* —— — ie Gemeinſckaftsausgabe Bakenkrenzbanner/ Deue Mannkeimer Jeitung Freitag, 10. September 19413 Mannheim Freitag, 10. September 1943 — K Sind aus Rom verschwunden! Drahtbericht unſ. Berliner Schriftltg. gs. Berlin, 9. Sept. König Viktor Emanuel, der, wie es in dem Armeebefehl des öſter⸗ reichiſchen Kaiſers Franz Joſeph vom 22. Mai 1915 hieß, einen Treubruch ohne⸗ gleichen in der Geſchichte nach einem Bündnis von mehr als 30 Jahren in der Stunde der Gefahr begangen habe und der heute zum zweiten Male in einer für einen Deutſchen faſt unvorſtellbaren Art Verrat beging, iſt aus Rom verſchwun⸗ den. Marſchall Badoglio, der Tochter und Schwiegertochter rechtzeitig in die Schweiz ſchickte, desgleichen. Die Regierung Ba⸗ doglio iſt alſo nicht mehr exiſtent. Die Armee dieſes Verrats löſt ſich in dieſem Augenblick wie Schnee an der Sonne auf. Die amtliche deutſche Mittei⸗ lung, wonach die italieniſchen Verbände im allgemeinen ohne größere Zwiſchenfälle die Waffen niedergelegt haben, ſoweit ſie ſich nicht bereit erklärt haben, unter deutſcher Führung weiterzukämpfen, ſpricht Bände. In verſtärktem Maße vollzieht ſich das, was ſeit ſechs Wochen zu beobachten war: Einheiten der italieniſchen Wehrmacht, be⸗ ſtehend aus anſtändigen Männern und gu⸗ ten jungen Offizieren, ſchließen ſich der deutſchen Wehrmacht an. Außerdem melden ſich wiele bei den Formationen der Waffen⸗ , die insbeſondere in Norditalien in den letzten vier Wochen eingerückt ſind. Die militäriſch wichtigen, Stützvunkte in —— und Mittel⸗Italien ſind in unſerer ud. Die Entwaffnung der italieniſchen Wehr⸗ macht geht in den meiſten Fällen kampflos vor ſich. Bis Donnerstagmittag ſind 2000 italieniſche Soldaten über die Grenze nach der Schweiz geflüchtet und dort interniert — 5 wie das„Journal de Geneve“ meldet. Der engliſche Oberbefehlshaber für den Mittleren Oſten, General Wilſon, hat in einem Aufruf bekauntgegeben, die ita⸗ lieniſchen Truppen auf dem Balkan ſtän⸗ den unter ſeinem Befehl. Ihre Flug⸗ zeuge müßten auf anglo⸗amerikaniſchen Flugplätzen lauden. Das zeigt, wie total der Verrat Badoglios iſt. Aber auch hier werden die Anglo⸗Amerikaner nicht die Früchte des Verrats ernten. Die italieni⸗ ſche Beſatzungsarmee in Griechenland iſt bereits in den letzten Wochen durch deut⸗ ſche Formationen erſetzt worden. Mit den „Truppen, die noch dort ſind, wurde ver⸗ einbart, daß ſie ſich unter Ablieferung ihres ſchweren Materials zur Küſte zu begeben haben. In Kroatien ſind die dort garniſo⸗ nierten italieniſchen Truppen, die zahlen⸗ mäßig nicht ſehr ſtark waren, reibungslos⸗ in der Nacht zum Donnerstag entwaffnet worden. In den Parks von Agram fand man am Donnerstag viele italieniſche Offi⸗ ziersuniformen. Das hat man übrigens ſeit dem Tage der Landung der Engländer in Sizilien leider auch dort bemerken müſſen. Schon dort hatten insbeſondere höhere ita⸗ lieniſche Offiziere die Neigung, Zivil anzu⸗ ziehen und zum Feinde überzulaufen. In dem an Kroatien rückgegliederten Dalma⸗ tien iſt gleichfalls die Entwaffnung der Ita⸗ liener faſt ohne jede Reibung durchgeführt worden. Am Rande ſei vermerkt, daß ſich dieſe Entwaffnung der italieniſchen Trup⸗ pen natürlich auch auf oͤie Verbände an der Riviera erſtreckt. Für die Art des italieniſchen Verrats noch einige Hinweiſe. Laut Reuter iſt Gen e⸗ ral Eiſenhower am vergangenen Sonntag nach Italien geflogen und hat B dort mit Badoglio zur endgültig⸗n eſprechung über die bedingungsloſe Kapitulation Italiens getroffen. Schon vor 14 Tagen waren Abgeſandte des Königs und Badoglios auf dem von Ame⸗ rikanern beſetzten Flugplatz von Palermo zur Beſprechung des Waffenſtillſtandes ein⸗ getroffen. Die USA⸗Agentur„United Preß“ kennzeichnet die von Badoglio ein⸗ gegangenen Bedingungen, insbeſondere die Abmachung über die Beſetzung der ita⸗ lieniſchen Flugplätze dahingehend, daß die Anglo⸗Amerikaner von Italien die Einwil⸗ ligung zur Weiterführung des Krieges ge⸗ gen Deutſchland von den italieniſchen Poſi⸗ faſchiſtiſchen Reibungslozer Verlauf der militärischen Schutzmagnahmen in Italien und auf dem Balkan tionen aus erhielten, ja, daß ſich die Italie⸗ ner ſogar dazu verpflichtet hätten, gegen deutſche Truppen aufzutreten, welche die Durchführung dieſer Abmachung zu verhin⸗ dern ſuchen ſollten. Derartige Ab⸗ machungen kämen einem Front⸗ wechſel Italiens ſehr nahe. Moskau hat bis Donnerstagabend kein Wort des Kommentars zum Verrat Badoglios geäußert. Man beſchränkt ſich dort auf die Wiedergabe einer kurzen Mel⸗ dung. Dabei iſt es intereſſant, daß dieſe Regierung Badoglio und dieſer König, der bereits 1920 vom Bolſchewismus in Italien hinweggefegt worden wäre, wenn damals nicht die Faſchiſten den Kampf aufgenommen hätten, jetzt ſogar Kommuniſten an wichtige Poſten gebracht haben. Für Samstag wurde in Rom eine neue Tageszeitung angekün⸗ digt, deren Herausgeber ein Vertreter der Kommuniſten und Sozialdemokraten ſein ſollte. Man ſieht, daß der Appell der neuen faſchiſtiſchen Regierung, die im Namen Muſſolinis die Italiener zum Kampf aufruft, nicht zufällig von der kommuniſtiſchen Gefahr in Italien ſpricht. Es iſt bisher nicht bekannt, wo in Italien dieſe Regierung amtiert und welche Perſön⸗ lichkeiten ihr angehören, es iſt aber kein Geheimnis, daß Mitglieder des faſchiſtiſchen Großrats, wie Farinacci, ferner viele aktiviſtiſchen Männer der jüngeren faſchi⸗ ſtiſchen Führerſchicht rechtzeitig den Weg zu uns gefunden haben. Sie konnten von Badoglio nicht wie ſo viele andere Faſchiſten, nicht auch wie Mutſſolini eingekerkert und auf Mittelmeer⸗Inſeln verſchleppt werden. Sie hat er auch nicht wie den früheren Parteiminiſter Muti durch Polizei niederſchießen laſſen können. Sie haben jetzt das durch den Verrat Badoglios und des Königs heruntergeriſſene faſchi⸗ ſtiſche Banner wieder gehißt. Die Eng⸗ länder und Amerikaner hofften zu früh, über das italieniſche Volk triumphieren zu können. Sie hofſen auch vergebens, an die Alpen durch Verrat vordringen zu können. Der Schutz Europas im Vorfeld der Alpen iſt geſichert, das kann man als eine Tatſache feſtſtellen. Flüchtender italienischer Flottenverband gestellt Heitige Kämpfe in der Bucht von Salerno/ Bis jetzt 200 000 BRT vernientend getroffen/ Schlachtschiff versenkt + Führerhauptquartier, 10. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Schlacht im Donezbecken N9 unter erbitterten und wechſelvollen ämpfen weiter. Süblich und im Kampf⸗ gebiet von Charkow wurden 1 reiche Angriſſe unter hohen feindlichen Panzerverluſten abgeſchlagen. Auch an mehreren Stellen des mitt⸗ leren Frontabſchnitts, beſonders bei Konotop, an der Desna, bei Ki⸗ row und weſtlich Wias ma griff der Feind erneut an. Er wurde in harten Kämpfen blutig abgewieſen. Die Sowjets verloren geſtern 87 Panzer. Britiſch⸗nordamerikaniſche Flieger⸗ verbände führten ſchwere Bomben⸗ angriffe gegen einige Orte in den be⸗ ſetzten Weſtgebieten, wobei beſonders die Bevölkerung von Paris und 10 555 logne empfindliche Verluſte e. Deutſche Luftverteidigungskräfte ſchoſſen zehn feindliche Flug⸗ zeuge ab. In der Nacht zum 9. September grif⸗ ſen deutſche Seeſtreitkräfte und ein⸗ geſchiffte Truppen des Heeres mili⸗ täriſche Stützpunkte und wichtige zur Durchführung von See⸗ und Luftopera⸗ tionen notwendige Anlagen des Fein⸗ des auf Spitzbergen überraſchend an. Im Verlauf der kühn durchgeführ⸗ ten Unternehmung kämpften unſere Zwei neue Eichenlaubträger Führerhauptquartier, 9. September. Der Führer verlieh am 7. September 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an General der Panzertruppen Joachim Lemelſen, Kommandierenden General eines Panzerkorps, als 294. Soldaten und General der Infanterie Erich Jaſchke, Kommandierenden General eines Armeekorps, als 295. Soldaten der deutſchen Wehrmacht. Kriegsſchiffe die feindlichen Küſten⸗ befeſtigungen nieder und ſchufen damit die Vorausſetzung für die Landung der Heeresverbände. In vorbildlicher Zu⸗ ſammenarbeit wurden alle kriegswich⸗ tigen Anlagen und Einrichtungen der Inſel, vor allem Funk⸗ und Wetter⸗ ſtationen, Hafen⸗ und Verladeeinrich⸗ à tungen, Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerk, mehrere in Ausban befindliche Kohlen⸗ bergwerke ſowie ausgedehnte Kohlen⸗ halden und große Brennſtoffmengen, umfangreiche Munitionsdepots und Proviantlager in die Luft geſprengt, durch Brand zerſtört oder aufgebracht. Der Feind erlitt empfindbiche blutige Außerdem wurde eine Anzahl fangener eingebracht. Die eigenen Verluſte ſind gering. Der Verband iſt wieder in ſeine Stützpunkte zurück⸗ gekehrt. Die deutſchen Maßnahmen gegen den Verrat der Regierung Badoglios haben —15 überall auf dem Balkan, in beritalien und in Südfrank⸗ reich zum Erfolg geführt. Die Maſſe der italieniſchen Wehrmacht in dieſen Räumen hat bereits die Waffen nieder⸗ gelegt und an deutſche Truppen ab⸗ gegeben. Dort, wo italieniſche Kommandeure, von dem Verrat Badoglios vorher un⸗ terrichtet, den Kampf gegen dentſche Truppen befohlen und aufgenommen haben, wurde der Widerſtand energiſch und in kurzer Zeit gebrochen. An ei⸗ nigen Stellen ſind noch Kämpfe mit kleineren Abteilungen im Gange. Viele italieniſche Verbände haben ſich den deutſchen Truppen angeſchloſ⸗ ſen, um den Kampf wie bisher gegen den Feind weiterzuführen. Ein italieniſcher Flotten⸗ verband, der zum Gegner über⸗ gehen wollte, wurde im weſtlichen Mit⸗ telmeer von deutſchen Kampf⸗ und Torpedofliegern geſtellt. Sie verſenkten ein Schlachtſchiff und trafen außerdem einen Kreuzer und einn Zerſtörer ſo ſchwer, daß auch dieſe Schiffe als ver⸗ nichtet anzuſehen ſind. Am frühen Morgen des 9. Septem⸗ ber landeten in der Bucht von Sa⸗ lerno ſtarke engliſch⸗nordamerika⸗ niſche Kräfte. Sie wurden ſofort ener⸗ iſch von deutſchen Truppen angegrif⸗ —5 Die Kämpfe ſind in vollem Gange. Dieſen Landungskräften fügten deutſche Kampf⸗ und Tag und Nacht ſchwerſte Verluſte an Menſchen, Material und Schiffen zu. Nach bisher vorliegenden unvollſtän⸗ digen Meldungen wurden viele Trans⸗ porter mit einer Geſamttonnage von über 200.000 BRT, zahlreiche Kriegsſchiffe ſowie eine große Anzahl von Langungsbooten zum Teil ver⸗ nichtend getroffen. Nach Bom⸗ bentreffern ſanken ſofort: Ein ſchwerer Kreuzer, ein Trausporter von 9000 BRT und ſechs Großlaudungsboote. Schweiz besetzt Italien-Grenze — Bern, 10. September. Der Schweizer Bundesrat hat die Grenz⸗ R truppen mobiliſiert. Sie rücken ſofort in ihre Stellungen an der Schweizer Grenze. In poli⸗ tiſchen Kreiſen erklärt man, daß die Kapitula⸗ tion Italiens die diplomatiſche Situation der Schweiz, die in der Neutralität verankert iſt, in keiner Weiſe habe ändern können. Italie⸗ niſche Truppen, die die Schweizer Grenze überſchreiten würden, würden interniert wer⸗ den. Schon deshalb müßten mit dem Grenz⸗ —— beauftragte Einheiten mobiliſiert wer⸗ en. . Treuekundgebung der italienischen Arbeiter in Deutschland dnb. Bochum, 10. September. Die in Bochum beſchäftigten italieniſchen Arbeiter haben in einer Entſchließung ſich zur faſchiſtiſchen italieniſchen Nationalregierung bekannt und in einem Telegramm zum Aus⸗ druck gebracht, daß ſie, treu der faſchiſtiſchen Tradition, bereit ſtünden für alle künftigen Maßnahmen des faſchiſtiſchen Italien, chlachtfliegergeſchwader die bereits vor Wochen anliefen, Rollen ſind. Hecerraschend- erwartei Mannheim, 10. September. Es klingt paradox, aber es trifft die Wirklichkeit: Ereigniſſe gibt es, die man lange erwartet hat und die dann doch, wenn ſie„plötzlich“ eintreffen, überraſchend wir⸗ ken. Ein ſolches Erejgnis im„kleinen“ war für uns der neue Terrorangriff auf Mann⸗ heim, ein ſolches Ereignis„im großen“ iſt die Kapitulation Italiens bzw. der Verrat ſeines Königs und ſeines Marſchalls Ba⸗ doglio. Die Einzelheiten, die nun. da der Schleier über manchen inneritalieniſchen Vorgängen zerriſſen iſt, bekannt werden, ſind zum Teil wahrhaft erſtaunlich. Die Ban⸗ ditenmethode, mit welcher die Clique Ba⸗ doglio ſich den Weg zur Macht freimachte, haben wir geſtern in einem Bericht aus Rom geſchildert. Wir erfuhren, daß der Staatsſtreich des 25. Juni durch die Ver⸗ räterbande von langer Hand vorbereitet war und Muſſolini, als er ſeine Entſchloſ⸗ ſenheit zeigte, ſich der Krone und nötigen⸗ falls ſich der Armee zu widerſetzen, um durch eine Fortführung ſeiner Politik das italieniſche Volk zu retten, einem regel⸗ rechten, wohlvorbereiteten Ueberfall, der amerikaniſchen Gangſtern Ehre gemacht hätte, zum Opfer fiel. Als der Duce beim Verlaſſen des königlichen Hauſes in ein Auto der Schergen Badoglios verwieſen wurde, widerſetzte ſich Muſſolini heftig, ſo laſen wir, er wurde aber mit brutaler Ge⸗ walt in das Auto gezerrt und auf der Tragbahre gefeſſelt, um dann erſt auf ein Fort bei Rom, dann auf die Inſel Ponza im Golf von Gaeta überführt zu werden. Schon lange ſuchten wir in Deutſchland nach einer Erklärung für die ſchwache mili⸗ täriſche Leiſtung mancher italieniſcher Ver⸗ bände. Die Kriegsleiſtung des italieniſchen Volkes ſchien uns in keinem Verhältnis zu ſtehen zu der Tatſache, daß ein 45⸗Millionen⸗ volk praktiſch nur eine Front, die Nord⸗ afrikafront zu halten hatte. Nun erfahren wir. oder erhalten beſtätigt, daß von oben herab, vom König und der Generalität mit⸗ ſamt ihrer Clique Sabotage geübt wurde Aund die große Willensanſtrengung des Duce Und ſeiner Getreuen nicht in dem erforder⸗ lichen Maße zum Zuge kam. Nicht, uner⸗ wartet und doch wiederum überraſchend kam geſtern die Nachricht, daß eine faſchi⸗ ſtiſche Nationalregierung in Italien ſich ge⸗ bildet hat, die unter der Parole„Der Ver⸗ rat wird nicht vollendet werden“ im Nämen Muſſolinis die Kapitulation, wie ſie der hinterhältige König und ſein Souffleur Badoglio ausgeſprochen hat, verwirft, um die Ehre des italieniſchen Volkes zu retten und den Kampf an der Seite Deutſchlands weiterzuführen. Wir alle wiſſen, daß Italiens Kriegs⸗ eintritt freiwillig erfolgte, und daß wir den Veubündeten mit Menſchen und Material, ſei es in Griechenland, in Afrika oder auf Sizilien aufs Großherzigſte unterſtützt ha⸗ ben. Der Fall liegt alſo völlig' anders, als derjenige Frankreichs im Sommer 1940. Frankreich war damals total beſiegt, von ſeinen„Freunden“ total im Stich gelaſſen, ſein Land war beſetzt, ſeine Armee zerſtreut, oder in Gefangenſchaft geraten. Das alles trifft für das Jitalien des Sommers 1943 nicht zu. Hier wurde vielmehr ſyſtematiſch Verrat geübt. Verrat nicht nur an der Ge⸗ genwart, ſondern auch an der Zukunft des italieniſchen Volkes, das Badoglio und das ſeit lange ſchon diskreditierte Königs⸗ haus ſeinen ewigen Feinden als Kolonie ausliefern wollen. Das Ausmaß der militäriſchen und po⸗ litiſchen Konſequenzen, die ſich aus der Per⸗ fidie der römiſchen Drahtzieher ergeben, iſt noch nicht zu überſehen. Vor allem auch darum nicht, weil unſere Gegenmaßnahmen, noch im Wir wiſſen, daß der Verrat vom 25. Juli erſt der Anfang war und daß ſich aus dieſem der zweite, der Verrat an er gemeinſamen Sache der Achſenvölker, ergeben würde. Ferner auch, daß die Ent⸗ wicklung nicht aufgehalten werden könnte, da die zuverläſſigſten jungen Aktiviſten, die den Kampf hätten führen können, an der Front ſtanden und blieben. Schon am 3. September wurde der Verrat unterzeichnet, aber noch am 8. September haben König und Badoglio gegenüber dem deutſchen Ver⸗ treter geleugnet, und das i einem Augen⸗ blick, als die Feindſender bereits die amt⸗ liche Mitteilung Eiſenhowers verbreiteten. Der Verräter Badoglio hatte den Anglo⸗ amerikanern noch als letztes Geſchenk, ehe er aufgehört hat, ein politiſcher Faktor zu ſein— und das hat er inzwiſchen!— zugeſtanden, daß ſie den vollzogenen Verrat im Augenblick verkünden können, der ihnen am genehmſten iſt. Dies war der Mittwoch, an dem die amerikaniſche 7. Ar⸗ mee in der Bucht von Neapel ausgeſchifft wurde, ohne daß ein Italiener Widerſtand leiſtete. Das haben die italieniſchen Solda⸗ ten auf Befehl Badoglios getan. Es haben ſich viele anſtändige Italiener, Faſchiſten au⸗ meiſt, ſowohl auf Sizilien, wie in Cala⸗ brien, aber auch ſchon in Norditalien unſe⸗ ren Formationen angeſchloſſen. Sie haben tapfer weitergekämpft, wie ſich ja ſchon in Afrika gezeigt hat, daß der italieniſche Sol⸗ dat, wenn er nur eine anſtändige militä⸗ riſche Führung hat, gut und tapfer zu kämpfen verſteht. Der Krieg in Italien iſt nicht zu Ende. Die Engländer und Amerikaner wiſſen das genau. Rooſevelt hat Mittwoch abend er⸗ klärt, der Krieg werde eher noch zäher als bisher weröen. Seine Anſprache enthielt beinahe mit jedem Satz eine Warnung der Hörer vor zu großen Hoffnungen. Die „Times“ am Donnerstag weiſt darauf hin, daß die Angloamerikaner, und die Italie⸗ ner auf einen„tüchtigen Gegner“, nämlich auf unſere Soldaten ſtoßen werden. Es mäßten daher weitere angloamerikaniſche Truppenverbände nach Italien geworfen werden. Die politiſchen Folgen des Verrats wer⸗ den das italieniſche Volk ſchwer treffen, wie man heute ſchon ſehen kann. Dieſe Regierung Badoglio hatte ſeit dem 25. Juli won Tag zu Tag eine immer geringere reale Bedeutung in Italien. Heute gilt das erſt recht. Exiſtiert ſie überhaupt noch? Wo beſindet ſich Badoglio, wo der König? Mittwoch nacht traf aus Lauſanne die Nachricht ein, daß dort in einem großen Hotel die Schwiegertochter und Tochter Badoglios eingetroffen ſind, Gräfin Anna Lilli Badoglio und Marquiſe Maria Alto⸗ viti Aavila Badoglio. Auch das paßt in das Bild dieſes aus perſönlichen Rachemotiven gegen Muſſolini zum Verräter gewordenen Badoglio, daß er ſeine Angehörigen in dem Augenblick ins Ausland ſchickt, wo er Ita⸗ lien in ein Schlachtfeld verwandelt. Wie das Leben ſo iſt erſt recht ein Krieg voller Ueberraſchungen. Da in der Oeffent⸗ lichkeit nicht alles geſagt werden kann, was unſere Führung längſt berückſichtigt und in ihre Kalkulation einbezieht, trifft das breite Volk, unvermeidlich manches Ereignis überraſchender als es nach der reinen Sach⸗ lage brauchte. Es war zum Beiſpiel un⸗ möglich in der Zeit des Badoglioregimes mitzuteilen, welche Sicherungen und Gegen⸗ maßnahmen von uns aus unterwegs wa⸗ ren, um den Berrat Badoglios zu parie⸗ ren. Heute iſt die Luft klarer geworden. Wir wappnen uns auf noch manche nicht gerade erfreuliche Nachricht, aber in dem Bewußtſein, daß auf die Dauer kein Schlag, der uns treffen ſoll, ohne Gegenſchlag bleibt. Wir ſtellen uns ein auf einen Gegner, der ſtark iſt, und wollen uns nur von einem gerne überraſchen laſſen: daß er ſich ſchwä⸗ cher zeigt, als wir erwartet haben. Der bulgarische Regentschaftsvat gebildet Prinz Kyrill, Ministerpräsident Filoff, Kriegsminister Michoff zu Regenten gewählt dnb. Sofia, 10. Sept. Das Sobranje trat am Doͤnnerstagabend zu einer Sitzung zuſammen und nahm die Regierungsentſchließung, die die Wähl der egenten durch das gegenwärtige Sobranje vorſieht, an. Unter lauter Akklamation der Abgeordneten wurden dann Prinz Ky⸗ rill, der Bruder des verſtorbenen Königs Boris, Miniſterpräſident, Prof. Filoff und Kriegsminiſter Generalleutnant Mi⸗ choff zu Regenten gewählt. Die Vereidigung der Regenten iſt für Samstag vormittag vorgeſehen. „Den drei durch das gegenwärtige Sobranje am Donnerstagabend gewählten Regenten ſteht verfaſſungsmäßig die Ausübung des königlichen Rechtes während der Minderjährigkeit des Kö⸗ nigs Simeon zu. Prinz Kyrill von Preslap, der Bruder des Zaren Boris III. iſt am 17. 11. 1895 in Sofia geboren als zweiter Sohn des Zaren Fer⸗ dinand J. und der Zarin Maria Luiſe. Im Weltkrieg hat er als Artillerieoffizier im 14. Kavallerieregiment an der Wardarfront gedient, wo er ſich beſonders hervortat und verſchiedene Kriegsauszeichnungen erhielt. 1935 wurde er Nan Generalmajor beföerdert und ſteht jetzt im Range eines Generalleutnants der bulgariſchen Wehrmacht. Zu Lebzeiten von Zar Boris III. war er deſſen erſter Adjutant. Miniſterpräſident Filoff leitet die bul⸗ gariſche Regierung ſeit dem 15. Februar 1940. Er iſt 1883 in Stara⸗Sagora geboren. Er ſtu⸗ dierte klaſſiſche Philologie und Archäologie an den Aniverſitäten Würzburg, Leipzig und Frei⸗ burg i. Br., wo er auch promovierte. 1914 habi⸗ litierte er an der Sofiger Aniverſität. Prof. Filoff iſt Mitglied mehrerer ausländiſcher, dar⸗ unter auch deutſcher wiſſenſchaftlicher Inſtitutio⸗ nen und Akademien und Ehrendoktor der Uni⸗ verſität Berlin. Seit 1988 war er bulgariſcher Kultusminiſter. Das dritte Mitglied des Regentſchaftsrates, Kriegsminiſter Generalleutnant Nikola Mi⸗ choff, iſt am 26. 11. 1891 in Tirnowa geboren. Er abſolvierte die Militärſchule und wurde 1911 Leutnant. 1913 war er Batterie⸗Kommandeur gegen die Serben, 1915 bereits Hilfsinſpekteur des Artillerieweſens in der Militärſchule. 1916 wird er als Oberleutnant ausgezeichnet im Kampf bei Tutrakan. Nach dem Weltkrieg hatte er verſchiedene Kommandierungen bei der Truppe und im Znſpektionsweſen. Seit 1938 iſt General Michoff Chef der Militärſchule in Sofia. 1941 wurde er Armekommandeur und am 11. 4. 1942 zum Kriegsminiſter ernannt. Dieſes Amt hat er bis jetzt inne. 5————— ———— lichen Geleitzüge, die rial und Truppen herbeiſchaffen. So wurden Tokios Presse zur japanischen Erklärung dnb. Tokio, 10. September. Die offizielle Erklärung der japaniſchen Regierung zur Kapitulation des Badoglio⸗ Regimes war, wie die Tokioer Preſſe am Freitag berichtet, das Ergebnis einer außerordentlichen Sitzung des Kabinetts, das in den Nachmittagsſtun⸗ den in der Amtswohnung des Premiermini⸗ ſters zuſammengetreten war. Das Kabinett hat ſich zunächſt auf Grund der vorliegenden Berichte und Informationen genau über die Vorgänge in Italien unterrichten laſſen, um dann in völliger Einmütigkeit die bekannte BVerlautbarung herauszugeben. Beſondere Bedeutung mißt die Preſſe einer * zwiſchen Außenminiſter chigemitſu und dem deutſchen Botſchaf⸗ ter St ahmer bei. Dieſe Beſprechung habe, wie„Tokio Aſahi Schimbun“ feſtſtellt, völlige Uebereinſtimmung in bezug auf die in Zu⸗ kunft noch verſtärkte Zuſammenarbeit zwiſchen Japan und Deutſchland ergeben. 13 feindliche-Soote versenkt Wie das Kaiſerliche Hauptauartier mel⸗ det, verſenkte die japaniſche Flotte und Luftwaſfe im Monat Jult und Auguſt ins⸗ geſamt 13 feindliche U⸗Boote. Angloamerikanische Geleitzüge im Südpazitik angegriffen dub. Tokio, 10. September. Berichte von der ſüdpazifiſchen Front beſa⸗ gen, daß der Gegner alle Anſtrengungen macht, um die von ihm durch ſeine Landung. öſtlich Lae gewonnenen Stellungen auszu⸗ bauen. Die japaniſche Luftwaſſe rich⸗ tet daher ihr Hauptaugenmerk auf die feind⸗ erſtärkungen an Mate⸗ in den vergangenen Nächten zwei verſchiedene Geleitzüge angegriffen und insgeſamt drei 421 Transportſchiffe ſchwer be⸗ ſchädigt. Urbeitstagung des Ohersten Parteigerichts in München dnb. München, 10. September. In München fand eine Arbeitstagung des Oderſten Parteigerichts mit den Leitern der „Studium fortſetzen. 4 Dind hingerichtet worden, den der Volks⸗ —— wegen Feindbegünſtigung und Gaugerichte der NSDAP ſtatt. Zur Eröff⸗ nung ſprach der Leiter des Oberſten Partei⸗ Reichsleiter Walter Buch, der zu eginn ſeiner Rede der gefallenen Leiter der Gaugerichte gedachte. Dienſtleiter Walkenhorſt gab einen um⸗ faſſenden Ueberblick über die Arbeit der Par⸗ teikanzlei, und Befehlsleiter Reckmann behan⸗ Delte im weiteren Verlauf der Tagung die⸗ Aufgaben der Parteigerihte, die ſich aus den haren Notwendigkeiten des Krieges er⸗ ben. A8 fand mit einem Appell es R eiters Buch ihren Abſchluß, dem Führer in dieſem harten Ringen die Partei⸗ erichte als wertvolles, entſchloſſenes und ebendiges Inſtrument für ſeine politiſche Ar⸗ beit zu erhalten und ſtändig zu verbeſſern. Volksverräter hingerichtet dnb. Berlin, 10. September. Am g. September 1943 iſt der 24jährige Student Arſtd Freiherr von Wede⸗ kraftzerſetzung zum Tode verurteilt ——— Wedekind war aus geſundheitlichen ründen wehrdienſtuntauglich; er konnte daher an einer deutſchen Univerſität ſein Fremden Volksange⸗ hörigen gegenüber äußerte er ſich in der ge⸗ meinſten Weiſe über das deutſche Volk und —2 Kampf. Er verriet aber nicht nur ſein Volk, ſondern hat auch noch deut⸗ en Volksgenoſſen gegenüber defaitiſtiſche eußerungen gebraucht, die geeignet waren, bderſetzend zu wirken und dadurch die Kampf⸗ moral des deutſchen Volkes zu unter⸗ graben. 8 Fallschirmagenten dub. Berlin, 10. September. Der Feind verſucht mit allen Mitteln die innere Front unſeres Volkes zu errſchüttern Aund damit unſeren ſchwer bämpfenden Sol⸗ dDaten den Rückhalt 1 nehmen. 3 8 chärſe 8* 3* 5 e Perſon iſt verpflichtet, alle * 8 Er iſt vereinze t dazu übergegangen, durch lugzeuge abſetzen 0 laſſen. ahrneh⸗ mungen über das Auftreten von Fallſchirm⸗ agenten ſofort der nächſten Poligeiſtelle zu m„Wer dieſen Agenten in irgendeiner Hilſe zukommen läßt, be erhelr den Feind. Er ſtellt ſich damit außerhalb der Gemeinſchaft und wird ohne Anſehen der Perſon und ohne Rückſicht auf die Beweg⸗ ſeiner Handlungsweiſe mit aller ur Rechenſchaft gezogen. Der Reichsführer teilt hierzu mit, daß verantwortungsloſe Elemente, die vor einiger Zeit erkannten Fallſchirmagenten Hurch Gewährung van Unterkunft und Ver⸗ Pflegung gehofen haben, ſofort erſchoſſen worden ſind. Berlin, 10. September. Badoglio iſt unſer Mann, dieſe Feſtſtel⸗ lung bildete, mehr oder minder deutlich ausgedrückt, das Kernſtück aller Kommen⸗ tare der Feindpreſſe zu dem am 25. Juli an, Muſſolini begangenen Verbrechen. Uns ſagte dieſer Chor dex gegneriſchen Stellung⸗ nahme genug, zumal man noch Erinnerun⸗ gen ganz beſonderer Art weckte nicht nur die, daß Badoglio auch in Verſailles eine Rolle geſpielt, ſondern auch verſuchte, den faſchiſtiſchen Marſch auf Rom in das Kreuz⸗ feuer ſeiner Maſchinengewehre zu nehmen. Eine Salve— und Italien wäre damals im blutigen Sumpf des Bürgerkrieges un⸗ tergegangen. Der italieniſchen Nation iſt es jedoch nicht erſpart geblieben, die Hand die⸗ ſes Verbrechers in der unheilvollſten Weiſe kennen zu lernen. Ihren Beſitz brachten die Verräter in Sicherheit 3 Doch nicht er allein, mit ihm trägt auch König Viktor Emanuel an der ſchwe⸗ ren Schuld, die italieniſche Nation in den Abgrund geſtoßen und ſie um alle Früchte der faſchiſtiſchen Aufbauarbeit gebracht zu haben. Noch mehr, dieſe beiden Männer, die Führer einer Clique von Verſchwörern, haben es fertig bekommen, neben der Frei⸗ heit ihres Volkes auch die Söhne Italiens an den Feind zu verkaufen. Was ſind ſchon die Intereſſen des Volkes in den Augen dieſer Erſcheinungen, die in den letzten Wochen ganze Wagenladungen ihres Beſitzes im Auslande in Sicherheit brachten, und damit ihrem Egoismus und ihrer Herzloſigkeit Ausdruck perliehen. Ihr eigenes Ich und eine Be⸗ friedigung ihrer Verſchwörertriebe war ihnen das wichtigſte. Sie waren durchaus damit einverſtanden, daß nicht der 3. Sep⸗ tember, der Tag der insgeheim vollzogenen Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes als Signal für die Waffenruhe angeſehen wurde, ſondern ein von den Amerikanern und Engländern gewählter Zeitpunkt. So murde bis zum 8. September noch Neapel dem Erdboden gleichgemacht, es wurden Männer und Frauen und Kinder zu Hun⸗ derten den USA⸗Bombern geopfert, es wurde ebenſo in Kalabrien das Leben un⸗ zähliger italieniſcher Soldaten aufs Spiel geſetzt und den feindlichen Waffen preisge⸗ geben, obwohl der Waffenſtillſtand ſchon per⸗ fekt war. Er durfte jedoch nicht bekannt werden, weil nach dem Uebereinkommen der italieniſchen Verräter mit Eiſenhower ein⸗ mal den Amerikanem in Italien ſelbſt noch tüchtige Poſitionen eingeräumt werden ſollten, zum anderen wollte man den deut⸗ ſchen Verbündeten in die Irre ſühren und ihm vortäuſchen, Italien kämpfe weiter. Vorgetäuſchte Hilferufe an uns Es wurde von Badoglio auch noch man⸗ ches andere getan, um den bereits vollzoge⸗ nen Bruch der Waffengemeinſchaft zu tar⸗ nen. Ein Hilferuf an uns, Lebensmittel zu ſchicken, vornehmlich jedoch Oel. damit die italieniſche Flotte dem Feind entgegen⸗ dampfen könne, war nichts als eine Täu⸗ ſchung.“ Verſuche, uns zu ganz beſtimmten militäriſchen Maßnahmen zu veranlaſſen, die dem Gegner erhebliche Vorteile gebracht hätten, bewegten ſich auf der gleichen Linie, den eigenen Verrat zu tarnen. Nicht zu ver⸗ geſſen iſt die mit heiligem Eifer vorgetra⸗ gene Verſicherung, die italieniſche Armee würde alle wichtigen Punkte der Küſte Ita⸗ liens ſchützen. Hier trat dag gleiche Motiv in Erſcheinung! Die Erfüllung einer mit den Feinden abgeſprochenen Verpflichtung, die wertvollſte Schlüſſelſtellung unter ita⸗ lieniſcher Kontrolle zu halten, um ſie genau ſo wie auf Sizilien dann ſalutierend den landenden Engländern und Amerikanern auszuliefern. Wir wußten ſeit dem 25. Juli, woran wir bei Badoglio waren, wir hrauchten Badoglio Clique betrieb Sabotage seit Kriegsb eginn Einen Infameren Verrat am eigenen Volk hat es nocn nie gegeben/ Vorgetäuschte Hillerufe nicht erſt ſeine Schilderhebung durch die Feindpreſſe. Es blieb uns auch nicht ver⸗ horgen, wie die Fäden feſter geknüpft wur⸗ den, die ſchon vor dem 25. Juli nach dem Ausland geſponnen worden waren. Alle Täuſchungsmanöver ſcheiterten. Wir mach⸗ ten das, was in dieſer Situation am Platze war: Wir trafen ſorgfältig alle Vorberei⸗ tungen zur Sicherung unſerer militäriſchen Poſition. Wir trafen ſie um ſo raſcher, als die Schwenkung Badoglios und des Königs gegen uns immer deutlicher durch Truppen⸗ zuſammenziehungen im Rücken unſerer kämpfenden Berbände unterſtrichen wurde. Wohl konnten wir nicht verhindern, daß die Verräter von 1915 im Jahre 1943 zum glei⸗ chen Verrat ſchritten, aber wir konnten uns gegen die Auswirkungen eines neuen Ver⸗ rates ſichern, was auch geſchehen iſt. Daß dieſe ehrloſen Geſellen noch den traurigen Mut aufbrachten, am 8. September die er⸗ ſten Meldungen auf Ehrenwort von der Kapitulation zu dementieren, überraſchte uns nicht. Der Nachrichtendienſt unſerer Gegner hat es ſich indeſſen nicht nehmen laſſen, die„Ehrenmänner“ im Hermelin und mit dem Marſchallſtab durch eine Dar⸗ ſtellung der Geſchichte des Verrats noch be⸗ ſonders bloßzuſtellen. 8 Wußten wir ſchon zuvor, daß Badoglio, kaum zur Macht gekommen, ſchleunigſt ſeine Sendboten nach Liſſabon ſchickte, wo über die Annahme des Caſablanca⸗Diktates mit Vertretern des Feindes verhandelt wurde, ſo hat man uns jetzt noch geſagt, daß italie⸗ niſche Unterhändler per Flugzeug nach Pa⸗ lermo kamen und daß danach auch in Kala⸗ hrien eine Begegnung mit Eiſenhower ſtatt⸗ fand, wo dann der Schlußpunkt unter den Waffenſtillſtandsvertrag geſetzt und ſomit der Verrat beſiegelt wurde. Der Jnhalt des Wafſenſtillſtands⸗ vertrages Seine Krönung bildet jedoch der In⸗ halt des Vertrages ſelbſt, der nicht veröffentlicht wird. Er iſt nur militäriſcher Natur, die politiſchen und wirtſchaftlichen Bedingungen ſollen noch folgen. Was aber auf militäriſchem Gebiet vereinbart wurde, oder, beſſer ausgedrückt, gewiſſenlos von Emanuel und ſeiner Kreatur Badoglio hingenommen wurde, klingt nur zu deut⸗ lich in allen feindlichen Kundgebungen an das italieniſche Heer und das italieniſche Volk wider. Es iſt— und das iſt das ſchmachvollſte an der ganzen Affäre— Itg⸗ liens Volk eregelrecht verkauft worden, genau ſo, wie ein Sklavenhalter ſeine Sklaven verkauft. Denn was be⸗ ſchloſſen wurde und wozu König und Mi⸗ niſterpräſident ihre Hand hergaben, iſt die Dienſtbarmachung aller Italie⸗ ner zugunſten der amerikaniſch⸗ engliſchen Kriegführung gegen uns. Man auaag nehmen, welchen Aufruf an die Italiener man will, immer heißt es, ſie hätten den Kampf nunmehr gegen uns zu führen und die Soldaten müßten die Weiſungen ihrer Offiziere befolgen, die nun wieder unter dem Oberkommando des Eng⸗ länders Wilſon ſtünden. Hier findet ſich guch die Erklärung für die Warnung der faſchiſtiſchen Nationalregierung an die Sol⸗ daten, nicht falſchen Befehlen zu gehorchen und ſich dagegen zur Wehr zu ſetzen, gegen ihre deutſchen Kameraden zu kämpfen. Etwas FInfameres als dieſen Verrat am eigenen Volke hat es wohl noch niemals gegeben. Hier ſtellen ſich diejenigen hin, die Italien in den Krieg hineinführten, und zwar ſchlecht vorbereitet, um das gleiche Volk nun zu Blutſwendern für die Feinde Italiens zu machen. Wenn die„Times“ ſagte, die Italienex ſind aus dem Kriege ausgeſchieden, Italien aber nicht, ſo ſagt ſie nur im Nachſatz die Wahrheit. Der erſte Satz aber iſt eine glatte Lüge. Kein Ita⸗ liener iſt aus dem Kriege ausgeſchieden, da⸗ für haben Amerikaner und Engländer mit den Verrätern Emanuel und Badoglio be⸗ ſchloſſen, das ſchwergeprüfte italieniſche Volk, deſſen Heimat durch die Schuld der Führung ohnehin Kriegsgebiet geworden iſt, zum engliſch⸗amerikaniſchen Kanonenſutter zu machen. So mancher naive Italiener hatte ge⸗ meint, der Krieg ſei zu Ende, wenn man ſich —— 6 heute als vom Faſchismus abwende und der Jadiſch⸗ plutokratiſchen Demokratie huldige. Keine Rede von Kriegsende— nun beginnt für die Italiener erſt der Krieg. Eiſenhowers Schergen werden ſie zuſammentreiben, ſofern ſie es nicht in letzter Minute vorziehen, dort au bleiben, wo ſie ihrer nationalen Pflicht am eheſten dienen können. Bir Hacheim iſt zunn Maſſengrab abtrünniger Franzoſen ge⸗ worden. Aehnliche Maſſengräber haben Emanuel und Badoglio ihrem Volke ſchon gegraben. Das iſt die größte Schande dieſer Verräter, die ſich Jahr um Jahr im Verrat übten, die vorgaben, Italiener zu ſein und Potenoräber des italieniſchen lkes entpuppen. Die Clique war an all unſeren Rück⸗ ſchlägen ſchuld! Wollten wir uns mit dem Verrat der italieniſchen Offizierskamarilla und Geld⸗ aviſtokratie beſchäftigen, dann würden wir ſo bald nicht fertig werden. Dieſe Schicht, die das Werk Muſſolinis dauernd ſabotierte und in deren Reihen auch dieienigen hohen Offiziere ſtanden, die Offiziere mit Hilfe ihres Geldbeutels wurden, dafür bei To⸗ bruk, im Oſten, bei Bizerta und Tunis und auf Sizilien feige verſagten oder deſertier⸗ ten, war von jeher gegen jeden faſchiſtiſchen Aufbau. Sie behandelte den einſachen Sol⸗ daten wie einen Soldknecht, was ſehr dazu beitrug, daß die Italiener in entſcheidenden Situationen immer wieder verſagten. Die⸗ ſes Otalien mit ſeinen national getarnten Saboteuren trägt an allen Rückſchlägen, die wir in dieſem Sriege erlitten haben, die Schuld, Aber nichts wird und kann uns den Glauben an unferen Sieg rauben, auch wenn der Krieg im Süden nunmehr mit aller Gewalt aufflammen ſollte. Wir ſtehen treu zu unſerer guten Sache, wir werden auch den Präſidenten Rooſevelt nicht ent⸗ täuſchen, der mit erhobenen Händen ſeine Landsleute davor warnte, aus der italieni⸗ ſchen Kapitulatjon mehr zu machen, als ſie iſt, denn der Kampf gehe weiter, hart und ſchwer, weil man es jetzt nur mit den kampferprobten Deutſchen, zu tun habe. Rypoſevelt und Churchill und mit ihnen die geſamte ſeindliche Welt dürfen jedoch die Verſicherung hinnehmen, daß ſich das deut⸗ ſche Volk nun erſt recht um ſein Banner ſchart, weil es weiß, was es ſich ſchuldig, iſt und worum es in dieſem Kampf auf Leben und Tod geht. Das Urteil der europdischen Presse über den Badoglioverrat „Verrat an den italienischen Frontsoldaten“/ Schmachvollste Betrügerei eines Königs 10. September. Soſig. In großer Aufmachung bringt die Preſſe den Verrat Ita⸗ liens. ie Blätter bringen ſchon in den Ueberſchriſten in eindeutiger Form ihren Abſcheu über die italieniſche Kapitulation zum Ausdruck.* „Soxa“ unterſtreicht, daß die politiſche Entwicklung in Italien der deutſchen Führung nicht überraſchend gekommen ſei. Die Kapitula⸗ tion der Regierung Badoglio wird als ein in der Geſchichte noch nie dageweſener Verrat am eigenen Volk und an dem ritterlichen Verbün⸗ deten bezeichnet. Dieſer Vorwurf wird im Schriftbild groß herausgehoben. Die italie⸗ 5 habe nicht nur den Schein zu erhälten verſucht, daß ſie ihrem Bündnis treu bleiben werde, ſondern ſie habe auch das Ehrenwort des Soldaten gebrochen. In Wirk⸗ lichkeit habe die Verräterregierung aber auf eine Kataſtrophe der deutſchen Armee in Ita⸗ lien hingearbeitet. Oslo. Die ſchamloſe Haltung des italie⸗ niſchen Königs und Badoglios löſen in aller Welt tieſe Verachtung aus, ſchreibt das norwegiſche Nachrichtenbüro Norſk Te⸗ legrammbyra. Man begeht nicht nur einen Verrat gegen feierlich eingegangene inter⸗ nationale Verpflichtungen, ſondern zugleich einen Verrat an dem italieniſchen Volk und an den Idealen, die allein ein Volk vor dem Untergang bewahren können. Der ſchon einmal wortbrüchige König hat im Bunde mit einer Schar gewiſſenlyſer Glücks⸗ Feindstützpunkte auf Spitzbergen zerstört beutsche luft- und Seestreitkräfte gritfen anh. Berlin, 10. Sept. Deutſche Seeſtreitkräfte und eingeſchiſſte Teile eines Grenadierregiments haben am 8. September Stützpunkte des Feindes auf Spitzbergen augegriffen. iel der Unternehmung war die Zerſtö⸗ rung der von der Luftwafſe feſtgeſtellten k umfangreichen militäriſchen Anlagen und der großen Vorräte an Manition und Brennſtoff ſowie der Funk⸗ und Wetterſta⸗ tion, die für die Operationen der feindlichen See⸗ und Luftſtreitkräfte im November von beſonderer Bedeutung ſind. Außerdem ſoll⸗ ten die im Ausbau befindlichen Kohlenberg⸗ werke, Häfen und andere kriegswichtigen Anlagen, die einen weſentlichen Teil der militärische Anlagen und Vorratslager an Stützpunkte bilden, unbrauchbar gemacht werden. Trotz der ſchweren artilleriſtiſchen Ab⸗ wehr und des heſtigen Widerſtandes der militäriſchen Beſatzung an Land bonnte die Aufgabe im Zuſammenwirken der Seeſtreit⸗ räſte mit den gelandeten Grena⸗ dieren voll gelöſt werden. Die Stütz⸗ unkte des Gegners wurden nachhaltig zer⸗ 10 der Feind erlitt empfindliche Verluſte. ußerdem wurde eine große Anzahl Ge⸗ fangener eingebracht. Die eigenen Verluſte an Bord und an Land waren gering. Der deutſche Verband iſt mit den eingeſchifften Truppen inzwiſchen in die eigenen Stütz⸗ punkte zurückgekehrt. 8 die wohnraumversorgung der Iuftkriegsbetroffenen Auswahl der Autzunehmenden ist möglich/ NRebenwonnungen. Unterbelegte Wohnungen Berlin, 10. September. „Das amtliche Organ des Reichswohnungs⸗ kommiſſars„Der Wohnungsbau in Deutſchland“ bringt erläuternde Ausführungen zur Wohn⸗ Kaumverſorgung der Luftkriegsbetroffenen von Miniſterialrat Werner⸗Meier. Luftkriegsbetroffene im Sinne der Vorſchrif⸗ en ſind Familien und Einzelperſonen, die eine Aübreiſebeſcheinigung nach den Vorſchriften ber die Amguartierung wegen Luftgefährdung und Fliegerſchäden beſitzen oder die am bis⸗ herigen Wohnort infolge Feindeinwirkung um⸗ artiert werden müſſen, Zugunſten dieſer Luſtkriegsbetroſſenen hat der Reichswohnungs⸗ kommiſſar eine erweiterte Melbdepflicht für Wohnräume eingeführt und zwar für Neben⸗ wohnungen und unterbelegte Wohnungen. Wie der Referent betont, ſtellte die neue Ver⸗ ordnung die Wohnraumverſorgung in erſter Linie darauf ab, daß die Wohnungsinhaber ſelbſt für die Beſetzung der Wohnungen mit Luftkriegs⸗ betroffenen ſorgen. Sie ſollen ſich alſo möglichſt die aufzunehmenden Familien und Einzelperſo⸗ nen ſelbſt auswählen und dabei Perſonen heran⸗ ziehen, die durch Verwandtſchaft oder Bekannt⸗ ſchaft mit ihnen verbunden ſind oder in denen ſie ſonſt ihnen angenehme Vertragspartner ge⸗ funden zu haben glauben. Eine Nebenwohnung ſoll mit min⸗ deſtens ebenſopiel Perſonen belegt ſein, wie ſie Räume im Sinne der Verordnung enthält. Es kann eine ſtärkere oder ſchwächere Belegung por⸗ genommen werden, wenn Zweckmäßzigkeitsgründe oder die Deckung des Bedarfs es verlangen. Die entſprechende Zahl von Luftkriegsbetroffenen muß der Inhaber der Nebenwohnüng, nachdem dieſe erfaßt iſt. innerhalb einer von der Ge⸗ meinde beſtimmten Friſt aufnehmen. Gelingt ihm dies nicht oder unterläßt er es, ſo kann ihm die Gemeinde Luftkriegsbetroffene zuweiſen. Auch bei unterbelegten Wohnungen iſt dem In⸗ haber zunächſt die Möglichkeit gegeben, die feſt⸗ geſetzte Pflichtbelegung durch freiwillige Herein⸗ nahme von Luftkriegsbetroffenen nach ſeiner Auswahl zu erreichen. Auch ihm wird dafür eine Friſt geſetzt. Die Beſchlagnahme einzelner Räume auf Grund des Reichsleiſtungsgeſetzes über den Rahmen der Verordnung des Reichs⸗ wohnungskommiſſars hinaus 2 zunächſt auf⸗ rechterhälten werden, um den Notwendigkeiten entſprechen zu können. Bereits vollzogene Ein⸗ quartierungen auf Grund dieſes Geſetzes bleiben ſelbſtverſtändlich beſtehen. Inwieweit ſie in Er⸗ faſſungen und Mietverhältniſſe auf Grund der Verſorgungsverordnung umgeſtellt werden, hängt vom Einzelfall oder von einer örtlichen Regelung ab. Wenn der Wohnungsinhaber ſtatt einzelner Räume ſeine ganze Wohnung für Luftkriegs⸗ betroffene zur Verfügungſtellt, mußz ihm eine ſeinem Familienſtand entſprechende kleinere Wohnung verſchafft werden. Gewiſſe Schwierig⸗ keiten können bei der Behandlung der Möbel des Wohnungsinhabers entſtehen. Nach der Verord⸗ nung ſteht es ihm frei, ſie in den Räumen zu belaſſen oder auch anderwärts unterzubringen. Soweit die Luftkriegsbetroffenen ihrer bedürfen, um überhaupt einen eigenen Haushalt führen zu können, werden aber wiederum die Maß⸗ nahmen nach dem Reichsleiſtungsgeſetz anzuwen⸗ den ſein, alſo vor allem Beſchlagnahme und In⸗ anſpruchnahme durch die Gemeinde. Von größter Wichtigkeit iſt es, rechtzeitig dafür zu ſorgen, daß die Luftkriegsbetroffenen und die Woh⸗ nungsinhaber in eine Hausgemeinſchaft ebxacht werden, die ihr Zuſammenleben mög⸗ lichſt Leibungslos geſtaltet. ritter das internationale Anſeben Italiens aufs Spiel geſetzt. Die Handlungsweiſe der reaktionären Regierung Badoglio wirkt auf jeden Men⸗ ſchen, der die Begriffe Ehre, Treue und Pflicht hochhält, verſtimmend, erklärte der norwegiſche Miniſter für Kultur u. Volks⸗ aufklärung, Fugleſang, in einer Unterre⸗ dung mit einem Vertreter der Agentur Norſk Telegrambyra. Der Miniſter unterſtrich insbeſondere den an den italieniſchen Frontſoldaten und an den Opfern dieſes Krieges begangenen Verrat und wies darauſhin, daß Italiens Schickſal untrennbar mit dem Europas ver⸗ bunden ſei. Je härter der Kampf um die Exiſtenz und Zukunſt dieſes Erdteils werde, deſto härter werde auch der Wille, die Wahr⸗ heit und das Recht zum Siege zu führen. Bukareſt. Die erſten Kommentare der rumäniſchen Preſſe ſpiegeln das Verant⸗ wortungsbewußtſein wieder, mit dem dieſe Entſcheidung in Bukareſt beurteilt wird. „Es iſt oſfenſichtlich“, ſo erklärt der offiziöſe „Timpul“,„daß das, was ſich in Rom ab⸗ ſpielte, für den auſmerkſamen Beobachter und für die politiſchen Führer der Staaten, die his geſtern abend noch die Verbündeten Italiens waren, keine Ueberraſchung ſein konnte. Auch in Rumänien hat die Kapitu⸗ lation Badoglios niemanden überraſcht.“ Das rumäniſche Blatt weiſt dann nach⸗ oͤrücklich auf die Tatſache hin, daß die Ka⸗ pitulation am 3. Setember unterzeichnet, aber erſt am 9. September mitgeteilt wurde. „Dieſe ſechs Tage des Schweigens, in denen der italieniſche Wehrmachtsbericht immer noch von militäriſchen Aktionen der Achſe ſprach, die Italien ſchon verlaſſen hatte, dieſe ſechs Tage ſind die ſchmerzhafteſte Epiſode des ganzen italieniſchen Dramas, das noch weit von ſeinem Finale entfernt iſt. Die vergiftete Frucht der Anarchie, die ſeit langem geſät iſt, reift heran.“ Italien habe den Weg der ſtolgen Tradi⸗ tionen, auf die es Muſſolini führte, ver⸗ laſſen. Daraus könne man erkennen, daß kein Volk aus mangelnder Opferbereit⸗ ſchaft den Weg verlaſſen dürfe, den ihm ſeine nationalen Ziele weiſen.“ Ein Volk erleide ſeine größten Schläge nicht durch Nieder⸗ lagen, die ſeinen Leib verſtümmeln, ſondern durch Handlungen, die ſeinen Geiſt zer⸗ mürben. Belgrad.„Obnopa“ bemerkt, während das faſchiſtiſche Italien gegen die Feinde Europas in den Krieg gezogen ſei, weil es als Staat, der eine innere Wiedergeburt er⸗ lebt hatte, Verſtändnis für die gemeinſamen Miſſion der europäiſchen Völker gegen die verſchiedenen Internationalen hatte, ſei der Verräter Badoglio in den alten Traditionen der politiſchen Intrige und des bürgerlichen Kleinmuts verharrt.“ Die Kreiſe um den Verräter Badoglio hätten alles getan, um das faſchiſtiſche Italien in der Kriegführung zu behindern. 3 Die„Donauzeitung“ kommt im Leitar⸗ tikel zum Schluß, daß die militäriſche Ab⸗ wehrkraft des Reiches durch das Ausſchei⸗ den Italiens aus dem Kriege in keiner Weiſe beeinträchtigt ſei und daß ſein Wille und Eutſchluß, ſich und Europa trotzdem zum Siege zu führen, von dieſem verſuch⸗ ten Dolchſtoß nicht getroffen werde. Sowohl der Verrat wie auch die Verräter würden ſcheitern, letztere ſchon vor allem auch nach dem Willen derer, die ſie„im eigenen Saft ſchmoren“ ließen. Meue Ritterkreuzträger /anb. Aus dem Führerhauptquartier, 9. Sept. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an: Generalmajor Otto Lü⸗ decke, Kommandeur einer Infantexie⸗Divi⸗ ſion, Major Joſef Fiſcher, Bataillonskom⸗ mandeur in“ einem Grenadier⸗Regiment, —— 52 Graf Clemens von Kagenech, ommandeur einer Panzer⸗Abteilung, Ritt⸗ meiſter Arno Pfeuffer, Kommandeur einer Aufklärungs⸗Abieilung, Oberleutnant Günter Haſenbeck, Kompanieführer in einer Pan⸗ E Oberfeldwebel Ru⸗ olf Fuchs, Zugführer in einem Grenadier⸗ Regiment, Feldwebel Franz Bredemeyer, Zugführer in einem Panzergrenadier⸗Regi⸗ ment, Feldwebel Emil Goden, Zugführer in einem Grenadier⸗Regiment, Unterofſizier Hel⸗ mut Heutling, Richtſchütze in einer Infan⸗ teriegeſchütz⸗Kompanie. Der Seekrieg nicht vorüber 3— Genf, 10. September, Der Krieg auf hoher See iſt noch bei weitem nicht von den Achſengegnern gewonnen und auch⸗ noch nicht einmal annähernd vorüber, ſchreibt in einer militäriſchen Umſchau zum Beginn des —.— Kriegsjahres Lord Hankey in der Lon⸗ oner Sonntagszeitung„Sunday Times“. Ge⸗ nau wie damals nach der Seeſchlacht von Trafal⸗ gar würden die Schiffsverluſte, mit denen Eng⸗ land rechnen müſſe, weiter anhalten. Der Feind wende nicht nur neue Methoden an, ſondern führe einen Seekrieg⸗auch in ſtets neuen Teilen der ieben Weltmeere fort. 30 000 Seeleute verloren ihr Leben auf englischen ſchiffen Anb. Stockholm, 10.— 5 Auf der Sonntagsſitzung des engliſchen Gewerkſchaftskongreſſes, der in Southport tagt, gab der frühere Vorſitzende des Ge⸗ werkſchaftsrates Gibſon die Verluſte der engliſchen Seeleute durch den U⸗Bootkrieg mit 20000, die hier im Dienſt Englands fahrenden Seeleute mit 10000 an. Wenn auch die ei Regierung alle Angaben über die Verſenkungen engliſcher Schiffe verweigert, ſo ſpricht dieſe Mitteilung von dem Gewerkſchaftskongreß eine beredte Sprache. Sie widerlegt ſchlagend alle Chur⸗ chillſchen Geheimhaltungsverſuche · Rücktritt des argentinischen Ausenministers dnb. Buenos Aires, 10. Seyt. Der argentiniſche Außenminiſter Vize⸗ admiral Storni hat am Donnerstagabend ſeinen Rücktritt eingereicht, der von Staats⸗ präſident Ramirez angenommen wurde. Euk den Nachfolger iſt noch nichts be⸗ annt. Ein neuer Komet entdeckt Bulareſt, 10. September. Einen neuen Kometen im Sternbild des Luchſes entdeckte, wie die Bukareſter Sternwarte bekanntgibt, der rumäniſche Profeſſor Dai⸗ maca. Seine vom 3. September ſtammenden erſten Beobachtungen wurden von dem Bu⸗ lareſter Obſervatorium nachgeprüft. Dabei 5 der Komet 8 ſ0. photographiſch feſtgehalten u rſchei⸗ nung hatte die Größe 8, einen eneg Gchweif und bewegte ſich raſch in Richtung Nordnord⸗ weſten. in wenigen TZeilen Die am Donnerstag morgen durch den tür⸗ kiſchen Dampfer 1 0 beſchädigte alte Gchiffsbrücke as Goldene Horn konnte für beregonenvertehr wieder⸗ ——.— Für Verkehrsmittel iſt ſie noch nicht be 0— 00 en dem 3— Fengman am Sun⸗ gari⸗Fluß und dem—.— in Bezirk in Mand⸗ ſchukus iſt ein 33857 romkabel für eine Span⸗ nung von 300 000 eſ uegt worden, das am 15. September in Betrieb genommen wird. Die Koiten belaufzg 60 Alb,70000 Ben. Beim Bau wurden rbeiter beſchäftigt. ——————— ortlich füx den Inhalt:. Drud: Beſgunheimer Großbruckerei mb Mannheim. 8* ————— —3— * Maunheim, 10. September. Keine öffentliche luftwarnung am Iage Der Polizeipräſident teilt als örtlicher Luſtſchutzleiter mit: Während der Zeit des Ausfalls der Großalarmgeräte wird bei Tag in Mannheim keine öffentliche Luftwarnung gegeben. Bei Flak⸗ beſchuß hat ſich jedoch die Bevölkerung luft⸗ ſchutzmäßig zu verhalten. Eine beſondere Entwarnung erfolgt nach Flakbeſchuß bei Tage nicht. An alle Meugierigen! Da immer dringend Arbeitskräfte zum Freimachen der Straßen und Wegräumen des Schuttes benötigt werden, bin ich ge⸗ wungen, alle an den Schadenſtellen herum⸗ ehenden neugierigen Beſucher ſo⸗ fort zur Mitarbeit eranzu⸗ iehen, um eine Behinderung der einge⸗ —— Arbeitskrärfte zu vermeiden. Schau⸗ luſtige auch aus der Umgebung ſeien auf dieſen Umſtand hingewieſen. Der Polizeipräſident. Hauerdurchbrüche sofort schließen! Es wurde feſtgeſtellt, daß in vielen Häu⸗ ſern die Mauerdurchbrüche während der Schreckensnacht auch in leicht beſchädigten Häuſern geöffnet worden ſind und nicht wie⸗ der ſoſort geſchloſſen wurden. Darauf iſt daß Schadenfener der Nach⸗ rhäuſer durch die geöffneten Mauerdurch⸗ brüche in bisher unbeſchädigte Häuſer über⸗ Ueberkluge brachten Holztüren an, ie natürlich den Flammen keinerlei Wider⸗ ſtand bieten konnten. Es iſt daher ein Ge⸗ bot der Selbſterhaltung, al le geöffneten auerdurchbrüche ſofort wieder mit Steinen zu ſchließen. Der Polizeipräſident als örtlicher Luftſchutzleiter. Dienststunden der Behörden Es iſt erfreulich, zu erfahren, daß der Oberbürgermeiſter angeordnet hat, daß alle ſtädtiſchen Dienſtſtellen, die für den Publikumsverkehr wichtig ſind, durchgehend bis 19 Uhr geöffnet ſind. Dieſe Maßnahme, die der gegenwär⸗ tigen Lage am beſten gerecht wird und von den Parteidienſtſtellen ſchon immer in ſolchen Fällen durchgeführt wurde, wär auch als Muſterbeiſpiel allen anderen Be⸗ Hördenſtellen zu empfehlen. Un die Gefolgschaft des Einzeihandels Die Bezirksſtelle der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel ruft alle im Einzelhandel Be⸗ chäftigten auf, ſich unverzüglich an hren Arbeitsplatz zu begeben oder ſich mit ihren bisherigen Betriebsführern in Verbindung zu ſetzen. Es ſind verſchiedenerſeits Klagen laut geworden, daß Geſchäfte nicht ver⸗ kaufsbereit gemacht werden können, weil die überwiegende Anzahl der Gefolg⸗ ſchaft des Einzelhandels ſich bis zur Stunde noch nicht einfand. Gerade jetzt aber iſt es von größter Wichtigkeit und entſpricht dem Gebot der Stunde, daß der Verkauf lebens⸗ wichtiger Güter vor allem an die Flieger⸗ geſchädigten raſch in höchſtmöglichem Aus⸗ maß aufgenommen wird. kine planungsstelle für das Schwesternwesen er Zuſammenfaſſung und Erweiterung der bisher auf dem Gebiete des Schweſternweſens geleiſteten planwirtſchaftlichen Arbeiten hat der Reichsgeſundheitsführer im Einvernehmen mit dem Leiter der Partei⸗Kanzlei die Bildung einer Planungsſtelle für das Schweſternweſen angeord⸗ net. Die Planungsſtelle hat die Aufgabe der Vorbereitung und Steuerung überörtlicher und über den Aufgabenbereich der einzelnen Schwe⸗ ſternverbände und Schweſterngemeinſchaften planwirtſchaftlicher Maßnahmen. it der Leitung der Planungsſtelle wurde Dr. Holm betraut, der dem Reichsgeſundheitsführer unmittelbar unterſtellt iſt. Dem Leiter der Planungsſtelle ſteht zur Durchführung ſeiner Aufgaben eine aus den Schweſternverbänden und Schweſterngemeinſchaften zu bildende Ar⸗ bahnho beitsgemeinſchaft zur Verfügung, deren Vorſitz er übernimmt. Meuordnung des Gemeinwesens zwielt zich ein ————————— —————————————— Eindrücke aut der Befehisstelle der Mannheimer Kreisleitung Der Fauſtſchlag der Terroriſten traf ſchwer das Weichbild der Stadt. Ein ge⸗ ordnetes Gemeinweſen wurde in ſeinem Kreislauf gelähmt. Vorübergehend. Dann begann das Blut wieder zu pulſen, die letzte Kraft des Widerſtandes aufrufend. Bei einem ſchmerzlichen Schkag, wie ihn Mannheim zu ertragen hatte, bei ſeinem ſtarken Ausmaß, mußten die Stunden nach dem Alarm dem erſten Blick chaotiſch er⸗ ſcheinen. Und doch fand ſich ein organiſato⸗ riſch feſt gefügtes Gerippe, um das ſich neues Leben ranken konnte. Wenn auch in ungewohnten Bahnen. Klar, daß ſolche Umſtellung, die einem Neubeginnen gleich⸗ zuſetzen war, Fehlleitungen und hin und wieder einen Leerlauf mit ſich bringt. Un⸗ geheuer iſt die Fülle neuer Fragen, die er⸗ ſtehen und ſofort der Löſung harren. Da kann es keine Grenzen des Zuſtändigen, keine hemmende Rückſicht auf private Le⸗ benskreiſe geben. Nur eine Parole hat Berechtigung: Handeln! Die Terrornacht vom./6. September fand den Kataſtrophendienſt, den die Kreis⸗ leitung in zahlreichen Bombennächten er⸗ probt und nach den gewonnenen Erfahrun⸗ gen bis ins Kleinſte ausgebaut hatte, nicht unvorbereitet. Alle befohlenen Poſten waren beſetzt. Mochte die Drahtverbindung abreißen, ganze Straßenzüge durch den Durchfahrtverkehr ausfallen, Melder bahn⸗ ten ſich— keine Gefahr ſcheuend— ihren Weg. Das Herz des Einſatzdienſtes pumpte auf Hochtouren. Das Inferno fallender Bomben, niederbrechenden Gemäuers, kni⸗ ſternden Gebälks, durfte nicht von klaren, ausgewogenen Entſcheidungen abdrängen. Was von den wenigen Männern der Be⸗ fehlsſtelle der Kreisleitung ſeit den Schrek⸗ kensſtunden, die allen unvergeßlich bleiben, geleiſtet wurde, überſteigt jedes denkbare Maß. Es galt aber Tauſende ſchlagartig aus den Hauptſchadensgebieten zu den Sammelſtellen zu lotſen, helfend einzugrei⸗ ſen, dem Flammenmeer die noch erreich⸗ baren Habſeligkeiten zu entreißen, die Ver⸗ pflegung für die Obdachloſen und Schwer⸗ geſchädigten zu organiſieren, letzte Kräfte für hilfreichen Einſatz zu mobiliſieren, Wa⸗ gen für die Fortſchaffung vor allem der Mütter und Kinder bereitzuſtellen. Mit jeder Stunde wuchſen die Probleme. Der — Ausfall von Lagern, von Ausweichſtellen, von Verſorgungsbetrieben machte immer neue Sofortmaßnahmen notwendig. Und jede Frage, die ſich vor dem Kreisleiter und ſeinen unermüdlichen Helſern jäh auf⸗ türmte, ſchien vordringlicher als die vorige. Es entſpricht menſchlicher Unzulänglich⸗ keit, unvermuteten Hemmniſſen die durch die nothaften Umſtände erwuchſen, wenn hier und dort Stockungen unvermeidlich waren. Da fehlte der Wagen, dort erreichte der Melder zu ſpät ſeinen Beſtimmungsort, kam eine Meldung verzerrt durch, wurde an einer Stelle, die als unverſehrt gekennzeich⸗ net worden war, ein Branoͤherd feſtgeſtellt, während eine andere wegen eines Blind⸗ gängers aufgegeben werden mußte. Nicht nur ſtundenlang, tagelang ging das ſo. Aber war nicht jeder dieſer Männer der Befehlsſtelle durch die Schule des Kampfes gegangen? Mochten Schwierigkeiten noch und noch kommen, ſie waren zu überwin⸗ den, mußten überwunden werden. Gewiß, es iſt nicht einfach, für Zehntau⸗ ſende von einer Stunde auf die andere ein Frühſtück, ein warmes Eſſen, ein Abend⸗ eſſen und ein warmes Getränk, vom Ge⸗ ſchirr ganz abgeſehen, auf die Beine zu bringen. In dieſem Stadtteil fehlt es an Großküchen, in jenem an entſcheidender Stelle an Waſſer, an Transportgefäßen für fertige Speiſen. An helfenden Händen war kein Mangel. Das verdient anerkennend für die vielen Helfer und Helferinnen her⸗ ausgeſtellt zu werden. Am fühlbarſten wirkte ſich oͤer Mangel an Eſſenträgern aus. Bis an einer Verpflegungsſtelle einer Orts⸗ gruppe die Eſſen verteilt und die Gefäße fertig zum Abtransport waren. währte es Stunden. Dann konnte noch hinzukommen, daß zur entſcheidenden Minute der Laſt⸗ kraftwagen nicht greifbar war. So kam es, daß für viele hungrige Mägen ſchmerzlich Verzögerungen hier und dort auftraten, Ausfälle empfindlich ſtörten und auf die Stimmung nicht gerade aufmunternd wirk⸗ ten. Aber die Mängel, die Störungen wur⸗ den raſch erkannt und für ihre Beſeitigung Sorge getragen. Das Brot wird in kom⸗ menden Tagen nicht mehr zu friſch ſein, die Portionen warmer Suppe mit iedem Tage zuverläſſiger eintrudeln, Kaſfee wird in den Verpflegungsſtellen der Ortsgruppen lau⸗ fend gekocht, es muß nicht erſt auf das Ein⸗ treffen der Transporte zeitraubend gewar⸗ tet werden. Aber die erforderlichen Keſſel mußten erſt beſchafft und in Betrieb ge⸗ nommen werden. Die Organiſation ſpielt ſich immer beſſer ein. Das Mühen der Männer war nicht umſonſt. Und die meiſten wurden ſelbſt ausgebombt, überantworteten ihre Habe der verzehrenden Glut, weil ſie pflichtgemäß auf die befohlenen Poſten eilten. Sie folg⸗ ten dem heiligen Gebot und lebten ſtarken Herzens den Grundſatz vor, daß Gemein⸗ nutz in jedem Falle vor Eigennutz zu ſtehen hat. Wohl werden auch heute wieder da und dort Mängel auftreten, aber es wird keiner allzugroßen Schwierigkeit bedürfen, ſie auszumerzen. Und das will bei der unerhörten, unüberſichtlichen Fülle der ent⸗ gegenſtehenden Probleme viel heißen. Iſt es Täuſchung oder Wirklichkeit: un⸗ ſere Stadt kommt uns wieder geordne⸗ ter vor. Der Staub wirbelt nicht mehr ſo läſtig, der Brandgeruch hat ſich verflogen, die aufgeſtapelten Möbel in den Straßen ſind ſeltener geworden und die Straßen ſel⸗ ber bieten einen beſſeren Durchgang. Es wird ſchon Wirklichkeit ſein, nach der Mam⸗ mutarbeit, die in den Tagen und Nächten nach dem Terrorangriff geleiſtet wurde. Die Trauer hat uns nicht apathiſch gemacht, die Sorge um das Allernächſte uns den Blick für die größeren Zuſammenhänge nicht ge⸗ trübt, kurzum: wir haben in jeder Hinſicht beſtanden. 0 Ordnung zwiſchen den Quadraten. Wir wiſſen wieder, wo uns der Kopf ſteht, wiſſen aber auch, wo wir unſeren täglichen Bedarf ezu holen haben. Die kleinen Schönheits⸗ korrekturen in Bezug auf die Behördenſtel⸗ len ſind auch erſolgt. Mindeſtens tappt man nicht im Dunkeln, wenn man ein berechtig⸗ tes Anliegen unterbreiten will. Aber mit Lächerlichkeiten ſoll man auch jetzt die Behörden nicht in Anſpruch nehmen! Sor⸗ gen haben manche Leute noch, man könnte glauben, ſie hätten vom Krieg und von der Bombennacht überhaupt noch nichts gehört. Die Ordnung iſt größer gewachſen. Daß Was jeder vom posthetrieb uissen muſ Die Mannheimer werden es begrüßen, daß es möglich war, ab heute wieder die Brief⸗ und Geldzuſtellung in vol⸗ lem Umfange aufzunehmen. Die Paket⸗ karten für eingegangene Pakete werden bis auf weiteres mit der Briefpoſt zugeſtellt. Die Pakete ſind gegen Rückgabe An die Bezieher des„Hakenkreuzbanner“ und der „Neuen Mannheimer Zeitung“ Dem größten Teil der Bezieher beider Zeitungen wird die Zeitung bereits wieder durch die Träger zugeſtellt. Wo dies z. Zt. durch Fliegerſchaden und Ausfall von Trä⸗ gerinnen noch nicht möglich iſt, bitten wir dieſe Bezieher, ihre Zeitung auf ihrer zu⸗ ſtändigen Ortsgruppe in den ſpäten Nach⸗ mittagsſtunden abzuholen. der Paketkarte beim Poſtamt 2 am Haupt⸗ Mannheim abzuholen. Nachfragen wegen Paketen können vorerſt nicht erle⸗ digt werden. Beim Poſtamt 2 und bei Todezurteil gegen Verdunkelung:verbrecher Das Sondergericht spricht harte, aber gerechte Strafen aus Der Kampf gegen das Berufs⸗ und Ge⸗ wohnheitsverbrechertum, der im Frieden ſchon im Vordergrunde der geſamten Ver⸗ brechensbekämpfung ſtand, muß jetzt im Kriege mit rückſichtsloſer Härte weiterge⸗ führt werden. Denn wenn im Frieden der Gewohnheitsverbrecher, der ſich ſtets von neuem an der Volksgemeinſchaft vergeht, als Paraſit am Volkskörper betrachtet wer⸗ den mußte, ſo erſcheint er im Kriege ge⸗ radezu als Saboteur der inneren Ordnung und damit als Feind des Volkes. Wenn es ſich gar erweiſt, daß er infolge ſeines un⸗ überwindlichen Hanges für jede Wirkung von Strafe oder anderer Maßnahmen un⸗ zugänglich bleibt und keine Hoffnung be⸗ ſteht, daß er ſich doch noch einmal in die Ge⸗ meinſchaft eingliedern läßt, muß er deshalb endgültig aus ihr ausgeſchloſſen und ver⸗ nichtet werden. Mit gleich unerbittlicher Härte muß auch gegen ienen Typ von Volksſchädlingen vorgegangen werden, die unter Ausnutzung der beſonderen Verhält⸗ niſſe des Krieges und ſeiner Not ihre Ver⸗ brechen begehen und ſich damit gleichfalls als Verräter und Saboteure der inneren Front kennzeichnen. Ganz beſonders gilt dies— außer von dem Kriegsſchieber— von dem feigen Verdunkelungsverbrecher. Das Sondergericht Straßburg hatte ſich kürzlich in einer Sitzung in Mülhauſen mit einem ſolchen typiſchen Gewohnheitsver⸗ brecher und Volksſchädling zu befaſſen. Der vierzig Jahre alte Alſons Schuler aus Mül⸗ auſen war ſchon von Jugend an der Ar⸗ it aus dem Wege gegangen und hatte ſich bettelnd und ſtehlend herumgetrieben. Alle gegen ihn ausgeſprochenen Strafen nützten nichts. Mit den Jahren wurde vielmehr eine Arbeitsſchen und ſein Hang zu Dieb⸗ ſtählen immer größer und unüberwindlicher. Er verſtand es, nach Entlaſſung aus der franzöſiſchen Wehrmacht im Jahre 1940, über zwei Jahre lang ausſchließlich von Dieb⸗ ſtählen und Einbrüchen zu leben, die er zum Teil auch nachts unter Ausnutzung der Verdunkelung beging. Geſchädigt wurden meiſtens arme, alte und gebrechliche Leute. Mit einem geladenen Revolver und mit einem mit Blei verſehenen Gummiknüppel bewaffnet, überfiel er bei einem Diebſtahl in einer Gaſtwirtſchaft in Mülhauſen in einem dunklen Gang heimtückiſch den Wirt und ſchlug mit dem Gummiknüppel auf ihn ein. Erheblich verletzt, gelang es dem Wirt, dem Verbrecher den Gummiknüppel zu ent⸗ winden, worauf Schuler flüchtig ging. Er konnte erſt viel ſpäter feſtgenommen wer⸗ den. Das Sondergericht verurteilte den un⸗ verbeſſerlichen gefährlichen Gewohnheitsver⸗ brecher, Volksſchädling und Gewaltverbre⸗ cher zum Tode und dauernden Ehrverluſt. In der gleichen Sitzung des Sonderge⸗ richts kamen noch weitere Verdunkelungs⸗ verbrecher aus Mülhauſen zur Aburteilung. Der zwanzig Jahre alte Jakob Duſcher, der im, Jahre 1942 unter Ausnutzung der Ver⸗ dunkelung ebenfalls eine ganze Serie von Einbruchsdiebſtählen begangen hatte, würde als Volksſchädling zu fünf Jahren Zucht⸗ haus und fünf Jahren Ehrverluſt verur⸗ teilt; der achtundzwanzig Jahre alte Georg Oberrieder, der ſich an einigen dieſer Dieb⸗ ſtähle beteiligt hatte, ehielt drei Jahre Ge⸗ fängnis. In einem anderen Falle waren es oͤrei Jugendliche, die einige ſolcher Dieb⸗ ſtähle unter Ausnutzung der Verdunkelung begangen hatten. Der achtzehn Jahre alte Johann Fricker, ein frühreifer Verbrecher, wurde zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, während die beiden Mitange⸗ klagten, die er zur Mitwirkung bei den Diebſtählen verleitet hatte, mit Gefängnis⸗ ſtrafen davonkommen. ſämtlichen Zweigpoſtämtern in der Stadt und in den Vororten werden Tele⸗ gramme und Poſtſendungen jeder Art angenommen. Pakete und Päck⸗ chen können zur Zeit noch nicht angenom⸗ men werden. An Stelle des Zweigpoſt⸗ amtes 6 auf dem Lindenhof wird ein fahr⸗ bares Poſtamt beim Pfalzplatzbunker ein⸗ geſetzt. Der Poſtſparkaſſendienſt wird ebenfalls bei allen Dienſtſtellen in vollem Umfange aufgenommen. Die rückſtän⸗ digen Renten für den Monat Septem⸗ ber werden beim Poſtamt 3, Lange Rötter⸗ ſtraße, ausgezahlt. Rentenempfänger, die an andere Orte abreiſten, beantragen beim Poſtamt ihres derzeitigen Aufenthaltes un⸗ ter Vorlage ihrer Nummernkarte und ihres Rentenbeſcheids die Ueberweiſung ihrer Rente an ihre neue Adreſſe. Die Empfän⸗ ger von Militär⸗Verſorgungsge⸗ bührniſſen teilen ihre neue Anſchrift umgehend ihrem zuſtändigen Verſorgungs⸗ amt mit. Poſtlagernde Sendungen kön⸗ nen vorerſt nur beim Poſtamt 2 am Haupt⸗ bahnhof abgeholt werden. Volksgenoſſen, die ihre Wohnung wech⸗ ſeln, desgleichen die ehemaligen Bewohner zerſtörter oder geräumter Häuſer, teilen ihre Anſchrift der Poſt mit oder hinterlaſſen auf Plakaten oder direkt mit Kreide oder Farbe auf die Hauswand oder Mauerreſte geſchrieben ihre neue Adreſſe. Die Brief⸗ träger beſitzen auf dieſe Weiſe ſofort die Möglichkeit, die Poſt dem Empfänger zuzu⸗ leiten. Die Poſtämter geben übrigens Nach⸗ ſendeanträge aus. Alle Gefolgſchaftsmitglieder der Deut⸗ ſchen Reichspoſt, die in Mannheim anweſend ſind, müſſen ſich umgehend bei ihren Dienſt⸗ ſtellen zur Arbeitsaufnahme melden. Das —— Mannheim 1 befindet ſich in der aus⸗Thoma⸗Schul⸗, D 7, 22. Volksschädling zum Tode verurteilt Das im Amtsgericht Ludwigshafen tagende Sondergericht Saarbrücken hatte ſich in zwei⸗ tägiger Verhandlung mit einem Volksſchädling ſchlimmſter Sorte zu befaſſen. Diesmal ſaß der 62 Jahre alte Jakob Lehmann aus Berghauſen, wohnhaft in Speyer, auf der Anklagebank, der als Rückfalldieb und gewerbsmäßiger Hehler in den Fahren 1941—1943 in vielen Fällen und hauptſächlich in Kellerräumen Diebſtähle, u. a. Fahrräder, Kleidungsſtücke, Wäſche, Lederwaren und Lebensmittel ausgeführt hat. Er verkaufte die ſo erbeuteten Sachen weiter und machte auch durch Hehlerei erworbene Waren zu Geld. Die Hauptverhandlung ergab ein lückenloſes Beweisbild ſeiner Schuld. Der Angeklagte, der bereits neunmal aus⸗ ſchließlich wegen Diebſtahls mit insgeſamt ein⸗ undzwanzig Jahren Zuchthaus ſowie zwei Jahren und ſechs Monaten Gefängnis vorbeſtraft war, wurde gemäß dem Antrag tes als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher und Volksſchädling zum Tode verurteilt. Die bürger⸗ lichen. Ehrenrechte wurde dem Angeklagten auf Lebensdauer aberkannt. In der Arteilsbegründung führte der Vor⸗ ſitzende aus, daß Lehmann durch ſeine Straftaten die öffentliche Sicherheit in ſchwerſter Weiſe gefährdet habe, und daß daher die Todesſtrafe als Sühne gefordert werden müſſe. es Oberſtaatsanwal⸗ Daß die Abreiſe aus der Stadt nicht mehr wild und nicht mehr auf gut Glück zu erfolgen braucht, ſondern wohlgeſittet und mit allen Kennzeichen der Sicherheit vom Hauptbahnhof aus, gehört auch dazu. Jetzt kein Gegengemecker. Sicher wäre noch man⸗ ches zu tun, von Komfort ſind wir noch ſehr weit entfernt, aber es geht.. Es iſt beileibe nicht gefrevelt, wenn ſich einer ſchon wieder auf ſeinen Humor be⸗ ſinnt. ekanntlich iſt Humor Geſamthal⸗ tung, nicht die Fähigkeit zur Witzelei. Es kann einer Humor haben und eignet ſich gar nicht zum Büttenredner. Und Humor hat ganz entſchieden der Schneidermeiſter in M 1, der alles verloren und ſich trotzdem nicht verkneifen konnte, an den Trümmern ſeiner Habe das Schild anzubringen:„Mit behördlicher Genehmigung vorübergehend⸗ geſchloſſen.“ Humor iſt— jetzt merkt man erſt die Richtigkeit der Definition—, wenn man trotzdem lacht. Arbeitseinsatz bei Umquartierung Zur Regelung des Arbeitseinſatzes der Umquartierten hat der Reichsminiſter unter Bezugnahme auf die grundſätzliche Rege⸗ lung durch den Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinſatz die Meldebehörden mit Weiſungen verſehen. Darin wird hervor⸗ gehoben, daß die Meldebehörden den Zu⸗ zug der wegen Fliederſchäden oder vorſorg⸗ lich umquartierten Perſonen den Gemeinde⸗ behörden des bisherigen Wohnortg der Um⸗ quartierten anzuzeigen haben, die ihrerſeits das bisher zuſtändige Arbeitsamt unter⸗ richten, damit von dort aus unter Umſtän⸗ den für eine Rückberufung der ohne Ein⸗ verſtändnis des Arbeitsamtes umquartier⸗ ten oder abgewanderten Kräfte geſorgt werden kann, ſoweit ſie am bisherigen Wohnort dringend benötigt werden. Es hat ſich in der Praxis gezeigt, daß dieſe Rege⸗ lung dann nicht ausreicht, wenn etwa das bisherige Arbeitsamt nach ſchweren Luft⸗ angriffen nicht in der Lage iſt. den Wieder⸗ einſatz der auswärts untergebrachten Kräfte und ihre Rückberufung allein in die Wege zu leiten. Die für den neuen Wohnort der Umquartierten und Abgewanderten zuſtän⸗ digen Arbeitsämter müſſen dabei behilflich ſein und auch von ſich aus die Vorausſetzun⸗ gen einer Wiederbeſchäftigung der zuge⸗ zogenen Perſonen überprüfen. Der Reichs⸗ innenminiſter beauftragt deshalb die Meldebehörden, zuſätzlich auch dem für den neuen Wohnort der Umauartierten oder zu⸗ gewanderten Perſonen zuſtändigen Arbeits⸗ amt oder der Arbeitsamtnebenſtelle das Eintreffen ſolcher Perſonen alsbald zu melden. un Nur abgekocht genießbar. Unter Be⸗ zugnahme auf die in der geſtrigen Nummer veröffentlichten Trinkwaſſer⸗Zapf⸗ ſtellen im Mannheimer Stadtgebiet wei⸗ ſen wir darauf hin, daß das Waſſer der Stelle Fröbelſeminar auf dem Lin⸗ denhof nur in abgekochtem Zu⸗ ſt ande genoſſen werden darf. un Auf wichtige Bekanntmachungen im Auzeigenteil wird auch an dieſer Stelle auf⸗ merkſam gemacht, ſo auf die Oeffnungs⸗ zeiten der Dienſtſtellen des Städtiſchen Ernährun as⸗ und Wirtſchaftsamtes, die Sonderzu⸗ teilung von Bohnenkaffee, die Ausgabe der Zuſatz⸗ und Zulagekar⸗ ten für Lang⸗, Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter und die beiden Mit⸗ teilungen der Kreishandwerkerſchaft, die ſich auf die Oeffnungszeiten der Dienſtſtel⸗ len im Hauſe des Sozialgewerks des Hand⸗ werks in U 5, 12 und auf eine Einladung der Innungsobermeiſter zu einer Aus⸗ ſprache über den Einſatz des Handwerks be⸗ ziehen. u Weiße Farbe wirkt auf Bienen ab⸗ ſchreckend. Ein Imker teilte ſeiner Fach⸗ zeitſchriſt die höchſt intereſſante Feſtſtellung mit, daß weiße Farbe auf Bienen abſchrek⸗ kend wirkt. Der Imker hatte auf der Süd⸗ ſeite ſeines weißgekalkten Hauſes ein Apri⸗ koſen⸗Spalierbäumchen gepflanzt, das in voller Blüte ſtand. Doch ſtellte er feſt, daß die Bienen die Blüten dieſes Bäumchens nicht beflogen, was wohl die Urſache der Unfruchtbarkeit des Bäumchens war. Dar⸗ aufhin ſpannte der Imker ein dunkelbrau⸗ nes Papier an die Wand ſeines Hauſes, ſo daß die Blütenzweige einen dunklen Hinter⸗ grund bekamen. Der Erfolg war überra⸗ ſchend. Schon nach dem kurzen Zeitraum von einer Stunde kamen die Bienen erſt — dann ſcharenweiſe zu den Aprikoſen⸗ Pluten. —————— bas Fahren mit Elt-KNarrei will gelernt sein Schnell und elegant rollt er um die Ecken in unzähligen gewerblichen Betrieben— der gute Elektrökarren. Wendig und ge⸗ ſchickt windet er ſich durch die engen Gänge und geht Hinderniſſen aus dem Weg. alles ſieht ſo leicht und ſelbſtverſtändlich aus, als ſei es ein Kinderſpiel. Der Be⸗ ſinnlichere fragt ſich aber:„Paſſiert da nicht doch mal was dabei?“ Ja, es paſſiert ſchon ſo manches. Mehr als einmal hat der Reichs⸗ verband der gewerblichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaften Veranlaſſung gehabt, auf die Ge⸗ fahren des Elt⸗Karren⸗Verkehrs hinzuwei⸗ jen. Mehrere der bekannten Unfallver⸗ hütungsbilder befaſſen ſich damit. Das Fahren mit den flinken Dingern iſt eben doch nicht ſo einfach, wie es ausſieht, und will richtig gelernt ſein. Es koſtet einige Uebung, bis man es heraus hat, die Kurven richtig, nicht zu weit und nicht zu kurz, zu nehmen. Schon allein die richtige Schaltung und Bremſung iſt keineswegs ſelbſtverſtändlich. Denn es gibt mehrere Schaltſyſteme, und ſelbſt ein alter Eltkarren⸗ fahrer muß ſich manchmal gründlich umſtel⸗ len, wenn er von einer Type auf die andere überwechſelt, bis jeder Schaltgriff wie im Schlafe geht und auch in der„Schreck⸗ ſekunde“ nichts Falſches mehr gemacht wer⸗ den kann. Wie die Statiſtiken der Berufs⸗ genoſſenſchaften lehren, kommen die weit⸗ aus meiſten ſchweren Eltkarrenunfälle da⸗ her, daß Ungeübte glauben:„Das kann doch kein Kunſtſtück ſein?“ und ſich in einem un⸗ bewachten Augenblick am Karren zu ſchaffen machen. Schneller als ſie dachten, ſind ſie ſchon an eine Wand gerannt, oder der Kar⸗ ren lief unerwartet rückwärts ſtatt vor⸗ wärts— und das Unglück iſt geſchehen. Daher ſollte jeder damit beauftragte Das Eltkarrenfahrer unerbittlich daran feſthal⸗ en: Wenn ich meinen Karren allein laſſen muß, dann wird er geſichert! Einrich⸗ tungen dazu beſitzen die meiſten Eltkarren, oder ſie laſſen ſich ohne große Umſtände an⸗ bringen. Und dann noch eins: möglichſt überhaupt keine Fahrgäſte mitneh⸗ menl Verlangt es aber die Eigenart des Betriebes unbedingt, daß andere mitfahren, dann muß der Karrenführer eiſern darauf halten, daß keiner die Beine herunterbau⸗ meln läßt oder gar auf dem Karren ſteht! Keine Unterhaltung! Warnzeichen nicht Dann wird immer alles glatt gehen. Gefährliche Tomatenkraniheiten Die Tomaten ſind auch im Freiland mancherlei Krankheiten ausgeſetzt. Einige der wichtigſten wollen wir uns einmal näher anſehen, denn die Kenntnis des Krankheitsbildes iſt die unerläßliche Vor⸗ für eine erfolgreiche Bekämp⸗ ung. In den Tomatenbeſtänden fallen uns Pflanzen auf, an denen einzelne Blätter welk herabhängen; auch bereits völlig ſchlappe Pflanzen, die im Abſterben ſind, beobachten wir. Selbſt bei genauer Be⸗ trachtung können wir jedoch keine beſonde⸗ ren Merkmale wie Faulſtellen, Wunden uſw. ſeſtſtellen. Wir haben hier eine Krankheit vor uns, die die Pflanzen von innen heraus ſchädigt: Es handelt ſich um die Bakterienwelke. Die Bakterien können bereits mit dem Samen verſchleppt werden und vermehren ſich in den heran⸗ wachſenden Pflanzen, in denen ſie eine Bräunung der Leitungsbahnen verurſachen. Dieſe dunkel verfärbten Gefäße ſind im Querſchnitt des Stengels oder Blattſtieles anit bloßem Auge deutlich zu erkennen. Die Verbreitung der Bakterien geſchieht auch durch Anſteckung. Bei der Bekämpfung müſſen wir in der Hauptſache die Möglich⸗ keit einer Uebertragung von Pflanze zu Pflanze verhüten, die leicht beim Ausgeizen der Seitentriebe geſchehen kann. Um dieſe Infektionsquelle zu beſeitigen, iſt es rat⸗ ſam, die Geiztriebe mit der Hand auszu⸗ brechen, ohne die Bruchſtellen zu berühren, oder das verwendete Meſſer und die Fin⸗ ger vor dem Berühren der nächſten Pflanze zu desinfizieren; dazu verwenden wir eine 0,prozentige Sublimatlöſung. Wenn wir an welkenden und kränkeln⸗ den Pflanzen am unteren Stengelende ziemlich dicht über dem Erdboden dunkel⸗ braune Faulſtellen beobachten, dann handelt es ſich um die Tomatenſtengelfäule, eine Pilzkrankheit. fung iſt hier nicht möglich. Um die Ber⸗ breitung der Krankheit auf dem Felde zu verhüten, ſollen kranke Pflanzen ſoſort ent⸗ fernt werden(nicht auf den Kompoſthaufen werfen!); ferner ſind Fruchtwechſel und Desinfizieren der Pfähle zu empfehlen. In einem anderen Falle wieder beobachten wir zunächſt kleine Flecke auf den Blättern, die ſchließlich auch auf den Stengel und die Früchte übergreifen. Zuletzt ſind die Pflan⸗ zen über und über mit braun⸗ſchwarzen Flecken beſät, die ineinander übergehen. Solche Pflanzen ſterben ab; au einem Aus⸗ reifen der Früchte kann es nicht mehr kom⸗ men. Die Urſache dieſer als Dörrflek⸗ kenkrankheit bezeichneten gefährlichen Tomatenkrankheit iſt ein Pilz, der auch bei Kartoffeln auftreten kann. Außer den genannten Krankheiten gibt es noch eine Reihe von Fruchtfäulen, von denen hier nur die Braunfäule erwähnt werden ſoll. Wär haben bei dieſer Krank⸗ heit denſelben Erreger vor uns, der an Kartoffeln die gefürchtete Kraut⸗ und Knol⸗ lenfäule hervorruft. An grünen Tomaten erzeugt der Pilz braune, harte Flecken, die nicht in Fäulnis übergehen. Auch auf den Blättern entſtehen braune. je nach der Wit⸗ terung trockene oder faulende Stellen. Zur Bekämpfung der beiden letztgenannten Krankheiten ſind wiederholte Spritzun⸗ aen mit Kupfermittel geeianet, die bei der Dörrfleckenkrankheit nach Möglichkeit be⸗ reits im Saatbeet beginnen; ſſen. u Auch Dienſtverpflichtete haben An⸗ recht auf Gratiſikation. Gewährt ein Unter⸗ Eine direkte Bekämp⸗ — nehmer den Gefolaſchaften eine Gratifika⸗ 8 ſo iſt er verpflichtet, dieſe ſo zu vertei⸗ n, pflichteten gewahrt ſind. Dabei dürfen laut RAG vom 16. 10. 42 die Dienſtverpflichte⸗ ten nicht ſchlechter geſtellt werden, als wenn ſie einſchließlich der Zeit ihrer Vorbeſchäfti⸗ gung in dem Betriebe des Unternehmers beſchäftigt worden wären. daß auch die Belange der Dienſtyer⸗ 4 —4 1 9 — — — 7 N a richten. Pflegung der wurden. * 3 zu legen. Hunderte und Tauſende von Mannhei⸗ mern, die in der Schreckensnacht ihr Heim und ihrel Habe verloren haben, ſind mit dem Letzten, was ihnen noch verblieben iſt, in den Auffanggebieten herzlich aufgenommen worden. In Schwetzingen waren Par⸗ tei, Behörden und Bevölkerung ſchon in den frühen Morgenſtunden nach dem Angriff gerüſtet, Flüchtlinge in Empfang zu neh⸗ men und erſte Hilfe zu leiſten. Von der erſten Stunde an wickelte ſich der Betrieb reibungslos ab. Noch in der Nacht waren Politiſche Leiter nach Mannheim gefahren, um an den Ausfahrtsſtraßen Geſchädigte und Verwundete in Empfang zu nehmen und den inzwiſchen bereitgeſtellten, Quar⸗ tieren zuzuleiten. Alle zur Verfügung ſtehenden ſtädtiſchen Arbeiter wurden ein⸗ geſetzt, um die vorhandenen Luftſchutzbetten ſicherzuſtellen und Durchgangslager zu er⸗ Für dieſe Zwecke ſtellte man ver⸗ ſchiedene Gaſtſtätten, das„Haus der Treue“ und die Hildaſchule bereit. In anderen Wirtſchaften wurden Küchen eingerichtet, die bereits den erſten Ankömmlingen warme Koſt verabreichen konnten. Im gro⸗ ßen Saal des Rathauſes wurde eine Be⸗ fehlsſtelle eröffnet, die die geſamte Auf⸗ fangorganiſation zuſammenfaßte. Hier wur⸗ den die Fliegergeſchädigten zunächſt einmal namentlich erfaßt und mit den nötigen Aus⸗ weiſen verſehen. Soweit erforderlich. erhiel⸗ ten ſie auch Geldbeträge oder ſonſtige Un⸗ terſtützung. Ebenſo ſorgte die Beſehlsſtelle dafür, daß die in Schwetzinger Handelsge⸗ ſchäften vorrätigen Lebensmittel zur Ver⸗ Umquartierten herangezogen Bereits die allererſten Flüchtlinge, die in der Morgenfrühe eintrafen, fanden auf dieſe Weiſe überaus gute Aufnahme. Und als gegen 10 Uhr größere Scharen in Schwetzingen Unterkunft und Hilfe ſuchten, war die Organiſation ſchon gut eingeſpielt. Auf allen Straßen ſtand die Hitlerjugend bereit, um überall zuzugreiſen, wo es not⸗ tat. Sie nahmen ſich des Gepäckes an, wieſen den Weg zum Rathaus und von dort zu den Berpfleaungsſtellen und Durchgangs⸗ guartieren. Alten und gebrechlichen Leuten, Erſchöpften, Frauen und Kinder ließen ſie unermüsdlich ihre Hilfe zuteil werden. Das Deutſche Rote Kreuz ſand in reichem Maße Gelegenheit, Verletzte und Erkrankte in ſeine Obhut zu nehmen. Die Einrichtungen⸗ der Ne und der NS⸗Frauenſchaſt ver⸗ ſorgten die Ankommenden mit Speiſe und JNrank. Bm und IM Kzeiaten ſich auch hier beim Broteſtreichen und Berteilen be⸗ hilflich. Beſonders erfreulich war, daß alles Er⸗ ſorderliche getan wurde, ohne daß ſich büro⸗ kratiſche Hemmungen zeigten. Unter der umſichtigen Leitung von Bürgermeiſter Stober griffen Behörden, Organiſatio⸗ „Die Nationalpolitiſche Erziehungsanſtalt * Jungen in Achern in der Illenau hat am 1. September 1943 ihren Dienſt aufge⸗ nommen. Die Nationalpolitiſchen Erziehungsan⸗ ſtalten ſind am Geburtstag des Führers im Jahre 1933 von Reichsminiſter Ruſt ge⸗ gründet worden als erſte neue Erziehungs⸗ einrichtung des nationalſozialiſtiſchen Staa⸗ tes. In ihnen ſollen die nach Leiſtungs⸗ grundſätzen ausgeleſenen Jungmannen für * Führungsaufgaben erzogen wer⸗ en. Von dem neu aufzunehmenden Jung⸗ mann wird gefordert, daß er körperlich völlig geſund, raſſiſch einwandfrei, charak⸗ terlich ſauber und für das Gemeinſchafts⸗ leben geeignet und gut begabt iſt. Das Letztere heißt, daß er bei der vielſeitigen Inanſpruchnahme durch den Heim⸗(Inter⸗ nats⸗) Dienſt den unterrichtlichen Anforde⸗ rungen, wie ſie die öffentliche höhere Schule ſtellt, glatt nachkommen kann. Aus dieſen Jungen ſoll in einer den ganzen Menſchen um⸗ und erfaſſenden Erziehung eine junge Mannſchaft geformt werden, die beſtimmt iſt, in ihrem ſpäteren Lebenskreis führend zu ſein. Der Unterricht wird nach demn Lehrplan der deutſchen Oberſchule erteilt Fport-Rachrickten kine sichere Sache für Mannheim Stadtelf Heidelberg— Stadtelf Mannheim:12 In Doſſenheim auf der maleriſch ſchön ge⸗ legenen Kampfftätke der TS̃ Doſſenheim ver⸗ anſtaltete der Sportkreis Heidelberg ſeinen Tag der Raſenſpiele, dem ein ſchöner Erfolg be⸗ ſchieden war. Aus der Fülle der gezeigten Raſen⸗ ſportveranſtaltungen beanſpruchte das Fußball⸗ treffen Heidelberg— Mannheim zweifellos das ſtärkſte Intereſſe und die Erwartungen, die man in die Mannheimer Mannſchaft geſetzt hatte, wurden beſtimmt nicht enttäuſcht, obwohl dieſe in etwas abgeänderter Aufſtellung antreten mußte. Die Mannheimer Elf war ihrem Gegner in Punkto Zuſammenarbeit glatt überlegen und brauchte ſich dabei keinesfalls beſonders ins Zeug Abwehr und Läuferreihe riegelten en Gegner ſicher ab und fütterten den Sturm mit guten Vorlagen, die dasſelbſt auch weidlichſt ausgenutzt wurden. Namentlich im Innentrio herrſchte ein flotter Zug und die Flügel ſer⸗ vierten viele brauchbare Flanken, die dem An⸗ griffsſpiel ſeine eigene Würze gaben. Was konnte aller Eifer den Heidelbergern nützen. Wohl gab es zuweilen den oder jenen ſchönen Anſatz zu ſehen, für den Peter und auch Mayer bemüht waren, aber das Ganze bekam keine Bindung. Von hinten heraus war die Elf, techniſch geſehen, zu unterlegen, um die Partie wenigſtens etwas ausgeglichener geſtalten 0 können. Den einzigen Torerſolg der Heidel⸗ erger markierte Peter mit einem Elfmeter, während ſich in das Dutzend Tore der Mann⸗ heimer Danner und Preſchle mit je 4, Schwab und Hünderoth mit je 2 Treſſen teilten. Hackforth⸗Heidelberg war dem Spiel ein umſichtiger Leiter. Mannheim: Brümmer; Conrad, Krieg; Schärpf, Rohr, Markert, Schwab, Danner, Preſchle, Günderoth, Schäfer. Retzbach, Mühlbauer. nen und alle Schwetzinger Volksgenoſſen zu, wo es erforderlich war. Eifer und Liebe ließen das Werk der nachbarlichen Hilfe ſo ordentlich funktionieren, als ob es vorher ſchon gründlich einexerziert worden ſei. Es wurde nicht viel geredet, aber um ſo mehr geſchafft. Noch jetzt, vier Tage nach dem Angriff, kann der Außenſtehende nicht alles überblicken, was hier geſchah; er kann nur aus der Dankbarkeit der Mannheimer Flüchtlinge ableſen, daß einem jeden von ihnen das Gute getan wurde, deſſen er be⸗ dürftig war. Aber es wäre doch erwünſcht, wenn alle dieſe Einzelheiten geſammelt auf⸗ geſchrieben würden, damit ſpätere Genera⸗ tionen ermeſſen können, was Schwetzingen der größeren Schweſterſtadt zuliebe ge⸗ leiſtet hat. Von Dienstag an hrachten Sonderzüge heimatlos gewordene Mannheimer von Schwetzingen ins Elſaß, um ſtändig neuen Transporten Platz zu machen. Die Um⸗ quartierungen nehmen ja noch ihren Fort⸗ gang, und ſo wird auch die Schwetzinger Hilſe für die nächſte Zeit noch in Anſpruch genommen werden. Der Arbeiter wird Erfinder Die Reichsausstellung für betriebliches Vorschlagswesen in Berlin In einem großen Induſtriebetrieb in Berlin wurde die„Reichsausſtellung für betriebliches Vorſchlagsweſen“ eröffnet. Dieſe Schau zeigt den augenblicklichen Stand einer mehr als zweijährigen Ent⸗ wicklung, deren Bedeutung für die deutſche Rüſtung ſich zwar nur ſchätzen läßt, aber nicht genug veranſchlagt werden kann. Die von Werken aus dem ganzen Reich beſchickte Ausſtellung zeigte die mannigfach⸗ ſten Geräte und Vörrichtungen, die dazu dienen, Material, Arbeitskraft und Zeit zu ſparen. Da gibt es z. B. Schleiſpendel, die es ermöglichen, Stähle durch ungelernte Ar⸗ beiter ſchleifen zu ſaſſen. Ein anderes Werk zeigt ein von einem Rohrleger erfun⸗ denes Rohrausbeulungsgerät. Während man eingebeulte Leichtmetallrohre früher nicht ausbeulen konnte und ſie zum Aus⸗ ſchuß warf, iſt es jetzt möglich, ſie mit Hilfe einer ſinnreichen Vorrichtung wieder in⸗ ſtand zu ſetzen. Ein Arbeiter, der mit dem Umfüllen von Schmieröl beſchäftigt war und dabei entdeckte, daß immer noch einige zähe Tropfen aus dem Faß hinausliefen, erſann eine einfache ſchwenkbare Oelfang⸗ vorrichtung in Geſtalt einer Art Regen⸗ rinne, die ſeinem Betriebe— und bald auch anderen Betrieben— im Monat Hunderte von Litern Oel ſpart. Gewiß iſt der Wert dieſer Erfindungen, die vom kleinſten Hilfsmittel bis zum be⸗ deutendſten Fertigungsverfahren reichen, nicht immer zahlenmäßig zu belegen. Doch kann man ſich denken, daß, wenn z. B. in einem Betriebe im Rheinland im Jahre 1942 über 180 000 brauchbare Verbeſſerungs⸗ vorſchläge eingelaufen ſind, das betriebliche Vorſchlagsweſen einen weſentlichen prak⸗ tiſchen Nutzen haben muß. Zahlenmäßig belegt ein Unternehmen ſeine Erſparnis an Fertigungsſtunden durch dieſe Betriebsverbeſſerungen, die von der Gefolgſchaft vorgeſchlagen wurden. Es hat im Jahre 1941 etwa 7000 Fertigungsſtun⸗ den monatlich erſpart, im Jahre 1942 ſchon onalpolitische Erziehungsanstalt lungen finden Aufnahme in Achern und führt wie dort zum Abſchluß durch die Reifeprüfung. Die Berufswahl iſt den Jungmannen böllig freigeſtellt. Neben einer gründlichen wiſſenſchaftlichen Ausbil⸗ dung im Unterricht ſpielen ebenſo die Er⸗ ziehung durch Turnen, Spiel, Sport, Schwimmen, Boxen, Fahrt, Lager und Feier eine ausſchlaggebende Rolle. Die Auf⸗ nahme iſt von der Eignung des Jungman⸗ nenanwärters, die in einer achttägigen Auf⸗ nahmeprüfung nachzuweiſen iſt, abhängig. Irgendwelche wirtſchaftliche Schwierigkeiten können für die Eltern oder Erziehungs⸗ berechtigten nicht auftreten, da die Erzie⸗ hungsbeiträge ſich nach dem Einkommen der Eltern richten. Es ſind ſo alle Eltern imſtande, ihren finanziellen Verpflichtun⸗ gen der Anſtalt gegenüber nachzukommen. Den Jungmannen wird in der Anſtalt Un⸗ terkunft, Verpflegung, Bekleidung gewährt. Die Nationalpolitiſche Erziehungsan⸗ ſtalt Achern nimmt Meldungen für den 1. bis 4. Zug an. Zur Aufnahme können alſo Jungen gemeldet werden, die zur Zeit die erſte bis vierte Klaſſe der Oberſchule be⸗ ſuchen. Die Meldungen ſind bis ſpäteſtens 20. September 1943 unmittelbar an die Na⸗ tionalpolitiſche Erziehungsanſtalt Achern, in Baden zu richten. Heidelberg: Schiek; Horyna, Het⸗ tinger, Allgäuer, Härle; Probſt, ayer, Peter, —ul. Ueber 300 leichtathleten im ztadion Dem Aufruf zur Ablegung der Kebungen für die deutſche Kriegs⸗Vereinsmeiſterſchaften waren wohl über 300 Wettkämpfer und Wettkämpfe⸗ rinnen gefolgt, aber es fehlte der Großteil der Mannheimer Vereine. Die erzielten Leiſtungen waren gleichzeitig anſprechend. Angetreten waren etwa 15 Ver⸗ eine. Beſonders ſtark war dabei wieder die Jugend vertreten. und Frauen waren: Männer: VfR 5112 Punkte; MrcS 4780.; Poſt⸗Sp 4414 Punkte. Frauen: Poſt⸗Spo 4395.; TV Edingen 4063 Punkte. Alte Herren: Tſchaft Käfertal 2616 Punkte; Poſt⸗Spc 2018.; T Edingen 711 Punkte. Von den erzielten Einzelleiſtungen ſeien er⸗ wähnt: Kugelſtoßen Kiehnle⸗MTcO 12,84 Mtr.; 1500 Meter: Abel⸗VfL Neckarau:20; 100 Meter und Weitſprung: Mayer⸗VfR 12,1 und 5,77 Mtr. Bei den Frauen war Poſt überragend. Jutzi ſprang. 1,40 Mtr. hoch, Demand lief die 100 Meter in 13,5 und ſprang 4,80 Mtr. weit. Maanheims Kreissnorttest ein voller Erfolg Das in veränderter Form durchgeführte Kreis⸗ ſportfeſt nahm in jeder Beziehung einen glän⸗ zenden Verlauf, wenn auch Mannheims Vereine dabei nicht beſonders gut abſchnitten. Da iſt zu⸗ nächſt der Samstagnachmittag zu erwähnen mit den Hand⸗ und Fußballſtädteſpielen Mannheim und Ludwigshafen. Die Spiele brachten beide guten Sport, aber mit der Mannheimer Brille geſehen, leider nur Siege der Gäſte. Trotz der nicht beſonders guten Vorbedingun⸗ gen am Sontagvormittag waren zu den DVM⸗ Kämpfen im Mannheimer Stadion weit über 300 Wettkämpfer erſchienen, wobei die Käfertaler Turnerſchaft mit 53 Teilnehmern das größte Kontingent ſtellte. Die Leiſtungen waren an⸗ Die Ergebniſſe der Männer 5464.; TB Rheinau⸗ 13000 und im Jahre 1943 betrug die er⸗ ſparte monatliche Stundenzahl ſogar 33000. Ein Erfolg, der den verhältismäßig gerin⸗ gen Aufwand an Zeit, um die Vorſchläge zu prüfen, und an Werbungsmaterial, um das Gefolgſchaftsmitglied zum Einreichen ſeines Vorſchlags zu bewegen, reichlich recht⸗ fertigt, von der Ausgabe der Prämien ganz zu ſchweigen. Nicht nur in Induſtriebetrieben hat ſich der Arbeiter als Erfinder gezeigt. Auch Handels⸗Unternehmungen un Banken haben vom betrieblichen Vorſchlags⸗ Jede Hausfrau freut ſich, wenn ſie Ge⸗ legenheit hat, ſich einen kleinen Wintervor⸗ rat an Obſt und Gemüſe zu beſchaffen. Wer einen Garten hat, findet ſeine Mühe und Ar⸗ beit damit belohnt, daß er ſeine Garten⸗ erzeugniſſe ganz⸗ friſch verwenden kann. Anders iſt es, wenn Obſt und Gemüſe beim Händler gekauft werden müſſen. Gerade dann darf man bei noch ſo großer Einmach⸗ begeiſterung nicht alles einmachen wollen. Gemüſe und Obſt, das einen längeren Transport hinter ſich hat ooͤer lange gelegen iſt, kann zum Einmachen kaum mehr verwendet werden. Ein weiterer Fehler liegt in der oft nicht genug be⸗ achteten Sauberkeit. Sie iſt von größ⸗ ter Bedeutung und darf ſich nicht nur auf odie Waren erſtrecken, ſondern muß auf Ge⸗ räte und Perſonen ausgedehnt werden. Einmachen kann man nicht ſo nebenbei. Es iſt dies eine Tätigkeit, die die Hausfrau voll in Anſpruch nimmt. Alles muß vor⸗ gerichtet und gut durchdacht ſein. Nicht immer ſtehen uns heute alle Möglichkeiten offen, um die gewohnten Einmachmethoden anwenden zu können. Da fehlt es an Ein⸗ machgläſern, Zucker, es iſt kein Weckapparat vorhanden. Was tun? Zuerſt müſſen wir uns einmal Gedanken darüber machen, warum die Lebensmittel überhaupt ver⸗ derbenb Unſere bekannten Feinde in der Vorratswirtſchaft ſind die Bakterien. Sie gedeihen am beſten in Wärme, Luft und Feuchtigkeit. Wollen wir den Kampf gegen ſie aufnehmen, müſſen wir ihnen eine dieſer Lebensbedingungen nehmen. Wie nehmen wir ihnen nun die Lebensbedingungen? Beginnen wir mit der Wärme. Die Konſervierung durch Kälte, bei der Klein⸗ lebeweſen die Wärme entzogen wird, kommt für den Haushalt nicht in Frage. Bekannter iſt die Art der Haltbarmachung, bei der die Luft entzogen wird. Es iſt die gebräuch⸗ liche Methode des Einkochens in Gläſern, Doſen und Flaſchen. Hier wird das Ein⸗ machgut durch Erhitzen in vorgeſchriebener Höhe keimftei gemacht, d. h. die Bakterien abgetötet. Dabei wird auch die Luft im Innern keimfrei. Die Hausfrau muß aber weſen profitiert. Eine Großbank zeigte z. B. 2 E— E 85 Mustergültige Organisation im Auffanggebiet Schwetzingen e K Angeſtellten entworfen wurde. So ſteht heute der Angeſtellte und der Arbeiter, der ſich nie mit Arbeits⸗ und Materialplanung beſchäftigt hat, in einer Reihe mit dem In⸗ genieur, dem Chemiker, dem Organiſator und dem Erfinder. Meue Kriegsaufgabe der Arbeitzmaid Im Dienſte der Reichsverteidigung iſt dem Keichsarbeitsdienſt der weiblichen Jugend eine große Aufgabe übertragen worden. Zu dem Arbeitseinſatz auf dem Lande und dem Kriegs⸗ hilfsdienſt in Rüſtungs⸗ und Verkehrsbetrieben eſellt ſich jetzt der Einſatz als Nachrichtenhelferin bel der Luftwaffe. Auch er erfolgt auf dem Wege über das Lager. Die einzelnen Lager werden ſo verlegt, daß ſie unmittelbar bei den in Frage kommenden Dienſtſtellen der Luftwaffe ein⸗ geſeiht werden können. Dabei bleibt das Lager mit ſeinen bewährten Einrichtungen für die per⸗ ſönliche und ſachliche Betreuung der Arbeits⸗ maiden nach wie vor der Mittelpunkt ihrer Le⸗ bensführung. Beſorgte Eltern haben aus der neuen Aufgabe den Schluß gezogen, daß nun ein Fronteinſatz bevorſtehe. Das triſſt jedoch nicht zu, wie Obergeneralarbeitsführer Dr. De k⸗ ker, der Chef des Stabes beim Reichsarbeits⸗ führer, bei einem Preſſeempfang darlegte.„Viel⸗ mehr kommt nur ein lagermäßiger Einſatz inner⸗ halb des Reichsgebietes in Frage. Die Einſatz⸗ orte werden dabei ſo ausgewählt, daß für bie dort untergebrachten Arbeitsmaiden eine größere d perſönliche Sicherheit gewährleiſtet iſt als ir⸗ gendwo in größeren Städten. Warum nält mein kingemachies nicht! wiſſen, daß dies nicht genügt. Wohl iſt der Inhalt keimfrei, er muß aber auch keim⸗ frei gehalten werden.“ Dies iſt nur möglich durch einen unbedingt ſicheren Ver⸗ ſchluß. Dieſer kommt ſo zutſtande, daß ſich während des Erhitzens die Luft im Glas ausdehnt und zum Teil entweicht, ſo daß ein luftverdünnter Raum im Glas entſteht. Nach dem Steriliſieren iſt der Druck der Außenluft ſchwerer wie die leichtere Luft im Glas, ſo daß der Gummiring feſtſaugt und wir einen unbedingt ſicheren Verſchluß im Glas haben. Jetzt erſt verſtehen wir, warum immer wieder betont wird, daß die Gläſer nicht zu voll gefüllt werden dürfen. Es muß genügend Luft zum Entwei⸗ chen im Glas ſein, damit der Unterdruck im Glas erreicht werden kann. In dieſem Zuſammenhang muß auch auf die Methode des Haltbarmachens mit Hilfe der Luft⸗ entziehungsapparate hingewieſen werden. Durch das Entziehen der Luft wird wohl erreicht, daß im Glas ein luftverdünnter Raum entſteht und das Glas zubleibt. Aber die Kleinlebeweſen im Glas ſind nicht ab⸗ getötet und unſere Forderung Keimfrei machen und keimfrei⸗ halten“ iſt nicht ekfüllt. Nach einiger Zeit beginnen ſie wieder luſtig zu arbeiten und unſer Glas geht auf. Für ſolche Verſuche iſt unſere Zeit zu wertvoll. Der häufigſte Fehler beim Einmachen in Flaſchen liegt im Verſchluß. Jetzt verſtehen wir, daß es nicht genügt, wenn keimfreie Korke auf der Flaſche ſind. Keim⸗ frei halten heißt die Flaſchen auch luftdicht abſchließen und das geſchieht mit Siegellack, Wachs oder einem Gipsbrei. Der Entzug von Feuchtigkeit, d. h. das Tro cknen, iſt wohl das älteſte Einmachverfahren. Je langſamer es vorgenommen wird, deſto ſchöner wird das Trockengut. Eine öftere Unterbrechung bringt ein beſſeres Ergebnis als das Dörren in einem Arbeitsgang. Se⸗ hen wir von dieſer Seite die Vorgänge beim Einmachen, dann wird uns kaum ein Mißgeſchick begegnen. Das unsichtbare Wirken der FMarkiordnung Wenn eine Hausfrau im ſtädtiſchen Ge⸗ müſegeſchäft ihre neuen Kartoſſeln kauft, dann fragt ſie wohl nur höchſt ſelten nach Name und Art der nahrhaften Knollen. Noch viel weniger wird ſie ſich Gedanken machen über den weiten Weg, den die Kar⸗ toffeln vom Züchter über den Anbauer bis zum Groß⸗ und Kleinverteiler und ſchließ⸗ lich zum Verbraucher wandern mußten und über die notwendige Zwiſchenſchaltung der ſprechend, die Kämpfe verlieſen reibungslos und brachten wiederum dem Mannheimer Kampf⸗ gericht ein Rieſenpenſum von Arbeit, das aber in etwas mehr als vier Stunden glänzend bewäl⸗ tigt wurde. Der Sonntagnachmittag brachte zunächſt ein Spiel des VfR gegen Tſchaft Käfertal, das die Platzherren mit 10:6 verdient gewannen. Dann ſtieg der Hauptkampf des Tages: die Begegnung VfR— Eintracht Frankfurt, die mit einem über⸗ raſchenden Sieg der Vertreterinnen vom Main endete. VfR war nur in ſchwacher Form. Frauenhandbalimeisterschatt VfR Frauen ausgeſchieden Zu ihrem entſcheidenden Gang um die deutſche Frauenmeiſterſchaft im Handball konnten die Raſenſpielerinnen nicht in ihrer gewohnten Form antreten. Die Mannſchaft ſpielte wie ge⸗ lähmt und war beſonders in den hinteren Reihen, die ſonſt der ſtärkſte Mannſchaftsteil waren, ſehr ſchwach. Lediglich die deutſche Kanumeiſterin Marta Volz war in beſter Spiellaune und über⸗ traf ſich ſelbſt. Sehr ſchwach war der Angriff, in dem vor allem die Wurfkraft vermißt wurde. Lediglich Frau Kehl machte hier eine Ausnahme, um ſpäter auch in den allgemeinen Strudel ge⸗ zogen zu werden. Es waren gegen 1500 Zuſchauer, unter ihnen Bereichsfachwart Neuberth ſowie Kreisſport⸗ führer Stalf zum Spiel erſchienen, die aber reſtlos enttäuſcht wurden. Frankfurt kam in ſtärkſter Beſetzung und war an dieſem Sonntag unſerem Meiſter eindeutig überlegen. Schon bald holten ſich die Gäſte die Führung, die der VfR zwar wieder ausgleicht, aber doch dem Gaſt zwei weitere Tore zugeſtehen zu müſſen. Mit :3 für Frankfurt werden die Seiten gewechſelt. Obwohl VfR nach der Pauſe den Ausgleich ſchafft, kommt die Elf nicht in Schwung. Im Gegenteil. Eine ſchwache Leiſtung der ViR⸗Tor⸗ hüterin, die vor dem Wechſel etliche ſchwere Bälle gemeiſtert hatte, bringt Eintracht erneut und endgültig in Front. Mit 6·4 gewinnen die Mainſtädterinnen dieſe Partie und ſchalten da⸗ mit den VfR aus. Marktordnung, die unſeren badiſchen Stadt⸗ hausfrauen zu angemeſſenen Preiſen die geregelte Verſorgung mit Kartoffeln ſichert. Im Weſen der Marktordnung liegt es, nicht nur eine Marktorganiſation oder eine Häufung marktregelnder Maßnahmen zu ſein; ſie iſt ein Weſensbeſtandteil der deut⸗ ſchen Agrarpolitik. Das beſagt alſo, daß auf den Märkten im Dienſt am Gemeinwohl nur die gemeinwirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkte Geltung haben. Früher wurde im Zeichen,der freien Wirtſchaft der Markt vom Eigennutz und Profit„geord⸗ net“ und die Spekulation mit dem Hunger war weder überraſchend noch ſtrafbar. Hat das Syſtem der gelenkten Wirtſchaft ſchon vor dem Kriege ſeine Bewährungsprobe be⸗ ſtanden, ſo iſt die Wirtſchaftslenkung im Kriege im Feuer erhärtet. Die am Markt beteiligten Berufsgrup⸗ pen und Betriebe fanden ſich für umfaſſende Geſamtmärkte zu einheitlichem Handeln im Dienſte übergeordneter Ziele, alſo in der Marktordnung, zuſammen. Der Marktauf⸗ bau von heute wird durch planvolle Zuſam⸗ menſchlüſſe der Ernährungswirtſchaft be⸗ ſtimmt. Als zentrale Lenkungsverbände der Naturgüter über das ganze Reich wir⸗ ken die Hauptvereinigungen. Ein Führungskopf im Reichsnährſtand ſtimmt die einzelnen Wirtſchaftszweige auf einan⸗ der ab. In den Gauen wird der Markt von den Landesernährungsäm⸗ tern in Verbindung mit den Wirtſchafts⸗ verbänden geregelt. Ware, Preis und Lei⸗ ſtungstauſch ſtehen dabei in unlösbarem Zuſammenhang. Die Erzeugung und Ablieſerung kann durch Zuchtrichtung und Sortenwahl, An⸗ bauplanung, Preisbeeinfluſſung, Güteklaſ⸗ ſen, Lieferungsverträge, Regulierung der Handelsſpannen, Rückgabe von Rückſtänden und Fertigwaren an den Erzeuger uſw. je nach Notwendigkeit reguliert werden. Iſt der Markt überfüllt, angeſpannt oder geord⸗ net: immer müſſen dann zur Erzielung der Marktſtetigkeit Art, Umfang und Richtung der Marktregelung verſchieden ſein. Die Macht der Marktoroͤnung ſteht im Dienſte der Wirtſchaft, ſie fördert den Leiſtungs⸗ willen der Perſönlichkeit und das Wohl der Geſamtheit. Ueber alle dieſe Zuſammen⸗ hänge nachzudenken, lohnt ſich ſchon, wenn man von ſeinem Einkauf nach Hauſe kommt und die zuſtehenden Lebensmittel ord⸗ nungsmäßig, zu feſten Preiſen und in guten Qualitäten erhielt, *V * Das ist totaler Kriegseinsatz! Das Tagewerk eines badiſchen Revier⸗ 9 förſters Im Jahre 1939, noch vor dem Kriege, mußte ſich der damals 60 Jahre alte Re⸗ vierförſter Wilhelm Münzer mit Rück⸗ ſicht auf ſein ſchweres Herzleiden in den Ruheſtand verſetzen laſſen. Als der Krieg ausbrach, konnte und wollte er nicht untätig abſeits ſtehen, ſondern er ſtellte ſich der Partei zur Verfügung. Als im Frühjahr dieſes Jahres der totale Kriegseinſatz von jedem Volksgenoſſen gefordert wurde, mel⸗ dete ſich der nunmehr 64jährige freiwillig zum Staatsdienſt als Revierförſter. Er wurde auch im gehobenen Dienſt eingeſetzt, aber in einer Stadt, die 55 Bahnkilometer von Münzers Wohnort entfernt liegt, ſo daß er täglich 110 Kilometer Bahnfahrt zur und von der Arbeitsſtelle zurücklegen muß. Er verſieht in unübertrefflicher Pflichttreue nicht nur ſeinen Bürodienſt. ſondern legt darüber hinaus täglich im Außendienſt lange Strecken zu Fuß und mit dem Fahr⸗ rad zurück. Wenn Münzer dann nach 16⸗ ſtündiger Abweſenheit wieder nach Hauſe kommt, hat er noch lange nicht Feierabend, ſondern nun beginnt für ihn die politiſche Arbeit. Wurde ihm doch die Leitung der Ortsgruppe ſeines Heimatortes übertragen. So wird es oft 2 Uhr, bis der einſatzbereite Mann ins Bett kommt. Um 5 Uhr früh muß er ſchon wieder auſſtehen und zur Bahn eilen. Die Sonn⸗ und Feiertage aber ſind der Parteiarbeit gewidmet. So lebt ein badiſcher Revierförſter den totalen Kriegseinſatz vor! Gebäudeversicherung Der ſtädtiſche Informationsdienſt weiſt auf die Bekanntmachung des Oberbürger⸗ meiſters über die Anzeigepflicht ſür die Gebäudeverſicherung hin. Un⸗ terlaſſungen haben zur Folge, daß Gebäude nach eingetretener Werterhöhung unterver⸗ ſichert ſind und daß nach eingetretener Wertverminderung(durch Abbruch, Ein⸗ ſturz, Baufälligkeit bder durch Feindeinwir⸗ kung zerſtört) auch weiterhin die Beiträge zur Gebäudeverſicherung in der bisherigen Höhe bezahlt werden müſſen. Die Unter⸗ laſſung der vorgeſchriebenen Anzeigen kann nach den Beſtimmungen des Badiſchen Gebäudeverſicherungsgeſetzes mit einer Geldſtrafe geahndet werden. Der ſtädtiſchen Verſicherungsſtelle iſt ferner An⸗ zeige zu machen, wenn im laufenden Jahre auf Pachtplätzen ſtehende Gebäude in an⸗ deren Beſitz übergegangen ſind bzw. wenn Gebäudeeigentümer, die nicht in ihrem ver⸗ ſicherten Gebäude wohnen, ihre Wohnungen gewechſelt und die Hausverwaltung ihrer Gebäude anderen Perſonen oder Firmen ülbertragen haben. Aus der Westmatl Kuſeler Ritterkreuzträger gefallen *SGaarbrücken. 88 und Leid mußte die 60 Jahre alte Witwe Karoline David von Schell⸗ weiler erfahren. Sie hatte drei Söhne im Felde, von denen der eine im vorigen Jahre ſein junges Leben für das Vaterland hingegeben, ein zweiter, verheirateter Sohn wurde als ſchwer verwundet in die Heimat entlaſſen. Der dritte Sohn Ernſt Dabdid wurde vor kurzem mit dem Ritter⸗ kreuz ausgezeichnet. Er hatte als Obergefreiter am 11. Zulk 1943 bei den ſchweren Kämpfen bei Drel ganz allein auf ſich ruſ⸗ ſce egimenter mib ſeinem Maf inengewehr ſo ange aufgehalten, bis Verſtärkung kam. Nachdem ſeine Mutter von der Verleihung des Ritterkreuzes an ihren Sohn in Kenntnis geſetzt worden war. brachte ihr einige Tage darauf ein Hauptmann die traurige Nachricht, daß ihr Ritterkreuzträger, auf den das ganze Borf ſtolz war, am 11. Auguſt im Alter von 23 Jahren den Heldentod erlitt. rau David verlor ihren Gatten ſchon vor 21 ahren. Der gefallene Ritterkreu träger war der Ernährer der Familie und ein braver, fleißiger Menſch. Von Verbrechern niedergeſchoſſen Saarbrücken. Zwei Unbekannte kamen um die Mittagszeit in die Wohnung einer Frau in Scheidt und baten um Zigaretten und Geld. Während ſich die Frau umwandte, ſchlug ihr einer der beiden mit einem Beil von rückwärts auf den Kopf. Glüclicherweiſe erlitt die Frau keine erheb⸗ lichen Verletzungen. Die Täter gingen dann in Richtung Scheidterberg flüchtig, wo ſie ihre Fahr⸗ räder liegen ließen. Auf ihrer Flucht wurden ſie aus größerer Entfernung von einem Mann beſchoſ⸗ ſen, worauf einer der Täter hinkte. Ob er getrof⸗ ſen wurde, oder ob er ſich durch eine Verleizung zugezogen hat, ſteht nicht ſeſt. Der eine Verbrecher iſt eiwa 25 Jahre alt, der andere etwas jünger. Hemmungsloſe Diebin „ Landau. Schon von früheſter Jugend an machte die Erziehung der jetzt 22 Fahre alten Liſelokte Schaaf geb. E ſch Schwie⸗ rigteiten. Sie ſtahl, wo ſie nur etwas Mitneh⸗ menswertes fand. Anfang Juni u ſie zu zehn Monaten—— verurteilt, weil ſie einen —— begangen hatte. e hat 0 erausgeſtellt, daßz ſie noch eine Reibe an⸗ erer Diebſtähle begangen hat. So entwendeie ſie ihrer Hausfrau 80 Eier, einer Lebens⸗ mittelkarten und in einem Einzelhandelsgeſchäft eine Kleiderkarte. Anter Einrechnung—— früher verhängten 10 Monate Gefängnis wurde ſie zu einem Fahr und zwei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. * Speyer. Immer wieder kann man die An⸗ ſitte beobachten, daß ſich Kinder an irgendein Fuhr⸗ werk hängen, um ein Stückchen mitzufahren, Und fäufig genug paſſiert dann ein, Anglück. So auch 5 55 2 Landſtraße, wo ſich einige Buben an ein Fuhrwerk gehängt hatten. Hinter dem Fuhrwerk kam ein Auto und als dieſes über⸗ holen wollte, ſprang ein Junge vom Fuhrwerk birelt in das Auto hinein. Er wurde überfahren, kam glücklicherweiſe aber mit geringfügigen Ver⸗ letzungen davon. 977 Wichtige Regeln beim Obstessen Die erſte Regel beim Obſteſſen, die überhaupt, beſagt: Niemals und unter keinen Umſtänden Obſt zu ſich nehmen, das noch nicht reif iſt, mag die Luſt nach Aepfeln und Birnen noch ſo groß ſein. Jede Frucht braucht ihre Zeit zum Ausreifen. Unreifes Obſt iſt immer ſchäd⸗ lich. Weiter iſt es ſelbitverſtändlich, vor dem Obſtgenuß die Früchte zu waſchen denn auch bei beſter und ſorgfältigſter La⸗ gerung und bei vorſichtigſtem Berſand kön⸗ in ſich Schmutz und Krankheitskei 93 5 nen„Krankheitskeime an ſammeln, die durch ein einſaches Abwaſchan mit Waſſer leicht zu entfernen ſind 5 ſind aber auch ſchon Menſchen an Obſtgenuß erkrankt, die nur reiſes, vorher gewaſchenes Obſt gegeſſen haben, Lbren einwenden. Stimmt! Das lac aber dann daran, daß ſie die öritte Regel außer acht ließen; Niemals Waſfertranken, wenn man eben Obſt gegeſſen hat. einen Fehltritt 0 — — — Meine Erinnerung an Ravenna/ Ver kis, Cas Wenn der Baedeker einen italieniſchen Gaſthof als„einfach, aber gelobt“ bezeichnet, ſo iſt er gewiß italianiſſimo. und das eben ſuchen wir. So blieb ich bei meinem Vor⸗ ſatz, im Albergo Commercio zu wohnen, obgleich mir der Vetturino das bequemere neue San Marco dringlich empfahl. Dieſer hübſche junge Menſch wollte meine ganze Zeiteinteilu für Ravenna wiſſen und ſchlug mir ſchließlich ſelbſt einen Stunden⸗ plan für die nächſten Tage vor, augenſchein⸗ lich war er entſchloſſen, mich nicht einen Schritt zu Fuß gehen zu laſſen. Ich be⸗ ſtellte ihn zur Fahrt nach Sant' Apollonare in Claſſe, das einige Kilometer ſüdöſtlich von der Stadt liegt, ließ mich aber auf keine weiteren Zuſagen ein. Das beſcheidene Hotel wird wohl vor allem von reiſenden Kaufleuten aufgeſucht. Als anziehende Erſcheinung ſtand im Haus⸗ tor die Cameriera; in ihr ſchien Anſelm Feuerbachs Römerin wiedergeboren. Viel⸗ leicht iſt ſie ſogar von eoͤlerer Art, als jene war, und wenn man am Anfang meint, ſie komme dͤen Gäſten faſt zu freundlich ent⸗ gegen, ſo ſpürt man doch bald in ihr die Sicherheit der Mutter, die ſich den Vater ihrer Kinder ſchon gewählt hat. Nachts weckten mich trotz des Moskito⸗ ſchleiers immer wieder ins Ohr hineinſin⸗ gende Mücken. Eine Glocke ſchlug an, ſehr voll und klar, doch nur einmal: erſt nach langer Pauſe, wenn man es nicht mehr er⸗ wartet, klingt ſie wieder. In der Ecke lag mondbeleuchtet eine weiße Hand; ich glaubte an. Sinnestäuſchung, entſchlüpfte dem ſchützenden Gewebe und hob eine feinge⸗ ſormte Marmorhand vom Boden auf. Man ſindet dergleichen nach öfters in alten ita⸗ lieniſchen Häuſern; auch Füße habe ich ſpä⸗ ter in Parma und in Siena geſehen, ſie werden an die Türe geſchoben, wenn man dieſe offen halten will. Was in einem neumodiſchen Gaſthof ebenfalls nicht zu finden wäre, das iſt die Patriarchaliſche Art, wie die Beſitzer ihr Mittagsmahl einnehmen. Gegen zwei Uhr kommt ein mürriſcher Alter in langem grauen Kittel, ſtellt oͤrei Gedecke auf einen Tiſch, dazu einen Wecken Weizenbrot, eine Karaffine Rotwein und endlich die Spei⸗ ſen. Zuerſt hielt ich ihn für einen Diener, erkannte aber bald in ihm die Hauptperſon. Er iſt der Vater der jungen Padrona, die nun mit ihrem Gatten Platz nimmt. Sie hat reinblaue Augen und blondes Haar; wer ſagte doch neulich, es gebe ſeit Theode⸗ richs Zeiten viel gotiſches Blond in Ita⸗ lien? Die Mahlzeit der Wirte war beſchei⸗ dener als die der Gäſte. Nach der mit Reis verſtärkten Gemüſeſuppe aßen ſie Spinat und friſch geröſtete Kaſtanien, hierauf nur noch Obſt und den beliebten gen Gorgonsolakäſe, keinn Fleiſch, keinen Fiſch. Der Alte grüßt niemand, ſieht über⸗ haupt keinen Gaſt an, betrachtet den Fami⸗ lientiſch als ein vom Geſchäftlichen ſtreng abgeſondertes Gebiet. Ravenna hat jetzt wenig Fremde, und ſo mangelt es auch mei⸗ nem Vetturino an Kunden; er legt Wert auf anich. Mit einem ſauberen weißen Tuch um ben Hals und einer Faſanenfeder am Hut, fuhr er heute früh vor und fragte nach meinen Befehlen; auch das magere Pferdchen empfahl ſich mit einer ſolchen Feder hinter dem linken Ohr. Eigenmäch⸗ tigkeiten ſcheinen die beiden nicht dulden zu wollen, und wenn ich mich unterſtünde, örü⸗ ben auf dem großen Marktplatz gemütlich Hahinzuſchlendern, würden ſie ſo lange ne⸗ ben mir herfahren, bis ich einſtiege. Den Wea zum Grabmal des Theoderich wollte ich aber doch gern zu Juß zurücklegen, da ſtand nun Liſt gegen Liſt. Ich ſtudierte den Stadtplan und kam nach einigen Irrwegen ſchließlich ans Ziel. Der Nachmittag war Hunſtig mild; ich genoß meine Freiheit und ließ anix Zeit. Während ich eine halbver⸗ fallene Mauer entlangging, in deren Win⸗ keln und Scharten Feigenſträucher wachſen wie Haarbüſchel in Ohren und Naſen alter Menſchen, ſah ich in einiger Entfernung inter Zypreſſenwipfeln den hellgrauen undbau mit der flachgewölbten Kuppel, an dem ich ſchon im Zug vorübergefahren war. Ein Weiſer deutet auf granitene Stu⸗ fen, die nach unten führen, und nun bilden Trauerbäume einen feierlichen Gang. An jedem Stamme ragt aus Rosmarin und weißen Winteraſtern ein Eiſenſtab, und alle dieſe Stäbe tragen Täfelchen mit Namen gefallener Soldaten. Auch Photographien Nor Damals wär ich„blinder Passagier“ im Parseval und Porzellan ſind manchmal angebracht. Bis zum Denkmal hin erſtreckt ſich dieſer Friedhof: die Geopferten der neuen Kriege wollen ihren jungen Ruhm mit der Un⸗ ſterblichkeit des großen Gotenkönigs ver⸗ einen. Hinter einem hohen Zaun, zwiſchen Weingärten, weidet unbewacht ein Schim⸗ mel. Ich hielt mich auf dem ſchmalen Pfad, um den ſich der Totengarten nach beiden Seiten immer großartiger ausbreitet. Hier ſtehen zwiſchen den Zypreſſen auch Stein⸗ 85 dieſen ſind keine Täſelchen beige⸗ geben. Sonnenuntergang rötete das obere Stock⸗ werk des Grabgebäudes, zu deſſen Seiten dunkle Blattpflanzen und rotbraune Herbſt⸗ blumen ſtehen. Mückentänze ſteigen und ſinken im ſpäten Strahl. Ein anfängliches leichtes Enttäuſchtſein, das man ungern ins Bewußtſein ließ, beginnt nun zu ſchwinden. Das Auge des zwanzigſten Jahrhunderts, an gigantiſche Maße gewöhnt, mochte ſich den vielbeſprochenen Grabturm des heldi⸗ ſchen Gotenführers anders erwartet haben, wuchtiger, germaniſcher, mehr zyklopiſch, hünengrabartig, weniger römiſch. Sogar der berühmte Monolith, der als flache Kup⸗ pel den Bau nach oben abſchließt, gab nicht ſogleich ſein rieſiges Ausmaß zu erkennen. Allmählich aber berichtigen ſich die Vor⸗ urteile von ſelber. Theoderich war ja nicht nur der wilde Heißſporn, der Leſen und Schreiben verſchmäht, ſo daß er ſich zum Un⸗ terzeichnen ſeines Namens einer goldenen Schablone bediente, und dem, wie die Sage ſingt, vor Kampſwut Flammen aus dem Halſe ſchlugen; es muß auch ein überaus klarer Sinn für die ſtrenge Schönheit anti⸗ ker Baukunſt in ihm geweſen ſein; er hätte ſich ſonſt nicht dieſe edle Rotunde als Ruhe⸗ ort errichtet. 5 Während ich ben zehnſeitigen Bau um⸗ kreiſe, deſſen oberes Geſchoß vom unteren ſich verſchmälert abſetzt, ſo daß ein freier Umgang bleibt, zeigt der Kuſtode mit dem Finger, wie die Zickzackränder der iſtriſchen Kalkſteinquadern ſo genau ineinander paſ⸗ ſen, daß das Gebäude ſeit eineinhalbtauſend Jahren ohne Mörtel zuſammenhält. Dann aber weiſt er bedenklich auf die Sumpf⸗ lachen, die rings den Boden aufweichen; er bezeichnet auch, wie weit vor gar nicht lan⸗ ger Zeit das Waſſer einmal geſtiegen war, und ſcheint für die Haltbarkeit des Ganzen zu fürchten. Seinen weiteren Bemerkungen iſt zu entnehmen, daß der Ban einſt höher geſtanden hat. Langſam zieht ihn das Erd⸗ reich ein, und nun erklärt ſich auch, warum er nicht beim erſten Anblick überwältigt: wir ſehen ihn als einen verſinkenden, nicht als den hochragenden, der er urſprünglich war. Oben wird ein großer wannenförmiger Sarkophag aufbewahrt, und man will uns glauben machen, die Gebeine des Königs hätten hier geruht. Der dunkle Porphyr erinnert an den Sarkophag Napoleons im Dom der Invaliden. Hat man ſich eine Weile in dem Grabmal aufgehalten und ſieht aus einiger Entfer⸗ nung zu ihm zurück, ſo ſpürt man, wie voll⸗ kommen es die freie ſtolze Tatkraft ſeines Stifters zum Ausdruck bringt. Nichts ließ 005 davon weg⸗ nichts hinzutun; es hat auch ie kirchlichen Gebäude, die eine ſpätere Zeit ihm anſetzte, wieder abgeſtoßen. Manche vermuten, es hätten auf den zwölf Sockeln, die den oberen Rand umgeben, Biloͤſäulen geſtanden. Einer ſolchen Zierde würde der innerſte Sinn nicht widerſprechen; ja ſtellt man ſich einen Kranz herrlicher Figuren auf der damals erhöhten Rotunde lebhaft vor, ſo will man nicht mehr auf ihn ver⸗ zichten. Der Hausschſüssel/ Von Ciseppe Marota Vor dem Hauſe Nr. 27 einer vornehmen, ſtillen Straße am Rande der Stadt ſah ein heimkehrender junger Mann beim hellen Schein des Vollmondes eine reizende weibliche Geſtalt ſtehen. Der junge Mann— Oswald Manni war ſein Name— beobachtete die Unbekannte eine Weile mit größ⸗ tem Intereſſe und trat dann aus dem Schatten in das ſilberne Mondlicht hinaus. Oswald war nicht ſchüchtern, daher ſprach er die Fremde ſofort an: „Guten Abend, meine Gnädige, haben Sie viel⸗ leicht den Hausſchlüſſel vergeſſen?“ „Jawohl, ſo iſt es,“ antwortete ſie lächelnd. Nähertretend konnte Oswald mit leichtem Here klopfen feſtſtellen, daß die ſchlüſſelloſe Unbekannte ſuge reizvoll und ſelten 900 war. ache im Verein mit der machte ihn unternehmend. „Sie haben alſo keine Möglichkeit, in-das Haus hineinzukommen?“ fragte er weiter. „Stimmt, mein Herr!“ antwortete die Anbe⸗ kannte. „Kann ich Ihnen helfen?“ „Gewiß. Aber wie?“ „Vielleicht mit meinen Schlüſſeln unge Mann und zog ein dickes G ſbeie aus er Taſche. Es waren etwa 931 9 nder, do K daran; er verſuchte ſie alle nacheina keiner wollte paſſen. „Das iſt ja eine ſchöne Geſchichte! Aber die Nacht iſt wunderbar, nicht wahr? Hieſer Duft der blühenden Härten! Vielleicht iſt— der Frü ling ſchon öfters begegnet, aber ſicherlich nie ſo einbringlich, wie in Rae Stunde. Verzeihen Sie, wenn ich abſchweifte, aber was ſoll nun geſchehen?“ „Gie wollen wiſſen, was ich zu unternehmen gedenke? Auſanchd geſagt, hobe ich mir noch kei⸗ nen Aktionsplan zürechtgelegt. Denn eine innere Stimme rät mir erſt abzuwarten, ob nicht doch irgendein ſpäter Heimlehrer eventuell..“ „Hm, dieſer Fall könnte epentuell in wenigen Minüten, eventuell erſt nach Ablauf einer Stunde, eventuell aber gar erſt morgen früh eintreten,“ meinte Oswald nachdenklich.„Wer kann das wiſ⸗ ſen?... Wenn ich Dhnen jedoch irgendwie behilf⸗ lich ſein kann...“ „och wüßte wirklich nicht womit— oder haben Sie etwa noch einen Schlüſſelbund bei ſich?“ „Nein, doch wie wäre es zum Beiſpiel mit ſe⸗ nem Plätzchen drüben unter den blühenden Bäu⸗ men? dch bin nicht im geringſten müde und be⸗ 30 ſogar noch einige Zigaretten. Wenn Sie er⸗ auben, könnte ich öhnen Geſellſchaft leiſten, um Ihnen die lange Wartezeit zu perklrzen. Sowie ch dann ein Bewohner des Hauſes Nr. 27 am Horizont blicken läßt, werde ich mich wie ein da⸗ guar auf ihn ſtürzen!“ „Gut. Ich weiß zwar nicht, was—3 mehr zur Annahme Thres Vorſchlages treibt— Fhre Geſell⸗ ſchaft oder die Zigaxetten... Wir Frauen kennen —— 9 ſelbſt nie genau. Kebrigens heiße ich Luiſa⸗ 0 8 „„ 4 Eine Erinnerung von KaslLiaus Leiti Daß ich in hundert Meter Höhe ins ſah⸗ rende Luftſchiff einſtieg, daß ich damit zu⸗ gleich der erſte blinde Paſſägier der Welt⸗ geſchichte in einem lenkbaren Luftſchiff wurde, das kam mir damals nicht in den Sinn, da ich den Jungenſtreich ausführte, von dem ich hier erzählen will. Es war im Jahre 1908, als in München auf der Thereſienhöhe hinter der Bavaria die Luftſchiffhalle für das lenkbare Parſe⸗ valluftſchiff PE VI ſtand. Das halbſtarre Luftſchiff, Syſtem Parſeval, machte Rund⸗ fahrten über München und dem Alpenvor⸗ land. Eine Fahrt koſtete zwiſchen 100 und 300 Mark pro Perſon, Friedensmark! Für den Eintritt in die Halle verlangten ſie eine Mark. Leider war eine Mark für mich als fünfzehnjähriger Schüler damals eine un erſchwingliche Summe! So ſtand ich vor der kleine Düre, an der ein Pförtner den Eingang überwachte, etwa ſo wie die Katze vor dem Mausloch. Wenn ſich die. Türe öff⸗ nete, konnte ich einen raſchen Blick auf den gewaltigen Leib des Luftſchiffes tun. Das war aber auch alles. Da kam mir der Zufall zu Hilfe. — Die Türe öffnete ſich und ein Mann in Uniform, wie ein Matroſe gekleidet, ver⸗ langte ein Teleyhonbuch. Das war für mich ein geſundenes Freſſen. Wie ein geölter Blitz fuhr ich hinüber ins Hauptreſtaurant des Ausſtellungsparks, ſtürmte in die Telephonzelle, riß das Tele⸗ honbuch von der Kette und rannte trotz des beſtigen Proteſtes durch den Ober, der mich aufhalten wollte, hinüber zum Luftſchiff. Mit dem Telephonbuch als Ausweis öff⸗ nete ſich die Einlaßtüre und ich war in der Halle. Dort erwartete mich der Beſteller . des Telephonbuches und ging damit raſch in die Zelle. Och beſichtigte nun das Luftſchiff, das mir zu jener Zeit einen überwältigenden Ein⸗ druck von Wucht, Größe und Schönheit ver⸗ mittelte. Einmal mitfahren können, das war mein ſtillſter und heißeſter Wunſch. Als ich das Telephonbuch wieder zurückerhielt, um es dem Eigentümer zurückzugeben, faßte ich mir ein Herz und erbat und erhielt die Erlaubnis noch länger in der Halle bleiben zu dürfen. An dieſem Tage brauchte ich lein Mittageſſen. Von Zeit zu Zeit waren Führungen, bei denen das Luſtſchiff und ſeine Einrichtungen erklärt wurden:„Die an beiden Seiten herabhängenden Leinen⸗ ſäcke dienen zur Aufnahme des Waſſer⸗ ballaſtes, der abgeblaſen wird, wenn ſich das Lu tſchiff in die Luft erhebt.“ Wenn das Luftſchiff in der Halle war, waren dieſe Säcke prallgefüllt und hingen über ein vor⸗ ſtehendes Bodenbrett der offenen Stahlrohr⸗ gondel herab. Die Gondel ſelbſt war nur mit Segeltuchleinen verkleidet. Zwiſchen Gondelwand und Waſſerballaſtſack entſtand ſo ein enger, ſchmaler, röhrenartiger Hohl⸗ raum, der zwar nicht den Beſuchern, wohl aber mir, dem Fünfzehnjährigen auffiel. Ich kannte hald das Luftſchiff in⸗ und aus⸗ wendig, befreundete mich raſch mit den Monteuren, Matroſen und ſonſtigem Per⸗ ſonal. Dem Pförtner holte ich Milch. Dem Motorenſchloſſer brachte ich Putzwolle. Ich beſorgte ſür die„Matroſen“ Blumen in der Stadt und trug ſie an mir aufgegebene Adreſſen als Liebesbote. Täglich war ich draußen bei meinem Luftſchiff und gehörte bald zu ihm, wie ein Stück Inventar. Schwer wurde mein Herz immer, wenn ein Auſſties war. Wie beneidete ich die Dieſe Tat⸗ errlichen Mondnacht lich „meinte der ſel Gondelwand und Waſſerballaſtſack. „Und ich Oswald Manni, wenn Sie geſtatten Von Beruf Ingenieur. Iſt es Ihnen nicht auch ſo, als atme man heute Nacht den Duft ganzer Gär⸗ ten ein? Es mag wohl Leute geben, die jetzt ſchlafen, doch das können nur ausgemachte Dumm⸗ köpfe ſein!“ Die Turmuhr ſchlug zwölf Uhr, ein weißer Ka⸗ ter lief miauend über den Weg, aber die beiden waren derart ineinander vertieft, daß ſie auch zehn heimkehrende Hausbewohner nicht bemerkt hätten. Wer könnte ſagen, wie es zum erſten Kuß ge⸗ kommen ware... Die Zeiger von Oswalds Arm⸗ banduhr wanderten eilig über das Ziffernblatt, aber die beiden Verliebten merkten nichts davon., „Es wird ja ſchon ganz hell!“ rief Luiſa plötz⸗ ich er chreckt K5„09, Hiehſter, ſeit ſechs Stun⸗ den ſollte 0 bereits im Bett ſein! dch liebe dich wirklich, weißt du— trotzdem muß ich ſetzt raſch ins Häus, bevor der Portier aufſchließt...“ Nun erſt entſchloß ſich Oswald zu einem Ge⸗ ſtändnis. „Ja, wahrhaftig“, ſagte er kleinlaut,„du mußt nun wirllich ins Haus— hier alſo iſt ber Schlüſ⸗ „Der Schlüſſel“ Was bedeutet das?!“ rief Luiſa überraſcht.„Du hatteſt ſie doch alle durch⸗ probiert!“ 6 „Jawohl, alle bis auf dieſen hier.. Du mußt nämlich wiſſen, Liebſte, auch ich wohne im Hauſe Rr. N. Aber du ſahſt ſo entzückend aus, ſo gans vom Mondlicht umfloſſen, und mir blieb nicht viel Zeit zum Ueberlegen, wenn ich dich erobern wollte. Denn wenn du erſt das Haus betreten hät⸗ teſt, wärſt bu für mich verloren geweſen. Bitte, verſuche mich zu verſtehen und verzeih mir.“ 2* zu antworten, machte Luiſa kehrt und lief eilig auf das Haus zu, Vor der Haustür blieb ſie einen Augenblick ſtehen, dann aber geſchah et⸗ was 1 3 Merkwürdiges: ganz mechaniſ Ref ſie in ihr Handtäſchchen, entnahm ihm einen Gchlüſſel.. ünd ſchloß mühelos die Türe auf, rißß Oswald die 3+ auf, doch Luiſa war bereits lautlos im Hauſe Rr.27 verſchwunden. Kleinet Kuſturspiegel Die Vorſtellungen im Rokokothegter fallen aus. Durch den Terrorangriff au iſt die Ar⸗ beit des Nationaltheaters ſtillgelegt worden. Die bereits bekanntgegebenen orſtellüngen im Roko⸗ kotheater Feen können deshalb nicht ſtatt⸗ inden. Die öſten Eintrittskarken werben bis ommenden Mittwoch im Verkehrsverein Schwetzin⸗ gen(Schlotz) zurückgenommen. Dem über die Grenzen Belgiens hinaus be⸗ kannten Meiſter der Architektur und angewandten Kunſt, Prof. van de Velbe, wurde in Aner⸗ kennung ſeiner großen Verdienſte zu—3 80. Geburtstage die Ehrenmedaille der Stabt Brüſſel Übekreicht. Er iſt der Schöpfer der neuen Archi⸗ tektur in den belgiſchen Provinzen. 0 Glücklichen! Der Trotz ſtieg in mir: nun 15 93 Wenn nicht mit, ſo ohne Fahr⸗ arte Am andern Tag blieb ich mittags wieder in der Halle. 10 die Beſucher war von 12 bis 14 Uhr geſchloſſen. Die Mannſchaft aß in der Kantine. Nur ein Mann hatte in der alle Wache. Auf mich achtete der nicht, ch gehörte als„Mädchen für alles“ zur Beſatzung. Auch ich ſelbſt fühlte mich ſo. Da kroch ich in die enge Röhre ie⸗ mand hatte mich bemerkt. Ich hielt mich mäuschenſtill und zog meine Beine an mich, ſo gut es Lnf Das Brett auf dem ich lag, war ſchmal und hart. Um 15 Uhr ſollte ein Aufſtieg ſein. Das hatte 8 erfahren. Um 12 Uhr war ich in mein Verſteck ge⸗ krochen. Ich hatte nun drei Stunden Zeit, über mein weiteres⸗ Verhalten nachzu⸗ denken. Die Kommandos kannte ich alle. Wenige Minuten vor 15 Uhr würde der Luftſchiff⸗ kommandant, Regierungsbaumeiſter Hack⸗ ſtätter, die Befehle geben. Die Fahrgäſte werden um 14 Uhr kommen, dann um 14.45 Uhr einſteigen. Das Schiff wird aus der Halle geſchoben und gezogen. Die Halte⸗ mannſchaft zieht an der Tauen. Dann planſcht das Waſſer auf das Kommando: Schiff freil aus den Waſſerballaſtſäcken zu beiden Seiten der Gondel. Ja, ſo wird es kommen. Dann aber... Das war noch nicht auszudenken, aber es mußte entſetzlich ſchön und großartig ſein! Aber drei Stun⸗ den in meiner ungemütlichen Lage ſind lang und die Ungeoͤuld der Erwartung und die Sorge, vor der Zeit noch entdeckt zu wer⸗ den, ließen mir jede Minute unendlich lang erſcheinen. 5 Endlich erfüllte ſich die Halle mit Lärm und Menſchen, wie immer, wenn ein Auf⸗ ſtieg vorbereitet wurde. Sehen konnte ich nicht viel, hören alles. Nun ſtiegen die erſten Fahrgäſte in die Gondel, Der Führer —— Pariser Spaziergung Von unserem Korrespondenten Eugen F le ischer) Paris, Anfang Sept. 1948. Wenn man durch die Rue du Faubourg St. Honoré mit ihren Luxus- und Anti- quitätengeschäften gewandert ist- es sind wohl die teuersten, elegantesten Geschäfte von ganz Paris, in dieser Gegend zwischen der Rue Royale und der Place Beauvau- dann kommt man an den Eiysée-Palast. „Schräg gegenüber befindet sich an der Flace Beauvau das Gebäude des ehemaligen Innenministeriums. Der Elysée-Palast, der in der Dritten Republik, von Marschali Mac Mahon 1875 bis Lebrun 1940, der Wohn- sitz der Präsidenten der Republik war, liegt einsam und verlassen da. Die hohe Einfas⸗ sungsmauer, die den Palast den Blicken ver- birgt, wirkt noch verschlossener und me- lancholischer als früher, wo dieser Palast immerhin die Stätte glänzender Ermpfänge und Veranstaltungen war. Sehr vieles könnten die Steine dieses Pa- lastes erzählen, wenn sie reden könnten. Hier hat einst Napoleon I. im Jahre 1815 nach der Niederlage von Waterloo Abschied von den Parisern genommen, ehe er sich in die englische Gefangenschaft begab; hier legten die in Paris eingezogenen siegreichen Souveräne den Grundstein zu der Heiligen Allianz, die für Jahrzehnte das Schicksal Europas bestimmte; hier war der Ausgangs- punkt des Staatsstreichs Napoleons III. am 2, Dezember 1851, der das Zweite Kaiser- reich einleitete. Seit dem Juni 1940 ist der Elysée-Palast verweist. Fräsident Lebrun machte von hier aus die abenteuerliche Flucht der fran- Zösischen Regierung mit, die ihn über Bor- deaux nach Vichy führte. Dort, in der von Hotels im Jugendstil bevölkerten Welt der Badestadt am Fuße der auvergnatischen Berge, mußte er am 10. Juli 1940 das Ver- dikt der Nationalversammlung entgegen⸗ nehmen, die den Marschall Pétain mit der politischen Neuordnung Frankreichs beauf- tragte. Damit war auch der Präüsidentschaft des erst im Mai 1939 in Versailles für sieben Jahre wiedergewählten Herrn Lebrun ein Ende gesetzt; die Residenz im Pavillon Sévigné in Vichy, die man dem Staatspräsi- denten in aller Eile ausfindig gemacht hatte, Sing an den Marschall Pétain über. Die Tragik dieser Ereignisse und Zusam- menhänge taucht bei dem Gang durch den Faubours St. Honoré schattenhaft auf. In dieser Straße ist ja auch der ebentalls seit dem Juni 1940 geschlossene Sitz der eng- Iischen Botschaft, von wo aus die Vertreter der britischen Politik mit soviel Geschick Jahrzehntelang seit der Geburt der Entente Cordiale den Kurs der französischen Außen⸗ politile gesteuert hatten, bis am 3. Septem- ber 1939 ihr Ziel erreicht war. Aut den Fau- bourg St. Honoré stößt auch der Garten der USA-Botschaft, die ihre Front der Place de la Concorde zuwendet; der Einfluß, den der Vertreter Washingtons, Bullitt, auf die Be- schlüsse der französischen Regierung ge⸗ nommen hatte, war nicht weniger unheil⸗ voll und in den entscheidenden August- und Septembertagen 1939 vielleicht noch schär- fer akzentuiert gewesen als die Aktivität der englischen Diplomatie. Alle diese Betriebsamkeit, deren verhäng- nisvolle Explosion am Tag der Kriegserklä- rung an Deutschland nunmehr vier Jahre zurückliegt, mündete auf der französischen Seite in der bleischweren Atmosphärè. der Abseordnetenkammer im Palais Bourbon, im Senat im Palais Luxembourg und im Ar- beitszimmer des Ministerpräsidenten Da⸗ Ia dier, im Kriegsministerium in der Rue St. Dominique auf dem linken Seine-Ufer aus. Aber auch der Elysée-Palast war von dieser Woge falscher politischer Spekulatio- nen und schlechtberechneter Entschlüsse nicht verschont, Mehr als ein Zeuge hat die Sitzungen des Ministerrats im Eiysée be- Brücke zwischen dem großen schrieben, die Frankreichs Kriegseintritt ———— Im Städelſchen Kunſtinſtitut zu Frankfurt am Main wurde mit zirka 400 Werken die dies⸗ — Gaukulturausſtellung— die vierte in die⸗ em Kriege— durch Gauleiter Sprenger eröffnet. Der Beaüftragte des Gauleiters für ſtädtebauliche Maßnahmen, Prof. Dr. ing. Lieſer, betonte in einer kurzen Vorrede, daß nur ein ſolches Volk darauf erheben dürfte, ſich Beſchützer der Kultur zu nennen, das ſeit Zahrhunderten den größten Beitrag zu dieſer Kultur geleiſtet habe, und dies ſei ohne Zweifel das deutſche. In Verdis„Aida“(im Rahmen der Darm⸗ ſtädter Vorſpielzeit) e Jrene Ziegler vom Nationaltheater Mannheim als Amnexis. Sie des Luftſchiffes befand ſich bereits auf einem erhöhten Platz in der Gondel, von wo aus er einen Ueberblick über alle Vorgänge innerhalb und außerhalb des Luftſchiffes hatte. Nun zog man den Koloß aus der Halle. Die Kommandos ertönten. Das Waſſer rauſchte in Sturzbächen herab. Das Luftſchiff* ſich, und ich, ich wurde mit in die Höhe gehoben, leicht und ſanft und es war ein unendlich„erhebendes“ Gefühl. Aber ich ſah ja nichts! Außerdem hegann der nun leer gewordene Sack ſchwer auf mich zu drücken. Ich kroch Stück um Stück vor und erreichte endlich das Ende der Röhre, in der ich ſteckte. Brrr! Der Wind, der mir da entgegenbrauſtel Dann das Pro⸗ pellergeräuſch, das nun einſetztel Einen Augenblick zog ich mich zurück. Dann aber faßte ich mir ein Herz, entſtieg meinem Verſteck und hielt mich am Waſſerſack und an der Gondelwand feſt. Im nächſten Augenblick ſchwang ich mich mit einem Satze in die Gondel, mitten unter die verdutzten Fahrgäſte und die Mannſchaft. Unter mir lag zum Greifen nahe die Frauenkirche mit ihren beiden Kuppeln. Hundert Meter hoch! Nun überſtürzten ſich die Ereigniſſe! Weibliche Paſſagiere ſtießen grelle Schreie aus! Die Mannſchaften ſtanden wie Salz⸗ ſäulen! Der einzige, der keine Sekunde die Geiſtesgegenwart perlor, war der Führer des Luftſchiffes. Der ſchrie mit Donner⸗ ſtimme:„Schweinereil Wie kommt der Junge rin!— Zurück! Wir landen!“ Die werden doch nicht meinetwegen! Aber das Luftſchiff örehte beil Nahm Kurs zurück zur Halle. Krampfhaft hielt ich mich an dex Gondelwand feſt. Mit einem Auge verfolgte ich die Vorgänge in der Gondel, mit dem anderen ſchaute ich in die Tieſe, um von meiner Luftſchiffreiſe noch ſoviel als möglich zu erhaſchen. Da unten lag das ſchöne München! Der Marienplatz, Bahnhof, die Bayerſtraßel Und da kam Vorausgingen. Die Objektivität, die der vor⸗ sitzende bei diesen Beratungen, der Prüsi⸗ dent Lebrun, an den Tag zu legen sich be- mühte, war nur scheinbar. Jeder Hieb ge- gen die behutsame, der Aufrechterhaltung des Friedens bis zum letzten verzweifelten Hoffnungsschimmer gewidmete Politik des Außenministers Bonnet traf auf ein er⸗ munterndes maliziöses Lächeln des Präsi- denten, jede wuchtige Attacke Daladiers gegen die schwindenden Friedenschancen wurde von Lebrun mit anerkennendem Nik⸗ ken begleitet, und gegen keine der zahlrei⸗ chen Intrigen der zum Kriege treibenden Minister wie Paul-Reynaud, Mandel usw. erhob sich die Stimme Lebruns zum Protest. Uber alle diese Dinge hat sich seit der Flucht der damaligen französischen Regie- rung aus Paris ein dichter, durch gelegent⸗- liche literarische Veröffentlichungen kaum gelüfteter Schleier gesenkt. Der Prozeß gegen die Kriegsverantwortlichen, den die Vichy-Regierung vor anderthalb Jahren in Riom veranstaltete, diente ganz anderen Zwecken als der Feststellung der Männer, die die Verantwortung an der Kriegserklä⸗ rung Frankreichs trugen. Er solite ganz ein- fach die Minister treffen, die mit der Schuld daran belastet waren, daß das Land unvor- bereitet in den Krieg hineingegangen war, und endete ohne Ergebnis. Wenn man vor der Fassade des Hlysée- Palastes steht, die von folgenschweren Er⸗ eignissen der Geschichte so oft symbolisch gezeichnet worden ist, fällt der Blick wohl auf die ein paar Dutzend Schritte entiernte breite Toreinfahrt des ehemaligen Innen- ministeriums. Dort weht jetzt seit einigen Moneten die blauweißrote Tricolore, die Fahne des französischen Staates. Es ist das einzige Gebäude von Paris, das dieses Vor- recht besitzt, wenn man von dem Palgis Matignon absieht, wo die Tricolore dann hißt wird, wenn der Ministerpräsident Laval in Paxis ist. Vielleicht darf man auch hierin ein Symbol sehen, diesmal ein erfreuliches. Das Gebäude an der Place Beauvau, wo jetzt die Tricolore flattext, beherbergt zwar nicht mehr das Innenministerium, wohl aber die Vertretung der französischen Be- gierung im besetzten Gebiet, und man dart es als Zeichen des besonderen Vertrauens in die Person des Inhabers dieses Amtes, des Botschafters de Brinon, ansechen, dasß ihm das Vorrecht der Flaggenhissung gewährt wurde. Denn in der Person de Brinons ver- Körpern sich in Paris alle die Bestrebungen, die sich seit dem Sommer 1940 um eine Ver⸗ jüngung des politischen Gefüges des Staates, um die Aufrichtung eines von Verantwor⸗ tungsbewußtsein durchdrungenen Regimes und um eine wirklich europäische Ausrich⸗ tung Frankreichs bemühen. Botschafter de Brinon ist denn auch nicht zufälligerweise Vorsitzender des Zentralkomitees der fran- 26sischen Freiwilligen-Legion gegen den Bolschewismus. De Brinon sowohl wie die sehr zahlrei- chen Pariser Vertreter des Gedankens der deutsch-französischen Zusammenarbeit ba⸗ ben in vielen Fällen ein hohes Maß von per- sönlichem Mut und Idealismus an den Tag gelegt und haben nach besten Kräften die olitischen Zentrum Paris und dem Exil der— Vichy, gebildet. In vielen Dingen, besonders im Wirtsehaftlichen Einsatz im Rahmen des von Deutschland geführten europkischen Kampfes gegen den Bolschewismus, sind be- deutende Ergebnisse erzielt worden, an denen der Regierungschef Pierre Laval einen we⸗ sentlichen“ Anteil hat. Im Interesse der europäischen Aufgabe muß man hoffen, das von hier aus der Weg weiterführen wird zur Mitverantwortung Frankreichs am Einsatz des Kontinents. Der weg ist allerdings schwerer zurückzulegen als der Weg vom Elysée-Palast zu den Amtsräumen des Bot- —— ſand ſich ſchnell in dem Darmſtädter Enſemble zu. schafters de Brinoen. recht und konnte durchaus gefallen. Hecſelhe uhleßt loebeß da⸗ Programm des Konzertwinters 1943⸗44 vox, in dem Muſikdixektor Bernhard Conz ſeine im Vorjahr begonnene Linie fortſetzt, nämlich eine geſunde Miſchung von er⸗ probten Standardwerken und zeitgenöſſiſchem Schaffen. In den acht Sinfoniekonzerten hört man neben zahlreichen Erſtaufführungen zwei Arauf⸗ führungen: die Hölderlin⸗Lieder von von Klenau und die Orcheſter⸗Suite von K. Fr. Nötel. Es ſind ferner vorgeſehen drei Chorkonzerte des Bachvexeins, acht Kammermuſikkonzerte und zahl⸗ reiche Goliſtenkonzerte. die Bavaria immer näher und näher und wurde erſchreckend groß! ſenkte ſich. Die Menſchen unten auf der Wieſe des Landeplatzes ſind alle erſtaunt, Die Seile fallen. Parſeval VI landet wie⸗ der! Landet, meinetwegen! Ich war mit einem Satz aus der Gon⸗ del und drängte mich durch die gaffende Menge. Niemand hielt mich auf. Ich ver⸗ ſchwand und ließ mich von der Zeit an nie wieder in der Halle und beim Luftſchiff ſehen. Warum bin ich ſo frühseitig herausgeklet⸗ tert aus meinem Verſteck!? Hätte ich doch noch ein halbes Stündchen gewartet! Aber geſchehen iſt geſchehen und ſchön war es Die Geſchichte iſt tatſächlich ſo geſchehen. Und iſt es ferner geſchehen, daß mir im Jahre 1936 ͤ am Riegſee der Bruder des Majors Parſeval begegnete, der mir im Badekoſtüm vorgeſtellt wird und im Laufe des Geſpräches von einer Luftſchiffahrt er⸗ zühlt, die er in München mitgemacht habe und bei der ein Junge als blinder Paſſa⸗ worden ſei. Daß ich ihm das Weitere erzählte, was nicht davon wußte, iſt wohl vérſtänd⸗ Der Wunſch „Was wünſchſt du dir zum Geburtsta„Vatie“, erkundigt ſich Lottchen.* „Lauter artige Kinder!“ iſt die Antwort. N „Was, noch mehr?“ meint Lottchen erſtaunt, „wir ſind doch ſchon acht!“ Auch eine Abſage Der junge Dichterling hatte dem Theaterdirektor ein Drama eingereicht. Der Direktor ließ es mit taktvollen Worten zurückſchicken: „Man ſoll von immer das Schlechteſte annehmen — Ich machte mir diesbitterſten Vorwürfe. Das Luftſchiſf gier mitgekommen und wieder ausgebootet ſeinen— nicht * FAMILIEN-ANZElGEN Als Verlobte grüßen: Ilse Witte⸗ meier— Karl Horlacher, Ober- gelr. bei der Luftwaffe.. Wald- Rof, Waldstrage 7- Viernheim, Bismarckstraße 70, den 5. 9. 43. Ihre Vermählung geben bekannt: Otto Gebauer, Oberfeldw. in ein. Geb.-Pion.-Batl. Doris Röderer. Mh.-Friedrichsfeld- Mh.-Secken. heim, Rastatter Straßge 51. Für die uns anläßlich unserer Silbernen Hochzeit übermittelten Glückwünsche danken herzlich: August Stahl und Frau Emilie geb. Herdt. Mannh.-Seckenheim, Breisacher Straße 27. Bei den schweren Kämpfen im Osten mußte mein lieber Mann. unser herzensguter Vater seiner Kinder. Sohn. Schwie⸗ gersohn. Bruder. Schwager. Onkel und Neffe Heinz Aspenleiter Gekreiter in einem Grenad.-Reat. im Alter von 33 Jahren sein Leben Lassen. Unsasbar hart ist unser Schmerz. In tiefer Trauer: Frau Anna Aspenleiter Ww. geb. Kreysa. z. Z. Mhm.-Waldhof. Stolbersstraſſe 1: seine Kinder Edadar. Ursula und Christa: Fam. Jakob Aspenleiter. Eltern: Frau Maria Kreysa Wò., Schwieger- mutter: Hildesard und Robert Hofimann geb. Aspenleiter. USA. Brooklyn Nv.: Willi Asvenleiter und Frau: Hans Aspenleiter. Hauptwachtm. d. Sch.(z. Z. im Osten) und Familie: Fam. Fritz Nohe u. Frau Maria geb. Krevsa: Familie Heh. Lichdi und Frau Albine geb. Krevsa: Fam. Franz Kruse und Frau Theresia geb. Krevsa: nebst allen übrigen An⸗ Als Opfer des Fliegerangriffs vom 6. September wurde mein lieber Mann. unser au- ter Vater. Schwiegervater. Groß- vater. Bruder und Gnkel Pg. Otto Schreiner im Alter von nahezu 53 Jahren uns durch den Tod entrissen. Er war Inhaber des EK. I. und II. Klasse vom Weltkrieg 1914-18 sowie son- stiger Auszeichnungen. der Baveri- schen Verdienst-Medaille mit Krone u. Schwertern. Verd.-Auszeichnuns II. u. III. Kl. und des schwarzen Verwundeten-Abzeichens. In tiefer Trauer: Ludmilla Sehreiner Wwe.: Sohn: Otto Schreiner(z2. Z. Wehrm.) nebst Braut: Adoli Rief und Frau Gertrud geb. Schreiner: 3 Enkel- kinder und Anverwandte. Die Beerdigung findet am 10. 9. 43 um 14.15 Uhr. auf dem Friedhof in Neckarau statt. Mit der Familie trauern auch wir um einen fleißigen und treuen Ar- beitskameraden. Seine Betriebsführung und seine Arbeitskameraden. Bei dem Terrorangriff auf Mannheim in der Nacht vom ./6. September 1943 habe ich meine lieben Eltern. Schwie⸗ gereltern und Großeltern Paul Nagel und Maria Eva Nagel deb. Baumann verloren. Mannheim. den 10. Sept. 1943. In tiefer Trauer: Käthe Mury geb. Nagel: Karl Mury(z. Z. Wehrm.): Werner Mury: Gg. Mury und Frau. Beerdiaung: Samstag. 11. Septbr. um 14 Uhr. Friedhof Käfertal.— 1. Seelenamt: Dienstagfrüh. 7 Uhr. und treusorgender Vater. unser lieber Sahn. Schwiegersohn. Bru- der. Schwaser und Onkel Sa-Hauptsturmführer und Führer des Sturmes 3/171 5 Pg. Max Balsen Leutnant u. Komo.⸗Führer in einem Grenad.-Reat. Inhaber des EK. 2. und EK. 1. Kl., des Inf.-Sturmabz.. der Ostmedaille. des Verwundeten- abzeichen in Silber und anderer Auszeichnunden im Osten. kurz nach Vollendung seines 40. Lebensiahres. in treuer soldatischer Pflichterfüllung ge- mäß seines Schwures. für Führer und Großdeutschland den Helden- tod fand. Sein Tod sei uns Ver- oflichtung. Unser Trost aber. daß er in seinen Kindern weiterleben wird. „Mannheim-Waldhof. 9. Sept. 1943. 110er-Wes 50. In stiller Trauer: Frau Anna Balsen geb. Wacker u. Kinder Erich. Hans u. Erwin sowie alle Anverwandten. Unerwartet und hart traf uns die schmerzliche Nach- richt. daß unser lieber und hofftnungsvoller Sohn. Enkel und Nefle Grenadier Paul Kinski Soldat in einem Grenad.-Reat. in treuer Pflichterfüllung im Osten den Heldentod für Führer. Volk und Reich erlitt. Die Hinterbliebenen: Karl Kinski. Stadtinspektor: Hedwie Kinski deb. Fritsch. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. — Auf ein baldiges Wieder- sehen hoflend. erhielten wir * die für uns immer noch un- kallbare Nachricht. daß unser lie- ber. herzensguter Sohn. Brüder. Schwager. Enkel. Neffe und Vetter Gefreiter Helmut Eschmann Fahrer in einer Panz.-Einh.- Inh. dehörigen. in Käfertal. * Todes-Anzeis 5 3 4 Hart und unfaßbar ist das Schmerzerfüllt erhielt ich Schicksal. denn es nahm die Nachricht. daß mein uns bei dem Terroranariff über alles geliebter Mann in der Nacht vom 5. auf 6. Sev- tember unseren über alles gelieb- ten. braven. hoffnungsvollen und einzisen Sohn Herbert kurz vor Vollenduns seines 15. Le- bensiahres. Er war unser aller Glück und Stolz. Mannheim. den 10. Sept. 1943. In unsagbarem Leid: Heinrich Menges und Frau Eli- sabeth geb. Bessler und alle An- gehörigen. Die Beisetzung fand auf dem Ehrenfriedhof in Mannheim statt. Allen Freunden und Be- kannten geben wir die un- 8 falbare und schmerzliche Nachricht. daß unser lieber Sohn und Bruder Rudi Bittner im Alter von 19 Jahren beim Flie- gerangriff vom 5. auf 6. September sein Leben lassen muſite. Mannheim. den 10. Sept. 1943. In tiefer Trauer: Otto Bittner und Frau Margarete geb. Rädel: Willi Bittner(z. Z. Krieasgefangenschaft): Charlotte Bittner. Schwester. Beerdidung am Samstad. 11. Sept. vorm. 10 Uhr. Hauptfriedhof. — Beim Fliegeſangriſi vom./6. 5 Sept. 1943 kam mein lieber ann. unser herzensguter Vater. Schwiegervater. Bruder und Onkel Otto Winai, Postinspektor im Alter von 64 Jahren ums Leben. Mannheim, den 9. September 1943. Namens der trauernden Hinter- bliebenen: Frau Anna Winai Ww. geb. Völcker: Erna Hofmann geb. Winai: Emil Hoimann: Lina Winai. Freibura: Geore Winai. Karlsruhe. Feuerbestattung: Samstag. 11. Sep⸗- tember 1943. um 14 Uhr. im Kre- matorium Mannheim. der Ostmedaille. des Verwundet und Panzersturmabzeichen im Osten im Alter von 22 Jahren sein Leben lassen mußte. Mannheim(B 4. 10). 5F———————————— In unsagbarem Leid: Jakob Eschmann und Frau: Theo Eschmann. Obergefr.(im Osten) und Frau und Verwandte. S Verwandten. Freunden und Bekannten die unfaßbare. schmerzliche Nachricht. daſ mein geliebter Mann und treuer Lebenskamerad. unser lieber. auter Schwiegersohn. Bruder. Schwager und Onkcel Karl Hildebrandt im Alter von 41 Jahren bei dem Terrorangriff vom./6. September in Ausübung seines Dienstes sein iunges Leben lassen mußte. Mannheim. den 9. Sebptember 1943. 2. Z. Luisenring 18. In tiefer Trauer: Emma Hiidebrandt geb. Frosch: Familie Josei Frosch. Schwieger⸗ eltern: Paul Hildebrandt. Bru- der. Berlin: Familie Josef Hilde- brandt(2. Z. im Osten) und Frau Käthe geb. Schneider: Fam. Willi Frosch u. Frau Maria geb. Dem- merle: Karl Frosch(z. Z. in Ge⸗ fangensch.) und Frau Irma geb. Gassert: Familie Ludwia Hinkel und Frau Betty geb. Frosch: Fa- milie Adam Renner und Frau Küthe geb. Frosch sowie alle Verwandten. Feuerbestattung findet am Sams- tag. 11. Sept. 1943. vorm. 11.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof statt. Allen Bekannten geben wir hiermit die unfaßbare. schmerzliche Nachricht. daß mein lieber. herzensguter Mann. unser treusorgender Vater. Schwie⸗ gervater und Groſvater. Bruder. Schwager. Onkel und Kamerad Robert Berauer Althändler im Alter von nahezu 69 Jahren in- folge des Terrorangrifis in der Nacht vom./6. September 1943 sein arbeitsreiches Leben beschlie- Ben mußte. Wer ihn gekannt. weiß Wwas wir mit ihm verloren haben. Mannheim. den 10. September 1943 Um stille Teilnahme bittet im Namen aller trauernden Hin- terbliebenen: Maria Berauer geb. Zercher: nebst Kindern. Feuerbestattung: Samstag. 11. Sep- tember 1943. um 10.30 Uhr. von der Leichenhalle aus. E fand heute vorm. auf eeee Dem feindl. Fliegeranariff vom./6. Septbr. 1943 flel mein Ib. Mann. unser guter er Heinrich Schreiber Bäckermeister am Alter von 45 Jahren zum Opfer Mannheim. den 10. Sept. 1943. 2. Z. Waldvarkstr. 29a. In tiefer Trauer: Anna Schreiber geb. Leix: nebst Kinder und An- verwandten. Vat dem Ehrenfriedhof in Mhm. statt. ——— Tieterschüttert gebe ich die trackige Nachricht. daſ in * der Nacht vom 5. auf den 6. September infolge des Terror- ancriffes meine innisstseliebte. treusorgende Gattin Pauline Wacker geb. Kastel jäh von mir gerissen wurde. Mannheim. Berazabern. Neustadt/ Weinstr., St. Inabert/ Saar. 7. Sep- tember 1943. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Wacker(2. Z. Wehrm.) Unsere liebe. aute Mutter. Schwiegermutter. Schwägerin und Tante. Frau Elise Leicher geb. Henne ist in der Nacht des Terroranarif- ſes plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Mannpeim Frankfurt a. M.(Feuer- bachér Straße 1a). Im Namen der Hinterbliebenen: In tiefer Trauer: Fritz Leicher und Frau Aenny geb. Sinner. Die Einäscherung findet statt am Samstag. dem 11. Sept. 1943. mit⸗ taas 12 Uhr. im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Am 7. Sept. verschied unerwartet rasch mein lieber Vater. Großvater und Ursroßvater Josei Wiesse im 82. Lebensiahre. Mannheim. 7. September 1943. In tiefer Trauer: Henriette Eberle und Angehörige Die Feuerbestattung findet am Sonntas. 12. Sept.. im hiesigen Krematorium statt. AMTLICHE BEKANNTMACHUNGd EN Sonderzuteilung von Bohnenkafiee Für die Mannheimer Bevölkerung über 18 Jahre ist eine Sonder- zuteilung von Bohnenkafiee vorgesehen. Die Geschäfte, welche Wert darauf legen, Bohnenkaffee zu verkaufen, können am Montag, dem 13. September 1943 in unserer (krüher D 5, 1) einen Bezugschein abholen. Markenabrechnungsstelle C 4, 12 Voraussetzung ist, daß dei den letzten Sonderzuteilungen Bohnenkaffee verkauft worden ist. Städt. Ernährungsamt Mannheim. 189 Freunden und Bekannten die trau- rige Nachricht. daß unsere Ib. Mut- ter. Schwiegermutter und Oma. unsere Ib. Schwester. Schwägerin und Tante Luise Etschmann keb. Schwander nach kurzer. schwerer Krankheit im Alter von nahezu 64 Jahren sanft entschlafen ist. Mhm.-Feudenheim(Scharnhorststr. Nr. 33). Karlsruhe Durlach. den 8. September 1943. In tiefem Leid: Leonhard Schmauß(z. Z. i..) und Frau Berta geb. Etschmann und Kind Gisela. 9 Die Beerdigung findet am Freitas. nachm. 2 Uhr. von der Leichen- halle Feudenheim aus statt. Verwandten. Freunden u. Bekann- ten die traurige Nachricht. daß am Dienstag. dem 7. 9. 1943 infolae eines schweren Unglücksfalles mein herzensguter Mann. unser lieb. treusorgender Vater. Schwie⸗ gervater. Bruder. Schwager und Onkel Georg Falter Weltkriegsteilnehmer 1914-18 Inh. des EK. II. Kl. und Frontkümpier- kreuzes im 62. Lebensiahre plötzlich aus unserer Mitte gerissen wurde. Mhm.-Käfertal(Neues Leben 56). In tiefer Trauer: Emilie Falter: Josef Mann und Frau Martha geb. Falter. Beerdisung: Samstag. 11. Septem- ber 1943. Friedhof Käfertal. Allen Verwandten. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht. daß meine liebe. aute Frau und Mutter unseres Kindes. Frau Luise Krauth geb. Wühler nach kurzem. schwerem mit gro- hßer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 33½ Jahren für immer von uns Kins. Mannheim. Göttingen. 4. 9. 1943. Dammstraße 31. In tiefer Trauer: Heinrich Krauth(Z. Z. Wehrm.) und Kind Gerda; Stephan Wüh⸗ ler und Frau: Willi Wühler(z. Z. Wehrm.) und Frau: Wilhelm Mexyer und Frau verw. Krauth: Heinrich Sternberk u. Frau geb. Krauth und alle Verwandten. Die Beerdigung findet Dienstas. den 7. September 1943. 15 Uhr. von der Leichenhalle aus statt. Da es uns nicht möglich ist. iedem einzelnen zu danken. sprechen wir auf diesem Wege für die herzl. An- teilnahme sowie für die zahlreich. Kranz- und Blumenspenden beim Heimgans unserer einzigen unver- neſlichen Tochter Dina unseren herzl. Dank aus. Ganz besonders danken wir Herrn Pfarrer Steger für seine trostreichen Worte am Grabe. Ebenso herzl. Dank den Schulkameraden und-kameradin- nen sowie dem VfL. Schriesheim für den ehrenden Nachruf. Schriesheim. 6. September 1943. Heinrich Bauer und KI u Für die zahlreichen Beweise auf- richtiger Anteilnahme beim Hin⸗ scheiden unseres lieben Entschla- fenen sagen wir unseren herz- lichen Dank. Mhm.-Feudenheim. im Sept. In tiefer Trauer: Frau Margarete Kuhrmeier geb. Wehner: Harry Kuhrmeier: Grete Buchmann geb. Kuhrmeier; Ru- doli Buchmann. 1943. Ausgabe der Zusatz- und Zulagekarten für Schwerarbeiter usw. Die Ausgabe der Zusatz- und Zulagekarten an Betriebe, die Lang-, Schwer- und Schwerstarbeiter beschäftigen, sowie an die Handwerks- betriebe erfolgt in der Woche von Montag, den 13. bis Freitag, den 17. September 1943. Eine Zustellung der Karten ist' nicht möglich. Bei der Abholung muß der Beauftragte eine Vollmacht seines Arbeit- gebers vorlegen, in der die sich aus den neuen Verhältnissen er⸗ gebende Zahl von Zusatz- und Zulagekarten angegeben sein mußh. Diese Zahl darf den letzten Stand auf keinen Fall Städt. Ernährungsamt Mannheim. Zur Kenntnis an alle Lebensmittelgroß- verteiler und Kartofielhändler Die Diensträume des Ernährungsamtes Abt. A, Nebenstelle Mann⸗ heim, sind in untergebracht. Ernährungsamt Abt. A. der Kurfürstenschule, 3. Stock, Zimmer 27 und 28 Desgleichen befindet sich dort die Kartoffelstelle. Die Kreishandwerkerschait Mannheim 1. Die Kreishandwerkerschaft Mannheim befindet sich im Hause des Sozialgewerks des Handwerks in Mannheim, U 5, 12, und arbeitet durchgehend von 8 bis 18 Uhr. . In diesem Hause befinden sich: + Der Kreishandwerksmeister Pg. Stark; die Kasse; die Lehrlingsabteilung; SS setzer, Kürschner, der Hauptgeschäftsführer Pg. Dr. Rotzinger; der Haupteinsatzleiter für Fliegerschäden Pg. Goebel; die wehrwirtschaftliche Abteilung; „die Innungsgeschäftsführer folgender Innungen: Bildhauer und Steinmetz, Buchbinder, Elektriker, Glaser, Landmaschinenhandwerk, Hafner und Ofen- Schlosser, Schmiede, Schreiner, Sattler und Tapezier, Uhrmacher, Wagner, Wäscheschneider, Wäscher⸗ und Plätterhandwerk; 8. die Bezirksstelle des Schmiedehandwerks für Baden und Elsaß; 9. die Werksküchenverpflegung des Handwerks. 5 An die Obermeister der Innungen Alle Obermeister haben am Montag, 13. September, nachm. 16 Uhr zu einer Aussprache über din Einsatz des Handwerks in U 5, 12 Zzu erscheinen. Bis zu diesem Tage sind sämtliche fliegergeschädigte Betriebe zu melden. Stark, Kreishandwerksmeister. Bekanntmachung.— Die Dienst- stellen des Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamtes sind für den Verkehr mit den Volksgenossen bis auf weiteres von—19 Uhr geöffnet(auch am kommenden Sonntag). Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. Bekanntmachung. Die Zweigstelle Neuostheim des Städt. Ernäh- rungs- und Wirtschaftsamtes be- findet sich ab 11. 9. 1943 wieder in Neuostheim, und zwar in der Schulbaracke. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. Hochschule für Musik und Theater Mannheim. Der Unterrichtsbetrieb in den Hochschul- Abteilungen Wird fortgeführt. Nähere Einzel- heiten werden noch bekannt- gegeben. Alle Lehrkräfte und Studierenden der Anstalt haben sich sofort in der Verwaltung Zimmer 57 zu melden und ihre Anschrift bekanntzugeben. Der Direktor. Die Bächerinnung Mannheim he⸗ findet sich heben dem bisherigen Innungshaus, S 6, 39, 2. Stock. Sänikliche Get der beschädigten Betriebe haben sich Sofort zu melden, ebenso alle backfäligen Betriebe sowie die beschädigten Bäckerei- Inhaber. Der Obermeister. 191 OFFENE STELLEN Koleschaftsmitglieder, Photolaborantin für Kleinbild und Kopiertechnik(Dürkopp) sofort u. dringend gesucht. 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Kochen Sie nach unserem Rezept: Den Knorr Soßenwürfel! fein zer- drücken, mit etwas Wasser glatt- rühren, 4 Liter Wasser beifügen und unter Umrühren 3 Minuten kochen. 1113 Richtige Kopfwäsche: Vorwäsche: Hälfte des angerührten Schaum- pons auf das stark angefeuchtete Haar, gut durchmassieren und ausspülen! Hauptwäsche: Mit dem Rest Haar einschäumen, dann ordentlich nachspülen. So haben Sie den größten Nutzen aus dem nicht. alkalischen „Schwarzkopf-Schaumpon“. 2 Treppen und die Anzeigenstelle in der Völk. Buchhandlung, P 4, 11(Strohmarkt) sowie die Geschäftsstellen in Weinheim, Schwet⸗ zingen u. in den Vororten Mottenzeit— Hausirauenleidl— Schützen Sie sich gegen Motten dch. Holles Mottenschutz. Beutel 13 Pfg., seit 50 Jahren bewährt. Hersteller: G. Holle& Sohn— Hannover-Wülfel. 1943 „Was bäckt Erika?“— Döhler- Nr. 8: Haferflocken- kuchen in der Kastenform 200 g Haferflocken werden mit 15 g Butter od. Margarine in einer Pfanne unter Rühren, hellbraun geröstet, 1 Ei; 125 8 Zucker und 6 EbBlöffel Milch od. Wasser wer⸗ den miteinander geschlagen, ein Fläschchen„Döhler Butteraroma“ u. Fläschchen„Döhler Bitter- mandelaroma“ werden hinzuge. fügt u. gut untergerührt. Darauf werden 150 g Weizenmehl, ge- mischt und gesiebt, mit 2 geh. Teelöffeln„Döhler Backfein— mehr zu nehmen wäre Ver⸗ schwendung— abwechselnd mit den gerösteten Haferflocken da- runter gegeben. Man füllt den Teig in eine gefettete kleine Kastenform u. bäckt den Kuchen ca. 35 Minuten. Weitere Döhler- Sparrezepte folgen. Ausschneiden — aufheben ier sparen u. trotzdem schmack- braten, backen? Gute, Praxisreife Anregungen gibt Innen das Grüne Milei-Merkbuch Für Hauskrauen. Es zeigt Rezepte für Eurzgerichte, Spargerichte und wie man Kleingebäck und Kinderkost herstellt ohne Ei, nur mit dem milchgeborenen ileil MilAlilei-Ces, Stutgart 1, Post. fach 981, eine Postkarte; Ich buch kostenfrei.- Sie erhalten 80 ort 1089 Ascheschaden im Waschkessel? Wsche laßt sich heute nicht leicht ersetzen, wir müssen also alles vermeiden, Wodurch sie un- nötig leidet. Viele Frauen können Sich 2. B. nicht erklären, wie Rostflecke, entstehen. Sie ent⸗ stehen 0 durch abgenutzte Emaille od- Verzinkung am Boden des Kochkessels und der Wasch⸗ gefäbe. Man legt dann ein altes Tuch über den Es gibt aber noch viele andere Gefahrenquellen für die im Kriege doppelt wertvolle Wäsche. Wenn Sie sich dafür interessieren,— fordern Sie kostenlos für Sie die Henkel-Lehrschrift„Wasche⸗ schäden un ihre Verhütung“ durch die Persil-Werke in Düs. seldorf an. 5 i ell läßt sich mit Migetti Weun Schmggckhäfles, Psten Pper. stellen. 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Unterr. in Mathemad Wneboie unter Nr. 20— CGGGGGPGGGPGPGPGAGPGGGG———— erteilt Unterricht! W e Schwetzin qen—Hardt Für die uns anläßlich unserer Ver- mählung erwiesenen Aufmerk⸗ samkeiten und Glückwünsche danken herzlichst-Hauptschar- kührer Albert Müller und Frau Angela geb. Rey. Alleinst. Angest. sucht gemütlich. Zimmer. Angebote unter St 3686. Gelernte Schneiderin sucht Raum 2. Unterstell. mehrerer Koffer in alleinst. Haus. Ang, u. Nr. 9415. Wasserturmnähe/ Zentrum gut möbl. Zimmer mit Tel.-Ben. und Zentralheiz. von bess. Herrn ge- sucht. Angebote unter Nr. 13 909 WOHNUNGSTAUSCH Zimmer und Küche in Sandhofen geg. Zimmer u. Küche in Secken⸗ heim oder. Edingen zu tauschen gesucht. Angebote unter St 3203. Für die vielen Beweise herzl. An⸗ teilnahme beim Heldentod unseres lieben Sohnes. Bruders. Schwagers und Onkeis Gustav Mack. 4/-Rot⸗ tenführer. sagen wir auf, diesem Wege unseren innissten Dank. Brühl. den 6. September 1943. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Peter Mack: Familie Willi Könis. zu verkauf. Se Camilla) inlegschwein zu k u. 85 f Ikäfig M6.—, B. 14 leidelbergcgenben.— Scallelet Schuatz 20 Kbeodor-StrabelMseteingen, Karl- Weinheim llo, — Tolnheim. Heute und 100,.15 und.30 Uhr: einer Liebe“, der grobe 8 imit, Hurn W Nicht für ilk.— Schreinerlehrling kann sofort,— die Lehre eintreken bei Schreinen meister Karl Rupp, Schwetzins Marstallstraße 21. ahr. ges. Mädchenmantel für.10j 9 Puppe zu tauschen ges. Hocken heim, Goethestraße 12. Mod— Reute 8 Sheater, Weinheim. 5 8 M 5 und.30 Uhr: Hans W Lizui Hoizschuh, Harry „Das Pertn, indem Wien-Film Pochenerfuninät, 8—— 4 .0 nau.“ Beginn Sonntag: .00,.15 und.30 Uhr, Schreiben Sie bitte an wünsche das Grüne Milei-Merk-“ GefäBboden— es einfach