Teue Ramn Erſcheint wöchentl. 7mal. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgehust 1,70 M. zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Ab 94— Waldhofſtr. 12, Kronpr nzenſtr. 42, Gchwet⸗ erſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend. Monat erfolgen zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18. Ne Fiſ Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 80 Pf. durch die Poſt 1,70 M. Mannheimer Neues Tageblatt „5F———— — eimer Seitihis Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pf., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 78 Pf. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Rr. 19. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Dienstag, 28. September 154. Jahrgang— Nummer 243 Londons üüalienäsche Fehlrrchnung Der Katzenjammer und die Kritik an der eigenen Führung werden immer größer Drahtbericht unſeres Korreſpondenten F— Stockholm, 26. Sept. Der Widerſtand. den die anglo⸗amerika⸗ niſchen Truppen in Italien von aliſchen en Seite gefunden haben, wird in der engli Preſſe ausführlich diskutiert, wobei allmäh⸗ lich jeder Optimismus im Schwinden begrif⸗ ſen iſt. Die Kampfkraft der deutſchen Ar⸗ mee macht den größten Eindruck, und die Aeberlegenheit der deutſchen Führung wir wohl oder übel anerkannt. So bringt die Londoner Sonntagszeitung News of the world“ einen längeren Artikel über die Situation in Italien, in dem im ein⸗ elnen die zunächſt ſchwierige Lage der Deut⸗ ſen geſchildert wird, wie ſie durch den Ver⸗ rat Badoglios entſtanden ſei. Das Blatt ſtellt feſt, daß Hitler in dieſem Augenblick ſofort eingegriffen, glänzend disponiert und gezeigt habe, daß die oberſte Führung der Alliierten im Gegenſatz zu den Deutſchen den veränderten Amſtänden nicht gewachſen geweſen ſei. Schlag⸗ artig, ſo heißt es weiter, habe es Hitler ver⸗ mocht, die Entwicklung in Italien für Deutſch⸗ land günſtig fr. geſtalten Durch die aufſehen⸗ erregende Befreiung Muſſolinis aber habe er ſeinem eigenen Volke und allen denen, die mit ihm kämpfen, erneut ſtarkes Vertrauen einge⸗ flößt und ſich ſelbſt als überlegener Führer erwieſen, der ſich allen Lagen gewachſen zeigt. Eine ähnliche Auffaſſung wie in dieſer, über eine Rieſenauflage verfügenden Wochenzeit⸗ ſchrift findet ſich auch in anderen engliſchen „Blättern. Auch hier wird die mangelnde Ent⸗ ſchlußkraft der anglo⸗amerikaniſchen Krieg⸗ führung und ihre Anterſchätzung der deutſchen Kraft kritiſiert. Warnungen über Warnungen vor der Kampfkraft der deutſchen Armeen ent⸗ halten Leitartikel und Kommentare. Der kom⸗ . muniſtiſche Londoner„Daily Worker“ ruft warnend aus, es werde Zeit, daß die unerfreu⸗ liche Realität der italieniſchen Situation von allen Betroffenen rückſichtslos eingeſehen werde und verſtanden würde. Der früher als weich bezeichnete Anterleib Europas habe durch die Deutſchen eine gewaltige Erhärtung erfahren. Die Kämpfe um Stalien werden unvermeidlich lang dauern und äußerſt erbittert ſein. War⸗ um geſtatteten die Alliierten den Deutſchen, die Initiative an ſich zu reißen, hätten ſich doch die Briten und die amerikaniſche Regierung durch die Ereigniſſe in Italien düpieren laſſen. Die dadurch erlittene Verzögerung ließe ſich nicht wieder aufholen. Während Churchill davon ſprach, die Staliener in ihrem eigenen Saft ſchmoren zu laſſen, hätten die Deutſchen ge⸗ handelt. Noch eine andere Stimme ſei zitiert, die des britiſchen General Douglas Brownrigg in der Londoner Zeitung„Evening News“: Die Deutſchen ſeien mit erſtaunlicher Schnelligkeit auf dem italieniſchen Plan erſchienen, ſo wird hier bemerkt; und der General ſchließt ſeine peſſimiſtiſchen Betrachtungen mit der Feſtſtel⸗ lung ab, er halte es für wahnſinnig, anzunehmen, daß die Armeen des britiſchen Empires und die der ASA, unterſtützt von ihren Luft⸗ und Seeſtreitkräften, bald in ganz Italien nach Belieben ſpazieren gehen Der Vatikanſtaat wird reſpektiert Berlin, 26. September. Seit dem Einrücken deutſcher Truppen in Rom bemüht ſich die gegneriſche Propaganda, durch Erfindungen aller Art die Vati⸗ kanſtadt als ein Opfer deutſcher Ge⸗ waltherrſchaft hinzuſtellen. Damit ſollen die deutſche Wehrmacht und die deutſche Politik bei den Katholiken der Welt verunglimpft wer⸗ den. Dieſe Verſuche ſind vergeblich. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß deutſcherſeits die Souverä⸗ nität und Integrität des Vatikanſtaates im vollen Umfang reſpektiert wird und daß die in Rom nur zur Aufrechterhaltung der öffent⸗ lichen Ordnung anweſenden wenigen deutſchen Soldaten ſich entſprechend verhalten. Unter den Gesetzen des Krieges *Mannheim, 28. Sept. Kriege werden in erſter Linie durch mora⸗ liſche aktoren entſchieden. Im modernen Krieg mehr als in einem der früheren hängt an der Geſamtnation die Entſcheidung über Sieg oder Niederlage. Aller ſoldatiſcher Ein⸗ ſatz, alle Genialität der militäriſchen Führung, alle. Einzelſiege, die draußen erfochten wer⸗ den mögen, ſie brauchen, um ſich zum ſtolzen Bau des endlichen letzten Sieges zuſammenzu⸗ fügen, das feſte und unerſchütterliche moraliſche Fundament des totalen Kriegseinſatzes, des totalen Siegeswillens und des totalen Sie⸗ gesglaubens des ganzen Volkes. Fehlt dieſes Keichsminifter Roſenbergs Abſchied von Wilhelm Kube Der Führer verleiht dem Toten das Ritterkreuz zum Kriegsverdienſtkreuz mit Schwertern Anb. Berlin, 27. September. Am Montagnachmittag fand im Moſaik⸗ ſaal der Neuen Reichskanzlei der Staatsakt für den gefallenen⸗ Generalkommiſſar von Weiß⸗ ruthenien, Gauleiter Wilhelm Kube, ſtatt, der, wie berichtet, an ſeiner Arbeitsſtätte in Minſk einem bolſchewiſtiſchen Meuchelmord zum Opfer gefallen iſt. Auf einem erhöhten Katafalk ſtand der Sarg, bedeckt mit der Hakenkreuzſahne. Die Ehren⸗ wache hielten Politiſche Leiter; dahinter ſtan⸗ den Abordnungen der SA und mit ihren Fahnen und Standarten. Ein Offizier der Wehrmacht hielt vor dem Sarge das ſchwarze Kiſſen mit den Orden und Ehrenzeichen des Verſtorbenen in den Armen. Flankiert wurde der Sarg von ſechs ſchwarz umflorten mit dem Hakenkreuz geſchmückten Pylonen, auf denen der ſilberne Hoheitsadler thronte. Als alle Trauer⸗ gäſte verſammelt waren, wurde der große blu⸗ mengeſchmückte Kranz des Führers in den Saal 99 und am Fußende des Sarges nieder⸗ gelegt. Der OKW.Bericht vom 27. September Die Feier begann mit den Klängen des erſten Satzes der Fünften Symphonie Beet⸗ hovens, geſpielt vom Orcheſter der Staats⸗ oper unter Staatskapellmeiſter Schuler. Dar⸗ auf hielt der Reichsminiſter für die beſetzten Reichsleiter Roſenberg, die Trauer⸗ rede. Roſenberg führte u. a. aus: Mitten in der Erfüllung einer großen, ihm vom Führer geſtellten Aufgabe iſt Gauleiter und Generalkommiſſar in Weißruthenien Wil⸗ helm Kube das Opfer eines bolſche⸗ wiſtiſchen Meuchelmordes geworden. Immer wieder ſind von Moskau aus die hem⸗ mungsloſeſten Angriffe ben ihn erhoben wor⸗ den, ſchon zweimal haben bolſchewiſtiſche Agen⸗ ten und Meuchelmörder Attentate gegen Wil⸗ helm Kube vorbereitet, die aber nicht ihr Ziel erreichten. Jetzt iſt es den bolſchewiſtiſchen Mördern gelungen, dieſen Mann zu fällen und uns alle eines Kameraden und loyalen Mit⸗ arbeiters zu berauben. Der Führer ſelbſt aber verliert in Wilhelm Kube eine Lebenskraft, die —— Schwerſie Abwehrſchlacht am Kuban und am Dneyrr — Führerhauptquartier, 27. Sept. Am Kubanbrückenkopf blieben ört⸗ liche Angriffe der Sowjets erfolglos. Erneut hinter der Front gelandete feindliche Gruppen wurden aufgerieben. Südoſtwärts Saporoſkije griff der Feind mit ſtarken, von Schlachtflie⸗ gern unterſtützten Infanterie⸗ und Panzerkräf⸗ ten an. Wo die Sowjets an einigen Stellen örtliche Einbrüche erzielen konnten, wurden dieſe abgeriegelt. uchtige eigene Gegen⸗ angriffe verlieſen erfolgreich. Dabei vernich⸗ tete eine Panzer-Dlvifton durch Vorſtoß in die Bereitſtellungsräume der Sowjets elf Pan⸗ zer und 62 Geſchütze. Die ſchweren Kämpfe ſind noch im Gange. Vom Dnjepr⸗Knie bis zur Pri⸗ pet⸗Mündung verſuchte der Feind geſtern wieder an zahlreichen Stellen den Dujepr zu überſchreiten. Die meiſt in der Dunkelheit ge⸗ landeten Kampfgruppen wurden durch ſofort einſetzende Gegenſtöße vernichtet oder zurück⸗ und auf engſtem Raum zuſammenge⸗ rängt. Im mittleren Frontabſchnitt dauern die Abwehrkämpfe in den bisherigen Schwerpunkten mit unverminderter Stärke an. Die Sowjets, die hier zum Teil neue Kräfte ins Gefecht führten, erlitten in den harten Kämpfen hohe Verluſte. An der übrigen Oſtfront verlief der Tag im allgemeinen An der ſüditalieniſchen Front führte der Feind im Gebirge nordweſtlich und nordöſtlich Salerno zahlreiche örtliche Angriffe, die jedoch unter ſchweren feindlichen Verluſten ſcheiterten. Im Oſtabſchnitt haben ſich unſere Kampfgruppen nach Zerſtörung der Verkehrs⸗ einrichtungen ungehindert vom Feind auf neue Stellungen abgeſetzt. Kampf⸗ und Sturzkampfflugzeuge beſchädig⸗ ten im Aegäiſchen Meer zwei Zerſtörer ſchwer, verſenkten ein Handelsſchiff und ſetzten einen zweiten großen Frachter in Brand., Einzelne feindliche Störflugzeuge warfen in der vergangenen Nacht einige Bom⸗ ben auf weſtdeutſches Gebiet. Es entſtanden nur geringe Schäden. Rivalitätskrieg zwiſchen Englands u. Amerikas Generälen Engliſche Intrigen gegen Marſhall, amerikaniſche gegen Mountbatten/ Ein Vorſtoß im USA⸗Kongreß (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) Stockholm, 26. September. Das Wiederzu⸗ ſammentreten des amerikaniſchen Kongreſſes hat eine erſte ſenſationelle Erklärung der re⸗ publikaniſchen Abgeordneten Jeſſie Sum⸗ ner gebracht, die meint, von engliſcher Seite würde hinter den Kuliſſen auf Grund ihr zu⸗ gegangener zuverläſſiger Informationen ein großes Intrigenſpiel getrieben, um wichtige Militärs aus ihren Stellungen zu verdrängen. in erſter Linie wolle man General Mar⸗ ſhall von dem Poſten als Oberbefehlshaber der Armee vertreiben und habe deshalb immer erneut verſucht, ihn auf den Poſten eines Be⸗ fehlshabers für die amerikaniſchen Streitkräfte in Europa abzudrängen, damit er nicht länger in Waſhington in der Lage ſei, die rein ame⸗ rikaniſchen Intereſſen zu vertreten, die von die⸗ ſer Abgeordneten in einer Intenſivierung der USA⸗Kriegführung im Pazifik geſehen werden. Aus dem gleichen Grunde, ſo fuhr Frau Sum⸗ ner fort, ſei nach der Konferenz von Quebec von engliſcher Seite auch erneut verſucht wor⸗ den, den militäriſchen Berater Rooſevelts, Ad⸗ miral Leahh, auszuſchalten. Schließlich werde auch verſucht, General Mac Ar⸗ thur zu verdrängen oder doch dadurch kalt⸗ zuſtellen, daß man ihn dem jungen engliſchen Oberbefehlshaber für Südoſtaſien, Mountbat⸗ ten, unterſtellen wolle. Dieſe ſcharfen Vorwürfe gegen das engliſche Intrigenſpiel hinter den Kuliſſen der Waſhing⸗ toner Politik bleiben von engliſcher Seite aus nicht unbeantwortet. Es mehren ſich in den britiſchen Zeitungen die Vorwürfe an die ame⸗ rikaniſche Adreſſe, daß man überhaupt keine klaren Vorſtellungen darüber gewinnen könne, welche Haltung die USA zu den internationalen politiſchen Problemen und insbeſondere zu den Fragen der Nachkriegsgeſtaltung einnehmen. „Niemand weiß in England, in welchem Grade die Vereinigten Staaten bereit ſind, ſich an einer Sicherung eines europäiſchen Friedens⸗ ſyſtems zu beteiligen“, heißt es in einer briti⸗ ſchen Zeitung, und die Waſhingtoner Korre⸗ ſpondenten verſchiedener Londoner Blätter wei⸗ ſen faſt täglich darauf hin, daß alle Aeußerun⸗ gen amerikaniſcher Politiker gegenwärtig und höchſtwahrſcheinlich für mehr als ein Jahr nur unter dem Geſichtspunkt der für Herbſt 1944 bevorſtehenden Präſidentſchaftswahl zu be⸗ urteilen ſeien, ohne daß irgendein amerikani⸗ ſcher Politiker bereit ſei, ſich auf Verantwor⸗ tungen feſtzulegen, die ihn vor ſeinen Wählern in ein ungünſtiges Licht rücken könnten. Wieviel Wahrheitsgehalt in den Vorwürfen der republikaniſchen Abgeordneten Sumner ent⸗ halten iſt, geht aus einer offiziellen Londoner Erklärung über das neue Komman do von Mountbatten hervor. Man bezeich⸗ net es dabei nämlich als äußerſt notwendig, daß ein einheitliches alliiertes Kommando mit dem Sitz in Indien für den ſüdoſtaſiatiſchen Kriegs⸗ ſchauplatz geſchaffen werde, da der gegenwär⸗ tige Zuſtand, daß zahlreiche ſeparate USA⸗ Kommandos, u. a. für die Durchführung der Lieferungen an China, in Indien entſtanden ſeien, unhaltbar geworden ſei. Damit wird in London zugegeben, daß man mit der in Quebec durchgeſetzten Beauftragung von Mountbatten einen offenen Gegenzug gegen die„Amerikani⸗ ſierung“ Indiens unternommen hat, die ſchon ſeit langem in London mit großer Beſorgnis verfolgt worden iſt. Zahlxeiche italieniſche Italiens, nach ihrer Entwaffnung der deut ſchen Sie bleiben Kämpfer für Europa Einheiten in Südfrankreich haben ſich, ebenſo wie in vielen Teilen Das neue Kommando von Mountbatten ſcheint übrigens in ſehr gemächlichem Tempo zu entſtehen. Man gibt in London bekannt, daß Mountbatten und ein Stab von Offisieren „demnächſt“ nach Indien ausreiſen würden, um zunächſt in Neu⸗Delhi, alſo weit von der bur⸗ meſiſchen Grenze und dem künftigen Tätigkeits⸗ bereich des neuen Kommandos, ſich„nach dem Modell“ des alliierten Generalſtabes von Eiſen⸗ hower zu etablieren. Wenn man bedenkt, daß von Dezember ab die wettermäßigen Voraus⸗ ſetzungen für eine Kriegführung gegen Burma gegeben ſind, ſo beſtätigt dieſe offizielle eng⸗ liſche Ankündigung die kürzlich von amerikani⸗ ſcher Seite geäußerten Vermutungen, daß man für den Winter 1948/44 noch nicht mit größeren Operationen des neuen Kommandos Südoſt⸗ aſien rechnen könne. Wehrmacht zur Verfügung geſtellt. ie wollen unter deutſcher Führung den Kampf um Europas Freiheit fortſetzen.— Die Namen der Freiwilligen, die dem Duce die Treue halten wollen, werden regiſtriert. (PK.⸗Aufn.: Kriegsberichter Jeſſe, Sch.,.) ſeit Fahrzehnten auf verſchiedenen Wegen dem völkiſchen Erwachen Deutſchlands dienſtbar, in einer ſchweren Kampfzeit zu ihm fand und über manche Schwierigkeiten des Schickſals in im⸗ mer wieder erwachender Energie bereit war, für Führer und Volk, für das Reich und den Nationalſozialismus ſich zur Verfügung zu ſtellen. Miniſter Roſenberg würdigte dann die Tätigkeit Kubes als Generalkommiſſar für und führte dazu u. a. aus: „Im Sommer 1941 eröffnete ſich für Wil⸗ helm Kube eine zweite Höhe ſeiner politiſchen Wirkſamkeit, als der Führer ihn zum General⸗ kommiſſar in Weißruthenien ernannte. Räume von der Größe ganz Deutſchlands, in denen verſchiedene Völker verſchiedenſter Traditionen und Konfeſſionen wohnten, mußten von einer gänzlich neu zu bildenden Verwaltung über⸗ nommen werden. Die Geſtaltung dieſer Räume, ihr Einſatz für die Aufgaben des Krieges, aber auch die Vorbereitung ihrer Einfügung in ein neues Europa war uns vom Schickſal als Auf⸗ gabe geſtellt. Hier fand Wilhelm Kube ein ſchlichtes, unterdrücktes bäuerliches Volkstum vor, das für die Mitarbeit heranzuziehen nun⸗ mehr der Antrieb ſeiner zweijährigen Tätig⸗ keit wurde. Die Bandentätigkeit hat manche Aufbauarbeit dieſer zwei Jahre geſtört, viele haben den Nach⸗ ſchub zur deutſchen Armee unterbrochen und nicht immer gelang es, in den rieſigen Wäl⸗ dern dieſe Banden unſchädlich zu machen. Von dort entwickelte ſich auch die S pio nage und Sabotage, der ſchon ſo mancher unſerer Mitarbeiter zum Opfer 89 iſt. Durch alle dieſe Schwierigkeiten aber hat unſer Ver⸗ waltungsführerkorps unbekümmert in Gemein⸗ ſamkeit mit allen anderen Dienſtſtellen uner · ſchütterlich gearbeitet. Hier iſt nun Wilhelm Kube in ſeinem Element geweſen, Nach kaum zwei Jahren hatte die Perſönlichkeit Wilhelm Kubes durch den reſtloſen Einſatz und die Mühen nicht nur die Liebe ſeiner Mitarbeiter zur Folge, ſondern auch den äußeren Reſpekt und die innere Achtung des weißrutheniſchen Volkes. Als es im September 1943 zwei Jahre wurden, daß Wilhelm Kube an dem verant⸗ wortlichen Poſten tätig war, ſchrieb er mir einen Brief, in dem es heißt:„Auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet haben, beſonders meine tapfe⸗ ren Mitarbeiter auf dem Gebiete der Land⸗ wirtſchaft und des Forſtweſens unter bei⸗ ſpielloſen Blutopfern— 15 v. H. unſerer La.⸗Führer in Weißruthenien haben ihre Treue zum Führer be⸗ reits mit dem Tod beſiegelt!— Weſentliches geleiſtet. Wie bisher werden wir weiter nach Ihren Weiſungen in altem Pflichtbewußtſein und mit alter Tatkraft für den Führer, für das Großdeutſche Reich und für unſere Nationalſozialiſtiſche Deutſche Ar⸗ beiterpartei nach beſtem Wiſſen und Gewiſ⸗ ſen unſere Pflicht und Schuldigkeit tun. Es lebe der Führer!“ In ſeinem höchſten Einſatz iſt er von uns genommen worden Wir gedenken deshalb in dieſer Stunde ſeiner in Dankbarkeit. Ich perſönlich und alle meine Mitarbeiter möch⸗ ten“, ſo ſchloß der Miniſter,„dir, Wilhelm Kube, heute den Dank für deine Arbeit aus⸗ ſprechen, für deine große Mühe und für dein treues Wirken, das du uns allen für die Er⸗ füllung der großen Aufgabe zur Verfügung geſtellt haſt. Ich habe zugleich den Auftrag, dies auch im Namen des Führers zu tun. Der Führer verlieh dir, Vilhelm Kube, in Anerkennung deiner bedingungsloſen Pflichterfüllung das Ritterkreuz zum Kriegs⸗ Verdienſt⸗ Kreuz mit Schwertern. Es ſoll dieſe hohe Aus⸗ zeichnung als Erinnerung an deine Arbeit in dieſer Familie weiterleben als Auszeich⸗ nung eines Nationalſozialiſten, deſſen Le⸗ ben für Führer, Volk und Reich durch das Höchſte gekrönt wurde, was es auf dieſer Welt gibt: Durch die Hingabe ſeines Le⸗ bens. Nach ſeiner Rede heftete Reichsminiſter Roſenberg das Ritterkreuz des Kriegsver ⸗ dienſtkreuzes mit Schwertern an das Ordens⸗ kiſſen des Verſtorbenen und verabſchiedete ſich ſodann von ſeinem toten Mitarbeiter mit Er⸗ heben der Hand zum Deutſchen Gruß. Anter den Klängen des Liedes vom Guten Kamera⸗ Fundament, dann zielt alles andere ins Leere, dann verliert jeder Sieg an Gewicht, wie um⸗ gekehrt jede Niederlage an ſolchem Gewicht ewinnt. Amgekehrt: iſt dieſes Fundament ge⸗ dann kann keine Niederlage und keine elaſtung ſo gefährlich werden, daß ſie die Möglichkeit des Sieges aus der Hand nähme. So ſind alle Kriege der Geſchichet gewon⸗ nen und ſo ſind alle verloren worden. Als das deutſche Volksheer ſich im Jahre 1813 gegen das größte militäriſche Genie ſeines Jahr⸗ hunderts und vielleicht aller Zeiten erhob, war es an Waffen und an Führung den Heeren Napoleons weit unterlegen. Aber es hatte hinter ſich den ungeheuren Auftrieb und An⸗ trieb einer wirklich bis in ihre ſeeliſchen Ar⸗ gründe erneuerten Nation. And darum ſiegte es bei Leipzig und Waterloo. Amgekehrt im erſten Weltkrieg: hier wa⸗ ren wir es, die die beſſere militäriſche Füh⸗ rung und die beſſeren Soldaten hatten, und beide haben die Aebermacht der anderen bis an den Rand des Abgrundes gejagt. Aber die beſſeren Nerven, die ſtärkere Moral im Geſamtvolkek war damals nicht bei uns, ſon⸗ dern bei den anderen. Damals kletterte Lloyd George im Mai 1915 auf die Tribüne des Anterhauſes und ſchrie ſeinem Volke ins Geſicht:„Der Krieg geht verloren, ja er iſt bereits verloren, wenn wir uns nicht mit Zähnen und Klauen wehren.“ Das engliſche Volk gehorchte dem Befehl, der aus der größ⸗ ten Niederlage ſeiner Seegeſchichte, aus der Niederlage gegen die deutſchen A⸗Boote, kam und gewann den Krieg. Das deutſche Volk gehorchte umgekehrt dem Befehl, der in ſei⸗ nen Siegen lag, nicht; es wog ſeine Siege nicht mehr; es nahm das, was an der Front an Leiſtung und Einſatz vollbracht wurde, nicht mehr als zwingenden Anruf zur eigenen Tat und eigenen Haltung, es lieferte ſeine Seele widerſtandslos den zweifellos außer⸗ ordentlichen phyſiſchen Belaſtungen ſeines materiellen Seins aus; es entzog ſich dem kategoriſchen Imperativ der Pflicht, nur an das Vaterland zu denken, und lieh ſein Ohr dem Feind und nahm das was er zu ſagen hatte, wichtiger, als das was das eigene Ge⸗ wiſſen und die eigene Pflicht ihm befahlen. And ſo verlor es den Krieg. Aber ſo darf er nicht mehr ver⸗ loren werden. Auf keinen Fall und um keinen Preis. Denn haben wir im letzten Kriege wenigſtens noch das Minimum unſe⸗ rer nationalen Exiſtenz gerettet, haben wir damals uns wenigſtens ſoviel an nationaler Subſtanz bewahrt, daß es gerade ausxeichte, um auf dieſem ſchmalen Raum wenigſtens wieder die Fahne der Hoffnung auf eine neue Zukunft zu hiſſen: diesmal würde uns dieſer Raum nicht gelaſſen werden. Diesmal wür⸗ den wir aus den Trümmern der Niederlage nicht mehr retten, was wir damals gerettet haben: unſere nationale Einheit, unſer Hun⸗ derttauſend⸗Mann⸗Heer, unſer zwar ge⸗ ſchändetes, aber wenigſtens geſchloſſenes und kompaktes nationales Gebiet, unſer Recht über unſere politiſches Leben ſelbſt zu beſtim⸗ men und unſer noch größeres Recht von un⸗ ſerer Zukunft zu träumen und für ſie zu ar⸗ beiten. Germanige finis! Es würde das Ende Deutſchlands ſein! Heute ſchon ſchrei⸗ ben unſere Gegner dieſes Wort über ihre Träume, Pläne und Spekulationen! Dieſer Tage erſt hat Churchill im engliſchen Anter⸗ haus erklärt, daß der Friede, den die ſiegrei⸗ chen Alliierten Deutſchland auferlegen wür⸗ den, nicht ſo milde ſein würde wie der, mit dem ſie das verräteriſche Italien Badoglios zu bedenken gedachten! Nicht ſo mildel Wem, der noch in Erinnerung hat, zu welch reſtloſer Selbſtpreisgabe von Leben und Ehre man dieſes Italien gezwungen hat, gefriert nicht das Herz bei dieſem Wort? Aber es iſt gut, daß es geſagt worden iſt! Denn vor dieſem Wort gibt es nun für uns auch kein Ausweichen mehr. Es iſt auch für uns zum zwingenden Bekenntnis geworden: zu unſe⸗ rem Kampf, zu unſerem Sieg! Es braucht nicht geſagt zu werden, daß die⸗ ſer Kampf hart iſt und dieſer Sieg in der Waage ſteht. Aber es muß immer wieder ge⸗ ſagt werden, daß es lediglich an uns iſt, ob —— Schale ſich neigen oder ſich heben ſoll. Dieſe einzige, aber auch unausweichbare Be⸗ dingung unſeres Sieges wird um ſo zwingen⸗ der, je härter der Kampf und je länger der Krieg dauert, je mehr er von unſerem phyſi⸗ ſiſchen Leiſtungsvermögen verzehrt und je mehr er von unſeren ſeeliſchen Kräften bean⸗ ſprucht. Die Feinde ſind der Auffaſſung, daß die Front des moraliſchen Widerſtandes bei uns von Tag zu Tag dünner werde, daß die militäriſchen Belaſtungen an den Fronten ſich allmählich zu untragbren ſeeliſchen Belaſtun⸗ gen des ganzen Volkes erweitern. Sie verdop⸗ peln daher gerade jetzt ihre Anſtrengungen, um dieſe Front endlich zu zerreißen, ſie zum Ein⸗ ſturz zu bringen und ſo die einzige, aber auch wiederum die ganz ſichere Vorausſetzung ihres Sieges zu ſchaffen. Gegen dieſen Verſuch muß das deutſche Schickſal heute energiſcher als jemals zuvor in Schutz genommen werden; in Schutz genom⸗ men werden gegen diejenigen im deutſchen Volke, die ſich ſelbſt, ihre Bequemlichkeit, die Erinnerungen an alte Zeiten und die Hoffnung darauf wichtiger nehmen als das nationale den ſenkten ſich die Fahnen und Standarten Schickſal über dem Sarg. Die Lieder der Nation be⸗ ſchloſſen die würdige Feier. Die Alliierten unter ſich — Stockholm, 27. September. Im„Daily Mirror beſchäftigt ſich ein Leit⸗ artikel mit dem berühmten Themg von der engliſch⸗ amerikaniſchen Freund⸗ ſchaft. Der Verfaſſer behauptet, man ſpreche wohl immer von dieſer Freundſchaft, aber ge⸗ tan werde für die Pfleae der Beziehungen hrak⸗ liſch nichts. Das Blatt äußert ſich im einzelnen ſehr kritiſch üher eine ſolche Freundſchaft zwi⸗ ſchen zwei Völkern und empfieblt in Bezug auf Amerika eine„aute alte Lebensweisheit, nie⸗ mandem zu trauen oder zu lieben, ehe man ihn gut kenne“ Das gelte auch für die Engländer im Hinblick auf die Amerikaner. Bis ſich Völker kennten darüber vergehe wohl immer viel Zeit. So gehe es auch den bei⸗ den Pölkern trotz des vielgerühmten Vorteils, daß ſie die aleiche Sprache ſprächen. Schickſal. Es gibt ſolche Kreiſe, es braucht nicht be⸗ tont zu werden. Es ſind nicht die, die den Krieg ſatt haben— den haben wir alle ſatt! Aber es ſind die Kreiſe, die bereit ſind, den Ver⸗ luſt des Krieges hinzunehmen, wenn ſie damit nur die kleine Inſel ihrer privaten Seligkeit, oder was ſie darunter verſtehen, retten können. Es ſind nicht die Kreiſe, die ſich Gedanken und Sorgen machen über den ſchweren Kampf, den unſere Soldaten im Oſten und im Süden zu be⸗ ſtehen haben: denn ſolche Gedanken macht ſich jeder verantwortungsbewußte Deutſche, der ſehenden Auges durch die Zeit geht; aber es ſind die, die das, was an den Fronten geſchieht, nicht unter deutſcher ſondern unter feindlicher Perſpektive ſehen, die nicht nur ihr Ohr, ſon⸗ dern auch ihr Herz dem Feinde öffnen, ja, die ſogar die Hoffnungen des Feindes ihren eige⸗ nen Hoffnungen unterlegen. Es ſind nicht die, die einmal den Kopf von ihrem Werkeltag heben und fragen, ob nicht doch bald wieder ein Sonn · 1 —————ðfT̃̃—— ¶¶—¶PĩͤCᷣᷣ[—ͤ ᷣ—Ip——ĩᷣ——ͤ— rag kommt, der wieder einem ſelbſt gehört: denn wer ſpürte nicht dieſe Sehnſucht nach dem ruhi⸗ gen, fbiedlichen und eigenen Leben in ſich?, aber es ſind jene, die bereit ſind am Dienſt der Na⸗ tion fahnenflüchtig zu werden, die die Drücke⸗ bergerei vor der Arbeit der Nation heute noch als ihren privaten Sport betreiben. Gegen dieſe Kreiſe hat Dr. Goebbels in ſeinem letzten Artikel im„Reich“ mit der Ver⸗ kündung der„Kriegsartikel für das deutſche Volk“ mobil gemacht. Der für die moraliſche Haltung des deutſchen Volkes in erſter Linie verantwortliche Miniſter hat — daß ein Verſagen vor dieſer mo⸗ raliſchen Verpflichtung künftig nicht mehr ge⸗ duldet werden wird Er hat weiter klarge⸗ macht, daß die moraliſchen Verpflichtungen für die Nation und für jeden einzelnen heute bereits dort beginnen, wo ſie manche noch nicht zu ſehen vermeinen. Er hat darüber hinaus dem deutſchen Volke vor Augen geführt, daß F es keine Grenze des Opferns gibt,„daß jeder, wenn die Lage es erfordert, auf Beſitz und Eigentum verzichten muß, um dem Siege zu dienen“.„Alles was uns noch vom Frie⸗ den erhalten geblieben iſt, kann nur als Ge⸗ ſchenk auf Widerruf angeſehen werden. Wir müſſen immer damit rechnen, daß wir früher oder ſpäter vor der Notwendigkeit ſtehen, auch darauf zu verzichten.“ Aus ſolchen Sätzen ſpricht uns der Ernſt Situation ebenſo an wie die Größe der Verpflichtung, die ſie uns auferlegt. Der Artikel von Dr. Goebbels ſoll in Mil⸗ lionen von Exemplaren unter das deutſche Volk verteilt werden. Wichtiger iſt, daß er im Herzen aller Deutſchen als Aufruf des eigenen Gewiſſens empfunden wird: daß alle Deutſche ſo denken, ſo arbeiten, ſo kämpfen, daß keiner, wenn der Tag des Sie⸗ es kommt, von ſeinem eigenen Gewiſſen bei⸗ tegeſtellt wird, weil es ihm ſagt, daß er ſelbſt nichts dazu getan habe, dieſen Sieg zu erringen und zu verdienen! Dr. A. W. Begreift Schweden endlich? (Drabtbericht unſeres Korreſpondenten) — Stockholm, 27. September. In Schweden wird das Recht derklei⸗ nen Nationen beſonders oft diskutiert, und man kennt zur Genüge die bequeme Ein⸗ ſtellung des Durchſchnitt⸗Schweden, der felſen⸗ feſt davon überzeugt iſt, daß gerade die großen angelſächſiſchen Mächte eine klare Garantie für dieſes Recht zu jeder Zeit bieten werden. Dieſe vertrauensvolle Haltung wird ſicherlich durch einen Leitartikel der Zeitung„Stockholms Tid⸗ ningen“ leicht erſchüttert werden, der ſich mit dem Schickſal der kleinen Stagten beſchäftiat. Das Blatt kommt bei dieſer Unterſuchung zu dem Ergebnis. man könne nicht leugnen, daß gewiſſe Aeußerungen von führender britiſcher äund amerikaniſcher Seite die kleineren Völker au der Frage veranlaßten, ob die Verſprechun⸗ gen der Atlantik⸗Deklaratign wirklich auf ſo feſtem Boden ſtehen, daß ſie beim Uebergang zur Wirklichkeit nicht erſchüttert werden können. Es ſei nicht zuviel geſagt, dan ſich bei den beiden großen angelſächſiſchen Mächten die —Tendens feſtſtellen laſſe, Lebensintereſſen der kleineren Staaten zu denen ja auch Schwe⸗ den gehöre, mit einem gewiſſen Hochmut zu behandeln. Aeußerungen über die kleineren Staaten ſeien gemacht worden, die eine Geneiatheit zeigten, dieſe mehr als Obiekte der Großmachtpolitit denn als ſelbſtändige Träger nationaler und unveräußerlicher Ideen zu betrachten. Kriegsſchauplatz Karelien Von Stein zu Stein ſpringend durchquert der I⸗Gebirgsjäger den See (BK.⸗Aufn.: 6⸗Kriegsber. Mitſchke, PBzZ.,.) Von Kriegsberichter Walter Buhrow 3 27. Sept. PK. Auf der Piazza Colonna in Rom herrſcht ſeit einigen Tagen ein reges Leben. In dem nach Plänen des Campereſe 1839 erbauten Palaſt, der ſchon bis 1921 der erſte Sitz der faſchiſtiſchen Partei und ſpäter das Haus der deutſcheitalie⸗ niſchen Geſellſchaft geweſen iſt, treffen immer weitere Kampfgefährten Muſſolinis ein, um ge⸗ mäß dem Befehl des Duce die Reorganiſation der faſchiſtiſchen Bewegung vorzunehmen. .. Die Säule des Mare Aurel, zu Ehren für ſeine Siege über die Markomannen errichtet und geſchmückt mit reichen Reliefs ragt mäch⸗ tig aus dem breiten Geviert. Einen eigen⸗ artigen Kontraſt zu dieſem Zeugen der Antike bilden die beiden italieniſchen Panzer, die zu Fützen dex aurelianiſchen Säule aufgefghren ſind. Milizſoldaten mit aufgepflanztem Bajo⸗ nett halten die Wache an den Eingängen des Palaſtes. unterhalb des weiträumigen, von Säulen ge⸗ tragenen Balkons, iſt das Bild des Duce ange⸗ bracht. Auf dem Platze ſtehen kleinere Grup⸗ pen von Menſchen und debattieren. Es ſcheint, als wäre die Piazza Colonna ein neues Forum romanum. Die Cafés und Tavernen an der Piazza Colonna ſind dicht beſetzt Aber nirgends iſt eine beſondere Erregung zu ſpüren. Die ra⸗ ſende Entwicklung in den letzten acht Wochen nach dem Verrgt Badoglios hat auch das leicht aufbrauſende ſüdliche Temperament des Ita⸗ lieners ernüchtert. Im Innern des Palaſtes iſt ein reges Hin und Her. Angehörige der faſchiſtiſchen Paxtei gehen ein und aus und bringen bereits ihre erſten Sorgen, Wünſche und Pläne vor. Der vom Duce zum Sekretär der faſchiſtiſchen republikaniſchen Partei ernannte ehemalige Miniſter für Kultur und Propaganda, Pavo⸗ lini, hat alle Hände voll zu tun. Er jagt von einer Beſprechung in die andere. Sonſt iſt nichts Auffälliges an der Geſtalt Pavolinis, Er iſt Toskaner, mittelgroß und ſchmächtig, mit ſchwarzen Haaren und rubigen, dunklen, klugen Augen. Er ſpricht knapp und beſtimmt. 8 Auf unſere Fragen nach ſeinen Plänen, antwortet er, es ſei die erſte Aufgabe der Italiener, die Schande, die das Haus Savoyen über das italieniſche Volk gebracht hat, ab⸗ zuwaſchen. Das konnte nur durch Blut geſchehen, durch den Kampf der ebr⸗ bewußten Italiener an der Seite der deut⸗ ſchen Kameraden, die ihre beiſpielloſe Treue durch viele Taten bewieſen haben. Papolini ſpricht von der Kri ſe der fa⸗ ſchiſtiſchen Partei. die mit der Kriſe des italieniſchen Volkes zuſammenfiel. Der Duce ſei in ſeinem Aufbauwerk von je von den egoi⸗ ſtiſchen Trägern des Hauſes Saboyen gebindert worden. Alle ſozialen militäriſchen und zivilen Mafnabmen ſtießen immer wieder auf den Wi⸗ derſtand der plutokraten⸗ und englandhörigen Königsanhänger. Kein Mittel wurde geſcheut, um die umwälzenden ſozialen Pläne Muſſo⸗ linis zu durchkreuzen. Auch in der Partei ſelbſt hatten ſich Elemente eingeniſtet, die nur ihren perſönlichen Vorteil ſahen. Sie tragen Mit⸗ ſchuld am Zuſammenbruch Ftaliens. „Durch die Freundſchaft des Führers, die Treue des deutſchen Volkes und die Kraft der deutſchen Wehrkraft iſt es möglich geweſen, An der Stirnwand des Gebäudes, Sch Her Heg aus der Schandel/ u Italien vor dem Chaos zu bewahren, in das der Vetrat des Hauſes Savoyen das Land ſtürzen wollte“. Und Pavolini fährt fort, die Stunde der Kriſe habe die faſchiſtiſche Partei aus allen Feſſeln und Schranken erlöſt und die Hemm⸗ niſſe für das Aufbauwerk Muſſolinis beiſeite⸗ geräumt. Die neue faſchiſtiſch⸗republikaniſche Partei ſei im Entſtehen und werde den Weg aus der Schande unbeirrt undradikal beſchreiten. Fährt man durch Italien— von Mailand bis Rom ung wieder hinauf über Florenz nach Pavia— ſo findet man die Aufgaben, die auf die faſchiſtiſch⸗repuhlikaniſche Partei warten, hand⸗ greiflich vor ſich. Die Gegenſätze ſtoßen hart aufeinander. Arm und reich begegnen ſich über⸗ all. Der eine kann genießen, der andere bettelt. Der eine hofft auf den Frieden um jeden Preis, gleichgültig, welches Schickſal das Vaterland trifft, der andere hofft auf den Ausweg aus der Schmach. Der eine denkt nur an ſein perſön⸗ liches Leben, das mit den Grenzen ſeiner Fa⸗ milie endet, der andere wartet auf ein neues Kriegsberichter Walter Bukroy Riſorgimento. Seltſam ungeſchloſſen wirkt jetzt das Bild, das wir ſehen. Wird dieſes Volk, durch die Ereigniſſe der letzten Wochen auf das tiefſte erſchüttert, die innere Kraft beſitzen, die Revo⸗ lution an Herz und Gliedern zu vollziehen? Pavolini antwortet beſtimmt und mit in⸗ nerex Anteilnahme:„Wir glauben feſt daran, daß Italien ſich wieder erheben und auf die Stimme des Duce hören wird, denn die Re⸗ volution der faſchiſtiſch⸗repuhlikaniſchen Partei iſt eine Revolution für das Volk.“ Im Parteigehäude an der Piazza Colonna herrſcht Kampfſtimmung wie in den erſten Tagen der faſchiſtiſchen Partei. Darüher ſteht eine glutheiße Sonne, die alle Gebäude in weiches, ſilbriges Licht hüllt. Wenige Schritte weiter iſt die Pigzza Venezig. Sie liegt in tiefem Frieden. Die Balkontüren des Piazzo Venezia ſind geſchloſſen, Schatten hüllen die Stirnſeite des Gebäudes ein. Von hier aus rief Muſſolini ſeinem Volke einſt die großen Parolen zu. Die Italiener werden ſich darauf beſinnen müſſen. Erfolge unjeres japaniſchen Verbündeten Japaniſches A⸗Boot verſenkt Kreuzer(Wirkſame Luftangriffe auf feindlichen Geleitzug dub. Tokio, 27. Sept. Wie das Kaiſerliche Hauptquartier am Montag bekanntgibt, verſenkte ein japani⸗ ſches Anterſeeboot öſtlich der Neuen Hebri⸗ den einen feindlichen Kreuzer der B⸗Klaſſe. Wie Frontberichte aus dem Südpazifik beſagen, griffen Bomberformationen der ja⸗ paniſchen Luftwaffe in den Gewäſſern der Salomonen⸗Inſel Vels Lavella einen feind⸗ lichen Geleitzug an. Durch Volltref⸗ fer entſtanden auf zwei großen Transportern heftige Brände. Eine japaniſche Maſchine ging verloren. Andere Formationen der japaniſchen Tſchungking⸗Ehina. Marineluftwaffe führten gegen die feind⸗ lichen Landeplätze nördlich von Finſchhafen auf Neu⸗Guinea Angriffe durch und richte⸗ ten dort ſchwere Schäden an. Erfolgreiche Angriffe der japaniſchen Luft⸗ waffe richteten ſich gegen vorgeſchobene Stütz⸗ punkte der amerikaniſchen Luftwaffe in Starke Forma⸗ tionen bombardierten Kien, Kantſchau und Gutſchwan(Provinz Kiangſi). Auf den Roll⸗ feldern entſtanden ſchwere Schäden. Zahl⸗ reiche militäriſche Anlagen ſowie Depots wurden vernichtet. Alle japaniſchen Flug⸗ zeuge kehrten zurück. Die Nathkriegs⸗Geißel: Arbeitsloſiokeit Der ASel- Kapitalismus ſieht ſich nicht — Genf, 27. Sept.(Sondd. d. NM3.) In den Verhandlungen, die zur Zeit zwi⸗ ſchen den verſchiedenen amerikaniſchen Gewerk⸗ ſchaftsverbänden ſtattfinden, hauptſächlich auch bei den in Gang befindlichen Beſpre ungen zwiſchen der American Federation 3 abour und dem Führer der Vergarbeiter John Le⸗ wis, ſpielt in immer höherem Maße die Frage drohender Arbeitsloſigkeit nach dem Kriege eine entſcheidende Xolle. In Ge⸗ werkſchaftskreiſen weiß man, daß die Maß⸗ nahmen, die Rooſevelt während der New'⸗ Deal⸗Periode zur Bekämpfung der Arbeits loſigkeit traf, nicht zum Ziele führten. In⸗ folgedeſſen glaubt man nicht, daß der Präſi⸗ dent oder ſein Nachfolger nach Beendigung des Krieges fähig ſein würden, die bei der Amſtellung von der Kriegs⸗ auf die Friedens⸗ Der Führer über Norwegens zulunft (Funkmeldung) + Oslo, 27. Sept. Reichskommiſſar Terboven hielt in Oslo vor dem Führerkorps der Nasjonal⸗ Samling⸗Bewegung und vor den hohen Be⸗ amten des norwegiſchen Staates eine Rede, in der er ſich mit der militäriſchen und politi⸗ ſchen Lage des Krieges ſowie mit den welt ⸗ anſchaulichen Problemen befaßte, die den Hintergrund des Krieges bilden. Im Verlaufe ſeiner Rede gab Reichskom⸗ miſſar Terboven die Erklärung ab, daß es der unabänderliche Wille des Führers iſt, nach dem ſiegreichen Ende dieſes Schick⸗ ſalskampfes ein nationales und ſozialiſti⸗ ſches Norwegen in und Selbſtän⸗ digkeit erſtehen zu laſſen, das nur jene Funktionen in die höhere Ebene einer eu⸗ ropäiſchen Gemeinſchaft abgibt, die für die Sicherung Europas auf alle Zeiten unab⸗ dingbar ſind, weil dieſe Gemeinſchaft allein entſcheidender Träger und Garant dieſer Sicherheit ſein kann und ſein wird“. Die Gegenſpieler Quislings Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 27. Sept. In der norwegiſchen Emigrantenregierung in London fungiert zur Zeit als ſogenannter Außenminiſter Trygve Lie. Lie hat ſeit jeher enge Beziehungen zu Moskau unter⸗ halten und es iſt nicht ohne Intereſſe, daß Lie gerade von London aus ſein gefährliches bol⸗ ſchewiſtiſches Spiel treibt. Mit dieſer uner · freulichen politiſchen Perſönlichkeit beſchäftigt f ſich jetzt der Osloer Rundfunk, der nachweiſen „Ein nationales und ſozialiſtiſches Norwegen in Freiheit und Selbſtändigkeit“ konnte, daß Lie ſeit Fahren unter Annahme ganz erheblicher Schmiergelder Norwegen an die Sowjets verraten habe und ſeitdem dis nationalen Belange ſeines Volkes den Bolſche · wiſten preisgebe. Bereits vor drei Jahren —— Lie während eines Aufenthaltes in Mos⸗ au die norwegiſchen Arbeiterſportverbände bedingungslos dem Bolſchewismus ausgelie ⸗ ert. e 39 Wie ſeine in London betriebene Außenpo⸗ litik ausſieht, kann man nach dieſem Beiſpiel unſchwer erraten. In Moskau ſitzt der mit Lie eng befreundete Maiſty und in Stockholm wirkt der frühere marxiſtiſche Häuptling Tran⸗ maal als Drahtzieher. Dieſe beiden halten die äden feſt in der Hand und laſſen den roten ariogettenminiſter Lie in London tanzen wie ſie wollen. Aufruf des ſerbiſchen Miniſterpräſidenten dnb. Belgrad, 27. Sept. In größter Auf⸗ machung veröffentlicht das Mittagsblatt„Ob⸗ nobg“ einen Aufruf des ſerbiſchen Miniſter⸗ präſidenten, Generaloberſt Neditſch, der be⸗ kanntlich vor kurzem zu Beſprechungen über die politiſche Geſtaltung in Serbien im Führer⸗ hauptquartier weilte, an das ſerhiſche Volk. Darin verweiſt Neditſch darauf, daß nunmehr zwei Jahre vergangen ſind, ſeitdem das ſerbi⸗ ſche Volk mit ſeinem Blut die Fehler jener be⸗ zahlte, die es für fremde Intereſſen in den Krieg ſtürzten Er, der Miniſterpräſident, habe das ſerbiſche Volk dann auf jenen Weg geführt, der es allein von ſeinem vollen Untergang ret⸗ ten konnte. Er danke dem ſerbiſchen Volk, das in ſeiner gewaltigen Mehrheit auf ihn gehört habe. Heute mehr denn je ſei er davon über⸗ zeugt, daß der einzige Weg der Rettung des erbiſchen Volkes der Weg des Friedens und der Eintracht ſei. in der Lage, das Volk davor zu bewahren produktion zu erwartende neue keit beſſer überwinden zu können. In Arbei⸗ terkreiſen iſt man ferner davon überzeugt, daß das„Große Geſchäft“ eine neue Periode der Arbeitsloſigkeit wünſcht, um dem wachſenden Einfluß der Gewerkſchaften entgegenzutreten; denn jede Periode der Arbeitsloſigkeit ſchwächt ſelbſtverſtändlich die finanzielle Stellung aller Gewerkſchaftsverbände. Wie groß die Furcht vor dieſer Arbeits⸗ loſigkeit in ASA iſt, zeigte erſt kürzlich eine Bemerkung des Neuyorker Oberbürgermei⸗ ters Laguͤardia, der bei Kriegsende allein ür Neuyork mit einer Arbeits⸗ loſigkeit von zwei Nillionenrech⸗ net. In Regierungskreiſen werden im Zu⸗ ſammenhang mit dieſer Frage teilweiſe phan ⸗ taſtiſche Pläne zur künſtlichen Beſchaffung von Arbeit erörtert. Man hat nach den letzten Berichten auch den alten Plan eines Kanals durch die Landenge von Nicaragua wieder aus der Verſenkung hervorgeholt. Von an⸗ deren Kreiſen wird an Stelle des Kanals eine große Oſt⸗Weſt⸗Straße, die das Ka⸗ ribiſche Meer mit dem Pazifiſchen Ozean ver⸗ bindet, in Vorſchlag gebracht. Wieder andere wollen beide Pläne miteinander verbinden. Warum Stettinius? adnb. Genf, 27. September Der Rücktritt⸗ des Unterſtaatsſekretärs Sumner Welles und die Ernennung des Be⸗ auftragten für das Pacht⸗ und Leihprogramm, Stettinius, zu ſeinem Nachfolger, hat in den USA eine Ueberraſchung hervorgerufen. Wenn auch Rooſevelt bei Bekanntgabe des Wechſels die großen Erfahrungen bon Stet⸗ tinius als Beauftragter für das Pacht⸗ und Leihabkommen und ſeine guten Geſchäfts⸗ verbindungen als glänzendes Rüſtzeug für ſeinen neuen Poſten rühmte, ſo ſtellen dem ⸗ gegenüber Neuhorker Blätter feſt, daß Sum⸗ ner Welles auf dem Gebiet der internationalen Politik große Erfahrung beſaß, die in dieſem kritiſchen Stadium der Entwicklung der USA⸗ Heralb völlig ungenützt bleibe. erald Tribune“ erklärte, die Wahl von Stet⸗ tinius laſſe vermuten,„daß heute auf den wichtigſten Poſten der Außendolitik neues Blut und berwaltungstechniſche Erfahrungen, wich⸗ tiger ſind als ſtaatsmänniſche Führung. So biel ſteht feſt, Stettinius iſt nicht Diplo⸗ mat, dafür aber der ausgeſprochene 6 Rhatts- der kapitaliſtiſch⸗plutokratiſchen. Wirtſchafts⸗ politik und Vertreter des kraſſeſten US A⸗Im⸗ pexialismus. Er vertritt die Theorie rück⸗ ſichtsloſer Ausbeutungspolitik während und nach dem Kriege und rühmt ſich guter Bezie⸗ hungen zu Morgan und der britiſchen Hoch⸗ finanz. Wenn Rooſebelt ihn einem Politiker vorzieht, dann kommt das dem Bekenntnis um rückſichtsloſen Ausbeutungsſyſtem im ahmen der Pacht⸗ und Leihgeſetze gleich. „Neuyork 5 Die Lage 8 (Drahtbericht unſerer Berliner Schriſtleitungl — Berlin, 27. S Die bolſchewiſtiſche Sturmflut vom Willen der Vernichtung aufgepeitſcht, bran det weiter mit voller Wucht gegen den deutſcher Abwehrwall. Noch verſuchen die Sowjets in Raum des Aſowſchen Meeres, am Kuban, i der Mitte der Front, im Gebiet von Smolenſ das Ziel zu erreichen, das ſeit Beginn der Som⸗ merſchlacht der bolſchewiſtiſchen Führung vor⸗ ſchwebt. Dieſes Ziel ſtößt auf immer größere Schwigzigteiten, auf die durch die Frontverkür⸗ zungen der Deutſchen ſtärkeren Abwehrlinien, Am Sonntag ſchrieb der Londoner„Obſerver“ „Auch Smolenſks Wiedergewinnung bedeutet nicht die Durchbrechung der deutſchen Front; ſcheinbar fehlt den Sowjets die Kraft zum wirk⸗ lich entſcheidenden Vorſtoß.“ Die geſamtſtrategiſche Lage ſteht auch am Wochenanfang im Zeichen unſerer Abſetzbewe⸗ gungen und unſerer Gegenangriffe. Das ſpricht die Londoner Zeitung„The People“ aus, in der zu leſen iſt:„Die ſtählerne Zange der Deutſchen iſt noch nicht zerbrochen und die So⸗ wiets haben die Möglichkeiten ihrer Sommer⸗ offenſive nicht ganz richtig eingeſchätzt. Sie haben Land wiedergewonnen, aber die Deut⸗ ſchen, die jetzt in Italien die zweite Front haben, ſind leider nicht viel ſchwächer ge⸗ worden.“ *. Auch in Italien, der ſogenannten zwei⸗ ten Front, die ihnen die verräteriſchen Badoglio⸗ Generäle ermöglicht haben, kommen Moskaus Verbündete England und USA. nur ſehr ſchwer vorwärts. Das ſpricht der Wehrmachts⸗ bericht deutlich aus; das muß aber auch der Reuter⸗Korreſpondent von geſtern zugeben, der u. à. von Erſchwerungen an der Salerno⸗Front ſpricht und auf das Eintreffen von Verſtärkun⸗ gen tröſtend hinweiſt. Außer der bisherigen Vereitelung der feindlichen Pläne in Italien, außer den dem Gegner zugefügten unerhört hohen Verluſten, die namentlich die Exchange Agentur zugibt, iſt es auch die zunehmende Stabiliſierung der euen faſchiſtiſch⸗republikaniſchen Regierung, die in London und Waſhington Beſorgnis er⸗ weckt. Grazianis Rede durch den Rundfunk an das italieniſche Volk iſt der Ausdruck der höch⸗ ſten Kampfentſchloſſenheit des faſchiſtiſchen Italien an der Seite Deutſchlands bis zum Siege. In dieſer Rede hat Italiens belieb⸗ teſter Soldat nochmals Abrechnung mit allen gehalten, die Schuld an Schmach und Verrat tragen. Im„Züricher Tages⸗Anzeiger“ war am Sonntag ein Bericht über die militäriſche Lage in Italien enthalten, in dem zu leſen war, daß die erſte Runde für die Achſengegner ver⸗ loren iſt, und zwar nicht allein durch die deut⸗ ſchen Vorbereitungen, bevor der Kapitulations⸗ beſchluß Badoglios vorlag, ſondern in jedem Fall auch durch eine unverkennbare Ueber⸗ legenheit des deutſchen Soldaten in den bis⸗ herigen Schlachten auf dem Feſtland. * Heute beſteht der Dreimächtepakt zwiſchen Deutſchland, Italien und Japan drei Jahre. Das weltpolitiſche Dreieck hat in dieſen Jahren ſeiner Wirkſamkeit die Geſamtpolitik beeinflußt und wird auch weiterhin der tra⸗ gende Pfeiler jener neuen Weltordnung ſein, für die/ ſeine Partner kämpfen. Politiſche Kurznachrichten Helſinki. An keiner der finniſchen Fronten war etwas von Bedeutung zu verzeichnen, wie der Wehrmachtsbericht vom 27. September meldet. Stockholm. Sieben Perſonen wurden ge⸗ tötet, als der zwiſchen Chikago und Reuyork verkehrende Expreßzug an einem Straßen⸗ übergang bei Southbend im Stagte Indiana ein Automobil erfaßte. Die Trümmer des Wagens wurden über einen halben Kilometer weit hinausgeſchleift. Madrid. Admiral Bourough 15 als Nach⸗ folger von Admiral Collins züm Chefadmiral von Gibraltar ernannt worden. Amſterdam. Zum Beſtehen der Jugendorganiſation der NSB fand auf dem Muſeumsplatz in Amſterdam eine Feier ſtatt, die ein erneutes Bekenntnis der NSB⸗ Jugend zur Weltanſchauung des National⸗ und zu einem neuen Europa rachte. Vigo. Nach Meldungen aus Santiago de Chile haben ſich die argentiniſchen und uru⸗ guaiſchen Studenten⸗Abordnungen von der gegenwärtig dort tagenden panamerikaniſchen Studentenkonferenz zurückgezogen, weil ihnen die Tagesordnung nicht zuſagt. Korpsführer Kraus bei der Motorobergruppe Südoſt. Im Rahmen einer Inſpektionsreiſe durch das Gebiet der Motorobergruppe Südoſt beſichtigte der Korpsführer der NSKK, Erwin Kraus, die Motorgruppe Oberdongu und weilte anſchließend in Wien wo er auf einem Großappell der Führer die Richtlinien für den Kriegseinſatz des nationalſozialiſtiſchen Kraft⸗ fahrkorps in der Heimat gab. iiemeneeenenuumintrimimimmmuminmiuunmmunmnnimnununmimtmiinnunem iminiineimukiünnimimnminnminininniuunilinunnunnmiluuinimuuninniiunnnnkinukimuliniimnitimukttimminutninttintiinnuttuumtnuunkitnisunttrimsitituniniintimunmirnnenmtunnmmnnunnnnnnmunnummmmun Alle liebten Belinde ROMAN VONWILHELMSCHNEIDER 13 Am gleichen Nachmittag erhielt Rainer Lanz einen Eilbrief. Ein Bibliophile aus Köln, ein gewiſſer Anderath, machte ihm ein kurzfriſtiges Angebot auf zwei Inkunabeln: auf das Eßlinger Pſalterium von 1472 und auf die Almer vierzigzeilige Bibel von 1474. Es handelte ſich am die beiden koſtbarſten Wiegendrucke der Bibliothek. Eine langwie⸗ rige Korreſpondenz war vorausgegangen. Das Kölner Angebot lag überraſchend hoch. Trotzdem blieb Rainers Stimmung bedrückt; die Bangnis wollte nicht weichen. Am Vormit⸗ tag hatte er Nina einen zweiten Beſuch abge⸗ ſtattet, ohne daß es ihm gelungen war, etwas von ihren Abſichten zu erfahren. Sie beharrte dabei, daß er ihr all das, was ſie für notwendig erachte, allein überlaſſen müſſe. Er ſolle ſich Ausſchließlich ſeiner Arbeit widmen! Auch Toni hatte ihm während des gemeinſamen Mittageſſens nichts verraten. Es war drei Ahr nachmittags, als der Eil. brief eintraf. Gleich darauf rief Rainer bei Nina an, doch ſagte man ihm, ſie ſei in die — gefahren und käme wohl erſt am Abend zurück. 8 Er ſchaffte wieder an ſeinem Bild, fand je⸗ doch keine Ruhe. Schließlich gab er es auf. hrend er auf dem Balkon ſtand nud zum Park hinüberblickte, packte ihn plötzlich der Ge⸗ danke, ſeinen Bruder Michael aufzuſuchen, um ihm das vorteilhafte Angebot des Köl bliophilen zu unterbreiten. 9 Boltan Agh wollte, das ward Nina be⸗ wußt, unbedingt mit ihr ins Geſpräch kommen, und ſie begrüßte das mit innerem Frohlocken. Auch hatte ſie ſich nun ſchon einigermaßen ge⸗ mit ſeinem Mann mit einem langen, eckigen Antlitz und hellen, klaren Augen. Sie konnte ſich nicht ver · hehlen, daß er ihr nicht unſympathiſch erſchien. Nachdem ſie ihre Antwort beendet hatte, miſchte ſich Larſon ein. Von einer Täuſchung, erklärte er kopfſchüttelnd, könne gar keine Rede ſein! Auch er habe ſie geſehen, und zwar ge⸗ meinſam mit ſeinem Freund; es ſei erſt eine kurze Weile her, nur wenige Stunden. Dann nannte er das Hotel, in dem Hölgi und Ste⸗ phanos wohnten. Schmal und verkniffen war ſein Blick auf ſie gerichtet, ſein Lächeln ſaß nur in den Mundwinkeln. Er war ein robuſter Vierziger mit breitem Bulldoggengeſicht, dem Ausſehen nach keinesfalls ein Skandinavier— man hätte ihn eher für einen Angarn halten können. Das Deutſche fiel ihm anſcheinend ſchwerer als Agh. Er ſprach ſehr langſam; ſein Organ war tief und etwas brüchig. Nina erſchrak heftig, als ſie den Namen jenes Hotels vernahm. Sie fühlte ſich wie ge⸗ lähmt und fand keine Worte. Er verfüge, fuhr Larſon fort, über ein gu⸗ tes Perſonengedächtnis. Aebrigens ſei es ja durchaus ohne Belang, ob man ſich ſchon ein⸗ mal geſehen haben oder nicht. Was allerdings ihn betreffe, ſo müſſe er geſtehen, daß er ſich ſofort für ihre Erſcheinung intereſſiert habe, und zwar deshalb, weil ſie ihm in der Geſell⸗ ſchaft eines Mannes begegnet ſei, den er zwar nicht perſönlich, aber doch ſeinem Ruf nach kenne... And ſein Lächeln vertiefte ſich. „Sie meinen Herrn Stephanos?“ fragte Nina, und Errregung bebte in ihrer Stimme. Larſon es. Dann ſetzte er ſeine Pfeife wieder in Brand und lehnte ſich in das Lederſofa zurück. „Sie betonen“, ſagte Nina,„daß Sie den Ruf des Herrn Stephanos kennten. Darüber erführe ich gern etwas mehr.“ Nun beugte ſich Agh über den Tiſch, und lebenswür igſten Lächeln wandte ſaßt. Während ſie ihm ſcheinbar gleichmütig er ein, daß ſein Freund, wie ſie wohl erkannt in einer ſo großen Stadt wie Wien be, die Sprache nur unzulänglich gerate man wohl häufig auf den Gedanken, em Menſchen bereits ein⸗ mutlich falſch angewandt. An den Herrn Agh zum franzöſiſcher Pache raſch auf Larſon ein, der mal begegnet, faßte ſie Er war vielleicht fünf⸗ ttelgroßer blonder leider kein Wort, da ſie dreißig Jahre alt, ein mi eherrſche; den Ausdruck„Ruf“ habe er ver⸗ er redete in hrummte. Nina verſtand allerlei Antworten das wenige Fran⸗ zöſiſch aus einem Abendkurs längſt wieder ver ⸗ geſſen hatte. Ohne auf den Zwiſchenfall zurückzukommen, bemühte ſich Agh jetzt, mit Nina eine Anter⸗ haltung in Gang zu bringen. In geſchickter Art verſuchte er, ſich über ihre Lebensumſtände zu unterrichten. Sie aber gab nur einſilbige und nichtsſagende Auskunft. Das ging eine Zeitlang ſo fort, bis Lar⸗ ſon, der angebliche Schwede, den vorbeieilen⸗ den Kellner anrief und ſeinen Tee zahlte. Er ſchien es plötzlich ſehr eilig zu haben. Nina bemerkte erſtaunt und beunruhigt, daß zwiſchen den beiden Männern bedeutſame Blicke ge⸗ wechſelt wurden. And wenige Sekunden ſpäter erkannte ſie auch den Grund des Gel. Aufbruchs. Wäh⸗ rend nämlich Agh gleichſalls ſeine Zeche berei⸗ nigte, beobachtete Larſon einen ſoeben erſchie⸗ nenen neuen Gaſt, der, den Hut in der Hand, vom Mittelgang aus Amſchau hielt, als ſuche er einen Bekannten. Anſchlüſſig verharrte er noch einen Augenblick, machte dann aber kehrt und entfernte ſich langſam... Sofort erhoben ſich Agh und Larſon, verneigten ſich mit ner⸗ vöſer Haſt vor Nina und verließen ebenfalls den Raum. Nun hatte auch ſie es eilig. Dem am Neben⸗ tiſch ſtehenden Kellner reichte ſie einen Geld⸗ ſchein, wartete nicht, bis ſie Kleingeld zurück⸗ erhielt, ſondern drängte ſich durch den belebten Gang, um Agh und Larſon einzuholen. Es gelang ihr auch. Aber da war es ſchon zu ſpät! Als ſie auf die Straße hinaustrat, öff⸗ nete Larſon gerade den Schlag einer Auto⸗ droſchke, und Agh, neben ihm, ſprach auf den Fahrer ein, indem er auf ein zweites Miet⸗ gutb wies, das ſoeben davonglitt; anſcheinend ſollte der Chauffeur dieſem anderen Wagen unauffällig folgen. Da ein weiteres Taxi nicht zur Verfügung ſtand, mußte Nina die Jagd aufgeben. Sie bedauerte das unendlich, zumal da der Mann, deſſen Auftauchen in dem Kaffeehaus den über⸗ ſtürzten Aufbruch des Schweden und des Angarn verurſacht hatte, auch ſie höchlich in⸗ tereſſierte. Michael Lanz! Sie glaubte, ihn erkannt zu haben. Selbſtverſtändlich war eine Hatkl ſie Buichael Nur ein einziges Mal ja hatte ſie el geſehen, und auch nur ſehr flüchtig; er war aus dem Hauſe in der 555— 60 e gekommen, als ſie hineinging. Es lag ochen zurück. Sie ſtand wie angewachſen. Sie ſah, wie beide Wagen, einer hinter dem anderen, um die Opernecke verſchwanden. Was bedeutete es, daß Agh und Larſon, die beiden Freunde Hölgis, ſich um Michael Lanz kümmerten? Was hatte das für einen Sinn? Nein, ſie mußte ſich doch geirrt haben! Michael trug ja einen ſchmalen Bart auf der Oberlippe— ſie erinnerte ſich deutlich daran; der Mann aus dem Cafs hingegen war be⸗ ſtimmt bartlos geweſen.. And trotzdem: Eine gewiſſe Aehnlichkeit mußte vorhanden ſein, ſonſt wäre ſie wohl nicht 35 den Gedan⸗ ken geraten, Michael Lanz vor b0 zu haben. Es war nicht nur die Geſtalt, ſondern auch das Antlitz, der allgemeine Ausdruck der Züge. Was ſollte ſie jetzt noch unternehmen? Im Strom der Menſchen wanderte ſie über die Kärntner Straße. Plötzlich— es war wie ein Blitzſtrahl— kam ihr ein kühner Einfall. Sie entſchied ſich, heute abend noch Konſtantin Hölgis Bekanntſchaft A machen. Rainer Lanz fühlte ſich von faſt ſiebelhaf⸗ ter Anruhe erfüllt. Immer wieder zwang er ſich zur Arbeit, und immer wieder legte er den Pinſel hin, um im Atelier umherzuwandern. War er nicht verpflichtet, den— in der Bibliothek geſundenen Brief zuſammen mit einem ausführlichen Bericht über das, was er nunmehr von Belinde wußte, ſofort nach Bu⸗ dapeſt zu ſenden? Er ſetzte ſich an ſeinen Schreibtiſch, entwarf einige Sätze— und zerriß das Papier. Nein, erſt mußte er mit Michael ſprechenl Auch der Bruder— das war ihm jetzt klar— hatte in Belindes abenteuerlichen Schickſalen eine ge⸗ wiſſe Rolle geſpielt! Am halb ſechs ging er in den Hof hinunter und erführ vom Hausmeiſter Bunzl, der dort den Wagen wuſch, daß Michael noch nicht zu⸗ rück ſei. Auch der Herr Toni, berichtꝛte Bunzl, befinde ſich nicht im Hauſe. Rainer ſchlenderte durch den von der Nach⸗ mittagsſonne beſchienenen Park. Eichkätzchen huſchten über die Wege und verſchwanden in Lar 8 Amſeln raſchelten im welken Rainer ſchritt die Mauer ab, die das Park⸗ umzog. Er zwängte ſich durch Ge⸗ üſch, um überall heranzukommen. Die uer war alt, teilweiſe aus Bruch⸗ und Feldſteinen zuſammengeſetzt, aber ſonſt völlig in Ordnung. Selbſtverſtändlich konnte man ſie von den be⸗ nachbarten Gärten aus leicht überſteigen; ſie war nicht ſonderlich hoch. Eine Bewachung 8 Grundſtücks ſchien faſt un⸗ möglich. Durch die Bäume ſchimmerte das lichte Blaugrün des Chineſiſchen Pavillons. Rainer ging darauf zu und betrat die Lichtung. Still und einſam lag der kreisrunde Bau. Die Fen⸗ ſterläden waren geſchloſſen. Die vergoldeten in den Niſchen lächelten friedlich. 8 war ſechs Ahr. als Rainer aus dem Park zurückkam. Von der Treppe aus hörte er in ſeiner Wohnung den Fernſprecher läuten. Er beeilte ſich, kam aber 90 ſpät. Als er eintrat, legte die alte Reſi gerade den Hbrer auf. Sie berichtete, es ſei dies ſchon der dritte Anruf innerhalb der letzten halben Stunde. Immer vernehme man die U0ce Damenſtimme: Ein Herr aus Köln— den Na⸗ men habe ſie nicht verſtanden— wünſche Herrn Rainer zu ſprechen, Zehn Minuten ſpäter wiederholte ſich der Anruf, und es meldete ſich die Telephoniſtin eines cn Wiener Hotels: Ob Herr Lanz perſönlich am Apparat ſei? „Bitte—!“ „Herr Anderath aus Köln möchte Si. 950 Einen Moment!“ Ai, Gie ſyns Es dauerte eine kleine Weile, bis der Kölner am Telephon erſchien. Er beſaß ein ſonores männliches Organ:„Ich begrüße Sie, verehr. 5 Lanz! Haben Sie meinen Eilbrief erhalten? „Heute am Frühnachmittag.“ „Ausgezeichnet! Nun bin ich aber ſelber hier. Als ich den Brief geſtern Pittbrte 40—.— ich noch nicht, daß ich heute in Wien ſein würde⸗ So kommt es manchmal, ja, ja. Ich erzähle es Ihnen, wenn wir uns ſehen. Leider hab ich nur ———— muß heute abend noch weiter nach Belgrad... Was halten Sie von meinem Angebot?“ (Fortſetzung ſolgt.) *— —— ee eeeeeee Stadiseiie * Mannheim, 28. Sept. Kusammentüchen Wir kommen wieder dazu, uns zu beſin⸗ nen. Wir haben wieder Aug und Ohr für Ein⸗ zelheiten. Noch einmal in aller Deutlichkeit: Der Terrorangriff hat uns weder untätig noch hilflos geſehen. Dadurch wurde viel Schaden verhütet. And doch und doch: in mancher Hin⸗ ſicht bedarf es noch einer anderen Einſtellung. Daß eingeſetzte Kräfte allzu befehlsgläu⸗ big waren, ſei nicht Gegenſtand unſerer An⸗ terſuchung. Die maßgebenden Stellen wiſſen es und haben bereits für kommende Fälle Ab⸗ hilfe getroffen. Selbſtverantwortung tutnot! Bei jedem einzelnen. Diſziplin iſt gut, Diſziplin kann ſogar alles ſein, aber ſie darf nicht ausarten. Zupacken, ganz perſön⸗ lich zupacken iſt meiſt der Abwehrweisheit letz⸗ ter Schluß. Mancher, der ſonſt in jedee Anordnung Bürokratismus wittert, wird in der Stunde der Gefahr ſelber zum Bürokraten.(Wo iſt der Hauswart“, ruft er, wenn ein Feuer zu glimmen heginnt. Dabei ſtanden Eimer und Spritze griffbereit. Ein Weniges hätte ge⸗ nügt, das Aebel im Keim zu erſticken. Stalt deſſen Gezeter und Gejammer, ſtatt deſſen Ge⸗ ſchimpfe auf den Hauswart, der gerade dabei iſt, an einer anderen Stelle einzugreifen.„Wo⸗ zu hat man denn den Hauswart?“ Auf jeden Fall nicht dazu, damit die übrigen Hausbe⸗ wohner die Hände in den Schoß legen können. Selbſthilfe, Selbſtverantwortung. Wer der Gefahrenquelle am nächſten iſt, der ſoll auch die erſten Schritte zur Abwehr unternehmen. Oder gar nach der Feuerwehr ſchreien? Das darf man, das ſoll man, wenn der Brand⸗ herd ſchon ſo groß iſt, daß man ihm mit den eigenen Kräften nicht mehr beikommen kann. Aber nicht bei einem Feuer, das mit ein paar Eimern Waſſer gemütlich gelöſcht werden kann. Am Himmels willen kein Inſtanzenweg in der Stunde der Gefahr. Die Gefahr hält ſich nämlich auch nicht an den Inſtanzenweg. Das mit der Bildung von Eimer ⸗ ketten ſcheint in Mannheim auch noch re⸗ formbedürftig. In vielen Hausgemeinſchaf⸗ ten wollte und wollte es einfach nicht gelin⸗ halten, beginnt ſchon beim Erzeuger. gen. Entweder weil zu viel Kopfloſe da wa⸗ ren oder zu viel Dickköpfe. Dabei iſt die Ei⸗ merkette die müheloſeſte Art des Waſſerſchlep⸗ pens. Jeder trägt ſeinen Eimer oder deren zwei immer nur ein kurzes Stück und gibt ſeine Laſt dann an den nächſten. Damit wird niemand überanſtrengt. Dagegen iſt es eine böſe Schinderei, zwei Eimer jeweils vom Brunnen vier oder fünf Treppen hinaufzu⸗ tragen. Mit der Zeit macht das den ſtärk⸗ ſten Gaul kaputt. Abgeſehen davon, daß auch die Waſſerzufuhr unregelmäßig wird. Eimer⸗ ketten ſind bequem, zweckmäßig und zuverläſ⸗ ſig. Immer drandenken. Heute iſt mehr denn je einer auf den an⸗ deren angewieſen. Soweit man eine Dienſt⸗ leiſtung ſelber übernehmen kann, rufe man nicht erſt die offiziellen Stellen. Die haben in einer ſolchen Nacht andere Sorgen und andere Aufgaben. Selber zugreifen, ſelber den Eimer ſchwingen oder die Hacke, ſelber dem eben aus Todesnot geretteten Volksgenoſſen die erſte Hilfe zuteil werden laſſen, iſt beſſer als die Feſtſtellung treffen, daß für dieſen und dieſen Fall dieſe und dieſe Inſtanz zuſtändig iſt. Wir haben uns doch verſtanden? Dienſtbeſprechung der Schulleiter Am Dienstag, den 28. September, findet nachmittags um 3 Uhr eine Dienſtbeſpre⸗ chung der Schulleiter in der Hauswirt⸗ ſchaftlichen, Berufsſchule, Weberſtraße 6, ſtatt. Stadtſchulamt. Rübberdt. (Porſicht mit Waſſer aus den Hydranten In den letzten Tagen wurden viele Leute beobachtet, die Waſſer aus den Hydranten als Trinkwaſſer benützten. Das darf es nicht geben. Waſſer aus den Hydranten iſt als Trinkwaſſer vollkommen ungeeignet und kann geſundheit⸗ liche Schäden hervorrufen. Es kann nur in abgekochtem Zuſtand genoſſen werden. tt. ** Die Tabakwarenhändler werden durch eine Bekanntmachung im Anzeigenteil auf⸗ gefordert, am Dienstag, 28. September, ab 14 Uhr, ihre Sonderzuteilung an Zigarren in N 4, 20 abzuholen. Ebenſo werden die Schuh⸗ warenhändler darauf aufmerkſam gemacht, daß die Schuhbeſtellſcheine ſofort auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle in M 5, 5, abzuholen ſind. Wer hat Anjyruch auf Wein? In erſter Linie die Wehrmacht, die Bey ölkerung der luftgefährdeten Gebiete und Die am 16. September in Kraft getretene Anordnung der Hy der deutſchen Weinbau⸗ wirtſchaft vom 28. 8. enthält alle Beſtimmun⸗ gen über den Abſatz von Wein, wie er vor ſich zu gehen hat. Erfaſſung und Abſatz der Weinbauerzeugniſſe haben nach einheitlichen und gerechten Maßſtäben unter Berückſichti⸗ gung der Kriegserforderniſſe, alſo insbeſondere der Verſorgung der Wehrmacht, der luftge⸗ fährdeten Gebiete und der Schaffenden aller Volkskreiſe, zu erſolgen. Ihre Beachtung iſt erſtes Gebot für den Winzer, Weinverteiler, Schaumwein⸗ und Wermutweinherſteller. Die Hauptfrage für den Weintrinker iſt natürlich: Wieviel Wein darf ich bekommen? Sie iſt z. T. eingangs beantwortet, inſofern der Ber⸗ braucher unter die Aufzählung fällt. Im übri⸗ 925 beſteht für die Abgabe von Wein an den etztverbraucher keine beſondere Vorſchrift. Das wird örtlich und bezirklich durch die Er⸗ nährungsämter geregelt. Weiter beſtimmt da⸗ zu die Anordnung nur, daß der zum Verkauf beſtimmte Wein nicht zurückgehalten werden darf. Einzelhandelsgeſchäfte oder of⸗ fene Verkaufsſtellen ſind verpflichtet, den Wein, den ſie bezogen haben, ſei es inländiſcher oder ausländiſcher, innerhalb eines halben Jah⸗ res nach Bezug zu verkaufen. Iſt der Käufer ein alter Abnehmer, der im⸗ mer vom Winzer ſelbſt gekauft hat, mindeſtens aber in den Jahren 1937—1940, ſo bekommt er trotzdem nicht die Weinmenge, die er früher bezogen hat, ſondern nur einen beſtimmten An⸗ teil an der von dem Erzeugerbetrieb zugeſtan⸗ denen Verkaufsmenge. Die Höchſtver⸗ kaufsmenge beträgt 150 Liter Wein oder eine entſprechende Menge in Flaſchen im Jah⸗ resumſatz mit einem Letztverbraucher. Sie be⸗ läuft ſich auf 1200 Liter Wein bzw. entſpre⸗ chende Mengen Flaſchen im Jahresumſatz des Erzeugerbetriebes mit Gaſtſtätten, Kleinvertei ⸗ lern, rkküchen, Kantinen, Kaſinos und ähn⸗ lichen Abnehmern. Auch ſeinen eigenen Ver⸗ brauch darf der Winzer nicht beliebig bemeſſen. Er muß vielmehr von dem durchſchnittlichen Verbrauch 1937—1940 ausgehen, dabei jedoch eine ausreichende kriegsbedingte Kürzung vor⸗ nehmen. Weingroßverteiler, ſteller und Wermutherſteller haben ihre Abſatz⸗ mengen gleichfalls auf die alten Abnehmer auf⸗ zuteilen. Die Vorſchrift, keinen Wein zurückzube⸗ Deſſen Weinbeſtände müſſen je zur Hälfte bis zum 31. Mai und bis 30. September des Jahres J nach der Ernte verkauft ſein. Nur wer ſchon vor dem 1. 10. 1939 regelmäßig Lagerhaltung über den 30. 9. hinaus geübt hat, darf ſie auch künftig vornehmen. Ferner wird auf Antrag eine Ausnahme zum Reiſenlaſſen eines beſonders hochwertigen Weines zuge⸗ ſtanden. Vorgeſchrieben iſt ferner eine jähr⸗ liche Beſtandserhebung beim Er⸗ zeuger und beim Weingroßverteiler: Der Weingroßverteiler darf ſoviel Wein weiter⸗ verkaufen, wie den Beſtand überſteigt, den ihm der Vorſitzende der deutſchen Wein⸗ und Trinkbranntweinwirtſchaft bis zum 31. 12. jeden Jahres beläßt. Allerdings müſſen die betreffenden Betriebe bereits vor dem 1. 10. 1937 regelmäßig einen laufenden Beſtand angemeſſenen Amfanges gehalten haben. Auch der Hundertſatz des Einkaufsrechts der Wein⸗ verteiler gibt der Vorſitzende der HV auf Grund des Ernteausfalles bekannt. Im Ver⸗ hältnis maßgebend ſind dabei die im Durch⸗ ſchnitt der Kalenderjahre 1937 und 1938 ein⸗ gekauften Weinmengen. Die Anordnung regelt weiter alle Ver⸗ hältniſſe bei der Erfaſſung und dem Abſatz von Trauben, Maiſche, Moſt, Wein, Schaum⸗ wein und Wermutwein. Es ſind die Schluß⸗ ſcheinpflicht und die Verwendung von Ein⸗ kaufsmarken vorgeſehen. Neugeordnet iſt u. a. die Berechtigung der Gaſtſtättenbetriebe in Weinbaugegenden zum Einkauf von Wein beim Winzer. Lieferungsverträge über Weine künftiger Ernten gelten, als aufgehoben und dürfen nicht mehr abgeſchloſſen werden. Nur eine Ausnahme iſt zugeſtanden. Sie bezieht ſich auf Dauerlieferungsverträge, die bereits vor dem 1. 2. 1942 abgeſchloſſen worden ſind. die Schaffenden aller Volkskreiſe Es müſſen dabei aber die Vorſchriften der neuen Anordnung befolgt werden. Willkommen geheißen wird durch den Ver⸗ braucher die Beſtimmung, daß durch den Aus⸗ fall alter Kunden freiwerdende Liefermengen grundſätzlich im gleichen Abſatzgebiet nach dem Geſichtspunkt einer größtmöglichen Streuung zu verteilen ſind. Ebenſo verſtänd. lich iſt die weitere Vorſchrift, daß bis zu 30 Hundertteilen der jeweiligen Abſatzmenge vorab und zuſätzlich an Abnehmer, die einen im Krieg vertretbaren vordringlichen Bedarf aufzuweiſen haben, und an Abnehmer in den neueingegliederten Gebieten abgeſetzt werden dürfen. Berufsaufklärung in KLV⸗Lagern Durch die ſtändige Erweiterung der Kin⸗ derlandverſchickung hat die Berufsaufklärung, die der eigentlichen Berufsberatung voraus⸗ geht und ſchon zwei Jahre vor dem Schulab⸗ gang die Jugend auf die lebenswichtigen Be⸗ rufe hinweiſen will, in den KLV-Lagern an Bedeutung gewonnen. Die Tätigkeit der Be⸗ rufsberater in den Luftnotgebieten wird, wie die ſozialpolitiſche Zeitſchriſt der Hitler⸗Ju⸗ gend„Das junge Deutſchland“ mitteilt, vor⸗ nehmlich in die KLB⸗Lager zu verlagern ſein. Während die Berufsaufklärung und die Schaf⸗ fung der Beratungsunterlagen für die Ar⸗ beitsämter in den Lagern erſolgt, iſt die eigentliche Berufsberatung und Vermittlung dann die Aufgabe der eimatarbeitsämter. Aeber die praktiſche Seite der Berufsaufklä⸗⸗ rung in den Lagern wird ausgeführt, daß dieſe Gemeinſchaftslager eine weit beſſere Beur⸗ teilung der allgemeinen Begabungsrichtung ermöglichen als die Heimatſchule. Vor allem iſt es Aufgabe der Heimabende die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewertung der Arbeit und die 3 Wichtigkeit der Berufe lebendig zu machen. Auch Meiſter, Geſellen oder Sie⸗ ger im Berufswettkampf ſollen dabei heran⸗ gezogen werden. Ebenſo haben ſich Beſich⸗ gungen bewährt. In Form von Fahr⸗ tenzielen laſſen ſich ſolche Beſichtigungen auf die Landdienſtlager, Bauernhöfe, Handwerks⸗ betrieben, Krankenhäuſer, Kindergärten uſw. ausdehnen. Beſonders wichtig iſt im Rah⸗ men der Berufsaufklärung in den KeV.La⸗ 15 die Werbung für den Land⸗ ienſt der Hitler⸗Jugend und für die Auf⸗ gaben, die im Oſten auf eine lebenstüchtige ugend warten. Da bei der Berufswahl das Elternhaus ein gewichtiges Wort zu ſprechen hat, ſoll dieſem Amſtand auch bei der Berufsaufklärung in den Lagern Rechnung ge⸗ tragen werden. So ſollen die Fragen der Be⸗ rufsaufklärung in den Elternbriefen, die aus den Aufnahmegebieten in die Heimat gehen, ebenſo behandelt werden, wie in den Eltern⸗ verſammlungen, die in den Heimatgebieten von der Hitler⸗Jugend und den Arbeitsämtern ver⸗ anſtaltet werden. Ein ſchweres Kraftwagenunglück ereig⸗ nete ſich am Sonntagnachmittag gegen ſechs Ahr auf der Autobahn in der Nähe von Burg⸗ häuſer Hof. Ein von Freiburg auf der Rück⸗ fahrt befindlicher Perſonenkraftwagen kam von der Autobahn ab. Dabei wurde der Füh⸗ rer Vohmann vom„Schützenhof“ in Feu⸗ denheim getötet. Eine zwanzigjährige Mitfahrerin wurde ſchwer ver⸗ hetzt in die Heidelberger Klinik gebracht. Heidelbergs neuer Riſterkreuzträger Hauptmann Goldammer zerſchlug feind lichen Panzerangriff (ERO.) NSG. Bei den ſchweren Abwehr⸗ kämpfen im Juli am Mius wurde ein Grena⸗ dier⸗Regiment von ſtarken feindlichen Kräf⸗ ten angegriffen und teilweiſe von ſeinen rück⸗ wärtigen Verbindungen abgeſchnitten. He⸗ rangeführte Reſerven ſtellten ſich bereit, um die Sowjets im Gegenangriff zurückzuwerfen. Zu dieſen Reſerven gehörte auch eine Kom⸗ panie der ſchnellen Abteilung des Haupt⸗ manns Friedrich Goldammer. Der tapfere und verantwortungsbewußte Abteilungskommandeur fuhr in ſtarkem Feuer perſönlich voraus und ſtellte feſt, daß Teile des in vorderſter Linie eingeſetzten Grena⸗ dier⸗Regiments von feindlichen Panzern um⸗ fahren ſind und daß bolſchewiſtiſche Inſan⸗ terie im Begriff ſteht, mit Anterſtützung die⸗ ſer Panzer gegen eine beherrſchende Höhe vorzugehen. auptmann Goldammer er⸗ kannte, daß jeder Zeitaufſchub Gefahr bedeu⸗ tete. Selbſtändig faßte er den kühnen Ent⸗ ſchluß, ohne das Eintreffen der anderen Re⸗ ſerven abzuwarten, allein mit ſeiner bereits aufgefahrenen Kompanie anzugreifen. An ihrer Spitze ſtürzte er ſich auf die feindlichen anzer. In hartem Kampf drängte er ſie zurück und verſchaffte dadurch dem Grenadier⸗ Regiment Rückenſreiheit. Kaum war dieſer Erfolg geſichert, drehte Hauptmann Goldam⸗ mer die Kompanie geſchickt nach Nordoſten ab und brach überraſchend in die Feindpanzer ein, die inzwiſchen die Höhe erreicht hatten. Der Gegner geriet in Verwirrung, ſein An⸗ griff ſtockte, er wurde auch von der Höhe hin⸗ untergeworfen. Zehn Sowjetpanzer blieben als Opfer der einen deutſchen Kompanie auf der Strecke. Nun unterſtützte Hauptmann Goldammer mit ſeinen Geſchützen den An⸗ griff der inzwiſchen eingetroffenen weiteren Reſerven gegen die feindliche Infanterie. Das entſchloſſene, ſelbſtändige Handeln des Abteilungs⸗Kommandeurs, der perſönlich den Angriff in vorderſter Linie leitete und für ſeine kühne Tat mit dem Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes ausgezeichnet wurde, hatte maßgeblich den Aufbau einer Abwehrfront ermöglicht, an der ſich in den folgenden vier⸗ dehn, Tagen alle feindlichen Angriffe verblu⸗ eten. Hauptmann Friedrich Goldammer wurde am 13. Oktober 1910 in Heidelberg geboren. Seine Frau wohnt zur Zeit in Heilbronn, Steinſtraße 4. Perſonenſtandsaufnahme 1943 Am 10. Oktober findet die Perſonenſtands⸗ aufnahme ſtatt. Jeder Haushaltsvorſtand hat dazu eine Haushaltsliſte auszufüllen. Der Haushaltsvorſtand, der keine Haushalts⸗ ſiſte vom Grundſtücksbeſitzer erhalten hat, muß ſie von dem Grundſtücktsbeſitzer anfordern. Die Eintragungen in die Haushaltsliſte müſſen gut leſerlich ſein. Es müſſen alle Spalten ausge⸗ füllt werden. Alle verlangten Angaben ſind wichtig. Haushaltsvorſtände, die das nicht be· achten, bereiten den Behörden und 8 ſelbſt unnötige Arbeit. Die nachträglichen Ermitt⸗ lungen erfordern viel Zeit und Koſtenaufwand. Für die Arbeitnehmer, die in den Haus⸗ haltsliſten ungenaue oder unvollſtändige An⸗ gaben machen, können ſteuerliche ach teile entſtehen. Ihre Lohnſteuerkarten kön⸗ nen nicht rechtzeitig oder nicht mit der richtigen Steuergruppe ausgeſchrieben werden. Es kann infolge falſcher oder ungenügender Ausfüllung der Haushaltsliſte vorkommen, daß dem Ar⸗ beitnehmer höhere Steuerbeträge einbehalten werden als im Fall der richtigen Ausfüllung. Die Haushaltsliſten enthalten eine Anlei⸗ tung für den Haushaltsvorſtand. Alle Haus⸗ haltsvorſtände werden gebeten, dieſe Anleitung vor der Ausfüllung der Haushaltsliſte gründ⸗ lich durchzuleſen. Die Haushaltsliſten ſind auch mit Muſtereintragungen verſehen. Sie werden dem Haushiltsvorſtand die Eintragun ⸗ gen erleichtern. Für Perſonen, die am Beſe nur vor⸗ übergehend(um Beiſpiel als Beſuch) anweſend ſind, ſind in die Haushaltsliſte nicht einzu⸗ tragen. Für Volksgenoſſen, die ſich bis auf wei⸗ teres aus luftgefährdeten Gebieten in weni⸗ ger luftgefährdete Gebiete begeben haben, ſind in der Anleitung zur Ausfüllung der Haushaltsliſte, genaue Anordnungen enthal⸗ ten. Die Volksgenoſſen, die in Betracht kommen, werden gebeten, dieſe Beſtimmungen ſorgfältig zu beachten. Die Betriebs · aufnahme 1943 unterbleibt. Amquartierte U⸗Angehörige melden ſich NSG. Alle ⸗Angehörigen und Familien von ⸗Angehörigen, die durch den verbreche⸗ riſchen Luftterror unſerer Feinde ihre Heimat verlaſſen mußten und im Gebiet des /Ober⸗ abſchnitts Rhein Weſtmark eine neue Heimſtatt gefunden haben, melden ſich ſchrift⸗ lich bei der unterzeichneten(/ Dienſtſtelle unter kurzer Angabe des Familienſtandes, des gegen⸗ wäxtigen und des frühexen Wohnſitzes und der ⸗Einheit des alten Heimatgebietes 1Oberabſchnitt N Wiesbaden, Üdlandſtraße 5. Einen Daumen für 1,80 RM. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat eine Anordnung Hei Regelung der Entgelte für das Ausbeſſern, Reinigen und Färben von Lederhandſchuhen erkaſſen. Für dieſe Arbeiten werden Höchſtentgelte feſtgeſetzt. Den An⸗ nahmeſtellen wird vom Rebaraturbetrieb ein Rabatt von 3316 v. H. für ihre Tätigkeit ge⸗ wäbrt. Die Liſte der Höchſtentgelte ſieht 1,35 Mark für die Reinigung eines Pagxes Hand⸗ ſchuhe vor, 0,90 bis 1,80 Mk. für Nachnähen, 1,80 Mk. für das Einſetzen eines Daumens und 1,95 Mk. für die Erneuerung eines Fin⸗ gers. Das Auffärben eines Paares Hand⸗ ſchuhe darf bis zu 2,55 Mk. koſten, die Erneue⸗ rung von Verſchlüſſen 0,45 Mk. —Schutz der Wertgelaſſe bei bittertem Kampf aufeinander. Oft Leuftangriffen Bei—*— muß damit gerechnet werden, daß Wertgelaſſe während längerer Zeit ſtarker Brandeinwirkung aus⸗ geſetzt ſind. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat des⸗ halb in einem Erlaß Vorkehrungen für die Sicherheit der Wertgelaſſe empfohlen. Er weiſt darauf hin, daß die gewöhnlichen Stahlſchränke keinen beſonderen Schutz und auch die mit Aſche, Kieſelgur, Be⸗ tonplatten uſw. ausgekleideten Stahlſchränke bei heftigen lächenbränden vielfach keinen ausreichenden Schutz bieten. Oft bewährt ha · ben ſich die Mauerſchränke mit—— ſowie unter Erdgleiche liegende Treſoranla⸗ gen. Daraus ergibt ſich, daß andere Wert, gelaſſe durch beſondere Vorkehrungen geſchützt werden müſſen. Ein ſolcher zuſätzlicher Schutz kann erreicht werden durch Aufſtellung der Wertgelaſſe in unteren Geſchoſſen, möglichſt in Kellerräumen, in Mauer⸗ oder Türniſchen oder in Hausecken zwiſchen maſſiven Wänden. Ferner durch allſeitiges Ammauern der Wert⸗ elaſſe oder Ammanteln mit Trockenmauern. Pie Türen der Wertgelaſſe ſind beſonders zu ſichern. Räume, in denen Wertgelaſſe ſtehen, müſſen von brennbarem Material freigehalten werden. Schriftſtücke, Akten uſw, die in den Wertgelaſſen aufbewahrt werden, ſind feſt zu bündeln und in Schrankmitte aufzubewahren. Wichtige Dokumente ſind in nicht brennbares Iſoliermaterial einzuſchlagen. Von wichtigen Schriftſtücken ſind Abſchriften an weniger ge · fährdeten Orten aufzubewahren. Vor allem aber iſt nach einem Brande beim Oeffnen der Türen der Wertgelaſſe Vorſicht geboten. Die meiſten Schäden entſtehen nicht bei den Brän⸗ den ſelbſt, ſondern erſt beim Oeffnen der Wert⸗ gelaſſe. Wertgelaſſe, die einem längeren Brand ausgeſetzt waren, dürfen ſtets erſt nach völligem Erkalten geöffnet werden, da ſonſt der erhitzte Inhalt beim Ein · tritt von Friſchluft in Flammen aufgeht. Nur noch ein Zuſchneideſyſtem Bisher gab es in Deutſchland 160 Zu⸗ ſchneideſyſteme. Die Leiſtung der Betriebe mußte darunter leiden, weil von den Geſellen eines Meiſters oft eber nach einem anderen Syſtem arbeitete. ies war auch ein Hem ⸗ nis für die Rationaliſierung der Betriebe. Der Straßburger Schneidermeiſter Welter⸗ torff, der ſeit Jahren an dieſem Problem ar⸗ beitet, hat als Leiter des Forſchungsinſtitutes für Zuſchneidetechnik, im Auftrag des Reichs⸗ handwerkermeiſters gemeinſam mit führenden Fachleuten zunächſt für die Herrenſchneider das deutſche Einheitszuſchneide⸗ ſyſtem geſchaffen. Das Syſtem wird erſt⸗ malig im Fernunterricht des Handwerks dem⸗ nächſt gelehrt. Der Reichshandwerksmeiſter hat angeordnet, daß künftig nur noch dieſes Einheitsſyſtem gelehrt werden darf. Auch beim Damenſchneider⸗ und Wäſcheſchneiderhandwerk iſt die Vereinheitlichung zu erwarten. Wenn die Hirſche röhren Umm die Mitte des September, wenn die Nächte friſcher werden ſetzt die Hirſchbrunft ein. Vor allem in Mondſcheinnächten kann man den dröhnenden, langgezogenen Ruf der Hirſche ver⸗ nehmen: die Heeſche röhren, wie es in der Fägerſprache heißt. Ende September und zu Anfän Oktober erreicht die Zeit der Brunft dann ihren Höhepunkt. Für den Naturfreund ibt es kaum etwas Schöneres als das Belau⸗ chen des röhrenden Rot⸗ und Edelhirſches, deſſen. Schreie von den Höhen his hinunter in die Dörfer zu vernehmen ſind, beſonders wenn ſich GSemen die Herausforderung zuſchleudern. Die Geweihe ſenken ſich und Praſſeln in er⸗ Kamhſe m dern Lobe bes fchwe Haren Reonerk, mpfe mit d 0 ächeren rs, der 88 Peibe e abelt) wird. Manchmal gehen auch beide Hirſche elend gugruner wenn ſich ihre Geweihe verſtricken und nicht mehr voneinander gelöſt werden können. au Zwei Hauptſchulklaſſen gingen auf die Reiſe. Heute früh gingen erneut 450 80 er der Mannheimer Hauptſchulklaſſen in oberrhei⸗ niſche Heimatgebiete ab. Die Transporte, die bereits am Freitag begannen, ſind damit für die Hauptſchulen abgeſchloſſen. Amſliche Bekannimachungen Achtung Tabakwarenhändler! Alle Tabakwarenſpezialhändler holen am Dienstag, dem 28. Sept., ab 14 Uhr. Sonder⸗ zuteifungen in Zigarren in N 4. 20(Möbelhaus Zimmermann) ab. Entſprechende Barmittel ſind mitzubringen. Gleichzeitig werden die fliegergeſchädigten Tabakwarenhändler, die Ware verloren haben, letztmalig aufgefordert, ihre Schadensmeldun⸗ gen bis dahin abzugeben, da ſonſt Erſatz nicht mehr neleiſtet wird. An alle Schuhwarenhändler! Wir machen nochmals darauf daß die Schuhbeſtellſcheine ſofort auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle in M 5, 5 abzuholen chuh⸗ warenhändler, die Ware verloren haben, müſ⸗ ſen umgehend ihre Schadengaufftelkungen — Warenerſatz bei der Geſchäftsſtelle ab⸗ geben. Bexeinnahmte Pl.⸗Bezugsſcheine können ſo⸗ — bei der Bezirksfacharuppe gegen Fl.⸗Beſtell⸗ cheine umgetauſcht werden. Hierbei kann bis auf weiteres iegliche Menge eingereicht werden. AnieeeeeeeeeeneeeeneennieenniinmituinunimnxnunituuunnminInumlinminnminiieeeeneneieeeeineeieeeeieeeeieneneeeeeeeeeieeeeeneiebteuknmutinufiintuunttninnitintinnnnuuneiliiieeeeeeineineeineeeeneneen Harienspiel des Lebens/ von Ebbe-Elisabelh Birtenlund Zwei Svieler ſitzen ſich einander gegenüber. Sie belauern einander, ſie verbergen ihre Nervoſität unter einer gleichgültigen Maske, ſie halten die Karten eng zuſammen, damit nie⸗ mand hineinſehen kann. Ein Lächeln liegt auf den Geſichtern, gleichgültig, ein bißchen höhniſch, aber wenn man ganz ſcharf hinſieht, auch ein bißchen ängſtlich. Aber ihre Gedanken arbeiten fieberhaft: Was hat der andere für ein Blatt? Lauter Trümpfe? Will er mich nur täuſchen, um mich zu überliſten? Soll ich aufgeben? Sie kennen ſich nicht, ſie ſpielen das erſtemal miteinander. Vielleicht iſt der eine ein wirklicher Meiſterſpieler, der niemals einen Bluff verſucht, der ehrlich und aufrich⸗ tig angibt, was er im Blatt hat, vielleicht aber iſt er ein Scharlatan, der es darauf abgeſehen hat, den anderen zu Fall zu bringen. Wer weiß es? Kerſtin und Asger ſitzen zwar nicht ein⸗ ander gegenüber, aber Seite an Seite in dem kleinen, etwas dunklen Kaffee in der Vaſa⸗ gatan in Göteborg. Jeder hat den kleinen runden Marmortiſch vor ſich, ſie ſitzen alleine, jeder für ſich, und doch ſcheint ſich zwiſchen ihnen ein Kartenſpiel, das ewige Kartenſpiel des Lebens anzuſpinnen. Der Zufall hat die Karten gemiſcht. er hat das erſte Ausſpiel ge · habt: Kerſtins Buch, das ſie ſich ſoeben aus der Bibliothek geholt hat, iſt durch eine un⸗ geſchickte Bewegung Asgers vom Tiſch gefal⸗ len. Mit einer Entſchuldigung hebt er es auf. Er lieſt den Titel„Die große Liebe“ und ſagt etwas Lobendes über den Verfaſſer. So kam das Geſpräch zuſtande. Sie ſtellen ſich einander nicht vor, ſie ſind ja zwei Fremde, die zufällig nebeneinander ſitzen. Kerſtin iſt noch nicht lange in Göteborg, ſie ſtammt aus dem nördlichen Schweden, aus Norrland, wo die Menſchen herb und ver⸗ ſchloſſen ſind. Ihr blondes Haar leuchtet wie reifer Weizen. Man weiß auf den erſten Blick nicht, wie alt ſie iſt. vielleicht Mitte der Zwanzig Asger iſt, wohl zehn Jahre äl⸗ ter, er hat die erſten Silberſäden im dunklen Haar, ſeine Augen ſind ein wenig müde, wie bei Menſchen, die viel leſen.“ Beide ſuchen kein Abenteuer, aber beide ſehen aus, als wären ſie die leeren, immer gleichen Tage leid, als warteten ſie auf irgend etwas Der Mann ſagt leichthin:„Ich glaube nicht an die große Liebe. Geſucht habe ich oft, aber vergebens.“ Sie ſchweigen beide, ſie ſind mißtrauiſch, zwei Spieler, die nicht wiſſen, ob der andere nur blufft. Am liebſten hätte Ker · ſtin 90 0„Ich bin auch einſam und ſuche die ebe große.Ich bin eine Frau, die ein rei⸗ ches Herz hat, die geben möchte, die Frau, Geliebte, Mutter ſein will...“ Aber ſie ſagt nichts, ihre blauen Augen taſten vorſichtig das Geſicht des Mannes ab. Sie ſieht die tiefen alten, den Mund, der vielleicht für einen ann ein wenig zu weich iſt. Aber das kann täuſchen! Sie darf nicht vergeſſen, daß ſie hier in einem Kaffee ſitzt, und daß er der Mann vom Rebentiſch iſt, ein Fremder— man muß vorſichtig ſein! Asger betrachtet Kerſtin. Sie iſt nicht di ⸗ rekt aber in dem Geſicht liegt etwas, das ihn anzieht. Er muß unwillkürlich an einen Bergſee denken, der ſo klar iſt, daß man die Steinchen am Grunde ſieht. Aber auch über den Bergſee können Wolken ziehen, dann wird das Waſſer dunkel undurchſichteg Man muß vorſichtig ſein! Er will nicht noch einmal enttäuſcht werden er iſt müde, zu ſuchen und zu verwerfen. Beide haben ſie Sehnſucht, aber beide ver⸗ tehen es gut, dies zu verbergen Beide zwei⸗ eln, und beide hoffen, daß der andere ſeine Karten nun zeigt. And doch, keiner von ihnen wagt den Trumpf auszuſpielen. „Wie lächerlich,“ ſagt Kerſtin,„nicht—— Minuten kann man mit einem Mann zuſam⸗ men ſprechen, da fällt ſchon das Wort, iebe“ Gibt es das eigentlich? Ich meine, iſt Kiebe nicht etwas 85 Backfiſche und Illuſioniſten? Ich glaube nicht daran..“ In ihrem Inneren aber ſchreit es: Doch, doch, ich glauhe daran ich will daran glauben! 900 warte ja nur darauf. Aber beim Pokerſpiel des Lebens muß man ſeine Gefühle verbergen. — „Vielleicht haben Sie Recht, vielleicht iſt alle Liebe nur Einbildung,“ ſagt Asger, und er weiß, daß er nun lügt. Er möchte dieſer blonden, ernſten Frau ſagen: Ich ſuche die Liebel Vielleicht kannſt du ſie mir bringen! Ich kann deine tiefblauen Augen leiden, ich möchte wiſſen, ob dein Mund immer ſo herbe Worte ſprechen muß. Ich möchte wiſſen, ob wir beide zuſammen nicht glücklich werden können, wenn wir das Komödieſpiel** Laut ſagt er, und ein etwas hilfloſes Lächeln ſteht um ſeinen Mund:„Ja, was weiß man Wenn man ſich beſſer kennen würde...“ Sofort fällt ſie ein:„Wie oft haben Sie das wohl zu einer leicht, ſie ſitzt am Nebentiſch, allein in einem Kaffee, eine gute Gelegenheit, es geht ganz einfach! Sie ſind ohne Begleitung heute Abend, Sie langweilen ſich, wie gut iſt es, daß ich plötzlich auftauche...“ rau geſagt? Das geht ſo „And Sie?“ Er ſagt es gleichgültig, um ſeine Enttäuſchung 4 verbergen. Sie hört den gleichgültigen Ton— alſo hat ſie doch Recht gehabt. Er hat keine Trumpfkarten. Sie ſchüttelt den Kopf:„Ich? Ich langweile mich nicht, ich habe— eine Berahredung, ich muß gehen! Ich ſprach nur, um die Zeit zu vertreiben..“ „Ja, das dachte ich mir!“ Aber es tat ihm weh, ſo, als ob er ſie ſchon lange geliebt hätte, und nun plötzlich entdeckte, daß ſie ihm untreu wäre. Aber er durfte ihr die Enttäuſchung nicht zeigen. Er rief den Kellner.“ Darf ich für Sie mit bezahlen?“ Aber nein, auf keinen Fall!“—„Schade,“ ſagte er,„ich hätte es wirklich gern getan...“ Sie ſtand auf und nickte ihm zum Abſchied zu. Als ſie an einem der Kaffeetiſche, an dem zwei Kartenſpieler ſaßen, vorbeiging, hörte ſie wie einer der Spie⸗ ler ärgerlich ausrief: „Ich Schafskopf, ich hätte meine Trümpfe ſpielen ſollen— dann hätte ich gewonnen..I“ Die merianische Künstlerfamilie Zum 350. Geburtstag von Matthäus Merian Wir können eine ganze Reihe überzeugender Beiſpiele dafür anführen, in welch glücklicher Weiſe, wie nachhaltig und fruchttragend ſich künſtleriſche und wiſſenſchaftliche Fähigkeiten vom Vater auf den Sohn, von Geſchlecht zu Geſchlecht fortleben. Zu ihren gehört die merianiſche Künſtlerfamilie. Mat⸗ thäus Merian der Aeltere, am 25. Sep⸗ tember 1593 in Baſel zur Welt gekommen, ein Kupferſtecher von begnadetem Können, hinter⸗ ließ zwei Söhne und eine Tocher, die ein rei⸗ ches künſtleriſches Erbe in ſich und weiter trugen. Das Haupt dieſer Künſtlerfamilie ließ ſeine früh in Erſcheinung tretenden Anlagen bei Dietrich Meyer in Zürich und Theodor de Bry zu Oppenheim ſchulen. Mit der Be⸗ ſeſſenheit des echten Künſtlers lernte er bei dieſen damals weithin bekannten Meiſtern, was dieſe ihm nur mitgeben konnten. Er, der mit ausgezeichnetem Geſchmack und ſeltener Leich⸗ tigkeit die Radiernadel zu führen wußte, ſtrebte aber unabläſſig nach der Vervollkomm⸗ nung. Als er ſich reif genug fühlte, ließ er ſich zu Frankfurt am Main nieder. Hier ſtellte ſich bei ihm bald eine glückliche Doppelbegabung heraus; er war und blieb nicht nur ein her⸗ vorragender Radierer, ſondern betrieb auch mit gleichem Erfolg einen Verlag. Sechsund⸗ fünfzig Lebensjahre billigte ihm das Schickſal zu. as aber hat er, der berühmte Vater dreier bedeutender Kinder, in dieſer Zeit⸗ ſpanne alles geſchaffen? Anter ſeinen fleißigen Händen entſtanden in großer Zahl Landſchaf⸗ ten, Schlachten, Szenen aus der Geſchichte, vor allem aber großartige Abbildungen der weſentlichen Städte Europas in ſeinen„Topo⸗ graphien“. Seine Städteanſichten ſind in vie⸗ len ebenſo gewichtigen wie gehaltvollen Folio⸗ bänden herausgekommen. Kupferſtecher wie er wurde nur ſein jünge⸗ rer Sohn Caſpar. Der ältere Sohn, Mat⸗ thäus Merian der Jüngere, 1621 geboren, wußte zwar den Acker ſeines Vaters gut zu beſtellen, ſetze er doch die, Reihe ſeiner Topographien auf 16 Bände fort, ſeine Vor⸗ liebe aber gehörte der Bildnismalerei; auf dieſem Zweig der bildenden Kunſt hat er auch die bedeutendſten Erfolge errungen. Darin hat er in beſonderem Maße—— ehrer van Dyck viel 10 danken. Weitere Lehrer von B53 waren Seſeon lepp und Joachim von andrart. hat ſich viel in der Welt um⸗ geſehen, dieſer Matthäus Merian der Jün⸗ gere. In Rom iſt er geweſen, wo er die Welt der Antike und die beſten Meiſter auf ſich wirken ließ. Die Niederlande haben ihn eben⸗ falls geſehen. In Frankfurt a.., wo er die Werkſtatt ſeines Baters leiette, ſchloß er am 15. Februar 1687 ſeine Augen für immer. Er hinterließ einen Sohn Johann Mat⸗ thäus, der gleichfalls ein guter Porträt⸗ maler war. Caſpar Matthäus Merian erreichte nicht ganz das Können ſeines Vaters, immer⸗ hin ragt er als Kupferſtecher weit über den Durchſchnitt. Er ſtach eindrucksvolle Bildniſſe, Landſchaften, Stadtanſichten und Feſtſzenen. Am ſtärkſten prägte ſich die künſtleriſche Bega⸗ bung in Maria Sibylla, der Tochter Natthäus Merian des Aelteren, aus. Sie, die ſpäter den Maler Johann Andreas Graff heiratete, erwarb ſich als Kupferſtecherin und Malerin einen berühmteren Namen als Vater und Brüder. Ihre Vorliebe galt den Blu⸗ men, Schmetterlingen, Fliegen, Raupen und anderen Inſekten. Die intenſive Beobachtung der Inſekten führte ſie, beinahe zwangsläufig, der Naturwiſſenſchaft zu. Es war für eine Frau ein kühner Entſchluß, als ſie ſich 1699 im Auftrag der niederländiſchen Regierung nach Surinam begab, zwei Jahr dort blieb, um in großer Zahl Inſekten, Pflanzen und Früchte zu zeichnen. Ihre naturwiſſenſchaft⸗ lichen Beobachtungen legte ſie in mehreren Werken nieder, die insgeſamt 60 ſelbſigeſto⸗ chene Kupfer ſchmückten. Am 13. Januar 1717 ging dieſe künſtleriſch ſehr begabte Frau von dieſer Welt. Die Merian waren eine Künſtlerfamilie, deren Werke noch heute von den berühmten Trägern dieſes Namens zeugen, von der man ſchon ſeit Jahrhunderten ſpricht und noch in ferner Zukunft ſprechen wird. G. Schtl. Hauptſchriftleiter: Dr. A. Win b Verlag: Dr. Fritz Bode& Eo, Pruck: heimer Großdruckerei, 3. Z. Heidelberg ——— ——— 1 Todes-Anzeige FAMILIEN-NZEICEN Amtl. Bekanntmachungen Karlheinz. zeigen wir die Geburt eines kräftigen Jungen an. Wilhelm Loesch, Oberzahlmeister (Z. Z. im Felde) und Frau Else geb. Bonn.— Mannheim, 2. Z. Wertheim a.., Brückengasse 4 den 27. September 1943. Die Verlobuno ihrer Tochter Shrista mit Herrn Fritz Holzinger stud. ing., Wachtmeister u. K0A in einem Flak-BRegt., geben be⸗ kannt: Karl Kieser, Oberstltn. Z. V. und Frau Irene geb. Küpper. Mannheim, N 5, 12. Meine Verlobung mit Fräulein Stud. med. t. A. Christa Kieser, Tochter des Herrn Oberstltn. z. V. Karl Kieser und seiner Frua Ge- mahlin Irene geb. Küpper beehre ich mich anzuzeigen. Fritz Holzinger, stud. ing., Wacht⸗ meister u. KOA. in einem Flak⸗ Reg., Heimatanschrift: Mannh., Hildastr..8- September 1943. — ein bald. Wiedersehen erhielten wir tieker⸗ schüttert die unfagbare Nachricht. daß unser lieber, braver, hoffnungsvoller ein- ziger Sohn, unser Glück u. Sonnenschein. unser edler junger Freund Künther Fäßer, stud. med. Gefreiter u. Offiz.-Anw. in einem Panzerjäger-Regt. bei den schweren Kämpfen im Osten im Alter von 20 J. 10 Mon. sein junges Leben für seine geliebte Heimat lassen mußte. Mh.-Feudenheim, Talstr. 70. In unfaßbarem Leid: Hermann Fäßer und Frau Taroline geb. Wagner; V. Bitzel u. Frau; A. Dykhoff und alle Anverwandten. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Im festen Glauben auf Durch den feindlichen . Terrorangriff in d. Nacht vom 23./24. Sept. 1943 verloren wir unsere lieben Eltern, Schwiegereltern, Groß- eltern, Bruder, Schwester, Schwager und Schwägerin August Altenstetter Gipsermeister, geb. 1. 10. 73, Karoline Altenstetter geb. Kritter, geb. 30. 7. 72, und unseren lieben Bruder, Schwager, Onkel und Neffen Werner Altenstetter Uffz. in einer Nachr.-Aht., geb. 5. 6. 99 Mannheim. 27. Sept. 1943. Die trauernden Kinder: Willy Altenstetter, 2. Z. Wehrm. u. Frau Hede geb. Loch; Kurt Altenstetter u. drau Gretl geb. Heim; Wal⸗ zer Altenstetter(Zz. Z. Pol.- Nes.) u. Frau Hermine geb. Wanger; Berthold Alten⸗ ztetter(2. Z. Wehrm); die Inkelkinder: Helga, Man- red und Dieter und alle Verwandten. Beerdigung am 28. 9. 1943, 16.00 Uhr. — * Hart und grausam traf uns das Schicksal, in- dem es uns meinen lb. Mann und guten Papa, Sohn, Schwiegersohn und Schwager Herbert Klink kurz vor Vollendung seines 30. Lebensiahres durch den Terror-Angriff vom 23./24. 9. 1943 so jäh entrißz. Mannheim, 27. Sept. 1943. paula Klink geb. Mangold und Töchterchen Christa; Frau Emma Klink(Mutter) Die Einäscherung fand am Montag, 27.., 11 Uhr— Tieferschüttert geben * wir allen Freunden u. 8 Bekannten die traurige Nachricht, daß uns meine Ib. Eltern. uns. Ib. Schwieoer⸗ eltern, Bruder, Schwägerin Herr Kaspar Schüreck Kaufmnan, 65 Jahre, und Frau Theresia Schüreck geb. Wistuba, 63 Jahre durch den Terrorangriff am ./6. Sept entrissen wurden. Mannheim, Koblenz, Korn⸗ pfortstraße 7, im Sept. 1943. Gerhard Schüreck, 2. Z. Uffz.; Adele Schüreck geb. Niemann u. alle Angehörig. Die Beerdigung hat bereits stattgefunden Im Sinne des Verstor- benen geben wir hier⸗ mit die Nachricht, daß meine lb. Schwester, Nichte, Cousine und Tante Fräulein Anna Eggert in der Ncaht vom 23./24. 9. durch den Terrorangriff zu ihrem Herrgott in die Ewig- keit abberufen wurde. Im Namen aller Verwandt.: Fr. Rosa Weber(Schwester) und die Jungmädelsgruppe von K 4, 10. Die Beerdigung findet am Dienstag.30 Uhr statt. In dankbarer Freude Sonderzuteilung an Tabakwaren. Die Inhaber v. Raucherkontroll- karten, die das Siegel der Stadt Mannheim tragen, erhalten eine Sonderzuteilung an Tabakwaren. Die Zuteilung beträgt auf den Abschnitt III der Raucher- kontrollkarte M 10 Zigaretten oder 3 Zigarren, auf den Ab- schnitt III der Raucherkontroll- karte F 5 Zigarette. Der Ver⸗ kauf erfolgt vom Mittwoch, dem 29. 9. 43 an in den Mannheimer Tabakwarenfachgeschäften. Städt. Wirtschaftsamt Mannheim Bekanntmachung. Unsere Zweig- stelle Neckarstadt-Ost befindet sich nunmehr im Hause Wald- hofstraße 2. Städ. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. Fahrtmöolichkeiten der Verkehrsbetriebe Die Straßenbahn Mannheim— Ludwigshafen, die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft und die Rhein-Haardt-Bahn bieten fol- gende Fahrtmöglichkeiten: Mannheim: Nach Neckarau- Rheinau ab Schlaghthof mit Omnibus bis Friedrichstraße und dann mit Straßenbahn bis Rheinau. Nach Flughafen ab Pfalzbau Lud- wigshafen über Hauptbahnhof- Tattersall-Schlachthof. Nach Käfertal ab Brauerei mit Omnibus. voraussichtlich ab Mittwoch mit Straßenbahn. Nach Pfalzbau- Ludwigshafen ab Flughafen über Hauptbahnhof mit Straßenbahn. Ludwigshafen: Nach Oppau- Friesenheim mit Omnibus ab Pfalzbau über Marienkirche. Nach Oggersheim mit Omnibus ab Pfalzbau bis Marienkirche, dann Fußweg bis Friedhof, als- dann mit Stragenbahn. Nach Mundenheim-Rheingönheim ab Pfalzbau mit Straßenbahn. Nach Mannheim ab Pfalzbau mit Straßenbahn. Oberrheinische Eisenbahn-Ges. Nach Weinheim ab OEG-Bahnhof an der Hauptfeuerwache mit Omnibus bis Käfertal, dann elektrischer Bahnbetrieb. Nach Heidelberg bis Flughafen mit Straßenbahn ab FHaupt- bahnhof, dann umsteigen in OEG. Nach Wallstadt-Heddesheim und Bergstraßenstrecke Weinheim- Heidelberg fahrplanmäßiger Betrieb. Nach Neckarhausen fahrplanmäß. Betrieb ab Flughafen. Rhein-Haardt-Bahn-Ges. Fahrplanmäßig zwisch. Bad Dürk⸗ heim u. Friedhof Ludwigshafen. Straßenbahn Mannheim-Ludwigs- hafen, Oberrheinische Eisenbahn⸗ und in eine Schüssel gegeben. Wenn die Masse lauwarm ge⸗ worden ist, gibt man einen EB- löfkel Eiaustauschmittel od. 1 Ei, % Beutel„Döhler Neunerlei-Pfef- kerkuchengewürzt, 1 Fläschchen „Döhler Rumaroma“, ½ Fläsch- chen„Döhler Bittermandelaroma“ u. 125 g trockenen, durch ein Sieb gestrichenen Quark hinein. 450g Weizenmehl werden mit 4 geh. Teelöffeln„Döhler Backfein“ (nicht mehrl) gemischt und ge- siebt, dann abwechselnd mit ca. entrahmter Frischmilch un- tergerührt. Man verwendet von der angegebenen Milchmenge nur 80 viel, daß der Teig nicht mehr. vom Löffel fliegßt und sich nur noch schwer rühren läßt. Man gibt den Teig in eine gefettete Kastenform und bäckt ihn ca. 75 Minuten bei schwacher Hitze. Weitere Döhler-Sparrezepte fol- gen. Ausschneiden— aufheben! Licht ausschalten... zur Er- füllung dieser Parole hat uns „Kohlenklau“ erzogen. Sollte es nicht genau so selbstverständlich, sein, Tuben, Dosen u. Töpfe der Peri- und Khasana-Körperpflege- mittel sofort zu verschließen. um den wertvollen Inhalt frisch zu erhalten? Dr. Korthaus, Frank- furt am Main. 1023 „Huch- 1“ Und„peng“ schon lag die Flasche in Scherben auf der Straze.„Nur gut, daß sie leer war“, tröstete sich die junge Frau und ging weiter. Die Scherben aber blieben liegen und zer- schnitten die Reifen ven Fahr- rädern und Autos. So werden täglich unersetzliche Robstoffe vernichtet und wertvolle Arbeits- stunden vergeudet. Darum Kampf der Gedankenlosigkeit!— Wer Scherben macht, bringe sie auf die Seite. Entstehen gar Schnitt⸗ wunden, nicht lange mit un⸗ zulänglichen Mitteln, etwa dem Taschentuch, verbinden, sondern gleich ein Stück Traumaplast- Wundpflaster aufgeklebt, auch auf die kleinste Verletzung. Die Wuncde ist damit vor Verunreini⸗ gungen geschützt und heilt auch schneller ab. Sie werden außer- dem beobachten, daß das fest anliegende Traumaplast Wund- pflaster bei der Arbeit nicht stört. Nähmaschinen aller Systeme und Fabrikate repariert: Steil, Me⸗ chaniker, K 4, 16. 48⁵ Medizinalverein v 1890. R1, 2·3, Ruf 21171 Krankenversicherg. für Familien u. Einzelpersonen. Arzt u. Arznei ganz frei Hohe Zuschüsse für Zahnbehandlung, Krankenhaus. Bäder u. sonstige Heilmittel, Wochenhilfe Sterhe⸗ geld nach Tarif. Niederste Bei- träge. Filialen in den Vororten und in Schriesheim Essenzen, Säuren, äthex. Oele Ges.—9* kauft in jeder Menge: W. Ra⸗ . m. b. H. banser, Essenzen- u Nährmit- telkabrik, Planegg, b. München. KAUF-GESUCHE: Eryirostin ist seit 1923 ein be⸗ Brieimarken-Sammlung, nur wert⸗ volles Obiekt, dringend gesucht. Walter Behrens, Briefmarken- handlg., Braunschweig, Postfach. Geschäfts-Empiehlungen Bei der Kopfwäsche das Haar nicht regellos durcheinander. reiben, sondern bei der- Massage in einer Richtung nach vorn schie- ben! Sonst verfilzt es leicht. Zur Kopfwäsche das nicht-alkalische „Schwarzkopf-Schaumpon“. Die Sonne ein Wäschezerstörer? Ein Kuriosum: die Sonne zer- stört Wäschel Es ist Tatsache, daß ultraviolette Strahlen Gar- dinen und Vorhänge entfärben, zermürben und schließlich zer- stören. Ver allem gilt das für dünne Vorhänge aus Voile, Mull u. Tüll. Heute müssen wir solche Schäden vermeiden, weil wir kaum Ersatz bekommen.- Wei⸗ tere wertvolle Winke zur längeren Erhaltung der Wäsche finden Sie in der Henkel-Lehrschrift „Wäscheschäden und ihre Ver⸗ hütung“, die Ihnen auf Wunsch durch die Persil-Werke in Düssel- dorf kostenlos zugesandt wird. Die Erneuerungskur für die Ra- sierklinge, mit der gründlichen Reinigung und Trocknung nach dem Gebrauch beginnend, wird vollendet durch sorgfältiges Ab- ziehen der Klinge auf dem weichen Handballen unter dem kleinen Finger. Die durch den Ge- brauch umgebogenen winzigen Zähnchen der Schneiden richten sich dadurch, wieder auf. Die Klinge ist wieder gebrauchstüch- tig.(Aus der Gold-Stern-Rasier- kunde der Rasierklingen- Fabrik Gold-Stern-Werk, Solingen-Wald) Nur beim Fachhandel erhältlich. Eine alte Binsenweisheit ist es, nach Gebrauch Zahncreme-Tuben und Hautcreme-Dosen sofort wie⸗ der zu verschließen, um ein Ein- trocknen des heute seltenen In- halts zu vermeiden— und doch sündigen immer noch so viele gegen diese selbstverständliche Erkenntnis. Peri- und Khasana⸗ Körperpflegemittel können heute nur beschränkt hergestellt wer⸗ den. Deshalb befolgen Sie den Ratschlag des„guten Verschlie- gens“ aller Körperpflegemittel von Dr. Korthaus. Frankfurt a. M. Am 25. Sept. entschlief nach schwerer Krankheit mein lb., Zut. Mann, unser treusorgend. Vater, Schwiegervater, Groß- votor, Bruder und Schwager, Herr Jakob Farenkopi Hauptlehrer. n tiefer Traver: Florine Farenkopf geb. Lucke Bechtsanw Dr. Erwin Woll u. Fam. Kurt Farenkopf u. Frau nebst Anverwandt. Trauerhaus z. Z. Landau, Qasellastraße 2. 75 Die Feuerbestattung findet am 29.., mittags 12 Uhr, in Mannheim statt rET*r TAUSCH-ANZEICGEN Herren-Halbschuhe Gr 41 gegen Damenschuhe Gr. 37 zu tausch. ges. Angebote unter St 4476. Das RMigetti-Korn verträgt keine allzu lange Hitze- Einwirkung beim Kochprozeß. Man muß es also vorsichtig behandeln. Des- halb schreibt die Gebrauchs⸗ anweisung vor: Migetti stets in die kochende Flüssigkeit schütten, kurz aufkochen und dann bei kleiner Hitze quellen lassen. S0 bleibt das körnige Gefüge von Migetti erhalten und man ver- meidet eine Ausschwemmung von Nährstoffen. Migetti ist übrigens gebrauchssparsam: Bei Subpen genügen 15 g, bei Aufläufen und Beilagen 75 g Migetti pro Magen Und man wird satt!— Migetti ist ein Milei-Erzeugnis! Kinderbetten, roh und lasiert, in gediegener Ausführung. Möbel⸗ haus am Mark“ Friehg& Sturm. Mannbeim. F 2, 4b. 20 665 „Was bäckt Erika?“— Döhler⸗ Sparrezept Nr. 10: Honigkuchen .. 375 6 Kunsthonig oder Sirup werden mit 25 g Zucker und 25 g Butter oder Margarine zerlassen währtes Mittel geg Frostbeulen, Erhältl, in allen Apotheken und Drogerien. Kurpackung.50 Mk. Hersteller: G. Holle& Sohn. Hannover-Wülfel. 1043 Mottenzeit— Hausfrauenleidl— Schützen Sie sich gegen Motten deh. Holles Mottenschutz. Beutel 13 Plg., seit 50 Jahren bewährt. Hersteller: G. Holle& Sohn Hannover-Wülſel. 1943 Havefres-al Die Selhstanfertigung neuer oder Aenderung alter Gar. derobe sofort spielend leicht mit der hervorragenden„Die, Zu⸗- schneidehilfe“(für alle Modehefte mit Schnittbogen für jede Gröhe) RM.00,„Der leichte Schnitt“ (44 Modellbildbogen und ca. 500 Einzelschnitt-Vorlagen für groß und klein) RM.00,„100 Hüte in der Tüte“, ges. gesch.(für jed. die richtige Kopfhedeckung) RM.50, Große Kombinations- ausgabe kompl. RM 13.50, Nach- nahme BM 0 75 mehr. Einmalige Anschaffung fürs ganze Leben. 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Lebenslauf, Zeugnisabschriften (Beglaubigung nicht erforderlich) unter P 1200 an Ala, 3980 20 5 Werkluftschutzleiter wird von führend.Großunternehmen Mittel- eutschlands gesucht. Eingear- beitete Kraft erforderlich. Eil- angebote erb. unt. H A 1988 an Ala, Hannover, Georgstraße 34. Für dieviehwirtschaft ein. Dienst- stelle der Reichsleitung der NS- DAP in der Westmark wird für die Aufzucht und Wartung von Schweinen, Ziegen und Hühnern ein tüchtiger und fachkundiger Schweinemäster zum alsbaldigen Eintritt gesucht. Bewerber mögen Lichtbild, handgeschr, Lebens- lauf u. Zeugnisabschr.(Beglaubi- gung nichf erforderlich) unter F 1204 an Ala, Mhm einreichen. Für eine Dienststelle der Reichs- leitung der NSDAP in der West⸗ mark werden gesunde, kräftige u besond. arbeitswillige Haus- arbeiter zum alsbaldigen Eintritt gesucht, Verpflegung und Unter⸗ kunft vorhand. Bewerber mögen Lichtbild, handgeschr. Lebens- lauf, Zeugnisabschriften(Be. glaubigung nicht erforderlich) unter T 1203 an Ala, Mannheim einreichen. 20 532 Für eine Dienststelle der Reichs- leitung der NSDAP in der West⸗ märk wird eine gewandte und Umsichtige Telephonistin für die Telephon- u. Rundfunkzentrale gesucht. Bewerbungen mit Licht- Pild, handgeschrieb. Lebenslauf, Zeugnisabschrift.(Beglaubigung nicht erforderlich) unter L 1196 an Ala, Mannheim. 20 539 Die Organisation Todt sucht für ihr, umfangreichen Nachrichten. dienst auch für die besetzten Gebiete- weibliche Arbeitskräfte mit guter Allgemeinbildung. Alter zwischen 20 und 35 Jahren. Be. werbungen mit Lichtbild und handgeschrieb. Lebenslauf sowie Zeugnisabschriften erbeten an Organisation Todt, Zentrale-Per- sonalamt, Berlin-Charlottenburg. Zeiiungsträgerin mit Rad f. Stadt- bezirk sofort ges. Neue Mann- heimer Zeituns, Vertriebsabteilg. Pür eine Dienststelle der Reichs- leitung der NsDAP in der West⸗ märk werden gewandte, flinke u. an große Sauberkeit gewöhnte Serviermädchen zum alsbaldigen Eintritt gesucht.- Bewerbungen mit Lichtbild, handgeschrieb. Lebenslauf u. Zeusnisabschrift. (Reglaubigung nicht erforderlich) unter 0 1199 an Ala, Mannheim. Für eine Dienststelle der Reichs⸗ leitung der NSDAP in der West mark werden dringend für die Haupt- und Personalküche Herd- mädchen, Küchenhilfen, Geschirr- spülfrauen gesucht. Unterkunft u. Verpflegung vorhanden. Be- werbungen mit Lichtbild, kurz. nandgeschrieb. Lebenslauf und Zeugnisabschrift.(Beglaubigung nicht erforderlich) unter N 1198 an Ala, Mannheim. 20 527 Für eine Dienststelle der Reichs- leitung der NSDAP. in der West- mark wird eine Bilanzbuchhal- terin zum sofortigen Antritt ge- sucht. Verlangt wird sicheres Ar- beiten auf dem Gebiet der Ab- schlußtechnik, vorhanden. Bewerbungen mit Lichtbild, handgeschr. Lebens- lauf und Zeugnisabschriften(Be- glaubigung nicht notwendig) un- ter F. 1191 an Ala, Mannheim. Für eine Dienststelle der Reichs- leitung der NSDAP. in der West⸗ mark wird zur Unterstützung der Bilanzbuchhalterin eine weib⸗ liche Kraft mit guter Allgemein- bildung, Kenntnisse in Stenogra- phie und Schreibmaschine zum alsbaldigen Eintritt gesucht. Un⸗ terkunft u. Verpflegung vorhan- den. Bewerbungen mit Lichtbild, handgeschr. Lebenslauf, Zeug- nisabschrift.(Beglaubigg. nicht erforderlich) unter G. 1192 an Ala. Mannheim. Für eine Dienststelle der Reichs- leitung der NSDAP in der West⸗ mark werden dringend gesucht: 1 gewissenhafter, ums'chtiger u. vertrauenswürdiger Lagerarpeiter für Lebensmittelmagazine und 1 weibliche Hilfskraft, nicht unt. 20 Jahren, mit Kenntnissen in Stenographie u. Schreihmaschine und leichten Büroarbeiten. Be- werbungen mit Lichtpild, hand- geschrieb. Lebenslauf, Zeugnis. abschriften(Beglaubigung nicht erkorderlich) unter M 1197 an Ala, Mannheim. 20 5⁴0 Phoiolaborantin für Kleinbild und Kopiertechnik Dürkopp) sofort u. drihgend gesucht. Photoabteilung der Efalzgrafendrogerie Ludwigs- hafen. Schützenstr. 44. 17807 Junge Stenotys'stin, arbeitsfreud., von Stahlgroßhandſung per sofort gesucht Angeb unt. Nr 16 615 Wir suchen zur Wiedereröffnung unseres Konzertkaffees(Anfang Oktober) noch tüchtige Servier- kräfte. Vorzustellen mögl. vor⸗ mittags. 2 tüchtige Bedienungen sowie ein Küchenmädchen für sofort ges. Spengler, 2. Durlacher Hof, Mh., Käfertaler Str. 168, Tel. 503 62. Kontenrahmen usw. Unterkunft u. Verpflegung Kaffee Kossenhaschen.“ Lebensmittelbranche. Grohunter⸗ nehmen in Mitteldeutschl. sucht erstklassige männliche od. weib⸗ liche Fachkräfte: 1. Leiter für Bäckerei, Fleischerei und Lager- betriebe; 2. Verkaufsstellenleiter und Verkaufsstellenkontrolleure; 3. Verkäufer, 4. Kalkulator für Einkauf; 5. Büroki äfte, möglichst mit Abrechnungsv esen vertraut. Eilangebote unter H A 1987 an Ala. Hannover, Georgstraße 34. Für eine Dienststelle der Reichs⸗ leitung der NSDAP in der West⸗ mark werden für die Schneider- werkstätte u. Nähstube 1 tücht. Schneider und arbeitsfraudige Näherinnen, für die Maschinen- schusterwerkstätte zwei flotte, sauber arbeitende Schuhmacher sowie für die Kammern 2 ver⸗ lägliche, gewissenhafte Kammer- arbeiterinnen dringend gesucht. Bewerbg. mit Lichtbild, hand- geschrieb. Lebenslauf, Zeugnis- abschriften(Beglaubigung nicht erforderlich) unter R 1201 an Ala, Mannbeim. 20 530 Die Organisation Todt sucht Nach⸗ richtenhelferinnen für die be- setzten Gebiete. Alter zwischen 20 u. 35, gute Allgemeinbildung, „Bewerbung mit Lichtbild und handgeschrieben. Lebenslauf so- wie Zeugnisabschriften erbet, an Organisation Todt, Zentrale Per- Sonalamt. Berlin-Charlottenburg. Betriebsschwester von mittel- deutschem Großunternehmen ge- sucht, die mögl. auch als soziale Betriebsarbeiterin fungier. kann. Eilangebote erb. unter H A 1986 an Ala, Hannover, Georgstr. 34. Unser Hauptgeschätt im Casino, R ist geöffnetl Textilwaren Lebensmittel Haushaltwaren fclldädautuunuautiuunuttuunudtüuu K AUFFSTATT E G. M. B. H. SM MARKTPLAT2Z2 Sſinumuuunnuauuuun LIckKoff Stoff-Etage verkauft ab Samstag, den 25. 9. au 1, 7 bel STOCKLERN kääuuuputtütauuugnug Für eine Dienststelle der Reichs- leitung der NSDAP in der West- mark wird vertretungsweise für den Einkäufer eine sehr tüchtige weibliche Kraft mit guter All- gemeinbildung, Kenntnissen in Stenographie u. Schreibmaschine Sokort gesucht. Unterkunft und Verpflegung vorhanden. Bewerbg. mit Lichtbild, handgeschrisben. Lebenslauf, Zeugnisabschriften (Beglaubigung nicht erforderlich) unter J 1194 an Ala, Mannheim. Für eine Gemüse- und Obst⸗ gärtnereianlage mit 10 000 am Fläche sow. groß. Gartenanlagen werden für eine Dienststelle der Reichsleitung der NSDAP in der Westmark dring. gesucht: 1 fach- kundiger Gärtner u. 3 Gärtnerei⸗ gehilfen. Bewerbg. mit Lichtbild, handgeschr. Lebenslauf, Zeugnis. abschriften(Beglaubigung nicht erderlich) unter S 1202 an Ala, Mannheim. 20 531 Säuglinosschwester oder Kinder- fräulein, jüng, od. ältere, welche auch etwas Hausarbeit üb-rn., in kleineren Haushalt gesucht. Frau Gisela Fuchs, Heilbronn a. Neckar, Robert-Mayer-Straße 15. Lelt. Frau oder Prl. zur Führung eines frauenlos. Haushalts ganz- tägig nach Schwetzingen gesucht. Angsbote unter Nr. 20 620. Büro sucht Putzirau für zwei Räume in I. 8.— Angebote unter St 4472. Zuche Alleinmädchen, auch ält., Kochkenntnisse Voraussetz., für meinen Haushalt(4 Kinder) in Heidelberg, Leopoldstraße 53. Polizeiamtmann Wolber. VRMISCHTES Altons Roy, Künsthandel u. Ver⸗ steigerungen. Brisianschrift bis auf weiteres: Richard- Wagner⸗ Strahe 79, Mannheim. 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