Zinsfuß td. diſtrikt gen— 1. 110 ns biz . he. dt häll he ſüld⸗ igeladen 8189 No. 18 dieſem 5. — ift. 0 A. 1 0. Zereins 2875 hoͤflichf and. in. rung * glteber d von 2748 . 1 A all⸗ e i m elieca⸗ iſcher nders dann iſerer 1479 g. 2270 1 usge 28. fiehlt ner 2284 ereeele Ahonnement: 30 Pfg., monatlich, Vringerlohn 5 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..15 pro Quartal. ——.— Aus Stadt und Land. Maunheim, 7. April 1886. Maunheimer Parkgeſellſchaft. In der geſtern Abend ſtattgehabten Generalver⸗ ſammlung wurde zunächſt die Bilanz vorge⸗ legt und der Bericht des Vorſtandes zur Ver⸗ leſung gebracht. Es ergibt ſich daraus das erfreuliche Reſultat, daß der Ueberſchuß M. 9146. 94 beträgt und der Ertrag ſich gegen das Vorjahr um ca. M. 2500 günſtiger ſtellt. Unter den einzelnen Betriebspoſten ſind hervorzuheben ddie eingeklammerten Zahlen geben die entſprechenden Ziffern des vor⸗ hergehenden Jahres) das Abonnement mit M. 37,114(33899) die Tageskarten mit M. 14.352. 25(14784. 80). das Eislaufconto mit M. 3284(). unter den Ausgaben, Beamte und Gärtnerei N. 19,061. 78 (19,967, 60), Gasverbrauch M. 2710. 39(2470. 500, Feſtlichkeiten und Div. M. 6678. 90 3470. 30). Die 1 99 95 ſteht jetzt mit 243,857. 91 zu Buch. Die Blumenaus⸗ ſtellung im e vorigen Jahres hat keinen Ueherſchuß geliefert, ſondern gerade nur ihre Koſten eingebracht. An der Prioritätsſ vuld ind im 51be Jahre M. 4000 heim⸗ bezahlt worden. Die Verſammlung ertheilte dem Auffichtsraths und Vorſtande unter Ausdruck des Daukes für die gute Leitung des Unternehmens Entlaſtung und deſchloß dem Antrag des Aufſichtsraths ge⸗ mäß, den ganzen Ugſeſerdef nach Einſtellung von 5% in den Reſerbefond zu Abſchrei⸗ bungen zu verwenden. Die laut Statut zum Austritt 188 Mitglieder des Auffichts⸗ rathes wurden durch Akklamation wiederge⸗ wählt. An die ordentliche Generalverſamm⸗ lung ſchloß ſich unmittelbar eine außerordent⸗ liche, in welcher die vom Aufſichtsrathe vor⸗ geſchlagenen Statutenänderungen einſtimmig genehmigt wurden. Zum Schluß machte der Vorſitzende der Verſammlung die erfreuliche Mittheilung, daß von ſeiner Königl. Hoheit dem Großherzog der Geſellſchaft ein weiteres Terrain an das bisherige anſchließend in Pacht überlaſſen worden iſt, durch welche Vergrößerung es nunmehr ermöglicht wird, einen geräumigen Spielplatz für die Kinder zu exrichten. Es ſollen daſelbſt in genügender Zahl Turngeräthe, Kegelſpiele u, 5 w. auf⸗ geſtellt werden, um einen dauernden Anzieh⸗ ungspunkt für die junge Schaar zu bilden, die bisher die Spazierwege im Park etwas zu ſehr für ſich in Anſpruch nahm. Ferner wird im Laufe dieſes Jahres das Gitter längs der Parkſtraße weiter geführt und bei dieſer Gelegenheit die lange gewünſchten Ausgangstourniquets aufgeſtellt werden. Um die Koſten für dieſe Neuanlagen zu decken, iſt es dem Vorſtande gelungen, vermöge der Ferſhulichen Garantie der Mitglieder vom lſichtsrath und Vorſtande ein Darlehen u ſehr mäßigem Zinsfuße und mit weiten Zahlungsfriſten aufzunehmen. Nach daſe Jei beilungen dürfen wir im laufenden Jahre von dem ohnehin regen Vorſtande eine be⸗ ſondere Thätigkeit erwarten und wir wünſchen dem Unternehmen wie bisher immer wachſen⸗ des Gedeihen, Auf der Wohnungsſuche. Bekannt⸗ lich hat ſich der Stadtrath von Heidelberg an jenen in Mannheim gewendet wegen Mithilfe zur aun von Wohnungen für zum Jublläumsfeſt der Univerſität Heidelberg zu erwartende Feſtgäſte, die wohl recht zahlreich eintreffen werden. Bereſtwilligſt hat der Stadt⸗ rath dagier ſeine Mithilfe zugeſagt und läßt ex die That auf dem Fuß folgen. Auf Ver⸗ anlaſſung des Stadtrath? hat ſich ein Co⸗ mite gebildet, das ſeine Arbeiten bereits be⸗ gonnen hat indem eine Anzahl Herren ge⸗ genwärkig Nachfrage halten, ob und unter welchen Bedingungen Quartier für die zu er⸗ wartenden Heſdelberger Feſtgäſte zu haben ſind. Mannheim hat ſich ſtets bei ähnlichen Anläſſen ſehr gern bereit erklärt, Gaſtfreund⸗ ſchaft zu üben und dürfte auch diesmal der Erfolg des Comite's ein zufriedenſtellender ſein; aber ſchließlich wird es doch ohne Maſſenquartiere nicht abgehen, dem ſich ja auch die jüngeren Herren recht gerne unter⸗ ziehen, denn von allen Schützen⸗, Turn⸗ und Sängerfeſten ſind die Erinnerungen an die Maſſenquartiere oft die pikanteſten. Nener Vereis. Eine Anzahl in hiefiger Stadt wohnende Werkmeiſter ver⸗ ſammelte ſich geſtern Abend in der„goldenen Perſte behufs Gründung eines Bezirksver⸗ zins, als Filiale des deutſchen Werkmeiſter⸗ gerbandes in Düſſeldorf. Es waren ca. 50 ſelbſtſtändige Werkmeiſter anweſend; der Ein⸗ trittspreis wurde auf 3., der monatliche Beitrag auf N. 120 feſtgeſetzt. Von dieſen mongtlichen Einzahlungen fließen 50 Pf. in die Kaſſe des Verbandes in Düſſeldorf, wo⸗ don unterſtügungsbedürftige Mitglieder in au⸗ berordentlichen Nothfällen Hilfe finden, ſowie ſreie Zuſtellung der vom Verbande redigirten Werkmeiſterzeitung an die Mitalieder beſtritten wird Der Ueberſchuß mit 70 Pf. verbleibt in dem hieſigen Bezirksverein: bei vorkommen⸗ den Sterbefällen erhalten die Hinterbliebenen der 400 M. ausbezahlt. Bis jetzt exiſtiren n Deutſchland 108 Bezirksvereine mit 5237 Mittwoch, den 7. 0 April 1886. 0 der Stadt Mannheim und Umgebung. Unpolitiſches und unparteiiſches Anzeigeblatt. Juſerate: ſergte 10 Pfg. P. Zeile. te 20 Pfg. P. Zeile. Nummern 2 Pfg. Mitglieder. Bef der ſtattgehabten Wahl wur⸗ den folgende Herren gewählt: Als 1. Vor⸗ ſitender Herr Betzler, als 2. Vorſitzender Hr. Jägel; als 1. Schriſtführer Hr. Purſch, als 2. Schriftführer Hr. Bürger; als Kaſſier Hr. Schmidt; als Beiſitzer die Herren Leh⸗ mann, Huber, Kirſch und Leonhardt. Thalia. eine letzte theatraliſche Abendunterhaltung in der Saiſon hielt dieſer rührige Verein am Samstag im Badner Hofe ab und darf ſich dieſelbe den vorherge⸗ gangenen in würdiger Weiſe anreihen.— In dem einaktigen Luſtſpiel:„Die Schwäbin“ zeichnete ſich in erſter Linie Jräulein Grohe als Julie in portheilhafteſter Weiſe aus und waren wir erſtaunt über das liebliche Spiel und die ſichere Beherrſchung des ſchwäbiſchen Dialekts, zu welchem ſich noch die jugendlich ſchöne Erſcheinung der Darxſtellerin E Bühne Wenn die junge Dame, welche ſich der Bühne widmen will, in ihrem emſigen Fleiße nicht erlahmt und eine richtige Ausbildung erhält, darf ſie guten Mutes in die Zukunft ſchauen. Die übrigen Rollen wurden von den Herren: Lüner, Hartmann, Vorgeitz und Schimmels feh geſpielt, ſo daß es an Applaus nicht ehlte.— Ein heiteres, unterhaltendes Stückchen war das einaktige Liederſpiel:„'s Lorle“ oder „Ein Berliner im Schwarzwalde. Auch in dieſem Stücke verdient die Vertre⸗ terin der Damenrolle in erſter Linie hervor⸗ gehoben zu werden, was uns um ſo leichter wwird da ſich Frl. Wagner ſchon am hieſigen Hoftheater in verſchiedenen kleinen Rollen beifallswürdig auszeichnete. Ihre gerade nicht ehr ſtarke, aber lieblichklingende Stimme, owie ihr ſicheres von natürlicher Anmuth urchdrungenes Spiel verdienten ſicher etwas mehr Beachtung von den würdigen Leitern des Mannheimer Muſentempels. Wäre dies früher geſchehen, würden wir nicht während des viermonatlichen Feierns unſerer naiven Liebhaberei eine 10 klaffende Lücke im Reper⸗ koir empfunden haben. Die weitern Rollen in dem Liederſpiele waren entſprechend beſetzt. Insbeſondere ſind zu erwähnen: Herr Leh⸗ mann als Wirth zum grünen Baum und Herr Walz als Müller⸗Frieder. Die Regie führte zum erſten Male Herr Hofſchauſpieler Stein, welcher die Auführung auf gleicher Höhe zu erhalten verſtand, wie ſein gewiß nicht zu unterſchätzender Vorgänger, Herr Bauer, wel⸗ cher wahrſcheinlich in Folge ſeines vorgeſchrit⸗ tenen Alters ſich zurückgezogen. In den Vokal⸗ und Juſtrumental⸗Vorträgen, welche die Pauſe zwiſchen den Theaterſtücken ausfüllten, lernten wir Herrn Hoſmuſikus Pöpperl als tacktſtock⸗ ſchwingenden, ſowie 7 5 Violine zaubriſch 915 Töne hervorlockenden Künſtler kennen, en größten Beifall errang ſich Herr Pöpperl durch den Violinvortrag:„Ballade und Polo⸗ naiſe von Vieuxtemps, aber auch die weitere Nummer:„Lavatine“(Violine) Staff wurde mit einer an Virtuoſität ſchweifenden Geſchick⸗ lichkeit geſpielt. Um Allem gerecht zu werden ſei noch das Trio:„Von Dir“(Sopran, Flöte und Clavier) vorgetragen von Frl, Grohe, Hr. Schimmels u. Herr Pöpperl in lobender Weiſe erwähnt. 1 Der Turn⸗Verein unternahm am Gcenen Sonntag einen Turngang nach Seckenheim, Wallſtatt und Käfer⸗ thal, woran ſich bei 60 Mitglieder bether g⸗ ten. Das Wetter war zu dieſem turner en Ausmarſch ſehr geeignet und wurde der Beg unter abwechſelnden Turnerliedern in verhält⸗ nißmäßig kurzer Zeit zurückgelegt. Nachdem man in Käferthal bei vorzüglichem Bier und guter Unterhalfung eine längere Raſt gemacht, wurde bei einbrechender Dunkelheit der Rück⸗ marſch angetreten. .Glück bei der Gefahr. Der Haus⸗ knecht einer hieſigen Materialienhandlung war im Laufe des geſtrigen Vormittags be⸗ ſchäftigt, ein ziemliches Quantum Salzſäure, in irdenen Krügen verpackt, an ſeinen Be⸗ ſtimmungsort zu verbringen. Im Begriffe, die Säure auf den zu heben, rutſchte ihm ein Krug aus und zerplatzte auf dem Boden. Glücklicherweiſe wurde von dem da⸗ ſelbſt zatlreich verkehrenden Marktpublikum niemand verletzt. Der Hausknecht ſelbſt er⸗ hielt an beiden Händen leichte Brandwunden. 1 e Auf den Planken iſt man gegenwärtig heſchäftigt, Bäume, die die im Wachsthum zurückgeblieben oder durch diverſe Urſachen abgeſtanden ſind, durch neue u erſetzen. Die Baumverſetzungsmaſchine, ie vor einigen Jahren die Stadt anfertigen ließ, leiſtet hierbei wieder treffliche Dienſte O Dampfbahn Maunheim— Fenden⸗ beim. Wir erhalten folgende Zuſchrift: „Bezüglich der Dampfſtraßenbahn wird von einer Seite behauptet, daß die Abonnenten⸗ zahl zugenommen habe, allerdings iſt dieſes richtig, und ſoll damit nur bezweckt werden Nichtfahrende anzulocken denn ſolche wan⸗ dern täglich gegen 200 zur Arbeit nach Mann⸗ heim, welche vorher alle die Dampfbahn be⸗ nutzten und für die Sommerzeit beſtändige Fahrgäſte derſelben waren. Vorausſichtlich wergen viele von denſenigen, welche jetzt noch der Dampfſtraßenbahn getreu ſind, ihr Abon nement, falls keine niederigen Abhonnements⸗ ＋8 22 Preiſe eintreten, aufgeben, wodurch der Dampf⸗ ſtraßenbahn ein weiterer erheblicher Schaden erwächſt. Die Direktion der Dampfſtraßen⸗ hahn ſollte daher einſichtsvoll ſein und dem Arbeiter der ja nicht wie andere Abonnenten, die Dampfſtraßenbahn beläſtigt, ſondern nur des Morgens nach und des Abends von der Arbeit ſich befördern läßt, billiger zu behan⸗ deln, ſie würde dadurch viel dazu betragen, es daunn noch mehr Arheitern möglich zu machen das Arbeitsfeld Mannheim erreichen zu können, woraus auch ſie größeren Nußen ſchöpfen könnte.“ Wir haben in dieſer leidigen Angelegen⸗ heit wiederholt Notizen von beiden Seiten aufgenommen, ohne unſern perſönlichen Stand⸗ punkt darzulegen. Wir wollen dies heute in kurzen Worten thun und hoffen, daß da⸗ mit die Polemik abgeſchloſſen iſt. Wir geben 1 zu, daß die Mark, die die Arbeiter an Wochenfahrgeld zu entrichten haben, bei dem ohnehin geringen Verdienſt eine Rolle ſpielt, doch iſt andernſeits wieder zu bedenken, daß die Arbeiter, die dieſe Mark ſparen wollen, je Morgens eine halbe Stunde früher weg⸗ gehen müſſen und Abends eine halbe Stunde ſpäter nach Hauſe kommen, ſomit ſich für die erſparte Mark pro Woche 6 weitere Arbeits⸗ ſtunden zulegen. Es wird behauptet, daß die Bahn ein gutes Geſchäft mache und leicht die Fahrtaxe herabſetzen könne; allein hierfür iſt noch keineswegs ein Beweis geliefert, da man nicht weiß, welche Zerſtörungen an dem Bahnkörper durch Eisgang, Ueberſchwem⸗ mungen ꝛc. vorkommen können, die den ganzen Verdienſt auf Jahre hinaus abſorbiren können. Man denke nur an die Dammbeſchädigungen von 1880 und 1882. Den gleichen Gefahren iſt der Bahnkbörper auch heute noch unter⸗ worfen. Jerner iſt zu berückſichtigen, daß bei den ſcharfen Kurven und Steigungen nicht nur das Brennmaterial weit höher zu ſtehen kommt, als bei einer glatten Strecke(wir ſahen, daß die Maſchinen 12—15 Athmos⸗ phären Dampf brauchen), ſondern auch das Fahrmaterial nützt ſich viel ſchneller ab und hörten wir von Sachverſtändigen, daß z. B. eine Lokomotive höchſtens 5 Jahre ohne gründliche Reparatur fahren könne und müßten, um eine richtige Rechnung zu finden 18—20% am Fahrmaterigl jährlich abgeſchrieben werden. Wir wiſſen freilich nicht, wie ſich die Rech⸗ nung bis jetzt ſtellt, glauben aber daß Herr Lutz den Arbeitern entgegenkommen würde, wenn dies möglich wäre. Hat er doch über⸗ haupt ein Arbeiterwochenabonnement einge⸗ richtet das beiſpielsweiſe auf der Straßen⸗ bahn Karlsruhe⸗Durlach nicht beſteht. Vor allen Dingen dürfte aber vor gewaltſamem Abhalten der Fahrgäſte und vor vorſätzlichen Sachbeſchädigungen, durch Legung von Stei⸗ nen ꝛc., wie ſolche in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, zu warnen ſein, denn hierfür iſt die Strafe hart und käme die Reue zu ſbät. Allerdings find hierfür nicht alle Ar⸗ beiter verantwortlich, ſondern entſpringen ſolche Rachegedanken nur in einzelnen krank⸗ haft angelegken Köpfen. Für eine Mark macht man im Minimum 12 Fahrten, die man ſa heltebig zu einer größeren Zahl ausdehnen kaun, das dürfte man ſchließlich an den Schuhen erſparen, abgeſehen von der Abnütz⸗ ung des Körpers. AGtraßenauflauf. Ein großer Stra⸗ ßenauflauf wurde geſtern Abend gegen 9 Uhr durch ein ſinnlos betrunkenes Frauenzimmer in der Gegend von K 4 verurſacht. Es dauerte der Unfug außerordentlich lange, ſo daß ein Einwohner ſich veranlaßt ſah, mit Waſſer, das er von oben herab auf die Ruhe⸗ ſtörenden goß, ſich ſelbſt zu helfen. Selbſt⸗ verſtändlich regte dies die aus Hunderten beſtehende Menge noch mehr auf ulld mußte die Schutzmannſchaft, als ſie endlich kam, Verhaftungen vornehmen. ——— 8Netkarau, 4. April. Unter Leitung des Herrn Muſtkdirektor Hänlein aus Mann⸗ heim und unter gefälliger Mitwirkung der Freifrau von Göler und Fräulein Tony Stockmar aus Karlsruhe(Sopran), Frau Pfarrer Henrici⸗Blum aus Eberbach(Alt), Herrn Hofopernſänger Oberländer aus Karls⸗ ruhe(Tenor), Herrn Adolf Römhildt aus Karlsruhe(Baß), fand heute Nachmittag in der evang Kirche dahier ein großes Kirchen⸗ konzert ſtatt. Das Programm war ein ſehr reich⸗ halliges und ahwechslungsreiches u. wurde ſehr ſchön durchgeführt. Auch der evangel. Kirchen⸗ Geſangverein wurde ſeiner Aufgabe voll und anz gerecht Der Erxtrag des Konzertes iſt ſtr den hieſtgen Krankenverein beſtimmt und dürfte, da der Wee keine Schranken geſetzt und der Beſuch auch von Mannheim und Karlsruhe ein guter war, das finanzielle Ergebniß wie das künſtleriſche zufriedenſtel⸗ lend ſein. E Heidelberg, 5. April. Geſtern Vor⸗ mittag um 11 Uhr wurde im Marſtallgehäude die öffentliche Prüfung der Gewerbeſchule unter Leitung des Herrn Architekt Lender in Gegenwart eines zahlreichen Publikums ab⸗ Die Fragen, welche geſtellt wurden, ezogen ſich meiſtens auf Dinge aus dem praktiſchen Leben und wurden im Allgemeinen ——— ſehhell und richtig, teren Belang für die get bildeten die ausgelegten Zeichnungen und Lehrlingsarbeiten. Die letzteren ſind auch noch heute und morgen von—5 Uhr öffentlich ausgeſtellt. Von den 38 Arbeiten erhielten 4 den erſten und 13 den zweiten Preis, beſtehend in 10 bezw. 6 Mark nebſt emem einſach ausgeſtatteten Diplom; außer⸗ dem haben die betreffenden Lehrlinge die Be⸗ rechtigung an der Landesausſtellung von Lehrlingsarbeiten zu konkurriren. Es iſt nur zu hoffen, daß es ſich die Lehrherren unter den hieſigen Gewerbetreibenden mehr und mehr zur Pflicht machen, die Lehrlinge zum regelmäßigen Beſuche der Gewerbeſchule an⸗ zuhalten, wodurch die Ausbilbung der Lehr⸗ linge unzweiſelhaft auf das Beſte beförbert wird. Karlsruhe, 5. April Heute Nach⸗ mittag wurde ein bei den Kanalbauten be⸗ ſchäftigter Arbeiter durch Erdzuſammenſturz herſchüttet und in das Krankenhaus verhracht. Dem Vernehmen nach ſoll derſelbe nicht un⸗ erheblich verletzt ſein. Karlsruhe, 5. April. Heute früh wurde in einem Hauſe in der Augarkenſtraße der 19 Jahre alte Zimmermann Kühn von Mörſch erhängt aufgefunden. Der Verlebte hatte bis letzten Samstag noch gearbeitet und es deutete nichts daß er ſeinem ————.—ꝛ beantwortek. Eiſſen ßei⸗ Leiſtungen der Lehrlinge — un Laben ein ſo zube zu machen geſounen ſei. Bewegorllude der That ſind nicht be⸗ Eine große Ludiwigshafen, 5. A Zahl der hier in A geſellen hat i ung auf E zung der Arb 0 Einigung nicht erzielt wird, d zur Arheitseinſtellung kommen. 7 Speyer, 4. April. Der 2½ ährige Sohn des Taglöhners Michel von hier fiel in den gegenwärtig hoch augeſchwollenen Bach und wurde von den Wellen davon ge⸗ tragen. Die i8jährige Frlu. Anna Demolet ſah von der Bleiche aus den Körper ſchwim⸗ men, eilte hinzu und gelang es ihr, den Kna⸗ ben ans Land zu ziehen. Mit Hilfe des gleichfalls herbeigeeilten Jeldhüters Köbnig Und der eines Arztes, gelang es, den Knaben eben z n und fand da⸗ Ucczu blet den ſchönſten Lohn für und Verkür⸗ Weun eiſe rfte es wohl Landwirthſchaftliches. „— Gegen Maul und Klauenſeuche iſt uns von einem Abonnenten das folgende Mittel mitgetheilt wurden, bas ſich ſeit 30 Jahren ſtets vollkommen bewährt habe: Pfd. Salmiaf, 1 Pfd. blauer Vitriol, 1 Pfd. Algun, 1 Pfd. Glauherſalz,/ Pfd. Salpeter,/ Pfd⸗ Grünſpan. Alles klein geſtoßen, gut gemicht, in einen neuen Tiegel geihan, mit dem ubthigen Waſſer ſo lange gekocht, bis es große Blaſen wirft, gut umgerührt vom Feuer ge⸗ nommen, in eine reine Schüfſel gegoſſen und darin erkalten laſſen. Die Maſſe wird ſtein⸗ hart, muß aber an einem trockenen Orte auf⸗ bewahrt werden. Zum Gebrauch wird auf ½ Liter lauwarmes Waſſer ein Stuück von der Größe einer welſchen Nuß genommen, darin aufgelöſt, gut umgeſchüttelt und die Mäuler und Klauen täglich zwermal damtz gepinſelt und ausgewaſchen. Es iſt nicht bios ein Heilmittel, ſonderu dient auch als Vor⸗ beugungsmittel. Dasſelbe kommt verhältni mäßig ganz billig zu ſtehen und mit ber obigen Quantität kann man viele Jahre lang aus⸗ reichen. Briefkaſten. Kritikus hier. Auch wir wunderten unz, als wir in der N. B. L. laſen, die Räum⸗ lichkeiten des Entrsſols im Fels ſchen Neubau ſeien zum Verkauf beſtimmt, fragten nach und erfuhren dapn, daß dem nicht ſo ſei, ſondern, ſollen dieſe Räumlichkeiten gleichfalls als Verkaufslokal dienen. Gerrg A. B. hier. Ohgleich es in un⸗ ſerem Ge äfts⸗Jntereſſe läge, Ihnen Zuin Annonciren Ihres Geſuchs zuzur athen ralzen wir Ihnen in Ihrem eigenen Intereſſe da⸗ von ab; wie Mancher iſt ſchön durch ähnliche Geſuche in ſchlimme Hände gerathen⸗ Sollten Sie denn kelnen Freund oder Ber⸗ wandten haben, der Ihnen unter die Arme greifen könnte— oder wollte. Herrn H. in W. Sache beruhen, Der nug gewechſelt und ei Fortſetzung des Jederk 0 Der Muthige weicht langſam zurſe müßten Ihrem Gegner auch noch Wort einräumen, wenn wir es ſtatten. ir 7 Die Weltgeſchich dieſen Sturm im Glas Wa ordnung übergehen. eeeeeee,

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Durch ſein nobles Auftreten in Ver⸗ bindung mit einer gewiſſen Fähigkeit ſich einzuſchmeicheln, hatte er den erſtrebten Zutritt im Hauſe des Kommerzienrats Frank gefunden. Wenn Ehiſabeth ſeinen leiſen Schritt auf der Treppe vernahm, oder auch nur von fern die elegant gebaute Equipage erblickte, färbte ſich ihre Wange höher und ſie legte dann wohl Herz, wie um rdk: — i 8 11 —3— cken. Der junge Elegant war ſich des Eindrucks, welchen er auf das unbewachte, kaum erſchloſſene Gemüth des jungen Mäd⸗ chens gemacht hatte, wohl bewußt. Man mußte ihn ſehen, mit welcher ſtolzen Sicher heit er die Treppen hinaufeilte und an der ehrerbietig grüßenden Dienerſchaft vorüber durch die Gemächer der Frank'ſchen Woh⸗ nung ſchritt. Beſtochen von ſeiner glän⸗ zenden Außenſeite, ſeinen aus der klaſſiſchen und neuen Literatur entnommenen Citaten, die er geſchickt und mit pathetiſchem Rede⸗ ſchwung anzubringen verſtand, fühlte Eli⸗ ſabeth ſich zu ihm hingezogen, und da ihr junges Daſein bisher ohne Dornen und Prüfungen verlaufen war, ihr ſomit die Erfahrung nicht zur Seite ſtand, welche zur Prüfung empfangener Eindrücke auf⸗ Beſitz genommen hatte, che ſie noch recht wußte, wie es zugegangen war. jungen liebenswü digen Blauſe opf gern. Noch mehr, ſie hatte auch einen ganz recht⸗ ſchaffenen Reſpekt vor ſeinen kommers ellen Faͤhigkeiten, ſeinem genſalen Ueberblick und ſeiner Arbeitskraft, und machte der Toch⸗ ter gegenüber auch kein Hehl daraus. Nur der Kommerzienrath ſchüttelte zu all dieſem bedenklich den Kopf. Die Bläcke, mit welchen er den jungen Direktor will⸗ kommen hieß, wenn er einmal im Salon mit ihm zuſammentraf, waren kalt und feindſelig, und Eiſenſtein jun. verfehlte alsdann nicht, die Maske ehrerbietiger Zurückhaſſung anzunehmen. fordert, ſo überließ ſie ſich arglos der ſüßen Aung ene die dche Cortſetzung folgt) Auch die Kommerzien ä hin hatte den

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Jetzt müſſen wir den verlorenen Menſchen auf ſeinem weiteren Wege begleiten.— Genau ſo, wie Betram, den wir mit ſeinem rechten Namen nennen duͤr⸗ und Beltram mußte ſich dieſe Vermuthung fen, während er für ſeine beiden würdigen Genoſſen der„Americaner“ bleihen 46 Der Roma wird— es ſich gedacht, ſo geſchah es. Ohne einer menſchlichen Seele begeg⸗ net zu ſein, waren die beiden Männer in das lothringiſche Moſelthal hinab⸗ geſtiegen und auch unbemerkt in die Nähe der Ställe, welche für einen ſolchen Ort ſo ungewöhnliche Gegenſtände ſte nicht zu durchbrechen, denn Beltram fand nur zu bald einen anderen natür⸗ lichen Einlaß in die unbewachten Räume. fuhr dann fort: Lautauf hätten die Beiden jubeln mögen, als ſie in dem Gelaß nicht allein Jagdgeräthe in Menge fanden, ſondern auch allerlei köſtlichen Proviant: Würſte und Branntwein in Krügen. Mit ſolchen wurde eine gebacht habe, und dann an's Werk!— Geſtern kehrte ich auf meinem Wegr Jagdtaſche, mit Schießbedarf eine zweite gefüllt, dann prüfte Beltram mit Kennerblick die Schießwaffen. Das Herz lachte ihm im Leibe, als er eine prächtige Doppelbüchſe ſich über die Schultern warf. Dann ſteckte er noch ein großes Waidmeſſer bei, und alſo, Rückweg an, den Eingang wieder deckte er den Raub, ſich den Kopf zerbrechen mußte über die Art und Weiſe, wie er eigentlich beſtohlen worden Eine tüchtige Strecke wanderten ſie in den Wald hinein und die Höhe hinan, dann aber, an einer ſicheren und zum Ruhenggeeigneten Stelle ange⸗ wir werden wollen— ein Waldſpitzbube! Hahal Für letzteres ſprach bas langt, warfen ſie ſich auf den moſigen Waldboden nieder und begannen dem verſtechte Waffendepot ziemlich deutltch. Alſo vorbereitet trat ich in die Wildſchützkollegen mit Macht zuzuſprechen. ſtube und ſtand auch bald meinem Manne gegenüber. ter Cognac— wie Hiltrich noch nie gekoſtet, ſpräch wußte ich denn alles, der Wirch zapfte nicht allein Wein und Braunt⸗ und faſt einen ganzen Krug beerten die Beiden. Dann ſtreckten ſie ſich aus, wein, ſondern handelte auch mit Wildpret, das er nach Paris ſpebirte— um ein Stündchen zu ſchlafen, ſich für den Rückweg und die Arbeit des Abends Jagdproviant ihres franzöſiſchen Das war ein Branntwein— ech uken. zu ſtä Etwa pier Uhr war es, als ſie bei Nollert auf dem Arbeitsplatz anlangten nicht genügte, ſo wilddiebte er gebegentlich ſelber. Ich ſagte ihm dies ſcheßlit und dieſem jubelnd den Ausgang ihrer Fahrt mittheikten, ihm die herrlichſten auf den Kopf zu und hatte meine Freude an ſeiner Augſt, die mir deun auech Benteſtücke der Reihe nach zeigten. eine freie Zeche eintrug. Die Mienen des fimſteren mürriſchen Menſchen heiterten ſich dabei nicht Hier machte der Erzähler eine kleine Paufe und griff wiederum, die auf; er empfand ſogar einen wilden Zorn, daß er nicht mit dabei geweſen, doch Beltram tröſtete ihn. Er Arm gepflegt haben, damit er für die Nacht tüchtig und im Stande ſei, den ziemlich weitden Weg mit der nicht kleinen Fleiſchkaft auf dem Buckel zurück⸗ ſegen zu bönnen. derart ſchließend, daß der Eigenthümer, ent⸗ Spalten und Löcher der Lehmmanern ſpähte, entdeckte ich im emem krcht ⸗ ſchen und trockenen Naum eim ganzes Arfenul von Schießgerüche u. wohl für Wochen geſorgt, traten beide den und ſonſtigen Hintergebäude ſtießen faſt an den Wald und wie ſh ſei. Schrotbeutel und Pulverhörner und was ſonſt noch zum Jußzen gehörn werde fich wohl recht geſchont, den kranken (Sortſetzung folgt) dem Ton⸗ 3106 am Verbindungskanal— Telephonverbindung 188. Reftuuration zum„Babiſchen Heß⸗ Ke⸗ 1 Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ Badiſchen Volkszeitung Mannheimer Volksblatt und Handelszeitung. n eines Mutterherzens. Von Ernſt Pasuns. ortfetzung⸗ Nollert und Hiltrich ſperrten Mund und Augen weit guf und ver⸗ enthielten, gelangt. Die Lehmwand brauchten mochten vor Erſtaunen anfänglich kein Wort zu erwidern. Der Audete weidete ſich eine Wefle an ihren verblüfften Mienen, lachte ſie höhniſch an und „Seht Ihr eß nun ein, daß ich Euch erſt 3 Menſchen mathen muß, bevor wir unſere Arbeit beginnen können? Alſo merkt auf, was ich mtt aus⸗ dem franzöſtſchen Grenzſtädichen jenſekts der Berge und in einem Werthspaufe eu. Bevor ich dafſelbe jedoch betrat, recognoscirte ich vas Terruin, wie das weiie Gewohnheit iſt, und jeder Mann der kein Eſel iſt, es thun wird. „Der Wirth war alſo entweder ein berechtigter Jäger oder das, was Nach einem kurzen der nicht in ſolcher Menge, wie ihm das angenehm geweſen wäre. Er kauſe das Wild von den Jägern und— den Bauern, und da ihm dies knmer orh Nun hört weiter, was ich mir ausgedacht. trockene Kehle anzufruchten, nach dem Branntweinkruge. Die beiden Bauern horchten, als ob ein Evangelium ihnen verkündet werde, und ihre leuchtenden Augen verriethen die ungewöhnliche Freude, welck ſie empfanden. Der Amerikaner ſprach weiter, doch nun in barſchem befehfz

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He, ſeid Ihr es ſo zufrieden?“ „Hurrah, dem Amerikaner!“ ſchrie Hiltrich mit einem wilden Enthuſtas⸗ mus auf. Doch der alſo Gefeierte gab ihm einen derben Rippenſtoß und ſchalt: „Dummkopf! Schreit der Kerl, als ob er den verfluchten Förſter und aalle Waldhüter der Gegend wecken und uns auf den Hals hetzen wollte. Halt's Maul und voran! damit die ſchönen Morgenſtunden nicht unbenutzt vergehen. Hinaus, aus dem verteufelten Loche und hinein in den grünen Wald, in die freie, friſche Luft!“ Damit hatte er ſich vollends erhoben und verließ das Gewölbe, den bet⸗ den Andern überlaſſend, das Verſteck wieder zu ſchließen. Draußen ſchaute der Fremde ſich um und murmelte: „Morgen in der Frühe muß ich mir das Terrain, die alten Mauern dort oben, doch ein wenig näher anſehen, damit ich mich allein zurechtfinden kann. Für heute mögen die beiden— Tröpfe noch meine Führer ſein.“ Eine Weile ſpäter ſchritt er mit Hiltrich durch den Wald dahin, auf ftillen Pfaden der Grenze und dem kleinen lothringiſchen Städtchen zu.— Nollert war an dem gedachten Arbeitsplatze zurückgeblieben; er brummte zwar noch immer, doch mußte er trotz ſeinem Aerger und der Schläge, die er erhalten, ſich ſagen, daß der Amerikaner ein ganz anderer Kerl ſei, der ihr Glück begründen könne— wenn der verfluchte Förſter ihnen nicht wieder in die Quere käme. Der fremde Vagabund, der Deutſch⸗Amerikaner, den der Leſer wohl ſchon längſt erkannt haben wird, war in der That— Gottfried Beltram, der un⸗ würdige Gatte Claires. Was er ſeit jener verhaͤngnißvollen Nacht in Malmaiſon erlebt, iſt mlt wenigen Worten dargelegt. 85 Nachdem er damals zu ſeinem Entſetzen ſein unglückliches Weib wieder rkannt, den Untergang ſeines Freundes und Verführers geſehen, war er wie in Höllenfurien gejagt, geflohen und hatte ſich glücklich einer Verfolgung, wie Vähnte, entziehen können. Seine Furcht war indeſſen grundlos geweſen, Donnerstag, den S. April, Abende 8 Uhr Arekkion im Conceri-Saale des Grossh. Hoftheaters... 5 Vorlesung von lulius Stettenheim, 8 10 1 eben ene elelige Senze. ene Waer. Blumen- Teld.,Garien-, Wald-& Wiesensämereien Reſervirter Platz im Saal M..—, auf der Gaklerie M.— „ieeee ee duntaler desdinng aen kö. Ssiüier 2, 7. M. Siebeneck, Euenhaudlung G 2, 7. Billetverkauf in der Muftkalien⸗Handlung von Th. 3 provisionsfreien verzinslichen Check-Rechnungen ein. 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Immer tiefer ſank er und haͤtte endlich ſeinen Meiſter Ferry übertroffen, wenn dieſer noch am Leben und ihm zur Seite geweſen wäre. Von einem Orte zum andern mußte er fllehen und ſchließlich gab es in den ganzen Vereinigten Staaten kaum noch einen ſicheren Aufenthalt für den Verlorenen. Sich ſeiner Haut wehrend, vor keinem Verbrechen zurückſchreckend, ſein elendes Daſein zu friſten, glich er einem von der menſchlichen Geſellſchaft verfolgten Raubthier, das endlich nur noch in den unwirthlichen Wäldern des fernen Weſtens ſich zu bergen vermochte. So waren die Jahre vergangen und eine wahre Verzweiflung erfaßte endlich den Elenden, die ihm den Tod als Erlöſung zeigte. In einem ſolchen entſcheidenden Augenblick gedachte er ſeiner Heimath, ſeines Weibes, und ein neuer Lebensmuth überkam ihn. Sein Weib lebte wohl noch immer daheim in Deutſchland, und war dies wirklich der Fall, ſo mußte ſie ihm helfen und bei⸗ ſtehen können.— Daß er die Aermſte ſo grauſam verlaſſen, deſſen entſann er ſich nicht mehr!— An dieſen Gedanken klammerte er ſich an und ſuchte ihn mit einer wilden Energie zu verwirklichen. Es gelang ihm, einen Hafen zu erreichen und durch ſeiner Hände Arbeit ſich auf einem franzöſiſchen Schiffe die Rückfahrt nach Europa zu ſichern. In Havre langte er an und mit etwas Geld in der Taſche machte er ſich auf den Weg. Nach Paris wagte er ſich nicht mehr, auch würde ein Aufenthalt in jener Stadt keinen Zweck für ihn gehabt haben. Was hätte er dort treiben ſollen? Er wäre nur zu bald in die Hände der Pariſer Polizei gefallen und dann würden gewiß ſeine alten Sünden an's Tageslicht gekommen ſein. Nach Mal⸗ maiſon wollte er, dort mußte man ihm Nachricht über ſein Weib gelen können über die Frau, welche damals, vor etwa zwölf Jahren, die gräfliche Familie vor einem ſicheren Untergang gerettet hatte. Lebte Claire noch, wußte er erſt, wo ſte zu finden ſein würde, dann wollte er ſie aufſuchen, und hätte er dazu noch einmal eine Reiſe um die halbe Welt machen müſſen. In Malmaiſon hatte man den akten tragiſchen Vorfall nicht vergefſen, und ſchon nach den erſten Fragen erhielt Beltram die gewünſchte Auskunft. Die gräfkiche Familie hatte die fremde Frau, welche das Verbrechen glücklich vereitelte, mit ſich nach Deutſchland genommen; ſte hieß„von Ardenberg“ und wohnte nur wenige Stunden jenſeits der Grenzel lebte die Frau noch, dort müßte ſie zu finden ſein.

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