An⸗ rren⸗ 5257 ider 25 ardt fiehll 5149 28. g. 2 —. * 1 ei⸗ pa⸗ den 28 46091. Abonnementsprets: vros Monat 50 Pfg.— Ausmürts durch die Poſt 65 Pfg Man t in Rannhrim bei der Expebition k 65 allen 1 Die Sadiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahm und Feiertage. Herausgeber Or, jur. Bormann Paas in Mannheim, ——— W 129. 5—— Die nächſte Nummer 60 dieſes Blattes erſcheint des Himmelfahrtsfeſtes wegen Freitag Mittag. *Der neueſte Erlaß des Herrn v. Puttkamer. Oer bekannten miniſteriellen Verfügung über die Haltung, welche die Behörben den Strikes gegenüber zu beobachten ha⸗ ben, iſt ſchnell eine zweite Maßregel ge⸗ folgt, die noch weit mehr als die erſtere geeignet iſt, die Lohnkämpfe zu beeinfluſſen, und außerdem das politiſche Leben, wenig⸗ ſtens der Reichshauptſtadt und deren nächſter Umgebung in ſchwere Feſſeln zu ſchlagen. Wir meinen die Suspendirung des Verſammlungsrechts. Dieſelbe iſt zwar bis jetzt noch auf einen beſtimmten, freilich den Konzentrationspunkt des politiſchen Lebens in ſich begreifenden Bezirk be⸗ ſchränkt, aber wer vermag die Garantie dafür zu übernehmen, daß dieſes neueſte „ſozialpolitiſche Rezept“, wenn es ſich als probat erweiſen ſollte, nicht auch anderswo zur Anwendung gelangt? Glaubte man zuerſt nicht auch, der kleine Belagerungszuſtand werde nur über Berlin verhängt werden? Und wie hat der„Kleine“ ſeither an Umfang zugenommen! Dieſelbe Hand, welche durch einen Federſtrich das Ver⸗ ſammlungsrecht der Berliner Arbeiter illuſoriſch machte, wird ebenſo wenig zögern, wenn es ſich darum handelt, durch eine ähnliche Beſtimmung auch außerhalb des Berliner Weichbildes, in erſter Linie in den übrigen„belagerten Städten“ die angeblich ſo ſchwer bedrohte bürgerliche Geſellſchaft zu reiten. Ueber die neueſte Verfügung des Hru. v. Puttkamer, d. h. über die politiſche und rechtliche Quglität derſelben läßt ſich die von Th. Barth herausgegebene Ber⸗ liner Wochenſchrift„Bie Nation“ in wirklich treffender Weiſe aus. Nachdem ſie ausgeführt, daß die ſeitherige Auswei⸗ ſungsbefugniß und die gewiß nicht allzu⸗ laue Anwendung derſelben noch lange nicht ſo empfindlich und ſo ſichtbar in das Gebiet des öffentlichen Lebens hinein⸗ gegriffen habe, wie dies die jüngſte Putt⸗ kamer'ſche Beſtimmung thue, kommt ſte Feuilleton. — Eine köſtliche Anekvote aus dem Jenenſer Studentenleben wird dem„B..“ als buchſtäblich wahr mitgetheilt: Zu An⸗ fang des erſten Semeſters 1864 kamen auf einer ausgedehnten„Spritzfahrt“ vier Marburger Kartellbrüder der„Thu⸗ ringia“ nach Jena und hielten ſich nur kurze Zeit auf„F..“(Fremden⸗Pump) auf. Es kam dabei gleich am erſten Tage zur Sprache, daß ſie Geld gebrauchten, und daß ſie einen Philiſter„anpumpen“ wollten und— wie ., jetzt Arzt in Hamburg, ſagte—„wenn /8 der Großherzog ſelbſt wäre.“ Ueber dieſe olle Idee flogen die Worte hin und her; S. chlug eine Wette vor, daß er ſelbſt den Pump beim Großherzog, als bei dem Rektor der Univerſität Jena,„riskiren“ wolle, und — die Wette wurde angenommen. Am an⸗ deren Tage fuhr man nach Weimar, S. er⸗ hielt mit ſeinen drei Korpsbrüdern die nach⸗ geſuchte Audienz ſofort und trug ſein An⸗ liegen dem Großherzog, den er mit Ew Magnifizenz“ anredete vor Sie wüßten nicht, wohin ſie ſich wenden ſollten, rechneten auf die bekannte Güte„des Herrn Rektors und verſprächen auf Ehrenwort, die Schuld Mit 25 Thlr. binnen acht Tagen zurückzu⸗ gahlen. Dieſes unverfrorene Verlangen mußte den Großherzog weidlich amüſtren, er lachte tel, ließ ſich in ein längeres Geſpräch mit zen Studenten ein und wies den anweſenden Rammerherrn an, ihnen in ſeinem Namen gegen Ehrenſchein 25 Thlr. auszuzahlen. Kellte den Schein aus, erhielt das Geld und zatte ſeine Wette gewonnen. Die 20 Thlr. mitſammt Ehrenſchein erhielt S. aber, nach⸗ zitionen und Trägerinnen.— Auswürts bei allen alten des deutſchen Reiches und den Brieſträgern. annheimer Vol — 2, ſowie be e der Sonn⸗ — zu ſprechen und ſagt hierüber: „Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß mit jener Beſchränkung des Verſammlungs⸗ rechtes das politiſche Leben aller Parteien, oder wenigſtens aller Oppoſitionsparteien, einen harten Schlag erfährt; und wenn dieſe Folge auch nicht augenblicklich ein⸗ treten ſollte, ſo wird, wenn das jetzige reaktionäre Syſtem beſtehen bleibt, doch über lang oder kurz dieſe Konſequenz ſich ergeben. Die Politik in den bisherigen Bahnen fortzuführen, wird ſchwerer und ſchwerer, und ſo kann man den Moment wohl vorausſehen, wo die Macht der Verhältniſſe dazu drängt, die freie Kritik mit allen Mitteln zu verhindern. Aber dieſe Ausſicht ſoll jetzt noch nicht einmal in Betracht gezogen werden; es ſoll vor⸗ ausgeſetzt werden, daß der Erlaß ganz in dem Sinne ausgeführt wird, in welchem er bem buchſtäblichen Wortlaut der Be⸗ gründung nach ausgeführt werden müßte. Zum Schluß der Denkſchrift, die dem Reichstag zugeſtellt worden iſt, heißt es: „Es war unvermeidlich, das Verſamm⸗ lungsrecht für Berlin und Umgebung zeit⸗ weiſe einer weitergehenden Einſchränkung zu unterwerfen, welche jedoch nur den drohenden Gefahren für die Aufrechter⸗ haltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung auf alle Fälle entgegenzutreten beſtimmt iſt, und bei ihrer thatſächlichen Handhabung der Abhaltung aller legitime Zwecke verfolgenden Verſammlungen zur Berathung öffentlicher Angelegenheiten keine Schwierigkeiten bereiten wird.“ Aus der vorangehenden Begründung aber er⸗ gibt ſich, daß der Erlaß ſich ausſchließlich gegen jene Lohnbewegung unter den Ar⸗ beitern richtet, auf die Herr von Putt⸗ kamer bereits vor einiger Zeit die Auf⸗ merkſamkeit hingelenkt hatte. Alſo wir ſetzen voraus, daß der bürgerliche Liber⸗ alismus zunächſt— wir legen Nachdruck auf dieſes zunächſt— durchaus nicht in ſeiner politiſchen Bethätigung weiter ein⸗ geſchränkt werden ſoll. Was ergibt ſich dann? Ein Recht, das dem Bundesrath zweiſellos dem Wortlaut des Geſetzes nach zuſteht, ſoll zur Anwendung gebracht werden, um jene Lohnbewegung zu unter⸗ drücken, bei denen die ſozialdemokrattſche Herr Pieitor? S. nur bitten ließ, auf ſein ohl zu trinken und—„die Quelle nicht zu verrathen, da er ſonſt wohl häufiger, als lieb ſein würde,„angepumpt“ werden önnte.“ — Eine unheimliche Fahrt hat der kühne Luftſchiffer Richard 5 und ſein Reiſegefährte, der Lieutenant Mödenbeck vom Ballon⸗Detachement, am Donnerſtag Abend von der„Neuen Welt“ in Berlin aus gemacht. Kurz vor Beginn eines furchtharen Gewitters, um ſieben Uhr, ſtieg die filberſchimmernde „Victoria“ mit ihren beiden Paſſagieren in die dunkelblaue, graue und ſchwefelgelbe Wol⸗ kenmaſſe, die ſich wie eine undurchdringliche Mauer nach Südweſt ausdehnte, hinauf. Bald war ſie den Blicken der„Neuen Welt⸗ bürger“, die ſich bis dahin ſchon ziemlich zahlreich eingefunden hatten, entſ wunden. Oben aber wax's fürchterlich, te ſpäter Herr Opitz, als er gegen zehn Uhr bis auf die Haut durchnäßt den Bal champétre⸗Saal der Neuen Welt wieder betrat. Kaum hatten die beiden Luftfahrer mit ihrem Ballon die erſten Wolkenſchichten paſſirt, ſo dröhnte ihnen auch ſchon langrollender Donner ent⸗ gegen; in weitem Zickzack fuhren die ſcharfen Skrahlen des Blitzes uw die von der Gonde, aus nur noch ſchwach ſichtbare„Victoria“, dieſelbe minutenlang mit ihrem grellen, un⸗ heimlichen Feuer beleuchtend, kurzum, den beiden Reiſenden wurde immer»ſchwüler u Muthe, und manchmal glaubten ſie ſchon, hei dem immer ſchneller aufeinander folgen⸗ S. den gewaltigen Donner und Blitz, ihre letzte tunde habe geſchlagen. Plötzlich ſegelte die ſtolze„Victoria“ in eine hellere Wolkenſchicht, das dunkle, unheildrohende Gewitter⸗Gebirge erkannte unter dem er ſein Wort pünktlichſt eingelöſt, zu und aualeich ein Schreiben, in dem»der rüick 5 Seite laſſend, und Opitz iwei Dorfſchaften. Soſort z00 er die ksblakt ——. auf den völlig anderen Charakter derſelben — Ventil⸗Leine, und langſam ließ ſich der vom⸗ hoch. Rolle ſpielt; und da die Berliner Arbeiterbevölkerung zum nicht geringen Theil untrennbar mit der Sozialdemokratie verwachſen iſt, ſo wird jede Lohnbewegung in der Reichshauptſtadt, ſo weit ſie ſich durch Verſammlungen orga⸗ Partei als ſolche eine niſiren will, je nach Belieben der Re⸗ gterung unterdrückt oder aufs Aeußerſte erſchwert werden können. Thatſächlich wirft ſich die Regierung alſo zum Schieds⸗ richter in Lohnſtreitigkeiten auf; ſie nimmt jenes Amt von ungeheurer Verantwortung auf ſich, das darin beſteht, zu ſagen, in dieſem Falle halte ich die Anſprüche der Arbeiter für ungerecht, halte ich die Strike nur für ein Ergebniß ſozialdemokratiſcher Wühlereien, und darum ſuche ich gewalt⸗ ſam die Arbeitseinſtellung zu verhindern. Die Verhältniſſe, über welche die Regierung ſich das Schiedsrichteramt anmaßt, ſind aber ſo verwickelt, ſo unmöglich zu durch⸗ ſchauen, ſo unmoͤglich richtig zu beurtheilen, daß ſelbſt bei dem beſten Willen nicht die Gerechtigkeit, ſondern nur die Willkür die Entſcheidung diktiren müßte. Wie die Entſcheidung aber auch fallen mag, ſie wird von einer Seite ſtets als eine blinde Ungerechtigkeit empfunden werden; der Standpunkt der offizöſen Kreiſe ſcheint aber nicht einmal ein vorurtheilsloſer zu ſein. Nach Aeußerungen der offtziöſen Organe darf man annehmen, daß die Entſcheidung im allgemeinen ſich ſtets gegen die Arbeiter richten dürfte, weil, wie dieſe Organe in ihrer Allweisheit ſagen, die jetzigen wirthſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe eine Lohnaufbeſſerung nicht an⸗ gebracht erſcheinen laſſen. Das Unheil, welches auf dieſe Weiſe angerichtet werden muß, läßt ſich ſchwer überblicken. Werden Strikes unmöglich gemacht, ſo wird da⸗ mit in die Arbeiterbevölkerung ein Element der Unzufriedenheit hineingetragen, das von einer ganz anderen Wirkung ſein muß, als ſelbſt die Ausweiſungen einzelner Perſönlichkeiten. Hier kommen die In⸗ tereſſen ganzer Klaſſen ins Spiel und zwar matertelle Intereſſen, deren Werth ſich klar erkennen und ſcharf wägen läßt; die ſozialiſtiſchen Zukunftsbilder verweiſen auf problematiſche, auf fernabliegende Möglichkeiten; ein Strike faßt aber als Ziel ganz konkrete, unter Umſtänden in Waſſer ſchwer helaſtete Ballon in der Nähe von Mariendorf nieder, wo dann auch die Entleerung flott von Statten ging. — Etwas über Baul Krüger, den Prä⸗ ſidenten von Transvaal, Jedermann wird ſich wohl noch erinnern, daß vor einigen Jah⸗ ren Krüger oder, wie ihn ſeine Landsleute biel lieber nennen,„Ohm Paul“ eine Reiſe nach Europa machte. Bei ſeiner Rückkehr nach Pretoria, der Hauptſtadt des Trausvagl, berichtete er im„Volksraad“ über ſeine Reiſe⸗ eindrücke und ſeine Ausgaben, denn er war auf Staatskoſten gexeiſt. Der deutſche Kaiſer und mit ihm Berlin haben ihm am beſten gefallen, denn da—5 er am billigſten, das heißt auf Kaiſers Koſten gelebt und ſich mit Bismarck plattdeutſch unterhalten. Er meint, der deutſche Kaiſer wiſſe, was exr an ihm für einen Freund und Bundesgenoſſen habe und ſei ſtolz auf„Ohm Paul“. Dann kam die Reiſekoſtenherechnung, und dabei kam es zu einer Auseinanderſetzung im Volksraad. Für Eigarren und Tahak waren, wie die Dorf⸗ zeikung erzählt, 80 Pfund Sterling in An⸗ ſchlag gebracht und dies ſchien den Mitglie⸗ dern der ehrenwerthen Verſammlung doch zu Krüger erhebt ſich und ſagt:„Meine Herren! Ihr kennt mich 40 Jahre und länger und wißt alle, ich rauche nicht. Das Einzige was ich thue, iſt dies!“ Dabei greift er in die Taſche, hölt ein Stück Rollentabak heraus, beißt davon ab und beginnt zu kauen.„Haben die anderen ſo viel geraucht, ſo mögen ſie auch zahlen.“ Und ſo geſchah es,— Ein anderes Mal erhebt ſich ein Ausländer im Bolksraad und bellagte ſich, daß es im gan⸗ zen Land keine Subordination gäbe, Ein al⸗ ter Boer ſteht darauf auf und 16185 Er bahe zon der deutſchen. der franzöſiſchen, der Organ für Jedermann. Iulertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Reklamen 90 Wit Arteinen werden von allen Annoncen⸗Expeditionen, von anſeren Egestären und Trägerinnen. jowie im Verlag enigegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt. Patationsdruck der Ur, B. Haasiſchen Kuchbruckeret, 86,8 neben der katholiſchen Spitalkirche in Maunhejm⸗ Telephogsuichlus Nr. A19. Zeiting. — ———— Donnerſtag, 3. Iun 1666. —— kürzeſter Zeit erreichbare Vortheile ſs Auge, und je plaſtiſch greifbarer dieſe Vortheile winken, um ſo tlefer wird die Empörung der Arbeiter ſein, daß ſie ver⸗ hindert ſind, ihr Loos zu verbeſſern Dem Arbeiter ſchwindet damit die Moͤglichkeit, in den jetzigen geſellſchaftlichen Zuſtänden ſeine Chancen frei auszunützen, und en wird ſo nur um ſo tiefer in die Netze jener hineingetrieben werden, die alle Hoffnung auf eine radikale Kenderung ſetzen. Aber vielleicht werden die Strike⸗ bewegungen nicht einmal hintenanzuhalten ſein; dann wird die Organiſglion im Geheimen vorgenommen werden und wirk natürlich ſich jener geheimen Organiſatloner hedienen, die bereits beſtehen und die ſich ganz in den Händen der Sozialdemokratie befinden. Betheiligten ſich Arbeiter bisher an Strikes ohne der ſozialdemokratiſchen Partei anzugehören, ſo werden jetzt die Strikebewegungen mehr und mehr in der ſozialdemokratiſchen Bewegung auf⸗ gehen. Die Folge des Erlaſſes wird eine weitere große Stärkung der So⸗ zialdemokratie ſein, und während fe der Feind der jetzigen Geſellſchaftsord⸗ nung großgezogen wird, wird die heutige Geſellſchaft ſelbſt weiter entwaffnet. Bei den Strikebewegungen ſpielte die öffent⸗ liche Meinung keine kleine Rolle, und es war von nicht geringer Bedeutung, auf weſſen Seite ſie ſich ſtellte. Jetzt werden die Arbeitgeber nur zu häufig auch dieſer Hilfe beraubt ſein, denn es liegt in der Natur der Sache, daß ſich zunächſt die Sympathie jenen Kreiſen zuwenden wird, deren Kampf zur Verbeſſerung ihrer Lage ſo aufs Aeußerſte erſchwert iſt.“ Das deutſch⸗freiſinnige Blatt trifft mit dieſen Ausführungen ſo ſehr den Nagel auf den Kopf, daß auch demokratiſche Blätter bas von ihm Geſagte bedingungs⸗ los guthelßen können. Es wäre nur zu wünſchen, daß die Geſinnungsgenoſſen der „Nation“ da, wo es noth thut, ebenſo ſchneidig das Wort wie mitunter die Feder handhaben würden. Aber da machen ſich nur zu oft„menſchliche Schwächen“ be⸗ merkbar, deren Folgen auch durch die glänzendſten Artikel nicht mehr ausgemerzt werden können. engliſchen und der holländiſchen Nation ge⸗ hört, aber von der Subordination noch nie und er ſei alt dabei geworden. Er wollte daher nichts wiſſen von dieſer Ration Sub⸗ und der ganze Volksraad ſtimmte em het. — Bei Straudung von Schiſſen bleiber Rettungsverſuche mit Mörſer, und Raleten⸗ Reit ere 0 65 ffrit uur des⸗ halb erfolglos, weil die 6 Gif rüchigen dieſe Vorrichtungen nicht füichtig zu benutzen ver⸗ ſtehen. Zur Beſeitigung dieſes Uebelſtandes at die Verwaltung der Deutſchen Geſellſchat zur Rettung Schiſbrüchiger kih gllgemein verſtändliche Auweiſung zur Handhabung ſol⸗ cher Retzüngsvorrichtüngen eee en und auf Zinktafeln überdrucken laſſen, welche an Bord der Schiſſe an guter Stelle ange⸗ bracht werden ſollen. Die Anweiſungen ſol⸗ len, wie neuerdings wiederum amtlich mikge⸗ theilt wird, allen preußiſchen Reedern und Schiffern unentgeltlich abgegeben werden, weun dieſe ſich zur Anheftung der Tafeln an ihren Schiffen verpflichten, — Wiederum ein Klavierſcherz! Hen v. K, ſagt zu ſeinem Diener; Es iſt ſpirklich unerträglich, dieſes nachbarliche Klabier! Ran hört's, als wenn es hier ftäude, Biſt Du ſicher, 3 die Entreeihlür geſchloſſen iſt? ewiß, ſie iſt zu ⸗ Na, ſchließ lieber noch einmal herum — Malice, Patient: Mir iſt rad', ale ob ich was im Kopfe hätt“!“— Doltor; Das ——5 freilich für Sie ein ungewohnies Be⸗ fühl ſein!“ — Ja ſo!.:„Sagen Sie einmal, liebei Müller, woher haben Sie denn das blaue Auge?“—.:„O, meine Frgu wollte mit mir ſpazieren gehen, ich hatte aber keine, Das in Alles 28 elte⸗ Badiſche Volks⸗Zeitunng ———————— 8. Juni. Politiſche Ueberſicht. * Mannheim, 2. Juni. Deutſchland. In unſerem engeren Vaterlande, in Baden, läßt die Frage der Beſetzung des Freiburger Erzbiſchofsſtuhles die Gemüther immer noch nicht zur Ruhe kommen. Im Gegentheile: je widerſpruchs⸗ voller die hierauf bezüglichen Meldungen ſind, je geheimnißvoller das Dunkel iſt, mit denen man die angeblich noch ſchwebenden Berhandlungen umgibt, um ſo mehr fühli ſich die allzeit geſchäftige Phantaſie ge⸗ wiſſer Leute zu Extraleiſtungen veranlaßt, die denn auch nicht verfehlen, mehr oder weniger Aufſehen zu erregen und in wei⸗ terer Folge mehr oder weniger„pikante“ Auseinanderſetzungen zwiſchen den ein⸗ kelnen Blättern bezw. Parteien hervorzu⸗ zufen. Die„Intereſſirten“ bei der Sache ſind natürlich in erſter Linie die Ultra⸗ montanen und die Liberalen. Den Demo⸗ kraten, wenigſtens denjenigen, die auf Rieſez Prädikat Anſpruch machen können, Meſe ganze bereits bis zum Ueber⸗ ventiltrte„Biſchofsfrage“ nicht ſo nahe, wenigſtens nicht näher als hies durch das„landesübliche Intereſſe“ bebingt iſt. Immerhin mag es aber als publiziſtiſche Pflicht erachtet werden, die Leſer hin und wieder über den Stand der Angelegenheit zu unterrichten, ebenſo über einzelne Aeußerungen der Parteipreſſe. So werden in einer ber letzten mern des„Schw..“ in einer uden ſtammenden Korreſpondenz Uultra⸗ montanen badiſchen„Unoerſö, lichen“ in nachſtehender Weiſe apoſtrophirk⸗ „Das Intranſigententhum ſcheint ſich diesmal unmöglich machen zu wollen, Es greift in unbedachteſter Weiſe die Sen⸗ dung Spolverinis und mittelbar auch die Stellung des Papſtes zu derſelben an, indem es den päpſtlichen Auftrag für Spolverinis vermittelnde Thätigkeit leug⸗ net. Gleichzeitig macht ſich die Auflehn⸗ ung gegen die fortgeſetzte Hetze auch in geiſtlichen Kreiſen geltend; das beweiſt ber geharniſchte Widerſpruch, welchen öffentlich die Geiſtlichkeit des Dekanats Ottersweiler gegen einen unlauteren und gehäſſigen Angriff des„Pfälzer Boten“ auf Dekan Lender bezüglich ſeiner Stel⸗ lung als Dekan erhob. Das badiſche Intranſigententhum gräbt ſich jetzt bei der Geiſtlichkeit, wie zuvor im Volke, den Boden unter den Füßen weg. Die Ter⸗ roriſirung der Dekane durch die Kaplane dürfte bald ein Ende haben.“ Da kann noch manches böſe Wort auf der einen und der andern Seite fallen, bis der neue Oberhirte ſeinen Stuhl eingenommen hat, und auch dann werden die gewalt⸗ ſam gerufenen Geiſter nicht ſo ſchnell wieder verſchwinden. In demſelben vieldeutigen, wenn auch etwas pikanteren Gewande wie die badiſche Erzbiſchofsfrage präſentirt ſich die bayeriſche Kabinetskaſſen⸗ Angelegenheit. Wir nahmen vor einigen Tagen Veranlaſſung, derſelben einen läng⸗ eren Artikel zu widmen, aber wir müſſen geſtehen, mit dem Stoffe, wie er uner⸗ ſchöpflich aus einer und derſelben Quelle fließt, könnte man täglich die Spalten eines Blattes„größten Formats“ füllen, Ehne auch nur einigermaßen Licht in das herrſchende Dunkel zu bringen. Hinter leder der zahlreichen, ſtets mit anerkennens⸗ Die Meininger in Mainz, VIII. (Originalbericht der Bad Volkszeitung.) Was Ihr wollt. Kultſpiel in 5 Akten v Shakeſpeare, überſetzt v. Schlegel. Mit vorſtehendem Stücke beſchloſſen die Weininger ihr aAwöchentliches 10 iel in Mainz, mit deſſen pekuniären wie künſtleri⸗ en Erfolgen Herr Chronegk und ſeine auſpieler wohl zufrieden ſein können. Das fröhliche Luſtſpiel mit ſeinen ausge⸗ e Scenen, eignet ſſch ſehr zu einem frohen Abſchied, und da die Meininger recht aute Vertreter burlesken Shakeſpeare'ſchen Humors beſitzen, gelang die Darſtellung überaus gut und lebhaft. Auf dem Theaterzettel hieß es zwar: die Handlung ſpielt abwechſelnd in Illyrien und an der benachbarten Seeküſte. Die Scenerie ſelbſt jedoch, zeigte vom erſten bis zum letzten Akte nur einen Garten vor Olivias Hauſe. Maſchiniſt und Dekorateur haben ſchon Alles in Kiſten und Kaſten verpackt zur bevorſtehen⸗ den Abreiſe; man kann es deßhalb nicht übel nehmen, wenn ſich's die Leute, die vorher keine Laſt und Arbeit ſcheuten, alles vielfältig und vollkommen zu bieten, ſich's zu guter Letzt einmal bequem machten. Habt Ihr doch Alles gehabt:„Was Ihr *7 wollt! Geſpielt wurde froh und friſch. Das Zechgelage des komiſchen Kleeblattes: Herr, Junker Tobias und Junker Chriſtoph 9. Bleichenwang(warum die Meininger aus dem Shakeſpearsſchen Anſſeeas einen Chri⸗ onh gemacht baben, i uns unerfindlich! Theater, Kunſt u. Wiſſ enſ chaft. werthem Geſchick ausſtaffirten Senſations⸗ nachrichten jagt ein Dementi einher, dem es ſodann gewöhnlich in unmittelbarer Auf⸗ einanderfolge paſſirt, ebenfalls dementirt zu werden. Während die Einen von einer ſchweren Nervenkrankheit des Königs reden, die bald den Eintritt einer Kataſtrophe befürchten laſſe und die demnächſtige Ein⸗ ſetzung einer Regentſchaft nöthig mache, behaupten die Anderen, der König fühle ſich körperlich ganz wohl und ſei nur ein bischen ſtark verſtimmt über die Art und Weiſe, wie man ſich um ſeine„Privat⸗ angelegenheiten“ kümmere. An die Ein⸗ ſetzung einer Regentſchaft, ſelbſt einer vorübergehenden, wäre auch nicht im Entfernteſten zu denken. Bekanntlich tauchte vor einigen Tagen mit ziemlicher Beſtimmtheit das Gerücht auf, die in der Verfaſſung vorgeſehene Berufung eines Stellvertreters für das Staatsoberhaupt, falls dieſes verhindert reſp. unfähig iſt, die Regierungsgeſchäfte weiter zu führen, ſei jetzt zur Nothwendigkeit geworden, und es wurden bereits Perſonen aus dem königlichen Hauſe bezeichnet, welche angeb⸗ lich die Regentſchaft übernehmen ſollten. Da unter den vielen in der letzten Zeit aufgeflogenen Enten dieſe wirklich fette erklärliches Aufſehen erregte, ſo ſah man ſich ſelbſt in denjenigen Kreiſen, innerhalb deren man darauf verzichtet zu haben ſcheint,„Kabinetskaſſen⸗Senſationsnachrich⸗ ten“ entgegenzutreten, veranlaßt, wieder einmal ein Dementi vom Stapel zu laſ⸗ ſen. So ſchreibt das„Profeſſorenblatt“, die„Allg. Ztg.“, zu dieſer neueſten Ver⸗ ſion:„Bei der Sucht gewiſſer Organe der Tagespreſſe, ihren Leſern über die ſchwebende Angelegenheit der k. Kabinets⸗ kaſſe täglich eine neue Verſion zu bieten, wodurch nichts weiter erreicht wird, als daß die ſchon ohnehin großen Schwierig⸗ keiten der Lage in wenig patriotiſcher und taktvoller Weiſe noch vermehrt werden, glauben wir die Leſer nicht nachdrücklich genug vor der gläubigen Aufnahme ſolcher ſenſationellen, Wahres mit Falſchem mengenden Meldungen warnen zu können. Wenn ſich z. B. neuerdings ein Wiener Blatt von München telegraphiren läßt, „daß der Plan einer Regentſchaft des Prinzen Luitpolt am Abend des 25. Mai als reif zur Ausführung erklärt worden ſei“, ſo ſind wir aus beſter Quelle er⸗ mächtigt, dieſe Nachricht für unwahr zu erklären.“ Die Entenzüchter laſſen ſich hierüber aber ſicher keine grauen Haare wachſen: es wird luſtig weitergefabelt! Italien. Die ſozialiſtiſche Bewegung breitet ſich in Italien immer mehr aus. Da den italieniſchen Sozialdemokraten die Disziplin und die zielbewußte, aber den gegebenen Verhältniſſen Rechnung tragende Willenskraft der deutſchen Arbeiterpartei fehlt, ſo macht ſich die Gährung in Ex⸗ zeſſen Luft, die natürlich abſolut warthlos ſind und der Sache der Arbeiter nur ſchaden. Bei den kürzlich ſtattgehabten italieniſchen Deputirtenwahlen wurde der Anarchiſt und Galeerenſträfling Cipriani an zwei Orten als Abgeordneter für die Kammer gewählt. In Turin zogen nun aus dieſem Anlaß Volkshaufen mit einer rothen Fahne durch die Straßen unter den Rufen:„Es lebe Eipriani! Hoch die Galeere!“ Auf dem Corſo Dante kam es mit den Soldaten zu einem kurzen die Herren Arndt, Haſſel und Görner unterſtützt von Malvolio(Herr Pinkert) und Maria(Fräul. Wenz) zeigte einen überſpru⸗ delnden Humor, der Alles mit anſteckte. Frl. Wenzel(Olivia) Frl. Lorenz(Biola), die das Pagenkoſtüm allerliebſt kleidete, ſowie Herr Barthel(Herzog) trugen das Ihrige zum guten Gelingen der Schlußvorſtellung bei, u der das Publikum nochmals zahlreich er⸗ war um ſeinen Lieblingen Lebewohl zu ſagen. Stürmiſch verlangte man am Schluſſe Hrn. Chronegk der bei ſeinem Erſcheinen mit Lor⸗ beerkränzen überſchüttet wurde. Heute Nacht um 11 Uhr 48 Min reiſen die Hofſchauſpieler mit ihrem Direktor und den ganzen Requiſiten und Dekorationen nach Düſſeldorf um dortſelbſt mit ihrem Gaſtſpiel zu beginnen.— Alsdann werden ſie unſere deutſche Heimath verlaſſen und in Amerika für 1¼ Jahr ihre Triumphe ſuchen und gewiß auch finden. Wenn auch vieles an der Darſtellungsweiſe der Meininger zu tadeln ſein mag— wir ſehen hierbei von der zeitweilig ganz unzulänglichen Kraft einzelner Mitglieder ab— ſo darf man doch kühnlich behaupten, daß die pietät⸗ volle ſtets bis ins kleinſte Detail ſich er⸗ Anhänglichkeit an alle Borſchriſten es Dichters ſtets von Herrn Chronegk ge⸗ wiſſenhaft beobachtet worden. utſchieden trägt dies Beſtreben der Mei⸗ ninger vor allem wahr und natürlich, alſo auch realiſtiſch zu ſein, viel zur Beſſerung und Nacheiferung an anderen Bühnen bei. Finden wir doch häufig genug, ſogar auf Hof⸗ bühnen einen Schlendrian und kopfloſe Regie⸗ führung, die manchmal eine ſonſt vortreffliche Darſtellung durch himmelſchreiende Coſtüms und Arrangementfehler ungenießbar macht —— Kampf um die Fahne, welche erobert wurde, worauf ſich die Menge zerſtreute. In Livorno fand eine ähnliche Kund⸗ gebung ſtatt.„Evviva Cipriani, Galeeren⸗ ſträfling!“„Hoch die Pariſer Kommune!“ „Hoch die Revolution!“ erſchollen die Rufe. Das Militär ſchritt ein und ward mit einem Steinhagel empfangen. Der Kampf dauerte lange, da die Arbeiter durch Zuzüge aus dem Arſenal verſtärkt wurden. Auch Arbeiterfrauen miſchten ſich in den Kampf. 2 Soldaten blieben todt, 17 Arbeiter wurden ſchwer verwundet, 100 Verhaftungen ſind vorgenommen worden.— Das engliſche Kabinet hat erklärt, daß es nicht geneigt ſei, ſich an einem Vorgehen gegen den Emir von Harrar, anläßlich der Ermordung der Mitglieder der Expedition des Grafen Porro zu betheiligen. Da werden die Italiener wohl auch keine Luſt haben, ihre ſo ſchmählich im Dienſte der Wiſſenſchaft hingeſchlachteten Landsleute zu rächen. Schade! Deutſches Reich. A Freiburg, 1. Juni. Die Wahl des neuen Erzbiſchofs wird mor⸗ gen Vormittag 10 Uhr in der Sa⸗ krüſtei des Münſters vor ſich gehen. Dieſelbe dürfte aller Wahrſchein⸗ lichkeit auf Biſchof Dr. Kopp von Fulda fallen. Einerſeits iſt dies der Regierung angenehm, andererſeits iſt die politiſche Rolle, die derſelbe bei den Verhandlungen zwiſchen Rom und Preußen geſpielt hat, und die bei dieſer Gelegenheit bekundete diplomatiſche Geſchicklichkeit der Grund, daß man gerade ihn auch von Seite des Domkapitels für geeignet hält, den kirch⸗ lichen Frieden in Baden anzubahnen. Der Name des Gewählten wird von der Kanzel verkündet werden. Daß die Wahl ſo raſch vor ſich gehen würde, hatte wohl Niemanſ, erwartet. Miniſterialrath Joos von Karls: ruhe iſt bereits heute eingetroffen.(Wir bitten, dieſe uns heute früh zugegangene Korreſpondenz mit der in unſerer heutigen Nummer enthaltenen, indeſſen geſtern Abend bereits geſchriebenen politiſchen Ueberſicht zu vergleichen, welch' letztere durch das oben Mitgetheilte einigermaßen überholt erſcheint. D..) Berlin, 1. Juni. Der„Reichsanzeiger“ meldet: Der Kaiſer verlieh der Neu⸗ Guinea⸗Compagnie auf Grund des ein⸗ gereichten Statuts die Rechte einer juri⸗ ſtiſchen Perſon. *Nach dem ſoeben erſchienenen Nachtrag zur Rang⸗ und Quartierliſte der kaiſerlich deutſchen Marine werden in dieſem Sommer in Dienſt geſtellt ſein 37 Schiffe und 12 Torpedoböte. Die erſteren vertheilen ſich auf die verſchiedenen Schiffsklaſſen folgen⸗ dermaßen: 4 Panzerſchiffe, 6 Kreuzerfre⸗ gatten, 6 Kreuzercorvetten, 2 Panzerfahr⸗ zeuge, 5 Kreuzer, 4 Kanonenböte, 2 Avi⸗ ſos, 2 Segelſchiffe, 1 Artillerieſchulſchiff, nebſt Tender, 4 Fahrzeuge. Die demnächſt auf kürzere Zeit zum Mannöyver zuſammen⸗ tretenden Panzer ſind hierin nicht einbe⸗ griffen. Im Auslande werden ſich befin⸗ den: Oſtaſien: 1 Kreuzer und ein Kano⸗ nenboot; Auſtralien 2 Kreuzer; Oſtame⸗ rika: 1 Kreuzercorvette, 1 Segelbrigg; Weſtamerika: fraglich; Oſtafrika: 1 Kreu⸗ zer, 1 Kanonenboot; Weſtafrika: 1 Kreu⸗ zer, 1 Kanonenboot; dem Kreuzergeſchwader Prüfet und behaltet das Beſte— ſo be⸗ trachtet Euch die Meininger und nicht ver⸗ gebens hat vielleicht Herr Hofrath Chronegk gerade„Was Ihr wollt“ zur Abſchiedsvor⸗ ſtellung gewählt, damit der Herr das letzte Wort behalte: „Die Welt ſteht ſchon eine hühſche Weil, Hop heiſa bei Regen und Wind. Doch das Stück iſt nun aus und ich wünſch Euch viel Heil Und daß es Euch künftig ſo gefallen mag!! Pifferaro. Rundſchau über Theater und Kunſt. Ueber Herrn Sturh, der nunmehr dem Münchner Hoftheater angehören wird, liegt uns ein Bericht der„Fr..“ vor, ſeine Leiſtung als Taſſo betreffend, aus dem wir nur zwei Sätze herausgreifen wollen. So heißt es:„Stury hat die überaus ſchwierige Rolle, von welcher ſich ein Schauſpieler gar leicht zu Uebertreibungen jeder Art hinreißen laſſen könnte, in geiſtvoller Weiſe einheitlich geſtaltet und konſequent durchgeführt.“— Ferner:„Unter der Leitung künſtleriſch her⸗ vorragender Regiſſeure wird Stury ein ächter Künſtler werden und jeder großen Bühne zur Zierde gereichen.“ Heute Abend tritt Herr Stury hier wieder auf und wird ch das Publikum die Gelegenheit zu einem nicht entgehen laſſen. Bebät Dich Gott ꝛc.“ Aus München kommt ferner die Nachricht, daß G. Siegert, der Ver⸗ 15 der„Klytemneſtra“, ein neues Trauer⸗ piel„Siegfried's Tod“ zur Aufführung ein⸗ lereicht hat. Die eigentlichen„Münchner“ ind gewöhnlich um dieſe Zeit keine Münchner, ſondern Berliner, Hamburger u. ſ w. Nach⸗ dem ſie nämlich den Gaſtſpieleyklus in Berlin beendet, reiſten dieſelben uit umaekebrter be⸗Poſt nach Hamburg, um dork für ihre poe⸗ im Auslande werden angehören: 2 Kreu⸗ zerfregatten und 1 Kreuzercorvette; auf der Heimreiſe werden ſich befinden: 1 Kreu⸗ zerfregatte, auf der Ausreiſe: 1 Corvette. Im Mittelmeer werden ſtationiren: 1 Pan⸗ zerſchiff und 1 Aviſo. Als Schiffe, welche in den heimiſchen Gewäſſern ſich im Dienſt befinden werden, ſind bezeichnet: 1 Schul⸗ geſchwader mit 3 Kreuzerfregatten und 1 Kreuzercorvette, 1 Segelfregatte, 2 Schiffs⸗ jungenſchiffe, 1 Torpedoſchulſchiff, 1 Fahr⸗ zeug zum Schutz der Nordſeefiſcherei, je ein Vermeſſungsfahrzeug für die Nord⸗ und Oſtſee; 2 Torpedobootsdiviſonen mit ins⸗ geſammt 1 Panzerfahrzeug, 1 Aviſo, 12 S⸗Torpedoböte, 2 Panzerſchiffe, die Reſerve⸗ Diviſionen der Oſt⸗ und Nordſee, 1 Ar⸗ tillerieſchulſchiff, endlich ein Dampfer zum Verſuchszwecken. Ausland. Paris, 1. Juni. Im heutigen Mi⸗ niſterrathe wurde gutem Vernehmen nach bezüglich der Vorlage über die Ausweiſung der Prinzen ein Einvernehmen dahin er⸗ zielt, daß die Ausweiſung der Prätenden⸗ ten der direkten Linie auf legislativem Wege erfolgen und der Regierung das Recht zuſtehen ſolle, den übrigen Prinzen den Aufenthalt in Frankreich zu geſtatten oder zu verſagen. Die Regierung ſolle indeſſen hinſichtlich dieſes Geſetzentwurfes nicht die Iniliative ergreifen, ſondern den⸗ ſelben annehmen, falls die Kommiſſion ihn vorſchlage. Athen, 1. Juni. Die Regierung ſandt. geſtern an ihre Verlreter in London, Ber⸗ lin, Wien, Petersburg und Rom eine Note, welche die Demobiliſirung der grit⸗ chiſchen Truppen anzeigt und gegen die Fortdauer der Blockade proteſtirt, weil dieſelbe eine ſchleunige Abrüſtung erſchwere und die Fortdauer der Blockade nicht ver⸗ einbar ſei mit dem Ziele, welches die Mächte im Augenmerk hatten. Melbourne, 31. Mai. Nach den letzten Nachrichten aus Samoa vom 22. Mai verließ ein deutſches Kriegsſchiff Apia und begab ſich nach dem von dem Könige Tameſeie occupirten Gebiete; Tameſeſe wird von Deutſchland gegen den König Malietoa unterſtützt. Der engliſche und der amerikaniſche Konſul in Apia pro⸗ teſtirten formell gegen die Mißachtung der Autorität Malietoa's infolge des Einfluſſes Deutſchlands. Als Antwort auf das Er⸗ ſuchen Malietoa's um Schutz hißte der amerikaniſche Konſul die Flagge von Sa⸗ moa unter derjenigen der Vereinigten Staaten und telegraphirte an Cleveland wegen eines Protektorats. Reueſte Nachrichten. Berlin, 1. Juni. Die Branntwein⸗ ſteuer-Kommiſſion ging nach Erledigung des§ 1 des konſervativen Entwurfs zu den Beſtimmungen über die Maiſchraum⸗ beſteuerung über. Sie lehnte die von Uhden beantragte abgeſtufte Maiſchraum⸗ ſteuer ab und nahm die Beſtimmungen des konſervativen Entwurfs über die Raumſteuer an, welche materiell mit den⸗ jenigen der Regierungsvorlage überein⸗ ſtimmen. Nom, 1. Juni. An der Cholera er⸗ krankten reſp. ſtarben vom 31. Mai bis 1. Juni Mittags in Venedig 32/12, in Bari/ und in Brindiſi 3/1 Perſonen. Fortſetzung auf der dritten Seite. tiſchen„Almblümerl“ klingende Proſa aus⸗ zutauſchen, Desgleichen gingen die Mei⸗ ninger(ſ. Originalbericht VII.) von Mainz nach Düſſeldorf, ob dieſelben nach Amerika ehen, kann noch nicht verbürgt werden, ein Contrakt ward noch nicht unterzeichnet. In dem nahen Karlsruhe gaſtirte Bianea Bianchi, die ſchon long ago hier ihrer Stimme Klang zum Beſten gab. Ueberhaupt legt in Bezug auf die Gaſtſpiele der Stars erſter Größe unſer ſonſt recht rühriges Ko⸗ mite eine unbegründete und unnatürliche Furcht an den Tag. Wir behaupten, daß bei einem Auftreten Mierzwinsky's, der Bianchi ſelbſt bei erhöhten Preiſen ein voll⸗ kommen, ausverkauftes Haus erzielt würde. „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.“ Von den Karlsruher Künſtlern wirken im Ganzen 6 Soliſten(darunter Plank in Bayreuth) neben 14 Orcheſter⸗ und 8 Chormitgliedern mit.— Das„Deutſche Theater“ in Berlin hat aber⸗ mals drei neue Kräfte gewonnen: Herr Olden (Bonvivant), Herr Retiy(Komiker und Re⸗ Hilkeur', Frau Schramberg(Heroine). Frau emann⸗Raabe, der bekamite Liebling der Berliner, verabſchiedete ſich am 30. vori⸗ en Monats von denſelben, um ihre Sae kreſp. Gaſtſpielreiſe anzutreten.— 0 wollen wir noch des neu ent⸗ deckten von Saraſate, Saint⸗Saöns, Rubin⸗ ſtein protegirten Kometen erwähnen. Nettie Carpentier heißt la derniere nouveauté auf dem Kunſtmarkte. Sie ſoll furchtbar„nett“ ſein, ausgezeichnet Violin ſpielen und ſchon un⸗ ählige Gedichte empfangen haben in denen er Reim Nettie—-pretty des öfteren vorkommt, alſo ein neues Anziehungsmittel für die näſhſte H. R. H. Saiſon. *— 53TTT—