Nr. 176. 30. IJuli 1886. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Mit der am 1. nächſten Monats zur Ausgabe ge⸗ kangenden Sonntagsnummer(Morgenausgabe) be⸗ ginnen wir den Abdruck eines hochintereſſanten, ſpan⸗ nenden Romames aus dem Engliſchen, betitelt: „Erſte Liebe“ bearbeitet von dem rühmlichſt bekannten Ro manſchrift⸗ ſteller Max von Weissenthurn. Wir bieten damit unſeren Leſern eine gute, unter⸗ haltende Lektüre, und zweifeln nicht, daß wie die ſeitherigen auch dieſer Roman beifällig aufgenommen wird. Redaction und Verlag des„General⸗Auzeiger“ (Mannheimer Volksblatt— Badiſche Volks⸗Zeitung.) Politiſche Ueberſicht. * Mannheim, 29. Juli. Deutſches Neich. Der Zuſam mmenkunft des öſterreichiſchen Miniſters des Auswärtigen, Grafen Kalnoky, mit dem deutſchen Reichskanzler wird nunmehr eine Begegnung zwiſchen dem ruſſiſchen Miniſter des Auswärtigen, Herrn v. Giers, und dem Fürſten Bismarck folgen. Die Zuſammenkunft, die an⸗ geblich für die allernächſte Zeit in Ausſicht genommen war, iſt neueren Meldungen zufolge für ſpätere Zeit berſchoben worden. Herr v. Giers, der eben im Begriffe ſteht, ſeine Tochter an den Mann zu bringen, tritt erſt nächſten Monat ſeine Reiſe in's Ausland an. Man wird übrigens gut thun, dieſen Beſuch bezuͤglich ſeiner Reſultate nicht durch eine allzu optimiſtiſch gefärbte Brille anzuſehen. Ruſſiſche Freundſchaftsbezeugungen ſtehen bekanntlich bei kundigen Diplomaten nicht beſon⸗ ders hoch im Kurſe, man weiß auch warum. So plump auch im Allgemeinen der ruſſiſche Bär ſcheinen mag, an jeſuitiſcher Spitzfindigkeit in der Politik wird er wohl kaum von irgend einem der übrigen europäiſchen Wappen⸗ thiere übertroffen werden.— Dr. Schwarz, der in amtlichem Auftrage im Herbſte vorigen Jahres eine Reiſe in das Hinterland von Kamerun unternahm, hat, wie gemeldet wird, trotz der kurzen Dauer ſeiner Reiſe mit mehreren Häuptlingen Verträge abgeſchloſſen, nach welchen ſich dieſe Häuptlinge mit ihrem Gebiete der Oberhoheit des deutſchen Kaiſers unterwerfen. Damit ſei ſo ziemlich der ganze Oſtabhang des Kamerun⸗Gebirges unter deutſchen Schutz geſtellt. Man verſpricht ſich von Teuilleton. Alt-Heidelberg in Wort und Lied. Die Freudentage für Heidelberg rücken immer näher heran, überall rüſtet man zu einem würdigen Feſte, wie es bei ſolcher Gelegenheit geboten werden muß. In lärmendem Prunke, in luſtigem Trubel verfliegt noch die trennende Spanne Zeit, und bald bricht der große Feſttag an, bald be⸗ leuchtet die Sonne das fröhlich⸗geſchmückte Heidelberg und wirft über die ganze Gegend einen ie ee en ö Das ſchönſte Gewand aber, das um die ewig jungen Hüften der Lenzesfriſchen gehüllt iſt, das ſchönſte Gewand iſt der iu aaſetiſcher Zort. Da droben auf dem Berge ſteht in majeſtätiſcher Pracht, in ungebeugtem Trotze das erhabenſte Denkmal menſchlicher Freuden und Leiden, menſchlicher Ehre und Schmach: das Heidelberger Schloß Wenn ſelbſt vor den ägyptiſchen Pyramiden die Nachgeborenen nicht mehr be⸗ wundernd ſtehen werden, wenn ſelbſt vor dieſen Coloſſen die erhabene Scheu verſchwunden, vor den Ruinen des Heidel⸗ berger Schloſſes werden Welt und Nachwelt in ehrfürchtiger Liebe das Häupt enthlößen und in ergriffenem Schweigen ſtehen. Fragen wir: Warum? Weil hier die größte Dichterin Natur in ihrer ee Sprache zu uns redet. Jedem blickt das Schloß als ein liebgewonnenes Heim dem ernſten Denker gibt es in ſeinen Schatten ſtärkende Ruhe der Seele: dem Liebeglühenden gewährt es von ſeinem Altane einen Freiblick auf das liebliche Neckarthal zu ſeinen Füßen; dem durſtigen Studenten imponirt das mächtige Faß im Schloßge⸗ wölbe. Kotzebue wußte wohl, was er in den Worten ſchrieb: Wenn ein Unglücklicher mich fragt, wo er leben müſſe, um bem lauernden Kummer dann und wann eine Stunde zu ent⸗ rücken, ſo nenne ich ihm Heidelberg; und wenn ein Glücklicher mich fragt, welchen Ort er wählen ſolle, um jede Freude des Lebens deibe zu kränzen, ſo nenne ich ihm abermals Heidel⸗ berg.“ Heidelberg beſitzt einen ſo eigenthümlichen Reiz, einen Reiz, welchen es mit keinem anderen Orte der Erde theilt, den Reiz der ewigen Jugend. Es muthet uns wie friſches Leben an, wenn wir herniederſehen von der Spitze des Ber⸗ ges. Unter uns die Thürme des Schloſſes, die einem war⸗ nenden Finger gleich in die Luft ragen und ihr vae victis uns zuraunen, auf welches wir in feſtem Tone erwiedern: „Feſt ſteht und treu die Wacht am Rhein“. Ein Bild der beutſchen Stärke: Gebrochen noch bewundert Weiter unten liegt in friedlicher Ruhe die Stadt, ein weites lang⸗ geſtrecktes Häuſermeer rubt ſie in der Umarmung des der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. Erſcheint täglich, Zoun- und Feſttage ausgenommten. 55—— dort große Ausbeute an Kautſchuk. Die Fortſetzung der Reiſe des Dr. Schwarz ſei durch die ſpionirenden Boten des Großhändlers King Bell vereitelt, die ſich im Bafamarilande mit den Kalabarhändlern verbunden und der Expedition an dem Punkte den Weg verlegt hätten, wo man hoffen konnte, das Hinterland des Kamerungebirges offen zu legen. Die ſchwache Expe⸗ dition hätte daher umkehren und auf dem nahen Mungo⸗ fluß nach Kamerun zurückfahren müſſen. England. Wie das Reuter'ſche Bureau aus London meldet, hätte Lord Roſebery, nachdem nunmehr die Aeußerungen ſämmtlicher auſtraliſchen Regierungen über die Vorſchläge Frankreichs wegen der Neuen Hebriden eingegangen ſind, den Botſchafter Waddington davon verſtändigt, daß die auſtraliſchen Kolonien den von dem Botſchafter vorgeſchlagenen Abmachungen ent⸗ ſchieden abgeneigt ſeien. Die engliſche Regierung könne daher nicht in irgendwelche Abweichung von dem engliſch⸗ franzöſiſchen Abkommen einwilligen, dem zufolge beide Theile die Unabhängigkeit der Hebriden achten ſollten. Orient. Blätternachrichten zufolge ſind wegen der Durchfahrt dreier ruſſiſcher Torpedoboote durch den Bos porus neue Schwierigkeiten entſtanden. Die Pforte hatte drei beſtimmt benannten Torpedobooten die Durchfahrt geſtattet, allein nun wollen die Ruſſen plötz⸗ lich ganz andere als die zuerſt bezeichneten Boote durch⸗ bringen und die türkiſchen Behörden an den Dardanellen weigern ſich, dies zu geſtatten. Amerika. Ein aus Mexiko in New⸗Pork einge⸗ laufenes Telegramm meldet, daß zwiſchen 300 Mann mexikaniſchen Truppen und 1200 Pagui⸗ Indianern in der Provinz Sonora ein Kampf ſtatt⸗ fand, in welchem die Indianer beſtegt wurden. Ihr Verluſt bezifferte ſich auf 40 Todte und 20 Gefangene, welch letztere erſchoſſen wurden. Die Mexikaner hatten 10 Todte und 20 Verwundete. Deutſches Reich. « Berlin. Der deutſche Kronprinz wird ſich nach ſeiner Rückkehr von Heidelberg, lt. Allg. Ztg., mit ſeiner Familie auf drei Wochen nach der Inſel Sylt begeben. Fürſt Bismarck wird von Bad Kiſ⸗ ſingen nach München und dort bei dem preußiſchen Geſandten Grafen Werthern abſteigen.— Die Reiſe des Marquis Tſeng nach Deutſchland iſt hauptſäch⸗ lich durch die neuen Schiffsbauten für China, welche der Stettiner Vulkan ausführt, veranlaßt. * Aus Kiel ſchreibt man: Die diesjährigen Flottenmanodͤver werden im Ganzen nur die Zeit von 6 Wochen, von Mitte Auguſt bis Ende September in Anſpruch nehmen. Noch mehr als in den letzten Jahren wird der Schwerpunkt in den Uebungen der Odinſohnes Neckar. Hie und da reckt ſich eine Thurm⸗ ſpitze in die Höhe, als wollte ſie fragen:„Wie gefällt es euch?“ Und die Sonne glitzert dann wieder über den Kirchthurmknopf, gleich einem neckiſchen Lächeln. Stellt euch hinauf, ihr, die ihr in ſchmerzvollem Weh' um⸗ herwandelt und ſchaut hinab. Dieſer Anblick wird euren Schmerz lindern, unter löſenden Thränen werdet ihr aus⸗ rufen:„Wie ſchön iſt doch die Welt“ Und die Freudigen, die des Leides eiſerner Griff perſchont, ſie werden zu Kin⸗ dern in dieſer Umgebung, wir möchten an dieſer Stelle be⸗ haupten, daß es nirgends ſo frohe und freundliche a gibt wie im irdiſchen Paradieslein Heidelberg. Wahrlich wem dort unter der, die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindenden Luſt Zeit bleibt Grillen nachzuſpüren, der ver⸗ dient nicht hier zu leben. Wem es aber nicht vergönnt, immerwährend dieſe Luft zu athmen, der findet nur in den Lobliedern der Dichter Erſatz für ſeinen Verluſt. Daheim im Kämmerlein, wenn der Regen an die Fenſterſcheiben raſſelnd pocht, nehme man die Lieder vor, und leſe und ebe ſie durch; die Erinnerung wird wach, ſtärker pocht das Herz, Freude und Begehren drängen mächtig in unſerem Innern zuſammen, und wir leeren flugs ein Glas Rhein⸗ wein und wiederholen uns des Dichters Wort: Alt⸗Heidelberg, Du Feine, Du Stadt an Ehren reich, Am Neckar und am Rheine Kein' andre kommt Dir gleich.“ Doch wird mir Mancher entgegnen, exiſtirt denn ein Buch, das uns ſolchen Genuß verſchaffen kann? Ja, und das in großer Anzahl; leſt Scheffels Trompeter, Gaudeamus, da kündet euch der Dichter in den herrlichſten Tönen das Lob ſeines Jugend⸗ und Lieblingsſitzes, das Lob Alt⸗Heidelbergs. Doch nicht nur Scheffel greift in die Seiten ſeiner Leier, auch andere, ja alle Dichter, die theils längere Zeit, theils unter momentanem Einfluß die frohe Lebensluft in vollen Zügen athmeten, ſite alle ſingen das Lob der herrlichen. Alle dieſe Perlen hat nun zum bevorſtehenden Feſte ein hochangeſehener Mann zu einer Kette gegphe Hexrr Albert Mays ſammelte ſie unter dem Titel: Heidelberg, Jabet von Dich⸗ tern und Denkern ſeit fünf Jahrhunderten. Jeſtgabe zum Jubiläum der Univerſität. Das haandlich Büchlein erſchien bei der Univerſitätsbuchhandlung im Verlage der Herren Bangelund Schmidt(Otto Petters) Wir wollen uns über dies Werkchen nichtausſprechen, ſondern demPPublikum durch einige Proben daraus beweiſen was eigentlich keines Be⸗ Mannheimer Handels⸗Seitung. Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Torpedoboots⸗Flotille liegen, welche bekanntlich aus zwei Diviſionen von Schichaubooten beſteht. Dieſelbe wird in zweierlei Richtung in Anſpruch genommen. Einmal zur Küſtenvertheidigung, um eine feindliche Flotte in der Nacht zu beunruhigen und mindeſtens 100 Seemeilen von der Küſte fernzuhalten, zweitens um die Schlacht⸗ ſchiffe in See zu begleiten und am Gefecht auf hoher See Theil zu nehmen. Namentlich von franzöſiſcher Seite iſt die Wirkſamkeit der Torpedowaffe unter den letzterwähnten Umſtänden ſehr energiſch angezweifelt worden und auch deutſcherſeits iſt man getheilter Mei⸗ nung. Die Panzerſchiffe, welche ſchon ſeit Jahresfriſt Uebungen mit Torpedofangnetzen anſtellen, werden dieſe während der Manöver fortſetzen. Man hofft zu end⸗ giltigen Ergebniſſen über deren Leiſtungsfahigkeit zu ge⸗ langen. Es handelt ſich in erſter Linie um Konſtatirung des Schadens, den ein im Netz hängenbleibender und explodtrender Torpedo dem Schiffe zufügt, dann um Feſtſtellung der Behinderung, welche das Schiff durch das Netz, das Herablaſſen und Aufziehen, ſowie durch etwaiges Verſtricken in der Schraube erfährt. Das Panzerreſervegeſchwader, beſtehend aus den Panzern „Sachſen“,„Baden“,„Württemberg“ Aviſo„Zteten“, dem auch„Oldenburg“ und„Hanſa“ ſpäter beitreten, wird ſchon Anfang Auguſt in Dienſt geſtellt. Die Diviſton kommandirt Kapitän z. S. Deinhard an Bord S. M. S.„Sachſen“, das ganze Geſchwader Vize⸗ admiral von Wickede, welcher ſeine Flagge an Bord S. M. S.„Baden“ hißt. Die Manöver erſtrecken ſich auf Nord⸗ und Oſtſee und finden in Feſtungskriegs⸗ übungen ihren Höhepunkt. Auf der Kaiſerlichen Werft herrſcht augenblicklich eine emſige Thätigkeit. Man iſt bemüht, die neue Kreuzerkorvette„Alexandrine“ fertig zu ſtellen, welche demnächſt zu Probefahrten in Dienſt tritt. Das Schiff findet in fachmänniſchen Kreiſen große Anerkennung. Auch mit Verſuchen zur Ver⸗ vollkommnung der Torpedowaffe iſt man augenblicklich beſchäftigt. 8 Sieiberg, 28. Juli. Drei Tage hat der große Sozialiſten⸗Prozeß vor dem hieſigen Landgerichte dahier gedauert, denn die Beweiserhebung war eine äußerſt umfaſſende. Die Angeklagten, zugleich die her⸗ vorragendſten Führer der deutſchen Sozialdemokratie, vertheidigten ſich mit bekanntem Geſchick gegen die An⸗ ſchuldigung, daß ſie einer unerlaubten Verbindung angehören. Die Staatsbehörde ſtellt ſich nämlich auf den Standpunkt, daß die ſozialdemokratiſche Partei eine Verbindung im Sinne des Geſetzes wäre und ſucht dies dadurch zu beweiſen, daß ſte regelmaͤßige Kongreſſe abhalte, ebenſo ein Verbandsorgan beſitze. In der heutigen Nachmittagsſttzung, in welcher die Plaidoyers ſtattfanden, beantragte der Staatsanwalt nach eingehender Begründung der Anklage, die Ange⸗ weiſes bedarf, daß dieſe Feſtgabe eine der ſchönſten iſt, die der Univerſität dargebracht werden. Herr Mays hatte kein ſchweres Amt und hatte doch wieder ein ſchweres Amt. Es mutte ihm leicht fallen, mit der Unzahl glänzender Loblieber ein funkelndes Geſchmeide f ie Jubilarin zu fügen, und doch war es wieder ein hartes Stück Arbeit aus dieſer Unzahl die würdigſten Stellen her⸗ auszufinden. Auf große Dichtungen konnte natürlich keine Rückſicht genommen werden, übrigens bilden dieſe Großen ſelbſt ein einziges Loblied für Alt⸗Heidelberg, insbeſondere ſei hier Taylors Roman Lydia empfohlen. Um aber wieder auf 1 Thema zurückzukommen, wollen wir einige der Lieder hier folgen laſſen. Eines der bekannteſten und zugleich der ſchönſten Gedichte iſt Matthiſſon's(geb. 1761, weilte 1785 in Heidelberg, 1786 in Mannheim. Geſtorben 1831 bei Deſſau) Elegie, welche, wie man ſagt beim Heidelberger Schloß im heutigen Matthiſſonthal geſchrieben ſein ſoll. Wir glauben, daß ſie Vielen bekannt ſein dürfte und führen deshalb den Vers an, der unſerem Geſchmacke das Meiſte bietet. In den vorhergehenden Verſen gibt der Dichter eine kurze Erzählung von des Schloſſes Schickſalen und ſtellt dann Betrachtungen an, deren Ergebniß der Vers: So vergeh'n des Lebens Herrlichkeiten So entfleucht das Traumbild eitler Macht So verſinkt im ſchnellen Lauf der Zeiten, Was die Erde trägt in öde Macht! Lorbeeren, die des Siegers Stirn' umkränzen die in Erz und Marmor glänzen, rnen, der Erinnerung geweiht, Und Geſänge der Unſterblichkeit! Von ſchöner 0 iſt dieſes Dichters Wort durch⸗ drungen und ein naheliegender Vergleich ward hier ausge⸗ der Vergleich zwiſchen dem allgemeinen Leben und em Heidelberger Schloß. Was aber dieſer Dichter ſonder⸗ barer Weiſe nicht in ſeinem Gedichte erwähnt: der feſſelnde Zauber, die unentrinnbare Macht, die uns immer wieder hinzieht zu dem ſchönen Fleck im Neckarthal, dieſen Zauber erzählt ſchon die Volksſage in ſchlichter Proſa und der pfälzer Dialektdichter Nadler(geb. 1809 geſt. 1849 in Hei⸗ delberg) gibt ihn uns in einem ſeiner Gedichte wieder, das wir dodere nachfolgend abdrucken: Der Neckar in der Ghannsdagsnacht. 5(Johannisnacht,) Wann d' je in der Ghannsnacht fiſche fährſcht Uf de Neckar in der dunkle Nacht,— Wann d im Schtroom um Hülf was rufe hörſcht.— General⸗Anzeiger. 30. Jult. iwerführt zu erklären und zu entſprechen⸗ verurtheilen, während natürlich die Ver⸗ keichstagsabgeordneter Munckel und Landtags⸗ rdneter Freitag, für Freiſprechung eintraten. Die mmer beſchloß, das Urtheil am 4. Auguſt zu Sir publiziren. Ausland. In Folge der energiſchen Haltung der enung hat— wie die„Krzztg.“ meldet f zeich in einer in Brüſſel eingetroffenen Note b b eit erklärt, ein ſchweizeriſches Schiedsgericht anzu⸗ große militäriſche Ereigniß der letzten Woche Fraukreich in die Neubewaffnung der ſeines Heeres mit einem Repetirgeweh eingetreten iſt. Das Syſtem und die Kon⸗ ſer neuen Waffe entziehen ſich vorerſt noch Beurtheilung. Nach der einen Nachricht ſollen bereils 17 Jufanterieregimentern und ſämmtlichen Jägerbataillonen, nach der anderen vorerſt nur 17 Jägerbataillonen und 16 Infanterieregimentern dieſe neuen Gewehre zum Aus⸗ tauſch gegen ihre bisherige Bewaffnung zugeſtellt worden ſein. Im erſten Falle würde es ſich bei dem jetzt erfolgten Anfang dieſer Neuausrüſtung um 30— 68, im letzten Falle um 17 + 64, alſo um 98, bezw. 81 ſchon gegen⸗ wärtig mit dem neuen Repetirgewehr ausgerüſtete Batail⸗ lone handeln. Die geſammten franzöſ. Marinetruppen, zuſammen 24 Marineinfanterie- und Marineartillerie bafaillone, welche ſeit Napoleon I. auch zum Landkriege verwendet worden ſind, ſind ſeit einer Reihe von Jah⸗ ren mit dem Kropatſchek'ſchen Repetirgewehr bewaffnet. Die gleiche Bewaffnung war auch für die ſämmtlichen nach Tonkin beorderten Truppenkörper der Landarmee angeordnet. Zuſammen(auf dem Kriegsfuß) mehr als 120,000 Mann der franzöſ. Armee würden ſomit ſchon gegenwärtig die neue Feuerwaffe führen oder ſind bei dem Marineantheil hieran mindeſtens doch mit einer Repetir⸗ waffe ausgerüſtet. Daß nunmehr zunächſt Deutſchland und dieſem ſich anſchließend vorausſichtlich bald auch ſämmtliche andere Großſtaaten in gleicher Weiſe eine Repetirbewaffnung bei der Infanterie ihrer Armeen ein⸗ führen werden, kann, nach der Magd.., der wir dieſe Zeilen entnehmen, nahezu als ſelbſtverſtändlich erachtel werden. Die Ausführung der Arbeiten zu dieſer Neu bewaffnung ſollen ſich nach neueren Nachrichten für den erſtgenannten Staat ſeit lange bereits in der Ausführung begriffen befinden. Kürzlich wurde die Vollendung des 100,000. Repetirgewehres in den Spandauer Werken gemeldet.(Nach der Köln. Z. iſt das franzöſ. Repetir⸗ gewehr wahrſcheinlich die auf der Schießſchule des Lagers von Chalons, ſowie auf dem Schießſtande bei Sens erprobte Erfindung des Lieutenants Robin vom 21. Linien⸗Inf.⸗ Reg., die man angenommen hat. Darnach iſt das Syſtem Kropatſchek als vollſtändig beſeitigt anzuſehen und die Robin⸗ ſche Erfindung wird ohne beſondere Schwierigkeiten an dem franzöſiſchen Infanterie⸗Gewehr, Syſtem Gras, angebracht. Dieſelbe beſteht in einem Patronenmagazin, welches an der lin ken Seite deß Bodenſtückes angefügt iſt; durch eine beſondere Anordnung des Knopfhebels kann man ſieben Schüſſe ohne Abſetzen verfeuern, nämlich einen Schuß unmittelbar aus dem Lauf und ſechs Schüſſe aus dem Magazin. In Innern des Magazins befindet ſich eine beſondere Vor⸗ richtung, der Vertheiler genannt, welcher den Uebergang der Patronen aus der Kammer in das Magazin regelt. In 4 Sekunden können die 7 Patronen abgefeuert wer⸗ den, bei ruhigem Zielen in 9 bis 10 Sekunden. Die Dauer des Ladens überſchreitet nicht 10 Sek., ſodaß ein geſchickter Schütze unter vorzüglichen Bedingungen und mit Ausſchluß jeder Störung der Maſchinentheile 20 Schüſſe in der Minute abgeben kann. Zum Laden dienen beſon⸗ dere Ladekäſtchen, welche ihres geringen Werthes wegen nach gemachtem Gebrauch fortgeworfen werden; das Ma⸗ gazin kann mit dieſem Käſtchen durch einen einzigen Griff gelgden werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das Ge⸗ wehr nach wie vor als Einzellader benützt werden kann. Der Erfinder dieſes Maaazins ſoll auch eine Verminde⸗ Junger merk' der's un nemm dich in Acht— Un wann's lautt, als wann Eener vertrinke will, Bleibt ſchtill, um Goddes Wille, bleibt ſchtill! Der Neckar is' ſelwer, er hot die Macht. Er verlangt e lebendigi Seel die Nacht. Wann in der Ghannsdagsnacht Eener bad't, Im Neckarſchtrom, in der warme Nacht, Befehl er ſich Goddes allmächtiger Gnad',— Er is' hin, wannen die nit bewacht. Wann's Waſſer reißt, do hebt ſich e Hand, Die ziehden in Schtrom,— er meent an's Land! Der Neckargeiſcht is es, er hot die Macht, Er verlangt e lebendigi Seel die Nacht. Drei Dag lang findt mer de Dodte nit, Drei Dag lang un drei Nacht, Am vierde erſcht bringt en's Gewäſſer mit Aus em Grund ruf un rauſcht mit Macht.— Do ſeht'r jo,'s is keen natürlich's Ding: Er hodd um de Hals rum en blode Ring! Der Neckargeiſcht war's!— Er hot die Macht, Er holt ſich e Seel in der Ghannsdagsnacht. Man erſteht aus dieſer Sage wieder das Verſtändniß das in allen Sagen ruht; denn wer tiefer den Sinn dieſer Märe erforſcht kann leicht verſtehen, daß dieſer Neckargeiſt auch heute noch ſeine Opfer fordert. Allein heute begnügt er ſich nicht mehr mit einer Seele in der„Ghannsnacht“ kdein er feſſelt uns heute alle, alle ſind wir die Opfer des Neckargeiſtes Poeſie. Sie bannt uns ſo in ihre Macht und Jält uns ſo feſt, daß wir Eichendorffs(geb. 1788 bei Ratibor, ſtudirt 1806—1808 in Heidelberg, geſtorben 1857 in Neiſſe) begeiſterte Worte gern als Wahrheit anerkennen: 0 dieſes Mährchens Bann verzaubert ſtehen Die Wandrer ſtikl.— Zieh weiter, wer da kann! So hatten 15— in Träumen wohl geſehen, Und jeden blickt's wie ſeine Heimath an, AUund keinem hat der Zauber noch gelogen, Deun Heidelberg war's. wo ſie eingeszogen. rung des Gewichtes der Patronen erreicht haben, ſodaß ein Soldat, der heute 78 Patronen bei ſich trägt, in Zu⸗ kunft deren 110 tragen kann.) *Es werden Unruhen in der Krim gemeldet. Nach einer Petersburger Meldung ſind namentlich auf den Gütern des Fürſten Dolgoruky in Mamut Sul⸗ tan, ferner im Dorfe Eutſchuk Eli(Bezirk Simpheropol) und in der Ortſchaft Uskucie(Bezirk Yalta) in Folge zwiſchen dem Gutsherrn und den Bauern obſchwebender Grundſtreitigkeiten Ausſchreitungen bedenklicher Art zum Ausbruch gekommen. Die Behörden mußten einſchreiten, und da derartige Bauernunruhen ſich erfahrungsgemäß in die angrenzenden Bezirke raſch zu verbreiten pflegen, ſo werden nach denjenigen Ortſchaften, wo nur einiger⸗ maßen eine Gährung wahrnehmbar iſt, Militärabthei⸗ lungen abgeordnet. —— Verſchiedenes. SLeipzig. Ein„Schaffot der Zukunft“, welches die Hinrichtung des Delinguenten durch Electrität beſorgen ſoll, iſt hier von einem Herrn W. conſtruirt worden. Das Modell präſentirt ſich folgendermaßen. In der Mitte eines etwa einen Meter hohen hölzernen Blockes, deſſen Oberfläche ungefähr neun Quadratmeter beträgt und zu dem 5 Stufen in die Höhe führen, befindet ſich ein Stuhl, auf welchem der Delinquent ſich zu ſetzen hat; hinter dieſem iſt eine künſtleriſch ausgeführte Statue der Juſtitia mit Schwert und Waage an⸗ gebracht. Die Wage iſt jedoch beweglich und durch ſie wird die eigentliche Procedur bewirft. Unter dem Blocke nämlich hefindet ſich die elektriſche Batterie, deren Drähte in zwei Beinen des Stuhles in die Höhe führen und zwar ſo, daß der eine ſeinen Abſchluß findet in einer kleinen Platinaplatte, die in der Mitte des Sitzes angebracht iſt, während der andere Draht ebenfalls in eine kleine Platinaplatte ausläuft, die je⸗ doch an der Stuhllehne ihren Platz findet. Nachdem der Staatsanwalt, wie jetzt üblich, das Urtheil vorgeleſen hat, ſoll der Delinquent ſich auf den Stuhl ſetzen, auf dem Wider⸗ ſpenſtige eventuell feſtgeſchnallt werden. Der Scharfrichter ſoll über den Verurtheilten den Stab brechen und dieſen in die Waage der Juſtitia werfen; dadurch wird mittelſt eines überaus einfachen Mechanismus die elektriſche Batterie in Thätigkeit Abert und im ſelben Augenblick iſt der Delinquent dem Tode überliefert. Herr Wäewill ſein Modell in den nächſten Tagen den Herren vom Reichsgericht hier vorführen. In Texas ſteht ein„Viehkrieg“ in Ausſicht. Im Nordweſten hat die herrſchende Dürre und Trockenheit die Weidegründe ganz kahl werden laſſen und 75000 Stück Vieh ſind vom Hungertode bedroht. Da haben nun die Hirten beſchloſſen, wie weiland Abrahams Knechte, beſſere Weide⸗ gründe im ſogenannten Weſt⸗Fork⸗Thale aufzuſuchen. Allein die dortigen Bauern haben ſich nebſt der Obrigkeit bewaffnet und leiſten Widerſtand. Mehrere Hirten ſollen ſchon erſchoſ⸗ ſen ſein und fürchtet man eine förmliche Schlacht. Aus Stadt und Tand. * Mannheim, 29. Juli 1886. * Zum Feſtzuge in Heidelberg. Es ſind uns von verſchiedenen Seiten Zuſchriften und Geſuche in dieſer Sache zugekommen. Vor Allem iſt zu wiederholten Malen und aus den Kreiſen junger Kaufleute die Bitte an uns gerichtet worden, wir möchten doch dafür eintreten, daß am Tage des Feſtzuges die Geſchäfte auch hier geſchloſſen und den jungen Leuten damit die Gelegenheit gegeben werden möge, ſich den Feſtzug anzuſehen. Vei der großen Anziehungskraft, welche gerade dieſer mit einer noch nicht dageweſenen Pracht ausge⸗ ſtattete Theil der Heidelberger Feſtlichkeiten ausübt, glauben wir, daß dem Wunſche der jungen Herren inſoweit entſpro⸗ chen werden wird, als das mit der Möglichkeit des Geſchäfts⸗ ſchluſſes verträglich iſt. Auß der anderen Seite iſt aus den Kreiſen der Prin⸗ zipalität ſelbſt an uns die Aufforderung ergangen, daß i m Intereſſe der hieſigen Einwohnerſchaft die⸗ jenigen Firmen veröffentlicht werden möchten, welche am Tage des Feſtzuges ihre Geſchäfte geſchloſſen halten. Wir erklären uns gerne bereit, eine ſolche Veröffentlichung gegen eine ſehr mäßige Gebühr für die einzelne Firma in Form einer Cumulativ⸗Anzeige ergehen zu laſſen und bitten die verehrl. Firmen, welche ſich anzuſchließen wünſchen, um ge⸗ fällige Mittheilung. * Feſtzug Heidelberg. Vom Stadtrath Heidelberg geht uns heute die Mittheilung zu, daß der Feſtzug nicht in Frage geſtellt iſt, indem die von uns erwähnte Pferde⸗ Allerdings krankheit bereits als erloſchen bezeichnet wird. „Zieh weiter, wer da kann!“ Zieh weiter, wer ſich von den ſeſſelnden Eindrücken des erſten Anblicks losreißen kann. Noch erinnere ich mich des Augenblickes, als ich Jung⸗ Heidelberg das erſte Mal geſehen; man ſagt zwar bei den heutigen Bahnverbindungen ſei der überwälkigende Reiz ver⸗ loren gegangen. Aber nichts deſtoweniger blickte ich dies herrliche Wunder unverwandt an. Bei der kurzen Biegung, welche die badiſche Bahn vor Heidelberg zu machen hat, ſtellte ich mich an das Fenſter und ließ den Anblick voll und ganz auf mich wirken. Nichts hat mir ſeither das Herz ſo freudig ſchlagen machen, als der Moment, in wel⸗ chem ich die Maienbraut im Schatten der majeſtätiſchen Berge, von dem Schloſſe gleich einem Vaterauge überwacht, vor mir ausgebreitet liegen ſah! Die Abendſonne küßte die ſtolze Jungfrau mit ſchimmernder Freude und überall lachte mir Luſt und Glück entgegen.„Zieh' weiter, wer da kann!“— Kein zweiter Ort auf der Erde erfreut ſich einer ſolchen Unmaſſe gereimter und ungereimter Beifallsbezeugungen, keine andere Gegend verſetzt ſeine Gäſte in einen ſolch hochgradigen Enthuſiasmus, wie Heidelbherg. Ewig jung mahnt es uns an unſere eigene Jugend, an die Zeit, in welcher wir ſorgenlos in einem einzigen Freudenrauſch gelebt. Viele unſerer größ⸗ ten Männer der Wiſſenſchaft haben da droben zwiſchen Wal⸗ desgrün und Bergeinſamkeit weilend ihre Ideen niedergeſchrie⸗ ben und beſonders erwähnen wir hier den romantiſch ſenſi⸗ tiven Robert Schumann. Derſelbe ſtudirte zwar auf der Ruperto-Carola Jurisprudenz, aber aus den nachſtehenden, an ſeine Mutter gerichteten Worten ſpricht ganz deutlich der große Romantiker der Muſik. 5 „Und doch, mein freundliches Heidelberg, biſt Du ſo ſchön und idylliſch unſchuldig; wenn ich den Rhein mit ſeinen Bergen der männlichen Schönheit vergleichen könnte, ſo das Neckarthal der weiblichen; dort iſt Alles in ſtarken, feſten Ketten, altdeutſchen Akkorden; hier Alles in einer ſanften, provengaliſchen Tonart.“ Heidelberg mußte in dem jungen Juriſten die Liebe zur Muſik noch fördern und zur hoch⸗ lodernden Flamme anfgchen.— Goethe ſchenkt der Neckarfee weniger Beachtung. Er verweilte ſehr oft auf den rebenge⸗ krönten Bergen des Odenwaldes, ſchrieb gelehrte Abhand⸗ lungen über Heidelberger Kunſtſchätze und— liebte am ſchönen Neckarſtrom; war im Genz'ſchen Stalle die Rotzkrankheit ausgebrochen und hatten ſich ſofort die zuſtändigen Behörden zu weiteren Maß⸗ regeln veranlaßt geſehen; die Polizei ſorgte für Iſolirung der kranken Thiere, während die bezirksthierärztliche Com⸗ miſſion die Zuſtände genau in Sicht uahm, wonach ſich er⸗ gab, daß„keinerlei weitere Fälle der Rotzkrankheit oder Rotzverdacht“ mehr vorhanden. Das hieſige Dragoner⸗Regi⸗ ment ſchickt alſo, wie ausgemacht, einen Theil ſeiner Pferde Feſtzug, der unter allen Umſtänden ſtatt⸗ indet. Nene Compoſitionen. Soeben ſind folgende neue Com poſitionen von unſerem einheimiſchen Künſtler Herrn Muſikdirector C. Iſenmann im Druck erſchienen, von den muſikaliſchen Fachblättern empfohlen und angezeigt und in allen Mufikalienhandlungen zu haben: 5 Carl Iſenmann, Opus 83(Leipzig bei Siegel), Vier Geſänge für Männerchor. 1) Jung⸗Volken(Gedicht von Mörike). 2) Am Aarenſee(Schwediſches Volksgedicht). 3) Herzeleid(aus„Jung⸗Friedel“ von A. Becker). 4) Der Wirth zum Waſſermann(H. Kletke). Op. 91. Vier Lieder für Männerchor(Glaſer in Schleuſingen). 1. Trauungs⸗Hymne. 2. Sehnſucht nach der Heimath. 3. Lob des Bieres. 4. Geſang und Vaterland,— Liebe und Wein(Gedichte von C. Becker). Op. 97. Fünf deutſche Volkstieber für Männerchor geſetzt. 1. Ade zur guten Nacht(Volkslied aus der Rheinpfalz). 2. O kehre bald zurück(Volkslied aus dem goldenen Grund). 3. Mein Augentroſt Volkslied aus Heſſen). 4. Im Wald bin i''ſeſſen(Volksl. von der Bayriſch⸗ Oeſterreichiſchen Grenze). 5. Trennung(Volkslied vom Taunus), Leipzig bei Rob. Forherg. Op. 101.(Unter der Preſſe), Licht u. Meyer in Leipzig. Drei Männerchöre. 1. Der Schmied von Sedan(Richter). 2. Zur Abſchiedsſtunde(Jul. Sturm). 3. Maidlein(Altdeulſch). Op. 102.„Alt Heidelberg, du Feine“(Gedicht von Vietor v. Scheffel). Für eine mittlere Sungſtimme mit Cla⸗ vierbegleitung. Hasdenteufel in Mannheim. Er⸗ ſcheint in—3 Tagen. *Zur Beachtung. Vielfach kommt es vor, daß Leute Zahlungen 1 weil ſie eine Mehrforderung zu haben glauben. Es iſt das ſehr thöricht. Nehmen wir an, Schulze ahlt an Müller 80 M. Müller ſagt: die nehme ich nicht, ich abe 90 M. zu bekommen. Was erreicht Müller dadurch? Statt daß ex, wenn er die Zahlung angenommen, nur noch wegen der fehlenden 10.einen Prozeß anzuſtrengen brauchte, muß er es nunmehr wegen der Summe von 90 M. riskiren. Abgeſehen davon, daß es zweifelhaft iſt, ob von dem Schuld⸗ ner, von dem heute 80 M. zu erlangen waren, morgen noch überhaupt etwas zu erlangen iſt, würde im Gerichtsverfahren dem klagenden Gläubiger die Koſtenlaſt im Verhältniß der ihm angebotenen, aber von ihm zurückgewieſenen Summe auf⸗ erlegt werden. Nur in dem Falle iſt eine Zahlung, welche nicht die volle Höhe des Anſpruches erreicht, zurückzuweiſen, wenn an die Empfangnahme der Bezahlung die Bedingung geknüpft wird, ſich für die Geſammtforderung vollſtändig befriedigt zu erklären. In jedem anderen Falle handelt man richtig, wenn man jede angebotene Zahlung annimmt und ſofort die noch verbleibende Forderung in Anſpruch nimmt, damit nicht aus dem Schweigen eine Anerkennung der voll⸗ ſtändigen Befriedigung gefolgert wird. In erſter Reihe hat Braunes man ſich 1 ſagen: Was man hat, das hat man, und wenig⸗ ſtens für dieſen Theil der Forderung iſt man befriedigt. H. Auch eine Kündigung. Die Frau eines hieſigen Bedienſteten erwartete ihre ſchwere Stunde; kaum hatte das lebendige Familienglück Einzug gehalten, als es auch durch lautes Schreien von ſeinem Baſein Kunde gab. Der betreff. Hausherr aber, der ein ſehr zartes Trommelfell zu haben ſcheint, konnte den Geſang des kleinen Erdenbürgers nicht ertragen, weshalb den Eltern des letzteren die Wohnung ge⸗ kündigt wurde.(Ganz natürlich, wir leben ja im Jahrhun⸗ dert der Humanität und der Civiliſation.) H. Stark euttäuſcht. Geſtern früh kam ein Frauen. zimmer aus Heidelberg hier an, um ihren vermeintlichen Bräutigam zu beſuchen; wie erſtaunt mag aher die„Braut geweſen ſein, als ihr, die im Beſitze der Heimathspapiere war, mitgetheilt wurde, daß ihr Verlobter vor einigen Tagen ſich in Hymens Bande ſchlagen ließ. Die enttäuſchte Jung⸗ frau, welche noch im Beſitze des Verlobungsringes ihres un⸗ getreuen Bräutigams iſt, ließ durch einen hieſigen Rechts anwalt ihren ehemaligen„Zukünftigen“ wegen Schadenerſatz einklagen. H Lamey⸗Feier. Unſerer geſtrigen Notiz, die Geburts⸗ tagsfeier des Herrn Geheimraths Lamey betr., haben wir noch hinzuzufügen, daß zur Beglückwünſchung auch Herr Landeskommiſſär Miniſterialrath Frech, Herr Sladtdirektor Siegel, ferner als Vertreter des hieſigen Staptraths außer dem Herrn Stadtrath Lang eloth auch noch die Herren Bürgermeiſter Bräunig und Löwenhaupt erſchienen waren. g. Auf der Spur iſt man demjenigen Diebe, welcher geſtern Abend einem Maurer, der auf einer Bank des Warteſaales 3. Klaſſe der heſſiſchen Ludwigsbahn einge⸗ ſchlafen war, eine Uhr ſtahl. ——— wo hätte das Goethe nicht gethan. Einen Vorzug haben wir aber noch nicht erwähnt: die In⸗ ternationalität der Jubelſtadt, in der jede Nation ihre Unter⸗ thanen beſitzt; hauptſächlich ſind es Engländer und Fran⸗ zoſen, die die zerfallenen Prachtbauten bewundern. Was aber gerade die Letzteren angeht, die heute noch für ihre Lands⸗ leute von dazumal erröthen, auch ſie, darunter Chauviniſten wie Victor Hugo, feiern Heidelbergs Glanz. Ja Victor Hugo ließ ſich zu den Worten bei: Man darf Hei⸗ delberg nicht durchreiſen, nein, man muß ſich dort aufhal⸗ ten, man ſollte dort leben“ Weiter verdammt dieſer Feind alles Deutſchen die Schandthat ſeiner„compatrigtes.“ Hierin liegt unſere Genugthuung, die eigenen Leute müſſen den Fran⸗ oſen vorwerfen, wie ihre Heldenthat() ſie ſchändet. Die Eug⸗ fänder, die für alles Ideale und Schöne leicht zugänglich, brechen in ebenſo begeiſterte Ausrufe aus, wie wir Deutſche ſelbſt. So giebt Henry Wadsworth Longfellow in dem Ausſpruche ſeine Gedanken wieder:„Nächſt der Alhambra in Granada iſt das Heidelberger Schloß die großartigſte Ruine des Mittelalters. So preiſen aller Dichter Lieder die Schöaheit der Leuzes⸗ tochter, die ewig blühend hoch auf dem Berge thront, auf dem Haupte die Rebenkrone, durchzogen von goldenen Lorbeer⸗ blättern. Wir ſchließen dieſen Feſtartikel mit einer Strophe des Jubiläumsfeſtliedes, das der leider heimgegangene Heidel⸗ berger feucht⸗fröhliche Sänger Scheffel gedichtet. Nun grüß' Dich Gott, Altheidelberg! Laut rufen alle Glocken Vom heilg'en Geiſt durch Thal und Berg, Mit jubelndem en Boh undert Jahr— ein hohes Wort, Doch lang noch nicht das hehrſte; Blüh du nur glückhaft Tauſend fort, Dann kommt das Tauſend Erſte. ** * Und Heil der Stadt, wo Schöpfungssracht Mit Weisheit im Vereine: Ein brauſend Hoch ſei dir gebracht, Alt⸗Heidelberg, du Feine⸗ * 10. Jide General⸗Anzeiger. H. Das Prüfungsſchießen der hieſtgen Bakaillone findet am heutigen Tage bei den Schießſtänden im Käfer⸗ thaler Wald ſtatt. H. Das Stiftungsfeſt des Ortsverbandes deutſcher Gewerkvereine findet nächſten So: ig in den Gartenlokali⸗ täten des Badner Hof“ ſtatt; das Feſt verſpricht, den ge⸗ e Vorbereitungen zufolge, ein ſehr gelungenes zu erden. H. Zwanzig Bfennig⸗Tag. Nächſten Sonntag finden im hieſigen Stadt Park zwei C eso der hieſigen Greng⸗ dierkapelle ſtatt; der Eintrittspreis iſt auf 20 Pfennig feſt⸗ Bei einem heute früh im hieſigen Schloß⸗ arten unternommenen Spaziergang gewahrten wir einen aben, der ſehr emſig an etwas pickte; bei näherem Hinſehen 50 es ſich, daß derſelbe im Begriffe war, einen jungen Vogel zu verſpeiſen; letzterer war von den Schnahelhieben total zerhackt, ein deutlicher Beweis, daß der Rabe es zu ſüllen nicht verſchmäht, ſeinen Hunger mit jungen Vögeln H. Zwerg⸗Ehepaar. Nächſten Dienſtag trifft die Ge⸗ fellſchaft„The Royal⸗Amerikan⸗Midgets“(das Däumlings⸗ Chepaar), nämlich General Mite und Generalin Mite, erſterer 21 Jahre alt, 9 Pfund wiegend letztere 18 Jahre alt, 7 Pfund wiegend, hier ein. An den Plakattafeln Aeergo—5 an Manlche 112 ergpaares in St. James zu Mancheſter am 28. Mai 1884 darſtellend. Herr Hauptlehrer Meuſer, der Redacteur der Neuen Badiſchen Schulzeitung“, hat dieſer Tage in Leipzig ein Doktor⸗Examen gemacht und wie ein hierher gelang⸗ tes Telegramm meldet, glänzend beſtanden. Es dürfte dies der erſte Volksſchullehrer ſein, der, noch in vorgerückten Jah⸗ ren, derartige eifrige Studien macht und gratuliren wir ihm herzlich zu dem Erfolg. H. Vier originelle Bilver ſind in der Hofkunſthand⸗ lung von C. F. Heckel ausgeſtellt; das eine ſtellt einen Heirathsantrag eines Kameruners an ſeine Geliebte vor, das andere zeigt uns den Traugct dieſes Paares, vorgenommen durch einen Kameruner Paſtor, das dritte den Taufact, das vierte endlich das Familienſtillleben. „H. Unfall. Ein Schiffer welcher geſtern Nachmittag Ktit einem Kahn über den Neckarffahren wollte, fiel in das Waſſer; dem Schiffsmann aber, der als ein guter Schwimmer bekannt iſt, gelang es, ſeines Kahnes habhaft zu werden, mit welchem er wohlgemuth das jenſeitige Ufer erreichte. Niedergeſchlagen wurde laut Beſchluß des Land⸗ gerichts ier die Unterſuchung gegen Hänsler, Willig und Müller, welche verdächtig waren, als Vorſtände der aufgelöſten Vereinigung der Metallarbeiter Deutſchlands Vereinsgelder, die ſie zu verwalten hatten, veruntreut zu haben. Bekanntlich wurde vor etwa Jahresfriſt die Ver⸗ einigung der Metallarbeiter Deutſchlands auf Grund des Sozialiſtengeſetzes polizeilich gufgelöſt, die Bücher mit Be⸗ ſchlag belegt und dieſelben durch einen Sachverſtändigen einer eingehenden Prüfung unterzogen. Das Reſultat dieſer Unter⸗ ſuchung iſt oben angeführt. „ Diebſtahl. Eig Dienſtmädchen, welches in einer hieſigen Wirthſchaft bedienſtet war, machte ſich daſelbſt mehrerer Diebſtähle ſchuldig; es erfolgte die Verhaftung des n Wgs ein bengen wero f as ein Dörnchen werden will, ſpitzt ſich bei Zeit. Geſtern Nachmittag drängte ſich 15 E 4 und F 4 ein etwa 11jähriges Mädchen an ein ſolches von etwa 3 Jahren heran, zeigte ihm Bilder und hängte ihm hierbei ein Paar goldene Ohrringe aus. Glücklicher Weiſe ſah die Mutter alsbald, daß ihrem Töchterchen die Ohrringe fehlten and gelang es auch noch, die jugendliche Diebin abzufaſſen und einem Schutzmann zu übergeben. Die Ohrringe hatte ſie bereits verſteckt, mußte ſie aber wieder herausgeben. *Herr Leonhard Beyer von Neuſtadt an der Aiſch, zur Zeit Oberkellner im Pfäl zer Hof dahier, hat das Gaſthaus zum Erbprinzen in Schwetzing en käuf⸗ lich erworben. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß unter ſeiner bewährten Leitung das altrenommirte Haus ſeinen guten Ruf bekräftigen wird. H. Die Hauptverſammlung des hieſigen„Wirths⸗ vereins“ findet Freitag den 30. ds. Ms. im„Cafs Lieder⸗ kranz“ ſtatt; die Tagesordnung iſt eine recht umfangreiche und iſt eine ſehr ſtarke Betheiligung zu dieſer Verſammlung ſeitens der Mitglieder erwünſcht. H. Verhaftung. Geſtern nach 12 Uhr wurde durch zwei Schutzleute in Civil ein feingekleideter Hochſtabler verhaftet und nach dem Amtsgefängniſſe verbracht; der Verhaftete, angeblich ein Ruſſe, verweigert hartnäckig jede Auskunſt über ſeine Perſon, Wahrſcheinlich wollte derſelbe beim Heidel⸗ zerger Jubiläumsfeſt ſein Gewerbe ausüben. H. Ein e Coutrofeur. In der Frühe des heutigen Tages trieb ſich ein unbeſchreibbares Indivi⸗ duum auf dem hieſigen Wochenmarkt umher, den Zwicker auf der Naſe und eine ernſte Miene annehmend, welcher die Obſtkörbe der von auswärts gekommenen Marktweiber ziem⸗ lich ſtramm controlirte. Mit wichtiger Miene wurden? 9 5 men aufgebrochen, Birnen durchſchnitten ꝛc., um dieſe Obſt⸗ ſorten auf den Grad ihrer Reife zu prüfen, d. h. dieſelhen zu gerzehren. Unbeanſtandet ging dieſe Manipulation fort, bis der Controleur bei einer robuſten Bäuerin ankam; letztere Graf Maximilian von Damberg ſchrieb im Jahre 1789 an ſeinen Freund Opitz:„Haben Sie jemals gehört, daß man recht eigentlich am Verſtande ſterben kann? Hier iſt eine kleine Möglichkeit: Diderots Tochter ſtarb im 13. Jahre; ihr Gehirn war unter den Scheitel zurückgetreten und machte 15 hinten am Kopf eine Seſchwulſt. Von da an war ihr erſtand auf's Aeußerſte geſchärft, nahm in ganz beſonders unerwarteten Aufſchlüſſen täglich zu und ſie ſtarb buchſtäblich am Verſtande! O, wär' die Todesart alleinn Wie Viele würden da unſterblich ſein!“ +** In Bezug auf die Anzahl der Mitwirkenden bei woßen Ballets hat auch das vorige Jaherhundert bereits Er⸗ taunliches geleiſtet. Gelegentlich der Feſte zur Feier der Ver⸗ mählung des Dauphin mit der Erzogin Marie Antoinette wurde am 12. Dezember 1773 in Verſailles„Ernelinde! geſpielt. Im Schlußakte 400 Grenadiere zu Pferde auf der Bühne— was die Memoires secrets von Bachaumont als ein äußerſt impofantes“ Schauſpiel bezeichnen. Die ſämmtlichen Feſte wurden beendigt mit„Cephale et Procris“ oder„die ehe⸗ liche Libe“. Das Ganze war unter der Oberleitung des alten Herzogs von Richelieu hergeſtellt worden. Zum Dank ſagte ihm der Dauphin;„Endlich ſind Ihre Vorſtellungen zu Ende! ßetzt alſo werden wir uns amüſiren können“. — Folgendes Produkt der Saurengurkenzeit hat ſich in den Spalten der„A..“ häuslich niedergelaſſen: Die Schwalben haben auf dem blechernen Schirm der Petro⸗ leum⸗Hängelampe im Empfangszimmer des Bahnhofs zu Weſtererringen gebaut und fünf Junge ausgebrütet Relmehr hat die Petroleumflamme ſolche ausgebrütet, welche während der Nacht brennt, was die Schwalben, gemüthlich zuf dem Rahmen des Spiegels ſitzend, beobachteten! 5 — Gut erklärt. Jeden Abend gleich nach dem Eſſen aimmt ein Familienvater ſeinen Hut und Stock mit den Worten:„Ich gehe in meinen Kreis.— Bei ſeiner Rückkehr iſt er genöhnlich ſchlecht gelaunt; ſeine Frau weiß dann ſchon, was das heißen ſoll: Das Spiel hat die Börſe erleichtert. Eines Tas rägt Eruſt ſeinen Vater:„Papa, was iſt deun das eigentlich Dein„Kreis“ e“ war jedoch nicht erſchrocken, denn als der betr. Herr auch hier unterſuchen reſp. ſich ſättigen wollte, war eine ſchallende Ohr⸗ feige der Lohn ſeiner That Der Controleur verduftete unter allgemeiner Heiterkeit im Gewühle des Marktes. »Ertrazüge. Die Generaldirektion der Großh. Staats⸗ eiſenbahnen gibt ſoeben in Plakatform den Fahrplan für die Extrazüge nach und von Heidelberg bekannt, auf die wir morgen noch ausführlich zurückkommen werden. *Kraſtturner und Wanderturnlehrer Eruſt Bohlig hielt geſtern Abend im„Badner Hof“ auf Veran⸗ laſſang des hieſigen Turnvereins den angekündigten Vor⸗ trag mit Produktionen, der ſehr gut beſucht war. Herr Bohlig führte aus, daß das Turnen lediglich den Zweck haben ſolle, die Muskelkraft zu erhöhen und die Ge⸗ ſundheit zu fördern. Es ſei daher in erſter Linie darauf zu ſehen, daß beim Turnen die Körperhaltung eine korrekte ſei. Es könne nicht von Jedem verlangt werden, daß er ſchwere Produktionen ausführe, dagegen aber könne und müſſe ver⸗ langt werden, daß das Auszuführende ſtylgerecht ausgeführt, da ſonſt der Zweck des Turnens nicht erreicht würde. Hierauf begann Herr Bohlig ſeine Produktionen u. forderte er die Turn⸗ kameraden des hieſigen Vereins auf, ihm dieſelben na ſchzu⸗ machen. Sofort begaben ſich 5 junge Leute vom hieſigen Turnverein auf das Podium, um Verſuche zu machen. Hier wurde nun zunächſt das Geſagte praktiſch vorgeführt. Herr Bohlig machte ſeine Produktionen, die ganz außerordentliche waren, korrekt mit natürlicher Körperhaltung und großer Ruhe, während die freiwilligen Schüler wohl auch eine große Körperkraft zeigten, aber die übrigen Bedingungen, wohl nur, weil es an der nöthigen Uebung fehlt, nicht er⸗ füllen konnten. Hierbei kam Herr Steinel, ein 21⸗ jähriger Kaufmann von hier, Herrn Bohlig's Leiſtungen am nächſten und mußte Herr Bohlig anerkennen, daß er nur noch einen Turner in Deutſchland kennen lernte, der die gleiche Kraftproduktionen mit der gleichen Correetheit wie Herr Steinel ausführte. Die größte Leiſtung des Herrn Bohlig war die in liegender Stellung, auf zwei Stühlen, wobei nur Kopf und Füße auflagen, während der übrige Körper frei ſchwebte. In dieſer Lage ſtemmte Herr Bohlig zwei Zentner. Für alle ſeine Produktionen erntete der Vor⸗ tragende, aber auch die hieſigen Turner und beſonders Herr Steinel, reichen Beifall. O0. Neckarau, 28. Juli. In Folge einer Einladung wird der hieſige Geſangverein Harmonſe Sountag den 1. Auguſt ds. Js. dem von dem Geſangverein Erholung in Mannheim veranſtalteten Stiftungsfeſt beiwohnen.— Herr J. Bühler hat ſeine Gaſtwirthſchaft„zum Löwen“, mit Rückſicht auf die anhaltende Kränklichkeit ſeiner Frau, an Herrn Valentin Zepp, Eiſengießer dahier, um den jährlichen Miethzins von 1500 Mark verpachtet. Da Herr Zepp als ein gewiſſen⸗ bafter und tüchtiger Mann bekannt iſt, von dem man über⸗ zeugt ſein kann, daß er ſeine Gäſte durch gute Bedienung in jeder Hinſicht zufrieden zu ſtellen ſucht, wird ſich, ſo glauben wir, ſeine Wirthſchaft eines ſtarken Zuſpruchs zu er⸗ freuen haben.— Bei dem Preiskegeln, welches in der Wirth⸗ ſchaft von Georg Weidner dahier ſtattfindet, haben bis jetzt Maurer Joh. Lenz mit vierzehn und der Gummifabrik⸗ aufſeher Heinrich Stahl mit dreizehn Kegeln die höchſten Würfe erzielt.(Das Loos mit drei Kugeln zu 20 Pfennig.) Da das Preiskegeln aber noch eine Zeitdauer von 14 Tagen haben wird dürfte es in der Möglichkeit 5 daß den glücklichen Treffern in Aubetracht der regen Theilnahme ihre Anwartſchaft auf den erſten reſp. zweiten Preis noch ſtreitig gemacht werden könnte. * Weinheim, 27. Juli Ein ſchönes Feſt wurde geſtern Abend in der Fitzer ſchen Wirthſchaft abgehalten. Herr Fr. Held, der Geſchäftsführer der Freudenberg'ſchen Lackleder⸗ fabrik, hatte ſeine ihm unterſtellten Obleute zu einer Erin⸗ nerungsfeier an ſeine Hochzeit eingeladen. Manche Rede, ſowohl von dem Feſtgeber, als von den Gäſten wurde ge⸗ halten, die von ächt kameradſchaftlichem Geiſt durchdrungen war und wiederholt der Wunſch ausgeſprochen, daß das Verhältniß zwiſchen Vorgeſetzten und Untergebenen auch für die Folge das gleiche freundſchaftliche ſeine möge. Insbe⸗ ſondere wurde auch der Herren Freudenberg gedacht mit dem Wunſche, daß Prinzipale wie Arbeiter ſtets Hand in Hand gehen mögen, zum Nutz und Frommen der zahlreichen Arbeiter und der ganzen Stadt. AFreiburg, 28. Juli. Von Seiten der Aktiengeſell⸗ ſchaſt„Katholiſches Vereinshaus“ wurde zur Ver⸗ größerung der Lokalitäten des Geſellenvereins ein angren⸗ zender Garten angekauft, auf dem jetzt neue Gebäulichkeiten erſtellt werden. Die Großherzogl. Steuerdirektion hat aus Gründen der„Billigkeit“, die aus dem Ankauf reſultirende Steuer im Betrage von 685 Mark nachgelaſſen.— Der neu erwählte Erzbiſchof von Freiburg, Dr. Roos, wird nicht, wie verſchiedene Blätter meldeten, ſchon Ende Auguſt, ſondern erſt Mitte September hier eintreffen. Die Ordnung der durch die neueſte Geſetzgebung bedingten kirchlichen Verhältniſſe der Diöceſe Limburg, insbeſondere die jetzt endlich ermöglichte Beſetzung der Pfarreien dürfte wobl der Grund ſein.— Der Fremdenbeſuch in unſerer Stadt iſt, wie man ſich leicht überzeugen kann, in dieſem Jahr ein außerordentlich zahlreicher. Insbeſondere ſind auch die Penſionen der Umgegend gut beſetzt „So bezeichnet man die Zuſammenkünfte mehrerer Her⸗ ren, welche da plaudern.“ „Aber warum nennt man das gerade„Kreis“ dr Da Papa in Verlegenheit, ergreift Mama das Wort und ſagt:„Ich will Dir's ſagen. Man nennt dies„Kreis“, weil man dort runde Summen verliert.“ 5 — Beruhigung. Ein Pariſer Kohlenhändler erhält den Beſuch einer entfernten Verwandten aus der Provinz. Bei ſeiner Rückkehr von einem Geſchäftsgang findet er die Dame in Thränen aufgelöſt. 5 5 „Ich bin verzweifelt“, ſtöhnte ſie,„ich habe offenbar die Waſſerſucht! Schrecklich! Ein Gewicht von etwa 150 Kilo!“ „Das iſt nicht möglich, liebe Tante! Woher wiſſen Sie, daß Sie 150 Kilo haben?? „Woher? Ich habe mich „Oh! dann können Sie ruhig ſein, liebe Tante, dann haben Sie nur 75 Kilo!“ Theater, Kunſtzund Wiſſenſchaft. * Rundſchan über Theater und Kunſt. Das Berliner Opernhaus wird die Ferien um 14 Tage überſchreiten, da die elektriſche Beleuchtung noch nicht ganz fertig geſtellt iſt. Verſchiedene Künſtler, deren Aufent⸗ haltsort der Intendanz unbekannt, werden erſtaunt ſein, bei ihrer Ankunft ihren Wirkungskreis noch nicht eröffnet zu ſehen. Ueber Goldmark's„Merlin“ erfährt man, daß die Premiere im Jahre 1887 vor ſich gehen ſoll; der Componiſt arbeitete an dieſer„Novität“ 12 Jahre.— Tereſing Tua und Helene Geisler unternahmen am 17. ds. M. eine größere Concertreiſe, ihr erſtes Concert gaben ſie in Pyrmont. Ein Pariſer Blatt bringt über die auch von uns gebrachte That der Sarah Bernhardt einige Aufklärung. Die unbekannte Noirmont lebte früher in Paris unter dem Namen:„Die große Martha“ und iſt eine hervorragende Schöuheit. Gerade das letztere dürfte die große Sahrah zu den Liebenswürdig⸗ keiten gegen ihre Collegin veranlaßt haben. Die Eiferſucht iſt eine Plage u. ſ. w. In Portugal giebt eine italieniſche Schmiere Vorſtellungen, wobei es vorkam, daß der Tenoriſt derſelben Signor Totte ausgenfißſen wurde Derſelbe fübrte eben auf Deine Waage ge⸗ ſtellt ſich das zu Gemüthe und mußte in eine NRactatt, 27 Juli. lleber die Flucht des Oi⸗ a. D. Hellwig, der vor einem halben Jahre im? Premierlieutenant Sachs in Konſtanz erſchoß, er folgendes Nähere. Hellwig, der dem Amtsgericht u wie alle hier internirten Feſtungsgeſangenen— aus Grunde kann von einem Abgeben des Ehrenwortes nich Rede ſein— hatte vor einigen Wochen an das J ſterium ein Urlaubsgeſuch eingereicht, Da der En daſſelbe dem Hellwig zu lange ausblieb, zog er heimlich zu entfernen und zwar auf eine zienlt Weiſe. Er ließ ſich am Abend noch die Pe friſch füllen, ſchlich ſich aber, nachdem dies geſcheh Corridor, der nachdem letzten Beſuch des Gefa geſchloſſen wird und verſteckte ſich außerhalb deſſelb⸗ blieb er ſo lange verſteckt, bis die Familie des im Stock wohnenden Gefängnißaufſehers ſchlief, ging gaun Küche, holte ſich dort den Thorſchlüſſel, den die Gefängnißwärters im Gebrauch hat und verließ das Se Von da aus iſt Hellwig höchſtwahrſcheinlich naach d gangen, um den Frühſchnellzug in die Schweiz zu In einem Brief an den Oberamtsrichter, ſeinen hi 1 Vorgeſetzten, bemerkt Hellwig, daß er ſich den Urlaub ſelbſt genommen und in ca 6 Wochen wiederkommen werde. Als gewiß anzunehmen iſt, daß Hellwig zu der Frau Sachs ge⸗ fahren iſt, wegen der bekauntlich das unglückſelige Duell ſtattfand und mit der Hellwig auf der Feſtung im regſten Briefwechſel ſtand. Das Komiſchſte bei dieſer ganzen Flucht⸗ geſchichte iſt, daß zwei Tage nach der Flucht die Urlaubs⸗ genehmigung vom Miniſterium eintraf. Aus VBaden, 28. Juli. In Altlußheim wurde in Vereinigung mit der dortigen Poſtagentur eine Telephonan⸗ ſtalt mit beſchränktem Tagesdienſt für den allgemeinen Ver⸗ kehr eröffnet.— Aus Lichtenau wird das Verſchwinden des Handelsmanns David Auerbach berichtet.— In Jolge von Schwermuth hat ſich in Auenheim Jakob Weber durch einen Piſtolenſchuß entleibt.— In Neidenſtein ertrank ein Ajähriges Kind in einem offenen Waſſerbehälter.— Auf dem Wochenmarkt in Freiburg wurden geſtern acht Körbe Obſt wegeu Unreife konfiscirt. In Triberg wurde anläßlich der Einweihung der Waſſerleitung auch eine Jeuer⸗ wehrprobe abgehalten, wobei plötzlich die große Steigleiter rutſchte und vier Feuerwehrleute aus der Höhe herabfielen Einer von dieſen, Uhrmacher Maier, erhielt hierbei ſo ſtarke innere und äußere Verletzungen, daß an ſeinem Auf⸗ kommen gezweifelt wird, während zwei andere Arm⸗ und Bein⸗ brüche davontrugen. Ludwigshaſen, 28. Juli.„Hütet Euere Zungen vor Beleidigungen, Stoßt den Riegel vor das Thor, Laßt ken böſes Wort hervor.“ Dieſer Worte hatte unſer früherer Bade⸗ Aufſeher Konrad Vögely ſich 17 in einem erregten Augenblick entſchlagen, denn der Umſtand,„daß er ſein Maul etwas zu weit ſpazieren gehen“ ließ, brachte ihn auf die An⸗ klagebank. Bekannt iſt Ihren Leſern, daß wir ein Freibad haben und daß hiezu ein Aufſeher nöthig iſt. Dieſe Aufſeher⸗ ſtelle wurde aber, entgegen der bisherigen Prazis, nicht zur Bewerbung ausgeſchrieben, ſondern durch den Stadtrath dem Schiffer Barbig von hier übertragen. Das Verhalten der Stadtverwaltung erregte denn auch vielfach Aufſehen und eine abfällige Kritik. Vögely machte nun in einem etwas erregten Zuſtand in einer Wirthſchaft ehrenrührige Aeuße⸗ rungen üder den Stadtrath wie ſpeziell über den 1. Ad⸗ junkten Herrn Eiſele ſehr graver Nakur. Daraufhin ſiellt as ſtädtiſche Collegium Strafantrag und wurde der durch Urtheil des Schöffengerichts zu 5 Tagen Haft verur⸗ theilt. Der öffentliche Ankläger hatte 6 Wochen beantragt. Auf das niedere Strafmaß wurde deshalb erkannt, weil Vögely ſich eines ungetrübten Leumunds erfreut, überhaupt als 1 Haut hier bekannt iſt. Trotzdem der Mann ge⸗ fehlt hat, ſo berdient er doch guch Mitleid, und dies um ſo mehr, als er mit ſeiner Familie ſich nicht in beſonders gol⸗ denen Verhältniſſen befindet. E. Oudwigshafen, 28. Juli. Unter den Mitgliederd der hieſigen Bäcker⸗Innung ſind verſchiedene, die einen Stolz darein ſetzen, an der geiſtigen und dadurch auch oft mgte⸗ riellen Hebung der Innungsgenoſſen mitzuwirken. In dieſem löblichen Beſtreben ſteht unſer Mitbürger Herr Eſſelhorn oben an. Wie ſchon früher auf Bäckerverſammlungen, ſo hat er auch diesmal wieder in Kaiſerslautern einen Vortrag ge⸗ halten und dabei die„Corporationsrechte der Innungen“ ſich zum Vorwurf gemacht. Der Vortrag fand allgemeinen Bei⸗ fall. Herrn Eſſelborn wollen wir aber ermuntern, auf dem bisher betretenen Pfad weiter zu wandeln, ſich ſelbſt und ſeinen Berufsgenoſſen zum Vortheil und zur Ehre. 58 Iudſvigshafen, 28. Juli. Laut einem hier einge⸗ troffenen Telegramm hat Herr Guſtav Hatzfeld in Zwei⸗ brücken die nachgeſuchte Entlaſſung aus dem Stagtsdienſte erhalten und ſteht jedenfalls die Uebernahme der Stelle des Polizeicommiſſärs hieſiger Stadt bis kommenden 1 Auguſt zu erwarten— zum großen Aerger der„Neuen Badiſchen Landesbaſe“, reſp. ihres„Correſpondenten“. Man iſt hier pielfach der Meinung, eine ſtadträthliche Hand ſei bei der Abfaſſung jenes Artikels im Spiel geweſen. Daß jene Cor⸗ reſpondenz nicht in irgend einem Blatt als„Stimme aus dem Publikum“ erſchien, ſondern über den Rhein und der„Baſe“ zugeſchmuggelt wurde, iſt auch beach⸗ tenswerth und läßt— tief blicken. Peilar werden, wo er ſich aus dem Fenſter ſtürzte.— Bei Gefangwettſtreit in Verbiers hat der nied Männergeſangverein„Oefening Caart Kunſt“ aus Amſterda den Ehrenpreis(Prix dexcellence) erhalten. Dieſer Verein beſteht nur aus Israeliten. 5 Profeſſor Dr. Georg Cohn in Heidelberg hat von dem japaueſiſchen Miniſterium unter glänzenden Bedingungen einen Ruf an die juriſtiſche Fakultät in Tokio erhalten. Als diesjähriger Verſammlungsort des Internationalen Literariſchen Vereins iſt Genf gewählt und der 18. Septbr. als Tag der Zuſammenkunft beſtimmt. Die Verhandlungen, welche unter anderm auch die Frage des Eigenthumsrechts auf Briefe und auf die Titel literariſcher oder dramatiſcher Werke zum Gegenſtand haben, werden vom Bundes⸗Vice⸗ präſidenten geleitet. Am 6. Septemher findet in Bern die Unterzeichnung des internationalen Vertrags, betreffend den Schutz des litergriſchen Eigenthums, ſtatt, welche That der Internationale Literariſche Verein in paſſender Weiſe fei ern wird. Es iſt das achte Mal, daß der Verein zuſammenkommt. Schließlich machen wir noch auf unſere heu⸗ tige Lokalnotiz die neueſten Opera des Herrn Muſikdirector Iſenmann betr. aufmerkſam. — RNäthſelecke. 15. Das Ganze verborgen im Erſten ſtehs; Die Zierde aller Blumen: ein Zwei. Vom Trank aus dem Ganzen berauſchet, Gar Mancher am kleinen Schöpfer vorbei, Und achtet nicht des ſchmucken Herrn. Doch ſeine Weine trinkt er gern. Nr. 12 richtig gelöſt von: Friedrich Schütt. Nr. 13 richtig gelöſt von: G. Hüther, Ludwigshafen, Jakob Schaffn Seckenheim. Nr. 14: Markus, Calais. Nachdruck verboten geht Auflöſung Jaguar, Augias, . NWr Die Die ſam de agolne ein en: Frlius Eaeſar. Richtig gelöſt von: E. Diebold, H. Sieber, H. Berger G. gehmam er K. Kieb U 4. Seite. General⸗Anzeiger 30. Juli Aus der Pfalz, 28. Jull. In Neuſtadt a. 5 brach in der Wohnung des Winzers Lanz Feuer aus, das. in den Pae Futtervorräthen reichliche Nahrung fand und den Dachſtuhl einäſcherte; den vereinten Bemühungen der Nachbarſchaft und der Feuerwehr gelang es indeß, den übrigen Theil des Hauſes zu retten.— Auf der Kaiſers⸗ lauterer Bäckereiausſtellung erhielt Herr Alex. Heberer von Mannheim für ſeinen patentirten Eisſchrank den erſten Preis; ebenſo wurde der Pfälziſchen Preßhefe⸗ und Spritfabrik in Ludwigshafen für Preßhefe ein erſter Preis zuerkannt.— Elf pfälzer Poſtpackergehilfen ſind von der kgl. Poſtbehörde vom 1. Auguſt ab, als Poſtboten feſt angeſtellt. Vom 1. Auguſt ab geſchieht die Zuſtellung der Poſtpakete in Kaiſerslautern durch von Pferden ge⸗ — 77 Wagen.— Die Bäckereiausſtellung in Kaiſerslau⸗ ern wurde geſtern geſchloſſen, mit dem Reſultat iſt man all⸗ emein zufrieden.— In Weif enheim a. S. im Garten des rn. Ohrrich gibt's vollſtändig reife ſchwarze Frühtrauben.— ie ee des„Pfälziſchen Lehrerwaiſenſtiftes“ pro 1885 ſchließt, nach dem„Pf..“ ab, wie folgt: Einnahmen auf das 5 M. 15,539.10; Ausgaben auf das⸗ e Mk. 5849.63. innahmen auf die Verwaltung Mk. 0,165.21; Ausgaben auf dieſelbe Mk. 9281.09. Vermögens⸗ nachweis, Grundſtockbermögen an Capitalien, Mobilien und e den betragen zuſammen M. 78,377.95. Ende betrug das Vermögen M. 76,693.85; demnach Mehrung des Grundſtockvermögens pro 1885 um M. 1794.10. Mainz, 29. Juli. Während der Herbſtmeſſe, die Mitte Auguſt beginnt, wird des Nachts auch eine Feuerwache auf dem Meßplatz etablirt. Dieſelbe beſteht aus 4 Feuerwehr⸗ leuten, welche mit den 19 85 Geräthſchaften verſehen ſind: gußerdem beziehen noch 8 Schutzleute die Wache. Die ent⸗ ſte 199855 Koſten müſſen von den Budenbeſitzern getragen werden. H. Mainz. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, lte am verfloſſenen Sonntag nicht viel daß ſich eine iſenba gude Biſe ereignet hätte, wie ſ. Zt. in Würzburg. Anläßlich der Biſchofsweihe in Mainz waren die nach dorthin gehenden Züge ſo heſetzt, daß nicht alle Perſonen befördert werden konnten In Folge dieſes Andranges ge⸗ kieth ein von Frankfurt kommender mit einem von Worms nach Mainz fahrenden Zuge auf daſſelbe Geleiſe; nur durch die Geiſtesgegenwart der Jugführer wurde in der Nähe von hier ein Zuſammenſtoß verhindert, deſſen Fol⸗ gen nicht zu berechnen geweſen wären. Gerichtszeitung. H. Maunheim, 28. Juli.(Schöffengericht.) Vor⸗ ender: Herr Amtsrichter Tröger. Vertreter der Groß⸗ rzoglichen Staatsbehörde: Herr Referendär Junghans. 1. Der 17jährige Commis Alfred Laufer und deſſen Mutter Dorothea Laufer, geb. Hild von hier, wegen — erſterer erhält 4, letztere 5 Monate Ge⸗ gniß. 2. Der W Jahre alte Maurer Jakob Sommer von erhält wegen Diebſtahls 6 Tage Gefängniß und ſten. 3. Wegen Diehſtahls wird Leonhard Ries von Diel⸗ heim zu 8 Tagen Gefängniß und den Koſten verurtheilt. 4. Der Hausburſche Karl Diener von Unterdürkheim wird wegen mehrfacher Unterſchlagung zu 6 Tagen Gefäng⸗ niß verurtheilt. 5. Friedrich Neidig von Haag wegen Diebſtahls; Ur⸗ cheil: 1 Tag Gefängniß, welcher durch die erlittene Unter⸗ ſüchungshaft als verbüßt zu betrachten iſt. 6. Johann Hertel von Weinheim wird von der wegen gegen ihn erhobenen Anklage koſtenlos frei⸗ geſprochen. 7. Andreas Zink, Eiſendreher hier, erhält wegen Kör⸗ perverletzung des Gaſtwirths Aloys Seufert hier 3 Mo⸗ nate Gefängniß und die Koſten. 8. Johann Friedrich Grimm von Heuberg wegen Kör⸗ erleßung des Lorenz Albrecht hier; Urtheil: 20 Mk. ſtrafe, event. 4 Tage Gefängniß und die Koſten. 9. Der 17 Jahre alte Konrad Gackſtädt von Heidel⸗ berg, zur Zeit hier, erhält wegen Diebſtahls 2 Tage Gefäng⸗ niß und die Koſten. 10. Auguſt Riedel, Eiſendreher von hier, wird wegen zu 4 Tagen Gefängniß und den Koſten 1I. Theodor Lichter, Hausburſche von Eichtersheim, 15 hier, wegen Unterſchlagung wird koſtenlos geſpro 12. Peter Köhler, Lumpenſammler von Weiſenau, er⸗ wegen erſchwerter Körperverletzung des Lumpenſamm⸗ Eichhorn 5 Monate Gefängniß und die Koſten. E 2 13. L. Frey, Redacteur, wegen Beleidigung des Bür⸗ germeiſters Oſiander in Villingen durch die Preſſe; Ur⸗ theil: 50 Mark Geldſtrafe und die Koſten. gleich wird Urtheils im„General⸗Anzeiger“ zuerkannt. Neueſte Nachrichten. Wien, 28. Juli.(Cholerabulletin.) Es er⸗ dem Privatkläger das Recht auf einmalige Publikation dieſes rankten reſp. ſtarben in Trieſt 5/1 Perſonen. Winklern. Ueber das ſchon telegraphiſch gemeldete neue Unglück, das ſich am Großglockner ereignet hat, kliegen folgende Mittheilungen vor: Fräulein Pau⸗ line von Sonklar, die Tochter des bekannten Geo⸗ graphen, Generalmajors von Sonklar⸗Innſtätten, hatte bor einigen Tagen ihre Sommerfriſche bei Innsbruck ver⸗ laſſen, um mit einer befreundeten Familie Ausflüge in der Glocknergegend zu machen. Geſtern hatte ſich die aus vier Herren und zwei Damen beſtehende Geſellſchaft aufge⸗ macht, um aus der Ferne wenigſtens den Ort zu ſehen, wo vor gerade einem Monat Markgraf Pallavicini und ſeine Unglücksgefährten durch den Abſturz von der Glocknerwand ihren Tod gefunden. Die Geſellſchaft hatte nicht die Abſicht, touriſtiſchen Ruhm zu ernten; man wollte blos einen gangbaren Weg einſchlagen, um zu einem jener Punkte zu gelangen, von wo ſich eine Ausſicht auf den Großglockner darbietet. Der Abſtieg erfolgte ſodann über die Gaislucken zum wild⸗ ſchäumenden Fleißbache hinab, deſſen linkes Ufer von einem Chaos von Felsblöcken gebildet wird, welche von Alpenroſengeſträuch überwuchert ſind. Von hier ging es dann entlang eines Weges, der denſelben wild großartigen Charakter anfweiſt, in die ſogenannte Kleine Fleiß. Hier nun an einem beſonders gefährlichen Punkte glitt Fräulein von Sonklar wahrſcheinlich beim Blumen⸗ pflücken in Folge eines unvorſichtigen Schrittes aus und ſtürzte, ehe einer ihrer Begleiter ihr noch zu Hilfe eillen konnte, über den etwa 130 Meter hohen Felſen in die Tiefe, wo ſte todt liegen blieb. Die Unglückliche hatte am Kopfe ſchreckliche Wunden erlitten und Arme und Beine waren mehrfach gebrochen. Die Leiche wird in Folge behördlichen Auftrags nach Heiligenblut herab⸗ gebracht, um dort beerdigt zu werden. London, 28. Juli. Lord Iddes leigh(einſt Sir Stafford Northeote) iſt zum Miniſter des Auswärtigen, Londonderry zum Vicekönig von Irland, Hicks⸗ Beach zum Staatsſekretär für Irland und Lord R. Curchill zum Schatzkanzler ernannt. Konſtantinopel, 28. Juli. Der ruſſiſche Botſchaf⸗ ter Nelidow überreichte dem Sultan bei einer Audienz am 26. d. Mts. ein Handſchreiben des Zaren Alexan⸗ der, worin dieſer ſeine freundſchaftlichen Geſinnungen ausdrückt und die Hoffnung auf das fernere Beſtehen 15 gegenſeitigen freundſchaftlichen Beziehungen aus⸗ pricht. ‚ Rom, 28. Juli. In den letzten 24 Stunden kamen in den Provinzen Ferrara, Leue und Bari 66 Cho⸗ lera⸗Erkrankungen und 24 Todesfälle vor. Newyork. Nach Berichten aus St. John(Neu⸗ fundland) herrſcht entſetzlicher Nothſtand unter den Fiſchern und Indianern an der Küſte von Labrador und im Norden von Neufundland. Zwiſchen dem Cap Chudleigh und der Inſel Mugford allein ſind 80 Per⸗ ſonen Hungers geſtorben und in einigen andern Bezirken iſt die halbe Bevölkerung erlegen. Im Ganzen ſollen nicht weniger als 1500 Perſonen umgekommen ſein. Dieſe gräßlichen Zuſtände ſind hauptſächlich der beiſpiel⸗ los heftigen Kälte und dem dürftigen Ertrage des Fiſch⸗ fanges zuzuſchreiben. Die kanadiſche Regierung beabſichtigt von Quebeck einen Dampfer mit Lebensmitteln nach dem Schauplatz der Hungersnoth zu entſenden. Plankſtadt, 28. Juli. Heute bewegte ſich ein großer Leichenzug nach unſerem Friedhof. Es galt der ſterblichen Hülle des Hauptlehrers, Herrn Müller, die letzte Ehre zu erweiſen. Die Schulkinder, ſowie der Ortsvorſtand, viele fremde Lehrer und ein großer Theil der Ortsbewohner gaben dem Verblichenen das letzte Ehrengeleite. Viele Blumen und Kränze bedeckten den Sarg. Herr Lehrer Müller, welcher 15 Jahre hier wirkte und ein vortrefflicher Lehrer, ſowie ein liebenswürdiger Mann war, genoß allgemeine Liebe und Hochachtung. Es wird dem Verſtorbenen ein ehrendes An⸗ denken in der Gemeinde bewahrt werden. Briefkaſten. G. L. hier. Wir ſind Ihnen ſehr dankbar für Ihren guten Rath und bitten Sie, Ihre wohlgemeinten Rathſchläge in erſter Linie an ſich ſelbſt bethätigen zu wollen. T. bier. Eine Ausſchreibung der Zmmerarbeiten an der Kettenbrücke iſt bis dato noch nicht erfolgt. Abonnent., Feudenheim. Ihren Brief heute er⸗ halten. Rathen Ihnen vor übereilten Schritten ab. Eine Eingabe an die von Ihnen bezeichnete Stelle kommt regel⸗ mäßig wieder zurück bis zur Ortsbehörde zum Zwecke der Information. Kommen Sie einmal gelegentlich, aber erſt nach dem Jubiläum, bei uns vorüber. Abonnent in Feudenheim. Wenn der Bürgermeiſter zu Wallſtadt alle diejenigen Perſonen aufſchreiben ließ, welche am Sonntag auf dem Felde gearbeitet haben, ſo mußte er das; denn er iſt in erſter Linie dazu verpflichtet, auf Befol⸗ ung der Geſetze und Verordnungen zu achten. Zu ſeinem aen en läßt er jedenfalls die Leute nicht aufſchreiben. ermuthlich haben es diejenigen, welche Strafzettel erhielten, unterlaſſen, um die Erlaubniß nachzuſuchen, am Sonntag ihre Erntearbeiten vorzunehmen. Sie würde wahrſcheinlich Nie⸗ manden verweigert worden ſein. H. Abonnent. Ludwigshafen. Wenn Sie auf glaub⸗ würdige Art nachweiſen können, da vater bei Ihrer ſeſe ee die Nutznießung an dem betr. 11 81 für die Reſtzeit ſeines Lebens zugeſagt hat, ſo kön⸗ nen Sie auch jetzt noch bei Gelegenheit der Erbtheilung dieſen 8 0 eltend machen. der anderen Seite werden Sie es 0 aber auch gefallen laſſen müſſen, daß Ihnen die⸗ jenige Summen aufgerechnet werden, für welche Ihr Schwie⸗ gervater ſich für Sie verbürgt und auch bezahlt hat. Das iſt jedenfalls ein Vorempfang, der einzuwerfen iſt. Großeltern können ihr Vermögen auf ihre Enkel vererben, wenn der ge⸗ ſetzliche Pflichttheil der Kinder nicht verletzt wird. Herrn J. Deutſche Eiche. Worme. Wir können Ihnen den ganzen Monat Dezember nachliefern; eine un⸗ entgeldliche Einſicht des betreffenden Bandes auf un⸗ ſerem Contor ſteht Ihnen jederzeit frei, falls Sie zufällig in nächſter 17 7 hierher kommen ſollten. Verfügen Sie alſo nach Gutdünken. Herrn J. Sch. Schwarzenholz. Wir nehmen an, daß es ſich bei Ihren Fragen betreffend die zwei Sterbe⸗ kaſſen und Krankenkaſſen um freiwillige Kaſſen ſandelt. Hier ſind in erſter Linie die Statuten dieſer aſſen ſelbſt maßgebend und wenn nicht ausdrücklich das Gegentheil in deeben Statuten beſtimmt iſt, beziehen Sie im Falle der Krankheit das aus beiden Kaſſen und im Falle des Todes kommt Ihren Hinterbliebenen das Sterbegeld aus beiden Kaſſen zu. Das„Unfall⸗Geſetz“ hat damit nichts zu thun. H. L. Poſt Oberſchefflenz. Nach der Gewerbeord⸗ nung iſt zur Ausübuag der ärzklichen Praxis der Nachweis der Vefa igung durch Ablegung von Prüfungen erforderlich. Wene ee Kurpfuſcher könnne beſtraft werden. S. G. in Waldkirch. Alſo 17 Perſonen ſind vom Ge⸗ meinderath auf eine ſchwurze Li Wirthen iſt es verboten, dieſen Ihnen Ihr Schwieger⸗ geſetzt worden, und den „Temperenzlern Wein, Bier oder Schnaps bei Vermeidung einer Strafe von 50 Mark zu verabreichen? Wenn Sie uns nicht zu wiederholten Malen die Wahrheit dieſer Thatſache beſtätigt hätten, würden wir dieſelbe für kaum glaublich gehalten haben. Thun Sie noch ein Uebriges und Letztes und verſchaffen Sie uns die be⸗ glaubigte Abſchrift dieſer Verfügung Seitens der Behörde, die ſie erlaſſen hat. Schifffahrt, Handel und Nerkehr. Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaft. brtin ee Saere gen Schlen ahn„amem 4 5 Baur age 5„Nannzeim 8⁰5 5 5 8„Mannheim 17“,„ G. Bansbach, 1„Morgenſtern“,„gq, v. d. Werth. „Gott mit uns“,„ A Brück⸗ Schle 50 iff„Maria“, 1 E. Oellig. An mſterdam: Tägl. via Rotterdam vermittelſt Schraubendampfe. In Ladung in Mannheim: Schleppkahn„Mannheim 67 Schiffer J. Weibler. Angekommen in Maunbeim am 23. Juli. Schleppkahn„Mannheim 4, Schiffer S. Klee. N 9 9 0 5 1 Ph. Barwig. annheim, den 28. Juli. 5 Die Direktion. Rheinhafen(Hafenmeiſterei): Am 28. Juli ſind angekommen: Dampfboot„Siegfried“. Kapt. Bauer, von Rotterdam. —„E. M. Arndt“, Kapt Brauns, von Notterdam. 5„Germania“, Kapt. Weiſenfeld, von Köln. Neuer Hafen(Hafenmeiſterei II): 5 Am 28. Juli ſind angekommen: Schiff„Antwerpen“, Schiffer J. van Beek, von Antwerpen. „„Mannheim IV', Schiffer L. Klee, von Rotterdam. „„Ruhrort XIV“, Schiffer P. Reiz,„ 4 Neckarhafen(Hafenmeiſterei IW: Am 28. Juli ſind angekommen: Schiff„Friedrich“, Schiſfer Herm. Schmitz, von Duisburg. „Friedrich 5 Till. Doven, von Ruhrort. „„Wilhelm“, 5 Fr. Loh, von Duisburg. „„Getrud“, 0 H. Wiſchmann, von Duisburg. „„Pofſnida“, 5 Leinweber, von Ruhrort. „„Schenzraat XVI“, Schiffer W. Budberg, v. Ruhrort. „„Prinz Friedrich Karl“, Schiffer Fr. Loh., von Duisburg. „„Guſtav“, Schiffer P. Hornemann, von Duisburg. „Moltke,„ Herm. Hemſcheidt, von Ruhrort. „ninr 75 H. Dickermann, von Rotterdam. „ peideied Herm. Longmann, von Duisburg. „„Dambinsky“,, Herm. Schuppe, von Duisburg. „„Lahnſtein“,„ H. Meißen, von Ruhrort. „„Blücher“,„ Joh. Rahm, von Ruhrort. 75„ Heinr. Kettler, von Ruhrort. „Rheinpreußen“, Schiffer Gr v. Mahnen, v Ruhrort. „„Viktor Emanuel“, Schiffer Karl Worth, v. Duisburg. „„General von Werder“, H. Seeger II., von Ruhrort. „„Helena“, Schiffer Math Mellinghoff, von Duisburg. „„General v. Scher Soh n ss „„Prinz Regent“, Schiffer G. Weidkemz, voen „„Karl', Schiffer Heinr. Briel, von Ruhrort. Wasserstands-Machrlchten. Datum F Datum 877 28. Juli 1,70—%ö05 Konstanz, 27. Juli 3,99—0,02 Emmerloh, Kehl, 27.„.98— uymwegen, 27.„ 3, 46 Maxäu, 27.„ 4,26— Arnhelm, 27.„ 68778 dermershelm, 28.„ 1,59%%5 Neckar. Hannhelm, 29 4,32, 10 Heilbronn, 8. 0,94 Malnz, 28.„ 147—.01[Eberbach, 28.„ 1700 Biebrioh, 28.„ 2,22—,06Aannhelm, 29.„ 4,83 Caub, 28.„]2,16—0,01 Ma in. Coblene, 28.„ 2,84—0,%[Würzburg, Köln, 28.„ 2,46—0,02 Frankfurt 27.„ 0,4 Düsseldorf, 28.„ 2,32—%%% NMos el. Dulsburg, 28.„ 1,68—0,08 Ruhrart, 28.„ 76—004 rier, las. 08 —— Berlin, 28 Juli. Weizen Juni-Juli 152.20, Sept. Okt. 192.20, Roggen Juli-Aug. 126.50, Sept.-Okt. 127,20, Rüböl 1000 42——, Aug.-Sspt..60, Spiritus loco 37.20, Juli-Aug. 37.80. Hafer Juli-Aug. 119.—. Aug.-Sept. 115.—, Weizenmehi 0 1000 19.20 dito 00, 20.50, Roggenmehl o 1000 18.20. Farle, 28. Juli. Zucker Mai 38.60, Oetober- Januar 84.80. Mehl Mai 46.70, Sept.-Dezbr- 48.60, 55.—. MHagdeburg, 28. Juli. Zucker Rend. 88pOt. 19.30 bis 19.60 Korn Zucker excl. von 96 pOt, 20.60—20.90; Bremen, 28. Juli. Petroleum Ioco.25, Schmalz(Wileoz) loco unverzollt 38.50. Cöln,, 28. Inli. Weizen hiesiger 17.50 Roggen hlesiger 18.50, Hafer loco 14.50 Rüboel loco 22.50 8 Pest, 508 Juli. Herbst- Weizen.72 G.—.—, B Mai- Juni-Mais Antwerpen, 28. Juli. Petroleum 10e0 15%.—, Septb., Dezbr. 16 ½ Rübenzucker loco 28 Schmalz 79½. Havre, 28. Juli. Kaſfee per Mai 52.50 Juni 52.50. London, 27. Juli. Demarara-Zucker war auf der Auktion schlep- end: Rübenzucker 11 sh. 3 d. Kaflee ostindischer fest. Kakao, Trini- dad behauptet; duayaquil und Ceylon ruhig, Reis stetig. Hanf 0 Effeotensocietät. F. turt, 28. Juli 6% Uhr. Oredit, 926/-7n, Staatsbahm 18 7½88. 954½, Diskonto-Kommandit 210.80, Gotthard 105.20.0, Ungar. Goldrente 86.75, 1880er Russen 87.50, Egypter 78.-25-A⁰, Spanler 61,8 Tendenz: Ohne Umsatz. 65 Amerikanische Produkten-Märkete Schlusseourse vom 28. Juli mitgetheilt von E. Blum&. Strauss, Mannhelm. —— New-Vork Onioago Monat Wei. Hais dmil Wei⸗ 5 zen Galte zen Mans Schmnz Juli— 50—.65 74¹⁰ 43/,.677/8 August 84¹⁰3 50½%.81.65 74518 43¼.67½ Septbr. 85% ⁶651%.89.70 276% 45.75 Oktbr. 8657⁸ 52⁰.79.75 7877⁴ 46.57½ Novbr. 88—.69.75 795—— Dezbr. 897/——.80 81˙—— Januar 90⁵⁰⁶——.85——.57½ Febr.———.90——— März——————— April——————— Mai 95/8—————— Juni———— 5 pendenz: Weizen: niedriger, Mais: Newyork niedriger, Chicago: höher, Schmalz: höher. Fiunländiſche 10 Thaler Looſe von 1868. Die Ziehung findet am 1. Auguſt ſtatt. 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Abonnenten ſeitens unſerer Trägerinnen noch nicht gebracht ſein ſollte, bitten wir ſtets ſofort bei unſerer Expedition E 6, 2 gefälligſt an⸗ zumelden. Verautwortlich: Für den politiſchen Theil und das Feuilleton: Aug. Allgaſer. Für den lokalen und den übrigen Theil: S. 3 Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. Werle. tiousdrn und Verlag der Dr. H. Hags'ſchen Buch⸗ druckerei. ſämmtlich in Mannheim 8 geſirls⸗Grwerkbertin Seeseeeeeeeseesseee 5 iter!E u ee de, e Tapeten- und Rouleauxlager.3 Lokal„Neckarhafen“ Samſtag, den 31. 8. Verſchiedenes. Die Mitglieder werden erſucht, recht 731 zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. 85 E 4, 1. 5 aberees, 8 L 4. 12. Friedr. Renner. L 4. 12. 3 Mitglieder⸗Verſammlung. ed— Tagesordnung: 1. Ortsbereins⸗Protokoll. 2. Wahl eines Kaſſiers. General⸗Anzeig er Größtes Lager in Tapeten, Tapetendecorationen, Rouleaur von den billigſten bis zu den feinſten Gattungen. Prompte An⸗ fertigung von Schriftenrouleaux. 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A* 24, Aber welcher unter Ihnen iſt es nicht mehr oder minder ebenfalls? Wer kommt denn mit ſeinem Einkommen aus und zehrt nicht von ſeinem Capi⸗ tal?. Sobald Sie Ihren letzten Louisdor ausgegeben haben, werden Sie daſſelbe derſuchen, was ich gethan habe, oder vielleicht noch etwas Schlimmeres .. Sie beſitzen Alle keine feſte Moral... Sie würden ebenſo handeln wie ich... Sie lieben das Vergnügen, das Spiel, die Pferde, die Frauen, eine wohl beſetzte Tafel, alle Annehmlichkeiten des Lurus und wenn Sie Alles genoſſen haben werden, dann werden Sie wie ich am Abgrunde ſtehen... Ah! Ah!.. Sie finden wohl meine Handlungsweiſe nicht mehr ſo verwerflich?.. Doch, jetzt Platz gemacht! Bahn frei Mit ſtolz erhobenem Haupte wollte b ſich entfernen, als ein Diener miß dem Rufe hereinſtürzte: — Herr... Herr Baron.. die Polizei!.. Sie iſt unten ſie kommt ſchon Treppe die herauf... Es iſt ein Commiſſär mit ſeiner Scharpe Die Aufregung des Marquis hatte ſich plötzlich gelegt. Er erblaßte. er zitterte an allen Gliedern. Dann prägte ſich plötzlich eine verzweifelte Entſchloſſenheit in ſeinen Züͤgen gus, die Entſchloſſenheit des Verurtheilten, welcher, da er dem Schaffot nicht mehr entgehen kann, es feſten Fußes betritt. Er näherte ſich dem Baron und ſagte dumpf: — Würden Sie mich verhaften laſſen Mich?... Einen Valorſay? Man hätte glauben mögen, daß der Baron dieſen Vorwurf erwartet hatte. Er ergriff den Marquis und Coralth bei der Hand und zog ſie mit ſich fort in einen kleinen Salon am Ende der Gallerie, deſſen Thür er, nachdem ſie eingetreten waren, verſchloß. Es war die höchſte Zeit. Gleich darauf erſchien der Polizei⸗Commiſſär. — Wer von Ihnen, meine Herren, fragte er, iſt der Marquis von Va⸗ torſay? Und wer iſt Paul Violaine, genannt Vicomtre Der Knall eines Schuſſes unterbrach ihn. Alles ſtürzte nach dem kleinen Salon. Auf dem Boden lag dort auf dem Rücken der Marquis von Valorſah mit zerſchmetterter Stirn. Seine Rechte umſchloß noch krampfhaft den Revolver Er war todt. — Und der Andere? ſchrie man. Wo iſt der Andere? Das offene Fenſter und ein herabgeriſſener Vorhang, der am Fenſterkrrüz befeſtigt war, zeigten, wie Coralth entflohen war. (Schluß folgt.) ————— Buchenſcheitholz erſte Sorte und Anfenerungsholz billigſt, 77 Antbracittoblen u ünder acirt Fr. Becker, 20. Brennholz und Kohlen. e e 8 5 5 Von dem Dampfſägewerk Karl Kauſch in Neunkirchen empfiehlt als und Induſtrie⸗Vereins(im billigſtes Breunmaterial für Porzellan⸗Oefen, Waſchküchen, Metzgereien u. ſ w. verden unter strengster Verschwiegen- alten 1. Sorte 96 Pf. 8 7 5 8 2. Sorte 70 Pf. per Zentner franco Haus in ganzen Fuhren. linge 9˙— rün, Pfänder 8 achen ſie nur zu L. Verzgann in. 8„18. Brillen kauft man gut und b H 2, 12, O. Cylinder⸗Hüte kauft L. Herzmann, E 2, 12. 4274 6630 werden in und aus dem Leihhauſe be⸗“ Eine Fran geht Waſchen u. Putzen, heit in und aus dem Leihhause be sorgt. E 5, 10/11, 8. Stock, 3. 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Aber unter allen dieſen Perſonen, welche Valorſay perſönlich kannte, bewegten ſich einige, die durch ihr ernſtes Ausſehen und Benehmen auffallend gegen die übrige Geſellſchaft abſtachen. — Was ſind das für Leute? flüſterte Valorſay Coralth zu. Man möchte ſie faſt für Advocaten halten Indem er rechts und links Händedrücke austauſchte und d abei bald Dieſem, bald Jenem Wilkin vorſtellte, näherte er ſich in nicht auffälliger Weiſe einer der ihn intereſſirendenden Gruppen. Eine ſeltſame Nachricht durchlief indeſſen die Salon's. Man raunte ſich zu, daß in Folge eines Streites mit ihrem Gatten die Baronin Paris verlaſſen habe.. Einige wollten ſogar die letzten Worte kennen, die dabei gefall en waren — Sie werden mich nie wiederſehen, ſollte die Baronin geſagt haben. Sie ſind gut gerächt... Leben Sie wohl! Die Geſchichte ſchien wahr zu ſein.. aber Coralth gruͤͤmte ſich nich um die Varonin. Hatte er doch den Scheiu in der Taſche, durch den ſich Wilkin verpflichtete, ihm eine halbe Million zu zahlen, ſobald er ſeine Erbſchaft ange⸗ treten hatte. 8. Getke. 9 Mechaniſche Verkfitte 0 schammeringer 2, 8 am Fiſchmarkt. Reparaturen von Näh⸗ und Stricknaſchinen, Haushaltungemaſchinen, ſowie von 5 Waagen, Meſſerbutzmaſchinen ꝛc. Anfertigung von 5 alectriſchen gherite,* Batterien, ſowie Reparaturen derſelben. Fächer- und audere Plisse werden täglich gelegt. 5 90 Für ſolide und raſche Ausführung Wirb 92 ſen Wiſche 1 Preisliste: 5485 Stebkragen 50 Pig., Umleg⸗ kragen 70 Pfa, Mauſchetten M..20, Vorhemden M..— Kinder⸗Mauſchetten 85 Pfg., Kinder⸗Matroſenkragen 85 Pfg, Seife 20 Pfg., Bürſten 30—70 Pig. Kuöpfe große Aus⸗ wahl.— ſeneral⸗ epot bei S. Oppenheimer, Gummi-Waaren-Bazar, Mannheim, E 3, 1. Wiederverkäufer erhalten Netto⸗ Fabrikpreiſe. Preisliſten ſtehen benſelben gratis zur Verfügung. 2 Mäöbels24 wbwird dauerhaft, 1 5 und billig aufpolirt bei G. 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Pascal aber nannte ſeinen Namen nicht. gedachte der Bitte Margarethen's. Während Pascal ſprach, hatte der Marquis ſeine gewöͤhnliche Energie und Keckheit wiedergewonnen. en gros— en detail. 1 2 Nr. 8. Gänzlicher Ausverkauf 15 von Herren- und Knabenhüten unterm Einkaufspreis. 81 Um mein Lager zu reduziren, habe ich verſchiedene Bedarfs⸗ und Luxus⸗Artikel 8 B. Herrmauns einem Alusverkauf ausgeſetzt; beſonders mache dabei auf eine Parthie Slickereien, Lankaſte-Möbel, Schuitzereien wegen gänzlicher Aufgabe des Artikels aufmerkſam. rosses Lager in Musikwerken von— 4757 3 Ziehungen: Anguſt, 28. Sept.,.—3. Debenber 1886. 6500 Gewinne 250100 UMk. . J00. 26l0h M. 5000 U.-10000 M, 3 88000 lle, 3000 Mk., 3 4 2000 HMk., 7 1000 Mk. u. s. w. L008e erster Classe à 2 k. 10 Plg., Voll⸗Lpoſe für alle drei Ziehungen giltig à 6 Mk. 30 Pfg. ſind zu beziehen durch jedes 51 115 von der denergf 771 Nan& Laler Balen u. Heilbronn a. f. —— Sresser Shuht waaren⸗ Auauerkauf. 3 Wegen Aufgabe des Gelcöfte verkaufe ich mein n ſämmtliches Lager in Damen⸗, Kinder⸗Stiefel und Schuhen 20 Procent unterm Einkanfspreiſe. Das Lager kann auch complet käuflich übernommen und zugleich 7255 zum Fortbettieb des Geſchäftes der Laden und Einrichtung dazu gemiethet werden. 4201 + 2, f. — 203— ein Menſch, der verheirathet iſt und ſein Weib faſt Der Andere iſt der Marquis von Valorſay. meine Frau hat's gewollt! Es war nicht noͤthig, und er So verzweffelt ſeine Partie ſtand, verſuchte er doch noch ſich zu wehren. — Das iſt ein ſchändliches Complott! rief er. Dieſer Menſch iſt ein Be⸗ — Wer? fragte Valorſay überraſcht. — Sehen Sie doch hin! Hinter dem Mann, der als Herr Maumejan angemeldet worden, erſchien ſoeben Margarethe am Arm des alten Friedensrichters, dann Frau Ferailleur, Iſidor Fortunat, und ſchließlich Chupin, Victor Chupin, in einem ganz neuen Anzug. Der Marquis konnte nicht länger im Zweifel ſein. Er ſah ein, daß Maumejan kein Anderer geweſen als Pascal Ferailleur und daß er der Ange⸗ führte war. Sein Geſicht verzerrte ſich ſo krampfhaft, daß die Nächſtſtehenden ihn fragten: — Sind Sie unwohl, Marquis? Valorſay ſah ſich gefangen. Er ſah ſich nach einer Thür, einem Fenſter, einem ausgang zur Flucht um. Offenbar war irgend ein verabredetes Zeichen gegeben worden. Die in den Anderen Salons befindlichen Gäſte ſtrömten plötzlich in die Gallerie, in der ſich Valorſay befand. Der Baron Trigault aber ergriff Herrn Maumejan bei der Hand, führte ihn in die Mitte der und begann dann mit erhobener Stimme: — Meine Herren! Dieſer Herr iſt Herr Pascal Ferailleur, der Ehrenmann, welcher bei Frau von Argeles beſchuldigt wurde, falſch geſpielt zu haben. Sie müſſen ihn hören. Pascal war ſichtlich bewegt. Die ſeltſame Situation, die Gewißheit daß, ihm eine eclatante Genugthuung zu Theil werden ſolle, die Freude darüber, die tiefe Stille, die jetzt in der Gallerie herrſchte und die vielen auf ihn gerichteten Blicke verwirrten ihn. Doch das ging raſch vorüber. Er richtete ſich ſtolz auf und begann zu erzählen, welche Intrigue man gegen ihn und Margarethe ge⸗ ſponnen — Sehen Sie dorthin! ſchloß er, auf Valorſay weiſend. Schon die Mienen bezeichnen Ihnen die Schuldigen... Der eine dieſer Elenden nennt ſich Vicomte von Coralth, ſein wahrer Name iſt Paul Violaine... der Mitſchuldige des trüger... er lügt... Alles, was er geſagt hat iſt falſch — Ja, es iſt falſch! ſecundirte ihm Coralth. — Welche Beweiſe verlangen Sie denn noch? rief Pascal. — Wir brauchen keine mehr, ſagte Chupin. Vantraſſon und die Leon ſi nd in die Falle gegangen. — Und wer hat uns bei dem Wettrennen betrogen? fragte Einer der Anweſenden. — Ganz abgeſehen davon, daß der Verkauf Ihrer Pferde der reine Be⸗ trug war, mein Lieber! ſchrie lanter als alle Anderen Kami Bey. Um Pascal hatten ſich indeſſen ſeine früheren Collegen und die Angehörigen der Advocaten geſammelt, welche der Baron heute alle eingeladen hatte. Sie drückten ihm die Hand und erſchöpften ſich in Betheuerungen ihrer Freundſchaft, auf's Lebhafteſte bedauernd, daß ſie ſich ſo vom Schein hatten täuſchen laſſen. Sie entſchuldigten ſich mit der böſen Zeit, in der wir leben und in der man Jedem das Schlechteſte zutrauen könne Valorſay, der Elende, ſah endlich ein, daß er verloren ſei. Eine furchtbare Wuth überkam ihn, und wie ein wildes Thier, das ring von Hunden umſtellt 5 und keinen Ausweg ſieht, wandte er ſich verzweifelt gegen veit Geſicht krampfhaft verzerrt, die Augen biutunterlaufen, Schdn vor 526 Munde.. voll Cynismus. Haß und Ironie — Nun ja, rief er, ja... Alles, was Sie gehört haben, iſt wahr. Hätte ich das Spiel gewonnen, lägen Sie mir jetzt zu Füßen... da ich es ve loren habe, treten Sie mich mit Füßen... Feiglinge!... Heuchler! Klagt mich doch an, wenn Einer unter Euch iſt, der mir meine That mit reil nem Gewiſſen vorwerfen kann Wilder Lärm übertönte ſeine Stimme. Als er ſich zu legen begann, fuhr Valorſay lachend fort: — Ah! Die Wahrheit verletzt Sie, meine werthen Herrſchaften? Verſetzen Sie ſich doch in meine Lage. Ich war ruinirt... Das ſagt geung 30. Jult 7. Sefte. 5 Verſteigerung von Cigarrenfabrik⸗ Utenſilien, ſowie einer vollſtändigen Comptoir⸗Einrichtung. Im Auftrage läßt Herr hauſung, Litera F 7 No. 16½ H. Biun do hier, in ſeiner Be⸗ Dienstag, den 3. August a. c. begiuntud, Vormittags 9 Ahr und Aachmittags 2 Ahr, nöthigenfalls Fortſetzung Mittwoch, den 4. 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Um pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen werden die Mitglieder ge⸗ beten. 7837 Der Vorſtand. 6 2 Turn-Lerein. Wir bringen unſern verehrl. Mit⸗ n zur Nachricht, daß vom 1. pril d. J. ab unſere Uebungs⸗ Abende wie folgt eingetheilt ſind: Montag: Kürturnen. Dienſtag: Männerturnen. Mittwoch: Riegenturnen. Donnerſtag: Zöglingturnen. Freitag: Riegenturnen. Samſtag: Mäunerturnen. Der Vorſtand. Aumeldungen zum Beitritt in den Berein beliebe man ſchriftlich an den Vorſtand zu richten; auch werden ſolche an den Uebungsabenden in unſerer Halle(Heidelberger Thor) Sabege, 40 nommen. Männer⸗Geſangverein. Heute Freitag, Abends 9 Uhr obe um Farenge Urſeene bittet 682⁵ Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Heute Donn Abend 9 Uhr Frobe. 7858 Der Vorſtand. 0 8, 1 Erbprinz O 5, 1 am neuen Gemüfemarkt. 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Bericht über den Stand der Vorarbeiten über den am 25. Auguſt d. J. hier abzuhaltenden ſüddeutſch. Gaſtwirthsdelegirtentag 4. Aufnahme neuer Mitglieder. 5. Verſchiedene Vereinsangelegenheiten. Im Intereſſe unſerer Sache werden ſämmtliche Mitglieder erſucht recht⸗ eitig und vollzählig zu erſcheinen. 726 Der Vorſtand. Maeimer Rudler-Gesellschaft. Sauſiag, den 31. Juli 1886, Abends 9 Uhr im Lokale Café Letsch Mitglieder⸗Verſammlung. Zahlreiches Erſcheinen erwünſcht. 7839 Der Vorſtand. Der Ortoverband deutſcher Gewerkpereine feiert am 1. Auguſt ds. Js. ſein IX. Stiftungsfest in den Localitäten des Baduer Hofes, wozu ſämmtliche Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt eingeladen werden. Nachmittags 3 Uhr: Concert im Garten. UAbends 8 Uhr: Feſtball im Saal.⁵ NB. Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im Saale ſtatt. 7354 Der Ausſchuß. Central⸗Arauten⸗- und Slerbe⸗Auterffützungskaſſt der dentſchen Jimmerer(kitiale Judwigshaſen). Samſtag, den 31. d.., Abends 8¼ Uhr im Lokal zum„Schwanen“(Bismarckſtr.) Außerordentliche General⸗Verſammlung. 5 1. Auf 1555 Centralvorſtandes; Reviſion ſämmtlicher Haupi⸗ und Mitgliedbüch 2. Felelangele uneten NB. Alle Mitglieder haben mit zu 7855 Der Bevollmächtigte: J. G. Fritz. Volapükaklub Mannheim. (Weltsprachverein.) Jeden Samſtag, präzis 8⅛ Uhr Abends im„Silbernen Kopf“(Nebenzimmer) Unterricht. Unſere Mitglieder find zur Theilnahme bei pünktlichem Erſcheinen 05 geladen. Neuaufnahmen können jederzeit vorgeſchlagen werd n. 399 Der Vorſtand. MEROCURIA. Sonuutag, den 8. Auguſt 1886 Garten-Fest mit Geſaugs⸗ und humoriſtiſchen VBortrügen und darauffolgendem Tanz in den Gartenlokalitäten des„Badner Hofes.“ Anfang Abends 8 Uhr. Der Vorſtand. NB. Wir erſuchen unſere verehrl. Mitglieder, ihre Vorſchläge für Einzu⸗ führende baldigſt machen zu wollen und laden Freunde und Gönner der„Mer⸗ curia“ höflichſt ein. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. 6719 Großer Mayerhof. 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