niſchen Oelfelder Sie iſt nicht mehr in der Lage, die ins un⸗ Erſcheinn wöchentl. /mal. züzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Ze Freiburger Str. 1 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 Trägerlohn, in unſeren Geſchäſtsitelen., 9 Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Abheſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend. Monat erfolgen durch die Poſt 1,70 M. 93 eue eimet Seit SEinzelpreis 10 PR. Donnerstag, den 7. Oktober 1943 Mannheimer Neues Tageblatt Moskaus Konerenz⸗Wünſche Stalins Auslieferungsbegehren für Oit⸗ und Südoſteuropa dib. Liſſabon, 6. Oktober. Gewiſſermaßen als Vorgeſchmack und Vor⸗ ſchau auf die Moskauer Konferenz veröffent⸗ licht der Londoner„Obſerver“ die angebliche Wunſchliſte der Sowjets. Das Blatt ſchreibt u..: Die Teilnahme der Sowjetunion an dem Mittelmeerausſchuß zeige, „daß Sowjetrußland ſeine Rolle bei den Angelegenheiten in Südeuropa und im Mittelmeer zu ſpielen wünſcht“. Die Engländer ſeien den Exilregierungen zu⸗ tiefſt verpflichtet, ihre Souveränität wieder⸗ herzuſtellen, aber Sowjetrußland wünſche vollen politiſchen Einfluß auf dem Balkan auszuüben und irgendwelche anderen Einflüſſe auszuſchalten. Es wünſche die Kontrolle über Bulgarien, weil es ein ſlawiſches Land iſt, es möchte Beſſara⸗ bien wieder annektieren und die rumä⸗ durch Ausdehnung ſeines politiſchen und diplomatiſchen Einfluſ⸗ ſes kontrollieren. ˖ Sowjetrußland habe nicht die Forderungen nach einem Driitteloder der Hälfte von Polen aufgegeben, Moskau betrachte ſchließlich die balti⸗ ſchen Staaten als ſein eigen. Dieſe vom„Obſerver“ in großen Amriſ⸗ ſen ſkizzierten ſowjetiſchen Anſprüche auf Europa, die England kaum abzulehnen wa⸗ gen wird, werden durch eine Meldung von „Stockholms Tidningen“ aus Waſhington noch näher ſpezifiziert. Dieſe Meldung, die aus zuverläſſiger diplomatiſcher Quelle ſtam⸗ men ſoll, gibt die wahrſcheinlichen Mindeſt⸗ forderungen der Sowjets auf der geplanten Konferenz wieder. Danach verlangt Moskau: 1. Die Eingliederung der baltiſchen Staa⸗ ten als Teil der Sowjetunion, 2. Oſtpolen bis zur ſogenannten Curzon⸗ Linie, 3. Beſſarabien, 4. das finniſche Gebiet, das die Sowjets urſprünglich von Finnland vor dem Winter⸗ krieg 1939 verlangten, 5. verſtärkten Einfluß auf freundſchaftlich geſinnte Regierungen in Rumänien, Bulga⸗ rien, Jugoſlawien und Iran Die hier in auffallender Aebereinſtimmung zwiſchen London und Waſhington wiederge⸗ gebenen bolſchewiſtiſchen Forderungen können uns nicht mehr überraſchen. Sie ſind nur eine Beſtätigung deſſen, was die deutſche Preſſe ſeit langem ſchon als Moskaus Wunſchträume verzeichnet hat. Wir ſind uns klar darüber, daß Moskau jede Konferenz mit ſeinen anglo⸗ amerikaniſchen Verbündeten dazu benützen wird, um ſich ſeine Machtanſprüche in Europa garantieren zu laſſen, und es ſteht für uns ebenſo feſt, daß die Kriegsverbrecher an der Themſe und im Weißen Haus ohne Bedenken Europa dem Bolſchewismus auszuliefern be⸗ reit ſind, wenn ſie ſich damit die ſowjetiſche Waffenhilfe weiter erkaufen können. Bis jetzt 10 Millionen Inder verhungert Die Hunger⸗ und Inflationskataſtrophe nimmt unvorſtellbare Ausmaße an (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — Liſſabon, 5. Oktober. Bis Mitte September ſind nach Schät⸗ zungen unterrichteter Kreiſe etwa 10 Mil⸗ lionen Inder der Hungersnot und den in ihrem Gefolge ausgebrochenen Epidemien zum Opfer gefallen. Die Hungersnot hat jetzt die Grenzen Ben⸗ galens überſchritten und weitere Teile In⸗ diens erfaßt, vor allem Madras, Malaba, Cochin und Travancore. Abgeſehen von den Gebieten, in denen der Hunger zur Maſſen⸗ kataſtrophe wurde, hungert die Bevölkerung auch in anderen Provinzen Britiſch⸗Indiens. geheure geſtiegenen Preiſe für Lebensmittel zu zahlen. Auch die beſſergeſtellten indiſchen Kreiſe werden von der allgemeinen Not er⸗ faßt. Selbſt europäiſche Angeſtellte und Miſ⸗ ſionare wenden ſich hilfeflehend auch Eng⸗ land, um eine ſofortige Erhöhung ihrer Be⸗ züge zu erhalten, da ſonſt auch ſie glatt ver⸗ hungern müßten. Eine Miſſionsgeſellſchaft meldet nach einem Bericht des„Mancheſter Guardian“ ihrer Londoner Zentrale, daß ſich in vielen Bezirken des Landes die Lebens⸗ haltungskoſten um 600 v. H. verteuert haben. Preis für Reis iſt in der gleichen P * In Tranvancore koſtet ein Zweipfundbrot 3 Schilling, ein Pfund Käſe 9 Schilling, eine Büchſe Marmelade 16 bis 18 Schilling. Der rovinz ebenſo auf das ſechsfache des früheren Stan⸗ des geſtiegen.„Indien befindet ſich im Fie⸗ ber einer Inflation“, heißt es in einem neu⸗ tralen Bericht. Der Londoner„Cconomiſt“ wendet ſich ſcharf gegen das vollkommene Verſagen der Re⸗ gierung des Vizekönigs auf währungspoliti⸗ ſchem Gebiet. Danach ſeien ſelbſt die letzten Dämme gebrochen, die der Inflationsflut hät⸗ ten Widerſtand leiſten ſollen. Die jetzt etrof⸗ fenen Notmaßnahmen der Regierung können nur einen verſchwindend kleinen Teil des all⸗ emeinen Elends lindern. So berichtet bei⸗ pielsweiſe Reuter, in Bengalen ſeien bisher 2400 Hauptſtützpunkte errichtet worden, die mehr als 750 000 Menſchen ernährten. Was iſt das angeſichts einer Geſamtbevölkerung Bengalens von mehr als 68 Millionen Men⸗ ſchen?! Die Miſſionsgeſellſchaften nehmen ſich, ſo gut ſie können, der Not an und ſuchen vor allem für die verhungernden Kinder zu ſorgen. Aber ihre Bemühungen ſind völlig vergeblich, da ihnen die notwendigen Mittel angeſichts des igantiſchen Ausmaßes der Kataſtrophe feh⸗ en. So berichtet z. B. ein indiſcher Arzt im „Mancheſter Guardian“:„Bei uns werden fortgeſetzt Kinder eingeliefert, die an akuten Verhungerungserſcheinungen leiden. von zwei Jahren wiegen häufig nur 12 Pfund. Aber was ſollen wir tun? Wir können ſie wie⸗ der ſo gut wie möglich auf die Beine ſtellen und ſie dann an ihre Familien zurückgeben damit ſie erneut verhungern können.“ Eine wirklich durchgreifende Hilfe iſt in⸗ folge der verfehlten Agrarpolitik der engliſch⸗ Kinder Mill indiſchen Regierung innerhalb der notwendi⸗ gerweiſe beſchränkten Zeit nicht mehr möglich, Dazu bedürfte es vor allem der Wiedererobe⸗ rung von Burma, des Hauptlieferanten für Reis, vor allem an Bengalen; dazu bedürfe es auch einer zuſätzlichen Einfuhr von etwa fünf illionen Tonnen Getreide und Reis im Jahre. Beides ſteht aus bekannten Gründen augenblicklich nicht zur Diskuſſion. Die Haupt⸗ reisernte Indiens ſelbſt beginnt erſt Ende No⸗ vember oder Anfang Dezember. Bis dahin aber werden zahlloſe Millionen von Indern verhungert ſein, da einfach die notwendigen Nahrungsmittel für ſie nicht zu beſchaffen ſind. Das Dilemma des Herrn Hull * Mannheim, 7. Oktober. Miſter Hull, Rooſevelts Außenminiſter, iſt ein alter Herr von 72 Jahren. In politiſchen Dingen nicht ohne Ehrgeiz und ohne Tatkraft — das hat er jüngſt bei der ſenſationellen Aus⸗ bootung Sumner Welles bewieſen— liebt er in privaten Dingen Ruhe und Beſchaulichkeit. Eine etwas mürriſche Ruhe, wie man in Krei⸗ ſen, die ihn kennen, ſagt, und eine Beſchaulich⸗ keit, die manchmal auf Bösartigkeit zu ſinnen ſcheint. And dieſer mürriſche alte Herr, der ſich wohl noch ab und zu auf dem Golfplatz ſehen läßt, aber ſonſt den Menſchen, die er in ſeinem langen Diplomatenleben wohl gut kennen ge⸗ lernt hat, und den Anſtrengungen, denen er ſich körperlich nicht mehr gewachſen fühlt, ſorgſam aus dem Wege geht, ſollte nun die weite Reiſe nach Moskau antreten. Denn dort ſollte nach den urſprünglichen Bereinbarungen die von London und Waſhington mit gleich viel Zähig⸗ keit angeſtrebte wie mit Sorge erwartete Dreimächtekonferenz ſtattfinden, in der die militäriſche Kriegsführung und die po⸗ litiſchen Kriegsziele der Weſtmächte mit denen Moskaus„koordiniert“ werden ſollten. Es war der dritte der Verſuche, Moskau an einen gemeinſamen Verhandlungstiſch zu bringen. Die beiden anderen waren geſcheitert. Weder in Caſablanca noch in Quebec hatte ſich Stalin oder auch nur ein Bevollmächtigter des roten Zaren ſehen laſſen— trotzdem man beide Male es an herzbewegenden Bitten an den Kreml nicht hatte fehlen laſſen und Rooſe⸗ velt und Churchill ſich von vornherein bereit⸗ erklärt hatten, jedem Wunſch des Diktators nach einem anderen Ausſpracheort zu entſpre⸗ chen. Stalin war beide Male unhöflich und — vorſichtig genug geweſen, nein zu ſagen! Es war erſichtlich, daß er einer ſolchen Konferenz zu dreien aus dem Wege ging. Wenn ſich Churchill perſönlich nach Moskau bemühte— er tat es bereits öfter, als das Gedächtnis es regiſtrieren konnte und jedenfalls öfter, als es dem politiſchen Preſtige des britiſchen Empire in den Augen Moskaus zuträglich war!— ſo hatte Stalin nichts dagegen einzuwenden. Mit dieſem Bundesbruder im Nihilismus konate man ſich bei Sekt und Kaviar ganz gut verſte⸗ hen. Aber den Amerikanern ging er bisher aus Sowjelſcurchbruchsversuche ohne Erſolgl Heftige Kömpfe an der Pripjetmündung · Erfolgreicher Einsstz unserer Luftwaffe im Mittelmeer dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 6. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Nordteil der herrſchte nur örtliche Kampftätigkeit. Eine weſtlich der Kubanmündung gelandete feind⸗ liche Gruppe würde in erbitterten Nahkämpfen vernichtet. Am mittlern Dujepr ſcheiterten feindliche Angriffe. Durch eigene Gegenangriffe wurden die ſowjetiſchen Brückenköpfe weiter verengt. Beiderſeits der Pripjetmün dung dauern die harten Kämpfe an. Südlich Go⸗ mel und weſtlich Smolenſk blieben wieder⸗ holte Durchbruchsverſuche des Feindes ohne Erfolg. An verſchiedenen Stellen der ſüditalie ⸗ niſchen Front ſtieß der Feind in Kompa⸗ nie⸗ und Bataillonsſtärke gegen unſere Nach⸗ huten vor und wurde überall mit Verluſten abgewieſen. Die Kämpfe mit der bei Ter⸗ mo li gelandeten feindlichen Kampfgruppe ſind noch im Gange. 98 Schnelle deutſche Kampfflugzeuge bekämpften wirkungsvoll Panzer⸗ und Fahr⸗ zeuganſammlungen und verſenkten drei große Landungsboote mit über 5000 BR. Bei den Säuberungskämpfen in Iſtrien Freie Hand für Moskau in England! „Grenzenloſe Begeiſterung“ in Englands Fabriken über die Abordnung der Sowjet⸗Gewerkſchaften Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 6. Oktober. Seit einiger Zeit weilt in England eine Abordnung der Sowjetgewerk⸗ ſchaften, die eine Studienreiſe durch das engliſche Induſtriegebiet durchgeführt hat. Sie hat die Fabriken und Betriebe beſichtigt und bei dieſer Gelegenheit auch Verſammlun⸗ gen abgehalten. Die kommuniſtiſche Preſſe Englands berichtet ſtolz über die Begei⸗ ſterung, die bei dieſen Verſammlungen ge⸗ herrſcht habe und die„grenzenlos“ geweſen ei. lSgeiter lieſt man mit einigem Erſtaunen, daß die Sowjetvertreter überall den Stand⸗ punkt Moskaus ausgiebig darlegen konnten. Anter amtlicher Duldung konnten ſie alſo unge⸗ hindert kommuniſtiſche Propaganda treiben und bei ihrer Berichterſtattung in Moskau werden ſie mit Befriedigung darauf hinweiſen können, daß die engliſche Arbeiterſchaft auf dieſe Propaganda begeiſtert reagiert habe, zu⸗ mal während des Beſuches ja gerade eine Menge von illegalen Streikts tobte. Das alles iſt bezeichnend für die Wand⸗ lung in der engliſchen Arbeiterſchaft ſelbſt; bezeichnend aber auch für die Nachgiebigkeit der engliſchen offiziellen Stellen gegenüber allen Wünſchen Moskaus. Es iſt noch nicht ſo lange her, da war das Hauptorgan der britiſchen Kommuniſten, der„Daily Worker“, verboten; heute iſt es eine derjenigen Zei⸗ tungen, deren Kommentare bis in die höch⸗ ſten Stellen Londons Beachtung finden. Vor einem Jahr noch war es den kommuniſtiſchen Werkrednern und allen kommuniſtiſchen Ge⸗ werkſchaftlern unmöglich, die amtliche Aner ⸗ kennung zu finden oder aber in die beſtehen · den Gewerkſchaftsverbände aufgenommen zu werden; auch das iſt mittlerweile abgeſchafft worden. Die Führung der engliſchen Arbei⸗ terſchaft iſt, wie dies ja auch die Streikwelle der letzten Wochen zeigte, immer ſtärker den amtlich anerkannten Gewerkſchaften entglit⸗ ten und in die Hände von Leuten übergegan⸗ gen, die ſicherlich nicht weit entfernt von einer kommuniſtiſchen Linie ſtehen. Moskau kann mit dieſer Entwicklung in England durchaus zufrieden ſein und man wird es begreiflich finden, wenn der Leiter der Sowjetgewerk⸗ ſchaften Swernik, der die Abordnung führte, geſtern bei einem Abſchiedsempfang durch Churchill dem engliſchen Premier⸗ miniſter herzlich dankte für die den Sowjets erwieſene Gaſtfreundſchaft und insbeſondere für die propagandiſtiſch ſo wertvolle Rund⸗ reiſe bei den britiſchen Rüſtungsarbeitern. Taman⸗ Halbinſel wurden zahlreiche Gefangene und umfangreiche Beute eingebracht. Die Banditen erlitten dar⸗ üher hinaus hohe blutige Verluſte Bei dem gemeldeten Angriff gegen einen feindl. Geeleitzug vor der nordafrika⸗ niſchen Küſte erzielten nach abſchließenden Meldungen Verbände der Luftwaſſe Bomben⸗ und Torpedotreffer auf insgeſamt 16 Schif⸗ fen mit 130 000 BRT. Ein Teil der Schifſe kann als vernichtet gelten. Starke Verbände der Luftwafſe griffen einen Stützunkt des Feindes im öſtlichen Mittelmeer an und waͤrfen in der Aegäis einen Frachter mittlerer Größe in Brand. Der Feind verlor geſtern im Mittel⸗ meerra um und über den beſetzten Weſtge⸗ bieten 21 Flugzeuge, meiſt ſchwere viermoto⸗ rige Bomber. Bei den Kämpfen auf der Inſel Korſika hat ſich eine ⸗Sturmbrigade beſonders aus⸗ gezeichnet. „Sowjetoffenſive geſtoppt“ dnb. Stockholm, 6. Oktober. Der britiſche Rundfunkkommentator Pa⸗ trick Lacy gab ein Kommentar zur Lage im Oſten. Er erklärte, die ſowjetiſche Offenſive ſei jetzt angehalten worden. Dies ſei unver⸗ meidlich geweſen, denn erſtens ſeien die So⸗ wjets jetzt am Dnjepr angekommen und die Aeberſchreitung des Fluſſes ſei mit großen Schwierigkeiten verbunden; zweitens ſei es ſelbſtverſtändlich, daß der Vocmarſch einer großen Armee über große Flächen nicht ewig ortgehen könne, da mit der Zeit die Nach⸗ ſchub⸗Schwierigkeiten wachſen, beſonders da das rückeroberte Gebiet völlig zerſtört war. Die deutſche Landung auf Coo EP. Liſſabon, 6. Oktober. In engliſchen Kreiſen hat die deutſche Landung auf der Inſel Coo Be⸗ unruhigung und ſtarken Anwillen gegen die badogliohörigen italieniſchen Truppen, die die Inſel verteidigen ſollten, ausgelöſt.“ Der britiſche Rundfunkkommentator Patrick Lacy erklkärte am Mittwoch:„Die Ein⸗ nahme der Inſel Coo durch die Deutſchen iſt für uns eine Warnung, daß wir niemals mit Das brennende Smolenſk Nach planmäßiger Zerſtörung aller wehrwirtſch aftlichen Anlagen und Sprengung aller Räume, Straßen und Brücken wurde die Stadt Smolen ſk von den deutſchen Truppen Feuerſäulen ſteigen hoch und der Feind geräumt. Rieſige wird nur noch Trümmer vorgefunden haben. PK.⸗Aufnahme: Kriegsberichter Klunker, HH.,.) ungelegten Siern rechnen dürfen“. Lacy hebt in ſeinem Kommentar hervor, daß die Inſel nur wenig größer als Malta ſei und eine für die Verteidigung ſehr günſtige Beſchaffenheit beſitze. Die Heftigkeit und Schnelligkeit des deutſchen Angriffes haben in London ſtarken Eindruck gemacht; man habe ſich vielleicht ein wenig zu ſehr auf die Staliener verlaſſen. Aus Kairo meldet der„Daily Scetch“, daß die Beſetzung der Inſel Coo durch die „Deutſchen dort ſtarke Beunruhigung verur⸗ ſacht habe. Man ſehe hier die Beſetzung von Coo als eine für die Entwicklung in der Aegäis entſcheidende Tatſache an. Die Schwerter zum Eichenlaub für Major von Gaza dib. Aus dem Führerhauptquartier, 6. 10. Der Führer verlieh am 3. Oktober 1943 das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an ajor Waldemar von Gazen genannt von Gaza, Führer eines Panzergrenadier⸗Regiments, als 38. Sol⸗ daten der deutſchen Wehrmacht. Der 93 Major Waldemar von Ga⸗ za hat am 18. September 1942 als Oberleut⸗ nant und Kompaniechef das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes, am 18. Januar 1943 als Hauptmann und Bataillonskommandeur das Eichenlaub zum Ritterkreuz und am 3. Oktober 1943 als Major und Regimentsführer die Schwerter erhalten. Auch bei den Abwehrkämpfen der letzten Septembertage, insbeſondere bei dem Großan⸗ griff am 30. September hatte Major von Ga⸗ za mit ſeiner Kampfgruppe hervorragenden Anteil an dem im Wehrmachtsbericht vom 1. Oktober gemeldeten deutſchen Abwehrerfolg. Stets führte der junge Major in vorderſter Linie. Seiner Initiative und ſeinem fri ſchen Angriffsſchwung ſind die Erfolge ſeiner Kampfgruppe vor allem zu verdanken.„Der Name von Gaza iſt ein Begriff für die ganze Südfront“, ſagt der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe. Hetzbedürfnis der ſchwediſchen Preſſe — Berlin, 6. Oktober. Die ſchwediſche Preſſe ſcheint zur Zeit keine ander Aufgabe zu haben, als Deutſchland an⸗ zugreifen. Wenn ſie nichts anderes findet, ſo beſchäftigt ſie ſich gern mit unſeren amtlichen Vertretungen in Schweden. Jetzt regt ſich die Stockholmer Zeitung „Socialdemocraten“ vom 5. Oktober in einem großaufgemachten Artikel darüber auf, daß das deutſche Konſulat in Göte⸗ borg ſich im dortigen großen Poſt⸗ und Te⸗ legraphengebäude befindet. Der Stabschef des Verteidigungsbezirkes Göteborg, Major Blomberg, habe dazu geäußert, es ſei natür⸗ lich nicht wünſchenswert, das Konſulat im Poſtgebäude zu haben. Der Poſtdirektor in Göteborg habe auf Befragen geantwortet, er befürchte, daß das Auswärtige Amt in Ber⸗ lin böſe werden könnte, wenn er den Miets⸗ vertrag kündige. Ja, ſelbſt das ſchwediſche Außenminiſterium iſt nach„Socialdemocra⸗ en“ mit der Angelegenheit befaßt worden. Der zuſtändige Sachbearbeiter finde es eigen⸗ imlich, daß die örtlichen Behörden nicht ngegriffen hätten Daß zwiſchen dem ſchwediſchen General⸗ Hoſtdirektor Oerne und dem Poſtdirektor von Göteborg, Wennquiſt, ein Streit in der An⸗ gelegenheit entſtanden iſt, der ſogar in der Oeffentlichkeit ausgetragen wird, braucht uns hier nicht weiter zu intereſſieren. Für uns iſt nur intereſſant, daß die ſchwediſche Preſſe in ihrem Hetzbedürfnis gegen Deutſchland jede Gelegenheit ſucht, um das deutſch⸗ſchwediſche Verhältnis zu vergiften. dem Wege. Nicht weil er ſie gefürchtet hätte — Amerika hängt heute am gleichen Moskauer e wie England, vor allem— in Waſhington Rooſevelt herrſcht, den 94 7 e untergründige Neigungen ſichtlich ſowohl zum Herrn wie zum Syſtem des Kreml hinziehen! —, aber wohl, weil er fürchten mußte, einem zu engen Techtelmechtel mit Amertka, deſſen Hauptkriegsfront, wenigſtens in der Vorſtellung der amerikaniſchen Maſſen, die—5 zifiſche Front iſt, berechtigten Argwohn in Ja⸗ an zu erregen, mit dem loyalneutrale Bezie⸗ hungen aufrechtzuerhalten Moskau begreif⸗ licherweiſe alles Intereſſe hat. Daher war Stalin auch von der neuen Idee einer Dreimächtekonferenz nicht begei⸗ ſtert— ſo dringlich ihm die Notwendigkeit einer ſolchen Ausſprache auch von ſeinen Partnern vorgeſtellt wurde. Erſt nach lan⸗ gem Zögern und erſt nach Anwendung aller möglichen unterirdiſchen Preſſionsmittel durch die angelſächſiſchen Mächte willigte Moskau in eine ſolche Konferenz. Zur Be⸗ dingung machte es aber, daß ſie in Moskau ſtattfand. Gegen dieſe Bedingung ſträubte ſich nun der mürriſche alte Herr im Waſhingtoner Staatsdepartement. Er hatte gerade in einem ſenſationellen Coup die in den Zeiten des New Deal ſchwer lädierte Machtfülle des Auswärtigen Amtes wieder hergeſtellt, nicht nur ſeinen Gegenſpieler Sumner Welles aus Amt und Würden gezwungen, ſondern auch die unbotmäßig gewordenen Amtsſtellen der Außenhandelsabteilung unter ſeine Diktatur gebracht und mit Hilſe des big buſſineß, das Rooſevelt für ſeine Wiederwahl nicht ent⸗ behren kann, auch ſeine perſönliche Autorität über den Präſidenten wieder hergeſtellt. And nun ſollte er nach Moskau gehen? Das Feld der offenen und unterirdiſchen Wühlarbeit ſeiner geſchlagenen, aber längſt noch nicht hoffnungsloſen Gegner freigeben? Den Präſidenten ſeiner Aufſicht entgleiten laſſen? Hull entdeckte, daß 72 Jahre auch zu et⸗ was nutze ſind! Anter Berufung auf ſie ver⸗ langte er Verlegung der Konferenz nach Lon⸗ don, da ihm die weite Reiſe nach Moskau zu beſchwerlich ſei! Auf die Möglichkeit, an ſeiner Stelle einen anderen zu entſenden, wo⸗ für nach Lage der Dinge nur Sumner Wel⸗ les als der einzige Sachverſtändige in Frage gekommen wäre, ging er wohlweislich über⸗ haupt nicht ein. London unterſtützte Hulls Altersargumente begeiſtert: es hätte mit den Sowjets auch lie⸗ ber in White⸗Hall als im Kreml verhandelt, zumal bei dieſen Verhandlungen es wirklich weniger darauf ankommt ſich in ſchwungvollen Toaſts die gegenſeitige Verehrung auszudrük⸗ ken, als vielmehr weſentliche konkretere Dinge praktiſch auszuhandeln. Es iſt nicht anzunehmen, daß man in Lon⸗ don und Waſhington ernſthaft daran 955— hat, daß Stalin ſoviel Rückſicht auf die 72 Jahre des' Herrn Hull nehmen würde— war⸗ um ſollte er auch, nachdem ſeine wackeren Ver⸗ bündeten auch auf das Sterben von Millionen ruſſiſcher Soldaten keine Rückſicht genommen —— Das Nein, das aus Moskau auf die⸗ es Anſinnen Hulls kam, konnte alſo nicht über⸗ raſchen,— höchſtens in der Brutalität, mit der es ausgeſprochen wurde; aber auch hierin haben die Engländer und Amerikaner ja mittlerweile wohl einige Erfahrungen geſammelt! Die Dreimächtekonferenz wird alſo in Mos⸗ kau zuſammentreten. Ein peinliches Dilemma für Herrn Hull: ſoll er ſeine 72 Jahre auf den Buckel nehmen und hinfahren und den Wühl⸗ mäuſen zu Hauſe damit frohe Tage bereiten? Soll er daheim bleiben und die Verhandlungen in Moskau, die wichtigſten ſeit dem alliierten Bündnis, anderen, vielleicht ſogar ſeinem Ge⸗ genſpieler Sumner Welles überlaſſen? Wir wiſſen nicht, wie Miſter Hull ſich ent⸗ ſcheiden wird. Es iſt allerdings im Grunde 1 nicht ſo wichtig. Denn mit Hull oder ohne Hull: das entſcheidende Wort werden in Mos⸗ kau nicht die Engländer und nicht die Amerika⸗ ner, ſondern die Sowjets ſprechen! Sie ſind es, die heute den Krieg führen, während die anderen immer noch ſo tun, alb ob ſie es täten; ſie ſind es auch, die den——— beſtimmen ſoweit das Schickſal unſeren Gegnern heute eben das Vergnügen ſeiner theoretiſchen Pla⸗ nung läßt! Ein altes Wort ſagt: Wer den Boden bearbeitet, dem gehört er auch! Genau ſo iſt es auch mit dem Kriege: Wer ſein Blut opfert, dem gehört auch das letzte Wort zum Frieden! Stalin macht das vergoſſene Blut nicht viel Kopfſchmerzen: aber dieſe Wahrheit hat er nicht vergeſſen! Er zögert nicht, ſie ſei⸗ nen Partnern in den deutlichen Formen, die die moskowitiſche Amgangsſprache liebt, zu Gemüte zu führen. Was es bei den Moskauer Verhandlun⸗ gen zu beſprechen gibt, iſt klar: es iſt der politiſche Blutpreis, den Mos⸗ kau für ſeinen militäriſchen Ein⸗ ſatz verlangt. Der Einſatz iſt, das wiſ⸗ ſen wir alle, hoch: der Preis wird, darüber ſind ſich Waſhington und London wohl ebenſo klar, nicht weniger hoch ſein. Bezahlen wür⸗ den ihn allerdings nicht England und Ame⸗ rika, ſondern bezahlen ſollen ihn die Völker Europas. Am ihre Auslieferung an Moskau geht es bei dieſen Moskauer Beſprechungen: in der Tat ein wichtiges Thema, das auch die Reiſe eines 72jährigen rechtfertigen würde! Ein Thema, wie wichtiger und ent⸗ ſcheidender unter all den Problemen, die die⸗ 3 Krieg aufgeworfen hat, keines zu finden iſt. Aber Gott ſei Dank auch ein Thema, das nicht im Kuhhandel am Konferenztiſch durch diplomatiſchen Zynismus, ſondern das auf dem blutigen Feld der Schlachten durch ſol⸗ datiſchen Einſatz gelöſt werden wird. Herr Hull mag ſich alſo tröſten! Ob er dabei iſt oder nicht, das wird von der Ge⸗ ſchichte nicht gewogen und bald vergeſſen wer⸗ den. Aber gewogen und nicht vergeſſen wer⸗ den wird von ihr das deutſche Schwert. das dafür ſorgen wird, daß von den Pla⸗ nungen und Plänen unſerer Gegner nichts übrig bleibt als zerfetzte Erinnerungen. Dr. A. W. 9 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pf., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 78 Pf. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 13. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Hewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 283 — — — ————— den Waffenſtillſtandspakt anerkannt au ſie Babsello- bie Graf Shorzu!! Der Krach im italieniſchen Verrätexlager iſt bereits in vollem Gange (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — Liſſabon, 6. Oktober. Im Lager Badoglios und Viktor Ema⸗ nuels entwickeln ſich mit großer Schnelligkeit die gleichen Gegenſätze wie in dem der fran⸗ zöſiſchen Emigration in Nordafrika. Badog⸗ lio möchte am liebſten einige Männer ſeiner Amgebung wieder los werden, hauptſächlich weil er England und Amerika noch ſtärker als bisher entgegenkommen will. Das aber iſt nicht das Wichtigſte. Die in England und Amerika anſäſſige italieniſche Emigration hat ſofort alle Kräfte gegen jede Zuſammenarbeit zwiſchen den Großmächten und Badoglio mobil gemacht. Der linke Flügel lehnt den Marſchall ebenſo ab wie den König und tritt für eine ſtark nach links gerichtete Republik ein. Sie findet ihre Hauptſtütze in den Reihen der britiſchen Labour Party und einem Teil der britiſchen Liberalen, vor allem in Kreiſen des„Mancheſter Guardian“, ferner in ähn⸗ lich orientierten Zirkeln der ASA. Das Spiel der Sowiets iſt noch un⸗ durchſchaubar. Sie arbeiten vorläuſig ebenſo wie die engliſche und amerikaniſche Regie · rung mit Badoglio zuſammen, nachdem ſie haben. In Moskau ſucht man ſich die Hände frei zu halten, um die in der interalliierten Mittel⸗ meerkommiſſion erkämpfte Stellung gemäß den jeweiligen Amſtänden im eigenen Inter⸗ eſſe auszunützen. In dem allgemeinen politi⸗ ſchen Chaos, das in Süditalien und auf Si⸗ zilien herrſcht, ſieht der Kreml ſelbſtverſtänd⸗ 6* eine beſonders günſtige Wirkungsgrund⸗ age. Aͤer auch in den ſogen. gemäßigten Krei⸗ ſen der italieniſchen Emigration ſteht man Badoglio ablehnend gegenüber. So hält ſich der ſeinerzeit von Muſſolini verabſchiedete ehe. malige italieniſche Außenminiſter Graf Sforza als Nachfolger des, Marſchalls be⸗ reit. Sforza, der ſeit langem in den Vereinig⸗ ten Staaten lebt, hatte bei Abſchluß des Waf⸗ fenſtillſtandes ſeine bevorſtehende Rückkehr nach Europa angekündigt. Die Befreiung Muſſo⸗ linis und der radikale Wandel der Dinge in talien habe dieſe Rückkehr wieder verzögert. n der Amgebung Badoglios hatte man zu⸗ Rächſt gehofft, in Sforza einen beſonders wert⸗ vollen Mitarbeiter zu finden, der infolge ſeiner ausgezeichneten Beziehungen in Waſhington und London die Lage des Königs und ſeiner Miniſter erleichtern würde. Sforza zeigt aber die kalte Schulter und legt keinerlei Begeiſte⸗ rung für di eRettung der Monarchie an den Tag, Er möchte eine weit bedeutendere Rolle ſpielen und ſelbſt an die Spitze des neuen Ita⸗ lien unter Kontrolle der Weſtmächte treten. In London und Waſhington benutzt man ihn mit großem Geſchick, um den Druck auf Badoglio zu verſtärken. Man hält ihn zunächſt in ASA urück, um erſt einmal alle gewünſchten Zuge⸗ Baaſe aus Badoglio herauszupreſſen; denn adoglio kann man ſtärker unter Druck ſetzen als den langen Freund Sforza. So wurde denn auch die geſtrige Reutermeldung, Sforza ſei nunmehr endgültig auf dem Wege nach Italien, wenige Stunden ſpäter wieder zurückgezogen und erklärt, ein Termin der Abreiſe Sforzas liege noch nicht feſt. Die italieniſche Emigran⸗ tenpreſſe ſetzt unterdeſſen ihren Feldzug gegen Badogtio und Viktor Emanuel ſort. Der Zwiſt zwiſchen Giraud und de Gaulle, der das franzöſiſche Emigrantenlager immer heilloſer ſpaltet, wird alſo in verſtärkter Form ch unter der italieniſchenEmigration wieder⸗ kehren, ſorgfältig geſchürt, aber auch ebenſo ſorgfältig kontrolliert von London und Wa⸗ ſhington, die keinerlei Intereſſe an einer allzu raſchen politiſchen Stahiliſierung der von ihnen beſetzten Gebiete des Mittelmeerraumes haben. In dieſem Zuſammenhang erregt ein Auf⸗ ſatz der„Times“ in den politiſchen Kreiſen ziemliches Aufſehen. In dieſem Aufſatz übt der diplomatiſche Mitarbeiter eine überaus ſcharfe Kritik an der Aufnahme der Generale Am⸗ broſio und Roatta in die Regierung Badoglio, weil beide italieniſche Truppen im ehemaligen Jugoſlawien kommandiert hätten und deshalb für gewiſſe Terrorakte verant⸗ wortlich gemacht werden müßten. In der„Ti⸗ mes“ heißt es wörtlich:„Die brutalen Anter⸗ drückungsmethoden dieſer Generale offenbaren ſich teils in den militäriſchen Dekreten, von denen viele ihre Anterſchrift tragen ſowie in den—— Proklamationen, die jetzt nach England gebracht worden ſind. Ambroſio war bis— anuar des Vorjahres Kommandant der ſtalieniſchen 2. Armee, die Slowenien ſo. wie Teile Kroatiens und Dalmatiens beſetzt, hielt. In der Zeit ſeiner Befehlsführung ſind viele Geiſeln erſchoſſen und rund 10 000 Per⸗ ſonen ſeines Kommandobezirks nach Konzentra⸗ tionslagern in Stalien geſchafft worden, wo ſie entweder ſtarben oder halb verhungerten. An⸗ ter Noatta, dem Nachfolger Ambroſios, nahm der Terror noch zu. Anter ſeinem Kommando machten die italieniſchen Truppen viele Dörfer Alle kebten Belinde ROMAN Vox WILHELIMSCHEIbER 20 Die Tür öffnete ſich raſch. Nina, die ein⸗ etreten war, blieb jählings ſtehen und ſtarrte faſſungslos auf Korady.„Ich habs wie rief ſie aus,„der Herr Larſon! Ich habs mir doch gleich gedacht!“ 4 „Trotzdem denken Sie falſch, mein Fräu⸗ lein!“ verſetzte Korady. And er lächelte ſpöt⸗ tiſch. huno hatte einige unruhige Morgenſtunden hinter ſich. Es war ihr nicht klar geweſen, ob ſie Rainer nunmehr in ihre Abenteuer einwei⸗ hen ſolle. Nachdem ſie ſich endlich dazu ent⸗ ſchloſſen hatte, wartete ſie vergeblich auf ſein Kommen. Inzwiſchen war es neun Ahr gewor⸗ den. Sie hatte mit Rainer zu telephonieren verſucht, aber keinen Anſchluß erhalten; dau⸗ ernd tönte ihr das Beſetztzeichen entgegen. Sie konnte ja nicht ahnen, daß drüben in der Fu⸗ ergaſſe„amtlich“ telephoniert wurde; Hofrat audiſch 9* ein langes Geſpräch mit einigen Beamten des Präſidiums geſührt. Als gegen 250 Ahr Rainer immer noch nicht bei ihr erſchienen war, hatte ſie's nicht mehr ausgehalten. Sie war zur Fugergaſſe hinübergegangen, hatte unten im Flur die eſi 3 8 und von dem Einbruch in der Biblio⸗ hek erfahren.„Aber hinauf dürſen Sie' nicht!“ Pole die Reſi geſagt.„Ein Hofrat von der olizei iſt da und einer aus Angarn, ein ſehr, ein brutaler Menſch. Auch im Park kraucht ein Geheimer herum— ich weiß nicht, was er da ſucht.“ Doch Nin Sie mußte ſich auch wenn ihr das Herz pochte. Sie mußte von ih richten And nun ſaß ſie ſchon ſeit einer halben 93 5 dem Hoſzat Baudiſch gegenüber, der inter Rainers Arbeitstiſch Plaß genommen hatte Bon Steppand⸗ 3ꝗ— 93 aggründen ihre 3, vor 8 geſtrigen Nachmittags, Nina war trotzdem hinaufgegangen. unbedingt der Polizei ſtellen, zum Zerſpringen ren Erlebniſſen be⸗ von 0 den Begebenheiten dem Erdboden gleich und erſchoſſen Geiſeln zu Hunderten, abgeſehen von den Maſſenmorden, die ſie auf ihren Straferpeditionen gegen die Partiſanen verübten.“ Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Times“ zitiert dann einen Beamten aus dieſer Gegend, der geſagt haben ſoll:„Weder Ambroſio noch Noatta beſitzen in Italien irgendwelche Autorität, ſo daß von ihrer Zugehörigkeit zur Regierung Badoglio kein politiſcher Vorteil zu erwarten iſt. Was ihre Namen einzig bekannt machte, ſind die barbariſchen Methoden, die ſie in einem freien und tapferen verbündeten Land verübten.“ Bekenntnis zu Muſſolini EP. Mailand, 6. Oktober. Großadmiral Thao di Revel, Her⸗ zog des Meeres, hat ſich zu dem Sitz der repu⸗ blikaniſchen faſchiſtiſchen Partei hegehen, um ſeinen Beitritt zur neuen republikaniſchen fa⸗ ſchiſtiſchen Partei zu erklären. Auch Mar⸗ jchalk Caviglia hat ſich dem deutſchen Kommandanten und der Regierung Muſſolinis zux Verfüung geſtellt. Ein weiterer italie, niſcher Heerführer, Armeekomman dant Pirtzio Biroli, hat Muſſolini mitgeteilt, er zögere als alter Soldat nicht, ſeinen Kampf⸗ poſten an der Seite der Achſe zu wählen. Die Lage (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Berlin, 6. Oktober. Obwohl an ſich die Beruhigung an wei⸗ ten Teilen der Oſtfront ſich fortſetzt, zei⸗ gen ſich an anderen Stellen die Vorzeichen neuer Offenſiv⸗Vorſtöße des Gegners. Er ſieht ſich nierzu gezwungen, beſonders am Dniepr im mittleren Abſchnitt, weil hier ſeine Bemühungen, die Brückenköpfe zu er⸗ weitern, geſcheitert ſind. Auf die kommen⸗ den Offenſiv⸗Stöße weiſen auch die feſtge⸗ ſtellten Bereitſtellungen des Feindes hin. Was ihm bisher nicht gelungen iſt, wird ihm auch wéiterhin nicht gelingen. Die Kämpfe am Dujepr behandelte geſtern die Londoner„Times“ und nennt ſie für die Sowſets unendlich hart und verluſtreich. Die Der A⸗BVoolkrieg macht England wieder ſchwere Sorgen Alle Illuſionen verflogen /London grübelt wieder über die EP. Madrid, 6. Oktober. Anruhe und Beſorgnis über die Aktivie⸗ rung des deutſchen-Boot⸗Krieges macht ſich in ſteigendem Maße in London bemerk⸗ ar, kabelte am Mittwoch der dortige Korreſpon⸗ dent Sajor ſeinem Madrider Blatt„Arriba“. Zum Ausgangspunkt ſeines Berichtes nimmt er aus einem Hafen der kanadiſchen Oſtküſte ſtammende Informationen, nach denen die deutſche A⸗Boot⸗Waffe ihre Aktivität wieder zu erkennen gegeben hat. „Im engliſchen Publikum erinnert man ſich hierbei der kürzlichen Erklärung Churchills und anderer britiſcher Regierungsmitglieder. daß die A⸗Boot⸗Gefahr wieder im Wachſen ſei, was als um ſo unangenehmer empfunden wird, als gerade im bevorſtehenden Winter die Kriegs⸗ materialverſorgung der Briten und Sowſets durch die Vereinigten Staaten in großem Stil durchgeführt werden ſollen. Aeberlebende des kürzlich im Nordatlantik torpedierten Geleit⸗ zuges, bei dem bekanntlich 13 Zerſtörer ver⸗ ſenkt wurden, bezeichnen dieſen Angriff als den ſchlimmſten, der bisher überhaupt auf Geleit⸗ züge durch A⸗Boote ausgeführt worden iſt. Die Deutſchen hätten dabei eine neue An⸗ griffstaktik angewandt. Die Verſen⸗ kungsziffern werden von engliſcher Seite ge⸗ heim gehalten. Die Admiralität erklärte ledig⸗ lich, daß die Anſtrengungen zur Sicherung der Geleitzüge verdoppelt werden. Aber trotzdem Moskau, Polen gegen London⸗Polen Moskau maßt ſich die Herrſchaft über die Emigranten⸗Regierungen an Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 6. Oktober. Wie ſehr innerhalb der Front ASA, Eng⸗ land und Sowjetrußland die Machtverhält⸗ niſſe ſich zugunſten der Sowjets verlagert ha⸗ ben, beweiſen die jüngſten Ereigniſſe im Mit⸗ telmeer, wo es den Sowjets gelungen iſt, ſich durch die Plattform des von ihnen geforder⸗ ten Mittelmeerausſchuſſes die erſte Rolle zu ſichern. Aber auch noch andere Beweiſe für dieſes politiſche Vordringen der Sowjets laſſen ſich finden. So fordert Moskau neuer⸗ dings, daß ſich die verſchiedenen Emigranten⸗ regierungen, die bis jetzt in London ſich po⸗ litiſch betätigen, in der ſowjetiſchen Haupt⸗ ſtadt niederlaſſen ſollen. Den erſten Auftakt dazu bildete der Abbruch der Be⸗ ziehungen zu der polniſchen Emi⸗ grantenregierung, der auch durch alle Vermittlungsverſuche Edens nicht beigelegt werden konnte. Moskau dachte nicht daran, in dieſem Punkte den engliſchen Wünſchen nachzugeben, ja es brüskierte kurzerhand die Engländer durch die Tatſache, daß es eine neugegründete polniſche Regierung in So⸗ wjetrußland begünſtigte. Mit dieſer Neugründung hatte Moskau auch einen vollen Erfolg.„Immer mehr Polen treten in die freie polniſche Armee in Sowjet⸗ rußland ein“, meldet jetzt„Nya Dagligt Alle⸗ handa“ aus London, und gleichzeitig mobili⸗ ſieren die Polen in Moskau ihre Kräfte für den politiſchen Kampf. Die Dinge ſind ſo weit ge · diehen, daß die polniſchen Emigranten, die ein⸗ mal eine ſo gewichtige politiſche Rolle in Eng⸗ land ſpielen ſollten, von Moskau als Verräter 75 der gemeinſamen Kriegsſache angeklagt wer⸗ en. Das Organ der polniſchen Bolſchewiſten in der Sowſetunion hat jetzt einen Artikel ver⸗ öffentlicht, der ſofort im Wortlaut von dem Organ der Sowjetbotſchaft in London und Waſhington abgedruckt wurde und in dem die polniſchen Emigrantenpolitiker in England und ASA aufs heftigſte beſchimpft werden. Auch der Moskauer Korreſpondent von„News Chronicle“ ſtellt feſt, es werde mit jedem Tag klarer, daß die Sowjetpolitik hin⸗ ſichtlich Poleneinfürallemal feſt⸗ gelegt ſei. Die Sowjetruſſen betrachten mit großer Entrüſtung die Aktivität der pol · niſchen Emigranten in London und wunderten ſich, daß England den Mißbrauch der Gaſt⸗ freundſchaft durch die dortigen polniſchen Füh⸗ rer dulde. Es iſt bezeichnend, daß der Korre⸗ ſpondent dieſe Empörung der Sowjets ganz in Ordnung ſindet und ſeinerſeits die engliſche Regierung auffordert, einzugreifen. „Stiehlt England Amerika Hel...2“ Aufregung in Amerika/ Rooſevelt muß beſchwichtigen (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — 2—— 6. Oktober. Einige der von ihrer nſpektionsreiſe nach England und Nordafrika zurückgekehrten ame⸗ rikaniſchen Senatoren hatten, wie berichtet, heftige Kritik an England geübt und vor allem der Londoner Regierung vorgeworfen, ſie ſchone ihre eigenen Oelreſerven und laſſe ſich zum Schaden der amerikaniſchen Verbraucher ASel⸗Oel in Mengen liefern. Dieſe Kritik hat die leicht erregbare amerikaniſche Oeffent⸗ lichkeit ſtark in Wallung gebracht. Rooſe⸗ vel 8855 ſich auf der geſtrigen Preſſekonferenz des Weißen Hauſes perſönlich genötigt, Stel⸗ lung zu nehmen und wandte ſich mit der bei ihm in letzter Zeit häuſig hervortretenden Ge⸗ reiztheit gegen„böswillige Kritiker“. Der Präſident mußte aber offen zugeben, daß die Kritit der Senatoren nicht unangebracht war. Die Engländer, ſo erklärte der Präſident, hät⸗ ten tatſächlich wenig Oel aus ihren eigenen reichen Lagern in Perſien und im Jrak bezogen. Schuld daran aber ſei der Mangel an Tan⸗ fern. Das Oel des Mittleren Oorient habe bis⸗ her um das Kap der Guten Hoffnung herum nach England gebracht werden müſſen. Es ſei aber unbedingt notwendig, daß die Tanker ſtets auf der kürzeſten Strecke zum Einſatz gebracht würden. Infolgedeſſen habe Amerika liefern müſſen. Jetzt aber ſeien Maßnahmen einge⸗ leitet, um das Verhältnis der Oellieferungen aus amerikaniſchen und britiſchen Quellen auf eine neue Grundlage zu ſtellen, und zwar ſo, daß die britiſchen Quellen den größten Anteil übernehmen. Man muß abwarten, welchen Eindruck die Erklärung des Präſidenten auf den Senat machen wird. Dieſer bereitet eine Debatte über die Oelfrage und die Belieferung Groß⸗ britanniens vor. Rooſevelts Erklärung er⸗ folgte mit ſchlauer Berechnung ausgerechnet am Vorabend dieſer Debatte, um dadurch der zu erwartenden Kritik des Senats die Spitze abzubrechen. Rooſevelt geſtaltete die geſtrige Preſſe⸗ konferenz wieder einmal beſonders drama⸗ tiſch. Er ließ ſich, während die Journaliſten bei ihm waren, durch einen Diener in einem wundervoll verzierten hölzernen Behältnis ein Schwert überreichen, das ihm der Außenminiſter von Saudi Arabien ge⸗ ſchenkt hatte. Dieſe Aeberreichung des ara⸗ biſchen Schwertes an den Präſidenten iſt heute die Senſation der amerikaniſchen Maſ⸗ ſenpreſſe, wenn es auch an einigen ironiſchen Bemerkungen nicht fehlt. Etwas bedrückt iſt man in jüdiſchen Kreiſen, da man dort eine Ehrung des Präſidenten durch die Araber nicht gern ſieht, und zwar um ſo weniger, weil Saudi Arabien erſt in letzter Zeit ſcharf gegen die jüdiſchen Aſpirationen in Paläſtina aufgetreten war und auch in der amerikani⸗ ſchen Preſſe ein weites Echo gefunden hatte. „neue deutſche Taktik“ abe eine Alarmſtimmung wegen des möglichen Tonnageverluſtes eingeſetzt. Man verhehlte ſich— ſo ſchließt der Korreſpondent jedenfalls nicht, daß die A⸗Boot⸗Kampagne neu ent⸗ flammt iſt und bei ihrer neuen Aktivität der Handelsflotte der Briten und Nordamerika⸗ ner ſchon bedeutende Verluſte beigebracht hat. Im Zuſammenhang mit dieſer neuen Ent⸗ wicklung des A⸗Bootkrieges kommt dem Rück⸗ tritt des Erſten Seelords Pound beſondere Bedeutung zu. Der Londoner Kommentator Patrick Lacy meint, es ſei ein Wunder, daß Sir Dudley mit denSorgen, die er mit der See⸗ kriegführung ſeit 4½ Jahren als Erſter See⸗ lord hatte, nicht ſchon früher geſundheitlich zu⸗ ſammenbrach. Sir Dudley hatte, ſo erklärte er weiter, eine ſo ſchwere Aufgabe zu meiſtern, wie nie ein Oberbefehlshaber der britiſchen Kriegsflotte zuvor, da dieſe in den erſten Kriegsjahren zum erſtenmal auf ſich allein angewieſen war. Aeber⸗ dies habe die Stärke der britiſchen Flotte zu dieſer Zeit ſtändig abgenommen, und die Keber⸗ wachung der Seewege ſei dauernd ſchwieriger geworden. In dem Nachfolger Sir Andrew Cunningham habe die britiſche Kriegsflotte jedoch einen Mann gefunden, der allen Schwie⸗ rigkeiten voll gewachſen ſei. Angarns Krieg EP. Budapeſt, 6. Oktober. Der ungariſche Miniſterpräſident von Kallay gewährte dem Sonderberichterſtatter der türkiſchen Zeitung„Tasviri Efkar“ ein bedeutſames Interview, in dem er auf das Verhältnis Angarns zu Deutſchland zu ſpre⸗ chen kam. Auf die Frage des Journaliſten: „Exzellenz, verſchiedentlich kann man Gerüchte über das Bündnis zwiſchen Deutſchland und Angarn hören. Iſt daran etwas Wahres?“ Antwort des Miniſterpräſidenten: „Wir führen Krieg für die ungariſche An⸗ abhängigkeit, für die Bewahrung der Inte⸗ grität des ungariſchen Vaterlandes, für un⸗ ſer ſoziales Leben und für unſere Ehre, kurz für Angarn. So wie ſie, die Tür⸗ ken, eine weſentliche nationale und im türki⸗ ſchen Intereſſe liegende Politik machen, ſo machen auch wir eine Politik, die eine weſent · lich ungariſche iſt und im ungariſchen Inter · eſſe liegt. Aber eben dieſe ungariſche Poli⸗ tit iſt nur möglich in enger und auf⸗ richtiger Zuſammenarbeit mit Deutſchland. Für uns iſt aber der Kampf gegen den Kommunismus und die Sowjetunion ein nationaler Kampf“. Eine Erklärung der ungariſchen Nationaliſten FP. Budapeſt, 6. Oktober. Die ungariſche Nationalſozialiſtiſche Partei unter der Führung des Grafen Fidelio Palffy hat eine Deklaration angenommen, die gegen die Unterwühlung dex inneren Front gerichtet iſt. Die Erklärung betont, daß kein guter, Ungar den Verſprechungen des Feindes Glauben ſchenken dürfe. und weng er es tun wolle, ſo muß der Staat ihn als Ver⸗ räter behandeln. Ganz ſcharf wendet ſich die Partei gegen jene, die die innere Front mit irgendwelchen Schlagworten ſchwächen und auf⸗ löſen wollen. Die ungariſche ngtionglſosia⸗ liſtiſche Partei erinnert an die Wühlarbeit im Fahre 1618 und erklärt, daß ſich das nicht wie⸗ derholen dürfe. Sie ſtellt ihre Unterſtützung jedem zux Verfüung, der gegen die Feinde der inneren Front auftritt. Zum Generalarbeitsführer beſördert. Der Führer hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1949 den Oberſtarbeilsführer Heinrich Hinke zum Generalarbeitsführer befördert. Wieder 700 Millionen Dollar für die uSA⸗ Marine. Rooſevelt forderte vom Kongreß für die Marine einen Zuſatzkredit zum laufenden Rechnungsjahr von 700 Millionen Dollar. von ihrem Zuſammentreffen mit Agh und „Larſon“ in dem Hotelkaffee und ſchließlich auch von der Ausſprache mit Hölgi im Burggarten. Baudiſch hatte ſie nur ſelten unterbrochen; ſein gütiges Lächeln flößte ihr Vertrauen ein. Hin und wieder freilich ſtockte ihr Bericht. Dann ſah ſie zu Korady hinüber, der am offe⸗ nen Balkon ſtand, gelaſſen ſeine Pfeife rauchte und ſcheinbar überhaupt nicht zuhörte Ja, er blickte dauernd auf den Hof hinaus, als ob er dort etwas beobachte, das ihn intereſſiere. Wer war dieſer Mann? Im erſten Augen⸗ blich hatte ſie geglaubt, man habe ihn als Mit⸗ täter verhaftel— ihn, von dem ſie annahm, er ſei der Schwede Larſon. Aber nun ſah ſie ihren Irrtum ein. Anſcheinend war auch er von der Polizei. Baudiſch jedenfalls behan⸗ delte ihn mit der größten Höflichkeit. Er war vermutlich kein Schwede, aber doch wohl ein Ausländer. Das 5 man ja deutlich, wenn er auch heute das Deutſche viel flüſſiger ſprach als geſtera im Kaffee; er hatte ſie da eben nur täuſchen wollen. Aehrigens war ſie von Bau⸗ diſch darauf aufmerkſam gemacht worden, daß ſie alles, was ſie vorzubringen habe, getroſt „vor dieſem Herrn dort“ äußern dürfe. Neben ihr ſaß Rainer. Dieſer Amſtand hatte ſie zunächſt unſicher gemacht, aber ſchließ⸗ lich war ſie auch darüber hinweggekommen. Hatte ſie nicht alles für ihn getan? Das mußte er doch einſehen! Als ſie die Erzählung von dem Zuſammen⸗ treffen mit Hölgi beendet hatte, ſagte Baudiſch, er müſſe jeht erſt mal ſeine Nolizen vervoll⸗ ſtändigen; ſie ſolle ſpäter mit ihren Bekundun⸗ gen fortfahren. Er kritzelte emſig, putzte daan ausgiebig ſeine Brille. Er hatte ſich nunmehr entſchloſſen, Nina auf ſeſten Boden zu führen. So hielt er ihr denn eine kleine Anſprache, verriet ihr, wer der„Schwede Wirklichkeit war, und ſkizzierte das Vorgehen der Budapeſter Polizei. Nina erholte ſich ſchnell von ihrer LAeber⸗ raſchung. Lächelnd und ein wenig beſchämt ſchüttelte ſie den Kopf: Za, das hat man von ſeinem Draufgängertum! „Trohdem“, ſchmunzelte Baudiſch,„haben Sie recht gute Arbeit geleiſtet, Fräulein Niko ⸗ witz! Ihre K6 Zuſammenkuaſt mit Stepha⸗ nos und Bollien iſt für uns überaas aufſchluß⸗ 3 Larſon“ in täu reich, wenn ich Ihnen auch geſtehen muß, daß das Telegramm des ſogenannten errn Schmidt an Larſon, das Stephanos hnen vor⸗ zeigte, von Korady abſichtlich dem? ollien un⸗ ter die Finger geſchoben wurde. Korady wollte dem ſchon ein bißchen mißtrauiſch Gewordenen damit beweiſen, daß er ſich tatſächlich mit In⸗ kunabeln beſaſſe. Ein kleiner Kriminaliſten⸗ trick, nichts weiter.. And nun zu Hölgi! Daß der ſich am ſiebzehnten Oktober in Budapeſt ⸗ aufgehalten hat, und zwar gemeinſam mit Frau Haalſtröm, das wiſſen wir ſchon lange. Ich ſagte es Ihnen bereits. Mertwürdig an allem iſt nur, daß er ſich dazu hinreißen ließ, ſich ſo unverfroren an Sie heranzumachen und hnen ſoviel anzuvertrauen— ja, 9 es ihm anſchei⸗ nend ſogar darauf ankam, Frau Haalſtröm vor Ihnen zu belaſten... Aber weiter! Sie haben uns ſicherlich noch einiges mehr zu be⸗ richten?“ Nina war Abend war ich im Odeon wird Ihnen Herr Lang vielleicht ſchon geſagt haben?“ „Nein, kein Wort.“ „So? Ja, Herr Hofrat, in mir war eine ſo große Anruhe, ich konnte noch nicht heimgehen. And plötzlich kam mir ein Einfall: Warum ſollte ich mich nicht malum Frau Haalſtröm kümmern? Deshalb 1* bin ich ins Odeon ge⸗ fahren. And dort tra ich dann Rainer Lanz. Aber das, was in mir 9065 kann ich Ppler unmöglich ſchildern; es auch nicht hier · er, es iſt nicht wichtig für Sie... Jedenſalls egab ich mich allein nach Haus, ohne Herrn Lanz. Es war zehn Ahr, als ich heimkam. Aber ich ſand keine Ruhe, mir wirbelte immer noch wirr der Kopf. And wenn ich nervös bin, dann beginne ich zu arbeiten, um mich zu be⸗ ben. Nina blickte einige Sekunden vor ſich hin, dann fuhr ſie ſor!:„Meine Werkſtatt, Herr Hofrat, liegt nach hinten, zum Garten hinaus. Ich öffnete die Fenſter; es war warm, und ich wollte friſche Luͤft haben. And ſo ſin ich denn langſam an zu arbeiten— es gibt ja n meinem Betrieb immer etwas zu tun. Ich hab' eine neue Federnkollektion zuſammengeſtellt, und darüber wurde es elf und ſchließlich zwölf, ohne daß ich's überhaupt merkte. Plötzlich einen Blick auf Rainer.„Am eon... Aber darüber etwas ſchreiten der „Times“ bemängelt das langſame Voran⸗ Sowjets im Kampf um die Brückenköpfe und meint in einem Augenblick der Erkenntnis,„nicht die Stärke des Ein⸗ ſatzes, ſondern die Planung der Abwehr ent⸗ ſcheide heute den großen Kampf im Oſten“. * Die Freiheit des Arteils hat ſich die „Times“ auch gegenüber den Ereigniſſen in Italiſen und im Mittelmeerraum bewahrt. Sie mahnt hier zur Zurückſtellung der viel E großen Erwartungen— einen ſchnellen Sieg. In Italien, ſo ſchreibt die „Times“ ſei alles problematiſch, ſo lange man nicht wiſſe, wo die endgültige deutſche Abwehrfront errichtet werde. Bis zu dieſem Wiſſen ſei alles Vorſpiel, auch wenn die Kämpfe im einzelnen noch ſo heftigen Cha⸗ rakter annehmen würden. Das klingt alles ganz ciders, als man vor ſechs Wochen nach Badoglios und des Kö⸗ nigs Verrat in der gleichen Zeitung und in faſt allen engliſchen Zeitungen leſen konnte. Fekt mäbiat guch der engliſche Rundfunk ſeine hoffnungsvollen Berichte aus Italien. Er meinte geſtern abend, in Stalien ſei ein großer Plan zurückzuſtellen, den man mit al⸗ len berechtigten Hoffnungen begonnen habe. Man habe viel Berluſte zu beklagen und die Gewinnung der Inſel Korſika habe gleiche Verluſte gefordert. Italien bleibe das Kampffeld der Zukufnt, aber man habe den Marſch der Deutſchen nach dem Norden lei ⸗ der nicht aufhalten können. Keber neue kommuniſtiſche Maſſen- demonſtrationen in den ASA⸗Städten meldet der Liſſaboner„Diario“ aus Waſhing⸗ ton. An den letzten kommuniſtiſchen Sonn⸗ tags⸗Demonſtrationen in Neuyork nahmen mehr als 30 000 Menſchen teil, und der Am⸗ zug mit roten Sowjetfahnen dauerte mehr als vier Stunden. In Chikago wurden mehr als 14 Saalverſammlungen abgehalten und„die Schaffung von Arbeiterrechten, wie ſie in der Sowjet⸗Anion beſtehen“, gefordert.„Chikago· Tribune“ ſchreibt:„Wenn die Bolſchewi ie⸗ rung der Maſſen in den ASA im gleichen Tempo wie bisger weitergeht, und wenn die Waſhingtoner Regierung dieſe Maſſenverhet⸗ zung ſtillſchweigend duldet, müſſe man daran zweifeln, daß die AS nach dieſem Kriege noch ein bürgerlicher Staat bleiben werden. Auch andere Blätter der Anion, beſonders die der republikaniſchen Partei, wie„World Tele⸗ graph“ ſind über die Ausdehnung der kommu⸗ niſtiſchen Bewegung äußerſt erregt.„World Telegraph“ ſchreibt:„Wir torkeln langſam in einen bolſchewiſtiſchen Abgrund hinein, wenn das Weiße Haus nicht den Kommunismus in ſeine Schranken zurückweiſt. Auch das Bun⸗ desverhältnis rechtfertigt dieſe Anterwühlung unſerer freien Verfaſſung nicht.“ Keber die Lage in Indien meldet ge⸗ ſtern die„Exchange⸗Agentur“, daß die ASA⸗ Regierung ſich außerſtande erklärt habe, jetzt Hebensmittel nach Indien zu ſenden. Man könne nur ſagen, daß die Lage für die indiſche Bevölkerung äußerſt ernſt ſei, ſolange die Zu⸗ fuhren aus China und Japan fehlten. * Wie Stockholms„Dagbladet“ meldet, mehren ſich in England die Anzeichen für eine Kriſe des britiſchen Wirtſchafts⸗ Imperiums. Die Zunahme dieſer kri⸗ ſenhaften Erſcheinungen heben„People“ und der„Mancheſter Guardian“ beſonders her⸗ vor. Die Auslaſſungen beider Blätter knüpfen an die letzte Rede des britiſchen Rüſtungsminiſters in Birmingham an, in der er klagte, daß die Rüſtungsproduktion ſchwer beeinträchtigt würde. Nur die aller · ſtärkſten und härteſten Anſtrengungen des britiſchen Volkes und ein Verbot von Lohn⸗ bewegungen während des Krieges könnten hier eine Wendung zum Beſſeren herbeifüh⸗ ren. In einem Leitartikel des„Evening Stan⸗ dard“ wird gegen die Berichte Stellung ge· nommen, die amerikaniſche Senatoren im An⸗ ſchluß an ihre Inſpektionsreiſe durch Nord⸗ afrika und Aegypten veröffentlicht haben. In dieſen Berichten wurden ſtärkſte Anſtrengun⸗ gen der ASA auf wirtſchaftlichem und politi⸗ ſchem Gebiet in Nordafrika gefordert.„Eve⸗ ning Standard“ fragt, ob das die Preisgabe der engliſchen Beſitzrechte in Nordafrika an die ASA bedeuten ſolle. Ein Londoner Bericht des Liſſaboner „Diario“ iſt aufſchlußreich, der mitteilt, daß auf der Septembertagung der britiſchen Han⸗ delskammer feſtgeſtellt wurde, daß die Ein⸗ fuhr im erſten Halbjahr 1943 um 19 v. H. gegenüber dem Vorjahre und die Ausfuhr um 28,5 v. H. gegenüber dem Vorjahre zurück⸗ geblieben ſind. Der Ausnahmezuſtand in Dänemark aufgehoben dub. Kopenhagen, 6. Oktober. Von zuſtändiger deutſcher militäriſcher Seite wird mitgeteilt: Der militäriſche Aus⸗ nahmezuſtand wurde am Mittwoch, 6. Okto⸗ ber, mit Tagesbeginn aufgehoben. ————————————————————————————————— gen vorfuhr. And ſofort löſchte i das Licht in meiner Werkſtatt... Ich will Ihnen auch ſagen, warum. Ich glaubte, Frau Haalſtröm ſei heimgekommen, und ich wünſchte nicht, daß ſie mich vom Garten aus ſähe. Sie geht nämlich immer durch den Garten und benutzt den hin⸗ teren Eingang, es iſt das ſo ihre Gewohnheit. Ich denke mir, ſie will ihre Mutter nicht ſtö⸗ ten, die nach vorn hinaus ſchläſt. Ich ſtand alſo in der dunklen Werkſtatt und wartete; vorher hatte ich noch raſch die Fenſter geſchloſ⸗ ſen. And, richtig, ſie ging wirklich durch den Garten— aber nicht allein, ſondern in Geſell⸗ ſchaft. Ich lugte hinaus, und obwohl es nicht ſehr hell war, erkannte ich doch deutlich drei Perſonen: Frau Haalſtröm, Michael Lanz und Hölgi. Ja, auch Hölgi..“ „Da ſchau her!“ warf Baudiſch ein. Nina begann von neuem:„Sie können ſich vielleicht vorſtellen, daß es mich intereſſierte. Nun leuchtete auch noch die Gartenlaterne auf. hörte ich, wie draußen auf der 90 0 ein Wa· Die drei ſchritten aber nicht auf den Hausein⸗ gang zu, ſondern weiter durch den Garten, an der Platane vorüber, bis ſie die kleine Meog⸗ hinten in der Parkmauer erreicht hatten. Plötz⸗ lich erloſch das Licht im Gartenz es brennt ja nur drei Minuten. Ich ſah deshalb auch nicht, ob ſie durch die Pforte verſchwan · den.— kamen ſie nicht mehr zurtick. Nina blickte auf Rainer. Er ſtarrte vor ſich hin, und ſie erſchrak über ſeine Bläſſe. Jetzt trat Korkdy an den Tiſch hergn.„Sie behaͤupten, Hölgi ſei heute nacht im Park ge⸗ weſen? Haben Sie ſich da auch nicht geirrt? Ihre Bekundung wichtig! „Ich kenne Hölgi doch ſeit eſtern.“ Hofrat Baudiſch hoh die and:„Einen Moment, lieber Kollege! Wir müſſen uns die Situation erſt völlig klarmachen...“ And zu Nina gewandt;„Wie ſpät war es, als die drei bei Ihnen im Garten erſchienen?“ „Es muß gegen zwölf Ahr geweſen ſein.“ „Beſitzt Hean Haalſtröm einen Schlüſſel zur „Beſtimmt. Ihre Mutter hat mehrere, das weiß ich genau.“ „Was haben Sie ſich nun bei alledem ge⸗ dacht, Fräulein Nikowitz?“ 0 „Daß Michael Lanz die beiden zu ſich ein⸗ eladen hatte. Er hauſt ja im Chineſiſchen avillon, mitten im Park.“ „Iſt es nicht ſeltſam, daß die drei den Weg über die Emerenzgaſſe wählten?“ Nina zögerte einige Sekunden mit der Ant ⸗ wort.„Wären ſie über die Fugergaſſe gekom⸗ men, ſo hätten ſie doch Rainer Lanz begegnen können. Das wollten ſie wahrſcheinlich ver⸗ meiden.“ „Ich bin ganz Ihrer Meinung.“ „Haben Sie ſich den Pavillon ſchon ange⸗ ſchaut, Herr Hofrat?“ „Ich war vorhin dort. Aber ſagen Sie mir, liebes Fräulein: Wie lange mag die Anter⸗ redung in ſeinem Pavillon gedauert haben? kam Hölgi mit Frau Haalſtröm zu⸗ ri 4¹ „Ich habe bis eins gewartet. Aber dann wurde ich ſchläfrig und gab es auf.“ „Schade!“ brummte Korady. Die Pfeife war ihm ausgegangen; er ſetzte ſie wieder in —— 0 „Ja“, betonte auch der Hofrat,„ſehr be⸗ dauerlich.... Fräulein Nikowitz—— al· lerdings nicht vorausſehen, was ſich einige Stunden ſpäter begeben würde.“ „Ich war todmüde“, verſicherte Nina,„ich konnte mich kaum noch aufrecht halten.“ 3„Wir machen Ihnen ja auch keine Vor⸗ würfe! Freilich: Hätten ſie ausgehalten, ſo wären wir jetzt ſchon ein wenig weiter. Aebrigens, ich glaube faſt, Sie müſſen nun⸗ mehr den ganzen Tatbeſtand kennenlernen. 9— haben Ihnen bisher etwas vorenthal⸗ „Am Gottes willen! Was denn?“ „Es handelt ſich nicht nur um einen ver⸗ 9 Einbruch, ſondern auch um einen Nina preßte entſetzt die Hand vor den Mund. „Sie kennen den Toten! Es iſt Stepha⸗ nos! Er wurde heute in aller Frühe auf dem Nachbargrundſtück des Grafen Gotzen aufge⸗ funden, unmittelbar an der Paärkmauer. Er iſt erſchoſſen worden. Wir zweifeln nicht daran, daß der Mord mit dem Einbruch zu⸗ ſammenhängt.“ üreunn, Stadiseiie Mannheim, 7. Oktober. Verdunkelung vom 4. bis 9. Oktober: 19—6 Uhr „Beachtet die Verduntelungsvorſchriften genau! Oktober Ja, f0 wechſeln Markt und Mode, herbſtlich wird der Damenhut, und das Heizen wird Methode, wenn man's auch nicht gerne tut. Nebel ſteigt und Blätter fallen, in den Staub Kaſtanien knallen, Jäger gehen auf die Birſch, und im Walde röhrt der Hirſch. Aus dem Park die Bänke wandern in den Winterunterſtand, 8 ſitzen jetzt an andern rten Euw ſh Hand in Hand. Kinos ſind für dieſe Zwecke die beliebteſten Verſtecke, denn die Liebe und die Kunſt zehren von der gleichen Gunſt. Wärme iſt in dieſen Tagen überhaupt ſchon ſtark gefragt, wenn im Krieg man Hals und Kragen auch nicht zu verwöhnen wagt. Sparſamkeit in Heizungsdingen wird uns durch den Winter bringen, der Verſchwender aber, ſchau, wird ſein eigner Kohlenklau! Der Oktober, bunt und prächtig, iſt ja noch kein Iſegrim, manchmal ſchnauht er niederträchtig, doch er meint es nicht ſo ſchlimm. Lachend die Kartoflelknollen jetzt in unſre Keller rollen, und an Moſel, Ahr und Rhein gibts jetzt köſtlich euen Wein! Wan⸗Wau. Ein Aufruf zur Arbeitsaufnahme „Durch die Luftangriſſe haben viele Mann⸗ heimer ſelbſtändige Gewerbetreibende, Kauf⸗ leute, Angeſtellte u. a. ihren Arbeitsplatz ver⸗ loren. Soweit ſie noch keine neue Tätigkeit aufnahmen oder ſich noch vorübergehend aus⸗ wärts befinden, mögen ſie ſich zwecks Berufs⸗ beratung und Zuweiſung neuer Arbeitsmög⸗ lichkeiten ſchriftlich an die Kreiswirt⸗ ſchaftsberatung der NSDAP in J. 1, 2 wen⸗ den. Die bisherige Tätigkeit, beſondere Kennt niſſe ſowie perſönliche Wünſche ſind in dem Schreiben darzulegen. Schulumquartierung Am Freitag, dem 8. Oktober, fährt ein Son⸗ derzug für die Schüler und Schülerinnen der Herbert⸗Norkus⸗,—9 und Rheinau⸗ Schule. Die Schüler und Schülerinnen treten zuſammen mit den evtl. zur gemel· deten Müttern am Freitag früh 7 Ahr ab⸗ reiſebereit vor ihren an. Um.15 Uhr beginnt die Abfährt klaſſenweiſe geordnet unter ührung der Lehrkräfte in Omnibuſſen nach dem Hauptbahnhof. Jedes Kind muß im Beſitze der Reiſe⸗Abmeldebeſcheinigung vom Wirtſchaftsamt ſein. Die Gepäckſtücke der Schü⸗ ler und Schülerinnen ſind mit Anhänger zu verſehen, auf dem die genaue Anſchriſt: Name und Wohnung, Klaſſe und Schule erſichtlich iſt. Achtet beſſer auf euer Gepäck Viele Reiſende widmen ihrem Gepäck in den Zügen leider immer noch zu wenig Aufmerk⸗ ſamkeit und ſind dann erſtaunt, wenn ihnen auf einmal ein Koffer, ein Paket oder ſonſtiges Stück fehlt. So erging es auch einem Reiſen; den, der am Zielbahnhof ſtatt eines gefüllten — einen leeren und abgenutzten fremden Koffer im Gepäcknetz auffand. Da in den Zü⸗ gen der kürzeren Strecken kein Licht gemacht wird, haben die Diebe bei der Anachtſamkeit der Fahrgäſte meiſt ein leichtes Spiel. Sie nutzen in der Dunkelheit die Gelegenheit aus, um ſich im Falle des Erwiſchtwerdens kurzer⸗ hand mit Verwechſlung zu entſchuldigen. Es liegt an jedem Reiſenden ſelbſt, ſeinem Reiſe · gepäck die nötige Sorgfalt zu widmen. * Auszeichnung. Maſchiniſt Friedrich Fiſcher, wohnhaft in Heidelberg, Bleich⸗ ſtraße 11, wurde mit dem EK. 1. Klaſſe aus⸗ gezeichnet. Grenggebiet zwiſchen Löwe Venus strahlt am Morgenhimmel Im Oktober gewinnt der. Abendhimmel ein berbſtliches Ausſehen. Die Sonne geht früher un⸗ ter und hält ſich während des ganzen Monats im Sternbild der Jungfrau auf. Unter den Planeten kann Merkur am Mor⸗ genhimmel aufgefunden werden. Seine Beobach⸗ tungsmöaglichkeiten ſind zwar recht ſchwierige, allein in den Tagen um den 10. Oktober wird er mit Hilfe eines Feldſtechers im und Fungfrau zu erken⸗ nen ſein, Er beſitzt am 10. den größten weſtlichen Winkelabſtand von der Sonne und geht 1æ Stun⸗ den vor Tagesanbruch auf. Die Venus hat als Mor⸗ genſtern ihre volle Pracht entfaltet. Sie hewegt ſich im Löwen, geht 3 Stun⸗ den vor der Sonne auf und ſtrahlt am 13. in ihrem höchſten Glanze. Am 25. teilt die Sichel des ab⸗ nehmenden Mondes ihre Nähe. Wer einen lichtſtar⸗ ken Feldſtecher heſitzt, wird deutlich die Sichelgeſtalt des Planeten wahrzunehmen vermögen. Mars geht im Stier immer früher auf. An⸗ fangs erſcheint er gleich nach 21 Uhr, zuletzt ſchon vor 20 Uhr. Erde vermindert ſich laufend, was im Anſtieg ſeiner deutlichen Ausdruck findet. Am 28, kommt Mars auf ſeinem oſtwärts gerichte⸗ ten Kurs zum Stillſtand und wird fortan rück⸗ läufig. Jupiter hat den Löwen erreicht. Er geht am Anfang des Monats um.30 Uhr, am Ende gegen 1 Uhr auf. Am 28. morgens ſchrei⸗ tet der abnehmende Mond in großer Nähe an Jupiter vorbei. Der Saturn erſcheint gegen 22 Uhr(am Seine Entfernung hon der Das Bild der Gestirne im Oktober . 4 . — .4e/e d„ 8. 7˙ Monatsende 2 Stunden früber) im öſtlichen Teil des Stiers auf der Sternenbühne. Vom 9. an hewegt er ſich unter den Sternen im rückläufigen Sinne, eine Tendenz, die er bis um Ende des Jahres beibehalten wird. Am II. erreicht das mächtige Ringſyſtem, von dem Saturn freiſchwehend umgeben wird, 9 deſſen Wahrnehmung aber ein gut vergrößerndes Fernrohr exforderlich iſt, ſeine größtmögliche effnung, ſo daß ſogar die Pole davon über⸗ ragt werden. Dieſer vornehmlich aus Staub⸗ maſſen heſtehende und in zurückgeworfenem Sonnenlicht leuchtende Ring iſt faſt völlig durchſichtig, ſo daß er ſehr dünn ſein muß. Seine Dicke beträgt daher auch kaum 200 Klm. Sein äußerer Durchmeſſer mißt indeſſen 277 000 Klm., ſein innerer 177 000 Klm. und der Aequgtorialdurchmeſſer der Saturnkugel 123 000 Klm. Seine kleinſte Leuchtkraft zeigte der Saturn zuletzt im Dezember 1936, als er im Fernrohr völlig ringlos erſchien. Seither iſt ſeine Helligkeit in ſtändigem be⸗ griffen, da der Planet uns von Jahr zu Jahr eine größere Ringbreite zuwendet, die jetzt ihr Maximum erreicht hat und anſchließend bis 1950 zu einem abermaligen Minimum herabſinken wird. Die beigegebene Sternkaxte zeigt den An⸗ blick der Fixſterne gegen 28 Uhr. Im Oſten iſt der Stier mit dem roten Rieſenſtern Alde⸗ baran, den Hyaden und dem Siebengeſtirn emporgeſtiegen. Tief im NO gehen die Zwil⸗ linge mit Kaſtor und Pollux auf. Daxüber ſtehen in Richtung zum Scheitelpunkt Fuhr⸗ mann mit Kapella und Perſeus. Rechts von der Sternkette des Perſeus treffen wir An⸗ dromeda, daxunter den Widder und das Drei⸗ eck, und darüber das Wder Kaſſiopeia und den Kepheus. Der Pegaſus hat den hohen Süden erklommen, im mittleren Süden findet man den Waſſermann und darunter den ſüdlichen Fiſch mit Fomalhaut. Den ſüdöſtlichen Him⸗ melsgusſchnitt beherrſcht Adler mit Atair, weſtlich vom Scheitel ſteht das mächtige Kreuz des Schwans, etwas tiefer die Wega in der Leier. Im Weſten gehen Schlangenträger und etwas ſpäter Herkules, im NW. Krone und Bootes unter. Der Große Bär hat nahezu die Nordſtellung erlangt. leber ihm ſieht man die Windungen des Drachen und am Himmels⸗ val den Polarſtern mit dem Kleinen Bär. Am Morgenhimmel haben ſich hereits die Winter⸗ ſternhilder eingefunden. Im hohen Süden ſtrahlt der Orion,mit dem ihm folgenden Sirius. Hoch im SO ſtehen die Zwillingsſterne Kaſtor und Pollux, während Aldebaran im Stier den Südpunkt durchmeſſen hat. Hinzuweiſen hleibt noch auf das Lier⸗ kreislicht, deſſen zarte Lichtyyramide ſich vor Sonnenaufgang durch die Sternbilder Löwe und Krehs bis zu den Zwillingen hinauf er⸗ ſtreckt. Im Mondwechſel fällt das erſte Viertel auf den., der Vollmond auf den 13., das letzte Viertek auf den 21. und Neumond auf den 29. Oktober. D. Watenberg. ieeeeeeeeee. Eigenheiten des Soldatenteſtaments Lockerung der Vorſchriften bei der Abfaſſung Durch ein gültiges Teſtament werden alle Schwierigkeiten, die ſich ſo oft der Regelung des Nachlaſſes entgegenſtellen, ausgeſchaltet. Jeder 9 tut deshalb gut, rechtzeitig ſei⸗ nen letzten Willen niederzulegen, wenn er eine andere als die geſetzliche Erbfolge wünſcht. Im Kriege hat dieſe Forderung vermehrte Bedeutung. Auch der Soldat ſoll ſeine letzten Verfügungen rechtzeitig treffen, am zweckmäßigſten nach den Borſchriften des Teſtamentsgeſetzes vor dem Notar oder dem Kriegsgerichtsrat oder auch in der Form des eigenhändigen Teſtaments. Im Kriege iſt es aber häufig ſchwierig, ein ordnungsmäßiges Teſtament gerichtlich oder notariſch niederzu⸗ legen. Deshalb gibt es die erleichterte Form des Militärteſtaments. Das Militärteſtament, für das im Gegenſatz zum bürgerlichen Teſtament auch Minderjäh⸗ rige zugelaſſen ſind, verliert ein Jahr nach dem Ausſcheiden des Soldaten aus der mo⸗ bilen Truppe ſeine Gültigkeit, gilt alſo im Gegenſatz zum bürgerlichen Teſtament nicht unbeſchränkt. Man unterſcheidet drei Arten von Militärteſtamenten, das eigenhän⸗ dig geſchriebene und unterſchriebene, das nur eigenhändig unterſchriebene und von Zeugen beglaubigte und das öſſentliche Weilitärkeſta⸗ ment, über das eine ſchriftliche Verhandlung iſt. Viele Tauſende von Soldaten häben auch in dieſem Kriege von der Einrichtung des Militärteſtaments ſchon Gebrauch gemacht. Dabei hat es ſich leider immer wieder erge⸗ ben, daß manche Teſtamente weder den Vor⸗ ſchriften des bürgerlichen Rechts noch denen des Militärteſtaments entſprechen. Am dieſe Anzuträglichkeiten zu beſeitigen, hat das Oberkommando der Wehrmacht eine Verord⸗ nung erlaſſen, die eine weitgehende Lockerung der Formvorſchriften für das Militärteſta⸗ ment bringt. Formungültige Teſtamente von Soldaten werden danach ſchon dann als gül⸗ tige Militärteſtamente anerkannt, wenn der Erblaſſer nur den Text des Te⸗ ſtaments eigenhändig geſchrie⸗ ben oder den Text nur eigenhändig unterſchrieben hat, ferner auch dann, wenn die ſchriftliche Verhandlung über eine mündliche Erklärung des letzten Willens nicht mehr vorgeleſen und genehmigt, werden konnte, weil z. B. der Erblaſſer vor Abſchluß des Verfahrens oder gar ſchon vor Beginn der Niederſchriſt geſtorben iſt. Es wird aber ausdrücklich betont, daß dieſe Lockerung nur Spielzeitbeginn des Nationaltheaters Mozarts, Entführung“ in Schwetzingen Mozarts„Eutführung“ iſt das Hegedene Objekt für Karl Theodors Schmuckkaſten⸗Thea · ter, in dem ſich nunmehr das Mannheimer Nationaltheater in Würdigung des Pedrillo · Refrains„Nur ein feiger Tropf verzagt“ mit ungebrochener Tatkraft eine neue kün leriſche Heimſtätte bereitete And es mag gleich ge⸗ ſagt ſein: über dieſer erſten Schwetzinger Alf⸗ führung des Nationaltheaters lag wirklie Mozart⸗Grazie, die ſich in einem ſchönen aus⸗ geglichenen Zuſammenklang der orcheſtralen, Pirr lichen und ſzeniſchen Faktoren kundgab. er Abend hatte alſo Stil, und man genoß, be⸗ haglich gefeſſelt, das auf dem Zettel zu unrecht als„komiſche Oper“ bezeichnete erſte deutſche Singſpiel mit ſeinem lockeren Wechſel an Ein⸗ el⸗ und Zwiegeſängen, dem ſehr bezeichnenden ewußten Verzicht auf ausgeſprochene Final⸗ ſete und mit ſeiner ganz auf intime Wirkung erechneten muſikaliſchen Faktur. Wenn im allgemeinen ſelbſt das feurigſte Liebesgefühl für Mozart im Herzen unſerer ausübenden Künſtler mit Furcht untermiſcht zu ſein pflegt (denn Mozart lieben und ozart ſingen iſt weierlei), ſo war davon in dieſer von Werner llinger mit überzeugendem Stilempfin · den einſtudierten und von Heinrich Hölzlin regielich betreuten ſon rag heißen zu ſpüren And das will ſchon etwas Ellinger zeigte ein ſicheres Gefühl für die ſpe · zifiſche Elgenart dieſer der Vollreife entgegen⸗ wachſenden Kunſt des jungen Mozart und aus der inneren Beherrſchtheit der mufikaliſchen un d ſzeniſchen Gegebenheiten und ihrer wohl ⸗ diſziplinierten Beziehungen zueinander er⸗ wuchs ein freier ungezwungener Luſtſpielton, der das Ganze in eine wohltemperierte At ⸗ moſphäre heiteren Behagens tauchte, weder das Sentiment leine Gefahr!) aufdrin lich werden, noch den buffonesken Humor ins Poſ⸗ enhafte abgleiten ließ. So wurde das Stilge· eimnis des Werkes. das zwiſch'n dem Drama⸗ tiſchen und dem Konzertanten reizvoll in der Schwebe bleibt, recht glücklich offenbar. Die Ouvertüre ſprang(nach einem tempo. mäßig allzu genommenen Eingang) anſchaulich und lebendig auf, ſcharf konturiert im Nhythmus und mit all den wie abſichtslos wirkenden kleinen Akzenten, die bei Mozart ſo viel bedeuten. Das Orcheſter ſpielte mit ſchö · nem klanglichen Adel und vor allem mit erfreu · lichſter Zurückhaltung den Singſtimmen gegen⸗ über, die ihrerſeits(bei zwar erheblich unter ⸗ ſchiedlicher ärbung) eine wohltuende Anglei⸗ chung der Klangkräft untereinander erkengen ließen und ſo vör allem in der Geſtaltung der ch Enſembleſätze(Schlußquartett des zweiten Ak ⸗ tes!) auch dem verwöhnten Ohr Freude be · reiteten. Erika Schmidt durchleuchtete die Par⸗ tie der Konſtanze mit zierlicher Anmut und bewältigte ſie mit viel muſikaliſch⸗techniſcher Akkurateſſe. In ihren beiden großen Arien, von denen„Martern aller Arten“ durch mehr Beſeelung noch gewinnen könnte, ſetzte ſie die von Mozart gewünſchte„geläufige Gurgel“ vortrefflich ein und gab fo beſonders allem 3 glitzernde Belebtheit. Walter egbrecht war ein neuer Belmonte mit ſympathiſcher tenoraler Lyrik und anſpre⸗ notleidenden Teſtamenten zur Gültigkeit ver ⸗ helfen ſoll, um dem letzten Willen des Sol⸗ daten doch noch Geltung zu verſchaffen. Die grundlegenden Beſtimmungen über das ordnungsgemäße Militärteſtament wer⸗ den dadurch nicht aufgehoben. Die gelockerte Form reicht zur Gültigkeit des Teſtaments nur dann aus, wenn nach dem Erbfall mit Sicherheit anzunehmen iſt, daß die Arkunde den letzten Willen zuverläſſig wiedergibt. Sobald irgendwelche Zweifel beſtehen, hängt die Gültigkeit des Teſtaments davon ab, ob noch andere Beweismittel aufgefunden wer⸗ den. Weiterhin iſt es jetzt erlaubt, in einem Militärteſtament auf eine andere vor⸗ handene Arkunde zu verweiſen, einen Brief beiſpielsweiſe oder ein früheres Teſtament, auch wenn ſie dem Teſtament nicht beigefügt iſt. Sie gilt dann als Teil des Te⸗ ſtaments. Natürlich hat das nur einen Sinn, wenn die Arkunde im Erbfall auch herbeige⸗ ſchafft werden kann. Ferner ſind noch zwei mktoſ Neuerun⸗ gen zugunſten der Soldaten getroſfen worden: Ein vor der Mobilmachung errich⸗ tetes Teſtament, das nicht vorſchrifts⸗ mäßig war und nach dem bürgerlichen Recht nichtig wäre, wird in Zukunft als Militärteſta⸗ ment anerkannt, wenn der Erblaſſer als Soldat ſein Leben verliert. Ausgenommen ſind Fälle, in denen feſtſteht, daß die Aufrechterhaltung dieſer letztwilligen Verfügung dem Willen des Erblaſſers zur Zeit des Erbfalles nicht mehr entſprochen hat. Ferner kann der Soldat in dringender Not ſeinen letzten Willen auch mündlich oder durch Zeichen kundtun. Eine ſolche mündliche Anordnung gilt nicht als getroffen, wenn der Soldat noch über drei Mo⸗ nate am Leben bleiht. Der mündlich erklärte Wille kann auch erſt geltend gemacht werden, wenn das Nachlaßgericht über ſeinen Inhalt Feſtſtellungen getroffen hat, da ſichergeſtellt werden muß, daß der Wille des Erblaſſers der Heimat unverfälſcht übermittelt wird. Die neuen Vorſchriften gelten für alle Erb⸗ fälle der Zukunft, können aber vom Nachlaßge⸗ richt auf Antrag aus Billigkeitsgründen auch auf frühere Erbfälle ſeit Beginn des Krieges ausgedehnt werden. Gegegebenenfalls ſoll das Nachlaßgericht einen angemeſſenen Ausgleich unter den Beteiligten vermitteln. Entſpre⸗ chende Anträge müſſen binnen ſechs Monaten nach Inkrafttreten der Verordnung geſtellt wer⸗ den. Dieſe Friſt läuft ſedoch nicht für Wehr⸗ machtsangehöörige und Gleichgeſtellte. chender ſtimmlicher Beweglichkeit. Als ge⸗ Härcgen Schelmenpaar Pedrillo⸗ Blondchen waren Max Baltruſchat und Hildegard Stolz, die neue Opernſoubrette, der Aufführung weſentliche Stützen. Balt⸗ ruſchat gab ſeinen Pedrillo ein mit liebens⸗ würdigem gezeichnetes geſangliches und darſtelleriſches Profil, und Hilde⸗ gard Stolz, ein hellgefärbter ſchlanker Sopran, ging als kuragiertes Blondchen mit munterſtem Spieltemperament ins Zeug, et⸗ was forciert zwar in ihrer Keckheit, aber den⸗ noch die Grenzen klug wahrend. Heinrich Cramers von Gift und Galle geſchwollener Haremswächter arbeitete im Vollbeſitz muſi⸗ kaliſcher und ſchauſpieleriſcher Sicherheit die Komik der Osmin⸗Szenen mit feſtem Zugriff wirkungsſtark heraus. Den braven Baſſa Selim endlich, deſſen plötzlich ausbrechender Edelmut den Singſpiel⸗Schickſalen der Lie⸗ benden das erlöſende glückhafte Ende bringt, ſprach Heino Thiele. Das ſehr gut beſuchte Haus zeigte ſich von echter und berechtigter Mozartbegeiſterung er⸗ griffen und dankte allen Mitwirkenden mit betonter Herzlichkeit. Carl Onno Eiſenbart. eeeee deen ee. Tag der deutſchen Hausmuſik 1943. Der ag findet am Samstag, dem 13. Nobember ſtatt. Im Hinblick auf den, 70. e Max Regers ſoll am Haus⸗ muſiktag neben der Hausmuſik der alten Mei⸗ ſter das Serde ee Max Re⸗ gers und außerdem das zeitgeyöſſiſche Schaffen Berückſichtigung finden. Zugleich ſoll ſi diesjährige Hausmuſiktag der Gattung des vierhändigen Klavierſpiels annehmen. Im Mittelpunkt des Hausmuſiktages ſteht in die⸗ ſem Jahre die Stadt. burg(Elſaß), wo in der Zeit vom 18. bis 10. November beiſpiel⸗ gebende Veranſtaltungen Zurchgeführt werden. * Mecklenburgiſcher Schrifttumspreis, für Hermann Fiaudius. Reichsſtatthalter und Gau⸗ leiter Friedrich Hildebrandt verlieh in der drit⸗ ten norddeutſchen Dichterſtunde im meclenhur, giſchen Stagtstheafer in Schwerin den Mecklen⸗ burgiſchen Schrifttamspreis 1943 an den nie⸗ N Dichter Hermann Claudius. Reichsſtafthalter Hildehrandt hetonte dabei die hohe Aufgabe des deutſchen Dichters, Künder deutſchen Weſens und Kraftſpender für die deutſchen Herzen im Kampf um die europäiſche Kultur zu ſein. g Hausmuſikt der 2. „D Goethe⸗Medaille für Prof. Mie. Der Führer hat dem ordentlichen Profeſſor Ge⸗ heimen Regierungsrat Dr. Ing. e. h. Guſtav Mie in Freiburg i. Br. aus Anlaß der Vol⸗ lendung ſeines 75, Lebensjahres in Würdigung ſeiner Verdienſte um die Erforſchung der Eſek⸗ trizität die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. S Adolf Paul geſtorben. In Berlin⸗Frie⸗ denau ſtarb der ſchwediſche Sſher Adolf Paul. Wie Deutſchland ſpäter ſeine Wahlheimat wurde, ſo hat Paul, auch in ſei⸗ nem 5 Werk vorzüglich deutſche Kultur Und deutſches Geiſteslehen geſchildert und wird für uns immer unter denen genannt wexden, die in aufrechter Weiſe ſich für das Verſtänd⸗ nis unſeres Volkstums und unſerer R lichen Miſſſon im Norden eingeſetzt haben. Als Adolf Paul zu Beginn dieſes Jahres noch ſei⸗ nen 80. Geburtstag feiern durfte, wuxde ihm in Anerkennung ſeiner künſtleriſchen Leiſtung und ſeines ungbläſſigen Wirkens gls Mittler zwiſchen deutſchem und ſkandinaviſchem Gei⸗ ſtesleben bielerlei Ehrung auteil. Vor dem Einzelrichter: Um die Ehre eines Gefallenen privater Natur und ſolche, bei denen der Herr Staatsanwalt per⸗ ſönlich eingreift, ſind in Mannheim nicht eben ſelten. Dabei kommen nur die wenigſten an das Licht einer öffentlichen Verhandlung. Geſtern ſtand vor dem Einzelrichter eine Frau, die auf eine beſondere Art beleidigt hatte. Bei einer etwas laut Anterhaltung in 5 Küche kam ſie auf den Soldatentod des ohnes einer ihr nicht ſonderlich freundlich ge⸗ ſinnten Familie zu ſprechen und ſagte in dieſem Zuſammenhang:„Das iſt recht, daß der ge⸗ fallen iſt. Jetzt haben ſie ihren Lohn.“ Belei⸗ digung eines Gefallenen! In der Verhandlung ſtand die Kronzeugin zum erſten Satz der in⸗ kriminierten Rede nicht mehr ganz eiſern. Dem Richter genügte aber ſchon der Satz:„Jetzt ha⸗ ben ſie ihren Lohn“, um die Angeklagte zu ver ⸗ urteilen. Zu verurteilen, obwohl man ihr die Abſicht, den Gefallenen zu beleidigen, nicht unterſtellen konnte. Im Gegenteil, eine der Belaſtungszeuginnen wollte ſogar einen be⸗ dauerlichen Ausdruck über den Tod des Sol⸗ daten gehört haben. Kurzum: Sie hatte den Soldaten nicht treffen wollen— aber ſie be⸗ nützte ſeinen Tod zu hämiſchen, durchaus bös⸗ artigen Bemerkungen. Für den deutſchen Men⸗ ſchen muß der Heldentod eines Soldaten etwas ſo Hehres und Heiliges ſein, daß er nie und nimmer in Verbindung gebracht werden darf mit gemeiner Schadenfreude. Darum ſprach der Kichter gegen die bisher unbeſcholtene, körperlich und ſeeliſch etwas belaſtete Frau eine Gefängnisſtrafe von zwei Mo⸗ naten undzwei Wochen aus. Am die⸗ ſen Tatbeſtand rankte ſich ein Geſtrüpp von Ge⸗ Raſbgce und Erbfeindſchaft, wie man es in ändlichen Gemeinden leider noch häufig an⸗ trifft. Treibt das Geſtrüpp Blüten, dann kann es ſ0 ſolch ſchwerwiegenden Dingen wie Be · leidigung von Gefallenen kommen. tt. Wann muß die Einſtellung ländlicher Haushaltskräfte genehmigtwerden? In Haushaltungen dürfen Arbeitskräfte nur mit Zuſtimmung des Arbeitsamtes eingeſtellt werden, während andererſeits eine Einſtellung von Arbeitskräften in landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben keiner Zuſtimmung bedarf. Daraus iſt die Frage entſtanden, inwieweit die Einſtellung in län ſe Haushaltungen eine Zuſtimmung des Arbeitsamtes erfordert. Der Generalbe⸗ vollmächtiate für den Arbeitseinſatz führt hier⸗ zu in einem Erlaß aus, daß, wenn der länd⸗ liche Haushalt vom landwirtſchaftlichen Betrieb deraxt getrennt iſt, daß beſondere Kräfte für die Hauswirtſchaft, angeſetzt werden, die Zu⸗ ſtimmung zur Einſtellung der hauswirtſchaft⸗ lichen Kräfte auch dann erforderlich iſt, wenn die mit der Hauswirtſchaft betrauten Kräfte im lkandwirtſchaftlichen Betrieb mitangeſetzt wer⸗ den. Jit dagegen der Ländliche Haushalt mit 8 dem Betrieh eng verbunden ſo iſt eine Zuſtim⸗ Pis 21.00 mung des Arbeitsamtes zur Einſtellung von Arbeitskräften nicht erforderlich. Ausbildungsbeihilfe für Verſehrte Die Ausbildungsbeihilfe wird Unterhalts⸗ verpflichteten, die Empfänger von Verſehrten⸗ geld der Stufen 2, Zoder 4 mit Verſehrtengeld⸗ zulage ſind, ohne Rückſicht auf die Kinderzahl für alle beihilfefähigen Kinder gewährt. Die im Wehrdienſt weiterverwendeten und wieder⸗ berwendeten Verſehrten ſind in der Regel nicht im Beſitz eines Verſehrtengeldbeſcheids. Sie erhalten Verſehrtengeld und Zulage erſt nach Entlaſſung aus dem Wehrdienſt. Auf Vor⸗ ſchlag des Oberkommandos der Wehrmacht hat ſich der Reichsfinanzminiſter damit einverſtan⸗ den erklärt, daß die im Wehrdienſt weiter⸗ verwendeten Schwerbeſchädigſen die Zugehörig⸗ keit zu der entſprechenden Verſehrtengeldſtufe und die Vorausſetzungen für die Gewährung der Verſehrtengeldzulage durch eine Beſchei⸗ nigung des zuſtändigen Truppengrtes nach⸗ weiſen, um ihren Kindern gleichfalls die Aus⸗ bildungsbeihilfe zu ſichern. Eheſtandsdarlehen verſtorbener Ehegatten Die Bedarfsdeckungsſcheine der Gheſtands⸗ darlehen können nur von den Ehegatten, denen das Eheſtandsdarlehen gewährt wurde, zum Erwerb von Möbeln und Hausgerät verwendet werden. Wenn ein Ehegatte verſtorben iſt, kann der andere darüber im Rahmen der Be⸗ ſtimmungen verfügen. Wenn aber heide Ehe⸗ gatten verſtorben ſind, ſind die noch vorhan⸗ denen Bedarfsdeckungsſcheine durch die Exben an das Finanzamt zurückzugeben. Eine Ver⸗ wendung durch die Erben kommt grundſätzlich nicht in Betracht. Der Reichsfinanzminiſter hat ſich jedoch damit einverſtanden erklärt, daß die Bedarfsdeckungsſcheine den gemeinſchaft⸗ lichen Abkömmlingen der verſtorhenen Ghegat⸗ ten gelaſſen werden, wenn wenigſtens ein Ghe⸗ gatte gefallen iſt. Die Bedarfsdeckungs⸗ ſcheine ſind durch den geſetzlichen Vertreter der Abkömmlinge dem Finanzamt vorzulegen, das ſeht mit einem entſprechenden Vermerk ver⸗ ieht. Jungmädel ſammeln Holz NSG. Eines Tages ſagte unſere Führerin: „Jungmädel, ich habe für Euch eine heſondere Aufgabe. Als Kriegseinſatz ſammelt ihr Reiſig und Kleinholz. In unſeren Wäldern gibt es ja enug.“ Daß wir damit mancher Hausfrau Arbeit abnehmen konnten, freute uns, und außerdem würden wir ja dem frechen„Kohlen⸗ klau“ eins auswiſchen! Der Erlös ſollte dem WoW zur Verfügung geſtellt werden. Gleich beim nächſten Dienſt ging es friſch aus Werk. Wir hatten drei bis vier Leiterwägel ⸗ chen organiſiert, die wir zum Heimſchaffen be⸗ nötigten. Vor dem Abmarſch machten wir noch einen„Propagandamarſch“ durch das Dorf, um die Bevölkerung auf unſer Vorhaben aufmerk⸗ ſam zu machen. Im Wald verteilten wir uns, ſammelten unſere Arme voll und brachten das Holz zum Wagen. Es koſtete manchen Schweiß⸗ tropfen!! Natürlich kam nur ſchönes, glattes Holz in Frage. Oft mußten wir uns durch dich⸗ tes Anterholz durchkämpfen. Am den Lade⸗ raum unſerer Wägelchen zu vergrößern, ſtecten wir in jede Ecke einen kräftigen Aſt und konnten ſo recht hoch beladen. Mit einem dicken Seil wurde das aufgetürmte Holz feſtgebunden. Dann traten wir mit Hallo die Heimfahrt an. Jawohl, Heim fahrt! Wir thronten nämlich auf unſeren Fuhrwerken und voll inunter ins Schwung ſauſten wir den Berg en 0 anden ſchon Dorf hinein. Auf dem Marktplatz viele Leute, die das Holz gleich in Empfang nehmen wollten. Was ſollten wir da machen? Eigentlich hatten wir ja vorgehabt, das Holz erſt ſchön zu bündeln, ehe wir es verlauften. Damit wurde es nun nichts. Schnell waren die Wagen leer. Manchem alten Mütterlein hal⸗ ſen wir noch, das Holz klein zu machen und im Schuppen zu verſtauen. Noch mehrmals ſam⸗ melten wir, bis das ganze Dorf mit dem nöti⸗ ———— gen Kleinholz verſorgt war, und natürlich ha⸗ en wir auch nicht vergeſſen, unſer HZ⸗Heim mit Wintervorrat zu verſehen. Am Ende unſerer Sammeltätigkeit machten wir Kaſſenſturz. Wir konnten unſerem Orts⸗ ruppenleiter den ſtattlichen Betrag von 3850 ark abliefern. Jungmädelſchaft des Bannes. Als Preis bekamen wir von unſerer Bannmädel⸗ führerin ein Buch über Horſt Weſſel. Wir haben uns darüber ſo gefreut, daß wir am lieh⸗ ſten gleich unſere Sammeltätigkeit wieder auf- genommen hätten. Zwölf Jungmädel aus Anterſchwarzach im Bann Mosbach⸗Bd. Heidelberger Querſchnitt Neuer Chefarzt. Mit Wirkung vom 1. Okto⸗ Facharet für innere Medizin, ber wurde dem i 0 Dr. Ottfried W a cht, er in S tung der inneren Abteilung des Städtiſ Krankenhauſes in Offenburg übertragen. ei⸗ Der Rundfunk am Donnerstag Reichsprogramm: 11.00—11.40 Uhr: Kleines Konzert mit Werken von 13—* 12,00—12.30 Uhr: Overettenklänge; 12.35—12.45 Ubr: Bericht zur Lage; 16.0017.00 b Aus 4 und Konzert; 17.15—18.30 Uhr Bunter elodienſtrauß;.00 Uhr: r. Zei 20—19.45 Uhr: Frontberichte; 2015 ſpiegel; 19.20— 8 21.00 Ubr; Suite von Tele gel und Orcheſter von Händel;.00 Stenen aus Lortzings Opern.— Deutiſchland⸗ ender: 17,15—18.30 Uhr: Sinfoniſche und Dpernſpiele, Leitung: Bruno Bondenho is 21.00 Uhr: Bekannte Unterhaltungsmuſik yon fir 28* Hans Buſch; 21.00—22,00 Uhr:„Muſik 8 900 22.00 Uhr⸗ eeeeeeeeeeeee Blioł auf Lampertheim H. Lampertheim. In der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung ſtand die Haus⸗ haltsſitz 8 der Gemeinde Lampertheim für 1943 zur Beratung. Eingangs gedachte Bürgermeiſter Grünewald des ügleſe verſtorbenen Ratsherren Ludwig Friedr. Stef⸗ fan, der lange Jahre ſein Können und Wiſſen in den Dienſt der Gemeinde geſtellt hat. Den eingehenden Erläuterungen des Haushalts⸗ planes war zu entnehmen, daß Lamperheim am 1. Auguſt 1948 14 345 Einwohner zählte, die zu 80 Proz. aus Arheitern beſteht. Das Jahr 1948 konnte die Gemeinde mit einem unbelaſteten Ueberſchuß von faſt 200 000 Mk⸗ aus dem Wirtſchaftsjahr 1942 beginnen. Auch 1943 iſt der Ausgleich des Haushaltsplanes gut möglich, wie auch die notwendige Rück⸗ lagenbildung—— en werden konnte. Es⸗ iſt das Beſtreben det Gemeindeverwaltung, zu⸗ nächſt nach Möglichkeit einen Teil der verhält⸗ nismäßig hohen alten Schulden abgutragen. In 1942 konnten neben allen Schuldvery 5 kungen, die zur außerplanmäßigen Rückzah⸗ lung e waren, auch noch andere Dar⸗ lehen in ſehr begchtlicher getilgt werden. Selbſt für 1948 ſind berſchiedene Schuld⸗ vexbflichtungen zut gußerblanmäßigen Rückzahlun die einen Betrag von über 100 000 Mk. gusmachen. Die Rücklagen⸗ bildun gin 1948 exfolgt entſprechend der finan⸗ ziellen skraft der Gemeinde in Höhe O von 116 000 Mk. Der Abſchluß des Haushalts⸗ planes 1943 zeigt imordentlichen Haus⸗ halt in Einnahme und Ausgabe je 1 505 482,24 Maxk, im außerordentlichen Haushalt in Einnahme und Ausgahe je 9 688,50 Mark. Die Steuerhebeſätze der Gemeindeſteuern be⸗ fragen a) für die Grundſteuer 144 v.., fürx die land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betriebe 216 9. H. Die zu erwartenden Ausgaben ſind durchpea gusreichend vorgeſehen, ſo daß eine Heberſchreitung des Haushaltsplanes nicht zu erworten iſt. Alles in allem kann von einer durchaus geordneten Haushaltswirtſchaft, jg bon einer außerordentlich günſtigen Entwick⸗ lung ſelbſt in dieſem Kriegsjahre geſprochen werden. Die Steuern gehen faſt durchweg 100%ig ein. Die abſolute Geldflüſſigkeit iſt ſegeben. Nach Erörterung verſchiedener Po⸗ itionen ſeitens der Ratsherren ergaben ſich keine Einwendungen, ſo daß der Haushalts⸗ plan in ſeiner Pühung konnte. Bei den Gemeindewerken (Gas⸗ und Waſſerverſorgung der Gemeinde) zeigt die Entwicklung, daß die Voraus⸗ ſetzungen geſchaffen werden, um die Gemeinde⸗ werke in die Lage zu verſetzen, künftigen Auf⸗ gaben im Verſorgungsgebiet der Gemeinde in jeder Hinſicht gerecht werden zu können. Es iſt hierbei insbeſondere an eine Tarifpolitik gedacht, die den berechtigten Forderungen der hieſigen Verhraucher Rechnung trägt. Für 1948 iſt nach Abſetzung der an die zahlenden Konzeſſionsabgabe letwa 14 000.—) mit einem zur Abdeckung langfriſtiger Schuldperpflich⸗ tungen verbleiben ſoll. Bei der Waſſerverſor⸗ gung bewegt ſich die ganze Satzung im Rah⸗ men der vorjährigen Aufſtellung. Der Gefreite Sizilien das EK 2. Klaſſe.— Nachdem etwa 70 Lampertheimer Schulkinder ſechs Mo⸗ nate lang in Aufenthalt ge⸗ ehrten ſie am Freitag wieder rzug brachte ſie mit an⸗ Hreſes Worne bis zum Mittags um 2 Uhr nommen hatten. zurück. Ein Sonde deren Kindern des Wormſer Hauptbahnhof. trafen die Lampertheimer auf dem hieſigen Bahnhof ein. Eltern und Geſchwiſter hatten ſich zum Empfang recht zahlreich eingefunden. Allgemein konnte man ein gutes Ausſehen der KLV⸗Lagerkinder beobachten. Sie ſelbſt er⸗ zählen mit großer Begeiſterung von ihren Erlebniſſen während der ſechs Monate.— 44 Birnen wogen 50 Pfund. In der hieſigen Siedlung erntete ein Siedler an einem Birnen bon ſeltenen Gewichten. Der Baum trug 44 Birnen. Hiervon wog die kleinſte 400 Gramm. Alle anderen zeigten Gewichte von 500, 750 und 850 Gramm. Ein anderer Sied⸗ lex exntete ebenfalls Birnen im Gewicht von 675 Gramm. 1 Telemann, Konzert für Hr. 7 20.45 ———— verabſchiedet werden Gemeinde zu Gewinn zu rechnen, der den Werken r Georg Schollmeier Jakobſtraße 45, erhielt für tapferen Einſatz auf amit waren wir die beſte chen —— ————— aum —— den Waffenſtillſtandspakt anerkannt Badoglio ablehnend gegenüber. gie Badoollo- hie Staf Spoxza! ————————— Der Krach im italieniſchen Verrätexlager iſt bereits in vollem Gange (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — Liſſabon, 6. Oktober. Im Lager Badoglios und Viktor Ema⸗ nuels entwickeln ſich mit großer Schnelligkeit die gleichen Gegenſätze wie in dem der fran⸗ zöſiſchen Emigration in Nordafrika. Badog⸗ lio möchte am liebſten einige Männer ſeiner Amgebung wieder los werden, hauptſächlich weil er England und Amerika noch ſtärker als bisher entgegenkommen will. Das aber iſt nicht das Wichtigſte. Die in England und Amerika anſäſſige italieniſche Emigration hat ſofort alle Kräfte gegen jede Zuſammenarbeit zwiſchen den Großmächten und Badoglio mobil gemacht. Der linke Flügel lehnt den Marſchall ebenſo ab wie den König und tritt für eine ſtark nach links gerichtete Republik ein. Sie findet ihre Hauptſtütze in den Reihen der britiſchen Labour Party und einem Teil der britiſchen Liberalen, vor allem in Kreiſen des„Mancheſter Guardian“, ferner in ähn⸗ lich orientierten Zirkeln der ASA. Das Spiel der Sowjets iſt noch un⸗ durchſchaubar. Sie arbeiten vorläufig ebenſo wie die engliſche und amerikaniſche Regie⸗ rung mit Badoglio zuſammen, 3 ſie haben. In Moskau ſucht man ſich die Hände frei zu halten, um die in der interalliierten Mittel⸗ meerkommiſſion erkämpfte Stellung gemäß den jeweiligen Amſtänden im eigenen Inter⸗ eſſe auszunutzen. In dem allgemeinen politi⸗ ſchen Chaos, das in Süditalien und auf Si⸗ zilien herrſcht, ſieht der Kreml ſelbſtverſtänd⸗ — eine beſonders günſtige Wirkungsgrund⸗ age. Aber auch in den ſogen. gemäßigten Krei⸗ ſen der italieniſchen Emigration ſteht man So hält ſich der ſeinerzeit von Muſſolini verabſchiedete ehe⸗ malige italieniſche Außenminiſter Graf Sforza als Nachfolger des, Marſchalls be⸗ reit. Sforza, der ſeit langem in den Vereinig⸗ ten Staaten lebt, hatte bei Abſchluß des Waf⸗ ſenſtillſtandes ſeine bevorſtehende Rückkehr nach Europa angekündigt. Die Befreiung Muſſo⸗ linis und der radikale Wandel der Dinge in Italien habe dieſe Rückkehr wieder verzögert. In der Amgebung Badoglios hatte man zu⸗ nächſt gehofft, in Sforza einen beſonders wert⸗ vollen Mitarbeiter zu finden, der infolge ſeiner ausgezeichneten Beziehungen in Waſhington und London die Lage des Königs und ſeiner Miniſter erleichtern würde. Sforza zeigt aber die kalte Schulter und legt keinerlei Begeiſte⸗ rung für di eRettung der Monarchie an den Tag, Er möchte eine weit bedeutendere Rolle ſpielen und ſelbſt an die Spitze des neuen Ita⸗ lien unter Kontrolle der Weſtmächte treten. In London und Waſhington benutzt man ihn mit großem Geſchick, um den Druck auf Badoglio zu verſtärken. Man hält ihn zunächſt in ASA zurück, um erſt einmal alle gewünſchten Zuge⸗ ſtändniſſe aus Badoglio herauszupreſſen; denn Badoglio kann man ſtärker unter Druck ſetzen als den langen Freund Sforza. So wurde denn auch die geſtrige Reutermeldung, Sforza ſei nunmehr endgültig auf dem Wege nach Italien, wenige Stunden ſpäter wieder zurückgezogen und erklärt, ein Termin der Abreiſe Sforzas liege noch nicht feſt. Die italieniſche Emigran⸗ tenpreſſe ſetzt unterdeſſen ihren Feldzug gegen Badoglio und Viktor Emanuel fort. Der Zwiſt zwiſchen Giraud und de Gaulle, der das franzöſiſche Emigrantenlager immer heilloſer ſpaltet, wird alſo in verſtärkter Form auch unter der italieniſchen Emigration wieder⸗ kehren, ſorgfältig geſchürt, aber auch ebenſo ſorgfältig kontrolliert von London und Wa⸗ ſhington, die keinerlei Intereſſe an einer allzu raſchen politiſchen Stabiliſierung der von ihnen beſetzten Gebiete des Mittelmeerraumes haben. In dieſem Zuſammenhang erregt ein Auf⸗ ſatz der„Times“ in den politiſchen Kreiſen ziemliches Auſſehen. In dieſem Aufſatz übt der diplomatiſche Mitarbeiter eine überaus ſcharfe Kritik an der Aufnahme der Generale Am⸗ broſio und Roatta in die Regierung Badoglio, weil beide italieniſche Truppen im ehemaligen Jugoſlawien kommandiert hätten und deshalb für gewiſſe Terrorakte verant⸗ wortlich gemacht werden müßten. In der„Ti⸗ mes“ heißt es wörtlich:„Die brutalen Anter⸗ drückungsmethoden dieſer Generale offenbaren ſich teiks in den militäriſchen Dekreten, von denen viele ihre Anterſchrift tragen ſowie in den—9— Proklamationen, die jetzt nach England gebracht worden ſind. Ambroſio war bis zum Januar des Vorjahres Kommandant der italieniſchen 2. Armee, die Slowenien ſo⸗ wie Teile Kroatiens und Dalmatiens beſetzt hielt. In der Zeit ſeiner Befehlsführung ſind viele Geiſeln erſchoſſen und rund 10 000 Per⸗ ſonen ſeines Kommandobezirks nach Konzentra⸗ tionslagern in Stalien geſchafft worden, wo ſie entweder ſtarben oder halb verhungerten. An⸗ ter Roatta, dem Nachfolger Ambroſios, nahm der Terror noch zu. Anter ſeinem Kommando machten die italieniſchen Truppen viele Dörfer Alle liebten Belinde ROMAN vox WILHELIM SCHEIDERE 2⁰0 Die Tür öffnete ſich raſch. Nina, die ein⸗ etreten war, blieb jählings ſtehen und ſtarrte faſſungslos auf Korady.„Jeſſesmaria“, rief ſie aus,„der Nerr Larſon! Ich habs mir doch leich gedacht!“ 5 e denken Sie falſch, mein Fräu⸗ lein!“ verſetzte Korady. And er lächelte ſpöt⸗ ſch. Nina hatte einige unruhige Morgenſtunden hinter ſich. Es war ihr nicht klar geweſen, ob ſie Rainer nunmehr in ihre Abenteuer einwei⸗ hen ſolle. Nachdem ſie ſich endlich dazu ent⸗ ſchloſſen hatte, wartete ſie vergeblich auf ſein Kommen. Inzwiſchen war es neun Ahr gewor⸗ den. Sie hatte mit Rainer zu telephonieren verfucht, aber keinen Anſchluß erhalten; dau⸗ ernd tönte ihr das Beſetztzeichen entgegen. Sie konnte ja nicht ahnen, daß drüben in der Fu⸗ ergaſſe„amtlich“ telephoniert wurde; Hofrat Bandiſch atte ein langes Geſpräch mit einigen Beamten des Präſidiüms geſührt. Als gegen zehn Ahr Rainer immer noch nicht bei ihr erſchienen war, hatte ſie's nicht mehr ausgehalten. Sie war zur Fugere aſſe hinübergegangen, hatte unten im Flur die Reſi etroffen und von dem Einbruch in der Biblio, het erfahren.„Aber hinauf dürfen Sie' nicht! hatte die Reſi geſagt.„Ein Hofrat von der Polizei iſt da und einer aus Angarn, ein ſehr, ein brutaler Menſch. Auch im Park kraucht ein Geheimer herum— ich weiß nicht, was er da ſucht.“ Doch Nina war trotzdem hinaufgegangen. Sie mußte ſich unbedingt der Polizei ſtellen, auch wenn ihr das—5 zum Zerſpringen pochte. Sie mußte von ihren Erlebniſſen be⸗ richten hand nun ſaß ſie ſchon ſeit einer halben Stunde dem Hofrat Baudiſch gegenüber, der inter Rainers Arbeitstiſch Plax genommen tte. Von Stephanos hatte ſie ihm erzählt, von den Beweggründen ihres Handelns, von den Begebenheiten des geſtrigen Nachmittags, dem Erdboden gleich und erſchoſſen Geiſeln zu Hunderten, abgeſehen von den Maſſenmorden, die ſie auf ihren Strafexpeditionen gegen die Partiſanen verübten.“ Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Times“ zitiert dann einen Beamten aus dieſer Gegend, der geſagt haben ſoll:„Weder Ambroſio noch Roatta beſitzen in Italien irgendwelche Autorität, ſo daß von ihrer Zugehörigkeit zur Regierung Badoglio kein politiſcher Vorteil zu erwarten iſt, Was ihre Namen einzig bekannt machte, ſind die barbariſchen Methoden, die ſie in einem freien und tapferen verbündeten Land verübten.“ Bekenntnis zu Muſſolini EP. Mailand, 6. Oktober. Großadmiral Thao di Revel, Her⸗ zog des Meeres, hat ſich zu dem Sitz der repu⸗ blikaniſchen faſchiſtiſchen Partei hegeben, um ſeinen Beitritt zur neuen republikaniſchen fa⸗ ſchiſtiſchen Partei zu erklären. Auch Mar⸗ ſchall Caviglia hat ſich dem deutſchen Kommandanten und der Regierung Muſſolinis zux Verfüung geſtellt. Ein weiterer italie⸗ niſcher Heerführer, Armeekommandant Pirzio Biroli, hat Muſſolini mitgeteilt, er zögere als alter Soldat nicht, ſeinen Kampf⸗ poſten an der Seite der Achſe zu wählen. Die Lage (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Berlin, 6. Oktober. Obwohl an ſich die Beruhigung an wei⸗ ten Teilen der Oſtfront ſich fortſetzt, zei⸗ gen ſich an anderen Stellen die Vorzeichen neuer Offenſiv⸗Vorſtöße des Gegners. Er ſieht ſich bierzu gezwungen, beſonders am Dniepr im mittleren Abſchnitt, weil hier ſeine Bemühungen, die Brückenköpfe zu er⸗ weitern, geſcheitert ſind. Auf die kommen⸗ den Offenſiv⸗Stöße weiſen auch die feſtge⸗ ſtellten Bereitſtellungen des Feindes hin. Was ihm bisher nicht gelungen iſt, wird ihm auch weiterhin nicht gelingen. Die Kämpfe am Dnjepr behandelte geſtern die Londoner„Times“ und nennt ſie für die Sowjets unendlich hart und verluſtreich. Die Der U⸗Boolkrieg macht England wieder ſchwere Corgen Alle Illuſionen verflogen EP. Madrid, 6. Oktober. Anruhe und Beſorgnis über die Aktivie⸗ rung des deutſchen A⸗Boot⸗Krieges macht ſich in ſteigendem Maße in London bemerk⸗ ar, kabelte am Mittwoch der dortige Korreſpon⸗ dent Sajor ſeinem Madrider Blatt„Arriba“. Zum Ausgangspunkt ſeines Berichtes nimmt er aus einem Hafen der kanadiſchen Oſtküſte ſtammende Informationen, nach denen die deutſche A⸗Boot⸗Waffe ihre Aktivität wieder zu erkennen gegeben hat. Im engliſchen Publikum erinnert man ſich hierbei der kürzlichen Erklärung Churchills und anderer britiſcher Regierungsmitglieder. daß die A⸗Boot⸗Gefahr wieder im Wachſen ſei, was /London grübelt wieder über die als um ſo unangenehmer empfunden wird, als gerade im bevorſtehenden Winter die Kriegs⸗ materialverſorgung der Briten und Sowjets durch die Vereinigten Staaten in großem Stil durchgeführt werden ſollen. Aeberlebende des kürzlich im Nordatlantik torpedierten Geleit⸗ zuges, bei dem bekanntlich 13,Zerſtörer ver⸗ ſenkt wurden, bezeichnen dieſen Angriff als den ſchlimmſten, der bisher überhaupt auf Geleit⸗ züge durch-Boote ausgeführt worden iſt. Die Deutſchen hätten dabei eine neue An⸗ griffstaktik angewandt. Die Verſen⸗ kungsziffern werden von engliſcher Seite ge⸗ heim gehalten. Die Admiralität erklärte ledig⸗ lich, daß die Anſtrengungen zur Sicherung der Geleitzüge verdoppelt werden. Aber trotzdem Moskau,Nolen gegen London⸗Polen Moskau maßt ſich die Herrſchaft über die Emigranten⸗Regierungen an Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 6. Oktober. Wie ſehr innerhalb der Front ASA, Eng⸗ land und Sowietrußland die Machtverhält⸗ niſſe ſich zugunſten der Sowjets verlagert ha⸗ ben, beweiſen die jüngſten Ereigniſſe im Mit⸗ telmeer, wo es den Sowjets gelungen iſt, ſich durch die Plattform des von ihnen geforder⸗ ten Mittelmeerausſchuſſes die erſte Rolle zu ſichern. Aber auch noch andere Beweiſe für dieſes politiſche Vordringen der Sowjets laſſen ſich finden. So fordert Moskau neuer⸗ dings, daß ſich die verſchiedenen Emigranten⸗ regierungen, die bis jetzt in London ſich po⸗ litiſch betätigen, in der ſowjetiſchen Haupt⸗ ſtadt niederlaſſen ſollen. Den erſten Auftakt dazu bildete der Abbruch der Be⸗ ziehungen zu der polniſchen Emi⸗ grantenregierung, der auch durch alle Vermittlungsverſuche Edens nicht beigelegt werden konnte. Moskau dachte nicht daran, in dieſem Punkte den engliſchen Wünſchen nachzugeben, ja es brüskierte kurzerhand die Engländer durch die Tatſache, daß es eine neugegründete polniſche Regierung in So⸗ wjetrußland begünſtigte. Mit dieſer Neugründung hatte Moskau auch einen vollen Erfolg.„Immer mehr Polen treten in die freie polniſche Armee in Sowjet⸗ rußland ein“, meldet jetzt„Nya Dagligt Alle⸗ handa“ aus London, und gleichzeitig mobili⸗ ſieren die Polen in Moskau ihre Kräfte für den politiſchen Kampf. Die Dinge ſind ſo weit ge⸗ diehen, daß die polniſchen Emigranten, die ein⸗ mal eine ſo gewichtige politiſche Rolle in Eng⸗ land ſpielen ſollten, von Moskau als Verräter — der gemeinſamen Kriegsſache angeklagt wer⸗ en. Das Organ der polniſchen Bolſchewiſten in der Sowjetunion hat jetzt einen Artikel ver⸗ öffentlicht, der ſofort im Wortlaut von dem Organ der Sowjetbotſchaft in London und Waſhington abgedruckt wurde und in dem die polniſchen Emigrantenpolitiker in England und ASA aufs heftigſte beſchimpft werden. Auch der Moskauer Korreſpondent von„News Chronicle“ ſtellt feſt, es werde mit jedem Tag klarer, daß die. Sowjetpolitik hin⸗ ſichtlich Polenein fürallemal feſt⸗ gelegt ſei. Die Sowjetruſſen betrachten mit großer Entrüſtung die Aktivität der pol ⸗ niſchen Emigranten in London und wunderten ſich, daß England den Mißbrauch der Gaſt⸗ freundſchaft durch die dortigen polniſchen Füh⸗ rer dulde. Es iſt bezeichnend, daß der Korre⸗ ſpondent dieſe Empörung der Sowjets ganz in Ordnung findet und ſeinerſeits die engliſche Regierung auffordert, einzugreifen. „Stiehlt England Amerika Hel..2“ Aufregung in Amerika/ Rooſevelt muß beſchwichtigen (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — 2 6. Oktober. Einige der von ihrer Inſpektionsreiſe nach England und Nordafrika zurückgekehrten ame⸗ rikaniſchen Senatoren hatten, wie berichtet, heftige Kritik an England geübt und vor allem der Londoner Regierung vorgeworfen, ſie ſchone ihre eigenen Oelreſerven und laſſe ſich zum Schaden der amerikaniſchen Verbraucher ASA-Oel in Mengen liefern. Dieſe Kritik hat die leicht erregbare amerikaniſche Oeffent⸗ lichteit ſtark in Wallung gebracht. Rooſe ⸗ velt ſah ſich auf der geſtrigen Preſſekonferenz des Weißen Hauſes perſönlich genötigt, Stel⸗ lung zu nehmen und wandte ſich mit der bei ihm in letzter Zeit häufig hervortretenden Ge⸗ reiztheit gegen„böswillige Kritiker“. Der Präſident mußte aber offen zugeben, daß die Kritik der Senatoren nicht unangebracht war. Die Engländer, ſo erklärte der Präſident, hät⸗ ten tatſächlich wenig Oel aus ihren eigenen reichen Lagern in Perſien und im Irak bezogen. Schuld daran aber ſei der Mangel an Tan⸗ kern. Das Oel des Mittleren Oorient habe bis⸗ her um das Kap der Guten Hoffnung herum nach England gebracht werden müſſen. Es ſei aber unbedingt notwendig, daß die Tanker ſtets auf der kürzeſten Strecke zum Einſatz gebracht würden. Infolgedeſſen habe Amerika liefern müſſen. Jetzt aber ſeien Maßnahmen einge⸗ leitet, um das Verhältnis der Oellieſerungen aus amerikaniſchen und britiſchen Quellen auf von ihrem Zuſammentreffen mit Agh und „Larſon“ in dem Hotelkaffee und ſchließlich auch von der Ausſprache mit Hölgi im Burggarten. Baudiſch hatte ſie nur ſelten unterbrochen; ſein gütiges Lächeln flößte ihr Vertrauen ein. Hin und wieder freilich ſtockte ihr Bericht. Dann ſah ſie zu Korady hinüber, der am offe⸗ nen Balkon ſtand, gelaſſen ſeine Pfeife rauchte und ſcheinbar überhaupt nicht zuhörte Ja, er blickte dauernd auf den Hof hinaus, als ob er dort etwas beobachte, das ihn intereſſiere. Wer war dieſer Mann? Im erſten Augen⸗ blich hatte ſie geglaubt, man habe ihn als Mit⸗ täter verhaftet— ihn, von dem ſie annahm, er ſei der Schwede Larſon. Aber nun ſah ſie ihren Irrtum ein. Anſcheinend war auch er von der Polizei. Baudiſch jedenfalls behan⸗ delte ihn mit der größten Höflichkeit. Er war vermutlich kein Schwede, aber doch wohl ein Ausländer. Das hörte man ja deutlich, wenn er auch heute das Deutſche viel flüſſiger ſprach als geſtera im Kaffee; er hatte ſie da eben nur täuſchen wollen. Aebrigens war ſie von Bau⸗ diſch darauf aufmerkſam gemacht worden, daß ſie alles, was ſie vorzubringen habe, getroſt „vor dieſem Herrn dort“ äußern dürfe. Meben ihr ſaß Rainer. Dieſer Amſtand hatte ſie zunächſt unſicher gemacht, aber ſchließ⸗ lich war ſie auch darüber hinweggekommen. Hatte ſie nicht alles für ihn getan? Das mußte er doch einſehen! Als ſie die Erzählung von dem Zuſammen⸗ treſſen mit Hölgi beendet hatte, ſagte Baudiſch, er müſſe jeht erſt mal ſeine Notizen vervoll⸗ ſtändigen; ſie ſolle ſpäter mit ihren Bekundun⸗ gen fortfahren. Er kritzelte emſig, putzte dann ausgiebig ſeine Brille. Er hatte ſich nunmehr entſchloſſen, Nina auf feſten Boden zu führen. So hielt er ihr denn eine kleine Anſprache, verriet ihr, wer der„Schwede Wirllichkeit 338 ſtizzierte das Vorgehen der Budapeſter Polizei. Nina ſich ſchnell von ihrer Aeber, raſchung. Lächelnd und ein wenig beſchämt ſie 9 83 Da, das hat man von einem Draufgängertum!“ „Trohdem“, ſchmunzelte Baudiſch,„haben Sie recht gute Arbeit geleiſtet, Fräulein Niko⸗ witz! Ihre geſtrige Zuſammenkuaft mit Stepha⸗ nos und Bollien iſt für uns überalas aufſchluß · eine neue Grundlage zu ſtellen, und zwar ſo, daß die britiſchen Quellen den größten Anteil übernehmen. Man muß abwarten, welchen Eindruck die Erklärung des Präſidenten auf den Senat machen wird. Dieſer bereitet eine Debatte über die Oelfrage und die Belieferung Groß⸗ britanniens vor. Rooſevelts Erklärung er · folgte mit ſchlauer Berechnung ausgerechnet am Vorabend dieſer Debatte, um dadurch der zu erwartenden Kritik des Senats die Spitze abzubrechen. Rooſevelt geſtaltete die geſtrige Preſſe⸗ konferenz wieder einmal beſonders drama⸗ tiſch. Er ließ ſich, während die Journaliſten bei ihm waren, durch einen Diener in einem wundervoll verzierten hölzernen Behältnis ein Schwert überreichen, das ihm der Außenminiſter von Saudi Arabien ge⸗ ſchenkt hatte. Dieſe Aeberreichung des arg⸗ biſchen Schwertes an den Präſidenten iſt heute die Senſation der amerikaniſchen Maſ⸗ ſenpreſſe, wenn es auch an einigen ironiſchen Bemerkungen nicht fehlt. Etwas bedrückt iſt man in jüdiſchen Kreiſen, da man dort eine Ehrung des Präſidenten durch die Araber nicht gern ſieht, und zwar um ſo weniger, weil Saudi Arabien erſt in letzter Zeit ſcharf gegen die jüdiſchen Aſpirationen in Paläſtina aufgetreten war und auch in der amerikani⸗ ſchen Preſſe ein weites Echo gefunden hatte. reich, wenn ich Ihnen auch geſtehen muß, daß das Telegramm des ſogenannten errn Schmidt an Larſon, das Stephanos Ihnen vor⸗ zeigte, von Korady abſichtlich dem Bollien un⸗ ter die Finger geſchoben wurde. Korady wollte dem ſchon ein bißchen mißtrauiſch Gewordenen damit beweiſen, daß er ſich tatſächlich mit In⸗ kunabeln befaſſe. Ein kleiner Kriminaliſten⸗ trick, nichts weiter.. And nun zu Hölgil Daß der ſich am ſiebzehnten Oktober in Bi aufgehalten hat, und zwar gemeinſam mit Frau Haalſtröm, das wiſſen wir ſchon lange. Ich ſagte es Ihnen bereits. Merkwürdig an allem iſt nur, daß er ſich dazu hinreißen ließ, 89 ſo unverfroren an Sie heranzumachen und Ihnen ſoviel anzuvertrauen— ja, 94 es ihm anſchei⸗ nend ſogar darauf ankam, Frau Haalſtröm vor Ihnen zu belaſten... Aber weiter! Sie haben uns ſicherlich noch einiges mehr zu be; richten?“ Nina warf einen Blick auf Rainer.„Am Abend war ich im Odeon... Aber darüber wird Ihnen Herr Lang vielleicht ſchon etwas geſagt haben?“ „Nein, kein Wort.“ „So? Ja, Herr Hofrat, in mir war eine ſo große Anruhe, ich konnte noch nicht heimgehen. And plötzlich kam mir ein Einfall: rum ſollte ich mich nicht ma kümmern? Deshalb—7 bin ich ins Odeon ge⸗ fahren. And dort traf ich dann Rainer Lanz. Aber das, was in mir vorging, kann ich Ihnen unmöglich ſchildern; es gehört auch nicht hier · her, es iſt nicht wichtig für Sie Jedenſalls begab ich mich allein nach Haus, ohne Herrn Lanz. Es war zehn Ahr, als ich heimkam. Aber ich fand keine Ruhe, mir wirbelte immer noch wirr der Kopf. And wenn ich nervös bin, dann beginne ich zu arbeiten, um mich zu be⸗ Larſon“ in täuh uben. Nina blickte einige Sekunden vor ſich hin, dann fuhr ſie ſort:„Meine Werkſtatt, Herr 8309 liegt nach hinten, zum Garten hinaus. ch öffnete die Fenſter; es war warm, und ich wollte friſche Luft haben. And ſo ſing ich denn langſam an zu arbeiten— es gibt ja in meinem Betrieb immer etwas zu tun. Ich hab' eine neue Federnkollektion zuſammengeſtellt, und darüber wurde es elf und ſchließlich zwölf, ohne daß ich's überhaupt merkte. Plötzlich Budapeſt · im Frau Haalſtröm „neue deutſche Taktik“ habe eine Alarmſtimmung wegen des möglichen Tonnageverluſtes eingeſetzt. Man verhehlte ſich— ſo ſchließt der Korreſpondent jedenfalls nicht, daß die A⸗Boot⸗Kampagne neu ent⸗ flammt iſt und bei ihrer neuen Aktivität der Handelsflotte der Briten und Nordamerika⸗ ner ſchon bedeutende Verluſte beigebracht hat. Im Zuſammenhang mit dieſer neuen Ent⸗ wicklung des A⸗Bootkrieges kommt dem Rück⸗ tritt des Erſten Seelords Pound beſondere Bedeutung zu. Der Londoner Kommentator Patrick Lacy meint, es ſei ein Wunder, daß Sir Dudley mit denSorgen, die er mit der See⸗ kriegführung ſeit 4/ Jahren als Erſter See⸗ lord hatte, nicht ſchon früher geſundheitlich zu⸗ ſammenbrach. Sir Dudley hatte, ſo erklärte er weiter, eine ſo ſchwere Aufgabe zu meiſtern, wie nie ein Oberbefehlshaber der britiſchen Kriegsflotte zuvor, da dieſe in den erſten Kriegsjahren zum erſtenmal auf ſich allein angewieſen war. Aeber⸗ dies habe die Stärke der britiſchen Flotte zu dieſer Zeit ſtändig abgenommen, und die Keber⸗ wachung der Seewege ſei dauernd ſchwieriger geworden. In dem Nachfolger Sir Andrew Cunningham habe die britiſche Kriegsflotte jedoch einen Mann gefunden, der allen Schwie⸗ rigkeiten voll gewachſen ſei. Ungarns Krieg EP. Budapeſt, 6. Oktober. Der ungariſche Miniſterpräſident von Kallay gewährte dem Sonderberichterſtatter der türkiſchen Zeitung„Tasviri Efkar“ ein bedeutſames Interview, in dem er auf das Verhältnis Angarns zu Deutſchland zu ſpre⸗ chen kam. Auf die Frage des Journaliſten: „Exzellenz, verſchiedentlich kann man Gerüchte über das Bündnis zwiſchen Deutſchland und Angarn hören. Iſt daran etwas Wahres?“ 8 Antwort des Miniſterpräſidenten: „Wir führen Krieg für die ungariſche An⸗ abhängigkeit, für die Bewahrung der Inte⸗ grität des ungariſchen Vaterlandes, für un⸗ ſer ſoziales Leben und für unſere Ehre, kurz für Angarn. So wie ſie, die Tür⸗ ken, eine weſentliche nationale und im türki⸗ ſchen Intereſſe liegende Politik machen, ſo machen auch wir eine Politik, die eine weſent⸗ lich ungariſche iſt und im ungariſchen Inter⸗ eſſe liegt. Aber eben dieſe ungariſche Poli⸗ tik iſt nur möglich in enger und auf⸗ richtiger Zuſammenarbeit mit Deutſchland. Für uns iſt aber der Kampf gegen den Kommunismus und die Sowjetunion ein nationaler Kampf“. Eine Erklärung der ungariſchen Nationaliſten FP. Budapeſt, 6. Oktober. Die ungariſche Nationalſozialiſtiſche Paxtei unter der Führung des Grafen Fidelio Palffy hat eine Deklaration angenommen, die gegen die Unterwühlung der inneren Front gerichtet iſt. Die Erklärung betont, daß kein guter Ungar den Verſprechungen des Feindes Glauben ſchenken dürfe. und wenn er es tun wolle, ſo muß der Stgat ihn als Ver⸗ räter behandeln. Ganz ſcharf wendet ſich die Partei gegen jene, die die innere Front mit irgendwelchen Schlagworten ſchwächen und auf⸗ löſen wollen. Die ungariſche nationglſozia⸗ liſtiſche Partei erinnert an die Wühlarbeit im Fahre 1918 und erklärt, daß ſich das nicht wie⸗ derholen dürfe. Sie ſtellt ihre Unterſtützung jedem zux Verfüung, der gegen die Feinde der inneren Front auftritt. Zum Generalarbeitsführer befördert. Der Führer hat mit Wirkuna vom 1. Ottober 1943 den Oberſtarbeitsführer Heinrich Hinkel zum Generalarbeitsführer befördert. Wieder 700. Millionen Dollar für die USA⸗ Maxine. Rooſevelt forderte vom Kongreß für die Marine einen Zuſatzkredit zum laufenden Rechnungsjahr von 700 Millionen Dollar. „Times“ bemängelt das langſame Voran⸗ ſchreiten der Sowjets im Kampf um die Brückenköpfe und meint in einem Augenblick der Erkenntnis,„nicht die Stärke des Ein⸗ ſatzes, ſondern die Planung der Abwehr ent⸗ ſcheide heute den großen Kampf im Oſten“. * Die Freiheit des Arteils hat ſich die „Times“ auch gegenüber den Ereigniſſen in Italien und im Mittelmeerraum bewahrt. Sie mahnt hier zur Zurückſtellung der viel zu großen Erwartungen— einen ſchnellen Sieg. In Italien, ſo ſchreibt die „Times“ ſei alles problematiſch, ſo lange man nicht wiſſe, wo die endgültige deutſche Abwehrfront errichtet werde. Bis zu dieſem Wiſſen ſei alles Vorſpiel, auch wenn die Kämpfe im einzelnen noch ſo heftigen Cha⸗ rakter annehmen würden. Das klingt alles ganz ciders, als man vor ſechs Wochen nach Badoglios und des Kö⸗ nigs Verrat in der gleichen Zeitung und in faſt allen engliſchen Zeitungen leſen konnte. Jetzt mäbiat guch der engliſche Runbfunk ſeine hoffnungsvollen Berichte aus Stalien. Er meinte geſtern abend, in Italien ſei ein großer Plan zurückzuſtellen, den man mit al⸗ len berechtigten Hoffnungen begonnen habe. Man habe viel Verluſte zu beklagen und die Gewinnung der Inſel Korſika habe gleiche Verluſte gefordert. Italien bleibe das Kampffeld der Zukufnt, aber man habe den Marſch der Deutſchen nach dem Norden lei⸗ der nicht aufhalten können. Aeber neue kommuniſtiſche Maſſen⸗ demonſtrationen in den ASA⸗Städten meldet der Liſſaboner„Diario“ aus Waſhing⸗ ton. An den letzten kommuniſtiſchen Sonn⸗ tags⸗Demonſtrationen in Neuyork nahmen mehr als 30 000 Menſchen teil, und der Am⸗ zug mit roten Sowjetfahnen dauerte mehr als vier Stunden. In Chikago wurden mehr als 14 Saalverſammlungen abgehalten und„die Schaffung von Arbeiterrechten, wie ſie in der Sowjet⸗Anion beſtehen“, gefordert.„Chikago⸗ Tribune“ ſchreibt:„Wenn die Bolſchewiſie⸗ rung der Maſſen in den ASA im gleichen Tempo wie bisger weitergeht, und wenn die Waſhingtoner Regierung dieſe Maſſenverhet⸗ zung ſtillſchweigend duldet, müſſe man daran zweifeln, daß die ASA nach dieſem Kriege noch ein bürgerlicher Staat bleiben werden. Auch andere Blätter der Anion, beſonders die der republikaniſchen Partei, wie„World Tele⸗ graph“ ſind über die Ausdehnung der kommu⸗ niſtiſchen Bewegung äußerſt erregt.„World Telegraph“ ſchreibt:„Wir torkeln langſam in einen bolſchewiſtiſchen Abgrund hinein, wenn das Weiße Haus nicht den Kommunismus in ſeine Schranken zurückweiſt. Auch das Bun⸗ desverhältnis rechtfertigt dieſe Anterwühlung unſerer freien Verfaſſung nicht.“ * Keber die Lage in Indien meldet ge⸗ ſtern die„Exchange⸗Agentur“, daß die ASA. Regierung ſich außerſtande erklärt habe, ſetzt Lebensmittel nach Indien zu ſenden. Man könne nur ſagen, daß die Lage für die indiſche Bevölkerung äußerſt ernſt ſei, ſolange die Zu⸗ fuhren aus China und Japan fehlten. * Wie Stockholms„Dagbladet“ meldet, mehren ſich in England die Anzeichen für eine Kriſe des britiſchen Wirtſchafts⸗ Imperiums. Die Zunahme dieſer kri⸗ ſenhaften Erſcheinungen heben„People“ und der„Mancheſter Guardian“ beſonders her⸗ vor. Die Auslaſſungen beider Blätter knüpfen an die letzte Rede des britiſchen Rüſtungsminiſters in Birmingham an, in der er klagte, daß die Rüſtungsproduktion ſchwer beeinträchtigt würde. Nur die aller⸗ ſtärkſten und härteſten Anſtrengungen des britiſchen Volkes und ein Verbot von Lohn⸗ bewegungen während des Krieges könnten hier eine Wendung zum Beſſeren herbeifüh⸗ ren. In einem Leitartikel des„Evening Stan⸗ dard“ wird gegen die Berichte Stellung ge⸗ nommen, die amerikaniſche Senatoren im An⸗ ſchluß an ihre Inſpektionsreiſe durch Nord⸗ afrika und Aegypten veröffentlicht haben. In dieſen Berichten wurden ſtärkſte Anſtrengun⸗ gen der ASA auf wirtſchaftlichem und politi⸗ ſchem Gebiet in Nordafrika gefordert.„Eve⸗ ning Standard“ fragt, ob das die Preisgabe der engliſchen Beſitzrechte in Nordafrika an die ASA bedeuten ſolle. Ein Londoner Bericht des Liſſaboner „Diario“ iſt aufſchlußreich, der mitteilt, daß auf der Septembertagung der britiſchen Han⸗ delskammer feſtgeſtellt wurde, daß die Ein⸗ fuhr im erſten Halbjahr 1943 um 19 v. H. gegenüber dem Vorjahre und die Ausfuhr um 28,5 v. H. gegenüber dem Vorjahre zurück⸗ geblieben ſind. Der Ausnahmezuſtand in Dänemark aufgehoben dub. Kopenhagen, 6. Oktober. Von zuſtändiger deutſcher militäriſcher Seite wird mitgeteilt: Der militäriſche Aus⸗ nahmezuſtand wurde am Mittwoch, 6. Okto⸗ ber, mit Tagesbeginn aufgehoben. —————————————————————————————————— hörte ich, wie draußen auf der Straße ein Wa⸗ gen vorſuhr. And ſofort löſchte ich das Licht in meiner Werkſtatt... Ich will Ihnen auch ſagen, warum. Ich glaubte, Frau Haalſtröm ſei heimgekommen, und ich wünſchte nicht, daß ſie mich vom Garten aus ſähe. Sie geht nämlich immer durch den Garten und benutzt den hin⸗ teren Eingang, es iſt das ſo ihre Gewohnheit. Ich denke mir, ſie will ihre Mutter nicht ſtö⸗ ren, die nach vorn hinaus ſchläſt.. Ich ſtand alſo in der dunklen Werkſtatt und wartete; vorher hatte ich noch raſch die Fenſter geſchloſ⸗ ſen. And, richtig, ſie ging wirklich durch den Garten— aber nicht allein, ſondern in Geſell⸗ ſchaft. Ich lugte hinaus, und obwohl es nicht ſehr hell war, erkannte ich doch deutlich drei Perſonen: Frau Haalſtröm, Michael Lanz und Hölgi. Ja, auch Hölgi...“ „Da ſchau her!“ warf Baudiſch ein. Nina begann von neuem:„Sie können ſich vielleicht vorſtellen, daß es mich intereſſierte. Nun leuchtete auch noch die Gartenlaterne auf. Die drei ſchritten aber nicht auf den Hausein⸗ gang zu, ſondern weiter durch den Garten, an der Platane vorüber, bis ſie die kleine Mo * in der Parkmauer erreicht hatten. Plötz⸗ ich erloſch das Licht im Gartenz es brennt ja nur drei Minuten. Ich ſah deshalb auch nicht, ob ſie durch die Pforte verſchwan⸗ den.— 6 5 kamen ſie nicht mehr zurück.“ Nina blickte auf Rainer. Er ſtarrte vor ſich hin, und ſie erſchrak über ſeine Bläſſe. Jetzt trat Korädy an den Tiſch hergn.„Sie behäͤupten, Hölgi ſei heute nacht im Park ge⸗ weſen? Haben Sie ſich da auch nicht geirrt? Ihre Bekundung iſt äußerſt wichtig! „Ich kenne Hölgi doch ſeit geſtern.“ Hofrat Baudiſch hob die Hand:„Einen Moment, lieber Kollege! Wir müſſen uns die Situation erſt pöllig klarmachen..“ And zu Nina gewandt:„Wie ſpät war es, als die drei bei Ihnen im Garten erſchienen?“ „Es muß gegen zwölf Ahr geweſen ſein.“ Seſthe Haalſtröm einen Schlüſſel zur— „Beſtimmt. Ihre Mutter hat mehrere, das weiß ich genau.“ „Was haben Sie ſich nun bei alledem ge⸗ dacht, Fräulein Nikowitz?“ „Daß Michael Lanz die beiden zu ſich ein⸗ 3— hatte. Er hauſt ja im Chineſiſchen avillon, mitten im Park.“ „Iſt es nicht ſeltſam, daß die drei den Weg über die Emerenzgaſſe wählten?“ Nina zögerte einige Sekunden mit der Ant⸗ wort.„Wären ſie über die Fugergaſſe gekom⸗ men, ſo hätten ſie doch Rainer Lanz begegnen können. Das wollten ſie wahrſcheinlich ver⸗ meiden.“ „Ich bin ganz Ihrer Meinung.“ „Haben Sie ſich den Pavillon ſchon ange⸗ ſchaut, Herr Hofrat?“ 5 „Ich war vorhin dort. Aber ſagen Sie mir, liebes Fräulein: Wie lange mag die Anter⸗ redung in ſeinem Pavillon gedauert haben? 9 kam Hölgi mit Frau Haalſtröm zu⸗ 1 „Ich habe bis eins gewartet. Aber dann wurde ich ſchläfrig und gab es auf.“ „Schade!“ brummte Korady. Die Pfeife war ihm ausgegangen; er ſetzte ſie wieder in Brand. „Ja“, betonte auch der Hofrat,„ſehr be⸗ dauerlich.... Fräulein Nikowitz konnte al⸗ lerdings nicht vorausſehen, was ſich einige Stunden ſpäter begeben würde.“ „Ich war todmüde“, verſicherte Nina,„ich konnte mich kaum noch aufrecht halten.“ „Wir machen Ihnen ja auch keine Vor⸗ würfe! Freilich: Hätten ſie ausgehalten, ſo wären wir jetzt ſchon ein wenig weiter. Aebrigens, ich glaube faſt, Sie müſſen nun⸗ mehr den ganzen Tatbeſtand kennenlernen. — haben Ihnen bisher etwas vorenthal⸗ N„* „Am Gottes willen! Was denn?“ „Es handelt ſich nicht nur um einen ver⸗ wegenen Einbruch, ſondern auch um einen Mord.“ Nina preßte entſetzt die Hand vor den Mund. „Sie kennen den Toten! Es iſt Stepha⸗ nos! Er wurde heute in aller Frühe auf dem Nachbargrundſtück des Grafen Gotzen aufge⸗ funden, unmittelbar an der Parkmauer. Er iſt erſchoſſen worden. Wir zweifeln nicht daran, daß der Mord mit dem Einbruch zu⸗ ſammenhängt.“ reuns Stadiseite * Mannheim, 7. Oktober. Verdunkelung vom 4. bis 9. Oktober: 19—6 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften genau! Oktober Ja, 2* wechſeln Markt und Mode, herbſtlich wird der Damenhut, und das Heizen wird Methode, wenn man's auch nicht gerne tut. Nebel ſteigt und Blätter fallen, in den Staub Kaſtanien knallen, Jäger gehen auf die Birſch, und im Walde röhrt der Hirſch. Aus dem Park die Bänke wandern in den Winterunterſtand, ärchen ſitzen jetzt an andern rten zärtlich Hand in Hand. Kinos ſind für dieſe Zwecke die beliebteſten Verſtecke, denn die Liebe und die Kunſt zehren von der gleichen Gunſt. Wärme iſt in dieſen Tagen überhaupt ſchon ſtark gefragt, wenn im Krieg man Hals und Kragen auch nicht zu verwöhnen wagt. Sparſamkeit in Heizungsdingen wird uns durch den Winter bringen, der Verſchwender aber, ſchau, wird ſein eigner Kohlenklau! Der Oktober, bunt und prächtig, iſt ja noch kein Iſegrim, manchmal ſchnaubt er niederträchtig, doch er meint es nicht ſo ſchlimm. Lachend die Kartoffelknollen jetzt in unſre Keller rollen, und an Moſel, Ahr und Rhein gibts jetzt köſtlich leuen Wein! Wau⸗Wau. Ein Aufruf zur Arbeitsaufnahme „Durch die Luftangriffe haben viele Mann⸗ heimer ſelbſtändige Gewerbetreibende, Kauf⸗ leute, Augeſtellte u. a. ihren Arbeitsplatz ver⸗ loren. Soweit ſie noch keine neue Tätigkeit aufnahmen oder ſich noch vorübergehend aus⸗ wärts befinden, mögen ſie ſich zwecks Berufs⸗ beratung und Zuweiſung neuer Arbeitsmög⸗ lichkeiten ſchriftlich an die Kreiswirt⸗ ſchaftsberatung der NS DAP in J. 1, 2 wen⸗ den. Die bisherige Tätigkeit, beſondere Kennt⸗ niſſe ſowie perſönliche Wünſche ſind in dem Schreiben darzulegen. Schulumquartierung Am Freitag, dem 8. Oktober, fährt ein Son⸗ derzug für die und Schülerinnen der Herbert⸗Norkus⸗, Waldhof⸗ und Rheinau⸗ Schule. Die Schüler und Schülerinnen treten zuſammen mit den evtl. zur Verſchickung gemel⸗ deten Müttern am früh 7 Uhr ab⸗ reiſebereit vor ihren 2 an. Am.15 Uhr beginnt die Abfährt klaſſenweiſe geordnet unter ührung der Lehrkräfte in Omnibuſſen nach dem Hauptbahnhof. Jedes Kind muß im Beſitze der Wietſe bmeldebeſcheinigung vom Wirtſchaftsamt ſein. Die Gepäckſtücke der Schü⸗ ler und Schülerinnen ſind mit Anhänger zu verſehen, auf dem die genaue Anſchriſt: Name und Wohnung, Klaſſe und Schule erſichtlich iſt. Achtet beſſer auf euer Gepäck Viele Reiſende widmen ihrem Gepäck in den Zügen leider immer noch zu wenig Aufmerk⸗ ſamkeit und ſind dann erſtaunt, wenn ihnen auf einmal ein Koffer, ein Paket oder ſonſtiges Stück fehlt. So erging es auch einem Reiſen ⸗ den, der am Zielbahnhof ſtatt eines gefüllten Koſſr einen leeren und abgenutzten fremden Koffer im Gepäcknetz auffand. Da in den Zü⸗ gen der kürzeren Strecken kein Licht gemacht wird, haben die Diebe bei der Anachtſamkeit der Fahrgäſte meiſt ein leichtes Spiel. Sie nutzen in der Dunkelheit die Gelegenheit aus, um ſich im Falle des Erwiſchtwerdens kurzer⸗ hand mit Verwechſlung zu entſchuldigen. Es liegt an jedem Reiſenden ſelbſt, ſeinem Reiſe · gepäck die nötige Sorgfalt zu widmen. **Auszeichnung. Maſchiniſt Friedrich Fiſcher, wohnhaft in Heidelberg, Bleich⸗ ſtraße 11, wurde mit dem EK. 1. Klaſſe aus⸗ gezeichnet. Grenzgebiet zwiſchen Löwe Spielzeitbeginn des Nationaltheaters Venus strahlt am Morgenhimmel Das Bild der Gestirne im Oktober Im Oktober gewinnt der. Abendhimmel ein berbſtliches Ausſehen. Die Sonne geht früher un⸗ ter und hält ſich während des ganzen Monats im Sternbild der Jungfrau auf. Unter den Planeten kann Merkur am Mor⸗ genhimmel aufgefunden werden. Seine Beobach⸗ tungsmöglichkeiten ſind zwar recht ſchwierige, allein in den Tagen um den 10. Oktober wird er mit Hilfe eines Feldſtechers im 8 F. und Jungfrau ju erken⸗ nen ſein, Er beſitzt am 10. den größten weſtlichen Winkelabſtand von der Sonne und geht 1* Stun⸗ den vor Tagesanbruch auf. Die Venus hat als Mor⸗ genſtern ihre volle Pracht entfaltet. Sie hewegt ſich im Löwen, geht 3 Stun⸗ den vor der Sonne auf und ſtrahlt am 13. in ihrem höchſten Glanze. Am 25, teilt die Sichel des ab⸗ nehmenden Mondes ihre Nähe. Wer einen lichtſtar⸗ ken Feldſtecher heſitzt, wird deutlich die Sichelgeſtalt des Planeten wahrzunehmen vermögen. Mars geht im Stier immer früher auf. An⸗ fanas erſcheint er gleich nach 21 Uhr, zuletzt ſchon vor 20 Uhr. Seine Entfernung von der Erde bermindert ſich laufend, was im Anſtieg ſeiner—*— deutlichen Ausdruck findet. Am 28. kommt Mars auf ſeinem oſtwärts gerichte⸗ ten Kurs zum Stillſtand und wird fortan rück⸗ läufig. Jupiter hat den Löwen erreicht. Er geht am Anfang des Monats um.30 Uhr, am Ende gegen 1 Uhr auf. Am 23. morgens ſchrei⸗ tet der abnehmende Mond in großer Nähe an Jupiter vorbei. Der Saturn erſcheint gegen 22 Uhr(am S 8* 8 — 8 Monatsende 2 Stunden früher) im öſtlichen Teil des Stiers auf der Sternenbühne. Vom 9. an bewegt er ſich unter den Sternen im rückläufigen Sinne, eine Tendenz, die er bis f Ende des Jahres beibehalten wird. Am 1I. erreicht das mächtige Ringſyſtem, von dem Saturn freiſchwehend umgeben wird, 90 deſſen Wahrnehmung aber ein gut vergrößerndes Fernrohr erforderlich iſt, ſeine größtmögliche effnung, ſo daß ſogar die Pole davon über⸗ ragt werden. Dieſer vornehmlich aus Staub⸗ maſſen heſtehende und in zurückgeworfenem Sonnenlicht leuchtende Ring iſt faſt völlig durchſichtig, ſo daß er ſehr dünn ſein muß. Seine Dicke beträgk daher auch kaum 200 Klm. Sein äußerer Durchmeſſer mißt indeſſen 277 000 Klm., ſein innerer 177 000 Klm. und der Aequgtorialdurchmeſſer der Saturnkugel 123 000 Klm. Seine kleinſte Leuchtkraft zeigte der Saturn zuletzt im Degember 1936, als er im Fernrohr böllig ringlos erſchien. Seither iſt ſeine Helligkeit in ſtändigem—— be⸗ griffen, da der Planet uns von Jahr zu Jahr eine größere Ringbreite zuwendet, die jetzt ihr Maximum erreicht hat und anſchließend bis 1950 zu einem abermaligen Minimum herabſinken wird. Die beigegebene Sternkarte zeigt den An⸗ blick der Fiyſterne gegen 23 Uhr. Im Oſten iſt der Stier mit dem roten Rieſenſtern Alde⸗ baran, den Hyaden und dem Siebengeſtirn emporgeſtiegen. Tief im NO geben die Zwil⸗ linge mit Kaſtor und Pollux auf. Darüber ſtehen in Richtung zum Scheitelpunkt Fuhr⸗ mann mit Kapella und Perſeus. Rechts von der Sternkette des Perſeus treffen wir An⸗ dromeda, daxunter den Widder und das Drei⸗ eck, und darüber das Wder Kaſſiopeia und den Kepheus. Der Pegaſus hat den hohen Süden erklommen, im mittleren Süden findet man den Waſſermann und darunter den ſüdlichen Fiſch mit Fomalhaut. Den ſüdöſtlichen Him⸗ melsausſchnitt beherrſcht Adler mit Atair, weſtlich vom Scheitel ſteht das mächtige Kreuz des Schwans, etwas tiefer die Wega in der Leier. Im Weſten gehen Schlangenträger und etwas ſpäter Herkules, im NW. Krone und Bootes unter. Der Große Bär hat nahezu die Nordſtellung erlangt. Keber ihm ſieht man die Windungen des Drachen und am Himmels⸗ pol den Polarſtern mit dem Kleinen Bär. Am Morgenhimmel haben ſich hereits die Winter⸗ ſternhilder eingefunden. Im hohen Süden ſtrablt der Orion mit dem ihm folgenden Sirius. Hoch im SO ſtehen die Zwillingsſterne Kaſtor und—— während Aldebaran im Stier den Südpunkt durchmeſſen hat. Hinzuweiſen hleibt noch auf das Tier⸗ kreislicht, deſſen zarte Lichtpyrgmide ſich vor Sonnenaufgang durch die Sternbilder Löwe und Krehs bis zu den Zwillingen hinauf er⸗ ſtreckt. Im Mondwechſel fällt das erſte Viertel auf den., der Vollmond auf den 13., das letzte Viertel auf den 21. und Neumond auf den 29. Oktober. D. Watenberg. n Eigenheiten des Soldatenteſtaments Lockerung der Vorſchriften bei der Abfaſſung Durch ein gültiges Teſtament werden alle Schwierigkeiten, die ſich ſo oft der Xegelung des Nachlaſſes entgegenſtellen, ausgeſchaltet. Jeder tut deshalb gut, rechtzeitig ſei⸗ nen letzten Willen niederzulegen, wenn er eine andere als die geſetzliche Erbfolge wünſcht. Im Kriege hat dieſe Forderung vermehrte Bedeutung. Auch der Soldat ſoll ſeine letzten Berfügungen rechtzeitig trefſen, am zweckmäßigſten nach den Borſchriften des Teſtamentsgeſetzes vor dem Notar oder dem Kriegsgerichtsrat oder auch in der Form des eigenhändigen Teſtaments. Im Kriege iſt es aber häufig ſchwierig, ein ordnungsmäßiges Teſtament gerichtlich oder notariſch niederzu⸗ legen. Deshalb gibt es die erleichterte Form des Militärteſtaments. Das Militärteſtament, für das im Gegenſatz zum bürgerlichen Teſtament auch Minder jäh⸗ rige zugelaſſen ſind, verliert ein Jahr nach dem Ausſcheiden des Soldaten aus der mo⸗ bilen Truppe ſeine Gültigkeit, gilt alſo im Gegenſatz zum bürgerlichen Teſtament nicht unbeſchränkt. Man unterſcheidet drei Arten von Militärteſtamenten, das eigenhän⸗ dig geſchriebene und unterſchriebene, das nur eigenhändig unterſchriebene und von Zeugen beglaubigte und das öffentliche Militärteſta⸗ ment, über das eine ſchriftliche Verhandlung W iſt. iele Tauſende von Soldaten häben auch in dieſem Kriege von der Einrichtung des Militärteſtaments ſchon Gebrauch gemacht. Dabei hat es ſich leider immer wieder erge⸗ ben, daß manche Teſtamente weder den Vor⸗ ſchriften des bürgerlichen Rechts noch denen des Militärteſtaments entſprechen. Am dieſe Anzuträglichkeiten zu beſeitigen, hat das Oberkommando der Wehrmacht eine Verord⸗ nung erlaſſen, die eine weitgehende Lockerung der Formvorſchriften für das Militärteſta⸗ ment bringt. Formungültige Teſtamente von Soldaten werden danach ſchon dann als gül“⸗ tige Militärteſtamente anerkannt, wenn der Erblaſſer nur den Text des Te⸗ ſtaments eigenhändig geſchrie⸗ ben oder den Tert nur eigenhändig unterſchrieben hat, ferner auch dann, wenn die ſchriftliche— über eine mündliche Erklärung des letzten Willens nicht mehr vorgeleſen und genehmigt werden konnte, weil z. B. der Erblaſſer vor Abſchluß des Verfahrens oder gar ſchon vor Beginn der Niederſchrift geſtorben iſt. Es wird aber ausdrücklich betont, daß dieſe Lockerung nur Mozerts„Entführung“ in Schwetzingen Mozarts„Eutführung“ iſt das gegebene Objekt für Karl Theodors Sch uskaſtch⸗ Khea⸗ ter, in dem ſich nunmehr das Mannheimer Nationaltheater in Würdigung des Pedrillo. Refrains„Nur ein feiger Tropf verzagt“ mit ungebrochener Tatkraft eine neue künſtleriſche Heimſtätte bereitete And es mag gleich ge⸗ ſagt ſein: über dieſer erſten Schwetzinger Auf⸗ führung des Nationaltheaters lag, wirklie Mozart⸗Grazie, die ſich in einem ſchönen aus⸗ 989 Zuſammenklang der orcheſtralen, eſanglichen und ſzeniſchen Faktoren kundgab. Glr Abead hatte alſo Stil, und man genoß, be⸗ haglich gefeſſelt, das auf dem Zettel zu unrecht als„komiſche Oper“ bezeichnete 955 deutſche Singſpiel mit ſeinem lockeren Wechſel an Ein⸗ el⸗ und Zwiegeſängen, dem ſehr bezeichnenden ewußten Verzicht auf ausgeſprochene Final⸗ ſätze und mit ſeiner ganz auf intime Wirkung berechneten muſikaliſchen Faktur. Wenn im allgemeinen ſelbſt das feurigſte Liebesgefühl für Mozart im Herzen unſerer ausübenden Künſtler mit Furcht ſein E art lieben und art ſingen i 8 war davon in dieſer von Werner llinger mit d den Sr Stilempfin · den einſtudierten und von regielich feinſinnig betreuten n e zu ſpüren And Las will ſchon etwas heißen. Ellinger zeigte ein ſicheres efühl für die ſpe · zifiſche Elgenart dieſer der Vollreife entgegen⸗ wachſenden Kunſt des jungen Mozart, und aus der inneren Beherrſchtheit der mufikaliſchen und ſzeniſchen Gegebenheiten und ihrer wohl ⸗ diſziplinierten Beziehungen zueinander er⸗ wuchs ein freier Wae woter Luſtſpielton, der das Ganze in eine wohltemperierte At⸗ moſphäre heiteren Behagen tauchte, weder das Sentiment leine Gefahr!) 1 0 werden, noch den buffonesken Humor ins Poſ⸗ enhafte abgleiten ließ. So wurde das Stilge · eimnis des Werkes. das zwiſchen dem Drama⸗ tiſchen und dem Konzertanten reizvoll in der Schwebe bleibt, recht glücklich offenbar. Die Ouvertüre ſprang(nach einem tempo. mäßig allzu— genommenen Eingang) anſchaulich und lebendig auf, ſcharf konturiert im Rhythmus und mit all den wie abſichtslos Heinrich Hölzlin d wirkenden kleinen Akzenten, die bei Mozart ſo viel bedeuten. Das Orcheſter— mit ſchöͤ · nem klanglichen Adel und vor allem mit erfreu · lichſter Zurückhaltung den Singſtimmen gegen⸗ über, die ihrerſeits(bei zwar erheblich unter⸗ ſchiedlicher Färbung) eine wohltuende Anglei⸗ chung der Klangkraft untereinander erkennen ließen und ſo vor allem in der Geſtaltung der ch Enſembleſätze(Schlußquartett des zweiten Ak ⸗ tes!) auch dem verwöhnten Ohr Freude be⸗ reiteten. Erika Schmidt durchleuchtetz die Par⸗ tie der Konſtanze mit zierlicher Anmut und bewältigte ſie mit viel muſikaliſch⸗techniſcher Akkurateſſe. 3 ihren beiden großen Arien, von denen„Martern aller Arten“ durch mehr Beſeelung noch gewinnen könnte, ſetzte ſie die von Mozart gewünſchte„geläufige Gurgel“ vortrefflich ein und gab 10 beſonders allem glitzernde Belebtheit. Walter egbrecht war ein neuer Belmonte mit ſympathiſcher tenoraler Lyrik und anſpre⸗ notleidenden Teſtamenten zur Gültigkeit ver ⸗ helfen ſoll, um dem letzten Willen des Sol⸗ daten doch noch Geltung zu verſchaffen. Die grundlegenden Beſtimmungen über das ordnungsgemäße Militärteſtament wer⸗ den dadurch nicht aufgehoben. Die gelockerte Form reicht zur Gültigkeit des Teſtaments nur dann aus, wenn nach dem Erbfall mit Sicherheit anzunehmen iſt, daß die Arkunde den letzten Willen zuverläſſig wiedergibt. Sobald irgendwelche Zweifel beſtehen, hängt die Gültigkeit des Teſtaments davon ab, ob noch andere Beweismittel aufgefunden wer⸗ den. Weiterhin iſt es jetzt erlaubt, in einem Militärteſtament auf eine andere vor⸗ handene Arkunde zu verweiſen, einen Brief beiſpielsweiſe oder ein früheres Teſtament, auch wenn ſie dem Teſtament nicht beigefügt iſt. Sie gilt dann als Teil des Te⸗ ſtaments. Natürlich hat das nur einen Sinn, wenn die Arkunde im Erbfall auch herbeige⸗ ſchafft werden kann. Ferner ſind noch zwei wichtige Neuerun ⸗ gen zugunſten der Soldaten getrofſen worden: Ein vor der Mobilmachung er rich⸗ tetes Teſtament, das nicht vorſchriſts⸗ mäßig war und nach dem bürgerlichen Recht nichtig wäre, wird in Zukunft als Militärteſta⸗ ment anerkannt, wenn der Erblaſſer als Soldat ſein Leben verliert. Ausgenommen ſind Fälle, in denen feſtſteht, daß die Aufrechterhaltung dieſer letztwilligen Verfügung dem Willen des Erblaſſers zur Zeit des Erbfalles nicht mehr entſprochen hat. Ferner kann der Soldat in dringender Not ſeinen letzten Willen auch mündlich oder durch Zeichen kundtun. Eine ſolche mündliche Anordnung gilt nicht als getroffen, wenn der Soldat noch über drei Mo⸗ nate am Leben bleiht. Der mündlich erklärte Wille kann auch erſt geltend gemacht werden, wenn das Nachlaßgericht über ſeinen Inhalt Feſtſtellungen getroffen hat, da ſichergeſtellt werden muß, daß der Wille des Erblaſſers der Heimat unverfälſcht übermittelt wird. Die neuen Vorſchriften gelten für alle Erb⸗ fälle der Julunft, können aber vom Nachlaßge⸗ richt auf Antrag aus Billigkeitsgründen auch auf frühere Erbfälle ſeit Beginn des Krieges ausgedehnt werden. Gegegebenenfalls ſoll das Nachlaßgericht einen angemeſſenen Ausgleich unter den Beteiligten vermitteln. Entſpre⸗ chende Anträge müſſen binnen ſechs Monaten nach Inkrafttreten der Verordnung geſtellt wer⸗ den. Dieſe Friſt läuft jedoch nicht für Wehr ⸗ machtsangehöörige und Gleichgeſtellte. Als ge⸗ Pedrillo⸗ londchen waren Max Baltruſchat und Hildegard Stolz, die neue Opernſoubrette, chender ſtimmlicher Beweglichkeit. Schelmenpaar der Aufführung weſentliche Stützen. Balt⸗ ruſchat gab ſeinen Pedrillo ein mit liebens⸗ würdigem gezeichnetes geſangliches und darſtelleriſches Profil, und Hilde⸗ gard Stolz, ein hellgefärbter ſchlanker Sopran, ging als kuragiertes Blondchen mit munterſtem Spieltemperament ins Zeug, et⸗ was forciert zwar in ihrer Keckheit, aber den⸗ noch die Grenzen klug wahrend. Heinrich Cramers von Gift und Galle geſchwollener Haremswächter arbeitete im Vollbeſitz muſi⸗ kaliſcher und ſchauſpieleriſcher Sicherheit die Komit der Osmin⸗Szenen mit ſeſtem Zugriff wirkungsſtark heraus. Den braven Baſſa Selim endlich, deſſen plötzlich ausbrechender Edelmut den Singſpiel⸗Schicſalen der Lie⸗ enden das erlöſende glückhafte Ende bringt, ſprach Heino Thiele. Das ſehr gut beſuchte Haus zeigte ſich von echter und berechtigter Mozartbegeiſterung er⸗ griffen und dankte allen Mitwirkenden mit betonter Herzlichkeit. Carl Onno Eiſenbart. eeeeet aee D. Tag der deutſchen Hausmuſik 1943. Der diesjährige Hausmuſiktag findet am Samstag, em 13, November, ſtatt. Im Hinblick auf den, 70. Geburtstag Max Regers ſoll am Haus⸗ muſiktag neben der Hauemmſit der alten Mei⸗ ſter das bausmuſikaliſche Schaffen Max Re⸗ gers und außerdem das zeitgenöſſiſche Schaffen Berückſichtigung finden. Zügleich ſoll ſich der diesfährige Hausmuſiktag der Gattung des vierhändigen Klavierſpiels annehmen. Im Mittelpunkt des Hausmuſiktages ſteht in die⸗ ſem Fahre die Stadt(Elſaß), wo in der Zeit vom 13. bis 10. November beiſpiel⸗ gebende Veranſtaltungen Zurchgeführt werden. * Mecklenburgiſcher Schrifttumspreis für Hermann Flaudius. Reichsſtatthalter und Gau⸗ leiter Friedrich Hildehrandt verlieh in der drit⸗ ten norddeutſchen Dichterſtunde im meglenhur, giſchen Stagtstheaker in Schwerin den Mecklen⸗ burgiſchen Schrifttamspreis 1943 an den nie⸗ derdeutſchen Dichter Hermann Claudſus. Reichsſtafthalter Hildehrandt betonte dabei die hohe Aufgabe des deutſchen Dichters, Künder deufſchen Weſens und Kraftſpender für die deutſchen Herzen im Kampf um die europäiſche Kultur zu ſein. Goethe⸗Medaille für Prof. Mie. Der Führer hat dem ordentlichen Profeſſor Ge⸗ heimen Regierungsrat Dr. Ing. e. h. Guſtav Mie in Freiburg i. Br. aus Anlaß der Vol⸗ lendung ſeines 75, Lebensjahres in Würdigung ſeiner Verdienſte um die Erforſchung der Elek⸗ trigität die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. ch Abolf Paul geſtorben. In 9 denau ſtarb der e annte ſchwediſche Dichter Adolf Paul. Wie Deutſchland ſpäter ſeine Wahlheimat wurde, ſo hat Paul, auch in ſei⸗ nem Werk vorzüglich deutſche Kultur und deutſches Geiſteslehen geſchildert und wird für uns immer unter denen werden, die in aufrechter Weiſe ſich für das Verſtänd⸗ nis unſeres Volkstums und unſerer Rein s lichen Miſſion im Norden eingeſetzt haben. Als Adolf Paul zu Beginn dieſes Fahres noch ſei⸗ nen 80. Geburtstag feiern durfte, wuxde ihm in Anerkennung ſeiner künſtleriſchen Leiſtung und K ungbläſſigen Wirkens als Mittler zwiſchen deutſchem und ſkandinaviſchem Gei⸗ ſtesleben vielerlei Ehrung zuteil. exlin⸗Frie⸗ Vor dem Einzelrichter: Um die Ehre eines Gefallenen 0 be e Pee privater Natur und ſolche, bei denen der Herr Staatsanwalt per⸗ ſönlich eingreift, ſind in Mannheim nicht eben ſelten. Dabei kommen nur die wenigſten an das Licht einer öffentlichen Verhandlung. Geſtern ſtand vor dem Einzelrichter eine Frau, die auf eine beſondere Art beleidigt hatte. Bei einer etwas laut 4 Anterhaltung in ihrer Küche kam ſie auf den Soldatentod des ohnes einer ihr nicht ſonderlich freundlich ge⸗ ſinnten Familie zu ſprechen und ſagte in dieſem Zuſammenhang:„Das iſt recht, daß der ge⸗ fallen iſt. Jetzt haben ſie ihren Lohn.“ Belei⸗ digung eines Gefallenen! In der Verhandlung ſtand die Kronzeugin zum erſten Satz der in⸗ kriminierten Rede nicht mehr ganz eiſern. Dem Richter genügte aber ſchon der Satz:„Jetzt ha⸗ ben ſie ihren Lohn“, um die Angeklagte zu ver ⸗ urteilen. Zu verurteilen, obwohl man ihr die Abſicht, den Gefallenen zu beleidigen, nicht unterſtellen konnte. Im Gegenteil, eine der Belaſtungszeuginnen wollte ſogar einen be⸗ dauerlichen Ausdruck über den Tod des Sol⸗ daten gehört haben. Kurzum: Sie hatte den Soldaten nicht trefſen wollen— aber ſie be⸗ nützte ſeinen Tod zu hämiſchen, durchaus bös⸗ artigen Bemerkungen. Für den deutſchen Men⸗ ſchen muß der Heldentod eines Soldaten etwas ſo Hehres und Heiliges ſein, daß er nie und nimmer in Verbindung gebracht werden darf mit gemeiner Schadenfreude. Darum ſprach der Richter gegen die bisher unbeſcholtene, körperlich und 65 etwas belaſtete Frau eine Gefüngnisſtrafe von zwei Mo⸗ naten und zwei Wochen aus. Am die⸗ ſen Tatbeſtand rankte ſich ein Geſtrüpp von Ge⸗ häſſigkeit und Erbfeindſchaft, wie man es in ländlichen Gemeinden leider noch häufig an⸗ trifft. Troibt das Geſtrüpp Blüten, dann kann es zu ſolch ſchwerwiegenden Dingen wie Be⸗ leidigung von Gefallenen kommen. tt. Wann muß die Einſtellung ländlicher Haushaltskräfte genehmigtwerden? In Haushaltungen dürfen Arbeitskräfte nur mit Zuſtimmung des Arbeitsamtes eingeſtellt werden, während andererſeits eine Einſtellung von Arbeitskräften in landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben keiner Zuſtimmung bedarf. Daraus iſt die Frage entſtanden, inwieweit die Einſtellung in ländliche Haushaltungen eine Zuſtimmung des Arheitsamtes erfordert. Der Generalbe⸗ vollmächtigte für den Arbeitseinſatz führt hier⸗ zu in einem Erlaß aus, daß, wenn der länd⸗ liche Haushalt vom landwirtſchaftlichen Betrieb deraxt getrennt iſt, daß beſondere Kräfte für die Hauswirtſchaft angeſetzt werden, die Zu⸗ ſtimmung zur Einſtellung der hauswirtſchaft⸗ lichen Kräfte auch dann erforderlich iſt, wenn die mit der Hauswirtſchaft betrauten Kräfte im landwirtſchaftlichen Betrieh mitangeſetzt wer⸗ den. Iſt dagegen der ländliche Haushalt mit dem Betrieh eng verbunden ſo iſt eine Zuſtim⸗ mung des Arbeitsamtes zur Einſtellung von Arbeitskräften nicht erforderlich. Ausbildungsbeihilfe für Verſehrte Die Ausbildungsbeihilfe wird Unterhalts⸗ verpflichteten, die Empfänger von Verſehrten⸗ geld der Stufen 2, Zoder 4 mit Verſehrtengeld⸗ zulage ſind, ohne Rückſicht auf die Kinderzahl für glle beihilfefähigen Kinder gewährt. Die im Wehrdienſt weiterverwendeten und wieder⸗ berwendeten Verſehrten ſind in der Regel nicht im Beſitz eines Verſehrtengeldbeſcheids. Sie erhalten Verſehrtengeld und Zulage erſt nach Entlaſſung aus dem Wehrdienſt. Auf Vor⸗ ſchlag des Oberkommandos der Wehrmacht hat ſich der Reichsfinanzminiſter damit einverſtan⸗ den erklärt, daß die im Wehrdienſt weſter⸗ verwendeten Schwerbeſchädigten die Zugehhrig⸗ keit zu der entſprechenden Verſehrtengeldſtufe und die Vorausſetzungen für die Gewährung der Verſehrtengeldzulage durch eine Beſchei⸗ nigung des zuſtändigen Truppengrtes nach⸗ weiſen, um ihren Kindern gleichfalls die Aus⸗ bildungsbeihilfe zu ſichern. Eheſtandsdarlehen verſtorbener Ehegatten Die Bedarfsdeckungsſcheine der Eheſtands⸗ darlehen können nur von den Ehegatten, denen das Eheſtandsdarlehen gewährt wurde, zum Erwerb von Möbeln und Hausgerät verwendet werden. Wenn ein Ehegatte verſtorben iſt, kann der andere darüber im Rahmen der Be⸗ ſtimmungen verfügen. Wenn aber heide Ghe⸗ gatten verſtorben ſind, ſind die noch vorhan⸗ denen Bedarfsdeckungsſcheine durch die Erben an das Finanzamt zurückzugeben. Eine Ver⸗ wendung durch die Erben kommt grundſätzlich nicht in Betracht. Der Reichsfinanzminiſter hat ſich jedoch damit einverſtanden erklärt, daß die Bedarfsdeckungsſcheine den gemeinſchaft⸗ lichen Abkömmlingen der verſtorbenen Ehegat⸗ ten gelaſſen werden, wenn wenigſtens ein Ehe⸗ gatte gefallen iſt. Die Bedarfsdeckungs⸗ ſcheine ſind durch den geſetzlichen Vertreter der Abkömmlinge dem Finanzamt vorzulegen, das feht mit einem entſprechenden Vermerk ver⸗ ſieht. Jungmädel ſammeln Holz NSG. Eines Tages ſagte unſere Führerin; „Jungmädel, ich habe für Euch eine beſondere Aufgabe. Als Kriegseinſatz ſammelt ihr Reiſig und Kleinholz. In unſeren Wäldern gibt es ja enug.“ Daß wir damit mancher Hausfrau Arbeit abnehmen konnten, freute uns, und außerdem würden wir ja dem frechen„Kohlen⸗ klau“ eins auswiſchen! Der Erlös ſollte dem WhHW zur Verfügung geſtellt werden. Werk. Wir hatten drei bis vier Leiterwägel⸗ chen organiſiert, die wir zum Heimſchafſen be⸗ nötigten. Vor dem Abmarſch machten wir noch einen„Propagandamarſch“ durch das Dorf, um die Bevölkerung auf unſer Vorhaben aufmerk⸗ ſam zu machen, Im Wald verteilten wir uns, ſammelten unſere Arme voll und brachten das Holz zum Wagen. Es koſtete manchen Schweiß⸗ tropfen!! Natürlich kam nur ſchönes, Holz in Frage. Oft mußten wir uns durch dich⸗ tes Anterholz durchkämpfen. Am den Lade⸗ raum unſerer Wägelchen zu vergrößern, ſteckten wir in jede Ecke einen kräftigen Aſt und konnten ſo recht hoch beladen. wurde das aufgetürmte Holz feſtgebunden. Dann traten wir mit Hallo die Heimfahrt an. Jawohl, Heimfahrt! Wir thronten nämlich auf unſeren Fuhrwerken und voll Schwung ſauſten wir den Berg—— ins Dorf hinein. Auf dem Marktplatz nehmen wollten. Was ſollten wir da machen? Eigentlich hatten wir ja vorgehabt, das Holz erſt ſchön zu bündeln, ehe wir es verkauften. Damit wurde es nun nichts. Schnell waren die Wagen leer. Manchem alten Mütterlein hal⸗ ſen wir noch, das Holz klein zu machen und im Schuppen zu verſtauen. Noch mehrmals ſam⸗ melten wir, bis das ganze Dorf mit dem nöti⸗ den Kleinholz verſorgt war, und natürlich ha⸗ en wir auch nicht vergeſſen, unſer HS⸗Heim mit Wintervorrat zu verſehen. Am Ende unſerer Sammeltätigkeit machten wir Kaſſenſturz. Wir konnten unſerem Orts, ruppenleiter den ſtattlichen Betrag von 38 50 Mark abliefern. Damit waren wir die beſte Jungmädelſchaft des Bannes. Als Preis bekamen wir von unſerer Bannmädel⸗ führerin ein Buch über Horſt Weſſel. Wir haben uns darüber ſo gefreut, daß wir am lieh⸗ ſten gleich unſere Sammeltätigkeit wieder auf⸗ genommen hätten. Zwölf Jungmädel aus Anterſchwarzach im Bann Mosbach-Bd. Heidelberger Auerſchnitt Neuer Chefarzt. Mit Wirkung vom 1. Okto⸗ ber wurde dem Facharzt für innere Medigin, nächſten Dienſt ging es friſch ans lattes Mit einem dicken Seil landen ſchon viele Leute, die das Holz gleich in Empfang * 4 Dr. Ottfried Wachter in Heidelberg die Lei⸗ tung der inneren Ahteilung des Slädtiſchen Krankenhauſes in Offenburg übertragen. Der Rundfunk am Donnerstag Reichsyrogramm: 11,00.—11. 1—— 00—42. hr: Overettenklänge; cht 7 18.00—1700 30—19.00 U0 :, Frontbe elemann, ändel; 21.00—22.00, Uhr pern.— chland⸗ 1 8 Sinfoniſche Muſik und pernſpiele, Leſtuna: Bruno Hondenhoff, 2045 18 21.00 Ubr: Bekannte Unterhaltungsmuſik gen fir 28* Hans Buſch; 21.00—22,00 Uhr:„Muſik r dich“. 12. Uhr: De 4 E luß; 1 ſpiegel; 19.20—19.45 .005 Ubr; Suite von gel und Orcheſter von Szenen aus Lortzings F5 17,15—18.30 Uhr: 1 ee Bliok auf Lampertheim H. Lampertheim. In der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung ſtand die Haus⸗ haltsſitzu ag der Gemeinde Lampertheim für 1043 zur Beratung. Eingangs gedachte Bürgermeiſter Grünewald des küxzlich verſtorbenen Ratsherren Ludwig Friedr. Stef⸗ fan, der lange Jahre ſein Können und*3 in den Dienſt der Gemeinde geſtellt hat. Den eingehenden Erläuterungen des Haushalts⸗ planes war zu entnehmen, daß Lamperheim am 1. Auguſt 1943 14845 Einwohner zählte, g die au 80 Proz. aus Arheitern beſteht. Das Jahr 1948 konnte die Gemeinde mit einem unbelaſteten Ueberſchuß von faſt 200 000 Mk⸗ aus dei Wirtſchaftsjahr 1942 beginnen. Au 1943 iſt der Ausgleich des Haushaltsplanes gut möglich, wie auch die notwendige Rück⸗ ſagenbildunt en Pel B8 werden konnte. Es⸗ ſt das Beſtreben det Gemeindeberwaltung, zu⸗ nächſt nach Möglichkeit einen Teil der verhält⸗ hohen alten Schulden abzutragen. In 1942 konnten neben allen Schuldberpflich⸗ kungen, die zur außerplanmäßigen Rückzah⸗ ung vor 9600 waren, auch noch andere Dar⸗ lehen in ſehr begchtlicher Höhe getilgt werden. Selbſt für 1043 ſind verſchiedene Schuld⸗ vexpflichtungen zur gußerplanmäßigen 42 760000 die einen Betrag von er 100 000 Mk. ausmachen. Die Rücklagen⸗ ildun gin 1948 exfolgt entſprechend der finan⸗ giellen Vei ſtungskraft der Gemeinde in Höhe von 116 000 Mk. Der Abſchluß des Haushalts⸗ planes 1943 zeigt im ordentlichen Haus⸗ halt in Einnahme und Ausgabe je 1 505 482,24 Maxk, im außerordentlichen Haushalt in Einnahme und Ausgahe je 9688,50 Mark. Die Steuerhebeſätze der Gemeindeſteuern be⸗ Ke tragen a) für die Grunoſteuer 144 v.., für die land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betriebe 216 2 5 Die 4 ſind Jurchpeg gusreichend vorgeſehen, ſo daß eine leberſchreitung des Gaush erwarten iſt. s in allem kann von einer durchaus geordneten Haushaltswirtſchaft, ja von einer außerordentlich günſtigen Entwick⸗ lung ſelbſt in dieſem Kriegsjahre geſprochen werden. Die Steuern gehen faſt durchweg ch hieſigen Verbraucher Rechnung trägt. Für 1943 altsplanes nicht zu B 1009%ig ein. Die abſolute Geldflüſſigkeit iſt gegeben. Nach Erörterung verſchiedener Po⸗ ſitionen ſeitens der Ratshexren ergaben ſich keine Einwendungen, ſo daß der Haushalts⸗ plan in ſeiner Pahung verabſchiedet werden konnte. Bei den Gemeindewerken (Gas⸗ und Waſſexverſorgung der Gemeinde) eigt die Entwicklung, daß die Voraus⸗ ſetungen geſchaffen werden, um die Gemeinde⸗ werke in die Lage zu verſetzen, künftigen Auf⸗ aben im Verſorgungsgebiet der Gemeinde in jeder Hinſicht gerecht werden zu können. Es Uhr: Kleines 3 r. Zeit S 15 onzert für Hr⸗. iſt hierbei insbeſondere an eine Tarifpolitik gedacht, die den berechtigten Forderungen der ——— iſt nach Abſetzung der an die Gemeinde zu zahlenden Konzeſſionsabgabe(etwa 14000.—) mit einem Gewinn zu rechnen, der den Werken zur Abdeckung langfriſtiger Schuldverpflich⸗ tungen verbleiben ſoll. Bei der Waſſerverſor⸗ gung bewegt ſich die ganze Satzung im Rah⸗ men der vorjährigen Aufſtellung. Der Gefreite Sitzilien das EK 2. Klaſſe.— Nachdem eiwa 70 Lampertheimer Schulkinder ſechs Mo⸗ nate lang in Böhmen⸗Mähren Aufenthalt ge⸗ nommen hatten, kehrten ſie am Freitag wieber zurück. Ein Sonderzug brachte ſie mit an⸗ deren Kindern des Kreiſes Worms bis zum Wormſer Hauptbahnhof. Mittags um 2 li trafen die Lampertheimer guf dem hieſigen Bahnhof ein. Eltern und Geſchwiſter Baften ſich zum Empfang recht zahlreich eingefunden. Allgemein konnte man ein gutes Ausſehen der KeV⸗Lagerkinder beobachten. Sie ſelbſt er⸗ zählen mit großer Begeiſterung von ihren Erlebniſſen während der ſechs Monate.— 44 Birnen wogen 50 Pfund. In der hieſigen Siedlung erntete ein Siedler an einem Baum irnen von ſeltenen Gewichten. Der Baum trug 44 Bixnen. Hiervon wog die kleinſte 400 Gramm. Alle anderen zeigten Gewichte von 500, 750 und 850 Gramm. Ein anderer Sied⸗ lex exntete ebenfalls Birnen im Gewicht von 675 Gramm. Georg Schollmeier Jakobſtraße 45, erhielt für tapferen Einſatz auf —————— 10 600 Radſportfreunden vor ſich. LSofl-Nachrickten Fußball im Ausland Länderſpiel Finnland— Schweden:1(:0) Im Olympia⸗Stadion zu Helſinki kam es am Sonntag vor 18 000 Beſuchern zu einem Fußballänderſpiel zwiſchen Finnland u. Schwe⸗ den. Die finniſche Nationalelf, die ſich faſt Kusſchließlich aus Frontſoldaten zuſammen⸗ ſetzt, kam zu einem bemerkenswerten Teil⸗ erfolg, gelang ihr doch mit:1 Toren ein Un⸗ entſchieden. Die ſchwediſche Mannſchaft war gegenüber dem verlorenen Spiel gegen Un⸗ garn weſentlich verändert und wies nicht weniger als acht neue Kräfte auf. Nach einer korloſen, aber keineswegs ſpannungsloſen er⸗ ſten Halbzeit fiel kurz nach Wiederbeginn durch Ren ſchwediſchen Halblinken Johansſon der Führungstreffer für die Gäſte. Vier Minuten Lor Schluß wurden dann die Bemühungen der Finnen durch den Ausgleichstreffer belohnt, den Mittelſtürmer Teräs erzielte. Das Endſpiel um die Fußballmeiſterſchaft von Norwegen führte in Oslo Viking Stavan⸗ ger und Trondheim zuſammen. Stavanger ſiegte nach abwechſlungsreichem Kampf mit:2 :0) Toren.— In Schweden ſollte am Sonn⸗ tag im Stockholmer Raſundaſtadion der Pokal⸗ ſieger ermittelt werden. Vor 23 000 Beſuchern ſpielten aber der Landesmeiſter Norrköping und AsK Stockholm:0, ſo daß der Kampf eine „Neuauflage erleben wird. Das Wiederholungs⸗ ſpiel findet am 7. November in Norrköping ſtatt.— In der Meiſterſchaft von Ungarn hat Run auch der bisherige Tabellenfübrer Groß⸗ n. Er unterlag gegen Uipeſt mit:2(00) oren. Ungeſchlagen iſt jetzt nur noch die Budapeſter Gamma⸗Elf, die aber auch ſchon 2 Verluſtpunkte durch unentſchiedene Spiele auf ihrem Konto hat. Großwardein und Gamma führen mit je:2 Punkten die Tabelle an, ge⸗ folgt von Uipeſt mit:3 und Klauſenburg mit 62 Punkten. Die Ergebniſſe: Uipeſt— Groß wardein:1. Kisveſt— Ferencvaros amma— Szolnok:0, Elektromos— Sal 95 otarjan:2- Dehreczin— Cſepel:2, Klau⸗ ſenburg— Szegedin:1, Dimavag— Bes⸗ Fart:2. Earsk die erſte Niederlage hinnehmen müſ e In der Slowakei baute Altmeiſter Preß⸗ 89 Sͤ ſeine führende Stellung durch einen 0.(:)⸗Sieg über den SK Roſenberg aus, während der Meiſter, Armee Preßburg, gegen Trentſchin nur ein torloſes Unentſchieden er⸗ eichte. Der Preßburger S führt mit 11:1 Punkten vor der Armee⸗Elf mit 11:3 und Trentſchin mit 10:4 Punkten.— In Kroatien begannen die Rückſpiele der Meiſterſchafts⸗ Endrunde. HASK Agram ſchlug Litſchanin mit:0, konnte aber die weiter mit:0 Punkt. führende Elf von Gradjanſka nicht von der Spitze zu verdrängen. Der Titelverteidiger Concordia Agram iſt mit:4 Punkten prak⸗ tiſch bereits ausgeſchaltet. In Belgien hat ſich nach drei Meiſterſchafts⸗ Spieltagen eine Spitzengruppe von fünf Mann⸗ ſchaften gebildet, der auch der Titelperteidiger FC Mecheln angehört. Altmeiſter Lierſche SK iſt dagegen immer noch ohne Sieg; er wurde diesmal von White Star mit:1 geſchlagen. FE Antwerpen und Mecheln trennten ſich:1, während Beerſchot mit:1 gegen Gent gewann. In Spanien hat nach zwei Spieltagen der FC Sevilla mit:0 Punkten die Spitze vor dem Landesmeiſter AC Bilhao, Caſtellon und FC Barcelona, die je:1 Punkte aufweiſen. Se⸗ villa holte ſich ſeinen zweiten Sieg gegen Real⸗Club Madrid mit:3. Meiſter Bilbao gewann ſein Heimſpiel gegen La Corung 311. Recht ſchwach iſt diesmal die Madrider Flieger⸗ Elf, die von Oviedo:1 geſchlagen wurde. Sportbereich Donau⸗Alpenland aufgelöſt In Wien fand am Wochenende eine Ar⸗ beitstagung von Angehörigen der NSRL⸗ Reichsführung und der Bereichsführung des Donau⸗Alpenlandes ſtatt bei der der bisherige Sportbereich Donau⸗Alpenland aufgelöſt wurde. Im Zuge der Angleichung der Organi⸗ ſation des NS⸗Reichshundes für Leibesübun⸗ gen an die gebietliche Gliederung der NSDAN traten mit Wirkung vom 1. Oktober 1943 die ſieben bisher zu dieſem Sportbereich zählenden Sportgaue Wien, Niederdonau, Oherdonau, Vorarlberg an die Stelle des Sportbereiches Donau⸗Alpenland. Sie wurden damit ſelb⸗ ſtändig und unterſtehen unmittelbar der Reichs⸗ ſportführung. Zur Wahrung gemeinſamer Be⸗ lange, insbeſondere zur Verwaltung und lehr⸗ mäßigen Betreuung wurde eine Verwaltungs⸗ ſtelle„Südoſt“ von der Reichsſportführung für die jetzt ſelbſtändigen Sportgaue errichtet. Radrennen in Hannover Lohmann, Schorn und Purann ſiegreich Die letzten Steherrennen in Hannover hat⸗ ten 5000 Beſucher angelockt. Das„Goldene Rad“ in zwei Läufen zu je 50 Km. wurde eine Beute des deutſchen Meiſters Walter Loh⸗ mann(Bochum) mit 99,960 Km. vor Schindler (Chemnitz), Werner(Hannover), Hoffmann (Berlin), Bakker(Niederlandeh und v. d. Voort (Niederlande). Lohmann ſiegte im erſten Lauf, während er im zweiten von Werner um 40 Mtr. geſchlagen wurde.— Auch die Braunſchweiger Radrennbahn ſchloß am Sonntag ihre Pfor⸗ en“ Beſter Steher war der Kölner Jean Schorn, der das Stundenrennen üm den „Natadoren⸗Preis“ mit 70,6 Km. vor den Mo⸗ ſelländern Didier(60 Meter zurüch) und Kraus, dem Chemnitzer Lorenz, dem Nürnberger Hitl, dem Berliner Marklewitz und dem Niederlän⸗ der Buis gewann. Schorn ſiegte auch im Run⸗ den⸗Rekordfahren und im 10⸗Km.⸗Verfolgungs⸗ rennen.— In der Reichshauptſtadt aingen die Aſchenbahnrennen im Neuköllner Stadion vor Im Mehr⸗ kampf ſiegte der deutſche Altmeiſter Gerhard Purann mit 17 Punkten vor dem deutſchen Straßenmeiſter Saager mit 11, Egerland mit ebenfalls 11 und Mirke(Breslau) mit 8 Punk⸗ ten. Der deutſche Amateur⸗Bahnmeiſter Vog⸗ genxeiter(Nürnberg) brachte es auf 6 Punkte, wähbrend die Münchener Singer und Nieberl ie einen Punkt erzielten. Perann ſiegte im 1 ——— Malfahren und Zeitfahren jedesmal vor Vog⸗ genreiter, während Saager das Ausſcheidungs⸗ fahren gewann. Im 50⸗Km.⸗Mannſchaftsren⸗ nen ſiegten Saager⸗Egerland vor den Nürnbergern Voggenreiter⸗Kittſteiner. · Boxen in Köln Runge beſter Schwergewichtler Im Kölner Eisſtadion gab es vor 7000 be⸗ geiſterten Zuſchauern Amateurborkämpfe, an denen verſchiedene deutſche Meiſter und Natio⸗ nalboxer beteiligt waren. Im Schwergewichts⸗ turnier ließ ſich Olympiaſieger Herb. Runge (Wuppertal) den Sieg nicht entgehen. Zuerſt ſchlug er den Berliner Drägeſtein nach Punkten und dann den Hannoveraner Kohl⸗ brecher, der vorher den Nürnberger Fi⸗ ſcher(LS Mainz) ausgeſchaltet hatte. Leicht⸗ gewichts⸗Europameiſter Herbert Nürnberg (Berlin) ſchlug den Jugendmeiſter Tauber (Magdeburg) nach Punkten und im Bantam⸗ gewicht war Götzke(Hamburg) knapp über den Nürnberger Dietrich(LSV Mainz) er⸗ folgreich. Weitere Ergebniſſe: Mittelgewicht: Imbs⸗ weiler(Wien) beſ. Vladi(Berlin) n. P. Feder⸗ gewicht: Keßler(Weſtfalen) beſ. Weisheit (Stendal) n. P. Weltergewicht: Heeſe(Düſſel⸗ dorf) beſ. Lenzen(Bonn) n..; Ulderich(Köln) beſiegt Szymanſki(Hamburg) n..; Thiem (Magdeburg) beſ. Mertens(Neuß) n. P. Tiſchtennis in Heilbronn Münchner und Frankfurter Erfolge Am Tiſchtennisturnier in Heilbronn waren Spieler und Spielexinnen aus Müschen, Frank⸗ fürt, Stuttgart, Worms, Kaſſel, Karlsruhe, Darmſtadt, Heidelberg und Heilbronn beteiligt, die ſich in verſchiedenen Wettbewerben ſpan⸗ nende Kämpfe lieferten. Das Männerdoppel um den Erich⸗Neumann⸗Pokal gewannen die Münchner Poſtſportler Dr. Roſinus“ Dr. Horpichler vor Poſt Worms, Heilbronn und Heidelberg. Die Frauen kämpften um den Käthchen⸗Wanderpreis, den ſich Naxos(TTC 29 Frankfurt⸗M. vor Worms, Heilbronn und Kaſſel ſicherte. Die Einzel⸗Blitzturniere ergaben Dr. Ro⸗ ſinus(München) und Frl. Donath(Frank⸗ furt⸗M.) als Sieger. Syring vor Eberlein An der Leichtathletikberanſtaltung in Kre⸗ feld waren einige unſerer Spitzenkönner hetei⸗ ligt. Ueber 5000 Meter kam es zu einem Zwei⸗ kampf zwiſchen Meiſter Max Syring(Witten⸗ bera) und dem Münchener Eberlein, den Syrina im Endſpurt knapp für ſich eutſchied. 15:04,8 und 15:05,0 waren die Zeiten. Der Wilhelmshavener Matroſe Sonntag ſiegte über 100 Meter in 11,2 und über 200 Meter in 22,4 Sekunden, während der Oberhauſener Hochgeſchurz den 1500⸗Meter⸗Lauf unbe⸗ drängt in:00,8 Minuten ſiegreich beendete. Von den Leiſtungen der Frauen iſt der Doppel⸗ ſieg der deutſchen Meiſterin Maria Dama⸗ galla über 80⸗Meter⸗Hürden in 12,1 und über 100 Meter in 12,9 zu erwähnen. * Mit einer feinen Weitſprungleiſtung war⸗ tete der Leipziger Albert in ſeiner Heimat⸗ ſtadt auf, Er ſprang.42 Meter weit und ſetzte ſich damit an die dritte Stelle in der Europa⸗ Jahresbeſtenliſte hinter Bour(Saarburg) mit 7,50 Meter und dem Schweden Hakanſſon, der am Sonntag in Oerebro auf 7,49 Meter kam. Budavpeſts beſte Leichtathleten traten im Agramer Concordia⸗Stadion zu einem Kampf gegen die Auswahl von Agram an. Erwar⸗ tungsgemäß waren ſie ihren kroatiſchen Kame⸗ raden weit überlegen; ſie gewannen ſchon am erſten Tag neun Wettbewerbe und führten mit 63:43 Punkten überlegen. Agram war ledig⸗ lich in der 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel in 44,0 mit awei Zehntel Sekunden Vorſprung erfolgreich. Im Pariſer Jean⸗Bouin⸗Stadion wurde Frankreichs Sprintermeiſter Valmy drei⸗ facher Sieger, und zwar üher 100 Meter in 10,9 und über 200 Meter in 21,9 Sekunden ſowie im Weitſprung mit.02 Meter. Heſſen⸗Naſſaus Fußballprogramm für den 10. 10. wurde verkleinert. Die Spiele Ein⸗ tracht— Niederrad und Kickers— Iſenburg wurden abgeſetzt. Die Kickers treten zu einem Freundſchaftsſpiel „Riederwald“ an. Der Gehörloſen⸗TS Frankfurt gewann in Würzburg durch einen 570⸗Sieg über Nürn⸗ herg die ſüddeutſche Fußballmeiſterſchaft der Gehörloſen⸗Sportvereine. 8 Berlins Fußballelf ſpielt am Sonntag im Berliner Poſt⸗Stadion in folgendex Beſetzung gegen Preßburg: Thiele; Machholz, Podratz: Neumann, Nytz, Raddatz; Berndt, Graf, Els⸗ holz, Franke, Berner. Die deutſche Soldatenelf Oslo gewann in Oslo vor 5000 Beſuchern das Fußball⸗Endſpiel um den Pokal des Wehrmachtsbefehlshabers in Norwegen mit:2 gegen die Kameraden aus Tromſö. Generaloberſt von Falkenhorſt und Reichskommiſſar Terboven wohnten dem Spiel bei. Die deutſche Handballelf Tokio ſiegte in Hokohomg gegen die Mannſchaft der japa⸗ niſchen Waſeda⸗Uniberſität mit 10:9 Toren. ———— Wirtschafts-Meldungen Abgrenzung der Stillegungshilfe gegenüber der Nutzungsſchäden⸗ regelung In einem Rundſchreiben nimmt die Reichs⸗ wirtſchaftskammer Stellung zur Abgrenzung der Stillegunasbilfe gegenüber der Nutzungs⸗ ſchädenregelung. Danach iſt bei der Bewährung pon Stillegunashilfe nach folgenden Richtlinien au verfahren: 1. Ein zufolge kriegswirtſchaftlicher Maß⸗ nahmen ſtillgelegter Betrieb erleidet einen Kriegsſachſchaden. Die Unmöglichkeit der Nut⸗ H. 68 zung beruht allein auf den kriegswirtſchaft⸗ lichen Maßnahmen. In dieſem Fall ſind daher keine Leiſtungen auf Grund der Nutzungsſchä⸗ denregelung zu gewähren. In welchem Um⸗ fange Stillegungsbilfe gewährt werden bann, hänat davon ab, ob noch beihilfsfähige Aufwen⸗ dungen nach Eintritt des Sachſchadens fortlau⸗ fen und in welchem Umfange der betroffene Unternehmer Mittel zur Deckung der Koſten des berſönlichen Lebensunterhaltes benötigt. Inſoweit können Beihilfen aus der Stille⸗ aungshilfe gewährt werden. 2. Ein zufolge kriegswirtſchaftlicher Maß⸗ nahmen ſtillgelegter Betrieh hat einen Kriegs⸗ ſachſchaden erlitten. Stellt ſich nachträglich her⸗ aus, daß die angeordnete Stillegung ſachlich nicht gerechtfertigt war und nicht aufrechterhal⸗ ten zu werden braucht, dann beruht die Un⸗ möalichkeit der erneuten Nutzung des Betriebes nur noch auf dem Kriegsſachſchaden. In dieſem Fall ſind Beihilfen auf Grund der Nutzungs⸗ ſchädenregelung zu gewähren. Fälle dieſer Art werden nicht häufig vorkommen. Es iſt jedoch durchaus denkbar, daß gerade gegenwärtig Be⸗ KHü§%üã ³q³QJAJJJJAòã VJPJJPPPPò]]˙¾»PPPPPPPPPPTPTPTPTPTPTPTPTPTTTTTTT——————————— triebe, bei denen die angeordnete Stillegung nachträglich zurückgenommen wird, inzwiſchen 5 einen Kriegsſachſchaden zerſtört worden ind. Die Kaufmänniſchen Unternehmungen 1942 Laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ iſt der Ge⸗ ſamtbeſtand an Unternehmungen im Deutſchen Reich ohne Gewerkſchaften, Verſicherungsver⸗ eine auf Geg. und Genoſſenſchaften von 347 061 Ende 1941 auf 353 373 Ende 1942 ge⸗ ſtiegen. Der Anteil der drei Hauptgruppen von Unternehmungsformen an dem Geſamtbeſtand der kaufmänniſchen Unternehmungen hat ſich nur unbedeutend verändert, auf Aktiengeſell⸗ ſchaften entfallen nur 1,5 v.., auf Geſ. m. b. ..8 v.., dagegen auf die Einzelfirmen und Perſonengeſellſchaften 91,7 v. H. Von 14180 (15 764) Neugründungen entfallen 13 046 auf Einzelfirmen und Perſonengeſellſchaften, 1093 auf Geſ...H.(davon 29, die vorher AG waren). Aufgelöſt wurden 1942 nur 8031 (11 405) Unternehmungen, davon 6837 Einzel⸗ firmen und Perſonengeſellſchaften, 1023 Geſ. .b. H. und 170 AG.— 226 Firmen nahmen Umſtellungen auf Reichsmark vor, davon 70 in den Alpen⸗ und Donau⸗Reichsgauen, 30 im Sudetenland und 126 in den neuen Gebieten. Der Zugang an Unternehmungen mit Sitz im Oſtland betrug 120, Reichsmark⸗Neugründun⸗ gen, wovon 8 AG, 53 Geſm..H. und 64 Ein⸗ zelfirmen und Perſonengeſellſchaften waren. Meldepflicht nicht genutzter Bauſtoffe Der Generalbevollmächtigte für die Rege⸗ lung der Bauwirtſchaft hat in einer 33. Anord⸗ nung vom 15. 9. 1943(RA Nr. 230 vom 2. 10. 194) die Bereitſtellung nicht genutzter Bau⸗ ſtoffe ausgeſprochen. Nach dieſer Anordnung ſind alle Bauſtoffe, die nicht für den ſofortigen gegen die Flak⸗Elf am Verbrauch beſtimmt ſind und ſich nicht im gentum von Herſtellern, Händlern oder unternehmungen befinden, mit ſofortiger! kung meldepflichtig. Ausgenommen davo ſind diejenigen Bauſtoffe und Mengen, für bereits die Meldepflicht mit Sene eund und Verwendungsverbot ausgeſprochen und die Meldung ordnungsmäßig erſtattet worden iſt Die Veräußerung oder Verwendung der z meldenden Bauſtoffe iſt nur mit Genehmigun des zuſtändigen Oberbürgermeiſters bzw. Lan rands zuläſſig. Sie haben das Recht, die Bau ſtoffe für beſtimmte beſondere Zwecke zu b ſchlagnahmen und zu erwerben. Die Anterla ſung der Meldung und ſonſtige Verſtöße weri den beſtraft. Nach einer zu dieſer Anordnung ergangene Durchführungsbeſtimmung unterliegen dieſe Meldepflicht vor allem Ziegel⸗ und ander Bauſteine, Bauplatten, Dachziegel, Dachſchie fer, Bauholz, Baueiſen, Kleineiſenzeug, Eiſen waren(bei Herden und Oefen) und dwar ſo weit dieſe Bauſtoffe für zur Zeit Bauvorhaben aller Art beſchafft oder beſte ſind und auf den Bauſtellen oder anderen Plät zen ungenutzt lagern. Es fallen ferner darun ter dieſenigen Bauſtoffe, die bei Abbruch vor Baulichkeiten gewonnen oder bei Neu- ode Ambauten übriggeblieben ſind und ſchließlich ſolche, die vorſorglich für Neubauten oder In, ſtandſetzungsarbeiten beſchafft oder beſtellt ſind aber über den tatſächlich erforderlichen und nach den heutigen Beſtimmungen zur Verarbeitunf zugelaſſenen Bedarf hinausgehen. Die Meldung iſt unverzüglich von den der zeitigen Beſitzern der Bauſtoffe oder ihren Vertretern bei dem Bürgermeiſter(Oberbür, germeiſter) zu erſtatten, in deſſen Bereich di⸗ Bauſtoffe lagern. Die Oberbürgermeiſter bzw Sandräte erhalten die unmittelbare Verfü eneeee über Bauſtoffmengen ir einem gewiſſen Amfang. Aeber dieſe Meng⸗ hinaus darf von ihnen über beſchlagnahmte Bauſtoffe nur mit Genehmigung des Baube, vollmächtigten bzw. der zuſtändigen Vertei lungsſtelle für Bauſteine und Ziegel, verfüg werden. 8 Der Reichsbankausweis vom 30. Sept Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichs bank vom 30. Seyt. 1943 ſtellt ſich die An der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombard und Wertpapieren auf 35 138 Mill., Im ei zelnen betragen die Beſtände an Wechſeln Schecks ſowie an Reichsſchatzwechſeln 95 01 Mill. /, an Lombardforderungen 22 Mill. an deckungsfähigen Wertpavieren 1 Mill. und an ſonſtigen Wertpapieren 105 Mill. Der Deckungsbeſtand an Gold und Deviſen Affert ſich auf 77 Mill. J. Die Beſtände Reichsbank an Rentenbankſcheinen ſtellen ſi auf 416 Mill., dieienigen an Scheidemünze auf 36 Mill.. Die ſonſtigen Aktiva betrage 1984 Mill.. Der Umlauf an Reichsbanknoten— auf 30 099 Mill.. Die fremden Gelder den mit 5601 Mill. ausgewieſen. * Hauptverſammlung der Karlsruher 9 bensverſicherung AG. In der am 25. 9. 1 in Karlsrube ſtattgefundenen Hauptverſam⸗ lung wurde nach Vorlage des Geſchäftsberich tes einſtimmig dem Vorſtand und dem Auf ſichtsrat Entlaſtung erteilt. Die Aktionärdivi dende beträgt 5 v. H. von 2,4 Millionen m 120 000. An die Gewinnreſerve der Ver ſicherten fließen rund 3,856 Millionen. Del Geſamtverſicherungsbeſtand iſt bis Ende Sen tember auf rund 1350 Millionen„ Verſiche runasſumme verlangſamt angewachſen. Hauptſchriftleiter: Dr. A. Win bauer Verlag: Dr. Fritz Bode& Co., Druck: Mann heimer Großdruckerei, z. Z. Heidelberg — F 2——————— 8 —— 5— ́kXkłꝛ—.tb 8 ———————— 7 Einder-Sportwagen, gut erh,, ges. 3 FAMLIEEN-ANZECEN Trautel Heidemarie. Die glückl. Geburt eines gesunden Sonntags- mädels zeigen in dankbarer Freude an: Ellen Langer geb. Neckenauer- Heinz Langer. Mannbeim, Langerötterstr.“ 24, 22 2. Mosbach, Städt. Krankenh. Als Verlobte grüßen: Vera Mohr, Herbert Breinig, 2. Z. Wehrm. Unser lieb., herzensgut. Vater Pg. Richard Klett, Ingenieur, ist am 3. Okt. im 68. Lebens- jahre unerwartet von uns * gegangen⸗ E ee Mannheim, den 6. Okt. 1943 Prinz-Wilhelm-Straße 19 Eva Rott geb. Klett; Dr. Philipp Rott. Die Feuerbestattung hat auf Wunsch des teuren Entschla⸗ fenen in der Stille statt- gefunden. S Neuhofen(Pfalz), Bismarck- straße 7. St4820 Es wurde uns heute die Gewihheit und die un⸗ fagbare Nachricht, daß mein Ib., herzensgut. Mann, unser guter Schwiegervater, Bruder, Schwager, Neffe und Onkel Arthur Großkinsky Ufkz. in ein. Gren.-Regt. bei den schweren Kämpfen im Osten gefallen ist. In tiefem Leid: Liesel Grohkinsky gebor. Gerbert, 2. Z. Schönau bei Heidelberg, Friedrichstr. 5: Familie Jakob Gerbert nebst Anverwandten. Statt des ersehnten Sofort Photolabofahtinnen Luftwaffendienststelle esucht. Abfindung nach Behördentarif (T0..) Verg.-Gr. VIII. Ver⸗ wendung im Reich bzw. im he⸗ Setzten Gebiet vorgesehen. Bei Einsatz außerhalb des Reichs- kürfprau od. Alteres Fräulein(flieger-Die Person, welche am Dienstag, geschäd.) findet bei Mithilfe all. Hausarbeiten frdl. Aufnahme in El. Einf.-Haushalt in Weinheim. Vergütung nach Uebereinkunft. Frau M. Brück, Weinheim Sophienstraße 7. 2¹ 051 gebietes treten hierzu bare Ein⸗ Satzabfindung, freie Verpflegung u. Unterkunft. Ueber 21 Jahre alte Bewerberinnen mit längerer Berufserfahrung, deren Freigabe In frauenlos. Haushalt zuverläss. Wirtschafterin für Dauerstellung gesucht. Angeb., evtl. mit Licht- bild, nach Heidelberg, Blumen- thalstraße 13, 2. Stock. 21078 5. Oktbr., bei Altschüler, Qu 1, MIET-CESUCHE FILM-THEATER Zw. 4 u..15 Uhr, die schwarze Ledertasche(Inh. Kofferschlüssel u. Ausweispapiere) an sich nahm, wird gebeten, dieselbe geg. gute 3. bis-Zimmer-Wohng. in Um⸗ gebung von Mannh. zu mieten gesucht. Angebote unt. St 4837. Belohng. dortselbst od. auf dem Fundbüro abzugeben. 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Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel Soldat Adam Lenz Jbei den schweren Kämpfen im Osten im schönsten Alter sein Leben lassen mußte. Du warst so gut, Du starbst 80 früh, vergessen werden Jvir Dich niel Mh.-Waldhof, Weizenstr. 9. Paula Lenz geb. Göhringer und Kind Doris nebst An- gehörigen. Heute Nacht entschlief in- folge Herzschlags mein lieb. Mann, uns. gt. Vater, Schwie⸗ gervater und Opa Leopold Schmitt im Alter von 73 Jahren. Mh.-Neckarau, Friedrichstr.7 5. Oktober 1943. In tiefer Trauer: Frieda Schmitt geb. Lenz und Kinder. Die Beerdigung findet Don- nerstag, 7. 10. 43, 14.30 Uhr von der Leichenhalle Nek- karau aus statt. Stenotypistinnen für interessante Tätigkeit von Industrieunterneh- utzfrau gesucht. Herrenwäsche⸗ fabrik Hellweg, K 1, 16. men gesucht. Ausführliehe An,Puistrauen zur Büroreinigung fürſi. gebote mit Lichtbild, Lebenslaui und Zeugnisabschriften unter „11—13—15“ an Ala, Wien J. Wolkzeile 16. sokort gesucht. M. 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