eb ). SSSSesssesseee * S 0 U, S 2 ten icht 96 679 ing, cäg ude, ſten 08 ſehr Ge⸗ n ich in 183 bet 6. Koonmnementspreis: zre Monat 50 Pſg.— Auswärts durch dir Poſt 65 Pfg Man abonnirt in Maunheim bei der Expedition E 6, 2 i allen Zweig⸗Expeditionen und Trägerinnen.— Auswärt⸗ ſorl allen Poſt⸗Anſtalten des deutſchen Reiches und ben Brieſträgern. Die Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnah und Feiertage. Herausgeber Or. ſur. Permann Baas in Mannheim, umfaßt mit der Gratisbei⸗ lage des General⸗Anzeiger 10 Seiten. ———— Deutſchland und Frankreich. Eine Reihe deutſcher Blätter, unter dieſen die tonangebendſten, brachten in den letzten Wochen wiederholt Berichte über eine angebliche Spannung zwiſchen der beutſchen und der franzöſiſchen Regierung. Dieſe mehr oder weniger dunklen Andeu⸗ tungen verfehlten nicht, ſowohl diesſeits wie jenſeits des Rheines eine gewiſſe Er⸗ regung hervorzurufen. Namentlich bei uns in Deutſchland fallen derartige Muthma⸗ ßungen immer auf einen fruchtbaren Bo⸗ den. Der franzöſiſche Nationalcharakter ſcheint für uns die Gewißheit in ſich zu ſchließen, daß das vornehmſte Denken und Fühlen unſerer weſtlichen Nachbarn dem Phantome der Revanche gilt. Beſtärkt in dieſer Annahme wird man bei uns noch durch das, was uns von Zeit zu Zeit über Aeußerungen berichtet wird die her⸗ vorragende franzöſtſche Politiker oder maß⸗ gebende Blätter der Hauptſtadt oder der Provinz gethan haben, und die natürlich ihre Spitze gegen Deutſchland richten, da ſie ſonſt gar nicht Erwähnung finden würden. Es liegt in der Natur der Sache, daß man bei uns derartigen Rodomontaden „temperamentvoller“ Franzoſen mehr Ge⸗ wicht beilegt, als ſie eigentlich verdienen. Einestheils erklärt ſich dies durch die nun einmal gegebenen politiſchen Verhältniſſe, die uns in Frankreich ſozuſagen inſtinktiv den naturgemäßen Feind unſeres Vater⸗ landes erblicken laſſen; anderſeits tragen auch unſere Offiziöſen an dieſer Ueberſchätzung abgedroſchener Phraſen nicht wenig Schuld, da ſie es zu gewiſſen Zeiten für gut fin⸗ den, die Situation grau in grau zu malen. Die große Maſſe des Volkes verſteht die eigentlichen Motive ſolcher ganz⸗ und halb⸗ offtziöſen Aeußerungen nicht, da man dieſe gewöhnlich in ein geheimnißvolles Dunkel zu hüllen beliebt, und ſie gibt ſich daher gar zu leicht Beunruhigungen und Befürchtungen hin. Trotz der gewaltigen Machtſtellung, —— Feuilleton. Eine Revolution 1886. Wer hätte ſich das träumen laſſen, eine Revolution— hrrr— wie das klingt, dazu noch in einer Stadt, die ihrer Ruhe, Ein⸗ tonigkeit und ihres Phlegmas wegen bekannt iſt, war und ſein wird. Man wird erſtaunt ſein darüber, ja es gibt eben überall Köpfe, in denen das Feuer der Jugend ſpukt. In Darmſtadt fand dieſelbe ihren Aus⸗ bruch, ohne ſich indeſſen weiter als bis zum Staats⸗Miniſterium auszudehnen; einige ſchwarzſehende Geiſter werden darüber von allerhand blutigen, ſchwarz⸗ roth⸗ goldenen Hallunciationen heimgeſucht werden; doch denen rufen wir zu: der Studenten. einem Strei 6 Studenten!? „Streik! Ja, finie ur. „Aber der Grund, der Grund?“ Geduld, verehrter Leſer, den werden wir Ihnen noch lange nicht ſagen, denn ſonſt würden Sie die Geſchichte nicht ſpannend ge⸗ uug finden. Wie geſagt alſo, wenn dieſe Eigenarten des Studentenlebens von einzelnen Indivi⸗ ſo findet Niemand etwas dabei wenn aber Alle das thun, dann duen ausgeübt werden, Unſere heutige Nummer welche das deutſche Reich ſeit ſeiner Wieder⸗ Beruhigen Sie ſich, die Revolutionäre haben ſich auch beruhigt. Ueberhaupt fand Alles einen friedlichen Aus⸗ gang, die Pae Revolution verlief ſtill in verehrter Leſer, nichts einfacher als das. Man bleibt aus den Collegien, läßt die Commilitionen durch den Ruf„Burſchen heraus“ verſam⸗ meln, ſetzt ſich unter dem Vorwand einer Berſammlung in die Kneipe, bringt allen Philiſtern, Profeſſoren, Miniſtern und Pe⸗ dellen ein drerfaches Pereat, reibt einen Sa⸗ lamander, ſingt ein Gaudeamus— und brovi me der Sonn⸗ Maunheimer Polteblatt und Handele-Zeitung Organ für Jedermann. errichtung unausgeſetzt in Europa einnimmt, trotz ſeiner offenkundigen militäriſchen Ueber⸗ legenheit über jeden einzelnen der euro⸗ päiſchen Staaten, trotz dem Bewußtſein von dem unerreichten diplomatiſchen Ge⸗ ſchick und Glück ſeines oberſten Leiters— trotz alledem ſteckt den Deutſchen noch die angeborene Franzoſenfurcht in den Glie⸗ dern, wie ſie ihren Höhepunkt in den tragi⸗ komiſchen Vorkommniſſen der Pfingſttage des Jahres 1848 erreicht hat. Die Er⸗ eigniſſe der Jahre 1870—71 haben aller⸗ dings dieſe ſchmähliche Angſtmeierei bis auf ein Minimum reduzirt; aber mit jedem Jahre, das uns von jener ewig denkwürdigen Zeit trennt, macht ſie ſich wieder mehr und mehr breit. Mit der allmäligen Verblaſſung der Erinnerung an die Siege der deutſchen Waffen geht eine Verminderung des Sicherheitsgefühls Hand in Hand. Die Folgen davon ſind periodiſche langathmige Erörterungen der Tagespreſſe, welche ſich mit den beiderſeitigen Stärkeverhältniſſen und den Chancen des„bevorſtehenden“ Krieges befaſſen, und auf die natürlich die franzöſiſchen Blätter die Antwort nicht gerne ſchuldig bleiben, welche ſelbſtver⸗ ſtändlich ſtets in dem bekannten prahleri⸗ ſchen Tone gehalten iſt. Auf dieſe Weiſe entſtehen die ſo ſehr gefürchteten„Er⸗ kaltungen der freundſchaftlichen Bezieh⸗ ungen“, namentlich, wenn es ſich die Offiziöſen noch angelegen ſein laſſen, ihrerſeits dem deutſchen Michel ebenfalls gruſelig zu machen. Angeſichts dieſer auf der einen Seite durch übertriebene Beſorgniſſe, auf der anderen durch chauviniſtiſche Prahlereien getrübten Sachlage dürfte es unbeſtreitbar von Intereſſe ſein, von kompetenter Seite ein Urtheil über die thatſaͤchlich herrſchen⸗ den Verhältniſſe zu vernehmen. Um ſo mehr verdient dieſes Urtheil Beachtung, als es nicht etwa in einem„reichsfeind⸗ lichen“, d. h. demokratiſchen Blatte ent⸗ halten iſt, ſondern in einem ſolchen, das bedingungslos zur nationalliberalen Fahne ſchwört und nebenbei ſeit langen Jahren in dem macht, was man den„deutſchen Chauvinismus“ nennt. Es iſt dies der auch in Baden wohl bekannte, in Stutt⸗ wird's den Profeſſoren eben langweilig, vor leeren Bänken zu reden— und was thun, ſpricht Zeus?“ Ebenfalls ins Wirthshaus gehen, das iſt das beſte Gegenmittel der Langweile. „Aber ſo ſagen Sie doch endlich den Grund.“ Nun gut, den Grund; den Grund bildete folgendes: Vier Polytechniker waren des Zweikampfs beſchuldigt und wurden dieſer⸗ halb vorgeſtern vor den Unterſuchungsrichter geführt. Hier theigerten ſie ſich(obwohl die Thatſache der Menſur an ſich nicht leugnend), ihre betheiligten Commilitionen anzugeben, worauf ſie ſofort in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen wurden, Als letzteres geſtern früh bekannt wurde beriefen die Polytechniker ſofort eine allgemeine Studentenverſamm⸗ lung, die auch bei eirea achtzig Theilnehmern in der Markwort'ſchen Reſtauration ſtattfand, ſo daß die Hörſäle der Hochſchule ſchon vou neun Uhr Morgens an verbdet waren. Die Verſammlung wählte eine Deputation von drei Mitgliedern, die ſich im Auftrag der Studentenſchaft zum Staatsminiſter Finger mit der Bitte begab, zur Wahrung der Rechte der Studentenſchaft zu interveniren. Staatsminiſter Finger erwiderte jedoch, er könne ſich in das Verfahren nicht einmi⸗ ſchen, und verwies die Deputation an den Unterſuchungsrichter. Letzterer, der ſie auch empfing, erklärte, daß die betreffenden Stu⸗ denten in Haft genommen worden ſeien, damit ſie nicht inzwiſchen mit den übrigen als Beugen vorgeſchlagenen Herren eonferiren könnten, und daß ſie ſo lange in Haft bleiben würden, bis der Vorgang völlig aufgeklärt ſei. Da⸗ raufhin fand geſtern Abend eine zweite Po⸗ lĩhhtechniker⸗Verſammlung ſtatt, welche den Be⸗ ichluß faßte die Direktion der Techniſchen gart erſcheinende„Schwäbiſche Merkur.“ Wir wiſſen nicht, ob der„Götterbote“ ſich der Tragweite der von ihm ver⸗ öffentlichen Zuſchrift bewußt war, die mit ſeiner ſeitherigen Haltung ſo ſchlecht har⸗ monirt, oder ob er ſich nachträglich über das Kukuksei entſetzt, das ihm in ſein Neſt gelegt wurde: Thatſache iſt, daß das Stuttgarter Blatt in einer ſeiner letzten Nummern ein Schreiben bringt, das ihm von einem in Paris anſäßi⸗ gen deutſchen Geſchäftsmann zugegangen iſt, von einer Seite alſo, die wohl kaum in den Verdacht der Fran⸗ zoſenfreundlichkeit gebracht werden kann und die daher in erſter Linie zu einer objektiven Meinungsäußerung berufen ſein dürfte. Wir werden auf das intereſſante Schriftſtück in den folgenden zwei Num⸗ mern der„Bad. Volks⸗Zeitung“ zurück⸗ kommen, zugleich bemerkend, daß auch wir uns einbilden, zu den„deutſchen Patrioten“ zu zählen, daß wir aber ge⸗ rade nun aus dieſem Umſtande das Recht und die Pflicht herleiten, auch auf dieſem Gebiete der Wahrheit die Ehre zu geben. (Fortſetzung folgt.) Politiſche Ueberſicht. * Mannheim, 26. Mai. Deutſchland. Im Reichstage hat am Montag die erſte Berathung der Brannt⸗ weinſteuervorlage begonnen. Die Be⸗ ſteuerung des Schnapſes bildet zur Zeit das Schmerzenskind der Reichsregierung. Ihr Lieblingswunſch, das Monopol, hin⸗ ter dem der niedliche Pferdefuß ziemlich ſichtbar hervorlugte, hat den Reichstag kopfſcheu gemacht, und zwar derart, daß wohl für die nächſte Zukunft keine Aus⸗ ſicht vorhanden ſein wird, die Mehrzahl der Volksvertretung zu dieſem neueſten wirthſchaftlichen Evangelium des Kanzlers zu bekehren. Männer von dem Holze, aus welchem der Fürſt Bismarck geſchntt⸗ ten iſt, laſſen ſich aber durch ein Mißgeſchick nicht ſo leicht abſchre⸗ cken, denn ſie kennen ihre Leute und wiſſen, daß Beharrlichkeit immer von Erfolg begleitet iſt. Nach dem Fallen des Monopols wurde mit Dampf⸗ kraft an dem Modell einer neuen Brannt⸗ weinſteuerſchraube gearbeitet, und bald war — zochſchule zu energiſchem Eintreten für die Intereſſen der Darmſtädter Studentenſchaft aufzufordernd und ihr zu erklären, daß ſie ſo lange die Collegien nicht beſuchen würden, als bis die Direktion durch Anſchlag am am ſchwarzen Brett von den Erfolgen ihrer diesbezüglichen Schritte Kunde gegeben hat. Im Uebrigen wünſchten die Studenten gleichzeitig zu erreichen, daß ihre Legiti⸗ mationskarte den Charakter einer wirk⸗ lichen Legitimationskarte erhält, da bei den Polytechnikern gewiſſe Einſchränkungen herrſchen, wie z. in Haftnahme, während bei Studenten die Legitimationskarte als Ausweis dienend eine ſolche verbietet. Die Hauptſache bleibt, daß der Zweck erreicht wurde, denn die vier inhaftirten Studenten ſind bereits wieder aus ihrer Haft entlaſſen worden Ob es den Herrn Studioſi mit dem Beſuch der Collegien eilen wird, ob die Re⸗ volution jetzt thatſächlich beendet, wiſſen wir nicht; möglich kann es immerhin ſein, daß aus Freude des Gelingens des Planes erſt noch einige Commerſe ſtattfinden. K. R. H. Planderecke. Wir leben heutzutage unter dem Stern der Preisausſchreiben, wir wagen ſogar ſelbſt eine Preisconcurrenz 40 eröffnen; Sieger wird derjenige, welcher uns beweiſt, daß zur Zeit weniger als 100 Preisausſchreiben beſtehen; der Preis ſei—, nun, den Preis laſſen wir dann wieder durch eine Preisconcurrenz be⸗ —— Eines der— Reſultate örderte die von den„Neueſten Nachrichten“ veranſtaltete Preisconcurrenz zu Tage; ſie bezeichneten dasſelbe am beſten Hodurch, daß folgender Witz mit 10 Mark prämiirt wurde: A. Warum macht denn der Redacteur der „N..“ ſo ein ernſtes Geſicht? Inlertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Reklamen 90 Pfe Anzeigen werben von allen Annoneen⸗kExpeditionen, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt. Botationsdruck der r. B. Paas'ſchon Kuchdenmevei, 46.2 neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannhoim, Telephonguſchluß Nr. 318. Donnerſtag, 27. Mai 1806. die jetzt zur Berathung ſtehende Vorlage fertig. Wir haben derſelben bereits mehr⸗ fach Erwähnung gethan und können daher heute davon Abſtand nehmen, ihren In⸗ halt an dieſer Stelle näher zu ſkizziren. Als charakteriſtiſches Moment der Debatte trat der entgegenkommende, ja bittende Ton in den Vordergrund, den der Herr Finanzminiſter anzuſchlagen beliebte und der ſeltſam mit früheren, von dieſer Stelle ausgegangenen„Lektionen“ kontraſtirte. Richter wahrte ſcharf und präzis den Standpunkt ſeiner Partei und übte eine keineswegs rückſichtsvolle Kritik an dem Regierungsentwurfe. Nach dem Sermon des deutſch⸗konſervativen Herrn v. Wedell⸗ Malchow, deſſen Stellungnahme ſelbſt⸗ verſtändlich der Regierung kein Kopfzer⸗ brechen verurſachen dürfte, nahm der 5 rer des Centrums, Herr Windthorſt, die Gelegenheit wahr, ſein„prinzipielles“ Ein⸗ verſtändniß mit einer höheren Beſteuerung des Branntweins zu bekunden, aber auch ſeinen„Bedenken“ gegen eine Vorlage Ausdruck zu geben, die nach ſeiner Anſicht zum Monopol führe. Als erfahrener par⸗ lamentariſcher Praktikuszbehielt er ſich des⸗ halb eine beſtimmte Stellungnahme vor und empfahl Commiſſionsberathung. Das iſt gewiß klug. Die Regierung hält noch einen kleinen Reſt der Maigeſetze in Hän⸗ den— aber ſie braucht viel Geld! Oechel⸗ häuſer ſprach wie ein richtiger National⸗ liberaler und ging mit einer Unmaſſe von „Wenn“ und„Aber“ um die Vorlage herum wie die Katze um den heißen Brei. Das hielt ihn aber nicht ab, zum Schluſſe ſeiner Rede dem Reichstage in pathetiſchem Tone die Mahnung zu ertheilen,„große Fragen auch von großen Geſichtspunkten aus zu behandeln.“ Um 2 Uhr wurde die Sitzung unterbrochen. Die Debatte, welche geſtern fortgeſetzt wurde und mitunter einen recht„animirten“ Charakter annahm — ſo wurde z. B. der Sozialdemokrat Bock zur Ordnung gerufen, weil er die Behauptung, die Vorlage diene dem Volks⸗ wohl, eine pure Heuchelei nannte— endete mit der Ueberweiſung derſelben an eine Kommiſſion von 28 Mitgliedern. Den Kombinationen iſt damit Thor und Thür geöffnet, denn über all dem vielen„Beden⸗ ken“ und„prinzipiellen Einverſtändniß“, leſen müſſen und darüber hat er das Lachen verlernt. Man könnte nun dieſem ufolge ein Preisausſchreiben veranſtalten für denjenigen, der uns genau ausrechnet, bis wann deutſche Humor aufhört vorhanden zu ſein, wenn er in demſelben Grade abnimmt, wie bisher. Hie und da ſorgen uns die Fran ſen für einen humorvollen Ausſpruch, da lau durch den Belagerungszuſtand, der über Spremberg verhängt worden, ſo erſchreckt wurde, daß aller„Geiſt und Humor“ von dort entflohen. Die guten deutſchen Michel haben eben Angſt, es könnte eines ſchb⸗ nen Tages Herrn v. Puttkamer einfallen, we⸗ gen eines„allzu guten“ Witzes auch über dieſes Sodom im Reiche Jokus„Sperre zu verordnen.„Welch' ein Verluſt für meinen Staat!“ Für die neueſte Probe des 5 ſiſchen„esprit“ gilt folgende dem Buche vie élégante à Päris, Par le Baron de Mor⸗ ternart-Boirje“ entnommene Stelle;„Es ge⸗ hörte— naive und überſchwängliche Natur Schiller's Pait um ſeinem ſchönen Genie die Worte entſchlüpfen zu laſſen: Es iſt nur eine Kaiſerſtadt; nur ein Wien!“— Wir Deutſchen können ſtolz ſein, daß in unſexen Schulen die fransöſiſche Litteratur beſſere Pflege findet; bei den Franzoſen verbietet dies der„Nationalſtolz“ und der„Deutſchen⸗ haß“, wenn auch Schiller ſeiner Zeit zum franzöſiſchen Ehrenbürger als Monſieur Ehilk⸗ let ernaunt worden.— Daß die Franzoſen Geiſt beſitzen, beweiſen am beſten die Schlag⸗ P 71 6 i 5 0 Nün äblte man uſt in einer Tiſchgeſellſcha ergeſ ten, als die Reihe an Voltaire kam B. Ja, der bat alle eingegangenen Witze er:„Es war einmal ein Generalpüchter der Steuern ebrige hab“ ich ver⸗ geſien.“ K. K K. 2, Seite Badiſche Volks⸗Zeitung.⸗ 27. Maf. Aber dem endloſen„Hin und Her“ weiß man wahrhaftig nicht mehr woran man iſt. Die Aktion ſpielt jetzt hinter den Couliſſen. Für die Regierung handelt es ch nunmehr darum, die Kommiſſion und urch dieſe die Mitglieder der„ſtaatser⸗ haltenden“ Parteien von den Vorzügen des neuen Branntweinſteuerprojektes mög⸗ lichſt gründlich zu„überzeugen“ und ſie wird es gewiß an entſprechenden Bemüh⸗ Ungen auch nicht fehlen laſſen.— Der am Montag zu Greiz abgehaltene Delegirten⸗ tag des Centralverbandes deutſcher Woll⸗ Waarenfabrikanten erklärte ſich einſtimmig gegen die Betheiligung an der Berliner Ausſtellung im Jahre 1888. Aſien. Der Generalgouverneur von Niederländiſch⸗Indien telegraphirt, daß der Reſident in Batavia am 20. d. M. ge⸗ nöthigt geweſen iſt, einen Aufſtand in Tſo⸗ mas, einer Privatbeſitzung im Diſtrikt Buitenzorg, mit bewaffneter Hand zu unter⸗ drücken. Von den Ruheſtörern, welche be⸗ Waffnet waxen und etwa 500 Mann zähl⸗ zen, ſind 50 theils getödtet, theils ver⸗ wundet worben. Die Ruhe iſt wieder hergeſtellt und es wird angenommen, däß die Bewegung dürch die Anforderungen des Eigenthümers der Beſitzung hervor⸗ gerufen ſei. Noch näher dürfte man in⸗ deſſen nach unſerer Anſicht der Wahrheit kommen, wenn man den Aufſtand auf die gewiſſenloſe Ausbeutung der Eingeborenen ſeitens der Kolonialregierung und ihrer Helfershelfer zurückführt. In dieſer Hin⸗ ſicht ſind die Holländer kein Haar beſſer als die augenverdrehenden,„miſſtonsſüch⸗ tigen“ Engländer. Deutſches Reich. — Karleruhe, 25. Mai. Die Erz⸗ biſchofsfrage hat einen wahren Sprudel leidenſchaftlicher Ergüſſe in der Preſſe erzeugt. Es iſt ergötzlich, wie die In⸗ tereſſen und Parteiſtellungen ſich über eine Angelegenheit erhitzen, auf deren Entſcheidung kein einziger der aufgequol⸗ lenen Theile auch nur den allergeringſten Einfluß zu üben vermag. Die National⸗ liberalen wünſchen, daß die Beſtrebungen der Anti⸗Lenderianer zu Schanden werden möchten, während die gegen Lender Ver⸗ ſchworenen bis zur Stunde die Angſt auszuſtehen haben, daß der Ausgang ihres Wirkens die gedachte Geſtaltung erhalten könnte. Der Pfälzer Bote hat in letzter Stunde noch einen ehrenmeuchelmörderiſchen Brandartikel gegen Lender losgelaſſen. Der Bad. Beob. von heute ſpricht ſich Froſt zu mit dem Grunde, daß weder das Domkapitel noch der heil. Stuhl einen ſolchen Erzbiſchof, wie Lender einer wäre, wünſchen könnten. Dekan Lender ſei auch vom Domkapitel nicht unter die 8 Namen der Kandidatenliſte aufgenom⸗ men worden; gewiſſe Bemühungen der Regierung, eine Kandidatur Lender her⸗ beizuführen, ſeien in Rom wirkungslos Im Bad. Landesboten wird das nationalliberale Miniſterium durch zinen Freiburger(ob Demokrat oder lerikaler, ſteht dahin; 10 1 Eigenſchaft iſt übrigens die wahrſcheinlichere) angegrif⸗ fen, weil es dem Domkapitel zumuthet, auf ſein Wahlrechtzu verzichten, damit der Papſt und der Großherzog eine den Beiden ge⸗ ehme Perſönlichkeit auf den erzbiſchöflichen tuhl ſetzen können. Miniſter Nokk wird Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. . bad, Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. 3 den 24. Mai. a Lat erlaubt. 40 0 in 1 Akt von Moſer Arronae. 5(Schluß.) 5 Du Dieſem Stück, das, nebenbei geſagt, er im Archib liegen geblieben wäre, ſtatt es u einzuſtudiren, gab uns Hr Großer wieder elegenheit, ſeinen correkten Geſang und ſei⸗ angenehmen, kräftigen Baß zu bewun⸗ omit ein weiterer 5 Viele feien aches nicht brigen Mit⸗ Wirienden dieſes zweiten Unſinng, Frau Schlüter orothea), Frl. De Lank 08 8 Ic⸗ bi(Or. Liebrecht), Herr Rodius(Karh), en das Stück ſo* wie möglich üher 5 halten. Den hätten wir Frk. De Bank gerne erlaſſen, da ſie uns ſchwerlich eine P u Plage hätte anthun können. Frau akobi(Aurorg) exxegte mächtig unſer— illeid. Dieſe Rolle iſt von den Verfaſſern on draſtiſch genug verzeichnet, wenn aber uie Damie in ſolchem Aufzug über die Straße inge, dann ſteckte man ſie ohne Weiteres ins krenhaus und mit Recht. Frl. Dornewaß liſe) Glaft ſic zu ſehr auf ihr hübſches ſiche; ſb nachſichtig iſt die Kritik doch nicht, P ſtens nicht immer, daß ſie über der chale den Kern vergißt. Wenn das Fräu⸗ ſein wieder Couplet's ſingen will, ſoll ſie dieſelben wenigſtens auswendig lernen be⸗ kanntlich bei dieſen die Hauptſache. Barack ſagt!: rr 6 Woyſſe unn mit Drukke. Dieſer Vers 8 bei Irl. Dornewaß ein, Slſo das nächſte Mal beſſer auswendig lernen. ee ee eeee babe in dem Artikel grimmig angelaſſen, weil er ſchuld daran ſei, daß dieſer Spolverini wieder dazwiſchen geſchoben worden. Die „Bad. Landesztg.“ hatte ja vorausverkün⸗ digt, daß der neue Erzhiſchof nicht durch das Domkapitel gewählt werden würde! Der päpſtliche Abgeſandte Spolverini ſcheint in Freiburg ſeine Sache mit Erfolg aus⸗ gerichtet zu haben. Er kam am Samſtag von dort hierher zurück, hatte eine Zu⸗ ſammenkunft mit dem Kultusminiſter Nokk und wurde geſtern Mittag 12 Uhr vom Großherzog in Privataudienz empfangen. Danach fand zu Ehren des Herrn Nun⸗ tius ein Dejeuner im Gr. Schloſſe ſtatt, zu welchem verſchiedene Einladungen er⸗ gangen waren. Berlin. Auf Grund der Berichte auſtra⸗ liſcher Blätter theilt das„Berl. Tageblatt“ mit, daß das deutſche Kriegsſchiff„Alba⸗ troß“ imMonat März auf mehreren Inſeln des Bismarck⸗Archipels in der Südſee heftige Kämpfe mit den Eingeborenen be⸗ ſtanden hat. Auf der Inſel Capſü, an der Nordweſtlüſte von Neu⸗Mecklenburg, ſind von einem Landungskorps des„Alba⸗ troß“ Niederlaſſungen der Eingeborenen zerſtört und in einem Treffen 9 der Ein⸗ geborenen getödtet worden. Aehnlich ging es auf Kolenus, das bis auf den Grund zerſtört wurde. Zu einem größeren Ge⸗ fecht iſt es auf Kabakatai an der Nord⸗ küſte der Gazellenhalbinſel in Neu⸗Britan⸗ nien gekommen. Dort wurden 8 deutſche Matroſen im Kampfe mit den Eingebore⸗ nen verwundet, denen ſie binnen 10 Tagen ungefähr 12 Scharmützel lieferten. Von den Eingeborenen blieben 45 todt. Nach den Berichten haben die Eingeborenen in dieſem Theile des deutſchen Schutzgebietes mehrfach Räubereien begangen und dem Kannibalismus gefröhnt. Berlin, 25. Mai. Der Rechenſchafts⸗ bericht über den Belggerungszuſtand in Spremberg iſt kurz. Er führt als Gründe der Maßregel die planmäßige Verbreitung von ſozialiſtiſchen Schriften und die Orga⸗ niſation der Partei in Spremberg an, dann beſonders die bekannten Vorgänge bei der Aushebung, die als ſozialiſtiſche Aufzüge, Widerſtand gegen die Staatsgewalt und Gefangenenbefreiung bezeichnet werden. hemnitz, 25. Mai. Großes Aufſehen erregt hier eine Maſſenvergiftung in Fol⸗ ge des Genuſſes von giftigem ghhacten Rindfleiſch. Wie heute Mittag gnitlich ge⸗ meldet wird, ſind 31 Perſonen betroffen. Ein Kind iſt geſtorben. Die gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Ausland. Paris, 25. Mai. Der Miniſterräth hielt heute Vormittag eine lange Berathung über die Prinzenfrage, ohne jedoch über ein Reſultat der Preſſe Mittheilung zu machen. In der Kammer, die heute wie⸗ der zuſammengetreten iſt, glaubt man an die Vorbereitung einer Geſetzesvorlage über die Ausweiſung. Rom, 25. Mai. Bisheriges Wahler⸗ 98 91 249 Miniſterielle, 156 Pentarchiſten, 28 Radikale, 18 unbekannter Partei und 4 Diſſidenten. Es ſtehen noch 51 Wahl⸗ reſultate aus. Athen, 25. Mai. Im Anſchluß an die amtliche Bekanntmachung, wonach meh⸗ trere Klaſſen der Reſerve, zuſammen un⸗ gefähr 50,000 Mann, entlaſſen werden, Herr Emil Ebler zum Verfaſſer, jedoch ver⸗ fehlten dieſelben durch den mangelhaften Vor⸗ träg theilweis ihre Wirkung, 80 „Die nn des zweiten Stückes war eine ſolch' ſchmutzig ohe daß man eher glün⸗ ben konnte, hier wohne ein ächter Dichtet des 18. Jahrhunderts, aber kein Federheld à la Dr. Liebrecht der heutigen Zeft; heute haben dieſe Leute ihre Villen und Salons. Wie man uns ſoeben mittheilt, ſoll Herr Großer engagirt ſein, die Beſtätigung dieſer Nachricht iſt noch abzuwarten.(Siehe heu⸗ tige Nummer des„General⸗Anzeiger'“, Ar⸗ tikel: Gr. Hoftheater.) H. R. H. Die Meininger in Mainz. IV. (Originalbericht der Bad. Volkszeitung.) Ein intermärchen in 5 Akten von Shakeſpeare. Oh die Hitzel—— Im Winter am warmen Ofen, wenn draußen kalte Stürme toben, da hört man gern phantaſtiſche Erzählungen von kühner ferner Völker Luſt und Leid, von 885 und üſbruch und Abenteuer mancher rt. „Man liebt das Gruſeln. Doch heiter muß die Muſe enden, um unter angenehmen Ein⸗ drücken das warme Bett ſuchen zu können. Da paßt das Wintermärchen auf die Bühne und antheilsvoll verfolgen wir die Schickſale uns lieb gewordener Geſtalten.——— In linder Waldesnacht jedoch, wenn wunderliche Träume den Schlummernden umgaukeln, Elf und ihre luft'gen Reigen ſchlingen und den Blüthen zarter Duft entſtrömt, da laß' ich mir den„Sommernachtstraum“ ge⸗ allen und ſeinen kühlen Athem, der von der ühne herab die heißen Wangen anfächelt Bei Dezemberſtürmen uns au dem Winter⸗ märchen zu Erwärmen, die erdrückende Schwüle Imi ſion iſt ferner angeordnet worden, daß die griechiſchen Truppen ſich von der Grenze zurückziehen und in den Grenzorten nur die gewöhnlichen Garniſonen zurücklaſſen ſollen. —— Deutſcher Reichstag. Berlin, 25. Mai. „Eingegangen iſt der Rechenſchaftsbericht über die Verhängung des Belagerungszuſtan⸗ des in Spremberg. Fortſetzung der Berathung der Spiritus⸗ ſteuer. Delbrück erklärt Namens der Reichs⸗ partei das Geſetz in der vorliegenden Form als unannehmbar. Es würde den Ruin der Brennerei⸗Induſtrie bedeuten. Er polemiſirt gegen die Höhe der Konſumſteuer, gegen die Kontrol⸗Vorſchriften und empfiehlt ein Noth⸗ ſtandsgeſetz mit ſofortiger Kontingentirung und einer Konſumabgabe von 30 Pfg. Finanzminiſter v. Scholz iſt üher dieſe Stellungnahme überraſcht. Wo bleibe bei ſolchen Vorſchlägen der Fiskus? ſich gegen ein Nothſtandsgeſetz. Die Vorlage könne erledigt werden. Er freue ſich, gegen Richters geſtrige Rede, wobei er an⸗ deutet, daß die Branntwein⸗Intereſſenten die Oppoſition der Freiſinnigen gegen das Mo⸗ W95 mit Geld unterſtützt hätten. ock(Sozialdem.): Die Vorlage ſtelle eine neue Belaſtung des Volkes dar. Die Behauptung, ſie diene dem Volkswohl, ſei pure Heuchelei.(Ordnungsruf des Präſiden⸗ ten). Das Reich ſolle nur die ſchlechten Finanzen Preußens decken, denn die übrigen deutſchen Staaten ſtänden finanziell gut da. Den großen Branntweinbrennereien des preu⸗ ßiſchen Oſtens ſolle ganz Deutſchland dienſt⸗ har gemacht werden. Wir bewilligen die Steuer, wenn man unſeren Arbeitern dieſel⸗ ben Freiheiten wie in Frankreich und Amerika gewährt. Nicht Agitatoren, ſondern Maß⸗ regeln wie die geplanten, verhetzten das Volk immer mehr. Zorß von Bulgch iſt im il bith für Be Vorkage, verlangt aͤber im Detail billigere eſtimmungen über die beſonders in den Reichslanden zahlreich vertretenen Kleinhren⸗ nexeien. Rickert bekämpft in längerer Rede die Vorlage, namentlich ihren agrariſchen Cha⸗ rakter. Zahle man doch lieber den Kartoffel⸗ brennern baare Unterſtützungen. ſers geſtrige 5 9 ſei der unwiderlegliche Hurdſe daß die Nationalliberalen ihre alten Hrundſätze verlaſſen hätten. Er hoffe, daß das Centrum iß dex Commiſſion die Freiſin⸗ nigen in der Forderung einer ſorgfältigen Enqueke unterſtützen werde. Buhl ſucht nachzuweiſen, daß die Natio⸗ nalliberalen ſich nicht im zu der fpüheren Politik Bennigſen's befinden. Im rinzip billige ſeine Pärtei die höhere Be⸗ ſteuerung des Branntweins, ohne ſich damit r die Einzelheiten der Vorlage zu enga⸗ giren. Die Debatte wird geſchloſſen. Die Vor⸗ lage geht an eine W Der Präſident wird ermächtigt, die nächſte Sitzung anzuberaumen und die Tagesordnung feſtzuſetzen. Neueſte Nachrichten. Paris, 25. Mai. Der„Liberté“ zu⸗ folge ſprach der Miniſterrath ſich mit ſechs gegen fünf Stimmen im Prinzipe für die Ausweiſung der Prinzen aus, doch wurde über die Faſſung des Geſetz⸗ entwurfs noch keine Einigung erzielt. Die Berathung ſoll am Donnerſtag fort⸗ geſetzt werden. Rom, 25. Mai. Cholerabericht vom 24. bis 25. Mai Mittags. Es erkrank⸗ ten reſp. ſtarben in Bari 8/0, in Venedig 19/6 Perſonen. Catania, 25. Mai. Die Eruptionen des Aetna ſind im Steigen begriffen. In durch duftigen Sommernachtstraum zu kühlen, da hätte man den Meininger gerne Dank ge⸗ Sußt. Umgekehrt aber kann nichts Erſprieß⸗ ſtelln entſtehen, ſo bei der geſtrigen Vor⸗ ellung. Zuſchauer wie Darſteller litten unter der Anzahl von Wärmegrade mit der uns der iiht Tag erfreute; wir ſelbſt fühlen uns nicht erfriſcht genug, der Einzelleiſtung den Maßſtab der Kritik anzulegen. Es war eben „zu ſchwül“. Wenn man, wie im Wintermärchen, einen Ausflug nach Sicilien machen muß, ſo kann man angeſichts des erglühenden Aetna, der im grellen Sonnenlicht blendenden Felſen der ſicilianiſchen Küſte wie der tiefblauen Tinten der See, nicht in 0 Ponne Jauchzen aus⸗ brechen, ſondern ſich höchſtens den perlenden Schweiß von der Stirne wiſchen. Deßhalb fand auch das Publikum mit Taſchentuch und Fächer beſchäftigt, keine Ge⸗ legenheit zum Beifall und nur der ewig jungfräulichen„Zeit“, die zu Beginn des vierten Aktes auf der Weltkugel im Wolken⸗ meere thronend, dem Publikum die Vergäng⸗ lichkeit alles Irdiſchen kündete, ward beifällige Zuſtimmung zu Theil. Eine unſerer niedlichen Parketnachbarinnen, die ſonſt bei jedem Auftreien eines„ſchönen“ Schauſpielers in Extaſe geräth, ließ geſtern anz apathiſch ihr Opernglas hängen, und utſchte nur in einem fort zur Kühlung: Drops! Ja, ja—— die Hitzel Pifferaro. Rundſchau über Tbeater und Kunſt. Geſtern erſt brachten wir die Nachricht von dem Ableben eines berühmten M 8 ſchon wieder müſſen wir dieſe traurig eklüllen. Heinrig. Eillen Er erklärt daß Windthorſt ſeine poſitive Mitwirkung ver⸗ ſprochen habe und polemiſirt dann eingehend der letzten Nacht wurde öfters heftiges unterirdiſches Getöſe vernommen. Die durch die vereinigten Krater gebildeten Kegel erreichten eine Höhe von 200 Mir., der Durchmeſſer des Kraters beträgt 250 Mtr. Die Lava fließt ſehr reichlich und iſt nunmehr fünf Kilometer von den Häu⸗ ſern entfernt; die bisherigen Schäden ſind unbeträchtlich. Vom Tage. 5 *Patent⸗Feuerzeugſtänder. Durch die Erfindung der ſchwediſchen Streichhölzer wurde der Menſchheit thatſächlich eine Wohlthat er⸗ wieſen. Nicht nur, daß die Fabrikation der Zündhölzer mit weißem Phosphor für zahl⸗ reiche Arbeiter höchſt lebensgefährlich war und manches Unglück durch langes Siechthum in Arbeiterfamilien gebracht wurde, ſind auch eine Reihe Brandunglücke der Leichtentzünd⸗ barkeit der Phosphorzündhölzer zuzuſchreiben. Der allgemeinen Einführung der ſog. ſchwe⸗ diſchen Zündhölzer, die längſt ſchon in vielen deutſchen Fabriken verfertigt werden, ſtand nur noch der hohe Preis gegenüher und dieſer wird wieder bedingt durch die Holz⸗ ſchachteln, die als Verpackung dienen, an denen ſich nun die Reibflächen befinden, die ur Entzündung des Zündholzes nothwendig ſind, Nun iſt es Jedem bekannt, daß dieſe Reibflächen nicht länger als die Zündhölzer ſelbſt vorhalten, weßhalb jeweils eine neue Schachtel nothwendig wird Es kommen da⸗ her beſonders für Gaſtwirthe die ſchwediſchen Zündhölzer weit theurer zu ſtehen, wie die Phosphorhölzer. Durch eine Erfindung des Herrn Bernhard v. Schenk in Heidel⸗ berg iſt dieſem Uebelſtand nun vollſtändig abgeholfen. Ein Feuerzeugſtänder, deſſen unterer Theil aus Porzellan und deſſen oberer Theil aus terra vulkana fabrizirt iſt, macht es möglich, die Zündhölzer auch in jeder anderen Verpackung zu beziehen da die ſchwediſchen Jündhölzer an dem Ständer, und zwar immerwährend ohne Abnützung der abwaſchbaren terra Fulkana ſich entzünden laſſen. Es bürfte beſonders bei den Gaſt⸗ wirthen dieſes neue Paa das bei den Herren Louis Frantz, Paradeplatz, Alexander Heberer 0 2, 2 und Kirner& Kammerer K 1, 17 zu haben iſt, bald Einführung finden. U Weinheim, 25 Mai. Ein ſchwerer Unglücksfall Et ſich geſtern in Grundel⸗ bach. Ein bei Stuhlmacher Nikolaus Kopp bedienſteter Arbeiter, Namens Deck, war mit der Zubereitung von Lack beſchäftigt. Hiebei explodirte, wahrſcheinlich in Folge von unvor⸗ ſichtiger Handhabung, der 105 Verwendung —— 0% d kommende Spiritus. Im Nu ſtanden die ganze Werkſtatt u, die Kleider des Arbeiters in hellen Flammen. Letzterer ſtürzte unter Hilferufen auf die Straße, wo ihm von herbeieilenden Leuten die brennenden Kleider vom Leibe eriſſen wurden. Mit ſchweren Brandwun⸗ en bedeckt, wurde der Bedauernswerthe ins Spital nach hier verbracht; der in der Werk⸗ tatt ausgebrochene Brand wurde von den ewohnern des betr. Hauſes alsbald gelöſcht, ohne daß ein Schaden eutſtanden iſt. Baden⸗Baden, 24 Mai. Das IX. Ver⸗ bandſchießen des mittelrheiniſchen, pfälziſchen Schützenbundes und des badiſchen Landes⸗ ſchützenvereins findet vom 26, Juni bis zum 4. Juli dahier ſtatt. Die Generaldirektion der bad. Staatsbahnen hat die Giltigkeits⸗ dauer der am 26. Juni unter Vorzeigung der Feſtkarte nach Baden gelöſten Retour, billete bis zum 5, Juli verlängert. Die Stadt Baden hat zwei Ehrengaben im Werthe von je 500 Mark geſtiftet und vom Vorort Mann⸗ heim wurden 300 Mark aus der Stiftungs⸗ kaſſe des Großherzogs und 150 M. aus der Landes⸗Schützenvereinskaſſe zugewendet. Wei⸗ tere Ehrengaben ſind in reicher Zahl ange⸗ meldet, und verſpricht das vom Lokalkomite aufgeſtellte Feſtprogramm reichliche und ab⸗ wechſelnde Unterhaltung. Jurheſſiſche 70 Tbaler Looſe von 1845. Die nächſte Ziehung findet am 1. Juni ſtatt. Gegen den Coursverluſt von ca. 50 Mk. pro Stück bei der Auslooſung über⸗ nimmt das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Franzöſiſche Straße 13, die Ver⸗ ſicherung für eine Prämie von Mk. 3,20 pro Stück. Januar 1835 zu Thorn), der Verfaſſer ſo mancher gelungenen Poſſe, iſt am 21. ds. geſtorhen. Am 23, dem Tag der Beerdigung, 1 85 die 100. Aufführung des lachenden erlin ſtatt, in welchem Sammelſurium mancher Poſſenſcene des Verſtorbenen ein Plätz⸗ chen eingeräumt worden. Ferner kommt aus Berlin die Nachricht, daß im Wallnertheater in der nächſten Saiſon ein Gaſtſpiel Haaſe's u. Barnay's, wenn möglich zu gleicher Zeit, ſtattfinden wird. Die erlauchten Gäſte der Berliner, die Münchner, errangen mit dem„Herrgotsſchnitzer“ vollen Erfolg; dieſem Stück folgt als Novität„Hans im Glück“. In München ſelbſt gelangt demnächſt am Gärtnerplatztheater ein von Maximilian Schmidt gedichtetes Feſtſpiel„König Ludwig's I. Wallfahrt“ zur Hoftheater ſoll noch vor Schluß„der Ring des Nibelungen“ aufgeführt werden, während am 28. ds. Herr Stury ein Gaſt⸗ ſpiel eröffnet. Die Ferien dauern vom 12. Juli bis zum 12. Auguſt.—In Frankfurt elangt am 28. ds. zur erſtmaligen Anfführung ildenbruch's Drama„das neue Ge⸗ bot“; dann folgt ein Gaſtſpiel Schweig ho⸗ fer's. Im Opernhaus haben die Proben zu Joneieres„Johann v. Lothringen“ u. zur Offenbachs, Blaubaxt“ angefangen; für nächſte Saiſon iſt eine Lokalpoſſe„das lachende Frankfurt“ in Ausſichtgenommen. Ernſt von Wildenbruch reiſt zu der Premiere ſeines Stückes nach Fraulfurt und wird der Vorſtellung beiwohnen. Das aller⸗ neueſte Werk desſelben iſt ein Band„Hu⸗ moresken und Anderes“ bei Freund und Jaekel, Berlin, der ſoeben auf den Bicher⸗ markt koumt, und auf den wir ſpäter zu ſprechen kommen werden. H. B. B.