— Neue Mittwoch, den 15. Dezember 1943 ewurde. grenzten„in beträchtlicher Länge“ aneinan⸗ worden ſind oder nicht, hat begreiflicherweiſe eſchechiſch⸗ſowjetiſchen Vertrag nicht unbeant⸗ Erſcheint wöchentl. Fmal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 P/ Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70., durch die Poſt 1,70 5 zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44. Meerfeldſtr 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str Abheſten müſſſen his ſpäteſt 25 für den folgend Monat erfolgen zeile 78 Pf. beſtimmten Plätzen u er Seitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pf. 79 mm breite Tectmillimeter⸗ Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 13. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird kei i laß gewährt. Keine Sewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an War ſernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim Eiuzelpreis 10 Pf. Mannheimer Ueues Tageblat Stalins Blufß⸗Vertrag mil Veneſck England drängt die Polen und Gerben, ſich Stalin (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Stockholm, 13. Dezember. Beneſch, der am Samstag, in Mos⸗ kau war, durfte am Sonntag einen auf 20 Jahre abgeſchloſſenen Vertrag mit der So⸗ wjetunion über die gegenſeitige Zuſammen⸗ arbeit unterzeichnen. Stalin ließ es ſich nicht nehmen, bei der Zeremonie, die im Kreml ſtattfand, perſönlich anweſend zu ſein. Der vollſtändige Vertragstext ſoll erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt veröffentlicht wer⸗ den. An alle europäiſchen Nachbarſtaaten der Sowjetunion iſt die Einladung gerichtet worden, dem Vertrag beizutreten, der„ein Muſtervertrag“ für alle ſei. 8 Der Moskauer Berichterſtatter des Co⸗ lumbia Broad⸗Caſting⸗Syſtemes William Downs erklärte am Sonntagabend im Moskauer Rundfunk, daß Stalin mit dem Ab⸗ ſchluß des Vertrages mit Beneſch einen neuen Abſchnitt der europäiſchen Geſchichte eingelei⸗ mitgeteilt wird, ein alter Kommuniſt, zog vor dem Kriege die kommuniſtiſche Bewegung teilweiſe unterirdiſch in Jugoſlawien auf, er⸗ führ dann in Moskau eine beſondere Schu⸗ lung, wurde dann vom Kreml in den ſpani⸗ ſchen Bürgerkrieg geſchickt, wo er auf roter Seite„Erfahrungen“ für ſeine Balkantätig⸗ keit ſammeln ſollte. Infolge der jüngſten politiſchen Entwick⸗ lungen kann auch die Bermählung von Peter von Jugoſlawien und der griechiſchen Prinzeſſin Anaſtaſia, die zu Weihnachten in London ſtattfinden ſollte, nicht erfolgen. Der Knabenkönig hat ſeiner Braut mitteilen müſſen, daß er nicht nach London kommen könne; die Trauung muß aufgeſchoben werden. Peter hat zur Zeit wichtigeres zu tun als Hochzeit zu hal⸗ ſeiner Väter. Der Abfall Großbritanniens in das Lager des von Moskau unterſtützten tet habe. Der Vertrag ſei ein vorzügliches kommuniſtiſchen Partiſanenführers Tito hat Hilfsmittel für die europäiſchen Nationen in Peter W Situation 32 ihrem Kampf um Befreiung von der alten Po⸗ bracht. litik des europäiſchen Gleichgewichts, die ſo⸗ viel Anglück angerichtet habe. Die Außenpo⸗ litik der Sowjetunion, ſo fuhr Downs fort, wünſcht eine„demokratiſche Zuſammenarbeit“ zwiſchen allen europäiſchen Nationen zuſtande⸗ zubringen. Die Zuſammenarbeit werde ſich auf alle Gebiete ſowohl des nationalen als auch des internationalen Lebens erſtrecken. Das ſei die Formel Moskaus für einen wah⸗ ren Frieden. Die Neutralen bekommen es mit der Angſt zu tun! (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Liſſabon, 14. Dezember. Soweit bisher Aeußerungen ſchweizeri⸗ ſcher, ſchwediſcher und anderer neutraler Blätter zum Vertrag StalinBeneſch vor⸗ liegen, überwiegt in ihnen die Skepſis. In Stalin wünſcht ſomit die„totale Zuſam⸗ London behauptet man, daß ſich die Sowjet⸗ menarbeit“ mit allen europäiſchen Nationen, union durch den Pakt mit Beneſch„beſtimmte eine Abſicht, die von uns niemals hezweifelt Binungen und Einſchränkungen“ auferlegt Wo der Bolſchewismus die Möglichkeit habe, was z. B. aus der Anerkennung der hatte, der Welt die totale Zuſammenarbeit zu tſchechiſchen Souveränität und Anabhängig⸗ ichr keit hervorgehen ſoll, aber in neutralen Krei⸗ FNFR ſen erinnert man ſich ſehr beklommen daran, Antipolniſche Geheimklauſel? daß ſeiner Zeit Moskau auch den balti⸗ Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 14. Dezember. Nach der Anterzeichmung des tſchechiſch⸗ ſowjetiſchen Vertrages übt London den ſtärk⸗ ſten Druck auf die—7 5 ranten aus, der in dieſem Pakt enthal⸗ 8 ——„Einladung“ zum Beitritt nachzukom⸗ Aus dem Führerhauptquartier, 14. Dez. men. Die polniſchen Emigranten empfinden Das Oberkommando der Wehrmacht gibt dieſe freundliche 10 feti belannt: eine Einladung, ſich freiwillig zu ihrer Hin⸗ Im Naum von Kirowograd und richtung einzufinden. In polniſchen Kreiſen Tſcherkaſſy verſtärkte der Heind geſtern Londons ſteht man dem Pakt um ſo miß⸗ trauiſcher gegenüber, als man nach einigen ſeinen Druck. Er kam zu erbitterten noch an⸗ ſehr myſteriös klingenden Andeutungen der haltenden Kämpfen, in deren Verlauf die So⸗ engliſchen Preſſe das Beſtehen von Ge⸗ wjets unter hohen blutigen Opfern an einigen heimklauſeln vermutet, die Polen auf Stellen Gelände gewinnen konnten. Die Stadt das ſtärkſte berühren würden. Man verweiſt Tſcherkaſſy, deren Beſatzung der Feind in auf die Erklärung des„Mancheſter Guar- wochenlangen Kämpfen vergeblich einzuſchließen 8 0— 5 verſucht hat, wurde in der vergangenen Nacht der⸗ und fragt,— dies eigentlich der Fall von unſeren beſehlsgemäß geräumt. ei. Im Angriffsraum nordöſtlich Shitomir Selbſt in den ASA hat der geſtrige„Ti⸗ ſäuberten unſere Truppen das Weſtufer des mes“⸗Artikel, in dem davon geſprochen wird, die Sowjetunion und die Tſchecho⸗Slowakei der, Verwunderung und Aufſehen hervorge⸗ rufen. In einer Funkmeldung der amerika⸗ niſchen National Broadcaſting Corporation wird von einer„merkwürdigen“ Bezeichnung der 8 i 4. Berlin, 14. Dezember. und erklärt:„Die Frage, ob man dieſe For⸗ 5 5558 mulierung der„Times“ als eine Andeufung 90 auffaſſen muß, daß gewiſſe Wsgünfttger Wetterlage feindliche Truppen, gen ſchon in Moskan und Feheran getroffen die das Faule Meer füdöſtlich Pererop zu 5 fer zerſtörten ege un ontonbrücken un inderten den Feind am Aebergang auf das In unterrichteten Kreiſen nimmt män auf Eüdaſer Auch im Mündungsgebiete des Frund dieſer Andeutung an, daß Rooſevelt Dnjepr griffen unſere Schlachtflieger bolſche⸗ und Churchill Stalin außergewöhnlich weit⸗ wiſtiſche Truppenanſammlungen und Nach⸗ gehende Zugeſtändniſſe auf territorialem Ge⸗ ſchubkolonnen mit guter Wirkung an. biet gemacht haben müſſen, und zwar in er Der Schwerpunkt des Luftwaffeneinſatzes ſter Linie auf Koſten der Polen und der lag ſüdöſtlich und nördlich Kirowogra d, ſtarke Tieffliegerverbände ſowjetiſche. (Funkmeldung der NM3.) in diplomatiſchen Kreiſen angeregteſte Dis⸗ kuſſionen hervorgerufen“. Rumänen. wo Im übrigen fordert man in London die pol ⸗ Panzerkräfte, Infanteriekolonnen und im vor⸗ niſche Emigration mit allen Zeichen der äußer⸗ derſter Linie in Stellung gegangene Pakge · ſten Angeduld auf, nicht länger über„Zwirns, ſchütze wurden vernichtet. Die durch die Luft⸗ fäden der Ettikette“ zu ſtolpern, ſondern ſich angriffe entlaſteten Heeresverbände traten den ſofort mit Moskau au ſder von Stalin ge⸗ insbeſondere nach Nordweſten vordringenden wünſchten Grundlage zu verſtändigen. In Bolſchewiſten ennergiſch entgegen und wehrten einem Reuterbericht aus Moskau wird erklärt, alle Durchbruchs⸗ und Aeberflügelungsver⸗ man ſei in alliierten Kreiſen der Anſicht, die ſuche ab. An einigen Stellen konnte der polniſche Emigrantenregierung hätte gut daran Feind jedoch unter hohen Verluſten Voden getan, die Aufforderung zum Beitritt zum gewinnen. Anſere Truppen ſtießen dann überraſchend in die Flanken der Sowjets, wortet zu laſſen. Der Augenblick zur Wieder⸗ herſtellung der Beziehungen zwiſchen der So⸗ wjelunion und der polniſchen Emigration ſei eten müſſe e oln teile wieder aus der Hand. 5 NCFFCCCCPFRCPGP itere heftige Vorſtöße führten die Bol⸗ ſchen eei dieſer peinlichen Si⸗ 93— 8 5 5 4ff9. B 8 0 FS auch hier vermochte ſich der Feind gegen den Auch die Jugo lawiſche 8 Widerfland Sdtee nicht durchzu⸗ tion merkt bereits die Auswirkungen der Be⸗ ſetzen. Durch fortgeſetzte Gegenſtöße bewährten ſprechungen von Moskau und Teheran auf der ſich unſere Truppen das Geſetz des Handelns, anzen Linie, In Kaire, wo rings um Khmg ſo daß die unter operativen Geſichtspunkten heler eine Reglerung ſitzt, die niemand mehr erfolgende Aufgabe der in den wochenlangen achtet, war das Hilſeverſprechen der Weſt. Kämpfen völlig zerſtörten Stadt planmäßig mächte an den Kommuniſtenführer Tito ſehr durchgeführt werden konnten. Noch nach der übel aufgenommen worden. Geſtern gab die vom Feind unbemerkten Räumung bombar⸗ ſogenannte jugoſlawiſche Regierung in Kairo djerten ſowjetiſche eine Ertlärung heraus, in der u a. daran er⸗ innert wird, daß die jugoſlawiſchen Emigran⸗ ten ſich ſeinerzeit, als England iſoliert daſtand, an die Seite Großbritanniens geſtellt haben. an Truppen und Waffen hatten die Bolſche⸗ Die jetzige Behandlung, die di“ Regierang er“ wiſten die Stadt nicht erobern können ſondern jahre, habe ſie unter keinen Amſtänden verdient. waren immer wieder am Widerſtand der deut⸗ Der König ſei ſich des Ernſtes der Lage be⸗ ſchen Beſatzung geſcheitert. wußt. Wehrmachtbericht vom 2. Dezember genannte Im Lager der Weſtmächte hat dieſes Kla⸗ Grenadier⸗Regiment105 unter Füh⸗ gelied eines verratenen Freundes aber nicht rung von Major Kaeſtner hatte hervorragen. die geringſte Beachtung gefunden. Denn von 38 bolſchewiſtiſchen Panzern und ſchlu⸗ gen dem Feind ſeine ſchwer errungenen Vor⸗ abſichtigten Störangriffe der feindlichen Schüt. zenverbände. Trotz ihres großen Aufwandes gleichzeitig kommt die Nachricht, Angriffe. Zwei Tage war 805 in 8 Stadt daß Corchill und Rooſevelt ein gemein⸗ eingeſchloſſen. Dann war es ſam«⸗ wunſchlelegramm an Tito ge⸗ ſhe unſerer Panzer entſetzt 1 Wen. chließlich in den folgenden Tagen bei den Tito ſelbſt iſt, wie jetzt von neutraler Seite“ ten. Er kämpft verzweifelt um den Thron Sturzkampf⸗ zerſprengten die Angriffskeile unter Abſchuß Flugzeuggeſchwader die Ruinen und verhinderten damit ſelbſt die be⸗ Vor allem das im den Anteil an der erfolgreichen Abwehr aller⸗ ans Meſſer zu liefern ſchen Staaten die gleichen Zuſicherun⸗ gen gab, und fragt: Welche Ausſichten hätte ein tſchechiſcher Zukunftsſtaat nach einem alli⸗ ierten Sieg der Sowjetunion gegenüber? Der Beneſch⸗Pakt öffne. ganz Mitteleuropa dem politiſchen und wirtſchaftlichen Ein⸗ fluß der Sowjetunion, die bei ſeiner Durch⸗ führung geradezu den zentralen Punkt Mitteleuropas in ihre Hand bekomme. Man bringt den Pakt mit⸗der Smuts⸗Rede in Zuſammenhang ünd erklärt aus beiden gehe hervor, daß der europäiſche Kontinent tatſächlich genau ſo wie beiſpielsweiſe Iran in eine ſowjetiſche und eine engliſche Ein⸗ flußſphäre getrennt werden ſoll, wobei aber die Sowjetunion den Löwenanteil erhalten ſoll und England nur ein paar kärgliche Stütz⸗ punkte im Weſten. Was ſoll man angeſichts dieſer Tatſachen von den Verſicherungen Londons halten, datz die Politik der Einflußſphären auf dem Kontinent abgelehnt worden ſei. Dieſe Erklärung könnte unter ſolchen Amſtänden nur den Sinn haben, daß es vielleicht tatſächlich praktiſch auf dem größten Teil des Kontinents keine verſchiede⸗ nen Einflußſphären geben werde, ſondern nur noch eine einzige, nämlich die ſowjetiſche. Der Beneſch⸗Pakt und das ihm angeſchloſſene Pro⸗ tokoll über den Anſchluß weiterer Staaten ſchiebt— das erkennt man heute auch in neu⸗ tralen Kreiſen— den ſowjetiſchen Machteinflußbisandiebayeriſche Grenze vor. Das ehemalige Oeſterreich werde in Moskau ſchon als ſowjetiſche Ein⸗ flußſphäre betrachtet und an der Südgrenze Oeſterreichs plane„Marſchall“ Tito bereits einen Sowjetſtaat nach Moskauer Muſter. Das Ergebnis wäre ein ſowjetiſcher Macht⸗ block, der das geſamte Gebiet der ehemaligen g Donaumonarchie einſchließlich des Balkans praktiſch der Kontrolle Moskaus unterwerfe, eine Zukunftsviſion, vor der ſelbſt ſlark eng⸗ Kandfreundliche Kreiſe der neutralen Welt all⸗ mählich das Gruſeln lernen. Teterew und zerſprengten feindliche Abteilun⸗ gen. Vom 6. bis 13. Dezember verlor der Feind dort 4400 Gefangene und rund 11 000 Tote. 927 Geſchütze, 254 Panzer und eine große Anzahl leichter und ſchwerer Infanterie⸗ waffen wurden erbeutet oder vernichtet. Bei dieſen Kämpfen haben ſich die thürin⸗ giſche erſte Panzerdiviſion unter Generalleut⸗ nant Krueger und die brandenburgiſche 68. In⸗ fanteriediviſion unter Oberſt Scheuerpflug be⸗ ſonders bewährt. Südlich Newel⸗ griffen die Sowjets nach ſtarker Artillerievorbereitung mit mehreren Di⸗ viſionen und ſtarken Panzerkräften an. Sie wurden abgeſchlagen, einige örtliche Einbrüche abgeriegelt, andere im Gegenſtoß bereinigt. wechſelvollen Kämpfen um das Bahnhofsge · lände dem Feind wiederum ſchwere Verluſte beizubringen. Im Angriffsraum nordöſtlich Schitomir ſäuberten unſere Truppen das Gelände des beſeitigten feindlichen Brückenkopfes von ver⸗ ſprengten feindlichen Reſten, während Kampf⸗, und Schlachtfliegerverbände feindliche Reſerven und Nachſchubkolonnen 8—— Im Kampfraum ſüdlich Newek Unſere„Tiger“ xollen den ſowjetiſchen ſtellungen zu Grenadiere— zu einem Gegen⸗ ſtoß aufgeſeſſen, bei dem die ſowjetiſche Front eingedrückt wurde und eine wichtige Höhenſtel⸗ lung in unſere Hand kam. (BK.⸗Aufn.: Kriegsber. Jacob, PB3.,.) —————————————————— 154. Jahrgang— Nummer 310 PPFPPPRR——————————————————————— Die totale Fehlrechnung Von unſerem Stockholmer Vertreter Heinz Kleiß — Stockholm, 12. Dezember. Als der Kongreß der Vereinigten Staaten von Nordamerika vier Tage nach Pearl Har⸗ bour die Kriegserklärungen Rooſevelts bil⸗ ligte, wurde damit der Schlußſtrich unter eine Entwicklung gezogen, die, wie man aus den zahlreichen amtlichen Publikationen weiß, ſchon im Jahre 1938 begonnen hatte, alſo zu einer Zeit, als ſich in Europa noch ſehr viele Hände regten, um die drohende Kriegsgefahr zu ban⸗ nen. Seit 1938 war die Politik des Präſiden⸗ ten der Vereinigten Staaten zielbewußt darauf gerichtet, die Konfliktsmöglichkeiten in Europa zu vermehren. Man braucht nur die Rapporte Bullitts nachzuleſen und man wird darüber keine Zweifel mehr haben. Warum aber hat Rooſevelt ſchon vor fünf Jahren mit dem Krieg geſpielt und warum iſt er ihm, als er ieß⸗ lich am 3. September 1939 ausbrach, mit Rou⸗ tine und Ausdauer ſolange nachgelaufen, bis er ihn endlich Anfang Dezember 1941 eingeholt hatte? In erſter Linie war es das perſön⸗ liche Machtſtreben, das Rooſevelt auf ſeinem unheilvollen Wege vorwärtstrieb. Aus den inzwiſchen veröffentlichten Anterre⸗ dungen Rooſevelts mit ſeinen engſten Ver⸗ trauten und Mitarbeitern wiſſen wir, daß Rooſevelt von dem Ehrgeiz beſeſſen iſt, mehr zu ſein als ein bloßer Staatspräſident der Vereinigten Staaten. Rooſevelt haftet et⸗ was von dem Fanatismus eines nordameri⸗ kaniſchen Sektierers an. Er fühlte ſich vom Schickſal dazu berufen, eine neue Menſch⸗ heitsära zu begründen, den Neo-Amerikanis⸗ mus, der den geſamten Erdball unter ſein, Ge⸗ ſetz zwingen ſoll. Im erſten Weltkrieg wa⸗ ren die Vereinigten Staaten zur Weltmacht und ſchon 1918 zeichneten ſich die erſten Möglichkeiten einer nordamerika⸗ niſchen Hegemonie über Europa und die übri⸗ en Teile der Welt ab. Die ſchwere Wirt⸗ ſchaftskriſe, die zehn Jahre nach Schluß des erſten Weltkrieges in den ASA zum Aus⸗ bruch kam, mehr noch aber die völlige Inter⸗ eſſenloſigkeit und Gleichgültigkeit, mit der die Amerikaner den Händeln dieſer Erde ge⸗ Schwerste Kämpfe im Raum von Kirowograd Tscherkessy befehlsgemätß geräumt Grohe Erfolge unserer Gegenoffensive bei Shitomir Zahlreiche Panzer blieben zerſchoſſen auf dem Kampffeld liegen. An der füditalieniſchen Front ver⸗ lief der Tag bis auf örtliche Kampftätigkeit an der adriatiſchen Küſte auch geſtern ruhig. Feindliche Bomberverbände flo⸗ gen in den Mittagsſtunden des geſtrigen Tages unter dem Schutz von Nebel und dichten Wol⸗ ken nach Nordweſtdeutſchland ein. Zahlreiche Spreng⸗ und Brandbomben verurſachten Schä⸗ den in Wohnvierteln verſchiedener Orte. Elf feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. In der vergangenen Nacht warfen feindliche Störflugzeuge Bomben imrheiniſch⸗ weſtfäliſchen In duſtriegebiet. Die herten Abwehrkämpfe im Dnjepr-Bogen Ssuberungskämpfe am mittleren Tetetew Feindliche Durchbruchsversuche züdlich Newel gescheitert bombardierten und durch Reihenwürfe vier Brücken am oberen Teterew zerſtörten oder ſchwer beſchädigten. Die Verluſtzahlen des Feindes aus den bisherigen Kämpfen ſind noch in beſtändigem Wachſen. Allein am 13. De⸗ zember wurden noch rund 900 Gefangene ſowie 20 Panzer, 157 Geſchütze, 59 Granatwerfer, 49 Panzerbüchſen und zahlreiches ſonſtiges Ma⸗ terial als Beute eingebracht. Ueber die im Wehrmachtsbericht gemeldeten Zahlen hinaus verlor der Feind noch 911 Maſchinengewehre und über 200 Kraftfahrzeuge. Beſonders auffällig ſind die bisherigen Waffen. Sie erklären ſich daraus, daß der Feind den deutſchen Gegenangriff von Süden erwartete, jedoch überraſchend von Weſten und Nordweſten im Rücken gepackt wurde. Die Bol⸗ ſchewiſten verſuchten zwax“eiligſt, Pakſperren an den Rändern der umkämpften Ortſchaften zu errichten, um Zeit für den Rückzug zu ge⸗ winnen, unſere Panzer und Panzergrenadiere brachen jedoch die Sperriegel auf, nahmen eine Reihe von Ortſchaften und vernichteten unter anderem eine ganze ſowjetiſche Schützenbri⸗ gade, die gerade beim Schanzen gegen den von Süden erwarteten deutſchen Angriff war. Nach dieſen Anfangserfolgen gewannen unſere Hee⸗ resverbände raſch an Boden, engten den Brückenkopf immer mehr ein und beſeitigten ihn ſchließlich troß hartnäckiger feindlicher Ge⸗ genangriffe. 8 Neue heftige Abwehrkämpfe entwickelten ſich im Raum ſüdöſtlich Newel. Nach den zahlreichen Aufkrungs⸗ und Erkundungs⸗ vorſtößen der letzten Tage erfolgte nunmehr der erwartete Angriff unter Bildung von zwei Schwerpunkten. An dem einen griff der Feind mit vier Schützendiviſionen und etwa 50 Pan⸗ zern, an dem anderen mit zwei Schützendivi⸗ ſihnen und weiteren 50 Panzern an. Unter Abſchuß von 27 Sowjetpanzern fingen unſere Truppen die an mehreren Stellen eingebroche⸗ nen Bolſchewiſten in der Tiefe des Hauptkampf⸗ feldes auf und vereitelten damit die feindlichen Durchbruchsverſuche. Das erbitterte Ringen um See⸗Engen, Waldſtücke und Straßenzüge iſt noch in vollem Gange. Abſchaffung der Guillotine in Frankreich? Aus Paxiſer Preſſemeldungen entnimmt man, ß in Frankreich die Guillotine abgeſchafft wird. Die zum Tode Verurteilten werden in Zukunft erſchoſſen. Weltproduktion an Gold geht, zurück. In einer vorläufigen Schätzung der diesjährigen Weltgoldproduktion wird dieſe auf weniger als 900.000 Kg. beziffert, während der bisherige Höchſtſtand im Jahre 1940 mit über 1,2 Mil⸗ lionen Kg. erreicht wurde. ziert. hohen Verluſte der Bolſchewiſten an ſchweren f genüberſtanden, bewirkten ein Zurückſinken der ASA in einen freiwillig gewählten Iſo⸗ lationismus, der allen Träumen von einer nordamerikaniſchen Hegemonieſtellung in der Welt ein Ende bereitete. Rooſevelt wußte, daß ihm die Abſtreifung der Feſſeln des nordamerikaniſchen Iſolationismus nur mög⸗ lich ſein werde, wenn ihm ein großes Ereig⸗ nis, mit einer entſprechenden Tiefenwirkung auf die Maſſen, zu Hilfe kommen würde. Dieſes Ereignis konnte nur der Krieg ſein. Seit jeher waren die Kriegsurſachen im Grunde genommen ſehr einfach, ſelten kompli⸗ In den ASͤA liegen ſie offen zu Tage. Von den Nordamerikanern waren im Septem⸗ ber 1939, alſo ſchon nach einer monatelangen propagandiſtiſchen Vorbereitung mit Hilſe der Preſſe, des Rundfunks und des Films, nur fünf vom Hundert Befürworter einer bewaff⸗ neten Intervention der Vereinigten Staaten, während gut 95 v. H. der Geſamtbevölkerung von einer Teilnahme am europäiſchen Kriege nichts wiſſen wollten. Es war eine Glanz⸗ leiſtung Pſychologiſcher Beeinfluſſungskunſt, die Oppoſition der 95 v. H. Kriegsgegner ſo weit auszuſchalten, daß am 11. Dezember 1941 die formelle Kriegserklärung durch den Kon⸗ greß ausgeſprochen werden konnte. Welches Trommelfeuer der Propaganda mußten die 130 Millionen Nordamerikaner von Septem⸗ ber 1939 bis zum Dezember 1941 über ſich erge⸗ hen laſſen, wieviel Lügen, mit dem, amtlichen Stempel verſehen, wurden ihnen vocgeſetzt, bis endlich ihr innerer Widerſtand gegen eine neue Hineinziehung des Landes in den Krieg zuſam⸗ menbrach! In ſpäteren Jahren werden Ge⸗ ſchichtsforſcher in den ASA ein weites Betä⸗ tigungsfeld finden. Am zweiten Jahrestag des formellen Kriegs⸗ eintritts der Vereinigten Staaten haben Mil⸗ lionen von Nordamerikanern eine Bilanz der vergangenen beiden Jahre zu ziehen geſucht. Zwei Millionen Familien, deren Männex, oder Söhne auf fremder Erde ſtehen, haben den meiſten Grund zu innerer Beſinnung. Sie werden ſich an das Wort ihres Staatspräſidenten erinnern, der geſchwo⸗ ren hat, daß er die amerikaniſchen Jungs vom Kriege nicht„unterpflügen“ laſſen werde. Mehr als einhunderttauſend von ihnen ſind entweder gefallen oder mit amerikaniſchen Schiffen in die Tiefen der ſieben Weltmeere geſunken und doch weiß man, daß der Krieg für die ASl rein militäriſch geſehen, erſt an ſeinem Anfang ſteht. Wenn ſich die Träume Rooſevelts von einem aus dem Kriege ſiegreich hervorgehenden Amerika erfüllen ſollen, müſſen den erſten ein⸗ hunderttauſend Kriegsopfern, viele, viele wei⸗ tere Hunderttauſende folgen— eine Perſpek⸗ tive, die den Amerikanern düſterer denn je er⸗ ſcheinen muß. Zu den zwei Millionen Fami⸗ lien, die heute um ihre Angehörigen bangen, müſſen drei, vier oder fünf weitere Millionen hinzukommen, wenn ſich der gefräßige Kriegs⸗ moloch zufrieden geben ſoll. Wer hatte mit einer ſolchen Entwicklung gerechnet, als der unglücklichſte aller Propheten, Miſter Knox, vor zwei Jahren verkündete, daß er die Japa⸗ ner in 90 Tagen von den Weltmeeren hinweg⸗ fegen würde? Die Nordamerikaner haben den totalen Krieg noch nicht kennengelernt, aber ſie nä⸗ hern ſich ihm immer mehr. Kein Hankee konnte ſich vor zwei Jahren eine klare Vor⸗ ſtellung davon machen, wie ſich der Kriegs⸗ einſatz ſeines Landes im Wirtſchaftsleben auswirken werde. Die Erfahrungen aus dem erſten Weltkrieg verlockten zu Fehlſchlüſſen. Der erſte Weltkrieg war ein phantaſtiſches Rüſtungsgeſchäft nicht nur für die Schwer⸗ induſtrie, ſondern auch für die vielen mitt⸗ leren Betriebe, die ihre Produktionskapazi⸗ tätweſentlich ſteigern konnten. Die Zehn⸗ tauſende kleinen und mittleren Fabrikbeſitzer waren deshalb durchaus nicht abgeneigt, ſich durch einen zweiten Rüſtungsboom nach oben ſpülen zu laſſen, bei ihnen fiel die Kriegs⸗ propaganda Rooſevelts auf fruchtbaren Bo⸗ den. Nach zwei Jahren beginnt man den Rüſtungsboom mit anderen Augen zu betrach⸗ ten. Der durch den Krieg bewirkte Indu⸗ trialiſierungsprozeß trägt die Keime zweier tödlicher Krankheiten in ſich, ſie heißen Hy⸗ perproduktion und Beſchäfti⸗ gungskriſe. Wie ſoll einmal, wenn der Krieg zu Ende iſt, die aufgeblähty Produk⸗ tion der nordamerikaniſchen Induftrie auf⸗ rechterhalten und wie kann eine Boſchäfti⸗ gungskriſe von unvorſtellbaren Ausmaßen vermieden werden? Das Reſearch Inſtitute of America hat jüngſt eine Studie über die ſoziale und wirtſchaftliche Entwicklung in den GSͤA veröffentlicht, wobei die Experten des Inſtituts zu dem Ergebnis kamen, daß die Vereinigten Staaten im Jahre 1946 nicht weniger als 15 Millionen Arbeitsloſe haben würden. Nun brauchten ſich ja die Vertreter des big buſineß durch die ſozialen Probleme des Jah⸗ res 1946 nicht allzuſehr beunruhigen zu laf⸗ ſen, wenn ſie hoffen könnten, die rieſigen Ge⸗ winne der gegenwärtigen Kriegskonjunktur zu behalten. erden ſie aber dazu in der Lage ſein? Zunächſt freilich vollzieht ſich eine ſehr deutliche Verſchiebung des Gleichgewichtes im Nationalhaushalt der Vereinigten Staaten zugunſten der Großin⸗ duſtrie, die ihren Anteil am geſamten Volks⸗ vermögen in den, vergangenen zwei Jahren weſentlich ſteigern konnte. Ihre Gewinne ge⸗ — auf Koſten der arbeitenden Schichten der evölkerung ſowie auf Koſten des Mittel⸗ ſtandes, deſſen Beſitz von der ſchleichenden Kriſe der Inflation langſam, aber unerbittlich aufgezehrt wird. Die Grenze dieſer Entwick⸗ lung kann aber ſchon heute vorausgeſehen wer⸗ den. Die ſoziale Kriſe nimmt von Monat zu Monat immer drohenderen Charakter an, die vielen Streiks und die Radikaliſierung der Ar⸗ beiterſchaft ſind Sturmzeichen, die nicht über ⸗ ſehen werden können. Die Nationalverſchul⸗ dung der ASA hat die Grenze eines doppel⸗ ten Volkseinkommens bereits erheblich über⸗ ſchritten, ſie wird ſich im Jahre 1944 raſch der Grenze eines Dreijahreseinkommens nä⸗ hern. Das bedeutet für die amerikaniſche Nachkriegsgeneration eine jährliche Belaſtung —————————— P — 3 2333 3 ——— —— ———————— 6 8 — —— —— —— — —— von etwa zehn vom Hundert ihres geſamten Einkommens allein durch den Zinſendienſt der Geſtändniſſe über die militäriſche Lage. Jahrestag ge Kriegsſchulden. In der Finanzgeſchichte aller Zelken gibt es kein Beiſpiel dafür, daß eine ſo unerhörte Verſchuldung in normaler Weiſe durch den Fleiß ſpäterer Generationen abge⸗ tragen worden wäre. Der Finanzkrach iſt da · her nach dem dinmütigen Zeugnis aller ernſt zu nehmenden Volkswirtſchafter in den ASA unausweichlich. Wenn der Krieg noch lange dauert, werden die Vereinigten Staaten dasjenige Land ſein, deſſen wirtſchaftliche und ſoziale Struktur die weiteſtgehendenAenderungen durchmachen wird. In Ländern mit einer gelenkten Wirtſchaft Wird die Amſtellung von der Kriegs⸗ auf die riedenswirtſchaft nicht entfernt die gleichen chwierigkeiten bereiten, wie in den hochkapi · taliſtiſchen Staaten, die den hoffnungsloſen Verſuch unternommen haben, einen totalen Krieg mit einer liberalen Wirtſchaft zu führen. Dieſer Verſuchkann nur mit einer totalen Fehlrechnung enden. Die⸗ ſer Krieg hat längſt alle bekannten Rahmen geſprengt und iſt zu einem Ringen ausgeartet, in dem die Völker, die in ihn hineingezogen wurden, mit dem letzten Einſatz an Kraft und Energie kämpfen müſſen. Anter dem gleichen — ſtehen heute auch die Vereinigten Staa⸗ 5 Der Ehrgeiz eines Präſidenten und die Profitgier der Schwerinduſtrie haben ein Land von 130 Millionen Menſchen in den Schmelz⸗ tiegel des Krieges geworfen. Hervorgehen wird daraus ein ganz anderes Amerika, als dasjenige, das Rooſevelt und ſeiner Gefolg⸗ ſchaft vorſchwebte. Die Lage —(Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) —— Berlin, 14. Dezember. Die harten Kämpfe im Oſten nennt die Bukareſter Zeitung„Aniverſul“ ein erbittertes, aber ruhmreiches Ringen mit den immer wieder anſtürmenden Bolſchewiſten. Es ſind immer noch Teilkämpfe der Sioben Mate⸗ rial- und Menſchenſchlacht im Oſten, die am 5. Juni anhob, ſich Wochen und Monate hin⸗ og und die ſchwerſten Anforderungen an un⸗ —3 Soldaten ſtellte und noch ſtellen wird. „Die größte militäriſche Tat der Weltge⸗ ſchichte iſt der Widerſtand der Deutſchen im Oſten gegen die Millionen⸗Heere und die affen der Bolſchewiſten“ ſchreibt bewun⸗ dernd die ſpaniſche Zeitung„El Arriba“ und ſchreibt weiter:„Die Beherrſchung der Ab⸗ ſehbewegung zur rechten Zeit und am rechten Ort— die entſcheidende Vorausſetzung für den Endſieg Deutſchlands“. Ein engliſches Blatt, Herkſpire- eltt⸗ regiſtriert, daß die Bol ſewiſten die Deut⸗ ſchen militäriſch nicht ni.ergezwungen haben, daß ſie aber politiſch von England und ASA freie Hand erhalten hätten. Es fehle nur „eine Kleinigkeit zur Gewinnung des Sieges“. Ob das engliſche Blatt damit die Konferenz von Teheran tadelnd kritiſiert, wiſſen wir nicht. „Es iſt noch nichts erreicht, weder im Oſten noch in Stalien“, geſteht geſtern„Mancheſter Guardian“ und gibt weitere dac Blatt befürchtet, daß die deutſche Rüſtung 1944 die Alltierten überraſchen könnte und da keine Möglichkeit beſtehe, ihr entgegenzutreten. Es müſſe deshalb die Aufgabe bleiben, jetzt, und zwar möglichſt ſchnell, zur Vernichtung der deutſchen Armeen zu kommen. Dieſen Wunſchtraum haben die Gegner ſeit vier Jah⸗ ren, aber mit Wunſchträumen zwingt man keine Schickſale! 8 * Die Reden und Telegramme zum zweiten des deutſch⸗japani⸗ ſchen Militärbündniſſes haben in der Weltöffentlichkeit erneut wieder zu der Feſtſtellung geführt, daß Japan in den Krieg etrieben wurde, und daß Rooſevelt der Ar⸗ eber des Weltkrieges iſt. Rooſevelts Tä⸗ tigkeit vor der japaniſchen Kriegserklärung wird von den Tokioter Zeitungen erneut herausgeſtellt.„Hotſchi Schimbun“ ſchreibt, ſeit dem erſten Tage des Krieges Englands gegen Deutſchland ſtellte ſich Rooſevelt auf die Seite Englands. Der Schießkrieg gegen Deutſchland ſei längſt eröffnet geweſen, bevor ein einziger Schuß gegen amerikaniſche Schifſe losging. Rooſevelt ſei der Impre⸗ ſario des Welktrieges, denn ohne ſein Treiben und ſeine Zuſagen hätten niemals Polen und niemals Frankreich den Krieg gegen das jetzige Reich gewagt. Japan kenne alle Zu⸗ fammenhänge und ſeine Armeen ſeien recht⸗ zeitig für die Neuordnung der Welt einge ⸗ kreten, bevor dieſe Neuordnung nach Rooſe⸗ veltg Wünſchen erfolgte. Die Rede des deutſchen Außenniniſters be⸗ ſagt in anderer Form das gleiche, was Hotſchi⸗ Schimbun ausſpricht. Der weltpolitiſche Zu⸗ ſammenhang Deutſchlands, Japans und des ſaſchiſtiſchen Italiens hat ſich erneut in dieſen Tagen verſtärkt und vertieft. Interalliierte Konferenz für Währungsfra⸗ en. Eine neue„interalliierte“ Konferenz für ährüngsfragen in den USA iſt nach Meldun⸗ gen aus Waſhington für Fanuar vorgeſehen. ſaln lan Rleſan EN eeeeii 24 Auf einmal ſtand Niſſen auf und ging hin⸗ aus. Als er draußen war, legte Annette die Samde vor das Geſicht und ſaß regungslos. ann kam Niſſen wieder; er trug eine neue Flaſche Wein, die er ſogleich öffnete. Er trank ein Glas leer, ſchob Annettes halbvolles bei ſeite, holte ein anderes Glas für ſie und goß ein. Sie hielten die Stefan hörte es klingen. Das ſah feierlich aus, faſt wie ein Schwur⸗ Sie ſchwiegen jetzt. Erſt nach einer Weile drang Niſſens Stimme wieder an Stefans Ohr; es konnten nur ein paar Worte ſein. Gleichzeitig ſtanden beide auf, Jeder von ihnen nahm ſein Glas, Niſſen auch die zuletzt Ne. öffnete Flaſche; er ging Annette voran ins Ne⸗ benzimmer, Dort war das Fenſter geſchloſſen, und die Vorhänge waren zugezogen. Steſan Dann tranken ſie. ſah es hinter den Vorhängen hell werden. In dem verlaſſenen Zimmer brannte das Licht in der mondfarbenen Lampe auf dem Tiſch weiter. Nachtfalter umflatterten es; die 689 erglänzten im Widerſchein. Von den zwei Menſchen war nichts mehr zu ſehen. Es drang auch kein Laut mehr zu Stefan hin⸗ aus in die Nacht. Als Niſſen die letzte Flaſche aufzog, war SMitternacht vorbel. Annette, hatte nicht ge ⸗ merkt, wie ſpät es war, Es wäre ihr nicht in den Sinn gekommen, heimzugehen, bevor ſie von allen Flaſchen getrunken hatten. Sie wären auch noch lange nicht fertig. Sri Stunden lang hatte 0 allein von Indien geſprochen. Er hatte ſich. der Seele geredet und mit herrlichem Moſel; wein aus dem Herzen geſpült, die niemand von ihm wußte und die Annette tieſer erſchütterten als alles, was ihr bisher im Leben begegnet war, Annette hatte faſt immer geſchwiegen. Es wäre ihr wie lächerliche Wichtigtuerei erſchie · Gläſer aneinander— Aufregung bei den kleinen Partnern Englands und den neutralen Staaten (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Liſſabon, 18. Dezember, Die plötzliche Abreiſe des ſüdafrikaniſchen Premierminiſters Smuts aus London bildet noch immer ein Hauptgeſprächsthema politiſcher und diplomatiſcher Kreiſe. Smuts hielt, wie er⸗ innerlich, am 28. November ſeine aufſehen⸗ erregende Rede, in der er einmal die Ausliefe⸗ rung Europas an den Bolſchewismus und das Ende aller größeren und kleineren unabhängi⸗ gen Staaten des Kontinents in Ausſicht ſtellte und zweitens das Kriegsende für das Jahr 1944 prophezeite. Dieſe Rede wurde zunächſt der breiteren Oeffentlichkeit vorenthalten. Erſt am 2. Dezember erſchien ſie in den Zeitungen, gerade während der Beſprechungen von Kairo⸗ und Teheran. Unmittelbar danach ließ Smuts alle Verabredungen, die er für Dezember und Januar getroffen hatte, abſagen und kehrte überraſchend nach Kapſtadt zurück. Auf der Durchreiſe hatte ex in Kairo eine lange Unter⸗ redung mit Rooſevelt; aber in den bisher vor⸗ liegenden Berichten ſteht nichts von einer Be⸗ ſprechung mit Churchill. In den„Times“ und anderen Blättern Eng⸗ lands regnet es Proteſte aus den Kreiſen der Emigranten und Neutralen. So hatte man ſich dort die kommende Friedensordnung denn doch nicht vorgeſtellt! Das gaulliſtiſche Blatt „France“, das noch immer in London erſcheint, wandte ſich in hellſter Entrüſtung gegen die Rede und fragte, ob die Regierung tatſächlich hinter Smuts ſteht, der Frankreich in tiefſter Weiſe beleidigt habe. Beſonderes Aufſehen erregt eine Meldung des„Times“⸗Korreſpondenten in Ankara, die darauf hinweiſt, der Eindruck der Rede in der Türkei ſei denkbar ſchlecht. Die Glorifizierung des ſowjetiſchen„Koloſſes“ habe erſchreckend gewirkt. Ein ſolches Europa ſei für die Tür⸗ kei nicht ſehr anziehend. „Die Rede des ſüdafrikaniſchen Miniſterprä⸗ Artikel des ehemaligen amerikaniſchen Unter⸗ ſtaatsſekretärs Sumner Welles verglichen, der ſich vor kurzem im Londoner„Daily Herald“ ausdrücklich für eine Mitarbeit der—kleinen Staaten eingeſetzt habe. Aber ob nun Smuts oder Sumner Welles — beides iſt Spiegelfechterei. Es iſt anzuneh⸗ men, daß Außenminiſter Eden in der bevor⸗ ſtehenden Unterhausdebatte über die britiſche Außenpolitit erneut von der Notwendigkeit eng⸗ ſter Zuſammenarbeit mit den europäiſchen Kleinſtaaten ſprechen und jede Hegemonie der Großmächte ablehnen wird., Aber für die Neu⸗ tralen beſteht im Falle eines alliierten Sieges nur noch die Wahl, ob ſie mit oder ohne höf⸗ liche Phraſe hingerichtet werden ſollen. Smutz Siich in Weſpenneſf (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Berlin, 14. Dezember. Die am 20. und 21. November durchgeführte dritte Reichsſtraßenſammlung des Kriegs⸗ WHWͤ1943/44 hatte ein vorläufiges Ergeb⸗ nis von 42 135 807,85 Mark. Bei der glei⸗ chen Sammlung des Vorjahres wurden 30 623 246,03 Mark aufgebracht. Es iſt ſo⸗ mit eine Steigerung des Ergebniſſes um 11 512 561,82 Mark, gleich 37,6 v. H. zu ver⸗ zeichnen. Kooſevelt ſoll das„Geheimnis von Teheran“ lüften Das AsA⸗Volk möchte Aufklärung, wozu es von neuem mißbraucht werden ſoll (Drabtbericht unſeres Korreſpondenten) — Liſſabon, 14. Dezember. Der inhaltloſe Schlußbericht zur Konfe⸗ renz von Teheran befriedigt in den ASA, nachdem der erſte pom Weißen Haus geſchickt organiſierte Preſſejubel vorüber iſt, die maß ⸗ geblichen Kreiſe immer weniger. Man fragt ſich teils erſtaunt, teils entrüſtet:„Worüber haben wir eigentlich gejubelt? Im Grunde wiſſen wir nicht das geringſte, was im ſer⸗ nen Fran drei Männer über das Schickſal von vielen hundert Millionen beſchloſſen ha⸗ ben. Wir wiſſen auch nicht, wozu man die ASA in Perſien zu verpflichten ſuchte. Die Führung unſerer Außenpolitik liegt nach der Verfaſſung beim Senat. Der Senat muß das Wort ergreifen“, Infolgedeſſen plant man, Rooſevelt ſofort nach ſeiner Rückkehr vor beide Häuſer des Kongreſſes zu zitieren, damit er ebenſo wie Hull nach ſeiner Heimkehr aus Moskau Bericht erſtattet. Dieſe Berichterſtattung ſoll wieder in einer geheimen Sitzung des Senats und des Repräſentanetnhauſes ſtattfinden. In den Leitartikeln wird beweglich über die „Politik der Geheimniskrämerei“ geklagt und ſidenten werde ſehr zu ihrem Nachteil mit einem auf die völlige Nichtachtung der Preſſe in RNooſevelts geplatzter Rüſtungsbluff Die ASA⸗Rüſtungsproduktion kann die vorgeſehenen Summen nicht verarbeiten (Drabtbericht unſexes Korreſvondenten) — Stockholm, 14. Dezember. „Der Budgetvoranſchlag der Vereinigten Staaten für das Haushaltsjahr 1944/45 wird, wie aus Newyork berichtet wird, den Geſamt⸗ betrag von 95 Milliarden Dollar keineswegs überſchreiten. Für Kriegsausgaben iſt ein Betrag von maximal 90 Milliarden Dollar 8 In dem Haushaltsplan für das Jahr 1943/44, das am 30. Juni 1944 abläuft, werden. Kriegsausgaben in Höhe von mehr als 100 Milliarden Dol⸗ lar während die Geſamtausga⸗ ben 109 Milliarden betragen. Schon vor eini⸗ gen Wochen wurde jedoch gemeldet, daß dieſer ß Betrag nicht völlig werden ſoll. Das Kriegsdepartement habe ſich entſchloſſen, bedeutende Einſparungen vorzunehmen. Auch das kommende Budget bildet nur einen Rah⸗ men; in Wirklichkeit hofft man mit weit weni⸗ ger als dem veranſchlagten Betrag auszukom⸗ men. Die obige Meldung iſt ſymptomatiſch. Als Rooſevelt im Januar 1943 den Kongreß den 109 Milliarden⸗Voranſchlag vorlegte, erklärte er, daß dieſer Betrag wahrſcheinlich nicht ausreichen werde, falls der Krieg weiter an⸗ dauern würde, und betonte, daß er ſich das Recht vorbehalte, Zuſatzkredite zu verlangen. Gleichzeitig kündigte Rooſevelt ſein Auf⸗ an, das alles in den Schat⸗ ten ſtellen ſollte, was eine hemmungsloſe Pro⸗ ganda vorher über die unbegrenzten Mög⸗ lichkeiten der nordämerikaniſchen Rüſtungs⸗ produktion verbreitet hatte. Inzwiſchen hat die Welt erſahren, daß der nordamerikani⸗ ſchen Nüſtungsinduſtrie wie jeder anderen be · ſtimmte Grenzen gezogen ſind. Die Kohlen⸗ ſtreiks des Sommers haben zu einer Ver⸗ eingerung der Stahlerzeugung geführt, die Produktionskapazität der neuerrichteten Rü⸗ hat ſich als weſentlich geringer erwieſen, als angenommen wurde und vor allem wirken ſich der Rohſtoff⸗ und Fachar⸗ beitermangel hemmend aus. Das Rüſtungs⸗ ergebnis ſieht alſo anders als der aufgeſtellte Rüſtungsplan aus. Die Herabſetzung des offiziellen Staatsvoranſchlages beſtätigt amt · ——5 Zerplatzen des großen Rüſtungs⸗ uffs. 8 Wie der Newyorker Korreſpondent von „Stockholms Tidningen“ berichtet, iſt die Kri⸗ tik an Nooſevelt im Steigen begriſſen. Selbſt in Kreiſen, die dem Präſidenten nahe · ſtehen, werde Anzufriedenheit gezeigt. Man erwartet, daß der Präſident dem Kongreß einen ausführlichen Bericht über ſeine Reiſe ⸗ ergebniſſe erſtatten werde. Bisher wiſſe man freilich nur das, was in den ofſiziellen Kom ⸗ nen, zu dem, was Niſſen ihr erzählte, etwas zu ſagen. Ihr ſchönes, ernſtes Geſicht war ihm zugeneigt geweſen; ihre Augen hatten Einklang, Verſtändnis, Erſchütterung und Schickſalsbereitſchaft geſpiegelt. Einmal hatte Niſſen ſich unterbrochen.„Wie ſchön Sie ſind, Annette!“, hatte er geſagt.— Annette hatte einen Augenblick das Geſicht mit den Händen bedeckt und den Kopf geſchüttelt. Dann hatte Niſſen weitererzählt. Annette hatte die Ge⸗ ſchichte eines Mannes vernommen, den ur⸗ männliche Sehnſucht nach dem Außergewöhn · lichen früh aus Elternhaus und Heimat fort⸗ getrieben, der alles geſehen, viel erlebt, Ent⸗ ſcheidendes getan und mehr als andere gelit⸗ ten hatte, der ein Suchender und Sehnſüchtiger eblieben war und an den unabdingbaren Goerberun en, die er, ſeinen Maßſtäben gemäß, an ſich und die Welt ſtellte, einſam geworden war. Er hatte auch von Frauen geſprochen. Auch von Reine. Annette hatte kaüm zu at. men gewagt. Sie wußte, dies alles würde ihr unvergeßlich ſein. Wieder hatte Niſſen ſich unterbrochen, „Was Sie für ſchöne Hände haben, Annette!“ Das war noch an dem blanken Ahorntiſch in der Bibliothel geweſen, wohin ſie nach dem Eſſen mit Flaſchen, Gläſern und Zigarren übergeſiedelt waren. Durch das breite offene Fenſter war kühle, duftbeladene Nachtluft ein⸗ geſtrömt; nächtliche Stadtgeräuſche waren in fanften Wellen hereingedrüngen, und fliegen. des Getier hatte die mondfarbene Lampe auf dem Tiſch umflattert, Mit der letzten Flaſche waren ſie dann ins Arbeitszimmer hinübergegangen, und Niſſen hatte Unnette Verge von Photographien ge⸗ zeigt. Aeber den Bildern war es zu einem weitgeſponnenen Geſpräch über die Kunſt der Landſchaftsſchilderung gekommen, in deſſen Verlauſ Annette ſich ein paarmal in Hitze ge ⸗ redet hatte. Niſſen hatte ihr erſtaunt zuge · hört und ſeſtgeſtellt, daß dieſes Mädchen an ſelbſtändigem Denken und an Arthilsfähigkeit —— Über den meiſten ihrer Altersgenoſſinnen ſtand 55 Von da an war das Geſpräch bei der Kunſt eblieben. Annette hatte, mit Stößen von hotographien auf dem Schoß, auf dem Tep⸗ muniqués von Kairo und Teheran ſtehe. Roo⸗ ſevelt habe ſeine Reiſe in den. Schleier des Geheimniſſes gehüllt. Das Land wünſche aber beſſer inſormiert zu werden. Auch dieſe Meldung beſtätigt, daß Rooſevelt von ſeiner Weltreiſe, die er mit ſoviel Hoffnung angetre⸗ ten hat, keinesfalls als Triumphator zurück⸗ gekehrt iſt. Nückgang der ASA⸗Produktion Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 14. Dezember. Der Führer der belannten amerikaniſchen Gewerkſchaftsgruppe C3O, Philipp Mu⸗ ray, erklärte geſtern in einer Rede, daß die Produktion der ASaA zu Beginn des näch⸗ ſten Frühjahres um etwa 5 bis 10 v. H. gerin⸗ ger ſein werde als im Jahre 1942. Das amerikaniſche Wirtſchaftsleben vor weiteren Erſchütterungen (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Liſſabon, 13. Dezember. Der amerikaniſche Finanzminiſter Mor⸗ genthau erklärt in einem Zeitſchriſtenleit ⸗ artikel, eine ſehr beträchtliche Erhöhung der amerikaniſchen Steuern ſei unbedingt notwen⸗ dig, um die Inflationsgefahr zu bannen. Er übt eine ſehr ſcharſe Kritik an den bekannten Kongreßbeſchlüſſen der letzten Wochen, in denen ſämtliche Steuervorlagen des amerikaniſchen Schatzamtes erbaxrmungslos auf ein Mindeſt⸗ maß zuſammengeſtrichen wurden. Intereſſant war Morgenthaus Feſtſtellung, die amerika⸗ niſche Regierung habe bisher einen großen Teil der Kriegsfinanzierung auf dem Anleiheweg vornehmen müſſen. Im Jahre 1943 betrage die Anleihelaſt allein 25 Milliarden Dollar. Die amerikaniſchen Banken, die dieſe Anleihen auflegten, haben alſo das größte Proviſions⸗ geſchäft ihrer Geſchichte gemacht und das will in Amerika viel heißen. Wie labil nach wie vor die wirtſchaftliche und ſoziale Lage der USA. bleibt, geht auch dar⸗ aus hervor, daß in Pennſylvanien ſchon wieder zweiſchwere Streiks ausgebrochen ſind. In zwei ausſchlaggebenden Kraftwerken der „Kraft⸗ und Lichtgeſellſchaft von Pennſylva⸗ nien“ legten die Arbeiter am Samstag die Ar⸗ beit nieder. zum letzten Augenblick verſucht, den Streik zu berhindern. Die Arbeiterführung telegraphierte ihm aber, der Streik werde ausbrechen und werde bis zur Bewilligung der Arbeiterwünſche fortgeſetzt werden. Es handelt ſich hierbei wie⸗ der um das Beſtreben der amerikaniſchen Ar⸗ beitex, ihre Löhne den unaufhaltſam ſteigen⸗ den Preiſen anzupaſſen. pich geſeſſen, Niſſen in ſeiner Lieblingsſtellung: verkehrt, auf einem Stuhl. Annettes Glas hatte auf dem Teppich—— Niſſen hatte für das ſeine einen gefährlichen Platz auf der Kante einer Schublade gefunden. Dies nicht und nicht die unbedeutendſte Kleinigkeit— hatte Annette gedacht— will ich vergeſſen! Drüben in der Bibliothek, auf dem blanken Ahorntiſch unter der mondfarbenen Lampe, waren die halb ausgetrunkenen Fla⸗ ſchen zurückgeblieben. Steſan— hatte ſie ge⸗ dacht— würde niemals zur ſechſten Siaſche kommen, er würde niemals eine neue Flaſche öffnen, bevor die alte ausgetrunken wäre. Das iſt der Anterſchied! Eine Er⸗ kenntnis, beſonders nach Mitternacht. Unnette war davon ein wenig nachdenklich geworden. Niſſen hatte es ſoſort gefühlt. Es war das erſtemal während dieſes Zuſammen⸗ ſeing, daß Perſönliches von Annette in der geiſtigen Luft ſpürbar mitſchwang, Er ſagte:„And unſer leichtſinniger und trotziger Durchgänger— was würde er zu un⸗ ſerem Gelage ſagen?“ „Ich würde ihm das Recht nicht zugeſtehen, etwas dazu zu ſagen“, gab Annette entſchloſ⸗ ſen zurück, „Sie liehen ihn noch immer?“ „Ich werde zu ihm halten. Oh ich ihn liebe, werde ich erſt wiſſen, wenn ich ihn wiedergeſe⸗ hen habe. Ich habe erſt jetzt erfahren, woran man Liebe erkennt.“ ſich nicht täuſchen, kluges „And Sie werden kleines Mädchen?“ Unnette ſah überraſcht auf. Welch beſchwö⸗ render Klang in Niſſens Stimme!„Nein“, flüſterte ſie,„ſetzt nicht mehr.“— Es war ein Ahr längſt vorbei, als An⸗ nette ang. Niſſen telephonierte nach einer Droſchke. Er hatte vorgehabt, ſie ſelbſt nach Hauſe zu beingen, aber ſie hatte 157 Vor⸗ ſchlag mit Nachdruck abgewehrt. Es ſei zu ſpät, Er wolle doch morgen früh diktieren! Mit einem langen, wortloſen Händedruck verabſchie⸗ deten ſie ſich. Niſſen, vom Wein fröhlich und vom Glück der ſchönen Zweiſamkeit wie 9— Nand und Band, hätte ſie am liebſten gekü nicht; denn er ſcheute ſich, das Wunder dieſer Das Kriegsarbeitsamt hatte bis Teheran hingewieſen. Man erkennt doch auch in den ASA allmählich den grotesken Gegenſatz zwiſchen den ſchönen Phraſen von einer„künftigen demokratiſchen Völkerfami⸗ lie“ und der Wirklichkeit von Teheran, die darin beſtand, daß hinter Maſchinen hr⸗ neſtern und Flakſtellungen drei Politiker die Erde unter ſich aufteilten. Die bekannte Rede des Südafrikaners Smuts, die die Zukunftspolitik der Alliier⸗ ten auf der nackten Macht und Gewalt begrün ⸗ dete, haͤt in vielen Kreiſen der ASA Erſtaunen ervorgerufen, da ſie mit den Erklärungen der ltlantik⸗Charta in keiner Weiſe zu vereinigen iſt. Aber, ſo fragt man bereits, iſt die Atlantik⸗ Eharta überhaupt noch maßgeblich für die Außenpolitik oder gehört ſie bereits auf den großen Abfallhaufen, auf dem heute ſchon ſo viel Trümmer von angeblich unzerſtörbaren feoben Grundſätzen der ASA⸗Außenpolitik iegen Die großinduſtrielle amerikaniſche Monats⸗ ſchrift„Fortune“, die Rooſevelt ſehr diſtan ⸗ ziert gegenüberſteht, hat in ihrer letzten Aus⸗ abe einen ganzen Katalog ſolcher„grundſätz ⸗ ichen Trümmer“ aufgeſtellt und nachgewieſen, daß kein einziges Prinzip der traditionellen SA in allen Erdteilen feſtlegen amerikaniſchen Außenpolitik die Belaſtungs⸗ probe des zweiten Weltkrieges überſtanden hat, mit einer Ausnahme allerdings: das Prinzip der Prinzipienloſigkeit, das heißt der Oppor⸗ tunismus habe ſich ſtets ſiegreich durchgeſetzt. — Grunde hätten die ASA niemals eine grad⸗ inige Außenpolitik gehabt, trotz aller großen Worte Wilſons und Rooſevelts, ſondern ſtets „aus der Anſicherheit und Anbeſtimmtheit eine Tugend gemacht“. Infolgedeſſen ſei ſehr häufig überraſchend der Kurs gewechſelt worden. Die Kritik der Zeitſchrift berührt ſich teil⸗ weiſe mit dem neuen Buch des Hauptleitar⸗ tiklers der„Newyork Herald Tribune“, Lippman, über die amerikaniſche Außen⸗ politik, in dem er dieſer vorwirft, ſie ſei ſich nie klar über die machtmäßige Grenze gewe⸗ ſen, an der die außenpolitiſchen Verpflichtun⸗ gen der ASA enden müßten. Im ganzen kann geſagt werden, daß in den Vereinigten Staaten breiteſten Kreiſen im⸗ mer bänger wird angeſichts der völligen An⸗ ewißheit der Politik Rooſevelts, der die möchte, ohne daß er ſich perſönlich ⸗wahrſcheinlich ſelbſt völlig klar iſt über das letzte Ziel des Kurſes, den er ſteuert. Freie Bahn für Wyſchinſki! (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) — Oberitalien, 14. Dezember. Ausgerechnet am Heiligen Abend wird der e italieniſche Sender in Bari eine g e Sonderfendun beginnen, die ſich“Stunde der Arbeiterſchaft“ nennt, und deren Programm ausſchließlich von dem 15 Mann hohen Stab Wyſchinſkis, des ſowjeti⸗ ſchen Vertreters der Alliierten für das beſetzte Süditalien, beſtritten wird; das heißt, Vik⸗ tor Emanuel und ſein Marſchall überantwor ⸗ ten das Stück Land, das ihnen geblieben iſt, der bolſchewiſtiſchen Agitation. General Patton macht von ſich reden EP. Liſſabon, 14. Dezember. ASA-Kriegsminiſter Henry Stimſon gab am Montag bekannt, daß ſich weitere Zwiſchenfälle ereignet hätten, die den in Sizilien kommandierenden General Patton an⸗ gingen. General Eiſenhower ſei u. a. durch Zeitungskorreſpondenten über einen Fall in⸗ ſormiert worden, wo Patton in brutaler Weiſe und mit unnötiger Schärfe gegen einen Sol⸗ daten vorgegangen ſei, weil dieſer, da ſeine Knöchel angeſchwollen waren, keine Gamaſchen etragen häͤbe. Stimſon führte aus, daß an rt und Stelle über die„allgemeine Art und Weiſe, wie General Patton die Soldaten be⸗ handelt“, gründliche Nachforſchungen angeſtellt worden ſeien. Hierbei kamen zwei weitere azarettzwiſchenfälle zutage, wo Patton einen Solpaten„geſtoßen“ und einen anderen„ange⸗ ſchuunte, hatte. Der Sekretär Rooſevelts, Stephan Carly, ſtellte am Montag die Meldungen in Abrede, denen zufolge Rooſevelt den Patton⸗Zwiſchen ⸗ fall während ſeines Beſuches in Sizilien„amt⸗ lich geſchloſſen“ hätte. Early ſagte:„Was hat das Weiße Haus damit zu tun? General Patton wurde durch General Eiſenhower auf ſeinen Poſten geſtellt und General Eiſenhower behält ihn im Kommando.“ Indien und die Atlantik⸗Charta (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) „— Liſſabon, 14. Dezember. Das Präſidium der engliſchen Transport⸗ arbeitergewerkſchaft nahm geſtern einſtimmig eine Entſchließung an, in der der ſofortige Rücktritt des Staatsſekretärs für Indien Amery verlangt wird. Nach ſeinem Rücktritt ſolleé man die britiſche Poli ⸗ tik 9 enüber Indien von Grund auf einer Rev ſten unterziehen. Gleichzeitig ſetzt ſich im konſervativen La⸗ ger der ehemalige Herausgeber der„Times“, Wickham Steed, für Indien ein und erklärt, er könne auf Grund einer Mitteilung von Indienminiſter Amery ſagen, daß auch Indien unter die Atlantik⸗Charta falle. 3 Bisher war gerade dieſe Tatſache von Churchill und anderen Regierungsmitgliedern ſchaff damit zu zerſtören.. Die roſchke fuhr an. Stefan ſtand zwiſchen blühenden Flieder ⸗ büſchen, deren Duft er kaum empfand, und be ⸗ obachtete Niſſen, der noch einen Augenblick an der Gartenpforte ſtehenblieb und auf die Straße ſchaute. Auf ſeinem Geſicht lag noch das Lächeln, mit dem er ſich von Annette ver⸗ abſchiedet hatte. Dann wandte er ſich und ging zum Haus. Stefan war bereit. Ehe der Menſch die Haustür erreicht hätte, würde er ſich ihm in den Weg ſtellen. Jetzt... Nein... Jetzt—! Dann beſann ſich Niſſen, machte noch ein⸗ mal kehrt und ging um das Haus herum in den rückwärtigen Teil des Gartens. Noch immer lag der Schein der mondfar⸗ benen Lampe auf den Roſenbeeten. Stefan folgte Niſſen langſam im Schatten der Büſche, beſeſſen von dem Wunſch, dieſen Menſchen ſeine Fäuſte fühlen zu laſſen. In dieſem Wunſch hatten ſich alle Kraft und Spannung geſammelt. Dennoch zögerte er noch. Niſſen ging um die Roſenbeete herum. Dann und wann blieb er ſtehen, zog einen ſchwankenden Zweig zu ſich heran und roch an einer voll erblühten Roſe. Nicht im Rücken! befahl etwas in Stefan. Er trat aus dem Schatten und ging ein paar Schritte vor, Wenn Niſſen ſich umdrehte, mußte er ihn ſehen. Niſſen ſtand jetzt im Schein der Lampe. Er ſuchte in ſeinen Taſchen; wahrſcheinlich wollte er noch eine Zigarette rauchen, Plötz⸗ lich drehte er ſich um. Stefan ſtürzte ſich mit erhobener Fauſt und grimmig zuſammen⸗ gebiſſenen Zähnen auf ihn. 8 Niſſen erkannte ihn ſoſort, Mit einer faſt tänzeriſchen Bewegung wehrte er blitzſchnell den vor Wut ungeſchickten Angriff ab. Ste⸗ 8 ſank mit einem Schmerzenslaut in die Knie. Niſſen trat ein paar Schritte zurück. zog ſeinen Rock aus, legte ihn auf den Raſen und ßt. Er tat es ſagte:„Das war die Methode meines Freun⸗ des Den Sü, Herr Lechner! Wünſchen Sie partements Cordell Hull, von der Hoſe. ſtändiger Menſch die Sache mit den fünftat dacht. ſtets abgeleugnet worden. Jetzt plötzlich nimmt man auch Indien in den Rahmen der Atlantik⸗Charta auf, nachdem dieſe Atlantik⸗ erklärung durch die letzten Konferenzen in Moskau, Kairo und Teheran endgültig zum alten Eiſen geworfen wurde. Die britiſche Regierung ſah ſich geſtern ge · zwungen, die aus Bangkok gekommenen Nach⸗ richten über den Aushruch ſchwerer Seuchen in Indien nunmehr amtlich zu beſtätigen. In⸗ dienminiſter Amery erklärte in einer Rede in das Anwachſen der Cholera und Malaria gebe„Anlaß zu ernſten Be⸗ ſorgniſſen“. Die unterernährte Bevölkerung werde eine leichte Beute der Epidemie Amery mußte ferner zugeben, daß es der Regierung bisher nicht gelungen ſei, dieſe Epidemie unter Kon⸗ trolle zu bringen, Er ſprach aber die Hoffnung aus, daß es gelingen werde, alle notwendigen zu treffen, un der Lage Herr zu werden. Mexikaniſches Expeditionskorps? Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 14. Dezember. Anmittelbar nach der geſtern aus Marokko eingetroffenen Nachricht, daß Quartiermacher der braſilianiſchen Wehrmacht in Nordafrika eingetroffen ſind, um als Vorboten eines bra⸗ ſilianiſchen Expeditionskorps zu dienen, er⸗ klärte auf der Preſſekonferenz des Staatsde⸗ eine aktive Teilnahme braſilianiſcher Truppen an den europäiſchen Kämpfen ſtehe unmittelbar be⸗ vor. Die Vereinigten Staaten ſind alſo wie⸗ Wieder 37,6 v. H. mehr! * der einmal auf der Suche nach billigem Ka⸗ nonenfutter.“ Aniverſitäts⸗Tumult in Chile EP. Liſſabon, 14. Dezember. Zu einem Tumult kam es in der Aniverſi⸗ tät von Santiago de Chile anläßlich einer Vorleſung des ſpaniſchen Doktors Jimenez Diaz. Im Verlauf des Tumults, über deſſen Anlaß keine näheren Angaben gemacht werden, wurden 26 Perſonen verletzt. In dem amtlichen Kommuniqusé über die Angelegenheit heißt es, infolge ſchnellen Ein⸗ greifens des Innenminiſteriums konnte der Zwiſchenfall beigelegt werden. Auf Weiſung des Staatspräſidenten würden alle Ausländer, die an der Kundgebung teilnahmen, ausgewie⸗ ſen werden, während die beteiligten Chilenen ſich vor einem Militärgerichtshof verantwor⸗ ten ſollen, Die Polizei ſei angewieſen wor⸗ den, weitere ähnliche Zwiſchenfälle mit äußer⸗ ſter Energie zu unterdrücken. Eine jüdiſche Paßfälſcherbande konnte von den rumäniſchen Polizeibehörden gefaßt und dem Gericht übergeben werden. Sie hatte von ibren,Raſſegenoſſen Beträae zwiſchen 1½ his Millionen Lei einkaſſiert, um ihnen die Ein⸗ ſen in ein neutrales Land zu be⸗ Wiederholung? Oder ſoll ich mal in der Art meines Freundes Wang abwehren?“ Stefan ſtand auf und wiſchte ſich den Kies Der Schmerz in ſeinem rechten Arm machte ihn raſend; er wollte ſich von neuem auf ſeinen Gegner werfen. „Kommen Siel“ ſagte Niſſen mit einem kleinen Lächeln und nahm ſeinen Rock auf. „Vermutlich wollten Sie mir etwas ſagen?“ Er drehte ſich um und ging vor Stefan her zu der Glastür, die vom Garten in die Diele führte. Er ſchien keinen zweiten An⸗ griff zu fürchten; denn er drehte nicht ein ein⸗ ziges Mal den Kopf nach Stefan, ſchweigend folgte. 5 In der Bibliothek holte Niſſen zwei friſche Gläſer aus dem Wandſchrank, bot Stefan, der, ziemlich ernüchtert und ſeiner Sache nicht mehr ganz ſicher, an der Tür ſtehengeblieben war, Platz an, goß Wein ein und ſagte:„Sie haben eine merkwürdige Art, Ihre Dankbar⸗ keit auszudrücken, Herr Lechner„Proſt!“ Stefan fühlte ſich verhöhnt und wie ein dummer Junge behandelt. Seine Wut flackerte wieder auf. Er ſtellte das Glas, das er me⸗ chaniſch ergriffen hatte, wieder hin und wollte aufſtehen Niſſen hielt ihn mit einer nachdrücklichen Bewegung zurück. Wieder mußte er lächeln. Er ſah den bitteren Ernſt auf dem Geſicht des jungen Mannes; er verſtand deſſen Erregung und erkannte, daß dieſer 05 Junge ein an⸗ der ihm war. ie auch immer ſich end Mark verhielt — ein Verbrecher war dieſer trotzige blonde Burſche mit dem offenen Den eſicht nicht And der nächtliche Aeberfall? Er hatte vorhin einen Augenblick an einen Raubanſchlag ge⸗ 85 wußte er, 09 Stefan eiferſüchtig igentlich gefiel ihm der Junge. Stefan gelang es endlich, ſich zu beherr⸗ ſchen.„Ich möchte wiſſen, wofür ich Ihnen dankbar ſein ſollte!“ ſtieß er hervor, „Wofür?“ lachte Niſſen.„Das ſage ich Ihnen ſpäter Jetzt erzählen Sie mir mat erſt, was mir die Ehre Ihres nächtlichen na, ſagen wir mal:— Beſuches verſchafft!“ (Cortſetung ſolgt.) war. — E R* dende Phaſe in der nun folgenden immer 20 — Stadiseiie * Mannheim, 15. Dezember. Berdunkelung v. 12.—18. 12,: 17.20—.45 uhr Beachtet die Verdunkelungsvorſchriften genau! Stunden am Kamin Wenn früh der Tag zur Ruhe geht, die Sterne früh im Dunkel blitzen und früh die Nacht am Tore ſteht, dann lohnt ſichs, am Kamin zu ſitzen mit einem liebvertrauten Buch, den Alltag von ſich abzuſtreifen wie einen Mantel, wie ein Tuch, und in die Welt hinauszuſchweifen. Gewiß, die Welt liegt heute weit, der Krieg begrenzt die Möglichkeiten, und doch, fernab von Sturm und Streit des Märchens Wunder ſich noch breiten. Du kannſt ins Reich der Phantaſie noch immer unbekümmert gehen, denn dieſe Welt der Harmonie kann nicht vergehen und verwehen! Du kannſt, gerückt an den Kamin,, der Stille heilig Land durchträumen, du kannſt mit ſchönen Melodien das Leid dir aus dem Wege räumen. And wenn du tief gekoſtet haſt das Glück ſolch trauter Abendſtunden, dann trägſt du leichter deine Laſt und leichter auch des Krieges Wunden! Willi Lindner. Freie Fahrt bei Vorlage eines amtlichen Nachweiſes Die NSV⸗ Kreisamtsleitung gibt folgendes bekannt: Wir machen darauf aufmerkſam, daß Be⸗ ſuchsfahrten zu Familienangehörigen, die wegen Luftgefährdung und Fliegerſchaden um⸗ quärtiert wurden, nur von Mannheim in das Aufnahmegebiet erfolgen können. Ein Beſuch der in Mannheim zürückgebliebenen Angehö⸗ rigen kann nicht ſtattfinden. Eine ſolche Be⸗ ſuchsfahrt wird durch die NS nicht begün⸗ ſtigt und auch nicht genehmigt. Zum Beſuch der von Mannheim abweſenden Familien⸗ angehörigen mit den fahrplanmäßigen Zügen während der Weihnachts⸗ und Neujahrszeit werden durch die NSV⸗Ortsgruppen in Mannheim ſowie durch die Bannführung der Hitlerjugend in. Mannheim, 5 für KLV⸗Lager⸗Inſaſſen beſondere Be⸗ ſcheinigungen ausgeſtellt. Auf Grund dieſes Ausweiſes wird eine Fahrkarte zu die · ſen Zügen verabfolgt. Eine Erſtattung der verauslagten Fahrtkoſten(Hin⸗ und Rück⸗ fahrt) erfolgt nur dann, wenn eine Trennung von den von Mannheim abweſenden Fami⸗ lienangehörigen auf die Dauer von mindeſtens ſechs Monaten beſteht. Zum Antrag auf Fahrtkoſtenerſatz muß ein amtlicher Nachweis durch die Ge⸗ meinde oder NSV.Dienſtſtelle am Aufnahme⸗ ort vorliegen, aus dem hervorgeht, daß die be ⸗ treffenden Angehörigen 1 im Rahmen der Amquartierung auf Gründ einer Abreiſe ⸗ beſcheinigung ſeit dem und dem Tage am Auf⸗ nahmeort befinden und Räumungsfamilien⸗ unterhalt bezogen wird. In den Fällen, in denen zu Weihnachten und Neujahr eine Be⸗ ſuchsfahrt in das Aufnahmegebiet zu den ver⸗ ſchickten Familienangehörigen erfolgt und eine Trennung von nicht weniger als ſechs Mona⸗ ten beſteht, kann Fahrtkoſtenerſatz nicht ge⸗ währt werden. Die Ausſtellung der Beſchei ⸗ nigung durch die örtliche NSSB⸗Dienſtſtelle muß jedoch auch in dieſen Fällen zwecks Er ⸗ langung einer Fahrkarte erfolgen. Die ganze Jugend am Werl Jugendappelle der H/ sichern die Eriassung für den Kriegseinsatz Bannkartei. ſugendstammblatt und Dienstkartei Die Hitler⸗Jugend hat in den zurückliegen⸗ den Kriegsjahren durch unermübliche Einſatz⸗ bereitſchaft bewieſen, daß ſie ſich üherall in den Dienſt der Gemeinſchaft ſtellt. Damit ie⸗ doch Jaufend eine genaue Erfaſſung aller In⸗ gendlichen gewährleiſtet iſt, erwies es ſich als notwendig, daß die berantwortliche Führung der Hitler⸗Jugend über die Einſatztmög⸗ lichkeit jedes einzelnen Fungen und iedes Mädels genau unterrichtet iſt. Und um hierbei jede nach Bürokratie anmutende Matznahmé zu vermeiden, wurde von der Reichsjugendführung für das Jahresende 1943 die Durchführung von Jugendayppellen angeordnet, womit erreicht wird, daß die Er⸗ faſſungsunterlagen aller Jungen und Mädel im jugenddienſtpflichtigen Alter, und aller Mitglieder des BDM⸗Werkes Bahaube und Schönheit“ überprüft, ergänzt und erneuext werden. Somit werden auch all die Jugendli⸗ chen, die im Rahmen der Kinderlandverſchik⸗ kung oder der plötzlichen Ümauartierung aus ihren alten Einheiten herausgelöſt wur⸗ den, erfaßt, denn die Jugendappelle werden hei dieſen Gemeinſchaftseinrichtungen in den Lagern, Schulen, Jugendwohnheimen, Inter⸗ naten uſw. durchgeführt, während ſich im all⸗ die Erfaſſung nach der Einteilung der Kartenſtellenbereiche richtet. Auch die jugendlichen Umſiedler, Angehörige der Deut⸗ ſchen Volksliſten und Wiedereindeutſchungs⸗ fähige werden auf dieſe Weiſe ordnungsgemäß“ erfaßt, und es iſt auf Grund der Jugend⸗ appelle dann möglich, ſie der einheitlichen Füh⸗ rung durch die Hitler⸗Jugend zuzuweiſen. Die Ernährungsämter ſind der Hitler⸗Ju⸗ gend bei der Exfaſſung der Jugendlichen be⸗ Hilflich, indem ſie jeden Neuzugang auf den Kartenſtellen mittels einer Hitlex ⸗Ju⸗ end Anmeldekarte der zuſtändigen zannführung bekanntgeben; der Zugang in einer Gemeinſchaftseinrichtung wird gleich⸗ falls dem Bann gemeldet. Darüber hinaus beſtimmt der Exlaß, daß die Hitler⸗Jugend all⸗ jährlich im Herbſt in die Haushaltskarteien der Ernährungsämter Einſicht nehmen kann, um die Vorhereitungen für die Jugendappelle ent⸗ ſprechend treffen zu können. Außer dieſen Hebes P. wird für jeden Jungen und für jedes Mädel, das beim Ju⸗ gendappell erfaßt wurde, ein Jugend⸗ ſtammblatt angelegt, das für die Zeit der Angehöxigkeit zur Hitler⸗Fugend gilt. Dieſes Jugendſtammblatt iſt, da es auch den Werde⸗ ang des Fugendlichen in den Entwicklungs⸗ ſohren perzeichnet, eine wichtige Unterlage für alle ſpäteren Beurteilungen. Begonnen und geführt in den Einbeiten dex e. alſo in den, Gefolaſchaften. Fähnlein, Jung⸗ mädel⸗, Mädel⸗ und BM⸗Werk⸗Gruppen wird das Fugendſtammblatt bei Heherweiſung von Gliederung der NS DA pei⸗ tergeführt, in der der Junge oder das Mädel dann den Dienſt weiterleiſtet. Von der deutschen Klassik bis zur Neuzeit Zweiter Kunſthallenvortrag von Dr. Richard Venz Mit ſeinem zweiten Vortrag über den Wandel des Bildes der Antike in Deutſch⸗ land führte Dr. Richard Benz⸗Heidelber die Kunſthallenhörer von der Schwelle des 18. bis an die Bereiche unſerer eit, um in Spenglers„Antergang des Abend⸗ jandes“ eine der letzten, ſchon kritiſch über⸗ blickbaren geiſtesgeſchichtlichen Etappen im⸗ mer wiederkehrenderdund immer ſich wandeln⸗ der Auseinanderſetzung des nordiſchen mit dem griechiſch⸗römiſchen Kulturkreis aufzuzei⸗ gen. Eine in dem knappen Zeitraum der Seee en kaum faß⸗ bare Fülle von Wiſſen, von Namen, Daten und geiſtig⸗ſeeliſchen Beziehungen aus allen. Gebieten menſchlicher Daſeinsäußerung tat ſich auf, um als Ergebnis dieſer allein ſchon in ihrer Themenſtellung höchſt anſpruchsvollen beiden Vorträge dem Hörer nach einem Gang durch rund zwei Jahrtauſende europäiſcher Hiſtorie doch einen durchaus klaren Aeberblick über das Weſentliche zu hinterlaſſen. Beginnend mit der Feſtſtellung, daß die ſchulmäßig als eigentliche„Renalſſance“ be⸗ zeichnete Stilepoche auf der Grenze zwiſchen Hitelatter und Neuzeit in Wahrheit keine wirklich in die Tieſe dringende Durchſetzung des deutſchen Geiſtes mit aufnahmebereitem Berſtändnis für die Antike war, ſchilderte Dr. Benz das Baroch gls die erſte entſchei⸗ keren Berührung beider Welten. Dabei iſt es die an ſich volksfremde Macht des abſo · luten Fürſtentums, deſſen Daſeins⸗ ſormen mehr und mehr von antiken Borſtel⸗ lungen geleitet ſind und damit unwillkürlich auch weite Teile des geſamten Kulturlebens ergreifen. Letzte Arſache dieſer Entwicklung iſt der im Zeitalter der Aufklärung endlich zu einem gewiſſen Austrag kommende Kampf Wünſlte eiſtlicher und weltlicher Macht; ſin⸗ nenfälligſtes Zeugnis aber wird neben zahl⸗ loſen Spuren in Malerei, Plaſtik. Architek⸗ tur und Dichtung vor' allem die Welt der barocken Oper. Von Pöppelmanns 1729 erſchienenem Kupferwerk zum Dresdner Zwin⸗ ger über die Gartenfiguren im Bruchſaler teikarten im Bann und für die hervorzubringen, „Die Jugendſtammblätter bilden die eigent⸗ liche Grundlage für die Ausſtellung der Kar⸗ Dienſtkar⸗ ten, die für alle am Dienſt teilnehmenden Fugendlichen angefertigt werden. Von amt⸗ licher Seite iſt anerkannt, daß ſich die Jugend⸗ lichen mit ihrer Dienſtkarte geſetzlich auswei⸗ ſen können.* So gehen die Jugendappelle, die in dieſen Wochen überall durchgeführt werden, die unbe⸗ dingte Gewähr, daß ſeder Junge und, jedes Mädel im Alter von 10 bis 18 Jahren(für die Angehörigen des BDM⸗Werks„Glaube und Schönheit“ bis 21 Jahren) erfaßt werden und damit dem Krieaseinſatzdienſt in noch wei größerem Umfang, als das bisher der Fall ſein konnte, zur Verfügung ſtehen. H. 0 Hausmacher⸗Briketts„ohne..“ Für manche Verbraucher war es auch in Friedenszeiten eine willkommene Bereiche⸗ rung ihrer Kohlenzuteilung, wenn ſie einen Teil ihrer Briketts ſich ſelbſt machen konnten, und zwar aus dem Grus und der Abfallkohle, wie ſie in größeren Mengen bei jedem Kohlen ⸗ händler anfallen. Der Händler ſelbſt kann mit dem Grus nicht viel anfangen. Er gibt ihn daher billig ab. In einigen Gegenden des Reiches iſt es ſchön lange üblich, daß Berbrau⸗ cher ſich dieſen Abfall abholen. Dieſe Mengen werden ihnen auf ihre Kohlenzuteilung nicht angerechnet. Aber als Grus läßt ſich dieſer Kohlenabfall in den Oefen und Herden nicht verheizen. Er würde unverbrannt durch den Roſt in den Aſchenkaſten fallen. Daher wer⸗ den aus dem Grus„Hausmacher⸗Briketts“ hergeſtellt. Aus vier Teilen Grus, einem Teil lockeren, feinkörnigen Lehm und einem Teil Waſſer macht man einen dicken Brei, der gut verrührt wird. Daraus formt man mit der Hand im Gewicht von 150 bis 200 Gramm Preßlinge. Im warmen Zimmer müſſen ſie vier Tage trocknen, wobei ſie etwa 10 v. He des Waſſers verlieren. Dieſe ſogenannten„Klu⸗ ten“, die ſomit 74 v. H. Kohle, 18 v: H. Lehm und 8 v. H. Waſſer enthalten, hahen einen gu⸗ ten Heizwert, je nach der Kohlenart, von wel⸗ cher der Grus ſtammt. Am höchſten iſt der Heizwert, wenn der Grus von guter Stein⸗ kohle oder von Anthraziteiern herrührt. Die Kluten entzünden ſich leicht, verbrennen lang⸗ ſamer als die Kohle, die den Grus liefert, und behalten in der Glut recht lange ihre Form. Schloß bis zur Gluckſchen Opera ſeria mit ihrem nach Form und Inhalt antikiſchen Zeit⸗ koſtüm ergibt ſich auch im Lichtbild der Be⸗ weis einer— wenn auch wiederum ſehr ſub⸗ jektiv gemodelten— Helleniſierung und Ro⸗ maniſierung des deutſchen Lebens. Gerade das Barock⸗Subjektive aber iſt es, was dieſem Ganzen, letztlich doch ſpieleriſch⸗ge künſtelten Treiben den Garaus macht, indem mit Männern wie Winckelmann und ſeinem Mentor Oeſer die philologiſch exakten, die „antiquaren“ Klaſſiker auf dem Plan erſchei⸗ nen, um unter dem Dogma der ſtillen Einfalt und edlen Größe nun die wahrhaft klaſ⸗ ſiſche Periode der deutſchen Kunſt wie auch der deutſchen Wiſſenſchaft heraufzu⸗ beſchwören. Klopſtock, ieland, Herder, Goethe,— Sturm und Drang, Oſſian und Schillers„Götter Griechenlands“; man könnte gleich einige Dutzend Schlagwörter anführen, um das Bild jener Jahrzehnte des Geiſter⸗ ringens um das apolliniſche und das dionyſi⸗ ſche Prinzip wie um das eigentliche Eſſentielle der Klaſſik in ſeiner Verhindung mit dem ſo⸗ genannten deutſchen Idealismus zu umreißen. Bei den Malern geht der Weg hier von Raffael Mengs, Angelika Kauffmann und Rheinſtraße 3, raum auch Die angeordneten Reiſever günſti⸗ gungen und Möglichkeiten zum Beſuch der verſchickten Familienangehörigen 050 nur für die nächſten in Mannheim zurückgebliebe⸗ nen Angehörigen: a) Ehemänner zum Beſuch der umquartierten Ehefrau und Kinder unter 14 Jahren; b) für Eltern zum Beſuch ihrer Kinder; c) für Verwitwete, Geſchiedene und Ledige zum Beſuch ihrer umquartierten Kinder, wenn ſie vor der Trennung im gemein⸗ ſamen Haushalt gelebt haben; d) ledige Berufstätige zum Beſuch ihrer um ⸗ quartierten Eltern, wenn ſie vor der Tren⸗ nung mit ihnen im gemeinſamen Haushalt gelebt haben. Gchutz gegen Froſt Bei Eintritt von Froſt iſt eine gute Ver⸗ wahrung der Waſſer⸗ und Gaslei⸗ tungen in den Häuſern notwendig. Ganz beſonders gefährdet ſind die Saſſermef ſer. Eventuelle Koſten zur Behebun Schäden dieſer Art fallen dem Hausbeſitzer zur Laſt. Da in der gegenwärtigen Zeit immer die Arbeitskräfte nicht zur Verfügung ſtehen, um derartige Schutzmaßnahmen durchzufüh⸗ ren, bedarf es der tätigen Mithilfe der Mie⸗ ter, um rechtzeitig für ausreichenden Schutz zu ſorgen. Im übrigen verweiſen wir auf die Be⸗ kanntmachung der Stadtwerke Mannheim, Waſſer⸗, Gas- und Elektrizitätsbetriebe, im Anzeigenteil. Neue Vorſchriften im Fremden⸗ berkehr In erſter Linie Fronturlauber und Bombenverletzte Der Staatsſekretär füe den Fremdenverkehr hat mit Wirkung ab 15. Dezember die geltende Fremdenverkehrsregelung neu zuſammenge⸗ faßt und in einigen Punkten ergänzt. Na wie vor gilt, daß der gewerbliche Beherher⸗ gungsraum in den Fremdenverkehrsgemeinden hevorzugt in erſter Linie den Frontux⸗ laubern zur Verfügung zu ſtellen iſt. Bombenperletzte, die mit amtlicher ördexung der NSV verſchickt werden werden en Fronturlaubern gleichgeſtellt. Nach die⸗ en Pexſonenkreiſen ſind in der zweiten Rrinalichkeitsſtufe wie bis rie e be⸗ rückſichtigen andere Angehörige der Wehr⸗ macht und gleichgeſtellter Verbände, Volks⸗ genoſſen in kriegswichtiger Arbeit, Schwerkriegsbeſchädigte, die nächſten Angehö⸗ rigen Gefallener, kinderreiche Mütter und Volksgenoſſen aus beſonders ſtark luftge⸗ fährdeten Gebieten. Dieſen Perſonenkreiſen werden andere Bombenverletzte als die erſt⸗ genannten ſowie Perſonen gleichgeſtellt, deren Wobnung durch Luftangriff zerſtört oder ge⸗ mäß behördlicher Anordnung geräumt wor⸗ de 106 35 In en Heilbädern und heilklimatiſchen Kurorten iſt der gewerbliche Beherbergungs⸗ ich weiterhin an erſter Stelle den kurbedürftigen Perſonen zuzuweiſen, deren Arbeitskraft für die. Aufgaben der „Krieaführung dringend benötigt wird und hei denen eine Heilung oder weſentliche Beſſe⸗ xung des Leidens exwartet werden kann. Bombenhberletzte, die mit amtlicher Förderung der NSe in Heilbäder zur Ausheilung ihrer Leiden verſchickt werden, ſind von den Kur⸗ derwaltungen ohne Prüfung der ärztlichen Voxgusſetzungen bevorzugt unterzubringen, Die Gintragung des Aufenthalts auf der jeweils hierfür beſtimmten Reichsklei⸗ derkarte erfolgt künftig in den Fremden⸗ bexkehrsgemeinden nicht mehr durch den Gaſt⸗ geber, ſondern durch die örtliche Fremdenver⸗ lehrsſtelle. Die Gäſte mit Ausnahme der Fronturlauber ſind verhflichtet, die Reichs⸗ tlleiderkarte alsbald nach der Ankunft der ört⸗ lichen Fremdenverkehrsſtelle borzulegen. Wir gratulieren! Das Feſt der golde⸗ nen Hochzeit feierten geſtern Herr Wilhelm Keller und Frau Eliſe, geb. Hofmann, frü⸗ her Windeckſtraße 51, jetzt Biſchofsheim(El⸗ ſaß).— 80 Jahre alt wird morgen in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche Frau Eliſe Schwarztrauber, Rheindammſtraße 1, zur Zeit Zwingenberg a. N.— Frau Lauxr, geb. Rettig, G 7, 33, vollendete geſtern ihr 70. Lehensjahr. — Fliegen ſchonungslos vernichten! Wäh⸗ rend der kälteren Jahreszeit 1060 in Wohn⸗ räumen, Küchen uſw. nur noch vereinzelt Fliegen guf, die meiſt geduldet werden⸗ Fede weibliche die den Winter überlebt, kann hei Eintrütt wärmerer Witte⸗ rung im Frühiahr ihre Eier ahlegen und da⸗ durch in erheblichem Maß zur Entſtehung der ſommerlichen Fliegenplage und der damit ver⸗ hundenen geſundheitlichen Gefahren heitrggen. Deshalb ſollte jede im Spätherbſt oder Win⸗ ter auftretende Fliege ſchonungslos vernichtet werden. Ganz beſondere Bedeutung kommt der Fliegenhekämpfung in den Stallun⸗ gen auch während der kalten Fahreszeit zu. Tiſchbein mit ihrer durch Or. Benz ſo köſtlich charakteriſierten pſeudoklaſſiſchen„Seifenmale⸗ rei“ vorbei an dem wirklichen Könner Carſtens zu Cornelius und Genelli, um im 19. Jahr⸗ hundert mit den drei in ihrer klaͤſſiſchen Welt einſamen Großen Feuerbach, Böcklin⸗ und Marses auszuklingen. Auf geiſtigem Gehiet, wo von Männern wie Shaftesburh ſchon 1710 der prometheiſche Menſch als Ziel der Dicht⸗ kunſt poſtuliert worden war, ſind neben und nach den Geſtalten des Weimarer Muſenhofes die großen Aeberſetzer wie Voß, Schlegel, Kreutzer zu nennen, deren Werk den noch heute gültigen Begriff der humaniſtiſchen(Schul⸗) Bildung endgültig prägenshalf. Zugleich aber ſetzt ſchͤn zu Beginn des 19, Jahrhunderts eine neue, kritiſch⸗philoſophiſche, auch ſoziologiſche Betrachtung der Antike ein, als deren Vollen⸗ derin nach Biechofen, Natzſche u. Jakob Burk⸗ hardt letztlich die deutſche Archäologie erſcheint. Mag damit auch— und dies prägt ſich als entſcheidende Lehre der ganzen, gewaltigen Keberſchau ein— von dem jlluſionären Nim⸗ bus der antiken Welt in ihrer Spiegelung vieles genommen ſein;? an der Kontimuität des 0 Bildes und än ſeiner Wirkens⸗ fähigkeit auf den deutſchen Menſchen iſt damit gar nichts geändert. Es bleibt geheimnisvolle Arkraft und ewig ſprudelnder Quell, aus dem die deutſche Seele immer wieder Belebung und Erneuerung zu eigenen eee— ken wird. Muſikanten der Mecrestiefe Die Fiſche gelten im allgemeinen als ſtumm, doch trifſt dies nicht hei allen zu. Im Gegenteil ſind eine ganze Menge von ihnen im ſtande, Laute von bedeutender Stärke die auf beträchtliche Ent⸗ fernung hörbar ſind und zu mancherlei Sggen Anlaß gegeben haben. Da ſie allerdings keine Lungen oder Stimmbänder beſitzen, ſo müſſen ſie ihre Laute auf andere* er⸗ zeugen. Viele von ihnen ſtoßen, wenn ſie an die Oberfläche gebracht werden, laute Seuf⸗ zer und Grunzer aus, die durch das Entwei⸗ chen der Luft aus der Schwimmblaſe hervor⸗ gebracht werden. Andere geben auch tief un. ter Waſſer eeen Töne von ſich, und —* die eigentlichen Muſikanten des eeres. ———————— ————————— 55 Ein gewöhnlicher„Froſchſiſch“, der in den Rifſen von Florida hauſt, macht einen gehö⸗ rigen Lärm, indem er in regelmäßigen Zwi⸗ ſchenräumen ſein kieſes„Kung Kung“ ertb⸗ nen läßt. Noch bemerkenswerter ſw die Leiſtungen des ſogenannten mexifaniſchen Sinde⸗ oder Kanarienſiſches, der in Chören zu Hunderten auftritt und deſſen Laute bald wie ein Bellen, bald wie ein klingen, Dieſe Laute giht der Fiſch hauptſächlich beim Freſſen von ſich, und das dumpfe Gedröhn wird zu einem angenehmen Murmeln ge⸗ dämpft, wenn es aus den Fieſen zu dem Lauſcher im Boot empordringt. Ein anderer Fiſch, der Lärm macht, iſt der Lippfiſch, der mit ſeinen ſtarken Zähnen, wenn er Muſcheln zermalmt, einen deutlichen Laut hervorhringt Der lauteſte aller Fiſche iſt jedoch der Trommelſiſch, ein„ſchwerer Junge“ von 70 von ſch Bariton Kurt Schumach Der einen Eilnach⸗ richten die nſt eingerichtet, der der Bevölke⸗ rung eines Luftnotgehiets während der erſten vier Tage nach einem ſchweren Luftangriff Ge⸗ legenheit gibt, ihren Angehörigen guswärts auf einfgche und ſchnelle Weiſe ein Lebenszeichen zu übermitteln, und der außerdem von aus⸗ wärts Eilnachrichten nach der Anſchrift von esa in den Luftnotgebieten icn⸗ Der Präſident derjenigen Reichspoſtdixektion, in deren Bezirk ein ſchwerer Luftangriff ſtatt⸗ efunden hat, ſetzt dieſen ee ogleich nach Beendigung des Luftangriffs in Gang und beſtimmt die Poſtämter und Amtsſtellen, die zur Annahme von Eilnach⸗ richtenkaxten befugt ſind. Dort werden dieſe Karten in ausreichender Menge zur koſten⸗ loſen Abgabe bereitgehalten. Sie werden auch von Parteidienſtſtellen an die bei ihnen vor⸗ ſprechenden Bombengeſchädigten abgegeben, an nicht Bombengeſchädigte indeſſen nur, wenn das Poſtamt nicht arbeitsfähig iſt. „Ferner werden an den Schaltern der Poſt⸗ ämter Eilauftragskarten, die zur Prü⸗ fung einer Poſtanſchrift im Luftnotgebiet dienen ollen, für diejenigen Orte Kufkkeror 9 die im ehrmachtbericht als vom Luftterror betroffen beſonders genannt werden, jedoch erſt am vier⸗ ten Tag nach Wecbftentung des Herichts. Eilnachrichtenkarten und Eilauftragskarten ſind nach ſofortiger Ausfüllung ſtets am Poſt⸗ galter(nicht durch die Brieftäſten) ein⸗ zuliefern. Die Eilauftragskaxten werden nach Prüfung der angegebenen Poſtanſchrift am Beſtimmüngsort auf ſchnellſtem Weg an den Abſender zuxückgeſandt. Der Eilnachrichtendienſt iſt in beiden Rich⸗ tungen gebübrenfrei. „Wie überwintern die Bienen? Die Ueberwinterung der Bienen unterſchei⸗ det ſich auffallend pon der anderer Hautflügler, wie Horniſſen, Weſpen und Hummeln. Von den letztgenannten überdauern nur einzelne, und zwar die begatteten Weihchen den Winter, wäh⸗ rend je eine Bienenkönigin in Gemeinſchaft mit 15 000 Pis 20.000 Arbeitsbienen den Gefghren trost. Wenn die Außentemperatur unter ſieben Gyad Eelſius ſinkt, ziebt ſich das Volk in einer Traube zuſammen, die mit zunehmender Kälte immer dichter wird. In ihrem Mittelpunkt he⸗ findet ſich die Königin. Um ſie herum drängen ſich die Fungbienen, während die älteren die tt Puſſtce bilden. Durch gegenſeitiges 5 ttern 8 mit flüſſigem Winterborrat Und leichter Flügel⸗ bewegung wird eine von der Oſtfläche zum Mit⸗ telpunkt bin anſteigende Wärme von 15 bis 30 Grad erzeugt. Weil die Gefahr des Erfrierens bei den Bienen hei 18 Grad Celſius liegt, findet eine zwar langſame, aber andauernde Ablö⸗ ſung der Hautbienen ſtatt. Der Futterverbrauch des Bienenbolkes iſt ohne Stövung der Winter⸗ ruhe im November und Dezember nur ſehr ge⸗ ring, Er bewegt ſich zwiſchen 500 bis 1000 Gr. im Monat, beträgt alſo für die einzelne Biene am Tage 0,8 bis 1 Milligramm. Die ſehr ge⸗ kingen Rückſtände eines einwandfreien Win⸗ ferfutters kann die Biene monatelang ohne ge⸗ fundheitliche Schwächung in ihrer Kotblaſe zu⸗ rückbehalten. Anders iſt es, ſobald die Winter⸗ ruhe geſtört wird, ſei es durch Durſt⸗ oder Luft⸗ not, durch Sonnenſtrahlen oder Windſtöße, häu⸗ fige ſtoßweiſe Erſchütterungen oder durch Menſch oder Tier. Auf ſolche Störungen ant⸗ wortet die Biene mit erhöhter Nahrungsguf⸗ nahme, die wiederum eine Belaſtung der Kot⸗ blaſe zur Folge hat und damit die Gefahr der bienenmordenden Ruhr näher bringt. Darum bedenke jeder Imker, wie wichtig auch für den Winter gewiſſe Pflegemaßnahmen ſind. 9 Cinachrichtendienſt der Keichspoſt Kriegswichtige KW.Telegramme Wor darf umquartierte Angehörige beſuchen Durch die Lage im Telegraphendienſt iſt e notwen ſfoiche Pripatteſe Hnt tig nach ſolchen mit und ohne kriegs⸗ wichtigem Inhalt zu unterſcheiden, da⸗ mit die erſteren vor den letzteren übermittelt werden können. Deshalb — eine neue Mit der Bezeichnung„KW“(Kriegswi G1 190 Sie ſind als gewöhnliche und drin⸗ gende zugelaſſen. ufgabeberechtigt ſind die Firmen und Perſonen, denen für die Anmeldung ihrer kriegswichtigen Ferngeſpräche Kennzi f fern S worden ſind, ſoweit ſie kriegswichtige Telegramme aufzugeben haben, ferner Per⸗ onen und Firmen, denen durch die Präſidenten er Reichspoſtdirektionen nach Prü⸗ ung und Befürwortung durch die Gauwirt⸗ chaftskammern guf Grund ihres Einſatzes im totalen Krieg die Berechtigung zur Aufgabe von KW⸗Telegrammen zuerkannt wird. Den berechtigten Antragſtellern wird ein mit lau⸗ fender Nummer und Dienſtſtempel verſehener A fel der nicht übertragbar iſt, aus⸗ geſtellt. KW⸗Telegramme können allgemein an jedem Telegrammſchalter, durch Nebentelegraohen, von Teilnehmern des Fernſchreih⸗ und Fern⸗ ſprechdienſtes auch über ihre Anſchlüſſe aufge⸗ geben werden. Die Bevorrechtung darf nur fü wirklich kriegswichtige Nachrichten in Unſorhch genommen werden. Für KWTelegramme ſind beſondere Aüfgabeformblättex borgeſehen. Sie werden an den Annghmeſchaltern in Blöcken 0 20 Stück füx barbezahlte Telegramme zu Ryf und für Stundungstelegramme zdu 15 Rpf nur gegen Vorzeigen des ohenerwähn⸗ ten Ausweiſes berkquft. Auf Reiſen dürfen KW⸗Telegramme auch nur auf den borgeſchrie⸗ benen Formblättern und nur an den Schaltern gufgegeben werden. Bei der Abſenderangahe iſt die Nummer des„KW⸗Ausweiſes“ und die Reichspoſtdirektion, die ihn ausgeſtellt hat, zu vermerken. Bei der drahtlichen Auflieferung hat der Aufgeber dieſe Angaben an den Anfang ſeiner Uebermittlung zu ſetzen. Die Ausweiſe werden auf ſchrift⸗ lichen Antrag bei den Reichspoſtdirektionen ausgeſtellt. Blick auf Ludwigshafen In den Ruheſtand verſetzt wurde der Stu⸗ ienrat an der Oberſchule für Jungen an der Jägerſtraße in Ludwigshafen Alfred Bſcher. Dem Scheidenden wurde für ſeine dem deut⸗ ſchen Volke geleiſteten treuen Dienſte der Dank des Führers ausgeſprochen. Heidelberger Querſchnitt Ritterkreuz für einen Heidelberger. Der Füh⸗ rer verlieh auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmaxſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Haupt⸗ mann Waldecker, Staffelkapitän in einem Kampfgeſchwader, Hauptmann S Wald⸗ ecker, am 13. September 1914 in Heidelberg ge⸗ boren, iſt eine ausgeſprochen kämpferiſche Per⸗ ſönlichkeit. Als Beobachter wie als Flugzeug⸗ und Verhandsführer im Kampf gegen Enaland und im Mittelmeerraum hochhewährt, erzielte er im Einſatz gegen die engliſche Verſorgunas⸗ ſchiffahrt große Erfolge. Durch glänzendes Führeragſchick und beiſpielhafte Umſicht 7 nete er dſich bei der Bekämpfung der britiſch⸗ nordamerikaniſchen Transvortflotte vor Pa⸗ lermo beſonders aus. Helmut Waldecker kam in Heidelberg in einer Geburtsklinik zur Welt. Seine Eltern waren in Bruchſal anſäſſig. ieeeeeeeee 5000 Reichsmark Belohnung Karlsxuhe, 14. Dezember. In der Mord⸗ ſache Kirsner wurde 176 eine Beloh⸗ nun g von 5000 Reichsmgrk für die Aufklärung der Tat ausgeſetzt. Der Mord geſchab, wie wir bereits berichteten, am 10. Dezember morgens im Keller des Hauſes Jahnſtraße 14. Dort wollte, die 53iährige Sekretärin Gertrud Kirs⸗ ner zwiſchen 6 und 7 Uhr morgens Kohlen holen, Sie muß dabei einen Einbrecher überraſcht haben, der mit Diebſtahlsabſichten in den Luft⸗ ſchutzkeller eingedrungen war und auch offe ſccht ich Gegenſtände geſtohlen hat. Der Ein⸗ 8 erſchlug Gertrud Kirsner mit einem Schloſſerhammer. Es fehlen und ſind anſchei⸗ nend bom Täter entwendet worden: Ein älterer dunkelbrauner Rindslederkoffer mit weißen Echleſſern und 7 Fütterung, ein hellblauer Damenſchlafanzug aus Fla⸗ nell mit ſehr kleinen dunkelblauen Tupfen, dazu etwa 20 bis 30 Konſervendoſen auslän⸗ diſcher Herkurft mit FFleiſch, Fiſch, Pilzen uſw. Dle Doſen tragen Aufſchriften in franzöſiſcher Sprache. L. Bad Rappenau. In ſeltener geiſtiger Fri⸗ ſche beging Salinenarbeiter a. D. Karl Stier ſeinen 87. Geburtstag.— Nach einem arheits⸗ reichen Leben iſt nach Kurzer Krankheit Witwe Pauſine Remmele geb. Weber im Alter von 70 Fah ſtorben. Soabogelk. Das ein Jahr alte Töchter⸗ chen Anita der Eheleute Frick zog an der Tiſchdecke, als ſich die Mutter gerade umgedreht hatte, um eiwas zu holen. Der auf dem Tiſch ſtehende heiße Kaffee ergoß ſich über das Kind, das an den Folgen der ſchweren Verbrühungen ſtarb. Kilo, der an den Küſten Floridas hauſt. Er hat ſtarke kalkartige Platten in ſeiner Kehle, und wenn dieſe ſich beim Atmen aneinander⸗ reiben, verurſachen ſie laute dumpfe Töne. Doch bringt kein Fiſch abſichtlich Laute her⸗ vor, weder um einen Liebesgefährten anzu⸗ locken, noch um einen Feind einzuſchüchtern, noch um ſeine Kameraden zu warnen. 2 Ius erſte Engagement. Aus der Mann⸗ heimer Opernſchule würden verpflichtet: Frene Abs als Koloraturſängerin an das Landes⸗ theatex in Allenſtein, Luiſe Emig als jugend⸗ liche Sängerin an das Stadttheater in Tilſit und anſchließend nach Kaiſerslautern und der i 1 er als Chaxakter⸗ Bariton an das Württembergiſche Stgatstheg⸗ ter in Stuttagrt. Ihre opern⸗dramatiſche Aus⸗ bildung erhielten die Genannten bei Kammer⸗ ſänger Richgrd Schuhert und Norg Landerich. 2Ein Stück Pariſer Romantik kämyft um ſeine Exiſtenz. Jeder, der einmal durch Altpaxis längs der Seinekais gewandert iſt, kennt die ſogenannten Böuquiniſten, die Leute, die in feEce den, Ufermauern des Seinefluſ⸗ ſes hefeſtigten Käſten alte Bücher, Zeitſchriften und Zeichnungen verkaufen. Obwohl dieſe Ein⸗ richtung von dem Bild von Altpaxis nicht weg⸗ zudenken iſt, und obwohl die„Bouquiniſten“ ohne Uebertreibung Hunderttauſende von Kun⸗ den hahen, die entweder gelegentlich oder auch regelmäßia hier nach berhorgenen Schätzen ſtö⸗ bern, wird dieſe Einrichtung bei der Pariſer Stadtperwaltung immer unbeliebter. Man fin⸗ det, daß die eiſernen Käſten auf der Ufermaner die Ausſicht auf den Fluß verhauen. Aber die. Bouaniniſten haben auch biele Freunde, und ſo iſt in der Pariſer Preſſe eine heftige Debatte über dieſes Thema entſtanden. Man hat feſt⸗ geſtellt, daß es Bouquiniſten in Paxis ſeit dem Faßre 1600 aſbt. Das Glewerbe iſt von vielen Unter ihnen ein ganzes Menſchenalter, ausgeüht worden. Gegenwärtig gibt es no etwa Bougniniſten, meiſt alle Leute. Sie kämbfen jetzt heſonders gegen die Behörden die nun ſogar horgeſchriehen daß die Bou⸗ quiniſten ſich im Krankheitsfall nicht vertreten 70 80 dürfen, und auch den Witwen der Bou⸗ quiniſten verbieten, das benen Eheggtten weiterzuführen. Man weiß nach nicht, wie der Kampf um dieſes Stück Pa⸗ ziſer Romantik rinas um Notre Dame aus⸗ zeben wird. Dex Kunſtpreisträger des Gaues Moſel⸗ an Foun KBr. f ür 35 Jugendbu „Felix und die 0 aft der 19160 af6 00 den afe chemm⸗Preis für das deut gendſchrifttum. —————————————————————————————————— einem von offen⸗ d Hk. Viernheim. Am Donnerstgangchmittag ereignete ſich auf der Umgebungsſtraße in der Höhe des Bierkellers zwiſchen einem Radfah⸗ rer und einem Perſonenkraftwagen ein ſchwe⸗ rer Verkehrsunfall. Der Radfahrer, der bei der Handelsgärtnerei Eiſele beſchäftigte Franz Kühlwein von Viernheim, bog mit ſeinem Fahrrad plötzlich links ab, um auf dem Feld⸗ weg neben dem Bierkeller in Richtung Mann⸗ heimer Straße zu fahren. Hierbei wurde er von nem von hinten ſich nähernden PͤW aus König im Odenwald erfaßt, zu Boden geſchleu⸗ ext und ſchwer verletzt. Nach den bolisei⸗ lichen Ermittlungen dörfte den Radfahrer die Schuld an dem Unfall treffen da er bei der Richtungsänderung kein Zeichen gegeben hat. Dieſer Unglücksfall muß für alle Verkehrsteil⸗ nehmer erneut wieder eine Warnuna ſein, hei Richtungsänderung mit Fahrzeugen rechtgeitig und vorſchriftsmäßig Zeichen zu geben. * Darmſtadt. Auf der letzten diesjährigen Zuchtbiehabſatzveranſtaltung in Darmſtadt kamen nach dem Urteil der Kör⸗ kommiſſion elf Bullen in die., 89 in die 8. und der Reſt in die 4. Zuchtklaſſe. An der Spitze ſtand der 16 Monate alte Ledergelbſcheck⸗ bulle des Ludwig Siefert 1 in Dirlenbach im Odenwald. Er wurde als Stationsbulle von der Gemeinde Höchſt im Odenwald er⸗ worben. * Saarbrücken. Während eines Treibens hatte ſich der Bäckermeiſter Hoffmann aus Hüttigweiler von ſeinem Stand entfernt, ohne ſeine Nachbarn zu berſtändigen. Als bei dem Treiben ein Haſe in den Schußbereich des Nach⸗ harſchützen kam, ſchoß dieſer danach. Dabei 755 af ein Schrotkorn den für den Schützen unſicht⸗ baren Nachbarn, der durch den Standartwechſel in die Schußlinie gekommen war. Der Dod trat auf der Stelle ein. Der Rundfunk am Donnerstag Reichsprogramm:—.15 Uhr: Zum Hör und W 0 Der ſiebeniã R8 Prle 246 Uhr: Komponiſten im Waffenrock. 11—414 Uhr: Unterhaltſame Konzertmuſik. 12.35 bis 19.45, Uhr; Bericht zur Lage. Ländliche und Tänze, 16—17 Uhr: Be⸗ ſchwingte Muſik. 17.15—18.30, Uhr; Kurzweil am Nachmittag. 18.30—19 Uhr: Der Zeit⸗ Reg1 10.15—19.80 Uhr: Frontberſchte. 90.15 is 21 Uhr: 8 von Georg Vollerthun und Franz Schmidt, Ruralie Hungaricg“ von ., Dohnanyi. 21—22 Uhr: Hümperdings Märchenoper 8 VBulde und Gretel“, 1. und 9. Bild mit Marie Luiſe Schilp, Erng Berger u. a. Deutſchlandſender; 17.15.—18.30 Uhr: Or⸗ cheſter⸗ und Liedmuſik von Bruckner Brahms, 8 20 Uörr. 55 5 rau elodien. 21—22 Uhr: Unterhaltſame „Muſik für Dich“. ewerbe ihres verſtor⸗ * „Das ist je wirklich ellerhend, de bieſel', tufl der Bahrworstend. ademil zum Fesl sie reisen kenn die Miese mit doch Keſſee anl“ Durch Deine Reisewuſt, zptichf Liese, ubringei Du Dich noch ins Kiüchen, Viiessl“ e Ju⸗ at die Deutſche 8 eee 6 . 5 3 entſprach — e eleen und Entſchädigung nach dem Reisleiſtungseſetz Am zweiten Tag des zweiten Lehrganges für kriegsbedingte Koſtenrechnüng in Beher⸗ bergungsbetrieben(veranſtaltet durch das In⸗ ſtitut für Betriebswirtſ caft des Fremdenver⸗ kehrs an der Heidelberg, Außenſtelle der Hermann⸗ Eſſer⸗ Forſchungsgemeinſchaft), der diesmal in Frankfurt a. M. durchgeführt wird, ſprach der Geſchäftsführer der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Beherbergungsgewerbe, Dr. M. offmann⸗Berlin über„Vergütung und ntſchädigung nach dem Reichsleiſtungsgeſetz“. Dr. Hoffman gab eingangs einen kurzen hiſtoriſchen Ueberblick, in dem er u. g. bemerkte, daß bereits im Mittelalter einzelne Städte von dem bis damals üblichen Prinzip der Ent⸗ ſchädigungsloſigkeit bei Einquartierune en und Inanſpruchnahme im Krriege abgewichen und Sai Entſchädigungen gewährt haben und aß mit dem preußiſchen Einquartierungsgeſetz von 1864 dieſes Prinzip verankert wurde. Wäh⸗ rend dieſes Geſetz nur geringe und dazu je nach Rang des Militärs geſtaffelte Entſchädi⸗ das Reichsleiſtungs⸗ vom 1. 9. 1939 der nationalſozialiſtiſchen ffaftang⸗ Daß nicht der einzelne, ſondern d die Allgemeinheit die Laſt der militäriſchen In⸗ anſpruchnahme zu tragen habe. Zwar beſage Paragraph 26 RLG nur, daß die Bedarfsſtel⸗ len für die Leiſtungen eine Vergütung zu ge⸗ „währen haben, nichts aber über deren Höhe. — Vorſchrift, daß ſie vermindert werden müſſe u beſtimmten Fällen, laſſe aber folgern, daß —3 Vergütung einen vollen Ausgleich für die Leiſtung des darzuſtellen abe. Es iſt auch zweifellos, d. wenn eine Leiſtung im Rahmen des gewerblichen Betrie⸗ bes zu erfolgen hat, die volle Vergütung nicht nur darin zu beſtehen hat, daß die Selbſtkoſten gedeckt, werden, ſondern darüber hinaus auch —— für entgangene Gewinne zu gewäh⸗ ren hat. Dr. Hoffmann erläuterte dann die vexſchiedenen, inzwiſchen ergangenen Rund⸗ erlaſſe, die zum Teil durch die längere Kriegs⸗ Puer notwendig waren und kündigte an, daß vorausſichtlich bis Ende Januar 1944 einige weſentliche Aenderungen der bisherigen Be⸗ ſtimmungen eingeführt werden, über die er ann im einzelnen referierte. Vor allem wird. künftig bei der Feſtſetzung der Vergütung die Koſtenrechnung, die bisher nur in Sonderfäl⸗ len zugrundegelegt wurde, allgemein maßge⸗ bend werde. Eine Neuregelung erfährt auch die Vergütung für Wiederinſtandſetzung und das Wiederanlaufen der zur Zeit beſchlagnahm⸗ ten Betriebe. Die von 25 v.., zuſammen alſo 33½ v. H. der Geſamt⸗ koſten werden künftig nicht mehr dem zur Lei⸗ ſtung Verpflichteten ausgezahlt, ſondern der Wirtſchaftsgruppe zur Verwaltung und ſpä⸗ teren Auszahlung überwieſen angeſichts Der Unmöglichkeit, während des Krrieges ſchon In⸗ gsarbeiten durchführen zu können. Bei militkriſcher Inanſpruchnahme iſt die Ab⸗ ſicht, bei Leiſtung von Mehrmahlzeiten eine Erhbung des Verpflegungsſatzes zu errei⸗ chen, nicht durchgedrungen, wohl aber kann bei Mehrmahlzeiten der Unkoſtenſatz um 25 v. H. je Mehrmahlzeit heraufgeſetzt werden. Die durch Sondererlaß vom 1. 11. 1940 erfolgte Be⸗ handlung bei Kinderlandverſchickung wird in den neuen Vorſchriften 80 eingebaudwerden. — werde noch die Einteilung der Be⸗ triebe in Reichsgruppen, da gebietlich zu große Unterſchiede beſtünden, andererſeits hahe ſich die bisherige Einteilung nach Eintopfklaſſen durchaus bewährt. Im zweiten Teil ſeiner Ausführungen befaßte ſich der Redner mit der Auch hier bilde Woa 26 Rec die Grundlage. Die Frage, ob ange⸗ meſſene Entſchädigung oder volle Entſchädigung, ſei wohl in Zeitſ chriften nicht ganz unbeſtrit⸗ ten, das Reſchegernch habe aber hisher volle Entſchädigung. anerkannt, Heute beſtehe Ginig⸗ keit darüber, daß bei Sachſchäden eine volle —— 3u gewähren iſt. Abnützung ſei —— kein S00 aden im Sinne des Para⸗ graph 26 RLG. Die Grenzen zwiſchen norma⸗ ler militäriſcher und außergewöhnlicher Ab⸗ nützung, welch letztere einen Entſchädigungs⸗ anſpruch rechtfertige, ſeien ſehr flüſſig, und nur im Einzelfall zu entſcheiden. Haftpflicht⸗ ſchäden ſeien voll dem Leiſtungspflichtigen zu erſetzen. Die neuen Vorſchriften werden vor⸗ gusſichtlich eine Vergütung für die Zeit der Wiederinſtandſetzung auf längſtens drei Mo⸗ nate hegrenzen. Wenn weder eine bolle noch teilweiſe noch behelfsmäßige Wiederinſtand⸗ ſetzung erfolgen kann oder wenn dem Leiſtungs⸗ pflichtigen nicht zugemutet werden könne, daß der Gegenſtand nach einer behelfsmäßigen oder teilweiſen Inſtandſetzung von ihm wieder in Benutzung genommen werden kann oder 0 er bei der ungenügenden uſaſich 90h die damit verbundenen wirtſchaftlichen Nach teile durch anderweitige Betätigung ausgleicht, iſt die Vergütungsdauer auf 18 Monate zu be⸗ grenzen. Dabei darf die Entſchädigung zwei⸗ drittel der ihm früher zugeſtandenen Vergü⸗ tung nicht überſteigen. Abſchließend behandelte Dr. Hoffmann noch einige ſtrittige Begriffe, wie die Frage, wer als Bedarfsträger bei Beſchlagnahmungen an⸗ zuſehen iſt oder nicht. Die Ausführungen Dr. Hoffmanns wurden durch zwei Vorträge des ſtellvertretenden Lei⸗ ters des Inſtituts, Dr. Falk⸗Heidelberg er⸗ gänzt, der im einzelnen die Koſtenrechnungen für nach dem RG in Anſpruch genommene Betxriebe detgillierte und erläuterte. Der Nachmittag ſtand im Kriegsſchädenrechtes. Hier behandelte Dr. Falt zunächſt Sach⸗ und Nutzungsſchäden der Beherbergungsbetriebe im Kriegsſchädenrecht, wobei er von den Rechtsnormen des Kriegs⸗ ſachſchadenrechts ausging, betriebswirtſchaft⸗ liche Fragen in deren Rahmen anſchnitt, und ſchließlich im einzelnen die dahei zugrundezule⸗ genden Berechnungen der Koſten und anderer di Grundlagen eingehend erörterte. Der theo⸗ rethiſche Teil des Lehrganges wurde ſchließlich mit einer Schlußanſprache von Prof. Dr. Thoms⸗Heidelberg über„Betriebswirtſchafts⸗ lehre und Betriebswirtſchaftspraxis“ abge⸗ ſchloſſen. Der Samstagg bragchte unter Lei⸗ tung von wiſſenſchaftlichen! Mitarbeitern des Inſtituts, Dipl.⸗Kfm. Schmid und Dipl.⸗ Kfm. Mühlbeyer, praktiſche Uebungen, ſo die Durchführung einer Geſamttoſtenrech⸗ nung für Vergütung nach dem RLG. der Ent⸗ ſchädigung und Beihilfe nach dem Kriegsſach⸗ ſchädenrecht und eine Ausſprache. Die Verjährung zum Jahresabſchluß Die regelmäßige Verjährungsfriſt von 30 Jahren iſt durch den Geſetzgeber in zahlreichen Fällen zur Beſchleunigung klarer Rechtsver⸗ hältniſſe weſentlich gekürzt worden. Der zwei⸗ jährigen Verjährung unterliegen u. a. die An⸗ ſprüche der Kaufleute, Fabrikanten und Hand⸗ werker, für Lieferung von Waren, Ausführung Arbeiten und Beſorgung fremder Ge⸗ ſchäfte, in vier Jahren verjähren die gleichen Anſprüche, ſofern ſie mit Rückſicht auf den Ge⸗ werbebetrieb des Empfängers entſtanden ſind. ferner nach§ 197 BGB. die Anſprüche auf Rückſtände von Zinſen einſchließlich der Miet⸗ und Pachtzinſen. Die 2⸗ und 4jährige. Verjäb⸗ rung beginnt allerdinas nach§ 201 BGB. nicht ſchon mit der Entſtehung des Anſpruchs, ſon⸗ dern erſt mit dem Schluß des Jahres, in dem. der Anſpruch als entſtanden anzuſehen iſt. So begann die Verjährungsfriſt eines der zwei⸗ jährigen Verjährung unterliegenden Anſpruchs aus dem Jahre 1940 am 31. Dez. 1940 und en⸗ dete am 31. Dez. 1942. Bis zu dieſem Zeitvunkt mußte, wenn das Eintreten der Verfährung verhindert werden ſollte, eine Unterbrechung der Verjährung erfolgen. Unterbrochen wird die Verjähruna unter an⸗ derem dadurch, daß der Verpflichtete den An⸗ ſpruch anerkennt oder daß der Berechtigte Klage erhebt. Es genügt aüch die Stellung des An⸗ trages auf einen Zahlungsbefehl wenn deſſen Zuſtellung demnächſt erfolgt. Die Unterbre⸗ chung beendigt die laufende Verjährung, mit Beſeitigung des Unterbrechungsgrundes be⸗ Kinnt. eine neue Verjährungsfriſt zu laufen. Der Zeitablauf der Verjähruna kann ſich ferner dadurch verſchieben, daß die Verjährung ge⸗ hemmt wird. weiſe ein, ſolange die Leiſtung geſtundet iſt. Die grundſätzliche Folge iſt nach§ 205 BGB., daß Zeichen des Eine Hemmung tritt beiſviels⸗ der Zeitraum der Hemmung in der Verjäh⸗ rungsfriſt nicht eingerechnet wird. Die Verjäh⸗ rungsfriſt verlängert ſich alſo jeweils um die Zeit, in der der Friſtlauf der Grund der Hem⸗ mung ruhte. Iſt die Rechtsverfolgung durch Stillſtand der Rechtspflege oder durch höhere Gewalt verhindert, ſo wird die Verjährung nach § 203 BGB., gleichfalls gehemmt, in dieſem Fall allerdings nur inſoweit, als die Verhin⸗ derung innerhalb der letzten 6 Monate der Ver⸗ jährungsfriſt beſtand. Durch die bei Ausbruch des Krieges getroffenen geſetzlichen Maßnah⸗ men trat zunächſt, eine allgemeine Verſchiebung des Ablaufs von Verjährungsfriſten ein. Auf Grund des Artikels 8 der Verordnung über Maßnahmen auf dem Gebiet des bürgerlichen Streitverfahrens, der Zwangsvollſtreckung, des Konkurſes und des bürgerlichen Rechtes vom 1. Sept. 1939 mit§ 32 der Vertragshilfeverordnung vom 30. November 1939(RGBl. 1 S. 2329) ergab ſich eine Hemmung der Verjährung aller Anſprüche für die Dauer von 87 Tagen. Um dieſe Zeit ver⸗ längerten ſich die Verjährungsfriſten der nor⸗ malerweiſe in den Jahren 1989 und 1940 zum Jahresſchluß verjährenden Anſprüche. Mit Wirkung vom 31. Dez. 1941 iſt dieſe Folge durch die Verordnung zur Ergänzung der Ver⸗ tragshilfeverordnung vom 3. Nov. 1941(RGBl. I. S. 684) aufgehoben worden, ſo daß die Ver⸗ jährung bei den der zwei⸗ und vierjährigen Verjährung unterliegenden Anſprüchen ſeitdem grundſätzlich wieder zum Jahresende eintritt. Für einen beſtimmten Perſonenkxeis iſt die aus Anlaß des Krieges angeordnete Hemmung der Verjährung beſtehen geblieben. Hierzu ge⸗ hören nach§ 30 der Vertragshilfeverordnung Wehrmachtsangehörige, und ſolche Perſonen, ie— ohne Wehrmächtsangehörige zu ſein— wegen der Kriegsauswirkungen zur ſtändigen Dienſtleiſtung außerhalb ihres regelmäßigen Aufenthaltsortes herangezogen ſind. In dieſen Fällen beainnt die Hemmung der Verjährung mit dem Zeitpunkt der Einberufung oder der Entfernung von dem regelmäßigen Aufent⸗ baltsortes, früheſtens jedoch mit dem 55. Aug. 1939. Die Hemmunag endet nach Zifſer 1 der obengenannten Verordnung vom 3. Nob. 1941 6 Monate nach dem Wegfall des Grundes, auf dem ſie beruht. Von dieſen Fällen abgeſehen, 00 die zur Unterbrechung einer drohenden. Verjährung notwendigen Maßnahmen bei den der Ljähri⸗ gen Verjährung Anſprüchen aus dem Jahre 1941 und den der 4jährigen Verjährung unterliegenden Anſprüchen 50 dem Fahre 1939 bis zum Jahresſchluß 1942 ergreifen. Iſt die Unterbrechung verſäumt 15 den und ſomit die Verjährung eingetreten, ſo gibt dieſe dem Schuldner das Recht die Leiſtung a. berweigern. Durch die Verjährung wird lſo der Anſpruch nicht von ſelbſt beſeitigt. Der Schuldner muß vielmehr die Einrede der Ver⸗ jährung erheben und dieſe im Proteſt aus⸗ drücklich geltend machen. Tabakverkaufsſitzuitg in Heidelberg Bei der 6. Zuteilungsſitzung für Inlands⸗ tabak 1943 in Heidelberg kamen rund 97 000 Zentner Hauptgut ſowie ein geringer Prozent⸗ ſatz Obergut zur Zuteilung. Aus Baden kamen 42 000 Ztr. Hauptaut aus dem Neckar⸗Rheinge⸗ biet, das Elſaß ſtellte rund 40 000 Ztr. Haupt⸗ aut aus dem Ried, Württembera 5800 Zentner Haupt⸗ und Oberaut, der Landesverband frän⸗ kiſcher Tabakbauvereine, Sitz Roth, hrachte aus Unterfranken 840 Ztr. Haupt⸗ und 190 Zentner Oberaut, aus dem Anbaugebiet Fürth⸗Erlan⸗ gen 700 Ztr. Haupt⸗ und 177 Ztr. Oberaut ſo⸗ wie aus dem Anbaugebiet Schwahgch 430 Ztr. luftgetrocknetes Virginiahaußtgut, 5800 Zentner S ⸗Hauptgut und 420 Ztr. Rundblatt⸗ Oberau Angefordert wurden ſeitens der Induſtrie rund 165 600 Ztr., ſo daß bedeutende Kürzun⸗ aen der Tageskontingente erforderlich wurden. Das Schneidegutmaterial wurde auf rd. 27 000 Zentner geſchätzt, während der Reſt vorwiegend für die Zigarren⸗ und Stumpeninduſtrie in Be⸗ tracht kam. Da bei der 7. und letzten Zuteilung nur noch etwa 130 000 Ztr. Tabak ſein werden, wurden die Kürzungen beſonder Bl. I S. 1655) in Verbindung⸗ ſcharf, die Zigarren⸗ und Stumpenberſtellung erhielten 38 000, die Rauch⸗, Kau⸗ u. nup tabakinduſtrie 27 000, die Schwarze Zigarette 4500 Ztr. und die Rohtabakkaufleute, 82 500 Zentner en zugeſprochen. Die nächſte und letzte Einſchreibung findet am 13. und 14. Januar 1944 in Heidelberg ſtatt. Von den 130 000 Ztr. Haupt⸗, Obergut und Nachtabaken kommen rund 65 000 Ztr. aus dem badiſchen Oberland, 45 000 Ztr. aus dem Elſaß, 4000 Ztr. Hauptgutrundblatt aus Mit⸗ teldeutſchland, ferner 15 000 Ztr. Nachtabake aus Baden. Die Muſterauflage erfolgt für die Hauptauttabake aus Baden und Elſaß vom 5. bis 8. Januar in Straßburg(Sängerhaus). Nach einer Anordnung der DAß. dürfen neue Sonderleiſtungsbücher von den Betrieben nicht mehr eröffnet werden. Dagegen können bereits eingeführte Sonderleiſtungsbücher wei⸗ ter Verwendung finden. f⸗ thal. Der auf den 20. D * Klein, Schanzlin u. Becker AG, Franken⸗ ezember einberufenen o. HV. wird für 1942/3(30..) eine unverän⸗ derte Dividende von 4 v. H. auf das ſeinerzeit berichtigte Kapital vorgeſchlagen. Bekanntlich war das Kapital ſeinerzeit von 3,0 auf 6,0 Mill.„ aufgeſtockt worden, doch wurden nach⸗ her 350 000% Eigenbeſitzaktien eingezogen das Kapital auf 5,65 Mill./ ge⸗ ra Eiſenwerke Friedr. Wilh. Düker AG, Karl⸗ ſtadt a. Main. Das in den letzten Jahren ohne Dibidende Kapital von 700 000 4 wurde durch Beſchluß einer HV um 200 000 auf 500 000 herabgeſetzt, und zwar durch Ein⸗ ziehung im Eigenbeſitz befindlicher Aktien. * Eiſenbahn⸗Rentenbank AG. München. Die Eiſenbahn⸗Rentenbank, die früher in Frank⸗ furt a. M. domizilierte, wird für 1942/43(30..) wiederum ohne Diyidende bleiben(i. V. 55 321 Mark Jahresgewinn, zuzügl. 2140/ Vortrag). Die mit 1,0 Mill./ Kapital arbeitende Geſell⸗ ſchaft ſteht dem Münchener Bankhaus Lenz nahe. — 555 Sport-achrichien Vom badiſchen Sport Der Sportgau Baden wird auch in dieſer Spielzeit einen Hockeymeiſter ermitteln, doch werden die Meiſterſchaftsſpiele erſt im kom⸗ menden Frühjahr aufgenommen. Mannheim will mit einer Kriegsſpielgemeinſchaft den Kampf gufnehmen, während in Heidelberg der Hockey⸗Club und die Turngemeinde 78 je eine Mannſchaft ſtellen werden. Der Mannheimer Ruderverein„Amicitia“ beabſichtigt, im kommenden Sommer ſein Ru⸗ dertraining in Heidelberg aufzunehmen. Es iſt U. a. vorgeſehen, mit einem Achter hexauszu⸗ kommen, in dem neben dem Zweier⸗Meiſter⸗ paar Boſch⸗Barniske auch einige Heidelberger Studenten⸗Ruderer ſitzen ſollen. * Ein Schi⸗Lehrgang für Lehrwarte und Wehrmachtsausbilder veranſtaltet der Sport⸗ gau Baden über—8 Weihnachtstage im Feld⸗ beragebiet. Die Hockeymannſchaften der Univerſitäten Heidelberg und Freiburg trafen ſich in einem Freundſchaftsſpiel, wobei Heidelberg mit:0 Toren einen überlegenen Sieg davontrug. Prüfungsſchwimmen in Karlsruhe Im Anſchluß an einen Lehrgang trafen ſich Badens Schwimmer und Schwimmerinnen im Karlsruher Vierordtbad zu einigen Prüfungs⸗ kämpfen. Beſonders erfolgreich'waren die Ver⸗ tretex von Nikar Heidelberg und Karlsruher S 99, aber bei den Frauen ſah man auch einige gute Leiſtungen vom S Freiburg und SC Pforzheim. Erfolgreichſter Hitler⸗Junge war Gantert(Heidelberg), der in drei Kraul⸗ rennen ſiegreich blieb. Bei den Mädel geichnete ſich die Kärlsruherin Lieb aus. Amateurboxen in Trier Badiſche und weſtmärkiſche Erfolge Die Amateurboxveranſtaltung in Trier brachte den hadiſchen u. weſtmärkiſchen Boxern eine ganze Reihe ſchöner Erfolge. Im Mittel⸗ punkt ſtand ein Leichtgewichtsturnier, das Tri⸗ funovic(Eſch) nach Punktſiegen über Stein (Heidelberg) und Müller(Neuſtadt) gewann. Müller hatte vorher Badnicki(Weſtmark) aus⸗ gepunktet. Weitere Ergebniſſe: Fliegen: Huckele(Heidelherg) beſ. Tiſchert (Spittel) n..: Marcuola(Merlenbach) beſ. Frankreiter(Trier) n. P.— Bantam: Dofino Eſch) beſ. Rupo chedabere) n. P.— Welter: Schmitz(Trier) heſ. Turin(Spittel) n. P.— Mittel: Schiltz(Luxemburg) beſ. (Heidelberg) n. P. FAMILIEN-ANZElGEN Hans Ernst Peter. Unsere Christel hat ein Brüderchen bekommen. Mein geliebter Mann. unser Nach Gottes heiligem Willen starb Amtl. Belkannimachungen FILM-THEATER Im Siemenshaus (letzt 27„Wundersame Nationaltheater Mannheim. Mhm., N 7, 1 18.— 43, 16 Unt⸗ WS1i I. Kammermusik-Konzert Reien Liebesgeschichte Dies hausen. zeigen in grohßer Fręude an: Suse Gaber geb. Maier und /- Oschf. Ernst Gaber, 2. Z. i. Osten. Diakonissen-Krankenh., Dr. Girs- Mannheim, 9. Dez. 43. Ihre Vermählung geben bekannt: Josef Keller, Oberapocheker(Z. Z. 1. Felde)— Ursel Keller geb. Noller Edingen, Hauptstraße 37. Mann- Kinder Gerhard und Martin: beim, E 2, 16. Dezember 1943. Emma Wendler: Familie Fritz Raber: Ottilie Lehmann. Für die Glückwünsche und Auf⸗ Urrserer merksamkeiten anlähl. Verlobung danken wir herzlich. Eliriede Schmitt— Alions Lutz, Obergefr., 2. Z. Luftwaffe. Mh.-Neckarau, Traubenstr. 13— StS338 Aulendorf(Wttbg.). Unsagbar schwer traf uns die überaus schmerzliche u. erschütternde Nachricht. das unser lieber iüngster Sohn. Bruder. Schwager. Onkel u. Neffe 2. Kl., des silb. Inf.-Sturmabz. u. 8 anderer Auszeichnungen kurz nach seinem Urlaub durch ein trasisches Schicksal im blühenden Alter von 29 Jahren in treuer Pflichterfülluna sein Leben lassen mußte. Sein junges Leben wurde auf dem Helden- friedhof Tscherkassy zur letzten Ruhe beigesetzt. Mhm.-Neckarau(Friedhofstr. 1a). In tiefer Trauer: Wimelm Elsaß und Frau Anna geb. Scherer sowie seine Ge⸗ schwister und alle Verwandten. Wir betrauern mit den Angchöri⸗ gen einen uns lieb gewordenen Arbeitskameraden. der trotz vier- jiährig. ununterbrochenen Front- einsatz uns mit Briefen und Be- richten voll frischen und unge- brochenen Mutes erfreute. Betriebsführung u. Gekolaschalt der Gurris.-G. Neckarau. ist an den Folgen seiner scheren Verwunduns in einem Lazarett im Osten verstorben. Mannheim. Dezember 1943 Karl-Trgub- Straſe 7. N 4. 10 In tiefer Trauer: Hanne Wendler geb. Raber und Die Trauerfeier findet am 2. Januar 1944. um 10 Uhr. in der Markuskirche statt. Mit der Familie trauern wir um einen lieben, treuen Arbeitskame- raden. der sich durch seine Lei- stungen und durch die Lauterkeit seines Charakters größten An- sehens erfreute. Betriebsführung und Gefolzschaft der Rheinischen Hynothekenbank woch. 14 Uhr. Albert Elsaß Am 11. Dezember 1943 wurde Oberfeldw.. Zunf. in ein. Panzer- mein lieber Mann. unser guter Abwehr-Komp., Inh. des EK 1. u. treubesorgter Vater. Schwieger⸗ vater. Groſsvater. Bruder. Schwa- ger und Onkel. Herrn Karl Scherer im Alter von 70 Jahren. 4 Mon. von seinem schweren mit groſier Geduld ertragenen Leiden durch den Tod erlöst. Mhm.-Neckarau, den 14. Dez. 1943 Morchfeldstraße 7. In stiller Trauer: Frau Kath. Scherer Wwe.: Fam. Adam Rehberger: Familie Otto Striehl: Familie Willi Heckmann Die Beerdigung findet Mittwoch. den 15. Dezember 1343. 14.30 Uhr. von der Friedhofkavelle Neckarau aus statt. G. m. b. H. und der Am 13. Dezember verstarb 929 1 Tieferschüttert erhielten wir die traurige Nachricht. daß mein lieber Sohn. uns. auter unvergeſl. Bruder, Onkel. Neffe. Schwager und Cousin. Willi Weiser Getreiter in einem Grenadier-Reat. Inhaber des Verwund.-Abz. bei den erbitterten Kämpfen im Osten, einen Tag nach sein. schwe⸗ ren Verwundung. sein junges Leben im Alter von 23½% Jahren für Führer. Volk und Vaterland gab. Mannheim-Käfertal. 15. Dez. 1943 Frau Veronika Weiser geb. Ernst Z. Z. Wasserwerkstr. 24): Selma — Otto Weiser: Ufiz. Lorenz „ Rinshoff und Frau Res'l geb. Gund: Hauptwachtm. der Feuer⸗ Schutzpolizei Ludw. Christmann und Frau Friedl geb. Gund: nebst Kindern u. alle Angehörise Todesanzeixe Nach einem arbeitsreichen Leben verschied am 4. Dezember 1943. mein lieber Mann, unser auter Vater und Großvater. Bruder und Onkel 3 Karl Dammhahn Reichsbank-Obersekretär a. D. im 76. Lebensiahr. Mannheim. Rob.-Blum-Straße 52 2. Z. Obrisheim a. N. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beisetzung fand in aller Stille in Obrigheim a. N. statt. für immer verloren. Freunden und Bekannten die trau- rige Nachricht. daß unsere 1b. Mutter. Frau Marie Hünch Witwe am 1. 12. 48 in Groſigmain b. Bad Reichenhall gestorben ist. Mannheim Friedrichstelder Str. 56 Im Namen der trauernden Hin- benen: dmund Muneh (2. 2 Wehrmacht). Cott der Allmächtige hat heute morgen wohlvorbereitet. unsere liebe Mutter. Schwiegermutter und Großmutter. Frau Therese Högerle geb. Müller nach einem arbeitsreicher Leben. im Alter von 83 Jahren. zu sich genommen. Mhm.⸗Feudenheim, den 14. 12. 43 2. Z. Ziethenstraße Nr. 29 Die trauernden Hinterbliebenen: Anton Högerle und Frau Math. ceb. Biedermann: Wilhelm Hö⸗ Lerle u. Frau Gretel geb. Künz- ler: Hermann Rlein und Frau Liesel geb. Högerle: Joseph Pflam nud Frau Roea geb. Hö- aerle und Enkelkinder: Willx, Hens. Werner und Oanersheim) Die Beerdiauns findet Katt am Honnerstag, dem 16. Dezember 43. nachmittaas%3 Unr. auf dem Lt. d. L.(1914/18), ausgez. mit d. E. K. II.. Ritterkr. II. Klasse mit Schw. vom Zühr. Löw., Linp. Kriessverdienstkreuz. Verw.- Abz. Betriebsführer der Fa. Kaufhaus Vetter G. m. b. H. Er lebte nur für seine Liebenl In tiefer Trauer: Frieda Vetter zeb. Müller: Heinr. Vetter. 2z. Z. It. i. Ost.: Friedel Holzherr geb. Vetter: Richard Holzherr, z. Z. Wehrm.: Klaus u. Birsit als Enkelkinder. Mannheim-Ilvesheim. 12. 12. 43. Goethestraſle 11 Die Beerdigung findet am Mitt⸗ auf dem Haupt- friedhof Mannheim statt. Trauer- gottesdienst Donnerstas. 16. 12. 7 Uhr. in der Pfarrkirche Ilves- heim.: Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Mit den Angehörigen betrauert das Dahinscheiden ihres hochverehrten auter lieber. nach kurzem schwerem 9910 im guter Sohn. Schwiegersohn. 58. Lebensiahi mein geliebter Neffe und Schwager. Mann und treuer Lebensgeiährte. Schuts der Wasser⸗ und Gas-[Ufa-Palast. N 7, 9 0 Obergefr. Willy Wendler unser lieber Vater. Schwieger- Zuleitungen. Zur Verhütung desſ 13.00, 15.15, 17.30, Uhr vater und Großvater, Einfrierens der Hausleitungen Carl Heinrich vetter für Wasser u. Gas ersuchen wirſ in:„Die Gattin“. Jahreszeit die Wasser- und Gas- messer und die Zuleitungen zu ihpen gegen Frost gut zu schützen. Insbesondere sind im Winter die Kellerfenster geschlos- sen zu halten. Aufwendungen, die Bezieher, Während der kaltenſ mit Willy Fritsch. Staal. der schönen Magelone“ von Lud- Hauptllm a5.18. 1181 wig Tieck mit den Romanzen 0 Brahms op. 33. Elisabeth Funcke— Heinrich Hölzlin— Am Flügel: Rudolf Boruvka. 188 von Joh. Hilde 35 Stolz. Hans Brause.] Wirkende: Wetter. usik: Theo Mackeben. Regie: Georg Jacoby.. Kultur⸗ Lohmann nicht zu ſchlagen In der Dortmunder Weſtfalenhalle gab es vor 12 000 Beſuchern erneut internatio⸗ nale Radſportkämpfe, die großen An⸗ klang fanden. In den deutſch⸗flämiſchen Steher⸗ rennen erwies ſich auch diesmal der deutſche Meiſter Walter Lohmann(Bochum) allen Mitbewerbern klar überlegen; er gewann den erſten und dritten Lauf(im zweiten endete Janſſens in Front!) und wurde mit 74,870 Km. Geſamtſieger vor den Flamen Michaux(74,800 Kilometer) und Janſſens(74,690 Km.), ſowie Kilian(74,200, Km.) und Bautz(73,160 Km.). Den Amateur⸗Fliegerkampf holte ſich der frühere deutſche Meiſter Bunzel(Berlin) mit 12 Punkten vor Krauſe(Hannover). Im Aus⸗ ſcheidungsfahren war der Dortmunder Kap⸗ pey erfolgreich und im 30⸗Runden⸗Punktefah⸗ ren kam Heuſer(Dortmund) zum Sieg vor Breſching und Bunzel(beide Berlin). H. Zehmiſch und J. Anterholzner Mit einer Veranſtaltung in Düſſeldorf wurde die deutſche Galopprennzeit 1943 be⸗ endet. In der Liſte der erfolgreichſten Renn⸗ reiter des Jahres haben die letzten Veranſtal⸗ tungen keine nennenswerten Aenderungen mehr gebracht. Die Meiſterſchaft der Flach⸗ rennreiter Hans Zehmiſch erfolg⸗ reich, doch bhlieb er mit 45 A Pie k weit hinter Siegeszahl von 1942, die 72 lautete, zurück, was natürlich auf die⸗ erheblichen Ein⸗ ſchränkungen im Rennbetrieb zurückzuführen iſt. Otto Schmidt wurde wiederum Zweiter, diesmal mit 40 Siegen, vor Max Schmidt, A. Lommatzſch und J. Roſſo, die je 39 Siegesritte verzeichnen. Bei den Hindernisreitern wurde wieder J. Unterholzner Meiſter; mit 41 Sie⸗ gesritten ließ er Bruno Ahra(84) und Willi Wolff(27) klar hinter ſich. Tus Koblenz⸗Neuendorf, der Moſelland⸗ Fußballmeiſter, ſpielt am kommenden Sonntag gegen die„Wehrmachtself des Oſtens“, mit ſo bekannten Spielern wie Welſch, Leibenguth, Halex und Gappa. Einen Berliner Sieg gab es beim 7. Hal⸗ lenhandballturniex in Görlitz. Der Berliner SWo92 ſchlug im Endſpiel die Tſchft. 47 Görlitz mit 13:9(:4) Toren. Augsburgs bekannte Radballſpieler Schulz und Koppelmeier ſtarteten in Schwarzenbeck (Schleswig⸗Holſtein) für die Poſt⸗Sch Ham⸗ burg und ſchlugen mit:4 und 12:2 Toren die BSG Verbus. Hauptſchriftleiter: Dr. A. Win bauer Verlag: Dr. Fritz Bode&. Co.; Druck: Maum beimer Großdruckerei. —Mit⸗ ist die Zeit aur fliim:„Herr Roosevelt plaudert“. Leutsche Wochenschau Jugend- UNTERHALTUNG Vernichtung der ubervintemden liche nicht zugelassen! dieser Art entstehen, fallen dem Hausbesitzer zur Last.— Stadt- werke Mannheim. Wasser-, Gas- und Elektrizitätsbetriebe. 20⁵ XRZTE Zahnarzt Dr. Reinhardt. Praxis in die durch Behebung von t e Aad Pm. 18.15 Vorstellung, Mittwe Samst 8 und Sonntag auch nachmittags Vorverkauf 5 trittskarten zu den Festvorstel- lungen am 25. u. 26 Dezemberſ 15.00 Uhr. im Ufa-Palast(zum prunkvollen Marx, R 1. 1. Varieté Liedertafel. Jeweils tägl. Eisrevuefilm„Der weiße Traum“) und in der Ufa-Schauburg(zum groben Varieté-Film„Tonelli“). Gaststätten— Kaffees erhältlich. Kein Aufschlag! Heidelberg- Rohrbach, Heinrich Fuchs-Str. 1, Tél. Heidelberg 3411. 25339 Zahnarzt Dr. Brunn— Praxis in L 14, 18. Neue Buf-Nr.: 449 23. Sprechstunden: Mo., Die., Do. u. Freit. 14—18, Mi.—12 Uhr. Betriebsführers die Betrieb schalt der- Firma Kaufhaus Vetter K. V. G. Mannheim langem. schwerem Leiden rasch u. unerwartet mein lieber Mann. unser treusorg. Vater. Schwieger⸗ vater. Grohvater. Bruder. Schwa⸗ ger und Onkel. Herr Wilhelm Everts, Kaufmann im Alter von 60 Jahren. Wer ihn gekannt. weiß. was wir verloren. Mannheim(eerfeldstr. 58). 2. Z. Bad Dürkheim Burastr. 27. In tiefer Trauer: Frau Maria Everis geb. Alfer: Frau Martha Füller geh. Everts: Hans Füller. z. Z. Wehrmacht: 2 Enkelkinder u. alle Anverw. Die Beerdigung findet Donnerstas. den 16. Dez. 1943. um 14½ Uhr auf dem Hauptfriedhof statt“ Am 8. Dez. haben wir unsere lb. aute Mutter u. Großmutter. Frau Trientie Groh geb Siefken Die Trauer- feier fand am 11. Dezember in aller Stille statt. Die trauernden Kinder: 3 M. Groh und Frau. Berlin: P. Groh und Frau. Mannheim: C. Ehlers und Frau geb. Groh. Hamburs: G. Seitter und Frau geb. Groh. Mannh.: die Enkel: Frau, Hansi Väth: Frau Elis. Gernsheimer. VERMISCHTES Klavier kann geg. Benütz, in Eber⸗ bach untergestellt werden, evtl. zu kauf. ges. Ang. unt. St 8347. Wer nimmt Beiladung(Schrank u. Bett) mit nach Sinzheim bei Lliche ah 14 Jahren zugelassen! Haltestelle MarktUfa-Schauburg, Breite Straße—geöffnet. Schon ietzt an den Tageskassengroßgaststätte Haus Stadtschänke Hauptausschank Durlacher Hof, 8 (Einlaß durchgehend). Erstauf- öffnet führung:„Der unendliche Weg“. Ab heute täglich. Beginn 13 Uh Plughaſen Uaststätte wieder ge. Fernsprecher Nr. Inh.: H Schmidbaur.“ 3⁴¹ 5 403 85. 26310 Kleine Verlet⸗ Ein Bavaria-Film nach d. Roman „Ein Deutscher ohne Deutsch-Kossenhaschen Könditorei-Kaffee jand“ von Walter von Molo mitu. Kenzertkaffee fäglich geöffnet. zungen raseh 534 44. Verkauf. Alice Treff, Hedwig Wangel, Friedr. Domin, E. F. Fürbringer. Eug. Klöpfer. Eva ZimmermannKossenhaschen. Neue Rufnummer Ab heute Sügwaren, beheben! 394 Donoch sote Musik: Oskar Wagner. Hans Schweikart. Kulturfilm: „Vorsichtl Deutsche Wochenschau. Jugend- Lebkuchen Bühl2. Hofmann, Gartenfeldstr. 37 Spielzeugausgabe der 16 Farben- industrie AG. Ludwigshafen /Rh. an die Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren von eingezogenen und gefallenen Werksangehörigen fin- det am Donnerstag, 16. Dez. 1943 kür die Buchstaben A bis mit F. Freitag, dem 17. Dezember 1943 für die Buchstaben G bis mit K. Samstag, dem 18. Dezember 1943 Palast-Tageskino. J 1. 6, ab 11.00 Uhr vorm. In aufführung:„Glück im Schloß“] nächst. Regie: Konditorei Weller, 18(am Luisenring). Kreuzotternll.—fder Schokatee Gebäckstangen, Mischung. Waffen Lebkuchen. Süßwaren. sbieltſ Bohnenkeffee sind eingetroffen, Wieder- Weinbrand und Wein folgt dem- Dalbergstr. 3, alle streben. Verkaufsstelle Gebäck. vorbiadet Wunden ia Sekondec .. Wwenige em ertöllen den Zweck 26 377 Der Roman eines Junggesellen forei mit Luise Uilrich, Richard Rof. R werktäglich geöffinet von 8 bis/ 3 n manowsky. Franz Nicklisch, Paul Rehkopf, Karl von Platen. schau- Kulturfilm.— Jugend Paul Beckers.. Neueste Wochen. 8 3 7 —* 95 Schon zeit Srohvstern Zene ist der hat keinen Zutritt, 11.00..15,.30 ünd 600 Kün Vereine und Gesellschaiten Anse topf Sonntag, dem 19. Dezember 1943 für die Buchstaben S bis mit Z, jeweils von 9 bis 16 Uhr in der Tennishalle hinter dem 1G Feier- R ahendhaus statt. Als Ausweis ist Kleiderkarte der in Frage kom- menden Kinder u. der letzte Zahl- Gapitol, 5 P auf der Tenne“, EinLiederhalle e. V. Mannheim. heiterer Farbfiim der Tobis mitſ bitten unsere gesamt. Mitgliederſ Dohm um Aufgabe der neuen Adressen. Häußler. Gisela v. Collande.] Auch die Angehörigen zunserer el. Soldaten werden um .10,.00,.50. letzter Hauptfilmſ gabe der Keldpostnummern ge⸗ — Voranzeigel Waldhofstr. 2. Ruf 52772. 85 Finkenzeller, Will Neueste Wochel Jgdl. nicht zugel. .15, Phr.“. Per große Erfolgl beten. kartenabschnitt für den Werks- zuschuß mitzubringen. 26388 UNTERRICHT Wer erteilt einem Jungen d. 1 Kl. Oberschule Nachhilfestunden in Englisch u. Rechnen in der Zeit Operette mit Lizzi Waldmüller, Theo Lingen, Paul Kemp, Schönbeck. Else v. Möllendorf. Neuéste wochel Jgdl, nicht zugel .50..50 und.30 Uhr. Letzter Hauptfilm.05 Uhr. vom 17. 12. 1943 bis 19 1. 1944? — 32 unter St 8326. Geschäits-Empiehlungen Film-Palast, Neckarau. .00: Heinz Rühmann in„Der Mann, von dem man spricht Für Jugendliche zugelassen! Für die herzl. Anteilnahme und Blumenspenden anläßl. des Heim- ganges meines lieben Mannes. un⸗ seres guten. Opas. Onkels und Bruders. Gustav Leuser. sagen wir allerherzlichsten Dank. Ganz be⸗ sonders danken wir Herrn Stadt- pfarrer Hessig für die trostreichen Worte und dem Liederhallenquar- tett für den erbebenden Gesans. Mannheim Langerötterstraße 91. vrau Lina Leuser Witwe Anker-Kaufstätte Mannheim. Wir eröfftnen unser Hauptgeschäft KONZERTE demnächst in unserem Geschäftshaus T 1. Nr. 1. Bitte warten Sie noch einige Tage, wir werden Sie daun wie bisher mit vielen lebensnotwendigen Dingen versorgen.— Unsere Verkaufs- stellen Neckarstadt u. Schönau⸗ siedlung sind geöfinet! 419. Dez. 43, ab 14 Uhr. bei Mit- Lichtspielhaus Müller Mittelstr. 41 glied Fritz Schenk, Zum kleinen „Frau Luna“, Die große Tonfilm-] Rosengarten“, U. 6, 19: nachtsfeier für Groß und Klein. Karl[ Samstag, 1. Jan. 44, ab 13 Uhr im kleinen Turnsaal des Mann⸗ heimer Turnvereins 1846. Prinz Wilhelm-Straße 20: zusammenkunft aller Aktiven u“ 445 und, Fassiven mit Erauen(ohne Kin 5 der), Bitte aufheben! Besondere Einladung erfolgt Wir bitten unsere Mitglieder um zahlreiches Erscheinen und ver- binden auf dies. Wege die besten Wünsche zum Jahre 19441— Der Vereinsführer. Wir Bekannt⸗ des Kennzeichen der Firmo Finssersce. 5(Ueme cer Tees 1 Sonntag, Weih⸗ Neuiahrs- nicht mehr „Potz mich jetzt scho- nend— denn ich bin heute nur onzerte der Stadt Ludwigshafen am Rhein— Winter 1943/44— VERLOREN schwer zu ersetzen. Putz mich mit VIM von Sonlicht!“ DOcas all · Erstes Morgenkonzert am Sonn mittags 11.00 Uhr. im Feierraumſ Wehrpaß. Bezugscheine, Lebens- des Hauptpostamtes, durch das] mittelmarken usw. von totalflg. Arb. verlor. Der ehrl Finder erh. Hauptportal an der Bismarckstr. PFrostsalbe- Froststifte vorrätig b. Planken-Drogerie Erle, D 2, 9 Gtto Sedlmayr, — Ausführende: Das Stamitz-ſ gute Bel. Abzug. a. verwendbore VIM enthält eine tag, dem 19. Dezember 1943. vor-Brieftasche mit gröfl. Geldbetrag seifenortige Substonz— es hilfſ doher bei vielen Reinigungs- orbeiten, zu denen mon frũher d. Fundbüro Seife nohen. VIM putrzt olles Quartett: Günther Weigmann, Frieder Baetz, und Angehörigen. Metagerei Frdr. Hofmann. Eichels⸗ heianerstraße 46. wieder geöfinet. Friedhot in Mannheim-Fendenheim Zimmer- Oeſen eingetroffen, Ab⸗ gabe gegen Bezugschein. Adolf „Edilana“- Leibbinden, Büsten- mieder, Hüfthalter nach Maß. Kuckelsberg u Co, Kom.-Ges., Bezirksvertretung: M. Groß, Gr. Merzelstr 4 Lieferung an Flie⸗ Kurt Friedrich.— Vortragsfolge: Joseph Haydn: ghi: Quartetto dorico; Johan Heuser. D dur. op 76. 5 Ottorino e gabe gegen Belohnung gebeten. BI Damenhut zuf dem Wege vonſ gröndich und doch schonend. Walldorf nach Mannh. verloren. 5 Streichquartett Der ehrl. Finder wird um Rück⸗ Sereschädigte und Leibbinden 22 288 2 hes 5. 51.1.— — D32 Singane 8* Brahms: Streichquartett c- 0f Hell. Schweinslederhandsch. verl. Güterhallenstraße 18. 5 8 V. 2 geg. Bel. Kling& Echter- sPNFi die Seife