8 eeeeeeeeeeeeeeeeneeeneneenee Abonnement. 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Die Coverſonen von Werthpanieren bder die moderne Zinsſchinderei. Wir haben in einer unſerer früheren Nummern aus Anlaß der damals projektirten, jetzt zur Ausführung kommenden Reduktion der Zinſen der pommerſchen Pfandbriefe von 4 auf 3½% unſere Betrachtungen über die allgemeinen ſogen. Converſtonen— oder beſſer geſagt— Zinsſchindereien gehalten, ſehen uns aber durch den epidemiſch weiter um ſich greifenden Unfug in dieſer Beziehung veranlaßt, hierauf nochmals zurückzukommen. Mit der in den letzten Jahren ausgeführten Con⸗ verſton aller 5 pCt. Werthpapiere auf 4 pCt. haben dieſe verderblichen Operationen noch keinen Abſchluß gefunden; das Geſchäft war für die convertirenden Banken und Banquiers einträglich und iſt es in Folge deſſen natürlich, daß das lammfromme Publikum weiter geſchunden wird. Das Erſparniſſe beſitzende Publikum, namentlich die kleinen Kapitaliſten, werden durch dieſe Converſtonen am härteſten betroffen und wie eine Heerde Schafe zur Schlachtbank geführt. In neueſter Zeit hat die Herabſetzung des Zins⸗ fußes der 4 pet. Preuß. Conſols auf 3½% den Impuls zu weiteren Converſionen aller möglichen Obli⸗ gationsſchulden gegeben und auch für die ſtets hierzu bereiten Pfandbriefinſtitute den Reigen zur Herabſetzung des Zinsfußes ihrer Pfandbriefe auf 3½% eröffnet, ohne zu bedenken, daß preuß. Conſols und Hypotheken⸗ Pfandbriefe zwei ſehr verſchiedene Dinge ſind. Offenbar hat zu dieſen unheilbringenden Conver⸗ ſtonen nicht allein der durch die allgemeine Geſchäfts⸗ ſtockung in Europa herbeigeführte niedrige Zinsfuß am offenen Markte, ſondern hauptſächlich die ſeit einigen Jahren auch bei den großen Credit⸗ und Börſeninſtitu⸗ ten eingetretene Geſchäftsſtille den Anlaß gegeben. Das Publikum iſt in den üppigen Jahren der Börſenſpeku⸗ latton durch Schaden klug geworden, und in den letzten Jahren nicht mehr wie früher auf den Leim gegangen, wodurch die Proviſtionen und ſonſtigen Gewinne der Speculations⸗Banken und Banquiers mager gewor⸗ den ſind. Es mußte alſo für neue einträgliche Geſchäfte, für Directoren geſorgt werden. Dieſes Kunſtſtück hat man denn auch fertig ge⸗ 2 der Stadt Mannheimer Volksblatt. Erſchsin köglich, Vonn- und Feſttagr aungenommen Herabſetzung des Zinsfußes von 5 auf 4 pCt. die an⸗ ſehnliche Summe von ca. 80 Millionen und bei Herab⸗ ſetzung auf 3½ pCl. das nette Sümmchen von 120 Millionen jährlich, welche an Zinſen von den erſpar⸗ ten Capitalien der deutſchen Nation weniger eingehen und folglich weniger ausgegeben werden können. Die geſchäftseifrigen Inſtitute mit ihren Hülfs⸗ truppen machen bei dieſem ſaußeren Geſchäfte gute Pro⸗ viſtonen, die ihnen von den entlaſteten Schuldnern willig und reichlich bezablt werden; dagegen muß das ſparende Publikum durch enorme Zinsverluſte ſchwer bluten. Wir führen hierfür ein Beiſpiel in kleinem Maßſtabe an: Wenn ein kleiner Mann von ſeinem geringen Einkommen im Stande war, ſich jährlich M. 200 zu erſparen und kaufte ſich dafür eine 5proz. Staatsobligation, ſo hatte er in zehn Jahren ein Kapital von M. 2000, was ihm eine Rente von M. 100 einbrachte. Um aber bei dem heutigen 3½proz. Zinsfuß von Obligationen aller Art eine Rente von M. 100 zu verdienen, müßte derſelbe kleine ſparſame Mann mehr als 14 volle Jahre arbeiten; er wird folglich in dem Genuſſe ſeiner Reute um das Erträgniß vierjähriger, vielleicht ſchwerer Arbeit gebracht und zwar in der kurzen Periode von 14 Jahren. Wahr⸗ haft himmelſchreiend! Ebenſo ſchlimm und noch ſchlim⸗ mer ſteht es in dieſer Beziehung mit Witwen und Wai⸗ ſen, die von ihrem verſtorbhenen Ernährer ein, in ſeinem ganzen Leben und vielleicht unter empfindlichen Entbeh⸗ rungen zuſammengeſpartes kleines Kapital hinterlaſſen bekommen haben, deſſen Rente nun durch die Conver⸗ tirungswuth plötzlich um ca. 30 Proz. geſchmälert wird. Die ſchlimmſten Nachwehen dieſes Convertirungs⸗ unfugs werden ſich aber erſt in ſchweren politiſchen Epochen— die man in unſerer Zeit nicht aus dem Auge verlieren ſoll— zeigen. Bei dem erſten Kanonenſchuß wird der ganze auf 3½0% heruntergeſchundene Werthpapierplunder einen Coursſturz machen, daß den Beſitzern ſchwarz vor den Augen wird und dann erſt wird ſich der Jammer in ſeiner ganzen Größe zeigen. Zu den bis dahin erlittenen Zinsverluſten wird ſich dann noch ein Kapitalverluſt von 25 bis 30 pCt. geſellen, der ſich am intenſtoſten bei den Bergen von 3½% Pfandbriefen, die man dem gläubigen Publikum aufzuſchwatzen wußte, zeigen wird! Die treffenden Banken in den letzten Jahren bei der ſucceſ⸗ ſiven Herabſetzung des Zinsfußes ein blühendes ein⸗ gute Dividenden, fette Tantismen fuͤr Aufſichtsräthe 15 Emiſſion von Hypotheken⸗Pfandhriefen war für die be⸗ racht, indem man die Erträgniſſe des ſparenden Publi⸗ kums um beinahe 30 pCt. durch die ſogen. Conver⸗ ſtonen beeinträchtigt hat, und an der Spitze dieſer Converſſons⸗Meute marſchiren die größten Bankinſtitute und Banquiers mit ihrem zahlreichen Troß heißhung⸗ riger Kläͤffer. Die durch die maſſenhaften Converſtonen,— welche ſchon in Feuilleton. — Das Eude vom Lied. Ueber den vor Kurzem in der Fremde und unter höchſt beklagenswerthen Umſtänden erfolgten Tod eines ehemaligen preußiſchen Offiziers berichtet der„New⸗Nork Herald“ wie folgt:„Geſtern ſtarb im Armen⸗ hauſe von Cleveland Conſtantin von Zacha, ein Schwager des preußiſchen Miniſters von Eulenburg, im fünfundſechs⸗ zigſten Lebensjahre an einer Lungen⸗Entzündung. Der Ver⸗ ftorbene war früher Rittmeiſter beim zwölften preußi Ulanen⸗Regiment geweſen und hatte als ſolcher die drei letzen denkſchen FJeldzüge mitgemacht. Im Jahre 1876 entzweite lich ſeine Familie mit ihm. In mehreren Prozeſſen verlor er ſein Vermögen; ſeine Frau ließ ſich von ihm ſcheiben, und Herr von Zacha wanderke bald darauf nach Amerika aus. Hier gerieth er in die bitterſte Noth. Er verſuchte ſich in den verſchiedenſten Erwerbszweigen, konnte aber in dem fremden Lande und bei ſeinen vorgerückten Jahren kaum das Rothdürftigſte zum Leben erwerben. Im vergangenen Winter hatte er nun auch noch das Unglück zu ſtürzen und den Arm u brechen, und wurde gänzlich erwerbsunfähig. Infolge eſſen wanderte er aus dem Hoſpital in's Armenhaus, in welchem er ſchließlich verſtarb, und zwar kurz vor ſeiner Rückreiſe nach der Heimath, wo er nach einer Aus⸗ hnung mit ſeinen Verwandten ſeine Tage beſchließen wollte. „Dieſer Notiz, welche wir in wortgetreuer Ueberſetzung dem New⸗Dork Herald“ entnommen r 0 können wir hinzu⸗ fügen, daß afferdings ein Ritimeiſter Conſtantin von Zacha bei dem 12. Huſaren⸗(nicht Ulanen⸗) Regiment geſtanden hat, der bis zum Jahre 1848 im aktiven Heeresdienſt ſich befand und bis zum Jahre 1879 im Landwehrverbande verblieben iſt. in welchem Jahre ihm der Abſchied bewilligt wurde. Der Rangliſte zufolge hat derſelbe den Krieg von 1870 mitgemacht und das Eiſerne Kreuz erhalten. Es iſt alſo wohl auch an⸗ zunehmen, daß er an den vorhergehenden Feldzügen theilge⸗ gommen hat. Ob aber dieſer Haittmeiſter Eonſtantin von Zacha mit dem in Cleveland Verſtorbenen identiſch iſt und wie weit die Perſonalien⸗Details des New⸗Vorker Blaztes zuf Richtigkeit beruhen, muß dahingeſtellt bleiden. — Ein neuer Scandal beſchäftigt in Brüſſel wie⸗ n vorigen Jahre mehr als 8 Milltarden Mark trägliches Geſchäft, denn die Emiſſton 3½% Pfand⸗ priefe bei einem Hypothekenzinsfuße von 4½—5% mit Abſchlußproviſion iſt unter allen Umſtänden eine für die Banken ſehr günſtige Finanzoperation, die fette Dividenden und Tantismen abwirft. In Zeiten der Noth ſind gute Staatspapiere und Eiſenbahnprioritäten, wenn auch mit empfindlichen Opfern, immer noch zu verwerthen, dagegen bilden Pfandbriefe der Preſſe und Publikum. Diesmal iſt eine in dem Prozeſſe Vanderſmiſſen vielgenannte Perſönlichkeit, ein Aaen vielbe⸗ ſchäftigter Advokat, das Objekt einer doppelten Anſchuldigung. Er ſoll, wie verlautet, intime Beziehungen zu der Frau eines Unternehmers unterhalten haben, deren Mann durch die Maitreſſe eben deſſelben Herrn über die Schuld ſeiner Frau Und ihre ſträflichen Beziehungen zu Jenem aufgeklärt wurde. Motiv: Rache der Maitreſſe, die, von ihrem Liebhaber im Stiche gelaſſen, dem Manne Briefe überlieferte, die beide, die Ehefrau und ihren Complicen, blosſtellten und dem Ehe⸗ manne veichlichen Stoff zu einer Scheidungsklage lieferten. Während dieſer Prozeß, in welchem der Advokat als Zeuge erſcheinen wird, bereits anhängig gemacht iſt, ſchwebt gleich⸗ zeitig eine Disciplinar⸗Unterſuchung gegen jenen Advokaten, der ei einer von einem jüngeren Bruder und ſpäter von der erwähnten Maitreſſe geleiteten Buchhandlung anrüchigſten Characters materiell mitintereſſirt war. — Als am 11. d. M. die Vorſtellung der 2. Garde⸗ Cavallerie⸗Brigade auf dem Bornſtedter Felde bei Berlin vor dem Kaiſer ſtattfand, hatte der Trompeter Auguſt Wil⸗ liſch vom Garde⸗Huſaren⸗Regiment das Unglück, beim Nehmen des Waſſergrabens zu ſtürzen und den linken Fuß zu brechen. In der Nähe hielt gerade, weil der kühne Sprung über den breiten Graben von Reitern in Maſſe für den Zuſchauer einen impoſanten Eindruck macht, der Wagen mit den Söhnen des Prinzen Wilhelm. Die jungen Prinzen ſahen daher auch das Unglück des Trompeters und nahmen innigen An⸗ theil an dem Mißgeſchick des Armen. Am letzten Sonnabend aber wünſchten ſie nach dem Fazareth gefahren zu werden, um ſich perſönlich nach dem Befinden des„rothen Reiters zu erkundigen. Der Patient war ſehr überraſcht, als der prinzliche Diener an ſeinem Lager erſchien und im Auftrage der jungen Prinzen, die vor der Thür des Lazareths im Wagen bielten, ſich nach ſeinem Beſinden erkundigte und ihm zugleich als freundliche Gabe aus kindlich zartem Ge⸗ müthe, drei prächtige Roſenſträuße und dazu Erdbeeren und ſonſtige Erfriſchungen, überreichte Ein Mann, der lange Zeit in München gelebt und in dortigen Künſtlerkreiſen verkehrt hat, erzählt folgende Anekdote von König Lndwis I. von Bayern: Ich Manunheim und Umgebung. Mannheimer Handels⸗Seitung⸗ betrugen— bewirkten Zinsreductionen erreichten bei Inſerate? Die Petit⸗Zeile 20 Pig. Die Reklamen⸗Zelle 40 Pig. Einzel⸗Nummern 3 58g. Dopael-Nummern 5 Pfg. von Hypothekenbanken in politiſchen Kriſen einen immo⸗ bilen Beſitz, der nicht an den Mann zu bringeg iſt; das moͤge man wohl bedenken! 28 Die ganzen Converſionsoperationen in Dentſchlan ſind eine ſchwere Verſündigung an der Nation, die die traurigſten Folgen nach ſich ziehen wird. Die Folgen beſtehen in: verminderter Kapitalanlage, Beeinträchtigung des Konſums, Zins⸗ und enorme Kapitalverluſte der Inhaber von 3½ pCt. Werthen aller Art und Hin⸗ drängen der kleinen und großen Kapitaliſten zur Anlage in nicht ſoliden aber hößher verzinslichen Werthpggieren. Die Nemeſis wird nicht ausbleiben! Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 29. Juni“ Deutſches Neich. Der definitive Abſchluß der Rech⸗ nungen für das Etatsjahr 1885/86, welcher zeigt, daß die Einnahmen aus der Zuckerſteuer bei uns in Deutſchland um 20 Millionen Mark hinter dem Vor⸗ anſchlag zurückgeblieben find, führt uns wieder recht ein⸗ dringlich die Miſere unſerer Zuckerſteuergeſetzgebung und die Nothwendigkeit, Abhülfe durch eine gründliche Aende⸗ rung des ganzen Syſtems der Zuckerbeſteuerung zu ſchaf⸗ fen, vor Augen. Eine ganz beſondere Illuſtration er⸗ hält aber dieſer Ausfall von 20 Millionen Mark durch die Mittheilung, daß in England der Conſum von Zucker ſich im vorigen Jahr wiederum ſehr bedeutend gehoben hat, ſo daß er jetzt dort pro Kopf 70,22 Pfund im Jahr betragt, gegen 66,09 Pfund im Jahre 1884. Dieſe Steigerung von mehr als 6 pCt. iſt offenbar nicht nur eine Folge der gänzlichen Steuerfreiheit des Zuckers in England, denn die im Allgemeinen auch in England ſchlechte Geſchäftslage im Jahre 1885 war einer ſo ſtarken Steigerunz des Zuckerkonſums nicht güͤnſtig, ſondern der ſtarke Preisrückgang des Zuckers begünſtigte die Steigerung des Konſums, und die Engländer haben ſich für die Annehmlichkeit, daß ſie in Folge der billigeren Zuckerpreiſe mehr Zucker als früher verzehren können, bei uns Deutſchen zu bedanken, denn nur dadurch, daß bei uns aus der Taſche der Steuerzahler eine ſehr hohe Exportprämie bezahlt wird, iſt es, in Verbindung mit der dadurch hervorgerufenen Ueberproduktion, möglich ge⸗ weſen, in England den Zucker zu ſehr billigen Preiſen zu verkaufen. Es mag nun allerdings vom Standpunkt der allgemeinen Menſchenliebe aus ein recht erhebendes Gefuͤhl für uns Deutſche ſein, daß wir nach Kräften dazu beitragen, den Engländern das Leben zu verſüßen, troß⸗ dem aber, meint mit Recht die„.⸗Z.“, werden die ar⸗ men deutſchen Steuerzahler, welche ſchon jetzt ſchmerzlich den Druck der hohen Zölle und Steuern empfin den, und welche in Folge jenes Ausfalls von 20 Millionen Mark mit neuen Steuern bedroht ſind, ſchwerlich große Freude üher den geſteigerten Zuckergenuß der Englaͤnder, welchen ſie bezahlen müſſen, empfinden. Wir ſind überzengt, be mich vor einigen Jahren im Atelier des Profeſſors Weomgller an Manchen, 05 Ner von Effne 32 beſeunte Botaniker, welcher mit der Beauffichtigung der Gartenan⸗ 1 in den Köriglichen Schlöſſern betraut war, keintra und mit dem Profeſſor ein Geſpräch über die neuen An⸗ lagen bueaſe für welche Wagmüfler einige Stakueſten modelliren ſollte. Wagmüller konnte nicht recht wohin dieſe Statuen gaſtelt werden 15 de baee 555 ſeinen Ueberrock und zeigte dem erſtaunten Profeff weiße Weſte, auf welcher der Plan des neuen Paxrs Kreide gezeichnet war Man kann ſie 55 alle Anweſenden im Alelſer hen auflachten, Selhſt Niteß von Effner lachte mit und erzählte, daß er ſoeben Lon eiſer Audienz komme, welche er beim König halte. Auch ihm ing es wie e ee Er konnte Anfangs die deen des Köhigs nicht begreifen, da ergriff der König ein Stück ſchwarzer Kreide und zeichnete 19 lan des fienen Parkes auf die weiße Weſte des Potani 25„Dait Sit die Sache nicht dasge murmelte der König ſcherzweiſe Eine draftiſche Wirkung erzieſte in einer det jüngſten Reichstagsſitzungen ein Abgeordneter durch bie Mit⸗ theilung, daß in Dresden an der Front eines Wohlthäiz⸗ keitsinſtituts die goldene Inſchrift prange;„Kommt her zu mir alle, die ihr 1 und beladen! ſpährend an der Eingangspforte ein Plakat hänge:„Betteln iſt verbolen die Hunde beißen!“ — Von einer in Kürze bevorſtehenden Begegnung dez italieniſchen Thronerben mit dem Grafen von Paris— wo, iſt nicht geſagt— ſpricht die in Mailand erſcheinende „Lombardia.“ Das Blatt erzählt ferner von einem Ausfluge bes Kronprinzen nach anch chleh an den ſich ein ſolcher nach Belgien und Frankreich ſchließen werde. Der Kronprinz reiſe zwar incognito, doch nebenbei ſehe er ſich nach einet —, Braut um. Daſſelbe Blatt will wiſſen, daß der Kron⸗ prinz ein leidenſchaftlicher Münzenſammler iſt und für dieſen Sport große Summen ausgibt. Was an dieſen Angaben hhähr, was erfunden, läßt ſich ſchwer beartheilen, —AUnſere Komm her, Elschen, aih mis einen Kuß.⸗ Hoſt Du aber auck m irklich reelle Ablichten Ovtel 9“ 2. Seite. General⸗Anzeiger. daß es ihnen ſehr viel angenehmer wäre, wenn ſie we⸗ niger Steuern zu bezahlen brauchten und für das an Steuer erſparte Geld ſelbſt jenen Zucker genießen könn⸗ ten, den ſie ja doch bezahlen müſſen. Es ſind im vorigen Jahre direkt aus Deutſchland nach England 6,462,510 Zentner Zucker exportirt worden; rechnet man dazu die 2,240,634 Ztr., welche aus dem Gebiet des Zollvereins nach Hamburg und Altona gegangen ſind, und deren Beſtimmungsort faſt ausſchließlich Eng⸗ land geweſen ſein dürfte, ſowie die über Bremen, Hol⸗ land und Belgien nach England verſchifften Mengen, ſo werden als Export von Zucker aus Deutſchland nach England ſo ziemlich 9 Millionen Zentner zuſammen kommen, für welche an Ausfuhrprämie eine Summe bezahlt worden iſt, welche jenem Ausfall von 20 Mill. Mark ſicherlich ſehr nahe kommt, vielleicht ihn ſogar noch übertrifft. Frankreich. Das famoſe Manifeſt des Grafen von Paris ſcheint der Regierung doch ein wenig Leib⸗ (ſchmerzen zu verurſachen. Der Juftizminiſter hat näm⸗ lich der Kammer einen über Hals und Kopf ausgear⸗ beiteten Geſetzentwurf vorgelegt, welcher den Anſchlag und das öffentliche Auslegen aufrühreriſcher Schriften uun Geld⸗ und Gefängnißſtrafen ahndet. Das Urtheil ſoll durch das Schwurgericht erfolgen. Trotz des von verſchiedenen Seiten erhobenen lebhaften Widerſpruches nahm die Kammer ſchließlich die vom Miniſter verlangte Dringlichkeitserkärung an. Uns will es ſcheinen, als ob Regierung und Volksvertretung den ausgewieſenen Prätendenten mehr Wichtigkeit beimeſſen würden, als dieſe eigentlich verdienen. Wenn übrigens die Regie⸗ rung die paſſende Gelegenheit verſäumt und das orleani⸗ ſtiſche„Manifeſt“ nicht mit Konfiskation der Güter der Orleans beantwortet, dann iſt ſie dumm genug. Rußland. Im Lande des Beherrſchers aller Reußen geht es immer willkürlicher zu. Der neueſte Ukas iſt wieder recht bezeichnend. In Kongreßpolen iſt es den Eltern polniſcher Nationalität bei Strafe verboten, ihre Söhne künftig in Galizien ſtudiren zu laſſen. Deßhalb iſt die Ertheilung von Reiſepäſſen an nach Galtzien reiſende Polen ſehr erſchwert. Man könnte glauben, man lebe im heiligen Rußland noch im Zeit⸗ alter Peters des„Großen“ oder der„aufgeklärten“ Katharina II. Die Maßregel richtet ſich ebenſo gut gegen Oeſterreich wie gegen die polniſche Nationalität. Aus Payern. München, 28. Juni. ingen der Abgeordnetenkammer haben wir in geſtriger Nummer kurz berichtet, mit dem Verſprechen, auf die⸗ elben heute zurückzukommen. Wir laſſen nun im Aus⸗ zuge die Reden des Referenten, des Abgeordneten Bonn l. des Miniſters v. Lutz nach den„N. Nachr.“ hier olgen: Abgeordneter Bonn bittet um Nachſicht für die Aus⸗ führung ſeiner ſchmerzlichen Pflicht. Der Bericht ſei zwar mündlich, gber vom Ausſchuß feſtgeſtellt. Referenk verlieſt die allerhöchſte Botſchaft vom 14. Juni über die Regentſchaft und die ſie begründenden Verfaſſungsparagraphen Die Prü⸗ fung der dem Landtage übergebenen Nachweiſe für die Re⸗ gierungsunfähigkeit der Könige Ludwig II. und Otto J. ſei dom Aus chuß in objektivſter Weiſe vorgenommen worden. Aus der Natur der Sache geht hervor, daß Geiſteskrankheit regierungsunfähig mache und der Ausſchuß ſei zur Ueberzeu⸗ Fahr gelangt, daß bei beiden Königen Geiſteskrankheit ſeit ahren gegehen iſt. Darum ſtelle der Ausſchuß den Antrag, der Regentſchaft zuzuſtimmen. Angeſichts der Erregung des Volkes und vieler unwahrer Preßnachrichten ſei es nothwen⸗ dig, näher guf die Geiſteskrankheit einzugehen. Nach ärzt⸗ lichem Gutachten ſei König Otto ſchon ſeit 1871 leidend, ſeit 1878 unter Kuratel. Aus ſeiner Krankengeſchichte und der eidlichen Depoſition des Dr. Müller ſei conſtatirt, daß König Otto unheilbar und am 10. Juni abgehalten war, die Regent⸗ ſchaft zu übernehmen. In König Ludwig II erblickte man einen idealen König, auf den allgemein die ſchönſten Hoffnungen geſetzt wurden. Redner entwickelt die bekannte Lebens⸗ und andlungsweiſe des Königs als Vorzeichen der Krankeit. m Jahre 1870 jubelten ihm Alle zu als Mitbegründer des deutſchen Reiches. Während die Liebe des Volkes zu dem N Eu ſteigerte, zog Ludwig U. ſich mehr und mehr in die Einſamkeit zurück, wodurch ſein Bild allmälig in einen märchenhaften Schleier gehüllt wurde, der erſt in den letzten FFP——r̃————..r.——.—— Ueber die am Samſtag ſtattgehabten beiden Sitz⸗ Wochen ſich lichtete. Nach den ärztlichen Gutachten und anderen Ausſagen beſtand bei König Ludwig ſchon von Ge⸗ burt an die Anlage zur Krankeit. Nach und nach wuchs ſie zu einer wahren Menſchenſchen heran. Einen Gegenſatz zu dieſer Schen bildet die ſchwärmeriſche Liebe des Königs zu Ziegler und Müller. Neigung und Abneigung wechſelten raſch. Seit Zieglers Austritt aus dem Kabinetsſekretariate ging der König nur mit der niederſten Dienerſchaft um. Die wichtigſten Staatsgeſchäfte wurden durch Diener ver⸗ mittelt, des Königs Befehle in letzter Zeit nur durch ver⸗ ſchloſſene Thüren gegeben. Ein Kratzen an der Thüre zeigte an, daß die Befehle verſtanden worden. Die Miniſter Vor⸗ ſtellungen wurden Heſſelſchwerdt zur Begutachtung gegeben. Der Verfolgungswahn ſteigerte ſich fortwährend. Der König, der es liebte, im Koſtüm Louis XIFV. auszufahren, gab dem Reichsarchivdirektor Franz von Löher den Auftrag, ein Land zu ſuchen, wo Ludwig II abſolut herrſchen könne Löher that das auch, natürlich erfolglos. Redner zählt eine Reihe der bekannten Hallueinationen und Phantaſie⸗ gebilde auf, zu welchem Kapitel auch die pracht; vollen Phantaſie⸗Bauten gehören. Der König hatte häufig Schmerzen am Hinterhaupt und legte 18⸗ beutel auf. Im Eſſen und in der Kleidung war er in letzter Zeit 15 unreinlich. Dreißig Perſonen wurden mißhandelt wegen Nichtausführung unvollziehbarer Aufträge. So wollte er z. B. den deutſchen Kronprinzen in Mentone faugen und martern laſſen. Hunger und Durſt ſollte er leiden und ſich verzehren in Sehnſucht nach den Seinen. Verſchiedene Mi niſter ſollten umgebracht oder nach Amerika geſchafft werden, Bei Nennung der Namen der Verurtheilten gerieth der König in Wuth. 8 durfte nur der Anfangsbuchſtabe genann! werden. Vom Volk ſagte der König, daß es nicht verdiene, ihn zu ſehen. In einem Gutachten iſt der Befehl an Heſſel⸗ ſchwerdt mitgetheilt: Ziegler ſolle ein Miniſterium bilden und alle Schranken niederreißen, die ihn am Fortbauen hinderten. Könne er nicht weiter bauen, werde er ſich tödten oder außer Landes gehen. Er traf allerhand Vorbereitungen zum Selbſt⸗ mord, beſtellte Cyankali ꝛc. Anleihen wurden verſucht be! der fürſtlichen Familie Taxis in Regeusburg, beim Sultan in Conſtantinopel, beim Schah von Perſien. Erhalte er kein Geld, ſo ſollten die Banken geplünderk werden. Die Anleihe⸗ Idee beim Grafen von Paris berechtigt zu keinem politiſchen Hintergedanken. Der Brief eines unbekannten Agenten in Paris iſt nie in des Königs Hände gelangt. Unter dieſen Umſtänden kam der Ausſchuß zur Ueberzeugung, daß die vielfach aufgebauſchten Preßnachrichten hierüber der Wahrheit entbehren. Durch das Anlehen von 7½ Mll⸗ ſtonen war die Kabinetskaſſe vollſtändig geordnet. Als bald darauf der König wieder 6 Milliouen haben wollte, reichte Miniſter v. Lutz ſeine Entlaſſung ein, wurde aber durch ein ſchmeichelhaftes Handſchreiben gehalten. Am 17. April wendete ſich das Miniſterium in des Königs Namen an die Kammern wegen Ordnung der Kabinetskaſſe. Die Kammern verweigerten darauf einzugehen. Die Mai⸗ Vorſtellung der Miniſter blieb unbeantworket. Referent ver⸗ lieſt das bekannte Gutachten der vier Irrenärzte, welches mündlich im Ausſchuß erläutert wurde. Dieſe Ausſagen der Aerzte wurden vom Schriftführer Dr. Buhl verleſen. Es wird konſtatirt, daß in Folge königlicher Mißhaudlung ein junger Bedienſteter geſtorben iſt, daß der König das Mini⸗ ſterium„Pack titulirte, daß er eine Hundinghütte errichten ließ, in welcher die Diener nach altdeutſcher Sitte aus Hörnern trinken mußten. Miniſter Frhr. v. Lutz verlieſt, vom Referenlen aufge⸗ fordert, die Vorſtellungen des Miniſteriums an den König. Die 1884 vom Finanzminiſter v. Riedel verfaßte Vorſtellung ſchilderte die Gefahren, die durch das Verfahren des Königs in unſerer Zeit der Monarchie drohen und die Schwierig⸗ keiten, in welche der König durch Schulden kommen könne, wenn dieſelben zu Handen der Gerichte kämen. Der Landtag würde nur unter ſehr unangenehmen Bedingungen helfen. Privatleute würden ſo große Summen nur unter den beſten Garantieen leiſten, unter Bürgſchaft der Agnaten und des Kuratoriums des Prinzen Otto und nach beſtimmter Anordnung des Königs, daß das Anlehen auch zur Schuldentilgung ver⸗ wendet und der Etat in Zukunft nicht mehr überſchritten würde. Unter dieſen Bedingungen werde er auf Befehl ein Konſortium für ein Anlehen bilden. Der Befehl kam und das Anlehen von 7½ Millionen wurde effektuirt. Die von Miniſter b. Lutz im Januuar 1886 verfaßte Vorſtellung ſetzte auseinander, daß das Miniſterium die Verantwortung für eine Kreditvorlage an den Landtag nicht übernehmen könne, da das bayeriſche Volk, ſo ſprichwörtlich loyal daſſelbe auch ſei, ſich durch ſeine Vertreter dagegen erklären werde Durch eine Ablehnung der Kreditvorlage und die dazu führenden Berathungen werde das Anſehen Seiner Majeſtät im höchſten Grade geſchädigt werden und darum könne er als dankharer und treuer Diener dem König nur rathen, die Bauten einzu⸗ ſtellen und einem geſchäftskundigen Manne die Ordnung der Kabinetskaſſe aus deren eigenen Mitteln zu übertragen. Darauf iſt ein Schreiben des Königs an Miniſter Feilitzſch gelangt, in welchem derſelbe in wahchaft flehentlichen Worten gebeten wird, ein Anlehen von 20 Millionen Mark zu Stande zu bringen, da der König ſonſt ſterben oder außer Landes gehen werde, wenn ihm ſeine einzige Freude, das Bauen, unmöglich gemacht werde. v. Feilitzſch ankwortete hierauf am 31. Januar 1886, daß es unmbalick, ſei, die Summe für Se. 77F—————— Majeſtät aufzubringen Hierauf kam der Beſehl des Königs, den Landtag mit der Ordnung der Kabinetskaſſe zu befaſſen. 5 In einer letzten Vorſtellung des Miniſteriums wird dem König das Scheitern der Verhandlungen mitgetheilt und ein⸗ gehend der Finanzplan entwickelt, durch deſſen Ausführung der König ſich ohne Landeshilfe aus den V Verlegenheiten ziehen könne, doch nur unter Vorausſetzung außerordentlicher Sparſamkeit. Darauf erfolgten die bekannten Maßregeln des 1 Königs gegen das Miniſterium. 1 Dies iſt der weſentlichſte Inhalt der beiden Reden, 2 aus denen für jeden Unbefangenen zur Genüge hervorgeht, daß der Geiſt des Königs ſeit Jahren völlig umnachtet 0 und der gegen ihn unternommene Schritt zur abſoluten Nothwendigkeit geworden war, wenn auch die Form der Ausführung desſelben tadelnswerth ſein mag. Lobenswerth iſt es aber unter allen Umſtänden, daß die Dinge vor 5 dem ganzen Lande offen dargelegt worden ſind. Geheim⸗ 6 nißthuerei hier obwalten zu laſſen, wäre die größte poli⸗ n tiſche Unklugheit geweſen, die man ſich unter den obwal⸗ 5 tenden Verhältniſſen hätle denken können. 8 8 Deutſches Reich. Berlin. Der„Köln. Volksztg.“ wird gemeldet: 8 „Von mehreren preußiſchen Biſchöſfen war dem Apoſto⸗ liſchen Stuhle die Frage unterbreitet worden, ob die von dem h. Vater zugeſtandene Anzeige der anzuſtellen⸗ den Pfarrer für die einzelnen vacanten Stellen geſchehen S könne. Daraufhin iſt, wie zuverläſſig verlautet, ein be⸗ r jahender Beſcheid ergangen, unter dem Vorßehalt dem⸗ 92 nächſtiger endgültiger Regelung dieſer geſammten Ma⸗ 1 terie. 2 * Die„Voſſ. ZItg.“ macht über die fortgeſetzt ſehr ungleichen Avancementsverhältniſſe ⸗der Offi⸗ ziere in den nichtpreußiſchen Theilen des Reichsheeres folgende Mittheilungen: Von dieſen iſt ſeit vorigem Jahre der herzoglich braunſchweigiſche verſchwunden, da deſſen Offizierkorps in Folge der neuen Militärkon⸗ vention jetzt einen Theil des preußiſchen bildet. Es bleiben alſo nur noch das bayriſche, das ſächſiſche und württembergiſche Offizierkorps als geſonderte Theile übrig, Was zuvörderſt Bayern betrifft, ſo leidet hier ſeit Jahren das Offizierkorps an einem außerordentlich langſamen Avancement, welches beſonders in den unteren Chargen der Infanterie hervortritt. Dieſe Truppengattung zählt zur Zeit noch 23 Hauptleute, welche bereits im Feldzuge 1870/71 in dieſe Charge gerückt ſind, ſich alſo über 15 Jahre darin befinden. Mehrere von ihnen ſind bereits 1859 und 1860 Offiziere geworden. Unter den Premier⸗ lieutenants befinden ſich noch 19, welche ſchon ſeit 1866 Offiziere ſind, und faſt die Hälfte der Angehörigen dieſer Charge war bereits 1870%71 Offtzier. Bei den Sekonde⸗ lieutenants ſind noch 5 aus 1875, und der Jahrgang 1876 iſt vom Avancement noch faſt ganz unberührt geblieben. Ungleich beſſer liegen die Verhältniſſe bei der Kavallerie Das von jeher ſehr gute Avancement im ſächſiſchen Armeecorps dauert fort. Bei der Infan⸗ terie iſt der älteſte Regimentskommandeur ſeit 1854 und der älteſte Bataillonskommandeur ſeit 1859 Offizier. Unter den Hauptleuten befinden ſich nur noch zwei, die 1864 Offiziere geworden ſind, alsdann folgt der Jahr⸗ gang 1866. Zu Hauptleuten avanciren bereits die 1872 und 1873 Offiziere Gewordenen, und zum Premier⸗ lieutenant wird der Jahrgang 1878, deſſen größere Hälfte ſchon überwunden iſt, befördert. Noch beſſer ſteht die Kavallerie. Im württembergiſchen Offizierkorps hat ſich das Avancement, das früher das beſte war, in den letzten Jahren erheblich geſtaut und iſt auch im Berichts⸗ jahre hinter der fortſchreitenden Zeit zurückgeblieben. —— —— Ausland. Trieſt. 27. Juni. Vorgeſtern und geſtern erkrankte hier je eine Perſon an der ſporadiſch auftretenden aſia⸗ tiſchen Cholera. Beide Perſonen ſind geſtern geſtorben. Rom, 27. Juni. Am 25. d. M. erkrankte in der Stadt Venedig an der Cholera 1 Perſon, in der Provinz Venedig erkrankten an derſelben 15 und ſtarben 7 Per⸗ ſonen. Von geſtern Mittag bis heute Mittag ſind in Brindiſi an der Cholera erkrankt 24 Perſonen und 12 Theater, Gunſtu. fiſfenſchaft. nbad Dof⸗ und National⸗Theater in Mannbeim. Das Gaſtſpiel des Herrn Kngack bewegte ſich auch am und dritten Abend ſeines Auftretens in dem Rahmen derb⸗grotesken Humors, welchem erſt ſeit ganz neuer Zeit Thore unſeres Hoftheaters ſich erſchloſſen haben. Die berühren ſich bekanntlich ſehr oft, und vom Erha⸗ zum Lächerlichen bedarf es häufig nur eines kleinen 78 der nunmehr gethan iſt Entweder iſt das Theater daß es die Kunſt als ſolche pflege, den Sinn für es Edle wecke und als ein werthvolles Hilfsmittel für die iehung eines Volkes ſeine ſegensreiche Wirkung vertrete, Sder aber muß man die Aufgabe einer Bühne darin erblicken, bes dieſelbe in einigen flüchtigen Abendſtunden über den Ernſt Lebens hinwegtäuſche, die Sorgen von der Stirne glätte and ſene geräuſchvolle Heiterkeit herausfordere, welche feden⸗ 85 der wahre Ausdruck einer inneren, geiſtigen Be⸗ igung zu ſein pflegt. Das eine aber läßt ſich mit dem andern nur verbinden, wenn eine verſtändige Hand den guten Geſchmack zu leiten ich die Mühe gibt. Es gibt ſo viele gute deutſche Schau⸗ piele, Dramen und Luſtſpiele, denen neben ihrer Eigenſchaft zu unterhalten, ein hoher ethiſcher Werth innewohnt und die man nicht ohne innere Befriedigung verlaſſen wird, daß mir dit Zuſammenſtellung eines Repertoires, wie es Herr Knaack aus der erſten Hälfte dieſes Jahrhunderts und aus den dankbaren Räumen ſeiner Vorſtadttheater herübergerettet hat, geradezu als eine Entwürdigung unſeres Theaters erſcheinen muß. Ebenſo unbegreiflich aber erſcheint es mir, wie ein Mann, der doch Anſpruch auf den Namen des Künſtlerthums erhebt, ſich wohl und behaglich fühlen kann und mag in jenen Räumen, die noch im äußerſten Vorhofe des Kunſt⸗ tempels gelegen ſind. Seine äne Domäne iſt lleberreſte aus der Zeit, da der Hauswurſt auf unſerer deutſchen Bühne noch das mechaniſche Poſſenreißen, jene jeden Preis ſelbſt auf Koſten des bedrohten Anſtandsgefühls. Wo Herr Knaack ſeine alten Schmäcker bei Seite gelegt und den Verſuch gemacht hat, ſich zu moderniſiren, vermag er den Vergleich mit einheimiſchen Kräften, die man bei uns nicht recht würdigen will, durchaus nicht auszuhalten. Welch' liebenswürdige, charakteriſtiſche Figur weiß unſer Stein aus dem Theaterdirektor Strieſe zu geſtalten, das klaſſiſche Deutſch, wie es zu Pleiße⸗Athen geſprochen wird, ſtrömt weich und natürlich von ſeinen Lippen und ſo aufdringlich Herr Strieſe im Allgemeinen zu ſein pflegt, ſo erſcheint doch Herr Stein ſelbſt in dieſer Rolle mit derſelben läſtigen Eigenſchaft nicht behaftet. Von Herrn Knaack möcht ich das⸗ ſelbe nicht zu behaupten wagen. Er iſt zwei Male der Lock⸗ vogel geweſen, der einer großen Schaar Neugieriger und Schauluſtiger den Weg zum Theater weiſen mußte, in einer Zeit, wo man dieſe Pfade ſonſt meidet, er hat zwei Mal die Theaterkaſſe gefüllt, allein zum dritten und letzten Male verſagte die Anziehungskraft ſeiner ſogenannten Kunſt, denn auf die Dauer läßt ſich die Welt nicht täuſchen. Die Kaſſe wollte Geld, der Zuſchauer die Befriedigung ſeiner geiſtigen Bedürfniſſe haben; wo iſt nun Beides? h habe oben geſagt, daß die Extremen ſich berühren. Vom Hochklaſſiſchen zum Derb⸗Draſtiſchen iſt es nur ein Wiener Schritt; es würde wahrſcheinlich auch nicht beſonders viele Mühe koſten, ein Hoftheater, das die höchſten Weihen der Kunſt empfangen hat, zu einer Vorſtadtbühne zu degra⸗ diren, wenn nur der gute Geſchmack und der gute Sinn des Mannheimer Theaterfreundes auch ſo raſch ſich degradiren ließe. Wie wenig Schmeichelhaftes hätten unſere Theaterleiter zumal an dieſen keſten Abenden aus dem Munde derſelben Perſonen hören können, welche zu den grotesken Stückchen des Herrn Knaack am lauteſten applaudirt hatten! Es iſt eben ein Glück, daß ſich der gute Geſchmack nicht todtſchlagen läßt und immer wieder emporſchnellt, man mag ihn anch noch ſo grauſam niederzudrücken ſucht. Berichtigung. Unſere Mittheilung über die Art und Weiſe wie Seſtens des hieſigen Hoftheaters dem ver⸗ ſtorbenen Comits⸗Mitgliede Herrn Oberamtsrichter Braun Jein tolles Unppeſen trieb; ſein höchſtes Ideal iſt es, dem Publikum um jeden Preis ein möglichſt Iholles Zeichen der Heiterkeit zu entlocken: ig um die letzten Ehren an ſeinem Grabe erwieſen wurden macht 85 —————— folgende Berichtigung erforderlich, welche uns Seitens eines Mitgliedes des Gr. Hoftheater⸗Orcheſters zugegangen iſt: Die Einladung an die Herren Hofmuſiker zur Veran⸗ ſtaltung eines Hornquartetts iſt nicht von Seite des Hof⸗ theaters als ſolche ausgegangen, ſondern wurde von Seiten des Männergeſangvereins„Arion“ veranſtaltet, deſſen Prä⸗ ſident der Verſtorbene geweſen iſt. Die betreffenden Herren Hofmuſiker würden keinen Augenblick gezaudert haben, ihre Dienſte freiwillig und unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen, wenn es gegolten hätte, einer Aufforderung zu einer Be⸗ erdigungsfeier Seitens des Theaters ſelbſt nachzukommen, was jedoch unter den beſonderen Umſtänden nicht möglich geweſen war. Schon oft und bei jeder Jubiläumsfeier eines Collegen ſeien die Herren ſtets bereit geweſen, unentgelklich mitzuwirken und würde dasſelbe Verfahren guch hier beo⸗ bachtet worden ſein, wenn nicht, wie geſagt, beſondere Um⸗ ſiände und Zufälligkeiten dieſes vereitelt hätten. Im vor⸗ liegenden Falle haben dieſelben jedoch auf beſondere Einbe⸗ ſtellung des„Arion“ eben dieſem Verein ihre Dienſte zur Verfügung geſtellt. Was wir hiermit zu berichtigen bitten. — Druckfehler⸗Berichtigungg .B. In einer geſtrigen Botſchaft au den Muſikreferenten der Landeszeitung durfte es nicht heißen Man hätte meinen müſſen, Sie hätten jenes unbeſtrikkene doch zum min⸗ deſten gehört, ſondern— denn beſtritten habe ich's ja— es mußte heißen jenes umſtrittene C. Nundſchau über Theater und Kunſt. Das„Deutſche Theater“ in Berlin gibt bereits ſeine dramatiſche Statiſtik aus, woraus zu erſehen, daß 17 neue Stücke aufgeführt wuürden, von deuen„Der Tropfen Gift“, die bei dieſer Bühne unerhörte Aufführungsſumme von 68 aufzuweiſen hat. Gleichzeitig wird bekaunt gemacht, daß die Bühne keine Unterhandlungen weder mit Devrient noch mit Löwenfeld pfleat.— Herr Philipp, der auch hier noch in gutem Andenken ſteht, verläßt das„Walhalla⸗ Thegter definitiv und hat bereits einen Gaſtſpielantrag nach Moskau angenommen, der ihm für 7 Monate eine Gage von 14.000 Mark einbringt 85 nrn N * = freie Wohnung, Schuldgeldaverf im! teie Wohnung, S geldaverſum im Betrage 27² 00 111 Hauptlehrerſtelle an der Voltsſchule 35 G. orgen und.⸗Sch.⸗V. Freiburg, 3. Klaſſe freie W h⸗ im Betrage von 314 M. 1 8 gupt⸗ 215 ſte er Volksſchule zu Sölden, A. und.⸗Sch. 9 urg 1. Klaſſe, freie Wohnung, Schade be im 30. Junf. — General⸗Anzeiger.—8 eſtorben, in Lakicu eſtorben, in Laticuſo 29 erkrankt und 4 geſtorken, itl und einen höchſt überflüſſi ſraneapi krankt Jrancaville 11 erkrankt und 4 geſtorben und ii San ſich ſie zan Ladenburg wieder angetreten werden. Im Schiff dort Vito 8 erkrankt und 2 geſtorben. Amtliche und Dienſtes⸗Nachrichter ulaſpiranten behufs Aufnchme in ber, am Seminar Karlsruhe 21 Se e Volksſchulkandidaten ee er 1 0 Seminar Karlsruhe 1. 14. Septembr, die ſtändigen Lehr für die an der Volksſchule derwendcen un Lehrer 5 5 hrerinnen am Seminar Ka Mit Lehrern katholiſch it Lehrern katholiſchen Bekenntniſſes ſi f. ſetzen die erſte Hauptlehrerſtelle an der Polbsſchle Die Prüfung der Sch die Lehrerſeminare be Betrage von 144 M. Tagen durch ihre Kreisſchulviſitat uch ii Kreisſ ſitaturen oben bezeichneten Kreisſchulbehörden vorſchriftsge mäß zu melden. Aus Stadt und Land. Ffelbe wurde um er gewählt we l uhumten Mau geſaß verdienk, Die Lohnbe Stadt. Ohne Manrer in hieſiger 2 orn ufene Verſamm⸗ m 0 4 aee e ſtatt. Die-] Platz ausverkauft. Als Millbcker ſeinen Bettelſtudenten der kauf letzterer als Borgenden 2 Kaſf Schriſt⸗ 11 Rathskeller der Handelskammer⸗Präſes Meyer in einer treff⸗ Tagesgrdnung, die eine für die werden page ſitionsfreleit der Arbeier Gründe bekannt gegeben hakte, wel am? Seminar Etlingen die rlsruhe I. 13. Sep⸗ we adt A. Buchen, B. K. Sch. 7 r Volksſe parthie; kurz nachdem die Brücke paſſirt war, 5 uchen,.⸗K.Sch. Tauberbiſchofsheim, 3. Klaſſe, 1 5 1 en worauf die in Gefahr befindlichen Mitglieder abgelehnt. Der Schluß des Landtages folgt 2 5—9— 25 5 8 5 5 1 1 1095 ein Floß retteten, während der Kahn ſtrom gleichwohl trotz anderer gegentheiliger Mittheilungen deft⸗ 8 „Selbſtmordverinch. Eine hieſige Fran ince nitiv am Donnerſtag. e e e 119 München, 28. Junl. Der Prinzregent errannte 1 Bewerber haben ſich binnen rierzehn D *Mannheim, 29. Verſammlung erforderlich gemacht hatten, Punkt Herr Bub das Wort. derſetzungen die Lohnbewegung der Mau die Maurermeiſter und Bauunternehmer beſonders ſchmeichel⸗ Es hätten ſich trotz allein Bemühungen den Geſellen über die haft erwähnt wurden. die Meiſter nicht bewegen laſſen, mit im März geſtellten F chem Grund die heutige Verſammlung der Lohncommiſſion Nachdem feſtſtehe, ſprochen werde. weitere Verhaltungsmaßregeln geben ſoll. daß die Forderungen Maurer nicht ablaf theilweiſe anerkannt allen ulſſige Mitteln dafür einzutreten. Aatrag, die ohncommiſſion der Maurer zu auf nochmalige ſchriftliche Vorſtellung bei Unternehmern keine befriedigende Antwort 14 Tagen den Streik auszurufen. Mannhaft müßten die ablreir gen Beſuches zu eeen den Saal des be ein dußerſt wichtige genannt zu welcher in längeren Auseinan⸗ rer ſchildert, wobei verließ man das Hänneschen, Die heutige, um 4 Uhr ſtatt⸗ findende Kindervorſtellung, ſowie die 8 Uhr ſtattfindende] Mittwoch erwartet der Lloyd an bei den jeweils] Bei dieſer Gelegenheit paſſi i treten. 8 paſſirte dem muthigen Manne 7 85 5 Unglück, den linken Fuß oberhalb des Knöchels zu brechen. Königs Ludwig iſt in ee Die Frau machte einen zweiten Verſuch ſich in den Neckar] Regent verfügte, daß die Kreditive der bayeriſchen Or⸗ frzen, wurde aber von einem Schuzmanne den naſſen ſandten zu erneuern und dem Bundesrathe die Fluthen entriſſen und nach Hauſe verbracht. ſchaftsübernahme zu n otiftziren ſei. Vertreter der rheiniſch⸗ ani 1886. erhält zum erſten ſeien, dürften die 5 Di 25 5 0 ſen, an benſelben feſtzugalten, und mit Seee eee ceſbrochen wid, iſ er Gotha, 28. Junt, In der Strafcndalt irhn⸗ Redner ſtellt den beauftragen, falls] des Turnplatzes vorgeſtern all i 5 zu waghalſige Uebungen] gerichtet. den Meiſtern und machte, paſſirte es, daß er ſtürzte und den linken Arm brach. 5 Mien, 28. Juni. Das geſtern publicirte Anarcht⸗ zurückgelange, in nunmehr organiſirten Maurer zuſammenſtehen und den Mei⸗ 0 ſtern beweiſen, daß zu verbeſſern, ſelbſt nommen worden, die den Mei ſie in der Lage ſeien, ihre Situationd wenn Idas letzte Mittel der Streik, nahme häte indem letztere bei ätten, daß ezahlen müßten, bei den Arbeitern ſeien nicht bemerkt, ſondern es ſei im Gegenth daß dieſelben zurückgegangen ſeien. Es der Zeit, dieſes Mißverhältniß umzugeffalten. Herr Gries welcher die Thätigkeit der Lohnkommiſſion als lobenswert bezeichnet, erachtet es nicht für praktiſch,d i Scene zu ſetzen Es müße die Organiſation, falls ein Erfolg geſichert ſein ſolle, noch bedeutend weiter ausgedehnt werden. beendet. Der Zeitpunkt zur Erklärung des man au jetzt noch, in 14 Tagen einzuſt Nachdem noch von verſchiedeuen empfohlen worden war, wird derſe ö nahezu einſtimmig angenommen. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung erhälk, da der hierzu beſtimmte Referent Herr Eckſtein aus Zwickau nicht erſ illi das Wort, der dann auch in län die Coalikionsfreiheit, wie ſie in 152 und 53 der.⸗O. fe d. D. R. niedergelegt iſt, beleuchtete, den Puttkamer'ſchen daß wenn beſchloſſen ellen, auch nicht einer dieſelbe fortſetze gehobene Steg oberhalb der Kirnaubrücke nicht mit großem 1 in e vermöge 0 0 e elcher er in der Längsrichtung einer der rückenj ſirte. ſi ei un arüber bekla 1N d in ihrem Sonntagmorgenblatt die Produkten⸗ Streikeerlaß als eine ungerechte Maßreg durch denſelben die guten Abſichten des Geſetzgebers illuſoriſch gemacht werden, es ſeien dieſem Erlaß bereits eine größere 5 01 Vereine und Perſonen zum Opfer gefallen. Trotzdem ürften ſich die Arbeiter nicht ahhalten laſſen, zu orga⸗ ch, um ihre Exiſtenz, die eine kümmer⸗ aber niſiren wo nur mögli liche genannt werden müſſe, zu verbeſſern beiter die Freiheit der nichs verſäumt wer den, um dieſem Begri zudehnen. Piehrere Redner ſchloßen ſich genommenen Rede ergab eirca 7 Mark, als an, eine vorgenommene Tellerſammlung dann fand die Verſammlung, welche polizeilich überwacht worden war, aber ordnelen Verlauf g Wohlthätigkeitskonzert. Da enommen hatte, gegen Geſangbereinen veranſtaltete Wohlthätigkei der Ferienkolonien iſt das Wetter dem U1 ö Einnahme dürfte alsdann angeſichts eb des zu erwarkenden Genuſſes nicht zu zweifeln ſein, ſellſchaft Papft. Auf die heute Abend konzertirende Leipziger⸗ Sängergeſellſchaft * Konzertge findet, wie ſchon bemerkt, am onnerſtag den 1. Juli, Abends 8 Uhr, im Stadtpark ſtatt und wird heute Abend im Aulaſaal eine Probe abgehalten. Hoffentli nternehmen günſtig, an einer reichlichen des edlen Zweckes und Papſt, beſtehend aus 5 Herren und 3 an dieſer Stelle nochmals aufmerkſam, da der Geſellſchaft ein ehr guter Ruf vorausgeht. Dampfbahn Maunheim ⸗Weinh der H. 3. geſchrieben:„Mit dem Beginne babubaues Weinheim⸗Viernheim⸗ Mant nicht ſo raſch, wie man ſeither glaubte, Erwerbung des nö werden kann, Ankage einer ſchm daß ſchließlich das Expropriationsverfahren in Anwendung kommen wird. thigen Ge alſpurigen Bahn nicht „ Das Telephon als Wecker. man uns, daß das Te Läßt man die betr. Poſtanſtalt wiſſen, geweckt ſein will, druckergehilſen g machten, hatte gelungenen Ver Einlehr gehalten. ſo ertönt pünktlich letztere ruht nicht eher, als bis der hetr. Geweckte um, Schluß“ bei der Poſtanſtalt bittet; gewiß ſehr d * Johaunisfeier. Der Ausflug, den die hieſigen Buch⸗ ſtern bedeutend mehr Ein⸗ den Abſchlüſſen darauf hin⸗ Rednern der Antrag Bub lbe in der Abſtimmung chienen war, Herr Willig geren Auseinanderſetzungen Bereinigung begriffen und es dürfe 3 von den hieſigen ländes nicht zum Abſchluß gebracht zumal die Bewohner Käferthals dasſelbe für lephon daſelbſt als Wecker benutzt wird. eil zu conſtatiren, ſei entſchieden an] des geſtrigen Gewitters geſchah in den Gemarkungen Roſen⸗ Herrn L. K. berg Hirſchlandeu und hinter denſelben liegenden Höhen von nachgerade Mitleid mit dem ch, den Streik jetzt Sindolsheim und Berolsheim. Leider erhielt Oſterburken zu pfinden, deſſen angeborenes, w. 5 jetzt in] ſpäte Nachricht von Roſenberg, was zur Folge hatte, daß publiziſtiſches Pech eben ſo tragiſch als komiſch iſt. deh Wane e ae dan 5 bich nichts geborgen wer⸗ fein il 11 es ſich fidie allelebe Fie 1; en konnte. Das Waſſer kam urplötzli ier an und füllte ſein ließen, der euen“ auf die allzulg ge ſei 19 65 ee in Kaiſerslautern, der Ver⸗ die Bäche im Nu an und führte Heu 17 Hölzer 15 die klopfen, kommt nun auch ankf Big de, anlaſſung gab, mit der Lohnbewegung 5 e erſe ae d in naher Gefahr waren, ſich zu ver⸗ berige engelsgeduldige Nährmutter des Bensheimer'ſchen e 8 topfen. Den Anſtrengungen der Feuerwehr und der Energie] Pre erzeugniſſes. nicht mehr ſo 9 0 5 als im Frühſahr, des Bürgermeiſters hier verdankt man di Abwendung ner 55 Nr. 180 erde, die Arbeit] Kataſtrophe, die ſicher eingetreten wäre, wenn der vom Waſſer Badiſchen Landes⸗Zeitung Form ei 1. wie eindringliche Lektion:„R,. in el hinſtellte, indem Es habe der Ar⸗ äußerſt weit aus⸗ ieſer beifällig auf⸗ einen durchaus ge⸗ 7 Uhr ihren Schluß. tskonzert zum Beſten Damen, machen wir eim. Hierüber wird des Daſnpf⸗Straßen⸗ iheim ſcheint es noch zu gehen, indem die abtreten wollen, ſo Aus Lüttich ſchreibt 2 kre hielt man nochmals Einkehr und trat zur beſtimmten Zeit 0 die Heimreiſe 1100 Mannheim an. 5 ckenſtein die Hand und verließ den Saal. auf Montag geriethen mehrere junge Burſchen in den Neckar⸗ 178 ſehr felerli rinzrege ie Pri gelenen 9 110 aaeſe Sae wird ſehr feierlich werden, der Prinzregent, die 18 einer der am Streite Betheiligten erhielt eine Stichwunde in 8 95 1 81 vor einer Woche gemeldete Nachricht, daß die Schlöſſer* allgemeinen Krankenhauſe nothwendig war; ob die Verletzung eine lebensgefährliche iſt, konnte bis jetzt noch nicht feſteſtellt heute von den„N. Nachr.“ beſtätigt.— Der Ausſchuß einen Kahn oberhalb der Kettenbrücke und machten eine Waſſer⸗ ſtern Nachmittag halb 6 Uhr einen Selbf ſie bei dem ſtädtiſchen Schlachthauſe ſich in den angeſchwol lenen Neckar werfen wollte; ein beherzter Arbeiter Namens perſönlichen Adjutanten Freyſchlag zum Andrange des Publikums wurde. geſtern Abend im„Kölner Hänneschen⸗Theater die. parodiſtiſche Operette„Der Bettel⸗] weſtfäliſchen und ſächſiſchen Handelskammern, Vereine und ſtudent gegeben; es iſt ſchon jetzt auerkannt, daß dieſen Etabliſſements ſind heute als Gäſte der Bremer Hand Inffitut ſeine Zuhörer in jeder Beziehung zu feſſeln und zuf mer hier eingetr offen. Nach einer halbſtündigen Corſofahrt neschen“ aufgenommen würde; Hänneschen ſpielt den Wichſier 5 ußerſt der Studenten und erregt durch ſein drolliges Benehmen die Arbeit an einem Werke, der Wohlſahrt und dem Ge⸗ bansge folgendermaßen: Y. Fſt es⸗ möglich, größte Heiterkeit. Ans der Gräfin Nowalska wurde eine 985 oreende de Gräfin Lakriba, aus dem Oberſt Ollendorf ein Oberſt Dollen. Vereins zur Wahrung der gemeinſamen wirthſchaft⸗ de Emberufung dieſer dorf. Mit beibeg ber Stimme ſang letzterer: lichen Intereſſen Rheinlan Hauptvorſtellung, in welcher der JFreiſchütz“ gegeben wird, r 38 übt gewiß wieder eine große Anziehungskraft auf das hieſige poſtdampfers über 180 Gäſte. orderungen zu unterhandeln, aus wel⸗] Publikum aus. Vielſach glaubt man es ſei wenig von einer Handlung zu verſtehen, weil der niederrheiniſche Dialekt ge⸗ ſtaaten, den amerikaniſchen kaum zu faſſen vermochte, ſtatlfand, wirkten ca. 150 28. Mi rkrankten reſp. ſtar in Anwendung kommen müſſe. Es ſeien Bauten über⸗ ſucher kaun 18 28. Mittags erkrankten reſp. 54 10 5 75 55 fe Reuther, in Hatiad 50/9, in Francavilla 8/4, in San Vito 11 Den inſtrumentalen Theil hatte das wackere Mannheimer ſie nunmehr auch höhere Arbeitslöhne] Stadtorcheſter übernommen und entledi i di igte ſich auch dieſes dieſe jedoch noch ſeiner Aufgabe auf'2 Beſte. 5 erflüſſigen Regen herabſandte Bald hellte en bayerſſchen Volkes wirken zu Fönnen, das iſt m. der Himmel wieder auf und konnte der Rilckweg 111 9 ſehnlichſter Wunſch, das walte Gott.“ Der Regent ve ſelöſt] neigte ſich hierauf gegen die Verſammlung, reichte Fran Körperverletzung. In der Nacht vom letzten Sonntag München, 28. Juni. Der Schluß des Landtages ine R ielte; 8 n auch eine Rolle ſpielte: und 7 Prinzeſſinen werden demſelben beiwohnen. Bruſt, weshalb die Verbringung des Verletzten nach dem demnächſt dem Publikum geöffnet werden ſollen, wird rden. 5 &Leichtſinn, Zwei Knaben lösten geſtern Nach mittag hat heute nach vierſtündiger lebhafter Debatte die Re⸗ zwe Kngben lo dachken ene gierungsvorlage, Abänderung des Titels 2, Art. 18 der gerieth der]Verfaſſung betreffend, gegen die Stimmen der liberalen tmordverſuch, indem 5 ch heute Nachmittag ſeinen Militärhofſtaat: den bisherigen Generalmafor und ann ſprang der lebensmüden Frau nach, um ſe zu retten.] Generaladjutanten, der bisherige perſöniche Adjutant des 90 Kölner Hänneschen⸗Theater. Unter ungeheuem Bremen, 28. Juni. 84 giedigen vermag. Das 5 6 d ia nden ae aß Haus nar eiz efudenten der durch die Hauptſtraßen, begrüßte die Gäſte um 9 Uhr im effentlichkeit übergab, ließ er ſichs wohl nicht träumen, daß eſe beliebte Operette alsbald in das Repertoir des„Hän⸗ lichen Rede des Inhalts, daß Handel und Induſtrie deihen des Vaterlandes bedeuteten. Der Vorſitzende des We d⸗Weſtfalens, Dr. Janſen, Au 5 Pgſhuter geküßt brachte das Hoch auf die Bremer Handelskammer Der Erfolg war ein durchſchlagender: vol befriedigt aus. An das Abendeſſen im Echoraum des Raths⸗ kellers ſchloß ſich ein Rundgang durch die Kellereien. Bord eines Reichs⸗ darunter Miniſter von Bötticher, von Stephan, die Verkreter mehrerer Bundes⸗ Generalkonſul und den Wir können dies mit Recht in Abrede chineſiſchen Geſandten. tonna wurde heute früh der Raubmörder Thaldorf hin⸗ „Vorſicht. Einem Knaben, welcher auf dem Reck ö in Wirkſamkeit, während Seckenheim, 28. Juni. Die geſtrige Stiſtungsſeier des ſtengeſetz tritt am 11 August 5 13 ieſigen Geſangvereins hatte einen ſehr pnen 9 9 5 Bei das Ausnahmsgeſetz mit Ende Juni erliſcht. em Konzert, das im Bühler ſchen Garten, welcher die Be: Rom, 28. Juni.(Cholerabericht.) Vom 27. bis ben in Brindiſt 19/8; rfolg zu erzielen. und in Erchie 4/1 Perſonen. 2 Oſterburken, 29. Juni. Die eigentli Briefkaſten. U Juni. Die eigentliche Entladung in L. 8. Wir geſechen Ißnen gerne 5aß Bensheimer ſchen Organe em⸗ wollten ſagen ane rz o genes iſt. Zu den⸗ noch die„Frankf Ztg.“, die ſeit⸗ „„Morgenblatt“, ertheilt ſie der„Neuen „“ in Form einer Briefkaſtennotiz folgende, ebenſo köſtliche Mannheim. Sie haben den Schelm im Nacken, wenn Sie gen, daß die Neue Badiſche — Adelsheim wurde dom Bürgermeiſter ſchleuniaſt von der Landesztg.“ nahenden Gefahr in Kenntniß geſetzt und es ſoll dort viel depeſchen aus Antwerpen und Bremen nich Futter gerettet worden ſein; dagegen iſt man hier allgemein] gebracht hat. Indeſſen wir bekennen uns ſchuldig, denn empört über eine unverzeihliche Leichtfertigkeitsder Adelsheimer wegen Stoffandrang mußten wolr die erwähnten Depeſchen Wieſenwäfſerungs⸗Genoſſenſchaft, welche, nach dem das Wäſſern aus dem Abendblatt vom Samſtag fortlaſſen. In Jolge 15 9 ſan 3 Wochen beendet worden war, es der Mühe nicht werth] Ebbe in Maunheim, denn wo nich iſt, giebt es auch kein and, ihre Stauvorrichtung an der Oſterburker⸗Adelsheimer] Diebsrecht mit oder ohne Telephon. Aber ſchadlos hat das Grenze ordnungsmäßig zu entfernen, was zur Folge hatte, ehrliche Blatt ſich für dieſe Vorenthaltung doch 5 machen daß ein großer Theil des oberhalb erwähnter Stauvorrich⸗ geſucht, indem es den Theil unſeres vorläufigen Reichtags⸗ tung liegende Oſterburker Thal, welches bei ähnlich hohen berichts der im Abendblatt enthalten war, zu ſeinem Waſſenſtänden nie überſchwemmt wurde, geſtern ebenfalls Privattelegramm ſtempelte. 5 4 unter Waſſer kam und dadurch erheblichen Schaden entſtan⸗ Auch das noch! O Ironie des Schickſals! Ob die„Neue den iſt. Der Schaden an Futterverluſt hier in Oſterburken ſich beſſern wird? Wir möchten dies nach früheren Erfah⸗ wird zu 45000 Mek. en d ſein. Die oberhalb Oſter⸗ rungen bezweifeln, aber wir wiederholen es, ſie dauert uns burken liegenden Gemeinden haben nebſt dem Futterverluſt Sorgſame Hausfrau hier. Sie mit Ihrer das Abſchwemmen ganzer Aecker und Hänge zu verzeichnen. tation erreichen wollen, haben Sie ja ſchon. Es iſt In Roſenberg drang das Waſſer in das an den Berg ange- Montag, Donnerſtag und Samſtag, ſondern täglich bis 18 baute Wohnhaus des Maurers Herrmann zu den Fenſtern Uhr Mittags Markt und nicht nur auf dem unteren, deß d8 herein, die Hausfrau, die nur mit ihrem Kinde im Hauſe auch auf dem oberen neuen Markt. Sie ſehen alſo, die war, flüchtete ſich mit demſelben auf den Tiſch und verharrte Markttommiſſion reſp. der Stadtrath das Seine in banger Noth lange Zeit in. dieſer Sſtuation.— Soeben Er kann weder den Käufern noch den Verkänfern erfahre ich, daß Hohenſabt und Bofsheim ebenfalls ſchwer an dieſem Tag den unteren, an einem a Tag den oberen heimgeſucht wurden. Daß hier Staatshilfe im höchſten Markt zu beſuchen. Daß Ste dies nicht wußten, können teir Grade nothwendig iſt, ſteht außer Zweifel. Die ohnehin ge⸗ Ihnen übrigens gar nicht übel nehmen, wußte es 1 drückte Lage der Bauern kann für die Dauer nicht ertragen Unſer Herr College vom Strohmarkt maat ſonſt hätte werden. Seit—6 Wachen iſt der Landmann zum Nichts⸗ vielleicht folgenden Rath gegebez erſchwüren thun verurtheilt, ſein Futter iſt von dieſem neuen Unglück ſich mit Ihren ſämmtlichen Colleginnen des on halb verdorben. Ganze Kleeäcker wurden auf Dung⸗ Stadttheils von Mannheim, Schwetzinger⸗ Vorſtadt haufen geführt und die Ernte verſpricht keine Qualität. denhof inbegriffen, dahin, daß Sie nur auf dem neuen 1 19 10 5 5 10 nur Dienſtags und Freitags und verbſn i erner Neueſte Nachrichten. ueee laen de waitte nct enehn 5 ünhe Funi je Eideslei arktpreis zu bezahlen“ und m E vich München, 28. Juni. Die Eidesleiſtung des Prinz⸗ Hiie 110 wenn micht innergalb Jahresfeit das, regenten iſt im Thronſaale programmmäßig vollzogen wor⸗ wünſchte Reſultat erzielt würde.“ Die Marktordnung allein den. Prinz Luitpold betrat den Thron, worauf der Ju⸗ mach den Markt nicht, ſondern es gehören erſter ſtizminiſter den in der Verfaſſungsurkunde enthaltenen Lin e i Sorgen Sie für letztere Eid verlas und Prinz Luitpold unter Erhebung der rech⸗ komm atereſſant bier. Eine Jachzeitang, die Ihrem Ge. ſchäftsfreund“, ten Hand:„Ich ſchwöre ſprach. Hierauf hielt der Prä⸗ ſchäft entſprechen wird, dürfte der„Ge ſident der Reichsräthe, Frhr. v. Franckenſtein, eine An⸗ der im Verlag von Eduard Nelchior in Berlin er⸗ ſprache an den Regenten, in welcher er des ſchmerzlichen ſcheint, ſein. In Zukunft bitte Namen nennen. Verluſtes des Königshauſes und des Bayernvolkes wie⸗„—.. ˖ 1 Letzte Nummer für den Monat Juni. um welche Zeit man die Te b caß raktiſch nläßlich des diesjährigen Johannisfeſtes dort die Strahlenburg erſtiegen und als gerade das Gem ch einer zahlreichen Theilnahme und eines aufes zu erfreuen. In heiterer Stimmung wurde der Weg von Ladenburg nach Schriesheim zurückgelegt, daun in Schriesheim derholt gedenkend und mit Vertrauen und Zuverſicht auf de die Regentſchaft blickend, gleichzeitig das unveränderte Feſt⸗(W Uaſere verehrlichen Abonnenten erſuchen wir halten an den ſeit ſechszehn Jahren beſtehenden Verträ⸗] um alsbaldige Erneuerung des Abonnements für das gen betonte und mit einem dreifachen begeiſterten Hoch nächſte Quartal. Auswärts nehmen alle Poſtanſtalten auf den Prinzregenten ſchloß. Prinz Luitpold ſpricht ſei⸗ und Briefträger Beſtellungen entgegen und zwar unter nen Dank aus und erwähnt, daß die Vorſehung ihm am Nummer 606 der Poſtzeitungspreisliſte. ſpäten Lebensabende die ſchwere Pflicht auferlegt habe, die Für Mannheim nd Umgebung nehmen ſämmklik itter ſich zuſammenzog Zügel der Regierung zu ergreifen.„Möge es mir,“ ſo] Trägeninnen, Zwweigerpeditiauen, Atze lüren, ſowie ſagte der Regent. vergönnt ſein, zum Wohle des treu⸗ Verlaa jederzeit Beſtellungen entgegen, Selue O. Iumtt Ockle. Genersl-Anzeiger. Sthifffahrk, Jandel und erſehr. fannbeimer Getreſde-Börse. rIkanische Produkten-Märkte Mannhei ˖ damnbeim, 28 Jant 2. Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts ⸗Geſellſchaft. 8 5 38 205 22110 ö Schlusscourse vom 28. 8 5 N 5 Weizen, Pfilzer 19.00—19.25 Kernen 18.75—19.00 15 1& Strauss, Mannheim. daß. In Ladung in Rotterdam 5 Russ Saxanska18.75—19.00 Kolllreps deutscher 24.00 24.50 nitgetheilt E. Bun 8— nie Schteppkahn„Mannheim 3 S„Gerwy.„ Sm. 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