— N —————————— —— Infſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Reklamen 90 P8 Auzrigen werden von allen Annoncen⸗Expeditionen, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt. Boiationsbruck der br. H. Haus ſchen Huchdruckervi, EEn neben der katholiſchen Syitalkirche in Mannheim, Telephonanſchluß Nr. 8. Avonnementspreis: pro Monat 50 Bfg. Auswürts durch die Poſt 65 g Man abon in Maunheim bei der Expedition E 6, 2, ſowie be allen Zwe peditionen und Trägerinnen.— Auswärts bei allen Poſt⸗Anſtalten des deutſchen Reiches und den Briefträgern. Die Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Somn⸗ und Feiertage. Herausgeber br. ſur, Dermann Daas in Mannheim, Mannheimer Voläsblaft und Handeks⸗Zeitung. —— —— * 98. Organ für Jedermann. murtwoch, 26. Autü f8b. ——ůůů —— * Die Strike⸗Verfü—————.————————.—...———————(em Ber⸗ Kori Worſiſe e Strike⸗ Verfügung des daß man den ſbelterſchaffenden Arbeitern ſmeidet Maßregeln, bie leicht dem Ver⸗ Orins, e, W. 6 Krfährt Miniſters v. Puttkamer. einen wirkſameren Schutz gegen Verge dachte der Ungerechtigkeit, des ungleichen nuen Wobſe der abef betheiligten zablcel n Der preußſſche Miiſter des waltigung oder Beläſtigung durch die Maßes ausgeſetzt ſind, zumal in dem Familien dadurch bald beendigt ſein, 996 65 P0 tiniſter des Innern, Strikenden angedeihen läſt, und daß von Augenblicke, wo der Arbeiter, dem der zwiſchen Meiſter und Geſellen beſtehenden uttkamer, hat am 11. April den Behörden alle ſtrafgeſetzlichen Mittel] Gebrauch eines ſo natürlichen Rechts wie Mizverſtänduiſſe aus deum Wege ſerceen eine Verfügung erlaſſen, durch welche den ſofort beim Ausbruch eines Strikes zurf das Coalitionsrecht verkümmert werden werden. Ein frosef Theit waich Eie Hoebe⸗ Behörden Winke gegeben werden, wie ſie Anwend Aech e, und das Publitum finden nämlich die Forde, ſic Ue e nwendung gelangen, da auf dieſe Weiſe ſoll, wahrnehmen muß, daß die Arbeit⸗] rung der Geſellen nach einem 10ſtündigen 9 eitseinſtellungen zu jene agents provocateurs, vor welchen geber ſich ihrerſeits ohne Warnung Sei⸗ Arbeitstag ganz gerechtfertigt. 990 u der gro verhalten haben. Darnach ſollen die ſich die Leite ˖ if Behö ſoller r des Strikes am meiſte de veini richtung beſteht ſeit Fahrzehnten i eiſten tens der Behörden vereinigen dürfen. Mehrzahl aller heſen Fabriken, in welchen Polizeibehörden ſich zwar der geſetzlich be⸗ hüten müſſ i ſich zwar der, ſſen, am wirkſamſten abgeſchrecktſ] Wir hab l K 0 a 0 gegenüber werden und in jedem einzelnen Falle die ſin See dß e Peh d 1 Thätigkeit des ordentlichen Strafrichters] auch ohne die von dem Miniſter getrof⸗ Strit ſoll auch nicht die e Forderung, ſondern e rbeitgeber eintritt. fenen Anordnungen aus der Bahn der falben geſtel Wa egen die Arbei ˖ geg rbeitnehmer oder umgekehrt Indem aber der Miniſter im zweiten] Geſetzlichkeit und Beſonnenheit ſich nicht ie Manrer in Berlin haben beſchloſ, erſcheinen kö 1900 5 aüf der anderen Seite] Theile ſeiner Verfügung im Hinblick auff würden haben drängen laſſen. ſen, an der vorfährigen Jorderung der eenn, ˖ chterhaltung der öffentlichen ei di ögtt 0 bei, Kehrfele⸗ Ruhe und O eine allerdings mögliche, aber doch nicht—— erhöhung(50 Pf. pro Stunde) bei zehn 1 ühe und Ordnung ſtreng darüber wachen, thatſächlich vorhandene Verqutckung des Sozi diger Arbeitszeit Wgue und bei gelege⸗ daß der Lohnkampf ausſchließlich auf Strikes mi quickung des Soziales und Arbeiterbewegung- ner Zeit wegen Verſagung der orderung Fen Wie 165 Strikes mit der ſozialdemokratiſchen Agi⸗ Wie bei uns in Baden, dem Hei⸗ zu ſtriken; man befürchtet einen g gemeinen, tation, die ſtrenge Anwendung des Sozia⸗] mathlande des Wiberalis en der 18000 Maurer umfaſſenden Strike, lichen Waffen zum Austrag gelangt. liſ 5 0 ſſen 8„liſtengeſetzes den Behörden zur Pflicht t, Polizeibeht iti Föden ſetze zur Pflicht macht, Polizeibehörde das Koalitionsrecht auffaßt, ee Veſſache ameflg. d geht er jedenfalls zu weit, indem er durch 85 jogeder Vorſall zeigey ee Politiſche Rundſchan. dem Gebiete der Lohnb nläßlich der auf dieſe Art des Vorgehens in den Arbeitern den] Piſer wiſſen, Lach vo⸗ etlichen Wochen in Mannheim, 27. April⸗ ete der Lohubewegung entſtchenden] Eindruck erwecken muß, daß ihnen in dem] Fnedorcn B. eine Strikebewegung unter] Die Arbeiterbewegung in Italien ſcheint Streitigkeit 4 0 ernff gketten den legalen Boden zu ver⸗]Lohnkampfe die gleichberechtigte Stellung fuheher ed Di da Pbrpen der Fortſchritte zu machen. In Mailand laſſen, ſoll 15 Seden W enth und mit mit den Arbeitgebern verküͤmmert werden] Innungsmeiſter gegen den Glaſerfachverein] einſtweilen die Ruhe wieder völlig herge⸗ W n entgegengetreten] ſoll. Es hängt dann wirklich bei jedem erhielt. Der Strite wurde allmälig ein ſtellt, dagegen treffen aus den verſchieden⸗ „Es gehören dahin namentlich die] einzelnen Fall von der geringeren oder ketez indem ſümmtliche Gehiiſen inolge ſten Theilen des Landes Nachrichten en Verſuche, einheimi ärti 55 ˖ ſuche, einheimiſche oder auswärtige] größeren Einſicht, von dem ſubiektiven ſien np Tſebrnnn und elic mehr oder weniger umfangreichen Arbelts⸗ Arbeiter daran zu hindern, als Erſatz in U 0 nterſcheidungsvermögen der einzelnen Po⸗ loſen Verhandlungen mit den Meiſtern an ſtörungen und von dem unehmen un⸗ die entſtandenen Lücken einzutreten, fernerlizeiorgane ab, ob der Strike in 8019 einem beſtimmten Tage die Arbeit nieder⸗ 5 Bewegungen 1185 der Landbe⸗ namentlich die Agitation auf den Bahn, der Bethelligung von Sozialdemokraten ſocgen. Während die meiſten Gezilfen ver. völkerung ein. In Reggio Emilia haben 505 die rat W0 die m höfen, ſowie die Verhöhnung und Be⸗ den Charakter revolutionärer Agitation e Arbeit un vchmen, blieb Pie an 1500 Bauarbeiter ſich geweigert, für läſtigung der weiter ſchaffenden Arbeiter ˖ er iter.] angenommen hat, oder nur in dem berech⸗ miſſion am Plaze, un in der üblichen Weiſe die bisher geltenden Lohnſäze weiter d In allen ſolchen Fällen ſollen die Polizei⸗ tigten Streben nach Lohnverbeſſerung unter⸗den endlichen Ausgleich mit den Meiſtern arbeiten, und es iſt ihnen gelungen, die Un⸗ behörden dem betroffenen Theile Schutz. nommen iſt. Wir möchten ſogar meinen, herbeizuführen, für welchen die Gehilfen den ternehmer nach kurzem Widerſtande zum und Beiſtand gewähren. Ganz beſonderer daß ein Mißbrauch der Amtsgewalt auf Tages e die—— 950 Eingehen auf ihre Forderungen zu nöthi⸗ Ueberwachung ſollen indeß diejenigen di ˖ ˖ iemlich Si inerſei 5 f leſem Gebiete, die Arbeiter, die ſich eoa“] Polizeiamtmann, noch einen iemich uteg ge, Sind damit einerſeits Gewaltthälige me unterworfen werden, liren, um eile Aufbeſſerung ihrer Löhne Saiten, ellirt, und derſelben eröffne, daß keiten für diesmal noch vermieden, ſo welche durch die ſozialdemokratiſche Agi⸗ zu erreichen, nur zur Steigerung der Er⸗ ſiehe anderſeits wieder ein Beiſpiel gegeben, iiter fiehmeeien§ urtbeilt] dem es an zahlreichen Nachahmern nicht tation angeſtiftet ſind oder auch nur in bitterun ˖ j g zwiſchen Arbeitnehmern und Ar⸗ ſei.(5 361.⸗St.G) Vergeblich wendeten daſel 6 Fortgange der Leitung beitgebern führen und gerade das herauf⸗ eOchecnerten au, Daß iie nicht arbeiteſchen fehlen wird. Auch in dem ſonſt ſo eruften, verfallen. beſchwören würde, was durch den Circu⸗ 00 da ſie We 1 relang bei dortigen] ruhigen Piemont gährt es im Stillen Dagegen läßt ſich gewiß Nichts ein⸗ larerlaß des Miniſters verhütet werden aihre Stellen ſie unter der Landbevölkerung.— wenn der Miniſter Vorkehrungen ſoll: ein Ausbruch der Leidenſchaft, der hätten noch keine bffentliche Unterſtützung be⸗ Nachdem während des ganzen Winters reffen will, um eine geſetzwidrige Beein⸗ in Gewaltthätigkeiten ſich äußert. Wiranſprucht und könnten ihre Subſiſtenzmittel]in den Nordprovinzen Venedig, Padua und fluſſung der nicht ſtrikenden Arbeitnehmer ſind überzeugt und der Miniſter hat mit für die nächſte Zeit nachweiſen. Fünf der] Rovigo einzelne Cholerafälle vorgekommen zu verhindern reſp. ſtreng zu ahnden, und großer Entſchiedenheit bei den Reichstags⸗ Frhegeins oſend Arnolh, werlandle waren, iſt die Seuche urplötzlich mit größe⸗ 1 5 er den Behörden einſchärft, ſtreng berathungen ſich in dieſer Beziehung aus⸗ gerichtliche Entſcheidung, welche demnächſt ver Heftigkeit in der äußerſten Südoſtecke arüber zu wachen,„daß der Lohnkampf geſprochen, daß unſere Staatsgewalt imvor dem Amtsgericht Freiburg gegeben wird. Italiens, in dem Abſatz des italieniſ chen e auf friedlichem Wege und Nothfalle im Stande ſein wird, jede ge⸗ 5 8 heſcheen r ich reuten, Stiefels, ausgebrochen. Täglich wird aus mit geſetzlic ſchrei im Kei„Puttkamer und nicht grei eußen, 1185 6 1 9 im Keime zu er, ſordern an Hußferlorde aden umer enen wo die Seuche durch ein aus Arbeit Sauben, aß ſelbſt die ſticen uud mit aller Knergie zun unter⸗ſogenannten liberalen Miniſterium im Monat Indien kommendes Schiff eingeſchleppt Arbeiter damit einverſtanden ſein werden,! drücken. Eine weiſe Regierung aber ver⸗ März des Jahres 1886. wurde, von Zunahme der Krankheitsfäll Sieine Milthellungen. f un erchen Sehſaberm Ke ſende ufſchet der keifnnle feit, ug bas, Slue Woerkucr 1 herrli e g. u jour habende Aufſeher, der]terſaale tritt, um das, Hau u verlaſſe⸗ — Dem„B..“ entnehmen wir folgende nießen. Verſchiedene Erzählungen wurden zugleich die Gefangenen an den Unteroffiziererhebt ſich auch„Auguſt“ und eält von dannen. Spukgeſchichte“ aus der Hausvoigtei. Aus zum Beſten gegeben und namentlich führte noch zu ühergeben hatte, wurde geholt und Dieſer Kater iſt nicht etwa eine Ente!„An⸗ Anlaß der Ueberſiedelung der Polizeiwache die düſtere Umgebung Spukgeſchichten herbei. hierbei fand ſich, daß bei Verabreichung der guſt“ exiſtirt wirklich, und wer das Thalia⸗ aus der alten Münze nach der Hausvoigtei Insbeſondere leiſtete hierin ein biederer Pom⸗ Abendſuppe die Thüre einer Zelle im erſten theater in Hamburg zu beſuchen Gelegenheit wird uns von einem Freunde unſeres Blattes mer, der ſteif und feſt an Geſpenſter glaubte Stockwerk nicht abgeſchloſſen worden war. hat, wirb ihn allabendlich pünktli auf ſeinem folgendes Ecgebniß aus ſeiner Soldatenzeit) und äußerſt furchtſam war, ganz Außerordent⸗ Die loſen Inſaſſen dieſer Belle hatten dieſe Platze finden. Und das abergläubiſche Theater⸗ erzählt:„Alles ſchien in der alten Hausvoig⸗ liches. Dieſer hiedere Pommer hatte als] Gelegenheit benutzt, die⸗ Zelle heimlich ver⸗völkchen hat auch ſchon herausgefunden, wer tei zu einander zu paſſen, die alten Gebäude, Nr. 2 ſeinen Poſten zur Bewachung des rech⸗ laſſen, das Licht verlöſcht und die beſagten„Auguſt“ eigentlich iſt!„Das iſt der Geiſt ie alten Utenſilien, der alte Inſpektor und ten Seitenflügels bezogen, in welchem die Gegenſtände die Treppe heruntergeſtoßen und der alten Faller“, raunt man ſich in die die drei Auſſeher, ſelbſt die alte Uhr, diewenigen Flammen augezündet waren; uns ſo den biederen Pommer in Angſt undren und geht ſcheu und ängſtlich au dem nur öfter in die Gewohnheit verfiel, ihr in hielt indeſſen die herrliche Abendluft noch im Schrecken verſetzt. Ob er durch dieſe Auf. Thiere vorüber⸗ Die alte„Faller“ kannte 24 Stunden abzuſchlagendes Penſum hinter⸗] Freien. Da mit einem Male eniſtand auf klärung gon feiner Geſpenſterſurch, kurirt) ſedes Kind in Hamburg ſeie Juheree einander abzuleiern. Da, wie geſagt, nur der Treppe des rechten Seitenflügels ein worden iſt, das möchten wir nicht behaupten. ſie am Thalia Theater angeſtellt un wattete donnerähnliches Geräuſch. Wir eilten ſchnell— Ein kuuſtliebender Kater iſt in getreulich ihres Amtes. Sie war„Iuſpitken⸗ drei Aufſeher vorhanden waren ſo wurde die de ſuli äuſch. Nachtaufſicht, nachdem der du⸗jour-habende hinzu und fanden unſeren Pommer bleich und] Hamburg erſchienen. Man berichtet dem„B. kin“ der Theaters. Nie vor ihr, und wahr⸗ Auſſeher die Gefangenen an den wachthaben⸗ Er 0 vor Schreck an der Thüre ſtehen.].“ über dieſes eigenthümliche Borkommniß: ſcheinlich nie mehr nach ihr, wirb dieſer Po⸗ den. Unteroffizier übergeben hatte, von den] Er erklärte, daß er, ſofern nicht ſofort das Zu den des Thalia Theaters ſten wieder den Händen eines Weibes anver⸗ Poſten gehandhabt. Am Tage wurden dieſe Licht auf dem Treppenflur, welches verlöſcht in Hamburg zählt ſich ſeit inigen Tagen ein traut. Die alte Faller war die Einzige, Poſten zur Hilfsleiſtung bei Vorſührung der war, wieder angezündet und alles genau Kater! Wie unſer Sewährsmann ſchreibt, welche im Stande war, dieſem Gefangenen und bei der Abgabe und Empfang⸗ unterſucht würde, keine Minute hier länger] findet ſich, genau mit dem Glockenſchlage 60 Amte vorzuſtehen. Vor ihren ſtrengen Blichen nahme der Strohſäcke, die kagsüber auf dem ſtehen würde. Nachdem Licht gebracht] Uhr, um welche 5 das Theater gebffnet verflog der Spott des Komikers, und, der Boden aufbewahrt wurden, verwendet. Nach war, fanden wir am Fuße der Treppe Müll⸗] wird, eine gefleckte Katze vor dem Gebäude ein. feurige Muth des erſten Liebhabers, ihrem Verabreichung der Abendſuppe bezogen die ſchippe und Haarbeſen, welche die Treppe hi⸗ welche ſich ohne jede Schen durch das Publi⸗[ Commando gehorchten Alle, vom alten Direk⸗ Nachtpoſten ihren Dienſt, und hier mußte der nunter gepoltert waren, vor, Da, wie ſich kum drängt und im Veſtihul, vor der Säule tor Maurice angefangen, bis herunter zum Poſten des Hofes oft„Nicht zu laut!“ er⸗ bei oberflächlicher Beſichtigung ergab, keine lints, Stellung nimmt. Während des ganzen letzten Choriſten, und als man ſie eines Ta⸗ tönen laſſen, da namentlich bon den zum Zellenthür ofſen ſtand, ſo wurde angenommen, Abends iſt„Auguſt“— dieſer Name wurdeges hinaustrug zur ewigen he, ſchönen Geſchlecht gehörenden Gefangenen daß durch irgend welchen Zufall jene Gegen“] dem ſeltſamen Thiere von den Bedienſtetenf etwa zwei Jahren war es— da ſchien es eine ziemlich ungenirte Unterhaltung gepflogen ſtände, die oben an der Treppe geſtanden ha⸗ des Theaters beigelegt— nicht von ſeinem faſt, als wollte die alte, ſtrenggefügte Zucht wurde. Ja, ſelbſt dem Poſten würden von ben mögen, heruntergefallen ſeien, Den braven Platze zu vertreiben. Zuſammengekauert, mit und Ordnung des Thalta⸗Theaters aus dem dieſen Holden Kußhände und feurige Blicke[ Pommer ſchien indeſſen die Furcht zu plagen, vorgebeugtem Kopfe, ſcheint„Auguſt“ den Leim gehen. Ueberall fehlten die ſtrengen zugeworfen, die indeſſen bei dem Gedanken denn er hielt ſich zumeiſt auf dem Hofe auf.] Vorgängen ringsum zu ünd den leiſen] Augen der alten aller, und juſt den Glanz an ſein während der Dienſtzeit bereits ſeſt So mochte ungefähr eine halbe Stunde ver⸗ Tönen zu lauſchen, welche, aus dem Innern dieſer Augen. will man bei dem ſeltſamen abgeſchloſſenes Verhällniß wirkungslos ab⸗] gangen enn, als wieder, jedoch ein viel ſtär⸗ des, Theaterſaales heraus, bis zu ihm dringen.] Kater wiedergefunden haben, und deshalb prallten. Es war im Herbſt, und wir hatten keres Geräuſch auf derſelben Treppe ver⸗]Deffnen ſich während der Zwiſchenakte die drängen ſich die Theatermitalieder ſchen an die Wache in der Hausvoigtei bezogen. Nach⸗ nehmbar wurde. Das Licht war wieder er⸗ Thüren und das Publikum begiebt ſich zur dem hiere vorüher und flüſteru:⸗ i dem die Abendſüppe verabreicht war die löſcht und bei näherer Unterſuchung fanden] Erholung in die Theaterreſtauration, ſo läßt der alten Faller!“ Strohfäcke auegegeben waren und die Nacht⸗ wir am Fuße der Treppe einen blechernen dadurch durchaus nicht ſ Nr. 1 ilte Poften beiocen batten, E⸗ Wülleimer var. Jetzt ſiel uns jedoch die Sacke 1 i0 er der Vorhang zum . Belte. berichtet, und neueſtens komak auch aus Mailand die Meldung, daß dort die Cholera ihr Erſcheinen angekündigt habe.— In verſchiedenen Gegenden Hollauds ſind Streiks ausgebrochen. In den Spin⸗ nereien von Enſchede(Prov. Overyſſel) iſt ſchon ſeit einiger Zeit die Arbeit eingeſtellt; die bis jetzt angeſtellten Vermittlungsverſuche ſind geſcheitert, weil die Fabrikanten unter der herrſchenden Geſchäftsſtockung keine höhern Löhne bewilligen zu können glauben. Auch im Süden des Landes, in Maſtricht, haben einige hundert Arbeiter in der Fabrik von Regont die Arbeit eingeſtellt. An keinem der beiden Plätze iſt es aber bis letzt zu Ruheſtörungen und Gewaltthaͤtig⸗ keiten gekommen. In Belgien greifen die Arbeitsein⸗ ſellungen mehr und mehr um ſich. Die Arbeiter der Lütticher Eiſenwerke erzwangen am Charfreitag die Einſtellung der Ar⸗ „wobet mehrere Gewaltthaten verübt wurden. Einige Apparate wurden zer⸗ brochen. Das Militär mußte einſchreiten. Am gleichen Tage ſtellten auch mehrere Tauſend Arbeiter der Zündholz⸗Fabriken zu Grammont in Oſtlandern die Arbeit in. Dieſer Streik führte am Eharfreitag Mittag bereits zu einem Straßenkampf. Vormittags erſchienen 2000 Arbeiter in der Stadt und ſperrten die den Eingang in die Stadt ermöglichenden Brüͤcken über den Dendrefluß ab. Dadurch wurde die herbeigerufene Gendarmerie verhindert, einzugreifen. Ein Offizier ſetzte nun mittelſt eines Kahnes über den Fluß und erzwang den Uebergang über die Brücken. Die Strikenden warfen nach den Gen⸗ darmen mit Steinen, worauf es auf dem „großen Platz“ von Grammont zu einem regelrechten Straßenkampf kam. Mehrere Arbeiter und Gendarmen ſind verwundet worden. Die Wiederholung ſolcher Exzeſſe wird befürchtet.— An der griechiſch⸗türkiſchen Grenze ſind die erſten Schüſſe gefallen! Kein Menſch wird darüber in Erſtaunen ge⸗ ralhen; kann man ſich doch nur darüber wundern, daß es zwiſchen den ſeit Mo⸗ znuaten ſich gegenüberſtehenden griechiſchen und türkiſchen Truppen nicht ſchon früher zu einem blutigen Zwiſchenfall gekommen iſt. Augenſcheinlich haben beide Theile bisher den Grundſatz befolgt, den Andern nicht direkt herauszufordern; die Truppen⸗ kommandanten, wie auch die Vorpoſten ſcheinen in dieſer Hinſicht die ſtrengſte Inſtruktion gehabt zu haben. Ob man ſich auf einer der beiden Seiten jetzt eines Anderen beſonnen hat, oder ob der Zu⸗ ſammenſtoß lediglich durch Zufall herbei⸗ geführt worden, das läßt ſich aus den bisher vorliegenden mangelhaften Mel⸗ dungen nicht erkennen. In New⸗ork haben die Angeſtellten der Pferdebahn nach kurzem Ausſtand die Arbeit unter der Bedingung wieder auf⸗ genommen, daß die Sperrung gegen die dritte Avenue⸗Straßenbahn aufrechterhalten werde. Ohgleich 2000 Polizeibeamte auf⸗ geboten waren, kam es in eben dieſem Bezirke am 19. dſs. zu ernſten Ruhe⸗ ſtörungen. Als die Arbeiter einen Pferde⸗ bahnwagen zertrümmerten, ſchritt die Po⸗ lizei ein, zog ihre Knittel und zerſtreute die Menge, nachdem etwa 70 Ruheſtörer berwundet und acht verhaftet worden waren. Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. Er, bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Montag 26. April 1886. Die HZanberflöte. Proße Oper in zwei Abtheilungen. Muſik von Mozart. W Eine durchaus würdige, hochanzuer⸗ unende Leiſtung war dieſe geſtrige Zauber⸗ te.Aufführung, die ſo hervorragend deut⸗ den Beweis erbrachte, daß die Verfaſſung Auſerer Oper bei ernſtlichem Wollen, bei Ahrhaft künſtleriſchem Streben wohl Be⸗ asvolles hervorzubringen im Stande „Und daß ich dieſes ernſthafte Wollen in Bunde mit befriedigendem Können ſo leb⸗ 5 dieſer geſtrigen Aufführung anmerken kounte, das ſoll mich veranlaſſen, für heute die Waffen zu ſtrecken und mich ganz dem Genuſſe der unbegrenzten Anerkennung hin⸗ zugeben. Unſere Hofbühne erfüllt mit der⸗ Artigſtylvollen Darbietungen eine ihrer heiligſten ichten, ihre Vergangenheit und das, was heute immer noch für das geiſtige Leben erer Stadt bedeuten ſoll, gebieten ihr ingend, dieſer traditionellen Verpflichtung nicht aus dem Wege zu gehen und daß ſich allmählich wieder dieſer hohen Alturhiſtoriſchen Miſſion bewußt wird, 65 ſoll ihr von dieſer Stelle aus die Tückhaltloſeſte Anerkennung eintragen, eine Anerkennung, die um ſo ſchwerer wiegen Duürfte, je leichter ſie von mir gegeben wird, weil ich ſo ſelten meine Uebereinſtimmung mit den künſtleriſchen Plänen und geſchehenen Thatſächlichteiten der Opernleitung kund geben oünte. Ich habe nicht die Abſicht, die Feſtes⸗ freude zu trüben, wenn ich nicht unterlaſſe, u bemerken, daß noch Mozart's Figaro und Hon Juan, der Orpheus und die beiden Wunſch ausſpreche, auch dieſen Meiſterwerten Babiſche Boltssgeitung. — Neueſte Nachrichten. Berlin, 24. April. Herr v. Möller, Unterſtaatsſekretär im Handelsminiſterium, iſt nach kurzem Krankenlager geſtern ge⸗ ſtorben. Wien, 24. April. Aus Athen berichtet die„R. Fr. Pr.“: Das vorgeſtrige Gefecht wurde von den türkiſchen Vorpoſten durch plötzliches Gewehrfeuer provozirt. Die Griechen beſetzten drei türkiſche Poſitionen und räumten dieſelben auf einen Befehl aus Athen. Die angeſtellte Enquete ergab, daß die Schuld bei den Türken lag. Der Paſcha von Platamona überſandte ſeine Entſchuldigungen. Paris, 24. April. Wie der„Daily News“ aus Paris telegraphirt wird, kom⸗ men in den Seeſtädten der Bretagne fort⸗ während vereinzelte Fälle von Cholera vor. Alle Provenienzen von Tunis, ſo⸗ wie von Brindiſi und anderen italieniſchen Häfen werden jetzt einer ſtrengen Ouar⸗ antaine unterzogen. Auch die ſpaniſche Regierung hat wie gegen Italien ſo auch gegen die Bretagne Schutzmaßregeln angeordnet. Paris, 24. April. Die franzöſiſche Regierung forderte geſtern die griechiſche Regierung in freundſchaftlicher aber ſehr beſtimmter Weiſe auf, einer Kundgebung des Wunſches der Mächte bezüglich der Abrüſtung zuvorzukommen. London, 23. April. Die in Liverpool unter dem Vorſitz des Wreck Commiſſio⸗ ner, Mr. H. C. Rothery, geführte han⸗ delsamtliche Unterſuchung über die mit dem Untergange des Eunarddampfers „Oregon“ verknüpften Umſtände hat nach mehrtägiger Verhandlung geſtern ihren Abſchluß gefunden. Der Gerichtshof fand, daß das Unglück unzweifelhaft dem Zu⸗ ſammenſtoße mit einem dreimaſtigen Schooner zuzuſchreiben ſei; daß die direkte Urſache des Unterganges des Dampfers die Unmöglichkeit war, die Verſchlagsthür zu ſchließen; daß mit einigen Ausnahmen bewundernswürdige Disziplin aufrechtge⸗ halten wurde; daß der erſte Steuermann einigen Tadel verdiene, weil er nicht einen wachſamen Ausguck hielt; aber daß dieſe Pflichtvernachläſſigung die Zurückhaltung ſeines Certifikats nicht rechtfertigen wür⸗ den, und daß der Kapitän und die übrigen Offiziere von jedem Tadel freizu⸗ ſprechen ſeien. Rom, 34. April. Geſtern wurden die Repräſentanten der katholiſchen Bevölker⸗ ung von Münſter vom Papſt empfangen. Sie brachten 2500 Lire als Peterspfennig mit. Vier Centrums⸗ Mitglieder ſind unter ihnen. Newyork, 24. April. Nach einer Mel⸗ dung der„Times“ iſt der Ex⸗Präſident Arthur gefährlich erkrankt. Vom Tage. + Eiſenbabnbetrachtungen. An den beiden Oſterfeiertagen war die Frequenz am bieſigen Bahnhof eine rieſige. Maſſenweiſe ſtürzte das hieſige Publicum dem Bahnnofe zu um nach allen Richtungen hin Ausflüge zu machen. Bei dieſer Gelegenheit treten der⸗ artige Mißſtände zu Tage, die entſchieden ge⸗ rügt zu werden verdienen. Der eine Zug, welcher am Oſterſonntag um 9 Uhr nach Darmſtadt abging, beſtand aus nicht weniger dieſe Wagen zu controliren. Unſeres Erachtens iſt dieſes Verhältniß ein unrichtiges, denn, in Folge allzugroßer Anſpruchnahme der Ar⸗ beitskraft der Schaffner werden die Unglücks⸗ fälle oft an den haaren herbeigezogen. Wir waren Zeuge, wie es einem Schaffner auf dem Zuge, zpelcher 6 Uhr 28 Abends am Oſterſonntag in Schliesbach abfuhr, paſſirte, daß er beim Schließen der Wagenthüren die Kleider von 3 Damen einklemmte, eine vierte hätte beinahe den Verluſt ihrer Hand bekla⸗ ſen können. Worin hat das ſeinen Grund? Es war thatſächlich für eine genügende An⸗ zahl von Wagen nicht geſorgt; die Cou 68 waren überfüllt; hatte ich doch Gelegenheit mit noch 10 andern Perſonen ein Coupe II. Claſſe zu theilen, während in der Regel nur Perſonen für ein ſolches beſtimmt ſind. Die meiſten Ausflügler am Oſterſonntag waren Ge⸗ ſchäftsleute, welche an dieſem Tage ihre Lokalitäten geſchloffen hielten. Solchen Per⸗ ſonen iſt es es nicht oft gegönnt Ausflüge zu machen, weil ihr Beruf es nicht erlaubt. Um⸗ ſomehr ſollte man von der Bahnverwaltung darauf Bedacht nehmen, daß an ſolchen Ta⸗ gen, wo der Perſonenverkehr ein ſo großer iſt, Wagen in genügender Anzahl zu Verfü⸗ gung ſtehen. Die abgehenden Züge erhalten in der Regel ziemlich Verſpätung, welche man durch ſchnelleres Fahren einzuholen ſucht, was jedoch in der Regel größere oder kleinere Unffälle im Gefolge hat, Mögen dieſe Zeilen ein Fingerzeig ſein, damit für die Zukunft in dieſer Beziehung beſſer geſorgt wird. E Berhaftung, Ein exiſtenz⸗ und obdach⸗ loſes Individuum, welches letzten Samstag ſein Ruhelager unter Gottes freiem Himmel aufzuſchlagen ſuchte, wurde arretirt und nach dem Amtsgefängnitz verbracht * Uẽòfug. Durch einige angeheiterte Bur⸗ ſchen wurde geſtern Abend auf den Planken eine Dame derart inſultirt, daß ſich einige Herren veranlaßt ſahen, die Dame in Schutz nehmend, die jungen Leute energiſch zurecht u weiſen. Derartige Inſultationen haben ſch auch in neueſter Zeit Paſſanten der Ring⸗ ſtraße gefallen in laſſen, wo ihnen aus einer Wirthſchaft in J 7, hier nicht wiederzugebende Worte zugerufen werden. EUnheimlicher Gaſt. Der von uns Blatternfall beſchränkte ſich glück⸗ icherweiſe auf die eine Perſon. Man der⸗ muthet, daß der Herd dieſer Krankheit in einer hieſigen Federnfabrik zu ſuchen iſt und wahrſcheinlich durch Federn auf die beſallene Perſon übertragen wurde. + Kellerbrand. In dem Keller einer hieſigen Wirthſchaft bemerkte man in der Nacht vom Sonntag auf Montag Rauch auf⸗ ſteigen; die näheren Nachforſchungen er aben, daß ein Quantum alter Lumpen in Brand gerathen waren die Entſtehungsurſache dieſes Feuers iſt bis jetzt unbekannt. +. Diebſtahl. In einem Hauſe Lit. H 6 wurde durch eine Frauensperſon ein größerer Diebſtahl verübt. Dieſelbe entnahm von der Wand eine werthvolle Taf enuhr, ſowie einer verſchloſſenen Kommodeſchublade einen Betrag von circa 12 Mk., die Diebin wurde zur Haft gebracht. J. Weinheim, 27, April. Der Beſuch von Fremden war an den verfloſſenen Feier tagen ein ziemlich lebhafter, wie auch durch das herrliche Wetter nicht anders zu erwarten war.— Leider wurde die Feſtfreude dadurch geſtört, daß am Sonntag Nachmittag ½5 Uhr die Sturmglocke läutete; es brannte der Wald am nahegelegenen Griesberge und ſind mehr als 12 Morgen eingeäſchert. Entſteh⸗ ungsurſache unbekannt, * Ober⸗Laudenbach, 25. April. Heute Nacht wurde einem jungen Manne, Namens Schulz von Hemsbach, ein Stich in den Unterleib verſetzt, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. ++ Karlsruhe, 26. April. In der Nacht von Oſterſonntag auf Montag wurde dahier ein bedeutender Brillanten⸗Diebſtahl ausge⸗ führt; der Werth der geſtohlenen Objecte iſt bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt; von den Thä⸗ tern keine Spur. als aus 12 vollſtändig beſetzten Perſonenwa⸗ die Wohlthat einer neuen Gewandung, einer ſzeniſch⸗muſikaliſchen Neugeſtaltung zu Theil werden zu laſſen. Die Renovirung der Zauberflöte kann in allen ihren Theilen gut⸗ geheißen werden; die muſikaliſche Wieder⸗ geburt war von ſo einnehmender Art, daß man nur mit dem innigſten Entzücken wieder einmal dieſem einzigen Mozart lauſchen konnte. Was hat dieſer Götterliebling, dem die Gra⸗ nicht allein an der Wiege ſtanden, ſon⸗ ern, den ſie auch durch ſein Leben begleiteten, was hat dieſer Apollo unter den Com⸗ poniſten aus dieſem Hanswurſttext zu ſchaffen verſtanden! Und doch iſt auch in dem vielfarbigen Texte Schickaneders neben allen Plattheiten eine höhere ethiſche Idee nicht zu verkennen, eine Idee, die allerdings unbewußt ſich dem Zauberkomödienſtyl beige⸗ ſellte, das Evangelium der Menſchenliebe und werkthätigen Barmherzigkeit neben engherziger Beſchränktheit, humanitäre Duldſamkeit im Kampfe mit intoleranter Unwiſſenheit. Daß man das als redliche Abſicht herausleſen kann, das mag noch einigermaßen die fluch⸗ beladene Sündenthat dieſes Komödienſchreibers entſchuldigen, der dieſem göttlichen Mozart nichts beſſeres zu bieten wußte, als eben dieſes Univerſalſtück menſchlicher Leidenſchaft und Begierde. „Mit welchem heilig⸗frommen Ernſt hat Mozart doch alle Saraſto⸗Momente behandelt, wie erſchauernd wirkt immer auf mich die tiefe Stimmlage des Iſisprieſters mit den Holzhläſern in mittlerer oder höherer Lage im Vereine Tannengleich, in ebenmäßig ſchlankem Wuchſe, zart geäſtet und geſund gewachſen, erſcheinen die mehrſtimmigen Stücke, denen neben dem unſäglichen Wohllgute niemals die dramatiſche Wahrteit fehlt. Alles dieſes kam mir lebhafteſten Erinnerung bei der Iphigenien von Gluck einer ähnlichen Aufer⸗ 16 tien Ur Auußeihrung, für deren ohlaeliugen ich uur-Aeußerungen des hach⸗ — Weſ ſtaen. Entzuckens habe. In der ſeinfuhtigſten Weiſe erſchienen all' die gefährlichen mehr⸗ ſtimmigen Sätze, die Frauenterzette der Damen und Knaben, bei denen anf uniforme Klang⸗ wirkung möglichſt Rückſicht genommen war, ebenſo wohlbedacht machten ſich die choriſchen und orcheſtralen Momente bemerkbar. Die Retouchirung dieſer Mozart'ſchen Partitur, die Wiederherſtellung ihrer Integrität ver dient nicht allein akademiſch kühle Beiſtimm⸗ ung, ſondern auch die wärmſte, theilnahm⸗ vollſte Zuſtimmung. Die dekorative Neuaus⸗ ſtattung, die oft für ſich allein das Blut des ſonntäglichen Theaterbeſuches raſcher rollen machte und die uns Herrn Auer zur höchſten Anerkennung verpflichtet, darf wohl als ein hoher Gewinn unſeres dekorativen Beſitzthums bezeichnet werden. Wenn ich auch nicht zu⸗ geben kann, daß alle ſzeniſchen Bilder wirk⸗ lich maleriſch⸗phantaſievoll erfunden und ge⸗ arbeitet ſind, ſo will ich doch ihre hohe theatraliſche Wirkſamkeit nicht unterſchätzen. Auch die neuen Coſtüme— ich möchte mir übrigens das in den offtziellen Pro⸗ klamationen der Theater⸗Verwaltung des öſteren vorkommende Wort„ooſtümlich“ im Namen der deutſchen Sprache verbeten haben— konnten nur die durch das Schauvermögen angeregte Stimmung noch erhöhen. Die Inſzenirung war desgleichen eine ſo fiungemäße, daß ich tief bedaure, nicht zu wiſſen, an wen ich desfallſige Com⸗ Plimente zurichten habe. Ich will annenmen, daß der tüchtige Oberregiſſeur unſerer Bühne, 5 Marterſteig, der Zauberflöte dieſen iebesdienſt erwieſen hat. Von den Einzel⸗ leiſtungen ſei vor allen Frl. Sorger als Pamina genannt, die mich durch ihre— 5 kaliſch wohlgerundete, empfindungsvolle Leiſt⸗ ung höchlichſt überraſcht hat. So gewinnend ſich ſchon ihre Pamina gab durch das liebens⸗ en dieſer 0 Dame, ſo lieb⸗ die ſo hübich abgetbnte ge⸗ gen, während nur 2 Schäffner beſtimnt waten, 28. April⸗ 9 ————————— Verſchiedene — Ein„Selbſtmord⸗Elub“ iſt, wie wir in der„Am. Corr.“ leſen, die neueſte Blüthe, welche die Vereinsmanie, die beſonders in der Union graſſirt, getrieben hat. Derſelbe, wel⸗ cher ſich in Danbbure, im Staate Connecticul gebildet hat, verfolgt den Zweck, dieienigen ſei⸗ ner Mitglieder, welche freiwillig das irdiſche Jammerthal verlaſſen wollen, mit allen dafür gewünſchten Mitteln aus der Vereinscaſſe zu verſorgen. 8 „Frau des Hauſes(zum Hausarzh! Was, Doltor, Sie dichten auch?“ Der Ge⸗ factet„Hin und wieder, in müßigen Stun⸗ en, um die Zeit zu tödten!““ Madame: „Um die Zeit zu tödten,— ich verſtehe, das liegt im Beruf!“ Für das Lehrerinneuheim in Pariß ſind außer den bereits abgeſendeten M. 900. ferner ein Wuoz Durch Frau Kommer⸗ Cien Ladenburg M. 440 und durch Herrn Direktor Walleſer M. 162. für welche Beiträge ſämmtlichen freundlichen Spendern aul das Herzlichſte gedankt wird. Möbel⸗Lager von . Schönberger 1—— 3 +4 1719 Handel und Verkehr. Freiburg, 24. April.(Original⸗Markk⸗ becht) Auf dem heutigen Wochenmarkte wurden die Früchte verkauft per 100 Kilo: M M. M Waizen 2050 20.00 19.50 Waizen h. 17. 16.41 15.25 Roggen 15.50 14.95 1450 Molzer 14.30 14.20 14 00 Gerſte 0000 00.00 00.00 Hafer 15.50 15.05 14.00 Verkauft 10281 Ko., Erlös 1882.85 M. Futtermaterialien: 1 Ctr. Heu.80 M. 1 Etr. Stroh.30 M. Brennmaterialien: 4 Ster Buchenholz 36 M, 4 Ster Tannenholz 20., 4 Ster Erlenholz 20., 4 Ster Birkenholz 22 M. Amerikanische Produkten-Märkte Schlusscourse vom 26. April, mütgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannhelm. New-Vork Chioago — Wei⸗ Monat Wen Mais Schnakf Cafte Pe Mals Snl Januar—————— Febr——————— März——————— Apri!91½2 45/— 27.8578/36/— Kaf 91/ 45¼.16.40 78¼ 37½.87½ Juni 92/ͤ46½.21.30 80¾ 37¾.87½ Juli 9² 46%.27.25 82½/ 38¼.95 August 92/ 47%/.33.25 82/%8—— Septbr. 93—.40.25—— 55 Oktbr, 84—.46.25———— Novbr.—— 728—— Deab. 96/%V%—!-(— Tendenz: Weizen niedriger, Mais niedriger, Schmalz höher, Caflee— Die sichtbaren Voxräthe betragen: Weizen 44,550,000 Bushels(45,810,000 gegenüber der vorigen Woche.) Mais 13,590,000 Busheis(15,240,000 gegenüber der Vorigen Woche.) Wasserstands-Nachrichten. Rrh eän. Datum Stand. Konstanz, April Kehl, Maxau, 8,68— Sermershelm Mannheim, 9,52—0,08 Siebrt 1,94 0,01 Blebrich, 25. 5—10, baub,. 190—0507 Ooblenz, 8 2,24—0,05 Köln, 24.„ 2,34—.07 Düsseldorf, 5 2,26 40,05 Dulsburg, Ruhrort,* 1,75—0,07 Emmerioh, Mymwegen, 8 8,60—0,10 Arnheim 28— 8,82—0,09 Neckar. Hellhronn, 2.07 Eberbaoh, 1,80 Hannheim, 82.„ 3,60 0,00 Ma in. Würzburg, Frankfurt, NoSel. Trier, 24.„ 0,82—10,09 janglich⸗ Wiedergabe, die immer deu leben. digen Pulsſchlag warmen Empfindens und eines reichen Gemüthslebens bezeugte. Außer den verſchiedenen's in dem Es-dur-Duett mit Papageno, als welcher Herr Kraze ſich recht wohl von einer minder bitterböſen Seite als ſonſt zeigte und einen, zwar nicht ganz ſelbſt⸗ gezogenen, aber doch annehmbaren Humor dokumentirte außer dieſen hohen Tönen wüßte ich Frl. Sorger nichts zur Laſt zu legen. Ich bin ſogar überzeugt, daß ſie ihre Arie das nächſte Mal ruhig in(, ſtatt in Fis moll ſingen kann, ſo wenig bedenklich erſchien mir gerade die Ausführung dieſer gefürchteten Nummer. Frl. Sorger hat mit dieſer Pamina einen bedeutſamen Schritt vorwärts gethan, ſie hat ſich dadurch die Anwartſchaft erworben, das intenſivſte Intereſſe ihren weiteren Ge⸗ ſtaltungen gegenüber von uns beanſpruchen zu dürfen. Als Papagena ſah Frl. Dorne⸗ 995 ſo reizend aus und ſang ſo tapfer von en Kritike friſchen Talentäußerungen, die mit der Treib⸗ hausatmo konſtatiren verma ſchön ſang Herr ich Herrn Mödlimger jetzt erſt nenne, das ſo heißen, er war de meiſten entzückt neuem den Adelsbrief, den i Vollkommenheit a zu verdienen weiß lind noch eines geſtern wie ſonſt in jene behaglichen Diak ſtändig und verſtändli Oſterereigniſſes von ganzer Seele und d allen Betheiligten in tigſten Weiſe aus. Papageno's und Papagena's, daß der r nur ſein Wohlbehagen an ſolch' ſphäre nichts gemein haben, zu edel und klang⸗ um den Tamino und da rjenige, der mich doch am hat, der mir wieder von Beweis geliefert, daß er den ch ihm in ſeiner künſtleriſchen usgeſtellt, voll und ganz „es wurde Abend auch gut geſprochen, nicht m wenig verſtändlichen, un⸗ ogmodus, ſondern hübſch ver⸗ ch. Ich freue mich dieſes ganzem Herzen und rücke meine Hochachtung corpoxe in der wahrhaf⸗