18 t. Weessssessesessse eonmementsprers: 861 25 Seet S0xfg.— Auswärts durch die Poſt 65 fg Man, abonnirt in Maunheim bei der Expebition E 67 2, ſowie be Fallen Zweig⸗Expeditionen und Trägerinnen.— Auswäris bei allen Poſt⸗Anſtalten des deutſchen Reiches und den Briefträgern. 3 Die Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Herausgeber Or. jur, Dermann Daas in Mannhoim. * * Die Ueberſchätzung der Staatsgewalt. Die„Berliner Zeitung“ charakteriſirt unter dieſer Ueberſchrift unſere Zeitver⸗ hältniſſe folgendermaßen: Die heutige Zeit bietet dem Geſchichtsfor⸗ ſcher eine eigenthümliche Erſcheinung. Ein Jahrhundert nach der großen franzöſiſchen Revolution erprobt ſich noch einmal, was man das Syſtem des Despotismus genannt hat. Nicht daß mit dieſem Worte immer ein verächtlicher Begriff verbunden wäre; es hat auch große, aufgeklärte, edle Des⸗ poten gegeben, einen Friedrich in Preußen, einen Joſeph II. in Oeſterreich. Aber die Regierungsweiſe iſt die gleiche— ſie läuft auf eine maßloſe Meberſchätzung der Staatsgewalt hinaus. Gewaltige Naturen wollen keine Grenze ihrer Wirkſamkeit gelten laſſen; ſie glauben Alles leiten, Alles beaufſichtigen, Alles ordnen, Alles bezwingen zu können: aber, ob ſie es er⸗ leben oder nicht, ihr Werk bricht endlich unerbittlich zuſammen. Die Antwort auf den aufgeklärten Despotismus des großen Friedrich war Jena; Joſeph II. hat noch mit eigenen Augen und mit hrechendem Herzen ſein ſo ſchön begonnenes Werk ſcheitern ſehen. In Frankreich fand das despotiſche Syſtem ein entſetzliches Ende— und wahrlich, je mannigfaltiger, je verſchlungener, je vielſeitiger heute die Aufgaben des Stagtes und der Ge⸗ meinde ſind, um ſo unmöglicher iſt die Alleinherrſchaft. Fürſt Bismarck iſt auf allen Gebieten zu den Anſchauungen der despotiſchen Re⸗ gierungsweiſe zurückgekehrt, will ſagen, zu der Ueberſchätzung des Staates. Er glaubt überall, der Staat könne ſchaffen, der Staat könne ändern, der Staat könne durchgreifen. Wer iſt der Staat? Etwa das Volk 2 Mit nichten; ſetzte man an die Stelle des Staates den Begriff des Vol⸗ kes, ſo ſähe ſich die Sache anders an. Aber der Staat, das iſt die organiſirte Ge⸗ walt, die Obrigkeit, die Regierung. Da⸗ her iſt es ganz natürlich, wenn Fürſt Bismarck für die ſtrengſte Disciplin im Beamtenſtande eintritt. Die beamtete Hierarchie iſt ihm ja der Staatsorganis⸗ mus, in welchem jedes Glied dem Haupte! gt. durc 55—— Dier Inhalk des Stückes ſelbſt iſt kurz ſol⸗ Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. 5 8 Die Meininger in Mainz. (Originalbericht der Bad. Volkszeitung,) Marino Faliero, Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Lord Byron, überſetzt und bearbeitet von Arthur Fitger. Mainz ſoll die erſte Stadt ſein, in der die Meininger dieſes Drama dem deutſchen Pub⸗ Uükum zugänglich machten. Man muß ihnen Dank dafür zollen. Durch ſeine edle poetiſche, an Shakeſpeares Genius erinnernde Sprache ung in der trefflichen Bearbeitung und Ueber⸗ 0 des, als Maler wie als Bichter gleich berühmten Arthur Fitger, hat es ſeine Bühnen⸗ jähigteit bewieſen. Auch andere Bühnen ſoll⸗ ten Byrons Werk dem Repertoire einver⸗ leiben. Leider fehlt jedoch, bei aller trefflichen Anlage, die Tiefe, 1 bramaliſche Wärme. Die Perſonen handeln, ſprechen, doch vermögen nicht den Zuſchauer zur innigen Antheilnahme an ihrem Schickſale zu bewegen. Es mag dies daher kommen, daß zu Begin des Stückes die Charaktere ſich breiter 10 entwickeln ſcheinen: im Verlauf indeß, verblaſſen neben dem Titel⸗ helden alle handelnden Perſonen, die Rloſen reſſe vielleicht ausgenommen, zu bloſen Schemen. Der Darſteller des Marino Faliero, nur von Nebenrollen umgeben, hat ſomit einen ſchweren Stand, das an ihn gelettete Inte⸗ reſſe wach zu erhalten, Es 9 Socenbſt dies Organ für Jedermann. ———————————————— unbedingten Gehorſam ſchuldet. In der Selbſtſtändigkeit eines Beamten, in deſſen Oppoſition muß von dieſem Standpunkte ein Staatsverbrechen erkannt werden. Daher denn auch die bekannten Klagen über Friktionen, über den Mangel an Entgegenkommen einzelner Miniſter, daher das Bekenntniß zur Dictatur— mit einem Worte, es iſt das alte Syſtem von Lud⸗ wigs XIV. LEtat'est moi! Nicht dem hochmüthig perſönlichen Inhalte nach, aber auf die Sache übertragen. Der Staat, das iſt die Regierung, und die Regierung, das iſt deren Präſident. Aus dieſer Weltanſchauung heraus iſt auch das Verhältniß des Fürſten Bismarck zum Parlament, zum Herrenhauſe, zum Volkswirthſchaftsrath, zum Staatsrath zu begreifen. Ein Parlament iſt ganz gut, wenn es die Regierung unterſtützt, ergänzt, unterrichtet; aber es ſoll nie beanſpruchen, eine eigene Bedeutung zu haben, eine eigene Rolle zu ſpielen. Parlamente hat es auch unter dem franzöſiſchen Despo⸗ tismus gegeben. Aber ſie waren eben immer nur Werkzeuge des Despotismus. Wenn das Parlament über dieſen Beruf hinausgeht, dann gilt es als Feind des Staates. Denn es iſt durchaus natürlich und kann gar nicht einmal zum Vorwurf gereichen, daß der Despot ſich ſelbſt mit dem Staate identifizirt, zumal ein Despot, der ſich bewußt iſt, nur das Beſte der Geſammtheit zu wollen. Er zieht deshalb dem unwillfährigen Parlament eine aus⸗ erleſene Geſellſchaft vor, der er vertraut, einen ſelbſt gewählten Staatsrath, einen ſelbſt gewählten Volkswirthſchaftsrath, ein im Weſentlichen ſelbſt gewähltes Herren⸗ haus— aber er bindet ſich an keinen Beſchluß; denn im Gefühle ſeiner perſön⸗ lichen Verantwortlichkeit— freilich nur vor ſeinem Gotte und allenfalls vor der Geſchichte— kann er ſtets nur ſeine perſönliche Ueberzeugung befolgen. Schluß folgt.) Politiſche Ueberſicht. *“ Mannheim, 14. Mai. Die„Heidelberger“, wie die„Frankf. Ztg.“ ironiſch die Nationalliberalen zu bezeichnen pflegt, ſind zwar durch eigenes gender: Pe 0 ein 78jähriger Greis, iſt durch die einer jungen, ſchönen Gattin von einem Pa⸗ trizier, Michel Steno, zugefügte Beleidigung auf's Tieſſte gekcänkt. Er erwartet von dem Rathe der e. 00 die härteſte, die Todes⸗ ſtrafe für den Beleidiger ſeiner häuslichen Ehre. Doch dieſer diktirt Steno nur einen Arreſt von 1 Monat und bittet den Dogen um Beſtätigung des bee Da bricht des Dogen ſchon lang genährter Haß gegen die Adelsherrſchaft, in deren Händen er doch nur die Puppe ſpielt, hervor, und erfaßt die zu⸗ fällig ſich bietende Gelegenheit, ſich au die Spitze einer Verſchwörungspartei zu ſtellen, die ſchon längſt im Geheimen den Sturz der Repu⸗ hlik beſchloſſen hat. Nichts geringeres als eine neral und Doge für ſich und ſeine ge Gattin, nach Befeiticune des Raths. Wenn die große Glocke zu Beginn des Tags auf dem Markusthurm ertönt, dann iſt die Zeit gekommen, dem verhaßten Regi⸗ ment durch Ermordung des Rathes der„Zehn“ ein Ende zu machen. Doch unter den Ver⸗ ſchwornen iſt ein Buſenfreund eines Adligen. Deſſen Leben zu retten, verräth er dieſem zu rechter Zeit den ganzen Plan. Unxubig harrt der Doge am Morgen des um Losſchlagen beſtimmten Tages des ent⸗ ugenblicks. Da thnt die Mar⸗ us⸗Glocke. Schritte erklingen, triumohirend ſtürzt Faliero gegen die Thür——, da tritt ſtatt des erſehnten Boten, der die Nachricht eines vorzüglich in dem dramakiſch packendſten 3. unter den Veyſchwhrern⸗ Der Doge der Republik Venedig, Marino 15 Königskrone erhofft der alte ch 155 5 mã S 910 0 Of— * hlich Benedig Reiſigen Ge e e e Verſchulden in ihrer parlamentariſchen und politiſchen Bedeutung auf ein Minimum reduzirt, aber ſie verſtehen es doch, von Zeit zu Zeit von ſich reden zu machen. Wenn ſie auch kleinlaut geworden ſind, ſo können ſie doch die Erinnerung an ihre einſtige„Glorie“ nicht loswerden und ſie zehren daran wie die Veteranen der großen Armee an ruhmreichen, längſt vergangenen Zeiten. Manchmal fühlen ſie freilich wie⸗ der das Bepdürfniß, ſich als tonangebende Partei aufzuſpielen und in ſolchen Momenten der Selbſttäuſchung ſetzen ſie ſich über das Bewußtſein ihrer Schwäche hinweg und behandeln die Fragen des öffentlichen Le⸗ bens mit derſelben„ſtaatsmänniſchen“ Wich⸗ tigthuerei, die ihnen von jeher eigen war. Seitdem die Generäle der Partei, die Herren Bennigſen und Miquel, hinter die Front getreten ſind, mußte nothwendiger Weiſe ein Avancement ſtattfinden, und die Führer zweiten und dritten Ranges ergrif⸗ fen die verwaiſten Kommandoſtäbe. Dieſe Thatſache bedingt, daß den Aeußerungen dieſer Herren wohl oder übel eine Bedeu⸗ tung beigelegt werden muß, die ſie unter anderen, als den gegebenen Verhältniſſen nicht beanſpruchen könnten. Dies iſt beſon⸗ ders dann der Fall, wenn es ſich um Kund⸗ gebungen oder Andeutungen über die Stellung⸗ nahme der nationalliberalen Partei zu künf⸗ tigen Geſetzesvorlagen handelt. So hat ſich dieſer Tage Dr. Buhl vor ſeinen Pfälzer Wählern über die neuen Branntweinſteu⸗ erprojekte ausgeſprochen, und die Art und Weiſe, wie er dies that, legt Zeugnis da⸗ von ab, wie viel er von ſeinen ehemali⸗ gen„Vorgeſetzten“ gelernt und wie ſehr er ſich in die Intentionen derſelben ein⸗ gelebt hat. Nachdem Herr Buhl lang und breit die Projekte beſprochen nach dem Talleyrand'ſchen Grundſatz, daß die Sprache da iſt, um die„Gedanken“ zu verbergen, kam er ſchließlich zu dem Er⸗ gebniß, daß mit einigen kleinen Vorbehal⸗ ten die Entwürfe, inſofern ſie auf einer Verbinbung der Maiſchraumſteuer mit der Konſumabgabe beruhen, für ſeine Partei wohl annehmbar ſein dürfte. Als das Monopol auf Tagesordnung ſtand, erklärten die Näkionalliberalen es für völ⸗ lig unthunlich, zu der Vorlage Stellung zu nehmen, ehe dieſelbe bei dem Reichs⸗ ſfe ſe en n ſal entſchied ſich gegen ihn. Vom Rath der ehn, in wel en ſogar der Beſchimpfer ſeines Weibes, Michel Steno ſitzt, wird er zum Tod verurtheilt, Sein Haupt verfällt dem Beil des Henkers und trotzig wie er gelebt, ſtark und eiſern, ein alter Goldat, empfängt er den Todesſtreich. Es iſt, wie ſchon bemerkt, für den Träger der Titelrolle keine leichte Aufgabe die See⸗ lenkämpfe des ſtörriſchen Dogen und für die iunge Gattin beſorgten Gemahl uns ſo dar⸗ uſtellen, daß ſie uns nicht ermüden Ruht och auf deſſen Schultern der ganze Bau des Dramas. Herrn M. Grube iſt gelungen, wenigſtens da, wo er den im tiefſten Innern verletzten Gatten ſpielte, uns fortzureißen, weniger natürlich wollte uns ſeine höchſte Leidenſchaft als Verſchwbrer einen e Er vermochte nicht über eine gewiſſe Grenze hinauszugehen. liebenden Vorzüglich gelang Fräulein Lindner als Angioling die treue hingebende wie, nach dem Urtheil gegen Falierg, die in Schmerz Hantee ſe Gattin. Das waren ächte aute verzweiflungsvollen Grames in der Scene vor dem Tribunal und unterſtützt durch aumuthige rührende Erſcheinung, ge⸗ hührt ihr der in reichen Maße vom Pub⸗ litum geſpendete Beifall. Außer den Dar⸗ tellern der beiden Perſchwörer Iſrael und Philippo(Herren Weiſer und Teller) die namentlich unter den Qualen der Folter leidend, in der Scene vor den Richtern ihre P en Kräfte zeigen konnten, bietet as Stück keinem der D ex Gelegenheit Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Reklamen 80 Pfg Aufeigen werden von allen Annoncen⸗Expeditionen, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt, Botationsdruck der Ur. Y. Baas'ſchen Suchdruckervei, 8 972 neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannheim⸗ Telephonanſchluß Nr. 216, tage eingebracht ſei. Jetzt fließen ſie von Sympathiebezeugungen für Steuerprojekte über, welche bisher nur dem Bundesrgih vorliegen, und deren Inhalt in au gen⸗ tiſcher Weiſe nicht bekannt geworde iſt. bar nicht lange genug warten; das„Ja“ dagegen kann nicht früh genug gefaßt werden. Würde dieſe Art von„Liber⸗ alismus“ anders handeln, wahrhaftig er würde ſein innerſtes Weſen verläugnen!— Die Stimmung gegen Frankreich iſt dort, wo bei uns Wind und Wetter in der auswärtigen Politik gemacht wird, fork⸗ dauernd eine entſchieden unfreundliche. Frankreich wirb verantwortlich erklärt für die ſchlimme Wendung, welche die griechi⸗ ſche Frage genommen; es hat ſeine Abſicht, die Gelegenheit zu Machinationen aller Art zu benutzen, allzu deutlich verrathen, als daß man ihm nicht jetzt mit doppel⸗ tem Mißtrauen auf die Finger ſehen ſollte. Sehr ungehalten iſt man überdies über das franzöſiſche Spionagegeſetz, deſſen Pointe ſich offenkundig gegen Deutſchland allein richtet. Namentlich in militäriſchen Kreiſen kann man Ausdrücke des Unmuths hören, die nicht gut wiederzugeben ſind. Belgien. Das Miniſterium ſteht der Arbeiterfrage thatſschüch rathlos gegen⸗ über; zwar beſchließt es fortdauernd neue Erhebungen— jetzt wieder ſoll der oberſte Geſundheitsrath eine ſolche über die Ar⸗ beiterwohnungen„mit größter Beſchleuni⸗ gung und praktiſchen Beſchlüſſen“ aus⸗ führen— aber helfen werden ſie gewiß wenig. Die offiziellen Ermittelungen ha⸗ ben, wie man verſichert, ergeben, daß die Zahl der unbeſchäͤftigten Arbeiter nicht übermäßig groß, aber die Klage über die niebrigen Arbeitslöhne und verminderte Arbeitszeit im ganzen Lande ſehr dringend und bedrohlich iſt. Die Löhne ſind über⸗ all und nicht allein in den Kohlenwerken bedeutend reduzirt worden. Daher iſt man in den Kreiſen der Regierung ernſtlich be⸗ unruhigt, wohin jene für den 18. Juni in Bruͤſſel von allen Arbeitern Belgien'? — auch die Maſchinenbauer haben ſich jetzt angeſchloſſen— projektirte Mani⸗ feſtation zur Erlangung des allgemeinen Wahlrechts führen wird. Ein Verbot würde die Lage nicht ändern und die Auf⸗ „Auf die Ausſtattung hatien die Meininget die S Sorgfalt verwandt. Das war — 65 as üppige, ſchwelgende des 14. ahrhundert mit ſeinem Luxus und ſeinem Reichthum. Als eine Perle der Ausſtattung ſei der 4. Akt hergehoben, Beim Heben des Vorhanges durchzog ein„Ah!“ der Bewun⸗ derung den Theaterraum. „Die im Dunkel liegende Loggia eines vene⸗ tianiſchen Patriziers, prunkvoll und den Reſch⸗ thum des Beſitzers verrathend, gewährt ein usblick auf den im füßen Silberlicht des Vollmonds ſich badenden Canale Grande in Venedig, ſchmeichelnd koſen die tiefen Fluthen zu den Füßen der Marmorpaläſte, die ſich ſeiſterhaft, majeſtätiſch in blauer Ferne ver⸗ lieren, leiſe Mandolinenklänge durchzittern die ſchwüle Nachtluft und geben dem ganzen Bild etwas traumartig Befangenes. Regiſſeur und Decorationsmaler haben hier ein Stimmungs⸗ bild gezaubert, wie es wohl ſelten auf einer anderen Bühne zu Stande gebracht wer⸗ 3 den dürft Das Haus war ſtark gefüllt und geizte nicht mit ſeinem Beifall, der nach jedem Aktſchluß die Harſteller 2 Mal vor die Rampen rief, Auffallend ſtark war das ſchöne Geſchlecht geſtern hier vertreten. Der Grund wurde uns am Schluſſe der Vorſtellung klar: Eine auf der Bühne ſtattfindende„ mit dem ganzen gruſeligen Apparat von Henkern, Rich⸗ Bel⸗ ds wiag—— dem as wi nach 5 Orei⸗ ſen Dogen geſchwungen alrb, P6 iſt eine fe den Nerven eines e — eg t „Geſchlechts nicht enigehen darf, zu bemexkenswe Hervorkreien. Doch ſei Kete, Ceſch 80— erg W 0*————— eſagt, daß alhe e Mit dem„Nein“ können die Herren offen⸗ aunheiner Pollsblalf und Hanbels-Seifung 15. Mai. regung mehren. Aber über die zu ergrei⸗ feuden Maßnahmen herrſcht volle Rath⸗ loſigkeit. Amerika. Wie wir geſtern mittheilten, haben endlich die Behörden der Vereinig⸗ ten Staaten ſich der Perſon des Herrn Moſt vergewiſſert und ihn hinter Schloß und Riegel gebracht. Da der„blutige Hans“ in ſeiner bekannten Prahlſucht ſich in der„Freiheit“ als den intellektuellen Urheber der Chicagoer Vorgänge ſelbſt glorifizirte, ſo hat er damit der Polizei eine willkommene Handhabe gegeben gegen ſein werthes Ich einzuſchreiten, ohne Ge⸗ fahr zu laufen, ihn zum politiſchen Maͤr⸗ twyrer zu machen. Der Allerweltsrevolu⸗ tionär ſieht nun der Anklage wegen An⸗ tiftung zum Morde entgegen, und hierin erſtehen die amerikaniſchen Geſetze ſo genig Spaß wie die europäiſchen. Das Irfte der„ſchlaue Johann“ bald genug ahren. Nach einem Londoner Tele⸗ gramm der„Voſſ. Ztg.“ wurde Moſt in Newyork in einem berüchtigten Hauſe ver⸗ haftet, wo er ſich unter das Bett verkrochen hatte. Er war kaum bekleidet und zitterte. Als er ſeine Faſſung wieder gewonnen, erklärte er, er ſei ſchon früher für die Freiheit in den Kerker gewandert und werde jetzt auch wieder dorthin gehen. Deutſches Reich. Aus Baden wird der„F..“ geſchrie⸗ ben: Von zuverläſſiger Seite erfahre ich, daß die Kandidatenliſte für die Beſetzung des erzbiſchöfliſchen Stuhles ſich bereits in Karlsruhe befindet. Die Wahl des Erzbiſchofs dürfte indeß erſt ſtattfinden, Rachdem die noch erledigte Stelle im Dom⸗ kapitel beſetzt iſt. Ferner kann ich Ihnen die Thatſache melden, daß die Regierung ſich lebhaft für die Kandidatur Lender in⸗ tereſſirt. München, 13. Mai. Den„Neueſten PhMachrichten“ zufolge ſind die Zeitungs⸗ 8 nachrichten über Veränderungen im Mini⸗ ſterium, ſowie über Wiedereintritt des Miniſterialraths Ziegler als Kabinetsſe⸗ kretär völlig unbegründet. Berlin, 18. Mai. Der Bundesrath er⸗ theilte dem Entwurfe eines Zuckerſteuerge⸗ ſetzes, ſowie der Uebereinkunft mit Groß⸗ hritaunien zum gegenſeitigen Schutz der Rechte an Werken der Literatur und Kunſt ſeine Zuſtimmung. Ausland. In der vorigen Woche plünderten be⸗ kanntlich in Chicago die Anarchiſten auch einen Droguenladen. Viele derſelben er⸗ griffen Flaſchen mit verſchiedenen Flüſſig⸗ keiten und tranken ſie aus, in der Ueber⸗ zeugung, daß es Spirituoſen ſeien. Wie ſich nun herausſtellt, hat ſich eine große Anzahl der nichtsnutzigen Geſellen ver⸗ giftet, denn in verſchiedenen ausgetrunkenen Flaſchen befanden ſich Extract der Herbſt⸗ zeitloſe und andere giftige Tinkturen; 8 Anarchiſten ſind bereits geſtorben und ver⸗ ſchiedene andere ſind ſo ſchwer krank, daß ſie kaum aufkommen dürften. Athen, 13. Mai. Dem Vernehmen nach erfolgt die Einberufung der Kammer zum 22. Mai und beabſichtigt die Regier⸗ ung, die Kommandierenden des Blokade Geſchwaders zu erſuchen, die Deputirten von den Inſeln und Küſtenorten unge⸗ hindert nach Athen reiſen zu laſſen. Sr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Donnerſtag, den 13. Mai 1886. Der Pfarrer von Kirchfeld. Bulksſtück mit Geſang in 4 Akten von Anzengruber. S. Riecht zahlreich hatte ſich das„Volk“ geſtern in den Thegterräumen eingefunden, um der Aufführung des„Pfarrer von Kirch⸗ anzuwohnen. Das bekannte Stück mit einer nach—— Toleranz und aiiteger fklärung ringenden deſſen Ge⸗ indruck Kaum merklich durch den am ſſe des ſelben hervortretenden, nicht mehr itgemäßen“ Anklang an den ſoeben been⸗ Flen Kulturkampf beeinträchtigt wird, eignet ſich vorzüglich zur Horſtane und 5 als ſolches ſtets ſeine Zug bewährt. ie Handlung ſelbſt wickelte ſich geſtern und recht ab. Bei den meiſten der itwirkenden ſah es mit dem Dialekte genug aus, ein Ausfall, der auch nicht durch gutes Spiel paraliſirt wird. Die Dichtung aber, deren Hauptreiz nicht zum mindeſten in der ihr eigenen Sprache des Volkes be⸗ hätte unſeres Erachtens mehr Ver⸗ ändniß gefunden, wenn ſie geſtern in hoch⸗ utſcher Sprache, ſtatt in dieſem gewaltſam verſtümmelten Dialekte exekutirt worden wäre. err Jacobi als Wurzelſevp brillirte durch ein ergreifendes Spiel, welches in allen ſeinen Nuancen das Gepräge der Wahrheit trug. Herrn Stury als Pfarrer von Kirchfeld gelang im Allgemeinen die Ver⸗ körperung des ſchweren ſeeliſchen Kampfes, der Widerſtreit zwiſchen der in ſein junges Herz eingezogenen Liebe und der durch das Ge⸗ wand des Prieſters bedingten Pflicht der Eniegung recht aut, nur in einzelnen Mo⸗ dach einer Meldung der„Polit. Corr.“ aus Konſtautinopel iſt das Arrangement der Banque Ottomane mit der Pforte be⸗ treffend die Regulirung der ſchwebenden Schuld ſowie eine Anleihe von 750,000 Pfund perfekt geworden. Neueſte Nachrichten. Rom, 13. Mai. Von geſtern bis heute Mittag erkrankten reſp. ſtarben an der Cholera in Oſtuni 4/2, in Oria 1/1, in Bari 20/4, in Venedig 3/6 Perſonen. London, 13. Mai. Depeſchen aus lſter zufolge iſt ein Bund mit über die ganze Provinz reichenden Zweigvereinen in der Bildung begriffen, welcher die Be⸗ ſchaffung von Gewehren und Ausbildung der Loyaliſten in militäriſchen Uebungen be⸗ zweckt, um der Einführung der Home Rule⸗Regierung gewaltſamen Widerſtand leiſten zu können. Athen, 13. Mai. Der Kriegsminiſter befahl den auf dem Marſche nach der Grenze befindlichen Truppen Halt zu machen und ließ auch die Verträge über den Ankauf von Maulthieren in Italien rückgängig machen. Die griechiſche Flotte ſoll im See⸗ Arſenal zu Salamis bleiben, die Schiffe werden indeß nicht unter Dampf gehalten. Vom Tage. Der neue Speiſemarkt war auch geſtern wieder gut befahren, beſſer noch wie am Montag, und haben die Gärtner und Händler verhältnißmäßig gute Geſchäfte ge⸗ macht. Der Regen hat den Hlatz freilich nicht unerheblich beeinträchtigt, indem ſich nicht nur Moraſt, ſondern auch größere Pfützen bildeten. Die Ausfüllung mit Kies erachten wir als dringende Nothwendigkeit, wenn nicht die Frage der Pflaſterung in Erwägung zu iehen iſt. Im Laufe des Sommers wird ſich der Markt wohl vollſtändig einbürgern. * Das Wartehäuschen der Mann⸗ heim⸗Fendenheimer Dampfbahn beim Friedhof wurde ſeit kurzer Zeit neu reſtau⸗ rirt. Kaum jedoch war der letzte Pinſelſtrich geſchehen, als die friſch angeſtrichenen Wände ꝛc. mit den unfläthigſten und unſittlichſten Wor⸗ ten beſchrieben wurden. Möchten doch ſolche Tageshelden, welche nicht anders können, als bei jeder Gelegenheit ihre Namen zu verewi⸗ gen, das Sprichwort bedenken:„Narrenhände ſchmieren an alle Wände“. Neue Uniformirung. Wie uns mit⸗ getheilt wird, wurde im Schooße der Fried⸗ hoftommiſſion, in Berückſichtigung der wirk⸗ lich nicht mehr ſalonfähigen Uniformirung der Leichenträger, beſchloſſen, dieſe neu zu uniformiren, und iſt man ſich nur darüber noch nicht einig, ob man die jetzigen Mäutel nebſt Schiffhüten beibehalten, oder ob man ein einfacheres kleidſameres Syſtem einführen will. Dieſer Beſchluß findet ſicher den vollen Beifall der Einwohnerſchaft, deſſen Noth⸗ wendigkeit wohl auch nicht beſtritten werden kann, und wird man ſich hoffentlich auch bald über die zweite Frage, die unſeres Erachtens höchſt untergeordneter Natur iſt, einigen, damit die Ausführung recht, recht bald erfolgen möge. BVerunglückt. Als der Nachtwagen der hieſigen Trambahn geſtern Nacht nach der Halle zurückkehrte, ereignete ſich der Fall, daß ein anſcheinend betrunkener Mann von dem Wagen erfaßt, zu Boden geworfen und an der linken Hand verletzt wurde. Trotz des gegebenen Signalzeichens verließ der Verletzte das Geleiſe nicht, in Folge deſſen das. Unglück ſich ereignete. Die Verletzung ſcheint jedoch nicht gefährlich zu ſein, da der betr. Mann ſich ohne jede andere Hilfe bei einem Arzt verbinden 15 * Unfall. Ein Velocipediſt hatte das Unglück geſtern Nachmittag auf dem Wege zum Friedhof ſo unglücklich zu fallen, daß ſich der Verletzte mit einem Wagen nach Hauſe verbringen laſſen mußte. * Leichtſinn. Es können ungefähr 8 bis en ſein, als wir das Betreten der im Neckar liegenden Flöße von Seiten ſchulpflichtiger Knaben rügten; geſtern mußten wir die Wahrnehmung machen, wie eine ze Schaar von Knaben ſich auf den 8 t herumtummelte. Dabei kam es vor, d ner der Knaben mit einem Fuß zwiſchen zwei Stämme gerieth; nur mit Mühe konnte der Knabe aus ſeiner unfreiwilligen Ge⸗ fangenſchaft befreit werden. Ein Anderer ſiel in das Waſſer und wäre ſicher ertrunken, wenn ihm nicht rechtzeitig Hilfe geleiſtet worden wäre. Möchten doch die Eltern ihren Kindern das Betreten der Flöße allen Ernſtes verbieten, denn die Folgen müſſen oft tief und bitter werden. Auch würde eine igung des Neckarvorlands 10 Tage ver inheim. Dienſtag Nachmittag er⸗ eignete ſich auf der Bismarckſtraße folgender Vorfall. Ein ſehr kräftiger und muskulöſer Handwerksburſche widerſetzte ſich dem Gens⸗ darmen, welcher ihn der Behörde vorführen ſollte, und ſuchte ſich durch die Flucht der drohenden Strafe zu entziehen. Arbeiter, welche dazu kamen, hielten ihn an und war⸗ fen ihn zu Boden, worauf er dann geſchloſſen in das hieſige Amtsgericht verbracht wurde. Der Fall erregte großes Aufſehen. — Aus Baden ſchreibt man dem Schw. .: Bei den Erhebungen über die Einkom⸗ menſteuer haben ſich in Baden unter einer Geſammtzahl von 317 196 Pflichtigen nur 1017 mit einem Einkommen über 10 000 M. erge⸗ ben, darunter 237 Actien⸗ ꝛc. Geſellſchaften, Ob dieſe ſcheipbar allerdings geringe Zahl auch in Wirklichkeit ſo klein iſt, mag dahinge⸗ ſtellt bleiben. Unſer Land iſt ein wohlhabendes, aber nicht mit Tauſenden von eigentlich rei⸗ chen Leuten geſegnet. Dagegen heirſcht die allgemeine Anſicht, daß eine große Anzahl von Plichtigen vorhanden iſt, die nur ein Einkom⸗ men von—4000 M. angegeben haben, wäh⸗ rend ſie ortskundig Jahr für Jahr vielleicht das Doppelte verbrauchen. Hier wäre wohl rathſam, den Hebel ſeitens der Schatzungs⸗ räthe anzuſetzen, um höhere Steuerer trägniſſe mit breiter Grundlage zu gewinnen. Im Uebrigen dürfte es ſich bewahrheiten, was der Finanzminiſter in den Kammerverhand⸗ lungen hervorhob, daß mit der Eingewöhnung der Einkommenſteuer die bisher verſteckten und wegen der Ungewißheit des Steuerfußes zurückgehaltenen Faſſtonen ſich allmählich mehr und mehr hervorwagen werden. Handel und Verkehr. .a, Maunheim, 10. Mai.(Submiſſionen.) Belgien, 1. 20. Mai, 4 Uhr Nachm. Rathhaus zu Louwe, Provinz Weſtflandern. Bau eines Kommunalweges. Voranſchlag 127,499 Fr. 2. Die„colonies agricoles de bienfaisance“ nehmen Offerten auf Lieferung von 200,000 Kgr. Kartoffeln entgegen. Näheres bei der Direktion zu Hoogſtraeten. 3. Nächſtens, Börſe zu Brüſſel. Lieferung von 30 eiſernen Drehſcheiben verſchiedener Syſteme, von 480 m. Durchmeſſer. Vor⸗ läufige Kaution: 1800 Fr. Näh res beim In⸗ genieur en Chef. Direktor Goffin, rue Later⸗ ale Nr. 2 zu Brüſſel. 4. 25. Mai, Mittags. Warteſäle 1 Hioſt⸗ der Stationen Charleroi und Lüttich. Lieſe⸗ rung von 322,300 Etr. Kohlen in 65 Looſen. Laſtenheft Nr. 143 zur Einſicht in der Expe⸗ ditton des„Reichs⸗Anzeigers.“ 5. Nächſtens, Börſe zu Brüſſel. Lieferung von 25 Kohlen⸗Waggons, 5 Tons faſſend mit Handbremſen. Laſtenheft wird baldigſt zur Ausgabe gelangen. Niederlaude. 1. 19. Mai. Direktion der Trinkwaſſerlei⸗ tung in Kralingen im Bureau zu Rotterdam Haringolint Nro. 6. Lieferung von 4500000 Kgr. Steinkohlen. Auskunft an Ort und Stelle. Koninklyte 2. 21. Mai Nachmitt. 2 Uhr. Nederlandſche Lokal Spoorweg„Maatſchappy“ im Bureau Apeldorn, Loos Nro. 21. Liefer⸗ ung von Eichenholz für Weichen. Auskunft an Ort und Stell⸗. 3. Im Dienſtgebäude der Provinzial⸗Ver⸗ waltung von Süd⸗Holland im Haag. Loios. Nro. 101. Lieferung einer eiſernen Drehbrücke über den Zederik⸗Kanal. Taxwerth 9170 Gld. menten ſchien er uns in ein falſches Pathos zu verfallen, das ihm hinwiederum in Augen⸗ blicken tiefſter pſychiſcher Erregung mangelte. Frau Rodius als Anna Birkmeier that, was in ihren Kräften ſtand, wenn auch das von ihr zur Darſtellung gebrachte Naturkind elwas„natürlicher“ hätte ſein dürfen. Daß der Schulmeiſter von Alt⸗Oetting ganz dem künſtleriſchen Können des Herrn Bauer ent⸗ ſprach, genügt vollſtändig um darzuthun, mit welchem Geſchick er ſich ſeiner Aufgabe entledigte. An dem obligaten Beifalle und wiederholtem Hervorruf fehlte es bei der geſtrigen Vorſtellung natürlich nicht, auch nicht an jenem unmotivirten Lachen, das ſich manchmal gerade bei den ergreifendſten Scenen breit machte, das nun aber einmal mit dem Weſen einer„Volksvorſtellung“ identiſch iſt. —— Rundſchau über Tbeater und Kunſt. Schon wieder kommt die Kunde von dem Ableben eines auf dem Gebiete des Theater⸗ weſens bedeutenden Mannes: Karl von Jendersky. Derſelbe gehörte als Schau⸗ ſpieler und Regiſſeur den Theatern in Berlin (National), Stuttgart, Leipzig, Moskau und Prag an. Er verſtarb auf dem theatraliſchen Kampfplatz: Der Bühne des deutſchen Lan⸗ destheaters. In München erlebte„Der Bureaukrat“ von Moſer ſeine erſte Aufführung am Gärt⸗ nerplatztheater, an welchem am 15. ds. eine neue Operette:„Der ſchöne Kurfürſt“ von Hellmersberger, die Feuerprobe beſtehen ſoll. Auch das„Walhalla⸗Thegter“ bringt mit der neuen Saiſon eine Novität unter dem Titel„Die Piraten“ Text und Muſik von R. Genée. Das Schauſpielhaus rung des Schwankes„Tilli“ von Stahl. Der Geſchmack der Berliner ſcheint kein heikler, denn dieſes Bühnenprodukt ſoll eines der un⸗ verdaulichſten Copiemachwerke ſein, die je „fabricirt“ worden. H. R. H. Zur Richtigſtellung. Unſer Herr College von der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“ meldet in dem Mittagsblatt vom 13. ds. Mts., daß Richard Voß einen neuen Roman„Cibula“, vollendet habe. Wir wollen nur bemerken, daß dieſer Roman ſchon längſt vollendet, da ihn das„Berliner Tageblatt“ bereits im Feuilleton vom 7. ds. Mts. begonnen und täglich Fortſetzungen bringt. Die vollſtändige Ueberſchrift heißt„Michael Cibula“ und ward deſſen Erſcheinen bereits im März dieſes Fahres vom„B..“ angekündigt. Dies zur gefl. Notiznahme. H. R. H. 25: Gr. Hoftheater Maunheim. Wegen des Unwohlſeins des Herrn Knapp mußte das für vorigen Sonntag geplante Gaſtſpiel des Frl. Ottiker porläufig auf einen ſpäteren Ter⸗ min verſchoben werden. Da zunächſt in der Oper ein Gaſtſpiel des Fräulein von Marſich, einer jungen Sängerin, die als, Agathe“ nächttern Sonntag ihren erſten theatralſſchen Verſuch ablegen ſoll, abſolvirt werden muß. „Frl. v. Mar ich ſoll eventuell für dramg⸗ f05 Geſangsparthien dem Perſonal eingereiht erden. Am 23. Mai d. J. wird zur Feier von Richard die Götter⸗ dämmerung mit Frau Krämer⸗Widl als Brunnhilde gegeben werden; ferner ſind die Vorbereitungen zu Kretſchmers Oper: „Die Folkunger“ im Ganae und iſt weiter in Berlin feierte am 10. ds. die 25. Auffüh⸗ Bedingungen liegen vom 17. d. M. ab auf im Miniſterium von Waterſtagt Handel en Nieverheid im Haag und ſind käuflich bei den hhändlern Geb. van Cheef, Haag. Spui Nro. 28a. 4. Gasfabrik zu Deventer, Lieferung von 45000 Hkl. Gaskohlen. Auskunft an Ort und Stelle. 8 Freiburg i. B. 8000 am Asphaltbelege und 3000 m Sandſteine aus Granit zur Trot⸗ toireinfaſſung. Termin 17, Mai. Bedingungen einzuſehen bei der großh. Waſſer⸗ u. Straßen⸗ bau⸗Inſpektion. Mülbanſen i. E. 2770 qm Zinkbedach⸗ ung 8587 Mk. Termin 20. Mai. Beding⸗ ungen gegen 40 Pfg. durch die Verwaltung. Italien. 8 1. 20. Mai, 10 Uhr Vormittags Miniſte⸗ rium der öffentlichen Arbeiten zu Rom und Präfektur von Satarno: Arbeiten und Liefe⸗ rungen für den Bau der Eiſenbahnſtrecke Salerno⸗Sanſeverino. Länge: 17043 Mir. Vorläufige Caution: 219000 Fr., definitiv 378000 Fr. Näheres an Ort und Stelle. Rumänien. 2. 5. Juni. Bürgermeiſteramt von Crajova. Uebernahme der Beleuchtung dieſer Stadt mittelſt 865 Petroleumlampen für die Zeit vom 1. Januar 1887 bis 31. Dezember 1890. Caution: 3000 Fr. Näheres an Ort und Stelle. k. Maunheim, 1. Mai. Der Mann heimer Petroleumverkehr in der Woche vom 1. Mai bis 8. Mai 1886 hat ſich, verglichen mit dem Verkehr in der Pargllel⸗ woche des Vorjahrs in nachſtehender Weiſe vollzogen: 1886 1885 Vorrath Anfang der Woche 8040 6178 Zugang 674 2²⁵9 Zuſammen 87¹4 8437 Abgang 987 6²0 Vorrath Ende der Woche 7727 7817 Während obiger Woche wurden 40 Teſt⸗ proben entnommen. Deutſche Grund⸗Credit⸗Bank(Gotha) H. Prämien⸗Pfandbrieſe. Die nächſte Ziehung findet am 1. Juni ſtatt. Gegen den Coursverluſt von ca. 18 Mk. vro Stück bei der Auslooſung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Franzöſiſche Straße 13, die Verſicher ung für eine Prämie von 35 Pf. pro Stück. Amerikanische Produkten-Märkte Schlusscourse vom 13. Mai, mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannheim. New-Vork Chioago Monat Wei⸗ 1• 5 Mais Scimalz, Calfee 8 Mais Schmalt ——————— Mai 87⁴⁰—.50 75 3⁵⁵— Juni 887 46/.17 27.40 76½ 36¼8.92½ Juli 885/8 46/.24.30 77%8 37½¼8.92½ August 88/ 46¾8.80.25 78½ 37/.00 Septbr. 89/8—.87.20 79. re. Oktbr, 90¾]—[.44.20 79/—— Novbr. 91½——.2⁰——— Dezb. 927/8——.25——— Januar 93/—————— Febr——————— März——————— April———————— Mai 979/0—————— Tendenz: Weizen niedriger. Mais höher. Schmalz höher. Caffee höher. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Konstanz, 12. Mai 3,05.01 Kohi, 12. 2,22 0,02 Maxau, 8,28„03 Germershelm Rannheim,——— 8,25 0,05 Hainz, 082 40,01 Biebrich, 1,57—0,02 Caub,— 1,55—.01 Coblene, 1589—0,04 Köln, 1,88—0,03 Düsseldorf, Duisburg, Ruhrort, 18.33 1,12—0,04 Emmorich, Nymwegen, 13.„ 7,92—0,10 Arnhelm 12. 8,28—0,08 Nee K* a T. Heilbronn, 48. 0,95 40,07 Eberbach, Rannheim, 14.„ 3,34 40,09 Main. Würzburg, Frankfurt,* 0,20—003 Mos el. Trier. 183 5 0,62 40,18 ———————— die komiſche Oper„Rafaela“ von Max Wolf zur Aufführung noch in dieſer Saiſon erworben und beſtimmt worden. Im Schauſpiel mußten wegen des Urlaubs, welcher der Fräulein von Rothenberg in Folge ihres Trauerfalles ertheilt wurde, die Pre⸗ miere von:„Der Hüttenbeſitzer“ auf den 21. dſs. Mts. verſchoben werden, ebenſo lag der Abänderung der für Montag den 10. beſtimm⸗ ſtimmten Vorſtellung„Der Raub der Sabi⸗ nerinnen“ in„Dr. Klaus“ ein Trauerfall als Anlaß zu Grunde, der Frau Rodius durch den Tod ihres hochbetagten Vaters traf. „Nächſten Montag wird nun Moliére's„Der eingebildete Kranke“ zum erſten Male zur Aufführung kommen, und unmittelbar nach dem Eintritt des Herrn Rüttiger, der Ende dieſes Monats ſtattfindet die Pre⸗ von„Ein Tropfen Gift“ in Scene gehen. Für den Himmelfahrtstag ſteht die erſte Aufführung des Ballets„Wiener Walzer“ und eine. Neueinſtudirung des Singſpiels der „Schauſpiel⸗Director“ bevor. Sitteratur. Zur gelegentlichen Recenſion ſind folgende Bücher eingegangen: Die L O einer. Süddeutſcher Roman in zwei Bänden von K. v. Perfall. Ver⸗ von Felix Bagel, Düſſeldorf. us einer alten Reichsſtadt. Zwei Geſchichten von Th. Ebner. Verlag von Adolf Bonz u. Comp., Stuttgart. Bekenntniſſe eines Opium⸗Eſſers von Th. de Quincey. Deutſch von L. Ott⸗ mann. Verlag von Robert Lutz, Stutt⸗ gart. E R H.