Abonnementspreis: pro Monat 50 Pfg. allen 9 und Feiertage. Herausgeber Dr. jur. Dermann Daas in Mannheim. Auswürts durch die Poſt 65 Pifg Man abonnirt in Maunheim bei der Expedition k 6, 2, ſowie be peditionen und Trägerinnen.— Auswärts bei allen nſtalten des deutſchen Reiches und den Briefträgern, Die Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ Mannheimer W 100. Abonnemento⸗Einladung. Für den Monat Mai 9 wir ein neues Abonnement auf e Badiſche Volks⸗Jeitung (Maunheimer Volkoblath) wozu wir mit dem Bemerken höflichſt ein⸗ laden, daß jedem neu eintretenden Abonnenten die Badiſche Volkszeitung täglich gratis bis 1. Mai gelie⸗ fert wird. Abonnementspreis mit der Gra⸗ tis⸗Beilage des General⸗Anzeiger pro Monat nur 50 Pfg. Die„Badiſche Volkszeitung“ erſcheint täglich, 8 bis 16 Seiten groß und hat unter allen in Mannheim erſcheinenden Zitungen die größte Abonnentenzahl. Durch die große Verbreitung bewährt ſich die Badiſche Volkszeitung mit Gene⸗ ral⸗Anzeiger als vorzägliches Inſertions⸗Organ. Zu zahlreichem Abonnement ladet er⸗ gebenſt ein Verlag der Padiſchen Bolks⸗Jeilung und des Geueral⸗Auzeiger. SS——————..———....—.—.——.— Politiſche Rundſchau. * Mannheim, 29. April. Die Stille der Oſterfeiertage iſt durch einen Allarmſchrei aus Galizien unterbrochen worden, wo die Schlöſſer und Ebelſitze und Bergwerksbauten in Gefahr ſind, in Flammen aufzugehen. Die Wiener„Allgem. Ztg.“ ſchrieb am 24. April: „Ein faſt unheimliches Dunkel ſchwebt über die Bauernbewegung in Galizien, von welcher die Preſſe erſt im Wege pri⸗ vater Informationen Kenntniß erhielt, obgleich die Bewegung einen ziemlich beun⸗ 1 Charakter angenommen zu haben cheint. Kleine Mittheilungen. — Eine Münchener Cicerone. Frem⸗ ber:„Um Verzeihung, mein Herr, können Sie mir nicht ſagen. wo man hier ein gutes Glas Bier zu trinken bekommt?— Mün⸗ chener:„Dös kann ich Ihnen ſag'n, mein Herr. Wann'a gut's Glas Bier trinken wollen, ſo geh'n S' da die Gaſſen nauf, bei der Kirchen vorbei, die nächſte Gaſſe danach biegen S' lints ein und gehen bis zur drit⸗ ten Quergaſſe rechts, dann kommen S' an eine Bruck'n, die geh'n S' nüber, und gleich rechts das ſechſte Haus, da ſinden S' a gut's Bier. Wann“aber a recht a gut's Bier trinken wollen, ſo gehen S' nur gleich in das Haus da vor uns, in 5 Mauten bin i auch dort.“ — Eine belagerte Scheune Wenn anders amerikaniſche Beitungen nicht über⸗ treiben, iſt der Far Weſt noch nickt aus der Art geſchlagen, wie der folgende aus Nebraßta gemeldete Vorfall beweiſt: Ein Farmer, Na⸗ mens Steadmann, der in einem Borfe Lyous in der Burt County wohnte fand ſich veran⸗ laßt, einen ſeiner Arbeiter Namens Johnſon zu entlaſſen. Dieſer, in der Nachbarſchaft ſemlich unbekannt, zankte ſich nun mit ſeimem ienſtherrn, zog ſeinen Revolver und ſchoß ihn nieder. Inder auf dieſe Mordthat, folgen⸗ den Aufregung ergriff Johnſon ein Wincheſter Gewehr ſammt Munition, ſchwang ſich auf ein Pferd und entfloh Eine Truppe bewaff⸗ neter Farmer ſetzte ihm nach und holte ihn ein. Der Flüchkling machte einen Augenblick Halt, gab auf ſeine Verfolger mehrere Schüſſe ak, die zwei tödteten und einen dritten todt⸗ zich verwundeten Als die Menge der Ver⸗ Auch heute noch ſchweigt ſich der! folger ihn trotzdem bedrängte, ſprang er von ſeinem Pierde flüchtete ſich mit ieiner Büchie Organ für Jedermann. offizielle Telegraph über die Unruhen gruno⸗ lich aus, was umſomehr auffallen muß, als für einzelne Bezirke militäriſche Vor⸗ ſichtsmaßnahmen in größerem Umfange getroffen werden und nicht nur zahlreiche Ver⸗ haftungen, ſondern ſogar auch ſchon einzelne Verurtheilungen vorgenommen worden ſind. All' das erfährt man, wie erwähnt, nur durch Privatmittheilungen. Wozu das Vertuſchungsſyſtem in dieſem Falle ange⸗ wendet wird und was es bedeuten ſoll, iſt nicht recht erklärlich. Auf die Dauer wird man die Oeffentlichkeit über die kläg⸗ lichen Zuſtände in Galizien und über die wahren Urſachen derſelben, auf deren Ver⸗ ſchweigung es hauptſächlich abgeſehen ſcheint, denn doch nicht täuſchen können.“ Die polniſchen Blätter in Galizien mel⸗ den, daß die Gutsbeſitzer der von der Be⸗ wegung erfaßten Bezirte nicht blos um Hab und Gut, ſondern ſogar um ihr Leben zittern, und ſie geſtehen— ohne die unmit⸗ telbare Urſache der Agitation angeben zu können— offen ein, daß die Verfinſterung, die Dummheit und Rohheit des Landvol⸗ kes in erſter Linie daran ſchuld ſind, daß ſolche Agitationen, undeutliche Gerüchte und horrible Wundermären ſo ſchnell Boden faſſen konnten.— Noch viel ſchrecklicher, als bei der Bauernbevölkerung iſt nach authentiſchen Berichten das körperliche und geiſtige Elend der Arbeiterbevölkerung in Galtzien.— Und anſtatt ſich um die dort herrſchenden grauenhafte Zuſtände zu kümmern, hat die öſterreichiſche Regierung, damit Staat und Geſellſchaft vor dem „Umſturz“ gerettet werden, ſeinerzeit nichts Eiligeres zu thun gehabt, als nach preu⸗ ßiſchem Muſter ein Sozialiſtengeſetz zu machen. Es iſt das ungefähr dieſelbe Weisheit, welche 1867 die öſterreichiſchen Soldaten, damit ſie fürderhin unbeſiegbar ſeien, mit rothen Hoſen verſah, welche aber gleich nach Wörth und Gravelotte wieder abgeſchafft wurden. Wenn ſie inzwiſchen nicht von den Motten gefreſſen ſind, kann man damit den neugeſchaffenen Landſturm uniformiren.— Von einer anderen Stelle Europa's ſind gute Nachrichten eingetroffen. Griechen⸗ land hat ſich, wie wir bereits gemeldet, durch die Vorſtellung der Mächte endlich ſoweit bringen laſſen, ſeinen Heldenmuth durch alle Löcher und Oeffnungen Feuer auf die Verfolger, die ſchon über 100 Eine eigentliche Belagerung begann. ie Be⸗ lagerer, die ſich ſorgfältig vor den Kugeln des eingeſchloſſenen Mörders hüten mußten, gaben bis zum Einbruch der Dunkelheit Sal⸗ ven auf die Scheuer ab. Man machte den Vorſchlag, das Gebäude, das 18 Pferde und Maulthiere und über 100 Hühner enthielt, in Brand zu ſtecken; aber Niemand hatte den Muth, ſeine Haut den Kugeln des Desperado auszuſetzen. In der Nacht langte ein Sheriff mit zehn bewaffneten Konſtablern an. Am nächſten Morgen fing die Beſchießung von neuem an; der Mörder antwortete und durchlöcherte die Hüte und Kleider mehrerer Belagerer; auch am dritten Tage, als die Be⸗ lagerer bereits an die 200 Mann zählten, ver⸗ wundete er mehrere Männen, darunter einen tödtlich, Da er in der Scheune Milch und Speiſe im Ueberfluß hatt, war es unmöglich, in auszuhungern, und man faßte den Ent⸗ ſchluß, koſte es, was es wolle, das Haus in Brand zu ſtecken. Gegen Abend feuerten die Belagerer eine Salve nach der andern auf die Scheune ab; der Mörder antwortete, ohne jedoch jemanden zu verwunden, und das Dach fing Feuer. Als das Gebäude ausge⸗ brannt war, fand man die Leiche des John⸗ ſon in einer Ecke; der Kopf war beinahe ganz abgeſchoſſen, und der Körper von Kugeln durchlöchert; die Arme und Beine waren ab⸗ gebrannt. Der durch den Brand der Scheune verurſachte Verluſt von 5500 Dollars wird durch Beiträge aus der Graftſchaft gedeckt werden. Johnſon ſtammte, wie ein bei ihm gefundener Revolver mit Elfenbeinkolben be⸗ wies, aus Texas. — Meuterei. In dem in St. Vincent Vollsblatt und und Munition in eine Scheune und eröffnete hinabzuſchlucken und— in Erwartung einer künftigen reellen Belohnung dieſer guten That— abzurüſten. Wenn die⸗ ſes Oſterei kein Windei iſt, wollen wir die Mächte, die Griechen und den gottloſen Türken, der noch immer keine Luſt zum Sterben hat, in einem Athem loben. Was das Volk der Hellenen anbelangt, ſo hat ſchon mancher vor ihnen durch ein wenig Schwindel und Lärmmachen mehr erreicht als durch Krieg.„Stirbt der Fuchs, ſo gilt der Balg“, aber die„Nachkommen des Themiſtokles“ ſind für ſich allein nicht im Stande, den Fuchs todt zu hetzen.— Zur ſelben Zeit, da in Athen das Kriegsfieber glücklich gedämpft iſt, hat in Soſia der Fürſt von Bulgarien vor feierlich verſammeltem„Hofſtaat“ den Ferman des Sultans entgegengenommen, der ihn zum Gouverneur von Oſtrumelien ernennt. Und nun ſoll er Ruhe halten, damit die Welt ſich eine Zeit lang mit etwas Anderem und Beſſerem beſchäftigen kann, als mit dem Streite, der im„Neſte der Zaunkönige“ der Balkanhalbinſel nicht zur Ruhe kommen kann. Zur Zeit be⸗ reiſt Fürſt Alexander— hoch zu Roß— Oſtrumelien, um bisher nicht berührte Ortſchaften zu beſuchen. Letzten Samſtag fand in Livadia unter dem Vorſitze des Zaren eine längere Conferenz ſtatt, an welcher der Miniſter des kaiſerlichen Hauſes Woronzow⸗Daſch kow, der Miniſter des Aeußeren von Giers, der Botſchafter Nelidow, der Ge⸗ ſandte in Athen Bützow, der Geſandte in Bukareſt Fürſt Uruſſow und zwei Groß⸗ fürſten theilnahmen. Die Konferenz ſoll ſich namentlich mit orientaliſchen Ange⸗ legenheiten beſchäftigt haben. Der Koͤnig von Schwedeu und Nor⸗ wegen hatte kürzlich die Miniſterien bei⸗ der Länder veranlaßt, bei den Volksver⸗ tretungen die Bewilligung einer Apanage für ſeinen zweiten Sohn Oskar zu bean⸗ tragen. Um der Forderung einen gewiſſen Nachdruck zu geben, hatte der König in einer Sitzung des ſchwediſchen Staats⸗ rathes in beweglicher Weiſe Klage darüber geführt, daß ſeine nachgeborenen Söhne vom Lande nichts erhielten, daß ſie aber andererſeits ſich nicht der bürgerlichen und hauſe, wo etwa 1000 Sträflinge internirt ſind, entſtand am 24. ds. Nachmittags eine Meuterei. Auf ein verabredetes Signal fielen die im Hofraume beſchäftigten Süchtlinge über die nichts ahnenden Wächter her und überwältigten und feſſelten ſie. Nachdem die 16 Wächter wehrlos gemacht waren, nahmen die Meuterer von dem Inneren des Gefäng⸗ niſſes Beſitz. Sie bewaffneten ſich mit den Piſtolen der Wächter und bemächtigten ſich alsdann des Gefängnißdirektors, Mi. Lavio⸗ tette, den ſie mit Stricken handen. Mit Brech⸗ ſtangen und anderen Werkzeugen verſehen, näherten ſie ſich den Wällen, um die Thore des Gefängniſſes zu erbrechen. Die auf den Wällen befindlichen neun Wächter, welche mit Gewehren bewaffnet waren, befahlen den Verhrechern ſich nach ihren Zellen zurückzu⸗ hegeben. Letztere hielten indeß den gefeſſelten Gefängnißdirektor als Schild vor ſich und drangen weiter vor. Laviotette rief den Wächtern zu:„Nehmt keine Rückſicht auf mich, ihr Leute“ Gebt Feuer! Thut Eure Pflicht!“ Da die Wächter zögerten, wieder⸗ holte er ſeinen Beſehl und die Füfilade be⸗ gann. Die Züchtlinge erwiderten das Feuer und trafen dann Anſtalten, den Wall zu be⸗ ſteigen. Carreveau, ein franzöſiſcher Canadier, wurde, als er die Bruſtwehr erſtieg, erſchoſſen. Alsdann entſpann ſich ein verzweifelter Kampf, aber die Gewehre ſiegten ſchließlich über die Piſtolen. Laviotette wurde ſchwer verwundet. Die Wächter zielten ſo gut, daß ſie 16 Büchtlinge theils erſchoſſen, theils ver⸗ wundeten. Die entmuthigten Verbrecher zogen ſich ſchließlich zurück, legten die Waffen nieder und ſuchten eine Zuflucht in ihren Zellen, wo ie von den nachdringenden Wächtern einge⸗ chloſſen wurden Layiotette und zwei ver⸗ Handels-Zeitung. freibeitlichen Rechte erfreuten, welche je⸗ ſde Paul, unweit Montreal gelegenen Bucht⸗ Inlertionsprets: Die einſpaltige Petitzeile ober deren Raum 20 Pfg. Reklamen 90 Pfg Anzeigen werden von allen Annoncen⸗Expebitionen, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt. Rotatiousdruck der br. H. Haasſchen Auchdruckevoi, keo neben der katholiſchen Spitaltirche in Rannheim, Telephonanſchluß Nr. 218. Freitag, 30. April 1886. dem Burger zuſtänden, daß ſie beiſpiels⸗ weiſe nicht heirathen dürften, wen ſie woll⸗ ten, kein bürgerliches Amt annehmen könn⸗ ten, ohne Wiſſen und Einwilligung des Königs nicht ins Ausland reiſen dürſten und dergleichen mehr. Die Rede des Königs, welche auf jedes loyale Gemüth einen tiefen Einfluß machen ſollte, wurde ſofort der Oeffentlichkeit übergeben, hatte aber zunächſt zur Folge, daß die Preſſe die Vermögensverhältniſſe der koͤniglichen Familie unterſuchte. Hierbei ſtellte ſich denn heraus, daß die Kinder des Königs aus einem ihnen zugefallenen Erbe ihrer Großmutter ſo viel Einkommen erzielten, daß ſie auf eine Apanage nicht angewieſen ſeien, und als dies feſtgeſtellt war, lehn⸗ ten beide ſchwediſche Kammern mit großer Mehrheit den Antrag auf Bewilligung eines Jahresgehalts füͤr den zweiten Sohn — der älteſte bezieht als Kronprinz ein Einkommen von beiden Ländern, für die beiden jüngſten Söhne wurden gleiche For⸗ derungen nach eingetretener Großjährigkeit in Ausſicht geſtellt— ab. Der König fand ſich darauf veranlaßt, der norwe⸗ giſchen Regierung zu erklären, daß er auch auf die norwegiſche Apanage verzichte; es war ohnehin nicht die geringſte Ausſicht vorhanden, daß das Storthing den Antrag angenommen hätte. Aus Müunchen, 24 April, wird dem„R. W. Tgbl.“ geſchrieben: „Die Situation am bayeriſchen Königsboke dürfte in der nächſten Zeit ihre Klärung er⸗ 10 00f haben. Die Dinge haben ſich allmälig o geſtaltet, daß die finanzielle Frage, ſo drän⸗ gend ſich dieſelbe auch angeſichts der ſich meh⸗ renden Bivilklagen gegen die königliche Kabi⸗ netskaſſé geſtaltet, der perſönlichen Frage gegen⸗ über vollkommen in den Hintergrund tritk⸗ Der Gemüthszuſtand des Königs iſt nach⸗ gerade ein derartiger geworden, daß die Re⸗ gierung darauf bedacht ſein mußte, ſich ſelbſt dem Lande gegenüber von der Verantwortung für alle künftigen Eventualitäten Au entlaſten und dem Königreiche eine oberſte Autorität zu ſichern. Die Einſetzung einer Regentſchaft wird nun ernſtlich in'? Auge gefaßt und unmittel⸗ bar nach Oſtern dürfte dieſelbe in's Leben tre⸗ ten. Zu dieſem Zwecke finden ſeit einigen Tagen zwiſchen dem Miniſterium und hervor⸗ ragenden Mitgliedern des Reichsrathes und des Abgeordnetenhauſes Berathungen ſtatt, welche Namens der Regierung von den Mi⸗ niſtern Dr. Freiherrn v. Lutz und Dr. Rie⸗ del geführt werden. Faſt käglich fanden in wundete Züchtlinge dürften nicht wieder auf⸗ kommen. Keiner der Sträflinge iſt ent⸗ ſprungen. Der Kampf hatte zwei Stunden gedauert. Die aus Montreal requixirte Po⸗ 25 kam erſt nach Bewältigung der Men⸗ erei an. — Die folgende claſſiſche Amnonee badeg wir aus den Spalten des, Intelligenz⸗Blattes herausgefiſcht. Eine alleinſtehende Perſop, welche mitſingt, wird bei einem Drehorgel⸗ ſpieler für hier und außerhalb als Begleiteꝛ Giueht Adreſſen unter X. 69 nimmt das Intelligenz⸗Comptoir, Kurſtr. 14, entgegen. — Viktor Scheſſel war 1818 als Sekre⸗ tär des badiſchen Bevollmächtigten beim Bundestage nach Frankfurt a, M,. gekommen, Aus dieſer Heit ſtammt folgendes, wohl noch unbekannte Lied, das Julius Wolff in ve⸗ „Nat.⸗Ztg.“ mittheilt: Es war ein Kommiſſari Der ſoff bei Tag und Nacht, Er hatt' einen Sekretari, Hat's ebenſo gemacht. Depeſchen, Brief' und Axten Macht' ihnen wenig Müh', Sie kneipten und tabakten Von ſpät bis Morgens früh. Und lag der Kommiſſari Des Morgens noch im Thran, So fing der Sekretari Das Saufen wieder an. — Wo war der Kommiſſari Der ſo viel ſaufen kunnt? Wo war ſein Sekretari? Sie war'n beim deutſchen Bund 2. Selte Badiſche Volks⸗Zeitung⸗ 30. Ayril. der abgelaufenen Woche in dieſer Angelegen⸗ eit vertrauliche Sitzungen im Landtagsge⸗ häude ſtatt und es verlautet, daß eine Vorlage über die Einſetzung eines Regentſchaftsrathes hereits ausgearbeitet ſei, welche den am 28. April wieder zuſammentretendenbeiden Häuſern des Landtages dem Reichsrathe und dem Ab⸗ geordnetenhauſe, ſofort in der erſten Sitzung — ſoll. Der Regentſchaftsrath kann nur ein zeitwei⸗ liger ſein. Es muß die Fiktion aufrechterhal⸗ ten werden, daß der König wieder in die Lage kommen werde, die zu übernehmen, wiewohl mit dieſer Eventualität kaum ernſt⸗ lich zu rechnen iſt. Für die Einſetzung eines deſinitiven Regentſchaftsrathes bildet nämlich der Verfaſſung die freiwil⸗ lige Abdankung des Königs die unbedingte Borausſetzung. Auf eine ſolche iſt aber nicht u rechnen. War ſchon früher das Herrſcher⸗ ewußtſein König Ludwig II. ein ungewöhnlich ausgebildetes, ſo iſt es jetzt ganz unmöglich mit dem Gedanken einer Nieder⸗ guna der Krone an den König heranzutreten. uß man ſich doch auf überaus ſtürmiſche Szenen gefaßt machen für den Augenblick, in dem der König wahrnimmt, daß ſeine Befehle gu den Anordnungen des Regentſchaftrathes Widerſpruch finden und denſelben die Aus⸗ wird. Ein Anſang in dieſer Richtung ſoll ſchon P ſein. Die königlichen Schloßbauten ſind ſämmtlich eingeſtellt, die Baumeiſter und Ingenieure entlaſſen worden; man ſagt, es ei bies auf Befehl des Königs geſchehen. Dem widerſprechen aber 0 manche Umſtände und die Annahme iſt geſtattet, daß in dieſer ee en eineswegs mehr eine füte iſtändige Altion des Königs zu erblicken Soziales und Arbeiterbewegung. — Kuappſchaftskaſſen. Eine Unterbilanz don 817,733,03 M. weiſt die ſoeben fertig Abrechnung des in Bochum domizi⸗ Krten märkiſchen Knappſchaftsvereins für das Jahr 1885 auf. Dieſer koloſſale Ausfall hat 00 Grund in erſter Linie darin, daß an enſionäre des Vereins, denen durch ein kachtragsſtatut die Benefizien gekürzt waren, Nachzahlungen in der Höhe von 670,000 M. attfinden mußten, da die Gerichte entſchieden aben, daß die Kürzungen zu Unrecht erfolgt waren. Ferner vermehrt ſich die Zahl der Zu Unterſtützenden von Jahr zu Jahr; bei 9,842 zahlenden Mitgliedern waren 5650 Invaliden, 4287 Wittwen und 16,432 Kinder 9 unterſtützen. Dieſelben erhielten 1,526,206 M, reſp. 688,901 und 1,164,135 M. an Unter⸗ flützungen ausbezahlt. Seit dem vorigen Jahr hat ſich die Zahl der Invaliden um „der Wittwen um 235 und der Kinder um 1461 vermehrt. Die Mitglieder zahlten an Beiträgen 1,801,234., ein gleich hoher Betrag wurde von den Grubenbeſitzern ge⸗ 3 Die Geſammtausgabe im Intereſſe er Mitglieder belief ſich auf 4,601,505 M. Die Arbeiter ſtreben eine Reform der Kaſſe n und wünſchen namentlich eine Trennung er Krankenkaſſe von der Penſionskaſſe. Berlin, 27. April. Wie die„Freiſ. Ztg.“ meldet, ſprachen in der heute früh in„Sans⸗ buei“ abgehaltenen ſozialdemokratiſchen Volks⸗ pexſammlung leine andere in den„Bürger⸗ —5 wurde bald nach Eröffnung aufgelbſt) der Redakteur des ſozialdemotratiſchen„Ber⸗ liner Voltsblatts“ Herr Liefländer, der Ab⸗ Singer und der Stadtverordnete Görcky über den neueſten Erlaß des Miniſters P. Puttkamer betreffs die Maßregeln gegen künftige Strikebewegungen. Die Redner er⸗ Härten, daß durch den Erlaß die Koalitions⸗ freiheit und die gewerkſchaftliche Bewegung pernichtet werde Es wurde von der Ver⸗ ammlung eine Reſolution angenommen, wo⸗ hach dieſelbe den Erlaß des Miniſters von Puttkamer nicht mit den geſetzlichen Beſtim⸗ ungen des Koalitionsrechtes in Einklang zu ringen vermöge; derſelbe ſei vielmehr ge⸗ ———————————————— Ur. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. WB. Die geſtrige„Regimentstochter“ hatte weiter nichts bemerkenswerthes an ſich, als Haß ſie innerhalb eines Theaterjahres unge⸗ betener Weiſe zum zweiten Male trommelte. Un und für ſich iſt ja dieſe anſpruchsloſe ko⸗ miſche Oper nur dann eſ zu genießen, wenn Ue mit größtem Intereſſe der perſönlichen eſenheit, den ſtimmlichen Vorzügen der je⸗ eiligen Titelheldin ſich zu widmen vermag. ch möchte nun nicht ſagen, daß ich mich ſehr Epuragirt fühlte, wenn unſere muſikaliſch 9 correct fingende Coloraturſängerin ſich be⸗ mülht, liebenswürdig zu ſein. Wenn mir weiter nichts mißfallen würde, ſo wäre es boch der im Dialog von ihr gebrauchte Gurgel⸗ ion, der mir ſo unverdaulich, den Geſetzen eines normalen Sprechtons zuwiderlaufend erſcheint. Sonſt wüßte ich nichts zu ſagen, als daß ich derartige Abende zu den verlo⸗ renen zu rechnen gezwungen bin, weil 8 gar wenig Ausbeute für die beſcheidenſte geiſtige Arbeit zu bieten vermögen, von Homburg“, ein —— Rring, v pon patriotiſchem eiſte durchwehtes Schau⸗ ſpiel wird morgen, Freitag, über unſere Bühne ehen. Das vaterländiſche Stück verdient bas vollſte Intereſſe unſerer Theaterfreunde und iſt eines regen Beſuches werth. Ueber die Rollen hören wir Folgen⸗ des: Herr Neumann wird den Kurfürſten, Stury die Titelrolle, Herr Rodius den ohenzoller, Herr Jacobi den Kottwitz, Herr Bitt den Börfling ſpielen. In der Parthie der Natalie nimmt Fräulein Roſen Abſchied von unſerer Bühne.— Durch den plötzlich Eingetretenen Tod ihrer Mutter iſt Fräulein von Rothenberg ſo angegriffen, daß ihr ein dreiwöchentlicher Urlaub bewilligt werden mußte. Dieſes unvorhergeſehene Ereigniß hat einige unvermeidliche Repertoir⸗Aende⸗ rungen im Gefolge, über welche vir unſere Lauienden erhalten werden —3 eignet, Zuſtände wie in Belgien herbeizuführen und ſehe einem Ausnahmegeſetz gegen die gewerkſchaftlichen und wirthſchaftlichen Inte⸗ reſſen ſehr ähnlich. Die Befürchtungen, welche man an den Genter Sozialiſtenkongreß knüpfte, haben ſich glücklicher Weiſe nicht bewahrheitet. Es iſt weder geſtern noch heute zu einer Ruhe⸗ ſtörung gekommen, obgleich die Zahl der Sozialiſten weit größer war, als man ur⸗ ſprünglich annahm. Der Kongreß beriet ſo⸗ mit in vollkommener Ruhe ſein neues Pro⸗ gramm, welches im weſentlichen aus folgenden Punkten beſteht: 1) Allgemeines Wahlrecht, 2) Beſeitigung des Senats und Königtums 3) obligatoriſchen unentgeltliſchen Volksſchul⸗ unterricht, 4) Trennung von Kirche und Staat, 5) Einziehung der Kirchengüter, 6) Arbeiter⸗ ſchutzgeſetzgebung nach deutſchem Muſter, 7) chtung von Arbeiterkammern, 8) Ein⸗ führung des gemeinſamen Eigenthums. Be⸗ merkenswerth iſt die auf dem Genter Kongreß zu getretene Mäßigung aller ſozialiſt⸗ iſchen Redner, von welchem einige, nament⸗ lich Defuiſſeaux und Br. Cäſar de Paepe, die begangenen Erzeſſe in Mons und Charleroi offen mißbilligten. Der Kongreß nahm noch kurz vor Schluß ſeiner zweiten am Oſtermon⸗ tag ſtattgehabten Sitzung den Antrag an, ſi0 mit den ausländiſchen Sozialiſten wegen Einberufung eines internationalen Sozialiſten⸗ kongreſſes zu verſtändigen, deſſen Aufgabe es ſein ſoll, einen Entwurf einer internationa⸗ len Arbeiterſchutzgeſetzgebung auszuarbeiten. — Neueſte Nachrichten. Berlin, 28. April. Der„Reichsan⸗ zeiger publizirt das Geſetz über die Ber⸗ längerung des Sozialiſtengeſetzes, ſowie die Novellen zur Abänderung des Militär⸗ geſetzes und des Reichsbeamtengeſetzes.— Der deutſche Kronvrinz iſt faſt voll⸗ ſtändig wieder hergeſtellt und wird ſich demnöchſt nach Homburg begeben.— Die an den ſeiner Zeit von der königl. bayeriſchen Kabinetskaſſe kontrahirten An⸗ leihen betheiligten Banken(Hypotheken⸗ und Wechſelbank, Süddeutſche Bodenkredit⸗ Bank) haben den Zinsfuß, der bisher ge⸗ zahlt wurde, freiwillig herabgeſetzt. Uebri⸗ gens ſteht, wie das„Fremdenblatt“ aus beſter Quelle erfährt, ein Arrangement mit den Gläubigern der Civilliſte nahe bevor. Die Klagen würden vorausſichtlich zurück gezogen vor der Verhandlung. Von an⸗ derer kompetenter, dem Miniſterium nahe ſtehender Seite wird verſichert, daß eine allgemeine Regelung der Verhältniſſe ſich im beſten Zuge befinde und zwar, wie heute anders lautenden Nachrichten gegen⸗ über hervorgehoben wird, ſolle ſie auf privatem Wege erfolgen. Die Angelegen⸗ heit hat offenbar verſchiedene Stadien durch⸗ laufen; doch ſollen alle dem obigen ent⸗ gegenſtehenden Mittheilungen und Zette⸗ lungen von einer Stelle ausgehen, von der man ſie am wenigſten erwartet. In Abgeordnetenkreiſen wird trotzdem die Meinung aufrecht erhalten, daß die Mög⸗ lichkeit einer Regelung durch den Landtag nicht ausgeſchloſſen ſei.— Der Biſchof Dr. Kopp hat ſich in WMerſeburg, wie in Ergänzung einer früher ſchon gebrachten Meldung jetzt berichtet wird, ſeinem dortigen alten Freunde, Pfarrer., gegenüber, der ihn direkt dar⸗ nach fragte und dies nun zur Berichtigung einer nicht korrekten Notiz dem„Merſeb. Correſp.“ mittheilt, über ſeine etwaigen Ausſichten für den erzbiſchöflichen Stuhl in Freiburg wie folgt ausgeſprochen:„Der badiſche Geſandte hat mir die Erzbiſchofs⸗ ſtelle wiederholt angetragen; ich habe den Antrag wiederholt abgelehnt, weil ich aus guten Gründen niemals als Biſchof näher nach dem Süden kommen mag, als ich ſchon gekommen bin.“ Köln, 28. April. Die„Köln. Volksz.“ meldet: In Folge einer Verſtändigung zwiſchen dem päpſtlichen Stuhl und der großh. heſſiſchen Regierung iſt die Er⸗ nennung des Domkapitulars Claſſner zum Biſchof von Mainz als bevorſtehend anzuſehen. Wien, 28. April. In Graz entſtand geſtern nach Auflöſung einer Arbeiter⸗Ver⸗ ſammlung, welche gegen den Antiſemitis⸗ mus entſchieden Stellung nahm, eine große Aufregung. Die Arbeiter riefen: Nur Schönerer darf ſprechen, wir nicht! Der Polizeikommiſſär wurde umringt, geſtoßen und mußte flüchten. Die Arbeiter zogen maſſenhaft unter Pereat Rufen dusch die Stadt und vor das Polizeihaus. Heute früh wurden zahlreiche Verhaftungen vor⸗ genommen. Wien, 28. April. Im Marktflecken Friedland(Mähren) iſt ein großer Brand ausgebrochen; bisher brannten 60 Häuſer ab, darunter die Schule, das Ge⸗ meindehaus, die Hammerwerke. Zahlreiche Familien ſind obdachlos. Acht Perſonen ſind verunglückt. Wie die Zeitungen melden, brannten in den letzten Tagen in vielen galiziſchen Dörfern einzelne Häuſer ab, ſo auch in Sanok und Chyrow. Das Dorf Dobrowlany ſteht ſeit geſtern in Flammen. Im Dorfe Bojaniec(Bezirk Zolkiew) brannten 49 Bauernwirthſchaf⸗ ten ab. In Chyrow wurde ein der Brandſtiftung Verdächtiger verhaftet. London, 28. April. Der„Times“ wird aus Philadelphia gemeldet, daß der öſterreichiſche Geſandtt in Waſhington, Baron Schaeffer, abberufen worden iſt und das Land verläßt, ohne daß ein Nachfolger ernannt iſt; man glaubt, daß Oeſterreich⸗Ungarn dieſe Maßregel be⸗ ſchloſſen habe, weil die amerikaniſche Re⸗ gierung es abgelehnt hat, einen Vertreter nach Wien zu ſenden.— Der„Daily News“ wird aus Athen gemeldet, daß ein königlicher Erlaß die Entlaſſung der jüngſt einberufenen zwei Altersklaſſen der Reſerve anordnet. Athen, 28. April. In der geſtern Abend abgehaltenen Verſammlung des Clubs der Nationalliga wurde eine Re⸗ ſolution angenommen, worin die Regierung aufgefordert wird, nicht abzurüſten, ſo lange Griechenland unter dem Drucke des Ultimatums ſtehe. Dieſer Beſchluß ſollte heute Delyannis mitgetheilt werden.— Der Kriegsminiſter iſt aus Theſſalien zu⸗ rückgekehrt. In New Hork hat eine allgemeine Be⸗ wegung begonnen, deren Zweck iſt, ver⸗ ſchiedene Angeſtellte der Arbeitergeſellſchaf⸗ ten, welche Strikes und andere Boycotting⸗ Bewegungen leiten, gerichtlich zu belangen; 35 Perſonen ſind bereits verhaftet wor⸗ den.— Am 25. Mai wird eine allgemeine Verſammlung der„Ritter der Arbeit“ in Cleveland ſtattfinden, um über die Lage zu berathſchlagen. Vom Tage. Mannheimer Stadtpark. Geſtern wurde das neu hinzugekommene Stück, mit dem glten Kinderſpielplatz in den Park ein⸗ verleibt und das Drahtgitter nach der neuen Grenze verſetzt. Sonſtige Neuerungen ſind dieſes Jahr im Park nicht zu verzeichnen und wurden nur die Anlagen wieder in Stand geſetzt. Das Blumenparterre vor der großen Halle prangt jetzt im ſchönſten Flor und Bäume und Gehüſche in neuem ſchönen Grün. Die regelmäßigen Abend⸗Concerte werden demnächſt ihren Anfang nehmen. * Borſicht. Bei Vornahme von Repa⸗ raturen an Dächern pflegt das Trottoir vor den betreffenden Häuſern zur Warnung für das paſſirende Publikum durch Aufſtellung zweier Stangen abgeſperrt zu werden. Dieſe Vor⸗ ſichtsmaßregel wird aber, wie man dies ja täglich zu bemerken Gelegenheit hat, von einem großen Theil der Paſſanten völlig ignorirt. So bemerkten wir geſtern, wie einem Herrn, der das abgeſperrte Trottoir eines Hauſes in K 1, auf deſſen Dach Repa⸗ raturen vorgenommen wurden, paſſirte, ein Stück Ziegelſtein auf den Kopf fiel und ihm den Hut zertrümmerte. Möge dieſer Vorfall zur Warnung dienen. * Borſicht. Gegenwärtig tauchen in hie⸗ ſiger Stadt eine Anzahl Hauſirer auf, welche ihre Waare zu allen Preiſen an den Mann zu bringen ſuchen. Dieſe Herren geben denn vor, daß eine der größten Tuchfabriken Bel⸗ gien's in Concurs gergthen ſei, in Folge deſſen die vorhandenen Stoffe raſch abgeſetzt werden ſollen. Wenn dieſe Stoffe auch für weniges Geld erſtanden werden, ſo ſind die Käufer in der Regel angeſchwindelt, denn dieſe Tuche ſind das wenige Geld nicht werth, welches dafür ausgegeben wird. Razzia. Mehr denn je werden durch die Polizei gegenwärtig nächtliche Razzia's vorgenommen; das Ergebniß einer ſolchen vom letzten Samstag auf Sonntag war, daß 12 obdachloſe Perſonen aufgegriffen und zur Haft gebracht wurden. Uufall. En heute vom Odenwald hierher kommendes, ſchwer beladenes Fuhr⸗ werk hatte das Unglück, ein Rad zu verlieren wodurch es ſammt ſeinen Inſaſſen zu Fall — 8 Perſon wurde hierbei ſehr ſchwer verletzt. * Zur Unfall⸗Berufs⸗Genoſſenſchaft. Die General⸗Verſammlung der deutſchen Fuhr⸗ werks⸗Berufs⸗Genoſſenſchaft findet nächſten Freitag den 30. April und Samſtag den 1. Mai d. J. in Bexlin ſtatt. Bemerkens⸗ werth iſt wohl die Trennung der Güterbe⸗ ſtätter, reſp. die Präciſirung des Begriffes „Bahnſpediteur“ und dürfte mancher der letz⸗ teren der„Spediteur⸗Berufsgenoſſenſchaft“ zugewieſen werden, welcher bisher der Fuhr⸗ 0 ſich angeſchloſſen atte. Schifffahrt, Handel und Berkehr. Neuer Hafen(Hafenmeiſterei): Schiffe: Am 28. April ſind angekommen: „Mannheim XIII“, Fr. Schmitt, von Rotterdam. „Mannheim IX“, Ph. Barwig, von Rotterdam „Clara“, G. Anſtatt, von Biebrich. Mannheimer Damyfſchleppſchifffahrts Geſellſchaft. In Ladung in Rotterdam: Schleppk.„Mannheim 23,, Schiff. J. M. 00ff 3„Mannheim 26.5 S iffer A. Ho* mann. „„Mannheim 22 Schiffer Fr. v, Looſen „„Mannheim 28“, Schiff Peterchlaſer. „„Margaretha“ Schiffer E. Wagner „Michael“ Schiffer L· Bretzel. In Amſterdam Tägl. via Rotterdam ver⸗ mittelſt Schraubendampfer. n Mannbeim: Schleppk. e 5“ Schiffer P. Dumont n erwegs: „Mannheim 22“ Schiffer L. Kühnle⸗ „„Mannheim 24. Schiffer A. v. Emſter. 1„Gutenfels“ Schifſer L. Erlenbach. Schleppſch.„Rynſtroom“ Schiffer M. Gerlach. 5 paſſirten am 27. April Coblenz. Augekommen in Mannheim am 28 April Schleppk., Mannheim9) Schiſfer Ph. Barwig. Schleppſch.„Mannheim“ Schiffer Joh. Schmitt Bad. Schrauben⸗Dampfſchifffahrts⸗ Geſellſchaft. In Ladung in Duisburs: „Induſtrie 8) Cap. Chr. Zöller. „Induſtrie 7“ Cap. H. Frank. „Induſtrie 5“ Cap. P. Bornhofen. „Induſtrie 3“ Cap. J. Gutiahr. In Fahrt nach Duisburg: „Induſtrie 1“ Cap. N. Reinert. Nach Maunheim. „Induſtrie 2“ Cap. B. Nußbaum. Angekemmen in Mannheim von Köln 6“ Cap. Joſ. Krapp. ächſte Abfahrt von Mannheim nach Köln, und Zwiſchenſtation. Induſtrie“, Cap. J. Gutjahr. Bonnerſtag, 29. April 1886. Ladeſtelle: Alter Rheinhafen. Wegen Frachten ꝛc. beliebe man ſich zu wenden an Die Direktion. Schiffsverkehr zu Köln. Remorqueure: Am 27. April: Zu Berg: „Mark und Dintel III“ mit 3 Schiffen. „Concurrent III“ mit 2 Schiffen. „Franz Haniel III“ mit 4 Schiffen. „Amſterdam VII“, Güterboot. „Joh. Faber 1“ mit 3 Schiffen. „Lambertine“ mit 2 Schiffen. „Ginanth“ mit 2 Schiffen. „Rhenus IV“ mit 6 Schiffen. Zu Thal: „Dugmeier von Twiſt, Güterboot. „Mark und Dintel III“ mit 1 Schiff, „Mathias Stinnes IV“. „Rhenus III“ mit 1 Schiff. „Matador“ mit 1 Schiff. „Marie“, Güterboot. * Wasserstands-Nachrichten. Rhein- Datum Stand. Konstanz 27. April 3,12—0,01 Kehi, 17* 284—0,11 Maxau, 3,50—0,08 Germersnelm 0582— 0,01 Rannhelm, 29.„ 845— Hainz, 1,10—0,04 Blebriok, 8 189—0,05 Caub,. 1,88 0, 06 Cobienr, 28. 218—0,02 Köin,— 2,28—.05 Düsseldorf, 38.„ 2,15 + 0,01 Dulsburg, 8 1,49 050¹ Ruhrort, 28.„ 160—.62 Emmerloh, uymwegen, 8,35 4/0,01 Arobeim 7„ 8,68—10,08 Neck a F. Hellbronn, 88.„.93—0,05 Eberbach, 28.„ 1,07 Mannhelm, 29.„ 3,50—0,04 Main. Würzburg, Frankkurt, 28.„ 0,88—0,02 Mos el. Trier, 28.„ 0,66—10,/08 . Maunheim, 20. April. Der Mann⸗ heimer Petroleumverkehr in der Woche vom 10. April bis 17. ril 1886 hat ſich verglichen mit dem Verkehr in der Parallel⸗ woche des Borjahrs in nachſtehender Weiſe vollzogen: 1886 188⁵ Vorrath Anfang der Woche 8833 4036 9 cut 0 8¹⁴ 33⁵ uſammen 9647 4371 bgang 40⁴ 5⁰⁵ Vorrath Ende der Woche 9³⁴³ 3866 Während obiger Woche wurden 20 Teſt⸗ proben entnommen. Sorlin, 28. April. Weigen Juli-Aug. 158.— Sept. Oket. 161.—, Roggen Juli-Ang. 182.50, Sept. 0 t. 187.—, Rähöl 10%0 42.80, Aug.-Sept. 44.—, Spiritus, 100 85 20, Juli-Aug. 38.20. Hafer Juli-Aug. 127.—. Aug.-Sept. 127.— Weizenmehl 0 10% 19.50 dito 00, 20.70. Roggenmehl 0 1oc 18.70. Magdeburg, 28. April. Zucker Rend. 88pOt. 21.40 bis 21.70; Korn-Zucker exel. von 96 pOt. 29.60—22.70; Antwerpen, 28. April. Petroleum loco 16%8, Septb., Dezbr. 17./8, Rübenzucker loco 32— Schmalz 78— Cöln, 28. April. Weizen hiesiger 17.50 Roggen hiesiger 14.50, Hafer loco 15.— Rüboel loco 22.60 Sremen, 28. April. Petroleum loco.50, Schmalz (Wilcos) loco unverzollt 82.—. Pest, 28. April. Frühjahrs-Weizen 8 44.,.46B. Mai-Juni-Mais.46 G..48 B. Paris, 28. April. Zucker März 40.—, Mai-August 44.20. Mehl März 47.60, Mai-August 49.10. Talg 51.— Havre, 28. April. Kaffee per März 45.70. Apxil 45,70. London, 28. April. Auf der Auktion stellte sich Demerara-Zucker 3— 6 höher; Rübenzucker 18 sh. Kaffee, ostindischer und Guatemala behauptet Kakao, Trinidad fest; Granada 1 sh. 6 d, theuerer. Reis matt, 6. 10½. —— Effectensocietät. Frankfurt, 28. April, 6/ Uhr. Oredit 234%8 Staatsbahn 192½, Galizier 165/¼ Lombarden 87, Gotthard 104.10, Diskonto-Kommandit 215,80, Egypter 69.65 Ungar. Goldrente 83.50 1880er Russen 87.20 Türken 15,10. Tendenz: Schwach. Amerikanische Produkten-Märkte Schlusscourse vom 28. Kpril, Mmitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannheim. New-Vork Chioago Monat Wei⸗ i· Son Mais Schmnl(aſee Ven, Mais Scmlk Nanuar—————— Febr——————— Märg——————— pril 9¹——.50 77½ 36½/— ai 91⁰—.18.50 78/ 365/.90 Juni 92% 46¼.21.40 79¼ 37¼.90 Juli 98 46¼8.28.35 81¾8 88.97½ August 92¼ 47/.84.80 82—— ——.— 98/—.40.80 82%—— Oktbr, 94/—.as.30——— Novbr..——— 7——— Dezb. 96360——— Tendenz:„Mais niedlriger,