Erſcheint wöchentl. /mal. Bezugspreiſe: Trägerlohn, in unſeren Geſchä U Se Freiburger Str1 Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 Pf. f abgeholt 1,70., durch zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Abheſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend. Monat erfolgen die Poſt 1,70 M. Reue Mannheimer Sei Mannheimer Neues Tageblatt fig Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pf., 79 mm brette Tectmillimeter⸗ zeile 78 Pf. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 13. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an heſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge Herichtsſtand Mannheim Mittwoch, den 17. November 1943 Warum iſt Cordell Hull jo ſchweigſam? dbeirn Erklärungen zur Moskauer Konferenz, die viel verjchweigen, aber deſto mehr verraten (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Stockholm, 15. November Cordell Hull gab am Montag in der Preſſekonferenz des Weißen Hauſes die er⸗ ſten Erklärungen über die Moskauer Außen⸗ miniſter⸗Konferenz ab. Sie zeichnet ſich durch außerordentliche Zurückhaltung aus. Hull verſicherte, daß in Moskau keine Geheim⸗ verträge abgeſchloſſen worden ſeien. Dar⸗ über hinaus wollte er aber keinerlei poſitive Angaben machen. Er bemerkte lediglich, daß in Moskau die Grundlagen für eine Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den drei Staaten nach dem Kriege geſchaffen worden ſei. Aeber das Schickſal Deutſchlands werde eine internatio⸗ nale Organiſation entſcheiden. In Italien werde eine Kommiſſion der Weſtmächte und Sowjetrußlands die Leitung übernehmen. Sie werde noch Jahre nach dem Verlaſſen Italiens durch die Anglo⸗Amerikaner am Leben bleiben, da man den Italienern die völlige Selbſtverwaltung nicht ſofort zurück⸗ geben könne. Als ein weiteres Reſultat der Moskauer Konferenz bezeichnete Hull den Ausbau des gegenſeitigen Informations⸗ dienſtes. Schon dadurch habe man erreicht, daß viele Probleme, die früher beſtanden hät · ten, verſchwunden ſeien. Hull mußte im Anſchluß an dieſe nichts⸗ ſagende Erklärung zahlreiche Fragen über ſich ergehen laſſen. Auf die Frage, was Stalin mit Finnland vorhabe, zuckte Hull nur mit den Achſeln. Er könne darüber keine genaue Auskunft geben. Ebenſo ſchwieg Hull, als einer der Korreſpondenten fragte, welches Schickſal den baltiſchen Ländern bevorſtehe. Er erklärte lediglich, das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völ⸗ ker ſei in Moskau im Prinzip nicht beſtritten worden. Etwas munterer wurde Hull erſt, als die Diskuſſion auf wirtſchaftliche und finan⸗ zielle Fragen kam. Er er könne mit großer Freude mitteilen, da Stalin ſich entſchloſſen habe, Finanzexperten nach Wa⸗ ſhington zu entſenden, um über finanzielle Reachkriegsprobleme und Valutafragen zu dis⸗ kutieren. Hull fügte hinzu, daß ſich die AS und die Sowjetunion auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet geradezu ideal ergänzten. Es gäbe keine zwei anderen Staaten auf der Welt, die ſo wenig Gegenſätze auf wirtſchaftlichem Gebiet aufzuweiſen hätten, wie die wjetunion. 80 Am Donnerstag wird Hull im Kongreß über Waſhington Bericht erſtatten. Das ein⸗ zig bemerkenswerte an Hulls Erklärung iſt, daß in Moskau keine Geheimverträge abgeſchloſſen worden ſeien. Man kann dies Hull aufs Wort glauben, denn wenn es Eden und Hull gelungen wäre, Stalin zu einem geheimen Abkommen mit Großbritannien und den ASA zu bewegen, dann wäre dieſe Tatſache der Welt längſt als ein welthiſtoriſcher Erfolg verkündet worden. Man hat in Waſhington nicht bezweifelt, daß Eden und Hull in Moskau lediglich die Rolle von Jaſagern zu den zahlreichen offen ausge⸗ ſprochenen und den nicht minder zahlreichen halbverhüllten Wünſchen und Forderungen ge⸗ ſpielt haben. Das Schweigen Hulls über das Schickſal Finnlands und des Baltikums iſt all⸗ zu deutlich. Hull hat ebenſo auch zu der polniſchen rage geſchwiegen, obwohl gerade dieſe F in den ASA außerordentlich aktuell iſt. Am Sonntag hat nämlich der ſowjetiſche Ver⸗ treter in Mexiko, Amanſty, der nach dem Bot⸗ ſchafterwechſel in Waſhington als Bertrauens⸗ mann Stalins für den geſamten Kontinent gilt, entſchieden erklärt, daß die Sowjets die Grenzen Polens aus dem Jahre 1939 nicht anerkennen würden. Obwohl die amerikaniſche Preſſe dieſe Erklã · rung nur in kleinſter Aufmachung, verſteckt Englands Arbeiter ſchlagen ſich Stellung nehmen würde. SA und die So⸗ unter völlig nichtsſagenden Meldungen ver⸗ öffentlicht hat, bildet ſie in politiſchen Krei⸗ ſen das Tagesgeſpräch und man hat erwartet, daß Hull jetzt in irgend einer Weiſe dazu Hull erblickte jedoch in den Gebietsproblemen ein heißes Eiſen, das man beſſer nicht in die Hand nimmt, da man ſich ſonſt allzu leicht verbrennen kann. Das Schweigen über die Amanſky⸗Erklärung wird lediglich vom„Daily Mirror“ gebro⸗ chen, der trübſinnig feſtſtellt:„Wenn die So⸗ wjets ihren Teil von Polen fordern, den ſie 1939 gewaltſam beſetzten, ſo iſt das die höchſte Verwerfung der Prinzipien der At⸗ lantik⸗Charta, die man ſich vorſtellen kann.“ Das Blatt erklärt dann, daß Amanſkty im Jahre 1939 die Atlantik⸗Charta ausdrücklich beſtätigt habe. Damals ſei allerdings die militäriſche Lage der Sowjetunion ganz an⸗ ders geweſen. Die bolſchewiſtiſche Sowjet⸗ union ſei außerordentlich realiſtiſch. Zur Abrundung des Bildes ſei noch eine Aeußerung erwähnt, die Frau Rooſe⸗ velt in einer Rede in Eſſex machte. Sie teilte ihren Hörern mit, Stalin habe ſich ge⸗ genüber Hull geäußert, daß die totalen Verluſte der ASA an Menſchenleben in dieſem Kriege ungefähr ebenſo hoch ſeien wie die Verluſte, die die Sowjets an einem einzigen Tage zu erlei⸗ den haben. Bei einer Betrachtung über die Strategie unſerer Gegner wird man, angeſichts der Ereig⸗ niſſe im Mittelmeer und im Atlantik, zu der Aeberzeugung kommen müſſen, daß Waſhington und London ſich, rein militäriſch geſehen, nicht ſtark fühlen, um mit Ausſicht auf Erfolg den Kampf gegen Europa und Großoſtaſien gleichzeitig führen zu können. Infolgedeſſen greifen ſie zur Verbeſſerung ihrer ſtrategiſchen Poſition zu dem gerade in der engliſchen Krieg⸗ führung bewährten Mittel des käuflichen Ver⸗ rats und der Vergewaltigung ſchwächerer neu⸗ traler Nationen. Das von langer Hand her vorbereitete Zuſammenſpiel mit der italieni⸗ ſchen Verräterclique hat ihnen den erhofften Erfolg, wie ſchon heute ohne jede Aebertreibung feſtgeſtellt werden kann, vorläufig nicht ge⸗ bracht. Der Einzug in Rom der, nebenbei be⸗ merkt, ſchon nach der erſten Landung in Afrika für den Februar dieſes Jahres im amerikani⸗ Erfolgreiche deutsche Abwehr im Osten An Tagen 481 Sowẽietpanzer vernichtet · Geringe Kampftätigkeit in Süditalien · Deutscher Luftengriff auſ Plymouth dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 16. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: 8 Im großen Dnjeprbogen rannte der Feind ſüdweſtlich Dnjepropetrowſk und nörd⸗ lich Kriwoi Rog erneut mit ſtarken Kräften gegen unſere Front an. Seine Angriffe ſchei⸗ terten am erbitterten Widerſtand unſerer Divi⸗ ſionen, die immer wieder zu entſchloſſenen Ge⸗ genangriffen antraten und dabei eine vorüber⸗ gehend durchgebrochene feindl. Gruppe vernich⸗ teten. Allein in einem Diviſionsabſchnitt wur⸗ den 71 Panzer des Feindes abgeſchoſſen. In den feindlichen Brückenköpfen nordweſt⸗ lich Krementſchug und nordweſtlich Sſcherkaſſy herrſchte geſtern lebhafte Kampftätigkeit. Im Kampfraum von Shitomir wurden bei eigenen Gegenangriffen mehrere Feldſtel⸗ lungen der Sowjets durchbrochen, zahlreiche ſchwere Waffen erbeutet und eine eingeſchloſſene feindliche Kampfgruppe vernichtet. Gegenangriſſe des Feindes ſcheiterten. Trotz ungünſtiger Wetterlage unterſtützte die Luft⸗ waffe durch immer wiederholte entſchloſſeneAn⸗ griffe beſonders wirkungsvoll die Kämpfe der dort eingeſetzten Verbände des Heeres und der Waffen⸗H. Südweſtlich und nordöſtlich Gomel wur⸗ den neue, von Schlachtfliegern und Panzern unterſtützte Angriffe der Sowjets abgeſchlagen oder aufgefangen. Weſtlich Smolenſk griff der Feind mit zahlreichen Schützendiviſionen und ſtarken Pan⸗ zerkräften weiter an. Er wurde im zuſammen⸗ gefaßten Abwehrfeuer aller Waffen abgewieſen und erlitt dabei hohe blutige Verluſte. An dem Abwehrerfolg hat die deutſche Artillerie beſon⸗ deren Anteil, die durch ihr wendiges Feuer feindliche Vereitſtellungen zerſchlug und Ein⸗ brüche abriegelte. „Wir haben alle Chanten zum Sieg. Dr. Goebbels über die unerſchütterliche dub. Berlin, 16. November. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach am Montag im Kriegsvereinshaus in Berlin auf einer Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Friedrichsſtadt der NS 2 P. Die Parteige⸗ noſſen, für die die Anweſenheit des Berliner Gauleiters inmitten ſeiner Wohnortsgruype eine unerwartete Freude bedeutete, bereiteten Dr. Goebbels einen begeiſterten Empfang. Die Kundgebung, die im Rahmen der durch das anze Rei ngswe tattfand, wurde durch die faſt zweiſtündige Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels zu einem überzeugenden Bekenntnis unſerer un⸗ erſchütterlichen Siegeszuverſicht und des fana⸗ tiſchen Willens, dieſen Krieg, koſte es, was es wolle, zu einem ſiegreichen Ende zu bringen. In ausführlichen Darlegungen ging Dr. Goebbels auf die grundſätzlichen Probleme des geſchichtlichen Kampfes ein, in dem wir ſtehen. In dieſem Kriege, ſo führte er aus, geht es ſcha nicht um die Anberührtheit von einzelnen Städten der Provinzen, ſondern um unſer nationales Daſein und um den Platz, der uns in der Gemeinſchaft der Völker zukommt. Wenn wir bis zuletzt die Nerven behalten, und nach dem Wort des Führers die Waffen erſt fünf Minuten nach zwölf aus den Händen legen, werden wir alle jene Fragen löſen, die die Zukunft unſeres Volkes auf Generationen hinaus ſichern. laufenden Siegeszuverſicht der deutſchen Nation Dr. Goebbels behandelte dann die einzel⸗ nen Fragen unſerer politiſchen und militäri⸗ ſchen Kriegsführung und ſtellte feſt: 2Wir beſitzen alle Ehancen zum Sieg, wenn das deutſche Volk feſt entſchloſſen bleibt, dieſe Chancen wahrzunehmen. Die Poſitio⸗ nen, die wir in vier Kriegsjahren in einer Kette glänzender Siege erobert haben, ſind die Fauſtpfänder unſeres Sieges. Sie gilt es nun zu verteidigen.“ Der Berliner Gauleiter erinnerte an den Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der auch ſchwer und ſehr langwierig war und nicht nur glänzende Erfolge, ſondern auch empfindliche Rückſchläge brachte. Die Erobe · rung des Reiches mußte beim Beginn der Bewegung unendlich viel ſchwieriger erſchei⸗ nen, als die Behauptung Deutſchlands in die⸗ ſem Kriege. And doch wurde es damals ge⸗ fft, und am Ende ſtand der Sieg als Lohn der Standhaftigkeit, der Treue und der un⸗ erſchütterlichen Zuverſicht. „Dieſer Krieg“, ſo ſchloß der Berliner Gauleiter unter der begeiſterten Zuſtim⸗ mung der Verſammlung,„das iſt meine feſte Aeberzeugung, wird mit dem gleichen Sieg über unſere äußeren Feinde enden, wie er uns im Innern im Kampf um die Macht beſchieden war!“ zu den Kommuniſten Beweglicher Klageruf Morriſons über die Kriſe der Arbeiterpartei! (Drahtbericht unſeres Korreſpondeten) — Stockholm, 16. November. Auf einer Veranſtaltung der Labour⸗ Party in Mancheſter hat Innenmini⸗ ſter Morriſon eine Rede gehalten, die K den verzweifelten Notruf eines Parteifüh⸗ rers darſtellt, dem die Anhänger in hellen Scharen davonlaufen. Morriſon hat kein Blatt vor den Mund enommen. Er hat erklärt, daß die Labour⸗ arty gegenwärtig ihre gefährlichſte Kriſe durchmache. Die Zeit, in der es zu gelegent⸗ lichen Revolten kleinerer Gruppen innerhalb der Partei kam, ſo meinte Morriſon, ſei vor⸗ bei. Jetzt handle es ſich um ſehr ernſte Spal⸗ tungsverſuche. Auch in der parlamentariſchen Gruppe der Labour⸗Party ſei es zu ſchwe⸗ ren Diſziplinvergehen gekommen. Leider ſei es kein Ausnahmefall mehr, daß Labour⸗Abgeordnete ſich über die von der Partei gefaßten Beſchlüſſe hinwegſetzen und egen die Partei ſtimmen. Dieſe Zuſtände önnten nicht mehr länger toleriert werden. Die Labour⸗Party gehe ihrer ſchwerſten Be⸗ laſtungsprobe entgegen. Morriſon verlangte eine Aeberprüfung zu den Beziehungen der Gewerkſchaften, da dieſe ſich als beſonders unzuverläſſig er⸗ wieſen hatten. Ferner forderte er die ſchärfſte Kampfanſage an alle Cliquen ſowohl inner⸗ halb der Partei ols auch innerhalb der Ge⸗ werkſchaftsorganiſation. Wenn ſich die Wege der Partei und der Gewerkſchaften endgültig trennen ſollten, dann werden beide unter⸗ gehen. Die Mancheſter⸗Rede Morriſons wird in politiſchen Kreiſen Londons eifrig beſprochen. Morriſon hat, ſo wird erklärt, den Mut ge⸗ habt, den Finger auf eine offene Wunde zu legen Die Zuſtände innerhalb der Labour⸗ Party wie auch diejenigen innerhalb der Ge⸗ werkſchaftsbewegung treiben ſehr raſch einer Klärung entgegen. Wenn die Labour⸗Party eute oder morgen in den Wahlkampf gehen müßte, würde ſie eine geradezu vernichtende Niederlage erleiden. Der größte Teil ihrer früheren Anhänger iſt in das Lager der ſommuniſten ahgewandert. Das gleiche gilt auch für die Gewerkſchaften, die durch den Ausgang der letzten großen Streiks, beſonders durch den Ausgang des Streiks in den Schiffswerften von Vickers und Armſtrong, reſtlos kompromittiert wurden. Die Konſervativen verfolgen dieſe Entwicklung mit einer gewiſſen Furcht, aber S* auch nicht ohne Schadenfreude. Als potentiel⸗ ler Gegner ſcheidet die Labour⸗Party bei den kommenden Wahlen für die Konſervativen völ⸗ lig aus. Ihre Stellung im Parlament iſt ſo ſchwach, daß es Churchill mühelos gelingt, den Einfluß der Konſervativen bei jeder Kabinetts⸗ rekonſtruktion zu verſtärken. Morriſon ſelbſt, der als ausſichtsreichſter Kandidat für das neu⸗ zuſchaffende Wiederaufbauminiſterium galt, iſt von Churchill übergangen worden, weil der Premierminiſter der Anſicht war, daß auf den Vertreter einer innerlich morſchen Partei keine Rückſicht genommen werden müſſe. Eine Bahnſtrecke iſt ſtillgelegt. hatte, wird von deutſchen Pionieren unter Hin Ein Eiſenbahntunnel wird zur Straße Ein langer Tunnel, der keine Verkehrsbedeutung mehr zuziehung von einheimiſchen Arbeitskräften zu einer bombenſicheren Nachſchubſtraße umgebau t. (SK.⸗Aufn.: Kriegsbexichtex Funke. 98 Starke. Nordweſtlich Smolenſk und im Raum von Newel werden heftige örtliche Kämpfe gemeldet. In den letzten beiden Tagen wurden an der Oſtfront 481 Sowjetpanzer vernichtet. In den ſchweren Kämpfen der letzten Wo⸗ chen haben ſich im Kampfgebiet von Kiew die thüringiſche 7. Panzerdiviſion unter Führung von Generalmajor v. Manteuffel und auf der Krim die fränkiſch⸗ſudetendeutſche 98. In⸗ fanteriediviſion unter Führung von General⸗ leutnant Gareis beſonders ausgezeichnet. Von der ſüditalieniſchen Front wird außer beiderſeitiger Artillerie⸗ und Spähtrupp⸗ tätigkeit nur ein erfolgloſer Angriff nordameri⸗ kaniſcher Kräfte gegen eine nördlich Mignano gelegene Höhe gemeldet. Auf der Inſel Leros halten die Kämpfe unſerer Landungskräfte mit der feindlichen In⸗ ſelbeſatzung noch an. Küſtenſicherungsſtreitkräfte der Kriegsma⸗ rine verſenkten in der Aegäis wiederum ein feindliches Anterſeeboot. Bei Angriffen gegen deutſche Flugplätze im ſüdgriechiſchen Raum wurden geſtern 16 nordgmerikaniſche Bomber abgeſchoſſen. Biritiſche Störflugzeuge warſen in der vergangenen Nacht einige Bomben auf Weſtdeutſchland. Fliegertätigkeit über den beſetzten Weſtgebie⸗ ten wurden ſechs britiſch⸗nordamerikaniſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Ein ſtarker Verband ſchwerer deutſcher Kampfflugzeuge griff in vergangenen Nacht die Hafenſtadt Plymouth mit guter Wirkung an. Drei bewährte Truppenführer erhalten das Eichenlaub dib. Aus dem Führerhauptquartier, 16. Nov. Der Führer verlieh am 12. November das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreu⸗ zes an General der Panzertruppen Otto von Knobelsdorff, Kommandierender Gene⸗ ral eines Panzerkorps, als 322. Soldaten, Ge⸗ neral der Artillerie Maximilian An⸗ gelis, Kommandierender General eines Ar⸗ meekorps, als 323. Soldaten, und an General der Artillerie Erich Brandenberger, Kommandierender General eines Armeekorps, als 324. Soldaten der deutſchen Wehrmacht. Das Ritterkreuz des Kriegsverdienſt⸗ kreuzes (Gunkmeldung der NMz.) + Berlin, 16. November. Der Führer hat dem General der Flieger Kühl das Ritterkreuz des Kriegs⸗ verdienſtkreuzes mit Schwertern verliehen. Gefallene Ritterkreuzträger dnb. Berlin, 19. November. Von einem Feindflug kehrte Oberſtleut⸗ nant Walter Lehweß⸗Litzmann, Kommodore eines Kampfgeſchwaders nicht zu⸗ rück. Er wurde erſt kürzlich durch die Verleihung des Ritterkreuzes Hauptmann Hans⸗ Hermann Saßenberg hatte ſich 1941 als Leutnant und Führer eines Kradſchützen⸗Zuges hervor⸗ ragend ausgezeichnet. Am 28. 10. 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes ver⸗ liehen. Nunmehr iſt dieſer vorbildliche junge Offizier, zuletzt Kompaniechef in einer Pan⸗ zeraufklärungs⸗Abteilung, bei den Kämpfen im Oſten gefallen. Hinrichtung eines Volksverräters dinb. Berlin, 16. November. Der 54 Jahre alte Friedrich Schwarz aus Waren in Mecklenburg, den der Volksgerichtshof zum Tode verurteilt hat, iſt hingerichtet worden. Schwarz hat, als der Amſturz in Italien bekannt wurde, den Verrat Badoglios zum An⸗ laß genommen, in ſeinem Betriebe über die deutſchen Truppen in Italien niederträchtige Behauptungen aufzuſtellen und alarmierende Lügen über die damalige Kriegs⸗ la 09 zu verbreiten. So erklärte er u.., daß feindliche Streitkräfte den Brennerpaß beſetzt und geſperrt hätten. Sein Verhalten und ſeine Aeußerungen hatten unter ſeinen Arbeitskame⸗ raden große Empörung hervorgerufen Er hat in einem Augenblick politiſcher Höchſtſpannung den Verſuch unternommen, die Haltung der ——— 8 zu zerſetzen und deswegen den Tod erdien Der britiſche Kolonialminiſter Oliver Stan⸗ ley erklärte im Unterhaus zur Fudenfrage, bis zum nächſten März könnten noch 31 600 Juden das Einreiſeviſum nach Paläſtina be⸗ kommen. Die britiſche Regierung halte es nicht für anſtändig den Juden die Tür nach Palä⸗ Bei ſchwacher feindlicher 154. Jahrgang— Nummer 286 eer- Allantik- Pazifik Von Konteradmiral Brüninghaus ſchen Senat vorgeſehen war, hat ſich, gelinde ausgedrückt, ſtark verzögert. Leber den ſeiner⸗ zeit verkündeten triumphalen Einzug durch das Brandenburger Tor ſchweigen ſich diesſeits und jenſeits des Atlantik ſelbſt die ſonſt be⸗ denkenloſeſten Blätter vollkommen aus. Man kann ſogar ſagen, daß nach den anfänglichen Siegesfanfaren eine geradezu gedrückte Stim⸗ mung ſich in der feindlichen Preſſe breitmacht. Am von vielen nur ein Beiſpiel heraus⸗ greifen, ſei nachſtehend die Anſicht wiedergege⸗ ben, die einer der bekannteſten engliſchen Mi⸗ litärſchriftſteller, Lidddell Hart, über das bisherige Ergebnis des Angriffs auf Europa veröffentlicht hat. Er ſagt in der„Daily Mail“ wörtlich:„Wir ſind gezwungen, uns durch Italien in ſeiner ganzen Länge durch⸗ zukämpfen, ein Prozeß, der gich mit dem Ab⸗ nagen eines Hühnerbeins vergleichen läßt. Die Zeitfrage aber iſt für uns ſo lebenswich⸗ tig, daß wir unſere Bewegungen im Zuſam⸗ mengehen mit dieſem Faktor beurteilen müſ⸗ ſen. Anter dieſem Geſichtswinkel muß offen zugegeben worden, daß die verhältnismäßig ſchwachen deutſchen Kräfte, die im vorigen Herbſt nach Tuneſien geſchickt worden waxen, die Invaſion auf das europäiſche Feſtland aufgehalten haben, bis der Hochſommer vor⸗ bei war, daß ferner nur drei deutſche Divi⸗ ſionen, die uns auf Sizilien entgegentraten und die überdies noch unverſehrt von dort zu⸗ rückgezogen wurden, uns eine weitere Verzö⸗ gerung bis September auferlegten, und daß ſchließlich die 5 Diviſionen bei Salerno die Hinausſchiebung der Landung auf dem euro⸗ päiſchen Feſtland bis zum Oktober erreichten. Es wäre ſicher falſch, ſich mit dem erzielten Gewinn zufriedenzugeben, denn im Hinblick auf die Kampfmittel, über die wir verfügen, ſchrumpft die Bedeutung des Erreichten zu⸗ ſammen, eine Feſtſtellung, die ſich die Sowjets nicht entgehen laſſen.“ Mit dem letzten Satz rührt der engliſche Publiziſt an eine wunde Stelle der aͤnglo⸗ amerikaniſchen Kriegsführung, der bekanntlich von Moskau immer wieder vorgeworfen wird, ſie trüge nicht genug für die gemeinſame Sache der Alliierten bei, deren innere Anwahrhaftig⸗ keit und Brüchigkeit ſchon allein durch den dau⸗ ernden SOS⸗Ruf der Sowjets nach einer wirk⸗ lichen zweiten Front vor der ganzen Welt of fenbart wird. Wie ſich die Vergewaltigung Por tugals durch die Beſetzung der Azoren aus wirken wird, iſt noch eine ofſene Frage. Chur⸗ chill und auch die Amerikaner verſprechen ſich offenbar ſehr viel von dem neuen großen Flugzeugträger mitten im Nordatlantik. Daß er für die Führung des Anti⸗A⸗Bootkrieges von Nutzen ſein kann, falls er entſprechend aus⸗ gebaut wird, wird von niemand beſtritten wer⸗ den. Wie groß dieſer Nutzen aber ſein wird, kann nur die Zukunft lehren. Im erſten Welt⸗ krieg, in dem den Gegnern Deutſchlands die Azoren dreieinhalb Jahre lang uneingeſchränkt zur freien Verfügung ſtanden, haben ſie jeden⸗ falls keinen Einfluß auf den Verlauf des Kampfes um die Seeverbindungen ausgeübt. Bei den ſtarken Wechſelwirkungen, die auch für den weiteren Verlauf des Krieges zwiſchen den einzelnen Kampfſchauplätzen in der ganzen Welt vorhanden ſind, werden die Ereigniſſe in Italien, verbunden mit dem Kampf um die Seeherrſchaft im Mittelmeer und die jedem Völkerrecht hohnſprechende Beſetzung einer neutralen Inſelgruppe im Nordatlantik einen ewiſſen Einfluß ausüben. Auf den erſten lick mochte, als der Verrat Italiens an ſei⸗ nen Bundesgenoſſen offenbar wurde, vielleicht die Frage auftauchen:„Wiewirdſich Ja⸗ pan dazuftellen? Die prompte Antwort des Reiches der aufgehenden Sonne war die nüchterne, klare, nicht mißzuverſtehende Feſt⸗ ſtellung, der verdammenswerte Schritt Ita⸗ liens ändere nichts an dem Verhältnis Japans zu Deutſchland und deſſen Verbündete. Bei dieſer Gelegenheit trat wieder einmal in die Erſcheinung, daß Japans Kontrahent in Eu⸗ ropa praktiſch allein Deutſchland war und iſt. Es ſei betont, daß der ganze bisherige Ver⸗ lauf des von den Anglo⸗Amerikanern angezet⸗ telten Weltkrieges den inneren Zuſammenhang zwiſchen den oſtaſiatiſchen und europäiſchen Kriegsſchauplätzen deutlich erkennen läßt. Wie ſeinerzeit Deutſchland mit ſeinen Siegen auf dem europäiſchen Kontinent die Vorausſetzung für den von Rooſevelt provozierten japaniſchen Kriegseintritt ſchuf, ſo brachten Anfang 1942 die japaniſchen Siege bei Pearl Harbour, auf den Philippinen, bei Hongkong, in Malaya, Burma und Riederländiſch⸗Indien der deut⸗ ſchen Kriegführung eine weſentliche Erleichte⸗ rung. In der Zwiſchenzeit bis heute haben Amerikaner, Auſtralier und Engländer immer neue Mengen an Menſchen, Schiffen, Kriegs⸗ material und Tonnage in den Pazifik und ſeine vielumſtrittenen Inſeln hineingepumpt, ohne den ſyſtematiſchen Aufbau Groß⸗Oſtaſiens unter der japaniſchen Führung beeinträchtigen zu können. Gewiß, von entſcheidender Bedeutung hätten dieſe Aufwendungen unſerer Gegner, wenn ſie in Europa gegen uns eingeſetzt worden wären, kaum ſein können, ſie haben aber die europäiſche Kriegslage weſentlich zu unſeren Gunſten beeinflußt, wobei noch unterſtrichen ſei, daß mit den von den Japanern eroberten Gebieten unſeren Gegnern gewaltige Rohſtoff⸗ quellen verſtopft oder zum mindeſten ſtark be⸗ ſchnitten worden ſind. Auf den Krieg Deutſch⸗ lands mit der Sowjetunion und die durch ihn zwangsläufig eingetretene oder beſſer geſagt Hebelwirkung zwiſchen der europäiſchen und oſtaſiatiſchen Front ſoll hier nicht weiter eingegangen werden. Die Fehlrechnung der Anglo⸗Amerikaner, mit dem Verrat Italiens an ſeinen Verbünde⸗ en würde ihnen Stalien ſelbſt und auch das Mittelmeer wie eine reife Frucht in den Schoß fallen, wirkt ſich auch auf Oſtaſien aus. Noch vor wenigen Wochen rauſchte der anglo⸗ameri⸗ kaniſche Blätterwald von Meldungen über die nunmehr unwiderruflich beſchloſſene Großoffen⸗ ſive zur Wiedererlangung der Burmaſtraße und zu den vernichtenden Schlägen gegen Japan. Die Ernennung des Admirals Lord Mount⸗ batten zum Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Südoſtaſien wurde kurzerhand E2 1222 9 Lile 2 7** 21* Wechſelwirkung nzwiſchen iſt dieſe Hochſtimmung, die mas. durch eine verantwortungsloſe Preſſe künſtlich war, ſchon wieder floben In ernſt Bu nehmenden Blättern wird der Angriff auf Burma mit vielen Fragezeichen verſehen. Damit ſoll keineswegs geſagt ſein, daß er nicht doch noch kommen kann. So einfach aber, wie das noch vor kurzer Zeit ſowohl in Amerika als auch in England dargeſtellt wurde, liegen die Dinge keineswegs. Die Anglo⸗Amerikaner werden alſo wieder⸗ um unter dem Geſetz der gegenſeitigen Wechſel ⸗ und Hebelwirkung der europäiſchen und aſiati⸗ ſchen Front den Krieg weiterführen müſſen. Daran hat der Verrat Italiens und die fried⸗ liche“ Beſetzung der Inſelgruppe der Azoren nichts geändert. Die Lage (Drabtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 16. November. Die Tragödie im Libanon gleitet immer mehr in die engliſchen Aſpirationen über, den Libanon für immer der engliſchen Machtſphäre einzugliedern. Reuter meldete geſtern, daß aus Kairo mehrere engliſche Schiffseinheiten mit Truppen nach Beirut aus⸗ gelaufen ſind. Die türkiſche Zeitung„Allus“ meldet, daß die viertägigen Zuſammenſtöße von Truppen de Gaulles und den Arabern insge⸗ ſamt 120 Tote und viele Verwundete gefordert hat. Die Anruhe hat ſich in großem Maße auch auf Damaskus ausgedehnt, wo ſeit zwei Tagen Straßenkämpfe toben. Daß Poſt und Draht⸗ verbindungen von Beirut nach Damaskus un⸗ terbrochen ſind, hat am Sonntag bereits die britiſche„Exchange⸗Agentur“ gemeldet. Das iſt die„Freiheit und das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der kleinen Völker“, von denen alle Reden der Kriegsurheber und Kriegsverbre⸗ cher in England und in den ASA nur ſo trie⸗ fen. Mit Zuckerbrot und Peitſche ſucht England die arabiſche Welt ſich zu unterwerfen. Die Ei⸗ nigkeit der Alliierten hört dann auf, wenn je⸗ der der auf Raub ausgehenden feindlichen Ver⸗ bündeten für ſich eine Beute wittert. * „In Indien greifen Hunger, Anruhen und Aufſtand immer mehr um ſich“, ſo geſteht am Sonntag der Londoner„Obſerver“. Das Blatt bringt Berichte aus Kalkutta, Bombay und Madras, und ſchreibt:„Zweifellos haben die britiſchen Vorſichtsmaßnahmen hier ver ⸗ ſagt, wie auch die Abwehrmaßnahmen gegen die wächſende Anabhängigkeitsbewegung. Boſes revolutionierende Reden würden in dem letz⸗ ten indiſchen Dorf angehört, überall, wenn auch nur ein einziger Apparat zum Anhören vor⸗ handen ſei. Daß man dieſe Agitationsmöglich⸗ keiten Boſes nicht rechtzeitig erkannt und ver⸗ hindert habe, ſei eine Anbegreiflichkeit, die ſich in den unabwendbaren Kämpfen der kommen⸗ den Zeit ſchwer rächen werde. * Die Mitteilung eines republikaniſchen Abgeordneten im Waſhingtoner Repräſentan⸗ tenhaus, daß mit Handelsſchiffsladungen bolſchewiſtiſches Hetzmaterial re⸗ gelmäßig in Waſhington in der ſowjetiſchen Botſchaft einträfe, hat in den ASA größtes Aufſehen hervorgerufen. Die republikaniſchen Blätter der Anion, voran„Chikago Tribune“ fordern in ſchärfſten Ausdrücken eine Stel⸗ lungnahme der Rooſevelt⸗Regierung im Kon⸗ greß ſowie die Bekanntgabe der Maßnahmen, die gegen dieſe Verletzung der von der So⸗ wjetunion eingegangenen Verpflichtungen er⸗ griffen, werde.„Waſhington Times“ meint, es handle ſich um eine Anſchuldigung, die aber nicht wahr zu ſein brauche. Rooſevelt und ſeine Helfershelfer werden auch jetzt bemüht ſein, keinen Mißton in die herzlichſten Be⸗ ziehungen zu Stolin eintreten zu laſſen, und man muß auch auf die kommenden amtlichen Erklärungen ſehr geſpannt ſein. Kürzlich hatte auch die Londoner Zeitung„Exchange Telegraph“ tadelnd von den ſowietiſchen Maſſen⸗Agitationen in der Rüſtungsinduſtrie geſchrieben, wo ſogar mitten in der Arbeit kommuniſtiſche Feiern und Aufklärungsſtun⸗ den veranſtaltet würden, ohne daß irgend eine ſtaatliche Stelle dagegen einſchritt. In ſeiner Rede vom 8. November ſagte Adolf Hitler:„Die jüdiſche Demokratie des Weſtens endet früher oder ſpäter ſelbſt im Bolſchewismus. Die Geiſter der Anterwelt werden ſie ſelbſt erblicken, und zwar in ihren eigenen Ländern“. Die Enthüllungen des amerikaniſchen Kon⸗ greßmitgliedes zeigen, daß Moskau gar nicht daran denkt, auf die Weltrevolution und die Agitation dafür zu verzichten. Herabſetzung der Brotration in Algier. Die Brotration in Algier wird nach einer Verord⸗ mung der franzöſiſchen Behörden mit ſofortiger Wirkung herahgeſetzt. Die chileniſche Regierung hat im Hafen und der Stadt Valparaiſo das Standrecht er⸗ Härt“ Die Maßnahme wurde ergriffen, nach⸗ dem enaliſche Hafenarbeiter und Stauer gegen Erhöhung der Arbeitszeit in den Ausſtand ge⸗ treten waren. Hauptſchriftleiter: Dr. A. Win bauer Verlag: Dr. Fritz Bode& Co.; Druck: Mann⸗ heimer Großdruckerei. 3. F. Heidelbera Heſaſu ſüin Iteſan DERONAN VOXAAA1A WINTEAI Da es in dieſem ſchönen, verlockenden Früh⸗ ling zufällig zwei Feiertage hintereinander am Wochenende gab, fuhren am Vorabend zwei Herren in einem alten, klapprigen, rot⸗weiß lacierten Auto von München nach Garmiſch, um dort am Rande des großen Sommerfriſchen · ortes in einem kleinen ländlichen Gaſthaus ihre Freizeit zu verbringen. Sie waren nach Alter und Ausſehen ein ungleiches Paar, und ſchon nach der Hälfte der Fahrt zeigte es ſich, daß ſie ſich ſchlecht vertrugen. Der Himmel nämlich, der in München no— verheißungsvoll heiter geweſen war, hatte ſi plötzlich grau überzogen, und während ſie am Weſtufer des Starnberger Sees begann es fein und dicht zu regnen. Das ſee⸗ liſche Gleichgewicht des älteren der beiden Herren war dieſer Verdüſterung der lieblichen Frühlingswelt nicht gewachſen; er ließ ſeine raſch emporſchießende ſchlechte Laune in Form von Vorwürfen an dem Jüngeren aus, der ſol⸗ chem Angriff auf ſeine ſtrahlende Heiterkeit zu · erſt und ziemlich lange mit fröhlichem Gleich⸗ mut begegnete. Dies geſchah nicht ohne Vor⸗ ſatz. Er kannte ſeinen ſchnell erbitterten Fahr ⸗ aft 0n war entſchloſſen, ſich nicht verſtimmen zu laſſen. Erſt, als der Aeltere, ein kränklich ausſehen · der Mann von bald fünfzig Jahren, der geduckt auf ſeinem Platz ſaß und mit düſterem Grimm auf die regennaſſe Straße ſtarrte, allen Ernſtes behauptete, daß der andere, der fünfundzwan⸗ zigjährige Bankbeamte Stefan Lechner, ein leichtſinniger Burſche ſei, der verantwortungs⸗ los die Geſundheit anderer Leute aufs Spiel ſetze, ſaßte er den Entſchluß, ſich ſeines Fahr⸗ gaſtes in aller Ruhe und mit guter Form zu entledigen. Er fuhr zur nächſten Bahnſtation und bat den Herrn Bayerle, einen Augenblidk zu war⸗ ten; er beſorge ihm ſchnell eine Fahrkarte nach München und erkundige ſich nach dem nächſten Zug. Auguſt Bayerle, ſeit vielen Jahren Der General voren · s0 stürmten badische Grenadierel (Fr..) PK. NSG. Neben der Strohmiete, Wir ſind am Bahndamm angelangt. Ausſtei⸗ auf der heißumkämpften Anhöhe, hebt ſich gen. Sammeln. Die Züge gehen im Hohlweg ſchemenhaft die hagere Geſtalt des Kampf⸗ in Deckung. Bereitſtellung. Einen Tropfen gruppenkommandeurs von dem grauenden Oel ins Maſchinengewehr. Durchladen. Einen Himmel ab. Das Erdlicht an der ſilbernen Sichel des Mondes und die Sterne verblaſ⸗ ſen bereits. Manch einer der todmüden Po⸗ ſten, rund um den Feldherrnhügel, atmet wohl erleichtert auf: in einer halben Stunde iſt es wieder Tag. Dann iſt auch die größte Ge⸗ fahr vorüber, die von der Schlucht und vom Bahndamm her drohte. Geſtern abend ſah es ſchlimm aus, als zwei, drei Kompanien Bol⸗ ſchewiſten, von ſechs Panzern unterſtützt, mit Hurrägebrüll in der Dunkelheit den Hang herab ſtürmten, über den Bahndamm vorhra⸗ chen und in die Schlucht hineinſickerten. Ein Glück, daß unſere Artillerie auf Draht war und dazwiſchen funkte. Den Reſt haben dann die Grenadiere ſelbſt geſchafft, und gegen Mitternacht war der Zugang zur Schlucht feſt verriegelt. Aber nun ſitzt der Feind am Bahndamm feſt. And morgen oder übermor⸗ gen wird er in die Schlucht vorſtoßen. Eine unhaltbare Situation Der Kommandeur tritt ins Halbdunkel zurück und wendet ſich an ſeine Offiziere:„Die Lage iſt klar, meine Herren, wir müſſen die Schlucht freiboxen, den Bahndamm ſäubern, das Kuſchelgelände durchkämmen und den Feind über die Höhe zurückwerfen.“ Sturmgeſchütze, die zuſammengeballte Kraft der Artillerie, Flak werden den Gre⸗ nadieren und einem Bataillon Pionieren das Rückgrat zu dieſem kühnen Gegenſtoß ſtärken. Das gibt ihnen friſchen Mut. Denn ſie ſind nur mehr eine Handvoll, dieſe Tapferen, die ſeit Tagen und Nächten mit eiſernen Nerven dem Anſturm einer zehnfachen Aebermacht trotzen. Sturmgeſchütze gehen mit vor! Der junge Hauptmann der Pioniere atmet auf:„Kame⸗ raden, ja dann werden wir es ſchaffen!“ Er weiß, daß er das Aeußerſte von ſeinen Män⸗ nern verlangt. Der Kommandeur weiß es und ſagt es mit verhaltener Stimme zu den Offizieren. Aber die Lage iſt klar, und er hebt kurz die Hand zum Gruß an die zer⸗ beulte Mütze, während auf dem Höhenweg die Motore anſpringen:„Pioniere auſſitzen!“ Die Fahrzeuge rollen in weitem Bogen da⸗ hin, wo der Bahndamm noch in unſeren Hän⸗ den iſt. Sie fahren in den Tag hinein, in die · aufgehende Sonne, in die Schlacht, während überall unſere Haubitzen und Kanonen auf⸗ brüllen. Artillerievorbereitung. Wir ſitzen zu neunt im dahinholpernden Laſtkraftwagen, lauter junge Männer aus dem Neckartal oder aus der Rheinebene. Unjere Erfolge Die Verſenkung der beiden britiſchen A⸗ dub. Berlin, 16. November. Der heutige Wehrmachtsbericht meldet er⸗ neut die Vernichtung eines feindlichen A⸗Boo⸗ tes, nachdem bereits geſtern die Verſenkung eines A⸗Bootes bekanntgegeben worden war. Die Verſenkung des geſtern gemeldeten Bootes erfolgte in den Gewäſſern der Sporaden, im Süden der Aegäis, und war dem entſchloſſenen Handeln des Kommandanten eines Anterſeeboot-Jägers zu verdanken, der das aufgetaucht fahrende Anterſeeboot in der bereits hereingebrochenen Dunkelheit noch recht⸗ Letg erkannte. Im Schein der 85 abgefeuer · ten Leuchtgranaten verſuchte ſich das entdeckte Boot ſeiner Vernichtung durch Tauchen zu ent⸗ uch wurden an der Tauchſtelle die erſten Waſ⸗ ſerbomben geworfen, deren ausgezeichnete Lage das Anterſeeboot ſofort wieder zum Auftauchen zwangen. Noch hatte das Boot die Waſſer⸗ oberfläche nicht ganz durchbrochen, da ſchlugen bereits die erſten Salven aller Waffen⸗ des in höchſter Bereitſchaft befindlichen A⸗Boot⸗Jä⸗ gers in Turm und Bootskörper ein. Dennoch h Kurz nach dieſem geglückten Fluchtver⸗ gelang es der Geſchützbedienung des bereits ſchwer beſchädigten A⸗Bootes, an das Geſchütz zu kommen. Dem ſich nun entwickelnden Ar⸗ tillerieduell, das auch unter der des deutſchen Anterſeebootjägers Verluſte forderte, machte deſſen Komandant mit einem geführten Rammſtoß ein Ende. Das A⸗ Boot kenterte wenige Augenblicke ſpäter und ſank dann raſch. Von ſeiner Beſatzung konnten ſich noch ein Offizier und 13 Mann, die größ⸗ tenteils ſchwer verwundet waren, aus dem Sog des ſinkenden Bootes retten. Im zweiten Fall wurden zwei aufgetaucht fahrende Anterſeeboote in der mittleren Aegäis von deutſchen Küſtenwachfahrzeugen angegriffen. Einem der Boote gelang es, ſich trotz mehrerer Artillerie⸗Treffer durch Tauchen dem weiteren Beſchuß zu entziehen, während das zweite Boot inſolge der durch eine Anzahl gut liegender Treffer Beſchädigun⸗ gen nicht mehr unter Waſſer zu kommen ver⸗ mochte. Obwohl die feindliche Anterſeeboot⸗ Kaſſierer derſelben Bank, an der Stefan Lech⸗ ner eine ausſichtsreiche Stellung mit Anfangs⸗ beamtengehalt bekleidete, weigerte ſich mit grol · lender Entſchloſſenheit. Sie ſetzten daraufhin die Fahrt fort, Bay⸗ erle in verbiſſenem Schweigen, das Stefan Lechner, den allerlei Gedanken beſchäftigten, wohltuend empfand. Er war 94 0 hreitſchult⸗ rig und braungebrannt. Seine hellen, ſcharf⸗ blickenden Augen folgten ruhig und beſonnen dem Band der Straße. Die natürliche ſtrah⸗ lende Heiterkeit, die das Merkmal ſeines noch knabenhaften und eigentümlich anziehenden Ge⸗ ſichtes bildete, war über dem Vorausgegange· nen einem geſpannten Eruͤſt gewichen. Die Au⸗ gen wurden ſchmal und ſpähend; das Kinn un⸗ fer dem zuſammengepreßten Mund trat eckig hervor. 5 0 Es war ſchwer, mit Bayerle auszukommen; die Kameraden in der Bank hatten ihn ge⸗ warnt. Aber noch Wiſoe er, nicht bereuen zu müſſen, daß er ihn aufgefordert hatte, mitzu ⸗ fahren. Er ſtellte ſich des einſamen Junggeſel · len Leben vor und überdachte noch einmal, warum er ihn zu dieſer Fahrt eingeladen hatte: aus einem 94 ſelbſt erſtaunlichen brüderlichen oder vielleicht eher ſöhnlichen Mitgefühl mit dem als geizig verſchrienen und verſpotteten Sonderling, den niemand mochte. Er hatte ihn mit freundlichem Vorſatz zu dieſer Fahrt über · redet, und es war ihm gelungen, Bayerles Angſt vor größeren Geldausgaben mit dem Hinweis auf das billige Quartier und die Möglichkeit, ſich felbſt zu verpflegen, zu beſeitigen. So hie es nun alſo, ſich mit Geduld zu wappnen un die Biſſigkeit und des aller menſchlichen Geſellſchaft ntwöhnten mit Gleichmut zu ertragen. Er war es ſich ſelbſt ſchuldig, das Angefangene zu einem guten Ende zu bringen. Sein Vorſatz kam ihm jedoch, wie er nun weiterfuhr, immer abwegiger vor. Er erin⸗ nerte ſich an fröhliche Wochenendausflüge mit Freunden und Mädchen, an gllückliche Abende auf Almhütten, an ſchweigſame Fahrten bei Sonnenaufgang an heiter und hetrie⸗ bene Anternehmungen übermütiger und genuß⸗ froher Jugend, und er ward ſich klar darüber, daß ſeine Abſicht, dem unbeliebtez, ewig grol · Happen Brot zwiſchen die Zähne. And dann wird eine Zigarette angezündet, während die Morgenſonne die wieder ernſt gewordenen Ge⸗ ſichter ſtreichelt. Aeber uns wechſeln fauchend die Granaten, und jetzt trommeln die erſten Einſchläge der ſowjetiſchen Batterien. Die lie⸗ gen ſchlecht. Der Sanitätsgefreite ſteckt einem oder dem anderen ein Verbandspäckchen zu, während der Zugführer einen letzten Blick auf die Karte wirft. Man rückt die Riemen des Sturmgepäcks zurecht, ſteckt Handgranaten ins Koppel und bindet den Helm ſeſter. „Fertigmachen!“ Gleich nachher ſchlürfen die Stiefel im taunaſſen Gras, greifen ins Ge⸗ röll, rutſchen in den Graben am Bahndamm. Wir marſchieren aufrecht, denn der Feind iſt noch nicht in Sicht. Dann fliegen plötzlich die jungen Männerleiber an die Böſchung heran, ducken ſich. Wer den Stahlhelm noch am Kop⸗ pel trug, ſtülpt ihn über. Trocken, mit wum⸗ mernden Geheul praſſeln die Granaten links und rechts herab. Dann tackt ein Maſchinen⸗ gewehr, krachen Gewehrſalven und die Pio⸗ niere werfen ſich rechts in das Kuſchelgelände hinein, zum Nahkampf bereit. Der Feind weicht, räumt in Eile dort vorn das Bahn⸗ wärterhaus, völlig überrumpelt. Jetzt preſchen die Sturmgeſchütze durchs Akaziengeſtrüpp vor, rollen die Höhe hinan. Die Mündungen blitzen auf und knallen. Dort— ein Sowjetpanzerl Der junge Sturmgeſchützleutnant hat ihn ent⸗ deckt, jagt drauf los und erledigt die fette Beute droben auf der Höhe. Es iſt ſein erſter heute, aber andere werden folgen. „Kuſchelgelände durchkämmen!“ Während die Grenadiexe am linken und rechten Flügel mit dem Feind hart ins Handgemenge gekom⸗ men ſind, muß das dichte Akaziengeſtrüpp rich⸗ tig geſäubert werden. Drei, vier Dutzend Bol ⸗ ſchewiſten ſtecken in Erdlöchern und Bunkern. Hier führen Handgranaten und Maſchinen⸗ piſtole das Wort. In einem eroberten Bunker am Bahnwärterhaus hat der Anterarzt ſeinen Sanitätsbunker eingerichtet. Dorthin müſſen die Gefangenen ihre Verwundeten bringen. Noch haben wir ſelbſt keine Verluſte, aber die Pioniere haben gut fünfzig Bolſchewiſten außer Kampf geſeßt. And jetzt wird zum Sturm auf die Höhe ge⸗ ſammelt. Vorher müſſen zwei leicht beſchädigte Sturmgeſchütze inſtandgeſetzt werden. Die Hauptſache ſcheint bereits geſchafft, da bricht plötzlich ein Hagel von Granaten aus der Luft. So weich wie die Bolſchewiſten vorhin gekämpft haben, ſo hart ſchlagen jetzt ihre Gra⸗ natwerfer zu. Mitten in dieſem Höllengeraſſel, das manch in der Aegäis Boote und die Erfolge unſerer Flieger beſatzung mit aller Erbitterung kämpfte, wurde es immer offenſichtlicher, daß ſie die Vernich⸗ tung ihres Bootes nicht mehr verhindern konnte. Das Boot war inzwiſchen mit dem Heck langſam abgeſunken, und ſank, nachdem es noch kurze Zeit in dieſer Lage verweilt hatte, plötzlich raſch über den Achterſteven in die Tiefe. Bis auf einen Mann, der tot geborgen wurde und vermutlich zur Geſchützbedienung ge⸗ hört hatte, nahm das Bootſeineganze Beſatzung mit auf den Grund des Meeres. Auch die Luftwaffe ſchlug erfolgreich zu (Sunkmeldung der NM3.) + Berlin, 16. November. Flakbatterien der deutſchen Luftwaffe ſel im Laufe des 14. November über der Inſel Kreta ſieben feindliche Flugzeuge, davon ſechs britiſche Jäger und einen nord⸗ amerikaniſchen zweimotorigen Bomber vom Muſter„Baltimore“ ab. Zwei weitere durch mehrere Treffer beſchädigte Flugzeuge zeig⸗ ten beim Abflug Rauchfahnen. In den Mittagsſtunden des 15. Novem⸗ ber ſtellten drei deutſche Meſſerſchmitt⸗Jäger, die über den Inſeln der Aegäis Sperre flo⸗ gen, einen im Tiefflug vorſtoßenden Verband britiſcher Zerſtörer⸗Flugzeuge. Die Briten warfen ihre Bomben im Notwurf ins Waſ⸗ ſer und drehten ab. Der im Wehrmachtsbericht vom 16. No⸗ vember gemeldete große Abwehrerfolg deut⸗ ſcher Luf land, wo bei einem Einflug feindlicher, von Langſtreckenjägern geleiteter Bomberverbände insgeſamt ſechzehn zweimotorige Maſchinen notdamerikaniſcher Bauart zum Abſturz ge⸗ bracht wurden, iſt im Zuſammenwirken von deutſchen Jagdfliegern, Luftwaffen⸗ und Hee⸗ resflak erzielt worden. Der Verluſt der feind⸗ lichen Fliegerverbände iſt wahrſcheinlich noch höher, da eine Anzahl der Flugzeuge ſchwere Beſchädigungen davontrug, wie deutlich feſt⸗ geſtellt werden konnte. lenden Bayerle ein paar gute Tage zu verſchaf⸗ fen, im Grunde ſeinem gegenwärtigen Mangel an geeigneter Geſellſchaft entſprungen war. Einem Mangel, ja, und einem fühlbaren! Das war zum Lachen. Ein Junge wie er, dem Einfälle und Geſchichten in tollem Wirbel von den Lippen ſprangen, der bei Tanz und Spiel alle mitriß und dem, ohne daß er es be⸗ abſichtigte, ſich alle unterwarfen— in den auch die Mädchen ſich ſchnell und mit Sicherheit verliebten, wobei ſie freilich alsbald erleben mußten, daß es ihn, der ausſah wie ein großer Liebender, nicht gelüſtete, Blüten zu brechen und Kränze zu entblättern... So war es ge⸗ kommen, daß er allein geblieben war. Die Ent⸗ täuſchten waren mit eiferſüchtigen Freunden glückliche Paare geworden, die Heiterkeit un⸗ beſchwerter Freundſchaft war darüber zerron⸗ nen, und als Dritter oder Fünfter im Bunde mochte er nicht das Glück der anderen begön⸗ nern. Daß er ſo oft Liebe gewann, die er nicht ſuchte, bebrückte ihn. Er begriff es auch nicht. Er fing an, der Liebe und aͤllem, was mit ihr zuſammenhing, zu mißtrauen Sie machte ihn den ſchönen, ſicheren ſeines Weſens und erfüllte ihn mit Scheu un ängſtlicher Abwehr. Er wußte freilich nicht, was geſchähe, wenn das Schickſal ihn ſelbſt zur Liebe zwänge. Er war froh, daß er ſeit ſeiner Primanerzeit davon verſchont geblieben war. And er ahnte nicht, daß er um ſo weniger da⸗ gegen gefeit ſei, je mehr er den Erfahrungen aus dem Wege Peite die ſeinem Alter zu machen und zu erleiden aufgegeben waren. Bedrückt und ſchweigſam fuüͤhren ſie alſo da⸗ N jeder mit ſich und ſeiner Anzufriedenheit eſchäftigt, und es zeigte ſich bald, daß ſich nicht nur das Wetter, ſondern das Reiſeglück über⸗ haupt gegen Steſans Abſicht und Vorſatz ver⸗ ſchworen zu haben ſchien. Als ſie nämlich vor dem Gaſthaus ankamen, das Lechner von früherem Aufenthalt her kannte, und in dem er ſich und Bayerle ſchrift⸗ lich angeſagt hatte, fanden ſie das Haus ge⸗ ſchloſſen, und der Nachbar erklärte, daß der Be⸗ ſitzer geſtorben und der Gaſthof vorläufig un⸗ bewirtſchaftet ſei. Kleinlaut teilte Lechner dem Kaſſierer Bayerle, der im Wagen ſitzengeblie⸗ ben war, dieſes Mißgeſchich mit, und Bayerles tverteidigungskräfte in Südgriechen⸗( einen der mutigen Pioniere dahinrafft, wird zum Sturm angetreten, die Pioniere vom Ku⸗ ſchelgelände aus, die Grenadiere von den Mul⸗ den links und rechts her. Zweihundert, dreihun⸗ dert Meter geht es im Granathagel vor, dann peitſchen die feindlichen Maſchinengewehre mit feuriger Hand über die Schollen. Der Tod legt ſeine Hand blindlings auf die Kameraden. Verwundete ſtolpern zurück, rufen den Sani⸗ tätsſoldaten, den es ſelbſt erwiſcht. Der Ober⸗ feldwebel mit dem EK 1 übernimmt die Kom⸗ panie und ſein letzter Anteroffizier ſammelt einen Zug. Links kommen die letzten Männer der Nächbarkompanie ins Wanken. Hinter der Höhe holen die Bolſchewiſten Verſtärkung her · an: Der Kommandeur erkundet im Sturmge⸗ ſchütz die Lage. Die feindlichen Granatwerfer wüten. Gottlob zahlt es ihnen unſere Artillerie zurück, aber allein kann ſie die Höhe nicht er· obern. Stürmende Männer müſſen es ſchaffen. Da ſchießt plötzlich ein Volkswagen über Gräben und Furchen. Wie wild raſt das Ben⸗ zinpferd zur Höhe hinan, zickzack zwiſchen den Einſchlägen und den Granattrichtern. Einmal wohl ſcheint der Fahrer zu zögern, da brüllt ſein Begleiter, daß die Worte den Geſechteg lärm übertönen:„Hinein in die Schweinerei! Fahr zu!“ And wiederum geht es vorwärts bis zu den Schützenketten, die verzweifelt am Boden kleben. And noch ehe der kleine Wagen Gaat hält, ſpringt ein Offizier heraus, ohne tahlhelm, ohne Waffe und eilt zu den Män⸗ nern, die ſich da und dort aufrichten. Am Kar⸗ meſin der Hoſe, am Gold der Rangabzeichen, am Ritterkreuz erkennt jeder den General. Den alten Soldaten der Diviſion iſt ſeine Geſtalt von den Kämpfen um die Paßſtraße nach Tuapſe her ohnehin vertraut. „Jungens vorwärts! Es gibt keinen deutſchen Soldaten, der ſelbſt in der ausſichtsloſeſten Lage ſolchem Befehl ſeines mitſtürmenden Generals nicht folgen würde. So wurde auch dieſe, die Bahnlinie beherrſchende Höhe noch vor der Mittagsſtunde dem an Menſchen und Material weit über⸗ legenen Feind entriſſen. 60 Kriegsberichter Gerhard Häußer. Die Lage im Libanon immer verworrener Die Engländer beſchuldigen de Gaulle der Provozierung der arabiſchen Welt! (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Liſſabon, 16. November. Während man geſtern in Algier behauptete, der franzöſiſche Delegierte im Libanon, Hellen, habe die Maßnahmen gegen die Libanon⸗Re⸗ gierung auf eigene Verantwortung getroffen, erklärte Hellen gleichzeitig auf einer Preſſekon ⸗ ferenz in Beirut nach engliſchen Berichten: Alle ſeine Maßnahmen ſeien Anordnungen de Gaulles und in Einigkeit des Algier⸗ Ausſchuſſes erfolgt. Er habe lediglich vor die⸗ ſen Maßnahmen gewarnt und die Anruhe vor⸗ aus Su ibanon gibt es zur Zeit zwei Regie⸗ rungen: Eine in Beirut, die der Rechtsanwalt Edde unter gaulliſtiſchem Schutz gebildet hat, und eine unabhängige Regierung in Baalbeck, die ſich britiſcher Anterſtützung erfreut. In London erklärte man heute morgen, alles hänge jetzt von Catrbux ab. Die„Ti⸗ mes“ befaßt ſich in einem Leitartikel mit der Lage und ſpricht die Hoffnung aus, daß es Ca⸗ troux gelingen wird, einen Kompromiß zu fin⸗ den. Eatroux wird allerdings viel zu tun vor⸗ finden und vieles ungeſchehen machen müſſen. Das Blatt wendet ſich gegen die gaulliſtiſchen Verſuche, die Anruhen zu bagatelliſieren. Der Libanon ſei nicht nur ein kleiner Staat, ſon⸗ der eine Zentrale des geſamten Arabertums, vor allem der arabiſchen Jugend im Mittleren Orient. Dort 020 auch die panarabiſche Be⸗ wegung eine beſonders ſtarke Stütze gefunden. Anter dieſen Amſtänden käme die britiſche Re⸗ gierung der weiteren Entwicklung nicht untä⸗ tig zuſehen. Noch maſſiver drücken ſich andere Zeitungen aus. So erklärte der Mancheſter Guardian: „De Gaulle ſcheint die Luft im Libanon zu Kopf geſtiegen zu ſein, denn das, was ſich die Gaulliſten in Beirut geleiſtet haben, iſt eine Brüskierung und Provozierung der geſamten Araberwelt.“ Die Engländer verſtehen es wundervoll, ſich über Anterdrückungsmethoden aufzuregen, wenn andere ſie anwenden! Aus der Abwehr zum Gegenangriff Der geſtrige Kampftag im Oſten: Schwerpunkt Gomel und Smolenſk (Funkmelduing der NM3) + Berlin, 16. November. Südweſtlich Dnjepetrowfk ſetzten die Sowjets am 15. November ihre Angrifſe nach Heranführen neuer Truppen und mit Anterſtützung von 30 Panzern fort. Panzer⸗ grenadiere ſchlugen alle Vorſtöße des Fein ⸗ des zurück. Nördlich Kriwoi Rog griffen die Bolſchewiſten an zahlreichen Stellen er⸗ neut mit ſtarken Infanterie⸗ und Panzerkräf⸗ ten an. Anſere Truppen wieſen auch hier die Angriffe ab; geringe örtliche Einbrüche wur⸗ den in Gegenſtößen bereinigt. Bei den anſchließenden deutſchen Gegen⸗ angriffen erzielten unſere Soldaten einige be⸗ deuͤtende Stellungsverbeſſerungen. Verbände einer Panzerdiviſion warfen die ſich zäh ver⸗ teidigenden Sowjets zurück und ermöglichten dadurch weiteren deutſchen Kräften bis zu einer wichtigen Verbindungsſtraße vorzuſtoßen. In dieſem Kampfabſchnitt wurden 87 feindliche Panzerkampfwagen abgeſchoſſen, 71 davon allein im Bereich einer Diviſion, während in einem Armeebereich am 14. und 15. November insgeſamt 254 Panzer vernichtet wurden. Südweſtlich Krementſchug ſcheiterten weitere ſowjetiſche Angriffe, die bis in den Abend hinein andauerten. In einem Brücken⸗ kopf des Feindes nordweſtlich der Stadt wech⸗ ſelte eine Ortſchaft mehrfach den Beſitzer, um ſchließlich endgültig in unſerer Hand zu bleiben. Im Kampfraum ſüdöſtlich Shito⸗ mir durchbrachen deutſche Verbände bei ört⸗ lichen Gegenangriffen ausgebaute feindliche Feldſtellungen, ſtießen in Bereitſtellungen ſtar⸗ ker motoriſierter Kräfte der Bolſchewiſten und fügten ihnen erhebliche Verluſte zu. 19 Panzer⸗ kampfwagen und 20 Pak des Feindes wurden hierbei abgeſchoſſen und drei Batterien ver⸗ nichtet. Zwei weitere ſowjetiſche Batterien und zahlreiche ſonſtige leichte und ſchwere Waffen fieben unſeren Soldaten als Beute zu. Ge⸗ genangriffe der Bolſchewiſten blieben erfolg⸗ os. Südweſtlich und beſonders nordöſtlich Gomel kam es wiederum zu ſchweren Kämp⸗ ſen mit den ununterbrochen angreifenden feind⸗ lichen Verbänden. Nordöſtlich der Stadt wa⸗ ren die Durchbruchsverſuche der Sowjets von zahlreichen Schlachtfliegern und Panzern un⸗ terſtützt. Die Vorſtöße der Bolſchewiſten konn⸗ ten abgewieſen oder aufgefangen werden. Stel · lenweiſe ſind die Kämpfe noch im Gange. Im Abſchnitt weſtlich Smolenſk ſetzten die Sowjets beiderſeits der Autobahn Groll entlud ſich hartnäckig und gründlich. Er erſparte ſeinem Moiſegenoſſen keine Schattung ſeines Aergers; ſeine mit Menſchenhaß und Weltverachtung angefüllte Seele barſt wie eine regenſchwangere Wolke. Noch Jahre ſpäter, wenn Stefan Lechner ſich jener verregneten und von Verſtimmung und Aerger begleiteten Ankunft in Garmiſch er⸗ innerte, pflegte er ſich zu fragen, ob es blinder Zufall oder das ſinnvolle Walten einer höheren Macht geweſen ſei, daß ſie ſchließlich, von einem einheimiſchen Mädchen gewieſen, zu der am Talhang, faſt am Waldrand, in einem ge⸗ pflegten Park gelegenen Penſion Buchenrain hinauffuhren, in der infolge des Wetterſturzes zwei Zimmer frei geworden waren Es war ein älteres, in ſchlichtem Gebirgs⸗ ſtil errichtetes Haus mit umlaufenden Holzbal ⸗ konen, ein ehemaliges Bauernhaus, deſſen In⸗ neres mit Verſtändnis und Geſchmack zu einem behaglichen Fremdenheim umgebaut worden war. Stefan bewunderte das breit hingelagerte weit⸗ läufige Gebäude, und als er die große, wohn⸗ liche Diele betrat, ſtaunte er über die behagliche Schönheit des Raumes. Hier gefiel es ihm, und hier wollte er bleiben! Während er ſich anerkennend umſah, kam aus dem angrenzenden Speiſeſaal durch eine Glasflügeltür ein weißbeſchürztes Serviermäd⸗ chen und fragte nach ſeinen Wünſchen. „Ich möchte hier wohnen“. ſagte Stefan. „Sie haben noch Zimmer frei, wurde mir ge⸗ t 7¹ „Für wie lange?““ fragte das Mädchen höf⸗ „Zwei Tage. Ich muß Montagfrüh zurück.“ Sas Mädchen ſchüttelte bedauernd den Kopf: Für weniger als eine Woche werde hier niemals vermietet. „Wirklich nicht?“ fragte Stefan.„Auch nicht, wenn es regnet und in ganz Garmiſch ſonſt nichts mehr frei iſt?“ Er lächelte ungläubig. Das Mädchen lächelte auch, aber es ſagte: „Nein!“ „Wom gehört denn das Haus? Ich meine: Wer hat hier zu beſtimmen?“„Frau Hengelerz ihr gehört alles. Sie können ſelbſt mit ihr ſpre⸗ chen, aber ich glaube nicht, daß ſie eine Aus⸗ ihre Angriffe unter Einſatz zahlreicher Pan⸗ zerkräfte in der gleichen Stärke wie am Vor⸗ tage fort. Die ſich entwickelten erbitterten Kämpfe geſtalteten ſich wiederum zu einem bedeutenden Abwehrerfolg unſerer Grenadiere, die in dieſen beiden erſten Kampftagen fünfundzwanzig großen Verhän⸗ den des Feindes unerſchüttert Stand hielten. Die klar erkennbare Durchbruchsabſicht der Bolſchewiſten iſt von der deutſchen Infanterie im engen Zuſammenwirken mit der Artillerie bisher vereitelt worden. Die Verluſte der Sowjets an Menſchen wie an Material ſind außerordentlich hoch. Im Verlaufe des 14. und 15. November ſind u. a. im Raum eines Armeekorps 103 feindliche Panzerkampfwagen vernichtet worden. Nordweſtlich Smolenſk ebenfalls zu ſchweren Abwehrkämpfen. Meh⸗ rere von Panzern unterſtützte Angriffe der Bolſchewiſten wurden unter Bereinigung klei · nerer örtlicher Einbrüche im Gegenſtoß abge⸗ ſchlagen. Durch einen Gegenangriff konnten unſere Grenadiere eine vorübergehend entſtan⸗ dene Frontlücke wieder ſchließen. Auch im Raum von Newel ſcheiterten zahlreiche, von Panzern und Artillerie unter ⸗ ſtützte Angriffe des Feindes. In dem unmittel⸗ bar folgenden Gegenangriff wurde er zurückge · worfen und früher verlorengegangenes Gelände wiedergewonnen. Die deutſche Luftwaffe unterſtützte auch am 15. November trotz ungünſtiger Wet⸗ terlage die Kämpfe des Heeres durch zahlreiche Angriffe ihrer Kampf- und Schlachtfliegerver⸗ bände, beſonders im Raum von Shitomir be⸗ kämpften Tieffliegergeſchwader die von feind⸗ lichen Truppen belegten Orte und die Wider⸗ ſtandsneſter im Frontbereich mit Bomben und Bordwaffen. Im Bahnhof Faſtow flogen die mit Munition beladenen Waggons eines Gü⸗ nach wenigen Bombentreffern in die Luft. Schlachtflieger- und Kampffliegerverbände fügten auch den Einheiten des feindlichen Nach⸗ ſchubverkehrs erhebliche Verluſte zu. Im Raum von Newel griffen Sturzkampfflugzeuge und ſchnelle Kampfſtaffeln ſowjetiſche Truppenan⸗ ſammlungen mit gutem Erſolg an. Argentiniſche Regierung löſt kommuniſtiſch fſche f. Studentenverband auf. Die argen⸗ tiniſche Regierung hat ſoeben die argentiniſche S aufgelöſt. Die Regie⸗ rung begründet dieſe Maßnahme damit, daß ereinigung kommuniſtiſchen Charakter be⸗ itze. kam es nahme macht.“ Das Mädchen klopfte an eine der in die Diele mündenden Türen und trat dort ein. Stefan ging zum Kamin und ſah ſich die in einer langen Reihe auf dem Sims aufgeſtellten ſchwarzen u. weißen Elefanten an, die ihm auf⸗ gefallen waren. Sonderbares Kunſtgewerbe in einem oberbayriſchen Bauernhaus! dachte er. Dann hörte er eine Tür gehen und drehte ſich um... Sein Herz tat einen harten Schlag— er nahm ſich zuſammen, verbeugte ſich und ſuchte ſich der heißen Welle von Erregung, Schreck und faſſungsloſem Erſtaunen zu erwehren, die ihn durchſtrömte. Ein Mädchen hatte die Diele betreten— ein Mädchen, nein, eine junge Frau von ſol⸗ cher Schönheit, daß er ſie ſtumm und wie be⸗ rauſcht anſtarren mußte. Sein braungebranntes Geſicht unter dem hellen Haar färbte ſich dun ⸗ kel; aus ſeinen Augen ſtrahlte eine ſtumme Se⸗ 0 die das ſcheue Lächeln, das um ſeine Mundwinkel zitterte, noch verſtärkte. Das Weſen aus Fleiſch und Blut, das er mit ſeinem ſtaunenden Blick feſtzuhalten ver ⸗ ſuchte, als wäre es ein Geiſt, der ſogleich ver⸗ ſchwände, fing an zu lächeln... Welch ein Lä⸗ cheln auf dieſem blühenden Antlitz unter dem glänzenden nachtſchwarzen Haar, welch geheim⸗ nisvolle Tiefe in den dunklen Augen, welcher Hauch von gelaſſener Würde über der eben⸗ mäßigen Geſtalt! Sie lächelte, und dann ſprach ſie mit einer weichen, dunklen Stimme, und ihre ernſten Augen gingen behutſam und forſchend über ihn hin:„Sie können natürlich bleiben. Ausnahms⸗ weiſe, weil es regnet und in Garmiſch alles be · ſetzt iſt. Ich ſchicke Ihnen den Diener zum Wagen für das Gepäck!“ Sie ging in den hin⸗ teren Teil der Diele und verſchwand dort durch eine Tür. ſan, der für eine Weile wie angewurzelt ſtehen · geblieben war, die Haustür erreicht hatte, ſchritt an ihm vorbei zur Tür hinaus, die er haſtig für ſie öffnete, und ging, am Haus entlang zu einer geſchloſſenen Terraſſe, auf der hinter blu⸗ mengeſchmückten Fenſtern weißgedeckte Tiſche ſtanden. (Fortſetzung folgt.) Immer ſeſte ran!“ Dann kam ſie zurück, noch ehe Ste⸗ Stadiseife Mannheim, 17. November. Verdunkelung v. 14.—20. Nov.: 17.40—.10 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften genau! Das iſt zu bedenken Wir haben neulich ſchon an der gleichen Stelle feſtgeſtellt, daß die Gegenſtücke ſo wenig Gegenliebe für einander aufbringen und haben die Behauptung durch etliche Handgreiflich⸗ keiten erhärtet. Heute wollen wir noch ein ar Beiſpiele de Ganz aktuelle Bei⸗ piele ſogar. Man findet ſie im Anzeigenteil unſerer Zeitung. Verzeihung, wir haben da nicht die Ankündigung über die neuen Zuſatz⸗ kontrollmarken für Rauchwaren im Auge— ſondern die Feſtſetzung der Geſchäfts⸗ deit für die Läden. Die Einzelheiten ſehe man bitte gleich in der amtlichen Faſſung ein. Wir haben alſo jetzt einheitliche Richt⸗ linien, die den Ladenſchluß betreffen und das iſt gut ſo. Nicht wenige Geſchäftsleute machten nämlich auf und zu ganz nach eigenem Ermeſ⸗ ſen. Waren ſie ſchlecht gelaunt, dann blieben die Rolläden unten.— Appelle an ihre Pflicht und auf ſanfte Hinweiſe, daß es doch um das Wohl deutſcher Volksgenoſſen gehe, antworte⸗ ten ſie.. ſagen wir einmal: klaſſiſch. Dieſes hat jetzt endgültig aufgehört. er nicht pariert, der braucht unter Amſtän⸗ 9160 die Rolläden überhaupt nicht mehr hochzu⸗ ziehen. Wir haben alſo bindende Richtlinien. Freuen wir uns darüber. Das heißt, einige unter uns werden ſich nicht freuen. Denen ſ. nicht zu helfen. Vielen paßt der verkaufs⸗ freie Mittwochnachmittag nicht. Aber da darf man nicht ungerecht ſein. Der freie Mittwochnachmittag iſt von Aebel, wenn er, wie unlängſt, ſo überraſchend durchgeführt wird, daß kein Käufer etwas davon weiß. Nein, einen ſolchen Mittwochnachmittag wollten wir nicht. Dagegen kann man vernünftigerweiſe ge⸗ gen einen richtigen, legalen, auf den man ſich einſtellt, nichts agen. Glaubt es oder gläubt es nicht: Die meiſten Geſchäftsleute brauchen den freien Mittwochnachmittag ſo notwendig wie neue Zuteilungen. Beſonders die kleinen Geſchäftsleute, und ganz beſonders die Kolo⸗ nialwarenhändler. Für ſie iſt nämlich das Ge⸗ ſchäft noch nicht mit dem Ladenſchluß aus. Dann kommt das Sortieren und Kleben der Marken, kommen die Beſtellſcheine, kommen Tod und Teufel. Daneben iſt in den meiſten Fällen noch ein Haushalt zu verſehen. Dieſe Leute brauchen den Mittwochnachmittag. Da⸗ mit ſie ins Kino gehen können oder ſpazieren laufen?! Jawohl auch darum. Warum auch nicht. Oder iſt das ein Verbrechen? Der mit⸗ tellangen Rede ganz kurzer Sinn: Man gönne anderen Leuten das, was man ſich ſchließlich ſelber auch gönnt. And weil wir doch gerade bei den Laden⸗ geſchäften ſind. Wir haben keinen Herd und ihr habt bein Radio mehr und anderen fehlt wieder anderes. Dabei iſt alles, was uns fehlt, in Geſchäften ausgeſtellt. Schuld hat das Wirtſchaftsamt, weil es keine Bezug⸗ ſcheine ausgibt. Sagen die Leute. Vorſicht im Amgang mit Bezugſcheinen. Das Wirt⸗ ſchaftsamt kann nämlich immer nur ſoviele davon ausgeben, als ihm ſelbſt von Berlin zugeteilt werden. And wenn die bezugſchein⸗ pflichtigen Waren die neu eingeſetzten Schau⸗ fenſter hinausdrücken, iſt Berlin ſpröde, dann iſt mit der Macht des Mannheimer Wirt⸗ ſchaftsamtes nichts getan. Es kommt vor, daß mehr Bezugſcheine im Amlauf ſind, als Ware vorhanden, und daß mehr Ware in den Schaufenſtern liegt, als das Wirtſchaftsamt Bezugſcheine ausſtellen darf. And gar keine Schuld hat der Beamte, der ablehnenden Be⸗ ſcheid geben muß. Das iſt zu bedenken.—tt. u Auszeichnung. Schütze Hermann Doſ. ſenbach, Feudenheim, Wünpfener Straße 8 wohnhaft, wurde im Oſten mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet. * Wir gratulieren! Rentner Karl Lortz, z. Zt. in Schriesheim wohnhaft, vollendet heute in Rüſtigkeit ſein 80. Lebensjahr. 3 au Wohnlauben als Dauerwohnung. Die im Rahmen des deutſchen Wohnungshilfswerks zu errichtenden Bebelfsheime werden nach Größe und Ausſtattung in manchen Fällen bereits be⸗ ſtebenden Wohnlauhen äbnlich ſein, deren dau⸗ erndes Bewohnen durch baupolizeiliche Vor⸗ ſchriften bisher verboten iſt. Der Reichsarbeits⸗ miniſter hat deshalb die nachgeordneten Bebör⸗ den erſucht, während des Krieges alle baupoli⸗ zeilichen Vorſchriften nicht anzuwenden, die das dauernde Bewohnen von Wohnlauben ſtärker einſchränken, als dies mit den örtlichen kriegs⸗ bedingten Verhältniſſen zu vereinbaren iſt. Schnepfenstrich/ va. v. Britaen Wnn die Aecker 999 40 werden und die fernen Forſten über ihr kahles Aſtwerk einen rötlichen Schleier breiten, bricht in dem Jä⸗ ger wieder das alte Erbteil der Fahrenden durch. Er greift nach ſeiner Flinte und nimmt den aufgeweichten Feldweg unter die Füße, als eile er unruhevoll zur Burg der ſchönſten Frau. Der Wald iſt ſeine heim⸗ liche Geliebte, und ſobald ihn der grüne Saum ihres Gewandes berührt hat, iſt er wieder der Verwunſchene, der dem Zauber g blindlings verfällt. Läſſig liegen die Finger um den Kolben⸗ hals, und, den Kopf rücküber gegen den rau⸗ hen Eichenſtamm gelehnt, träumt der Jäger dem Lied der Dreſſel nach, das den Abend einläutet. Es iſt, Waldes ſich aus der tiefen Mulde ihrer Ge⸗ heimniſſe aufgemacht, um in zarten Tönen von ſich zu künden Aber nur ein winziges, ſteil aufgerichtetes Körperchen iſt es, das ſich auf einem dünnen Aſt ſchaukelt und ſeine ſil⸗ bernen Trillerkaskaden in das graugelbe Gras des Vorjahres tropfen läßt. Mächtig, wie bei einem Anruf, nehnen ſich die Keime unter dem dichten Moospelz. Das leiſe Kni ⸗ ſtern vom Werden läuft wie des Win⸗ des Meldereiter durch den Wald. Die klei⸗ neren Vögel verſtummen vor der Kantate der Frühlingskünderin. Sie ſinken mit ihrem Geſang demütig' zuſammen, wie Prinzeſſin⸗ nen im Hofknix. Von der Feldkante her heult die Eule ihren unheimlichen Klageruf. Die ſüße Stimme des Tages weicht dem dunklen Laut der aufdrängenden Nacht. And als das Droſſellied endlich, wie ein ermüdetes Kind, ſchlaftrunken zurückgeſunken iſt und die Stille ſich hinter dem letzten,— Zwit⸗ ſchern herſtürzt, tritt die Pauſe im Walde ein, die bedeutungsvolle Pauſe für den Jä⸗ er. 5 Wirklich, kaum zwei Minuten ſchweigt es im Holze, da kliypgt es auch ſchon herriſch und hell über die Baumkronen:„Puiit, puiit!“ Den einſamen Jäger durchfährt es als hätte die Seele des Der Alliag der Umquartlorten Stichproben beſtätigen, daß ſich die Weſtfälinger im badiſchen Ländle wohlfühlen NSG. Dieſer Krieg gibt Probleme auf, an deren Löſung jede frühere ſtaatliche Führung geſcheitert wäre. Zu ihnen gehören diejeni“ gen, die durch den Luftterror aufgeworfen worden ſind. Man ſtelle ſie ſich einmal in ihrer ganzen Größe vor: Innerhalb weniger Monate ſind Hunderttauſende von Obdach⸗ loſen, faſt alle Großſtädter, in meiſt ländlichen Haushaltungen mehr oder weniger entlegener Gaue unterzubringen. Man halte ſich daber die Anterſchiede der Lebensgewohnheiten, der Mundarten uſw. vor Augen, die unter nor⸗ malen Amſtänden ein Zuſammenleben nahezu ausgeſchloſſen hätten. Anſere Soldaten frei⸗ lich haben längſt über ſolche Aeußerlichkeiten hinwegzuſehen gelernt. Kamerad bleibt Ka⸗ merad, ob er nun ein badiſcher Landsmann, ein weſtfälinger Junge, ein Tiroler oder ein Oſtpreuße iſt. Warum ſollten wir in der Heimat, da uns die Kriegsſchickſale gleichfalls auf Tuchfühlung zuſammengeführt haben, uns anders verhalten? Daß es tatſächlich geht, beſſer geht, als ſich in Anſehung der äußeren Amſtände er⸗ warten ließ, zeigte eine Fahrt mit dem Sach⸗ bearbeiter für die Amquartierung bei der NSV-Gauamtsleitung Wickertsheimer, die von Straßburg in einen der nächſtgelege⸗ nen mittelbadiſchen Kreiſe führte und auf der mit dem Kreisamtsleiter der NSB Her⸗ mann zuſammen ohne vorherige Anmeldung Amquartierte in einigen Landorten aufgeſucht wurden. Manche Leute wiſſen, wenn von der Amquartierung die Rede iſt, immer nur von Mißhelligkeiten zu erzählen. Wird den Re⸗ dereien von Amts wegen auf den Grund ge⸗ gangen, klärt ſich die Sache meiſt als harm⸗ los auf. Durch Einzelfälle darf man ſich überdies das Geſamturtel nicht trüben laſſen. Wenn über ſolche geredet wird, dann geſchieht es ſonderbarerweiſe immer ſo, daß ſie in vielfacher Vergrößerung, die guten Seiten aber überhaupt nicht oder, wenn ſchon, dann in entſprechend verkleiner⸗ ten Maßſtäben erſcheinen. * Wir beſuchen eines der der Kreisſtadt nächſt ⸗ elegenen Dörfer. Die Bewohner ſind Klein⸗ andwirte, die meiſt nebenher noch in der In⸗ duſtrie arbeiten. Die Gegend iſt obſtreich, ein wahrer Segen für die Gäſte aus Weſtfalen, von denen wir einige aufs in ihren Quartieren aufſuchen. Die junge Dortmunde⸗ rin kommt aus der Küche und führt uns in das ihr und ihren vier Kindern zugewieſene Zim⸗ mer. Sie nimmt das Jüngſte aus dem Bett⸗ chen, das, durch unſeren Eintritt aus dem Mit⸗. tagsſchlummer geweckt, zu weinen anfängt, um es zu beruhigen. Die drei älteren ſind in der Schule. Die eine Lehrerin ſtammt auch aus Dortmund. Die Frau nimmt an der Gemein⸗ ſchaftsverpflegung in einer Gaſtwirtſchaft des Ortes⸗ teil, weil es an eigener Kochgelegenheit fehlt. Dies iſt aber eine Ausnahme. Die an⸗ deren kochen entweder ſelbſtändig oder eſſen mit den Quartierwirten. In all dieſen Din⸗ gen wird nicht nach einem ſtarren Schema ver⸗ fahren, ſondern nach den jeweiligen Verhält⸗ niſſen. Frau und Kinder 19590 gut aufgehoben; ſie arbeitet nach Möglichkeit im Haushalt der Wirtsleute mit, wobei dieſe ſelbſt einſehen, daß 5 ihr nicht zuviel zumuten können, da die Für⸗ orge für das ihr eingeräumte Hausweſen mit der eigenen Kinderſchar ſie ziemlich in An⸗ ſpruch nimmt. In einem anderen Haus finden wir die ein ⸗ quartierte Frau, gleichfalls eine Dortmunderin, hinter der Nähmaſchine beſchäftigt. Sie ſchne dert Wäſche und Kleider für die beiden eigenen Kinder und die ihrer Wirtsleute. Sie hat auch —5 dem Feld mitgeholfen, wie es gerade kam, f un hat dabei in den acht Monaten, ſeit ſie da iſt, 16 Pfund zugenommen. In dem für ſie freigemachten 9—5 hat ſie eigene Möbel ſtehen, die ſie hertransportieren ließ. Die Frau hat ſich ſo gut in ihren neuen Lebenskreis gefunden, daß ſie ſelten in die nahe Kreisſtadt gehen mag. Am Ort findet ſie ſo ziemlich J alles, was ſie wirklich braucht. Sogar ein Wannenbad iſt in einem der Fachwerkhäuſer eingerichtet. Im Sommer geht jedermann ins reibad in dem Fluß mit ſeinem kriſtallklaren ebirgswaſſer. 0 Nächſtes Ziel: Ein Kleinſtädtchen, das mit ſeinen altertümlichen Toren und Türmen wie ein Spitzwegidyll in die Gegenwart hinein⸗ ragt. Auf die Frage nach den nächſten Am⸗ uartierten werden wir in ein Haus mit der ahreszahl 1651 gewieſen. Hier treffen wir außer der Hausherrin, die ſelbſt in Düſſeldorf, wo ſie verheiratet war, ihr Heim verloren hat und nun in dem behaglich eingerichteten Haus ihrer Großmutter wohnt, zwei aus Dortmund, die eine mit ihrer ſeit Jahren gelähmten Mutter, die ſie bei jedem der faſt allnächtlichen Luftalarme in den Keller hatte bringen müſſen. Sie bereitet gerade für die gemeinſame Küche ein weſtfäliſches National 8 wie elektriſche Zündung. Das iſt der Balz. ruf des braunen Vogels! Leichtbeſchwingt ſeglt der Weltenbummler über den Hau he⸗ ran. Er legt ſich ſelig in die Kurven ſeines Fluges, gaukelt über dem Erlenjungwuchs, ſchießt plötzlich pfeilgeſchwind aufwärts und verſchwindet am Saum der hohen Fichten. „Puiit, puiit“, klingt es aus der Ferne. Der Hund hat die Behänge hochgeſtellt und ſieht mit leiſem Winſeln dem wohlbekannten Vo⸗ el nach. Lautlos taucht vor dem grüngelben Band des Weſthimmels ein Schatten auf. Wie ein Gedanke aus Vergänglichkeit iſt es vorbeige⸗ huſcht— das Schnepfenweibchen, das ſtumm zu den Wurmplätzen ſtreicht. Aber der ſu⸗ chende Ritter hat es dennoch wahrgenommen. 8 kommt er über die Lichtung, ſtürzt ſich ſteil von oben her neben die ſchweigſame Schöne, umtanzt ſie und beglei⸗ tet ſeine bewegliche Werbung mit zärtlichen Tönen. „Quorr, quorr“, murkſt es bei der Feld⸗ kante. Aber plötzlich wird aus dieſem behag⸗ lichen Ruf eines Genießers der ſcharfe Kriegsſchrei des Kämpen. Der Rivale ſchießt gericht, Kartoffelpuffer. Die andere ſorgt für ihr Kindchen, das in dem Schwarzwaldſtädt⸗ chen das Licht der Welt erblickt hat. Ohne ſich in ihrer Tätigkeit ſtören zu laſſen, erzäh⸗ len ſie von ihren Schickſalen. Sie haben noch die Großangriffe mitgemacht, die ihre Heimat⸗ ſtadt zerſtörten. Das Schreckliche dieſer Nächte iſt in der neuen Welt, in der ſie hier geborgen ſind, ſoweit zurückgetreten, daß ſie nicht mehr viel Worte darüber verlieren mögen. Ob ſie bis Kriegsende hier aushalten wol⸗ len?„Wir halten es auch noch länger aus“, antworten ſie. Ob ſie vielleicht über Weih⸗ nachten nach Hauſe fahren möchten? „Nein, was ſollen wir jetzt in der verwüſteten Stadt? Zudem ſind wir froh, daß wir aus der Gefahr heraus ſind.“ Das Heimfahren iſt ohnehin nicht möglich. Das kopfloſe Rei⸗ ſen hieße das Anheil geradezu aufs Neue herausfordern, abgeſehen davon, daß die ange⸗ ſpannte Verkehrslage einem ſolchen Maſſen⸗ andrang gar nicht gewachſen wäre. Die Volksweihnachtsfeiern, die in die⸗ ſem Jahr mit beſonderer Liebe veranſtaltet werden, verſprechen zweifellos viel mehr an Weihnachtsfreude in der Kriegsheimat als der Aufenthalt zwiſchen Ruinen. en Quartier⸗ leuten ihrerſeits wird es gewiß eine Herzens⸗ ſache ſein, ihr Teil zu einer heimeligen Weih⸗ nacht beizutragen und überhaupt ihren Gä⸗ ſten den ganzen Winter über einen wohnlichen Aufenthalt zu bieten. * Früh iſt der Herbſtabend hereingebrochen. Wir betreten eine Gaſtwirtſchaft in einem Rebdorf. Von dem Tiſch neben dem Büfett erhebt ſich zur Bedienung eine junge Frau, auch ſie iſt Weſtfälin. Am Ecktiſch ſtecken ein paar Buben die Köpfe zuſammen über den Schulheften. Welches nun Einheimiſche und welches Zugezogene ſind, iſt auf den erſten Blick nicht zu unterſcheiden, auch aus dem Sprechen iſt es nicht ohne weiteres zu entneh⸗ men, denn die Weſtfalenjungen haben ſich den hieſigen Dialekt nach wenigen Monaten an⸗ gewöhnt. Am den runden Tiſch in der Mitte ſitzen ein paar ältere Männer aus dem Dorf eim Abendſchoppen mit einer Hamburger Fa⸗ milie zuſammen, als wären ſie alle Verwandte. And ſind ſie denn nicht verwandt in der deut⸗ ſchen Volksfamilie, nur daß wir uns deſſen jetzt im Krieg erſt richtig bewußt geworden ſind. Der Ortsgruppenleiter an unſerem Tiſch erzählt, daß es ſich ganz von ſelbſt mache, wenn Einheimiſche und Gäſte ſich zuſammenfänden. Wohl ſind auch früher Volksgenopſſen aus anderen Gauen, beſonders durch Kdcf, gele⸗ gentlich auf die Dörfer gekommen. Sie wur⸗ den aber doch als Fremde betrachtet wie die anderen Ferienreiſenden, die während der Sommermonate die Kurorte bevölkerten. Jetzt wohnt man zuſammen, arbeitet feiert zuſammen. Der Ortsgruppenleiter ſelbſt hat eine Berlinerin mit deren Jugen aufge⸗ nommen. Sie hat viel bei der Feldarbeit ge⸗ holfen; während der Weinleſe hat die Frau ſich derart ins Zeug gelegt, daß ſie faſt eine ländliche Arbeitskraft erſetzt härte. Es iſt ihr ſicher manchmal ſauer geworden, ſie hat es ſich aber nicht anmerken laſſen. Die aus einem der ſchlimmſten Notſtände des Krieges erfolgten Amquartierungen haben Nord⸗ und Süd, Stadt und Land zuſammen⸗ geführt, wie dies durch keine andere Maß⸗ nahme je zu erreichen geweſen wäre. Inſofern iſt auch hier aus der Not eine Tugend gewor⸗ den. Eine Entwicklung, die in der Richtung der großdeutſchen Sendung unſerer Nation in der Zukunft liegt. Wir wollen ſie irgendmög⸗ lich bewußt fördern und nicht etwa durch Schwätzereien über Kleinigkeiten, die ſich nun einmal nicht werden ausſchalten laſſen, ſtören. Wir wollen uns vor allem darüber im kla⸗ ren ſein, daß die ſchaffensfrohen Frauen, aus deren Geſichtern die Schatten der Schreckens⸗ nächte gewichen ſind, und ihre blühenden Kin⸗ der die unzerſtörbare deutſche Lebenskraft ver⸗ körpern, die aus den Ruinen der Städte als wertvollſtes Gut geborgen wurde. E. Dietmeier. — Die Weihnachtsgratifikation Im„Reichsarbeitsblatt“ berichtet Ober ⸗ Knolle über die Regelung der eihnachtsgratifikation 1943, die der General⸗ bevollmächtigte für den Arbeitseinſatz in einem Erlaß roſten hat. Die für die private Wirtſchaft geltende Anordnung ſetzt auch in dieſem Jahr Höchſtgrenzen feſt, bis zu denen der Betriebsführer bei der Gewährung von Weihnachts⸗ und Abſchlußgratifikationen gehen kann. Die Anordnung beſtimmt, daß für das Jahr 1943 die im Betrieb insgeſamt ge⸗ währten Weihnachts⸗ und Abſchlußgratifikatio⸗ nen nicht mehr betragen dürfen als die Wochen⸗ lohnſumme, die den im Betrieb beſchäftigten Lohnempfängern zuſteht, und nicht mehr als 25 v. H. der monatlichen Gehaltsſumme, die den Gehaltsempfängern im Betrieb zuſteht. In dieſe Summen ſind jedoch die Löhne, Gehälter und Entgelte nicht einzubeziehen, die den Oſt ⸗ arbeitern und Polen, Juden und Zigeunern ge⸗ 3 zahlt ſind, ebenſo nicht die Ausbildungs⸗ und Erziehungsbeihilfen, die Lehrlingen und An⸗ lernlingen zuſtehen. 0 Innerhalb dieſes Rahmens iſt der Betriebs⸗ führer grundſätzlich frei. Er kann dem einzel⸗ nen Gefolgſchaftsmitglied mehr als einen Wochenverdienſt oder ein Gehaltsviertel geben, wenn ein anderes Gefolgſchaftsmitglied weni⸗ ger bekommt. Er ſoll ſogar innerhalb dieſes Rahmens die Gratiftkation nach der Dauer er Betriebszugehörigkeit, der Leiſtung, der Familienverhältniſſe uſw. ab⸗ tufen. Bummelanten und Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern, die ſich pflichtwidrig verhalten hahen, werden keine Gratifikationen zuzubilligen ſein, ſelbſt wenn ein Rechtsanſpruch auf die Zuwen⸗ dungen vorliegt. In der Regel ſollen die Gra⸗ tifikationen auch nur den Gefolgſchaftsmitglie⸗ dern zugute kommen, die mindeſtens ein ahr dem Betrieb angehört haben. Bei Dienſtverpflichteten iſt jedoch die Dauer der Betriebszugehörigkeit im Abgabebetrieb anzu⸗ rechnen. Das gilt ſerner für die Fälle, in denen das im vergangenen Jahr wegen Stillegung, Betriebsverlagerung oder ähnlicher Gründe den Betrieb wechſeln mußte. Die Gratifikationen unterliegen er Steuer⸗ und Sozialverſicherungs⸗ pflicht, ſoweit ſie nicht eiſern geſpart wer⸗ den. Ausnahmen von der Begrenzung der Gra⸗ tifikationen ſind nach oben im allgemeinen nur dann zuläſſig, wenn Rechtsanſprüche auf höhere Gratifikationen vorliegen oder zuläſſigerweiſe in den Vorjahren ſchon höhere Gratifikationen gezahlt wurden. Auch in dieſem Jahr gilt die Beſtimmung, daß die Gratifikationen be pflichtgemäßem Berhalten des Gefolgſchafts⸗ mitgliedes im Vergleich zum Borjahr nicht geſenkt werden dürfen, wenn ein Rechts. anſpruch in der vorjährigen Höhe beſteht oder dieſer Betrag bereits mehrfach zuläſſigerweiſe herbei und wirft ſich blindlings 6— 96 das ſegelnde Liebespaar. Die beiden Krieger krei⸗ ſen in halsbrecheriſchem Draufgängertum um⸗ einander, verſchlingen die Kurven ihres Flu⸗ ges zu Maſchen und Schlaufen und laſſen die Amworbene, die ſich leiſe davonmachen wollte, nicht aus dem befehleriſchen Bereich ihrer Schwingen. „Sie ſtricken“, ſagt der Jäger leiſe und verfolgt atemlos dies Gewebe der Liebe, das die drei Vögel vor dem letzten Schimmer des Abendhimmels ſpinnen. Sein Herz, das viel⸗ leicht eben noch im Netz ſchwerer Erinnerung hing, befreit ſich an dieſem Bilde der Schön⸗ heit von allem Eigenen und geht ein in den unermeßlichen Raum des Geſetzes. Fliegt nicht die Flinte an die Wange? Zuckt nicht der Finger am Abzug? Ach Tell, ſtoß nicht ſo auffordernd deine Naſe ages meine Knie, wir wollen den Frühlings⸗ abend nicht mit einem anmaßenden Schuß aufreißen. Ein einſames Schnepfenweibchen huſcht wie ein weicher, dunkler Wattebauſch ſtumm an der ſchmalen Mondſichel vorüber, die im Oſten über die Wipfel ſteigt. Da löſt ſich die kriegeriſche Dreizahl über der Lich⸗ tung auf, und je zwei Pärchen verſchwinden lautlos in dem bergenden Dunkel des Wal⸗ des. eeeee 2. Symphonieabend in Luchwigshalen Der zweite Symphonieabend des Landes⸗ ſymphonteorcheſters Weſtmark brachte eingangs aus Anlaß des fünften von Prof. C. Boehe deſſen t üre“. In breit angelegtem 5 entwickelt Boehe in dieſem Werk, großen Vorbildern wie Bruckner und Brahms nachſtrebend, hervorra⸗ gendes ſatztechniſches Können, dramatiſche Wucht und große Kraft der Steigerung. Anter den deitgenöſſijchen Komponiſten wird Boehe, der verdienſtvolle einſtige Dirigent des Landes⸗ ſymphonicorcheſters, immer ſeine Geltung be⸗ alten. Des Finnen Sibelius erſte Sinfonie, in ihrer vielſarbigen Tonpracht eine gewaltige prache ſprechend, folgte unmittelbar. Die aus verklärter Ruhe aufſteigenden dramatiſchen e Ouver⸗ d bar Ballungen des Werkes, der klangliche Reiz des pikanten Scherzo⸗Satzes und die Final⸗Fanta⸗ ſie hinterließen ſtärkſten Eindruck. General⸗ muſikdirektor H. Bongartz ließ beiden Wer⸗ ken eine ſehr intenſive Ausdeutung zuteil wer⸗ en. Als Soliſt ſpielte Frederic Ogouſe, der in Ludwi 07 kein Anbekannter mehr iſt, das f. Moll⸗Klavierkonzert oon Chopin ein Werk, das ihm vor allem Gelegenheit bot, ſeine edle Anſchlagskunſt voll zu entfalten. Das Er⸗ ſchöpfende ſeines Vortrages, die ſchöne Sang feit und Weichheit des dennoch fülligen Kla⸗ viertones beſtachen ſehr und beglückten jedee Ohr. Als Dreingabe hörte man ein in große Schönheit geſpieltes Nocturno. Die heikle Be⸗ gleitung löſte das Orcheſter prachtvoll. Herz. licher Beifall dem Soliſten wie dem Dirigenten, L. Maria Dillinger. gewährt worden iſt. Auch wo kein Rechts⸗ anſpruch gegeben iſt, ſollen Gratifikationen nicht ohne beſonderen Anlaß abgebaut werden. Lehr⸗ lingen und Anlernlingen darf nach dem Erlaß eine Weihnachtsgratifikation in der Höhe der zuläſſigen monatlichen Erziehungsbeihllfe gege⸗ ben werden. An die Betriebsführer wird ap⸗ pelliert, bei der Ausſchüttung auch die Sol⸗ daten nicht zu vergeſſen. Zuwendungen an einberufene Gefolgſchaftsmitglieder oder ſolche, die zu einem anderen Betrieb dienſtverpflichtet ſind, fallen nicht unter die Begrenzung. Im übrigen gelten die Vorſchriften über die Gra⸗ tifikationen im gleichen Amfange wie für deutſche Gefolgſchaftsmitglieder auch für aus⸗ Muſik wurde. ländiſche Arbeitskräfte. Heidelberger Querſchnitt Baurat Rottmann geſtorben. Im Alter von 65 Jahren iſt Stadtbaurat Paul Rott⸗ mann geſtorben, der mehr als drei Jahr⸗ zehnte im Dienſt der Stadt Heidelberg ge⸗ ſtanden hat. Im September 1906 trat der aus Dresden Stammende beim Städtiſchen Hoch⸗ bauamt ein, wo er bis 1914 Abteilungsleiter war. Im Weltkrieg vertrat er den Amts⸗ vorſtand, leitete dann eine Zeitlang das Woh⸗ nungsamt und beaxbeitete ſpäter das ſtädtiſche Siedlungsweſen. In den letzten Jahren wid⸗ mete er ſich auch den ſtädtiſchen Luftſchutz⸗ maßnahmen. Ein Wildeſſen der Verwundeten. Der Wirt einer Großgaſtſtätte hatte am Montagabend hunderte Verwundete aus den Heidelberger Lazaretten ſowie dreißig Schweſtern zu einem Haſenraggut⸗Eſſen eingeladen, zu dem auch ge⸗ nügend Wein bereitgeſtellt worden war. Die Geneſendenkapelle Fred Kirks ſorgte für he⸗ chwingte Unterhaltung. Sämtliche Angeſtellte es Betriebes hatten auf ihren freien Tag ver⸗ zichtet und ſeit Wochen ihre Raucherpunkte für Ziggretten geſpart. Dieſes ſchöne Zeichen der Volksgemeinſchaft wurde von dem anweſenden Hoheiksträgex der Partei und dem Oberfeld⸗ arzt in herzlichen Worten anerkannt und der Nobember 1918 mit dem von 1943 verglichen. Damals habe jeder an ſich ſelbſt gedacht, heute aber exwachſe ſolche Haltung aus echter natio⸗ nalſozigliſtiſcher Geſinnung, die um ſo höher anzuerkennen ſei, als der Wirt ein glter Welt⸗ kriegsteilnehmer mit dem EK 1, im jetzigen Krieg einen Sohn verloxen habe, der auf dem Feld der Ehre gefallen iſt. zuſammen, ——— Zur dritten Reichsſtraßenſammlung am 20. und 21. November Die Kampfformationen der Partei ſammeln für Mutter und Kind (NSV, Zander⸗Multiplex⸗K.) Schauburg: „Wenn der junge Wein blüht“ Ein gutes Drehbuch iſt für jeden Film der halbe Weg nach Rom. Aber ein gutes Drehbuch ſtellt auch einen Glücksfall dar. Das wiſſen wir— das wiſſen die Leute vom Bau noch viel beſſer. Beſagter Glücksfall liegt hier vor. Per Schwenzen ſchuf das Buch und ließ ſich dabei von keinem geringeren als Björnſtjerne Björnſon mächtig über die Schulter gucken. So entſtand eine Welt, in der keine Abziehbilder agieren, ſondern Men⸗ ſchen. Es geſchieht nicht eben viel in dieſer Welt. Die Leuté haben ja auch Zeit und ſcheuen keinen Aufwand für ihre Herzenskon · flikte. Es geſchieht auch manches, was nicht Leben iſt, ſondern Kunſtgriff— oder gar Kunſtkniff. Daß der Vater, der ſich am Rande ſeiner Familie bewegt, immer wieder dazukommt, wenn von ſeinen drei Mädels oder ihrem Anhang grundſätzliche Geſpräche geführt werden, muß man halt hinnehmen. Wie er ſich dazu verhält, gehört wieder in die Bezirke feiner Menſchlichkeit. Ein Idyll er⸗ leben wir, ein Idyll mit Beſchleunigung, mit Atmoſphäre, mit Duft und verklärendem Hu⸗ mor. Sogar die paar komiſchen Knaller wer⸗ den verklärt. Den Inhalt erzählen? Das macht man nur bei Filmen in geringerer Preislage. Hier kann maän ſich mit einem Familienſteckbrief begnügen: Die drei Arvigs⸗ Mädel werden glücklich, die jugendlich gehlie ⸗ bene Mutti ſieht ein, daß zuviel Jugend fa⸗ miliengefährdend wirkt, und der ſtille Bater iſt glücklich über dieſe Erkenntnis. Wer gönnt ſo lieben Menſchen auch ihr Glück nicht? Der Spielleiter Fritz Kirchhoff bewies ſeine Würdigkeit für das Spielbuch. Daß er manch⸗ mal zuviel Jugend, zu viel Aeberſchwang auf⸗ legen läßt, iſt keine Todſünde. Von den Dar⸗ ſtellern gebührt Otto Gebühr die Palme. Wie ein Weiſer, ein ſchmerzlich wiſſend Ge⸗ wordener, wandelt er unter den Seinen. Seine Güte ſchwebt als freundlicher Schatten über dem Arvigs⸗Hof. Als ſeine Frau ſehen wir Henny Porten. Nie ſahen wir ſie beſſer. Allein an Temperament übertrifft ſie ihre Töchter. Kabinettſtücklein. wenn ſie vor Rüh⸗ rung ein Gedicht ihres Mannes nicht weiter leſen kann. In Marina von Ditmar, Ge⸗ raldine Katt und Elſe von Moellen⸗ dorf hat das Elternpaar filmiſch wohlgerg⸗ tene Kinder. Rene Deltgen, Hans Zeſch⸗Ballot und Peter Elsholtz ſu⸗ chen mit Erfolg Familienanſchluß. Die un⸗ gewöhnliche melodiöſe Illuſtrationsmuſik ſchrieb Eduard Künneke. Franz Schmitt. Allerlei aus Lampertheim H. Lampertheim. Vor etwa 500 Beſuchern ſprach in der Turnhalle in einer Großkund⸗ gebung Reichsredner Otto Fuchs ⸗Berlin. i Seine Ausführungen waren ein Appell an die Heimatfront, ſich des Opfers der Front würdig zu erweiſen und den Platz, auf den jeder ge⸗ ſtellt iſt, gewiſſenhaft auszufüllen. Wir glau⸗ en an den Sieg. Es wird ſo kommen, wie der Führer ſagte:„Das letzte Bataillon, daß dieſes Schlachtfeld verläßt, wird ein deutſches Tag der Hausmusik in Strasburg Nachdem Straßburg die Reichsführung zum diesjährigen Taa der deutſchen Hausmuſik er⸗ teilt war, vollzog ſich im Kleinen Haus des Theaters Straßburg die Eröffnung in Anwe⸗ ſenheit zahlreicher Gäſte aus dem Reich und aus dem Oberrheingebiet in einem entſprechend feſtlichen Rahmen. Zu eindrucksvollen Anſprachen des Präſi⸗ denten der Reichsmuſikkammer Prof. Dr. Peter Raahe und des Leiters des Hauptkulturamtes der Reichspropagandaleitung, Brigadeführer Cerff über Sinn, Weſen und Wert der Haus⸗ muſik wurden zwei Barockwerke geboten, eines davon von dem im Elſaß geborenen Georg Wuffat und eine„Feſtliche Muſik“ des Straßburgers L. J. Kauffmann geſpielt vom Opernorcheſter unter Rosbauds Leitung. Das ſehr reichhaltige, die Tage bis zum Samstag, 13. November, füllende Programm der Straßburger Hausmuſiktage wurde einge⸗ leitet mit einer Hausmuſikſtunde der Kamerad⸗ ſchaft der Künſtler und Kunſtfreunde am Ober⸗ rhein, bei dem erſte Kräfte der Straßburger Opex und des Orcheſters mitwirkten. Dann folate am Sonntagvormittag ein Konzert des Sinfonie⸗ und Kammerorcheſters Straßburg, das unter Leitung von Philiyy Acker Werke gon Mozart, Volkmann und Harald Genzmer brachte. Die Jugend wird ſich in den folgenden Tagen ſehr oft hören laſſen, zum erſtenmal trat ſie am Sonntagnachmittag in einer ſchönen Muſigierſtunde von Schülern der Städtiſchen Jugendmuſikſchule hervor. Einen der Höhepunkte der geradezu als Muſikwoche anzuſprechenden Veranſtaltungen hildete die Wiedergabe von Pf leſtrina“, der bekanntlich in Straßburg ge⸗ dichtet und komponiert wurde und nun zum erſtenmal am Ort ſeiner Entſtehung erklang Die bis zum letzten ausgefeilte Aufführung machte auf das ausverkaufte Haus erkennbar tiefen Eindruck. Die Vorausſetzungen hierfür ergaben ſich aus der von dem Wiener Gaſt Jo⸗ ſef Witt— zugleich ein Paleſtrina eindring⸗ ichen Formats— ſoraſam abgewogenen, die inzelnen Geſtalten zu ſtarkem Profil heraus rbeitenden Spielleitung und der von GMDd dans Rosbaud einfühlſam und großgeſtal⸗ eten, werktreuen Interpretation dieſes heden enden Werkes das damit dank der reſtloſer Hingabe von Orcheſter, Chor und der großen Zahl der anſpruchsvollen Solopartien zu dem von Pfitzner erdachten Preisgeſang auf die Ernſt Stols. i tzners„Pa⸗ 16 Uhr: Lied⸗ und Kammermu ſeinl Meckern und Flüſtern iſt heute nicht am Platze, Wirken und Schaffen iſt unſere Parole, bis wir den Endſieg errungen haben⸗ Ortsgruppenleiter Grünewald ſchloß die Kundgebung mit dem Gruß an den Führer.— Pg. Fuchs ſprach vor etwa 150 Hüttenfelder Arbeitern und Bauern. Seine aufrüttelnden Ausführungen löſten auch hier großen Beifall aus.— Zum Gedenken des 9. November wür⸗ den am Sonntgg an den drei Denkmälern Ehrenwachen geſtellt. Gegen 9 Uhr marſchier⸗ ten mit klingendem Spiel Abordnungen der Su, Politiſche Leiter,„/, HJ. NSKc, NSS8 und Kriegerkameradſchaft durch die Orts⸗ ſtraßen und legten am Rudi⸗Wegerle⸗Ehren⸗ mal, am Katharine⸗Grünewald⸗Ehrenmal und am Krieger⸗Ehrenmal nieder, die die Inſchrift trugen:„Und Ibr habt doch geſiegt!“ Der Kaninchenzuchtverein HRö65be⸗ ſchloß in ſeiner Mitaliederverſammlung, am 2. Dezember in der bieſigen Turnhalle eine Kaninchenſchau abzuhalten. Büchter Buſch(Worms) wurde zum Preisrichter be⸗ —— Die Schau ſoll beweiſen, daß nur aſſezucht rentabel ſein kann. Vom Vorſitzen⸗ den Medert wurde ermahnt, bei der Ueher⸗ gangsfütterung vorſichtig zu ſein, um Ausfälle au bermeiden. Jetzt ſind alle unnötigen Freſſer abauſchlachten und nur ſolche durchzuhalten, die zur Winterzucht notwendig ſind und für die auch das nötige Futter vorhanden iſt. Nicht Maſſen züchten, ſondern entſprechend der Fut⸗ tergrundlage lieber wenige Tiere halten und aut füttern. Vor dem Verfüttern von Nah⸗ rungsmitteln, Kaxtoffeln, Gemüſe und Getreide wird gewarnt. Es wird an alle Züchter appel⸗ liert, die Felle reſtlos abzuliefern, Die letzte Ablieferung ergab 500 Stück. Zwei Tote bei einem Verkehrsunfall * Würzburg. Ein Viehtransport⸗Kraft⸗ wagen ſtieß mit einem Kartoffelfuhrwerk zu⸗ ſammen. Dabei gab es zwei Tote und zwei Schwerverletzte. Der Rundfunk am Mittwoch Reichsprogramm: 8 bis 815 Uhr: Zum Hören und Behalten. 11 bis 11.80 lei⸗ nes Konzert mit tänzeriſcher Muſik. 11.30 bis Uhr: Ueber Land und Meer. 18.35 bis 1248 es Niederiachſenorcheſters. 14. bis 14.45 Uhr: Beſchwlngte 9 ik. i — 65 Otto Dobrindt dirigiert. 17,18 bis.50 Uhr: Buch der Zeit. 1830 bis 19 Uhr: Zeit⸗ ſpiegel. 19.15 bis 19.30 Uhr: Frontberichte 915 bis 21 Uhr: Unterhaltungsſendun? für unſere Soldaten:„Zwei Herzen u. ein 80 21 bis 22 Uhr: Die bunte Stunde: Eine voll⸗ ommene Sekretärin“— Deutſchland⸗ ſender: 1715 bis 18 Uhr: Komponiſten im Waffenrock. Kammermuſik. 20,15 bis 21 Uhr: Violinkonzert von Beethoven 8 Gerhard Taſchner). 21 bis 22 Uhr: Aus Oper und Konzert. 48 Sport der Hitler⸗Jugend Gute Entwicklung des HJ⸗Radſports Auf einer Reichstagung der Gebietsſport⸗ warte Radſport der Hitler⸗Jugend in Straß⸗ burg konnte ſich Hauptbannführer Seidemann Bon der Reichsjugendführung ſehr anerkennend über die im vergangenen Jahr geleiſtete Arbeit ausſprechend. Ein Leiſtungsaufſchwung war überall feſtzuſtellen. Reichsfachwart Stamm⸗ führer Schulze(Frankfurt), der die Tagung leitete, gab ſeinen Mitarbeitern die Richtlinien für die nächſte Zeit und machte Mitteilung von einigen Neuerungen. Bei den Gehiets⸗Ver⸗ gleichskämpfen ſoll jetzt allgemein die 1000⸗ Punktwertung Anwendung finden, weiter wird die Hitler⸗Jugend zukünftig auch Kurzrennen guf Gehrauchsrädern yeranſtalten. Jeder rad⸗ ſporttreibende Bann iſt verpflichtet, mindeſtens zwei Vergleichskämofe auszutragen, weiter ſoll die Mitwirkung der Fähnlein und Gefolaſchaf⸗ ten beim„Erſten Schritt“ und bei der Gelände⸗ Erkundungsfahrt geſichert werden. Im Hallen⸗ Tadſport wird man dem Ausbau des Radball⸗ ſpiels als Kampfſport weitere Aufmerkſamkeit ſchenken. Die nächſtjährigen deutſchen Jugend⸗ meiſterſchaften werden, falls ſie nicht in Bres⸗ lau ſtattfinden, vorausſichtlich dem Gebiet Mo⸗ ſelland übertragen, das ja im HJ⸗Radſport mit an führende Stelle ſteht. Größere Breitenarbeit im HZ⸗Turnen Auch die Gebietsfachwarte Turnen der Hit⸗ lex⸗Jugend traten in Straßburg zu einer Ar⸗ beitstagung zuſammen. Im Laufe der letzten drei Jahre hat ſich die Zahl der HF⸗Turn⸗ mannſchaften von 2485 über 4364 auf 9783 er⸗ höht. In dieſer Hinſicht iſt eine weitere Stei⸗ gerung zu erwarten da im Winterhalbjahr die neugeſchaffenen Klaſſen, eine HF⸗Klaſſe und eine D⸗Klaſſe C. in Erſcheinung treten werden, Die Spitzenleiſtungen konnten dagegen wegen des vorzeitigen Abgangs der 17⸗ und 18⸗ jährigen Fungen nicht ganz gehalten werden, wenn berſchiedene Gebiete auch mit ihren jün⸗ geren Kräften überaus erfolgreich waren. Die deutſchen Meiſterſchaften im Hallen⸗ radſport Mit den Entſcheidungskämpfen im Radball der Männer um die deutſche Meiſterſchaft und im Radpolo der Frauen um den Reichsſieg wurden die Hallen⸗Radſportkriegsmeiſterſchaf⸗ ten in Görlitz vor 2000 Zuſchauern abgeſchloſ⸗ ſen. Im Radball wurde ſogar ein Entſchei⸗ Dungsſpiel notwendig, denn die Erfurter G. Stoltze⸗L. Lohfeld hatten ein Unentſchieden ge⸗ gen Straßburg⸗Kronenburg wettzumachen, das ſie jedoch im entſcheidenden Kampf in der hal⸗ ben Spielzeit:1 ſchlugen. Der Titelvertei⸗ Diger Poſt Hamburg wuxde Dritter. Bei den Frauen wurde Sern(Breslau) Reichsſieger vor Poſt Wiesbaden. Die Ergebniſſe der Endrunden: Zweier⸗Radball: Erfurter Turnerſchaft— Straßburg⸗Kronenburg:8(:), Erfurt— Poſt Hamburg:3(:), Straßburg— Ham⸗ Burg:2(:), Entſcheidungsſpiel: Erfurt— Straßburg:1. Deutſcher Meiſter: Erfurter Turnerſchaft(Stoltze⸗Lohfeld); 2. Velo⸗Club Straßburg⸗Kronenburg(Doell⸗Ferrand) 3. Poſt Hamburg(Schula⸗Schnoor); 4. Poſt Dres⸗ den(Mende⸗Meſchke); 5. VC Konſtanz(Stoeckle⸗ Werder). Frauen⸗Radpolo: Poch Wiesrade— Blitz Sgarbrücken:3(:), Sgarbrücken Stern Breslau:3(:), Breslau— Wies⸗ haden 475(:). Reichsſieger: Stern Breslau: 2. Poſt Wiesbaden; 3. Blitz Saarbrücken. 7,63 Meter im Weitſprung Europa⸗Fahresbeſtleiſtung von Albert(Leipzig) Der vorzügliche Leipziger Weitſpringer Kurt Al beyt hat ſeine Form bis in den Spätherbſt zu wahren berſtanden und jetzt in ſeiner Hei⸗ matſtadt mit 7,63 Meter eine neue Europa⸗ Febtesheſtleiſtung aufaeſtellt Die diesjährige Europa⸗Beſtenliſte läßt das Sport-Hachfchten! Können der deutſchen Weitſpringer im hellſten Licht erſtrahlen. Albert ſteht jetzt mit 7,63 eter an erſter Stelle, nachdem bisher der Saarburger Bour mit 7,50 Meter die Liſte an⸗ führte. Der deutſche Meiſter Waagemanns ſteht mit 737 Meter an ſechſter Stelle und der Berliner Luther mit 7,25 Meter an neunter. Dazwiſchen liegen die beſten Finnen und Schweden. Sechstauſend Soldaten im Sportpalaſt Die Veranſtaltungen des Berliner Eisſport⸗ winters, die im ganzen der Freizeitgeſtaltung unſerer Soldaten und Rüſtungsarbeiter dienen, wurden am Sonntag mit dem Beginn der neuen Eisſportzeit richtig apoſtrophiert. 6000 begeiſterungsbereite und im Beifall mitgehende Soldaten umſäumten die in neuem Glanze ſtrahlende Eisfläche des Berliner Sportpalaſtes, während der Kunſtlaufdarbietungen und beim Eishockeyſpiel einer Berliner Auswahl gegen eine Kombination Berliner Schlittſchuh⸗Club⸗ Brandenburg. Die„Kombinierten“ ſiegten hoch mit 71(:0,:0,:). Das Berliner Meiſter⸗ paar Ria Baran⸗Paul Falck ſtanden den deut⸗ ſchen Titelträgern Gerda Strauch⸗Günther Noack nicht viel nach und der frübere deutſche Meiſter Exich Zeller ließ nichts von einer Ein⸗ buße am Können bemerken. Unter den übrigen Läufern und Läuferinnen ragte noch die Ber⸗ liner Meiſterin Gudrun Olbricht hervor. Zum Tode von Georg Gehring Oberleutnant Kuxt Frey, Reichsfachamts⸗ leiter für Schweratbletik, der über den Tod des Meiſterringers Georg Gehring aus Ludwigs⸗ hafen zu ſpät in Kenntnis geſetzt wurde, um an ſeinex Beiſetzung teilzunehmen, hat anläß⸗ lich des 40. Geburtstages des Heimgegangenen, der jetzt am 14. November geweſen wäre, durch Reichsobmann Schneider⸗Mannheim einen Kranz an ſeinem Grabe niederlegen laſſen. Eine Abordnung der Mannheimer Kraftſport⸗ 6 Vereine entbot ebenfalls zur ſelben Stunde ihrem unvergeßlichen Kameraden den letzten Abſchiedsgruß. Fußball im Ausland Die Meiſterſchaft von Spanien iſt nach wie vor eine offene Angelegenheit, denn die am Sonntag erwartete Klärung blieb aus, da ſich Valencia und Caſtellon unentſchieden:1 trennten. Beide führen alſo weiter mit je 10:4 villa(10:), Oviedo(:5) und Aviacion Madrid Punkten die Tabelle an, gefolgt vom FC Se⸗ (:). Die Madrider Flieger ſchlugen den FC Barcelong mit:1 und hrachten dieſem damit die erſte Niederlage bei. Meiſter Bilbao iſt ganz aus dem Tritt und wurde diesmal in Baxcelona von Espanol mit:0 geſchlagen.— In der Schweiz hatte es Cantonal Neuenburg nicht ſchwer, ſeine führende Stellung zu behaupten. In Zürich wurde der Tabellenletzte FC3 mit :1 geſchlagen. Hinter Cantonal wurde der zweite Platz von Lauſanne Sports heſetzt, das den bishexigen Zweiten Chaux⸗de⸗Fonds:2 bezwang. Cantonals Vorſprung hat ſich dadurch gleichzeitig auf drei Punkte vergrößert. Mei⸗ ſter Graßhoppers brachte aus St. Gallen einen 52⸗Sieg heim während Altmeiſter Servette Genf gegen Poung Boys Bern ſo ſchwache Stürmerleiſtungen bot, daß es nur zu einem torloſen Unentſchieden reichte. Sehr ſtark ſpielt weiterhin der FC Haſel, der jetzt auch die Houng Fellows in Zürich:1 ſchlagen konnte.— In Frankreich hat es in der Meiſterſchaftsrunde der Berufsſpieler⸗Verbandsmannſchaften er⸗ neut einen Führungswechſel gegeben, da Lille von Rouen 28 beſiegt wurde. Vorn liegt nun wieder Lens, das in Nanch zu einem:2⸗Er⸗ folg kam. Bordegux kam in Paris zu einem :0⸗Sieg.— In Belgien verlief diesmal glles programmäßig. Anderlecht ſchlua den FC Ant⸗ werpen mit:2 und bleiht mit 14.4 Punkten Spitzenreiter vor Beerſchot(13:), White Star (13:5) und Meiſter Mecheln(12.). Beerſchot ſiegte über Lyra:1, White Star über Stan⸗ dart Lüttich 10:3 und Mecheln mit:0 über Tilleur. 2 Eine überraſchende Niederlage des Landes⸗ meiſters AB Kopenhagen wird aus Dänemark gemeldet. Koege ſchlug den Spitzenreiter in der „Schorſch“ half der Elf von Premad, die Kopenhagen 03 mit:2 bezwang, zur Führung. Auch der be⸗ kannte Bͤ 93 wurde geſchlagen, und zwar von Oeſterbro mit:1.— Nach der Landesmeiſter⸗ ſchaft hat ſich nun in Schweden der Norrköping IK auch den Pokal geholt. Nachdem das erſte Endſpiel gegen den AcK Stockholm in der Hauptſtadt korlos ausgegangen war, hatte dies⸗ mal der Meiſter den Vorteil des eigenen Platzes, den er diesmal zu einem.1(211)⸗ Sieg auswertete.— In der Meiſterſchaft von Ungarn brgchte die zehnte Runde keine weſent⸗ lichen Veränderungen in der Tabelle. Groß⸗ wardein, der Tabellenführer, hatte zwar gegen Stegedin Mühe, aus einem 911⸗Rückſtand noch einen:1⸗Sieg zu machen, aher ſein Sieg war letzten Endes doch verdient. Mit 18.2 Punkten iſt Großwordein weiter vorn bor Klauſenburg und Kiſpeſt(je 14:). In Budapeſt gewann Ujpeſt den großen Pokalkampf gegen Ferenc⸗ baros 2: lund Meiſter Cſevel war gegen Dima⸗ vag 2: lerfolareich.— In der Slowakei be⸗ endete der Preßburger Sͤ die Herbſtſerie mit einem:0(:)⸗Sieg über Sillein, womit er alſo weiter unbeſieat blieb und mit 19:1 B. klar vor dem Titelyerteidiger, der Armee. die 14:6 Zählex aufweiſt, führt.— In Rumänien hat Rapid Bukareſt durch einen:0⸗Sieg über Tricolor ſeinen Vorſprung von zwei Punkten vor dem Meiſter Craiova behauptet, der gegen Venus:0 gewann. Angarns Boxer auf Reiſen Ungarns Amateurboxer treten in dieſen Tagen eine längere Auslandsxeiſe an, die ſie nach Spanien und der Schweig führen wird. Die ſpaniſche Einladung zu einem Ländertref⸗ fen wurde jetzt von den Ungarn angenommen; es wird am 28. November in Madrid vor ſich gehen. Zwei Tage ſpäter klettern die Ungarn dann noch einmal in Valencia oder Barcelona durch die Seile. Auf der Rückreiſe beſtreiten die Ungarn dann zwei Länderkämpfe gegen die Schweiz, und zwar am 3. Dezember in Genf und am 5. Dezember in Bern. Die Ungarn haben für dieſe Kämpfe folgende Standard⸗ Maynſchaft aufgeſtelltt Miriſzlai, Erdei, Darai, Vajda, Marton, Torma II, Bane und Oſte. * Kartengrüße von den deutſchen Radſport⸗ meiſterſchaften in Görlitz ſandten uns: Hein⸗ rich Schröder, Joh. Bläß, Regine Koncony und Erika Achtſtätter, alle vom Radſportverein Sandhofen. Herzlichen Dank. ———— Vinschas- eunmen Secree Reichsobmann Behrens über die deutſche Ernährungswirtſchaft Auf einer Wiener Veranſtaltung ſprach der Reichsobmann des Reichsnährſtandes, Bauer Behrens, über die Lage der deutſchen Ernäh⸗ rungswirtſchaft. Er verwies dabei auf die er⸗ höhten Schwierigkeiten, mit denen die land⸗ wirtſchaftliche Gütererzeugung im 5 Kriegs⸗ jahr naturgemäß zu rechnen habe. Wenn es trotzdem gelang, die Ernährung des deutſchen golkes in ausreichendem Maße ſicherzuſtellen, ſo ſei dies vor allem den Richtlinien und Ein⸗ richtungen zu verdanken, die von jeher die Grundlagen der ild ten. Aufgabe des Bauernſtandes ſei und bleihe es, die ausreichende Volksernährung auch in Notzeiten unter allen Umſtänden zu gewähr⸗ leiſten und die landwirtſchaftlichen Güter mit Hilfe der Oraane der Marktordnung dorthin zu bringen, wo ſie gebraucht werden. Die Auf⸗ ſtellung von Ernährungsbilanzen für das je⸗ weils nächſte und übernächſte Erntejahr ermög⸗ liche der Reichsbauernführung die erforderliche Planung, bei der allerdinas nicht nur das Reich, ſondern auch jene Staaten in Eurova berück⸗ ſichtigt werden mußten, die in der Verſorgung auf-uns angewieſen ſind. Reichsobmann Beh⸗ rens wies u. g. daraufhin, daß im abgelaufe⸗ nen Wirtſchaftsiahr ſoviel Brotgetreide geern⸗ tet worden ſei, um uns dayon ſelbſt erhalten zu können. Die Kartoffelernte habe hekanntlich nicht den Exwartungen entſprochen. Man müſſe deshalb dafür ſorgen, daß die Kartoffeln den richtigen Weg gehen, und daß ausreichendes Saataut ſichergeſtellt werde. Die heimiſche But⸗ terproduktion habe einen noch nie dageweſenen aünſtigen Stand erreicht, ebenſo ſei die Raps⸗ ernte auf das beſte ausgefallen. Die Zucker⸗ rübenernte ſei befriedigend ausgefallen. Die Parolen für die kommenden Jahre müſ⸗ ſen auten: Rapsanbaufläche ſowie Milchgblie⸗ ferungen nicht perringern. Neben Brot und Kartoffeln iſt die Erzeugung von Gemüſe das wichtiaſte. Es gelte den Frühgemüſeanbau zu ſtärken und unter allen Umſtänden durchzu⸗ führen. Abſchließend hetonte Reichsohmann Behxens, daß auf dem Gebiet der landwirtſchaftlichen Produktion von den Bauern Vorbildliches gelei⸗ ſtet worden ſei. Mannheimer Getreidegroßmarkt Am Brotgetreidemarkt iſt eine Veränderung gegen die Vorwoche nicht eingetreten: bei wenig Angebot waren die Umſätze ſehr gering. Die die noch nicht ganz beendet Reichsnährſtandsarbeit bilde⸗ ſind, baben den Winterdruſch noch zurückgehal⸗ ten, mit dem dann eine Belebung des Marktes eintreten wird. Die Müblen haben noch aus⸗ reichend Mahlgut zur Verfüaung ſtehen. Am Gerſtenmarkt iſt für Mahlgerſte lebhafte Nach⸗ frage; dieſe ſtarke Nachfrage wird mit dem Be⸗ ainn des Winterdruſches beſeitigt werden. Bei Brau⸗ und Induſtriegerſte gehen die Verladun⸗ gen infolge anderweitiger Inanſpruchnahme der Landwixtſchaft langſam vor ſich. Der Hafermarkt blieb weiterhin ruhig. So⸗ weit Angebote vorlagen, konnten dieſe an die Vergrbeitungsbetriebe abgegehen werden. Am Mehlmarkt hatte Weizenmehl weiter ſehr aute Nachfrage. Auch für Dezember heſteht lebhaftes Geſchäft. Die ſüddeutſchen Mühlen ſind für November ausverkauft. Für Dezember iſt ebenfalls aute Nachfrage. Roggenmehl nord⸗ deutſcher Provenienz hat gleichfalls auten Abſatz die Nachfrage konnte nicht immer befriedigt werden. Auch hier ſind die Mühlen für Novem⸗ der und Dezember zum großen Teil ausver⸗ kauft. Der Rauhfuttermarkt iſt ſehr ſtill: die Zufuhren von Heu und Strob ſind ſehr gering, Die Bewirtſchaftung von Saatgetreide Nach einer Anordnung der Saatgutſtelle und der Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft vom 30. 10. 1943 darf anerkanntes Sagtaut und zugelaſſenes Handelsſaataut von Hafer und Gerſte dem Verbraucher nur geliefert werden, wenn dieſer die gleiche Menge Hafer oder Gerſte gegenlie⸗ fert. Die Gegenlieferung ſoll möglichſt Zug um Zug gegen die Lieferung des Saatgetreides er⸗ folgen; im anderen Falle ſoll die Rücklieferung an den Saatautlieferanten oder an den nächſt⸗ gelegenen Verteiler(Händler oder Genoſſen⸗ ſchaft) mit tunlichſter Beſchleunigung ſtattfin⸗ den. Der Letztverteiler hat dem Verbraucher für die gegengelieferte Getreidemenge die für die Ablieferung von Getreide vorgeſchriebenen Ab⸗ lieferungsbeſcheinigungen auszuſtellen. Jeder Letztverteiler, der Saatgetreide an Verhraucher liefert, hat der für den einzelnen Verbraucher jeweils zuſtändigen Kreisbauernſchaft laufend die Namen und Anſchriften der Saatgutbezie⸗ her und die von ihm gelieferten Saatgutmen⸗ gen, unterteilt nach Fruchtarten und Anbau⸗ ſtufen(Hochzucht, zugelaſſenes Handelsſaatgut) zu melden. Die eingangs erwähnten Beſtim⸗ mungen gelten nicht für Eliteſaatgut, das zu Vermehrungszwecken geliefert wird. Saatge⸗ treide darf beim Letztverteiler nur bezogen und von dieſem nur geliefert werden, wenn der Käufer einen tatſächlichen Bedarf an dieſem Saataut in ſeinem Betriebe hat. In Zweifels⸗ fällen hat der Letztverteiler die Entſcheidung des für den Käufer zuſtändigen Ortsbauern⸗ führers einzuholen. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſer Anordnung, werden mit Ordnungsſtrafen bis zu 100.000 Mk. im Einzelfalle beſtraft. Die Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Sie gilt auch für bereits abgeſchloſſene Verträge, die hinſichtlich der Lieferung noch nicht erfüllt ſind. Miete für anderweitige Verwendung von Räumen inſtillgelegten Gewerbebetrieben Für die Berechnung der Vergütung bei In⸗ anſpruchnahme von Räumen ſtillgelegter Ge⸗ werbebetriebe auf Grund des Reichsleiſtungs⸗ geſetzes(RLG) und für die Feſtſetzung des volkswirtſchaftlich gerechtfertigten Mietzinſes bei Anmietung ſolcher Räume haben der Reichsminiſter des Innern und der Reichs⸗ kommiſſar für die Preisbildung mit einem Er⸗ laß vom 29. 10. 1943 folgendes heſtimmt: Bei Inanſpruchnahme von Räumen ſtill⸗ gelegter Gewerbebetriebe auf Grund des§ 5 RG und bei freihändiger Anmietung ſolcher Räume iſt für die Nutzung der überlaſſenen Räume eine Vergütung oder Mietzins zu ge⸗ währen, der dem objektiven Nutzungswert der Räume während der Stillegung des Betriebes entſpricht. Es iſt bei der Ermittlung des Wer⸗ tes bon dem Ertrag auszugehen, den der In⸗ haber der Räume nach Stillegung des Betriebes bei beſtmöglicher Verwertung der Räume durch Vermietung zuläſſigerweiſe hätte erzielen kön⸗ nen. Für die Berechnung der Vergütung und des Mietzinſes ſind daber die Art der Nutzung der Räume und die damit zufammenhängenden beſonderen Geſtehungs⸗ und Bewirtſchaftungs⸗ koſten vor der Stillegung des Gewerbehetriehes unerheblich. Maßgehend iſt ausſchließlich die 3. Z. der Inanſpruchnahme bei beſtmöglicher Verwertung der Räume nach den jeweils ge⸗ gebenen Verhältniſſen in Betracht kommende Nutzungsmöglichkeit. Wird z. B. ein hoch⸗ wertiges Ladenlokal für Lagerungszwecke in Anſpruch genommen, obwohl ſeine Nutzung etwa für Bürozwecke möglich geweſen wäre, ſo iſt die Vergütung oder der Mietzins auf den Ertrag zu errechnen, den der Inhaber bei deren Vermietung für Büroawecke unter Zu⸗ grundlegung der ortsüblichen Miete für Büro⸗ räume hätte erzielen können. Werden die Räume als Wohnung verwertet, dann iſt als Vergütung oder Mietzins der für Wohnungen gleichen Wohnwertes in Betracht kommende ortsübliche Mietvreis zu gewähren. Es iſt für die Höhe der Vergütung oder des Mietzinſes ohne Belang, ob und in welcher Höhe der Ver⸗ mieter auf Grund der Gemeinſchaftshilfe oder der Handelsbeihilfe(Mietbeihilfe) eine Ent⸗ ſchädigung erhält. 50jähriges Jubiläum der Zahnfabrik Wienand Söhne u. Co. Die führende deutſche Zabnfabrik Wienand Söbne und Co. in Sprendlingen bei Offenbach feierte am Samstag den Tag ihres fünffigiäh⸗ rigen Beſtehens mit einer Feier im Rathaus⸗ ſaal in Buchſchlag, an der neben zahlreichen anderen Ehrengäſten auch Kreisleiter Görner⸗ Offenbach teilnabm. Nach ſchöner Muſik des Frankfurter Palmgarten⸗Orcheſters unter Lei⸗ kung von Dr. Stichtenoth ſchilderte Betriebsfüh⸗ rer Fritz Wienand die Geſchichte des Werkes, das es nicht leicht hatte, ſich gegen die ſcharfe ausländiſche Konkurrenz heſonders bei der deutſchen Kundſchaft durchzuſetzen. Dies gelang eigentlich erſt voll und ganz im erſten Welt⸗ krieg, als das ausländiſche Fabrikat zwanas⸗ läufig ausgeſchaltet war. Heute kann dieſe größte deutſche Zahnfahrik, die vielen hundert Arbeit gibt, den Bedarf nicht voll ecken. Gauamtsleiter Wagner überbrachte die Glückwünſche des Gauleiters und des Kreislei⸗ ters. Er kennzeichnete in ſeiner Anſprache die Abhängigkeit des wirtſchaftlichen vom politi⸗ ſchen Geſcheben. Zahlreiche andere Glück⸗ wünſche folgten, darunter auch der des ſtellb. Bürgermeiſters von Sprendlingen, der mit⸗ keilte, daß künftig eine Straße in Sprendlin⸗ gen Wienandſtraße heißen werde. Der Kam⸗ merbezirk Offenbach der Gauwirtſchaftskam⸗ mer Heſſen berief den Betriebsführer Fritz Wie⸗ nand in den Beirat des Kammerbezirks. Ferner erhielt der Betrieb im Auftraa des Reichsorga⸗ niſationsleiters Dr. Ley das bronzene Abzei⸗ 8 für vorbildliche Leiſtungen in der Volks⸗ pflege. — Kovenhagener Meiſterſchaft mit:3 und ver⸗ Feldbeſtellungen, ———— übrigen Geschäfte müssen übersernhardus-Buchhandlung Franz Mittag offen gehalten werden. Schwender, Mannheim, M 3, 6. EILM-THEATER Am Mittwoch Schliegen alie Ge⸗ Taken Erur 9 2 1. 28.—— schälte um 13 Uhr. Die Tahak-Scherrbacker& 60..., Heidel- Uia-Palast, N 7. g. Täglich 13.00, Amtl. Bekanntmachungen Zuteilung von Bienenhonig. In Todes-Anzeiae Verwandten und Beltannten die schmerzliche unfallbare Nachricht. 9 FaAMHLIEEN-ANZEICEx Die Geburt eines Sohnes Eber⸗ ——— — ——— hard zeigen an: Ilse Naegelsbach geb. Knaust, z. Zeit Heilbronn, Privatklinik Dr. Guttmann— Dr. Hans Naegelsbach, Mannh., L. 1. 2— 13. November 1943. daß mein innisstseliebter. treusor- gender Mann. mein herzensguter Vater. Schwiegervater und Opa. unser lieber Schwiegersohn. Bru- der. Schwager und Onkel Adam Werner der Zeit vom 18.—20. Nov. 1943 werden auf Grund des Abschnitts F 4 mit dem Aufdruck„Mann⸗ heim-Stadt“ der Reichsfettkarten Nr. 56 für Kinder v.-14 Jahren (.) je ½ kg Bienenhonig aus- Stelli, uns. ersehntes Töchterchen hat uns zu glücklichen Eltern ge- macht: Margot Arzt geb. Hüther, 2. Z, Josephinenheim.-Baden- Josei Arzt, Zz. Z. Wehrmacht. .-Baden, 15. November 1943. Unsere Vermählung geben nach- träglich bekannt; Walter Muley, Gefr. Lene Muley geb. Janhsen. Mannheim, z. Z. Reservelazarett Heidelberg, Kieferklinik Stat. II, Winnekendonk, 2. Z. Heidelberg, den 12. November 1943. 24292 wandten. nach kurzem schwerem Leiden un- erwartet im Alter von naheru 44 Jahren in der Nacht zum Sonntas nestorben ist. Mannheim. den 16. November 1943 Pflügersgrundstraſle 13 In tiefem Leid: Frau Frieda Werner geb. Klotz: Helmut Schelhaas(2z. Z. i. Ost.) und Frau Annel geb. Werner: Kind Jürgen. nebst allen Ver⸗ Die Beerdiaung ſindet am Mtt- Ihre Vermählun Soldat Franz zeigen an: ornschlegel und wochnachmittag. /3 Uhr. auf dem Hauptfriedhof statt. verteilern bei der Lieferung ab- gegeben. Di? Abgabe des Honigs erkolgt nur bei der Firma Honig- Reinmuth, Mannheim, Gefähe ohne Verschluß werden geliefert. Städt. Ernährungsamt Mannheim. 18 warengeschäfte öffinen werktags um 10 Uhr.— Es muß nunmehr von allen Einzelhändlern die ge- ordnung erwartet werden. Sollten trotzdem aber noch Zuwider- handlungen vorkommen, so wird im Interesse des kaufenden Pub- likums, insbesondere aber der berufstätigen Bevölkerung, gegen die Uebertreter eingeschritten 9ſ werden.— An die Käufer ergeht Kartoffelversorgung betr. Zum Be- zuge von je 2,5 kg Kartoffeln in der Zeit vom 15. bis 20. 11. 43 werden hiermit der Lieferab- schnitt 1 der Kartoffelkarte 56 u. der Abschnitt L der AZ-Karte 56 freigegeben. Die erstgenannten Abschnitte sind von den Klein⸗- hiermit die Bitte, die Gewerhe⸗ polizei in ihrem Bestreben, die frühere Ordnung wieder berzu- stellen, tatkräftig zu unterstützen, andererseits aber auch Vérständ- nis dafür aufzubringen, daß die Anordnung ebenso im Interesse der Einzelhändler dringend er- forderlich war, die heute unter naueste Befolgung der neuen An- Fahrradhaus Doppler wieder er-⸗ Oberfeldstr. 9, berg-Wieblingen, 24 286 Fernsprecher 4630. 15.15, 17.30 Uhr(letzter Haupt- film 18.10): Eine köstliche Unter- öflnet. Fahrräder sofort lieferbar. S 1. 6. Breite Straße. 23 182 Hut-Werkstätte Moritz Abel, Hut- machermeister, O 7. 24. haltung!„Liebespremiere“. Terra-Film mit Hans Söhnker, Rolf Weih, Charlott Daudert. Einſ Fleischer zum Monn hot Kirsten Heiberg, Fritz Odemar, es kann quch ein Schlosser oder Böcker sein— der weißz, tierwelt“. Albert Kist, Modewarenspezial⸗ geschäft, N4, 13(Photo-Herz). Farb-Kulturfilm:„Bunte Kriech- Deutsche Wochen⸗ schau. 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Schwie⸗ Schwager und Frita Haetscher ist nach einem schweren Leiden. im Alter von 30 Jahren. von uns Mannbeim. den 17. November 1943 Frau Gretel Haetscher Wwe. geb. Familie Otto Haetscher 0(Eltern): Johann Vogel und Frau Alma Linden- mutter): Willi Göhrig nud Frau Haetscher: Adolt Haetscher(z. Z. Wehrm.) und Frau: Oskar Haetscher(z. Ernährungsamt. 189 vember 1943. Der Oberbürger- meister- Gewerbepolizei— Gott der Allmächtige hat meinen lieben Mann. unseren guten Vater. Großvater. Schwieservater. Bru- der. Schwager und Onkel. Herrn Friedrich Herrmann Kirchendiener von seinem langen Leiden. iedoch plötzlich und unerwartet. im Alter von 53 Jahren. durch den Tod erlöst. Gott gebe ihm die ewise Ruhel Mannheim-Waldhof. Stolbergerstr. str. 10-12. Schwanheim. 16. 11. 43 In tiefer Trauer: Frau Luise Herrmann geb. Klein: Fritz Herrmann u Frau Eliriede deb. Nels: Willi Herrmann und Frau Wilma geb. Müller: Baltha- sar Herrmann und Braut Hilde Maver: Familie Balthasar Herr- mann: Frau Klein. nebst Ante⸗ 2 Uhr. in Kätfertal statt. Nachricht. daß unser lieber auter Sonderzuteilung an Tabakwaren. Auch für die 56. Zuteilungs- periode werden wieder Zusatz- kontrollkarten für den Einkauf von Tabakwaren ausgegeben. Es erhalten: Männer, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, eine Zusatzkontrollkarte mit 20 Ab- schnitten; Frauen, die das 25. Lebensjahr. aber noch nicht das derei, Max-Joseph-Straße Nr, 33. Mathias Wieman, Lucie Eng- Rich. Taute, Gravieranstalt, gegr. Bekanntmachung. Sämtliche sich noch in Mannheim und Vororten aufhaltenden Schüler und Schü- lerinnen der Mannheimer Volks- schule haben sich am kommen- den Freitag, dem 19. Nov. 1943, nachm. 15 Uhr, im Hofe ihres Schulhauses zu einem Schüler- appell einzufinden. Stadtschulamt 1890. Stempel. Schilder, S 2, 11. lisch, Oskar Sima. Jugend nicht zugelassen! Neueste Wochen. demnächst: Kaiserring 42, 1. St. VERMIETUNGEN berufstätig. Herrn zu vermieten. 55. Lebensjahr vollendet haben, eine Zusatzkontrollkarte mit 10 Abschnitten. Auf einen Abschnitt der Zusatzkontrollkarte dürfen entweder drei Zigaretten oder eine Zigarre abgegeben werden. Auf 14 Abschnitte können 50 8 Tabak bezogen werden. Die Zu: Satzkontrollkarten werden bei unseren Zweigstellen ausgegehen und zwar für Berechtigte mit den Berechtigte periode von uns erhalten haben. Bandwirtschaftliche Berufaschule für Jungen und Gartenbauliche Berufsschule Mannheim. Sämt⸗ liche Berufsschüler nachstehen⸗ der Schulabteilungen haben sich vormittags.00 Uhr im Hofe dei Uhlandschule einzufinden: a) Gartenbauliche Berufsschule I. Jahrgang am Dienstag, dem 16. November 1943; b) Garten. schaftliche Berufsschule für Angebote unter St 6903. Das Kunsthaus Mannheim eröffnet Leeres Zimmer in Feudenheim an schau. Beginn: 11.00,.15,.30 und.00 Uhr. Gapitol, Waldhofstr. 2, Ruf 52772. Achtungl Anfangszeiten beacht. Hauptfilm:.15,.40,.05 Uhr! „Münchhausen“. Der große Ufa- Farbfilm mit Hans Albers, IIse Werner, Brigitte Horney, Ferd. Marian, Herm. Speelmans u. a. Möbl. Zimmer mit Küchenben. an totalfliegergesch. ältere Frau od. Frl., welche auch etw. Hausarb. öbern., zu vermiet. W. Kessler, Kronprinzenstraße 46. St6915 Neueste Wochel Igdl. nicht zugel. Achtungl Anfangszeiten beacht.! Hauptfilm:.10,.30,.00 Uhr. „Immer nur.. Dul“ Die große VERMISCHTES Eilmoperette der Tobis mit Joh. Heesters, Dora Komar, Fita Benk- hoff, Paul Kemp u. a.- Neueste Wochel Jugd. ab 14 J. zugelass.] Lichtspielhaus Küller Mittelstr. 41 tinte, die för seinen Mechonismus geschoffen ist. Praktisch hewähn hat slch die dünnflössige, farbstarke Wer nimmt als Rückfracht eine 2. Wehrm.) und Frau: Altred höri d Enkelkindern. bauli 8 1 ——* Wehrm.)r Frau J pie 555 25 Pr Iitt⸗ Sotane chemen 8 3 Vimmereinrichtg. von Münsingenſfilm-Falast, Neckarau..45 und Berta Stein Wwe.(Schwieger⸗ Woch, dem 17. November. nächm. Donnerstag. 1010 5 19. November 1943; c) Landwirt⸗ 62 3 0 8 Rökk in„Eine Biane rau Lore G„Viern⸗ Geschäits-Empiehlungen 18.15, Vorstellung, Mittw., Samst deb. Stein. buchstaben L bis Z am Freitag, heim bei i 0 Jupgen am Mittwoch, dem 17.2ʃ Mannheim. St6928 .—4 9 0 6 S November 1943. Stadtschulamt.Bl.-gr. kariert. Wollschal v. Rhein⸗ UNTERHALTUNG 140 Uhr on der biesisen Lei. II Verwandten, Freunden, und karten für die 56. Zuteilungs- strale bis R 7venoren. Abzu- 7 kannten geben wir die traurige geben auf dem Fundbüro. Varieté Liedertafel. Jeweils tägl. Ge Bruder. Schwager und Onkel. 1985 7 0 der Abholung 9 Tocccsellschatt und Sonntas auch nachmittagssg Priedrich Thürer er gelbe Haushaltsausweis, Vor-ſgatl Faller, Elektrogeschäft, ereine und Gesellschatterſ 15.00 Uhr.— PVorverkauf beiEr im Alter von 51½ Jahren nach zulegen. An den heiden Tagen Mannheim, Waldparkstraße 28 Marx. R.1 23— Am Donnerstas verschied nach längerem Leiden unsere liebe Mut⸗ ter. Großmutter und Schwieger⸗ mutter. Frau Marie Hoppé geb. Streitberg im Alter von 76 Jahren. 9 Baden-Baden. den 11. Nov. 1943 Maria-Viktoria-Straſe 26 Die trauernden Hinterbliebenen: Will, Hoppé(Neuvorb): Ernst Hoppé(z. Z. Wehrmacht): Lotti Hoppé; Albrecht Erythropel und Frau Hilde geb. Hopvé. Die Beerdiaung hat in aller Stille in Heidelberg. Berafriedhof. statt- gefunden einem arbeitsreichen Leben. uner- Wartet. sanft entschlafen ist. Du starbst zu früh u. wirst so schwer vermiſßt. du warst so lieb und aut. daß man dich nie vergiſlt. Waldhof. den 15. November 1943 Mittelried 7 In tiefem Leid: Oskar Thürer sen. und Frau geb. Demmer: Familie Heinr. Thürer: Familie Wilh. Thürer; Fam. Oskar Thürer iun.: Liesel Weishaar geb. Thürer und Kind Erika: Hans Thürer und Kind Gretel und alle Verwandten. Feuerbestattung Mittwoch. den 17. sten Dank Pestalozzistraſie diesem Wege unseren verbindlich- Mannheim. den 16 November 1943 Wunelm Baumgart und Frau. UNTERRICHT Angebote unter St 6909. Wer orialli Unterrioht in Buck führung u. in Französisch? An⸗ gebote mit Preis unter St 6910. können unsere Zweigstellen An⸗ träge auf Erteilung von Bezugs- Wohnung— Büro— Werkstatt: Babert-Blum-Straße 22. Liederhalle e. V. Mannheim. Ich rufe alle aktiven und passiven berechtigungen für Spinnstoff u. Schuhwaren sowie für Haus- haltswaren nicht annehmen.— Städt. Ernährungs- und Wirt⸗ Schaftsamt Mannheim Verkauiszeiten in offenen Laden- geschäften. Auf neue Anordnung des Bad. Finanz- u. Wirtschafts- ministers gelten von sofort ab kolgende Verkaufszeiten in den ofkenen Ladengeschäften: Sämt⸗ liche Lebensmittelgeschäfte sind werktags von 8 bis 13 Uhr und Peuchtigkeit zerstört viele wert⸗ vollen Nahrungsmittel. Feuchtig keit gefährdet auch Milei W Des⸗ halb füllt man das milchgeborene Miler Wäsofort aus dem Beutel in ein sauberes Verschlußglas um. Es muß nach der Entnahme immer wieder Lvut verschlossen werden Schlagfähigkeit von Milei W Beim Schneeschlagen ist nur ein Glas. oder Porzeliangefäß zu ver. wenden. Aluminium ist schlag- So erhält man die gutef Liederhaller zu einer am Sonn- tag, dem 21. d.., nachmittags 14.30 Uhr, im Turnverein 1846 Mannheim, Prinz-Wilh.-Str. 20, stattfindenden außerordentlichen Hauptmitgliederversammlung ein und bitte um zahlreiches Er- scheinen, Vertrauensleute wollen beim Kassierer abrechnen. Der Vereinsführer. 24.288 KONZERTE Musikalische Akademie der Stadi Mannheim— Christuskirche— Sonntag, 21. Nov., nachm. 4 Uhr. Das Nationaltheaterorchester— Leitung: Eugen Bodart. Orgel: Dr. Deffner.— Bach: Präludium und Fuge; Bruckner: Sinfonie Nr. 1. Karten zu M.50 u..50 Bad. Odenwald- Verein Einigkeit (früh. Lokal Margarethe). Sämt- liche Mitglieder werden gebeten, von.30 bis 13 Uhr und von 15 Spirituosen-Bezugscheine 4 von an der Nationaltheater-Kasse (Kunsthalle) u. Heckel, 0 5, 14. Plankenhof, P 6. alten. Die„Einmannbetriebe“, . h. solche Betriebe, in denen Buchhandlung Karl Böttger H 4. 31 exöffnet. Stö940 Plankenkeller und Automaten⸗ der Wirtschaft„Zum alten Lin denhof“, Lindenhofstr. 42, ꝛine or Geschäftsinhaber keine frem en Personen beschäftigt, können Oefen in reicher Auswahl gegen mittags während einer Egpause von 13 bis 14 Uhr schließen. Die Bezugschein. Engelen& Weigel, Mhm., F 2. 15, Fernruf 511 09. außerordentliche Mitgliederver- sammlung statt, zu der wir uns. aktiven und passiven Mitslieder einladen. Der Chorführer. Kossenhaschen Konditorei-Kaffee tägl ab 8 Uhr geöffnet. Sonn tags Betriebsruhe heißt andern nicht ins Auge leuchten. Der Rück · November 1943. 14.30 Uhr. v. 15 bis 19 Uhr offen zu halten.] feindlieh Auf jedem Milei- W i—— ee 5. P5. äßt das bl d die 8 Mabeite Beutel steht die senaue 69. Vereigeführer K. Rorlleim. 9442 Setatten.—Kaees——— Für die vielen Beweise autrich- äden sind die Verkaufszeitenſ brauchsanweisung. 1089ʃ schriftlich mitzuteilen. St6929]Großgaststätte Haus Stadtschänke der Taschenlampe senk⸗ recht.nach unten fallen tiger Anteilnahme an dem Helden- 2 7 5 4 lrb⸗ bis 19 Uhr. Die„sonstigen Ge-PWi 30 Reichsbahnchor„Plügelrad“ Mhm. Ses. Leutnant Wahter“ Kaum Wer erteilt gründl. Unterricht in schäfte“ sind werktaes v, 10 bis R Am Sonnt 2¹. Nore, nachm. eind Warme immer nur zwei Schritt Lart. zagen wir hiermit alen aut[ Durchschreibe-Buchführung? 18, Uhr durchgehend otten. euſ W. Kraut. S 6. 23. Tel. 533434 10. Uunr, ndet in, Nebenzimmmer RS vorqus, nicht weiter OSRAMHM. Kossenhaschen Konzert. Kafiee wird in krz. Zeit wiedereröfinet. ha, euig xre