K Neue Mannh Erſcheint wöchentl. /mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 Pf. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70., durch Abholſtellen: Waldhoſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Gchwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Sir. 8. zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Se Freiburger Str 1 die Poſt 1,70 M. ei Mannheimer Neues Tageblatt Ahbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend. Monat erfolgen— met Seituiic Ciuzelprele 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pf., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 78 Pf. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Srundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Rr. 13. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim Freitag, den 22. Oktober 1943 154. Jahrgang— Nummer 264 gerbene kanntt Stalin..! Enthüllungen aus den Akten des früheren franzöſijchen Votſchafters in Moskau dnb. Berlin, 21. Oktober. Die Archivkommiſſion des Auswärtigen Amtes hat im Rahmen ihrer Publikationen über die Entſtehung des Krieges von 1939 ein neues Dokumentenwerk unter dem Titel „Ein franzöſiſcher Diplomat über die bol⸗ ſchewiſtiſche Gefahr“ veröffentlicht. Es ent⸗ hält 28 bisher unveröffentlichte Berichte des franzöſiſchen Botſchafters in Moskau, Jean Herbette, aus den Jahren 1927 bis 1931, die aus den von den deutſchen Truppen in Frankreich erbeuteten Akten ſtammen. Herbette— deſſen Darlegungen um ſo bedeutſamer ſind, als er gegenüber dem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland als unverdächti⸗ er Zeuge gelten kann— trat ſeinen Moskauer Poſten mit der Abſicht an, eine ergere Annähe⸗ rung zwiſchen Frankreich und der Sowjetunion anzübahnen. Sehr bald erkannte er indes die wahren Siele der Gewaltherrſcher im Kreml und hörte von nun an nicht mehr auf, ſeiner Regierung dieſe Ziele darzulegen, um vor der ungeheuren Gefahr zu warnen, die ſie für die ganze ziviliſierte Menſchheit bedeuteten. Anter Hinweis auf ein Wort Stalins zum 10. Jahrestag der Roten Armee, wonach dieſe Armee„die Armee der Weltrevolu⸗ tion“ iſt, führte Herbette(am 6. März 1928) aus:„Die Rüſtungen der AdSSR und ihr Abrüſtungsentwurf ſind nur zwei verſchiedene Formen ein⸗ und desſelben revolutionären Be⸗ mühens. Wenn die AdSS ihre Armee ver⸗ ſtärkt, ſo geſchieht das, um den Parteigängern. des Auslandes, die die kommuniſtiſche Inter⸗ nationale gegen ihre Regierungen zu treiben hofft,„Mut zu geben“. Wenn die Sowjet⸗ regierung eine Abrüſtungskonvention vor⸗ ſchlägt, ſo tut ſie dies, um in allen Ländern un⸗ ter dem Vorwand einer Friedenspropaganda und Friedensüberwachung ein Syſtem der So⸗ wjets einzuführen, die von einem internationa⸗ len Sowſet geleitet werden: Dieſe Politik einer beſchleunigten Weltrevolution betrachtet den Krieg als ein rechtmäßiges und vielleicht unentbehrliches Werkzeug“. Im Mai 1928 behandelt Herbette eingehend das Buch eines bolſchewiſtiſchen Militärſchrift⸗ ſtellers, aus dem klar hervorgeht,„daß in den ſowjetiſchen Militärkreiſen die Lehre vom An⸗ griff als Grundſatz angenommen iſt“.„Das ganze Buch!, ſo ſagte Herbette weiter,„beruht offenkundig auf dem Gedanken, daß man an⸗ greifen und die gegneriſchen Kräfte im Herzen ihres eigenen Landes vernichten müſſe.“ Schon im März 1928 hatte Herbette erfahren, daß der Generalſtab der Sowjets für den Fall eines Krieges die Lehre von der größtmöglichſten Machtentfaltung in nur einer Richtung vertritt „und dieſe Richtung ſcheint diejenige nach Grodno ſein zu ſollen, um ſo ſchnell wie möglich deutſches Gebiet berühren zu kön⸗ nen“. Herbette weiſt ferner mit großer Eindring⸗ lichkeit auf das Zuſammenſpiel zwi⸗ ſchen Sowjetregierung uünd Ko⸗ mintern hin. Ende November 1928 ſchreibt S er ſeiner Regierung:„Das kommuniſtiſche Re⸗ lebt in der Erwartung und Vorbereitung es Krieges.. Die Sowjetunion kann auch Biündniſſe mit„bürgerlichen“ ſchließen der Staaten ab⸗ In den Staaten, die auf ſeiten owjetunion kämpfen, werden die Kom⸗ Konſerven muniſten für den Krieg ſein, ſie werden aber verſuchen, die Führung des Krieges zu über⸗ nehmen und bei dieſer Gelegenheit ſogar die Regierungen zu ſtürzen, die mit der Sowjet⸗ union verbündet ſind“. Auf die Wühlarbeit der Sowjets infremden Ländern lenkt der franzöſiſche Diplomat u. a. in einem Bericht vom 27. De⸗ zember 1929 die Aufmerkſamkeit ſeiner Regie⸗ rung.„Wie ſehr auch die Sowjetunion“, ſo ſchreibt er,„auf ein großes fremdes Land ange⸗ wieſen ſein mag, und welche Anſtrengungen die Diplomatie un der Handel offen unternehmen mögen, um ihre Beziehungen zu dieſem Lande anzubahnen, ſo fahren doch die kommuniſtiſchen Herren Sowjetrußlands unbekümmert fort, in demſelben Lande den Krieg zu ſchüren.“ Herbettes Warnungen verhallten in Paris ungehört. Frankreich vollzog die Annäherung an die Sowjetunion, die zu dem verhängnis⸗ vollen Bündnis von 1935 führte. Anabhängig hiervon behalten die früheren Erkenntniſſe des franzöſiſchen Diplomaten ihren vollen Wert als eine überzeugende Beſtätigung für den von der Sowjetunion an Europa ſchon immer begange⸗ nen Verrat. Frankreich und der Krieg Von unſerem Pariſer Vertreter Ernſt Siegfried Hanſen — Paris 19. Oktober. Am de Gaulle und Gir aud iſt es ſtill geworden, und das hat ſeine guten Gründe. Sie haben lange um die Anerken⸗ nung ihres„Nationalkomitees“ kämpfen müſſen. Die Einmiſchung in die italieniſche Politik der weſtlichen Demokratien aber iſt ihnen völlig mißlungen. Man wird dieſe Entwicklung nicht aus den Augen verlieren dürfen; denn ſie beſtätigt den Eindruck, den wir von der letzten Phaſe der Auseinanderſetzung zwiſchen den beiden Diſſidentengruppen hatten. Nachdem ſich der Gegenſatz des amerikaniſchen zu dem bri⸗ tiſchen Imperialismus an de Gaulle und Giraud entzündet hatte und fünf Monate lang der ſpiritus motor der dramatiſchen 962. Fürſorge für Moskaus Rüſtungsnöte Mehr Flugzeug⸗ und mehr Getreidelieferungen ſollen die Sowjets politiſch gnädig ſtimmen (Drahtbexicht unſeres Korreſpondenten) — Stockholm, 20. Oktober. Am ein weiteres Jahr ſoll jetzt das Leih⸗ und Pachtabkommen der ASA mit der So⸗ wjetunion verlängert werden. In der An⸗ kündigung dieſer Tatſache kann man zugleich deutlich feſtſtellen, daß es den Amerikanern in dieſem Augenblick der Moskauer Konferenz beſonders darauf ankommt, die Sowjets mit Materiallieferungen weitgehend züfriedenzu⸗ ſtellen. Man will den Sowjets mehr Flugzeuge liefern und im übrigen wertvolle Rohmaterialien wie Zinn, Kupfer und Aluminium. And das alles geſchieht in der Hoffnung, in Moskau eine günſtige Stim⸗ mung zu ſchaffen. Weiter wollen die ASA ſchicken, während Kanada Fett und Weizen bereitſtellen ſoll. Engliſche Gegenrechnung (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — Stockholm, 20. Oktober. Die Kritit der fünf amerikaniſchen Sena⸗ toren läßt die britiſche Preſſe noch immer nicht zur Ruhe kommen. Sie iſt nach wie vor empört über die„Schnüffler“, die die alliierten Fron⸗ ten bereiſten und das engliſche Verhalten im Kriege bemängelten. Anter der bezeichnenden Aeberſchrift Pax⸗Amerikana beſchäftigt ſich jetzt das Blatt„Financial News“ mit der An⸗ gelegenheit und betont gleich zu Anfang, daß es ganz offen heraus ſprechen wolle, hätten doch jene fünf Senatoren Anklagen gegen England ſſe auf die man Schprechen üſſe. 9 Gewiß, ſo führt das Blatt aus, ſeien die Leih⸗ und Pachtlieferungen für die Engländer und Sowjets eine große Hilfe ge⸗ weſen und hätten weſentlich für Großbritan⸗ nien zu einer Erleichterung der finanziellen Laſten beigetragen. könne aber jetzt e daß E owjetunion nicht im vollen Am ang Opfer ge⸗ bracht hätten. England habe im Fermeß Sften rieſige Hilfsquellen ſeines Empires verloren, die es noch lange nicht, wenn überhaupt jemals wieder, zurückerobern könne. Seine Soldaten und Arbeitskräfte habe darüber hin⸗ aus bis zur Grenze des Möglichen mobiliſiert antworten ngland und die und das tägliche Leben ſei Einſchränkungen un⸗ terworfen worden, die der ASA⸗Kongreß für die Amerikaner niemals auch nur in Erwägung zu ziehen gewagt habe, geſchweige denn der Oeffentlichkeit auferlegte. Daneben ſeien Eng⸗ lands Guthaben in Aeberſee außerordentlich zuſammengeſchrumpft, ſo daß pon ſeiner frühe⸗ ren Gläubigerſtellung nur noch ein ſchwacher Schatten übrig blieb. Die Leih⸗ und Pachtlie⸗ ferungen ſeien von den Engländern unter der Vorausſetzung angenommen worden, daß ſich die daraus für die Nachkriegszeit ergebenden Verpflichtungen in verſöhnlicher Weiſe nach dem früheren Ausſpruch Rooſevelts bereini⸗ gen müſſe. Pläne jedoch, wie die Schaffung einer Welthank baſierten weniger auf altruiſtiſchen Gefühlen als auf„aufgeklärtem Selbſtintereſſe“. Dieſe Weltbank, auf die das engliſche 54000 BNT durch Blatt anſpielt, wird indeſſen nach wie vor von amerikaniſcher Seite propagiert. So hat das Handelsminiſterium der Vereinigten Staaten einen Bericht herausgegeben, in dem es heißt, daß ein Wohlſtand in der Welt nur durch das fleißige Hin⸗ und Herſtrömen amerikaniſcher Dollars über die Meere ge⸗ ſchafſen und beibehalten werden könne. In einer 216ſeitigen Broſchüre mit dem Titel „Die Vereinigten Staaten in der Weltwirt⸗ ſchaft“ wird ein geſundes internationales Inveſtierungsprogramm in Zuſammenhang mit dem Abbau der amerikaniſchen Handels⸗ und Zollmauern verlangt. Das heißt mit anderen Worten, der amerikaniſche Dollar ſoll nach dem Kriege praktiſch die Welt beherr⸗ ſchen und dadurch würde auch das engliſche Pfund weitgehend ausgeſchaltet werden. U. Boote versenkt Sowjet· Durchbruchsversuche gescheitert · Deutscher Nachtangriff auf Hull db. Aus dem Führerhauptquartier, 21. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Einbruchsraum ſüdöſtlich Kre⸗ mentſchug führten die Sowjets geſtern vor⸗ übergehend nur örtliche Angriſſe, mit denen ſie die Einbruchsſtelle nach den Seiten zu er⸗ weitern verſuchten. In ſtellenweiſe erbitterten Kämpfen wurden dieſe Angriffe abgewieſen. An der Front zwiſchen Kiew und Tſchernigow ſetzte der Feind ſeine ſtarken, mit jeweils mehreren Diviſionen unternomme⸗ nen Durchbruchsverſuche ſort. Während nörd⸗ lich Kiew alle Angriffe blutig ſcheiterten, ſind die Kämpfe nordweſtlich Tſchernigow'noch im Gange. Von der übrigen Oſtfront werden nur aus den Abſchnitten von Melitopol, Gomel und ſüd⸗ weſtlich Welikije Luki lebhaftere örtliche Kämpfe gemeldet. Nördlich Kiew zeichnete ſich die Kampfgruppe der 323. Infanteriediviſion unter Oberſt Glatz durch hervorragende Haltung und Keben der Ehre auch den Thron berloren. Graf Sforza verlangt offen die Abſchaffung der Dynaſtie Savoyen (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — Liſſabon, 21. Oktober. Anter dem Druck der Weſtmächte hat ſich das Haus Savoyen, wie amerikaniſche Kor⸗ reſpondenten im Hauptquartier Eiſenhowers berichten, nunmehr formell entſchloſſen, auf alle Titel und Würden, die es dem Faſchis⸗ mus verdankt, zu verzichten, das heißt Vik⸗ tor Emanuel will ſich nur noch— von Italien und nicht mehr Kaiſer von Aethio⸗ pien und König von Albanien nennen. Das gleiche gilt für alle Titel und Würden, die im Verlaufe der letzten Jahre von anderen Mitgliedern des Hauſes Savoyen angenom⸗ men wurden. Vor kurzer Zeit hatte, wie erinnerlich, im Anterhaus bereits eine kurze Debatte über dieſe rage ſtattgefunden. Dabei erklärt Mr. Law, ühl und kalt, der König von Italien habe in letzter Zeit noch verſchiedene Verträge als Kai⸗ ſer von Aethiopien unterſchrieben. England und Amerika ſtünden auf dem Standpunkt, daß der König keinerlei Recht habe, dieſen Titel zu ſctt Viktor Emanuel und Badoglio ent⸗ chuldigten ſich daraufhin in aller Form für dieſes„bedauerliche Verſehen einer unterge⸗ ordneten Stelle“ und verſprachen, in Zukunft den heanſtandeten Titel wegzulaſſen. Mit die⸗ ſem Verſprechen hat man ſich in London und Waſhington offenſichtlich nicht zufriedengege⸗ ben, ſondern eine formelle Verzichterklärung verlangt. Aus der gleichen amerikaniſchen Ouelle kommt die Nachricht, auch Badoglio wünſche in Zukunft nicht mehr Herzog von Addis Abeba genannt zu werden, ſondern le⸗ diglich kurz und ſchlicht Marſchall. Er möchte auf dieſe Art offenſichtlich Haile Selaſſi mil⸗ der ſtimmen, der ihn als einen der⸗ Kriegsveebrecher bezeichnet und ſeinen Kopf verlangt. Der Entſchluß des Hauſes Savoyen er⸗ folgt auf einer Familienkonferenz, an der Viktor Emanuel, Amberto und der Herzog von Spoleto teilnahmen. Die verzweifelten Anſtrengungen Viktor Emanuels, unter Ver⸗ zicht auf die Ehre wenigſtens die Königskrone von Italien zu retten, haben aber wenig Aus⸗ ſicht auf Erfolg. Anterdeſſen iſt Graf Sforza, der Rivale Badoglios, in Süd⸗ italien eingetroffen. Er ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß alle Verſuche des Königshauſes, ſich reinzuwaſchen, vergeblich ſind; das Haus Savoyen ſei reſtlos kompromittiert. Heute übernimmt Graf Sſorza die Füh⸗ rung der ſogenannten Akklonspartei, dhe efür einen milden Sozialismus(ſoweit ihn die ASà geſtatten) und für eine fortſchritt⸗ liche Republik eintritt. Für ein Königs⸗ haus iſt im Rahmen dieſer Politik kein Platz. Badoglio ſucht ſich auf Befehl der Weſtmächte mit dieſer neuen Partei abzufinden. Vor⸗ läufig wird Graf Sforza allerdings keinen Verſuch machen, Badoglio zu ſtürzen und wird ſtattdeſſen mit ihm zuſammenarbeiten, da die Weſtmächte den Augenblick, Badoglio fallen zu laſſen, noch nicht für gekommen hal⸗ ten. Der amerikaniſche Korreſpondent fügt aber hinzu, die Ankunft Sforzas habe in Süd⸗ italien eine neue Lage geſchaffen; er ſei jetzt die beherrſchende erſönlichkeit auf der Bühne Badoglio⸗Italiens. Das neue Italien konſolidiert ſich EP. Mailand, 21. Oktober. Wie der italieniſche Juſtizminiſter verfügt, ſ. werden alle Gerichtsurteile in Zukunft„im Namen des Geſetzes“ und nicht mehr nach der früheren S 0„im Namen des K9. nigs“ verkündet. ie Bezeichnung„Königreich Italien“ in allen Akten und Dokumenten wird in die Bezeichnung„nationalrepublikaniſcher Staat wie überhaupt die Bezeich⸗ nung„königlich“ in allen Aemtern und Mini⸗ ſterien abgeſchafft wird. * General Gaſton Gambara iſt vom ita⸗ lieniſchen Miniſterium für nationale Verteidi⸗ gung zum Generalſtabschef des Heeres ernannt worden. General Gambara iſt 53 Jahre alt. Im Abeſſinienfeldzug zeichnete er ſich als General⸗ ſtabschef der 1. Schwarzhemdendiviſion aus. Im Spanienkrieg wurde er verletzt und auf Grund ſeiner Verdienſte zum Brigade⸗ und Diviſionsgeneral befördert. Nach Beendigung. dieſes Feldzuges bekleidete er 1939 den Bot⸗ ſchafterpoſten in Madrid und erhielt 1940 auf einen Wunſch einen Kommandopoſten an der Weſtfront. talieniſche U⸗Boote und ein Torpedoboot, die ſichergeſtellt wurden. im Hafen des Arſenals von deutſchen Truppen Kampfleiſtungen in Angriff und Abwehr be⸗ ſonders aus. An der ſüditalieniſchen Front kam es geſtern zu keinen größeren Kampfhand⸗ lungen. Feindliche Vorſtöße bei Campobaſſo und an der Küſtenſtraße nordweſtlich Termoli wurden abgewieſen. Feindliche Flugzeuge drangen am geſtrigen Tage ſowie in der vergangenen Nacht unter Wolkenſchutz in das Reichsgebiet ein und warfen Bomben auf einige Orte, darunter kleine Landgemeinden. Es entſtanden geringe Perſonenverluſte und Gebäudeſchäden. Luft⸗ verteidigungskräfte brachten 16 viermotorige britiſch⸗nordamerikaniſche Bomber und zwei Jäger zum Abſturz. Die deutſche Luftwaffe führte in der Nacht zum 21. Oktober einen ſtarken An⸗ griffgegen das Hafengebiet von Hull und be⸗ legte außerdem Einzelziele im Stadtgebiet von London und an der ſüdengliſchen Küſte mit Bomben. Ein deutſches Flugzeug ging ver⸗ loren. Deutſche Anterſeeboote verſenkten aus dem britiſch ⸗nordamerikaniſchen Nachſchubverkehr im Mittelmeer ſieben Schiffe mit 54 000 BRT und beſchädigten ein weiteres/ durch Torpedo⸗ treffer ſchwer. Der Angriff auf Hull (Funkmeldung) + Berlin, 21. Oktober. Deutſche Kampfflugzeuge ſtießen in der Nacht zum 21. Oktober, wie der Wehrmacht⸗ bericht vom Donnerstag meldete, gegen die oſtengliſche Hafenſtadt Hull vor. Anſere Flie⸗ ger griffen beſonders Ziele im Hafengebiet von Hull zum Teil in ſteilen Gleitflug an. Schwere Spreng- und Brandbomben trafen die Haſen⸗ und Dockanlagen an der Humber⸗ mündung, in denen Brände und Zerſtörun⸗ gen verurſacht wurden. In der gleichen Nacht bekämpften andere deutſche Kampfflugzeuge Ziele im Stadt⸗ gebiet von London. Es wurden meh⸗ rere Brände nach den Bombeneinſchlägen beobachtet. Die britiſche Abwehr ſetzte zahl⸗ veiche Nachtjäger ein, die jedoch nicht in der Lage waren, unſeren Verbänden den An⸗ marſchweg zu verlegen und ſie an der Bom⸗ bardierung wichtiger militäriſcher und indu⸗ Ziele in Hull und London zu hin⸗ ern. 4 Der vereiteltete Nachtangriff der Britenbomber (Funkmeldung) — Berlin, 21. Oktober. Die in der Nacht zum 21. Oktober in brei⸗ ter Front in das nord⸗ und mitteldeutſche Ge⸗ biet eingeflogenen britiſchen Bomber konnten infolge der Abwehrmaßnahmen der deutſchen Luftverteidigung nicht den geplanten konzentriſchen Angriff ausführen. Sie mußten die über weiten Teilen Deutſchlands herr⸗ ſchende Schlechtwetterfront überfliegen, und dies mußte meiſt in großen Höhen erfolgen. Nachtjagdverbände und Sperrfeuer der Flak⸗ batterien zwangen die Britten, ſich in kleinere Bombergruppen aufzuteilen. Aus ihnen wur⸗ den nach neueren, jedoch noch nicht endgülti⸗ en Feſtſtellungen insgeſamt 18 viermotorige lugzeuge herausgeſchoſſen. Zuſammen mit weiteren acht nordameri⸗ kaniſchen Bombern, die am frühen Nachmit⸗ tag einflogen und vernichtet wurden, erhöht ſich die Zahl der abgeſchoſſenen viermotori⸗ gen britiſch⸗nördamerikaniſchen Flugzeuge auf insgeſamt 26 Bomber und zwei Jagdflug⸗ zeuge. 8 Es iſt durchaus möglich, daß ſich dieſe (GK.⸗Aufnahme: Kriegsberichter Schwabick, H0.,.) Abſchußziffer noch weiter erhöht. Ereigniſſe in Algier geweſen war, leitete ein Telegramm Eiſenhowers an de Gaulle vom 4. April einen neuen Abſchnitt ein. Nicht, weil es der engliſchen Marionette den Flug nach Algier verbot, war dieſes Telegramm bemerkenswert; intereſſant wurde es vielmehr, weil es, wie ſich bald herausſtellte, mit ofſi⸗ zieller engliſcher Zuſtimmung verfaßt wor⸗ den war. Zum erſten Male ſeit dem Verrat Darlans in Nordafrika konnte man eine ge⸗ meinſame engliſch⸗amerikaniſche Politik den franzöſiſchen Diſſidenten gegenüber beobach⸗ ten, die nach dem einfachen Rezept herbeige⸗ führt wurde, weder de Gaulle noch Giraud zu ſtark werden zu laſſen, kurz, die Bildung einer franzöſiſchen Zentralge⸗ walt in Nordafrika zu verhin⸗ dern. Wenn nicht alle Zeichen trügen, wird ſich dereinſt herausſtellen, daß bei einem Be⸗ ſuch Edens in Waſhington um die gleiche Zeit(mehrere Sachbearbeiter des Foreign Office aus der franzöſiſchen Abteilung beglei⸗ teten ihn) Einigung über die Verteilung der bisherigen franzöſiſchen Beſitzungen erzielt worden war. Es lag daher kein Grund mehr vor, die Marionetten tanzen zu laſſen, es genügte von da an, ihnen das Rückgrat zu brechen und den Dualismus zu verewigen, damit den Annexionsplänen keinesfalls Wi⸗ derſtände entgegengeſetzt werden könnten, und richtig: ſeit jenem Tage ſpielt Algier keine Rolle mehr, ſoweit es ihm nicht gelingt, den Ehrgeiz für ſeine Pläne einzuſpannen. Natürlich hat man es in Waſhington und London peinlich vermieden, die Einzelheiten der Annexionspläne zu verraten, und es bleibt daher bis auf weiteres eine Frage, ob die Ber⸗ einigten Staaten neben Weſtafrika und Ma⸗ rokko auch Algerien bekommen ſollen, ob alſo England ſich mit Tuneſien und Libyen begnü⸗ gen will. Sicher aber iſt, daß Frankreich im Falle eines Sieges der weſtlichen Demokra⸗ tien nicht damit rechnen kann, ſein afrikaniſches Imperium zurückzu⸗ erhalten. Wenn die Erkenntnis von der imperialen Selbſtaufgabe am./9. November 1942 wirklich in dis Bewußtſein des franzöſi⸗ ſchen Volkes eingedrungen ſein wird, wird es zu ſpät ſein, denn der Krieg wird darüber hin⸗ gehen, und de Gaulle und Giraud, die zweifel⸗ los von böſen Ahnungen befallen worden ſind, bringen ihrem Haß gegen Deutſchland und ihrem verdrängten Ehrgeiz gern ſelbſt dieſes Opfer. Die Politik des eigentlichen Frankreichs aber, das ſich diesſeits des weſtlichen Mittel⸗ meeres befindet und ſeine vorläufige Haupt⸗ ſtadt in Vichy hat, muß ſich einen beſchwer⸗ lichen Weg durch ein Minenfeld von Blindheit, Taubheit und Verblendung bahnen, wobei mancher Stein, auf den man ſeinen Fuß beden⸗ kenlos ſetzte, ſich als Mine erwies. Es wäre daher verfehlt, wenn man beyaupten wollte, Frankreich hätte eine neue Linie ſeiner Politik gefunden, denn nicht, daß ein Kreis von Män⸗ nern ſie ſieht, iſt entſcheidend, ſondern daß die Nation in ihrer Geſamtheit ihr nicht folgen will oder den Forderungen, die ſie ſtellt, nicht nachkommen kann. Die Tatſache, daß es ge⸗ lungen iſt, eine Kataſtrophe zu vermeiden und das Land in Ordnung bis in die gegenwäc⸗ tige Stunde des Krieges zu führen, daß die Franzoſen den Forderungen des Krieges nach Arbeitseinſatz im eigenen Lande wie im Reich im größen und ganzen gerecht wurden, daß ſchließlich der Haß, wo er echt und nicht das Produkt einer künſtlichen Beeinfluſſung von außen iſt, die Mehrheit durchaus nicht erfaßt — dieſe Tatſache darf allerdings ebenſo wenig überſehen oder verkleinert werden. Vieles trennt Frankreich von ſeiner Zukunft in einem neuen Europa, vieles trennt es aber auch von ſeiner Vergangenheit im alten, und Algier iſt nicht allein die Arſache mancherlei ſtiller Re⸗ ſiſtenz geweſen, ſondern auch ein Magnet, der vielaltes Eiſen aus dem Mut⸗ terland herauszog. Frankreich hat keine Einſtellung zum Kriege und daher keine Kriegsziele gehabt, als es in einem ſchwachen Augenblick völliger Abhängig ⸗ keit von England und den Vereinigten Staa⸗ ten Deutſchland mit dieſem Kriege überzog, Der Mangel, der darin vom Standpunkte der franzöſiſchen Kriegführung aus lag, iſt im fünften Kriegsjahre keineswegs behöben, weder im Sinne einer Fortführung der Aggreſſion von Nordafrika aus noch im Sinne einer Am⸗ kehrung der Verhältniſſe von Paris aus, noch endlich im Sinne einer Zwiſchenlöſung von Vichy aus. In allen drei Punkten befinden ſich franzöſiſche Gruppen mit beſtimmten poli⸗ tiſchen Zielen und ideologiſchen Tendenzen, die ſich gegenüberſtehen, aber inan könnte nicht ſagen, daß ſich die Franzoſen in ihrer Maſſe für eines der Programme erhitzten. 1939 hat⸗ ten die Franzoſen nur das Programm, in der Zufriedenheit ihres Lebens möglichſt wenig ge⸗ ſtöört zu werden, 1943habenſienurdas Programm, in dieſe Zufrieden⸗ heit zurückzukehren. So iſt es ver⸗ ſtändlich, wenn die öfſentliche Meinung ſeit dem ſo ſchnell beendeten Weſtfeldzug nichts weiter iſt als eine Reaktion auf die gerade herrſchende Konjunktur, wobei der hiſtoriſche Gegenſatz zum Reich und die frühere Allianz mit England natürlich dazu beitragen, das Ge⸗ wicht deutſcher Erfolge gegenüber dem Gewicht feindlicher Erfolge in der Beurteilung zu ver⸗ ringern. Was wir erleben und war einige Franzoſen erkennen, iſt in einer Nation, die noch vor zehn Jahren zu den geſchichtsbildenden gehörte, die Aufgabe dieſes durch Wille und Wollen er⸗ hobenen Anſpruches auf politiſche Bedeutung durch die Maſſe des Volkes. Ob dies eine vor⸗ übergehende oder eine weiterwirkende Erſchei⸗ nung iſt, wer vermöchte es heute zu ſagen? Der Hiſtoriker aber wird ſpäter nicht ſchreiben kön⸗ nen, Frankreich habe Politik gemacht: man machte Politikmit ihm; und wie man es tat, daraus iſt die Bilanz zu ziehen. Cunningham übernimmt Oberkommando in Nordirland. Der frühere Befehlshaber der bri⸗ tiſchen 8. Armee, Cunningham, hat das Ober⸗ kommando der in Nordirland ſtationierten bri⸗ tiſchen Truppen übernommen. — — 5— des ſowjetiſchen Volkes Narpſball. Ait ſtehen in einem verdammt ſchweren gaupf⸗ 8 Die Angloamerikaner verſuchen den Sowjets die Anmöglichkeit einer zweiten Front klar zu machen (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — Liſſabon, 21. Oktober. Die Mitglieder des amerikaniſchen Re⸗ präſentantenhauſes hielten geſtern eine ver⸗ trauliche Sitzung hinter verſchloſſenen Tü⸗ ren ab, in der Kriegsminiſter Stimſon und der Generalſtabschef Marſhall über die Kriegslage Bericht erſtatteten. Die Sitzung mußte für vertraulich erklärt werden, weil Marſhall mit vollkommener Offenheit ſprechen ſollte. Nach Schluß der Sitzung erklärte ein Mitglied des Nepräſentanten⸗ hauſes:„General Marſhall hat uns den Eindruck vermittelt, daß wir uns in einem verdammt ſchwierigen Kriege befinden“. Dieſe Schwierigkeiten der Weſtmächte ſucht man, zur Zeit vor allem Moskau be⸗ ſonders eindringlich vor Augen zu halten, um das Fehlen einer zweiten Front zu begrün⸗ den. In Moskau hat man bisher alle dieſe von England und Amerika vorgebrachten Ent⸗ ſchuldigungen nicht gelten laſſen. Der Kor⸗ reſpondent des Londoner Blattes„News Chronicle“ hat den ſowjetiſchen Standpunkt vielleicht am klarſten zuſammengefaßt, wenn er ſchreibt: „Keiner der von uns im Mittelmeerraum erzielten Erfolge kann die Aufmerkſamkeit der Sowjets von der kleinen Zahl der deut⸗ ſchen Diviſionen ablenken, denen wir gegen⸗ überſtehen. Badoglios Putſch erregte keiner⸗ lei Aufſehen, Italien ſcheingerte in den Augen faſt unbemerkt in ſeine jetzige Poſition, dem Vormarſch der 5. britiſchen und der 8. amerikaniſchen Armee werden täglich nur ein paar Zeilen in den Tageszeitungen gewidmet und die Einnahme von Neapel wurde mit einer verſchwindend kleinen Aeberſchrift abgetan. Anders würde es ausſehen, wenn wir in Italien 60 oder 70 deutſche Diviſionen vor uns hätten. Aber wie die Dinge heute liegen, wird unſer Kampf von den Sowjets faſt vollkommen ignoriert.“ In Moskau vergleicht man die fortgeſetzten und gigantiſchen Kämpfe von Millionen von Soldaten auf beiden Seiten auf den Schlacht⸗ feldern des Oſtens mit den verhältnismäßig kleinen Truppenverbänden, die in Italien ein⸗ geſetzt ſind. Anter dieſen Amſtänden hat auch die Rede, die der alte Smuts kurz vor Be⸗ ginn der Moskauer Konferenz in London hielt und in der er die zweite Front erſt für 1944 in Ausſichtſtellte, in Moskau kei⸗ nen guten Eindruck gemacht. Die Moskauer Preſſe hat ſich bisher zu dieſer Rede überhaupt noch nicht geäußert und die Argumente von Smuts einfach ignoriert. Smuts hat ſich üb⸗ rigens, wie aus den ſpäteren Berichten über ſeine Rede hervorgeht, noch bedeutend allge⸗ meiner ausgedrückt. Er hat nicht etwa den von den Sowjets gewünſchten Angriff auf den At⸗ lantikwall im Weſten Europas für 1944 in Ausſicht geſtellt, ſondern lediglich irgendeinen Angriff auf den Kontinent, aber ohne den Ort zu nennen. Die„Daily Mail“ nimmt mit Befriedi⸗ gung die Bemerkung Smuts zur Kenntnis, daß in dieſem Kriege keine bedeutenderen und ergebnisreicheren Siege erzielt worden ſeien als die der Briten im Mittelmeer. Die „Times“, die im übrigen von der tiefen phi⸗ loſophiſchen Bedeutung dieſer Rede ſo beein · druckt iſt, daß ſie den„großen Staatsmann“ darum bittet, ſeine Anſichten noch weiter zu entwickeln, ſpricht von der ſtrategiſchen Gleich⸗ wertigkeit des britiſchen und ſowjetiſchen Ein⸗ ſatzes. Nur der„Daily Worker“ iſt höchſt unzufrieden mit dem Miniſterpräſidenten, da er die zweite Front erſt für nächſtes Jahr angekündigt hat, während nach Anſicht des Blattes ſofortiges Losſchlagen zur Ent⸗ laſtung der Sowjets unbedingt am Platze wäre. Mit dieſer Meinung dürfte das Blatt der engliſchen Kommuniſten auch wohl die Auffaſſung Moskaus über dieſe Rede wie⸗ dergeben. Man wird es in Sowjetrußland kaum verſtehen, daß man die Kämpfe der Angelſachſen in Nordafrika gegen die paar deutſchen Diviſionen, für die man ſo unend⸗ lich viel Zeit brauchte, mit dem großen Rin⸗ gen an der Oſtfront überhaupt zu vergleichen wagt und von einer ſtrategiſchen Gleichwer⸗ tigkeit des britiſchen und ſowjetiſchen Ein⸗ ſatzes ſpricht. In London beſchwert man ſich jetzt darüber, Moskau habe bei ſeiner Kritik an der feh⸗ lenden zweiten Front zweierlei außer acht ge⸗ laſſen; es verkenne einmal die Tatſache, daß England in erſter Linie Seemacht iſt und ſeine Strategie nach den Notwendigkeiten der Seekriegsführung geſtalten muß, zweitens überſehe Moskau, daß die Sowjets nur einen Gegner hätten, nämlich Deutſchland, während die Weſtmächte ſich auch mit Japan im Kriege befänden und den paziſiſchen Kriegsſchauplatz auf die Dauer nicht vernachläſſigen könnten. Ein Alann, ein Sferd und eine tioue Liabe „Zwei!“ röhrt der Lauͤtſprecher. * geht wie aus der Piſtole geſchoſſen avon. „Ab!“ verkündet der Lautſprecher. Die Glocke am Richterturm wird geläutet. Das Rennen hat begonnen. Im erſten Bogen ſchon ſpringt Wunder. Robert muß ihn zurücknehmen, um nicht disqualifiziert zu werden, doch hat er ihn bald wieder feſt in der Hand. Wunder geht allein vor dem Feld, ſeinen Vorſprung ſtetig vergrößernd. Niemand kann ahnen, wie ſehr ihn das Angewohnte des Ta⸗ ges verwirrt. Er ſpringt zum zweitenmal an. Robert verſucht, ihn raſch wieder in Trab zu zwingen, aber der Hengſt iſt zu ſehr im Schwung. Bis er in die erlaubte Gangart zu⸗ rückgefunden hat, iſt Sulamith, von zwei ande⸗ ren gefolgt, an ihm vorüber. Robert fährt ihn außen neben dem Feld. Er liegt jetzt an vierter Stelle. Vorläufig hält er Wünder zurück, um nicht eine neue Galop⸗ pade zu riskieren. Er paßt ſcharf auf, aber der Hengſt macht keinen Fehler. Trotz mäßi⸗ gem Tempo rückt er kurz vor dem Einlauf auf den dritten Platz. Die Glocke läutet. Robert bringt ſein Pferde aufs neue in Schwung. Bergmann, der das Rennen ſchon ſicher zu haben glaubt, ſieht ſich um und erſchrickt. Der Rappe fliegt geradezu auf ihn los. Das Publikum raſt. „Wunder gewinnt! Sulamith! Bergmann, los!... Feſte, feſte!“ brauſt es gellend aus der ſ Menge. Bergmann hebt die Peitſche. Zwei klatſchende Hiebe ſauſen auf Sula⸗ mith herab. Die Stute läuft, ſo raſch ſie nur kann, aber der Hengſt holt ſie doch ein. 9 Ba plötzlich macht er einen jähen Satz nach außen. Wenn der Krieg in Europa zu Ende ſei, ſtände England und die Vereinigten Staaten noch die gigantiſche Aufgabe bevor, Ja pan zu beſiegen, was alle Kraftmittel in Anſpruch nehmen würde. „Eine rein ſowjetiſche Konferenz“ Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Stockholm, 21. Oktober. In Schweden verfolgt man mit großem Intereſſe die Moskauer Konferenz und es wird jetzt auch die außerordentlich ſtarke Stellung Moskaus vermerkt, die dieſe Zuſammenkunft der Außenminiſter zu einer rein ſowjetiſchen Konferenz ſtempelt.„Aftonbladet“ und„Nya Dagligt Allehanda“ bringen dieſen Standpunkt in Leitartikeln zum Ausdruck, die in dem Ge⸗ danken gipfeln:„Man kommt nicht von der Tatſache los, daß die Dreimächtekonferenz eine ſowjetiſche Konferenz iſt; ſie findet in Moskau ſtatt auf Grund ſowjetiſcher Bedingungen“. Das Blatt wendet ſich gegen das Argument Moskaus von den„hiſtoriſchen Grenzen“, die weniger hiſtoriſch als ſtrategiſch im Intereſſe Sowjetrußlands liegen dürften. Auch die Zeitung„Afton Tidningen“ betont den überwiegenden Einfluß der Sowjets auf dieſer Konferenz. Japans neue Offenſive in Burma Die Tſchungking⸗Verbände ſchwer in Bedrängnis EP. Tokio, 21. Oktober. Die Entwicklung der Offenſive, welche die japaniſchen Truppen in Burma gegen die entlang der chineſiſchen Grenze zuſammenge⸗ zogenen Tſchungking⸗Truppen unternahmen, und die offenbar in die des Gegners hinein⸗ ſtieß, vollzieht ſich ſehr erfolgreich. Nach Frontberichten der japaniſchen Preſſe gelang es den Japanern, alle Aebergänge über den Nu⸗Fluß zu beſetzen und rund 15000 Mann Tſchungking⸗Truppen am Weſtufer des Fluſſes abſchneiden. Die Ver⸗ bände'werden jetzt immer mehr zuſammenge⸗ drängt. Sie ſehen ihrer Vernichtung entge · gen. Tſchittagong ein einziges Flammenmeer (Funkmeldung) + Tokio, 21. Oktober. Ein ſtarker japaniſcher Bomberverband griff am Mittwoch die Hafenanlagen und mili⸗ täriſchen Einrichtungen von Tſchittagong an. Im Verlauf des eineinhälbſtündigen Vombar⸗ dements wurde der größte Teil dieſer für die Briten wertvollen Einrichtungen, einſchließlich der Kaianlagen am Karnavulifluß, zerſtört. Das ausgedehnte Lagerhausviertel im Süden der Stadt bildete nach dem Angriff ein ein⸗ ziges Flammenmeer. Im Hafen er. hielt ein 8000 BR großer Transporter zwei Volltreffer mittſchiffs und ſank unter ſtarker Brandentwicklung innerhalb von wenigen Mi⸗ nuten. Alle japaniſchen Bomber ſind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Auch die beglei⸗ tenden Jäger hatten trotz heftiger Kämpfe mit britiſchen Fagdflugzeugen keine Verluſte, dage⸗ gen wurden vier feindliche Jäger auf dem Ab⸗ flug über Bandarban abgeſchoſſen. Erſter ASA⸗Luftangriff auf Molukken EP Tokio, 21. Oktober. „Die weſtlich von Neu-Guineg liegenden Molukken⸗Inſeln Halmahera un dTernate ſind England- der einz Gelbſt im engliſchen (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Stockholm, 21. Oktober. Die Ernährungslage in Indien beſchäftigte erneut das engliſche Oberhaus. Eine ganze Reihe von Rednern marſchierte auf und unter⸗ ſuchte die Gründe für die Hungerkataſtrophe, durch die das reiche Land zur Zeit heimgeſucht — und die ſoviel Szenen des Elends und es Entſetzens heraufbeſchworen hat. In mehr oder weniger offener Form wurde dabei der Regierung vorgeworfen, daß ſie nicht rechtzeitig eingriff und trotz der bedrohlichen Lage weiter Schieber und Wucherer in verhängnisvoller Weiſe geduldet habe. Sehr deutlich wurde dabei der Labourabge⸗ ordnete Earl of Zuntingdon, der noch einmal in düſteren Farben ein Bild von dem rieſigen Amfang der Kataſtrophe malte und dann eine Bemerkung des Indienminiſters Amery aufgriff, die dieſer in der vergangenen Woche in einer Rede in Birmingham machte, daß nämlich die Gefſahr einer ſolchen Entwick⸗ lung bald nach dem Verluſt Singapurs voll er⸗ kannt worden ſei. Huntingdon ſtellte mit eini⸗ gem Recht feſt, daß dieſer Verluſt Singapurs wohl ſchon zu lange zurückliege und fragte, war⸗ um man nicht rechtzeitig die notwendigen Maß; nahmen ergriffen habe.—“ Anſpielend auf die Tendenz der engliſchen Regierung, die Schuld an der ganzen Kata⸗ ſtrophe lediglich den indiſchen Provinzialregie⸗ rungen in die Schuhe zu ſchieben, erklärte er, das Probl em betreffe ſo offenſichtlich ganz In⸗ dien, daß nur die Zentralregierung dafür zu⸗ ſtändig war. Amerh habe in der gleichen Rede gemeint, der Grund ſei der, daß die Zentral⸗ regierung nur mit Widerſtreben in die Befug⸗ Roberts beruhigendes:„Ooh, Ooh“ ertrinkt im Orkan der vielen Stimmen. Staunend ſieht das Publikum Wunder langſamer werden. Das Feld geht geſchloſſen hinter Sulamith durchs Ziel. Als letzter trabt der ſchwarze Hengſt am Richterturm vorbei „Das hat nur der Zorn verbockt!“ ſtellt ein Allwiſſender entrüſtet feſt.„Wenn er noch mal rangegangen wäre, hätte der Hengſt gewinnen müſſen!“ „Ja, ja, wenn der Hund nicht..., lacht ein anderer gemütlich. Hinten am Stallbogen ſteht Robert, der Wunder eben Hans Blank übergeben hat, ne⸗ ben ſeinem Vater und dem alten Herrn Grau. „Er hat ſich erſchreckt“, erklärt er ruhig. „Als Bergmann anfing, hinzuhauen, zuckte er ſchon zuſammen. Ich dachte, ich kriege ihn noch vorbei, daß er's nicht mehr ſieht, aber da P wollte er ausbrechen. Deshalb habe ich ihn raſch zurückgenommen. Hat ja keinen Zweck, ihn ängſtlich zu machen.“ obert geht ſeinen Dreß wechſeln denn im nächſten Rennen fährt er für Herrn Grau. „Na jal, ſeufzt der alte Herr, Bergmanns Spezialität! Immer gleich die Peitſche hoch. und dann druff! Feſte druff, wie auf'n toten Topp!... Tut mir leid für Robert. Er hätte ganz übeelegen gewonnen... Hat mir impo⸗ niert, die Vernunft von dem Jungen!“ Joſef Zorn geht ins Kaſino. Der alte Herr Grau begibt ſich, über die Rennbahn ſchreitend, zum Richterhäuschen, wo er mit dem Vorſitzenden der Rennleitung zu ſprechen hat. „Das iſt der Beſitzer von Geſtüt Weißen⸗ fels“, erklärt ein Herr einer Dame, die neben ihm auf der oberſten Stufe der Terraſſe des Pavillons ſteht.„Hat nur erſtklaſſiges Mate⸗ rial im Stall.. Gewinnt ja auch genug Ren⸗ nen! Muß ſchon ein einträgliches Geſchäft ſein, o ein Rennſtall.“ Indem ſeine Blicke dem alten Herrn folgen, der jetzt ſtill gegen den Rennbogen ſchreitet, um ſein vor dem Rennen noch einmal zu ſe⸗ hen, ſchätzt er in Gedanken ſein Bankguthaben .... Und ſchätzt es um vieles zu hoch! Denn Al⸗ bert Grau hat Sorgen Waährend ſeine Füße ihn in den Führerring von der ASA⸗Luftwaffe zum erſten Male an⸗ gegriffen worden. Der von viermotorigen Bombern durchgeführte Angriff verurſachte nur geringfügigen Schaden. 78 feindliche Kampfflugzeuge griffen die ja⸗ paniſchen Stellungen an der Oſtſpitze der In ⸗ ſel Bougainville an. Vier Bomber wurden von der japaniſchen Flak abgeſchoſſen, während drei weitere getroffen wurden, jedoch entkommen konnten. Am gleichen Nachmittag erſchienen neuerlich zwanzig nordamerikaniſche Flugzeuge, die von Jagdfliegern der japani⸗ ſchen Marineluftwaffe vor Erreichen ihrer Ziele angegriffen wurden. Hierbei gelang der Abſchuß von acht feindlichen Maſchinen, wäh⸗ rend auf japaniſcher Seite fünf Flugzeuge verloren gingen. Japans Studenten einſatzbereit dnb. Tokio, 21. Oktober. Eine Rieſenparade der kürzlich zum Mi⸗ litärdienſt eingezogenen Studenten aus Groß⸗Totio und den benachbarten Provin⸗ zen fand am Donnerstag im Meiji⸗Stadion in Tokio ſtatt, das mit 65 000 männ⸗ lichen und weiblichen Studien ⸗ kameraden dicht ⸗gefüllt war. Anter Vorantritt einer Militärkapelle zogen die rieſigen Kolonnen in ihren Studentenunifor⸗ men, jedoch mit Wickelgamaſchen und bereits mit Gewehren ausgerüſtet, in das Stadion ein, wo ſie von den verſammelten Beſuchern enthuſiaſtiſch willkommen geheißen wurden. Premierminiſter Tojo hielt eine An⸗ ſprache an die neuen Soldaten, in der er die Erwartung ausdrückte, daß ſich die jungen Japaner ihrer Aufgabe dem Vaterlande ge⸗ genüber bewußt ſeien und ſich im Kampfge · geiſt den Engländern und Amerikanern über⸗ legen zeigen würden. 8 Muſſolini ernennt einen Kommiſſar für Si⸗ Zur Betreuung der ſiziligniſchen Ange⸗ egenheiten hat die Regierung Muſſolini Pro⸗ feſſor Alfredo Cucco zum Kommiſſar des Na⸗ tionalkomitees für Sizilien ernannt. Briten ermorden 2000 Badoglio⸗Soldaten Der feige Aeberfall britiſcher Flieger in der Aegäis diib. Berlin, 21. Oktober. Auf der Fahrt nach einem griechiſchen Feſtlandhafen wurde in der Nacht zum Diens⸗ tag, wie bereits gemeldet, ein deutſcher Damp⸗ fer im Seegebiet nördlich von Kreta, etwa 25 Seemeilen von der Inſel entfernt, von zehn britiſchen Bombenflugzeugen angegrif⸗ ſen und ſchwer getroffen. Der Dampfer hatte über 2300 Soldaten der Badoglio-Truppen an Bord, darunter 150 Offiziere. Von die⸗ ſen konnten nur 400 Mann gerettet werden, Der Hauptgrund für die hohe Zahl der Opfer lag darin, daß bei Tagesanbruch, als die deutſche Rettungsaktion ſchon in vollem Gange war, erneut britiſche Bomber in nie⸗ driger Höhe über dem Dampfer erſchienen und das Rettungswerk nun bei vollem Ta⸗ geslicht zu vereiteln ſuchten. Die Bomben fielen mitten zwiſchen die im Waſſer treiben⸗ den Aeberlebenden. Doch damit nicht genug, ſchoſſen die Briten jetzt auch mit Bord ⸗ waffen auf die Schiffbrüchigen, ſo daß der bei weitem größte Teil von ihnen den Tod fand. Ein deutſches Seenotflugzeug, das ſich an den Rettungsarbeiten beteiligte, ging nach Bombentreffern unter. Außerdem wurden mehrere Rettungsfahrzeuge, die deut⸗ lich gekennzeichnet waren, beſchädigt. Den Briten war bekannt, daß es ſich bei den Dampferinſaſſen um internierte Badog · lio⸗Truppen handelte, alſo um ihre angeb⸗ lichen„Bundesgenoſſen“. Dies iſt innerhalb eines Monats der zweite Fall, daß in der Aegäis in einer jeder Menſchlichkeit hohn⸗ ſprechenden Weiſe Schiffbrüchige von den Bri⸗ ten ermordet wurden. Am 7. 10. hatten britiſche Kreuzer und Zerſtörer mit mittelſchwerer Artillerie auf deutſche Schiffbrüchige in der Aegäis geſchoſſen. Dieſe beiden Morde be⸗ weiſen, daß die Briten ſich ſeit dem„Bara, long“-Fall des Jahres 1915 nicht geändert haben. Die Angloamerikaner in Süditaſien blutig abgewieſen (Gunkmeldung) + Verlin, 21. Oktober. An der ſüditalieniſchen Front ſahen ſich die Briten und Nordamerikaner durch ihre ſchwe · ren Verluſte an den Vortagen gezwungen. ihre Berbände neu zu ordnen. Es entwickelten ſich daher am 19. und 20. Oktober nur örtliche, wenn auch teilweiſe harte Kämpfe. Am rechten deutſchen Flügel ſtießen nordamerikaniſche Kräfte am Volturno⸗Bogen flußaufwärts vor. Sie holten ſich aber bei Dragoni und öſtlich da · von bei Rocca Romana blutige Schlappen und mußten vorübergehend errungene örtliche Geländevorteile vor den energiſchen Gegen⸗ ſtößen anſerer Truppen wieder aufgeben. Im Mittelabſchnitt ſchoben ſich feindliche Kräfte näher an unſere Hauptſtel⸗ lungen heran. Südweſtlich Campobaſſo grif⸗ ſen nach mehrſtündiger Artillerievorbereitung ſtarke britiſche Truppen dreimal hintereinan⸗ der die von uns am Vortage geſtürmte Ort⸗ ſchaft Baranello erfolglos an. Hier wie nördlich Campobaſſo ſind die Kämpfe noch im Gange. Im Oſtabſchnitt beſchränkten ſich die Gefechtshandlungen auf beiderſeiti⸗ ges Artilleriefeuer und örtliche Kämpfe vorgeſchobener Abteilungen. Deutſche Stoßtrupps, die im Raum ſüdweſtlich Ter⸗ moli vorgingen, brachten Gefangene ein und erbeuteten ſchwere Waffen, während ein bri⸗ tiſcher Angriff entlang der Küſtenſtraße blu⸗ tig abgewieſen wurde⸗ Jüdiſcher Dank an Rooſevelt EP. Liſſabon, 21. Oktober. In einem gemeinſamen Telegramm an Präſident Rooſevelt ſprechen die jüdiſchen Organiſationen„Profeſſion of Biddiſch Writers in America,,„Diddiſh Writers Anion“ und die jüdiſche Abteilung des„In⸗ ternational Pen Club“ ihre Dankbarkeit und tiefempfundene Bewunderung für die Maß⸗ nahmen aus, die Rooſevelt zugunſten der jiddiſchen Preſſe in anderen Ländern ergrif⸗ fen hat. In dem Telegramm heißt es weiter, daß die Haltung des Präſidenten in großem Maße dazu diente, das Los des jüdiſchen Volkes zu verbeſſern. Das jüdiſche Volk in der ganzen Welt ſchulde Rooſevelt für ſeine mutige Aktion ewige Dankbarkeit. Norwegens Küſten ſind unangreifbar Norwegiſche Preſſevertreter vergewiſſern ſich von der Verteidigungskraft der Nord⸗Atlantikfront aub. Oslo, 21. Oktober. Auf Einladung des Marineoberkomman⸗ dos Norwegen hatte eine Reihe norwegiſcher Preſſevertreter Gelegenheit, Stützpunkte der deutſchen Kriegsmarine in Südnorwegen zu beſichtigen und an der Kebungsfahrt einer Flottille teilzunehmen. In großer Aufma⸗ ige Schuldige an Indiens Kataſtroph Oberhaus wird die Regierung ſchärfſtens angeklagt niſſe der Provinzialregierungen eingriff. Letz⸗ ten Endes aber liege die Gewalt bei der briti⸗ ſchen Regierung, genau wie die letzten und end⸗ gültigen Machtbefugniſſe der Zentralregierung in den Händen des Vizekönigs liegen. Dieſe Befugniſſe ſind gewaltig groß. an be beobachtet, wie die Zentralregierung in höchſt energiſcher Weiſe ihre Befugniſſe auslibe. Warum aber habe die Zentralregierung dies · mal zur Wohlfahrt von Millionen von Indern keine radikalen Reformen durchgeführt? Mit dieſer Erklärung trifft der Vertreter der Labour Party den Kern der ganzen An⸗ gelegenheit. Die engliſche Regierung hat nichts unternommen, um die drohende Kata⸗ ſtrophe, deren Ausmaße ſich ſchon lange ab⸗ zeichneten, zu verhüten. Auch der liberalnationale Abgeordnete Abgeordnete Lord Calto betonte in ſei⸗ nen Ausführungen, daß die engliſche Regie⸗ rung die volle Verantwortung für die Lage in Indien trage.„Durch die beſtehenden Ver⸗ faſſungsmaßnahmen in bezug auf Indien, ſo erklärte er, iſt letzten Endes das britiſche Parlament für die Wohlfahrt in Indien ver⸗ antwortlich. Wir ſind ein Teil des Parla⸗ ments, u. darum haben wir auch an der Ver⸗ antwortung teil.“ Ein anderer Redner Lord Hailey ſchob die Schuld an den indiſchen Zuſtänden dem Schiebertum zu, das leider von der Re⸗ gierung geduldet worden ſei. Ganz offen⸗ ſichtlich, ſo betonte er, ſei die Arſache dieſes inneren Wirrwars in bezug auf die Le⸗ bensmitteltransporte das Schiebertum und die Hamſterei. Es könne nur eine Löſung der jetzigen Lage geben und zwar einige nicht alle wird, bevor Mr. Watts Kinder neues verdienen. Wenn's nur noch reicht, bis die vier Jährlinge groß ſind und für die anderen, die nicht ſo viel gewinnen, ſorgen können.. Na, man darf den Mut nicht verlieren. * Anton Neubauer, in deſſen Trainieranſtalt neben anderen auch die Karloffſchen Pferde ſte⸗ hen, fährt aus dem Stallbogen in die Renn⸗ bahn. Als er am Kaſino vorüberkommt, ſieht er ſeine Tochter Marianne neben Robert auf dem weißlackierten Zaun ſitzen. „Na, Robert!“, ruft er lachend.„Haſt wohl heute morgen gar nichts zu tun?“ lächelt vergnügt:“Im Augenblick nicht!“ Anton Neubauer fährt davon. Schmunzelnd zieht er die Stoppuhr aus der Taſche. und wäh⸗ rend ſie unter dem Zügel in ſeiner linken Hand latz findet, ſtellt er innerlich beluſtigt feſt, daß Robert trotz offenſichtlicheer Mühe, harmlos zu erſcheinen, doch ziemlich rot geworden iſt, Nun, ihm ſoll's recht ſein.. Er gibt ſie ihm gern, die Marianne Die beiden haben ja ſchon als Kinder immer zuſammengeſteckt.. haben ſich zwar häufig verprügelt, aber als Robert ſochzehn Jahre alt wurde, hörte das auf. Jetzt iſt er fünfundzwanzig und ſie vor drei Wochen an ihrem neunzehnten Geburtstag aus dem Penſionat Nach anfängl da ſie ſich als Kinder getrennt und als erwach⸗ ſene Menſchen wiedergeſehen hatten, ſind ſie be reits wieder ein Herz und eine Seele. „Na, ſchäm' dich, was machſt du denn?“ ruft er der dunkelbraunen Stute zu, die die. Gedankenverſunkenheit ihres Trainers benutzt hat, um ſich einige unerlaubte Sprünge zu lei⸗ ſten.„Nun mal vernünftig, ſonſt lernſt du Va⸗ terns ſtrenge Seite kennen!“ Indes dieſe Drohung leider ziemlich ein ⸗ druckslos verhallt, ſchwebt Robert im ſiebenten Himmel. Marianne hat verſprochen, morgen nachmittag mit ihm auszugehen. Nur ſie beid⸗ allein., aber niemand ſoll's wiſſen! Zwar würde er einen einſamen Spaziergang dem Lunapark vorgezogen haben, doch ſie iſt nun einmal anderer Meinung; und wenn Ma⸗ rianne etwas will, ſo war es ſchon früher, kann tragen, denkt er ſeufzend: wenn nur das Geld Robert nur nachgeben. 6 cher Scheu von beiden Seiten, ſcharfe Maßnahmen zur Leberwachung aller Preiſe für Lebensmittel und ihre zwangs⸗ weiſe Durchſetzung auf den Märkten. Die Indienregierung habe derartige Vollmachten. Im übrigen vertrat auch er den Standpunkt, daß zwar die indiſchen Provinzen autonom ſeien, daß aber die Zentralregierung gewiſſe Vollmachten in der Reſerve halte, die man hätte anwenden können und daß ſie außer⸗ dem das Recht beſäße, gewiſſe Maßnahmen zu ergreifen, um eine Kontrolle über ſie aus⸗ zuüben. 0 Der Labourabgeordnete Lord Stra⸗ bolgi befaßte ſich eingehend mit der völlig unbegreiflichen Tatſache, daß trotz der Hun⸗ gersnot immer noch bedeutende Lebensmittel⸗ mengen aus Indien exportiert würden und prangert die Hilfloſigkeit der britiſchen Bürokratie an, die weiter nichts getan habe als viele Komitees zu gründen und zu lange darüber zu verhandeln, was zu geſchehen habe, während in der Zwiſchenzeit das Schreckge⸗ ſpenſt des Hungers mit ungeheuerem Tempo um ſich griff. Angeſichts dieſer Angriffe wird die engliſche Regierung es nicht leicht haben, ſich von dem Vorwurf reinzuwaſchen, die Hauptverantwor⸗ tung an den ſchrecklichen Zuſtänden in Indien, die in der Weltöffentlichkeit ſoviel Aufſehen erregt haben, zu tragen. Sie wird trotzdem mit dem alten Rezept die ganze Schuld auf die in⸗ diſchen Provinzialregierungen abwälzen, wo⸗ bei man bei einem ſolchen Vorgehen noch den Vorteil hat, die Anfähigkeit der indiſchen Selbſtverwaltung feſtzuſtellen und gegenüber den indiſchen Freiheitsbeſtrſtebugen zu betonen, daß Indien ſich nicht ſelbſt regieren kann. . Verlag: D chung berichten die Osloer Zeitungen über die Eindrücke dieſer Preſſefahrt, die einen tiefen Eindruck von der Schlagkräftigkeit und Abwehrbereitſchaft der Kriegsmarine ver⸗ mittelt habe. „Fritt Folk“ betont, daß es für die nor⸗ wegiſchen Preſſevertreter beſonders aufſchluß ⸗ reich geweſen ſei, eine Küſtenverteidigungs · anlage zu beſichtigen, die ſchon bei der Be⸗ ſetzung Norwegens eine gewiſſe Rolle ſpielte, die dann von der deutſchen Kriegsmarine aus⸗ gebaut wurde. Auf dieſe Weiſe ſei es mög⸗ lich geweſen, die heutige Verteidigungskraft mit der damaligen zu vergleichen. Neben den vielen Verbeſſerungen ſei es vor allem der Geiſt der Truppe und der lebendige Wille zur Verteidigung, der den Anterſchied aus⸗ mache. Heute werde die norwegiſche Küſte von Männern verteidigt, die alle Möglichkei⸗ ten benutzten, um ein Höchſtmaß an Bereit⸗ ſchaft und Schlagkraft zu entfalten. „Morgenpoſten“ reiht die bei dieſer Preſſefahrt zu Stützpunkten der Kriegs⸗ marine gewonnenen Eindrücke ein in das Ge⸗ ſamtbild der Verteidigungsſtärke der deut ⸗ ſchen Wehrmacht in Norwegen. Im Zuſam⸗ menwirken von Heer, Marine und Luftwaffe, ſo ſchreibt das Blatt, ergebe ſich die geballte Kraft, die das Land heute beſchirme. „Die Bauernzeitung„Nationen“ ſtellt feſt, die norwegiſche Küſte ſei heute eine ein ⸗ zige zuſammenhängende Feſtungs⸗ anlage. Aeberall ſeien die Geſchütze bereit, etwaigen Eindringlingen mit Tod und Ver⸗ derben zu begegnen, und überall ſtehe der kampferprobte deutſche Soldat, um den Feind gebührend zu empfangen. Dudley Pound geſtorben dnb. Stockholm, 21. Oktober. Flottenadmiral Sir Dudley Pound, der erſt vor kurzem wegen ſeiner Erkrankung von ſeinem Poſten abberufen worden war, iſt nach einer Reutermeldung am Donnerstag in London im Alter von 66 Jahren geſtorben. Hauptſchriftleiter: Dr. A. Winbauer r. Fritz Bode& Co.: Druck: beimer Großdruckerei, 3. B.—— Die dreißig Stunden bis zum nächſten Nachmittag werden ihm lang. Nachts wacht er plötzlich auf und findet erſt nach ſtundenlangem Amherwälzen in den erſehnten Schlaf zurück. Der Vormittag gehört der Arbeit mit den Pferden und in dieſer Arbeit, die er liebt, ver · liert ſich die unerträgliche Spannung etwas. Dann aber, als er zu Hauſe am Mittagstiſch ſitzt, würgt ſie ihn, daß er kaum eſſen kann. „Du piekſt ja ſo auf deinem Teller herum“, ſtellt die Mutter verwundert feſt.„Sonſt kannſt du von Pickelſteiner Fleiſch nicht genug bekom⸗ men... Fehlt dir was?“ „Ach wo“, wehrt Robert verlegen.„Ich habe bloß nicht ſo viel Hunger heute.“ Damit iſt die Angelegenheit erledigt. Nach Tiſch, während die Mutter ein wenig ſchläft, zieht Robert ſich um. Er nimmt den neuen, hellgrauen Anzug aus dem Schrank und freut ſich, daß er ihn bis jetzt nicht getragen hat. Als die Uhr halb vier ſchlägt, nimmt er Hut und Handſchuhe und geht zum Vater hin ⸗ aus, der leſend in der Laube ſitzt. „Nanu? So in Gola?“ fragt Joſef Zorn, lächelnd aufblickend. „Ich gehe mit Charlie in die Stadt“, lügt Robert errötend „Der Vater verſchränkt die Arme auf der Tiſchkante und ſieht ihm äußerſt vergnügt ins Geſicht.„Ach nee... Charlie iſt doch um eins mit Heren Pauli nach gefahren! Junge, mußt du verliebt ſein, daß du ganz ver⸗ gißt, daß morgen in Hamburg Rennen iſt!“ „Ach ja.. ach richtigl“ ſtottert Robert. Joſef Zorn ſteht auf und dehnt ſich behag⸗ lich! Er wirft einen wohlgefälligen Blick auf ſein kleines inmitten des Gartens ſtehendes Haus, dann nickt er dem Sohn zu.„Iſt es Ma⸗ rianne?“ „Jal, geſteht Robert erleichtert. „Da alſo!“ lacht der Vater dröhnend. And da kommſt du mir mit Charliel.., Denkſt du vielleicht, ich habe was dagegen, wenn ihr zu⸗ ſammen ſeid?... Als Kinder habt ihr„verhei · rat“ geſpielt und euch nach Strich und Faden verſohlt, wenn einer mal anderer Meinung war; jetzt geht ihr eben zuſammen Kaffee trin⸗ ken, weil das Sandbuddeln ja nun nicht mehr am Platze wäre.. Nee, mein Junge, da kennſt du mich ſchlecht! Geh man und grüß die ihnen Drehorgelmuſik, das beängiſtende Raſſeln des eiſernen Sees ent⸗ Marianne ſchön. Ich würde auch dann nichts dagegen haben, wenn ihr eines Tages—— ſolltet, daß das Spiel„Verheiratet“ eigentlich nicht darin beſteht, ſich gegenſeitig nach Kräften zu verdreſchen!... Mir brauchſt du nichts vor⸗ zumachen! Wir verſteh'n uns doch!“ 9 Vater!“ Robort drückt die feſte, warme Hand.„Ich habe dich nur ungern beſchwindelt,—— eben ſo... Maxianne will nicht, daß es je⸗ mand weiß.“ 83 ja“, nickt Joſef Zorn„Frauen ſchwär⸗ men für ſo was!... Den Gefallen können wir ihr tun.) Alſo ich weiß von nichts! And daß ich den Mund halten kann, brauch ich dir wohl nicht erſt zu verſichern?“ Robert geht leichten Herzens davon. Die Sonne brennt heiß. Der Himmel iſt märchen⸗ haft blau. Endlich hält der Zug in Halenſee. Er ſpringt die Bahnhofstreppe herauf, jagt über den Fahrdamm; da kommt ihm Marian⸗ ne ſchon entgegen. Sie iſt gaͤnz in Hellgrün. Anter dem ſchräg⸗ ſitzenden Panama lächelt ihr friſches, roſiges Geſicht. Die Haſelnußaugen funkeln vor Freude. „Fünf Minuten zu ſpät!“ 8 „Aber Mariannchen! Du weißt doch, wie die Züge fahren! Ich konnte nicht eher!“ —— ja bloß Spaß“, lacht üe übermütig. obert nimmt ihren Arm, den er erſt wie⸗ der losläßt, als er zur Kaſſe muß,—9 Ein⸗ trittskacten zu löſen. Dann führt er ſie durch den langen Gang auf den Platz hinaus, wo Aufruferſtimmen und gegenſchallen. „Ach, gehen wir erſt Kaffee trinken“, meint Robert, den Hut abnehmend und ſein helles Haar zurückſtreichend.„Es ſind noch zu wenig Spafſ den da. Nachher macht's viel mehr aß. Marianne iſt es recht. Sie ſitzt ihm auf der Terraſſe vergnügt gegenüber und läßt ihre blanken Augen über den Halenſee ſpazieren. Robert beſtellt Kaffee, Kuchen und Eis. Marianne ſieht in ſein gutes, offenes Ge⸗ ſicht und beginnt plötzlich zu lachen. (Fortſetzung folgt.) Stadtseite „Manheim, 22. Oktober. Verdunkelung v. 17.—23. Okt.: 18.30—.20 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften genau! Kennzeichnung der Luftſchutzräume Ein Pfeil erleichtert das raſche Auffinden und Bergen Verſchütteter Der Polizeipräſident als örtlicher Luft⸗ ſchutzleiter teilt mit: Bei den bisherigen Luftangriffen hat es ſich gezeigt, daß eine beſondere Kenn⸗ zeichnung der Luftſchutzräume für das raſche Auffinden und Bergen verſchütte⸗ ter Perſonen von größter Bedeutung iſt. Die Bevölkerung von Mannheim wird deshalb aufgefordert, im Wege der Selbſthilfe inner⸗ halb der einzelnen Hausgemeinſchaften die Kennzeichnung ihrer Luftſchutzräume derart vorzunehmen, daß an der Grundmauer der Vorder⸗ oder Rückſeite des Gebäudes— ja nach Lage des LS⸗Raumes— mit wetter⸗ feſter Farbe ein Pfeil angebracht wird, welcher mit der Spitze auf das Kellerfenſter zeigt, welches zum LS⸗Raum gehört. Durch dieſe Maßnahme wird die Lage des von den Trümmermaſſen verſchütteten LS⸗Raumes ohne weiteren Zeitverluſt feſt⸗ geſtellt und die Bergung der darin befind⸗ lichen Verſchütteten unverzüglich in Angriff genommen werden können. Selbſt wenn dieſe Kennzeichnung durch die Trümmermaſſen verdeckt ſein ſollte, werden ſich Nachbarn da⸗ ran erinnern, an welcher Stelle und mit wel⸗ cher Richtung der Pfeil vor der Zerſtörung des Hauſes angebracht war. Es liegt alſo im eigenen Intereſſe der Mannheimer Be⸗ völkerung, dieſe Kennzeichnung auf ſchnellſtem Wege durchzuführen! Möbelverwertung für Flieger⸗ geſchädigte Volksgenoſſen, die ihre Möbel nicht nach außerhalb verbringen, haben Gelegenheit, entbehrliche Stücke bei der Möbel⸗ verwertungsſtelle für Flieger⸗⸗ geſchädigte(Kaufhaus Vetter, N)) zu verkaufen. Der Kaufpreis wird von Sachverſtändigen geſchätzt, ſodaß Gewähr für eine angemeſſene Vergütung gegeben iſt. Möbelſuchende Volksgenoſſen können ihrer⸗ ſeits bei dieſer Möbelverwertungsſtelle ihren Bedarf decken. Die Möbelverwertungsſtelle gibt über alle Einzelheiten bereitwilligſt Auskunft. Volksgenoſſen, macht von dieſer Gelegenheit weiteſtgehend Gebrauch! Die außerordentlich angeſpannte Bedarfslage zwingt, jedes entbehrliche Möbelſtück zweck⸗ entſprechender Verwertung zuzuführen! Kreisleitung der NSDAp Mannheim Der Kreiswirtſchaftsberater Der Stabschef der SA in Mannheim Auf ſeiner Fahrt zu den verſchiedenen Gruppen des Reiches kam geſtern morgen Stabschef Schepmann in Begleitung des SA⸗Führers der Gruppe Kurpfalz, Gruppen⸗ führer Dr. Caſpari, auch nach Mannheim, um die Angehörigen des Stabes, die tags zu⸗ vor dem Führerappell in Saarbrücken beige⸗ wohnt hatten, an der Stätte ihres Wirkens zu begrüßen. Standartenführer König meldete die im Hofe des Schlageter⸗Hauſes angetrete⸗ 8 Männer, über deren Arbeitsberich ſich der Stabschef perſönlich unterrichten ließ.„Es be⸗ rührt ſchmerzlich, zu wiſſen, wie ſchwer jeder Ausgebombte zu leiden hat. Aber wir müſſen hindurch durch alle Schwierigkeiten, an deren Ende der Sieg ſteht“, waren ſeine Schlußworte. Nach kurzem Aufenthalt fuhr der Stabschef durch die zerſtörten Stadtgebiete, um dann ſei⸗ nen Weg nach Frankfurt fortzuſetzen. Eingekellerte Kartoffeln Wie kann ich die Kartoffeln, die ich in einem nicht, völlig trockenen Keller unterhringen mußte, ſicher durch den Winter bringen? Ant⸗ wort: Wichtig iſt vor allem eine gute Lüf⸗ tung, damit der Keller nach Möglichkeit aus⸗ trocknet. Weiter dürfen die Kartoffeln nicht auf dem Steinboden liegen, ſondern am beſten auf einem Holz roſt. Und ſchließlich emp⸗ fiehlt es ſich, die Knollen lagenweiſe mit Schwefelblüte zu überſtreuen. Dieſe hildet in der Feuchtigkeit ſchweflige Säure, die Fäulnis in weitgehendem Umfang verhütet, Notfalls wiederholt man das Beſtreuen mit Schwefelblüte während des Winters noch ein⸗ oder zweimal. ZdR. Der Weg der SA derWeg derPartei Stabschef Schepmann ſprach in Straßburg zu den Einheitsführern der SͤA⸗ Gruppe Oberrhein— SͤA,Führerappell im Sängerhaus Am Dienstag ſprach der Stabschef der SA Wilhelm Schepmann erſtmals in Straß⸗ burg auf einem SA⸗Führerappell. Die SA⸗ Führer der Gruppe Oberrhein bis zum Sturm⸗ führer lernten in ihrem neuen Stabschef einen der alten Nationalſozialiſten kennen, deren ganzes Leben, einem inneren Befehl gehorchend, dem Dienſt an unſerem Volk gewidmet iſt. Außer führenden Männern des Gaues, die ſcinerzeit in den Reihen der SA zum Sieg der Bewegung in Baden durch aktiven Einſatz we⸗ 283 Schaſſende sammein, Shaffende Leben E ſentlich beigetragen haben, waren zahlreiche Soldaten dieſes Krieges, darunter viele Ver⸗ wundete, der Einladung zu dem Appell gefolgt. Stabschef Schepmann der ſich nach ſei⸗ ner Ankunft in Straßburg in das Goldene Buch der Stadt eingetragen hat und von Gau⸗ leiter Robert Wagner in der Reichsſtatt⸗ halterei empfangen wurde, betrat mit dieſem den Sängerhausſaal. Der Führer der SA⸗ Gruppe Oberrhein, Gruppenführer Damian, hieß nach vollzogener Meldung beide herzlich willkommen. J Der Stabschef gab in ſeiner mitreißenden Rede zunächſt ſeiner Freude Ausdruck, daß ihm. nach altem nationalſozialiſtiſchem Brauch Ge⸗ legenheit gegeben ſei, an die überlieferten na⸗ tionalſozialiſtiſchen Tugenden zu appellieren und die Grundſätze bekanntzugeben, nach denen weitermarſchiert werden ſoll. Die SA der Gruppe ſolle dem Gauleiter in deſſen politiſcher Aufbauarbeit unter ſchweren Amſtänden treue Gefolgſchaft leiſten. Der Endſieg werde auch dem Elſaß zugute kommen. Heute wie in der Kampfzeit müſſe die SA aktiver Träger des Kampfes der Partei ſein. Sie müſſe durch Propaganda von Mund zu Mund die Schwan⸗ kenden überzeugen und den Willen der Partei in das Volk hineintragen. Haltung und Bedeutung erhalte die SA nur durch und mit der Partei. Dieſe aber ſei heute notwendiger denn je. Wäre die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter · partei nicht da, in Deutſchland würden Gra⸗ naten nicht mehr für die deutſche Rüſtung gedreht, ſondern für die bolſchewiſtiſche. Der Führer habe der SA den beſonderen Auftrag erteilt, die wehrhaften Männer mit nationalſozialiſtiſcher Weltan⸗ ſchauung und wehrhaftem Geiſt zu erfüllen. In engem Zuſammenwir⸗ ken mit den anderen Gliederungen der Par⸗ tei leiſte ſie in dieſer Hinſicht eine gewaltige Breitenarbeit. Die von der S⸗A durchge⸗ führten Wehrkampftage bildeten einen Be⸗ weis des unerſchütterlichen Wehrwillens und der inneren Geſchloſſenheit des deutſchen Mannestums in der Heimat. Der Stabschef gab dann ins einzelne ge⸗ hende Weiſungen für die innere und äußere Haltung des SA-Führers und ⸗Mannes. „Richten wir uns ſo aus“, ſo ſchloß der Stabschef in ſeinem von toſendem Beifall aufgenommenen Schlußappell,„daß jeder von uns nationalſozialiſtiſch denkt und handelt, daß jeder bereit iſt, für Führer und Deutſch⸗ land ſein Aeußerſtes zu geben.“ Der Stab⸗ chef ſetzte am ſelben Tage noch ſeine Fahrt zu den verſchiedenen Gruppen des Reiches ſort. NSG. 5 Die leichte Muſe tänzelt wieder Seit Ende der vorigen Woche haben wir wieder Kleinkunſt in Mannheim. In der „Liedertafel“, wo man ſchon immer einen⸗ beſonderen Anternehmungsdrang zeigte. In knapp zwei Stunden wickelt ſich allabendlich ein Programm ab, über dem der hellſtimmige, un ⸗ verwüſtlich froh gelaunte Fritz Barth anſage⸗ riſch wacht, wenn er nicht gerade ein Kuplet dazwiſchenſchmuggelt. Die Tänzerin nennt ſich Maria. Ihre Empfehlung iſt die ſichere Be⸗ herrſchung vieler Gangarten des Spitzentanzes. Für die Exzentrik ſind etliche Leute eingeſetzt: Eretto, der nach eigenem Geſtändnis die Klamotten wirbeln läßt, alſo jongliert unter Hinzufügung braver Späßlein, Trotta, der nach einer muſikaliſchen Einleitung ein paar flotte Karikaturen auf das Papier haut, und die 2 Barr⸗Molli, die ſich immer auf die Komik des weiblichen Teiles ſtützen, ob ſie jetzt die Zauberei veräppeln oder auf ihre Art der Muſik ergeben ſind. Ganz ſeriös kommt der blutjunge Wheeler. Ihm gehen die Würfe erſtaunlich ſicher von der Hand, obwohl er auf dem Schlappdraht ſteht. Die neue Kapelle iſt benannt nach dem tüchtigen Trompeter Beeremann. Durch ihre ſchmiſſige Art des Muſizierens und ihre prägnate, Begleitung 115 ſie ſich den Platz auf der Bühne ſchon ver⸗ ient.—tt.⸗ Vor dem Einzelrichter: Der Weg in die Ehe Es handelt ſich ſogar um einen ganz be⸗ ſtimmten Weg. Am den, der als der„nicht mehr ungewöhnliche“ bezeichnet wird. Kurzum um den Weg, den das Eheanbahnungsinſtitut — lies: Heiratsvermittlungsbüro— allen zeigt, die guten Willens ſind und in der Lage, die Einſtandsgebühr zu bezahlen. Am dieſen Weg handelt es ſich hier, bzw. um eine der Wegbereiterinnen. Sie wirkte im Auf⸗ trage eines bekannten Inſtituts, hatte die Pflicht, die erſten Schritte zu unternehmen, die Fragen nach den beſonderen Wünſchen zu ſtellen, die Perſonalien feſtzuhalten, die Ge⸗ bühr zu kaſſieren— und dieſe Gebühr an die Zentrale weiterzuleiten. Von dieſer Gebühr gebührten ihr rechtmäßig zehn vom Hundert. Aber ſie vergaß ſehr oft, ſchicken. In ſolchen Fällen ließ ſie aber auch die Herzenswünſche der Kundſchaft nicht wei⸗ tergehen. Sie ließ aber die Kunden in dem Glauben, daß die Zentrale Herz zu Herz diri⸗ giere. Das war nach dem Geſetz Anterſchla⸗ gung und Betrug. Die Verhandlung verſchob das Bild reich⸗ lich zugunſten der Angeklagten. Tatſächlich die Gebühr abzu⸗ ein gatte ſie ja viel mehr für das Glück anderer Leute getan, als ihr durch den Anteil an der Einſtandsgebühr vergütet wurde. Sie hatte Anſprüche an die Zentrale, nur verſtand es die Zentrale, auf weite Zeiträume ſich von einer bindenden Zuſage zu drücken. Trotz⸗ dem: Selbſthilfe darf es in ſolchen Fällen nicht geben, vereinnahmte Beträge dürfen nicht einfach einbehalten werden. Der Rich⸗ ter überſah nicht die menſchliche Seite dieſer Angelegenheit und verurteilte die bisher un⸗ beſcholtene Angeklagte wegen Anterſchlagung nur zu einer hohen Geldſtrafe an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe. Für den„Wegelagerer“ war dieſer Pro⸗ zeß mehr als intereſſant. Wann hat man denn ſchon einmal Gelegenheit, die Methoden kennen zu lernen, mit denen man fremden Leuten zu ihrem Glück verhilft? Es geht höchſt honett zu in einem Heiratsbüro. Es iſt weder Betrug dabei noch Gimpelfang. Nur berührt die Sachlichkeit den Außenſte⸗ henden etwas ſonderbar.„Wir hatten ein reichhaltiges Damenmaterial“, ſagte die An⸗ geklagte einmal wörtlich und ſprach ſicher da⸗ mit nur das aus, was in der ganzen Zunft üblich iſt. Wieviel Damen mit Eheneigung auf einen Mann mit der gleichen löblichen Abſicht kommen, wollen wir hier gar nicht verraten. Manchmal tritt auch eine beſorgte utter für ihre Tochter auf— die wiederum gax keine Ahnung hat von Mamas Wünſchen. And Mütter haben ganz präziſe Wünſche. So wollte eine für ihr Kind einen Akademi⸗ ker aus einem ganz beſtimmten chemiſchen Großwerk— weil die Freundin beſagten Kin⸗ des auch einen Akademiker aus dem gleichen Werk hat und einen ſo guten Schnitt damit tat. Weg in die Ehel Liebe Kameraden, wir wiſſen vieles noch nicht tt. *Wir gratulieren! err Fritz Keck, Mannheim, U 6, 25, Faſſaden⸗ und Fenſter⸗ reinigung, begeht heute ſeinen 65. Geburtstag. * Tödlicher Anglücksfall. Beim Anfahren von Kartoffeln in Oberhaslach(Elſaß) fiel der ſiebenjährige Günter Kollner aus Mannheim vom Wagen und geriet unter die Räder des ſchwerbeladenen Fuhrwerks. Der Tod trat kurz darauf durch innere Verblutung * Am 3. Dezember wieder Viehzählung. Nach einem Erlaß des Reichsernährungs⸗ miniſters wird am 3. Dezember wieder eine allgemeine Viehzählung durchgeführt, die ſich auf das ganze Reich einſchließlich der Groß⸗ ſtädte erſtreckt. Die Frageſtellung entſpricht im weſentlichen der des Vorjahres. Zuſätz⸗ lich werden die Zwerghühner gezählt. Geſchwindigkeitsgrenzen für Laſtkraftwagen Um eine möglichſte Schonung der Rei⸗ fen von Laſtkraftwagen zu erreichen, beſtimmt eine Verordnung des Reichsverkehrsminiſters vom 9. Oktober 1943, daß die für eine Trag⸗ fähigkeit von 765 bis 1190 Kilogramm beſtimm⸗ ten Reifen nur noch für Geſchwindigkei⸗ ten bis zu 50 Kilometer(bisher 60 Kilometer) je Stunde verwendet werden dürfen. Reifen mit einer Tragfähigteit von 1245 bis 1875 Kilo⸗ gramm dürfen höchſtens für eine Geſchwindig⸗ keit von 30 Kilometer(bisher 35 Kilometer) je Stunde benützt werden. Die Lebensdauer der Reifen wird dadurch um mehrere tauſend Kilo⸗ meter erhöht. Kraftfahrzeuge mit Reifen dieſer Art müſſen, wenn höhere Geſchwindigkeiten er⸗ reicht werden könnten, mit Geſchwindigteits⸗ ſchreibern oder mit Vorrichtungen verſehen wer⸗ den, die die Geſchwindigteit entſprechend be⸗ grenzen. Außerdem müſſen dieſe amtlich geſtempelte Geſchwindigkeitsſchilder führen. Die Schaublätter der Geſchwindigkeits⸗ ſchreiber ſind ein Jahr lang aufzubewahren. Kraftomnibuſſe mit Reifen für eine Tragfähigkeit von mehr als 1875 Kilogramm ſind von dieſen Vorſchriften ausgenommen, wenn ſie ausſchließlich im Linienverkehr ein⸗ geſetzt ſind und der Fahrplan eine höhere Dauer⸗ geſchwindigkeit als 30 Kilometer je Stunde ausſchließt. Die Verordnung tritt hinſichtlich der Begren⸗ zung der Geſchwindigkeit ſiehen Tage nach Ver⸗ kündung in Kraft. Die Geſchwindigkeitsſchilder ſind unverzüglich anzubringen, die Geſchwin⸗ digkeitsſchreiber bzw. die die Geſchwindigkeit begrenzenden Vorrichtungen bis züm 1. Januar 1944. Bis zu dieſem Termin hat der Fahrzeug⸗ beſitzer der einen entſprechen⸗ den Nachweis zu führen. Jeder zeige, was er kann! Angeſichts der großen Erfolge des Vor⸗ ſchl 60 sweſens hat Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley angeordnet, daß durch eine Groß⸗ aktion der Deutſchen Arheitsfront vom 17. bis 30. Oktober 1943 alle noch abſeits ſtehen⸗ den Betriebe und Gefolgſchaften zu ihrem eigenen Nutzen für das betriebliche Vorſchlags⸗ weſen gewonnen werden, Arbeitsbeſprechungen der Kreiswaltungen der DAß mit Betriebsfüh⸗ rern und betrieblichen Unterführern werden techniſche Fragen der Durchführung des Nor⸗ ſchlagsweſens ſowie die Bewertung der Vor⸗ ſchläge behandeln. Hierbei werden auch die Ausführungsbeſtimmungen über die Verleihung des Leiſtungsbuches und eines künftigen Lei⸗ ſtungspreiſes bekanntgegeben werden. Betriebs⸗ appelle und betriebliche Ausſtellungen über das betriebliche Vorſchlagsweſen werden alsdann unter der Loſung„Jeder zeigt jetzt, was er kann! Alle Mann— ran!“ die Gefolg⸗ ſchaften zur Mitarbeit aufrufen. Rund 180 000 Verbeſſerungsvorſchäge, er⸗ brachte das Jahr 1942. Das Ergebnis des Jah⸗ res 1943 wird ſebſt unter Zugrundeegung vor⸗ ſichtigſter Schätzungen noch erheblich höher ſein. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß un⸗ gefähr 70.H. dieſer Vorſchläge hrauchbar ſind. Solche Zahlen unterſtreichen die Bedeutung, die der ſchöpferiſchen Mitarbeit des Mannes am Arbeitsplatz bei der Steigerung der Leiſtungs⸗ kraft der deutſchen Kriegswirtſchaft zukommt. Schlafwagen nur noch für dringende kriegswichtige Reiſen Die Schlafwagen werden zur Zeit für ihren eigentlichen Zweck, der Einſparung von Ar⸗ beitszeit und Erhaltung der Arbeitskraft bei beſonders S kriegswichtigen Reiſen, voll benötigt. Bettplätze 1. und 2. Klaſſe wer⸗ den deshalb nur noch gegen die Beſcheinigung einer Behörde oder Firma oder in beſonderen Ausnahmefällen gegen eine ſchriftliche Erklä⸗ rung über Kriegswichtigkeit der Reiſe und Dringlichkeit der Schlafwagenbenutzung abge⸗ geben. Dieſen Reiſenden ſind die Schwer⸗ kriegsbeſchädigten mit amtlichem Ausweis und die Verwundeten des jetzigen Krieges mit einer Beſcheinigung des Lazaretts oder Truppen⸗ arztes für Reiſen auch aus perſönlichen Grün⸗ den gleichgeſtellt. Der bisher zugelaſſene frez Verkauf von Bettkarten ab 15 Ahr des Ve kehrstages ohne Nachweis entfällt. Die Schlaf⸗ wagenſchaffner dürſen freie Plätze nur gegen die Beſcheinigung einer Behörde oder Firma und an Schwerkriegsbeſchädigte und Verwun⸗ dete, aber nicht gegen die eigene ſchriftliche Er⸗ klärung über die Kriegswichtigkeit der Reiſe abgeben. Die Richtigkeit der Beſcheinigungen und Ecklärungen wird nachgeprüft. — Beflaggung nur bei beſonderem Aufruf. Entſprechend der ſeit Kriegsbeginn bereits ge⸗ übten Handhabung iſt jetzt durch eine Ver⸗ ordnung des Reichsinnenminiſters klarge⸗ ſtellt worden, daß während des Krieges an den regelmäßigen allgemeinen Beflag⸗ gungstagen die allgemeine Beflaggung unterbleibt, wenn dazu nicht beſonders auf⸗ gerufen wird. 5 — Erleichterte Siedlerxeiſe. Nach einer Be⸗ kanntmachung des OKW fönnen ſiedlungs⸗ willige Kriegsteilnehmer, die ſich in den wiedergewonnenen Siedlungsräumen ſeß⸗ haft machen, für die hierzu notwendigen Rei⸗ ſen Beihilfen erhalten Für die Reiſen, muß die Zuſtimmung einer Wehrmachtdienſt⸗ ſtelle vorliegen. Gegebenenfalls kann auch der Ehefrau die Beihilfe gewährt werden. Mozarts Abschied 7 Erzählung von Walier Bahr Es herrſchte Abſchiedsſtimmung im Hauſe des vierundſiebenzigjährigen Johann Friedrich Doles, der als Nachfolger des großen Johann Sebaſtian Bach zugleich das Kantorat an der berühmten Thomasſchule in Leipzig und das Muſikdirektorat an den dortigen beiden Haupt⸗ kirchen inne hatte. „Den bevorzugteſten Tiſchgaſt des Hauſes und erklärteſten Liebling dieſer deutſchen Muſi⸗ kerfamilie, den damals dreiunddreißigiährigen Wolfgang Amadeus Mozart, der auf einer Kon⸗ zertreiſe von Wien heraufgekommen war, ſollte der nächſte Morgen nach Bexlin entführen. „Laſſen Sie ſich nicht irren, Vater Doles, auch ich durchwebe die allerſkrengſte Muſika gern mit heiteren Klängen. Das Leben iſt hart. Genießen wir ſeinen Ernſt mit Fröhlichkeit/, ſcherzte Mozart, als das ausgedehnte Nacht⸗ eſſen abgeſpeiſt war. „Selbſt die Kerzen brennen trüber, nun Sie von uns gehen, lieber Mozart“, gab der würdige Greis bedrückt zurück.„Wer weiß, ob meine alten Augen Sie wiederſehen werden. Ueber⸗ laſſen Sie uns eine Zeile von Ihrer lieben Hand. Mir iſt, als würde mir ein leiblicher Sohn vom Herzen geriſſen.“ 25 Mozart, für gefühlvoll geäußerte Gemüts⸗ bewegungen ſcheinbar unempfänglich, weil er ihnen zu erliegen bangte, verſuchte ſich der Bitte zu entziehen, zumal ihn der Wein bei Tiſch zuerſt aufgeräumt, dann aber müde ge⸗ macht hatte:„Jetzt iſt Schlafenszeit, nicht mehr Schreibenszeit, lieber Meiſter.“ Als er die ehrlich beſtürzten Mienen um ſich her hemerkte, wallte die edle Güte ſeines allzeit gebefreudigen Herzens warm quf:„Geben Sie mir immerhin ein Stück Papier, ich will es verſuchen.“ Man reichte ihm ein unbeſchriebenes Noten⸗ blatt, das er faltete und in zwei Hälften teilte. Inzwiſchen ſtanden Tintenzeug und Feder vor ihm. Seine Müdigkeit war wie weggeblaſen. In ſeinen von den Blattern genarbten Zügen wechſelten Ernſt und Schalkhaftigkeit, während er über beide Matthälften mit fliegender Hand einen Schwarm von Noten verſtreute. Kaum fünf Minuten waren von den anderen in achtungsvoller Stille verwartet worden, als er dem Vater die eine, dem älteſten erwachſenen Sohn die andere Notenblatthälfte darreichte. Die Ueberraſchung war groß, denn dem Vater war ein dreiſtimmiger Kanon in gewich⸗ tigen halben Noten von wehmütiger Tonfär⸗ bung, dem Sohn ein ebenfalls dreiſtimmiger Kanon, aber in leichtſchrittigen Achteln von faſt ſpöttiſchem Klang, zuteilgeworden. Man verglich, man ſtaunte, man ſummte nach und erkannte in den getrennten Hälften ein geſchloſſenes, gut ſingbares Ganzes, einen ſechsſtimmigen Kanon meiſterlicher Prägung, eine tonſetzeriſche Geſchwindigkeitsleiſtung höchſter melodiſcher Eingebung und tonſchöpfe⸗ riſchen Ranges. „Aber die Worte?“, ſtammelte der beglückte Vater Doles. 8 „Meiſter, die Worte?“, echote der ebenſo be⸗ glückte Sohn. „Freilich, auch die Worte ſollen nicht feh⸗ len“, lächelte Mozart und ſchrieb unter die ernſte Hälfte:„Lebet wohl, wir ſehn uns wie⸗ der!“ Unter die heitere Hälfte ſchrieb er:„Heult noch gar wie alte Weiber!“ 8 Sechs Köpfe der Familie, Doles drängten ſich um die Notenblätter, und ſechsſtimmig er⸗ klang es, trefflich ineinandergeſtimmt:„Lebet wohl“ und„Heult noch gar!“ „Das muß ſofort wiederholt werden, dröhnte der Baß von Doles, dem Vater, Und es wurde wiederholt. Mitten hinein erſcholl ein heller Zuruf:„Lebt wohl, Kinder!“ Eine Tür ſchlug. Der Geſang brach ab. 3 „Er hat uns verlaſſen.“ Bekümmert ſank Vater Doles auf den nächſten Stuhl. „Es war eine beglückende Begegnung mit dem Außeroxrdentlichen“, tröſtete der Sohn ſtolz leuchtenden Auges.„Seien wir dankbar, denn wir haben ſie erlebt!“ ——— Ein neues Orchesterwerk Städtiſches Sinfoniekonzert in Heidelberg Wie beim erſten Sinſoniekonzert der Stadt Heidelberg brachte auch die Vortragsfolge des weiten eine Araufführung:„Introduktion und ondo concertante“ von Konrad Fried⸗ rich Noetel, dem 1909 in Poſen geborenen Komponiſten, der ſeit 1936 an der Staatlichen Hochſchule für Muſik in Berlin als Lehrer für Kompoſition tätig iſt. barocke Concerto-groſſo-Form erinnert, iſt eine ſehr konzentrierte, knapp 15 Minuten dauernde Kompoſition von perſönlicher Hal⸗ tung, die kompromißlos und ohne Konzeſſio⸗ nen zu machen ſich gibt. Dieſe Haltung macht es dem Hörer keineswegs leicht, den wahren Wert der Kompoſition zu erkennen, der vor allem in dem nach allen Regeln der Kunſt ſtreng geformten Aufbau beruht. Es iſt ein durchaus konſtruktives Werk, das mit ſtark gegenſätz⸗ licher Dynamik und oft eigenwilliger Rhyth⸗ mik arbeitet, wobei freilich für den Klang nicht mehr allzuviel übrig bleibt. Noch herrſcht bei Noetel eine ſtarke Scheu vor dem Melos vor, noch ſieht er in einer architektoniſchen Schich⸗ tung allein ſeine Ausdrucksform. Aber es klingt doch dazwiſchen gelegentlich manches auf, das über das zweifellos vorhandene ſtarke Könnertum auf rein kontrapunktiſchem Gebiet hinausweiſt. Muſikdirektor Bernhard Conz Das Werk, das an die, und das Städtiſche Orcheſter hoben das Werk in einer ausgezeichneten Weiſe aus der Taufe und wurden der enormen Schwierigkeiten ſo leicht Herr, daß der Erfolg der Araufführung nicht zuletzt auch ihnen zuzuſchreiben iſt. Das gleiche Konzert brachte ferner das ganz ſelten zu hörende Doppelkonzert für Violine und Cello von Johannes Brahms, Opus 102, dieſes herrliche, leider lange ſehr falſch be · urteilte Werk, das uns Brahms von einer ganz anderen, aber immer wieder frappierenden Seite zeigt. Es fand in den beiden Konzert⸗ meiſtern der Münchener Philharmoniker, Ru⸗ dolf Schöne(Violine) und Hermann von Beckerath(Eello), zwei ganz aufeinander eingeſpielte Interpreten, die alle Schönheiten voll ausſchöpften, wenn freilich gelegentlich 0 Brahms auch herber klang, als ihm zu⸗ ommt. Den Abſchluß des Konzertes bildete Mo⸗ zarts Jupiter⸗Sinfonie. Seine Wiedergabe brachte Muſikdirektor Conz und dem Heidel⸗ berger Städtiſchen Orcheſter den verdienten Dank des ausverkauften Stadthalle⸗Saals. Dr. Werner Schmidt. Kammerſängerin Gabriele Englerth, eine der hedeutendſten deutſchen Wagnerſänge⸗ rinnen, die nach Engagements in Bürich. Braunſchweig und Wiesbaden die hohe Zeit ihrer künſtlexiſchen Betätigung in München er⸗ lebte, iſt im Alter von über,60 Jahren geſtorben. Romain Rolland gestorben Der bekannte franzöſiſche Schriftſteller Romain Rolland iſt in Paris im Alter von 78 Jahren geſtorben. Romain Rolland war von 1900 bis 1912 Profeſſor der Muſikgeſchichte an der Sor⸗ bonne. Im Jahre 1913 erhielt er den Gro⸗ ßen Preis der franzöſiſchen Akademie und 1916 den Nobelpreis für Literatur. Auf li⸗ terariſchem Gebiet war Rolland hauptſächlich als Dramatiker und Romanſchriftſteller tä⸗ tig. Sein berühmteſtes Wrek iſt„Johann Chri⸗ ſtoph“, ein Künſtlerroman, für deſſen erſten Teil die Jugend Beethovens als Vorbild ge⸗ dient hat. Weit verbreitet ſind auch ſeine Biographien von Beethoven, Michelangelo und Tolſtoi. In der Zeit nach dem letzten Kriege hat er ſich beſonders durch ſein Wir⸗ ken für den Frieden hervorgetan, wobei er auch für eine Verſtändigung zwiſchen Frank⸗ reich und Deutſchland eintrat. Von 1914 an hatte er viele Fahre in der Schweiz am Genfer See verlebt. Der Rundfunk am Freitag: Reichsyrogramm: 12.35—12.45 Uhr: Der Bericht zur Lage; 15.30—16.00 Uhr: Soliſtenmuſik: Tartini, Mardini: 16.00—17,00 Uhr: Buntes Konzert; 17.15 bis 18.30 Uhr; Jan Hoffmann ſpielt auf, 18.30.bis 19.00 Uhr: Der Zeitſpiegel:.15—19.35, Uhr: Frontberichte; 19.45—20.00 Uhr: D 5 atz:„Von der Standhaftigkeit eines kriegführen⸗ den Volkes“: 20.15—22.00 Uhr:„Frasguita“, Qpe⸗ rette von Franz Lehar,— Deutſchlandſender: 15.30 bis 15.50 Uhr: Bolkstänze und Märſche; 17.15 bis 18.30 Uhr: Orcheſter⸗ und Soliſtenmuſik: Schu⸗ mann, Beethoven, J 1 . Rietz, Jul. Kopſch: bis 21.00 Uhr: Vom ewig 5 5 eutſchen: Friedrich Hölderlin: 21.00—22.00 Ubr: S Wolf, ein Bild ſeines Lebens von Joachim von Delbrück. Der Rundfunk am Samstag: Reichsprogramm: 11.30—12.00 Uhr: Ueber Land und Meer((nur Berlin, Leipzig, Poſen); 12.35 bis 12.45 Uhr: Der Bericht zur Lage; 14.15—15.00 Uhr: Bekannte Kapellen ſpielen„Am laufenden Band“; 15.30—16.00 Uhr: Froutberichte; 16.00—18.00 Uhr: Bunter Samstag⸗Nachmittag; 18.00—18.30 Uhr: ltung mit Haus Bund: 18.30—19.00 Uhr: Der Zeitſpiegel: 19.15—19.30 Uhr: Frontberichte⸗ 20.20—22.00 Uhr: Gutgelaunte Muſik: 22.90 bis 24.00 Uhr: Wochenausklang mit zahlreichen Or⸗ cheſtern und Soliſten.— andſender: 17.10 bis 18.30 Uhr: Sinfoniſche Mozart, Stamitz u..; 20.15.—2 ſchwingte Muſik; 21.00—22.00 Uhr: Schöne Melo⸗ dien aus bekannten Overn. 8 Amtl. Bekanntmachungen Gewerbepolizeiliche Anmeldung Die Verlegung zahlreicher gewerblicher Un⸗ ternehmungen in der letzten Zeit macht erfor⸗ derlich, darauf hinzuweiſen, daß nach 14.O. eine ordnungsgemäße Anmeldung bezw. Um⸗ meldung des Betriebes erforderlich iſt. Zwecks Vermeidung gewerbepolizeilicher Strafmaß⸗ nahmen bitten wir alle Firmen, die ordnungs⸗ gemäße gewerbepolizeiliche Anmeldung bei der Gewerbepolizei der zuſtändigen Gemeinde vor⸗ zunehmen. Wirtſchaftskammer Mannheim. Blick auf Ludwigshafen Jungbannführer Kurt Lutz gefallen. Der Stammführer der Hitler⸗Jugend, Kurt Lutz, Führer des Jungbannes Ludwigshafen, iſt am 21. September bei den Kämpfen im Oſten ge⸗ fallen. In ihm verliert der Gau Weſtmark einen hervorragenden Aktiviſten, der als Ju⸗ genderzieher außerordentliches geleiſtet hat. Kartoffelverſorgung. Verbraucher, die beim Erzeuger ihren Winterbedarf an Kartoffeln ein⸗ decken wollen, müſſen ihm ſofort den Be⸗ zugsausweis mit Einkellerungs⸗ ſchein übergeben. Die auf die alte Kartoffel⸗ karte noch ſtehenden Mengen können ebenfalls vom Erzeuger zuſammen mit den Einkel⸗ lerungskaxtoffeln bezogen werden. Verbraucher, die vom Kleinverteiler Kartoffeln zur Eintel⸗ lerung beziehen wollen, tragen ſich ebenfalls ſofort unter Abgabe der Einkellerungsſcheine in die Beſtelliſte eines Kleinverteilers ein. Beim laufenden Bezug bleibt es bei dem bisherigen Verfahren. Regelung des Kohlenbezuges. Auf der Koh⸗ len⸗ oder Antragskarte, die, falls noch nicht be⸗ zogen, beim bisherigen Kohlenhändler ab⸗ zuholen und dem Wirtſchaftsamt, Abteilung Kohle, vorzulegen iſt, iſt in jedem Falle vom Kohlenhändler zu vermerken, ob und wieviel Brennſtoffe für 1943/44 ſchon bezogen ſind. Dies gilt für Verbraucher, die innerhalb des Stadtgebietes umgezogen ſowie für ſolche, die nach außerhalb verzogen ſind. Wäſche bei der NSs abholen! Wie die Kreisfrauenſchaftsleitung mitteilt, können Fliegergeſchädigte, die Wäſche zum Waſchen bei der NS⸗Frauenſchaft abgegeben haben, dieſe ab ſofort in der Jägerſtraße 15 abholen. Sprechſtunden des Wehrmachtsfürſorgeoffi⸗ ziers. Zur Erleichterung der Antragſtellung in Fürſorge⸗ und Verſorgungsangelegenheiten empfiehlt ſich die Inanſpruchnahme des Wehr⸗ machtsfürſorgeoffigiers, der an jedem Mittwoch von 9 bis 16 Uhr in Ludwigshafen— Arbeits⸗ amt— zu ſprechen iſt. Ein neuer DRK⸗Grundausbildunskurſus des Deutſchen Roten Kreuzes beginnt am kom⸗ menden Sonntagze 24. Oktober, in Ludwigs⸗ hafen. Die Unterrichtsſtunden finden jeweils Sonntag vormittags von.30 bis 11.30 Uhr ſtatt. Frauen und Mädchen, Mindeſtalter 18 Jahre, wollen ſich umgehend bei der Kreisſtelle des Deutſchen Roten Kreuzes, Ludwigshafen, Bismarckſtraße 64, III, melden. Heidelberger Querſchnitt Heidelberger Akademie der Wiſſenſchaften. Profeſſor Dr. Gerhard Ritter in Freiburg, der Herausgeber der Geſchichte der Univerſität Heidelberg, iſt von der Heidelberger⸗Akademie der Wiſſenſchaften zum ordentlichen Mitglied gewählt worden. Aus dem Tiergarten. Die ſchöne Gruppe der Lamas im Heidelberger Tiergarten iſt um ein junges Lama vermehrt worden, das vor⸗ geſtern zur Welt kam und ſich gleich munter bei der Mutter im Gehege tummelte. „Ein blühender Birnbaum und ein teilweiſe blühender Zwetſchgenbaum ſind in einem Gartengelände neben dem Univexſitäts⸗ ſportplatz zur Zeit zu bewundern. Der alte hohe Birnbaum iſt mit Tauſenden von weißen Blü⸗ ten beſetzt. In der Nähe dieſer Bäume war vor einigen Wochen ein Benzinbrand, der damals das Laub verſengte und das Obſt dörrte. Zwei Pilzwanderungen ſind wieder für das Wochenende vorgeſehen. Die eine geht am Samstagnachmittag um 14.30 Uhr vom Klin⸗ gentor aus, die andere am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr von der Ziegelhäuſer Brücke in den Ziegelhäuſer Wald. Blick ins Neckartal Tr. Ladenburg. Das Standesamt mei⸗ det vom Monat Stepember folgende Einträge: Es wurden geboren: dem Metzger Paul Johan⸗ nes Krummenacker ein Sohn Hans Dieter, dem Landwirt Heinrich Ott ein Sohn Hans Jürgen, dem Maler Hans Friedrich Schmitt ein Sohn Helmut, dem Bäcker Karl Höhn eine Tochter — dem Arbeiter Alfred Berck eine ochter Ruth, dem Regierungsinſpektor Ernſt Würthwein ein Sohn Volter Friedrich, dem Kaufmann Artur Robert Georg Kuhn ein Sohn Manfred Helmut Walter, dem Lokomotiyheizer Leo Waltenberger ein Sohn Hugo, dem Wacht⸗ meiſter Ludwig Emil Glaſer eine Tochter Mar⸗ liſe Anna. Verehelicht haben ſich Modellſchloſſer und Uffz. Sigmund Reich und Maidenunter⸗ führerin Gudrun Pohly, Hilfswachtmeiſter Foſ. Schneider und hexufloſe Margaxeta Stähle, Werkmeiſter Heinrich Laier und Arbeiterin Hed⸗ wig Wolf, Gärtner Willi Rothweiler und Reichsbahngehilfin Johanna Guckenmuß. Es ſtarben die Witwe des Fräſers Joſef Patti Eva die nur eine Stunde alt war, und die Frau des Patti geb. May im 80. Lebensjahre, Ruth Berck, Arztes Dr. med. Drißler, Eliſabeth Drißler, die im 7. Lebensjahrzehnt ſtand. I. Neckargemünd. Oberleutnant Wilhelm Reuſch, Leutnant Theodor Krämer und Obergefreiter Johannes Bilger gaben im Kampf um Deutſchlands———— ihr Leben für das Vaterland. Trupputann Jakob Bauer erlitt als Feuerwehrmann beim Ein⸗ ſatz auf der Heimfahrt einen ſchweren Unfall, an deſſen Folgen er verſchieden iſt. Oberſt a. D. von Noſtitz M. Frankfurt a. M. Der frühere Komman⸗ deur des ehemaligen Frankfurter Infanterie⸗ Regimentes 81, Oberſt g. D. Egon von No⸗ ſti tz, iſt im 78. Lebensjahre geſtarben. Oberſt von Noſtitz, der den erſten Weltkrieg mit ſeinem Regiment mitmachte, erfreute ſich in der Bür⸗ gerſchaft und bei ſeinen Soldaten wegen ſeines geraden, aufrechten Weſens beſonderer Beliebt⸗ heit. Er war Ehrenmitglied der Kameradſchaft des Infanterie⸗Regimentes 81. — Dr.⸗Goehbels⸗Auf⸗ Dittersdorf, Ubr: Be⸗ Mit Liebe gepackt! Nun aber cie aufgev/endete Sorgfah nicht durch nochlõssige Verpockung gefũhrdenl Dos Põccchen hat einen weiten Weg vor sichl ferner: Absender nicht vergessenl Unzustellbore feldpostsen · dungen ohne Absender werden vernichtet oder ols Liebesgoben verteiltl Und schlieſzlich: Streich · hõłxer, mit Benzin gefõllie feuerzeuge oder õho· liche feuergefõhrliche Gegensténde dörfen in Põckchen oder Foketen õberhouptnicht versoncdi werdenl Sie kõnnten durch Selbstentzböndung zchllose Postsendungen ver· nichtenl Die Migochtung dieses Verbotes iet decholb strofbor. ——— —— ——— 10 N SPont-Nachrinten Der Sport am Sonntag Aus der Fülle der ſortlichen Greigniſſe am Wochenende heben ſich das mit 75 000 Mk. aus⸗ geſtattete Gladiatoren⸗Rennen in Berlin⸗ Hoppegarten, das Fechter⸗Gautreffen zwiſchen Württemberg. Baden und Franken in Stutt⸗ art, das Frauenhandball⸗Städteturnier zwi⸗ — München, Mannheim, Augsburg und Köln heraus. Im Fußball, Handball und Hockey nehmen überall die Meiſterſchaftskämpfe ihren Fortgang. Im Fußball ſind in den ſüddeutſchen Sportgauen Meiſter⸗ ſchaftstreffen angeſetzt. In Baden ſind drei Qualifikationsſpiele für die Gauklaſſe an⸗ geſetzt; die Punkteſpiele beginnen erſt am 31. Oktober.— Im Handball und Hockey haben die meiſten ſüddeutſchen Sportgaue ehen⸗ falls Punkteſpiele auf der Kaxte. Ein heſon⸗ deres Ereignis iſt das Frauen⸗Städteturnier in München mit den Auswahlmannſchaften von München, Mannheim, Augsburg und Stutt⸗ gart.— Im Lager der Leichtathleten iſt die Bahnwettkampfzeit ſo gut wie abgeſchloſ⸗ ſen und nun beginnt wieder die Zeit der Wald⸗ und Geländeläufe. Der Sportgau Franken richtet am Sonntag einen„Tag der Geher und Langſtreckenläufer“ aus.— Die Fechter warten in Stuttgart mit einem Gauvergleichs⸗ kampf auf, an dem Württemberg, Franken und Baden heteiligt ſind: Baden allerdings nur mit einer Frauenmannſchaft.— Im Radſport gibt es die am vergangenen Sonntag ausgefal⸗ lenen Steherrennen in Saarbrücken mit u. a. Marklewitz(Berlin), Gläſel(Zwickau), Werner (Hannover) und M. Clemens(Moſelland). Bei den Steherrennen in Köln ſtartet u. a. Meiſter Walter Lohmann(Bochum).— Der Pferdeſport — mit den Gladiatoren⸗Rennen in Berlin⸗ oppegarten eine beſonders wertvolle Prüfung aufzuweiſen bei der 75 000 Mk. zu gewinnen ſind. Weitere wertvolle Rennen des Sonntags ſind der Preis des Winterfavoxiten(30 000 Mk.) und der Gerling⸗Preis(25 000 Mk.) in Köln. In Frankfurt⸗Niederrad gibt erneut der Nahe⸗ kal⸗Rennverein Bad Kreuznach ein Gaſtſpiel. Das Programm umfaßt ſieben gutbeſetzte Flach⸗ und Hindernisrennen. Vom badiſchen Fußball In der Zuſammenſetzung der badiſchen Fuß⸗ ball⸗Gauklaſſe hat es einige Veränderungen ge⸗ geben. In der Gruppe Nordbaden hat die TScg Plankſtadt auf eine Teilnahme verzichtet, ſo daß SC 08 Käfertal und die Spielgemeinſchaft Walldorf/ Wiesloch/ Sandhauſen gar nicht erſt um den ſechſten Platz zu ſpielen brauchen, ſon⸗ dern beide in die Gauklaſſe eingereiht werden können. Mit VfR. Waldhof, Neckarau, Feuden⸗ heim, Käfertal und Walldorf iſt alſo die Gruppe Nord nun vollſtändig. In der mittelbadiſchen Gruppe will man man mit ſieben Mann⸗ ſchaften ſpielen. Den ſechſten Platz hinter Mühl⸗ hurg, 1. Fc Pforzheim, Daxlanden, KF und Raſtatt beſetzt die Karlsruher KsG Phönix, Germania, während den ſiebten Platz der VfR Pforzheim oder der FV Muggenſturm einneh⸗ men wird, die am 24. 10 ein Entſcheidungsſpiel beſtreiten. In der Südgruppe war alles be⸗ reits klar. Veraleichskampf und daneben läuft noch eine Begegnung Württemberg— Franken der Män⸗ ner. Württemberg und Franken haben ihre bereits wie folgt namhaft ge⸗ macht: Württemberg: Florett: Schmidt(Konſtanz), Rubi(Heilbronn), Egler(Stuttgart), Ermer (Cannſtatt), Fritzenſchaft(Ravensburg).— Säbel: Eggenweiler(Stuttgart), Schmidt, Eg⸗ ler, Rubi.— Frauenflorett: Kühner(Stutt⸗ gart), Rubi(Heilbronn), Mayer(Cannſtatt), Baumeiſter, Telſche(beide Stuttgart), Mayer (Ulm). Franken: Florett: Meſch, L. Diernberger, Bayer, Bergen, S. Dirnberger.— Säbel: Meſch, L. Dirnberger, Fähniſchen, Bergen. S. Dirnberger.— Frauenflorett: Linke, Berr, Kraft, Störzl, Kaldenbach, Nichus. Hallenradſport in Görlitz Deutſche Meiſterſchaften gut beſetzt Der deutſche Hallen⸗Radſport erfreut ſich in den letzten Jahren einer ſtets ſteigenden Wert⸗ ſchätzung, und ſo iſt es auch nicht weiter ver⸗ wunderlich, daß zu den deutſchen Kriegsmeiſter⸗ ſchaften vom 12.—14. November in Görlitz die Meldungen überaus zahlreich eingegangen ſind. Aus kriegsbedingten Gründen mußte die Reichs⸗ ſportführung einige Streichungen vornehmen. aber trotzdem ſind die einzelnen Wettbewerbe nicht nur qualitativ, ſondern auch zahlenmäßig noch ſehr gut beſetzt. „Zum Einer⸗Kunſtfahren der Männer, das Obergefr. Kurt Heincke(Neueibau) zu vertei⸗ digen hat, werden 14 Mann anutreten, während im gleichen Wettbewerb der Frauen nicht we⸗ niger als 18 Mädel der Darmſtädterin Erna Weber den Titel ſtreitig machen wollen. Im Zweier⸗Kunſtfahren der Frauen liegen acht Meldungen vor, darunter von den Vorjahrs⸗ ſiegern Braun/ Peters(Frankfuxt a. 205 und im Sechſer⸗Kunſtfahren ſowie Gruppenfahren der Münner ſind jeweils drei Mannſchaften zu⸗ gelaſſen. Das Gruppenfahren der Frauen wird von 11 Mannſchaften beſtritten und um die SSSS der Männer be⸗ werben ſich außer den Vorjahrsſiegern Schulz/ Schnorr(Poſt Hamburg) noch 29 weitere Paare. Auch im Rad⸗Polo der Frauen ſind 30 Mann⸗ ſchaften, darunter der Vorjahrsſieger Bonner RV 83, zugelaſſen. Toni Merkens geht es beſſer Olympigſieger und Weltmeiſter Toni Mer⸗ kens(Köln) wurde bei den Abwehrkämpfen im Oſten ſchwer verwundet, befindet ſich aber jetzt ſchon erfreiklicherweiſe auf dem Weg der Beſſerung und ſieht in einem Lazarett im Ge⸗ neralgoubernement ſeiner völligen Geneſung entgegen. Der Meiſterfahrer ſpricht in einem Brief ſogar ſchon die Hoffnung aus eines Ta⸗ ges wieder in die radſportlichen Geſchehniſſe eingreifen zu können. 555 Wirischafts-Meldungen Deutſche Sparwoche 1943 Kriegsdienſt des Geldes Der Einſatz der Arbeitskraft der Nation iſt in dieſem Kriege in einer Lückenloſigkeit erreicht⸗ worden wie nie zuvor. Aber auch das Geld der Volkswirtſchaft muß in gleicher Weiſe in den vollen Kriegsdienſt treten. Wie es heute nir⸗ gends feiernde Hände gibt, ſo darf es im Kriege auch kein ſtilliegendes, d. h. in Strümpfen und Truhen gehamſtertes Geld geben, und ebenſo⸗ wenig wie heute der Arbeiter und Angeſtellte ſeinen Arbeitsplatz beliebig verlaſſen kann, darf das Geld im Kriege nicht nach Gutdünken auf den Märkten„vagabundieren“, es muß als Spargeld feſt angelegt werden Je mehr geſpart wird— gleichgültig, ob bei Sparkaſſen, Ban⸗ ken oder Genoſſenſchaften, bei Bauſparkaſſen oder durch den Erwerb von Reichswerten und Pfandbriefen— um ſo beſſer laſſen ſich die großen Aufgaben, die an unſere Kriegswirt⸗ ſchaft im fünften Kriegsjahr geſtellt werden, erfüllen. Aber auch der Sparer ſelbſt hat von beſtändigen Sparleiſtungen den größten Nutzen, weil er der Sicherheit ſeiner Zukunft dient. Die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik, die das Recht auf Arbeit und damit auch immer Vollbeſchäftigung verwirklicht, ſorgt dafür, daß der Sparer nach dem Kriege, wenn wieder grö⸗ zere Kaufmöglichkeiten gegehen ſind über den vollen Wert ſeiner Erſparniſſe verfügen kann. Das deutſche Volk hat im Vertrauen auf ſeine Führung auf dem Spargebiet bisher ſeine Pflicht erfüllt. Die deutſche Sparwoche 1943 vom 23. bis 31. Oktober, zu der die deutſchen Kreditinſtitute bereint aufrufen, ſoll und wird Freund und Feind ein Zeugnis dafür ſein, daß Sbarwille und Sparkraft des deutſchen Volkes auch in der härteſten Phaſe dieſes Krieges un⸗ gebrochen ſind. 34 858 Mill. Mk. an Lomhardforderungen auf 20 Mill. Mk. an deckungsfähigen Wertpapieren auf 1 Mill. Mk. und an ſonſtign Wertpapieren auf 105 Mill. Mk. Der Deckungsbeſtand an Gold und Deyiſen beträgt 77 Mill. Mk. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen beziffern ſich auf 445 Mill. Mk., diejenigen an Scheidemünzen Kuf,36 Mill. Mk. Die ſonſtigen Aktiva betragen 1875 Mill. Mk. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich auf 30 118 Mill. Mk. verringert. Die fremden Gel⸗ der werden mit 5299 Mill. Mk. ausgewieſen. Kinderbeihilfe bei Amquartierung wegen Luftkriegsgefahr Beihilfeberechtigten, die aus luftkriegsgefähr⸗ deten Gebieten in weniger gefährdete Gebiete unguartiert werden, erhalten die Kinderbeihilfe auch weiterhin durch das hisher zuſtändige Wohnſitzfinanzamt. Sie müſſen ihre neue An⸗ ſchrift unverzüglich dem Finanzamt, das die Kinderbeihilfe bisher gezahlt hat, anzeigen, da⸗ mit eine Verzögerung hei der Auszahlung der Kinderbeihilfe nicht eintritt. Beihilfeberechtigte, die ihren Wohnſitz end⸗ gültig gus den luftkriegsgefährdeten Gebieten in weniger gefährdete Gebiete verlegen, müſſen das ebenfalls dem bisher zuſtändigen Wohnſitz⸗ finanzamt mitteilen. Für die weitere Auszah⸗ lung der Kinderbeihilfe wird bei ihnen das Fi⸗ nanzamt des neuen Wohnſitzes zuſtändig. Erfaſſung von. Schweinshaaten und Borſten „Die Reichsſtelle für hat in einer Anordnung vom 15. Oktober 1948 die Er⸗ faſſung und Ablieferung von Schweinshaaren und ⸗Borſten geregelt. Damit wird einem ſeit langer Zeit beſtehenden Bedürfnis entſprochen, da gerade die Schweinshaare und Borſten für die Herſtellung von Borſten⸗ und Pinſelwaren van heſonderer Bedeutung ſind und deshalb xeſtlos berwertet werden müſſen. Bei Haus⸗ ſchlachtungen, bei denen in erſter Linie eine ſtraffere Erfaſſung des Borſtenmaterials er⸗ der Front traute in der letzten Woche(11. 10. bis 16. 10. 43) im Vergleich zur Vorwoche für Aktien insgeſamt 157.75(unb.), für Aproz. Wertpapiere Pfand⸗ briefe unv. 102.50, Kommunalobligationen unv. 102.50, Delttſche Reichsſchatzanweiſungen von 1940 Folgen 6 und 7 104.78(unv.), Dt. Reichs⸗ bahnanleihe von 1940 105.67(105.50), Anleihen der Länder 103.76(103.71), der Gemeinden 103.40(103.26), Gemeindeumſchuldungsanleihe 105.72(105.60), Induſtrieobligationen 108.57 (108.30). * Karlsruher Schiffahrts⸗AG. Karlsruhe. Die Karlsruher Schiffahrts⸗AG. Karlsruhe, die durch jüngſten HV⸗Beſchluß im Hinblick auf die Verſchmelzung mit der Rhenus Transport Gmbc. Frankfurt a. M. aufgelöſt wurde, ſchloß 1942 nach 85 000/ Abſchreibungen ausgegli⸗ chen ab. Der Rohüberſchuß ſtellte ſich nach Or⸗ ganſchaftsabrechnung auf 0,15 Mill..(Kapi⸗ tal 1,50 Mill.. * Herbſtzuteilung bei der Gdỹ Wüſtenrot. Wie die größte und älteſte deutſche Bauſpar⸗ kaſſe, Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot in Ludwigsburg/ Württ. berichtet, wurden bei der EndeSeptember d. J. durchgeführten Baugeld⸗ zuteilung wieder für 1073 Verträge mit rund 19,9. Millionen Mk. Vertragsſumme die Bau⸗ ſparſummen bereitgeſtellt. Damit haben 115 die Zuteilungen im Fahr 1943 auf rund 51 Mil⸗ lionen Vertragsſumme erhöht, gegen 37,8 Mil⸗ lionen in der gleichen Zeit des Vorjahres. Da Neubauten jetzt nicht möglich ſind, ſetzen die Bauſparer im allgemeinen ihre Sparverträge fort und leiſten damit weiterhin einen wert⸗ vollen Beitrag bei der jetzt ſo wichtigen Bildung von Sparkapital. Auch der Neuzugang in die⸗ ſem Fahr iſt weiterhin hefriedigend. Bis Ende September wurden 8665 Verträge mit 155,6 Mill. Mk. Vertragsſumme neu abgeſchloſſen. * AG für Unternehmen der Textilinduſtrie in Glarus(Schweiz). Die ſeit langem notlei⸗ dende AG für Unternehmungen der Textilindu⸗ ſtrie in⸗Glarus(Schweiz), beruft auf den 5. No⸗ vember d. J. nach Zürich eine Obligationär⸗ Verſammlung ein, die über die Aenderung des Zinsfatzes der Obligationen von 4 b. H. in einen variablen von 2 bis 4 b. H. bei einem Mindeſtſatz von 2 v. H. ah 1. Juli 1943 auf die Dauer von 5 Jahren. d. h. bis 30. 6. 1948 be⸗ ſchließen ſoll. Das Unternehmen hatte Ende 1936 das damalige AK von 25 Mill. Schw.⸗Fr. unentgeltlich von den Aktionären zu Abſchrei⸗ bungen zur Verfügung geſtellt bekommen und ein neues AK von 7 Mill. Schw.⸗Fr. geſchaffen. Dieſes Kapital wurde 1940 auf den heutigen Stand von 4,8 Mill. Schw.⸗Fr. herabgeſetzt, es iſt eingeteilt in 4500 Stammaktien und 800 Schw.⸗Fr. und 1500 Vorzugsaktien zu 80 Schw.⸗ Franken, die alle voll eingezahlt ſind und auf den Namen lauten. Die letzte Dibidende he⸗ trug 1931/82 5 vom Hundert auf die Prioritäts⸗ aktien. Aus Baden k. Weinheim.„Sunneblume und Fazeknot⸗ tel“(reife Brombeeren). So betitelt ſich das zweéite. Bändchen der Mundartdichtungen des Weinheimer Heimatdichters Philiphpy Ran⸗ doll, der durch ſeine Mundartgedichte Gäns⸗ diſcht'!“ weit über die Grenzen ſeiner Heimat bekannt geworden iſt. In kurzer Zeit war die Auflage der„Gänsdiſcht'l“ vergriffen. Die bon Heimgtliebe durchdrungenen, mit viel Humor gewürzten Dichtungen waren ſchon für viele Volksgenoſſen eine Quelle der Erholung und haben beſonders unſeren Soldaten draußen an Heimatklänge übermittelt. Nach Erſcheinen des Gedichtbändchens im Buch⸗ handel werden wir noch eingehend berichten.— Infolge der reichen Apfelernte iſt die Kel⸗ terung hier und in der Umgebung in vollem zu den Inſtandſetzungsarbeiten bis 35 Mb; 2 Zuſchüſſe zu Hilfsmitteln bis 100 Pek. inn. 1 eines Jahres; 3. Fürſorge für Geneſende 4 Wochen nach Ablauf der Knehr ae 4. Hausgeldzuſchläge mit mehr als zwei An⸗ gehörigen(hisher mit mehr als 3 Angebörigen 5. In der Wochenhilfe und der Familienwochen⸗ hilfe: Entbindungskoſtenbeitrag von 10 Mk. auf 30 Mek., Stillgeld von 12 Wochen täglich 9,25 Mark auf 26 Wochen 0 9,50 Mk., 6. Min⸗ deſtſterbegeld 50 Mk. B) Für Aaen 1 Zuſchüſſe zu Hilfsmitteln bis zu 50 Mk. inner⸗ halb eines Jahres; 2. Krankenhauskoſten bis zu 6 Wochen voll, ab 7. Woche Zuſchüſſe von 4 und 3 Mark. Bei mehr als 4 unterhaltsberechtigt Kindern die vollen Koſten bis zu 13 Wo—9 Mindeſtſterbegeld von 20 auf 25 Mk. Näbere Auskunft erteilt die Kaſſe(Sofienſtraße).— Der Kammermuſikverein Weinheim veranſtal⸗ tet am 24. Oktober im Abollotheater das erſte diesjährige Abonnementskongert mit dem Mannheimer Kammertrio.— Das Ver⸗ zeichnis der land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftlichen Betriebsunternehmer für das Jahr 1943 iſt neu aufzuſtellen. Die Unternehmer land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Be⸗ triebe, einſchließlich Nebenbetriebe, welche ihren Betrieb ſeit 1942 eingeſtellt, einen ſolchen neu exöffnet oder in einem für die Abſchätzung der Arbeitstage erheblichen Maße beſchränkt oder erweitert haben, werden hiermit aufgefordert, innerhalb einer Woche im Rathaus— Arbeits⸗ amtsgebäude, 2. Stock, Zimmer 11— davon Anzeige zu machen. Das Bürgermeiſteramt macht darauf aufmerkſam, daß nicht nur die ei⸗ genen Grundſtücke, ſondern auch die Pacht⸗, All⸗ mend⸗ und Nutznießungsgrundſtücke anzugeben ſind. Ferner wird erwartet, daß die Angaben über den Umfang der bebauten Grundſtücke und über die Größe des Viehbeſtandes wahr⸗ heitsgemäß gemacht werden, da nur dadurch eine gleichmäßige und gerechte Verteilung der Unfallaſten ſich erreichen läßt. Wer frühere unrichtige Angaben jetzt nicht berichtigt, läuft Gefahr, wegen unwahrer Betriebsangaben mit bis zu 1000 Mk. beſtraft zu werden.— Auf dem Felde der Ehre fielen der von hier gebürtige Oberſtabsarzt Bertold Bock, Leutnant der Luftwaffe Ernſt Groß, Bergſtraße 113, Ge⸗ freiter Ludwig Böbel, Sohn der Familie Wilhelm Böbel, Saarbrückener Straße 20, und Soldat Heinrich Gwald, Stadtmühlgaſſe 14. L. Schwetzingen. Gerichtsaſſeſſor Eugen Pfefferle in Wiesbaden, z. Z. bei der Wehr⸗ macht, wurde zum Amtsgerichtsrat in Schwet⸗ zingen ernannt. L. Neulußheim. Die Eheleute Phil. Kraus Heinrich Wein und Frau Anna Dorothea geb. Kief konnten das Feſt der ſilbernen Hochzeit be⸗ und Frau Philippine geb. Langlotz ſowie Phil. gehen. 8 L. Leimen. Obgefr. Georg Schahn opferte im Alter von 23 Jahren im Oſten ſein Leben für das Vaterland. L. Waibſtadt. Im Alter von 35 Jahren ſtarb durch einen Unfall Monteur Albert Berger im hohen Norden den Tod für das Vaterland. Er wurde hier beigeſetzt. .- Michelfeld. Die im Alter von 68 Jahren verſtorbene Witwe Liſettte Wolfhard wurde 5 großer Anteilnahme der Bevölkerung bei⸗ geſetzt. L. Hoffenheim. Bei den Kämpfen im Oſten ſtarb Obergefr. Ernſt Zimmermann im Alter von 25 Jahren den Heldentod. geeααᷓ Mit lehm * Württemberg Franken⸗Baden Großes Fechtertreffen in Stuttgart Eine Reihe der beſten ſüddeutſchen Fechter und Fechterinnen trifft ſich am Wochenende in Stuttgart. Württemberg, Franken und Baden beſtreiten mit ihren Frauenmannſchaften einen —————— Der Reichsbankausweis vom 15. Oktober Nach dem Ausweis der deutſchen Reichsbank vom 15. Oktober 1943 verminderte ſich die An⸗ lage der Bank in Wechſeln und Schecke Lom⸗ bards und Wertpapieren um 34 Mill. Mk. Im einzelnen ſtellen ſich die Beſtände an Wechſeln und Schecks ſowie an Reichsſchatzwechſeln auf Mullheim 1.., Ad.-Hitler-Str. 231 Freiburg i. Br., Chirurg. Klinik, Frauenabt. III, den 9. 10. 1943. Hart und schwer traf uns 4 die Nachricht. daß mein lieber Mann. Sohn. Bruder. Schwager und Onkel Eugen Kreß Uftz. in einem Gren.-Reut. im Alter von 29 Jahren in den schweren Kämofen im Osten ge- fallen ist. Wer ihn gekannt. weiſß was wir verloren haben. Mannhm.-Käfertal(Reiherstr. 26), im blühenden Alter von 22 Jahren den Soldatentod vor dem Feind. Wer ihn gekannt. weiß. was wir verloren haben. Mannheim(Bellenstr. 32). Mhm.- Neckarau(Traubenstr. 10. Mhm. (Eichelsheimerstr. 24). Offstein b. Worms, Breslau. In tieler Trauer: Geora Schilling: Familie Aus. Pfattheischer: Otto Sehilling (WIꝑ.) m. Frau Else u. Peterle: Paul Schillina(Wm.) m. Frau Rosl: Fam. Jak. Reuter: Frau Emma Zobel. 93* * 5* 95 R FAMILIEN-ANZEIGEN In treuer Pflicterfülung Plötzlich und unerwartet ver, fand bei den Känwfen in schied- am Mittwochabend. 111 5 2 0 8 i i i Ih eine liebe 8 Ser Joachim. Die elückcliche Gehurt unser Nurtent eines gesunden Stammhalters onkel und Neffe Oma. Schwester. Schwägerin und Zeigen in dankbarer Freude an: Herbert Schilli Tante Eltriede Kuhn geb. Leber— F Frdu Rosa Wolz Heinrich Kuhn. Obsefr. einer Nachr.-Abtla. nach kurzer Krankheit im Alter von 67 Jahren. In stiller Trauer: Karl Wolz. Gatte: Heinrich Wolz und Frau: Jakob Wolz u. Familie: Sofie Zilles. geb. Wolz und Kinder; Karl Wolz. Emil Wolz und alle Verwandten. Mannheim. 20. Okt. 1943. Zehntstraße 13(trüher Rheinvor⸗ landstraße). Die Beerdisung findet am Sams- tag. den 23. Oktober 1943. mittags .2 Uhr. auf dem Hauptfriedhof in Mannheim statt. Konradserbe bei Breslau. In tiefem Schmerz: — Friedel Kreß geb. Kahl: Mutter: Eva Kreß und Tochter Maria: Brüder: Bernhard Kreß(z. Z. Wm.) u. Fam.: Geors Kreſ und „Fam.;: Wilhelm Kreß u. Fam.: 5 53—3(2. 5 Wm.) u. erner Kreß(2. Z. Wehrm.): 13 Schwäger: Peter Korn(z. Z. Heinrich Rotb Wm.) u. Frau geb. Kreß: Seba- Obergeir. der Lultwaſie sMan Sturm u. Frau geb. Kreß: à i 9 bei den schweren Käwpfen im Miedl anton und Tochter Bettv: Osten im Alter von 41 Jahren für schwer und Infaßbar trat uns die schmerzlich Nachricht. daß mein über alles geliebter Mann. der treusor- gende Vater seiner beiden Kinder. unser unvergeßl. Bruder, Schwie⸗ gersohn. Schwager und Onkel Boenst Kahl. Schwiegereltern und J4 Führer. Volk und Vaterland sein ——2 Leben gab. Er folate seinem Bru- der Hermann, der vor 6 Wochen ebenfalls im Osten den Heldentod fand. Mein danzes Glück ruht nun in fremder Erde. Mannheim(K 2.). 19. Okt. 1943. In unsagbarem Schmerz: Frau Paula Roth geb. Baust mit Es ist uns nun zur Gewiß⸗ heit geworden. daß unser lieber. lebensfroher Junse Walter Steckermaier Masch.-Gefr. der Krieusmarine im blühenden Alte von 19 Jahr. den Seemannstod gefunden hat. Unsere Hoffnung auf ein aütiges Kindern Gerda und Walter nebst Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht. daß meine liebe. hérzensgute Frau Elisabeth Woli geb. Mory am Mittwoch. den 20. Oktober 1943 unerwartet schnell entschla- fen ist. Mannheim-Neckarau. 21. Okt. 1943. In tiefer Trauer: Familie Karl Wolt. Die Beerdgiung findet im Sams- tag. den 23. Oktober. nachmittaas 15 Uhr. von der Leichenhalle in E aus statt. Unerwartet erhielten vir die Nachricht. daſ unser Sohn Willi Stichter im Alter von 10 Jahren gestor- ben ist Mannheim(J 4a.). 22. Okt. 1943 Geschick hat sich leider nicht er- küllt. Wer ihn kannte. liebte ihn. wer ihn liebte. weint um ihn. Mh.-Waldhof. Maraueritenweg B. Kehl a. Rh., den 21. Oktbr. 1943. ln tiekem Schmerz: Kath. Krusenbaum geb. Stecker⸗ maier: Fritz Krusenbaum(2. Z. Kriensmarine): Elisab. Stecker- maier Wwe.: Josef Steckermaier (2. Z. im Osten) u. Frau Liesel allen Werwandten. hoffend. erhielten wir die unfaßbare Nachricht. daſß unser lieber. einziger Sohn Heinz Nafßler, Werkstudent Unterbanniührer der HJ. Gekr. in einer Panzer-Abt. Inh. des EK. 2. Kl., Inf.-Sturmabz. in Silb. u. Verw.-Abz. in Silb. durch eine im Osten erlittene Ver⸗ 19—— Wundung in einem Lazarett von Süden): Vronne und Cüristei 5 Steckermaier.* Wintersdorf. Altenburs. Das 1. Seelenamt ist am Montas. In tielem Schmerz: 3 in, tiefem Leid: Aut ein krohes Wiedersehen ie Eltern: Jäkob Stichter und rau geb. Schnepf: Schwester Annemarie und Bruder Manfred. Beerdigung ſindet am Freitag. 22. Okt. 1943. um.30 Uhr. auf dem antwortlich. anzeiger Nr. 244 vom 19. Oktober 1943(N vom 19. 10. 1943) veröffentlicht worden. . Börſenindizes. forderlich iſt, iſt der Schlächter für die Abliefe⸗ rung der anfallenden Haare und Borſten ver⸗ Die Anordnung iſt im Reich Personen, die nicht beliefert wer⸗ den können, erhalten die Ware bei der nächsten Zuteilung. Für FEischfachgeschäfte in Frage: Appel, Grassberger, Heintz, Krä⸗ Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenindizes ſtellen ſich die Ausgabe kommen folgende Gange, ſo daß verwendung wieder gefüllt Bei der Allgemeinen eichs⸗ r. 244 kaſſe Weinheim iſt gende Leiſtungsänderungen(Verheſſerungen) A) Für Mitglieder: 1. Zuſchüſſe zu porſieht: büchstaben A bis Hf abségebefDie Diensträume des Städt.Steuer⸗ amts befinden sich nunmehr in der Musikhochschule im 3. Ober⸗ geschoß. Die Sprechstunden sind Alk⸗dte Beit von 800—12.30 Uhi U. von 14.30—17 Uhr festgesetzt. Städt. Steueramt. 2² 281 mer, Schwetz. Str. 97, Frickinger Müller, Nordseée, S 1, Nordsee, Mittelstr., Reuling, G 7, 9, Sep⸗ pich, Vogelmann, Wittig, Zeil⸗ felder, Zöller, Adler /Otto Butsch (u. für Schiffer gegen Vorlage des Schifler-Stammausweises), Eder, Erdmann, Roth, Droll, Betz, Hof- mann, Joh. Schreiher Sandhofen, Joh. Schreiber Friedrichsfeld, J. Schreiber Seckenheim, J. Schrei⸗ ber Neckarau, J. Schreiher Mhm. Seckenheimer Str. 63, Goedecke, Seckenheim, Ueberle, Gemein⸗ schaftswerk Uhlandstr., Gemein⸗ schaftswerk Wallstadt, Gemein- schaftswerk Hch.-Lanz-Str., Ge- meinschaftswerk Mittelstrage, Schreiner Sandhofen, Koch, Wel⸗ lenreuther, Walk, Anker-Kaufst. Die Fischfachgeschäfte haben di eingenommenen Abschnitte(2 OFFENE STELLEN die Fäſſer nach längerer Nicht⸗ S 2 — Kaſſenſatzung in Kraft getreten, die u. a. fol⸗ K⸗ 9 größeren Heilmitteln von 50 Mk. auf 70 Mk., werden können.— Ortskranken⸗ die Neufaſſung der machst du den großen Herdrost klein. — SaeeNe E 5 8 und einem Ziegelstein 8 Geschäits-Empiehlungen „FILM-THEATER Neu eingetroffen: Blumenzwiebel. Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Krokus. Badisches Samenhaus E. Schmidt, neben Nordsce, S 1. 3 Adolf Michels, Michaelis-Drogerie, Mannheim, G 2, 2. Neue Fern⸗ Sprech-Nummer: 527 51. 22265 Leistungsfähiges Bauunternehmen sucht für verschiedene Einsätze: Bauführer für Hoch-, Beton- und Tiefbau, Bautechniker für Hoch- Beton- und Tiefbau, Baufach- arbeiter für Hoch-, Beton- und Tiefbau. Angeb. unter Beifügun von Bewerbungsunterlagen erb unt. M M 142 an Werbe-Müller, Dresden-A 1. 21079 Stiltsmühle Ziegelhausen b. Hdib sucht Geschäftsführer. Schriftl. 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Fleckenstein: Emilie Lelm Witwe geb. Aßmann: Fritz Lreisel und Frau Elisabeth geb. Bmann. Heilbronn: Anna Aß- nann Witwe geb. Biedermann. eudenheim: Wilhelm Lauinger ind Frau Helene geb Helm. Beerdigung: Samstag, 23 Okt 1943 nachmittans.15 Uhr. Friedhof Neckarau. Auch wir betrauern den Verlust eines lieben. zuverlässigen Arbeits⸗ kameraden Betrlebsführung und Gefolaschaft Dr. C. Wieland, Aerztin, Waldhof, Oppauer Straße 8, an der End- station der Linie 3.— Sprech⸗ stunden täglich von—11 Uhr. Neue Tel.-Nr.: 591 77 855833 Dr. Kurt Künzel, Zahnarzt, ietzt Praxis in Schwetzingen, Kul- fürstenstraße 29. 21335⁵ Werner Pox, staatl. gepr. Dentist. Sprechstunden ab Montag, den 25. 10. 43: Meerwiesenstraße 26. Amtl, Belcanntmachungen Ausgabe von Seefischen. Am Donnerstag, 21. Oktober 1943 ung am Freitag, 22. Oktober 1943 werden jeweils von.30—19 Uhr in den unten näher bezeichneten Fischfachgeschäften frische See⸗ fische(/ Pfund je Kopf) gegen Abtrennung des„ungültig“ ge. 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