ausdrücklich nach dem Plan ihrer Fürſten entſtand, die erſte moderne Stadt, wie Jacob Burckhardt ſie nannte. Später iſt Ferrara in Schlaf verfallen, um ſo beſſer erkennt man ndch überall die alte Anlage. Damit konnte eine einzige Stadt noch geiſtige Mitte werden, ſie hatte ſich ge⸗ gen Neid und Eiferſucht von innen und außen zu verteidigen, aber aus dieſer Selbſt⸗ behauptung nahm ſie au Wir wandelten durch die Vergangenhei⸗ ten dieſer Stadt, die einſt glänzend war, ihre beſte Kraft. ſ. und wir ſuchten hier nicht das einzelne, das ſie in mannigfacher Fülle enthält, die Pa⸗ läſte, die Kirchen, die Univerſität. Ein Wille hatte dieſe Stadt in der hellgrünen Ebene des Po geſchaffen, ſie war nicht ge⸗ wachſen wie eine Blume, ſondern das Werk von Menſchen, und wie die Proportionen des menſchlichen Körpers in Italien der Kunſt immer zum Vorbild gedient haben, ſos ſpürten wir hier, wie das Wohlausge⸗ glichene und Trefflichgegliederte ſich der Natur entgegenbaute, ein Anfang der neuen⸗ Zeit, bewußt klar und wach, und den myſti⸗ chen Träumen des Mittelalters enthoben. Das Bild Ferraras wirkte in vielen ſpäte⸗ ren Städten des Abendlandes nach. eie erene Die Aneledote Die Hochzeitsreiſe 3 Eine Freundin Heidemarie Hatheyers ſtand unmittelbar vor ihrer Verheiratung und ſchwärmte der Künſtlerin von ihrem künftigen Glück vor. „Wohin ſoll denn die Hochzeitsreiſe gehen?“ fragte die Schauſpielerin. „Wir fahren, das Donautal eutlang,“ er⸗ widerte die Freundin. „Warum denn das?“ verwunderte ſich Heidemarie. „Weil die Gegend ſo ſchön iſt,“ war dte Antwort. Die Verwunderung der Schauſpielerin wuchs.„Aber wenn man auf der Hochzeits⸗ reiſe iſt, ſchaut man doch nicht zum Fenſter hinaus,“ meinte ſie. „Das wollen wir auch nicht,“ entgegnete — glückliche Braut;„aber die andern 25 es.“ 5 Tommys Mutter In den Erinnerungen des Doktor Jones, der Aufang des porigen Jahrhunderts ſeine ärztliche Praxis in England ausübte, finden wir folgende kleine Begebenheit aus Schott⸗ land vermerkt. 5 Doktor Jones hatte„zu anatomiſchen Zwecken“ den Leichnam eines Gehenkten ge⸗ kauft und zahlte einen beſonders guten Preis, um die anderen Edͤinburgher Aerzte, die ſtändige Abnehmer waren, zu über⸗ trumpfen. Als der Mutter des gehenkten Straßenräubers die ſtattliche Summe über⸗ geben wurde, brach ſie in Tränen der Rüh⸗ rung aus. „Mein Tommy“, ſchluchzte ſie,„mein guter Tommy! Immer hat mir der Junge Glück gebracht!“ 98 Die Schillervariationen der Komiker Neſtroy war als Komiker im Wiener Karl⸗Theater der Liebling des Publikums. Der Direktor des Theaters litt jedoch an übertriebener Sparſamkeit und verlangte zuweilen, daß Neſtroy in„ernſten“ Stücken als Statiſt mitwirkte. Als er Reſtroy und ſeinem Köllegen Scholz einmal zumutete, in Wilhelm Tell als Leuthold und Frießhardt vor Geßlers Hut Wache zu ſtehen und Tell gefangenzunehmen, da verabredeten ſie ſich, es dem Direktor einzutränken. Sobald Tell auf die Szene kam, trat ihm Frießhardt (Scholz) entgegen und ſprach in unver⸗ fälſchtem Wiener⸗Lerchenfeldſchem Dialekt: 839 „Halt do'. Sö'. Sö hab'n den Huat net 'Reverenz bewieſ'n. Sö ſan arretiert'.“ Entſetzt ſtammelte Tell:„Was wollt ihr guten Leute— laßt mich gehen!“ Aber Frießhardt und Leuthold wienerten luſtig weiter, zur großen Heiterkeit des Publi⸗ kums. Endlich ſagte Neſtroy als Leuthold zu ſeinem Kollegen:„Waſt wos, Seppl? Laß dös arme Luda laͤuf'n. Der hat a Weib 'Haus und ſiab'n ungezogene Pamper⸗ latſchn...“ Der Erfolg war ungeheuer, aber nie wieder ſind Neſtroy und Scholz in klaſſiſchen Rollen verwendet worden. B. 8 ilz. Der uhrer at dem Maler Sepp Hilz in Bub Aibling den Titel Profeſſor verliehen. e Ein Meiſter des Chorliedes. Im Alter von nur 50 Jahren verſchied unerwartet in Deggingen in der bekannte ſchwäbiſche Kom⸗ poniſt Hans Süßnuth, der als ein Meiſter des rofeſſorentitel für den Maler Sepp Chorliedes einen weiten künſtleriſchen Ruf ge⸗ noß. Rundfunk und Schallplatte haben ſein eimatverbundenes S weithin verbreitet. Er als 300 Chorlieder von der einfachſten s zur — ein großes eriſches Gefühl. e Ein echter Tizian in der Dorfkirche. Unter den Kirchen Rordböhmens ſteht die in Falkenau bei Böhm.⸗Kamnitz mit ihren Kunſtſchätzen an er⸗ ſter Stelle. Die Kirche wurde vorwiegend mit wertvollen Gemälden und Skulpturen die der Anton Bernhard Gürtler, ein Ortsſohn, der in Rom und Neapel wirkte, der Kirche widmete. Man findet eine Madonna mit dem Feſuskinde von Tizian, ein ſehr wertvolles Marienbild von Carlo Gignani nach uſw. Als wertvolle a ſind aſ6h eine chwere Monſtranz und ein Kelch, beides ſehr alte rbeiten, anzuſprechen, ebenſo ein Hochrelief aus Alabaſter, die Grablegung darſtellend. % Deutſche Dichtung in Kroatien. Nach der kroatiſchen Ausgabe des Romans„Wanda“ iſt nunmehr„Die Inſel der großen Mutter“ von Ger⸗ hart Hauptmann ins Kroatiſche übertragen und verlegt worden. Die Keberſetzung beſorgte Dra⸗ chwierigſten Tonart, die Zeugnis ablegen önnen und für ſein keiches künſt⸗ gutin Biſchtſchan.— Herybert Menzels Roman „Das Siebengeſtirn“ iſt pon dem kroatiſchen Dich⸗ tex Milkovic ins Kroaliſce HAbenieh worden. 1 88 weg von den Käufen swiſchen die Heidelberger Klinik ü Vor dem Einzelrichter: Ringlein, Einglein Der Volksmund ſagt, der Hehler ſei ſo ſchlimm wie der Stehler. Die Gerichte ſind ſogar der Anſicht, ohne den Hehler wäre der Stehler oft überhaupt nicht. Kurz und ſchlecht: Der Angeklagte ſah in einem Goldwarengeſchäft, wie ein junger Mann den Verſuch machte, einen Ring taxieren zu laſſen. Das war im Augenblick nicht mög⸗ lich. Der junge Mann verließ den Laden, der Angeklagte roch Lunte und kam gleich nach.“ Gleichgeſinnte Seelen finden gleich den Kontakt: Im Nu hatten die Beiden Handelsbeziehungen angeknüpft. Der Ring, ein goldener mit Brillanten, ſtach dem An⸗ geklagten mächtig in die Naſe. Und der Be⸗ ſitzer wollte ihn loswerden. So vertraut waren die beiden jetzt ſchon, daß der Ange⸗ klagte ohne den Beſitzer in einen anderen Juwelierladen ging, um das Stück dort ſchätzen zu laſſen. Ob der Ring 70 Mark wert ſei, wollte der Angeklagte vom Fach⸗ mann wiſſen, und der entgegnete, das ſei er ja wert. Der Ton lag auf dem Wörtchen ja und der Angeklagte verſtand den Ton auch ſofort. Tüchtig wie er außerdem war, gab er die Auskunft etwas verändert an den Ringbeſitzer weiter und meinte, für 50 Mark ſei der Ring gut bezahlt. Schon war das Geſchäft perfekt, und ſchon ließ der Angeklagte durchblicken, er ſei bereit, noch mehr Ringe derſelben Herkunft abzunehmen. Er gab auch ſeine Adreſſe her. Der Ring, von dem ſich der Beſitzer ſo entſchieden tren⸗ nen wollte, war geſtohlen. Der Dieb und Verkäufer entpuppte ſich ſpäter als der be⸗ püchtigte Apache Erich Firdion, den das Mannheimer Sondergericht vor kurzem als Gewaltverbrecher und gefährlichen Gewohn⸗ heitsverbrecher zum Tode verurteilte. Das wußte der Angeklagte nicht. Konnte er nicht wiſſen, denn die Bekanntſchaft war Ja nur ganz flüchtig. Aber er mußte wiſſen, daß man koſtbare Ringe nicht aus der Taſche anbietet, mußte erkennen, daß Fir⸗ dion und ſeine Begleiterin entſchieden zur „Halbſeide“ gehörten und mußte ſtutzig wer⸗ den, wie ſorglos Firdion bei dem Verkauf vorging. Hatte er nicht den Angeklagten allein mit dem Ring in den zweiten Juwe⸗ lierladen gehen laſſen, war er nicht ohne Zögern mit dem recht geringen Preis ein⸗ verſtanden geweſen!? So machen es alle Dunkelmänner, denen Diebesgut in den Fingern brennt. Uebrigens ſtahl Firdion gleich anſchließend einen zweiten Ring bei ſeiner Hauswirtin, nachdem ſich der Ange⸗ klagte ſo freimütig bereit erklärt hatte, wei⸗ tere Ringe zu kaufen. Wenn der Hebler nicht wär! Die Ringe gingen wieder an die rechtmäßige Beſitzerin zurück. Das Geld für den erſten iſt der Angeklagte ſelbſtver⸗ ſtändlich für immer Los Der Richter gab dem Angeklagten, über deſſen Haupt eine mehr als reichhaltige Vor⸗ ſtrafenliſte flattert, ſechs Monate Ge⸗ fängnis. Es war ihm, wie geſagt, nicht nachzwweiſen, daß er gewußt habe, der Ring ſei geſtohlen, aber es ſtand für den Richter feſt, daß er den Umſtänden nach auf eine dunkle Herkunft des Ringes habe ſchließen müſſen. Dafür iſt er ja auch ſeinem gan⸗ zen Vorleben nach geriſſen genug. Finger Tür 3 Angel iomaten auf mäncherlei unt Jetzt kommt die Zeit, in der uns die leuchtend roten Tomaten in Mengen ange⸗ boten werden. Sie ſind reich an Vitami⸗ nen, die auch beim Kochen gut erhalten bleiben. Wir wollen darum Tomaten roh und gekocht häufig auf den Tiſch bringen und nicht vergeſſen, uns einen reichhaltigen Anteil davon ſür den Winter zu ſichern. Roh eſſen wir die Tomaten als Sa⸗ lat oder gefüllt mit Fleiſch oder mit Quark und den verſchiedenſten Kräutern, ferner zuſammen mit Gurken, Makkaroni oder Gemüſe. Der Phantaſie der Hausfrau für abwechſelungsreiche Zuſammenſtellungen ſind keine Schranken geſetzt. Gedünſtet bringen wir die Tomaten einmal allein zu Kartoffeln auf den Tiſch, ein ander Mal mit Gurken, nicht zu vergeſſen als Auflauf 5. B. mit Nudeln. Für den Winter können wir uns die Tomaten am beſten als Toma⸗ tenbrei haltbar machen. Wir ſchneiden dazu die ſauber gewaſchenen Früchte in Viertel, zerdrücken ſie in einem Meſſing⸗ oder Kupfertopf und laſſen ſie langſam zum Kochen kommen. Den Brei geben wir durch ein Sieb, kochen ihn etwas ein und füllen ihn heiß in vorgewärmte, ſaubere Flaſchen, die wir ſofort verſchließen. Das Rezept zu einer ſchmackhaften Suppenwürze mit Tomaten lautet: 3 Kilogramm Tomaten, 1 Kilogramm HGel⸗ berüben, 1 große Sellerieknolle mit Blät⸗ tern, 2 bis 3 Lauchſtangen. Die Zutaten werden ſauber gewaſchen, durch die Fleiſch⸗ maſchine gegeben und mit 1 Kilogramm Salz vermiſcht. einem dicken Brei kochen, den man heiß in einen Steinzeugtopf füllt und verſchließt. 1 tadelloſen Emaille⸗, Das Ganze läßt man zu Eßlöffel dieſer Suppenwürze genügt, um 1 Liter Suppe ſchmackhaft zu machen. Und wer Weihnachten friſche, rote Tomaten eſſen will, der wickle einwandfreie, friſche grüne Früchte, die keinen Froſt bekommen haben, einzeln ein und lege ſie in Kiſten mit Torf⸗ mull in den Keller. Zum Nachreifen bringt man ſie nach Bedarf eingepackt in die warme Küche, bis ſie leuchtend rot ſind. M. H. a Die Abteilung Wandern der NSc „Kraft durch Freude“ verſammelt ſich Sams⸗ tag, 28. Auguſt, zu einem Heimabend im„Alten Fritz“, U 6, 8, Beginn 19.30 Uhr. Liederſingen, Bilderaustauſch, Teilnehmer⸗ karten für die Wochenendwanderung Bor⸗ ſtein,.—5. September. Sonntag, 29. Au⸗ guſt, Wanderung: Neckargemünd, Bur⸗ gen, Neckarſteinach, Neckarhäuſerhof, Stei⸗ nerner Tiſch, Neckargemünd. Ruckſackver⸗ pflegung. Treffpunkt.50 Uhr OEc⸗Bahn⸗ hof Friedrichsbrücke, Abfahrt.10 Uhr. Schweres Verkehrsunglück Zwei Tote, 14 Verletzte Worms. Bei Guntersblum eriet ein mit mehreren jungen Leuten beſetztes Laſtaulo in einer Kürve ins Schleudern und kippte üm. Dabei wurden der Lenker ſowie die 17ſährige Tochter des Metzgermeiſters Pf ch aus Gundersblum ſo⸗ fort getötet. 14 teils ſchwer, teils leicht Verletzie mußzten in das Krankenhaus —— h 1 nach Worms gebracht * Oeſtringen. Beim Ernteeinbringen ſiel der Einwohner Emil Schuh ſeunolüalich pom Sche nenboden, daß er mit er— Verletzungen in ergeführt werden mußte. ——— ——— * — —————— ——— — 8 — In Bad Homburg, wo er im Ruhe⸗ ſtand lebte, ſtarb im 91. Lebensjahr Landes⸗ ökonomierat Chriſtian Bartmann⸗Lü⸗ dicke, der jahrelang Präſident der Deut⸗ ſchen Landwirtſchaftskammer geweſen iſt. Ehriſtian Bartmann entſtammt einer alten Landwirtsfamilie, die urſprünglich im Oberheſſiſchen anſäſſig war. Johann Balt⸗ haſar Bartmann zog aus der Büdinger Gegend im Jahre 1822 nach Frankfurt und übernahm mit ſeinen drei Söhnen die Be⸗ wirtſchaftung des Kettenhofes. Der älteſte Sohn Peter baute in den Jahren 1878—80 den bekannten Bartmanns⸗Hof an der Hanſa⸗Allee, der dem Ausbau des Nordends in den letzten Jahren bis auf das Herren⸗ haus zum Opfer fiel. Er war als Milchhof bei allen Frankfurtern beliebt. Mit ſeinem zweiten Sohn pachtete Johann Balthaſar Bartmann auch die Riederhöfe an der Han⸗ auer Landſtraße und dieſer Sohn Heinrich führte die Gutswirtſchaſt wieder mit ſeinem Sohn Chriſtian Bartmann, dem nun ver⸗ ſtorbenen Landesökonomierat. bis zum Jahre 1906, worauf die Stadt Frankfurt die Riederhöfe übernahm. Schließlich beſaß auch der dritte Sohn Johann Balthaſar Bart⸗ mann, Chriſtian mit Vornamen, einen Gutshof im Frankfurter Weſtend, deſſen Gelände heute auch Wohnſtraßen ſind. Es dürfte aber immerhin ſelten ſein, daß drei große Gutshöfe in einer Stadͤt von den Angehörigen einer Familie gleichzeitig be⸗ wirtſchaftet werden. A. Heidelberger Querschnitt Fünfzigjähriges Dienſtjubiläum. Reichsbahn⸗ inſpektor Fulius Ruthardt konnte auf ſein fünf⸗ Rellachraee Dienſtjubiläum zurückblicken. Bei einer leinen eier in der Dienſtſtelle, der Güterabfer⸗ Pehr eidelberg, wurde der Jubilar beſonders geehrt. Im Neckar ertrunken. Ein 30jähriger Eiſen⸗ bahner aus Neckarelz, der in Heidelberg ſeine in der Klinik liegende Frau beſucht hatte, iſt beim Baden am Wieblinger Stauwehr ertrunken. Die Leiche wurde am Montagvormittag in der Nähe der Anfallſtelle gefunden. Brand im Stadtteil Kirchheim. Am Sams⸗ tagnachmittag entſtand auf dem Grundſtück Win⸗ diſch, Pleikartsförſterſtraße 25, ein Brand, der ſich auf das Angerſche Nachbargrundſtück aus⸗ dehnte. Es brannten die Dachgeſchoſſe der beiden Wohnhäuſer aus, und außerdem wurden eine Scheune und zwei Schuppen durch das Feuer vernichtet. Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim bekämpften den Brand, der einen Gebäudeſchaden von einigen tauſend Mark verurſachte, während der ſonſtige Schaden gering iſt. Früher Abzug der Störche. Früher als ſonſt, um den 24. Aug. herum, haben diesmal die Störche ihre Horſte verlaſſen. Das Heidelberger Storchen⸗ paat im Tiergartenhorſt iſt bereits vor zehn Tagen abgezogen. Es hat ſich kein Andenken ge⸗ ſichert, denn es kam im Mait, als ein anderes Storchenpaar bereits vier Junge im Neſt hatte. Nach tagelangen erbitterten Kämpfen verdrängte das fremde Storchenpaar die rechtmäßigen Neſt⸗ beſitzer und warf die vier— Störche vom Turm; ſie kamen dabei alle ums Leben. Die Eltern zogen fort und die Mordſtörche bezogen den Horſt, ohne ſelber Junge W0b8 90 die 010 auch bis zur flugzeit nicht mehr voll flugfähig hätten ent⸗ wickeln können. Nun iſt man geſpannt, wie es im nächſten Frühjahr werden wird. lag. Reichssportabzeichen-Abnahme Am Samstag, 28. Auguſt, findet im Stadion ab 17.00 Uhr die Abnahme der Uebungen für das ſtatt. 10 000 Meter werden um 18.00 Uhr gelaufen. Die Kampfrichter des NSRe und der Kdð werden rechtzeitig erwartet. L. Stalf, Obmann. Der Spielplan im Frauen-Handball ür die deutſche Meiſterſchaft im Frauenhand⸗ ball ſtehen nun die Teilnehmer an der Zwiſchen⸗ runde vollzählig feſt. Der vom Fachamt auf den 4. und 5. September anberaumte Spielplan der Vorentſcheidung hat folgendes Geſicht: In Ber⸗ lin: Tgd Berlin— Stahlunion Düſſeldorf; in Mannheim: VfR Mannheim— Eintracht Frank⸗ fura; in Königsberg: Asco—— RE Breslau und in Hännover oder Kiel: DTS6 74 Hannover— Kieler TV⸗ Sommerkampfspiele der Hl in Breslau Eindrucksvolle Eröffnungskundgebung Mit einer eindrucksvollen—— wurden am Dienstagabend die 7. Sommerkampfſpiele der Hitlerjugend 1943 in Breslau eröffnet. Wie in den vorangegangenen—— bot auch dieſes Mal der Kuppelbau der Fahrhunderthalle den Rahmen — den Auftakt zu dem ⸗Wettkampf, in dem die ſportliche Ausleſe der Beſten der 69 Jugend ihre Kräfte und ihr Können mißt. Ehrengäſte der Kundgebung, der die Spitzen der Partei, des Staates und der Wehrmacht des Gaues Nieder⸗ ſchleſien beiwohnten, waren Verwundete und die zur Zeit in Riederſchleſien weilende Abordnung einer an der Oſtfront eingeſetzten ſchleſiſchen Jäger⸗ diviſion, die durch ihre Anweſenheit die beſondere Verbundenheit von Front und Jugend zum Aus⸗ druck brachte. Gauleiter Hanke eröffnete die Kundgebung mit einer Anſprache, in der er die jungen Gäſte aus allen Gauen des Reiches, vor allem die Jungen und Mädel aus den luftbedrohten Gebieten, begrüßte und ſeine Freude darüber betonte, daß die Sommer⸗ kampfſpiele in Breslau ſtattfinden. Der Chef des Amtes für Leibesübungen in der Reichsjugendfüh⸗ rung, Hauptbaynführer Abelbeck, verpflichtete die Wettkämpfer. Der Chef des Hauptamtes II der Reichsjugend⸗ führung, Obergebietsführer Dr. Schlünder, be⸗ tonte in ſeiner Anſprache die Notwendigkeit der Durchführung der Sommerkampfſpiele der Hitler⸗ Jugend auch in dieſen ernſten Zeiten. Wir wollen, 0 ſagte er, eine geſunde, ſtarke und leiſtungsfähige ugend, und wir wollen dieſer Jugend nicht nür einen Ausgleich für die erhöhte körperliche Berufs⸗ arbeit, ſondern auch Entſpannung, Erholung und das Erlebnis einer großzen Gemeinſchaftsveranſtal⸗ tung der Jugend bieten, das ſie immer in der Er⸗ innerung halten ſoll. * Vor der feierlichen Eröffnungskundgebung in der Jahrhunderthalle ſetzten die Vorkämpfe im Schwimmen und im Waſſerball ein. Mit jugend⸗ licher Begeiſterung und Hingabe wurde in allen Vorrennen geſtritten. Obergebietsführer Dr. Gchlünder, der Chef des Amtes für Leibesübungen und Wehrertüchtigung in der Reichsjugendführung, hatte bereits am erſten Tage die Genugtuung, ſeine Jungen und Mädel in vorbildlicher Haltung und Einſatzbereitſchaft ſtreiten zu ſehen. Waſſerball in zwei Gruppen Die Endrunde im Waſſerball, an der acht Mann⸗ ſchaften beteiligt ſind, geht ohne den Vorjahres⸗ ſieger Weſtfalen⸗Süd vor ſich, der im Almer Aus⸗ ſcheidungsturnier gegen das Gebiet Hochland unter⸗ Die Favoritenrolle nimmt diesmal das Ge⸗ biet Wien ein, das ſich in der Gruppe 1 ſo ſtarken Mannſchaften wie Franken, Berlin und Gachſen 65 ſo der Stuttgarter Capellmann, Meinung wurde alsbald beſtätigt durch einen karen:0(:)⸗Sieg der Donauſtädter über das Gebiet Franken. Das zweite Treffen entſchied Niederſchleſien gegen Niederſachſen mit:2(:1) zu ſeinen Gunſten. Gchnelle Vorläufe im Schwimmen Zu den Vorläufen im Schwimmen haben ſich nahezu alle jugendlichen deutſchen Meiſter und Meiſterinnen eingefunden. Es war eine Reihe von Vorrennen erforderlich. Der ſchnellſte Bruſt⸗ ſchwimmer über 100 Meter war Rolf Liertz(Weſt⸗ mark) mit:18,8 vor Werner(Mittelelbe) mit :19,6 und Trützſchler(Berlin) mit:19,7. In der Rückenſtrecke war über 100 Meter Helmuth Künzel(Bayreuth) mit ſeiner Vorlaufzeit von :16,4 um ½ Sek. ſchneller als der Vorjahresſieger Ringeis(Thüringen). Aeber 400 Meter Kraul ſteht der Titelverteidiger Reinhardt(Baden) mit:35,1 vor Dilfer(Heſſen⸗Naſſau) mit:36,2 und Hilbrecht(Niederſachſen) mit:87,2 wieder an der Spitze.— Bei den Mädel ſchwamm über 100 Meter Kraul Liſl Weber(Bayreuth) mit :15,3 die ſchnellſte Vorlaufzeit. Es folgten die Weltrekordlerin in der Bruſtlage, Giſela Gra ßz (Sachſen) mit:16,2 und die Titelverteidigerin Vera Schäferkordt(Düſſeldorf) mit:16,2 Min. Leichtathletik-Umschau Spitzenkönner in Straßburg Die vom S Straßburg aus Anlaß des 50⸗ jährigen Jubiläums der elſäſſiſchen Leichtathleten zum 12. September ausgeſchriebenen nachbargau⸗ offenen Wettkämpfe zeichnen ſich ſchon jetzt als ein bedeutendes Ereignis ab. Namhafte Leichtathleten und Athletinnen haben ihre Meldungen 8 900 er uxemburg), Bour(Saarhurg), Meiſter Helber Stüttgart), Kenngott(Hattenhofen), Weiß, Höfel beide SC el9 Unbeſe bei den Frauen die deutſche Meiſterin Lilly Unbeſcheid(Karlsruhe) und Feder⸗ mann Huth bei Mülhanſen 93 Der zur Wehrmacht einberufene deutſche 100⸗ Meter⸗Meiſter— 5(Frankfurt) hat ſifn als Gaſt beim Fc 93 Mülhauſen angemeldet, für den er eine willkommene Verſtärkung ſeiner Leichtathletik⸗ abteilung iſt. Zwel leichtathletik-Länderkämpfe Am kommenden Wochenende gehen im Aus⸗ land zwei beachtenswerte Leichtathletik⸗Länder⸗ kämpfe vor ſich. Die Nationalmannſchaften von Angarn und der Schweiz treffen in Baſel zu⸗ 55 wahren die Auserwählten von Däne⸗ ammen, während die Auserwählten von Däne⸗ mark und Schweden ſich in Stockholm gegen⸗ überſtehen werden. In Waſel müſſen die Angarn als Favoriten angeſehen werden, denn ſchon auf Grund der Meiſterſchaftsergebniſſe der beiden Län⸗ der iſt den Gäſten ein klares Uebergewicht zu⸗ —— 2 Genau ſo gut ſind die Ausſichten der Schweden im alten Olympiaſtadion von Stock⸗ — Die Dänen können hier nur in wenigen ettbewerben, wie etwa dem Stabhochſprung, mit erſten Plätzen rechnen. preis von Baden ohne„Allgäu“ Für den Großen Preis von Baden, der am 29. Auguſt auf der Bahn in Hoppegarten ent⸗ ſchieden wird, ſteht nun die genaue Starterliſte feſt. Leider kommt es nicht zu der erwarteten Begeg⸗ nung der beſten Dreifährigen, da der Deutſchländ⸗ preisſieger dem 60 000⸗Mark⸗Rennen ferngehalten wird. So iſt Panzerturm der einzige Dreijährige in dem über 2200 Meter führenden Rennen, für das nun folgende acht Bewerber *3. Samurai, 6., 58 Kg.(G. reit). Heeresgeſthi Altefelds Chef'Oeuvre, 6., 59,5 in der Regel nicht an. Die Gewährun Solche Bezüge Geſt. Waldfriedes Hradivo, 4§., 60,5 Kg.(W. Held) Baug if 85 Panzerturm, 3., 58 Kg.(H. ehmiſch). Im Zukunftsrennen, der klaſſiſchen Baden⸗ Badener er n für Zweijährige(27 000 4) über 1200 Meter, ſind nur ferde ſtehen ge⸗ blieben. Es ſind dies: Geſt. Waldfriedes Träu⸗ merei(W. 8 P. Mülhens' Sonnenadler(E. Böhlke), Geſt. Wieſenhofs Hohenſtaufe(.), Geſt. Ebbeslohs Annelieſe(R. 5 meier) und F. Schüt⸗ tes Ausbaute(B. Radach). Um die deutsche Schachmeisterschatt Verſchiedene Hängepartien aus früheren Runden wurden am Mittwoch ausgetragen. Ihre Er⸗ gebniſſe ſind: Kieninger ſiegte über Engert, Gilg über Patalas, Zollner über Heinrich, Engert über Rüpsdorf, unentſchieden blieb Gilg-Rellſtab. In der 11. Runde ſiegte Lokvenc neuerdings, und zwar diesmal in einer kraftvoll geführten An⸗ griffspartie über Engert. Rellſtab ſchlug atte 8 0 ee e——— 9 0 — eengberſtebt. In der Srure 2 hat es Hochland Seſt. Erlenhofs Sleino, 4 3, et g8.(U. Printen) geinzie und Giig war wer Rupebor) Landesbhonomlerat 5. N 5 mit Niederſchleſien, Niederſachſen und Mittelelbe Geſt. Erlen 9 25 an, 4., 57. 85 Pn) A0 8 Ekm beſtegte Sooße in einer vor⸗ Bartmann- Lüdike gestorhen 90 5 de ie S zu tun. Die von den Wiener Zungen gefaßte gute Geſt. Ebbeslohs Efſendi, 4 J. 61 Kg.(5. Schmidt) trefflichen Poſitionspartie. Lokvene Rivale Schmidt egen Mecking ein nentſchieden zu erxeichen. as gleiche Ergebnis atten— Multhaup— Dörner und Mül⸗ er— Zollner. Der Stand iſt demnach folgender: Lokvenc 9, S ollner je 8, Gilg, Dörner je 67, Müller 57(), Rellſtab, Mecking je 57, Kieninger 5(2. Looſe 5, Heinrich 4½„Nöpsdorf 4½, Elm 4. Engert 3, Patalas 274(), Multhaup 2. amenturnier hat nach der 5. Runde ühe, in ſeiner Partie as — er 24 9. iehr, Keller je 5(), Daunke 1/, Sauer 1(), Imkamp 0, Hörnung 0. Die Kämpfe um die Reichsmeiſterſchaft der Hit⸗ lerjugend ſind in vollem Gange. » Kartengrüße ſandten folgende Arbeitsmänner: A. Mentz,—— arx, Fritz Schenkel, Karl⸗Heinz Dalringhauſer, Kurt Stetter, olf Braun, Mi⸗ ael Ehret, Heinz Müller, Helmut Gleißner, Paul olich und Albert Dapp. Herzlichen Dank und weiterhin alles Gute. 1 555—— Wirtschafts-Meldungen Wenn die Kinder bei den Eltern arbeiten Lohnſteuerfragen Kinder, die im elterlichen Betrieb arbeiten, ſind nicht ohne weiteres ſteuerfrei. Es kommt dabei vor allem auf die Art des elterlichen Betriebes an. Vor allem iſt Steuerpflicht gegeben, wenn die Kinder als Mitinhaber oder Mitunternehmer im elterlichen Betriebe tätig ſind. Sind ſie unſelbſtän⸗ dig als Arbeitnehmer oder unentgeltlich ohne ver⸗ tragliche Bindung beſchäftigt, ſo handelt es ſich darum, ob ſie in einem land⸗ und lebe her fal⸗ lichen Betriebe oder in einem Betriebe der ſelb⸗ ſtändigen Arbeit ihr Brot verdienen. Die Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs erkennt bei der Mitarbeit von Kindern im elterlichen Be⸗ trieb der Land⸗ und Forſtwirtſchaft entſprechend der Auffaſſung dieſes Berufsſtandes über den Abſchlußz von Arbeitsverträgen ein Arbeitsverhältnis zwiſchen Eltern und Kindern im Sinne des Lohnſteuerrechts von Geld oder freier Station oder von beiden nebeneinander wird als Anterhaltsleiſtung der Eltern angeſehen. ſind beim Geber nicht Betriebs⸗ beim er nicht Arbeitslohn. ausgaben un Es kann nur in Ausnahmefällen, insbeſondere in größeren Betrieben, ein Arbeitsverhältnis anerkannt werden, wenn die Umſtände des Falles für ein ſolches Verhältnis ſprechen. 5 er Volksanſchauung gemäß iſt bei der Mitarbeit von Kindern im elterlichen Gewerbebetrieb in der * ein Arbeitsverhältnis zu vermuten, und des⸗ halb anzuerkennen. Das Kint nicht nur bei der Mit⸗ arbeit von volljährigen Kindern, ſondern auch bei denjenigen von minderjährigen Kindern. Die Ein⸗ kommensſteuerrichtlinien 1941 beſtimmen, daß Ver⸗ ütungen an vokljährige Kinder, die im elterlichen M etriebe eine Arbeitskraft erſetzen, in der Regel Be⸗ triebsausgaben darſtellen. Dieſe Beſtimmung ent⸗ ſpricht der Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs. Die ſteuerliche Anerkennung von Vergütungen an minder e Kinder als Arbeitslohn iſt in der Regel für die Höhe der Einkommenſteuer ohne we⸗ ſentliche Bedeutung. Der Abzug als Betriebs⸗ ausgabe wird dadurch aus daß die Ein⸗ künfte der Kinder aus nicht 1 den Einkünften des Vaters hinzuzurechnen ſind, wenn die Vorausſetzungen der Haushaltsbeſteue⸗ rung⸗vorliegen. nders bei der Gewerbeſteuers Bei ihr wirkt ſich die Haushaltsbeſteuerung bei der Einkom⸗ mensſteuer nicht aus. Es 10 bei größeren Be⸗ trieben regelmäßig zu vermuten, däß ein echtes Arbeitsverhältnis vorliegt und daß das minder⸗ 17— Kind eine fremde Arbeitskraft erſetzt. Bei Gewerbebetrieben oder bei Handwerks⸗ etrieben Klänge; 1 bſtändiger Arbeit d traum“.— Deutſchlandſender: zuerkennen, wenn das minderjährige Kind eine entſprechende abgeſchloſſene Berufsausbildung be⸗ 2 und eine—.— Arbeitskraft erſetzt. Die ergütungen an Kinder können nur als Betriebs⸗ ausgaben anerkannt werden, wenn ſie in einem angemeſſenen Verhältnis zum Werte der Arbeits⸗ leiſtung ſtehen. ie über den angemeſſenen Be⸗ ——— ſehende Vergütung ſtellt in keinem Falle Betriebsausgabe und Arbeitslohn dar. Festsetzung der Gewerbesteuer nach dem Gewerbeertrag und dem Gewerbe- kapital bei Herabsetzung von Steuer- mehßbeträgen Nach einem Erlaß des Reichsminiſters der 95• nanzen vom 24. Juli 1943(RStBl. 1943, S. 625, Nr. 607) kann die Herabſesung de⸗ einheitlichen Gewerbeſteuermeßbetrages für einen 8 zeitraum, der vor dem 1. 4. 1943 endet, auf An⸗ krag des abweichend von den Vorſchriften des§ 8, Abſätze 1 und 2 GewSty. in der Weiſe berückſichtigt werden, daß der Steuer⸗ betrag der auf den Anter⸗ —— entfällt, in entſprechender Anwendun er Vorſchrift des 8 8 Abſatz 3 GewSty. geſonder 5 eſetzt wird. Vorausſetzung iſt, daß der Steuer⸗ ſcen 8 die Steuer, die auf Grund des urſprüng⸗ ichen Steuermeßbetrags nicht oder noch nicht in voller Höhe bezahlt hat. 8 Pieag des Steuerbetrages(Erſtattungsbeträge) 8 Abſatz 3 GewStv. gemäß iſt bei Herabſetzung von Steuermeßbeträgen auch dann zu entſprechen, wenn die im§ 8 Abſatz 1 Satz 2 GewStv. bezeich⸗ nete Vorausſetzung nicht erfüllt iſt. eeeeeeeeeee 55W Wasserstandsbeobachtungen: Rheinpegel: 24. 25. 26. Rheinpegel: Rheinfelden.11.09.06 Mannheim Breiſach.60.56.56 Kaub.26.26.25 Kehl.24.27.23 Köln——— Neckar⸗Pegel: Straßßburg.07.12.07 9 .65.64.61 Mannheim.20.23 Der Rundſunk am Freitag: .20.28.26 axau.28 Anträgen auf beſondere Stand: Schlemmer 4½, Jürgen 3½, Rin⸗ —— Reichsprogramm: 12.35—12.45 Ahr: Der Bericht zur 15.00—15.30 Uhr: Volkstümliche Weiſen; 15.30 bis Lage; 15.00 Uhr: Zeitgenöſſiſche Soliſtenmuſik: Lothar Witzke, Kurt Budde; 16.00—17/.00 Uhr: Beſchwingte Muſik aus Oper, und Tanz; 17.15—18.30 Uhr: nerſetzlichkeit der Freiheit“: 20.20—22.00 Ahr: Aus er Welt der Sperette:„Muſikaliſcher Sommernachts⸗ 15.20—15.55 Ahr: Anter⸗ haltſame Blasmuſik; 17.15—18.30 Uhr: Orcheſtermuſik von Händel, Haydn, Spendſon, Atterberg, Frauenchor von Armin Knab; 20.15—21.00 Ahr: Vierte Sendung de⸗ Reznicek⸗Zyklus, Ausſchnitte aus der Volksoper„Till Eulenſpiegel“; 21.00—22.00 Uhr: Muſikgeſchichtliche Hör⸗ ſolge von Heinrich Burkhard:„Berlin vor 100 Jahren“. 22S2 TT———————————— S——————————— Zaupiſchriſtleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer exausgeber, Druckex und Verleger: Neue Mannheimer ſeitung, Dr. Fritz Bode& Co. Mannnheim, R Zur Feit Preisliſte Nr. 15 aültig. Am 19. 8. 43 ist unser Peier Gerd, Frankenthal/ Pfalz, Hindenburg- 9110(Hm. Berndt). P. Mülhens' Orator, 5., 59 Kg.(E. Böhlke) iſt ein echtes Arbeitsverhältnis an⸗ FAMILIEN-ANZZEIGEN ein kräftiger Stammhalter, an- gekommen. In großer Freude: Frau Hilde Hauser geb. Müller Uffz. Willi Hauser, z. Z. Wehrm. Ilvesheim, Uferstraße 1. 19350 Ihre Vermählung zeigen an: Dr. Georg Kauimann, Zahnarzt Erna Kaufmann geb. Patzer. ring 11— Mannheim-Friedrichs- feld, Kolmarer Straße 5a, den 26. August 1943. St2920 Wirgeben hiermit 5 bekannt: Wilfried Schaarschmi Ingeboroschaarschmidtgeb. Möller Frankfurt/M., Friedrichstr. 33- Mannheim, Pfalzplatz 24. Die Hochzeit findet in Plauen Vogtl.), Seumerstraße 19, statt. Am 22. August verschied mein geliebter Mann. mein guter Bruder Dr. jur. Hans König Bezirksdirektor der Mannheimer Versicher 6 x. Z. Feldwebel der Luitwaſie. Inh. des EK. II. Klasse und des Front- kämpferabzeichens von 1914/18 44 Jahre alt. Mannheim. den 26. August 1943. Brucknerstraße 1 und 8 1. 5. Ruth König geb. Müller: Gertrud Seibel geb. Könis. Die Trauerfeier hat bereits statt- gefunden.— Beileidsbesuche dan- kend verbeten. Mit den Angehörigen betrauern wir in dem Heimsegangenen einen lansiährigen bewährten Mitarbeiter Mhm. Versicherunasgesellschaft. 3 sehens erhielten wir die unfaßbare Nachricht. daß mein Ib. treuer Mann und bester Pada seines Kindes. unser auter Bruder. Schwager und Onkel Wilhelm Müller Gefreiter im Alter von 35 Jahren bei den schweren Kämpfen im Osten sein Leben hingab. In unseren Herzen wird er unvergessen weiterleben. Mhm. Friedrichsfeld. 21. Aug 1943 Vogesenstraſle 32. In tiefer Trauer: Müller geb. Winter mit Kind Inarid: Jakob Müller(z. Z. Wm.) u. Fam.(Seckenheim): Fam. Fri- dolin Müller(Seckenheim): Wen. delin Müller(2. Z. i. Osten) und Fam.(Friedrichsfeld): Fam. Paul Sehmitt(Seckenheim); Pet. Riek (2. Z. i..) u. Fam.(Friedrichs: feld): Fritz Janson(z. Z. Wm.) u. Fam.(Schriesheim): Fam. Jo- seph Winter Wwe.(Gersthofen): Josef Bitzel(2. Z. Wm.) u. Fam. (Gersthofen): Euon Hauck(Z. Z. Wm.) u. Familie(Gersthofen); Hans Winter(2. Z. Wm.), und Fam.(Greiz): Willi Grimminger (Würzburg. z. Z. im Osten): Ar- tur Sor(z. Z. RAD.). Die Beerdiaung von Frau Lina Heilig geb. Hotz Statt des erhofften Wieder⸗ Frau Therese Suenenrueeeree .odes-Anzeige Verwandten. Freunden u. Bekann- ten geben wir hiermit die für uns harte und schmerzliche Nachricht. daſß mein lieb. Gatte. unser lieber Vater. Schwiegervater und Ovpa. Bruder. Schwager u. Onkel. Herr Wilhelm Emmert, Spengler am 24. Aug. im Alter von 62 Jah⸗ ren aus unserer Mitte gerisseri wurde. Mannheim(Käafertaler Straſle 23). In tiefem Leid: Amalie Emmert geb. Nellen: Kin- der: Wilhelm. Hildegard. Leon- hard und Rudolf: Klara Emmert geb. Brückner; Bertha Emmert geb. Wettengel und vier Enkel. Die Einäscherung findet am Frei- tag. 27. August. um 14.30 Uhr statt Allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung. daß mein lieber Mann und guter Vater. Schwiegervater und Opa Ferdinand Sommer Rangiermeister a. D. im Alter von 71 Jahren am Mon- tagahend plötzlich und unerwar⸗ tet verschieden ist. Mannheim. den 24. August Rheinhäuserstraſse 53. In stiller Trauer: Gattin: Sophie Sommer geb. Schneider: Kinder: Friedel und Elise: Willi Sommer(z, Z. im Westen): Karl Sommer u. Fam.; Paul Frank(z. Z. Wehrmacht) und Frau Aenne geb. Sommer: Fritz Weber(z. Z. Wehrmacht) u. Frau Lina geb. Sommer: Karl Zonsius und Frau Hilde geb. Sommer und 12 Enkelkinder. Beerdigung findet Freitag. 12 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 194. * Danksanung Für die überaus zahlr. schriftl. u. mündl. Beweise herzl. und inniser Anteilnahme an dem so schweren Verluste. den wir durch den Hel- dentod unseres lb. ältesten Sohnes. Vaters. Bruders. Schwaders. On- kels und Neffen und meines lieben Bräutigams. Grenad. Willi Burkey erlitten haben. sagen wir allen denen. die uns in unserem tiefen Leide beistanden. unseren innigen Dank. Für die trauernd Hinterbliebenen: Karl Burkey. Rheinhäuserstr. 43. eegeeeee e ergere ̃ rfra r rrafBex Danksakung Für die herzliche Teilnahme beim Tod meines lieb. Mannes. unseres guten Vaters. Schwiegervaters. Großvaters. Bruders. Schwagers u. Onkels. sage ich im Namen der Hinterbliebenen allen Freunden u. Bekannten sowie seiner Betriebs- gemeinschaft meinen innissten Dank. Frau Anna Beyler. —————— Danksauung Allen, die meinem mir unerwartet entrissenen lIb. Mann. unserem gut. Vater. Sohn u. Bruder Ernst Rup⸗ vert Armknecht das letzte Geleit gaben od. auf sonst. Art ihre Teil⸗ nahme zum Ausdruck brachten. danken wir hiermit herzl. Dank auch für die Kranz- und Blumen- spenden der Partei. der Fa. Drais- werke. der Hausbewohner u. allen Verwandten und Bekannten. Mhm.-Neckarau(Herrlachstr. I. Frau Frieda Armkneecht Amtl. Bekanntmachungen Ausgabe von Marinaden. Von Freitag, den 27. 8. 43 bis Sams- tag, den 28. 8. 43, von.30 Uhr bis 19.00 Uhr werden gegen Vor- lage der grünen Ausweiskarte den Nummern 1— 33 530 in den bekannten Fisch-Fachgeschäften sowie in folgenden Lebensmittel- u. Feinkostgeschäften Marinaden ausgegeben: Stemmer, 0 2, 10; Rüttinger, O 7, 16; Paul Meyer, Seckenheimer Str.57; Kesselring, Neckarau, Katharinenstr.; Diet⸗ rich, Rheinau, Dänisch. Tisch 25; Krämer, Waldhof, Freyastr. 40; f. Wildenstein, Brentanostr. 11, d. Firma Krumbiegel, P 1, Ja; Wickenhäuser, C. 1, 12; Ziegler, N4, 22; Lenssing, H 5, 1; Linder, S 6, 35; Güth, G 7 24; Seifert, Meerwiesenstr. 2; Schäfer, Sand- hofer Str.; Würz, Schwarzwald- straße 10; Hertel, Casterfeldsied- lung; Schweinfurt, Waldpark⸗ straße 3; Schneider, Langerötter- straße 98; Engel, Erlenstraße 67. Zur Ausgabe kommen 125 Gramm Marinaden für jeden Versorgungs- berechtigten gegen Abstempelung des Feldes F der grünen Aus- Weiskarte mit den Nummern 1 bis 33 530 sowie geg. Abtrennung des Abschnittes N 29 der roten und blauen Nährmittelkarten 53 sämtlich. aufgerufener Nummern. Um den Bedürfnissen der Berufs- tätigen Rechnung zu tragen, wer⸗ den am Freitag u. Samstag jeweils von 17—19 Uhr Marinaden nur an Berufstätige abgegeben. Die Verbraucher werden gebeten, Ver- packungsmaterial mitzubringen. Die Verteiler haben bis spätestens Montag, den 30. 8. 43 die noch vorhandenen Restbestnäde fern- mündlich(Rathaus Klinke 393) gaufzuseben und die eingenomme- nen Abschnitte der Nährmittel- karte N 29 der 53..-P. zu je 100 Stück gebündelt bis 6. Sep- tember 1943 bei unseren Karten- stellen ahzuliefern.— Städt. Er- nährungsäamt. Käse-Zuteilung(Berichtigung), In unserer Bekanntmachung vom 25. 8. 43 muß es richtig heißen: „Auf den Abschnitt II der Reichs. fettkarte wird daher nur Harzer Käse zugeteilt, während der Ab⸗ schnitt I zum Bezuge nach freier Wahl vorgesehen ist“. Der Land- rat des Kreises Mannheim- Er- nährungsamt Abt. B- Städt. Er- nährungsamt Mannheim. 189 Bekanntmachung. Abfertigung von Fliegergeschädigten. Die Zweig⸗ stellen unseres Amtes haben in den vergangenen Wochen von Fliegergeschädigten bei der An- tragstellung lediglich die Vorlage des von den Ortsgruppen der NSDAP ausgestellten„Ausweises Für Fliegergeschädigte A“ gefor- dert. Dieses vereinfachte Ver⸗ kahren war von vornherein nur kür die Anträge zur Deckung des dringenden persönlichen Sofort- bedarfs gedacht. Da angenommen werden kann, daß dieser nunmehr gedeckt ist, setzung für die Annahme von weiteren Anträgen auf Ausstellung det am Freitag. dem 27. Audust — 13 Uhr. auf dem Hauptfriedhof Mannheim Statt nebst Angehörigen. von Bezugsberechtigungen ver · muß als Voraus⸗ langt werden, daß der Schaden Zuvor bei derFeststellungsbehörde- angemeldet wird. Bekanntlich ist die Schadensmeldung bei der -Feststellungsbehörde in doppelter Fertigung einzureichen. Die eine Fertigung wird von der Fest- stellungsbehörde mitihrem Stem- pel versehen dem Ernährungs- und Wirtschaftsamt zugeleitet; das wird etwa drei Tage in An- spruch nehmen. Nach Ablauf die- ser Zeit kann dann der Flieger- geschädigte seine Anträge bei der für ihn zuständigen Zweigstelle unseres Amtes stellen. Zuständig ist für ihn- solange er in Mann⸗ heim keine neue Wohnung be⸗ zogen hat die Zweigstelle, in deren Bezirk er vor dem Flieger- angriff gewohnt hat; sobald der Geschädigte aber innerhalb der Stadt Mannheim eine neu? Woh. nung bezogen hat, geht die Zu- ständigkeit an die für die neue Wohnung zuständige Zweigstelle über. Städt. Ernährungs- u. Wirt⸗ schaftsamt Mannheim. INTERHALTUNG Varieté Liedertafel, K 2, 32. Zwei Stunden Buntes Varieté. Täglich 19.30 Uhr, mittwochs, donners- tags u. sonntags auch 15.30 Uhr. Vorverkauf bei Marx, R 1, 1, von 10—12 und 15—17 Uhr. Au der Abendkasse jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung. 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Lüders, Leny Marenbach, Charl. Daudert. Neueste Wochel Jadl. ab 14 J. zug. Heute letztmals!.40,.35,.50 Filmpalast, Neckarau..15 und .30 Uhr letztmals: Harry Piel in„Artisten“.. Ab Freitag: Joe Stöckel, Josef Eichheim, Alice Treff u. a. in„Der Hochtourist“, Freya, Waldhof..30 u..00 Uhr Letztmals:„Karussell“.. Jugend nicht zugelassen! Saalbau, Waldhei. .30 u. 8 00 ASMTUSN6! Volkstürsorge⸗ Vorsichertel te odlenst ſod klärung und Beratung bei vn- seren Bezirksdirektionen und Geschäftsstellen im Reick. Meidet euch zwecks Aufrechl- erhaltung eures Versicherungs- schutzes unter Angabe der alten und neuen Adresse und der Versſcherungsechein- Nr. i Nächste Seschäftsstehe: Mannheim. Friedrichsplatz 1 S Volksfürs orse- Versicherungen Hamburs Leichte 45—20.00 Uhr: Dr.⸗Goebbels⸗Artikel:„Von 4. S err—— sagt: „leh könnte es icd mal Solche Zeitgenossen lieben wir! 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