Erſcheint wöchentl. /mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 80 P. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70., zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend. Monat erfolgen durch die Poſt 1,70 M. 2 Neue Mannheimer Sei Mannheimer Neues Tageblatt Eimelpreis 10 Pf.) ung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pf., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 78 Pf. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Srundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Rr. 13. Bei 8Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Sewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Mittwoch, den 27. Oktober 1943 Moskau verlangt ſojortigen Angriff der Woſtmüchte (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — Stockholm, 26. Oktober. Die Rede des ſüdafrikaniſchen Miniſter⸗ präſidenten Smuts, in der er die Schaf⸗ fung einer zweiten Front erſt für das nächſte Jahr vorausſagte, hat die kommu⸗ niſtiſchen Kreiſe Englands außerordentlich verſtimmt. Sie ſehen darin einen politi⸗ ſchen Schachzug gegen die Bemühungen der Sowjets auf der Moskauer Konferenz, ſo ſchnell wie möglich eine militäriſche Ent⸗ laſtung durch die Weſtmächte herbeizufüh⸗ ren. In ihren Beſtrebungen, um jeden Preis in England den Standpunkt der Sowjets zur Geltung zu bringen, kommen ſie immer wieder auf dieſes den offiziellen Kreiſen Großbritanniens ſo peinliche Thema zurück. Der„Daily Worker“ unterſucht in einem Leitartikel ſeines Hauptſchriftleiters Frank F. Pitcarin die Gründe, die Smuts zu ſolch retardierenden Aeußerungen veranlaßt haben könnten, und er kommt dabei zu dem Schluß, daß es in England zwei Auffaſſungen über dieſes für den weiteren Verlauf des Krieges ſo entſcheidende Problem gebe. Es ſteht feſt, ſo ſchreibt das Blatt, daß ſich unter den jün⸗ geren Generalſtäblern Londons und Wa⸗ ſhingtons viele befänden, die die Aeberzeu⸗ gung teilten, eine zweite Front ſei im Augen⸗ blick nicht nur angebracht, ſondern die offen⸗ ſichtlichſte Operation, die die Weſtmächte jetzt unternehmen könnten. Dieſer Auffaſſung wi⸗ derſpricht aber nach Anſicht des„Daily Wor⸗ ker“ eine einflußreiche politiſche Gruppe, die als„Nünchiſten“ und„konſervative Schwerenöter“ bezeichnet werden müſſe. Dieſe Gruppe, die gegen die ſofortige Schaffung einer zweiten Front eingeſtellt ſei, habe ſich zu Smuts geflüchtet und ihn zu ſeiner Rede überredet, die natürlich auf die Sowjets einen ſehr ſchlechten Eindruck gemacht habe. Die Erklärung von Smuts, die ſozuſagen einen amtlichen Charakter habe, ſei kein ge ⸗ eigneter Weg geweſen, die Moskauer Ver⸗ haͤndlungen einzuleiten, und die ſowjetiſchen Truppen würden ihn beſtimmt ablehnen. Das kommuniſtiſche Blatt erinnert in dieſem Zu⸗ ſammenhang daran, daß Smuts und ſeine po· litiſchen Freunde in der Beurteilung der Kriegschancen bisher immer falſch, gelegen hätten, u. es fordert, daß dieſe„Münchiſten“ endlich aus ihren hohen Aemtern vertrieben und durch wirkliche Vertreter des Volkes er⸗ ſetzt würden. Zu gleicher Zeit geht der Exekutivausſchuß der Kommuniſtiſchen Partei Großbritan⸗ niens zu einem Generalangriff gegen die Re⸗ gierung vor und verlangt von ihr, ſofort dieſe zweite Front zu ſchaffen, die allein den Kampf für den Endſieg beeinfluſſen könne. Nur eine zweite Front, GS heißt es in dem Manifeſt, die mit der Sowjetoffenſive zu⸗ ſammenfalle, könne den Endſieg bringen. Die Kommuniſtiſche Partei warne die bri⸗ tiſche Regierung und ſage ihr, daß ſie das Vertrauen weiter Teile der britiſchen Oef⸗ fentlichkeit verlieren würde, wenn ſie die große Gelegenheit, die ſich ihr biete, verpaſſe. Die Regierung weigere ſich, die Invaſion zu unternehmen und zeige damit ihre Schwäche angeſichts der Sabotäge feſteingeniſteter In⸗ tereſſengruppen und der Haltung der Anter⸗ nehmer, und ſie beſchwöre mit ihrer Weige⸗ rung, Maßnahmen für den nachkriegszeitlichen Wiederaufbau zu ergreifen, Anzufriedenheit und Alarmſtimmung herauf. Die Errichtung einer zweiten Front bedeute die Verſtärkung des Kampfes gegen den Faſchismus. Ihr Zö⸗ Keat müſſe Spältung unter den verbündeten Nationen hervorrufen. Dieſer Aufruf iſt eine intereſſante Anter⸗ malung der Moskauer Verhandlungen. Die Sowjets verſuchen auf dieſe Weiſe durch ihre kommuniſtiſchen Agenten und Freunde in England die britiſchen Anterhändler unter Druck zu ſetzen. Fedes weitere Hinauszögern wird als„Sabotage“ erklärt Die kommuniitiſche Preſſe Englands ſchlägt Alarm Der„Daily Worker“ unterſtreicht dabei noch einmal in einem Sonderartikel ausdrück⸗ lich die ſowjetiſchen Auffaſſungen von der Aufgabe der Moskauer Konferenz, wenn er erklärt, das Problem der Moskauer Konfe⸗ renz liege daͤrin, die politiſchen Kräfte der verbündeten Nationen ſo ſchnell wie möglich für eine gemeinſame Geſtaltung des Friedens einzuſetzen. Es ſei lächerlich, wenn unter dieſen Amſtänden engliſche und amerikaniſche Zeitungen behaupteten, die Außenminiſterkon⸗ ferenz befaſſe ſich lediglich mit untergeordne⸗ ten politiſchen Fragen, die nichts mit der eigentlichen Kriegsführung zu tun hätten. Klarer kann die ſowjetiſche Theſe nicht um⸗ ſchrieben werden, als es hier geſchieht. 154. Jahrgang— Nummer 268 Fünf kleine Negerlein * Mannheim, 27. Oktober. In dem bekannten Kinderlied waren es zwar zehn, die da in den Wald gingen und ſchließlich immer weniger wurden. Aber ſo genau decken ſich eben Politik und Kinderromantik nicht Es handelt ſich hier auch gar nicht um kleine Negerlein, ſondern um fünf wohlbeſtallte AS'⸗Senatoren, gewichtig nach körper⸗ licher wie nach politiſcher Fülle, durchdrungen von ihrer Berufung, wahrhafte Hüter demo⸗ kratiſchen Geiſtes, und noch mehr von ihrem Stolz, waſchechte Bankees zu ſein. Beſagte fünf Senatoren gingen auch nicht in den dunk⸗ len Wald, ſondern auf die verſchiedenen Kriegs⸗ ſchauplätze— beileibe natürlich nicht in der khakibraunen Aniform mit Stahlhelm, Gewehr und Gasmaske— das hätten ſie weder ſchick noch ihrer würdig gefunden— ſondern als hochoffizielle Inſormatoren und Examina⸗ toren, die ſich üder Amerikas Kriegsanſtrengun⸗ Ber und Kriegschancen unterrichten und neben⸗ ei— dieſes nebenbei betrachteten ſie aller⸗ dings als die Hauptſache— auch ihren Bundes⸗ foncel ein bißchen auf die Finger ſchauen ollten. Die Abwehrschlecht nimmt weiter an Heffigkeit zu Neuer Sowietansturm gegen Kriwoi-Rog · Seegefecht im Konel bonjepropetrowsk geröumt⸗ Aus dem Führerhauptquartier, 26. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Süden der Oſtfront ſteigerten ſich ge⸗ ſtern die Kämpfe im Abſchnitt von Me lito⸗ pol und ſüdöſtlich Saporoſhje zu beſon⸗ derer Heftigkeit. In erbittertem Ringen wur⸗ den wiederholt vorgetragene feindliche Angriffe aufgefangen und einige Einbrüche abgeriegelt. Auch im Dujepr⸗Knie wird weiterhin ſchwer gekämpft. Anſere Truppen räumten nach Zerſtörung kriegswichtiger Einrichtungen die Stadt Dujepropetrowſk. Gegen Kriwoi Rog führten die Sowjets neue Kräfte zum Angriff vor. Nördlich der Stadt gingen die ſeit Tagen andauernden Kämpfe auch geſtern pauſenlos weiter. Ein von Nord⸗ weſten in die Flanke des Feindes geführter Gegenangriff eigener Panzerverbände ſtieß in Vereitſtellungen der Volſchewiſten und brachte dadurch den bei Kriwoi Rog kämpfenden deut · ſchen Truppen weſentliche Entlaſtung. An den Abriegelungsfronten des Ein⸗ bruchsraumes blieben zahlreiche Angriffe des Feindes erfolglos. Aus einem Brückenkopf nordweſtlich Krementſchug griffen die Sowjets mit ſtarken Kräften an, wurden jedoch im Gegenangriff zurückgedrängt. Südöſtlich und nördlich Kiew ſowie nordweſtlich Tſchernigow kam es ſtellenweiſe zu hefti⸗ gen örtlichen Kämpfen, in denen die Sowjets überall abgewieſen wurden. Weſtlich Kritſchew traten die Bolſche⸗ wiſten mit mehreren Schützendiviſionen auf breiter Front zum Angriff an. In ſchwung⸗ vollen Gegenangriffen wurden Einbruchsſtellen bereinigt und die feindlichen Angriffsverbände auf ihre Ausgangsſtellungen zurückgeworfen. Aus dem Kampfraum weſtlich Smolenſk ſch und ſüdlich Welikije Luki wird nur ge⸗ ringe Kampftätigkeit gemeldet. Die Luftwaffe, die zuſammen mit rumäniſchen Fliegerverbänden beſonders im Süden der Oſtfront den in ſchweren Abwehr⸗ kämpfen ſtehenden Truppen fühlbare Ent⸗ laſtung brachte, ſchoß in der Zeit vom 22. bis 25. Oktober 188 Sowjetflugzeuge ab. 14 eigene Flugzeuge gingen in dieſem Zeitraum ver⸗ loren. In Süditalien kam es nur in einigen Abſchnitten zu Vorpoſtengefechten. Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine be⸗ ſchädigten im Seegebiet nördlich Dront⸗ heim zwei britiſche Schnellboote, von denen h eines kurze Zeit ſpäter durch ein deutſches Jagdflugzeug verſenkt wurde. Deutſche Schnellboote ſtießen in der Nacht zum 25. Oktober gegen die engliſche Oſtküſte vor und kamen ins Gefecht mit einem überlegenen Verband britiſcher Zerſtörer, Ar⸗ tillerie⸗Schnellbooten und Sicherungsſtreit⸗ kräften. Ein britiſcher Bewacher wurde ver⸗ ſenkt und mehrere feindliche Artillerie⸗Schnell⸗ boote beſchädigt. Zwei eigene Schnellboote gingen verloren. Ihre Beſatzungen konnten zum größten Teil gerettet werden. Aeber den beſetzten Weſtgebieten und im Mittelmeertaum ſchoſſen Ver⸗ bände der Luftwaffe und der Kriegsmarine 20 britiſch⸗nordamerikaniſche Flugzeuge ab. Korvettenkapitän Lüth beim Führer dnb. Führerhauptquartier, 25. Oktober. Der Führer empfing Korvettenkapitän Lüth, Kommandant eines Unterſeebootes, und über⸗ reichte ihm das am 9. Auguſt 1943 ver⸗ liehene Eichenlaub mit Schwertern und Bril⸗ lanten zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Doenitz erließ anläßlich der hohen Ehrung des Korvetten⸗Kapitäns Lüth durch den Führer folgneden Tagesbefeh an die A⸗Bootwaffe: Soldaten der A⸗Bootwaffe! Der Führer at dem Korvettenkapitän Wolfgang Lüth nach Rückkehr von ſeiner 15. Feindfahrt am heutigen Tage das ihm verliehene Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes überreicht. Damit hat einer der älteſten Kämpfer aus Euren Reihen als erſter Offizier der Kriegsmarine die höchſte deutſche Tapferkeitsaus⸗ zeichnung erhalten. Vom erſten Kriegstage an ununterbrochen im A⸗Boot⸗Einſatz, be⸗ währte er ſich aufs höchſte in allen Phaſen des A⸗Boot⸗Krieges, im harten Kampf unter der engliſchen Küſte, im erbitterten Ringen der Geleitzugsſchlachten und in der Jagd in den Weiten des Atlantiks und Indiſchen Ozeans. Seine verbiſſene Zähigkeit, ſein blitzſchnelles Zupacken und ſein entſchloſſenes Draufgänger⸗ tum verkörpern vorbildlich Haltung und Lei⸗ ſtung des deutſchen A⸗Bootmannes. Die diesführigen Weihuachtszuteilungen Weizenmehl, Zucker, Butter, Bohnenkaffee und Spirituoſen! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten Berlin, 26. Oktober. Auf Grund der Leiſtungen der deutſchen Landwirtſchaft und der planvollen Bewirtſchaf⸗ tung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe iſt es möglich, auch in dieſem Jahre wieder dem deut⸗ en Volk zu Weihnachten neben den laufenden Lebensmittelrationen Sonderzuteilungen zu gewähren. Es erhalten alle Verbraucher, ein⸗ „An unſerem Sieg kann nicht der leijeſte weifel beſtehen“ dnb. Tokio, 26. Oktober. 1 Nachdem am Dienstagvormittag die 83. außerordentliche japaniſche Reichstagsſitzung in Anweſenheit des Tenno eröffnet worden war, verlas Miniſterpräſident General Tojo um 14 Ahr die Erklärung der Regie⸗ rung. Nach ehrenden Worten für Gefaͤllene und Verwundete, dankte er allen Japanern, die ihre Söhne ins Feld geſchickt haben und jetzt die innere Kampfkraft bis zum äußerſten ſtärken, Die Hauptaufgaͤbe der jetzigen Zeit ſei die Erreichung vollkommener Abſtimmung des Oberkommandos und der Innenpolitik. Gleich⸗ zeitig müßten die Außenpolitik und die Ver⸗ ſtärkung der Verwaltung des Landes Hand in Hand gehen. Das Rückgrat der inneren Stärke liege in der beſchleunigten Vergröße⸗ rung der Waffeninduſtrie, vor allem in einer großzügigen Verſtärkung der Luftwaffe. In dieſem Krieg, in den Japan gegen ſeinen Willen hineingezogen wurde, um für ſeine Exiſtenz und die Befreiung Großoſtaſiens zu kämpfen, könne nicht der leiſeſte Zweifel beſtehen, daß der Sieg auf ſeiten Japans liegen werde. Der ſchamloſe Betrug durch Badog⸗ 1io und ſeine Anhänger in Stalien ſei auf das tieſſte zu bedauern. Die Siegesausſich⸗ ten der Achſenmächte ſeien jedoch dadurch nicht im geringſten betroffen. Dank der klu⸗ gen und durchgreifenden Maßnahmen des Führers iſt der Duce, der Männek ſeines Geiſtes um ſich verſammelte und eine neue Regierung bildete, jetzt in der Lage, den Kampf aufzunehmen zur Vernichtung der Vereinigten Staaten und Englands. „Nachdem Deutſchland den neuen Entwicklungen in Europa durch eine kühn und mit außerordentlicher Entſchloſſenheit durchgeführte totale Mobiliſation des Lan⸗ des Nechnung getragen hat, iſt es jetzt in der Lage, ſeinen neuen Plan frei und ungehin⸗ dert durchzuführen. Dabei kann es bauen auf ſeine gefeſtigte Lage in Europa. Japan erwartet und glaubt feſt daran, daß der deutſche Bundesgenoſſe zu gegebener Zeit in den neuen Operationen die gewünſchten Er⸗ folge haben wird und daß der Tag bald an⸗ brechen wird, wo es in voller Zuſammenar⸗ beit mit Japan die ASA und England auf die Knie zwingen wird.“ In Erläuterungen zur Lage in Oſt⸗ aſien betonte Miniſterpräſident Tojo, daß die Befreiung von der Anterwerfung durch die Erzfeinde innerhalb der feſtgeſetzten Linien ſtändig fortſchreite. Die Anabhängigkeitserklä · rungen Burmas und der philippiniſchen Repu⸗ blik bewieſen, daß, was immer Japan ver⸗ ſpreche, in jedem Falle in konkreter Form ein⸗ gelöſt würde. Nach ſeinen kürzlichen Beſprech⸗ ungen mit Präſident Wangtſchingwei, welcher in vollkommenem Einverſtändnis mit Japan für ein„China den Chineſen“ und für die Be⸗ freiung der Völker Oſtaſiens kämpfe, ſehe er ſich genötigt, ſeinem Gefühl tiefſter Sympathie und des Mitleids für das Volk unter dem Tſchungking⸗Regime Ausdruck zu geben. Es ſei bedauerlich, daß Tſchungking den Bruderzwiſt fortſetze, und nicht am ge⸗ meinſamen Kampf der Völker Oſtaſiens teil ⸗ nehme. Für die täglich größere Hilfe Thailands ſei Fapan zutiefſt verpflichtet und verſpreche, ſeinerſeits alles zu tun, um den Wohlſtand zu fördern. Auch Burma und die philippiniſche Republik, die jetzt ihre Anabhängigkeit er ⸗ reicht, hätten, ſeien gewillt, mit allen Kräften an dem Aufbau Oſtaſiens mitzuarbeiten. Durch alle dieſe Maßnahmen ſei ein gro⸗ ßes Oſtaſien für die Oſtaſiaten entſtanden, und Japan ſei auch nicht gewillt, das Maſ⸗ ſenſterben der Inder und die Verwir⸗ rung dort im Lande—5 mit anzuſehen. Aus dieſem Grunde werde Fäpan auch in Zukunft der freien indiſchen Regierung unter Subhas Chandra Boſe größte Zuſammenarbeit ange⸗ deihen laſſen. „Ich habe damit“, ſo ſchloß Tojo,„die An⸗ ſicht und die Pläne der Regierung in dieſem entſcheidenden Augenblick des Krieges dar⸗ 955 t, und ich hoffe, daß dieſe Ihr vollſtes Verſtändnis finden werden“. Der Tenno in der Aniform eines Groß⸗ marſchalls, eröffnete traditionsgemäß die Sit⸗ zung durch die Vorleſung einer Proklama⸗ tion. Die japaniſche Wehrmacht, ſo heißt es darin, habe alle Schwierigkeiten überwunden und überall tapfer gekämpft. Der Aufbau Groß⸗ Oſtaſiens habe von Tag zu Tag Fortſchritte Die Rede des japaniſchen Miniſter präſidenten Tojo zur Eröffnung des japaniſchen Reichstages gemacht und die Bündniſſe mit den befreunde. ten Nationen ſeien immer feſter geworden. Das japaniſche Volk müſſe in Einigkeit und mit to⸗ talen Kräften den Feind vernichten. „Wir vertrauen“, ſo ſchließt die Proklama⸗ tion,„auf die Treue und die Tapferkeit un⸗ ſerer Antertanen und erwarten, daß wir das Kriegsziel bald errei⸗ chen.“ *Japans Erfolge zur See dnb. Tokio, 26. Oktober. In der Reichstagsſitzung gab Marinemini⸗ ſter Shimada hekannt, daß die japaniſche Ma⸗ rine vom 15. Juni bis 20. Oktober folgende Feindſchiffe verſenkte: 17 Kreuzer, 18 Zerſtö⸗ rer und 70 Transporter mit 320 000 BRT. Die Zahl der zu gleicher Zeit abgeſchoſſenen Feind⸗ flugzeuge betrug 1613. Japaniſcher Luftangriff auf Indien dub. Tokio, 26. Oktober. Einheiten der japaniſchen Armee⸗Luftwaffe urternahmen während des Tages einen Ueber⸗ raſchungsangriff auf eine feindliche Nachſchub⸗ baſis von großer Bedeutung im öſtlichen Teil Indiens, ungefähr 80 Km. ſüdlich von Tſchit⸗ tagong, durch den Hafenanlagen, Truppen⸗ unterkünfte, Lagerhäuſer und andere Einrich⸗ tungen zerſtört wurden. Sämtliche japaniſchen Flugzeuge kehrten wohlbehalten zu ihrem »Stützpunkt zurück. 3 Alliierte Verluſte bei Finſchhafen dub. Tokio, 26. Oktober. Die heftigen Kämpfe zwiſchen den auſtra⸗ liſch⸗amerikaniſchen und den iapaniſchen Streit⸗ kräften auf Neuauinea nehmen nach einex Mel⸗ dung des Kaiſerlichen Hauptquartiers ihren Fortgang. Zur Zeit finden beſonders erbitterte Zufammenſtöße in dem Gebiet nördlich von Finſchhafen an der Mündung des Fluſſes Song ſtatt. Der Feind verlor ungefähr 2000 Tote, 24 Geſchütze und etwa 600 Maſchinengewehre. Die japaniſchen Verluſte ſind auf 350 Gefallene an⸗ gegeben. ASA⸗Bomber griffen Hanoi an EP. Tokio, 26. Oktober. USA⸗Bomber, begleitet von britiſchen Jä⸗ gern, griffen die franzöſiſch⸗indochineſiſche Ha⸗ fenſtadt Hanoi an. Militäxiſche Schäden ent⸗ ſtanden nicht. Einige Zibiliſten wurden getötet. Sprengſtoffkörpern unterſucht. ſchließlich der Selbſtverſorger 500 Gramm Weizenmehl und 250 Gramm Zucker. Ferner werden allen Verſorgungsberechtigten und nichtlandwirtſchaftlichen Selbſtverſorgern 125 Gramm But ter zugeteilt. An alle über 18 Jahre alten Verbraucher einſchließlich der Seldſtverſorger werden außerdem 125 Gramm Zuckerwaren oder 100 Gramm Zucker, 50 Gramm Bohnenkaffee und eine halbe Flaſche Spirituoſen ausgegeben. Kinder und Jugendliche bis zu achtzehn Jahren einſchließlich der Selbſtverſorger dieſer Altersſtufe erhalten 250 Gramm Zuckerwaren oder 200 Gramm Zucker. Die Ausgabe erſolgt auf beſondere Lebens⸗ mittelkarten, die mit den Karten der 57. Zu⸗ teilungsperiode ausgegeben werden. Bohnenkaffee und Spirituoſen ſind von allen Verbrauchern über achtzehn Jahre aus Grün⸗ den der beſſeren Verteilung bis zum 3. No⸗ vember 1943 durch Abgabe des Abſchnittes V29 bzw. N30 der Nährmittelkarte 55 bei dem Kleinverteiler vorzubeſtellen. Die Verbraucher haben die Vorbeſtellung auf Grund dieſer Ver⸗ lautbarung vorzunehmen. Der Kleinverteiler verſieht die Nährmittelkarten 55 mit einem entſprechenden Vermerk. Die Karte iſt ſpäter beim Bezug des Bohnenkaffees und der Spiri⸗ tuoſen mit vorzulegen. Höllenmaſchine in einer Sowjet⸗ ausſtellnug Esp. Liſſabon, 26. Oktober. In einer ſowjetiſchen Ausſtellung in Algier, die zu Agitationszwecken eingerichtet worden war, wurde während des Beſuchs des neuen jowietiſchen Botſchafters beim franzöſiſchen Komitee, Bogomolow, eine Höllenmaſchine ge⸗ funden. Daraufhin wurden ſämtliche Beſucher der Ausſtellung am Eingang nach Waffen und toffk nter Man hat be⸗ reits verſchiedene verdächtigeerſonen perhaftet, die mit dem Attentäter in Verbindung ſtanden. Mehr Kriegsfreiwillige! dnb. Luxemburg, 26. Oktober. In Luxemburg ſprach Reichsjugendführer Axmann in Anweſenheit des Inſpekteurs für das Erziehungs⸗ und Bildungsweſen des Heeres, Generalleutnant Wolff, ⸗Gruppen⸗ führer Fürs und weiterer Vertreter der Wehr⸗ macht zu den für die Wehrertüchtigung der Jugend verantwortlichen Jugendführern, den Führern der Wehrertüchtigungslager und den HJ-Verbindungsoffizieren. Dieſer Krieg ſei heute nicht mehr allein ein Krieg der Feldheere, ſo führte Axmann aus, ſondern ein totaler Volkskrieg. „Es iſt die Ehre der Hitler⸗Jugend, mit der Fortdauer dieſes Krieges die Zahl der Kriegsfreiwilligen zu ſteigern.“ Wer ſich aber, in der Erkenntnis der Bedeu⸗ tung dieſes Ringens für unſer Volk, der Stimme des Herzens und dem Befehl des Ge⸗ wiſſens folgend, als Freiwilliger zur kämpfen⸗ den Truppe melde, den zeichne die Gemeinſchaft der Jugend Adolf Hitlers aus. Dieſer Krieg —— 9 ee 9e des Einzel⸗ ampfers, der, auf ſich ſelbſt geſtellt, tapferſte Entſchlüſſe faſſe. 90 Peerſ Von den fünf Senatoren kamen drei aus der republikaniſchen Oppoſitionspartei, zwei waren Demokraten, allerdings, wie ſich her⸗ nach zeigte, keine lammfrommen Regierungs⸗ demokraten. Aber ſie alle waren erfüllt von der Wichtigkeit ihres Auftrages und wohl noch mehr von der Entſchloſſenheit, dieſen Auf⸗ trag zur Mehrung des eigenen Ruhmes zu nützen. Die Rollenverteilung war gründlich durch⸗ dacht; der eine ging zu Mountbatten in i0 Indiſche See, der zweite zu ſeinem Konkur⸗ renten Mac Arthur nach Canberra, der dritte hatte ſich Eiſenhowers Hauptquartier ge⸗ wählt, und der vierte rumorte in dem geheim⸗ nisvollen Dunkel des Nahen Oſtens herum. Der fünfte endlich ging zu den vielgeliebten Bundesgenoſſen an die Themſe. Nun kann man ſich gut vorſtellen, daß ſämtliche ASA und ſonſtigen Oberkomman⸗ dierenden drei Kreuze machten, als dieſe Kriegsberſerker in Parlamentstoga angewan⸗ delt kamen: das erklärt wohl zu einem Teil das dürftige militäriſche Ergebnis ihrer In⸗ pektionsxeiſen, aber eben nur zu einem Teil. Buſineß⸗Men, wie ſie waren, intereſſierte ſie begreiflicherweiſe das blutige Handwerk der Soldaten weniger als das lukrativere Ge⸗ ſchäft der Politiker. Was ſie mit nach Hauſe brachten, waren daher auch weniger militä⸗ riſche Informationen als politiſche — ationen. Die hatten es allerdings Denn ſämtliche fünf Senatoren hatten auf ihrer Weltreiſe entdeckt, daß der eigentliche Feind, vor dem ſich Amerika in acht nehmen müſſe,—— Englandſei. Zwar ſagten ſie das natürlich nicht in ſo nüchterner Offenheit, aber ſie ſagten es immerhin ſo deutlich, daß man nicht nur in England einen Wutanfall bekam, ſondern auch im Weißen Haus aus dem Häus⸗ chen geriet und ſelbſt die ziemlich robuſten Vorſitzenden des amerikaniſchen Repräſentan⸗ tenhauſes und des Senats es für geraten fan⸗ den, die Details dieſer intereſſanten Entdek⸗ kung nur hinter verſchloſſenen Türen erzählen zu laſſen. Da in der amerikaniſchen Politik im allgemeinen und in dieſem Fall der fünf Senatoren im beſonderen das Klappern aber zum Handwerk gehört, konnte es nicht ausblei⸗ ben, daß die fünf Senatoren die Preſſe mit ihren Informationen ſo ofſen und ſo freigebig bedienten, daß man ſehr raſch im Bild darüber — ſie eigentlich an England auszuſetzen Senator Chandler, der ſich auf dem pazifi⸗ ſchen Kriegsſchauplatz umgeſehen hatte, 3* rundheraus, daß England das verbündete Amerika dort die Kaſtanien allein aus dem Feuer holen laſſe. Es denke nicht daran, ſich im Pazifik zu engagieren, und er, Chandler, hätte aus ſeinen Beobachtungen und Anter⸗ haltungen ſehr den Eindruck, daß es nach Be⸗ endigung des europäiſchen Krieges noch weni⸗ ger, daran denken werde. Die Klagen, die Mac Arthur, Waſhingtons Reklamegeneral in Au⸗ ſtralien und Mountbattens eiferſüchtiger Ri⸗ vale, Chandler mit nach Waſhington gab, un⸗ terſtützten dieſe Theſe energiſch. Sie iſt die für England gefährlichſte Theſe: denn für kein Mißtrauen iſt die ASA-⸗Oeffentlichkeit emp⸗ fänglicher als für das Mißtrauen, daß England den Krieg gegen Japan, für Amerika das ent⸗ ſcheidende Kriegsproblem überhaupt, als zweit ⸗ rangige Angelegenheit anſieht. Nun iſt dieſer Vorwurf ja nichts Neues. Mit ihm hat ſich die engliſche Propaganda, kräftig dabei unterſtützt vom Weißen Haus, ſchon ſeit langem auseinanderzuſetzen. Schlimmer wurde die Sache, daß ſich zu die⸗ ſem Vorwurf noch andere geſellten. So brachte der Senatsbeauftragte, der Eiſenho⸗ wers Hauptquartier aufgeſucht hatte, die Neinung mit nach Hauſe, daß Englands Kriegsanſtrengungen auch auf dem mittellän⸗ diſchen Kriegsſchauplatz ungenügend ſeien. Die Hauptlaſt des Kampfes hätten auch hier die amerikaniſchen Truppen zu⸗tragen. In engliſchen Zeitungen las man zwar früher anders darüber, und es wäre nicht ſchwer, aus den Erinnerungen des Tunis⸗Feldzuges Stimmen engliſcher Generäle und Militär⸗ ſchriftſteller zu zitieren, in denen die ASa⸗ Generale und ihre Soldaten mitleidig als Lehrlinge, und zwar recht unbeholfene, hinge⸗ ſtellt wurden. Aber die Zeiten ſind längſt vorbei, da ſich England ſolche Gefühlsaus⸗ brüche gegenüber ſeinen Verbündeten noch erlauben konnte: jetzt ſind es die Amerikaner, die mit gleicher Münze, nur in doppelter Auf⸗ lage, auszahlen. Die eigentliche Senſation aber bildete au dieſe Feſtſtellung nicht. Auch nicht die Latſache daß alle verſchwenderiſchen, dem eigenen zorni⸗ gen Herzen abgerungenen Freundlichkeiten des offiziellen Londons den nach London geſchickten Abgeſandten des Senats nicht von der Aeber⸗ zeugung abbringen konnten, daß die Kriegsan⸗ ſtrengungen der engliſchen Heimatfront voll⸗ kommen unzulänglich, organiſatoriſch lücken⸗ haft ſeien und jeder Kühnheit entbehrten. Die eigentliche Senſation brachte der Bericht aus dem Nahoſten, wo der betreffende Senator die Beobachtung gemacht hatte, daß die Engländer die Amerikaner regelrecht übers Ohr hauten. Statt das engliſche Oel zu benutzen, holten ſie das Oel aus den amerikaniſchen Oelreſervaten. Statt an den gemeinſamen Krieg zu denken, dächten ſie in Syrien, Paläſtina, Irak und Iran nur daran, wie ſie den amerikaniſchen Bundesgenoſſen aus der Zukunft dieſer Länder ausſchalten könnten. Statt Flugplätze für die Invaſion des Balkans zu bauen, bauten ſie in Aegypten Flugplätze, deren alleiniger Zweck wäre, in der Nachkriegszeit der amerikaniſchen Luftfahrt Konkurrenz zu machen. 8 fünf Gutachten zuſämmengenommen gaben einen ganz hübſchen Anklageband gegen den engliſchen Bundesgenoſſen. Ebenſo begreif⸗ lich,— ſich die immer ſchon mehr der geſchäft⸗ lichen Senſation als der politiſchen Ethik er⸗ 88 Preſſe Neuyorks und Waſhinglos mit egier darauf ſtürzte, wie daß ſich die iſche Regierung und die engliſche Preſſe über foniel offenherziger Anverfrorenheit erboſt zeigten. „Blödſinniges Geſchwätz“ war eine der milde⸗ ſten Titulaturen, mit denen die Londoner Preſſe die verbündeten Senatoren bedachte! Nun hatten die fünf wackeren Streiter gegen * 4 3 8 * — * 5 e e EEEF * 3 antwortlichen ihren engliſchen Kritikern auch einige Blößen geboten. Zunächſt war oſſenſihtlich, daß ſie mit ihren Berichten in erſter Linie Re⸗ klame für ſich ſelbſt machen wollten. In dieſem Sinne blieben ſie durchaus dem Geiſte und der Methodik amerikaniſchen Joürnaliſtentums treu: möglichſt dick aufzutrumpfen: denn nur wer laut brüllt, kann ſich dort drüben unter dem Gebrüll der anderen noch Gehör verſchaffen! Zum anderen war der hintergründige politiſche Zweck dieſer England⸗Attacke nicht unſchwer zu entdecken: man wollte damit den Prä⸗ identen ſelbertrefſen. And zwar den räſidenten, der ſich eben anſchickt, mit ſeiner vierten Wahlkandidatur eine Dauerinſtitution des amerikaniſchen Verfaſſungslebens zu wer⸗ den. Der Englandfreund Rooſevelt ſollte vor dem populären ASA⸗Patriotismus diskreti⸗ tiert werden! Das war der politiſche Hinter⸗ gedanke. And dieſer Amſtand kam England zugute. England machte aus dem„blödſinnigen Ge⸗ ſchwätz“ der fünf Senatoren eine hochpolitiſche Affäre, beſchuldigte die fünf Gutachter des Bruchs der Allianz, der Sabotage der gemein⸗ ſamen Kriegsanſtrengungen, ja ſogar des Berrats an den Feind. Rooſevelt nahm den Ball, der ihm von, London aus zugeworfen wurde, mit Vergnügen auf, wiederholte die engliſchen Beſchuldigungen in verſtärkter Form und benützte die Gelegenheit, wieder einmal die Volksſtimmung gegen die„unver⸗ parlamentariſchen Schwätzer und Nichtstuer“ zum Kochen zu bringen. And nun wiederholt ſich an den fünf groß⸗ mächtigen Senatoren der Fall der zehn klei⸗ nen Negerlein: einer nach dem anderen ver⸗ ſchwand. Den einen fraß der böſe Wolf der Rooſevelt⸗Preſſe, den anderen der Schreck des Vorwurfs, gar mit den böſen Nazis unter einer Decke zu ſtecken. Alle aber entdeckten, daß ſie es„gar nicht ſo gemeint hätten“. Sie hätten ſich nur als wackere ASA⸗Patrioten, aber durchaus nicht als böswillige Gegner des engliſchen Bundesgenoſſen gefühlt. Man möge verzeihen, wenn ſie ſich vielleicht falſch ausgedrückt hätten. Das Intermezzo iſt zu Ende. Die engliſch⸗amerikaniſche Allianz iſt nicht daran 55 Die Wogen ſind wieder glatt, und oſevelts und Churchills Schifflein fahren wieder in lauem Winde darüber hin. Oder war es vielleicht doch mehr als ein Intermezzo? War es ein plötzlicher Aufbruch der Tiefenkräfte, die in dem Bündnis unſerer Gegner wirkſam ſind und deren vollen Ausbruch heute der Zwang, ſich gemeinſam gegen eine tödliche Gefahr wehren zu müſſen, noch verhin ⸗ dert? War es ein Zeichen, eines der vielen Zeichen dafür, wie unecht dieſes Bündnis in Wirklichkeit iſt? War es mehr als das: war es ein Beweis, wie wirklich in der großen weltgeſchichtlichen Perſpektive dieſes Krieges Amerika in Eng⸗ land und England in Amerika den eigentlichen Gegner empfindet, gegen den es für den einen die Gegenwart zu ſichern und für den anderen die Zukunft durchzuſetzen gilt? Dr. A. W. Politiſche Kurznachrichten Mailand. Bei Materea, im feindbeſetz⸗ ten Gebiet Süditaliens, wurde ein Dorf von Kangdiern in Brand geſetzt als 8 für die Tötung eines kanadiſchen Soldaten durch einen Dorfeinwohner, der die Ehre ſeiner Frau verteidigen wollte. Durch Gewehrfeuer hinder⸗ ten die Kanadier die Feuerwehr am Löſchen. Stockholm. Der ſchwediſche Minenkreu⸗ ger„Aelbsnabben“ ſtieß in der Nacht aum Dienstag mit dem Stockholmer Dampfer „Vindoe“ im füdlichen Schärengebiet Stock⸗ gülti er endlich. kopfſchüttelt er. Pech! Paß mal auf, wenn der Bock rum iſt!“ holms zuſammen. Die„Aelvsnabben“ erhielt Schäden und wurde auf Grund geſetzk. Der —„Vindoe“ erhielt Beſchädigungen am even. 5 Genf, 24. Oktober. Nach einer Mitteilung des USA⸗Kriegsinformationsamtes iſt die Vor⸗ führung eines fünften bolſchewiſtiſchen Agitationsfilmes in den Großſtädten der Vereinigten Staaten und vor USA⸗Solda⸗ ten genehmigt worden. Madrib. 24. Oktober. Einen Hinweis auf die Schwere der amerikaniſchen Verluſte im Südweſtpazifil aibt eine Bemerkung Admi⸗ Lal Leabys, des verſönlichen Stabschefs Rooſedelts, bei einer Chirurgentagung, daß 15000 verwundete USA⸗Soldaten mit Hilfe von Flugzeugen aus dem Frontbereich ins La⸗ garett gebracht worden ſeien. Rom. In Süditalien kam es zu heftigen Proteſtkundgebungen gegen die Anglo⸗Amerika⸗ Rer. In einigen Städten ſchoſſen die anglo⸗ amerikaniſchen Truppen mit Maſchinengeweh⸗ ren auf Straßendemonſtranten, unter denen es einige Tote und Verwundete gab. Liſſabon. In dieſer Woche beginnt in Pox⸗ zugal die Verteilung von Brotkarten. Es ſteht noch nicht feſt, wie hoch die jedem Ein⸗ wohner zuſtehende Brotmenge ſein wird. Bangkok. Die Madras⸗Piſan⸗Sabha, eine einflußreiche politiſche Bauernligg. for⸗ derke in einer Entſchließung von der hritiſch⸗ indiſchen Regierung die ſofortige Freilgſſung ſämtlicher Kongreßführer und die Bildung einer nationglen Regierung in Indien. Ein Aann, ein Sferd ———— 2. 2 Romen von eine kieue—— . 9 Sie reichen ſich die Hände. „Was macht dein Hengſt?“ „O danke“, lachte Robert.„Er iſt höl⸗ liſch gut beieinander jetztl.. Willſt du ihn ſehen, Onkel Klein?“ Dieſe Anrede ſtammt aus Roberts Kind⸗ heit und wird von beiden heute noch als empfunden. „Ja, ich geh mit“, nickt der alte Trainer, denn die Katzen haben ihre Mahlzeit beendet, und er braucht nicht mehr über ihre Sicherheit zu wachen. Wunder ſteht mitten im Stallgang. Der Dampf ſeines erhitzten Leibes vernebelt die Konturen ſeines herrlichen Baues. Hans Blank ſchabt gerade ſeine linke Schülter mit dem rundgebogenen Schweiß⸗ meſſer, unter dem der weiße Schaum in klei⸗ nen Flocken zur Erde ſpritzt. Klein nickt dem Pfleger zu; dann wandert er langſam einmal rund um das ruhigſtehende Pferd herum. 5 „Der hat noch kein Rennen gewonnen?“ „Nur Pech... nichts als „Ach, ich bin auch ſo nicht unglücklich“, lä⸗ chelt Robert.„Er iſt noch ſehr ge 2 hier bei uns. Ich hab' ihm mit Abſicht Zeit ge ⸗ laſſen. Jetzt iſt er kräftig und entwickelt. Lunge und Herz ſind wirklich großartig! Nun muß er ran... und er tut's auch!“ Der alte Trainer hilft Hans Blank beim Deckenaufſchnallen; dann tritt er mit Robert in die Stalltür, um den Hengſt, der trocken⸗ geführt wird, wohlgefällig zu muſtern. „Haſt viel Sorgen mit ihm gehabt“, meint „Aber laß nur, beſſer, ſie kommen zuerſt, als ſpäter wenn man, ſich an den Erfolg wöhnt hat. Iſt nicht ſchön, ſo ein Pferd 23 2* 2283 ai hben Gächd — morgens?“ Die B8A, Diklatur über Ensland wird immet draſtticher Die USA verlangen auch Abdankung der engliſchen Nachkriegs⸗Handelsflotte (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — Stockholm, N, Oktober. Die Kritik der amerikaniſchen Senatoren an der Kriegführung Englands empört im⸗ mer noch die engliſche Oeffentlichkeit. Trotz der Erklärung Churchills, daß er es ablehnen müſſe, auf dieſe Kritik Sie beſchäfti⸗ gen ſich nach wie vor einzelne lätter mit der ihrer Auffaſſung nach unſachlichen und ungerechtfertigten Haltung der„ſchnüffelnden Senatoren“, und die„Daily Mail“ ging (vor ein paar Tagen ſogar ſoweit, in einer Karikatur dieſe Senatoren als Affen darzuſtellen, was hinwiederum die„Chicago Tribune“ zu heftigen Angriffen gegen die engliſche Preſſe veranlaßte. In ihrer letzten Nummer beſchäftigt ſich die engliſche Wochenſchrift„Sphere“ mit dem leidigen Streitfall und verſucht einen vermit⸗ telnden Standpunkt durchzuſetzen. Zwar wen⸗ det ſie ſich ebenfalls gegen die Senatoren, wie die übrige engliſche reſſe, wenn ſie ſchreibt, die von ihnen angeſtellten Ermittlungen trügen alle Spuren heftiger Voreingenommenheit und unſachlicher Prüfung und ſie ſeien darauf ab · geſtellt, Mißtrauen unter den Weſtmächten und ihre Truppen zu ſäen, die Sowjets vor den Kopf zu ſtoßen und in England bittere Gefühle aufkommen zu laſſen. Aber die Zeitſchrift ver ⸗ urteilt zugleich die engliſchen Zeitungen, die die Berichte jener Senatoren in ſolcher Breite herausbrachten. In dieſer Kriſe, ſo meint das Blatt, in der ſich heute der Krieg befinde, hätte man eigentlich von Senatoren und angelſäch⸗ ſiſchen Zeitungsvertretern erwarten müſſen, daß ſie ſolch plumpe Angriffe nicht weiter verbrei⸗ teten. Aber zu derartigen Aeberlegungen reiche es bei ihnen nicht. Man könne nur von der Kleinheit der De⸗ mokratien erſchüttert daſtehen in der Stunde der Kriſis, wenn man ſolches erlebe. Inzwiſchen bemühen ſich die Senatoren, die die engliſche Wochenſchrift als fünf Schwätzer bezeichnet, den Staub, den ihre Erklärung auf⸗ gewirbelt hat, wieder einigermaßen zu beſeiti⸗ gen. Drei von ihnen haben offenbar auf amt. lichen Druck hin ſich beeilt zu dementieren, da ſie unfreundliche Kritik an den Engländern ge⸗ übt hätten. Sie hätten lediglich gewiſſe Miß⸗ ſtände aufdecken und im übrigen der ASA⸗Re⸗ gierung nahelegen wollen, daß ſie beſſer auf die Wahrung der amerikaniſchen Intereſſen achten müßte. In der„Daily Mail“ und„Daily Tele⸗ graph“ werden Erklärungen der Senatoren veröffentlicht, in denen ſie deutlich von ihrem bisherigen Standpunkt abrücken. Trotzdem iſt dadurch das Mißtrauen der engliſchen Oeffentlichkeit gegenüber Amerika nicht beſeitigt worden. Es gibt zur Zeit zu⸗ viel Diskuſſionsſtoff zwiſchen den beiden angel⸗ ſächſiſchen Mächten. Neben der Frage des Weltluftverkehrs, bei der die Engländer den Forderungen der Amerikaner nach Stützpunk⸗ ten ſehr ſkeptiſch gegenüberſtehen und der Frage einer von England vorgeſchlagenen internatio⸗ nalen Clearing⸗Währung, die eben von den Finanzgewaltigen der Vereinigten Staaten auf unbeſtimmte Zeit vertagt wurde, iſt es vor allem der Anſpruch Amerikas auf die Vorherrſchaft auf dem Gebiet des Schiffbaues, der die Seemacht Eng⸗ land zutiefſt erregt. Amerika fordert nicht nur, wie der Vor⸗ ſitzende der ASA⸗Schiffahrtskommiſſion Admi⸗ ral Vickery dies bereits in ſo plumper Weiſe gegenüber engliſchen Schiffahrtskreiſen zum Ausdruck gebracht hat, daß die ASA nach dem Kriege mit oder ohne britiſche Zuſtimmung die größte Handelsflotte der Welt und die Füh ⸗ rung der internationalen Schiffahrt in die Hand bekommen wollen, ſondern die amerikani⸗ ſchen Abſichten gehen ſtellenweiſe noch ſehr viel weiter. Abgeſehen davon, daß im amerikaniſchen Kongreß bereits Sondierungen ſtattgefunden haben, die eine grundſätzliche Bereitſchaft für die Gewährung ſtaatlicher Anterſtützungen für die amerikaniſche Schiffahrt nach dem Kkiege ſicherſtellen ſollen, beabſichtigt man ferner, die weniger geeigneten Schiffe an Großbritannien, Norwegen und andere Länder zu verſteigern. Dabei ſoll es ſich um die langſamen Liberty⸗ Schiffe handeln, während dié ASA ſich für ihre eigene Handelsflotte die etwas ſchnelleren Victory⸗Schiffe vorbehalten wol⸗ en. Alle dieſe amerikaniſchen Tendenzen er⸗ kennt man in England ſehr genau, und man iſt ebenſo wenig davon entzückt, daß jetzt die Verhandlungen, die ſich mit dem Problem der Handelsſchiffahrt nach dem Kriege befaſſen und die einige Zeit zwiſchen England und Amerika im Gange waren, jetzt an einem to⸗ ten Punkt angelangt ſind und vorderhand eingeſtellt wurden. Von britiſcher Seite lag ein Vorſchlag dabei vor, den Handelsſchiffsraum auf der Vorkriegsbaſis„einzufrieren“, dieſer Vorſchlag von den Vereinigten Staa⸗ ten abgelehnt, da ſie kein Intereſſe an dem Stand der Vorkriegszeit haben, ſondern alles darauf anlegen, ohne die geringſte Rückſicht ⸗ nahme auf die britiſchen Anſprüche die a b⸗ ſolute Vorherrſchaft in der in ⸗ ternationalen Schiffahrt an ſich zu reißen. Die Kämpje an der ilalienijchen Südfront Schwere Verluſte des Feindes (Funkmeldung der N M3) — Berlin, 26. Oktober. An der ſüditalieniſchen Front vernichteten oder erbeuteten die deutſchen Truppen in der Zeit vom 1. bis 20. Oktober insgeſamt 49 bri⸗ tiſche und nordamerikaniſche Panzer und Panzerſpähwagen, 28 Geſchütze verſchiedener Kaliber und Raketenwerfer, 30 Kraftfahr⸗ zeuge und zahlreiche leichte und ſchwere In⸗ fanteriewaffen. Bei Gegenſtößen wurden mehrere hundert Gefangene eingebracht. Die blutigen Verluſte des Feindes waren eben⸗ falls beträchtlich. Seine hohen Ausfälle und der zähe Wi⸗ ß derſtand unſerer Truppen zwangen den Feind, ſich in den folgenden Tagen auf örtliche Vor⸗ ſtöße zu beſchränken. In den vergangenen Wochen ſtanden ſich die deutſchen und nord⸗ amerikaniſchen Truppen in den Sümpfen an der Volturno⸗Mündung dicht gegenüber und führten mit kleineren Abteilungen um Schilf⸗ felder und Waſſerläufe einen zähen Buſch· krieg. An den weiter öſtlich liegenden Ab⸗ ſchnitten der Volturno ⸗Front ſetzten die Nordamerikaner mehrere ſtarke von Panzern unterſtützte Aufklärungsvorſtöße an, die aber blutig ſcheiterten. In den Bergen ſü dweſt⸗ lich Campo baſſo brachen feindliche An⸗ griffe ebenfalls verluſtreich zuſammen, und am Oſtflügel hinderte unſere Artillerie durch wirkſames Feuer die Briten am Aeberſchrei⸗ ten des Querino und des Trigno⸗Flußes. Seit dem 23. Oktober konzentrierten die Amerikaner ihre Anſtrengungen am Volturno auf den Raum beiderſeits der Via Appia Große Beute unſerer Truppen und der Via Vaſſinia. Die Angriffe blie⸗ ben aber ebenſo vergeblich wie die am 24. Ok⸗ tober geführten Vorſtöße nordweſtlich Capua, ſüdweſtlich Campobaſſo und ſüdweſtlich Ter⸗ moli. Trotz dieſer Abwehrerfolge ſetzten ſich unſere Truppen an einigen Stellen auf in⸗ zwiſchen vorbereitete günſtige Stellungen ab. Die Bewegungen wurden ſo geſchickt ausgeführt, daß der Feind ſowohl am 22. und wie am 24. Oktober die vom Gegner un⸗ bemerkt geräumten Stellungsteile nach über⸗ aus heftiger Artillerievorbereitung mit In⸗ fanterie⸗ und Panzerkräften angriff und ins Leere ſtieß.. Beſonders wirkſam waren die plötzlichen Feuerüberfälle unſerer Artillerie auf vom eind beſetzte Ortſchaften im Apennin und auf zögernd vorfühlende/ nordamerikaniſche Kräfte im Volturno⸗Abſchnitt. Sizilien an die Anglo⸗Amerikaner verkauft dnb. Mailand, 25. Oktober. Von einer Geheimklauſel in dem von Ba⸗ doglio am 3. Sept. mit den Anglo⸗Amerikanern geſchloſſenen Waffenſtillſtandsvertrag berichtet der italieniſche Rundfunk. Der Exkönig und ſein General hätten in dieſer Klauſel dem Feinde zugeſtanden, daß Sizilien nach dem Kriege vom italieniſchen Mutterland werde und ein„autonomes Statut“ erhalte. Die Durchführung dieſer Beſtim⸗ mung ſollte jedoch erſt„zu gegebener Zeit“ ver⸗ öffentlicht werden. Ein Stirnrunzeln Moskaus genügt.. (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Stockholm, 25. Oktober. In engliſchen Zeitungen wurde das Ge⸗ rücht verbreitet, daß Eden ſich in Moskau um eine Wiederaufnahme der Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und der polni⸗ ſchen Exilregieung in London bemüht und daß er dabei Erfolg gehabt habe. Nach⸗ dem von ſowjetiſcher Seite ſcharf gegen dieſe Meldung Stellung genommen wurde, beeilt ſich die engliſche Preſſe dieſes Ge⸗ rücht als ein Störungsfeuer zu brandmar⸗ ken, das von unverantwortlichen polniſchen Emigranten entzündet worden ſei, um die ſowjetiſch⸗engliſchen Beziehungen zu ſtören. Man ſieht an dieſem Beiſpiel wieder ein⸗ mal, wie ſchnell die engliſche Preſſe auf je · des Stirnrunzeln Moskaus reagiert und wie raſch ſie bereit iſt, jedes zur Sprache gebrachte europäiſche Teilproblem ſofort fallen zu laſ⸗ ſen, wenn das von ſowjetiſcher Seite befoh⸗ len wird. Dieſe Tendenz entſpricht durch⸗ aus der Haltung der engliſchen und amerika⸗ niſchen Regierung, die längſt die Einfluß⸗ ſphäre Europa den Bolſchewiſten überant⸗ wortet haben. Als Beweis für dieſe Theſe mag noch ein Exchange⸗Bericht aus Moskau herangezogen werden, der ſich mit den politiſchen Problemen der dort tagenden Konferenz beſchäftigt. Es heißt darin in bezug auf das künftige Schickſal der klei⸗⸗ nen Staaten, insbeſondere des Balkans, daß da macht's lange. Wirſt ihn ja auch nicht zu ſehr ausnutzen, wie ich dich kenne.“ „Nein, das tu ich nicht“, kopfſchüttelt Ro⸗ bert ernſt.„Ich hab' Geduld... und was mir daran noch gefehlt hat, hab' ich durch die Ar⸗ beit an Wunder wohl oder übel lernen müſſen!“ Es iſt wahr; Robert hat viel Sorgen mit dein ſchwarzen Hengſt gehabt. So gut und treu Wunder im Amgang mit Menſchen iſt, ſeine ungeheure Heftigkeit im Rennen bringt ihn immer wieder um alle Chancen. Schon am Start geht es los. Er trippelt unruhig hin und her, muß endlich von Hans am 90 ge⸗ halten werden und ſpringt beim hei „Zwei“ des Lautſprechers, an deſſen Klang er ſich nicht gewöhnen kann, meiſt in wildem Ga⸗ lopp davon. Das Publikum hat ihn mit dem liebloſen Namen„Der Springbock“ bedacht. Kaum einer wettet ihn noch. Nur die wenigen Neu⸗ linge, die ſeiner wunderbaren Schönheit 7217 Opfer fallen, zerknicken nach dem Rennen Tik⸗ kets, die ſeine Startnummer tragen, ſonſt rech⸗ net niemand mehr mit ihm. „Der kommt noch“, behaupten alte Kenner. „Blut verleugnet ſich nicht!“ Aber man lacht ſie aus und kennzeichnet Wunder als Blender Als der Hengſt viermal hintereinander we⸗ gen Galoppierens„herausgehängt“, das heißt aus dem Rennen genommen worden iſt, ver⸗ ſucht Robert, ihn mit kurzem Scheck zu fahren, Wunder aber iſt durch die ihm aufgezwungene, behindernde Kopfhaltung ſo verärgert, daß er nun einfach nicht geht. Er gibt ſich keine Mühe mehr. Wohl kommt er ohne nennens⸗ werte Fehler über die Bahn, doch endet er ſtets unplaciert, und zwar hinter Pferden, denen er eigentlich weit überlegen iſt. Robert, um ihn Richt unluſtig werden zu laſſen, muß ſich dazu verſtehen, den Scheck wie⸗ der länger zu ſchnallen. Kaum fühlt der Hengſt die Beränderung, als er auch ſchon friſch und fröhlich zu galoppieren beginnt. Nobert iſt ratlos.„Warum tut er's denn brummt er mürriſch. 8 Joſef Zorn lacht gemütlich:„Ja, morgens tun ſie's alle! Nun ſieh mal, wie du mit ihm Lerti t die Dauer zu enttäuſchen! Wenn er's erſt mal iaw nge. Tierde es nich eren qualiſiziert... nee, bis ich den richtig die drei Mächte entſchloſſen ſeien, zu einer gemeinſamen Politik gegenüber dieſen Staa⸗ ten zu kommen, um ihnen ein für allemal die Möglichkeit zu nehmen, mit dem Gedanken ſpielen zu können, man könne mit den ASA und Großbritannien gegen die Sowjetunion oder umgekehrt zu einem ſpäteren Zeitpunkt Schutz ſuchen. Nach dieſer Faſſung kann von irgend welchen natürlichen Rechten der klei⸗ nen Staaten nicht mehr geſprochen werden; ſie ſind nur Objekt etwaiger Verhandlungen und England und Amerika ſcheinen nach die⸗ ſer Verſion erſt gar nicht gewillt zu ſein, ihre etwaigen Anſprüche überhaupt noch zur Kenntnis zu nehmen, da das ſonſt als Aus⸗ ſpielen gegen die Sowjets gewertet werden könnte. Wenn es dann in dem Bericht weiter heißt, daß eine befriedigende Löſung in dieſer Frage ſchon ſehr wahrſcheinlich ſei, weil Großbritan⸗ nien und die Sowjetunion von der Aeberzeu⸗ gung getragen ſeien, daß eine dauernde Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den beiden Großmächten für Europa abſolut notwendig iſt, ſo heißt das nichts anderes, als daß England und wohl auch Amerika die Lebensrechte der kleinen Na⸗ tionen den bolſchewiſtiſchen Forderungen tat ⸗ ſächlich geopfert haben. Denn aus den unmiß⸗ verſtändlichen Darlegungen in dem„Prawda“⸗ Artikel, der als Auftakt zur Konferenz erſchien, ging ja deutlich genug hervor, daß Moskau über dieſe Frage keine Verhandlungen, zulaſſen könne und daß es ſeine Grenzen ſelbſt beſtim⸗ men werde. enn der Exchange⸗Bericht noch Und ſchon wirft England den Sowjets die verbündeten kleinen Nationen in den Rachen die Worte„befriedigende Löſung“ und„Zu⸗ ſammenarbeit“ ſo iſt das nur eine beſchleunigende Amſchreibung für die Tatſache, daß über die Zukunft der kleinen Nationen nur die Sowjetunion beſtimmen wird und daß es nur eine Löſung ſein wird, die Moskau in Wirklichkeit befriedigen kann. „Böſe Ahnungen“ in Schweden — Stockholm, 26. Oktober. „Die Tendenz der Moskauer Vexhandlungen, die guf politiſchem Gehiet darauf hinausgeht, die kleinen Nationen völlig auszuſchalten un ihr Schickſal nur von den drei Großmächten, das heißt in der Praxis von den Sowjets allein beſtimmen zu laſſen, wird jetzt auch in Schweden mit großer Sorge betrachtet. 8 axtikel beklagt ſich„Sbenska Dagbladet“ über die Einſtellung der Großmächte gegenüber den lleineren Saaten.„Die Großmächte wollen an⸗ ſcheinend die Staatenkonſtellation nach dem Kriege auf die einfache Formel bringen: Hilfe⸗ ſuchende Kleinſtaaten guf der einen Seite, ein mächtiger Großſtaatenblock auf dex anderen.“ Das Blatt wendet ſich gegen dieſe Auffgſſung, die darauf hinauslaufe, die kleinen Staaten nur zum Obiekt eines Machtſpiels der Großen au machen. Auch Nya Dagliaht Allehanda“ gibt ſeiner ernſten Sorge über das Schickſal der kleinen Staaten nach dem Kriege Ausdruck und ſtellt feſt, daß die ſowjetiſche Tätigkeit, beſonders im Oſten, aber auch in Mitteleuropa, böſe Ah⸗ nungen erwecke. Wie immer auf ſeiten der kleinen Staaten verſtehe man ſchwer, was die Sowjets gegen die Bildung von Föderationen kleiner Staaten einzuwenden haben. »Auslandspreſſe die ſtarke Wirkung, doch wurde In einem Leit⸗ (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung! — Berlin, 26. Oktober. Schon wieder offenbart ein Blick in die die von dem deutſchen Widerſtand im Oſten ausgeht, wo die anhaltenden und ſich immere noch ſtei⸗ gernden ſchweren Kämpfe ihren Fortgang neh⸗ men. Es iſt der Militärkritiker des„Stock⸗ holm Dagbladet“, der die Kampflage im Oſten als einen Höhepunkt an erbittertem Ringen darſtellt, wie es dieſer Krieg kaum bisher ge⸗ bracht hat. Der Maſſeneinſatz der Sowjets wird in Parallele geſtellt zu den Verluſten an Menſchen, Material und Maſchinen, und die Frage, ob Einſatz und Gewinn der ſowjetiſchen Angriffe damit in Einklang zu bringen ſeien, wird verneint. Selbſt im englandfreundlichen „Dagens Nyheter“ iſt zu leſen, daß die So⸗ wjets trotz ihrer Rieſeneinſätze auch dieſes Mal die deutſche Front nicht durchbrechen konnten. Die Meldungen des deutſchen OKW über die erbitterten Abwehrkämpfe an der Oſtfront machen deutlich klar, daß der deutſche Soldat unverändert das Schickſal im Oſten beſtimmt, auch wenn die Sowjets ihre bisher nicht ge⸗ glückten Durchbruchsverſuche, was durchaus wahrſcheinlich iſt, in den nächſten Tagen an anderen Frontſtellen neu aufnehmen ſollten. ** In der engliſchen Preſſe iſt ſeit Tagen weniger über die Lage an der Oſtfront zu le⸗ ſen, aber deſto mehr über die Lage in Ftalien.„Alle militäriſchen Betrach⸗ tungen löſen immer ſtärker ein Gefühl des Betroffenſeins aus.“ Das iſt ganz groß im „Evening Standard“ zu leſen. Die„Times“ ſchreibt von wachſenden Störungen des eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Aufmarſches durch die Deutſchen und beklagt, daß die italieni⸗ ſchen Truppen, die nach Badoglios Verrat auf Seiten der Anglo⸗Amerikaner kämpfen ſollten, überall fehlten.„Exchange⸗Telegraph“ meldet von überraſchenden Gegenſtößen der Deutſchen und glaubt, daß der Krieg in Ita⸗ lien noch manche Keberraſchung bringen kam.. Als die engliſchen Blätter dieſes Arteil ihrer Militärkritiker über die Lage in Ita · lien und im Mittelmeerraum brachten, war der deutſche Handſtreich auf die Dodekanes · Inſeln Levitha und Stapaglia durch die Agentuxen noch nicht gemeldet wor⸗ en. Zu den größten Ereigniſſen in dieſem zweiten Weltkrieg iſt der Befreiungs⸗ kampf Indiens geworden. Geſtern abend gibt Reuter bekannt, daß ab ſofort der Nach⸗ richten⸗ und Telegrammverkehr zwiſchen In⸗ dien und dem Mutterland der Keberwachung durch die Behörden unterſtellt iſt. Die offi⸗ zielle britiſche Nachrichtenagentur veröffent⸗ lichte dieſe Meldung zu der gleichen Zeit, da der Regierungschef der proviſoriſchen indi⸗ ſchen Nationalregierung, Subhas Chandra Boſe bekannt gab, daß die Nationalarmee be⸗ reits auf dem Wege zur Front ſei. In dem indiſchen Freiheitskampf, der ſeit 1857 vergeblich gegen britiſche Gewaltpolitik und britiſche Brutalität gekämpft wurde, und zwar nach dem gräßlichen Blutbad von 1857 au fgewaltlöſem Wege, iſt jetzt wieder an das Schwert appelliert worden. In der letzten Proklamation Boſes heißt es:„Es gibt für uns kein Zurück mehr, keinen Stillſtand, keine Duldung einer fremden Macht in Indien, es gibt nur ein Vorwärts bis zur Befreiung In⸗ diens.“ Die Hungersnot von Indien hat jetzt von Bengalen auf das Gebiet von Madras über⸗ gegriffen, wo zahlloſe Todesopfer an Anter⸗ ernährung Tag für Tag in den Straßen aufge⸗ leſen werden, ſo meldet die Tokioer Zeitung „Hotſchi Schimbun“. Dem gleichen Blatt zu⸗ folge hat der prov'ſoriſche Regierungschef Boſe Anweiſung gegeben, daß auf dem Vormarſch der indiſchen Befreiungsarmee genügend Reis⸗ vorräte mitgeführt werden, um der hungernden Bevölkerung zu helfen. Die Paſſivität der bri⸗ tiſchen Behörden ſei erſchreckend. So ſei bis heute noch kein einziger Dampfer mit Nah⸗ rungsmitteln in Kalkutta eingetroffen, obwohl der geſamte verfügbare Schiffsraum von und nach indiſchen Häfen von den Engländern ge⸗ pachtet worden ſei Arbeitseinſatz aller engliſchen Frauen bis/ Jahrgang 1894. Das britiſche Arbeitsminiſte⸗ kium erließ eine Verordnung, wonach alle Frauen der Jahrgänge bis 1894 ſich am 23. Oktober zwecks Erfaſſung zum Arbeitseinſatz bei ihren zuſtändigen Arbeitsämtern melden müſſen. Steigerung der japaniſchen Kohlenförderung. Die japaniſche Kohleninduſtrie förderte in den erſten ſechs Monaten des laufenden Haushalts⸗ jahres 5,3 Proz. mehr Kohle als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Indiſche Freiheitsarmee ſtellt Frauendlvi⸗ ſigh auf. Die Zahl der indiſchen Frauen, die ich für den Dienſt in der indiſchen Freiheits⸗ armee melden, um an der Seite der Männer für die Befreiung Indiens zu kämpfen, iſt der⸗ axtig geſtiegen, daß eine beſondere Frauen⸗Di⸗ viſion aufgeſtellt werden ſoll. ————BBBBBBBÄKBÄB————————————————————————————————————————————————— nicht. An dem kannſt du'ne Menge lernen, mein Sohn!“ And Robert lernt... Er lernt vor allen Dingen, ſeinen Ehrgeiz zügeln. Die Liebe zu Wunder, der zutraulich und ſanft wie kaum ein anderer gar nicht zu wiſſen ſcheint, wie ſehr ſein Herr manchmal heimlich erboſt iſt und ihn durch immer gleichbleibende Zärtlichkeit ent⸗ waffnet, lehrt ihn Geduld. „Du Lump“ flüſtert er ihm zuweilen ins Ohr.„Du haſt's raus, einem das Leben ſauer zu machen!“ 5 Wounder ſieht ihn mit ſeinen 994 Aligen an und ſtößt ſanft gegen ſeine rechte Rocktaſche. „Auch noch Zucker willſt du?“ lacht Robert verföhnt.„Na, nimm!... wirſt ja hoffentlich noch mal vernünftig werden.“ Das nächſte Rennen jedoch beweiſt das ge ⸗ naue Gegenteil dieſer Annahme. Wunder per⸗ patzt einen Start. Beim zweiten geht er mit Schwung davon. Robert iſt froh, denn er geht ziemlich brav, aber kurz vor dem Ziel kommt das berühmte dicke Ende nach. Als der Hengſt ſich allein an der Spitze ſieht, packt ihn jäh der ſ Aebermut. Er gewinnt zwar das Rennen, muß es jedoch wegen Galoppierens durchs Ziel an Fra den Zweiten abgeben, An dieſem Tag kommt Robert lachend nach hinten. „Da ſtehſte machtlos vis⸗a-vis!“ meint er zu feinem Vater.„Fahr' ich ihn mit kurzem Scheck, iſt er wütend und will nicht... fahr) ich ihn lang, ſpringt er. Halt' ich ihn hinterm Feld, ſpringt er auch leg' ich ihn ins Rudel, kommt er nicht in Schwung.. laß' ich ihn gleich nach vorn, geht er los wie Blücher und wenn er dann gewinnt, werden wir dis⸗ ſtudiert habe, bin ich Argroßvater!“ —,Tja“, lacht der alte Herr Grau, der, neben Joſef Zorn ſtehend, Roberts Klagelied mit an⸗ gehört hat,„Spaß muß ſein bei'ner Leiche, ſonſt geht keiner mit!.. Er iſt leider vorläu · ſig recht unzuverläſſig!“ „Aber er wird zuverläſſig wie kein anderer werden“, widerſpricht Robert leicht gereizt. „Daran glaube ich.. daran halte ich feſt, trotz allem! Er iſt zu vornehm im Weſen, um äuf „Haſt ſchon recht“, nickt Joſef Zorn. „Glaube, Willen und Geduld... das iſt die 8 Geduld wird groß geſchrieben bei uns.“ * Die Nachricht von Gregor Karloffs 5— ratung, platzt wie eine Bombe in den nächſten * Renntag hinein. Bergmann, ſchon im Dreß, raſt von Stall zu Stall und berichtet jedem, der Ohren hat: „Fallt nich in Ohnmacht!... Karloff is ins Joch der Ehe jetreten! Oder jetreten worden . wat weeß ick?... Eben jeh' ick nach vorne in de Loge zu Herrn Haaſe, weil er will, det ick die Marlene im vierten Rennen fahre, un ick ſe lieber in't ſechſte ham will, da ſeh ick in Kar⸗ loffens Loge ne Dame ſitzen.. Er ſchmuſt und ſcharmuziert mit ſe rum... Nanu, denk ick währ'nd mein'n jeiſtijen Ringkampf mit Haaſ'n, der wird doch nich? An in ſelben Momang mußt' ick mir ooch ſchon an de Brüſtung hal⸗ ten, ſonſt wär ick umjefall'... Da kommt Dok⸗ ta Henkel die Treppe ruff, zieht vor Karloff'n eine Melone, und der komplementiert'n jleich in de, Loge: jeſtatten ſe lieba Dokta, meine 4 Alſo ick det heer'n, Haaſe ſein'n Willen laſ⸗ ſen, un wie een jeölter Blitz nach hinten ſauſen war eens... Wat ſaacht ihr bloß dazu?... Er is doch nu jeber de Fuffzich, un ſie ſieht aus wie Mitte zwanzich! Ick bin platt!“ Wie ein Lauffeuer verbreitet ſich die Kunde in den Regionen der Ställe. Robert erfährt die Neuigkeit von Charles Bentley, mit dem er im Führerring langſam herumfährt. „Donnerwetter!“ nickt er überrgſcht.„Das iſt ſchnell gegangen. Vor vierzehn Tagen haben wir noch nichts geahnt.“ Bevor ſie auf die Rennbahn hinausfahren, wirft er Marianne, die, an eine der weißen Barrieren gelehnt, ihn und Wunder lächelnd mit den Augen verfolgt, eine heimliche Kuß⸗ hand zu. Karloff ſitzt in der Loge. Das ver⸗ ſetzt ihn in gute Laune, denn der Ruſſe iſt ſcharf auf ſein Pferd, und in glücklichem Beſitzerſtolz nimmt er ſich vor, ihm den ſeidig glänzenden Schwarzen heute in Pracht zu zeigen. Im Augenblick, da dieſer Gedanke ihn heim⸗ ſucht, erinnert er ſich zwar lächelnd, daß zur irrt, wenn er Sinne des Wortes zwei gehören, aber man kann ja nicht wiſſen. Ein plötzlich aufkommendes Vorgefühl will ihm zuflüſtern, daß Wunder heute jenen„guten Tag“, auf den er ſchon lange vergeblich wartet, haben könnte. „Ach, und wenn nicht, iſt's ebenſo, wehrt er ſeiner Zuverſicht. Immer Ruhe, damit die 0 wenn ſie endlich da iſt, nicht verpaßt wird. Wunder iſt in beſter, arbeitsfreudigſter Stimmung. Wie der Wind brauſt er an den Tribünen vorbei, um dann in gemäßigtem Tem⸗ po dorthin zurückzukehren. Der Start verläuft glatt. Er drängt mit aller Gewalt ſeines Feuers an die Spitze. Meinetwegen, denkt Robert. Soll er mal gehen, wie er will... Auch das muß probiert werden Wunder iſt ſelig, denn ſein Herr hält ihn nicht zurück. Seine Pferdeſeele zittert vor Wonne. Irgendeiner ſeiner Arahnen, der vor vielen, vielen Jahren eine Herde ron Wild⸗ pferden über weites Land geführt hat, als Kö⸗ nig über ſie herrſchend und ihren Weg beſtim⸗ mend, mochte ähnliche Gefühle gehegt haben. Wunder jedenfalls entdeckt hier vor dem aus⸗ ſichtslos ihn verfolgenden Rudel plötzlich den Sinn ſeines Lebens. Die erregt auf ihn einbrauſenden Menſchen⸗ ſtimmen, zwiſchen denen hin und wieder gellende 285 gleich ſcharſen Meſſern hindurchſauſen, ängſtigen ihn nicht mehr. Nein, ihre ungezü⸗ gelte Wildheit ſcheint, ſeinen Empfindungen verwandt, ihn noch anzufeuern. Sein Tempo wird geradezu mörderiſch. Er fliegt, ſcheint allen Geſetzen der Schwere und Körperlichkeit hohnzuſprechen. „Ooh, ooh“, ruft Robert beruhigend. Voll Angſt, daß der Hengſt einen Fehler macht, müht er ſich, ihn behutſam zur Mäßi⸗ gung zu zwingen. Aber Wunder iſt der feſte Halt, den der Zügel ihm gibt, nur recht. Robert glaͤubt, ihn vor Fehlern bewah⸗ ren zu müſſen. 5 Wunder fühlt ſich ſicher geſtützt. Hinter ihm die trappelnden Hufe, von rechts und links wilde Schreie und immer durchdringender gel⸗ lende Pfiffe, vor ihm die glatte Sandbahn und der ſeine Bruſt ſtreichelnde Wind; das iſt Le⸗ 2 ——————— „Mittwoch, 27. Oktober. Berdunkelung v. 24.—30. Ott.: 18.20—.35 uhr Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften genau! 12 Leitſätze zur Rationaliſierung des Auftragsweſens Gelegentlich eines Vortrages über„Theorie und Praxis der Rationaliſierung im öffentlichen Auftragsweſen“ vor dem Frankfurter Haus der Wirtſchaft ſtellte Profeſſor Dr. Fr. Klau⸗ ſing⸗Prag, Mitglied der Akademie für Deut⸗ ſches Recht, auch zwölf Leitſätze auf, die äußerſt beachtenswert ſind. Sie lauten: 1. Der Geſchäftsverkehr iſt zur Erſparung von Sachaufwand und Menſchenkraft auch recht⸗ lich und betriebswirtſchaftlich ſo einfach als möglich zu geſtalten. 2. Wert und Erfolg wirtſchaftlicher Leiſtun⸗ gen werden nicht durch die buch⸗ und akten⸗ mäßige Zahl von Geſchäftsvorfällen beſtimmt. 3. Geſchäftsbedingungen und Erklärungs⸗ vordrucke ſollen den Maſſenverkehr mit Gütern und Leiſtungen vereinfachen, Rechtsſtreitigkei⸗ ten verhüten und betriebs⸗ und volkswirtſchaft⸗ lich überflüſſige Aufwendungen erſparen. 4. Wer Geſchäftsbedingungen und Erklä⸗ rungsvordrucke berfaßt und vorſchreibt oder ver⸗ einbart, iſt für dieſe Ordnungen genau ſo ver⸗ antwortlich wie ein Geſetzgeber. Dies gilt ins⸗ beſondere auch für die Genehmigung oder Ver⸗ bindlichkeitserklärung von Geſchäftsbedingun⸗ gen und Vordrucken durch Organe des Staates oder der wirtſchaftlichen Selbſtverwaltung. 5. Aus Einzelborkommniſſen leitet der Ver⸗ ſtändige keine Regel ab. Geſchäftsbedingungs⸗ werke und Erklärungsvordrucke mit einer Viel⸗ zahl von Einzelbeſtimmungen, womöglich in ——9 Druck, werden weder geleſen noch be⸗ olgt. 6. Man ſei in der Sprache klar, einfach und möglichſt auch dem Nichtfachmann verſtändlich. Dies erſpart Aerger, Arbeitskraft und Koſten. 7. Normung des Geſchäftsverkehrs bedeutet etwas anderes als Gleichmacherei von Ungleich⸗ artigem. Geſchäftsbedingungen und Erklä⸗ rungsvordrucke müſſen Raum laſſen für Son⸗ derabmachungen. 8. Intereſſentendiktate, Uebermaß an zuſätz⸗ lichen rechtlichen Sicherungen, übertriebene Schärfe und juriſtiſche Fußangeln verletzen den anſtändigen Vertragspartner und ſchützen nicht gegen den ſäumigen oder böswilligen. Man ver⸗ meide auch den Anſchein ſolcher Abſicht. 9. Inhalt und Faſſung ſind laufend dem Wandel der Verhältniſſe und Anſchauungen an⸗ zupaſſen, aber nicht mit überſtürzter Haſt, ſon⸗ dern mit Bedacht. 10. Man bezeichne die Verwendung von Ge⸗ ſchäftsbedingungen und Erklärungsvordrucken nicht als„juriſtiſche Formalität“. 11. Man halte Maß mit Terminmeldungen und Durchſchlägen von Erklärungsvordrucken, ſie fördern meiſt nur den„Papierkrieg“ und nicht die techniſche und wirtſchaftliche Leiſtung. 12. Dieſe Grundſätze müſſen vor allem im Geſchäftsverkehr der„öffentlichen Hand“ beach⸗ tet werden. Sie ſollte auch hierin Vorbild ſein. Berufskrankheiten⸗Anzeige Wie der Reichsverband gewerblicher Be⸗ rufsgenoſſenſchaften mitteilt, unternehmer oder deren Stellvertreter verpflich⸗ tet, dem zuſtändigen Träger der Unfallverſiche⸗ rung Anzeige zu erſtatten, wenn eine unfall⸗ verſicherte Berufskrankheit eintritt, die tödlich verläuft oder vorausſichtlich mehr als dreitägige Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat. Dieſe An⸗ zeige muß auf einem jetzt neu aufgeſtellten grünen Muſter erfolgen, das, ähnlich wie die gelbe Unfallsanzeige, die näheren Angaben enthält. Welche Berufskrankheit unfallver⸗ ſichert ſind, ergibt ſich aus einer Liſte, die ebenſo, wie die Anzeige ſelbſt vom Träger der Unfallverſicherung(ſpäter von Papiergeſchäf⸗ ten) bezogen werden kann. Fe ſchneller die Berufsgenoſſenſchaft von der Berufskrankheit Kenntnis erhält, deſto eher kann ſie mit ihren Maßnahmen der Heilung, Fürſorge und Ent⸗ ſchädigung an den Erkrankten oder den An⸗ gehörigen beginnen. 8 Wir gratulieren! Frau Magd. Adel⸗ mann Wtw., geb. Götz, z. Zt. Mannheim⸗ Käfertal, Brauſtraße 22, feiert morgen in Rü⸗ ſtigkeit ihren 80. Geburtstag.— Packer Chri⸗ ſtian Alber, J 4a, 3 wohnhaft, feiert mit ſei⸗ ner Ehefrau Lieſel, geb. Frey, das Feſt der ſil ⸗ bernen Hochzeit. ſind Betriebs⸗ Femilienpflege trotz rãumlicher Trennung Brieſwecksel ais wichtigstes Verbindungsmiuiel- Sinnroll gewählte Geschenke stärken den Zusammenhalt NSK. Der Krieg griff mit harter Hand in das Leben der Familien ein. Er forderte zu Beginn die Trennung vom Ehemann und Vater, und heute werden durch die Verſchik⸗ kung der Kinder in Gebiete, in denen ſie vor Luftangriffen geſchützt ſind, häufig Mütter und Kinder und mitunter auch Geſchwiſter voneinander getrennt. Da ſtellt ſich manche Mutter, die zu Hauſe blieb, die bange Frage:„Wie erhalte ich über die Entfernung hinweg den Fami⸗ lienſinn?“ Wie immer aber die Mutter die war, die Mittel und Wege fand, das zu pflegen und zu erhalten, was ihr am Herzen lag, ſo weiß ſie, die eigentliche Trägerin der Familie, ſich auch heute zu helfen und Raum und Zeit zu überbrücken. Die meiſt kurze Friſt, die den Müttern nach dem Aufruf, Kinder aus luftgefährdeten Gebieten zu verſchicken, blieb, reichte gerade aus, das unmittelbar Notwendige zu erledi⸗ gen. Kommt jetzt die Mutter nach der Ar⸗ beit nach Hauſe, ſo findet ſie die Wohnung, in der ſie ſonſt von ihren Kindern erwartet und fröhlich begrüßt, ja, mit ihren vielerlei Anliegen förmlich überfallen wurde, ſtill und leer. Die oft erſehnte Ruhe will ihr aber gar nicht gefallen, und ſchon ſinnt ſie, wie ſie die Kinder erfreuen kann. Liegt ein Kinder⸗ oder Feldpoſtbrief im Briefkaſten, ſo freut ſie ſich; denn Briefe ſind nun das Band, das die Familie ſicht⸗ bar miteinander verbindet. Nurmehr durch den Brieſwechſel iſt ein Mit⸗ Teilen möglich. Deshalb ſorgt die Mutter dafür, daß dieſer Austauſch gepflegt wird. Nun, da ſie ſo viel mehr Zeit hat als ſonſt, wenn alles Tägliche für die Familie beſorgt ſein wollte, findet ſie auch Zeit zum Schrei⸗ ben. Die Mutter achtet darauf, daß eine le⸗ bendige Verbindung aufrechterhalten bleibt. Kinderbriefe ſchildern meiſt nur die neue Amgebung, den Tageslauf, die Spielkamera⸗ den, die ſie an Mutters Stelle betreuenden Menſchen. Solchen Beſchreibungen folgen Erlebnisberichte, doch verhältnismäßig ſchnell erſchöpfen ſich die Themen der Kinderbriefe. Wenn die Mutter vor der Abreiſe der Kin⸗ der nicht dazu kam, wird ſie nun Zeit fin⸗ den, ein kleines Album oder ein Käſtchen mit Bildern aller Familienangehörigen, wohl auch ſolche von Haus und Garten, von Spielkameraden und Haustieren zu⸗ ſammenzuſtellen und den Kindern zuzu⸗ ſchicken. Einen Wechſelrahmen zum»Aufhängen oder Aufſtellen der Bilder wird ſie beifügen. Viel⸗ leicht auch bekommen die Kinder am neuen Ort Anleitung und Material zum Selbſtarbeiten kleiner Alben oder Bilderrähmchen. Dadurch, daß die Kinder dieſe Bilder gerne immer wie⸗ der anſchauen und ſie ihren Betreuern und Ka⸗ meraden zeigen, iſt ſchon viel getan, daß die Verbindung mit daheim, mit Eltern und Ge⸗ ſchwiſtern lebendig erhalten bleibt. Briefe, geſandte und empfangene, brauchen auch nicht immer nur aus geſchriebenen Wor⸗ ten zu beſtehen. Eine Kinderzeichnung, einige im Garten oder auf der Wanderung gepflückte und gepreßte Blumen, ein paar bunte Steine oder Muſcheln, ein Bericht, ein Bild oder eine 11505 Geſchichte, aus einer Zeitſchrift ausge⸗ ſchnitten, machen mindeſtens ebenſoviel Freude. Ein Päckchen von daheim, und ſei es auch noch ſo klein, bedeutet immer eine freudige Aeberraſchung. Mit welcher Spannung wird es ausgepackt! Was aber kann man den Kindern jetzt in der Kriegszeit ſchicken? Mit einigem Nachdenken wird jede Mutter etwas finden: ein altes Spiel, das aufgefriſcht und dann, mit neuen Kameraden geſpielt, neue Freude macht, ein Buch, das ſchon halb vergeſſen im Bücherſchrank lag und nun an Regentagen die Zeit vertreiben hilft, ein wenig Gebäck zum Knabbern, das trotz der guten und reichlichen Verpflegung der Kin⸗ der immer hochwillkommen iſt. Nun findet Mutter auch Zeit, den Pullower oder die Strümpfe fertig zu ſtricken, die in der kälteren Jahreszeit ihre Dienſte tun ſollen. Die Mut⸗ ter wird auch immer den Vater und die Kinder über ihr Ergehen gegenſeitig unterrichten; ſie iſt die Mittlerin zwiſchen ihnen. Beſondere Anläſſe, einander zu gedenken, ſind die Ge⸗ burtstage und die Familien⸗ und Jahresfeſte. Hier wird die Mutter darauf achten, daß die Kinder, ſoweit ſie ſchon ſchreiben können, unter⸗ einander und mit nahen Verwandten und Freunden in Verbindung bleiben. Oft wird der Wunſch nach einem Wieder⸗ ſehen wach. Wo die Möglichkeit dazu beſteht, wird die Mutter gerne ihre Kin⸗ der einmal beſuchen. Schon die Vorfreude iſt groß. Doch beim Wiederſehen gibt es, beſonders für die Mut⸗ ter, mitunter Enttäuſchungen; hierauf muß ſie gefaßt ſein. Das Kind hat ſich vielleicht an ſeine Betreuer beſonders herzlich ange⸗ ſchloſſen und ſteht der Mutter im Augenblick des Wiederſehens zunächſt mit einem Gefühl leichter Entfremdung gegenüber. Hier darf die Mutter keine eiferſüchtige Regung zeigen, Eine wirkliche Mutter freut ſich, wenn es ihrem Kinde gut geht und es jemanden fand? an dem es mit Liebe hängt. Sie iſt jedem Menſchen dankbar, der ſich das Herz ihres Kindes erſchloß, und gerne wird ſie mit einem ſolchen Menſchen in Fühlung bleiben wollen und meiſt einen Briefwechſel anknüpfen und pflegen. So ſchön das Zuſammenkommen für Mutter und Kind iſt, ſo ſchwer wird oft der Abſchied. Dieſer ſei möglichſt kurz und, wenn es auch ſchwerfallen mag, heiter. Von kleineren Kindern geht die Mutter vielleicht Sparen ist Kriegspflichtl Wiederum ergeht in der Woche vom 28. bis 31. Oktober an jeden Deutſchen der Appell zum Sparen. Noch mehr als in den ver⸗ gangenen Kriegsjahren iſt es an der Schwelle des fünften Kriegsjahres eine allgemeine Pflicht, jede Mark, die nicht für den lebensnot⸗ wendigen Tagesbedarf benötigt wird, bei der Sparkaſſe, Volksbank und Bank auf das Spar⸗ buch einzuzahlen, Indem jeder Volksgenoſſe dieſer Pflicht nachkommt, leiſtet er einen wich⸗ tigen Beitrag zum Sieg. Denn er hilft, in die⸗ ſer entſcheidenden Phaſe des Krieges durch ſein Sparen mit, daß der Krieg reibungslos finan⸗ ziert werden kann. „Der Krieg läßt ſich nicht allein durch Steuern finanzieren. De 0 0 Deckung der Kriegskoſten, der im Weltkrieg 1914/18 nur 13 b. H. betrug, iſt in dieſem Krieg zwax auf 50.H, geſtiegen. Die fortgeſetzte Steigerung des Volkseinkommens, die Einfüh⸗ rung der Kriegszuſchläge zur Einkommenſteuer, die Kriegszuſchläge zu einigen Verbrauchs⸗ ſteuern, die ſcharfe Beſteuerung der Kriegsge⸗ winne haben das Steuerauftommen des Rei⸗ ches Jahr um Jahr anwgchſen laſſen. Aber da⸗ mit iſt doch erſt die eine Hälfte der Kriegskoſten 1 gedeckt. Das Reich hat im Gegenſatz zu unſeren Feinden darauf verzichtet, die kleinen Einkom⸗ men beſonders ſcharf zu beſteuern. Die maß⸗ volle Steuerpolitik des Reiches verpflichtet dar⸗ um aber auch jeden Volksgenoſſen, durch Spa⸗ mit dazu beizutragen, daß die anderen .H. der Kriegsaufwendungen aufge⸗ bracht werden. Er kann das um ſo leichter, als im weiteren Verlauf des Krieges immer we⸗ niger Verbrauchsgüter, die nicht dem unbedingt notwendigen Lebensbedarf dienen, zu kaufen ſind, weil die Rüſtung alle enthehrlichen Roh⸗ Fohe S Durch ſcharfe ohn⸗ un der Rohſtoffe und Arheitskräfte, durch ſorg⸗ ſame Pflege des Geld⸗ und Kapitalmarktes, ren 9 durch Rationierung der lebenswichtigen Ver⸗ brauchsgüter iſt dafür geſorgt, daß der Geld⸗ wert erhalten bleiht, wenn auch von dem Geld nicht voll Gebrauch gemacht wer⸗ en kann. Der Anteil der Steuern an der f raud ArPefteinc durch Lenkung f Wenn heute jeder dieſes nicht gebrauchte Geld ſpart, erfüllt er nicht nur eine Kriegspflicht; er dient auch ſich ſelbſt damit. Das Sparen iſt nun einmal die wichtigſte Grundlage des Wohl⸗ ſtandes. Jede Mark, die heute geſpart wird, ſichert auch die eigene Zukunft. Es kann gar kein Zweifel darüber ſein, daß bald nach be⸗ endigtem Krieg die meiſten Waren wieder in genügender Menge vorhanden ſein werden, und vor allem, daß manche Ware billiger und in beſſerer Güte zu kaufen ſein wird, als es vor dem Krieg möglich war. Die im Krieg ſo gußerordentlich gewachſene Leiſtungskraft un⸗ ſerer Induſtrie bietet dafür die beſte Voraus⸗ etzung. Der Stagt, der die Erſparniſſe des deutſchen Volkes in Anſpruch nimmt, hat aber auch die Gewähr übernommen, dem Sparer den Wert ſeiner Spargelder zu erhalten. Dieſe Ver⸗ pflichtung hat Reichswirtſchaftsminiſter Funk wiederholt für das Reich anerkannt und er hat jetzt hinzugefügt, daß auch niemand daran denkt, die Sparguthaben mit einer Sonder⸗ ſteuer zu belegen. Die Wertbeſtändigkeit und Ungntaſtharkeit der Spargelder iſt das unver⸗ rückbare Ziel der Finanz⸗ und Währungspolitik des Reiches. Das deutſche Volk hat in einer Jahr für Jahr ſteigenden⸗Spar⸗ rate ſein Vertrauen in dieſe Finanz⸗ und Währungspolitik und in den Sieg der deutſchen Waffen bewieſen. Während in den beiden er⸗ ſten Kriegsjahren die Einlagen gllein bei den Sparkaſſen ſich zuſammen um 13,4 Mrd. RM haben ſie ſich im Jahr 1941 um 114 Mrd. RM und im Jahr 1942 um 5,2 Mrd. RM vermehrt. Auf den Sparkonten der Banken und Volksbanken iſt eine verhältnismäßig ſo⸗ gax noch größere Steigerana der Einlagen er⸗ olgt. In dieſem Jahr dürften die Einlagen auf die Sparbücher nochmals größer ſein als im vergangenen Jahr. Jedeymgnn weiß, daß Syaren heute nicht nur eine Pflicht iſt, die er⸗ füllt werden muß. ſondern, daß die Heimat⸗ front damit zugleich einen Vettrauens⸗ beweis für den Sieg unſerer Waffen ab⸗ legt. beſſer ohne eigentlichen Abſchied, um Tränen zu vermeiden; doch das hängt in jedem Fall von Mutter und Kind und ihrem Verhalten ab. * Mündliche oder ſchriftliche Klagen von Kindern nehme man nicht zu ernſt. Oft iſt, wenn der Brief in Händen der Mut⸗ ter iſt, die Harmonie ſchon wieder hergeſtellt, der Anlaß der Beſchwerde vergeſſen. Be⸗ rechtigten Klagen muß aber ſachlich und mit Nachdruck nachgegangen werden, damit etwaige Aebelſtände abgeſtellt werden können. Fällt dem Kinde das Einleben in der neuen Amgebung ſchwer, ſo hilft man ihm nicht dadurch, daß man es zu ſehr be⸗ dauert, ſondern dadurch, daß man es auf das Schöne und Wertvolle aufmerkſam macht. Doch muß man in jedem Fall auf die Schwie⸗ rigkeiten, mit denen das Kind zu kämpfen hat, verſtehend und helfend eingehen, damit es ſich nicht allein und im Stich gelaſſen fühlt. Beſonders Kinder in den Entwicklungsjahren ſind empfindlich und bedürfen trotz allen Selbſtändigkeitsdranges der Hilfeleiſtung. Die Hoffnung auf ein Wiederſehen und auf eine Wiedervereinigung der Familie gibt die Kraft, die notwendige Trennung, die zum Beſten der Kinder geſchieht, zu ertragen. Wohl kaum ein Volk ſchöpft ſo wie das deutſche ſeine Kraft aus der Familie. Am — OiE HETMA SPARF OEUrScHE SPAWOCHE 19 4 3 ſie zu erhalten, mit darum geht der Kampf an allen Fronten. Die Beendigung des Krieges ſoll den Frauen und Müttern das wiederbringen, was ihrem Weſen am ſtärk⸗ ſten entſpricht: das Leben und Wirken im eigenen Heim, mit——05 und Kindern, in Ruhe und Geborgenheit. 0 Hildegard Kühn. ——— Grüne Tomaten In dieſer ſpäten Jahreszeit reicht die Son⸗ nenkraft nicht mehr aus, um die grünen Toma⸗ tä zu röten, die noch reichlich an den Stöcken hängen. Trotzdem ſind dieſe Früchte ausgereift und laſſen ſich in mancherlei Form verwenden. Es wäre ſchade, wollten wir ſie verſchmähen. Die einfachſte Methode iſt wohl die, ſie in der Küche am warmen Herd nachreifen zu laſſen. Aber wir können ſie auch— und dazu eignen ſich beſonders die größeren Früchte— ſorgfäl⸗ tig in Zeitungspapier einwickeln und an einem kühlen Ort aufbewahren. Dann werden wir in einigen Wochen rote Tomaten haben. Sogar bis Weihnachten können wir ſie ſo verwenden. Außerdem laſſen ſich die grünen Tomaten vorzüglich zu Marmela de einmachen Hier⸗ für werden ſie gewaſchen, gevierteilt und mit ſehr wenig Waſſer gar gekocht. Dann ſtreicht man ſie durch ein Sieb. Man kocht höchſtens zwei Kilo Brei auf einmal ein, rechnet auf zwei Kilo Tomatenbrei ein Kilo Zucker, etwas Anis oder Feuchel, bringt die Maſſe unter Rühren zum Kochen, läßt ſie etwa 30 bis 40 Minuten einkochen und füllt ſie heiß in Gläſer, die man ſofort zubindet. Grüne Tomaten kann man auch mit Kürbis oder Pflaumen zuſam⸗ men zu Marmelade kochen. Grüne Toma⸗ ienmit Aepfeln zuſammen geben eine wei⸗ tere gute Marmelade. Wir nehmen ein Kilo hellgrüne, nicht grasgrüne Tomaten, ein Kilo Aepfel, ein achtel Liter Waſſer, Saft einer Zi⸗ trone, 800 Gramm Zucker. Die Tomaten wer⸗ den in vier Teile geſchnitten, ohne Waſſer weichgekocht und durch ein Sieb getrieben. Die Rec ten Aepfel werden mit ein achtel weichge · 0 matenbrei vermiſcht, Zitronenſaft und Zucker hinzugegeben und eingedickt, bis die Marme⸗ lade ſteif wird. Zum Schluß wollen wir die ſüßſauren Tomaten nicht vergeſſen. Dazu eignen ſich beſonders die kleinen Früchte. Die größeren müſſen für dieſe Einmachart iScheiben ge⸗ ſchnitten werden. Die Tomaten werden ſau⸗ ber gewaſchen und entweder eingeſtochen oder in Scheiben Dann kocht man ſie in Eſſig und aſſer, etwa einhalb bis dreivier⸗ tel Einmacheſſig und—9 bis einviertel Waſſer, glaſig. Sie dürfen nicht zerfallen, Man nimmt ſie mit dem Schaumlöffel aus der Löſung heraus und ſchichtet ſie mit Pfeffer⸗ minzſtielen, Wermutblättern, Blättern von Zitronenmeliſſe und Salbei in Gläſer. Die Eſſiglöſung kocht man mit Zucker. Man rechnet auf einen Liter Flüſſigkeit etwa 250 bis 375 Gramm Zucker. Dann gießt man ſie üher die. Tomaten und bindet die Gläſer zu oder ſterili⸗ ſiert ſie 15 Minuten auf 90 Grad. Die„Kraft⸗ durch⸗Freude“⸗Wanderer treſſen ſich am Freitag, 29. Oktober, im Ge⸗ meinſchaftsraum der Fa. Württ. u. Bad. Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft, Auguſta⸗Anlage 18(Ecke Mollſtraße), zu einem Heimabend mit Vorfüh⸗ rung des Schmalfilms„Ein Tag auf dem Bor⸗ ſtein“. Ferner Bilderaustauſch, Liederſingen und Ausgabe der Teilnehmerkarten für die Wo⸗ chenendwanderung Borſtein am 13.—14. No⸗ vember. Beginn 19 Ahr. Am Sonntag, 31. Oktober wird eine Wanderung ab Heidel⸗ berg— Siebenmühlental— Hoher Niſtler— Schriesheimer Hof(Mittagsraſt)— Schönau durchgeführt. Trefſpunkt.50 Ahr am OEG⸗ Bahnhof Friedrichsbrücke, Abfahrt.10 Ahr. Wanderluſtige Volksgenoſſen ſind zu obiger Wanderung ſowie zum Heimabend eingeladen. Die Schneekoppe/ vn Hrar W. birvit Ich ſitze frühmorgens in der Straßenbahn. Auch ſie hat, wie es ſcheint, noch nicht ausge⸗ ſchlafen. Ihr Bremſen an den Halteſtellen klingt wie Gähnen. 8 Vor mir ſitzt ein alter Herr. Er bedeckt ſeine Müdigkeit geſittet mit der Hand und macht einen griesgrämigen Eindruck. Sein Aeußeres erinnert an einen Bürovorſteher. Ich weiß, der Umgang mit Akten verurſacht allerlei Gram. Das Schickſal hat das Dinformat ſeines Ge⸗ ſichts recht zerknittert. Auf dem Aufſchlag ſeines Anzugs ſehe ich etwas wandeln. Eine kleine braune Spinne geht dort wie auf einer gewundenen Landſtraße aufwärts. Was ſie ſich dort wohl verſpricht? Sie iſt nun auf der Schulter angelangt und ver⸗ harrt einen Augenblick. Die Beſteigung der „Schneekoppe“ ſcheint recht anſtrengend zu ſein und bis zu dem mit ſpäxlichem Gebirgswuchs beſtandenen eisgrauen Gipfel iſt es noch weit. Jetzt erklimmt ſie die„Zementröhre“ des Kra⸗ gens. Es iſt ein Rätſel, woher die alten Herren aus den Büros noch immer dieſe Bekleidungs⸗ ſtücke aus längſt vergangenen Tagen nehmen. Die Spinne überklimmt den Kragenrand und verſucht, über den Spalt zum Halſe hinüber zu gelangen, der perwittert iſt wie Felsgeſtein. Sie muß ſich dabei anſeilen. Ich fürchte, das wird die„Schneekoppe“ kitzeln. Gleich wird das Ner⸗ venſyſtem meines Gegenübers dieſes zu Gegen⸗ maßnahmen veranlaſſen. Aber die Spinne iſt bereits am Ohr. Sie macht, ehe ſie ſich weiter⸗ begibt, dort einige Klimmzüge. Da fährt die Hand des Alten hin zum Ohr. O, wie ſo etwas das Vorwärtskommen hemmt, wenn das Schick⸗ ſal unverhofft zuſchlägt. Den ganzen Aufſtieg kann einem ſo etwas verderben. Die Spinne ſcheint in einen hoffnungsloſen Abgrund hin⸗ abgeſchleudert zu ſein, denn ich ſebe ſie nicht mehr. Doch, dort iſt ſie bereits wieder Ein lan⸗ ges, dünnes, graues Haar lehnt am Haupte des Alten und ſchafft eine Brücke zur Schulter. Ueber dieſe Seilbrücke eilt die Spinne. Dann knüyft ſie einen Faden an dem in der Gegend des Ohres wachſenden Geſtrüpp feſt und ben⸗ delt daran hin und ber. Ich liehe den Optimis⸗ mus, aber auf einem ſo wenia ſtabilen Gebirge ſeinem Gewerbe obliegen zu wollen, erſcheint mir xecht unklug. Die Spinne hat keinen ſo tie⸗ jen Einblick in den möglichen und wahrſchein⸗ lichen Ablauf des Schickſals wie ich in dieſem Falle. Ich bin ein Gott gegen ſie. So mag wohl der Göttliche mitunter über unſere Pläne lachen. Gleichwohl, uns bleibt nichts, als mutig, gefaßt Projekte zu machen. Waſſer iſtd zu da, daß ſie hineinfallen. Gleich wird eine ſeeliſche Eruption das„Gebirge“ erſchüttern, und es wird von der Pflicht wie von einer geo⸗ logiſchen Notwendigkeit getreiben, zu wandern beginnen. Seinem Geſetz gehorchend, wird es ſich von dannen begeben und es wird nicht der Glaube der Spinne ſein, der dieſen Berg ver⸗ ſetzt hat. Ihr Glaube ſieht vielmehr in ihm ein feſtes Fundament für ihre Geſchäfte. Aber die Götter ſind unberechenbar. Ein Faden wird hinübergeſponnen von dem Greis zu einem Schild, an welchem au leſen ſteht:„Rege dich nicht auf“! Die Spinne meint nun, ſie habe den Berg feſtgebunden. Dieſer entfaltet jetzt eine Zeitung. Das bringt die Brücke der Spinne zum Einſturz. Sie gerät dabei auf den zackigen Grat der Naſe meines Gegenübers. Aufgeregt turnt ſie an dieſem Felſen auf und ab. Wieder Das Waſſer iſt da⸗ kommt des Schickſals Hand und wiſcht Die Göt⸗ ter laſſen ſich nicht gern an der Naſe zupfen. Mein Gegenüber mißt mich mit einem miß⸗ trauiſchen Blick. Ich muß wohl gelächelt haben, und wer in der Straßenbahn lächelt, zieht ſich die Abneigung und das Mißtrauen der Mitfah⸗ xenden zu, weil jeder glaubt, ex ſei es, der be⸗ lächelt werde. Die Spinne iſt fort. Nein, ganz oben guf dem Gipfel der„Schneekoppe“ ſtol⸗ pert ſie herum und gelgnat f0 guf den Glet⸗ ſcher der Glatze. Mein Atem ſtockt. Das heißt ja, den Zorn des Himmels mutwillig herbei⸗ rufen! Gleich wird der Donner des Zeus auf das Gebirge herniederfahren und das vermeſ⸗ ſene Inſekt vernichten! Denn„mit des Geſchif⸗ kes Mächten iſt kein ewiger Bund zu flechten“, erſt recht nicht, wenn man zu dieſem Behufe nur Spinnweb zur Verfügung hat. „Schillerſtraße!“ ruft der Schaffnex. Da er⸗ hebt ſich die„Schneekoppe“ jäh. Die Weltkata⸗ ſtrophe iſt da, der Berg wandert und der Tita⸗ nenſturm der in der geöffneten Tür entſtehen⸗ den Zugluft wirbelt das Inſekt ins Nichts. Oder auf einen anderen Stern. 8 Es iſt beklemmend, zu wiſſen, daß das Schick⸗ ſal eines Tages unverhofft zu den Gründen meines Seins ſagen könnte:„Schillerſtraße!“ 5 S Erſtaufführungen des Mannheimer Na⸗ tionaltheaters. Am Samstag, den 30. Oktober, bringt das Nationalthegter in Schwetzingen zum erſten Male das Luſtſpiel„Mirando⸗ lina“ von Goldoni in der deutſchen Uebertragung von Knöller. In der Titelxolle ſtellt ſich Katharina Berger, die neuverpflich⸗ tete Salondame, vor. Den Ritter ſpielt Wal⸗ ter Kiesler. Außerdem ſind beſchäftigt die Damen Hertha Fuchs, Aimée Stadler und die Herren Egbert v. Klitzing, Joſef Renkert, Heino Thiele und Albert Venohr.— Als nächſter Opernabend wird„Sarabande“ von Eugen Bodart und„Spiel oder Ernſt“ von Paul v. Reznicek vorbereitet. S„Japaniſche Tage“ im Badiſchen Staats⸗ theater. Das Badiſche Staatstheater yon Kaxls⸗ ruhe tritt im Nobemher mit einer Veranſtal⸗ tungsfolge Fapgniſche Tage Oeffentlichkeit. Sie werden mit bedeutenden japaniſchen Künſtlern hekanntmachen und einen Einblick in die jaaniſche Tanzkunſt und Dich⸗ tung verſchaffen., Der bedeutende japaniſche an die Dirigent Graf Hidemaro Konoye wird Beet⸗ hovens„Fidelio“ dirigieren, im zweiten Sin⸗ 8 wird die 0 Geigenkünſt⸗ lerin Nejiko Suwa Mozarts Violinkonzert in -Dur ſpielen und Dr. Maſami. Kuni wird einen eigenen Tanzabend veranſtalten. In einer morgendlichen Feierſtunde wird Chef⸗ dramaturg Exich Heger unter dem Titel„Von Seele“ einen Querſchniet durch japaniſche Dichtung und Muſik vermitteln. S Deutſcher Wiſſenſcha tler in Madrid. Der Leiter der mediziniſchen Fakultät der Aniver⸗ ſität Berlin, Profeſſor Guſtav von Berg⸗ mann, wird in Madrid einige Vorleſungen über meditiniſche Fragen halten Die Stadt Bonn verlieh einen Kulturpreis ſowie die Beethoven⸗Medaille, Den Kulturbreis exhielt Profeſſor Dr. Schieder⸗ mair, der ſich als Gründer des Beethoven⸗ archibs und der Beethohenforſchung 9 Ver⸗ dienſte erworhen hat. Die Beethoben⸗Medaille wurde Frau Prof. Elly Ney und dem Dich⸗ ter Wilhelm Schmidtbonn zugeſprochen. Gelgenspiel- nicht standesgemäſ In zahlreichen Memoiren des 18. JFahr⸗ hunderts taucht die Violine als ein lediglich für die Dienſthoten beſtimmtes Inſtrument auf. Ein Kayhalier, den man beim Geigenſpiel angetroffen hätte, wäre um ſeinen geſellſchaft⸗ lichen Ruf gekommen. In der ſozialen Ein⸗ ſtufung kommen die Lakaien noch vor den Violinſpielern. Aufſchlußreiche Beiſpiele die⸗ ſer Einſtellung überliefert die Geſchichte: Hein⸗ rich III. ſchenkte 1556 dem Muſiker Lambert zu ſeiner eine Herrſchaft in der⸗ Auvergne, Den damit verbundenen Adelstitel verweigerte das Parlament jedoch mit der aus⸗ drücklichen Begründung weil' Lambert Geige daran, daß er Muſiker ſei, nehme das Paxlament keinen Anſtoß, lediglich am Geigen. Aehnlich liegt der Fall bei dem Lauteniſten Choisnin, den ſeine Herrin Margarete von Valois verprügeln ließ, als er einmal zur Geige griff. Und in den in Berlin im Jahre 1784 er⸗ ſchienenen„Regeln einer feinen Lebensgrt und Weltkenntnis, zum Unterricht für die Fugend und zur Beherzigung für Erwachſene“ heißt es u..:„Bei einem Konzert zu blaſen oder 1 „ebenfalls durchgerührt und mit dem To⸗ Der Erſatz für den Pelz Die Frage der ſofortigen Auszahlung der Entſchädigung Das Reichskriegsſchädenamt ⸗hat in einem weiteren Falle zur Frage der alsbaldigen 8 der Entſchädigung Stellung ge⸗ nommen. Die Antragſtellerin hatte bei einem Luftangriff einen Pelzmantel und einen Fuchspelz eingebüßt. Sie beantragte die ſo⸗ fortige Auszahlung der Entſchädigung, damit ſie bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit Erſatz kaufen könne. Nach dem geltenden Recht erfolgt die Auszahlung nur, wenn die Erſatzbeſchaffung möglich und volkswirtſchaft⸗ lich vertretbar erſcheint. Der Vertreter des Reichsintereſſes hielt in dieſem Falle die Auszahlung für unzuläſſig, da die Wie⸗ Man derbeſchaffung nur theoretiſch beſteht. werde verlangen müſſen, daß die Wiederbe⸗ ſchaffung nach allgemeiner Erfahrung wenig⸗ ſtens mit gewiſſer Wahrſcheinlichkeit möglich ſei, ſodaß auch praktiſch damit gerechnet wer⸗ den kann. Im vorliegenden Falle liege die Möglichkeit der Erſatzbeſchaffung zu ent⸗ fernt, ſodaß ſie praktiſch nicht mehr in Be⸗ tracht komme. Die Antragſtellerin habe ſelhſt ſeit dreizehn Monaten verſucht, Erſatz zu be⸗ ſchaffen. Entſchädigung ſei deshalh nicht vertretbar. Wenn die Geſchädigte in abſehbarer Zeit Ge⸗ legenheit habe, doch noch Erſatzſtücke zu volks⸗ wirtſchaftlich vertretbaren Preiſen zu erwer⸗ ben, ſo könne ein neuer Antrag guf alsbaldige Entſchädigung an die Feſtſtellungsbehörde ge⸗ richtet werden. Heidelberger Auerſchnitt Einſchränkungen im Heidelberger Straßen⸗ bahnverkehr. Der im angeſtiegene Straßenbahnverkehr muß etz ungunſten der Kurzſtreckenfahrer eingeſchrankt werden. Die Linie 1, die vom Hauptbahnhof zum Karlstor fährt,fällt vom heutigen Mitt⸗ woch ab fort. hält zwiſchen Bismarckplatz und Karlstor nur noch am Langemarckplatz und am Kornmarkt. Im Stadtteil Wieblingen fällt die Halteſtelle „Evangeliſche Kirche“ aus. Auf der Handſchuhs⸗ heimer Linie 2 wurden die Halteſtellen„Laden⸗ burger Straße“ und„Pfarrgaſſe“ S Auf den Linien 6,7 und 8 fallen die Halte „Blumenſtraße“ und„Krematorium“,„Brech⸗ telſtraße“ in Rohrbach und„Schillerſtraße“ in Leimen aus, während bei den, Linien 10 und 11 die Halteſtellen„Neues Gäswerk“,„Jakobs⸗ gaſſe“ in Eppnelheim und„Waldpfadſtraße“ in Plankſtadt fortfallen. Den Heldentod im Oſten ſtarb Oberleutnant Fritz Kayſer, Inhaber des Deutſchen Kreu⸗ zes in Gold und Sohn des Pfarrexs und Rek⸗ tors des Friedrichsſtifts, Friedrich Kayſer. Seinen 85. Geburtstag feiert am heutigen Die alsbaldige Gewährung der ieg von Jahr zu Jahr Die Neckartalbahn(Linie 5) * ſtellen Mittwoch Wilhelm Hilpert, Neckarſtaden 16. Wieder Kreisappelle in Baden Am Sonntag veranſtalteten wiederum meh⸗ rere badiſche Kreiſe ihre Kreisappelle. Es wa⸗ ren dies Raſtatt, Freiburg und Em⸗ mendingen; in Kehl fand eine Großkund⸗ gebung ſtatt. Die Kreisappelle fanden wiederum in dem den Kriegsverhältniſſen angepaß⸗ ten vereinfachten Rahmen fxüherer Kreis⸗ tage ſtatt. Sie konzentrierten ſich auf Führer⸗ tagung und Appell der PolitiſchenLeiter und der Gliederungen unter Anweſenheit der Ne⸗ Frauenſchaftsmitglieder ſowie der Maſſe der Bepölkerung. Es ſprachen hierhei führende Männer des Gaus, in Raſtatt Miniſterpräſi⸗ dent Köhl Dr. Schmitthenner, in Emmendingen Pflaumer, und in Kehl SA⸗ zu geigen ſetzt einen Mann vom Stande berab. Wenn Du ein von Muſik biſt, ſo höre ſie! Bezahle Geiger, um dir aufzuſpie⸗ len, ahex geige du ſelber nicht. Dies gibt einem Manne von Stand ein verächtliches und fades Ausſehen.“ Der Rundfunk am Mittwoch Reichsprogramm:.30—10.00 Uhr: Melodien im Volkston? 10.10—11.00 Uhr:———— ruppenführer Moraller. Den eindrucs⸗ vollen Abſchluß bildeten Propagandamärſche, an denen auch die anderen Formationen wie NS⸗Reichskriegerbund, NS⸗Reichsbund für Leibesübungen, Feuerwehr und Rotes Kreuz teilnahmen. Tod eines Pfälzer Chroniſten Neuſtadt a. d.., 20. Oktober. Der auf der Hambacher Höhe in Neuſtadt g. d. W. im Ruhe⸗ ſtand lebende evangeliſche Pfarrer Ernſt Otto Bilfinger, langjähriger Ortsgeiſtlicher in dem Weindörſchen ben. Seine heimatgeſchichtlichen Aufſätze in hei⸗ matkundlichen Blättern und in der Preſſe ver⸗ ſchafften ihm als Chroniſt einen geachteten amen. G. Haßmersheim. Im Oſten ſtarb den Hel⸗ dentod fürs Vaterland Soldat Herbert Rei⸗ mold, Sohn der Witwe Eliſe Reimold.— Ein großes Trauergefol die im Alter von 88 Jahren in Heide omä Weigel geb. Trohm zur letzten Ruhe⸗ ſtätte auf unſerem Heimatfriedhof. Die „Kartoffelernte iſ gut ausgefallen. Durch das anhaltend ſchöne Herbſtwetter kamen die Kartoffeln ſauber und trocken in den Keller.— Die Obſtbäume, die einen ſehr reichen Be⸗ hang hatten, ſind ſoweit geleert. meindekelter herrſchte ſeit Wochen Hochbetrieh, So manches alte Fäßchen mußte hervorgeholt und auf ſeine Brauchbarkeit geprüft werden, um den ſüßen Moſt reſtlos unterzubringen.— Haffenrock: 110—.00 Ubr ueber Fand und Der Traubenherbſt fiel etwas geringer Ahe n Er inieh. enge, iit dafür aber in der Sualftät fbinſer Weſſen unſerer Jeit vom deutſchen Tanz⸗ vorüglich. Kerbolfe funnmermuffkaiſſce Sabe gen eribogen, rmuſt! n Mozart, Boccherini u..; 16.00—17.00 Uhr? Aus HHHHSSSNKNsss Operetten: Von der Ouvertüre zum Finale; 17.15 S00 he: es Buch der el 18 04000 Khr: 2 hr: U 4 7.„ 2— RRR eeeeeee 2 5 2 n⸗ BB 1 e—— 8 18.00 Uhr: Kammermuſik 09 Karl Sczuka, Or⸗ sonst mößt lhr oi— eſterkonzert von Guenter Hialas; 18.00—18.30 2 2 ihr: Sextett von Thuille: 20.15.21.00 Uhr⸗ Lied im Keilten sitzen!* er 9 neue Oper„Der Kuckuck von Theben“. SasssssNNNKNN er, in Freiburg Unterichtsminiſter In der Ge⸗ himmeldingen, iſt geſtor⸗ erg verſtorbene Sa⸗ Sport-Nachffchten Mannheims 1. Fußballklaſſe ſpielt in zwei Gruppen Beginn der Rundenſpiele am 7. November Aus durchaus hegreiflichen Gründen herrſchte um die 1. Spielklaſſe längere Zeit Ruhe, ein⸗ mal wegen der erſt dieſer Tage abgeſchloſſenen Terminfeſtlegung der Gauklaſſe und ſchließlich wegen der eingetretenen beſonderen Verhält⸗ ſſe. Es hatte nur eines kräftigen Appells des Kreisfachwarts Schmetzer bedurft, um ſeine von ihm betreuten Vereine wachzurütteln und ſchon bewieſen Mannheims Fußballvereine auf breiteſter Front ihre Gefolgſchaft. Der Spiel⸗ betrieb der 1. Spielklaſſe wird trotz mancher unumgänglichen Einſchränkung auch zu Beginn der neuen Spielzeit in beachtlicher Stärte auf⸗ leben, was allein in den bis jetzt feſtliegenden Gruppenbeſetzungen zum Ausdruck kommt, die indes noch nicht als abgeſchloſſen gelten. BVoxausgeſchickt ſei, daß die 4. Klaſſe nur jeden., 3. und 5. Sonntag des Monats ſpielt, während der 2. und 4. Sonntag jeweils für die Jugend freigehalten iſt. In der Gruppe 1 ſtarten vorläufig: BSG Daimler⸗Benz, BSG Bopp u. Reuther, KSpG Leutershauſen/ Heddesheim, Kurpfals Neckarau, Weinheim, Friedrichsfeld, in der Gruppe 2 ſind Uis jetzt Schwetzingen, Rohrhof, Hockenbeim, Neulußheim und Brühl verſammelt. Mit wei⸗ teren Meldungen, die in der Terminliſte nach⸗ geholt werden, kann gerechnet werden. Ueber zwei Punkte der Tagesordnung, Gaſt⸗ ſpielrecht und Spielerlaubnis für Ausländer, breitete ſich der Kreisfachwart beſonders aus, wie er auch— ganz allgemein geſehen—den Vereinsführern das nötige techniſche Rüſtzeug 165 die kommenden Sypiele in trefflicher Weiſe gab. Am Schluß Der Beſprechung ließ ſich auch der änweſende Sportkreisführer Stalf ver⸗ nehmen, deſſen klare Ausführungen das Bild der eindrucksvoll verlaufenen Verſammlung nur noch runden konnte. Der Sportkreisführer fand anerkennende Worte für ſeine Landvereine, denen jetzt durch den Ausfall der Stadtbereine beſondere Pflichten erwachſen. Sein Dank an die Landbexeine gipfelte in der Feſtſtellung des günſtigen Sammelergebniſſes bei der diesjäh⸗ rigen 1. Reichsſtraßenſammlung, welches vor⸗ wiegend in Mannheim⸗Land erzielt wurde. Aber nicht nur für die Landvereine hatte der Sportkreisführer Worte der Anerkennung, er fand auch Worte innigſter Anteilnahme ſeitens des Kreiſes und der Gauführung für die bei den letzten Terrorangriffen geſchädigten Vereine und deren Mitglieder.—ul. ViR Mannheim(Verſehrtenmannſchaft)— Lazarettelf Wiesloch:3 Das Spiel der Verſehrten des VfR und der Lazarettelf von Wiesloch brachte auf dem VfR⸗ Platz vor etwa 300 Zuſchauern recht gute fuß⸗ balleriſche Leiſtungen. Die Gäſte aus Wiesloch kamen beſonders flott in das Spiel und hatten ſchon frühzeitig durch Mechtenberg und Nabinger eine:0⸗Führung geſchaffen, ſo daß die VfR⸗Verſehrten ſich ſchon mächtig zu ſkrecken hatten, um erfolgreich gegen dieſen Vor⸗ ſprung auzukämpfen. Dem mitwirkenden Danner von der Seniorenelf wax es ſchließ⸗ lich möglich, mit zwei ſchönen Leiſtungen den Ausgleich und gar noch ein drittes Tor zu ſchaffen. Sturm war es, der für Wiesloch egen Spielende mit einer pfundigen Energie⸗ eiſtung das verdiente Unentſchieden ſicherſtellte. Im zweiten Spielteil hatte in der VfR⸗Elf auch noch Fiys Rohr Platz genommen. Der eingeſprungene Schmetzer(Waldhof) am⸗ tierte in gewohnt umſichtiger Weiſe.—ul. Pariſer Soldaten ſiegen 512 Im Pariſer Prinzenparkſtadion ſtanden ſich vor 10 000 Beſuchern die deutſchen Soldaten⸗ Fußballmannſchaften von Paris und Nancy gegenüber. Als„Luna“ Nancy noch zehn Mi⸗ nuten vor Schluß mit:1 führte, ſah es nach einer Ueberraſchung aus, aber in den letzten zehn Minuten wartete Paxis mit einem un⸗ widerſtehlichen Endſpurt auf, bei dem nicht nur der Ausgleich erzielt, ſondern mit drei weiteren Toren ein:2⸗Sieg ſichergeſtellt wurde.„Luna“ hatte im Hamborner Billen einen famoſen Mit⸗ telläufer, während Paxis ſeine beſten Spieler in Schönbeck(Berlin), Janda(Fürth) und Vei⸗ tengruber(Neckarau), der zwei Tore ſchen hatte. Fußball im Ausland In der Meiſterſchaft von Ungarn kam der Tabellenführer NAc Großwardein zu einem neuen Sieg, allerdings konnte er die ſtarke Elf von Elektromos Budapeſt nur knapp mit.3 bezwingen. Mit 14:2 Punkten führt Groß⸗ wärdein weiterhin die Tabelle an vor Klauſen⸗ burg(11:), das zu Hauſe gegen Uipeſt ſicher mit:2 gewann. Gamma(10:6) fiel etwas zu⸗ rück, da es ſich überraſchend von Beskard mit 4: Iſchlagen ließ. Meiſter Eſepel konnte gegen Vaſas Budapeſt nicht beſtehen, ſondern unter⸗ lag mit:2. Auch Ferencbaros blieb wieder ohne Sieg, mußte ſich vielmehr in Neuſatz mit einem torloſen Unentſchieden begnügen.— In Kroatien, wo Gradianſti Agram den Meiſter⸗ titel bereits ſicher hatte, kamen doch noch 30,000 Beſucher zum Treffen Gradianſki— HASc. Mit:0 feierte die Meiſterelf einen eindrucks⸗ vollen Sieg.— In der Schweiz wird die Tabelle weiterhin von Cantonal Neuenbura(10:2) vor dem FC Chaur⸗de⸗Fonds(:2) angeführt, wäh⸗ rend die nächſten Verfolger, Lauſanne, Gren⸗ chen und St. Gallen, durch Niederlagen weiter an Boden verloren. Grenchen unterlgg gegen die mächtig aufrückenden Zürcher Graßbovpers :4, St. Gallen aing gegen Lugano.4 ein und Lauſanne zog beim C Zürich mit:2 den Kür⸗ zeren. Spitzenreiter Cantonal feierte in Bern gegen die Poung Boys einen ſtrahlenden:0⸗ Sieg. Altmeiſter Servette hat ſich immer noch nicht gefunden und kam gegen Baſel über ein :1 nicht hinaus. In Belgien mußte der Sypitzenxeiter White Star dem FC Antwerpen einen:0⸗Sieg über⸗ laſſen und nun führen dieſe beiden Mannſchaf⸗ ten gemeinſam mit je 9·3 Punkten die Tabelle an. Dichtauf mit je:4 Punkten folgen Beer⸗ ſchot, Berchem, Meiſter Mecheln und, Union Brüſſel. Mecheln verſcherzte ſich den Sprung zur Spitze durch ein:1 in Gent.— In der 11. Meiſterſchaft für Männer, Runde der Meiſterſchaft von Schweden über⸗ zeugte der Spitzenreiter Elfsborg Boras durch einen:1⸗Sieg über Göteborg, während Malmö, der Tabellenzweite, gegen Brage nur ein ma⸗ geres:0 zuwege brachte. Elfsborg hat 19:8 Punkte, Malmö 18:4, AT K und Meiſter Norr⸗ köping halten bei ie 16:6 Punkten. Norrköping büßte in Halmſtad in einem:2⸗Spiel einen weiteren wertvollen Zähler ein.— In Spanien Eiſtete ſich Meiſter Athletic Bilbag einen neuen zehlritt. Diesmal wurde er von den Madrider exn:1 beſiegt. Die Sypitze hält weiter Valencia, der Granada 311 ſchlug, knapy aſtellon und Seyilla. Der große Kampf zwiſchen Sevilla und Barcelona endete unent⸗ ſchieden 22. Titelkämpfe der Eisſportler „Die Reichsſportführung hat die ⸗Abſicht. auch in dieſem Winter deutſche Meiſterſchaften im Eisſport durchzuführen. Als Orte der Titel⸗ kämofe werden Garmiſch⸗Partenkirchen, Wien. Düſſeldorf, Berlin und Klagenfurt oder Zell am See genannt. Weiter iſt gevlant, auch die Kämpfe um die deutſche Eishockeymeiſterſchaft zu veranſtalten. Näbere Einzelheiten werden demnächſt betanntgegeben. 5 Eingeleitet werden die Titelkämpfe im Eis⸗ kunſtlaufen mit der Meiſterſchaft der Frauen am 8. und 9. Jan. in Garmiſch⸗Partenkirchen. Deutſche Meiſterin iſt die Wienerin Martha Muſilek. Ausrichter der Meiſterſchaft iſt im Auftrag des NSRͤ der Münchener EV v. 1883 aus Anlaß ſeines 60jährigen Beſtehens. Ver⸗ bunden mit der Frauenmeiſterſchaft iſt ein Reichsſieger⸗Wettbewerb im Paarlaufen.— Es folgt am 22. und 23. Januar in Wien die deutſche Paarlaufmeiſterſchaft, die die Berliner Gerda Strauch⸗Günther Noack zu verteidigen haben. Als Rahmenwettbewerb gibt es hier den Reichsſiegerwettbewerb für Junioren. Düſſel⸗ dorf veranſtaltet am 5. und 6. Febr. die deutſche die im Beſitz von Edi Rada(Wien) iſt. Hinzu kommt der Reichs⸗ ſiegerwettbewerb für Junioren.— Die Reichs⸗ ſieger im Eistanz endlich werden am 29. und 30. Januar in Berlin ermittelt. Für die Mei⸗ ſterſchaft im Eisſehnellaufen, die der Berliner Werner Egerland zu verteidigen het. kommen Klagenfurt und Zell am See als Kamhforte in Frage. Gekämpft wird vom 28.—30. Ienuar. —————— wirischiälts-Teidungen Die neuen Leiſtungsverbeſſerungen in der Rentenverſicherung Bekanntlich waren durch Verordnung vom 10. Dezember 1942 die Leiſtungen der Renten⸗ verſicherungen der Arbeiter(Invalidenverſiche⸗ rung) in den Alpen⸗ u. Donaureichsgauen, den ehemaligen tſchechoſlowakiſchen, dem Großdeut⸗ ſchen Reich eingegliederten Gebieten der einge⸗ gliederten Oſtgebieten und der bisherigen Freien Stadt Danzig zwecks Angleichung an die entſprechenden Renten im Altreich weſent⸗ lich erhöht worden. In einer weiteren Verord⸗ nung vom 12. Oktober 1943 hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter nunmehr in den genannten Gebieten auch die Leiſtungen der Rentenver⸗ ſicherung der Angeſtellten beträchtlich erhöht. Vom 1. Oktober 1943 an erhalten nunmehr die Angeſtelltenrentner, deren Leiſtung bereits bei der Eingliederung der Gebiete gewährt und von der Reichsberſicherung übernommen wurde, aus Mitteln des Reiches Zuſatzrenten, deren Höhe ſich nach dem jeweiligen Betrag der über⸗ nommenen Rente richtet. Außerdem werden die nach Eingliederung der ſudetendeutſchen Ge⸗ biete und der eingegliederten Oſtgebiete neu zu gewährenden Renten dadurch aufgebeſſert, daß der Grundbetrag der Angeſtelltenverſicherung Verordnung noch feſtgelegt, fünf Jahre verſichert war. Schließlich werden die Angeſtellten in den eingegliederten Oſtge⸗ bieten entſprechend der bereits beſtehenden Re⸗ gelung in den Alpen⸗ und Donau⸗Reichsgauen und den ſudetendeutſchen Gebieten höher ver⸗ ſichert als die Angeſtellten im Altreich. Der ſich durch dieſe Höherverſicherung ergebende Mehrbetrag wird überwiegend durch eine Her⸗ abſetzung des Beitrags zum Reichsſtock für Ar⸗ beitseinſatz ausgeglichen. Die Höherverſiche⸗ rung hat zur Folge daß die Angeſtellten in den eingegliederten Oſtgebieten für künftige Bei⸗ tragszeiten einen höheren Steigerungsbetrag erhalten als im Altreich. Dieſe Leiſtungsverbeſſerungen haben ihren Grund darin, daß die ehemgligen öſterreichi⸗ ſchen, tſchechoſlowakiſchen undpolniſchen Ange⸗ ſtelltenverſicherungen infolge einer weſentlich höheren Beitragsbelaſtung als im Altreich in der Lage waren, entſprechend höhere Leiſtungen als die reichsgeſetzliche Angeſtelltenverſicherung zu, gewähren. Um den Angeſtellten in den be⸗ zeichneten Gebieten dieſe höheren Leiſtungen zu bewahren, und um den ſeit der Eingliede⸗ rung veränderten Lebens⸗ und Preisverhält⸗ niſſen in dieſen Gebieten Rechnung zu tragen, hat das Reich die geſchilderten Leiſtungsverbeſ⸗ ſerungen vorgenommen. In einer Sonderbeſtimmung wird in der daß die nach dem ehemaligen öſterreichiſchen und tſchechoſlowaki⸗ ſchen Recht anrechenbaren nichtverſicherten Dienſtzeiten künftig auch dann angerechnet werden, wenn dieſe Dienſtzeiten außerhalb des xeichiſch⸗ ungaxiſchen Monarchie zurückgelegt ſind, in denen das Recht der Reichsverſicherung eingeführt iſt. Das nähere über die Anrechnung dieſer Dienſtzeiten wird in einer Durchfüh⸗ rungsbeſtimmung geregelt werden. Mannheimer Getreidegroßmarkt Die Umſätze am Brotgetreidemarkt ſind im⸗ mer noch klein. Die Hackfruchternte, die zwar durch günſtige Wetterlage gefördert wurde, dürfte jedoch die Ablieferungen bis Mitte No⸗ vember noch mehr beeinfluſſen, die Feldbeſtel⸗ lungsarbeiten verzögern den Winterdruſch eben⸗ falls. Die Mühlen, die ihre Läger gut verſehen haben, nahmen Weizen und Roggen daher wenig auf; ſo können höchſtens ſpätere Liefer⸗ termine in Frage kommen. Auch die Rif.G. zeigt wenig Neigung zur Aufnahme. Am Gerſtenmarkt ſind die Angebote gering. Die Mühlen zeigen vereinzelt Kaufluſt für Mahlgerſte. Brau⸗ und Induſtriegerſte finden auf Bezugſcheine Abnehmer. Das Hafergeſchäft hat ſich etwas belebt. Die Verarbeitungsbetriebe ſind durch Bezugſcheine immerhin in der Lage zu kaufen; allerdings haben die Induſtriewerke ſich durch die..G. bereits eingedeckt. „Infolge der geänderten Backverordnung und die Einlagerungsverpflichtung, im Mehlhandel hat ſich das Geſchäft vor allen Dingen in Wei⸗ zenmehl etwas belebt. Gut gefragt ſind Klein⸗ packungen. Die Nachfrage kann ausreichend be⸗ friedigt werden. In Roggenmehl iſt die Nach⸗ frage gut; zur prompten und Noyemberliefe⸗ rung reichen die Offerten nicht aus. Der Rauhfuttermarkt iſt weiterhin ſehr ruhig; die Nachfrage nach Heu und Stroh iſt weiterhin ſehr gut. Pferdemiſchfutter und Ein⸗ weißkonzentrate waren im Handel gegen Be⸗ zugſcheine zu erhalten. Vom Weinbau In Baden und im Elſaß wurde um die Mo⸗ natsmitte Oktober in den Qualitätsweinbau⸗ gebieten mit der Leſe begonnen. Ein weiteres Hinausſchieben ſchien angeſichts der großen Starenplage nicht mehr angängig. Der Reife⸗ grad der Trauben iſt allgemein ſehr hoch.— An der Moſel konnte die Rieslingtraubenleſe eben⸗ falls nicht mehr länger hinausgezögert werden, nachdem das Laub erfroren iſt. Wo,jedoch die Laubverfärbung erſt Mitte Oktober einſetzte, kann mit der Leſe noch abgewartet werden, da in dieſem Fall mit weiterer Qualitätsverbeſſe⸗ rung noch gerechnet werden kann. Unter⸗ ſuchungen der Biologiſchen Reichsgnſtalt in Bernkaſtel⸗Cues haben am 15. Oktober bei Rieslingtrauhen in geringwertiger Bodenlage ein Moſtgewicht von 71 Grad, in einer ſehr guten Bernkaſteler Lage von 86 Grad ergeben. —. An der Nahe wurde mit der Leſe in der dritten Oktoberwoche weitgehend begonnen, nur einige wenige Qualitätsweinbauorte ſchieben ſie noch nach Möglichkeit weiter hinaus, um be⸗ ſondere Qualitäten zu erhalten. Der Reife⸗ grad iſt auch hier ſehr weit vorangeſchritten, die Moſtaewichte hei den erſten Leſungen lagen zwi⸗ ſchen 70 und 80 Grad, der 1943er verſpricht alſo auch hier einen vorzüglichen Trovfen. Vermut⸗ lich wird ein ſehr erbeblicher Teil der Nahe⸗ weine in dieſem Jahr naturrein gelegt werden können, in den anderen Fällen wird faſt aus⸗ ſchließlich nur eine Trockenzuckerung in Betracht lommen können. Im Rheingau war das Ergebnis der in un⸗ teren Gemarkungen ahgeſchloſſenen Leſe zu⸗ friedenſtellend, was übrigens auch von der Frühtraubenleſe im mittleren Rbeingau berich⸗ tet wird.— In Rheinheſſen ſchätzt man den diesjährigen Ernteertraa auf meiſt etwa einen Drittelherhſt. nur bereinzelt mit einem halben Herbſt, doch iſt auch hier die Qualität recht an⸗ gemeſſen. Gegenüber den 1937ern ſind aller⸗ dinas die Säurearade niedriger.— In der Rheinpfalz war die allbemeine Leſe an der Oberhaardt im erſten Monatsdrittel Oktober bereits durchgeführt, während die mittlere Haardt mit ihren zahlreichen Edelweingütern aardt iſt die Weißweinleſe ſeit dem Monats⸗ eginn im Gange.— In Württemberg begann die Leſe meiſt in der zweiten oder dritten Oktoberwoche, der Ertrag ſcheint etwas beſſer auszufallen als man urſpünglich erwartet hatte, doch wird kaum das Vorjahresergebnis hinſicht⸗ lich der Bei den Reifeunterſuchungen der Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Wein⸗ und Obſtbau Oppen⸗ heim, die in der Zeitſchrift„Der Deutſche Wein⸗ bau“ peröffentlicht werden, hat ſich gezeigt, daß vom 4. His 16. 10. 1943 das Moſtgewicht des Silvaners von 88 auf 95, des Riesling von 77 auf 87 Grad n. Oechsle anſtieg. Bei den bereits geleſenen Müller⸗Thurgau⸗Reben wurde am 4. 10. zuletzt ein Moſtgewicht von 81 Grad ge⸗ meſſen, während beim gekelterten Moſt ein Ge⸗ wicht von 93 Grad bei 7,4 2/1 Säurgehalt er⸗ mittelt wurden. Angeſichts der Witterungs⸗ verhältniſſe wird mit weiteren Moſtgewichts⸗ zunahmen bei Riesling und Silvaner kaum noch in größerem Umfange gerechnet werden können. — Die Verſuchs⸗ und Forſchunasanſtalt Geiſen⸗ heim g. Rh. ermittelte bei Riesling aus der Lage Geiſenheimer Fuchsberg in der letzten Septemberwoche ein Moſtgewicht von 76 Grad, in der Woche vom.—10. 10. von 86,10 und am 15. 0. von 84,84 Grad, bei Silvaner in der letzten Septemberwoche 73.5, in der Woche vom 10. 10. 82,62 und am 15. 10. yon 89,86 Grad U. Oechsle. Der Reifebeginn dex Trauben zeiate ſich bei Riesling am 31. 8. 1948 gegenüber dem 10. 9. im Voriahr. aber am 23.8. im Jahre 1937. Aus Vaden k. Weinheim. Den Höhepunkt der Sonn⸗ tagsveranſtaltungen bildete das erſte diesjah⸗ rige Konzert des Kammermuſikvereins mit dem Mannheimer Kammertrio, alte Muſik für Cemhalo, Viola'amore und Viola da Gamba, das einen großen Erfolg erzielte.— Unter ſtar⸗ ker Anteilnahme der Bevölkerung fand am Samstag und Sonntag der Tagder Wein⸗ heimer Pimpfe ſtatt, in deſſen Mittel⸗ punkt am Sonntagvormittag die Kämpfe der Leichtathleten ſtanden, die um den Wander⸗ preis der Stadt Weinheim ausgetragen wur⸗ den. Mit der Preisverteilung und Flaggen⸗ einholung auf dem Waldſpielplatz im Gorx⸗ heimex Tal nahm die wohlgelungene traditio⸗ nelle Veranſtaltung ihren Abſchluß. Die Voltsgenoſſen werden wiederholt darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß auf der Dienſtſtelle des RLB im Schloß, Obertorſtraße 9, in allen Arten des bautechniſchen Luftſchutzes koſtenlos Rat und Austunft erteilt wird, ſei es in der Herrichtung von LS⸗Räumen oder über die Art der Koſtenrückerſtattung durch das Reich. Durch dieſe Einrichtung ſchützt ſich der Volks⸗ genoſſe vor Ausgaben für Herrichtungem die ſich als nicht zweckmäßig noch notwendig er⸗ weiſen und ſomit nicht zurückerſtattet werden können. Andererſeits iſt der mit der Bearbei⸗ tung von Erſtattungsanträgen beauftragten Be⸗ hörde durch die dadurch hinfällig werdenden Rückfragen viel Arbeit exſaprt.— Die Sprech⸗ ſtunden der Deutſchen Arbeitsfront der Orts⸗ waltungen Weinheim⸗Nord und Süd ſind wie folat feſtaeſeßt: Ortsobmann: Dienstag und Freitag 18.30—20 Uhr; Oraganiſation: Diens⸗ tag 18.30—20 Uhr; Preſſe, und Propaganda: Dienstag und Freitag 18.30—20 Uhr; Orts⸗ jugendwaltung Nord⸗Süd: Montag 18.30—20 Uhr: Frauenamt ung werdende Mütter: Mitt⸗ woch 16.30—19 Uhr; Rechtsberatung: Donners⸗ taa 15—18 Uhr; Ortswaltung, Handel und Handwerkt: Montag 18—20 Uhr; betriebliche interführer: Dienstag und Freitga 18.30—20 Uhr. Die DAF⸗Zablſtelle Weinheim⸗Nord und ⸗Süd iſt täglich geöffnet von—12 und 15 bis 18 Uhr. Karlsruhe. Privatmann Georg Sinner konnte ſeinen 90. Geburtstag feiern.— Rotten⸗ führer a. D. Chriſtian Hildbrand der Ael⸗ teſte der Gemeinde Gutach(i..), wurde ebenſoalt. Der Jubilar ſtand über 45 Jahre im Dienſte der Reichsbahn und arbeitete ſchon beim Bau der Schwarzwaldbahn mit. über die nach dem allgemeinen Reichsrecht feſt⸗ gelegte Höhe hinaus erböbt wird. wenn der Verſicherte vic der Eingliederung mindeſtens Gebietes des ehemaligen Landes Oeiterreich odex der ehemaligen tſchechoſlowakiſchen blik, oder in den —freinkost Arnold, d 6 Nr. 7. ollowakiſchen Repu⸗ bingusſchiohen läßt. Teilen der ehemaligen öſter⸗ den Leſebeginn binausſchiebt, wo er ſich noch ingr Man erwortet hien vo zügliche 1943er Ausleſeweine. An der Unter⸗ * Hauptſchriftleitex: Verlag: Dr, Fritz Bode& Co, Druck: Mann⸗ beimer Großdruckerei. 3. 3 Heidelhera Dr A. Win bauer —— FAMILIEN-ANZEIGEN Eberhard-Heinrich. Unser Stamm- Halter ist am 16. 10. 1943 an- gekommen. In dankbarer Freude: Martha Staib geb. Leitge— Feldwebel Heinrich Staib. Unterschüpf bei Boxberg/ Baden. schweren grüßen: Als Vermählte Rottenführer in Kurt Küstner, der Waffen⸗/ Friedel Küstner geb. Weigß. 2. Z. Birkenau i. Odenw., Wein⸗ u. Fritz macht): sowie alle Verw⸗ Feuerbestattung am Mittwoch. dem 27. Oktober 1943. 13.30 Uhr. Freunden und Bekannten die trau- rige Nachricht. daß mein herzens- auter Mann. Vater. Bruder und Schwager Gustav Sanke im Alter von 56 Jahren von seinem unser treusorgender mit großer Geduld ge- tragenem Leid erlöst wurde. Mannh.-Waldhof. Hainbuchenhoi 6. In tiefem Schmerz: Die Gattin: Krichbaum: Marla Sanke geb. die Söhne: Heinz Sanke(2. Z. b. d. Wehr- A1. Amtl. Bekanntmachungen OFFENE STELLEN Ausgabe von Seefischen. Die Fischfachgeschäfte haben am Donnerstag, 28. Oktober 43, vor- mittags, die eingenommenen Eckenabschnitte 55a der Reichs- marmeladekarten aus der Fisch- zuteilung vom 25./26. 10. 43 zu Buchhalter und Korrespondent, durchaus selbständig, der in der Lage ist, den Chef zu vertreten, Sofort oder später für dauernd Fußhilfeprazis Anneliese Saler- Steinruck, ärztl. geprüft, früher Mannheim. Wiedereröffnet im Kurmittelhaus Bad Dürkheim. Sprechstd.: Montag bis Freitag —11.30 und 14.00—17.30 Uhr. FILM-THEATER Ufa-Palast, N 7, 3. Täglich.00, .15 u..40 Uhr(letzter Haupt- film.20. Uhr). Erstaufführung des Ufa-Films:„Germanin“. Die gesucht. Opelvertretg. Friedrich Hartmann, Mannheim, Secken⸗ heimer Straße 68a, Tel. 403 16. je 100 Stük aufgeklebt bei der Markenabrechnungsstelle G4, 12 abzuliefern. Städt. Ernährungs- amt Mannheim. 18 Tüchtiger Buchhalter, gewandt n Stöck& Fischer.m..., Mann⸗ heim. Kohlen⸗Groß- ünd Klein⸗ handel. Büro: N 4. 13.14. Neue Fernsprech-Sammel Nr.: 44055. allen Büroarbeiten, von größerem Betrieb gesucht. Angebote erb. unter St 21 552. Eierverteilung. Auf die vom 18. Oktober bis 14. November 1943 gültigen Lieferscheine Nr. 55 der Reichseierkarte wird insgesamt Bheimer Straße 6. Stõ781 trat mich die traurige Nach- richt. daß mein hoffnunds- voller, braver und lieber einziger Sohn. unser lieber Neſſe u. Cousin Erwin Neeb Gelr. in einem Grenadier-Reat. Inh. des E. K. 2 u. Verw.-Abz. kurz vor seinem 21. Lebensiahre bei den schweren Kämofen im Osten den Heldentod gestorben ist. In unseren Herzen wird er ewis weiterleben. Mh.-Waldhof(Guter Fortschritt 27) In tiefer Trauer: Unfaßbar hart und schwer In tiefem Beerdiguns Nach schwerer Krankheit mein lieber guter Mann. herzensguter. und Opa. Schwiegervater. Bruder. Schwager und Onkel Karl Spindler im Alter von 61 Jahren. Einer der Besten u. Fleiſlissten ist nicht mehr Frau Elise Spindler: Albert. Hans u. sümtl. Antehöriae 2. Z. Mannheim. G 6. 10. starb unser treusorgender Vater Leid: Hermann. Donnerstas 14.00 Uhr. 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