Sbonnementspreis: und Feiertage, 101ʃ. NöakecktB-Cinlabuxg. Für den Monat Mai Föffnen wir ein neues Abonnement auf diſhe Dolls⸗Zeitung (Maunheimer Volksblatt) Abonnementspreis mit der Gra⸗ ⸗Beilage des General⸗Anzeiger hro Monat nur 50 Pfg. Die„Badiſche Vockszeitung“ erſcheint äglich, 8 bis 16 Seiten groß und hat unter allen in Mannheim erſcheinenden Zeüittngen die größte Abonnentenzahl. Durch die große Verbreitung bewährt ch die Badiſche Volkszeitung mit Gene⸗ kal⸗Anzeiger 10 Zu zahlreichem Abonnement ladet er⸗ gebenſt ein Verlag der Badiſchen Volks⸗Jeilung und des General⸗Auzeiger. Politiſche Rundſchau. * Mannheim, 30. April. Dias preußiſche Abgeordnetenhaus wird bekanntlich am 4. Mai ſeine Arbeiten bvieder aufnehmen, ſchon am 3. Mai wer⸗ ben die Mitglieder des Hauſes zahlreich h Berlin eintreffen, den am Abend dieſes Tages werden die ſämmtlichen Fraktionen zuſammentreten, um ſich über ihre Stel⸗ lung zur kirchenpolitiſchen Frage ſchlüſſig zu machen. Es ſcheint, daß die Stimmen In den meiſten Fraktionen auseinander gehen werden. Die Nationalliberalen werden natürlich geſchloſſen gegen, das Eentrum ſelbſtverſtändlich für die Vorlage ſtimmen. Nichtsdeſtoweniger iſt an einer Majorität dafür nach wie vor nicht zu c. zweifeln. Indeſſen wird es wohl zu ſehr lebhaften Debatten kommen. Ob Fürſt ) Bismarck, wie bisher erwartet wurde, an n——.......—— ch Kleine Mittheilungen. — Tragiſche Zwiſchenfälle. Vor eini⸗ er Wocgen Shich die Wiener Geſelſchaf ie Mittheilung, daß ſich die Tochter des Banquiers mit dem Sohne des Grundbeſitzers Baron Levy vermählen werde⸗ Alle Vorbereitungen waren getroffen und der (Tag für die Hochzeitsfeierlichkeit, welche in Wien ſtattfinden ſollte, feſtgeſetzt. Achtund⸗ vierzig Stunden vorher ſollte der Vater des Bräutigams hier eintreffen. Ein Telegramm, an die Familie der zukünftigen Schwieger⸗ tochter gerichtet, hatte die Stunde der Ankunft des Barons Levy feſtgeſtellt. Zur beſtimm⸗ ten Zeit fanden ſich Freunde und Anver⸗ wandte des alten Herrn auf dem Bahnhofe „um ihn hier zu begrüßen. Allein er kam Die Ge⸗ ick. Inzwiſchen hatte ein neues Telegramm die Urſache des teintreffens des alten Herrn gemeldet: erſwar, kurz bevor er ſeine Reiſe nach Wien antreten ſollte, vom Schlage gerührt worden und blieb ſofort todt. Angeſichts dieſes trau⸗ igen Ereigniſſes unterblieb die Hochzeit des Jlungen Paares, die, wie erwähnt, unmittelbar hevorgeſtanden. Für den Oſtermontag waren Gbermals die Freunde der, Familien Schiff nd Baron Levh zur Vermählungsfeierlichkeit Ugeladen und abermals iſt die Verbindung des Paares durch einen ſchmerzlichen Vorfall ver⸗ Geſtern brachte ein Tele⸗ gramm aus Frankfurt g. M. die Nachricht, daß ſich der dort bei Verwandten weilende Sohn des Wiener Banquiers, der en deh. „iäbrige Max Theodor Schiff, erſchoſſen at. üeber die Motive, die den jungen Mann ver⸗ Ihindert worden. proMonat 50 Mfg.— Auswärts durch dir Poſt 65 Pg Nan abonnirt in Maunheim bei der Expedition E 63, 2, ſowie be allen SoAalten des und Trägerinnen.— Auswärts bei allen Poſt⸗Anſtalten des deutſchen Reiches und den Briefträgern. Die⸗Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ Herausgeber Ir. jur. Dermann Daas in Maunheim. (Maunſeimer Volksblatt und den Verhandlungen Theil neymen wird, ſoll noch nicht endgiltig beſtimmt ſein, da es noch nicht feſtſtehen ſoll, ob der Kanzler dann ſchon wieder in Berlin ſein wird. Die in Fraukfurt a. M. erſcheinende „Europ. Korr.“ verbreitet die Nachricht, daß zu dem diesjährigen in den Reichs⸗ landen ſtattfindenden Kaiſer⸗Manöver keine fremdherrlichen Offiziere eingeladen werden ſollen; ſie bezeichnet dieſe Nachricht als eine aus verſchiedenen Ouellen gezogene abſolut ſichere, übernimmt die volle Bürg⸗ ſchaft für die Authentizität derſelben, hält ſich aber für verpflichtet, die ihr bekannten Gründe zu dieſer auffallenden Maßregel aus nationalen Rückſichten vorläufig noch nicht zu veröffentlichen; ſie deutet nur an, daß dieſelben auf dem politiſchen Gebiete lägen, an deſſen Horizont Gewitterwolken ſich zuſammenballten. Eine Berliner Cor⸗ reſpondenz der„Köln. Ztg.“ beſtätigt die Thatſache, daß keine ausländiſchen Offi⸗ ziere zu den diesjährigen Kaiſermanövern eingeladen werden; maßgebend dafür ſeien nicht politiſche Erwägungen, ſondern zum Theil der Umſtand, daß auch die fremden Heere zu ihren großen Manövern nicht regelmäßig auswärtige Offiziere einladen, zum Theil der Wunſch, zu dem diesjähri⸗ gen Manöver, an dem nach der Zuſammen⸗ ſetzung des 15. Armeekorps auch bairiſche, württembergiſche und badiſche Truppen⸗ theile theilnehmen, in verſtärktem Maße Offiziere aus dieſen ſüddeutſchen Kontin⸗ genten als Ehrengäſte zuzuziehen. In Betreff der Ermordung der ita⸗ lieniſchen wiſſenſchaftlichen Expedition durch den Sultan von Harrar(am Golf von Aden) erhält die„Köln. Ztg.“ eine Correſpondenz aus Aden vom 10. April, welche eine ſehr draſtiſche Ergänzung dieſer traurigen Nachricht liefert. Die Provinz Harrar ſtand früher unter egyp⸗ tiſcher Herrſchaft und wurde auf Eng⸗ lands Verlangen im vorigen Jahre nach zwölfjähriger Beſetzung durch egyptiſche Truppen geräumt, die Regierung dem Sohne des 1874 von den Egyptern hin⸗ gerichteten Emirs übergeben. Der neue Emir, ein einfältiger Schwachkopf, der einer Umgebung, einer Rotte von Fana⸗ ganz in die Hand gegeben iſt, tikern, amerikaniſchen Dueks geworden. Heute ve⸗ gaben ſich mit dem Vater auch die Geſchwiſter des Selbſtmörders— unter dieſen das bekla⸗ genswerthe Mädchen, welches übermorgen zum Fraualtar zu ſchreiten hoffte— nach Frank⸗ furt zu dem Leichenbegängniſſe ihres unglück⸗ ſeligen Bruders. — Er kennt ſein Loos. Ein Wormſer wohlbekannter Herr, deſſen heimliche Vorliebe für das weibliche Geſchlecht aller Wert, und ſomit leider auch ſeiner Frau bekannt iſt, ſuchte kürzlich einen Kutſcher. Es wird ihm nun ein ſolcher empfohlen, und er läßt ihn zu ſich kommen, um ihm die Stelle anzubieten.„Ach nee,“ ſagt dieſer, ſich verlegen hinterm Ohr kratzend,„ick möchte lieber nich; denn die Stelle iſt ia doch nich von Dauer.“—„Wie⸗ ſo?“—„Ja, ſehen Sie, Herr Direktor, Ihr fine möchte immer jerne wiſſen, wo Sie infahren. Sage ick ihr's nu, dann ſchmeißen Sie mich raus, ſag' ick's aber nich, dann werd ick von ihr rausgeſchmiſſen. Alſo bleib ick lieber ſo draußen.“ Die Sicherheitszuſtände in der Türket ſind beſtändig die traurigſten. Vor Kurzem wurde im Hafen von Konſtantinopel nahe von Akir⸗Capu ein überaus kühnes Räuberſtückchen ausgeführt. Im Hafen war nämlich ein kleiner griechiſcher Segler ver⸗ ankert, deſſen Capitän, der ugleie Eigen⸗ thümer de? Schiffes iſt, im egriffe war, nach der Dongu abzugehen, um dort eine Getreidefracht einzuladen Während der Nacht vor dem für die Abreiſe beſtimmten Tage fuhr eine Barke mit 12 Mann an das Schiff heran. Die Inſaſſen der Barke drangen im Nu auf das Schiff und bemächtigten ſich des Wache haltenden Schiffsjungen. Ein auf das S he des letzteren herbeigeeilter Ma troſe wurde geknebelt, und als der durch den aulaßten, ſich zu tödten, herrſcht nicht völlige Elardeit, Es beibt, daß er bas Bofer eines — Die einſpalti ritt böllig in die Fußtapfen ſeines Paters und was man von den Thaten des Emirs und ſeines Hofes hier hört, iſt nicht ſehr ſchmeichelhaft für England, das einen ſolchen Menſchen allen Ermahnungen zum Trotze einſetzte und ſich ſelbſt überließ, ſo daß dadurch im Vergleich zu der, an ſich auch nicht lobenswerthen egyptiſchen Herrſchaft das Land um einige Jahrzehnte in der Kultur zurückverſetzt wurde. Der Emir und ſeine Umgebung wollen zunächſt keine Händler im Lande leiden und die wenigen europäiſchen Kaufleute, Italiener und Grlechen, die nach dem Ende der egypti⸗ ſchen Herrſchaft in Harrar verblieben, ſind nach mancherlei Demüthigungen von Seiten der Machthaber Harrars und nachdem ſie verſchiedene Male mit Stock⸗ prügeln und ſonſtigen Mißhandlungen bedroht wurden, bis auf einen, der ſich zum Islam bekehrte, des Landes verwieſen worden. Daſſelbe Schickſal droht den indiſchen und arabiſchen Händlern und der franzöſiſchen Miſſion, deren Schickſal ganz von den Launen des Emirs abhängt. Auf in Harrar eingeführtes Baargeld wurde ein Zoll von 5 pCt. gelegt und um dem Mangel an Kleingeld abzuhelfen, hat der Emir aus alten Patronenhülſen Münzen ſchlagen laſſen, die ſo gut wie werthlos und die Jedermann bei Androh⸗ ung von Gefängniß und Prügel anzunehmen verpflichtet iſt. Ueberhaupt ſpielt der Stock in Harrar eine große Rolle, um die durch die egyptiſche Beſatzung verdorbene Beoölke⸗ rung wieber zu der alten Einfachheit und den frommen Sitten der Väter zurückzu⸗ führen. Wer nicht regelmäßig die Moſchee beſucht und die vorgeſchriebenen täglichen fünf Gebete verrichtet, erhält Prügel, bei ſchweren Vergehen treten geradezu mittel⸗ alterlich grauſame Strafen, für Diebſtahl z. B. Abhauen der Hände ein. Die Un⸗ terthanen müſſen ſich jeder äußerlichen Pracht enthalten und nach einer beſtimmten Ordnung gekleidet gehen; nur der Familie des Emirs und ſeinem Anhange ſind ein gewiſſer Luxus und einige Vorrechte, wie das Tragen von Sonnenſchirmen geſtattet. Zuwiderhandelnde trifft das Allheilmittel, immer dieſelbe Strafe: Prügeln. Unver⸗ heirathete Frauen, deren ſittlicher Lebens⸗ wandel in irgend welcher Weiſe Verdacht Larm geweckte Kapittän aufs Verdeck trat, wurde er durch Yataganhiebe niedergemacht. Die Räuber peinigten hierauf den Schiffs⸗ jungen ſo lange, bis er ihnen den Aufbewah⸗ rungsort des vom Capitän mit ſich geführten Geldes zeigte, bemächtigten ſich der vorgefun⸗ denen Summe von 19000 Fres. und einiger türkiſcher Pfunde und ergriffen ſodann auf ihrer Barke die Flucht. Die griechiſche Ge⸗ ſandſchaft hat ſofort am nächſten Tage drin⸗ gende Schritte bei der Polizei unternommen, welcher es auch gelungen iſt, zwei der Räu⸗ ber zu verhaften. Dieſelben ſind dem Stamme der Lazen angehörige Schiffer. Die Polizei hofft auch die übrigen Theilnehmer an der geſchilder⸗ ten Miſſethat in ihre Hände zu bekommen. Auf Betreiben des griechiſchen Generalconſuls in Conſtantinopel, Hr. Mavromati, waren ver⸗ ſchiedene berüchtigte Indiwiduen dem erwähn⸗ ten Schiffsjungen vorgeführt, der in der That in einem derſelben den Mörder des Capitäns erkannt hat. Die Verhafteten, ſämmtlich Griechen, wurden ins Stagtsgefängniß ge⸗ bracht, der Schiffsjunge wurde einſtweilen im ariechiſchen Generalconſulate untergebracht. Außer dieſem Verbrechen, welches großes Auf⸗ ſehen erregt, wird auch ein anderer Fall leb⸗ 5 beſprochen, bei dem es ſich jedoch glück⸗ licher Weiſe blos um den Plan eines Rau⸗ bes handelt, da die Ausführung rechtzeitig verhindert werden konnte. Ein in dem Dorfe Sari⸗Heri bei Bujukdere am Bosporus an⸗ ſäſſigen Wagner faßte nämlich den Plan, einen ziemlich vermögenden Concurrenten in demſelben Dorfe, der eine Summe von 1000 Pfund in Baarem in ſeinem Hauſe bewahren ſoll, zu berauben. Der Wagenmacher ſetzte ſich mit fünf Individuen ins Einverſtändniß, welche beſchloſſen, das Dorf Sari⸗Yeri in Brand zu ſtecken und die Verwirrung wäb⸗ udels⸗ Inlertionsprets: ge Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Reklamen 30 Pfg Anfeigen werden von allen Annoncen⸗Expeditionen, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt. Potgtionsdruck der br. Y. Haas'ſchen Suchdruckerei, E6,2 neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannheim⸗ Telephonanſchluß Nr. 218. erregt, werden auf öffentlichem Markt an den Meiſtbietenden verſteigert, kurz es iſt ein Regiment, wie es nur fanatiſchen mohamedaniſchen Pfaffen als Ideal vor⸗ ſchwebt, das ſich aber bei dem Schützling eines Landes wie England ſonderbar ge⸗ nug ausnimmt. Geſtützt auf ſein Heer, d. h. auf eine mit Remington⸗Gewehren bewaffnete Räuberbande, unternimmt der Emir in Gemeinſchaft mit befreundeten Häuptlingen Raubzüge in die umliegenden Gegenden, die Mord und Raub weithin tragen, und die Hauptbeute dieſer Züge, die Gefangenen, werden auf dem Markte Harrars öffentlich als Sclaven verkauft. Das jetzige Regiment in Harrar iſt eine Schande für England und ein Hohn auf jede Cultur, ſelbſt wenn dieſelbe ſo gering iſt wie die durch die frühere egyptiſche Herrſchaft eingeführte. Auch ohne die geringſte Voreingenommenheit muß man England moraliſch für die jetzigen Zu⸗ ſtände verantwortlich machen, denn den Emir ſich ſelbſt zu überlaſſen, lag für England kein einziger vernünftiger oder zwingender Grund vor. Die Egypter hatten in Harrar wie auch an der So⸗ maliküſte eine leidliche Ordnung geſchaffen, und ihren Nachfolgern wäre es nicht ſchwer geweſen, das begonnene Werk weiterzufüͤhren. Ein engliſcher Gouver⸗ neur in Harrar und 1000 Mann in⸗ diſcher Truppen hätten vollſtändig genügt, die Ordnung aufrecht zu erhalten und für die Sicherheit der Karavanenſtraße nach Sela(Zeilah) konnte wie früher durch die Baſchi⸗Bozuks geſorgt werden. „Friede ſei mit Euch!“ Die griechiſch⸗ türkiſche Affaire, welche, längſt ſchon lächer⸗ lich, anfing, ſehr langweilig zu werden, iſt durch die endlich von Seiner helleniſchen Majeſtät angeordnete Entlaſſung der jüngſt einberufenen Reſerve bis auf Weiteres aus der Welt geſchafft worden. Was die Dro⸗ hungen der„vereinigten Mächte“, welche innerlich ſehr uneinig waren, nicht zu Wege brachten, das gelang einer Separatvorſtel⸗ lung Frankreichs; Delyannis erklärte ſich bereit, artig zu ſein und abzurüſten. Worauf die„vereinigten Mächte“ erklärten, das genüge nicht; den ſtarrköpfigen Griechen ſolle ein Donnerwetter holen, wenn er nicht den Befehlen der Mächte ſich beuge rend des Brandes zur Ausraubung verſchie dener Häuſer zu benutzen. Der verbrecheriſche Plan wurde jedoch der Polizei von Beſchik⸗ iaſch verrathen. Haſſan Paſcha entſendete mehrere verkleidete Polizeimänner nach Heni⸗ Mahalie um die erwähnten Individuen gleich bei ihrer Landung feſtzunehmen. Dieſelben wurden in der That ergriffen, mit Ausnahme des Wagenmachers, dem es gelungen iſt, zu entfliehen. — Eine ergötzliche Diebs⸗Geſchichte wird aus Chieago gemeldet: Ein dortiger Polizeirichter erhielt von einem Advokaten eine goldene Uhr zum Präſent. Dieſe Uhr aber war geſtohlen und der Advokat hatte ſie von dem Diebe gekauft, über welchen der Polizeirichter mit der geſtohlenen Uhr in der Taſche nun kürzlich zu Gericht ſaß. Der Detectiv, welcher dieſen Dieb nebſt Genoſſen dingfeſt gemacht hatte und gegen ſie zeugte, trug eine goldene Brille, welche er in einem Pfandhauſe gekauft hatte wohin ſie von eben demſelben Dieb, gegen welchen er Zeugniß ablegte, verkauft worden war. Weder der Polizeirichter noch der Detectiv wußten natür⸗ lich, daß ſie geſtohlene Güter beſaßen, die von dem Dieb geſtohlen waren, welcher vor Gericht ſtand. Die Überraſchung, als die Sache ent⸗ deckt wurde und die darauf folgende Heiter⸗ keit war groß. — Heiteres aus der Religionsſtunde. „Warum wurde das erſte Menſchenpaar aus dem Paradies vertrieben?“ „Weil— weil-—“ „Run, weil— 2“ „„Weil ſie die Miethe nicht bezahlten!““ — Auf dem Fiſchmarkt.„Wie vel koſtet dieſer Fſch?“—„Drei Mark;, iſt ein Sußwaßſerfiſch—„Für einen Süßwaſſer⸗ fiſch viel zu geſalzen.“ allien jedoch ie den N ei 1. Mat. Mächte nach dem Piräus. Mit dieſem Glanzeffect ſchloß der beſchäftige Muͤſſig⸗ gang der Diplomatie; der Griechenkönig und ſeine Miniſter aber dankten im Stillen Gott, auf ſolche Weiſe von ihrem Kriegsfieber erlöſt zu ſein und den Pſeudo⸗Nachkommen der Helden von Ma⸗ kathon ſagen zu können, daß ſie„den Tod im Herzen“ Ruhe halten und die nationalen Aſpiration auf beſſere Zeiten vertagen müßten. Da nun auch wegen Frankreichs einſeitigem Vorgehen in Ber⸗ lin keine Eiferſuch entſtanden iſt— die Kölniſche Zeitung ſagt im Gegentheil, Europa könne ſich bei Frankreich bedanken — ſo darf man wohl am Ende dieſer Tragikomödie ſagen: Ende gut, Alles t. Im Uebrigen ſchreibt ein Peſter latt die beſte Recenſion dazu, indem es ſagt:„Wenn ganz Europa ſeine Diplo⸗ matie um der Griechen willen mobiliſirt, dann, ſo meine es, müßten ſie doch ge⸗ fährliche Kerle ſein. Das iſt ein Irr⸗ thum, an dem„Europa“ Schuld trägt und welcher hoffentlich in Zukunft keine üb elen Früchte tragen wird, Neueſte Nachrichten. Dem Reichstage ſind geſtern zugegangen bie Militärkonvention zwiſchen Preußen und Braunſchweig und eine ſyſtematiſche Ueberſicht der im Deutſchen Reiche gelten⸗ den geſetzlichen und polizeilichen Beſtim⸗ mungen über die Vornahme gewerblicher Arbeiten an Sonn⸗ und Feſttagen. Das dem Papſte vom Kaiſer überſandte Oſtergeſchenk ſoll als Anerkennung für die frage gegolten haben. Die„Junung“ veröffentlicht einen Auf⸗ ruf bes Allg. Deutſchen Handwerkerbundes zu zahlreicher Betheiligung an einem am 6, und 7. Juni d. J. in Crefeld abzu⸗ haltenden Rheiniſchen Handwerkertage. Mainz, 29. April. Die von dem Wolff⸗ ſchen Telegraphen⸗Bureau übermittelte Nach⸗ richt der„Köln. Vlksztg.“ betreffs der Beſetzung des hieſigen Biſchofsſtuhls bringt den Namen des zum Biſchof vorgeſehenen Domkapitulars vollſtändig unrichtig. Der Domkapitular heißt nämlich nicht Claßner ſondern, wie die„Köln. Vlksztg.“ auch ganz richtig ſchreibt, Haffner. Haffner, 8 der ein geborener Württemberger und be⸗ über 20 Jahre im hieſigen Dom⸗ äpitet iſt, gilt als eines der geiſlig be⸗ fähigtſten Mitglieder des Domkapitels und wird gewiſſermaßen als Diplomat des geiſtlichen Kollegiums angeſehen. Lemberg, 27. April. Der Brand in Lisko iſt nach der„W. A..“ geſtern Nachts, als die Bevölkerung dieſer Ort⸗ ſchaft ſchon in tiefen Schlaf verſunken war, ausgebrochen. Ein heftiger Sturm⸗ wind begünſtigte das raſche Umſichgreifen des Feuers, ſo daß die Bevölkerung kaum mehr in der Flucht die Rettung des nack ten Lebens ſuchen konnte. Die Liskoer Feuerwehr war dem Brande gegenüber ohnmöchtig, da ſie nur zwei unvollkommene Spritzen zur Verfügung hatte. Außerdem mangelte es an Waſſer, da nur zwei Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. Mogart als muſikaliſcher Dramatiker. WB. Die neueſte Vorführung dieſes Mei⸗ ers der„Zauberflöte“, deren wohlgetroffene Erſcheinung mich zu ſo warmen Anerkennungs⸗ worten allen denen gegenüber, die dafür ver⸗ antwortlich zu machen waren, veranlaßt hat, hat mich eben wieder ſo von Neuem von der Anermeßlichen Bedeutung des dramatiſch ſchaffenden Mozart überzeugt, daß ich auch wieder von neuem in der Ueberzeugung be⸗ — worden bin, daß die conſequent zu ver⸗ Agende Pflege der Meiſteropern dieſes Ge⸗ Rius mit zu den Mitteln gehhrt, mit denen zwerſt und am kräftigſten der Verflachung des muſikaliſchen Geſchmacks, der Verwilderung der Kunſt⸗Empfindung geſteuert werden kann. Eine Errettung aus etwas kunſtwidrigen Ver⸗ ältniſſen iſt neuerdings gerade zur dringend⸗ en Nothwendigkeit geworden; daß ſie durch den muſikaliſchen Sonnengott am allereheſten zu bewerkſtelligen ſei, iſt meine feſteſte Ueber⸗ zeugung. Wir dürfen uns der Erkenntniß nicht verſchließen, daß die imponirende Rieſen⸗ eſtalt Richard Wagner's in ihrer allumfaſ⸗ enden, bezwingenden geiſtigen Größe doch immer noch zu einſam und unverſtanden ſteht inmitten all' dem Lug— den die unſinnige Baſtardbrut, der die Claſſification Gie, Oper“ aufgeſtempelt iſt, mit ſich ſchleppt. ir müſſen für dieſen unnahbaren Rieſen nach würdiger Umgebung ſuchen, wir müſſen ſogar nach einem gegenſätzlichen Genoſſen ſuchen; wir dürfen nicht länger ruhig mit anſehen, daß jenes unwillkürlich von der er⸗ drückenden Gewalt Wagners ſich abwendende einpfangsbedürftige muſikaliſche Gefühl ſich dahin wendet, wo Neßler ſeine Gemeinplätze und Hohlheiten trompeten läßt, wo die Ope⸗ kekte ihre Orgien feiert,— wir finden dieſe zeſunde Gegenſtrömung in der Pflege der i vor allem der Mozart'ſten Milege eine mit der dein⸗ erſolgreiche Vermittelung in der Karolinen⸗ 5 darunter 20 einſtöckige. Nach eingelang⸗ ten Relationen ſoll das Gerichtsgebäude mit allen Akten verbrannt ſein; auch das Schloß des Grafen Kraſicki mit der Bibliothek. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt. Ein Theil der Häuſer war aſſekurirt und zwar zumeiſt bei der Krakauer Aſſekuranz und bei der Prager„Slavia“. Die Ortſchaft Lisko, ſowie vierzehn Dörfer in der dor⸗ tigen Umgegend ſind Eigenthum des Gra⸗ fen Kraſicki. London, 28. April. Der Adminiſtra⸗ tor von Birma, Barnard, meldet aus Mandalay vom 26. April, daß im 43. Regiment, auf der Fahrt den Irrawaddy⸗ fluß aufwärts, die Cholera ausgebrochen iſt. Es ſind bereits 14 Todesfälle vor⸗ gekommen. In Mandalay herrſche Ruhe, aber in den Crntraldiſtrikten des Landes treiben noch immer Freibeuterbanden ihr Weſen. Haag, 29. April. Nach einer amt⸗ lichen Mittheilung zog das Kabinet ſeine Demiſſion zurück. Es ver⸗ lautet, die Kammer werde nicht aufgelöſt, ſondern es werde eine neue Reviſion der 91 vorgeſchlagen wer⸗ en. Athen, 29. April. In Beantwortung der Anſprache einer Deputation von Bür⸗ gern ſoll geſtern Delyannis erklärt haben, er habe keinerlei Verſprechen, daß Griechen⸗ land abrüſten werde, abgegeben— weder Frankreich noch einer anderen Macht gegen⸗ über. Die Mediation Frankreichs habe er nur unter der Bedingung angenommen, daß die griechiſche Frage in naher Zeit geregelt werde. Delyannis fügte hinzu, wenn die griechiſchen Forderungen nicht bal⸗ digſt befriedigt würden, werde die Regierung einen Krieg nicht ſcheuen und den Mäch⸗ ten erſt nachgeben, nachdem deren Schiffe die griechiſche Flotte in den Grund gebohrt oder griechiſche Städte bombardirt haben würden. Vom Tage. Die Wettrennen. An den beiden Renntagen finden je 6 Rennen ftatt. 1. Galoppreiten für deutſche Landwirthe auf ſelbſt gezüchteten oder in der Landwirthſchaft verwendeten Pferden. Preiſe wie gewohnt 200, 80 und 40 M. Dieſem folgt 2. Eröff⸗ nungsrennen, Preis 500., wozu 6 Pferde angemeldet ſind. Zum 3. Offiziers Hürden⸗ rennen, Ehrenpreis des Prinzen Wilhelm von Baden und 500 M. vom Verein ſind 9Pferde angemeldet, während zum 4. Verkaufs Jagd⸗ rennen Preis 600., 14 Pferde angemeldet ſind. Um den 5. Werderpreis Ehrenpreis des Generals von Obernitz, Preis 500 M. vom Verein, werden ſich nur 2 Pferde be⸗ werben. Mit dem 6. Rennen um den Preis der Stadt Mannheim im Werthe von 2300., u dem 10 Pferde angemeldet ſind, ſchließt er erſte Renntag. Der Montag beginnt mit dem Galopp⸗ reiten auf Pferde, die in Baden, Heſſen oder Rheinbayern gezüchtigt. Preiſe 300, 80 und 40 M. Dieſem folgt das Rennen um den Bürgerpreis, 1200., zu dem 5 Pferde an⸗ 6— 7 ſind. Zum Oſffiziersiagdrennen, hrenpreis des Prinzen Wilhelm und 1000 M. vom Verein ſind 9 Pferde angemeldet, während zum Verkaufsrennen, Preis 500., 8 Pferde in Concurrenz treten Am Handicap Huͤrdenrennen, Preis 600 M. nehmen, nach der Anmeldung, 11 Pferde Theil, während lichſten Sorgfalt, mit der rührendſten Hin⸗ gabe ausgeführte, ſein müßte, werde ich noch des nähern erläutern.— Man wird vielleicht erſt dann ein ſo überzeugtrr Mozartianer, wenn man wie Verfaſſer Dieſes ein extremer Wagnerianer aus ebenderſelben zwingenden Ueberzeugung, aus dem nothgedrungenen Eckel⸗ gefühl über die geſammte Opernwirthſchaft geworden iſt. Die Unnatur im Bunde mit geiſtiger Impotenz macht ſich im Schaffen unſerer heutigen Opernkomponiſten wieder eben ſo frech breit, wie ſie es vor dem Er⸗ ſcheinen jenes umwälzeriſchen Reformators kounte. Da erſcheint denn die Lichtgeſtalt dieſes raphaeliſchen Meiſters wie vom Him⸗ mel herniedergeſtiegen und giebt uns den Troſt daß wir nur auf ihn zu ſchauen und hören nöthig haben, auf ihn, der ia wohl allen von uns gleich vertraut und liebenswerth erſcheint um wieder unſer hart mitgenommenes Em⸗ pfindungsvermügen auf das reinſte von neuem zu befruchtel. Die muſtkauſch⸗dramatiſche Reformthat wäre niemals in dieſem herkuliſchen Maße zur äußerſten Nothwendigkeit geworden, hätte ſich die Entwicklung der Oper von Mozart auf⸗ wärts in aufſteigender Linie bewegt, hätten ich die Mittelglieder zwiſchen Mozart und agner in umfangreicherer Weiſe gefunden, als ſie thatſächlich in den einzelnen ſpora⸗ diſchen Erſcheinungen des Beethoven'ſchen 1058 und der Weber'ſchen Oper zu erkennen „Nicht ganz ſo fern und fremd als man für nlich glauben mag, ſteht unſerem muſikaliſchen und dramatiſchen jenes Dreigeſtirn, mit dem Mozart für alle Ewig⸗ keit leuchtende Merkmale hoher Künſtlerſchaft hingeſtellt hat. Schon, daß er in ſeinen Stoffen immer das lebendig actuelle ſo in den Vordergrund gerückt hat, muß ihn als weit über das muſikaliſche Wiſſen hinaus ſind. Wir finden unter den Anmeldern alt⸗ bekannte Namen der hervorragendſten Sports⸗ männer, während uns auch wieder neue Namen entgegentreten. Im großen Ganzen dürften die diesjährigen Rennen wieder recht intereſſant werden. Repertoire des Großb. Hof⸗ und National⸗ Theaters in Mannheim vom 1. Mai bis zum 10. Mai. Sonntag den 2. dſs. GG):„Die Zauberflöte“, Anfang 7 Uhr. Montag den 3. dſs.():„Der Raub der Sa⸗ binerinnen“, Anfang 7 Uhr. Dienſtag den 4. dſs.():„Carmen“. Donnerſtag den 6. dſs.():„Der Trompeter von Säkkingen,, Freitag den 7. dſs.():„Philippine Welſer“. Sonntag den 9. dſs.():„Der Widerſpen⸗ ſtigen Zähmung“. Montag den 10. dſs.(30. „Dr. Klaus“. Orcheſtrion. In der Spahn'chen Wirthſchaft(F. Schmitt) beim Mefgyplatze über dem Neckar wurde vor 2 Tagen ein Orcheſtrion aufgeſtellt, welches von der Firma Imhof u. Muckle in Föhrenbach angefer⸗ tigt wurde. Wir nahmen Einſicht von dieſem Inſtrument und müſſen zugeſtehen, daß das⸗ ſelbe in jeder Beziehung ein Meiſterwerk iſt. Was uns am meiſten befriedigte, war das exakte und ruhige Spiel, frei von allem Brehorgelartigen. Die Handhabung dieſes Inſtrumentes iſt eine einfache und dürfte Herr Reſtaurateur Schmitt hauptſächlich während der Meſſe ſich eines ſtarken Beſuches zu erfreuen haben. Verunglückter Ritt. Der Knecht eines hieſigen Geſchäftes ritt geſtern Nach⸗ mittag ein Pferd aus. In 1 6 bäumte ſich aber das Thier derart, daß der Reitersmann zu Boden fiel, wodurch er ſich die linke Knie⸗ ſcheibe ziemlich ſtark verletzte. Man verbrachte Pan Verletzten nach dem allgemeinen Kranken⸗ hauſe. — Körperverletzung. Bezüglich unſerer geitrigen Notiz über eine Körperverletzung auf einem Bauplatz in G 9 wird uns mit⸗ getheilt, daß dieſelbe mit der Maurerlohn⸗ bewegung nicht zuſammenhängt. % Ausgeſtellt iſt in dem Geſchäft des Herrn Juwelier Heisler unterm Kaufhaus, der Ehrenpreis der Stadt Mannheim zum diesjährigen Pferderennen, beſtehend aus einer Weinkanne mit 2 Bechern, die künſtleriſch aus⸗ geführt, Aufſehen erregen. Faule Fiſche wurden geſtern von einem auswärtigen Händler zu Markt gebracht, aber von der Polizei, die auf ſolche Dinge ein wachſames Auge hat, entdeckt und weagenom⸗ men, während der Händler wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz zur Anzeige gebracht wurde. Ausſtellung. Die von der hieſigen Maimarktkommiſſion angekauften Gegenſtände, welche zur Verlooſung kommen, ſind in einem Laden des Hauſes N 3, 10 ausgeſtellt; dieſe Ausſtellung erfreut ſich eines ſehr zahlreichen Beſuches und iſt der Verſchleiß der Mai⸗ marktlooſe ein verhältnißmäßig guter. Unfall. Einem Sandhofer Bauers⸗ mann, welcher geſtern in hieſiger Stadt Malz⸗ keimen kaufte, brach in der Nähe des Ried⸗ bahnhofes ein Rad, ſo daß der Wagen um⸗ kippte. Die auf dem Wagen poſtirten P e⸗ ſonen kamen mit dem Schrecken davon. Schifffayrt, Handel und Verkehr. Rheinhafen(Hafenmeiſterei D: Dampfboote: Am 29. April ſind angekommen: „Eliſabeth“, Kapt. Mohr, von Rotterdam. „Chriemhilde“, Kapt. Claaſſen., von Rotterd, Neuer Hafen(Hafenmeiſterei): Schiffe: Am 29. April ſind angerommen. „Johann“, H. Frenkes, von Ruhrort. „Biebrich“, P. Ludwig, von Köln. „Chriſtina“, L. Junker, von Köln. Neckarhafe 8 IW; ſſe Am 29. April ſurd angekommen: „Margaretha“, Stein, von Duisbu Entſtehung, den Grad der Anforderungen, die man zu jener Zeit überhaupt an den dichteriſchen Habitus eines Operntextes zu ſtellen gewohnt war, außer Acht läßt, muß man da nicht mit größter Hochachtung des eine Fauſtidee reproduzrrenden Don Juan⸗ Textes mit all ſeiner vielgeſtaltigen, lebendig⸗ ſten Unmittelbarkeit, des flotteſten, geiſtes⸗ ſprühendſten aller Opernlibretti, des Figaro eingedenk werden? Auch bei der Bauber⸗ flöte, wo ſich das Bedauern mit dem Aerger miſcht, daß dem Mozart nichts beſſeres beſchieden war, als zu einer loſen Reihen⸗ folge von ſceniſchen Zauberthaten Muſik zu machen, wird man nicht ganz vergeſſen dür⸗ fen, daß doch etwas an dem kindlich zube⸗ reiteten Stoffe iſt, was Mozart feſſeln mußte: ich habe es bei meiner dieswöchentlichen Zauberflötenbeſprechung erwähnt, es muß den unſchuldig frommen, geiſtig frühreifen Meiſter der Töne die der Zauberkomödie inne⸗ wohnende ethiſche, menſchheit⸗erlöſende Idee angeregt haben, ſie muß neben der Gelegen⸗ heit, ſein dramatiſches Können in allen Far⸗ ben ſchillern zu laſſen, alle dichteriſch⸗muſika⸗ liſche darſtellbaren Empfindungs⸗ und Leiden⸗ ſchaftsmomente wieder zu geſtalten, muß ihn an den Stoff gefeſſelt haben. Und welch' ein intimer Kenner des menſchlichen Herzens iſt doch Mozart, ich möchte ihn neben Goethe als den mit dieſem ſchwer erklärbaren, räthſel⸗ haften Göttergeſchenk vertrauteſten künſt⸗ leriſchen Bildner nennen. Bis in die inner⸗ ſten Kammern dieſes Heiligthums—19 9 ſein uns andern unerklärlicher Scharfblick, jede auch die leiſeſte Regung eines menſchlichen Empfindens, jedes kaum hörbare Pochen des Menſchenherzes findet ſeinen zur künſtlichen Wiedergeburt fähigen, daraus abſolut ſchöne Geſtaltungen erſchaffen⸗ den Meiſter⸗ an verachte mir zunächſt nicht die ſtofflichen Gebilde, denen der Meiſter trachtenden Mann des Dramas erſcheinen laſſen Und wenn man nicht die Seit dens ſeine muſikaliſche Seele einhauchte! Gortſetzung folat.) — L. Oeſte. Baoiſche Bolks⸗Zeitung. und underzüglich abrüſte. Ultimatum und Brunnen in Lisko vorhanden ſind. Im] zum Schlußrennen Badenig Steeple-Chaſe-„Helvetia,, Stüber, von Retterdam. Liich 0 23 6 zanden,. Ehrenpreis des Großherzogs von Baden und„Pfalz II“, H. Boes, von Köln. Vorrücken des Panzergeſchwaders der Ganzen wurden 290 Häuſer eingeäſchert, 3800 M. vom G 90 3 Pierde angemeldet„Fortſchritt“, Jak. Kersken, von Ruhrort, „Johanna“, Heinr. Möhlen, von Ruhrort. „Mathias“, W. Struckmann, von Duisburg. „Thumis“, Gerh. Langmann, von Duisburg. Schiffsverkehr zu Köln. Remorqueure: Am 28. April: Zu Berg: „Schurmann Söhne“ mit 4 Schiffen, „Kolonia III“ mit 2 Schiffen. „Mühlheim II“ mit 4 Schiffen. „Guſtav Adolf“ mit 2 Schiſſen. Zu Thal: „Franz Haniel II“. „Lambertine“ „Pfalz“, Güterboot. „Niederrhein III“. Flöße folgender Firmen paſſirten die hieſige Schiffsbrücke: Stälin u. Comp. von Mannheim, 40 Met breit und 160 Met. lang, nach Mühlheim, Mohr u. Comp. von Mannheim, 17 Met. breit und 95 Met. lang. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Konstanz, April Kehl, Maxau, Germershels Mannheim, 80. 8,45— HMainz, 1,06—004 Biebrioh, Caub,—— 1,88—0,06 Coblonz, 290. 5 2,18—0905 Köln, 2,28—.05 Büsseldork, 8 2,15—0,08 Duisburg, 289.„ 1,49 +0,01 Ruhrort,—.60 40.62 Emmorich, 388.„ 1,51—0,03 Mymwoegen, + 8,85 0,01 Arnheim 8,62—0,08 Neck a K. Hellbronn, 29.„.98— Eberbach, 28.„ 1,07 Mannheim, 50.„ 8,58 0,09 Main. Würzburg, Frankfurt,. 0,88— Mosel Trier, 2— 0,66—10.08 Mannheimer Getreide-Börse. Hannhelm, 29. April 1896. per 100 Klie Weizen, Pfälzer 19.00.—19.25 15 Russischer Saxanska 19.55—20.25 „ Amerikanischer Winterweinen.25—18.50 „ La Plata 900.—19.25 5 Spring———— 5 Californier—.— 5 Taganrog 17.50—17.75 Roggen, Pfälzer 15.00—15.25 5 Russischer 14.00—14.25 3 Französischer——— „ Bulgaxischer 14.25—14.50 Gerste, hiesige 18.00—13.50 3 Pfülzer 18.25—18.50 Ungarische 17.—17.45 Hafer, Badischer 14——14.75 „ Württembergischer Alp. 14.50—15.25 5 Russischer—.— Mais, Amerikanischer Mized 11.50—11.75 Donau 12.—00.00 Kernen 18.25—19.00 Kohlreps, deutscher 24.—24.50 71 Ungaxischer 24.—24.25 9 ind. Bembay——.— Bohnen 17.—922.— Linsen—— Wicken 15.50—16.00 Kleesaamen, I. deutscher 5 0 I. deutacher—— 5 Luzern— 5 Provenzer— Usparsette—— Leinél, Inlündisches in Part. 48.— 1 Fassweise 49 Rüböl, Inländisches in Part. 4 5 Fassweise 49 Petroleum, Wagenlad.(Type wW.)) 28.— Faszweise.7 Branntwein 100 Ltr. 100 POt.—,— Weizehmehl Nr. 0 1 2 3 4 30,50, 24.50 20.50 Reggenmehl o) 24,50. 1) 20.5% eizen ruhig, Rossen matt, Haſe? eishalrptend, Gerste unverändert ————— Mannheimer Fettyiekmarkt vom so. April. 1888 Es Waren beigetrieben: 20 Ochsen, 198 malvie“ und Farren, 186 Kälber, 378 Schweine, Achküh und 4 Schafe. Die Freise steliten sica für 100 K Schlachtgewicht: Ochsen 1. Qual. 135, 4. Qualitä. 120 Mk., Schmalvieh und Farren 1. ualität 120 2. Qual. 100 Mk., Külber 1. Oual. 150 M, 2. Qualit. 130 Ml., Schweine 1. Gusl. 110 K 2. Qual. 104 M. Milchkühe per Stück——— Ik., 4 Schafe per Stück 30 Mk. Zusammen 788 Stück im Gesammt⸗ Erlös von 786,95 Mx. Sorlin, 28 April. Weigen Juli-Aug. 153.70 Sept. Okt. 161.20, oggen 132.50, Sept.-Okt⸗ 188.—, Rüböl 1000 42.40, Aug. ept. 43.90, Spiritus. 1000 35,50, Juli-Aug. 38.80. Hafer Juli-Aug. 128.70. Aug.-Sept. 128.70, Weizenmehl 0 1000 20.70 dito 00, 20.70, Roggenmehl 0 1000 18.50. Magdebürg, 29. April. Zucker Rend. 88pCt. 21.60 bis 22.— Korn-Zucker exel. von 96 PCt. 22.60—28.—3 Antwerpen, 29. April. Petroleum logo 16%, Septb. Dezbr. 17.8. Rübenzucker 10% 33 Schmalz 78. Cöln, 29. April. Weizen hiesiger 17.50 Roggen hiesiger 14.50, Hafer loco 15.— Rüboel loco 22.50 Bremen, 29, April. Petroleum 1000.45, Schmala (Wilcox) loco unverzollt 32.— Paris, 29. April. Zucker März 40.—, Mai-August 41.20, Mehi März 47.60, Mai-August 49.10. Talg 51.— avre, 29. April. Kafſee per März 46.75. April47.— London, 28. April. Auf der Auktion stslite sich Demerara-Zucker 3— 6 höber; Rübenzucker 13 Sh. Kaffee, ostindischer und Guatemala bebauptet Kakac, Trinidad fest; Granada 1 sh. 6 d. theuérer. Reis matt, 6. 10%½. —— Effectensocietät. Frankfurt, 29. April, 6½¼ Uhr. Credit 232 bis Staatsbahn 190/189¾8, Galizier 164½ Lom. barden 861½.86/½, Gotthaxd 108.46, Diskonto-Komman. dit, 216.30 bis 213.10, Egypter 68.95, Goldrente 83.10, 1880er Russen 86.40 gemischte Russen 98.20, Türken 14.95. 5* 7 Tendenz: Matt. 2 * Amerikanische Produkten-Märkte Schlusscourse vom 29. April, mitgetheilt von E Blum E Strauss, Mannheim. New-Vork Chieago Monat 1· i- Mais Schmalz, Caſſee Mais Nclunalt B ai 9¹ 46¼.18.40 78% 36¾.87½ Juni 91¼86 46¼.19.85 80¼ 37½8.87½ Juli 92½ 46¼.26.25 81¼ 38¾8.95 August 92¼ 47/8.33.25 824⁴—— Septbr. 92—.407.25 82%/— Oktbr, 94%½ P—.47 7285:ʒb⸗nb Novbr. 95/————— 5 Deab. 96786—————— Januar 97/¼————— 602v Febr—————— 5 März— 6 3 2 Tendenz: Weizen New-Vork niedriger, Chies Ker köher, Mais Newaork niedriger, 0 —— Schmalz