N — ſ Abonnement: 30 Ufg. monatlich, Bringerionn 5 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..15 pro Quartal. der Aus Stadt und Land. Maunheim, 5. Mai 1886. K. Vortrag. Herr Geo Schmidt aus Stuttgart gab am Freitag und folgende Tage im kleinen Sgale des Saalbaues enige Soirsen zur Demonſtration des thieriſchen Magne⸗ fismus. Nach einer von Herrn Redakteur Krauſe geſprochenen Einleitung ließ Herr Schmidt eine größere Anzahl von Perſonen aus dem Publikum auf die Bubne treten. Schon bei der Prüfung, die Herr Schmidt an denſelben zur Feſtſtellung ihrer Mediu⸗ mität vornahm, konnte man ſeine außerordent⸗ lich ſtarke magnetiſche Kraft erkennen; denn wenn auch in der Regel nur 8 bis 10 pCt. der Menſchheit 155 magnetiſche Einflüſſe em pfänglich ſind, ſo hatte Herr Schmidt doch das Glück, vermöge eben ſeiner hervorragend mediumiſtiſchen Anlage die volle Hälfte der zu ihm herangetretenen Perſonen für jeine Ex⸗ faben tauglich zu finden. Die Reihe der⸗ elben wurde mit den Hypnotiſirungen be⸗ gonnen; es folgte die bekannte Starre ein zelner Glieder, je nach dem Willen des Mag⸗ netiſeurs, der z. B. den Mund des Einen ſchloß, dem geöffneten des Anderen aber in ſeiner Stellung zu verharren befahl; ſo ſehr ſich nun auch die berden jungen Leute ab⸗ mühten, den Mund zu öffnen bezw. zu ſchließen. nichts weiter al s ein krampfhaftes Zucken der Kiefer war das Reſultat all ihrer verzweifelten Anſtrengungen. Auch die Katalepſie ver⸗ mochte Herr Schmidt an ſeinen Medien mit außerordentlicher Schnelligkeit und mit ſol⸗ cher Intenſität herbeizuführen, daß die Be⸗ treffenden wie Stücke Holz umfielen. Die Hal⸗ lucinations Experimente, die nun folgten, ge⸗ hören zu den Glanzleiſtungen des Herrn Schmidt. Man muß felbſt geſehen haben, mit welchem Appetit der hypnotiſirte Junge die ihm als Berliner Pfannenkuchen gereichte rohe Kartoffel verzehrte; mit welchem Be hagen er den Senfbehälter, dem er Honig zu entnehmen glaubte, ausſchlürfte; wie er das kalte Waſſer für heißen Kaffee trank, den er durch ſtarkes Blaſen mundgerecht zu machen ſuchte; wie er dann ferner, als der Magne⸗ tiſeur ihm ſagte, daß ſeine Kleider brennen, ſich bemühte, die Flammen zu er⸗ ſticken und wie er dazu Waſſer aus einem Gefäße nahm, das gar nicht da war; man muß das alles ſelbſt geſehen haben, denn ſonſt vermögen auch die getreueſten Schilder⸗ ungen nur ein ungläubiges Lächeln abzu⸗ ringen. Das Experiment der vollſtändigen Erſtarrung des ganzen Körpers, das kſ. Zt. bei Hanſen ſo ungeheures Aufſehen erregte, Helade Herrn Schmidt bei einem beſonders egabten Medium wirklich vorzüglich. Der Körper des magnetiſch Behandelten war ſo ſtarr und ſteif, daß man an den Armen und Beinen Holz, anſtatt Fleiſch zu be⸗ taſten glaubte. Intereſſant war hierbei be⸗ ſonders noch der Umſtand, daß Herr Schmidt die Sinne des Hypnotiſirten mit derſelben Leichtigkeit, wie deſſen einzelne Glieder getrennt, bezw. einzeln nacheinander 5 bannen und zu befreien vermochte, ſo daß er junge Mann bald nur ſehen und nichts hören, bald nur höhren und nichts ſühlen konnte. Selbſt eine durch den ganzen Funge: durchgeſtochene Nadel war nicht im Stande, bei dem Eingeſchläferten auch nur ein Zucken hervorzurufen ja nicht ein Tröpfchen Blut krat aus der Wunde, die nach kurzer Zeit gar nicht mehr zu erkennen war, Herr Schmidt krlöſte nun zuerſt den Kopf des Mediums aus dem Banne, nach und nach die emzelnen Glieder(was aus geſundheitlicher Rückſicht —7 zu empfehlen war), doch der Junge, der ch jetzt wieder bei tageswachem Bewußtſein befand, war immer noch willenlos den Be fehlen des Magnetiſeurs unterworfen, bis ſchließlich ihm auch dieſer Bann genommen wurde. Mit dieſem Experiment ſchloß Herr Schmidt ſeinen Vortrag, der leider nur mittel⸗ mäßig beſucht war. Kinderſpielplätze Zu einer geſunden Entwickelung der Kinder gehbrt, nach dem allgemeinen, nicht zu beſtreitenden Urtheil der Aerzte, der Aufenſhalt im Freien und wird ja auch in den Städten ſehr pieles getgan, um ſolche Aufenthaltsorte, Kinderſpielplätze, zu ſchaffen. Auch hier in Mannheim haben wir ſolche Kinderſpielplätze und zwar neben dem im Schloßgarten noch ſolche in den Nleinkinderſchulen, die ja wie die KTarien⸗ anſtalt, oder die beiden Inſtitute jenſeirs des Neckars geſunde Gärten bei ihren Anſtalten ben. Her Kinderſpielplatz im Schloßgarten at durch die Verlegung inſofern an Werth verloren, als er ſich an der tiefſten Stelle des Schloßgartens befindet und bei Regen noch längere Zeit naß und feucht bleibt Auch fehlt es an einer gedeckten Halle, in die die Kinder bei plötzlich eintretendem egenwetter zurückziehen könnten. Weiter wird es ſchmerzlich empfunden, daß für Kin⸗ der ohne Beaufſichtigung Erwachſener der Aufentbalt im Schloßgarten und ſomit auch auf dem Kinderſpielplatz ſeitens der Hof artenverwaltung unterſagt iſt, obgleich längſt geſtellt iſt, daß die Beſchädigungen au u Kc. durch Abreiken von Blumen, Auflage 10,000. den Erwachſenen verübt werden. Es iſt aber nun nicht Jedermann in der Lage, ſeinen Kindern eine Bonne mitzugeben und ebenſo wenig können alle Kinder in die Kleinkinder bewahranſtalten geichickt werden. Es bleipt alſo einer großen Anzah Kinder nichts übrig als auf eigene FJauſt entweder auf der Stratz⸗ oder in nächſter Nähe der Stadt auf den Feldwegen, die oft vbaum⸗ nnd ſchattenios ſind, ihre Promenaden zu machen, wobei es allerdings oftmals nicht allzu ſolid zugeht, beſonders aber in der Obſtzeit Unſere An⸗ lagen⸗ und Feldſchützen wiſſen davon zu er⸗ zählen. Um nun für die finder Unbemittelter einen angenehmeren Aufenthalt im Freien zu beſchaffen, halten wir die Anlage von Kinderſpielplätzen durch die Stadt für unbe⸗ dingt geboten. Dieſelben müßten eingezäumt ſein, Turnſpielgeräthe müßten in denſelben ſtehen und eine erwachſene, den reiferen Jahren angehbrende Perſon müßte mit der Beauffichtigung betraut ſein. Wenn irgend thunlich, ſollte auf dem Platze eine gedeckte Halle ſtehen, die bei plötzlichen Regengüſſen, wie ſie die Gewitter mit ſich bringen, den Kindern Schutz bieten. Man dürfte ſich hier nur den Kinderſpielplatz in Baden⸗Baden zum Muſter nehmen, der alle die von une beſprochenen Einrichtungen, ſelbſtein Carrouſel befindet ſich dort, hat. Am Platze dürfte es kaum fehlen und ſchlagen wir zu Kinder⸗ ſp elplätzen die beiden Plätze 1 und vor; auch in der Nähe der Turnhalle ließe ſich ein ſchattenreicher Kinderſpielplatz unſchwer erſtellen und dürfte event auch im Schloßgarten noch ein paſſendes Plätzchen, das man den Kleinen üverlaſſen könnte, ge⸗ funden werden. *Pferderennen in Maunbeim.(Zwei. ter Tag.) Auch heute wehte das Mailüfterl wieder etwas kühl; doch blieb das Wetter trocken. Das Rennen wurde in pro⸗ grammmäß ger Weiſe mit dem Galopprei⸗ ten auf Pferden, in Baden, Heſſen oder Rheinpfalz gezüchtigt, eröffnet, Preiſe 300 M. dem erſten, 80 M. dem zweiten und 40 M dem dritten Pferd. Diſtanz 1000 Meter. Es liefen nur 4 Pferde und errang ſich Johannes Langfinger von Mecken den erſten, Lang aus Münichweiler den zweiten u. Hauk vonVolbers⸗ weiler dens Preis Dem erſten Sieger wurde jedoch der Preis ſtreitig gemacht, indem man behauptet, Langfinger habe das Pferd nicht ſelbſt gezüchtet und damit gegen die Beſtim mung verſtoßen. Langfinger behauptet, er habe das Pferd doch gezüchtet, da er es als Fohlen kaufte. Nachträglich hörten wir, daß das Renngericht dahin entſchied, daß dem zweitankommenden Pferd der erſte Preis zu⸗ geſtanden wurde, während ſich das erſtan⸗ kommende mit dem zweiten Preis begnügen mußte. 2) Rennen um den Bürgerpreis. 1200 Mk., nämlich 1000 Mk. dem erſten, 20⁰0 M. dem zwetten Pierd. Diſtanz 2400 Meter Von 5 angemeldeten Pferden erſchienen am Start O. Oelſchläger Hoopegart br. 5.„Theokritos“, Prlint, von Oertzen⸗Darmſtadt, ſchwbr. H. „Rattenfänger“ und S. A. v Oppenheimer⸗ Cöln ſchwbr. St.„Hoya“, Theokritos hatte bis zur halben Bahn die Führung, wurde aber von Rattenfänger überholt und ſelbſt Hoya machte ihm den Rang ſtreitig Mu kurzer Diſtanz ging Rattenfänger als erſter und Throtritos als zweiter durchs Ziel. 85 5 e and 800 Ehren⸗ preis des Prinzen Wilhelm und 800 M. dem erſten, 200 M. dem zweiten Pferd. Offen für Offiztere der deutſchen Armee, auf Dienſt⸗ pferden zu reiten. Diſtanz 3000 Meter mit 18 Hinderniſſen. Angemeldet ſind 9 Pferde, von denen am Start erſchienen:„Jsmere, Beſ. Itn. Krämer⸗Darmſtadt,„Belfort“, Iin. Klinker⸗Babenbauſen,„CEomus“, Beſ. tn. Kuſenberg Saarbrücken,„Preſto“, Beſ. Prltn. Liman⸗Frankfurt a. M. und„Aramis“, Beſ. Otn. von Boeßl⸗Darmſtadt. Belfort batte die Führung, ſetzte aber beim Abſprung ſeinen Reiter ab. Die übrigen Pferde hielten ſich ſchön zuſammen bis kurz vor'm Ziel, wo nach einem ſchönen Sport„Aram!ts“ als erſter,„Preſto“ als zweiter durch's Ziel ging.„Comus“ rettete die Hälfte der Reu⸗ gelder. 4. Verkaufsflachrennen. Preis 500 Mark, Diſtonz 1600 Meter, der Sieger iſt für 2000 Mark käuflich. Genannt ſind acht Pferde. Am Slart erſchienen drei:„Cleo⸗ datre“, Beſizer Lientenant v HagenHannover, „Redensart“, Beſitzer Lieutenant Scheele⸗ Schwetzingen und„Seaweed“ Beſiter Liente⸗ nant Zierold Hagenau. Cleopatre wurde erſter, Seaweed zweiter und Redensart, der ſchön vom Start aing, blieb letzter. Cleopatre wechſelte für Mk. 3090 den Beſitzer. Erwer⸗ ber iſt Herr Goldſchmitt⸗Frankfurt a M. 5. Handicap⸗Hürdenrennen. 5⁰⁰ Mark dem erſten, 10 Mark dem zweitea Pferd mit Gewichtsausg eichung, Diſtanz 2400 Meter, 8 Hürden. Von 11 genannten Pferden erſchienen am Start:„Guillerette“ des Lieutenants Rolle Sgarbrücken,„Eſpia⸗ gole“ des Lieutenants Sch ele⸗Schwetzingen und„Lepfenv des Frhr v. Zedlitz Straßburg. Unpolitiſches und unparteiiſches Anzeigeblatt. nicht don den Kundern, ſondern gerade bonf Anfanes hielten ty die drei Concu, enter ſchön beiſammen und nahemen»inige Barrieren a tempo, dann trennten ſie ſich und lieſen mit Diſtanzen von je 3 Pferdelängen. Guallerette kam als erſter, Eſpingote als zweiter uno Lep⸗ ſeny as druter ankam. 6) Badenig⸗Steeple⸗Cheaſe, Ehren⸗ vreis des Großherzogs und 2500 Mk. baar dem erſten, 300 Mk dem zweiten Pferde. Di⸗ ſtanz—6000 Meter mit 26 Hinderniſſen und Gewichtsausgleichung. Angemeldet ſind gcht Pferde, oon denen am Start erſchienen„The Mahdi“, Eigenthümer Lieutenant von Fuchs⸗ Nordhoff, Stendal,„Adare“ Eigenthümer O. Oelſchläger⸗Hoppegart und Tapioca, Eigen⸗ thümer Frhr. von RNeitzenſtein⸗Weſel. Nach hartem ernſthaften Kampf ging The Mahdi als erſter, hart d von Adare, durchs Biel, während Tapioca mit einigen Pferde⸗ längen Diſtanz dritter wurde und mit Adare Einſätze und Reugelder theilte. Im Ganzen hatte das Rennen einen ani⸗ mirteren Verlauf als am erſten Tage und exreigneten ſich gußer dem ſchon gemeldeten Sturz keinerlei ſtörende Zweſchenfälle. Der Großberzog verfolgte die einzelnen Nummern mit ſichtlichem Intereſſe und ließ ſich in den 51 verſchiedene Damen und Herren vor⸗ ellen. Photographie. Herr Photograph Heinrich Gra ß hat beim geſtrigen Rennen Momentaufnahmen gemgcht, die, wie wir nören, gut ausgefallen ſind und dürften in Kürze Scenen vom Rennplatz die Ausſtellung unſerer Kunſthandlungen zieren. Weiuheim. 3. Mai. Heute früh hatten wir ſtarken Reif und es iſt leider anzunehmen, daß dieſer der vorgeſchrittenen Vegetation Schaden gebracht hat, wenn auch über die Größe ſich bis jetzt noch nichts er⸗ Iemtin känt. OWaoldmichelbach, 1. Mai. Geſtern tagte auf hiengem Rathhauſe das Comitee für Erbauung einer Eiſenbahn durch das U ſathal, welchem die Herren Bürgermeiſter und mehrere Induſtrielle der betr. Gemein⸗ den beiwohnten. Es wurden von dem Vor⸗ ſitzenden Herrn Fabrikant Köbler von hier Mittheilung gemacht über den Stand des für unſere Gegend ſo überaus wichtigen Unter⸗ nehmens, für welches die heſſiſche Regierung nunmehr emi ſehr ernſtliches Intereſſe be⸗ thätigt und die Initiative für Regliſtrung der projektirten Bahn ſelbſt ergriffen hat. Sämmtliche benachbarten Gemeinden haben bereits entſprechende Beiträge für Erbauung der Bahn verwilligt und die Gemeinden, ſo⸗ wie die grundbeſitzenden Induſtriellen, welche von derjelben berührt werden das erforderliche Gelände unentgeltlich zur Ver⸗ fügung geſtellt. Es find dies ſehr erfreuliche Thatſachen, die zu großen Hoffnungen für Realtſirung dieſes Bahnprojektes berechtigen. Es wurde beſchloſſen, an Großh. Miniſterium eine Deputation zu entſenden, um demſelben den Dank der Bevölkerung zu übermitteln fur das erntliche Intereſſe, welches daſſelbe nunmehr unſerer Gegend entgegenbringt, und um weitere Schritte zur raſchen Förderung des Projektes wahrzunehmen. Für dieſe Depu⸗ tation wurden die Herren Bürgermeiſter von Hirſchhorn, Unter Rönmattenwag, Walpmichel⸗ bach, Mühlenbeſitzer Johann von hier, Dr. Heidenreich von Affolterbach, Herr J. H Mayer von Worms, welch' Letzterer hier ein Fabrikanweſen beſitzt, auserwählt. Heidelberg, 3. Mai. Geſtern Abend wur⸗ de der 16 Jahre alte Sohn eines hieſigen Bahnwarts, welcher ſich mit ſeinem Bruder vor der Wohnung ſeiner Eltern aufhielt, ohne alle Urſache und aus reinem MRutywillen von einem vorübergehenden Drehergehilfen mit einem ſog. Todtſchläger(Stock) auf den 35 geſchlagen, daß er niederſtürzte und bewuſt⸗ los liegen blieb. Der Verketzte wurde in das akad. Krankenhaus verbracht und der Thäter, der die Flucht ergriffen harte, verhait“ Aus Ludwigshafen wird uns geſchriehen: Ludwigshafen a. Rü., 3. Mai. Daß zu der Tragek des Sozigliſtengeſetzes das heitere Satyrſpiel nicht fehlt, dafür ſorat Unſere Polizei in ihrer unergründlich tiefer Weisheit. Am 1. Mai ſollte Dr. Bruno Schönlkank aus Nürnberg in Kaiſerslauterr eine Volksverſammlung über die bisherige Thätigteit des Reichstags abhalten Der fa⸗ moſe 3 9 des Oktobergeſetzes begründete das Verbot. Als Schönlank am nächſten Morgen von Kaiſerslautern in der Richtung nach Lud⸗ wigshafen abreiſte, begleiteten ihn nicht blos ſeine Parteigenoſſen, ſondern auch ein poli⸗ eiliches Aufgebot an die Bahn. Ein Gens⸗ arm fuhr— wir wiſſen nicht, ob das Zufall iſt— bis nach Hochſpeyer mit. in Neuſtadt d. H. waren zwei Grünröcke an der Bahn, in Ludwigshafen ſpielten ſich die pikanteſten Szenen ab. Am Bah of bemerkte man Bürgermeiſter, Polizeikommiſſär, Wachtmeiſter und mehrere Poliziſten. Der in der ſozial⸗ demokratiſchen Partei wohlbekannte Herr Franz Ehrhart holte ſeinen bewachten Genoſſen ab und begab ſi mit ihm in eine Wirthſchaft am Marktplatz. Es dauerte keine Inſerate: Stadt Mannheim und Umgebung. ee Ausw Inſerate 20 Pfg. b. Beile. Einzel⸗Rummern 2 Pfg. drei Minuten, als ein„Geheimer“ in erſchien. Schönlank und ein Ludwigshafener Sozialdemokraf ſtanden plötzlich auf; der er⸗ ſtere verabſchiedete ſich, um angeblich mach Worms zu fahren“, verſprach„ lebknecht zu grüßen“ und verſchwand. Der arme Detek⸗ nive mußte ſein Bier ſtehen laſſen, bezahlen und im Galopp binter ſeinem„Schüßlin herjagen, der ſo boshaft war, noch einmal einer Wirthſchaft einzukehren und den folger“ wieder um den Genuß ſeines Bieres — daſſelbe wird hoffentlich aus dem Staatz⸗ polizeiſäckel gezahlt— zu bringen, da er durch einen zweiten Ausgang plötzlich entwich. Und wieder begann die wilde Jagd. Die nächſte Station war Ehrhart's Von da ging es in eine Wirthſchaft, zu der Schön⸗ lank und ein Parteifreund ſich durch einen Hinterhof im turneriſchen Dauerlauf begaben der gehetzte Verfolger über Abtrittsgruben zwiſchen Hühnerſtällen durch, über Stock und Stein immer binterdrein. Endlich riß Schön⸗ ſank die Geduld; er ſtellte den„Geheimen“ und erfuhr von demſelben, daß er den Auf⸗ trag habe, Schönlank zu beobachten. In dem Reſtaurant ſelbſt interpellirte Herr Ehrhart auf's entſchiedenſte den Poliziſten, der ſich auf ſeine Ordre berief, die beſage, daß er Schön⸗ lank nicht aus den Augen laſſen und ihn auch bis nach Mannheim verfolgen ſolle. Ehrhart erklärte dem Detektiv, daß Schöntank mner⸗ halb einer halben Stunde verſchwunden ſein würde. Der Beamte ſetzte ſich ſo nahe als möglich an des„Verfolgten“ Tiſch, fand aber nichts Auffälliges daran, daß dieſer ſich ohne Hut und Ueberzieher zu einem Bekannten in der Nähe des zweiten Ausganges ſetzte Ein Bretzelbub ging heraus, und Schönlank entwiſchte mit einer, bis dahin neben dem Rocke verſteckt gehaltenen Ballonmütze auf dem Kopf. Der Poliziſt hatte das Nachſehen. ſein Spürſinn war geſcheitert an der Schlau⸗ heit der Sozialdemokraten. Die Heiterkeit der Zurückgebliebenen über die Beſtürzung der„Verſetzten“ kannte keine Grenzen. Heute früh begann das Obſervirungsſpiel von Neuem, im Gaſtzimmer des Hotels, in dem Sch. wohnt, beherbergt zwei Beamte, auf der Straße patrouilliren Poliziſten. Es iſt zum Todtlachen— für den Unbetheiligten. Wir haben auch heidenmäßig viel Geld— für ſolche Zwecke! Ludwigshafen, 4. Mai. Heute 7 3 Uhr brach in der badiſchen Anilinfabr auf dem Hemshof ein größeres Schadenfeuer aus, welches einen Flügel der Fahrak voll⸗ ſtändig in Aſche legte; die Entſtehungsur⸗ ſache iſt unbekannt. Der Schaden beträgt circa 80,000 Mark. Aus der Pfalz. Betreffs der dies jährigen Ernteausſichten auf den ver⸗ ſchtedenen Gebſeten der Obſt⸗ und Bodenkul⸗ tur geht der„St. 71 2 1 ein Artikel zu, den wir nachſtehend zum Abdruck bringen, dabei jedoch nicht unterlaſſen können, zu bemerken, daß derartige mehr oder weniger optimiſtiſch gefärbte Berichte um dieſe Zeit ſtets in die Preſſe gelangen und nicht ſelten Anlaß zu trügeriſchen Hoffnungen geben. Dem genann⸗ ten Blatte wird geſchrieben:„Infolge des ſpät eingetretenen Frühjahrs hatten ſich unſere Obſtbaumbefſitzer große Hoffnungen auf eine reiche Obſternte gemacht. Als bei der war⸗ men Witterung die Knospen ſich entwickelten, jah man zum größten Bedauern, daß nut einzelne Fruchtknospen an den Birnbäumen vorhanden ſind. Die Aepfelbäume ſehen meiſt gut aus; die Kirſchen⸗ und Zwetſchenbänme betrachtet man mit Staunen des weißen Klei⸗ des wegen, das ſie angezogen haben. Unſere Feldfrüchte ſtehen ſo weit gut, nur der Kohl und das Korn haben bei der bisherigen trockenen Witterung viel gelitten, wir boßßen aber, daß durch den ergiebigen Regen, der am Vonnerſtag eintrat, Manches wieder aus⸗ geglichen wird. Spelz und Weizen m gusnahmsweiſe ſchön. Unſere Landwirt ſind noch mit dem Kartoffelſetzen beſchäftigt, doch iſt dieſe Arbeit nahezu vollendet. Im Ganzen hoffen wir auf ein gutes Jahr.“ Vor einigen Tagen geriethen in Tiefen⸗ thal(Pfalz) zwei Händler in Streit, der zu Thätlichteiten ausartete. Einer der Exee⸗ denten warf einen ſchweren Stein nach ſeinem Gegner, traf aber mit dieſem die achtjährige Tochter deſſelben, welcher durch den Wurf die Hirnſchale verletzt wurde. Das arme Kind ſtarb nach ſchweren Leiden. D echung am Mittwoch der Maunheimer Pferdemarktlotterie. Hauptgewinne i. W. von M. 7500, M. 4500 u. ſ. w. Looſe à 2 Mark ſind durch die Exped. ds. Rlattes E 6, 2 zu beziehen. Die Holländiſche Kaffee⸗Brennerei H. 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Abonnenten⸗Karten 5 Ein Bürger 8 2 Herr beters Soweit ein Actionär mehl Familien⸗Abo nemen⸗ Karien nimmt, ls in Ein Führer 5 3 Stein Kraft Beſitzes an Actien zu bean pruchen bat, ſo ſind für die zwei e, dritie und u. ſ. w. die für die ſouſtigen Abonnnenten feſigeſetzten Preiſe zu zablen. Als zur Familie gebörig we den betrachtet: Der Familien vorſtand, deſſen Ebefrau, ſeine minderjährigen Sähne(unte 21 Jabren), eine unverteirgtheten Töchter owie die zu ſer, em Hauss eli gehörenden unſe bſtſtän igen b rſonen, Denſtboten jedoch nur nur als Begleiinug der Herrſchaft oder als Begleiter der Kinder.) 2. Fremden⸗Karten. Abornenten können für auswärtigen, bei ihnen wohnenden Beſuch Abonnenten Rarten auf Namen zum Preiſe von Mack 5— nehmen. Actionären ſtehr es frei zu dieſem Zwecke Droi entenſcheine an Zahlung zu geben, deren jeder zu 2 Fremdenkarten die Berechſigung gibt. 3. Tages⸗Karten. a) An Tagen, an welchen Concerte ſtattſt den, Nachmittags u. 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Betty trat ihm mit weinenden Augen ent⸗ en. „Es iſt jemand hier geweſen, Betty?“ 5 er beklommen. ie funge Frau nickte ſtumm. „Wer?“ „Ich meine, Du kannſt es errathen.“ „Schroff, nicht wahr?“ „Ja!“ rief ſte, unter einem wilden Auf ichrei ſich an ſeine Bruſt werfend,„ſage air um Gotteswillen, Mann, was haſt Du mit diefem entſetzlichen Menſchen noch zu ſchaffen?“ „Sei ruhig, Betty! Komm', ſetz Dich hbiecher und erzähle mir Alles haacklein. dube werde dann wiſſen, was ich zu thun „Muß dieſe erzgemeine Seele in mein unentweihtes friedliches Heim kommen. O, Georg, es wäre unverantwortlich von Dir, 9¹ „Bleibe ruhig, Betty, mahnte er gewalt⸗ ſam ſeine Erregung niederkämpfend,„der Schurke iſt dieſer Thränen nicht werth. Erzähle, ich'tte Dich!“ „Du mochteſt ungefähr eine Stunde von Hauſe fort ſein, als es an die Thür klopfte. Ich öffne mit dem Kind auf dem Arm. Da ſteht er vor uir, gechnigelt mit einem atzenfreundlichen Geſicht. Ich war ſo en ſchrocken, daß ich kein Wort hervorbringen konnte. Er that als merkte er's nicht, brachte eine Entſchuldigung vor, daß er mich ſtöre, und wie ich ihm bemerklich mache, Du ſeieſt nicht zu Hauſe, entgegnete er, das mache nichts. Es ſei allerdings ſehr wichtig, was er mitzutheilen habe, indeſſen könne ich das auch erfahren. Da⸗ rauf erwiderte ich, es ſei ganz gleich, was er mitzutheilen hätte, ich würde ihn nur in Gegenwart meines Mannes anhören. Damit wollte ich di Thür ſchließen, allein er wußte es zu verhindern, indem er ſeinen Fuß zwiſchen Thür und Schwelle ſchob. Er tändelte mit dem kleinen Georg, nannte ihn ein reizendes Kind, das ſeinem Vater ſprechend ähnlich ſehe, und wollte mir bemerk⸗ lich machen, daß ich durchaus keine Veran⸗ laſſung habe, ihn mit ſolcher Kälte zu behandeln, denn er ſei unſer Freund und freue ſich üter unſer Familienglück von ganzem Herzen. Aber um die Welt hätt' ich ihm nicht glauben können, denn der leibhafte Gottſeibeiuns blitzte ihm aus den Augen. Und das ſchien auch das Kind zu fühlen, denn es fing an zu ſchreien, und barg das Geſichtchen an meine Bruſt. Ich riß an der Thürklinge, um ihn dadurch Du die Schuld hieran trügſt. Ich aum Mückzug zubewegen. Vergebens! Es ſchien ihm Freude zu mechen, mich zu quälen. Der Freche ſchob ſich vollſtändig in den Korridor hinein. Da rief ich, ſo laut ich konnte, die Nachbarin herbei und nun erſt entſchloß der gemeine Mann ch zum Rück⸗ zuge. Aber er grinſte mich noch zuvor höhniſch an und ſagte: Wart' nur, ich komme wieder, und Ihr ſollt mir noch die ſchönſten guten Worte geben, daß ich Euch auch einen Gefallen thue, zu kommen.“ Georg biß die Zähne zuſammen. Seine Hände ballten ſich und die Augen funkelten unheimlich. „Nich wahr, lieber Georg? Du wirſt es nicht leiden, daß der Elende deine Fami⸗ lie Du wirſt ihn zur Rede ſtel⸗ len?“ „Ganz gewiß weede ich das Er wird daran denken.“ „Und wenn er's noch einmal wagt, hier⸗ herzukommen—?“ „Dann werde ich ihn tödten!“ Heute machte Georg früher Feierabend. Er wollte denjenigen, der in ſo frecher Weiſe ſeine Häuslichkeit anzutaſten gewagt hatte, entſprechend belehren. Wenige Minuten vor dem Schluß der Arbeitszeit ſtand er vor dem Portil der Fabrik, in welchem Schroff beſchäftigt war. Die Arbeiter kamen heraus. Einige kann⸗ ten ihn und blieben bei ihm ſtehen, um ein Geſpräch mit ihm anzuknüpfen. Er gab jedoch ausweichende Antworten, und hielt nur immer ſeine Augen auf den Aus⸗ gang gebeftet, um ſeinen Todfeind nicht zu verpaſſen. Dicſer kam endlich. Mit ibm eigenen klotzigen Schritten wollte er ſich über den Zu fleunolichem Beſuche ladel ein Domu au die andeſe Seile de S. age begeben, als Georgs Hand ſich ſchwen auf ſeine Schulter legte: „Du.. hoͤr' mal, Schroff! Jc habe mit Dir zu reden!“ Der Schloſſer zuckte zuſammen, faßte ſich jedoch ſogleich und ſogte kalt lütig. „Ach ja weiß ſchon, habe abe. jetzt keine Zeit!“ „Wenn Du Zeit haſt, anſtändige Frauen zu beledigen, wirſt Du uch Zeit haben, Dich darüber zu veramwo en,“ a ie Kupfer ſo laut, daß die Vorüberzeheneen 8 deu'lich hörten. Dann ſetzle er noch im gedämpften Tone hinzu: „Ich weiß, wos Du beabſichtigſt, Du ſchlechter Kerl! aber ich warne Dich komme nicht in mein Haus, bevor de Wechſel, den Du an Dich gebracht baſt fällig iſt. Laßt Du Dich nur eine Stunde frühee ſchen, ſo mache Dich auf ine un⸗ freiwillige Reiſe von der Trevve binab gefaßt. So, nun weißt Du Beſcheid un kannſt thun und laſſen, was Du willſt. „Still, mein Bürſchchen!“ böhnte Schroff, „ich komm' Dir lande nicht. Aber ein (iderer wird kommen im blauen Tuch⸗ rock mit blanken Kaöpfen und ein Meſ⸗ ſingſchild vor den Bruſt. Und der wird Dich hoffentlich auch zu einer unfreiwilligen Reiſe noͤthigen.“ „Wie ſich mein Schickſal auch geſtalten möge, ich werde es zu eriragen wiſſen, ſagte Kupfer,„ich halte mich nicht für arm, ich halte mich für reich und reich werde ich noch auf dem Strohlager ein, wenn mir die treue Liebe meines Weibes —* wie bishee zur Seite ſteht 5. Mai 5 70 —— ö 5——— 888888888865 888 ſöhel Ausverkauf Fen Geſchenk wegen Geſchäftsaufgab 2 Aeuheiten für Geſcheunke. 115 9 a aufga e. 3 Photographie⸗Album in groß und klein, ein reichaſſortirtes Lager in den eiufachſten bis zu d feinſt ttladen, t. 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Während der Hauſe war, hoͤrte ich ihn mehrmals ſagen, datz ohne Familie, und daß er der letzte ſeines Ge⸗ ſchn Jahre, die ich in ſeinem er allein in der Welt ſtehe, die Verwandtſchaft für mein Un⸗ Wirthſchaftsübernahme& Empfehlang Ich mache meinen Freunden und Bekaunten, ſowle einem verehrl. Publikum hieſiger Stadt und der Umgegend die e gebene An eige, daß ich unterm Heutigen bie Reſtauration, Bier⸗ und We nwirthſchaft Zum Alaunheimer Brauhauſe, 1. 9(früher Alemannia) 0 1, 9 von Herrn Gottlieb Diehm übernommen und eröffnet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch a wärmer und kalter Speſſen und Gemänke, insbeſondere eines vorzüglichen Lagerbiereß von der Brauerei⸗Geſellſchaft„Eichbau m, ſowie reiner, preis⸗ würdeger Weine(vorzügl. Dualliät) meine verehrlichen Gönner zufrieben zu ſtellen. 4899 Zu zahlreichem Beſuche ladet freunblichſt ein Louis Lüdin, bisher Reſtaurateur des„Elephanten in Wormz. Mannbeim, 1. Mat 1886. NB. Es ſteht ein Extraimmer füür Geſellſchaften zur Verfllgung. Wirthſchafts⸗Cröffüung und Empfehlung. Freunden und Gönnern, ſowie der werthen Nachbarſchalt, hieſigem wie auswältigem Publikum die ergebenſte Anzeige, daß ich die von Hrn. Daniel Treiber bisher berrtebene 4085 Meinstube, Breitestrasse J 1, 3 übernommen habe und bis 1. Mat eröffnen werde. Gleichzeitig empfehle ich prtma Lagerbier aus der Brauerei„Wilder Naren“ bbtrekt vom Faß), ſowie reine Weine, kalte und warme Speiſen zu jeder Tageszeit. Indem ich meinen werihen Gäſten aufmerkſame und prompte Bedienung zuſichere, bitte ich freundlichſt um geneigten Zuſpruch. eL Buchhandlung un Ernst Aletter, M,. empflehlt FPrachtwerke(von M. 10.— an) Classiker, Wörter- Bücher, lugendschriften, Bilderbücher, Kochbücher. 1333 — Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ und der Badiſchen Volkszeitung Mannheimer Volksblatt und Handelszeitung. um Millionen. Nach Emil Gaboriau bearbeitet von Hermann Roskoſchny, (Fortſetzung.) ſchlechtes ſei. Herr Fortunar väberte ſich nun der Frage, welche die Urſache ſeine Be⸗ luches war. — Keine Familie! murmelte er. Wer wird denn die Millionen des Seafen von Chaläſſe erden, wenn er ſtirbt! Die Vantraſſon drückte durch eine bezelchnende Geberde ihre Unwiſſen⸗ heit aus. — Wer weiß? ſagte ſte. Wahrſcheinlich wird der Staat Alles bekom⸗ nen. und doch nicht... nein, es iſt nicht möglich. — Was? —Nichts Fräulein Hermine. 10 Seine Schweſter!... Sie ſagten doch, daß er keine Verwandten e. — Wie man's nimmt.. Was mag wohl aus dem armen Heſcköpf LKworden ſein?... Die Einen ſagen, ſie ſei verheirathet, die Anderen halten ſe für todt. Es iſt ein ganzer Roman. Herr Fortunat ſaß buchſtäblich wie auf Kohlen. Er wagte aber nicht, AGlrekt zu fragen, noch ſeine Neugierde durchblicken zu laſſen, aus Furcht, Frau Lantraſſon ſcheu zu machen. — Warten Sie doch, ſagte er, ich glaube.. mir ſcheini, daß ich erzählen Lehört. irgend eine Geſchichte, in welcher ein Fräulein von Chalüſſe eine Rolle ſpielte. Es war etwas Schreckliches, nicht? „Ja, ſchrecklich, in der That! b ſtätigte Frau Vantraſſon. Als ich ſechs Jahre ſpäter in den Dienſt des Grafen Chalüſſe trat, war noch ein alter Gärt⸗ ner da, der Alles geſehen hatte, und dieſer hat mir's erzählt, nachdem ich im geſchwo⸗ den, es nie Jemandem wieder zu erzühlen. Fortſetzung folgt.) Ich dachte an die Schweſter des Herrn Grafen, an — Ah! rief die Frau. Das iſt wirklich ſtark!... Vantraſſon, ſteh doch auf und komm' ſchnell her! Dieſe Aufforderung war überfluͤſſig. So wie Herr Fortunat das Wort„Wechſel“ ausgeſprochen, hatte der Mann im Hintergrunde den Kopf erhoben; wie der Andere den Namen Barutin nannte, ſtand er auf und kam langſam, ſchwankenden Schrittes nach vorn. Er war jünger als die Frau, groß und kräͤͤftig, ein wahrer Athlet. In ſeinen Zügen waren deutlich die Folgen unmäßigen Branntweingenuſſes ſichtbar. — Was declamirt Ihr uns da vor? fragte er mit heiſerer Stimme. Wollt Ihr Euch über uns luſtig machen, daß Ihr am 15. October, dem Mieths⸗ termin, von uns Geld verlangt?... Wo habt Ihr denn geſehen, daß noch Geld übrig blieb, wenn der Hauswirth ſeinen Theil einkaſſirt hatte? Was iſt es übrigens für ein Wechſel?... Gebt her, ich will mir ihn mal beſehen! So unvorſichtig war Herr Fortunat nicht. Er zeigte ihm den Wechſel nur aus gehoͤriger Entfernung und las ihn dann vor. — Dieſer Wechſel iſt ſchon ſeit achtzehn Monaten verfallen! erklärte Vantraſſon kaltblütig. Der iſt nichts mehr werth — Da irren Sie!.. Ein Wechſel behalt fünf Jahre nach dem Proleſt ſeine Giltigkeit. — Das kann ſein, aber da Barutin Bankerott gemacht hat und dann durchgebrannt iſt, ohne daß Jemand weiß, wo er ſich jetzt aufhalt ſo bin ich auitt — Das iſt wieder ein Irrthum! unterbrach ihn Herr Fortunat. Sie ſind dieſe 583 Franes Demjenigen ſchuldig, der dieſen Wechſel gekauft und meinem Herrn Auftrag gegeben hat, gegen Sie vorzugehen Das Blut begann Vantraſſon zu Kopfe zu ſteigen. — Und was mehr? Glaubt Ihr denn, ich habe noch nie mit derlei Sachen zu thun gehabt? Wo nichts iſt, da hat der Kaiſer ſein Recht ver⸗ 6. Seite. General-⸗Anzeiger. 5087066008 Tarl Rerthoid, 58668 Conditoreiwaaren u. Chocoladefabrik 28 danehlt dese ene Seßert. G empfie ägli riſche eſſert, Spezialität in deutſchen, engliſchen und franzöſiſchen Bonbons. 3997 Keit AVIS! in Ausſicht geſtellte Ansſtellung von e ee mall- c Nazollca- Jeen. Kochherden. meine feine Deſſerts⸗Melange per ½ Kilo.60 Mk., feinſte Deſſert⸗ 8 elange per Kilo 2 40 Mk. ſo· Fussbodenplatten Ind ſonftige Majolicen 3 nunmehr vollendet iſt wie fe inſte engliſche Erfriſchungs⸗ Bonbous per ½ Kilo 1 0 Mk. in meinem Lokale L 10, 5(Baumſchulgärten) Einladung ergehen zu laſſen. Ausgeſtellt und preisgekrönten Firmen 0. Durigneau. Maudeburg, Fr Nerbel, Mosbach(Baden), Bonbonieren und Atrappen. 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Er wird es ſich im Gegentheil noch etwas koſten laſſen, nur um Ihnen Ungelegenheiten zu verurſachen Herr Fortunat begann nun mit grellen Farben auszumalen, wie es einem armen Teufel von Schuldner ergehe, der von einem reichen Glaͤubiger verfolgt wird. Vantraſſon rollte die Augen und ſchwang ſeine wuchtigen Fäuſte, aber die Frau ſchien ſichtlich eingeſchüchtert zu ſein. Sie erhob ſich und zog ihren Mann in den Hintergrund des Ladens, wo ſie leiſe mit ihm ſprach. Als ſie zurückkamen, nahm ſie das Wort. — Ach, Herr, begann ſie, wir haben jetzt kein Geld, das Geſchäft geht ſchlecht, und wenn man uns drängt, ſind wir verloren. Was ſollen wir beginnen? Sie ſehen ſo gutmüthig aus geben Sie uns doch einen Rath! Herr Fortunat ſchien zu uͤberlegen. — Meiner Treu'! rief er plötzlich. Die armen Leute müſſen ſich gegen⸗ ſeitig beiſtehen, und ich will Ihnen daher die Wahrheit ſagen. Mein Herr iſt tein ſchlechter Menſch und will mit der Sache nichts zu thun haben. Darum gat er zu mir geſagt:„Sehen Sie bei Vantraſſons nach, und wenn Sie den Eindruck braver Leute machen, ſchlagen Sie Ihnen einen Vergleich vor... Wenn ſie ihn annehmen, wird ſich der Gläubiger ſchon zufrieden geben 2 — Und worin beſteht denn der Vergleich? — Sie ſchreiben auf ein Blatt Papier mit einem 50 Centimes⸗Stempel ein neues Schuldbekenntniß mit der Verpflichtung, alle Monate eine Abzahlung zu leiſten. Wenn Sie dies gethan haben, erhalten Sie Ibren Wechſel zurück. Die beiden Gatten befragten ſich durch Blicke. Endlich ſagte die Frau: — Wir nehmen es an! Aber um den Vergleich niederzuſchreiben, war ein Stempelbogen nöthig und Herr Fortunat hatte keinen bei ſich. 5 — Laufe ſchnell in die Straße Levis, rief die Frau ihrem Manne zu. In dem Tabakladen wirſt Du bekommen was wir brauchen. Schwerfälligen Schrities entfernte ſich Vantraſſon und Herr Fortunat alhmete erleichtert auf. Frau Vantraſſon, die fürchtete, daß ihm die Zeit lang werden könne, 85 Ich Unterzeichneter empfehle mich einem geehrten Publikum alt 5 d k könn 9— 2 2 2 4 Henerdel abermehnen, lden jeion Selbſtthätiger geräuſchloſer Thürſchließer, Neueſter, einfachſter und billigſter Conſtruktion. ſich auf Ofterziel melden bei. 12178 geicht an dem größten Hausttor bis zur kleinſten Zimmerthür anbringbar. N 8 Frau Neubeck, H 1. 3. Kein Zuſchlagen der Thür mehr möglich. Das Offenbleiben der Thür Um zahlreiche Aufträge bittend, zeichnet abſolrt verchindernd. Koſtenfreier Probeanſchlag. Proſpekte gratis. Preis von Mk. 17 an, in Ausführung vom Eintachſten bis zum Eleganteſten. N 1 dde! 5 Friederich. Mannheim, 6 3, 5. 4288 wobnh. im ehemal Stergeruchen due heit in und aus dem Leihhause be- Bei der Expeditſon der„Bad. Volkszeitung“ ſind bereits 4 Eremplare r eee sorgt. E 5, 10/%11, 3. Stock, 1. Thüre. angefracht und we den dem verebrl. Gublikum zur gefl Anſichr emp ohlen. empfehlung. * 4 SS 9020 Es wird mein Beſtreben ſein, durch reelle und pünktliche Be dienung allen Anſprüchen zu genügen. hochachtungsvollſt Ludwig Hoffmann. Weinheim. e.** ſchob ihm den beſten Stußl hin und nothigte ihn, ein Gläschen zu trinken etwas Süßes, vie ſie ſagte. Während ſi. ich daen ſelbſt ein Gläschen einſchenkte, ſeufzte ſie und b5 zun über ihr trauriges Daſein zu klagen. Früher babe ſie auch beſſere Tage gekannt, aber ſeit ſie geheirathet,(. es ihr ſo ſchlecht, wie ſie es gewiß nie für möglich gehalten hätte, als ſie noch im Hauſe des Grafen von Chalüſſe lebte. Herr Fortunat borchte hoch auf. Während er ohne beſtmwten Plan bin eingetreten war, kam ibm der Zufall zu Hilfe. Die Frau lenk.e das Geſpach ohne ſein Zuthun auf das Thema, das ihn intereſſirte. Sie erzählte, wie ſie Vantraſſon auf einem Balle kennen gelernt— mals ſtand er bei de⸗ Garde und ſeine Uniform verdrehte allen Mädchen aal Kopf— und wie ſie ihren Dienſt aufgegeben, um ihn zu heirathen. Aufa u ging Alles gut. Sie kauften mit dem Gelde, das ſie ſich erſpart hatte, ein Saſe haus, und das Geſchäft gedieh. Allmählig aber ergab ſich Vantraſſon de Trunk. Wochen lang blieb er vom Hauſe weg, und wenn ſeine Frau ſech d6 klagte, ſetzte es Schläge. Da war es kein Wunder, daß es mit dem Holſ ſchnell bergab ging. Nach einem Jahr waren ſie bankerott. — Wenn es ein Mal bergab geht, ſchloß Frau Vantraſſon die Etzit lung, durch die ſie ihr Herz erleichtert hatte, dann giebt es keinen Halt m man fallt immer tiefer bis man dort anlangt, wo wir uns jetzt befinden Nun haben wir hier wieder ein Geſchäft begonnen. Wir bezahlen wöch tin unſere Miethe, und wenn man uns hier hinaus würfe, wüste ick nicht mihn was ich thun ſollt. Mir bliebe nichts übrig als in's Waſſer zu ſpringen. Herr Fortunat hatte aufmerkſam zug⸗hört und ſeine Mienen drückten Theilnahme für das Schickſal der armen Frau aus. — Ich wundere mich, Madame, ſagte er, daß Sie ſich nicht an Jhig ̃ frühern Herrn, den Grafen von Chalüſſe, gewendet haben. — Ach, ich habe mich ja an ihn gewendet, und mehrmals, erwiden Frau Vantraſſon, das erſte Mal hat er mich empfangen, ich habe ihm mel Unglück geſchildert und er hat mir fünftauſend Francs gebeben. Herr Fortunat erhob die Hände gen Himmel. — Fünftauſend Francs! widerholte er in grenzenloſem Erſtaunen. muß doch ſehr reich ſein, dieſer Graf! 85 — So reich, daß er gar nicht weiß, wie viel er beſitzt, beſfäligte Frch Vantraſſon. Als ich aber zum zweiten Mal zu ihm kam, wurde ich zwa nicht vorgelaſſen, erhielt jedoch tauſend Francs. Bei meinem dritten und vierte Beſuch gab mon mir an der Hausthür zwanzig Francs un ſagte mir, der Herr Graf auf Reiſen ſei. Ich begriff, daß ich auf nichts mehr zu boffe hatte. Uebrigens waren durchwegs neue Diener im Hauſe. Eines Tagef hatte der Graf, ohne daß man wußte warum, die ganze Dienerf ft entlaſſe I% ⅛öñp:::: ⅛˙ͤ—»?[“?!.! 7˙— ·» ne en 22 inken, ib b. pich — n. bel, afg 1 Gaſ⸗ 1 deß te Frh ch zioch vierte + 1 boſf⸗ Tag tlaſſel 7. Seite 45———— 5. Maf. Düngerver ſteigerung. Für Backer. 4060 In einem hieſigen Bank⸗ 9 3 2. St. eine Wohnung Fünfugen E ſchät ir 5 zu verm. 4296 Donnerſtug, den 6, Mai b in paus in beſter Lage geſchäft iſt für einen jungen iteage 9 uhr or⸗ fſf Ane gänegen Beding⸗ Eine geſ ste Perſon wünſcht Stelle Mann, welcher gute Schul⸗Zeugniſſe 11 15 1* 8. St. 4 Zim. Küche läbt das unterzeichnere Regiment den A5 8 6000 M⸗ 4592 1115 dg bälte ein zu einem beſitzt, eine 1 e offen. 5 105 nicche⸗ Gas⸗ 15 Unen f 55 Mianee Dragorer. Lean Kleln Ludwigshafen a. 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Wir bringen unſern verehrl. Mii⸗ aliedern zur Nachricht, daß vom 1. Apeil d. J. ab unſere Uebungs⸗ Abende wie ſolgt eingetheilt find: Montag: Kürturnen. Dienſtag: m annerturnen. Mittwoch: Riegenturnen. Donnerſtag: Zöglingturnen, Freitag: Riegenturnen. Samſtag: Männerturnen. Der Vorſtand. Anmeldungen zun Beitrun in der Verein beliebe man ſchriitlich an den Vorſtand zu richten; auch werden ſolch an den Uebungsabenden in unſere Halle(Heidelberger Thor) entgegen ge nommen. 151 eſangverein Pulkania. Mitzwoch. Abend ½9 Uhr 9 Aäe Nro be. Wtiß⸗ u. Rothweinverkauf über die Straße (ür Aechtheit wird garantirt), 14 f Aaſchen Export⸗Hier über die Straße in ½¼ u. ½ Flaſcher à 20 u. 10 Pfennig, ſowie Spezerei waaren, nur prima Waare, zu de billigſten Preiſen bringe in empfehlend. . Inſ 424 I. Spillner. 7 8. 55%, Restauraulon Lieser. D S. 7½. 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Daunerſtag, 6. Mai d.., Abends präeis 8 Uhr in den Lokalitäten des„Badner Hofes“ Tagesordnung: 1. Vorlage des Rechenſchafteberichts nebſt Vermögensaufſtel lung für die Zeit vom 1. Dezember 1884 bis 31. De⸗ zember 1885. der Rechnung. Unmittelbar hierauf Außerordentliche General⸗Herſaumlung. Tagesordnung: Ergänzungswahl des Vorſtandes. Wir laden die Vertreter der Arbeitgeber, ſowie die Vertreter der Kaſſenmitglieder zu obigen Generalverſammlungen höfl. ein. 4194 Der Vorſtand. „Merceuria.“ Zur Feier unſeres IV. Stiftungs-Festes Souutag, den 16. Mai 1886 in den Sälen des Badner Hofes.— Anfang Abends präcis ½8 Uhr. 3398 5 Der Vorſtand. NB. Vorſchläge für Einzuführende wolle man gefällign ſchriftlich einreichen Ohne Karte igt Niemand Zutritt. Schluß der Kartenausgabe am 10. Mai. I. Athleten⸗Club„Germania.“ N Junioren⸗Maunſchaft: Dienſtag und Freitag. Trapezabthbeikung: Jeden Mittwoch. Samſtags: * Allgemeine Uebung ſämmtl. Mitglieder. Die Uebhnng⸗ ſtunden dauern ſtets von—10 Uhr Abends. Der Vorſtand: Leonh. Holländer. Anmeldungen zum Beitritte als Mitaglied können jederzeit bei dem Vorſtande ſchriftlich oder münblech wirkt werden. 12865 12 97 N Wirthschalts-Tröfluung und Empfehlung. 2 27 14. e epie 2D 2, 14. Hiermit die erg bene unzeige, daß ich morgen Derugag, den 4. Mat in meinem neu erbauien Hauſe, Litra 2D 2, 14(neuer Sladitgeil) meine Wirthſchaft 4486 „ln den ier Jahreszeiten“ pikantem Schlachtfeſ eröffnen werde, verbunden mit WNe 9 JaI 9rossem Weincongress, per Schoppen 25 Pfg. Hochfeines Bayeriſches Lagerbier, pr. Schoppen 10 Pfg. Kalte nd warme Speiſen zu jeber Tageszell. Prompte und reelle Bedienung wird zugeſicherr. Um geneigen Zuſpeuch bittet Hochachtungsvoll J. Fasel. festauration zur Wolfsschlucht, B 5, 7, in der Nähe der Ztſniteukirche. 5, 7. Anerkannt vorzügliche Weine. Restauration zu jeder Tageszeit. Emil Schilling. B 5, 7. Deutscher Kaiser, F 4, 9. 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Zöller, Capitänswiltwe 5 Iim Alter von 68 Jahren Montaa Nachmittag in ein beſſeres Jenſeite abzurufen. 4454 Die trauernden Hinterbliebenen. Maunheim, den 4. Mai 1886. Gaswerk Bensheim. Submiſſton. Die Erd⸗ Maurer⸗ Steinhauer⸗ Arbeiten Zimmer⸗ ſollen einzeln oder zuſammen vergeben werden. Die Pläne und Bedingungen liegen im Bureau deß Unterzeichneten (Schwetzingerſtraße 17) auf, woſ loſt die verſtegelten Oferten bis zum 15. ds. Mittags 12 Uhr einzul eichen ſind. Maunheim, den 3. Mai 18886. 44⁵2 89 Die Badiſche Bank in Mannheim und ihre Filiale in Karlsruhe übernehmen unter Garanrie Werthpapiere in offenem Zuſtande zur Ver⸗ wahrung und Verwaltung unter den im Reglement feſtgeſetzten Bedingungen; ſie beſorgen hiernach: 1) die Aitennun und Einiehung der 5 3⸗ und Dioidenden⸗Couponz 2) die Entgegersahme von Hypotheken⸗Zinſen. 8) die über Verlooſungen und den Incaſſo verlooſte x, reſp, zurück⸗ zahlbarer Papiere, 4) ben Bezug neuer Couponz⸗Bogen oder definſtiver Stücke, 5) die Beio gung weiterer Einzah ungen und Ausüburg von B. ugzrechten nach vorher eing⸗holtem Auftrage und Einzahlung der erfonberlichen Geldbeträge, überhaupt alle mu der Anlage und Verwertdang von Capitalien verbundenen Obliegenheiten. 1884 Das Reglement ſowie die zur Deponirung erforderlichen Formulare ſind von den beiden Bankanſtalten unentgeltlich zu beziehen. Wr kladen gleichzeitig zur Benutzung der bei uns und unſerer Filiale in Karle ruhe ſeit dem 1 Mai 1877 eingelührten provisionsfreien verzinsiaben Check-Rechnungen ein. Formulare, Check⸗ und Coutobücher ſind auf unſern Bureauk gratis zu haben. Pirektion der Badiſchen Bauk. fheinische Credit-Bank in Mannneim. Filialen in Heidelherg, Karlsruhe, Freiburg i. B. und Constanz. Wir eröffnen laufende Rechnungen, besorgen das Incasso von Wechseln auf das In- und Ausland, stellen Wechsel, Checks und Acereditive auf alle Handelsplätze der Welt aus, Wir vermitteln den commissionsweisen An- und Verkauf von Effecten an der Mannheimer und an allen auswärtigen Börsen. Alles zu den billigsten festen Sätzen. Wir führen provisionskreie Chekrechnungen undgewühren ür deren Benutzung die grösstmoglichen Vortheile und Er- leichterungen. 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Badiſche Lonls ⸗Jeitung. 8. Seite. In Manndeim:„Ruhrort I“ mit 2 Schleppk.„Mannheim“, Schiffer P. Dumont Unterwegs: Schlk.„Mannheim 17, Schiffer G. Bansbach. „Schleppſch.“ Maria Schiffer Hch. Straßbur⸗ eee Schifffahrt. Rheinhafen(Hafenmeiſterei D: Dampfboote: Am 2. Mai ſind angekommen: „E. M. Arndt“, Kapt. Braun, von Rotterdam. „Agrippina“ Kapt. Kempers, von Rotterdam. „Victoria“, Kapt. Hei „Joh. Faber 1“ mit „Stadt Mainz“ mit im III., von Rotterdam. Schleppk.„Mannheim 23“, Schiff. J. Linkewitz. „Lothringen“, Güterboot. Zu Thal: „Burgerhaut II“ mit 1 Schiff. Schiffen. 2 Schiffen. 2 Schiffen. mas na April in W̃“, Kapt. Wijngarden, R ü f 2 1 „Wellem dap 5 en e 5„Mannheim 22 Schiffer Fr. d, Looſen Am 2. Mai: Neuer Hafen(Hafenmeiſterei ID: 5 paſſirten am 30. Aprit Emmerich. Zu Berg: April in Schiffe: Abgefahren:„Taunus“ mit 4 Schiffen. garia“, 7. am 30. April von Rotterdam. Am 3. Mai ſind angekommen: am. 5 5„Mannheim 26“, Schiffer A. Hoff⸗ „Manuheim XVII“, G. Bausbach, von Rotter⸗ dam. „Katharina“, J. Sack, von Rotterdam. „Drei Gebröders III“, A. Sohns, von Rotterdam. „Chriſtina“, G. Kehl, von Viebrich. Alter Zollhafen mit Verbindungs⸗ kanal(Hafenmeiſterei III): „Mannheim!“ mit Augekommen in Maunheim am 1 Mai. „„Mannheim 22“, Schiffer L. Kühnle. „„Mannheim 24Schiffer A. v. Emſter. 5„Gutenfels“ Schiffer L. Erlenbach. Schleppſch.„Rynſtroom“ Schiffer M. Gerlach. „Schurmann Söhne „Guſtav Adolf“ mit „Stier“ mit 2 Schiffen. mann. Loreley 1“ mit 2 Schiffen. „Tauerei Köln L“ mit 5 Schiffen. „ mit 4 Schiffen Zu Thal: „Kongo“ mit 2 Schiffen. „Eliſabeth“ mit 3 Schiffen. 3 Schiffen. 25. April 5 Schiffen. 2 April in 3. April von men;„Sileſia“, 10. nach Hamburg, „Wieland“, 15 ork nack Hamburg, 27. April Dover paſſirt;„Suevia“, Weſtindien, 24 April in Colon angekom men; „Teutonia“ 24. 1 Weſtindieu„Holſatia“, 22. April von Hamburg nach Weſtindien, 25. April von Havre weiterge⸗ gangen;„Boruſſia“, 9. II ger. ch Hamburg, 26. April Lizard paſſirt: „ paſſirten am 30. April Coblenz.„Wilhelm Albert“, Güterboot.„Moravia“, von New⸗Hork kommend, 20 „Induſtrie III“, Güterboot. 0 April von Hamburg na April von St. Tho⸗ Hamburg angekommen:„Bavaria“, Hamburg nach Mexiko, 26. St. Thomas angekommen;„Hun⸗ April von Hamburg nach Weſt⸗ indien, 26. April in St. Thomas angetom⸗ April von St. Thomas 27. April Lizard paſſirt 15. April von New⸗Vork nach von Hamburg nach New⸗PYork 27 Havre angekommen. —— Wasserstands-Nachrichten. Schiffe: rſchi 1 Franz Haniel II“ mit 4 Schiffen. 1 8 4 Am 3. Mat ſind angekommen: Bad. Schrauben⸗Dampfſchiffahrts⸗„tankfuct“ mit 1 Schiff. chiff denu ben e! Geſellſchaf „Amſterdam VII“, Güterboot, Kapt. J. Brons, 84 8 eſellſchaft.„Roßlau“ mit 1 Schiff 86%.010 von Amſterdam, u Ladung in Duisburg:„Ruhrort I. mit 2 Schiffen. 58 85 25 „Anna Katharina“, L. Gutjahr, von Amſterdam. Induſtrie 1“ Cap. N. Reinert.„Rhenus III“ mit 1 Schiff. 4ͤ„ 8—001 „Jacoba“, P. J. Kalſch, von Rotterdam.„Induſtrie 7“ Cap. H. Frank.„Pfalz II“, Güterboot. Eiebrlen 8. 105 4002 „Scheeppaart XVI“, W. Budberg, von Rotterdam.„In Maunzgeim.„Franz Haniel III“, mit 3 Schiffen. 19 8 180 40,02 Mannhei ſch ſcif 2 55 1 1„Mathias Stinnes 1“ mit 1 Schiff. Le 210 9 annheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗ In Fahrt nach Köln:(öln, 2. Geſellſchaft. fah„Induſtrie 3 225 N. Gutjahr.— Schiffs⸗Bewegung der Poſtdampf⸗ 1 8. 5 8 01 8„Induſtrie 5“ Cap. P. Bornhofen. ſchiffe der Hamburg ⸗Amerikaniſchen Packet. Konrort. 140—%65 8 en e Notterdam, fahrt⸗Aktien⸗Geſellſchaft.„Gellert, 8. April mecen 840 Schleppk. aneee, 4, Scheffer L. Klee. Schiffsverkehr zu Köln. von New⸗Mork, 20. April in Hamburg ange. Linpon 849—004 „„Mannheim 207, Schiffer J. Gerwy Remorqueure: kommen;„Rugia“ 20. April von New⸗orkf doen Maree Am 1. Mai: nach Hamburg; 18. April von 5. 0ee ee „»Margarftha Schiſſer E. Wagner Zu Berg: Hamburg nach New⸗York, 20. April von 85 , Michael Schiffer L. Bretzl.„5. A. Dif„At 2 Schiffen. Davre„Rhaetia“ 21 April „Schleppſch. Vater Rhein Schiffer F. Müſſig.„Induſtrie II., Güterboot. von Hamburg nach New Mork;„Rhenania“ anzrag, 0 72 55 8 77 Kru 55.88— In Amſterdam Tagl. ia Rotterdam ver⸗„Niederrhein III“ mit 5 Schiffen. 24. April von St. Thomas nach Hamburg: mittelſt Schraubendampfer.„Franz Haniel III“ mit 5 Schiffen.„Albingia“, 24. März von Hamburg nach rrier 2! 0,0 4004 855 5————ů— 2——,ñͥ———————— 4 werden von aus⸗ Ssesesssseeeees bfort nach der Jichung werden vollſtändige 73 gaee ene Jane? 3 3 5 Haaren von 80 8 11 Ziehungsliſten der Maimarkt⸗ 0 er d 2 Künstliche Lähne 1 0 ſolid angefertigt ohne Herausnehmen der Wurzel, Lotterie unſerer bei 3954& ſchmerzloſes Zahnziehen u. dauer⸗ 9 N. Steinbrunn, Friſeur, G 2, 16. haft Plombiren, Nerotödten. N Zähne werden gut gereinigt, Expedition E 6. 2⏑ ausgegeben. 20 Knaben zumn Verkauf der Ziehungsliſten geſuct. Dieſelben wollen ſih gleich melden. Seesessseeeessseesee 8 Magnetiseur Schmidt contra Böllert. Es bürfte intereſſant ſein zu erfahren, daß mein Concurrent, früher Schauſpieler und Mufiker Böllert, der mich ſo rückfiches os verfolgt und ſchädigt, zwar ein guter Redner iſt, aber laut Zeitungsberichten weder in Heilbronn, noch Freudenſtadt, Aalen, Ludwigsburg, Gemünd ꝛc. Medien aus dem dortigen Publikum fand, ſondern ſolche ſtets mitgeführt. Meine bereits von Preſſe und Publikum rückhaltslos als ſenſationell anerkannte Experimente werden im Saalban forigeſetzt und ſind die Eintrittspreiſe 1 M 50 Pfg., 1., 50 Pfg., Stehplatz 30 Pfg. Ich berufe mich übrigens auf folgende deglaubigte Zuſchrift: Geehrter Herr Schmidt! Ihre Verſuche auf dem Gebiete des thieriſchen Mag⸗ netismus, die zu bewundern, ich öſters Gelegenheit hatte, laſſen ſich wobl kühn au die Seite jener des berühmten Magnetiſeur Hanſen ſtellen und ich glaube den Beſuch Ihrer intereſſamen Vorſtellungen allen Gebil eten und beſonders meinen naturwiſſenſchaftlichen Collegen mit gutem Gewiſſen empfehlen zu können, womit ich bin Hochachtungsvol Ihr Dr. B. 8 Original kann eingeſehen werden. 8ess Sessesssssssssssse Theo Böllert hält heute Dienstag, Abends 8 Uhr im Ballhhauas— eine einzige Sitzung über: Magnetisrnus. Preiſe 3, 2 und 1 Mark. 4407 LBillets vorber im Zeitungskiosk.. Heirath? Eine Wittwe, im Alter von 33 Jahren, Beſitzerin eines guten Luxusgeſchäftes mit nachweisbarem Durch⸗ ſchnittseinkommen von 10—11,000 Mk. pro Jahr, ein Vermögen von 20,000 Mk. befitzt, wünſcht, wenn ſich paſſende Parthie findet, ſich wieder zu verheirathen. 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