Donnerſtag, 2. September 1886. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, zn 10 Pfg. monatlich, e Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ .90 pro Quartal. —— Am Donnerſtag, den 2. September, beginnen wir mit dem Abdruck eines kleineren aber ſehr intereſſanten Romanes „Der Wilderer“ von Fritz Brentano, welcher Erzählung in der zweiten Hälfte des laufenden Monats ein größerer, ſpannender Nnn folgen wird. Abonnementsbeſtellungen für den Monat September werden noch immer angenommen und ladet hierzu er⸗ gebenſt ein Verlag des„General⸗Anzeiger“ (Mannheimer Volksblatt— Badiſche Volks⸗Zeitung.) ———ſ— pde den Flurne. In ganz Europa iſt das quälende Gefühl lebendig, daß der Erdtheil vor einer furchtbaren kriegeriſchen Kata⸗ ſtrophe ſteht. Wann dieſe eintreten und wie ſie ſich voll⸗ ziehen wird, das entzieht ſich allerdings momentan noch der näheren Beſtimmbarkeit. Die Mächte verſichern ſich zwar gegenſeitig der Freundſchaft, aber mit fteberhafter Thätigkeit bereiten ſie ſich auf den Krieg vor. Im Orient, wo eine Zeit der tiefſten Ruhe eingetreten zu ſein ſchien, iſt urplötzlich der Vulkan wieder zum Ausbruch gekom⸗ men und. das den Frieden Europas ſeit vielen Jahren bedrohende Geſpenſt der orientaliſchen Frage grinſt ſchreck⸗ bringender als je die erſtaunte und geängſtigte Welt an. Die Regierungen der mittel⸗ und weſteuropäiſchen Staa⸗ ten ſind ohne Zweifel auch jetzt noch beſtrebt, die bereits hell lodernde Flamme u dämpfen; es iſt das Bewußt⸗ ſein der ungeheuren Verantwortlichkeit, welche mit dem erſten Schritte zum Weltkriege übernommen werden müßte, vor der aber inſtinktiv jede Großmacht zurückſchreckt. Trotzdem iſt offenbar der Tag nicht mehr ferne, an wel⸗ chem das jetzt noch betriebene, mehr oder minder falſche Spiel zu Ende kommen wird. Rußland will ſeinen Krieg haben, und ob es zehn⸗ und hundertmal den Frieden verſichert, man glaubt ihm nicht, man richtet ſich auf dieſen Krieg ein mit allen militäriſchen und diplomatiſchen Hilfsmitteln und man wird ihn auf die Dauer nicht einmal vermeiden wollen, da er ja doch unvermeidlich iſt. Es iſt ein öffentliches Geheimniß, es iſt förmlich ein Dogma der Diplomatie, daß der europäiſche Friede am Leben des Kaiſers Wil⸗ helm hängt. Wie weit verbreitet dieſe Auffaſſung iſt, dafür hier nur ein Beiſpiel aus der unmittelbarſten Ge⸗ genwart. Der däniſche Kriegsminiſter Bahnſon hat in einer konſervativen Wählerverſammlung in Fredericia lebhaft für die Umwandlung Kopenhagens zu einer ſtar⸗ ken Feſtung geſprochen, was um ſo noͤthiger ſei, als die deutſche Flotte ſtärker als die däniſche geworden. Kopen⸗ hagen müſſe befeſtigt werden, damit Dänemark einen Stützpunkt bis dahin habe, wo ein Bundesgenoſſe ihm zu Hilfe kommen könne. Komme keine Hilfe und Däne⸗ mark müſſe fallen, dann ſei es ſchöner und ehrenhafter, wenn es z. B. nach einem zweimonatlichen Kampfe falle, als wenn es ſich ſogleich ergeben müſſe. Dänemark habe Feuilleton. — In Wetersburg wurde am 20.., früh neun Uhr, an einer der belebteſten Stellen der Stadt, an der Ecke der Großen Gartenſtraße und der Kienee ein Raubmord verſucht, der an Frechheit und Kühnheit ſelbſt den Helden⸗ thaten der Nihiliſten gleichkommt. Der Mörder iſt ein ganz junger Menſch, der Bauernburſche ſcec ſiebzehn Jahre alt, der vor einigen Tagen wegen ſchlechter Führung aus einem Ledergeſchäft entlaſſen worden war. Bei der Abrech⸗ nung hatte er n n dee ig Rubel ausbezahlt erhalten, welche Summe ihm zu klein dünkte, um einen ſelbſtſtändigen Handel anzufangen. Er dachte darüber nach, wie er ſein apital vergrößern könne, und fand kein anderes Mittel als den Raub. Er beſchloß, raſch an's Werk zu gehen und kaufte einen langen Dolch und einen Revolver. Ein paſſendes Objekt war auch bald gefunden eine fener Wechſelſtuben, die ſo verführeriſch ganze Haufen gemünzten Geldes und Bankbiglete ausliegen haben. Am 20. Morgens, um 9 Uhr, kam Michejew in die Wechſelſtube Grigorjew's und bat letzteren, einen Hundertrubelſchein zu wechſeln, nach welchem er in ſeiner Taſche zu ſuchen 8 Grigorjew drehte ſich um, um das nöthige Kleingeld aus der Lade zu nehmen. Im ſelben Augenblick erhielt er einen Dolchſtich in die rechte Schulter. Mit einem Schmerzensſchrei drehte er ſich um und rang mit ſeinem Mörder. Die Bude war ſo klein, daß Grigorjew mit der Hand die Glasfenſter der Thür ein⸗ ſchlagen und um Hilfe rufen konnte. Michejew brachte ihm einen zweiten Dolchſtich in's Geſicht bei, elang es aber, ſich loszureißen und blutüberſtrömt auf die Straße zu ftürzen, wo er mit dem Rufe:„Zu Hilfe, man ermordet mich'“, auf das Trottoir fiel. Der zufällig vorübergehende iſtaws⸗Gehilfe, Capitän Orlow, ſtürzte in die Bude, eine evolverkugel uun ihn 5 traf ihn aber ben en wen⸗ nicht, und es gelingt jugendlichen Mörder zu ent⸗ waffnen und den eilten Hausknechten und Wacht⸗ wännern zu überg jew, ein bartloſer, hübſcher Junge, erzählte mit der größten Faltblätigkeit, ohne irgend 3 zu verheimlichen, wie er den Plan zum rechen a W 6 d Wie Aianden Griese⸗ Badiſche Volks⸗Zeitung. gar keine Zeit zu verlieren; der Tod eines Mannes — 9 9 5 22—75 der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. Erſcheint täglich, Zonun- und Feſttags ausgensmmen. könne jeden Augenblick eintreten und einen europäiſchen Kampfentflammen laſſen. Däne⸗ mark müſſe deshalb darauf bedacht ſein, nicht der Spiel⸗ ball der Kämpfenden zu werden. Hier ſieht man einen kleinen Zipfel eines großen Geheimniſſes ſich lüften. Deutſchland hat keinerlei Ani⸗ moſität mehr gegen das kleine nordiſche Königreich. Nicht wir würden die Angreifer in einem deutſch⸗ däniſchen Kriege ſein, der natürlich nur eine Epiſode in dem europäiſchen allgemeinen Kampf bilden würde. Aber der König von Dänemark iſt der Schwiegervater des Czaren und ſeine Politik gravitirt nach Petersburg. Dänemark muß in einem Seekriege für Jedermann ein überaus werthvoller Bundesgenoſſe ſein, da es im Beſttz der Schlüſſel zur Oſtſee iſt. Deutſchland kann nicht darauf rechnen, den ehemaligen Feind als politiſchen Freund zu gewinnen, auch könnten wir den Dänen nichts bieten, was ſie für die Mühen und Gefahren eines Krieges an unſerer Seite zu entſchädigen vermöchte; denn Nordſchleswig halten wir feſt trotz der 150,000 Dänen, die dort zwiſchen die deutſche Majorität ver⸗ ſprengt ſind. Indeſſen Rußland iſt in der Lage, den begehrlichen Staatsmännern in Kopenhagen große Ver⸗ ſprechungen auf Koſten Deutſchlands zu machen. Zwiſchen dem Sund und der Newa mag manch feines Garn geſponnen werden, wovon nur wenige etwas wahrnehmen. Die Rede des Kriegsminiſters Bahnſon erſcheint uns nicht als eine Probe ſonderlicher Klugheit. Sein Kollege Eſtrup mag finden, daß ſie den verhaßten Deutſchen mehr enthüllt, als denſelben für den Augen⸗ blick mitzutheilen gut ſein kann. Immerhin iſt uns ein redſeliger däniſcher Kriegsminiſter lieber als ein ſchweig⸗ ſamer. Ueberall ſetzt die ruſſiſche Staatskunſt ihre Hebel gegen Deutſchland an. Sie thut es freilich oft in wunderlicher Weiſe. Berichte aus dem Weichſel⸗Gou⸗ vernement erzählen von neuen und ſtarken Bedrückungen, welchen die Polen ſeitens ihrer ruſſiſchen Herren ausge⸗ ſetzt ſind. Nachdem Fürſt Bismarck dem Polenthum innerhalb der Reichsgrenzen den Krieg erklärt hat, ſollte man meinen, daß den Ruſſen daran gelegen ſein müßte, die Polen für ſich zu gewinnen. Aber das gerade Gegentheil geſchieht. Aus bloßer Zerſtörungswuth, aus bloſer Luſt am Böſen kann die ruſſiſche Polttik nicht ſo handeln, wie ſie es thut. Ihrem Vorgehen ſcheint vielmehr das geheime Gefühl zu Grunde zu liegen, daß ſchließlich doch alle Verſuche, die Polen zu verſöhnen, vergebliche ſind, daß dies Volk bei einem ausbrechenden deukſch⸗ruſſiſchen Kriege auf die deutſche Seite treten würde, und daß es deshalb beſſer ſei, dasſelbe ſchon jetzt als den Feind zu behandeln und unter die Füße zu treten, als den es ſich beim erſten Kanonenſchuß an der Grenze herausſtellen wird. In der That muß man ſich mehr und mehr üͤber⸗ zeugen, daß ſelbſt fanatiſche polniſche Patrioten der Vermuthung zugänglich werden, Fürſt Bismarck habe Mannheimer Handels⸗Seitung. Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. rnn— r— Klerus vielleicht nur zur Vernunft bringen und ihnen ein für allemal klar machen wollen, daß ſie auf deut⸗ ſchem Boden gar nichts mehr zu ſuchen haben und, falls ſie überhaupt fruchtbare Politik treiben wollen, ihre Kräfte außerhalb Deutſchlands vereinſgen, zu⸗ ſammenhalten und etwas daran ſetzen wollen, die Wie⸗ derherſtellung des Königreichs Polen bis zum Schwarzen Meere anzuſtreben. Unter dieſer Vorausſetzung hat es nicht an Solchen gefehlt, welche dem Fürſten Bismarck geradezu den Ehrennamen eines Wohlthäters der Polen beilegen wollten. Man muß den Polen immer wieder zu Gemüthe führen, daß ihre ſeitherige Haltung gegenüber dem deutſchen Reiche, daß ihre Anſprüche auf heute unter deutſchem Scepter ſtehende, ehemals polniſche Länder, und daß ihr Bündniß mit den Welfen im deutſchen Reichstage gerade das Gegentheil von dem ſind, was ihnen in Anbetracht der bevorſtehenden welthiſtoriſchen Ereigniſſe durch den geſunden Menſchenverſtand vor⸗ geſchrieben wird. Und nun muß ſie fertzer darauf hinweiſen, daß die einzigen, welche im Falle eines deutſch⸗ruſſiſchen Krieges eine Wiederherſtellung des Königreiches verhindern könnten, die alten Freunde der Polen, die Franzoſen, wären, indem dieſe durch einen Einbruch in das Elſaß Deutſchland vielleicht veran⸗ laſſen könnten, mit Rußland Frieden zu ſchließen, Polen ſeinem Schickſal zu überlaſſen und ſich mit ungetheilter Wucht und Macht nach dem Weſten zu kehren. In helleren Köpfen unter den Polen, beiſpielsweiſe beim Reichstagsabgeordneten und Herrenhausmitglied v. Kozielski, dämmert allmählig eine Ahnung davon auf, wohin wohl die Politik des Reichskanzlers abzielen könnte, und daß der Speer, der Wunden ſchlägt, die⸗ ſelben auch zu heilen vermag.—— Heute vor 16 Jahren wurde jener glänzende blutige Sieg erfochten, von deſſen Konſequenzen man den Welt⸗ frieden erhoffte. Unſerem deutſchen Vaterlande iſt der Frieden bis jetzt zwar erhalten geblieben, dank der ſtaats⸗ männiſchen Gewandtheit und Klugheit ſeines Kanzlers, dank dem großen Anſehen, das es im Rathe der Völker ge⸗ nießt, aber wir fragen uns mit banger Ahnung: wie lange wird der Engel des Friedens noch ſchirmend ſeinen Palmzweig über uns halten und wird er nicht bald von der Furie des Krieges verdrängt werden? Wir wollten, wir täuſchten uns! Deutſches Veich. Berlin, 31. Auguſt. Giers hatte in Karlsbad eine Unterredung mit einem Zeitungs⸗Correſpondenten, dem er dem„Berl. Tagebl.“ zufolge mittheilte, daß Bismarck ihm von Gaſtein aus den Beſuch in Fran⸗ zensbad anbot und daß beide ſich wahrſcheinlich demnächſt in Berlin treffen werden, da Giers Donnerſtag oder Freitag über Berlin nach Petersburg reiſt. In Fran⸗ zensbad ſeien poſitive Beſchlüſſe betreffs Bulgariens nicht ihr Volk und deſſen maßgebende Führer in Adel und jew's ſind zwar nicht tödtlicher Natur, ſein Leben ſteht aber in Folge des großen Blutverluſtes ernſtlich in Gefahr. In Bosnien ſteht das Räuberweſen noch immer in der Blüthe. Den berüchtigten Räuber Luka Sie⸗ nics, welcher in der letzten Zeit mit ſeltener Frechheit ver⸗ ſchiedene Raubanfälle in der Nähe der montenegriniſchen Grenze verübte, hat nun endlich doch ſein Schickſal ereilt, als er eben daran war, ſeinen frechſten Streich zu vollführen. Nachdem er ſchon vor mehreren Tagen die montenegriniſche Grenze überſchritten, ſperrte er mit ſeiner Bande am 19. d. die Straße zwiſchen Copelina und Tanik vollſtändig ab und 174 17 alle Paſſanten, welche be gerade auf jenem Theile er Straße befanden, nacheinander in einen 59 Jungwald, wo er ſie vollſtändig auszog und vorläufig 70 fangen hielt, damit ſie die Bevö lkerung 5 von ſeiner An⸗ weſenheit aviſiren könnten. So hatte er bereits nach und nach mehr als zehn Mann e ausgeplündert, als ein FinanzAufſeher des Weges kam, der beim Aublick der Räuber mehrere Schüſſe abgab. In der hierdurch entſtan⸗ denen Verwirrung gelang es den ausgeplünderten Gefangenen zu entfliehen und die ganze Gegend zu alarmiren. Sofort rückte von Cepelina eine Infanterie Batebniſle und eine in der Nähe beſindliche Gendarmerie⸗Patrouille vor, welche tere auch bald auf die Räuber ſtieß und das Feuer er⸗ öffnete. Gleich bei den erſten Schüſſen wurde dem Luka Sienics ein Bein zerſchmettert. Trotzdem ergab er ſich nicht, ſondern zog ſich, auf einem Bein ſpringend, zurück, indem er unausgeſetzt auf die ihn verfolgenden Gendarmen ſchoß. Als dann ſpäter die Infanterie in das Gefecht eingriff und dem Räuber durch weitere Schüſſe nicht nur ſein ſchmettert wurde ſondern auch er ſelhſt noch ſic chüſſe in den rechten Oberſchenkel erhielt, verkroch er ſich ſchließlich in ein Karſtloch, wo er von der Infanterie mit dem ringend, aufgefunden wurde. Die übrigen d allen Richtungen verſprengt jedoch ſchon des anderen Tages wurde einer derſelben, Giuko Babirs, von der dortigen Be⸗ Sesee dee de atrouillen cone 2 che n ebsſchgewcber — — 5 ehr + gefaßt, ſondern nur allgemeine Prinzipien vereinbart EEe 5 — Ein wegen ſeiner näheren Umſtäude bemerkenzwe thes Piſtolenduell fand neulich unweit der galiziſc Stadt Stanislau ſtatt. Die Duellanten waren der geweſene Reichsraths⸗Ahgeorduete Krzysztofowicz, welcher ſeinerzei Mitglied des Polenelubs geweſen, und ein höherer Offtzier. Krzysztofowicz hatte ein Säbelduell abgelehnt und auf 50 gefordert. Die beiden Gegner ſchoſſen gleichzeitig. Krzysztofowicz ſchoß fehl und wurde von der Kugel ſeines Gegners in's rechte Bein getroffen; er ſank ſofort zu Boden. Doch alsbald raffte er ſich mit letzter Kraft nochmals auf und rief dem Gegner, welcher gleich den Sekundanten be⸗ ſtürzt anf ihn 1 0 in polniſcher Sprache„warte! zu, Der Gegner kehrte auf ſeinen Platz zurück. Krzyszolofowiez ſchoß noch einmel, Aber wieder ging ſein Schuß fehl. Er warf nun die Piſtole von ſich und ſtürzte bewußtlos zu⸗ ſammen. ung einer halben Stunde war er eine Leiche. fand Begräbniß hat auf dem Stanislauer Friedhof ſtattge⸗ unden. — Ueber den Kriegsberichterſtatter Herrn Spiribſon Gopeevic, der ein Buch über Bulgarien geſchrieben hat, geht der„Allgem. Ztg.“ aus Darmſtadt Folgendes zu: „Der Verfaſſer ſucht durch ſeine von Uebertreibungen, groben Unwahrheiten und maßloſer Selbſtberäucherung ſtrotzenden Schilderungen der Vorkommniſſe in Bulgarien und Oſtrume⸗ lien einſchließlich des Feldzuges gegen die Serben den Glauben zu erwecken, als ſei er in Alles eingeweiht geweſen und habe eine große Rolle dabei geſpielt, während dieſelhe in Wirklichkeit eine ganz unbedeutende, nichts weniger als rühmliche geweſen iſt Vor Kurzem 1255 ich auch Ge⸗ legenheit, aus unde des Hofmarſchalls v. Riedeſel zu ören, daß weder er noch Miniſter Karawelow dem Herrn opcevie jemals die von dieſem berichtete wahrheitswidrige ittheil über den Staatsſtreich in Philippopel gemacht en. o iſt mir von durchaus autoritativer Seite bekannt, daß der Alexander den Herrn Gopcevie nut einmal ſah, nämlich als er ſich bei Pirot beklagte, aus⸗ —— worden zu ſein, eine Behauptung welche ſich urch die attrapirten, und durch einige woblgezielte Ge ſtreckten. Unterſuchung als falſch heransgeſßelt e ee 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. 2. Seprember⸗ worden. Deutſchland, Oeſterreich und Rußland einig⸗ ten ſich, bis zur äußerſten Grenze Alles zu vermeiden, waßs den Frieden ſtören könnte. Wenn auch Kalnoky nicht anweſend war, ſo habe Bismarck Oeſterreichs Intereſſen nicht minder warm wie die deutſchen vertreten. In Bulgarien ſei noch Alles unklar und hänge von dem Gange der Ercigniſſe ab. Er kenne die neuen Ent⸗ ſchließungen des Kaiſers noch nicht. Das Petersburger Kabinet habe von der Revolution im Voraus nichts gewußt. Werde die Ordnung in Bulgarien aufrecht erhalten, ſo denke Rußland an keine Okkupation; es ſei aber gußer Stande, ſich gänzlich von Bulgarien loszu⸗ ſagen. Sehr kritiſch wäre es, wenn der Fürſt von Bulgarien die Urheber des Staatsſtreichs, die aus An⸗ häaͤnglichkeit an Rußland gehandelt, hinrichten laſſen wollte. Das könne Rußland nicht unthätig dulden. Größere Schuld als der Fürſt trage England, das ihn als Werkzeug ſeiner aſiatiſchen Politik benutzte. Breslau, 31. Aug. Auf der Katholikenver⸗ ſammlung forderte Frhr. v. Heereman die Räckkehr aller Orden, auch der Jeſuiten, was mit ſtürmiſchem Bei⸗ fall aufgenommen wurde. Windthorſt war zugegen. In Reichenbach i.., wo die Schnellzüge der Strecke Eger⸗Berlin längeren Aufenthalt haben, hatte ſich zur Begrüßung des Reichskanzlers auf dem Bahnhofe eine Volksmenge eingefunden, welche den Kanzler auf das Lebhafteſte begrüßte. Da der Zug warten mußte, ergab ſich Rede und Gegenrede, und Fürſt Bismarck war ſehr guter Laune und unterhielt ſich eifrig mit einem Herrn Braun. Er klagte, daß Gaſtein ſeine Nerven etwas angegriffen habe. Dann ſuchte Herr Braun die Gelegen⸗ heit zu erfaſſen, etwas über die Orientfrage zu erfahren. „Der politiſche Himmel hat ſich recht umdüſtert, Durch⸗ laucht. Man hat in den letzten Tagen Sorge gehabt“, erfaßte Herr Braun von Neuem das Wort. Der Kanz⸗ ler blieb hierauf die Antwort ſchuldig, richtete ſich hoch auf und lehnte ſich von Neuem in das offene Fenſter. „Gewiß, man iſt nach dem Sturz des Fürſten Alexander zu Anfang der Woche um den Frieden beſorgt geweſen“, beſtätigte nochmals Herr Braun,„doch mau hat mit vollem Vortrauen jederzeit zu Ihnen emporgeſehen. Nun, die Gefahr liegt doch wohl nicht ſo nahe.“—„J, be⸗ wahre!, verſicherte der Kanzler,„leſen Sie Goethe's Fauſt!“ Ausland. Peſt, 31. Auguſt. Die zur Feier der Wiederer⸗ oberung Ofens entſandte preußiſche Militärdeputation iſt geſtern Adend hier eingetroffen und auf dem Bahnhof von dem Flügeladjutanten des Kaiſers, Freiherrn v. Reſch, dem Oberbürgermeiſter und dem Bürger⸗ meiſter empfangen. Der Oberbürgermeiſter Rath richtete eine kurze Anſprache an die Depu⸗ tation, worin er die Ehre und die Freude be⸗ tonte, das deutſche Reich durch ſo illuſtre Angehörige in Peſt vertreten zu ſehen. Der Generallieutenant von Schlichting, Commandeur der 1. preußiſchen Garde⸗ Infanterie⸗Diviſion, erwiderte Namens der anderen preu⸗ ßiſchen Offiziere die Anrede mit Ausdrücken ſeines Dankes. Die Herren wurden darauf nach dem Grand Hotel Hungarig geleitet, woſelbſt ſie die Gäſte des Kaiſers von Oeſterreich ſind. Der„Times“ wird aus Philadelphia gemeldet, die Polizei habe in Chicago ein anarchiſtiſches Rendezvous überrumpelt, drei Anarchiſten Namens Juhl, Batzel u. Kloth gefangen genommen und zwei Kiſten mit öſterreichiſchen Waffen und Colts⸗Revolvern aufgefunden, ſowie eine Verſchwörung des Newyorker Home⸗Klubs der„Ritter der Arbeit“ entdeckt, die vor drei Jahren beſtand, zu dem Zwecke, den Großmeiſter Powderly zu tödten; der Haupt⸗ anführer der Verſchwörer war Victor Drung von der Pariſer Kommune. Verſchiedenes. — In Breslau hätte dieſer Tage ein kleiner Jour⸗ 22 liſten Congreß abgehalten werden können. Mit geſpitz⸗ *r ru⁹uůuA·rwwp·== 1155— Die vielberufene„Madonnen⸗Erſcheinung! au dem Radsberg bei Klagenfurt hat der„Grazer Tagespoſt zufolge ihre Erklärung gefunden. Eine Pfarrersköchin, welche ſchon früher als„Heilige“„blutſchwitzend“ auf dem Schau⸗ platze vor abergläubiſchen Dorfbewohnern ſich gezeigt, macht ſich nunmehr das Vergnügen, Kindern als„Maria“ in weißem Gewande zu erſcheinen. Das Gerücht von der Maxrien⸗Erſcheinung verbreitete ſich— wie begreiflich— mit Blitzesſchnelle und zahlreiche Prozeſſionen kommen im Orte uſammen. Krüppel ſuchen Heilung, Verliebte ſich Beiſtand u. ſ. w. Am 16. d. pilgerte auch von Grafenſtein ein Weib mit zwei Kindern zur„wunderthätigen Gottes⸗ mutter“, verirrte ſich des Nachts im Walde, ſtürzte über eine elswand und blieb todt. Die Kinder, Knaben unter zehn Jahren, harrten die ganze Nacht auf dem Felſen aus und konnten erſt des Morgens die nächſte Ortſchaft erreichen. Die Behörde iſt übrigens bereits eingeſchritten und der Fürſtbiſchof hat den Pfarrer citirt. — Erbauliche Sicherheits⸗Zuſtände herrſchen zur eit in Serbien. In Breznik haben die Haiduken⸗Brüder oldatovic den Ortsvorſtand am hbellen Tage unter dem Volke aufgeſucht, demſelben die Naſe abgeſchnitten und 100 Dukaten weggenommen, ebenſo auch dem Kaufmanne Bogice 5000 Dinar geraubt, weil Beide der Fortſchritts⸗Partei an⸗ gehörten. 5 — Ein humorvoller Patient iſt der jüngſt beim Ren⸗ nen geſtürzte preußiſche Rittmeiſter v. Köller in Berlin. Als mon ihm erzählte, wie warm der Kaiſer ſich ſeiner angenommen, ſagte er unter den größten Schmerzen:„Da ſieht man doch, daß ich ein anſtändiger Menſch bin.“ Und als General von Albedyll, ſein Oheim, fragen ließ, was ihm fehle, ließ er als Beſcheid zu⸗ krückſagen:„Eine Schwadron!“ Theater, Kunſtu. Wiſſenſchaft. * Rundſchau über Theater und Kunſt. 5 i b Theater wurden geſtern eröffnet and Thakt theater mit den„Erzählungen der Aöniain von Navarra“ das Stadttbeater mit„Fidelio“. 858 tem Nleiſtiſt und Scharffinn waren die Verkreter der öffenk⸗ lichen Meinung, oder in dieſem Falle die Vertreter der öf⸗ fentlichen Neugier, in die ſchleſiſche Hauptſtadt geeilt, um hier der Ankunft des Fürſten Alexander zu harren. Den Vertre⸗ tern der Berliner Bläiter hatten ſich die Correſpondenten der „Times“, des„Daily Telegraph“, der Wiener Zeitungen an⸗ geſchloſſen. Im Hotel du Nord hatten ſie ihr Hauptquartier Meken e de in jeder ankommende Zug fand ſie auf dem Bahnhof vereinigt. Fürſt Alexander von Bulgarien, der eben in ſeiner eigenen Reſidenz einer ſo dringenden Gefahr ent⸗ ronnen war, ahnte kaum, welchen Gefahren er ſich in der Hauptſtadt von Schleſien ausgeſetzt ſehen würde. Der gute Stern, der über dem Fürſten wacht, iſt ihm gnädig geweſen. Etwa zwanzig Eiſenbahnſtunden von Breslau, in Lemberg, trafen ihn die Nachrichten, die ihn zur Heimkehr nach Sofia veranlaßten, und ſo vermochte er noch rechtzeitig der Armee von Fragezeichen zu entrinnen, die in Breslau bereit ſtand, auf ihn einſtürmen. Unverrichteten Interviews ſind die Bot⸗ ſchafter und Geſandten der Großmacht Preſſe aus Breslau abgereiſt. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 1. September 1886. *Erſter Delegirtentag ſüddeutſcher Gaſtwirthe (FJortſetzung.) (Wegen Stoffandrangs in den letzten Tagen mußten die ſtenographiſchen Berichte über die Verhandlungen des Dele⸗ girtentages ſüddeutſcher Gaſtwirthe zuräckgelegt werden; die⸗ ſelben werden jedoch von heute an regelmaßig bis zum Schluſſe folgen.) Das Referat für den wichtigſten Punkt der Tagesord⸗ nung, die Bildung eines ſüddeutſchen Gaſtwirthverbandes und deſſen Eintheilung in Landesunterverbände hatte Herr Rei⸗ nemer aus Darmſtadt übernommen:„Zu einem für uns Gaſtwirthe hochwichtigen Tage ſind wir heute hier zu ammen getreten. Wir Wirthe haben, wie jeder andere Stand, das Bedürfniß, uns zur Wahrung unſerer gemeinſamen Intereſſen zu vereinigen und organiſirt dazuſtehen; dieſes Bedürfuiß iſt es, welches uns heute zuſammengeſührt hat. Wir wollen einen Verband ſüddeutſcher Baſtwirthe gründen und demſelben eine feſte Organiſation geben, um die Mißſtände, die in un⸗ ſerem Stande herrſchen und für uns in hohem Grade nach⸗ theilig ſind, gründlich beſeiſigen zu können. Dies wäre aber nicht nothwendig, wenn wir das hätten, was uns eben bis jetzt fehlt, einen Verband, der unſere Intereſſen zu wahren im Stande und auch Willens wäre. Wir haben zwar in Deutſch⸗ land einen ſolchen Verband, den deutſchen Verband; allein derſelbe hat bis 155 abſolut nicht die Fähigkeit und auch, wie wir ja wiederholt die Erfahrung machen mußten, nicht den Willen gezeigt, unſere Intereſſen wahrzunehmen. Ja, der deutſche Verband, der kennt keine gemeinſame Vertretung der Intereſſen der Gaſtwirthe Deutſchlands, ſondern nur der⸗ jenigen Norddeutſchlands; für uns Süddeutſche aber iſt bei dem deutſchen Verbande gar kein Verſtändniß und wir können uns von demſelben abſolut gar nichts verſprechen. Das hat ſich ja deutlich gezeigt, als wir, der Darmſtädter Wirths⸗ verein, bei dem deutſchen Verbande den Antrag ſtellten, daß die Gaſtwirthsvereine von ganz Süddeutſchland in den deutſchen oder norddeutſchen Verband aufgenommen werden ſollen, welcher Antrag von unſern norddeutſchen Collegen verwor⸗ fen wurde. Ja man fand es nicht einmal der Mühe werth, über unſeren Antrag zu debattiren, vielleicht weil man dann fürchtete, es möchten die Verhältniſſe, ſo wie ſie leider liegen, öffentlich zu Tage treten; deßhalb ging man über unſern Antrag kurz⸗ weg zur Tagesordnung über und verwarf denſelben mit großer Majorität. Deßhalb iſt es unumgänglich nothwendig, daß wir Süddeutſchen einen ſelbſtſtändigen Verband gründen; und wie ſehr dies noth thut, das werden Sie alle ſehr wohl fühlen. Wir Süddeutſche gerade haben eine Menge von Ge⸗ ſetzen, welche dem Wirthsſtande ſehr wehe thun und denſelben empfindlich ſchädigen. So haben wir faſt in allen ſüddeut⸗ ſchen Staaten eine mehr oder minder ſchwer drückende Wein⸗ ſteuer; in Elſaß⸗Lothringen beſteht eine die dortigen Wirthe ſchwer belaſtende Licenzſteuer; ferner ſind unſere einzelnen Conceſſionsgeſetze und Polizeiverordnungen ſehr verſchieden⸗ arxtig, und ſo gibt es noch eine ganze Reihe von Mißſtänden, die uns ſchwer bedrücken und an deren Beſeitigung uns allen ſehr viel gelegen ſein muß. Aus dieſem Grunde und weil wir bei dem deutſchen Verband auf ein Verſtändniß für unſere Verhältniſſe und auf ein Entgegenkommen bei unſeren Angelegenheiten nicht rechnen können, haben wir das Mandat, das wir ſeinerzeit in Worms und in Karlsruhe erhalten haben, weiter geführt und die ſüddeutſchen Gaſtwirthsvereine zu dem heutigen Delegirtenverbande einberufen. Eines nur muß ich lebhaft bedauern, daß die Betheiligung der einge⸗ ladenen Vereine an der heutigen Verſammlung eine ſo ver⸗ ſng f ſchwache iſt; von den 22 eingeladenen Vereinen ſind nur 15 vertreten. Wenn wir ſüddeutſchen Gaſtwirthe wirklich die Ziele, die wir uns geſteckt haben, erreichen wollen, ſo iſt es durchaus nothwendig, daß alle ſüddeutſchen Gaſtwirthsvereine ſich zu einem Bunde zuſammenſchaaren: wie ja bei einem einzelnen Vereine nur dann etwas Erſprieß⸗ liches geleiſtet werden kann, wenn alle diejenigen, welche durch das Band gemeinſamer mit einander ver⸗ bunden ſind, Mann für Mann ſich an einander anſchließen, wenn ferner der Verein eine ſtramme Organiſation beſitzt ũ ͤdd ·A ſo iſt es auch bei unſerem Stande. So wird z. B. in der au uns Wirthen ſo ſchwer laſtenden Weinſteuerangelegenheit nur dann ein für uns güunſtiges Reſultat erzielt werden können, wenn die einzelnen Landesverbände unter ſich und gegen⸗ ſeitig treu zuſammenſtehen, wenn das Publikum darüber auf⸗ geklart wird, wer denn eigentlich die Weinſteuer bezahlt. Es iſt ja eine unbeſtrittene Thatſache, daß ein Viertheil unſerer Bevölkerung bis jetzt nicht gewußt hat, daß die Reichen den Wein ſteuerfrei trinken, der arme Mann dagegen, welcher ſeinen Schoppen Wein im Wirthshauſe trinkt, Steuer dafür zahlen muß; es iſt ferner eine ebenſo unbeſtrittene Thatſache, daß der Privatweinkonſum ganz enorm zugenommen hat und noch zunimmt. Daraus können Sie erſehen, wie wichtig und nothwendig es iſt, daß die ſüddeutſchen Landesverbansde ſich zu einem Ganzen zuſammenſchaaren. Wir wollen uns mit Eifer unſerer Sache widmen, wir wollen alle zuſammen für das Wohl der Gaſtwirthe in Süddeutſchland eintreten. Wenn wir auch in Süddeutſchland noch nicht ſo organiſirt ſind, wie dies die Vereine in Preußen und Sachſen ſind, ſo köanen wir doch in allen Städten Vereine in's Leben rufen und die⸗ ſelben dem ſüddeutſchen Verbande zuführen. Es wird, wenn wir heute einen ſolchen gründen, gut ſenn, wenn wir die Dienſtbotenfrage einem Bureau unterſtellen; wir müſſen darauf hintrachten, daß unſere Dienſtboten durch Prami⸗ irungen und Altersunterſtützung beſſer geſtellt werden, daß wir ferner ein Bureau bilden, wo jeder College Auskunft über Dienſtboten erhalten kann. Doch bevor wir uns mit dieſen Fragen beſchäftigen, iſt es nottzwendig, daß wir in der Frage der Gründung des Verbands ſuodeutſcher Gaſt⸗ wirthe ſchlüſſig werden und ich fordere Sie alle, meine werthen Herren Collegen, auf, geben Sie alle ihre Stimmen für die Gründung eines ſolchen Vereines ab. Mayer⸗Karlsruhe. Vor Allem habe ich Ihnen, werth⸗ Herren Collegen, freundlichen Gruß des Karlsruher Wirths⸗ vereius zu überbringen. Was die Stellung unſeres Vereins zu der Frage der Gründung eines Vereines ſüddeutſcher Gaſtwirthe anbelangt, ſo haben wir ja ſchon vor Jahren dieſen Gedanken erfaßt und bis auf den heutigen Tag ver⸗ folgt; auch wir ſind der Anſicht, welche Herr Reinemer, der in Verſammlungen und in ſeiner Zeſtung in der nützlichſten Weiſe gewirkt und die Schäden vor Augen geführt hat, in ſeinem Vortrage bemerkt hat, daß wir uns ſelbſt und unſeren Collegen und dem Publikum Aufklärung über die beſtehenden Verhältniſſe verſchaffen müſſen; doch bin ich mit Herrn Reinemer nicht ganz einverſtanden. Der Verein Kaärlsruhe gründete vor fünf Jahren den wirthſchaftlichen Verein, und, ſoviel ich mich erinnere, wurde erſt ſpäter derjenige in Darmſtadt gegründet; letzterer Verein iſt aber ſeinerzeit viel zu raſch vorgegangen; er hat bei dem Miniſterium Schritte gethan, jedoch, wie wir, erfolglos; er gat ferner bei dem deutſchen Verbande den Antrag geſtellt, daß die ſüddeutſchen Vereine ſich demſelben anſchließen ſollten; allein der beutſche Verein iſt doch auch nicht im Stande, die deutſche Gewerbe⸗ ordnung auf den Kopf zu ſtellen. Die Gründung eines Ver⸗ bandes ſüddeutſcher Gaſtwirthe anlangend, bin ich zwar für Gründung eines ſolchen, jedoch mit dem Wunſche, daß wir Süddeutſchen Hand in Hand gehen mit dem deutſchen Verbande. Stützel⸗Pforzheim.„Was Herr Reinemer in ſeinem Vortrage ausgeführt hat, iſt gut. Auch ich halte die Grün⸗ dung eines Verbands ſüddeutſcher Gaſtwirthe für eine dringende Nothwendigkeit; denn in unſerem Süddeutſchland liegen die Wirthsvereine, wenn ich ſo ſagen darf, noch ſehr in den Windeln. Wenn aber einmal ein Verband ſüddeutſcher Gaſtwirthe gegründet iſt, dann werden ſich auch diejenigen Orte, in denen noch keine Wirthsvereine beſtehen, rühren. Deßwegen empfehle auch ich die Gründung eines ſüddeutſchen Verbandes mit dem Bemerken, daß, wenn eine unſeren Stand betreffende Sache einmal dem Reichstage unterbreitet werden ſoll, wir mit unſern norddeutſchen Collegen Fühlung behalten.“ Heidinger⸗Stuttgart: Mit wenigen Worten will ich Ihnen nur mittheilen, wie die Landesvereine in Württem⸗ berg ſich zu der Frage der Gründung eines ſüddeutſchen Gaſtwirthverbandes verhalten. Auch wir Württemberger ſind ganz entſchieden für die Gründung eines ſolchen, auch bei uns beſteht überall der Drang zu einem gemeinſamen Wirken und Vorgehen. Was aber die weitere Ausdehnung der Ver⸗ handlungen auf die Frage der Dienſtboten, deren Prämi⸗ irungen und Altersverſorgung betrifft, ſo glaube ich nicht ſo weit vorgehen zu dürfen. Erſt dann, wenn der Verein ge⸗ gründet iſt und eine Zeit lang beſtanden hat und wir ſtark geworden ſind, erſt dann werden wir derartige Fragen in Erwägung ziehen können. Feſt, treu und eng wollen wir uns an einander anſchließen und in erſter Linie für das ſorgen, was für uns ſo dringend nothwendig iſt. Jertſezung folgt.) Uuvorſichtigkeit. Ein ſchulpflichtiger Knabe hängte ſich geſtern früh an einen ziemlich raſch dahinfahrenden Bauernwagen. Der Knabe glitt aus, kam unter die Räder des Wagens und mußte ſchwerverletzt in die elterliche Woh⸗ nung verbracht werden. Verletzt. Auf dem Gangbrette eines Schiffes glitt ein Schiffer aus und verletzte ſich derart, daß er im allge⸗ meinen Krankenhauſe Aufnahme ſuchen mußte. —Sedaufeſt. Die nationalliberale Partei hält anläßlich des Sedantages am Donnerſtag den 2. September, Abends 1 8 13 5 im Ballhaus(Schloßgarten) ein Bankett mit uſik ab. wieder aufgenommen mit Guſtav Freytags„Valen⸗ tina“, welche Vorſtellung zugleich das Jubiläum des Dichters, wenn auch nachträglich ſeaern ſollte,. Am Augsburger Theater gehen nachfolgende Novitäten in Scene:„Regina“ von Lortzing,„Delibab“, Drama in 5 Akten und „Ceeile“, Drama in 4 Akten von Daumer. Ludwig Barnay hat ſein Gaſtſpiel im Berliner Re⸗ ſidenztheater rückgängig gemacht, angeblich weil keine ihm convenirenden Novitäten vorhanden ſeien.— Richard Wagners Sohn, Siegfried, der bei den jüngſten Feſt⸗ ſpielen das Ziel mannigfacher Neugier bildete, ſoll wenig Anlagen für Muſik, dagegen aber ſolche zur Zeichenkunſt be⸗ weiſen. Es iſt alſo wohl anzunehmen, daß der Sohn nicht der Nachfolger des Vaters werd. Marcella Sembrich wirkt am 2. Oktober in dem Galaconcerte in Baden⸗Baden, welchem der Kaiſer und die Kaiſerin beiwohnen werden, mit. Ein Gaſtſpiel dieſer Dame in Wien kam nicht zu Stand, indem dieſelbe darauf beſtand ihre Rollen italieniſch zu ſingen, wogegen die Inten⸗ danz darauf beſtand, daß auf einer deutſchen Bühne deutſch geſungen werde. Es freut uns, daß die Herren dem Wirrwarr der Sprachen endlich ein Ende machen wollen und dem Nationalſtolz ein 5 Opfer bringen. In Ber⸗ lin veranſtaltet die Sängerin zwei Concerte, in welchen neben Frau Sembrich noch Frau Sucher und Herr Bötel mitwirken. Den inſtrumentalen Theil übt das Phil⸗ harmoniſche Orcheſter aus. 8 Während der Ferien machten vier Choriſten von hier Kunſtreiſen durch die Pfalz und ernteten laut vorliegenden Berichten vielen Beifall; das Quartett beſtand aus den Herren Völker, Starke, Kirchner, Deckert, ſämmtliche am hieſigen Hoftheater. Separat-Räthſelecke. O in der Volkszeitung! Diesmal hat heraus geſchwind Deines heutigen Räthſel Deutung Ganz gewiß auch jedes Kind. Ebenſo wurden im Kölner Sadttheater die Vorſtellungen Das ſchneidig' blitzend Inſtrument Steckt gewöhnlich in der Scheide Und Thier und Menſchen macht am End' Waſſer trinken ganz geſcheite. Ob Gold, ob Silber in Geſchmeiden Salpeterſäure macht's bekannt, Doch beſſer iſt es allen Leuten Als Schneidewaſſer wohl bekannt. Schweift mein Blick nun in die Weite, Bis zur Gebirge höchſtem Rand, So denk ich an die Waſſerſcheide, Von wo man ſteigt in and'res Land. Des Schwarzwalds Rücken iſt als Scheide Von mächt'gen Strömen mir bekannt; Strebt auch die Donau in die Weite, Bleibt gern der Rhein im deutſchen Land. Willſt wieder bringen uns Knacknüſſe, Allzugutmüth'ger Räthſelmann, Härtere bringe doch und wiſſe, Daß ich auch ſolche löſen kann. Mannheim, den 27. Auguſt 1886. 5 Amslie, Schülerin der hieſigen Volksſchule. Wir geben dieſer liebenswürdigen, angehenden Dichterit nachfolgend ein Räthſel als Belohunng für Vorſtehendes Ge⸗ dicht und hoffen bei der Löſung abermals durch ein Gedicht⸗ chen erfreut zu werden. Genſätze errathen. Beiſpiel: Geh mit Kaffee. Auflöſung komm mit Thee(Komitee)— Ach hör auf.— Abends un⸗ wohl.— Hoch ſchreibe— Gewäſſer.— Banklegen.— Hunde⸗ ſchwanz.— Nachttrank.— Frühlingsfeſte. (Die Gegenſätze beſtehen aus mehreren Wörtern die zu⸗ ſammengeſetzt ein anderes Wort bilden, ohne daß auf Ortho⸗ grophie Rückſicht genommen wird. Mit Gruß d. Redaktion vulgo Räthſelmann.) Auflöſung Nr. 37 Nr. 37 Holbein, Langbein, Tiſchbein, Schievelbein. 2. September⸗ General⸗Anzeiger. 8. Seite „gZar Neckarbrückenfrage ſchreibt man der„B. L. in Karlsruhe von hier:„Der Bau einer zweiten Brücke über den Neckar durch Private iſt, wie man uns mittheilt, aufgegeben, weil die Regierung nicht geſtattet habe, die Mittel hiezu auf dem Wege der Verlooſung zu gewinnen. Bis jetzt thut die an dieſem Platze eingerichtete Wagenfähre gute Dienſte.“ Was den erſten Punkt betrifft, ſo waren wir uns hierüber ſchon längſt klar. Was aber die an dieſem Platze eingerichtete Wagenfähre die guten Dienſte thun ſoll, betrifft, muß ſich der Berichterſtatter der„B..“ in einem gewaltigen Irrthum befinden, denn wir konnten auch mit dem beſten Willen bis jetzt von einer Wagenfähre noch nichts entdecken. „Deutſche Generalfechtſchule Lahr. Wie ſchon mit⸗ getheilt hält nächſten Samſtag Abend in den Gartenlokalitäten des Badner Hof ein Gartenfeſt ab, das nach den getroffenen Vorbereitungen zu ſchließen, recht großartig zu werden ver⸗ ſpricht. Zur Theilnahme am Konzert haben Frl. Schöttle aus Kaiſerslautern und Herr J. Wolf aus Ludwigshafen und die Mannheimer Liederhalle“ zugeſagt.— Im Schaufenſter der Doneker'ſchen Kunſthandlung iſt gegenwärtig ein Geſammtbild aller Inſaſſen des Lahrer Waiſenhauſes ausgeſtellt. *Sachbeſchädigung. Schon wiederholt kam es vor, daß bei den Rohrlegungsarbeiten zur Waſſerleitung nächt⸗ licherweile Pflaſterſteine in die Gräben geworfen werden, wobei es auch ſchon vorkam, daß in denſelben Rohre lagen, die ſchon gegrüft waren und nun nochmals geprüft werden mußten. Hierdurch erwächſt dem Unternehmer Schaden, der noch weit bedeutender werden wird, wenn Rohre ſich als ſchadhaft erweiſen. Wir möchten darauf hinweiſen, daß ſolche Unarten nicht nur als grober Unfug, ſondern auf Antrag des Unternehmers auch als Sachbeſchädigung beſtraft werden. Beſtrafter Uebermuth. Mehrere Knaben neckten im Laufe des geſtrigen Nachmittags ein Pferd, welches an einen Wagen angeſpannt war; einer der Knaben verſuchte ſogar dem Pferde Schweifhaare auszureißen; letzteres ſchlug aus und traf den Miſſethäter ſo an den linken Katttſungen daß eine längere Krankheit die Folge dieſes leichtſinnigen Streiches ſein wird. Konzert. Die Geſellſchaft Hauth gab geſtern Abend im Badner Hof mit ſchönem Erfolg ihr erſtes Konzert, dem heute Abend ein zweites folgen dürfte, das wohl noch beſſer heſucht werden wird. Die Liedervorträge zweier Damen und Couplets von denſelben laſſen nichts zu wünſchen übrig und finden wohlverdienten Beifall; ebenſo gefallen die komiſchen ſehr gut und veranlaſſen die Zuhörer zu da capo ufen. * Unfall. Geſtern Abend ſollte ein Dienſtmädchen in ſpäter Stunde etwas aus dem Keller holen; auf der Keller⸗ treppe glitt das Mädchen aus und ſtürzte die Treppe hinunter, wobei es eine Verſtauchung des linken Armes erlitt. * Berichtigung. Wir brachten in der geſtrigen Num⸗ mer eine Notiz, wonach in dem Hauſe B 2, 18 ein Wiener Cafs eingerichtet werden ſoll. Dieſe Nachricht berichtigen wir dahin, daß Herr Bytinski das Lokal in E 2, 18, wie durch ſeinen Ausverkauf angezeigt wird, räumen muß und die Eröffnung eines Wiener Cafs in einem anderen Lokal in Ausſicht genommen hat. Geſtorben iſt im allgemeinen Krankenhauſe der vor einigen Tagen dorthin verbrachte geiſteskranke Wirth. „Beſitzwechſel. Schuhmacher Chriſtian Mohr kaufte von den Erben des verſtorbenen Chriſtoph Straub das Haus G 4 Nr. 8 zum Preis von Mk. 14,100.— Herr Phi⸗ lipp Rühl kaufte das Haus Lit. H 6 2(„weißen Elephan⸗ ten“) von Herrn J. Lutz um den Preis von Mk. 56.800. * Zimmerbrand. Geſtern Abend kam ein sjähriges Kind mit dem Lichte in die Nähe eines Vorhanges, welcher ſofort in Flammen aufging; nur durch thätiges Eingreifen wurde weiteres Unglück verhütet. O. Neckarau, 30. Auguſt. Man hört und lieſtk gegen⸗ wärtig viel, wie in den umliegenden Ortſchaften bedeutende Kaufabſchlüſſe in Frucht reſp. Gerſte vorgenommen werden. Nur hier herrſcht diesbezüglich eine vollſtändige Flauheit, in⸗ dem bisher nur ein verſchwindend kleines Quantum verkauft werden konnte. Es ſcheint den Herren Bierbrauereibeſitzern, in denen ja bekanntlich die Hauptabnehmer und Conſumenten der Gerſte zu ſuchen ſind, unſere beſcheidene Ortſchaft ganz aus dem Gedächtniß geſchwunden zu ſein, was um ſo unbe⸗ greiflicher iſt, als die umliegenden Bierbrauereien vorzugs⸗ weiſe aus Neckarau einen ganz bedeutenden Nutzen ziehen; wenn man nämlich in Betracht zieht, daß von der hieſigen Viehſtand beſitzenden Einwohnerſchaft eine Maſſe Malz ver⸗ braucht, das eben aus dieſen Brauereien bezogen wird, ganz abgeſehen von den beinahe ein halbes Hundert zählenden Wirthſchaften, von denen die Herren Brauer gleichfalls einen erklecklichen Profit beziehen. Was nun dem Einen recht iſt, iſt dem Andern billig. So wünſchenswerth es den Brauherrn erſcheint, ihr Bier und Malz abzuſetzen, ebenſo wünſchens⸗ werth oder vielleicht noch wünſchenswerther muß es dem Bauersmann erſcheinen, das Produkt ſeines Fleißes an den Mann zu bringen, um ſeinerſeits wieder den auf ihm laſten⸗ den Verbindlichkeiten rechtzeitig nachkommen zu können. Es iſt ja auch allgemein bekannt, wie gerade der mittlere und kleine Bauernſtaud hauptſächlich auf die jeweiligen Verkäufe ſeiner eingeheimſten Feldprodukte angewieſen iſt und daß er ein gut Theil ſeiner Hoffnungen auf den Abſatz ſeiner Frucht reſp. Gerſte und deren Erlös geſetzt hat. Wenn die geehrten Brauereiinhaber alles dieſes in Berückſichtigung ziehen ſo wird deren Billigkeitsgefühl ſie den richtigen Weg finden laſſen, und ſo wie ſie ſich ſelbſt für ihre Erzeugniſſe augemeſſen be⸗ zahlen laſſen, ebenfalls durch eine angemeſſene Preisnotirung die hieſigen Landwirthe zum Verkauf ihrer Frucht veranlaſſen. Der Bauer kann ja nur dadurch vom Rande des Ruins, dem er in letzter Zeit immer mehr und mehr zugedrängt worden, bewahrt werden, wenn er wenigſtens für ſein immerwähren⸗ des Mühen und Plagen ſoweit in Stand geſetzt wird, ſeine Oblie⸗ genheiten, zu denen ja der Malzankauf auch gerechnet wer⸗ den muß, erfüllen zu können. 0 Meckarau, 1. Aug. Ein hieſiger Einwohner, ſeines Zeichens ein Schneider, welcher geſtern dem Gott Gambrinus ſein Opfer gebracht und in Folge deſſen bei jenem Stadium angelanat war, welches man gewöhnlich mit„voll des sangtus spiritus“ zu bezeichnen pflegt, und wo der Menſch anfängt, die Herrſchaft über ſeine geiſtigen wie körperlichen Kräfte zu verlieren, gerieth in dieſem erleuchteten Zuſtande in den Garten des Gg. Roßnagel dahier und wollte es ſich Horlſelbſt, wahrſcheinlich von der angenehmen Täuſchung be⸗ fangen, in ſeiner höchſt eigenen Behauſung ſich zu befinden, in einer Ecke bequem machen, um von ſeinen Strapazen ge⸗ hörig ausruben zu können. Da er trotz eindringlicher Be⸗ lehrung von der Nichtberechtigung, hier ſeine Lagerſtätte auf⸗ zuſchlagen, nicht überzeugt werden konnte, mußte er ſchließ⸗ lich mittelſt Kinderwagen nach ſeinem wirklichen Heim ver⸗ hracht werden. Seckenheim 30. Auguſt. In jüngſter Zeit hat ſich hier ein Cäerlien Verein gebildet, der es ſich zur Auf gabe macht, zur Verſchönerung während des Gottesdienſtes ſchöne und erbauliche Lieder vorzutragen. Es iſt dies in erſter Linie dem Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Schlöt⸗ terer zu danken, der ſich die Sache angelegen ſein ließ und nach vieler Mühe auch ſein Ziel erreichte, was ihm auch von den hieſigen Katholiken dankend anerkannt wird, was man ſchon daraus erfieht, weil ſich faſt alle hieſigen Katho⸗ liken, die ſich an dem Vereine nicht aktiv betheiligen, doch als paſſiv⸗ Mitalieder einſchreiben ließen, um den Verein durch monatliche Beiträge zu unterſtützen.— Ein neuer Manufakturwgaren⸗Laden wird in einigen Tagen unſere Hauptſtraße B7 7 Herr E. Merklein wird einen ſol⸗ chen in dem Bernauer'ſchen Haufe an der Hauptſtraße errichten. Herr Kaufmann Karl Bernauer verließ uns am verfloſſenen Montag, um in ſeiner neuen Heimath Mann⸗ heim den Reſt ſeiner Tage zuzubringen. Es wird dem Scheidenden, der ein geachteter Mann, ein angeſehener Bür⸗ ger, ſowie guter Geſellſchafter war, von ſeinen Mitbürgern ein bleibendes Andenken bewahrt werden und viele Glück⸗ wünſche werden ihn in ſein neues Heim begleiten. ):(Karlsruhe, 30. Aug. Geſtern hat ſich ein Dragoner von der erſten Schwadron des hieſigen Regiments im Hardt⸗ wald durch Erhängen das Leben genommen. Derſelbe hatte ſeine 3 Jahre bis auf etwa 14 Tage abgedient, und ſoll wegen des Verdachts eines Gelddiebſtahles im Betrag von 26 Mk. zu der unſeligen That geſchritten ſein.— Von den Mauövern verlautet, daß bei Bruchſal im Grenadierregiment an den jetzigen heißen Tagen neuerdings Erkrankungen durch Hitzſchlag vorgekommen ſein ſollen.— Mit der Ausſtellung für Handwerkstechnik und Hauswirthſchaft iſt eine, namentlich am Abend ſtark beſuchte Reſtauration verbunden, bei Konzerk⸗ muſik und elektriſcher Beleuchtung.— Wir haben jetzt auch eine Bierhalle„Elephant“, außer dem„Krokodil“ und „Hofbräuhaus“(„Münchener Kindl“). Baden⸗Saden, 1. Sept. Gegenwärtig ſind dahier die Gewinne zur II. Ziehung der dritten Lotterie ausgeſtellt und hat ſich dieſe Ausſtellung eines ſehr lebhaften Beſuches von Fremden und Einheimiſchen zu erfreuen. Allgemein hört man, daß die ſtädtiſche Einkaufscommiſſion diesmal in der Auswahl der Verlooſungsgegenſtände eine glückliche Hand hatte; alle Gegenſtände haven einen praktiſchen und reellen Werkth und ſind von den erſten Geſchäften des ganzen badiſchen Landes geliefert. Auch der Loosverkauf, der dies mal in den Händen der General⸗Agentur von Jooß und Ströbel in Heilbronn liegt, geht entſprechend flott und beſonders im Ausſtellungslokal ſelbſt, Angeſichts der herr⸗ lichen Gegenſtände werden die Looſe gerne gekauft und dürf⸗ ten viele derſelben zu Geſchenken in der Heimath Verwen⸗ dung finden. Aus Baden, 31. Aug. Die Kommiſſion für die Aus⸗ ſtellung in Karlsruhe wacht bekannt, daß in den nächſten Tagen die Erläuterungen der einzelnen Ausſtellungsgegen⸗ ſtände, deren Verwendung und Konſtruktion beginnen werden. Die Gewerbetreibenden ſind hierzu ganz beſonders eingeladen und zwar kommen zur Erläuterung: Am Mittwoch, 1. Sept., von Vormittags 9 Uhr ab: Werkzeuge und Werkzeug⸗ maſchinen für Blechner, Inſtallateure, Schmiede, Schloſſer, Mechaniker, Inſtrumentenmacher, Meſſerſchmiede, Büchſen⸗ macher; von 2 Uhr Nachmittags ab: für Uhrmacher, Gürtler, Kupferſchmiede, Zinngießer, Gold⸗ und Silberarbeiter, Feilen⸗ hauer, Siebmacher.— Am Donnerſtag, 2. Sept, von Vor⸗ mittags 10 Uhr ab: Werkzeuge und Werkzeugmaſchinen fur: Lackirer, Vergolder, Tapetendrucker, Tapezierer, Hafner (Töpfer), Glasſchleiſer, Glas⸗ und Porzellanmaler, Glaſer, Zimmerleute, Gipſer, Maurer, Steinhauer, Dachdecker, Tüncher und Zimmermaler. Hierdurch gewinnt die Aus⸗ ſtellung ſehr viel an Intereſſe. Den Mangel dieſer Ertäu⸗ terungen haben wir in unſern Berichten erwähnt. Die Maurer⸗Fachvereine von Altona und Mannheim haben an den Gräbern der bei dem Hauseinſturz in Karlsruhe um's Leben gekommenen Collegen Lorbeerkränze mit entſpre⸗ chenden Widmungen niedergelegt. Da in Karlsruhe ſelbſt keiner der Verungtückten begraben liegt, ſo mußten ſich die Deputirten nach Mühlburg und Neureuth begeben.— Herr Bataillons⸗Adjutant Peter ſen vom 2. Bataillon Hei⸗ delberg ſtürzte bei Wiesloch mit dem Pferde und brach das rechte Bein.— Lanudgerichtsrath a.., Thibaut aus Heidelberg, der bekauntlich ſich in Stultgart durch einen Fall ſchwer verletzte, iſt dortſelbſt ſeinen Leiden erlegen. ILudwigstafen, 30. Aug. Kommenden Sonntag wird die hieſige Schutzengeſellſchaft in ihr neues Heim über⸗ ſiedeln. Um dieſen Tag möglichſt lang den betheiligten Krei⸗ ſen in angenehmer Erinuerung zu erhalten, hat die Geſell⸗ ſchaft beſchloſſen, eine größere Feſtlichkeit damit zu verbinden. Das vom Feſtcomité entworfene Programm hat die Zuſtim⸗ mung der Generalverſammlung gefunden und wird die Feſt⸗ lichkeit folgenden Verlauf neymen: 1) Vormittags 11 Uhr Feſtzug vom Ludwigsplatz durch die Ludwigsſtraße nach dem Schießhaus, um 1 Ihe dortſelbſt Feſteſſen. Um 3 Uhr Nachmittags Beginn des Schießens. Dasſelhe dauert bis Abends 7 Uhr, wird am Montag von —12 Vormittags und von 27 Uhr Nachmittags, am Diens⸗ tag dieſelbe Zeit Vormittags und Nachmittags bis 6 Uhr forigeſetzt, worauf die Preisvertheilung ſtatlfindet. Die Schießordnung iſt folgende: Stand⸗Feſtſcheibe. (Scheibenbild des 8. Deutſchen Bundesſchießens, in 20 Ringe getheilt.) Entfernung 175 Meter, 20 Preiſe im Geſammt⸗ werth von 500 Mk. Felſd Feſtſcheibe.(Leipziger Feloſchei⸗ benbild in 20 Ringe getheilt.) Entfernung 300 Meter, 20 Preiſe im Geſammtwerth von 500 Mk. Feld⸗Feſtſcheibe. (Scheibenbild des eidgenöſſiſchen Schützenbundes in 20 Ringe getheilt.) Entfernung 450 Meter. Geſammtwerth der 12 Preiſe 300 PMek. Stand⸗ und Feld Kehrſcheiben. (Scheibenbild des 8. deutſchen Bundes chieteus und des eid⸗ genöſſiſchen Schützenbundes, in 2 bezw. 3 Punkte getheilt.) Entfernung 175 bezw. 300 bezw. 450 Meter. 150 Punkte bekommen 48., 100 Punkte 30 Mk., 50 Punkte 15 Mk., 20 Punkte 5 Mk. ꝛc. 2) Laufendes Wild. Entfernung 65 Meter. Werth der 12 Preiſe 250 Mk. in Baar und Werthgegenſtäuden. Der Geſammtwerth aller Preiſe beträgt 1755 Mk. Sollte ſchlechtes Wetter eintreten, ſo wird das Schießen entſprechend vexlängert. Nach der Preisvertheilung am Dienſtag findet geſellige Unterhaltung mit Tanz ſtatt, an den drei Tagen iſt je Nachmittags Concert auf dem Schießhaus. O Ludwigshafen, 30. Aug. Wie alljährlich, ſo ſoll auch dieſes Jahr wieder der Tag von Sedan hier in ein⸗ facher und würdiger Weiſe gefeiert werden. Die Feier wurde, um eine große Betheiligung der Bevölkerung zu ermöglichen, auf den kommenden Sonntag verlegt und wird ſich die Sache dergeſtalt abwickeln, daß am Morgen des Feſttags Reveille ſtattfindet, um 10 Uhr ſchließt ſich ein Goltesdienſt in der proteſt. Kirche und dann eine Kirchenparade ſämmtlicher hie⸗ ſiger Miliiärvereine an. Mittags marſchiren dieſe Vereine dann zum Friedhof, wo eine entſprechende Rede gehalten und dann nach Abſiggung eines Chorals der Rückweg angetreten wird. Im Geiellſchaftshaus wird dann Reunion ſtattfinden. Den muſikaliſchen Theil hat die Mannheimer Stadikapelle ubernommen. * Ludwigshafen, 30. Auguſt. In dem benachbarten Frieſenheim fiel ein Maurer von einem Neubau herunter, wobei der Unglückliche nicht nur beide Beine brach, ſondern bedeutende innere Verletzungen erlitt; derſelbe dürfte mit dem Leben kaum davonkommen. * Ludwigshafen, 31. Aug. Das Knäbchen des Schloſſers Renſch, das ſich dieſer Tage in Folge Spielens mit Zündhölzern am Unterleib ſtarke Brandwunden zuzog, iſt geſtern in Folge dieſer Verletzungen geſtorben. ND Aus der bayeriſchen Vorderpfalz. Trube ſind die Ausſichten für unſere pfälzer Bauern. Wenn auch im Frühjahr die Witterung und der Stand der Weinberge den Winzer zu Hoffnungen, daß es ein Weinjahr gäbe, be⸗ rechtigte, ſo genugten 14 Tage ungünſtige Witterung in der Blüthezeit, dieſe wieder zu nichte zu machen; denn von ganz vereinzelten Ausnahmen abgeſehen, kann von einem Exträg⸗ niß der Weinberge keine Rede ſein.— Was die wirkliche Urſache iſt, daß der Preis unſeres Taba ks ſo geſunken iſt, mag dahingeſtellt ſein, Thatſache iſt jedoch, daß derſelbe nach heutigen Güterpreiſen nichts weniger als entſprechend genannt werden kann.— Mit unſern Kartoffelfeldern ſtehen wir vor einem Räthſel, das viele nicht zu löſen wiſſen, ooſchon dieſeß ſehr einfach iſt. Vor noch nicht langen Jahren waren erſte neue Kartoffeln nur in Frankenthal und deſſen nächſter Am⸗ gebung zu haben, heute ſind durch die vervielfältigten Ver⸗ kehrswege dieſe Verhältniſſe geändert. Durch den Gotthardt⸗ tunnel werden zu einer Zeit, wo bei uns kaum die Aupflan⸗ zung der Felder beendigt, unſere Märkte mit neuen Kartof⸗ feln und Gemüſen verſorgt, daß unſere Bauern, wenn ſie ans Ernten kommen, nichts neues mehr haben und daun dementſprechend auch bezahlt werden, Unſer bisheriges Ab⸗ ſatzgebiet, der Niederrhein und Holland, ſind infolge ihrer großartigen Korrektionsarbeiten an ihren Gewäſſern in der Lage, wenn nicht außergewöhnliche Naturereigniſſe eintreten, ihren Bedarf an Kartoffeln ſelbſt zu decken und wenn ja Einfuhr nothwendig, dieſelben aus Sachſen, wo neben billigexer Fracht die Produktionskoſten bedeutend geringer ſind, zu he⸗ ziehen, daher von einem Abſatz nach„dorten kaum die Rede, infolge deſſen dieſe gedruckten Preiſe. Wohl mag Manchem, der die Kartoffel kaufen muß, dieſer Preis immer noch hoch genug ſein, allein der Bauer kann in unſern Verhältniſſen, bei unſern Produktionskoſten zu einem Preiſe von M. 2 pro 1 Centner nicht beſtehen; denn nicht nur, daß der Mehrwerth des einen Produktes den Minderwerth des andern ausgleichen würde, wie es früher vorkam, ſondern alle Produkte des Bauern ſtehen auf einem Preiſe, daß die Landwirthſchaft nicht mehr rentabel genannt werden kann, was wohl mancher Geſchäftsmann an der verringerten Kaufkraft des Bauern ſchon verſpürt haben wird.— Kommen wir an unſere verſchiedenen Getreide⸗ ſorten, ſo ſehen wir das nämliche Bild: Gerſte M. 12, Korn M. 14, Weizen M. 17 per Doppelcentner, Preiſe, wo Jeder, der mit lder Landwirthſchaft einigermaßen bekannt, ſagen muß, ſo kann es nicht auf die Dauer gehen. Es iſt hier das Schlimmſte, daß eine Beſſerung nicht abzuſehen iſt. Denn wie wir Sachſen in Kartoffeln, ſo haben wir neben Indien und Kalifornien hauptſächlich Nordamerika als Kon⸗ kurrenten in Weizen. Ein Land, das noch lange Jahre vielen Tauſenden von Einwanderern Land zur Bebauung beinahe unentgeldlich bietet, Land, das in einem halben Men⸗ ſchenalter beinahe keiner Düngung bedarf, das durch ein jedes Jahr erweitertes Bahunetz ſelbſt bis in die entlegenſten Gegenden dem Verkehr geöffnet wird, und in Folge deſſen eine Produktionskraft beſitzt, die trotz aller Getreidezölle für unſere Bauern erdrückend wirken muß— koſtet boch ein Sack Weizen von New⸗Hork bis Mannheim etwa M. 1 Fracht.— Betrachten wir einige Nebenprodukte, z. B. Zwie⸗ beln, deren Anbau bisher noch lohnend war, ſo finden wir⸗ daß durch die Geringwerthigkeit obiger Artikel hier eine Ueberproduktion ſtattfindet, durch dieſe eine Preisreduktion auf M. 2. 50 per Centner hervorgerufen wird, ſo daß von lohnender Arbeit keine Rede ſein kann. Aus allem dieſem iſt zu erſehen, daß unſern Bauern eine wenig roſige Zukunft winkt und daß denſelben nur bei dem rationellſten Betriebe möglich, über Waſſer zu bleiben. Ein Punkt dürfte unſern Bauern noch zur Beherzigung zu empfehlen ſein, wenn ſie ſich je nach ihren Verhältniſſen mehr auf die Viehzucht ver⸗ legen würden, doch würde, wenn dies allgemein geſchehe, hierin in kurzer Zeit ebenfalls ein Ueberproduktion ſtattſiu⸗ den, ſo daß wir wieder ſagen müßten, trübe ſind die Aus⸗ ſichten für unſere Bauern. 3 5 Aus der Pfalz, 31. Auguſt. Ein junger Mann auz Roxheim ging die kühne Wette ein, mit auf dem Rlücken zuſammen gebundenen Händen den Altrhein, der an jener Stelle ſehr breit iſt, zu durchſchwimmen. Er gewann nicht nur ſeine Wette, ſondern machte auch ohne Aufenthalt in gleicher Weiſe die Tour wieder zurück.— Am Schulhaus⸗ neubau zu Frieſenheim ſtürzte ein Zimmergeſelle herab und brach ein Bein.— Zur Förderung des Feuerlöſchweſens in der Pfalz kamen ſeitens der Regierung der Pfalz an 110 Gemeinden Mk. 21101 zur Vertheilung.— In Ludwigshafen wird das Sedanfeſt nächſten Sonntag, den 5. Sept. gefeiert. * Darmſtadt, 30. Auguſt. Heute früh halb 7 Uhr fand die Erböffnung der Dampfſtraßenbahn Darmſtadt— Eberſtadt und Darmſtadt—Grlesheim ſtatt und zog dieſer Akt auf allen Stationen ſehr viele Neugierige an, die zum größ⸗ ten Theil auch eine Fahrt mitmachten, ſo daß der Verkehr ein ganz außerordenklicher war. An komiſchen Intermezgols fehlte es auch nicht und kam es beiſpielsweiſe vor, daß Leute, die nach Eberſtadt wollten, in den Griesheimer Zug geriethen und umgekehrt. Selbſt das Bahnperſonal fand ſich noch nicht zurecht und war ſehr aufgeregt. Für die zahlreichen Arbei⸗ ter, die aus den genannten Orten hierher zur Arbeit gehen, darf die Anlage dieſer Bahnen als ein großer Fortſchritt und Wohlthat bezeichnet werden. Das Giſenbahnunglück bei Mödling, welches geſtern der Telegraph meldete, wurde nach Ausſage der Wiener Blätter durch Trunkenheit des Maſchinenführers verſchudet. Der Lokalzug, welcher um 7 Uhr 40 Minuten Abends von Vöslau in der Richtung nach Wien abgelaſſen wird, mußte, da der Andrang ein ungemein ſtarker war, in zwei Züge getheilt werden. Der erſte Zug giug fahr⸗ planmäßig um 7 Uhr 40 Minuten von Vöslau ab, der zweite folgte ihm nach 10 Minuten. Durch die Theilung geſchah es, daß keiner der beiden Züge überfüllt war, als ſie die Station verließen. Der erſte, der aus fünfzehn Waggons beſtand, traf pünktlich vor der Station Möd⸗ ling ein, konnte jedoch nicht einfahren. Ungefähr vier⸗ hundert Meter vor der Station mußte er plötzli ſtehen bleiben, denn vor ihm gab die Signallaterne das Zeichen zum Halt. Während dieſer Zug vor dieſer Station hielt, näherte ſich der andere Zug ebenfalls der Station Mödling. Zug 2 fuhr natürlich gauf demſelben Geleiſe wie Zug 1. Der Lokomotivführer, der ſich um den vorherfahrenden Zug offen⸗ bar nicht gekümmert hatte, bemerkte nicht, das derſelbe ſtehen geblieben, ſondern fuhr noch mit voller Dampfkraft, als der Heizer plötzlich das rothe Laternen⸗Dreieck, welches an jedem letzten Waggon eines Zuges angebracht iſt, zu ſeinem Ent⸗ ſetzen ſchon in ziemlicher Nähe erblickte. Er machte Trnka ſich nicht Wahrnehmung aufmerkſam und als dieſer wie er rührte, ſtürzte der Heizer vor und bremſte, ſich ausdrückte,„daß die Junken ſtoben.“ Allein ſchon war es zu ſpät, die Maſchine fuhr mit einem gewaltigen Ruck an die Waggons an, verfing ſich jedoch nicht, wie dies gewöhnlich zu geſchehen pflegt, an den Puffern des Wagens, ſondern prallte zurück und blieb ſtehen. Der Heizer ſowohl wie Truka wurden von der Erſchütterung heftig nach rückwärts Aa eren blieben jedoch unverletzt. Der Heizer hörte das Aufkreiſchen der Verwundeten und der zu Tode Getroffenen, ſprang von der Maſchine herab und eilte ſofort dem Stationsgehäude zu, von dem ihm bereits Eiſen⸗ bahnleute, aufgeſchreckt durch das donnerartige Getöſe, ent⸗ gegen kamen. Der letzte und drittletzte Waggon des verunglückten Zuges waren gegeneinander zugeſchoben und der mittlere gauz aus ſeiner Achſe heraus in die Höhe gehoben. Durch den durch⸗ brochenen Fußboden der Waggons waren Paſſagiere durch⸗ gefallen und zwiſchen das Eiſenwerk der Räder und Federn der Achſen gerathen. Zwei faſt plattgedrückte, blutüberſtrömte — das iſt der Name des Lokomotivführers— laut auf dieſe Lokomotivführer. 4. Seſte General⸗Auzeiger Köpfe ragten unter dem Boden des mitfleren Waggons her⸗ dor und waren ganz von ihren Körpern abgetrennt. Die⸗ jenigen, die ſich glücklich gerettet hatten, erfüllten die Luft mit fürchterlichen Wehklagen. Andere liefen wie wahnfinnig hin und her und ſchrien und lamentirten. Unterdeſſen be⸗ gann man die Waggons zu zerlegen und die Verunglückten freizumachen. Nach ungefähr einviertelſtündiger Arbeit gelang 48, dag erſte Opfer herauszubringen. Es war eine todte unge Frauensperſon. Dann kamen Einige, an denen noch Vebenszeichen ſichthar waren; dann wieder der todte Körper eines jungen Mädchens. Nach einiger Zeit kamen einige Sanitätsperſonen, legten den Verwundeten Verbände an und transportirten die noch Lebenden in die Bahnſtation. Von den 60 Perſonen, die ſich in dem Wagen befanden, wurden fünf getödtet und 21 ſchwer verwundet. Die Augen⸗ zeugen erklären es für unmöglich, die Schreckensſzene auch ANur annähernd getreu zu ſchildern. Ein einziger gellender Jammerſchrei ertönte von den Lippen aller Paſſagiere, die, in einen ungeheueren Knäuel verwickelt, unter den zuſammen⸗ ſtürzenden Trümmern des Waggons begraben wurden. Der Anblick der zu einem wüſten Durcheinander zuſammenge⸗ worfenen Menſchenleiber, die Angſtrufe der Einen, die Aus⸗ brüche des Schmerzes der Anderen, Alles das war furchtbar zu ſehen und zu hören. Die Todten wurden in die Leichenkammer, die Verwun⸗ deten in das Spital in Mödling verbracht. In Folge der gtaſtrophe konnten die von 8 Uhr ab nach Wien verkehrenden Züge von Wiener⸗Neuſtadt ab nicht abgelaſſen werden. In Reſer Station ſtanden bis halb zwei Uhr Morgens zwölf dder vierzehn Züge, darunter auch der getheilte Trieſter Eil⸗ zug, der um 9 Uhr 40 Minuten in Wien eintreffen ſollte. Derſelbe langte aber erſt wenige Minuten vor drei Uhr, mithin mit einer Verſpätung von mehr als fünf Stunden an. Die Frage, wie es denkbar iſt, daß der Lokomotivführer alle Warnungsſignale unbeachtet ließ, iſt leider nicht ſchwer zu beantworten. Sowohl der Ausdruck ſeines Ge⸗ ſichtes, wie die Antworten, welche er unmittelbar jach der Kataſtrophe gab, laſſen keinen Zweifel dar⸗ üher zu, daß Truka betrunken war.„Ich habe mich in das grüne Licht ganz verſchaut,“ gab er auf die Fragen der Beamten zur Antwort,„und habe die rothen Lichter gar nicht geſehen.“ Trnka war unter ſeinen Kame⸗ zaden als ein„ſcharfer Fahrer“ bekannt, iſt über ſechzig Jahre alt und ſeine Augen ſind bereits geſchwächt. Trnka ſteht ſeit nahezu 40 Jahren im Eiſenbahndienſte. Seine Conduite war eine gute, ein Sohn Truka's iſt ebenfalls Neueſte Nachrichten. Fraukfurt, a.., 1. September. Die amerikani⸗ ſche Correſpondenz erhielt einen brieflichen Bericht aus Milwaukee(Nord⸗Amerika) über einen dort entdeckten, auf Verſchwörung gegen das Leben des d eutſchen Reichskanzlers gerichteten Geheimbund. (Näheres über dieſe ſonderbare Nachricht werden wir demnächſt mittheilen.) Wien, 31. Auguſt. Prof. Rudolf Falb hat vor Aniger Zeit in einer Zuſchrift an die N. Fr. Pr. darauf aufmerkſam gemacht, daß am 29. Auguſt mit dem Neu⸗ Konde und der auf der ſüdlichen Erdhälfte ſichtbaren Sonnenfinſterniß zugleich eine ſog. Hochfluth eintritt, der nach ſeiner(Falbs) Theorie Erdbeben, Kohlengrubener⸗ ploſtonen, ſtarke Niederſchläge und heftige Störungen in der Atmoſphäre unmittelbar voranzugehen und zu folgen pflegen. Nachdem am 26. und 27. ds. Wolkenbrüche in Salzburg, im Salzkammergut und anderen Orten erfolgt ſind, werden jetzt von ſehr vielen Orten Süͤd⸗ Europas Erdbeben gemeldet, die theilweiſe ſchreckliche Verheerungen angerichtet und zahlreiche Menſchenleben dels Opfer gefordert haben. 4 Briefkaſten. ., W. gier. Allerdings gibt es geſetzliche Beſtimmungen, welche das lärmende Singen in den Wirſhſchaſten, beſonders aber zur Nachtzeit und bei offenem Fenſter verbietet. Daß zuf dieſe geſetzliche Beſtmmungen nicht ſo genau geachtet wird, zeigt von der überaus großen Coulanz unſerer Polizei⸗ organe einem gewiſſen Theil der Bevölkerung gegenüber. Wir rathen Ihnen, gegen den Wirth, in deſſen Lokal ſolches Brüllen, wie Sie es nennen, geduldet wird, Anklage wegen Ruheſtörung zu erheben, denn verantwortlich iſt in erfter Reihe der Wirth und dürfte die Staatsanwaltſchaft die Sache twas ſtrenger er An unſere Leſer. In ihrer geſtrigen Nummer 436, Mittagsblatt, enthielt die„Neue Badiſche Landes⸗Zeitung ein Telegramm, betreffend eine Aeußerung des Prin⸗ en Alexander von Heſſen über ſeinen Sohn, den Frlen von Bulgarien. Wir wollen hier nur bemerken, aß der„Anzeiger“ die Koſten dieſer Depeſche ſich hätte ſparen können, wenn er dieſelbe unſerem Blatte entnommen hätte, in welchem ſie bereits Samſtag Nachmittags Hicttel en war. Aher ſo geht es, wenn man den„Winkel⸗ lättern“ keine Beachtung ſchenkt. E Sudwigsbafen Nur nicht ſo hitzig. Wenn wir Ane en zurückſtellen müſſen, ſo 1 es uns zum mindeſten ſo unangenehm wie Ihnen. Die Schuld liegt theils an dem Stoffandrang, theils an zu ſpätem Eintreffen. Daß hin und wieder dem Papierkorb ein Opfer gebracht wird, das muß ſich ein„Zeitungsmenſch“ eben ge⸗ fallen laſſen. Beſten Gruß. Eingeſandt. (Für die unter dieſer Rubritk erſcheinenden Mittheilungen iſt die Redaktion nicht verantwortlich.) Motto:„Wo Menſchen ſchweigen, müſſen Steine ſchreien.“ Es wäre höchſt anerkenneuswerth geweſen, die Opfer⸗ ſtreubigkeit der Lindenhofbewohner entgegenzunehmen, um eine direkte Verbindung zwiſchen dem Lindenhof und der Stadt reſp. Schwetzinger Vorſtadt wieder herzuſtellen. Da die Ausführung Seitens der Großh, Generaldirektion der bad. Eiſenbahnen auf die Seite geſchoben worden iſt, ſo ſcheint es doch gerechtfertigt, zu unterſuchen, ob die Forde⸗ rung eine berechtigte oder nur eine wünſchenswerthe iſt. Wie ſich noch viele Mannheimer Bürger und Einwohner erinnern werden, beſtand zwiſchen dem Lindenhof und der Schweginger Vorſtadt eine Fahrſtraße, dieſer Fahrweg wurde . Z. bei Erbauung der erſten Eiſenbahnſtrecke— wenn ich nicht irre im Jahre 1840/1— mit einem Viadukt überbaut; nicht umſonſt iſt damals dieſer Viadukt gebaut worden und der Grund dazu war der, daß der beſtehende Verbindungs⸗ weg berückſichtigt werden mußte; bei der Anlage des jetzigen ahnhofes reſp. Rangirbahnhofes wurde gar nicht gefragt, ondern die Verbindung einfach kaſſirt. Es iſt alſo kein frommer Wunſch, daß der Lindenhof e frühere Verhindung erhält, ſondern eine klaxe Rechts⸗ krage; ob die Bewobner ſich dann mit einem Fupſteg be⸗ gnügen, oder auf einem Fahrweg beſtehen, dürfte durch gegen⸗ ſeitiges Entgegenkommen geregelt werden Um eine ſchnellere Ausführung zu bezwecken, können die Anwohner freiwillige Beiträge zeichnen; eine Verpflichtung dazu herrſcht ihrer⸗ ſeits nicht. H. B. ——̃ ͤ— ͤ—————.—.———————————é— Shifffahrt, Handel und Perkehr. Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaft. In Ladung in Rotterdam: Schleppkahn„Mannheim 5˙% Schiffer P. Dumont. 1„Mannheim 13“%,„ Fr. Schmitt. 5 Mannpeim N 5 8 v. Looſen. 12„Mannheim 28“%, 1 Glaſer. 5„Niord“,„ N. Brilmayer. 1„Moſella“, 15. Nalbach. 10„Antonius“,„ A. Urmetzer. 5„Eldorado“,„ Poß. Amſterdam: Tägl. via Rotterdam vermittelſt Schraubendampfer. In Ladung in Mannheim: In Schleppkahn„Mannheim“, Schiffer S. Konz. Unterwegs Schleppkahn„Mannheim 16“, Schiffer W. Maternus. 7„Vater Rhein“,„FIr, Walter „Ghliath“,„ Hch. Terjung. paſſirten am 30. Aug. Köln. Abgefahren: am 31. Aug. von Notterdam: Schleppkahn„Deodata“, Schiffer H. v. d. Heuvel. Mannheim, den 31. Auguſt. 1886. Die Direktion. Rheinhafen(Hafenmeiſterei D: Am 31. Auguſt ſind angekommen: Dampfboot„Willem“, Kapt. Wyngarden, von Rotterdam. 15„Eliſabeth“, Kapt. Mohr, von Rotterdam. „Germania“, Kapt. Weiſenfeld, von Köln. Güterboot„Gienauth“, Kapt. Dunk, von Rotterdam. Neuer Hafen(Hafenmeiſterei II): Am 31. Auguſt ſind angekommen: Schiff„Gutenberg“, Schiffer Hr. Brien, von Rotterdam. „„Eliſabeth“,„ Chr. Thiebes, von 5 „Einigkeit“,„ W. Stoffels, von Ruhrort. 50 10 CN* 60„ alz“,., J. Krupp von Köln. „„Ludwigshafen VIII“, Schiffer Förſter, von Rotterdam. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Datum 5 Konstanx, 80. Aug. 4,21 Ruhrort, 31. Aug. 2,43 0,17 Kehl, 30.„ 3,46—%½9 Emmerloh, 80. 1,88[0,0 Maxau,* Hymwegen, 530.„ 865 +,08 germershelm, 31.„ 2,26—0,20 Arnbeſm, 30.„ 8,95 0,04 MHannhelm, 1. Sept. 4,92—0,40 NeOGKar. Malnz, 31. Aüg. 2,12—%% fsſſbrünn, 55 0,84 Blebrloh, Eberbach, 1 Hlngen Aannheim, 1. Sept. 0— 0,09 Fahrwasser) 31.„ 2,6140,87 Ma in. 755 21.„ 284 0 5 Würzbrg, 525 oblen 3¹. 2,930,05 5 Köln, 5 21. 85 3,22 0,13 30. Aug. Düsseldorf, 31.„ 2,,95 12 0 19881. Dulsburg 81,.„ 2,85.16[Trior. 81.„ 0,86—0,06 :!:: ũ ⁵e. Die Ereigniſſe in Bulgarien. Darmſtadt, 31. Auguſt. Aus zuverläſſiger Quelle erhalten wir ſoeben folgende höchſt intereſſante Mitthei⸗ lungen über die ruſſiſchen Abſichten in den letzten Tagen der vergangenen kritiſchen Woche: In der Nacht vom Freitag auf den Samſtag waren beim engliſchen Geſandten in Darmſtadt Staatsdepeſchen von äußerſter Wichtigkeit eingetrof⸗ fen. Engliſche Agenten in St. Petersburg hatten an das auswärtige Amt in London die Mittheilung gelangen laſſen, daß Fürſt Dolgoruki mit den weitgehendſten Vollmachten verſehen ſofort nach Softa abreiſen ſolle, um gewiſſermaßen daſelbſt die Regierung zu übernehmen. Es war offenbar in der Abſicht der ruſſtſchen Regierung gelegen, den ruſſiſchen Commiſſar unter allen Umſtänden vor dem Fürſten Alexander nach Sofia gelangen zu laſſen. Pabarg erklärt ſich auch der dem Fürſten Alexander vorgeſchriebene Um⸗ weg und die Verzögerung ſeiner Reiſe durch Rumänien. Der engliſche Geſandte machte am Samſtag früh dem Prinzen⸗Vater Alexander ſofort Mittheilung hiervon und wurde ſodann durch dieſen der Fürſt in Lemberg unverzüg⸗ lich von den ruſſiſchen Abſichten in Kenntniß ge⸗ ſetzt. Wohl in Folge hievon faßte der Fürſt den raſchen Entſchluß zu ſeiner alsbaldigen Abreiſe nach Bul⸗ garien. Daß die Entſendung des Fürſten Dolgo⸗ ruki mit außerordentlichen Vollmachten nach Sofia feſtbeſchloſſene Sache war, wird auch der Frankfurter Zeitung und gleichermaßen aus Wien beſtätigt. Wir gehen nicht fehl, wenn wir behaupten, daß die offiziöſen Artikel in der„Norddeutſchen“ und in der„Kölniſchen Zeitung“ die Aufgabe hatten, in Deutſchland auf dieſe ruſſiſchen Projekte die Stim⸗ mung vorzubereiten. Des Weiteren wird uns mitgetheilt, daß das Dementi über die Beſprechung des Prin⸗ zen Ludwig von Heſſen mit dem Prinzen von Wales, die vor ſeinem Zuſammentreffen mit ſeinem Bruder, dem Fürſten Alexander, in Lemberg ſtattgefunden haben ſoll und von der wir zuerſt unſeren Leſern Kenntniß gegeben haben, aus höch⸗ ſten heſſiſchen Kreiſen ſtammt. Und doch hat dieſe Berathung des Prinzen Ludwig mit dem Prinzen von Wales ſtattgefunden. Denn es iſt nur in dem Dementi geſagt worden, daß die Beſprechung nicht in Homburg ſtatt⸗ gefunden habe, aber ſtattgefunden hat ſie trotz alledem, wenn auch an einem anderen Orte. Aus alledem können wir die feſtſtehenden That⸗ ſachen ſchließen: daß erſtens die ruſſiſche Intrigue in einer von der Regierung des Czaren kaum er⸗ warteten Weiſe durch die Energie des Fürſten hin⸗ teririeben worden iſt und die ruſſiſche Diplomatie eine gewaltige Schlappe weiter erlitten hat, ſowie baß die engliſche Politik unbedingt den Fürſten 2. September. Alexander unterſtützt, in welchem ſie den kräftigen Keil erblickt, der ſich zwiſchen die ruſſiſchen Gelüͤſte und Stambul eingeſchoben hat. Berlin, 31. Aug. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſagt, die„Morning Poſt“ beurtheile die Lage Europas völlig falſch, wenn ſie die Ungewißheit und Beſorgniß, wovon ſie in ihrem geſtrigen Artikel rede, in den bulgari⸗ ſchen Verhältniſſen ſuche.„Wir haben an Bul⸗ garien gar kein Intereſſe, die Verhältniſſe dort laſſen uns gänzlich unberührt und wir würden deßhalb keinen einzigen Soldaten unter Waffen halten. Die Nöthigung für unſere Rüſtungen geht von Frankreich aus; un⸗ aufhörlich ſteigern die Franzoſen ihre Kriegsmacht, jede franzöſiſche Zeitung liefert den Beweis, wie rapide die franzöſiſchen Streitkräfte vermehrt werden, welche Finanz⸗ opfer man bringt, um die Schlagfertigkeit der Armee zu erhöhen. In England weiß man doch ſehr wohl, daß Deutſch⸗ land den Blick beſtändig nach dem Weſten gerichtet hallen muß, ſollte alſo dort auch darüber nicht in Zweifel ſein, daß lediglich Frankreich für die Situation Mitteleuropas verantwortlich iſt. Einen kauſalen Zuſammenhang zwi⸗ ſchen dieſer Situation und den bulgariſchen Verhältniſſen konſtruiren, heißt ſich mit den Thatſachen in Widerſpruch ſetzen. Wien, 31. Auguſt. Nach dem„N. W. Tagbl.“ hat ein Telegramm des Zaren Giers verun⸗ laßt, ſeinen Franzensbader Aufenthalt abzukürzen, ſo daß er wahrſcheinlich übermorgen abreiſt. Giers' offenes Eintreten für die Komplizen des bulga⸗ riſchen Staatsſtreiches erregt in der diplomatiſchen Welt großes Aufſehen, da es gleichſam das Eingeſtändniß der ruſſiſchen Inſpiration iſt und ganz im Widerſpruch ſteht mit der ſtreng legitimiſtiſchen Haltung des rufſtſchen Hofes. In der Sache ſelbſt geht allerdings die allgemeine Anſchauung dahin, daß Füͤrſt Alexander ſtaatsklug han⸗ deln würde, wenn er Gnade übt und es bürfle ihm dies mehrſeitig empfohlen werden. Thatſächlich ſcheint der Fürſt ſelbſt gleicher Anſicht zu ſein, obſchon eine ſtarke Strömung in Bulgarien ihn zu entſchiedenen Ne⸗ preſſalien zu drängen ſucht. Vielleicht vermag die kluge Haltung des Fürſten in dieſer Frage dazu beitragen, den Boden für eine Waffenruhe der ruſſiſchen Diplo⸗ matie ihm gegenuͤber zu ebnen. Wien, 31. Aug. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet aus Niſch: Nach Mittheilungen aus Soſta find Zanlow und Klement auf freiem Fuß. Die Stimmung des Volkes und der Armee iſt für den Fürſten nicht mehr ſo günſtig wie früher. Die Druſſinen, welche an der Revolution theilgenommen, ſind aus der Stadt entfernt. Der Theil der Armee unter Major Guger, welcher dem Fürſten feindlich geſinnt tſt, ſoll entſchloſſen ſein, Alexan⸗ der gegenüber zu treten.— Der„Peſter Lloyd“ meldet die[Verhaftung Karawelow's(die von einer anderen Seite beſtätigt wird), die Verhängung des Belagerungszuſtan⸗ des über das Land durch den Fuͤrſten. Feſt ſteht, die Rückkehr des Fürſten erfolgte ohne Anfragen, ſei es in Berlin oder in Wien. Alle Wiener Blätter plaldiren für Ausſöhnung des Fürſten mit dem Zaren. Wien, 31. Aug. Das„Fremdenblatt“ ſchreibt · „Der Artikel der„Nordd. Allg. Ztg.“ in der bul⸗ gariſchen Frage gibt den Journalen Gelegenheit zu verſchiedenen Schlußfolgerungen. Mit Recht wird aus den Ausführungen des Artikels der Hinweis darauf her⸗ vorgehoben, daß die Intereſſen Serbiens Oeſterreich⸗Un⸗ garn näher tangiren als die Situation in Bulgarien. Wenn aber hieraus gefolgert werden will, daß das mehr⸗ fach behauptete Einverſtändniß zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland über die Abtheilung der Intereſſen⸗Sphären auf der Balkanhalbinſel thatſächlich exiſtirt, ſo können wir dies als unrichtig bezeichnen.“ Paris, 31. Auguſt. Die„Republ. Franc.“ ſagt, Fürſt Alexander werde ein Waterloo finden, wie Napoleon nach der Rückkehr von Elba, da Rußland in Bulgarien einſchreiten müſſe. Tirnowa, 31. Aug. Privat⸗Depeſche des General⸗ Anzeiger.(Eingetroffen 12 Uhr 10 Min.) Fürſt Ale⸗ rander iſt Abends 6 Uhr hier eingetroffen und von der Bevölkerung, an deren Spitze ſich die Prieſterſchaft mit Heiligenbildern befand, jubelnd empfangen worden. Die Bewohner Tirnowa's waren dem Fürſten 5 Kilometer weit entgegengezogen und geleiteten denſelben unter ſtür⸗ miſchen Kundgebungen nach der Stadt zu. Unter Lei⸗ tung Stambulow's wird die Initiative gegen die Revo⸗ lutionäre ergriffen. Die Weiterreiſe nach Philippopel erfolgt vorausſichtlich heute. (Wiederholt aus dem geſtrigen Extrablatt.) Tirnowa, 31. Auguſt. Geſtern Abend wurden dem Fürſten Alexander vor dem Hauſe, wo er abgeſtiegen war, von einer großen Menſchenmenge enthuſiaſtiſche Dva⸗ tionen dargebracht, wobei der Dank der Ve⸗ völkerung anläßlich der Rückkehr des Fürſten ausgeſprochen wurde. Heute nahm der Fſt eine Revne über die Garniſon ab und reiſte darauf nach Elena ab. Soſta, 31. Aug.(Privatdepeſche des General⸗An⸗ zeiger. Eingetroffen um 12 Uhr 10 Min.) Im ganzen Lande herrſcht vollſtändige Ruhe. Die unter Ka⸗ rawelow gebildete proviſoriſche Regierung hat aufgehört. Die oſtrumeliſche Diviſion unter Mutkurow iſt hier ein getroffen. (Wiederholt aus dem geſtrigen Extrablatt.) YVTTT————.....————————— Verantwortlich: ür den politiſchen Theil und das Feuilleton: Aug. Allgajer, Für 1555 lokalen und den brlhen Theil: L. Frey. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. Merle. mueecau r Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Iruckerei, ſämmtlich in Maunheim. denn begangen?“— Geschüftsprinzip: SGtoßer und racher Amſak, Hleiner Autzen. e F 3, 7. Kleider-Magazin, Kindergarderobe, Schuh⸗ und Stiefel⸗Lager MANNHEIII 3 dauerhaft gearbeitete Waaren, zu verkaufen. Burkin⸗Hoſen von M. J. an Engl. Leder⸗Hoſen„„.70„ Turntuch⸗Säcke„.—„ Aechte Humhurger Lederhofen„„.50„ Burkin⸗Hoſen und Weſten Maass-Stäbe in Elfenbein, Fisehbein, Buchs- 3 und in jeder be- Theil 2 8032 Sehwind-Maass N für Giessereion, ARollband und Callber-Mauasse in 5 e 1 Draht- D 3. G. 3 von H 7, 7 nach meinem Hauſe Optisches Institub, 1 der 2 an as verlängerte Jungbnſchſtraße 2, 15 J8017 78 ſich im Aufpoliren und Wichſen von Möbeln aller Art unter Zuftcherung von billigen Preiſen und reeller Bedienung. 1560 Achtungsvoll — 412 ͤ— 5Ich will Dir's ſagen, wenn Du verſprichſt, nicht böſe m ſein, Hugo!“ Ihre Stimme bebt. Ich vermöchte nicht Deinen Unwillen zu ertragen.“—„Es konnte nicht leicht geſchehen. Was iſt es, Frauchen?“— „Ich will Dir's gleich ſagen, Hugo!“—„Der Kutſcher ſchlägt einen falſchen Weg eln!“ rief Sir Hugo, bemerkend, daß dieſer die Straße nach dem Schloſſe anſtatt nach dem Epheuhauſe einſchlug. — Bertie aber hielt ſeine Hand zurück, als er an das Wagenfenſter klopfen wollte.„Er fährt richtig, Hugo!“—„Nein, Liebſte! Haſt Du ver⸗ geſſen, daß Ouphant nicht länger mein iſt?“—„Oliphant gehört noch immer Dir, liebſter Hugo!“ flüſterte ſie, ſeine Hand noch immer feſthaltend.—„Was meinſt Du, Bertie?“ —„Du verſprachſt nicht böſe auf mich zu ſein. Schlinge alſo den Arm um mich und laß mich Dir feſt in die Augen blicken!“ bat ſie halb ſcherzend, halb ängſtlich, und als Hugo ihrem Wunſche Folge leiſtete, fuhr ſie fort:„Ent⸗ ſinnſt Du Dich des Briefes, den mein Vater in Herrn Farnham,s Händen zurückgelaſſen? Er ſprach Dir ja ſchon vor langer Zeit davon und ſagte Dir damals, daß, wenn Brief irgend ein entehrendes Geheimniß enthalte, Du bedauern könnteſt.—„Ich weiß, Liebſte! Fahre fort!“—„Als Herr Farnham hörte, Du wolleſt Oliphant verkaufen, ſandte er nach 80 und wir eröffneten gemeinſam den Brief; er enthielt die Mittheilung, daß ich ſehr reich ſei, und Herr Farnham traf mit Herrn Griffit die Vereinbarung, daß Oliphant für eine kleine Weile in meinen Beſitz übergehe, daß ich es anſtatt Deiner eine kurze Zeit verwalte. Wenn Du ſo ernſt dreinblickſt, Hugo, vermag ich nicht fortzufahren. Ge⸗ denke deines Verſprechens, nicht böſe ſein zu wollen. Niemand, mit Ausnahme der beiden Advokaten, kennt den Sachverhalt. Alle Welt glaubt, das Sloß ſei ſtets in Deinem Befitze geblieben. Die alten Diener ſind noch alle dort und keiner ahnt das Vorgefallene. O mein Lieber, Du biſt doch nicht böſe auf mich! Ich war ſo glücklich, daß ich Dein Heim Dir erhalten konnte. Du hätteſt es mir annehmen? Ah, Du lächelſt, Du haſt mir verziehen, Du liebſt mich doch ein wenig!“ —„Wie ſoll ich nicht?“ ſprach er mit unendlicher Zärklichkeit.„Ich wußte, daß Du großmüthig und verſöhnlich ſeieſt, doch ich ahnte nicht den ganzen Edelſinn, die ganze Vollkommenheit Deiner Natur. Wie kann ich Dich jemals hinreichend glücklich machen, wie Dir Alles lohnen, meine kleine Bertie?“—„Indem Du ſelbſt glücklich biſt,“ antwortete ſte heiter, während der Wagen vor dem Portal des Schloſſes hielt. Ende. —————ůꝛ Nur die eigene Fabrikation, der Maſſen⸗Ein⸗ und Verkauf amöglicht es, zu nachf ſtchend billigen Preiſen, e e nur abe von M..50 an Kinder⸗Anzügee Herren⸗Zugſtiefel Damen⸗Zugſtiefel Gigene Werkſtätte für Abänderungen und Reparaturen. „„.70„ Zeug⸗Pauntoſſel von„—20 5 „„ be„ Feug⸗Jugſtieſeln.„„ 0„ 5.20 5 Leder⸗Pantoffel 92 2* 77 7.— Filiale: Fabrik und Engros⸗Lager: Flllale: Helidelberg. MANNHEIM. Ludwigshafen a. Bh. Hauptstrasse 116. Banpteirasse. 225 7. empfiehlt ſein ſeglt ſein reichhalkiges N in: 5 Max W r Waffach Bielefelder und Hausmacher Tiſchzeugen, Handtücher ꝛe. Hau ismacher und Blelr felder Leinen in allen e Piqué, wollene und abgenähte Betidecken; Taſchentüche ⸗ Großes Lager in Febern, Flaumen, Roßhaar und ſerigen, Betten. r Ausſtattungen, ſowie eV. u. Damen w Oeſhiſts⸗Verlesung und Empfeslang Mache hiermit die ergebene daß ich mein Geſchäft und Wohnung D, 2s perlegt habe und ditte das mir ſeither geſchenkte Vertrauen auch fernerhin Karl Stammnitz Asphalt⸗ und Cementar Leonhard Schmitt, eeeee der ſoeben zurückgekehrt iſt. Nlüſch⸗Nantoffel(mit Rahmen) v. M..40 an 7788 n Leinen und Battiſt. + he nach Maaß. Photographie V. Bierreth, Heidelbergerſtraße P 7, 21 ½ Dutzend Bilder M..30. 1 Dutzend Bilder M..30,. Größere Bilder bei feiner Auskührung und reeller Bedienung. Durch mein Momentverfahren iſt es mir möglich auch bei dem ſchlechteſten Wetter die beſten Aufnahmen unter Garantie in feinſter Au führung herzuſtellen. 8029 heiten übernehmen in beſter ſolider Ausführung unter Garantfie 5884 „ Seebold 05 Wetele J. + RomanBeilage zum „General⸗Anzeiger“ (Maunheimer Volksblatt und 900 28 Erſte Liebe. Roman. 225 Autoriſirte Bearbeitung nach dem Engliſchen von Mas v. Weiſene uruu. Machdruct (Schluß.) Nach langen Jahren ſträflichen Leichtſinnes, nach ſchweren Sörtel un unendlichem Kummer, die er ſeiner guten Mutter bereitet, hatte auch er ſich ge⸗ faßt, und mit Hülfe der ihm von Bertie damals zur Flucht verſchafften dre hundert Pfund war er nach Indien gegangen, ein anderer Menſch geworden, der ſeit Kurzem erſt auch ein glücklicher war, ſeitdem nämlich Bertie ihm geſchrie⸗ ben, daß es ihr gelungen ſei, ſeine Mutter wieder mit ihm zu verſöhnen, und ſe dem er, auf den dringenden Wunſch ſeiner Lieben nun ſeinen Abſchled verlangt habe mit der Abſicht, zu ihnen heimzukehren. Sir Hugo erfuhr von Fra Greydon, daß er auch in Indien in ununterbrochenem lebhaftem Briefwechſel m ſeiner Couſine Bertie geſtanden, die er den Engel ſeiner Familie, ſeine Rett und das vorzüglichſte Weſen auf Gottes weiter Erde nannte. Wie dieſe Erzählungen auf Sir Hugo wirkten, iſt leicht denkbar. D nie erſtorben geweſene Liebe zu Bertie brach mit neuer, unwiderſtehlicher G walt hervor, und es bedurfte nicht ſehr langen Zuredens ſeines neuen Freundek um ihn zu beſtimmen, aus deſſen Abſchied mit allen Ehren bewilligt und England aus eingetroffen war, die Rückreiſe in die Heimat mit dieſem zuſam men anzutreten. Fünfundzwanzigſtes Kapitel. Herr Farnham's Haus in Appleby iſt ein großer alterth chünlicher Ba ohne allen Prunk, aber mit viel Behaglichkeit ausgeſtattet. Es enthält gar vie gemüthliche Plätzchen und die Fräulein Farnham meinen, es ſei gar nirgend ſo angenehm wie in ihrem trauten Heim. Und Berlie Greydon findet, wenig ſtens im gegenwärtigen Augenblick, das Haus ebenfalls ſehr gemüthlich, den ſie ſitzt in einem hübſch ausgeſtatteten Salon und plaudert mit Frank Die Beiden ſind allein, denn nachdem Herr Farnham ſeinen Gaſt begrů hatte, überließ er ihn ſeiner Mündel zum traulichen Geplauder.„Sie haben ſii zweifelsohne viel zu ſagen,“ 1 er, als er ſie verläßt, und nun ſitzt General⸗Anzeiger. 2. Septemver — 1 Deulsche Unionbanf. Georg Schäfer, eiafang del Eftlagen. Frele dalfenbe(czeh gehwungen eit Ser- Kupferschmied in Weinheim a. d. B. empfiehlt eine große 50 li feblt sich Auswahl 2 Di 8 empflehlt si Tacnelen 5 Fankfu 11 a. M 1 5 werden auch in erlin um im Anfertigen aller in sein Fach einschlagenden Arbeiten als: verschiedene Arten ei den bezeichneten Stellen 2 2 fiegulateure, agelofß.Fet a. M. an ppejenfre[ ETochseschirre Wecker, 2 Wir übernehmen die Verwahrung und Berwaltung offener Effecten⸗ in Kupfer, Meseing und Eisen, sowie auch Verzinne n derselber Wanduhren, 5 Depots und beſorgen hierbei alles im Intereſſe unſerer Kunden Nothwendige, Kupferne Waschkessel nebst eisernen Gestellen sind vorräthig; Uhrketten, anämlich: auch werden dieselben sofort nach Maass gemacht. Abtrentaanig und Einziehung der Zins⸗ und Dividenden⸗Coupons 45— Die Contralle über Berlopfung, Kiündigung, Gonvertteung u. f. b. Anfertigung von Brauerei- u. Brennerei-Anlagen. Das Incaſſo verlooſter reſp. gekünd. Stücke, Installation für Dampf-, Gas- und Wasser-Leitung. 7888 Die Beſorgung neuer Coupons⸗Bogen, 6614 hnell und billigst ausgeführt. Die Leiſtung fälliger Einzahlungen u. ſ. w. FFFFFFTCT 5 Ferner nehmen wir Werthpapiere verſchloſſen in Depot. Wir vermitteln den An⸗ und Verkauf aler Gattungen Gelr eide-F Utter-Schlempe, en Kdethpapieren en de muglen baseennee. Billigſtes und beſtes Futter zur Erzeugung von den einfachsten bis zu Nannbeim, im Auguſt 1885. Die Direoti on. 1 1 8 von Milch und Fleiſch. dien keinsten Sorten empflehltꝶ 307 0880886 Täglich friſch und heiß vom 5 weg 8 Liter à 45 in grosser Auswahl 80317 60 pfennig, in der 7505 wente e, 3Ph. Zimmermann, Hleidelbergs ler rs ee P 2. 1 85 5 7 J. A. ei Wenmnneim ash. ie nen 8 Ausſtenergrſchäft. Wäſcheſabrikalion. 205 Bringe mein——5 5 der altrenommirten Stuttgarter Möbel⸗ und E 20— Jiebwaaren⸗Geſchäft, 8 2 S Parquetboden⸗Fabrk von Gg. Schoettle. 3. Nrahlgeflechte und Zaekallgewebe, 8 8 E. Verkauf der Srzenguſſſe dieſer Fabrik zu S 8. O I, Malz& Hopfendarren, ſowir 8 5 8 Original⸗Preiſen. 8 8 Anfang des Schuljahrs: un 0 ee G5 Außerdem großes Lager einfacher, billiger, aber S. 85 Donnerstag 7 den 16. September. 35[ durchaus gediegener Polſter⸗ und Kaſtenmöbel 8 883 F. K. I. Härthers 8 jeder Art ſowohl aus eigenen Werlſtätten, wie 9 85 Am 1. October beginnt mein Raokkolger, B 2,.( 2775 Lanz-Cursus. eeneeee 88 Gefl. Anmeldungen in L 6, 1 parterre. 5 Mark pro Tag verbient eine kleine Familie oder ein⸗ zelne Dame mit dem Beſitz einer guten Strick⸗Maſchine. Ich verkaufe dieſelben zu Fabrikpreiſen auch geg. Ratenzahlungen u. gebe gründlichen Unterricht durch meine Strickerin. 67,17 Friedrich Traub, d 7, 17 Noſa Kallenthaler. Brennholzhandlung—— „58 empfiehlt Prima taunen Bündelbolz, à Ctr. 1,15 bei Eutnahme von 10 Ctr. à Etr. 1,10, ungebunden à Etr. 100 Pfg. Tannen⸗Klötzchen à Clr. Buchhandlun 95 Pf. klein gemacht à Ctr..35 frei vors Haus. Beſtellungen nehmen entgegen: Georg Beiſel, Seckenheimerſtr. 2 7, 3½ A. UArich(zum Ochſen) H 5, 21, Im großen Faß, J 1. 16. 497 9vn Ernst Aletter, MI, l, empflehlt Prachtwerke(von M. 10.— an), Reisebücher, Reise-Lectüre, Geschenk-Literatur eto. 8040 Georg Eisenhuth, 3855 Manuheim. Getragene Schuhe u. Stiefel werden ge⸗ u. verkauft. Reparaturen liefert à Mk..25 pro Ztur. frei ans Haus eeeee 28. Jac. Hoch. — 410— ſchon über eine Stunde Hand in Hand mit dem Jugendfreund und Vetter, ſeine Augen ruhen unverwandt auf ihrem freundlichen Geſicht.„Ich habe einen Freund mit nach Hauſe gebracht, Bertie!“ ſpricht er,„den treueſten, verläßlichſten Freund, denn je ein Mann haben konnte. Ich verdanke ihm ſo unendlich viel, daß ich hoffe und Dich herzlich bitte, ihn um meinetwillen auch recht freundlich zu begrüßen, liebe Bertie.“—„Ja, ſehr gerne, Frank. Iſt er hier oder haſt Du ihn bei der Tante zurückgelaſſen?“—„Nein, er kam mit mir von dort hierher,“ entgegnete Frank, ſie beobachtend.—„Hat Tante ihn freundlich will⸗ kommen geheißen?“—„O ja, aber er wünſcht auch von Dir einen Willkomm⸗ gruß!“ rief Frank lächelnd.„Er hat ſehr viel von meiner kleinen Couſine vernommen und wünſcht ihre Bekanntſchaft zu machen. Du wirſt freundlich mit ihm ſein, Bertie, nicht wahr? Er iſt gut und treu!“—„Natürlich, liebſter Frank, wie ſollte ich nicht? Wo iſt er?“—„Bei Frau Farnham; ich werde ihn zu Dir führen,“ und lächelnd verlleß ſie Frank, um ſeinen Freund zu holen. Bertie wunderte ſich ein wenig über dieſes ſcheinbare Geheimniß, doch ſie ahnte den wahren Sachverhalt nicht im Allerentfernteſten. Sie iſt auf Beſuch bei Herr Farnham und Frank iſt vom Epheuhauſe weiter gefahren, um ſte gleich zu begrüßen. Bertie hatte ſich recht herzlich gefreut, ihn wiederzuſehen; ſie ſteht jetzt am Fenſter in ihrem feinen Muſelinkleid, das mit blauen Schleifen geziert iſt, eine rothe Roſe ziert das ſchöne Haar. Die Thüre geht leiſe auf, ſo leiſe, daß ſie es nicht beachtet, und erſt als ihr Name genannt wird, ſchrickt ſie zuſammen, wendet ſich um und ſieht Sir Hugo Oliphant vor ſich ſtehen; eine flehende Bitte iſt in ſeinen blauen Augen zu leſen, ernſtes Leiden ſpricht aus ſeinen männlich ſchönen Zügen. „Haſt Du keinen Willkommaruß für mich, Bertie?“ ſpricht er mit unſi⸗ herer Stimme.—„Sie ſind ſehr willkommen,“ entgegnet ſie leiſe, ihm die Hand bietend; doch ſie ſenkt die Augen, ihre Wangen ſind mit Glut übergoſſen. Tiefe Stille, die Gedanken Beider kehrten wohl in die Vergangenheit zurück. Endlich flüſtert er:„Ich danke Gott, daß es mir vergönnt iſt, Dich wieder zu ſehen. Nur nach Deiner Verzeihung habe ich mich geſehnt während meiner freiwilligen Verbannung. Kannſt Du mir Alles verzeihen, Bertie?“ —„Verzeihen und vergeſſen!“ erwiedert ſie, ſcheinbar ruhig und ſein Antlitz klärt ſich auf.—„Haben Sie Lady Harberton ſchon geſehen und Viola? Sie ſind in großer Sorge geweſen um Sie. Weßhalb ließen Sie die Ihrigen ſo lange in Ungewißheit über ihr Befinden?“—„Sie wiſſen, daß ich in England bin, doch geſehen habe ich ſie noch nicht. Ich kam zuerſt zu Dir, Bertie, ohne Deinen Willkommgruß kann ich nicht glücklich ſein. Haſt Du mir ſonſt nichts zu ſagen, kannſt Du mir mein Unrecht verzeihen?“— Bertie ſchlang die Hände feſt ineinander, ſprach aber nichts.—„Kaunſt Du mir kein Wort der Hoffnung geben,“ ſpricht er leiſe näher zu ihr herantretend. Wenn Du wüßteſt, wie ich Deiner gedacht während dieſer ganzen langen Zeit, wie ich mich nach Deiner Aurjgeſchnittenes Cannen⸗Bündelho, billigſtes Material zum Feueranmachen, Dee -und Buchenholz, la Tannen H 7 28. zerkleinert und ſterweiſe, empfiehlt in trockener Waare zu billigſten Preiſen 9 6761 J. Ph. Zeyher, Z 6, 2 am Neckarhafen. ——. — 411— Stimme geſehnt habe!“— Bertie ſchweigt noch immer und Sir Hugo's Muth ſinkt.„Nun, es ſei,“ ſpricht er traurig,„ich habe nicht das Recht, mich zu beklagen. Gott laſſe Dich glücklich werden, wie Du es verdienſt.“ Da öffnen ſich Bertie's Arme weit, und ehe er wußte, wie ihm geſchah, ſchlangen ſich dieſe weichen Arme um ſeinen Nacken und zwei liebevoller Augen bickten in ſein trauriges Antlitz und eine leiſe Stimme flüſtert:„Lieber Hugo!“ —„Mein ſüßes, liebes Mädchen!“ iſt Alles was Hugo zu ſprechen vermag, während er ſie feſt an ſich drückt und ſie einen Kuß auf ſeine Wangen preßt.——— Einige Wochen ſpäter findet eine ſtille Trauung in einer kleinen Kirch Londous ſtatt, und obſchon nur wenige Gäſte anweſend ſind, ſteigt doch ſo manches innige Gebet für das Glück des Brautpaares zum Himmel empor. In den Zeitungen iſt keine lange Liſte hochariſtokratiſcher Namen zu leſen, welche als Hochzeitsgäſte bei der kirchlichen Ceremonie anweſend geweſen waren, denn Bertie hat ſich Hugo's Wunſch gefügt, und nur der Graf und die Gräfin von Harberton, Viola und der Herzog, nebſt Lord Brook und Frau Greydon ſind gegenwärtig, während Frank als Zeuge an Hugo's Seite ſteht und des Advo⸗ katen Farnham Töchter als Brautjungfrauen figuiriren. Hugo und Bertie reiſen fort in ſonnige Lande, um dort in glücklichen Stunden das Elend der Vergangenheit zu vergeſſen. Wenn möglich, lieben ſie ſich von Tag zu Tag mehr und ſind namenlos glücklich; Bertie's blühende Farben kehren zurück und erfreuen das Herz ihres Gatten. „Du haſt nun aber an mir einen armen Mann geheirathet, mein Liebling, und es iſt ein Glück, daß Du Dein ganzes Leben ſo beſcheiden in Deinen An⸗ ſprüchen an den Luxus geweſen,“ ſpricht Hugo eines Tages, als ſie ſchon auf der Heimreiſe begriffen ſind.—„Bedauerſt Du den Verluſt Deiner Burg ſo ſehr, Hugo?“ fragt ſie, ihre Hand in die ſeine legend.—„Wenn in meinem Herzen, ſeitdem Du mein Weibchen geworden, überhaupt Raum wäre für irgend ein Gefühl des Bedauerns,“ entgegnet Hugo einen Seufzer unterdrückend.— Der Verkauf des alten Stammſchloſſes war ihm doch ſehr ſchwer geweſen, und nur widerſtrebend hat er Bertie's Wunſch nachgegeben, bei der Rückkehr nach England ſofort nach dem Epheuhaus zu gehen. Es iſt bereits Abend, als ſie auf der Station Thorp anlangen, wo ein Wagen ihrer harrt; Herr Farnham begrüßt das junge Paar, drängt zum Einſteigen und verſpricht Bertie, bevor er Abſchied nimmt, in ein oder zwei Tagen vorzuſprechen. Sie fahren fort und Sir Hugo iſt ein wenig beunruhigt über das Weſen ſeiner Frau.„Du biſt müde?“ ſpricht er, ſie liebevoll an ſich ziehend,„Du ſiehſt ſo bleich aus!“—„Ich bin nicht müde,“ entgegnete ſte, ſeine Hand an ihre Lippen ziehend.„Hugo, könnteſt Du wohl ſehr böſe auf mich ſein?“ — Ich alaube kaum. Liebſte. Welch' fürchterliches Verbrechen haſt Du 2. Seprempver. 7. Seite⸗ Haus⸗Verſteigerung. Die Erben der Frau 117 Fanny Abenheimer, Wittwe en, hier laſſen das ihnen egehörige 3 ſtöckige Wohn⸗ aus dahier, Litera C 3, 7, am zittwoch, den 15. September 1886, Nachmittags 3 Uhr durch den unterzeſchneten Notar in deſſen Amtszimmer Lit. C 3, 1 daſelbſt einer öſſentlichen Verſteigerung ausſetzen, wobei der Zuſchlag endgültig erfolgt, wenn mindeſtens der gerichtliche Schätz⸗ ungspreis von 112000 M. geboten werden wird. Die Zahlungsbedingungen ſind ſehr günſtig geſtellt und können in meinem Amtszimmer eing ſehen werden. Maunheim, 28. Auguſt 1886. Gr. Notar: Lochert. 8571 Die Stuhl⸗Fabrik von Anton König, S 2, 6 empfiehlt ſich im Anfertigen von allen Sorten Stühlen, ſowie im Umflechten und Aufpoliren und ſonſtigen Repa⸗ raturen an alten Stühlen beſtens zu ſehr billigen Preiſen. 3789 Bei defect gewordenen durchbrochenen Rohrſitzen werden auch Patentſitze billig eingelegt. TzMöbeſezz 5 wird dauerhaft, ſchön und billig aufpolirt bei G. C. Anſelm. Zöpfe werden von 1 M. an angefertigt. F. X. Werek, Friſeur, D 4, 6. 8102 8. Gerber Schuh⸗ u. Stiefellager Maunheim 4, 7. 5850 ſolid angefertigt bei Lopfe R. Steinbrunn, Friſeur, G 2, 16 werden von aus⸗ gekämmten Haaren von 80 Pf. an ſchön u. Maſcinenſtrickereien dacg aer raſch u. pktl. gearbeitet G 7, 12½, parterre. 5888 Pianino. Kreuzſaitig, neu, billig abzugeben. 8107 Mannheim B 4, 11. A. Heeckel. Gründlicher Privatunterricht in allen Fächern wird ertheilt. Näheres H 5, 16. 8058 Frau Lauen S 2, 15, 4. St. 5 rigt ihre ſtein,„ en eeimälherel 6710 Bettſedern werden in und außer dem Hauſe mit Dampf gereinigt. 4680 Frau Seufert, J 5, 21, 8. St. Bettfedern werden gereinigt in u. außer dem Hauſe E 7, 10 8220 Nohrſtühle und Strohſtühle werden billig und gut gemacht. 5283 J 7. 25, Nohrſtühle werb. gut u. bill geflochten. J5, 18. 3793 Hobelſpähne abzugeben. Schreiner Hetz, U 4, 8. zahlt die allerhöchſten Preiſe für getragene Kleider, Schuhe und Stiefel? 5393 L. Herzmann, E 2, 12. Für Wirthe. 300 Dutz. Meſſer und Gabeln, Eß⸗ und Kaffeelöffel billig zu verkaufen. 4269 V. Herzmann, E 2, 12. 200 Pferde⸗ und Bügeldecken 85 M..50 an. 4270 Herzmann, E 2 12. Neue Tuchlappen für alle Hoſen paſſend. 4271 2, 12. Alle Arbeiter bekommen ihre Schürze weiß, blau und grün, 4272 gehen fie nur zu L. Herzmaunn hin. E 2, 12 Brillen kauft man gut und billig 4273 F 2, 12, L. Herzmann. Cylinder⸗Hüte kauft L. Herzmann B 2,12. 4274 100 leere Kartoffelſäcke zu ver⸗ 8503 kaufen. L. Herzmann, E 2, 12 Gute gebrauchte Bettung zu ver⸗ kaufen. 8504 L. Herzmann, E 2, 12 Beſte Sorte engliſche Putzlumpen 35 Pf., bei Abnahme von 6 Stück nur e 50 Pf., gewöhnliche 20 Pf. Wieder⸗ verkäufer beſonderen Rabatt. 8501 L. Herzmann. E 2, 12, Leere Flaſchen kauft 8502 S. Herzmann, E 2, 12. Geſtern Nachmittag ½8 Uhr wurde mir meine ſilberne Antzeruhr Nr. 22112 entwendet. Vor Ankauf wird gewarnt. 8513 Carl Boſſert, E 6, 18. FEN Ein Portemounie mit Inhalt vom Markt bis gelbes Kreuz verloren. Abzugeben im Verlag. 8589 General⸗Anzeiger — Junge Euten und Ginſe verkauft 7615 — Lindenhof. Ein junger Spitzer zu verkaufen Näheres im Verlag. 7546 Drei junge Mopshündchen, ächte Raſſe, zu verkaufen. E 4, 10. 7559 Schwarze Spitzerhündchen zu ver⸗ Ein Cigarrenſortirer, der in allen in dieſes Fach einſchlagenden Arbeiten bewandert iſt, fowie das Kiſten achen und Packen verſteht und eine Packſtube vollſtändig leiten, ſowie ſchriftliche Ar⸗ beiten verſehen kann, ſucht Beſchäftigung Gefl. Offerten beliebe man in der Ex⸗ ped. ds. Bl. Nr. 8483 abzug. 8476 Ein Mädchen mit guten Zeugniſſen, das kochen kann und ſich allen häus⸗ lichen Arbeiten unterzieht ſucht Stelle Zu erfragen 8 3, 2 4. Sl., Hth. 80(2 für hier und auswärts ge⸗ ſucht. 775ʃ Simon Kuhn, Mannheim, Verſandtgeſchäft in Kaffee,— Thee,— Chocolade,— ausländ. Weinen,— Spirituoſen und 1 guter Komiker u. Sängerin geſucht auf Reiſen. 8575 Offerten beliebe man unter Chiffer A. T. 8595 an die Exped. zu ſenden. Eine kleine goldene Broehe mit einer Roſette verloren gegangen. Bitte gegen gute Belohnung abzu⸗ geben in& 7, 13. 8512 Zukaufen gesucht Getragene Kleider, Schuhe u. Stiefel kauft zum höchſten Preiſe. 3829 Karl Cono, E 4, 5. Tücht. Mädchen jed. Art ſuch. u. finden Stelle 8 2 13, Frau Kohlhof. 6886 Sn. VbLein neu gebautes, E H f H 4ſtöckiges ckhaus beſonders für Metzger oder Bä⸗ cker geeignet, mit ſchönem Laden, in guter Lage mit günſtigen Be⸗ dingungen für M. 38000 zu ver⸗ kaufen. 8206 Näheres im Verlag. Ein neues, 3ſtöckiges Haus mit Laden und Werkſtätte, Preis 37,000., rentirt zu 56,000., unter günſtigen Bedingungen zu verkaufen. Näheres F 5, 28. 2. St. 8282 Schneider geſuch. Ch. Heinen, Ludwigsſtr Ludwigshafen. 8 cht— 8564 Tüchtige Bauſchloſſer z 2, 6. 2 gute Bauſchreiner zum Boden⸗ legen und Anſchlagen geſucht. U2, 2, Neubau daſelbſt. Tüchtige Schreiner geſucht. 8497 J 3, 18 aße 576 Solide Schreiner geſucht. 8584 Friecbr. Salop, G 3, 12. Ein kräftiger Hausburſche, der auch ſerviren kann, geſucht. 8471 Gaſtwirthſchaft zur Hoffnung, Z 2, 9/10. Ein jüngerer Haushurſche geſucht. 7999 N2, 5, Laden. Auf Damen⸗Mäntel Tüchtige Arbeiter u. Arbeiter⸗ innen ſofort geſucht. 7619 Näheres F 2, 1. Modes. Lehrmädchen geſuht. Babette Maier, T 6, 8. Geſucht auf Michaeli: mehrere Köchinnen, Zimmer⸗, Haus⸗ und Kindermädchen. 8567 Frau Bär, E 4, 15, Strohmarkt. 808 8000 Ein ordentlicher Junge in die Lehre geſucht. N. Müller, Spengler u. Inſtallateur, 2. 1, 5. 8578 Ein unmöbl. Zimmer in der Nähe des Zeughausplatzes zu miethen ge ucht. Näheres Eckladen D 5, 1. 7877 2. Stoc Ringſtr., 1 aut möbl. Z. billig zu v. 8367 +3, 4 + 5¹ 8 zwet Zimmer, Küche, 2 2* Keller zu verm. 8128 ein Zimmer an ein 71 2%, zu vermiethen. 7 + 6 1* 2 Zimmer, Küche und 9 4 Keller zu verm. 7871 oder zwei ruhige Leute 8127 Eine geräumige helle Werkſtätte olrd zu miethen geſucht, womöglich mit Wohnung. 7622 Zu erfr. in der Exped. ds. Blattes. Eis kleines Wohnhäuschen mit Garten od. kl. Parterrewohnung, hier od. über dem Neckar, bis zum 1. September zu miethen geſucht.— Offerten unter R. S. 7760 an die Expd. erbeten. 7760 Eine Wohnung, 2 Zimmer und Küche, am liebſt. parterre zu miethen geſucht. 7789 Von wem ſagt die Expedition d. Bl. Ein geſetztes Mädchen, welches aus⸗ geht arbeiten, ſucht in Mitte der Stadt ein leeres Zimmer. 7777 3, 1, 4. St. zu verm., auf Wunſch mit kleinem Magazin. Näh. 2. St. 7853 F 5. 24 1 L4, 17 Laden mit Wohnung 1 9, zu vermiethen. 8045 Werkſtätte mit großem Hofraum ſof. z. v. 8016 25 5 Bäckerei zu vermiethen. Eine mitbeſter Kund⸗ ſchaft verſehene vollſtän⸗ dig eingerichtete Bäckerei iſt in Ludwigshafena/ Rh. unter günſtigen Beding⸗ ungen zu vermiethen. Näheres in der Ex⸗ pedition ds. Bl. 3022 Ein ſchöner Laden in einem neuerbauten Hauſe am Anfang der Schwetzingerſtraße, beſonders geeig⸗ net für Friſeur, Schuh⸗ oder Kleider⸗ laden ꝛc., mit oder ohne Wohnung Dampfmaſchine zu verkauſen. Eine 4 pferdige liegende Dampfma⸗ ſchine mit ſtehendem Lokomobilkeſſel, kann noch im Betrieb geſehen werden. Offerten beliebe man unt. No. 8209 an die Expedition. 8209 Pianino kreuzſaitige unter Garantie billig zu verkaufen. 8375 Ratenzahlungen nach Uebereinkunft Näheres H 5, 16. Wagenfett ½, /6, ½ Cktr.(Prima Qualität) 8020 Adolf Kahn. E 6, 8. Damen finden liebevolle Aufnah⸗ me unter ſtrengſter Diseretion bei Heb⸗ amme Weber Weinheim a. d. Bgſt. 4193 Eine Kleidermacherin empfiehlt ſich im Anfertigen von Coſtümen und Kinderkleidchen in und außer dem Hauſe. 7544 Zu erfragen: Neubeck, H I, 8. Gut empfohlene Mädchen finden Stellen und können den geehrten Herr⸗ ſchaßten nachgewieſen werden. 8554 I 1, 16, Frau Dick. Mädchen jeder Art ſuchen u. finden Stelle ſogl. od. aufs Ziel. J 3, 21, Frau Lang. 8581 Eine Frau wünſcht den Tag über ein Kind zu Stillen. 8 8566 Näheres im Verlag. Eine geübte Flickerin mit i nimmt noch Kune an.— 8012 H 5, 1, 2. St. Eine Frau empfiehlt ſich im Waſchen und Anziehen von Todten. 7545 S 3, 3, parterre. Chiffonniere, halbfranzöſiſche Bett⸗ laden, Waſch⸗ und große Kommode mit 4 Schubladen, ovale Saulen, Nacht⸗ und Damenſchreibtiſche. Alles gut und ſauber gearbeitet, billig zu verkaufen. 811¹12 S 2, 2 parterre links. Zu verkaufen: 11 Fenſter von Eichenholz, 7 Thüren, 2 paar Läden, 1 Stiege(¼ wendung 80 em breit), Parthie Backſteine, Bau⸗ holz. Näh. G 3, 20, 3. St. 8024 Ein neuer Küchenſchraunk und 1 Kleiderſchrank billig zu verkaufen. 7902 K 4, 6 Eln gebrauchter Herd billig zu ver⸗ 8467 kaufen. 2E 2, 3. Ein faſt neuer Herd zu vertaufen. 8578 P 5, 4 8. St. Ein gut erhaltenes Kanapee, ein Wandſpiegel billig zu verkaufen. 83595 H I. 14, 3. Stodl. Circa 50 Stück Bohnen oder Krautſtänder zu verk. T 3, 5. 784 VBohnenhobel per Stunde 10 Pi.. zu verleihen. H 7, 8, 3. St. 7840 2 Ställe zum Abbruch zu verk. Näheres Schwetzingerſtr. 67/71. 8300 Eine jvage Frau wünſcht Beſchäftig⸗ ung im Waſchen und Putzen. 35586 F 5, 14, Hinterhaus. Eine Parthſe Heine und große In eine kleinere Bier⸗ und Wein⸗ Wirthſchaft zu zwei ältern Leute wird ein ſauberes hübſches Mädchen aufs Ziel geſucht. Gute Stelle wird zugeſichert. Näheres im Verlag. 8579 Perfekte und bürgerliche Köchinnen, Kinder⸗ und Zimmermädchen u. Kellnerinnen ſuchen u. finden fort⸗ während Stellen. Neubeck, 1 8582 wirb eine Köchin geſucht, die ſich allen häuslichen Arbeiten unterzieht und gate Zeugniſſe beſitzt. 8423 Näheres E 3, 13 ebener Erde links. Arbeiterinnen 25 t. 8570 ollfabrik, Nedarauerübergang. Mädchen zum Weißnähen geſucht. 8547 B 6, 13, 8. St. Mädchen für häusl. Arbeiten ſof. geſucht. E 1, 13, 2. St. 8470 Ein ſunges Mädchen, womög ich vom Lande wird für Hausarbeſt geſ. 8537 Altbayr. Bierhalle N4, 11. Lehrling Oesuch. Tapezierlehrling aus anſtändiger Familie wird geſucht dei W. Dönig, 0 6, 2 8488 Lehrjunge Ez braver Junge, der ſich als Damenmäntelſchneider ausbilden wlll ſofort F25 7620 Näheres E 2, 1. In ein Uhrmachergeſchäft wird ein ſchöne Vackkiſten abzugeben. 8298 Laden„7. Lehrling geſ. Näh. i. Verlag, 6391 ſofort zu vermiethen. 8574 Näheres Schwetzingerſtraße 18a Ein ſchönes Bureau mit Zſtög. Magazin in der Nähe des Fruchtmark⸗ vermiethen. Näh. im Verlag. 8380 0 4 35 Schillerſtraße, iſt der 5. 9 Stock, ganz oder getheilt, E 6 8 1 große und 1 kleine 2 Wohnung zu verm. 8117 41 2 St. Ein üdchen G 6, 17 ein Parterre⸗Zimmer zu vermiethen. 81 2 H7 6 parterre 5 Zimmer u. Zubehör, bis 1. Oktober zu vermiethen. 8468 4J 1 12 2. und 3. Stock je fünf 9 Zimmer und Zubehör, ſogl. beziehb. zu v. Näh. Q 7, 13. 8279 in Logis geſucht. 8372 J 4, 12 Zwei Zimmer u. Küche 844 K 2 1 3. St. Logis für 1 an⸗ — ſofort zu vermiethen. 8098 kov, Küche nebſt Zube⸗ hör per 15. September zu vermiethen. T 1 13 im 4. Stock. 7 Zimmer 9 nebſt Zubehör, Gas⸗ u. Waſſerſeitung. 7786 T 15 13 im 4. Stock, 4 Zimmer Waſſerleitung. Näh. 4. Stock rechts. 7785 1 2 9 3. St. 4., Kü he u. Zubeh. 2 an uh. Leute z. v. 7771 8 1 3,. ler für ein Geſchäft geeig⸗ 8094 T 3 3 eine Wohnung ſofort zu 2 vermiethen. 756 2 Wohnungen, 1 Zim⸗ 2 Zimmer und Küche zu verm 7547 + 3 4 Ringſtraße, 3. Stock, abge⸗ 5 Eckladen. tes, ſowie ein größerer Weinkeller zu (Wobnungen.) ſofort zu verm. 8285 in Logis geſucht. 7623 H 2, 1 Jungbuſchſtr., 1 ſchönes Hoch⸗ Näheres Agent Spörry, S 2, 5. + 4 7 ein anſtänd. junger Mann 2 zu vermiethen. Nät eres parierre. ſtänd. braves Mädchen 2 3. Sſt., 4 Zimmer, Al⸗ L 4, 1 Aie Zu erfragen im 1. Stock. 8299 Näh. im 4. St. rechts. Eingang Hausthüre. nebſt Zubehör, Gas⸗ u. Eingang Hausthüre. 3 Zimmer, Küche u. Kel⸗ net ſogleich zu verm. HN 1 6, 45 mer und Küche, ſowie ſchloſſene Wohnung, große Zimmer, große Küche und Zugehör bis 1. November, 4. Stock deßgleichen bis 18. Nov. zu v. 4J1, 5 J 4, 19 Näheres 4. Stock, links. 8860 8 eine kleine freundliche ZP 1, 30 Wohnung an ſtille Leu⸗ te zu vermiethen. 8396 Eine ſchöne Parterre⸗Wohnung iſt in H 7, 14, Ringſtraße, pro Okto⸗ ber beziehbar zu vermiethen. 8288 Für ruhige Frauenzimmer, 2 große, ſchöne Zimmer in K 2, 5. 7954 Ein ſchönes Zimmer, auf die Straße gehend mit 2 Betten an ſolide Arbeiter zu vermiethen. 8137 Näheres K 4. 14, 4. Stock. Zimmer, 2 Betten ſofort billig. 8252 Juhr, C 4. 4. 71 D 8 3 + 1, 1 od. oh. Penſionz..830 H 8 6 2 Tr. 1 gut möbl. Zim, 9 à M. 15 monatlich, per 1. September zu verm. 1857 0 J2. Sſꝗ., ein gut möbl. St. 9 4, 19 Zimmer an 1 anſtänd. Herrn zu verm. 8200 F 5 5 Imöbl. Z. auf die Straße geh. 99 Nan! Herrn ſof z. verm. 8015 F 6 8 1 ſchön möbl. Zimmer, 1 9 Treppe hoch, mit ſeparatem Eingang, ſofort beziehbar, zu verm. Näheres im Laden. 7517 175 4. 3 S 2 gu möbl. 3. 9 b. auf die Straße gehend ſind ſof, zu verm. 8490 6 4 7 ein einſach möblirtes Zim 9 mer z. verm. 2 St. 8483 60 7 5 Ein möbl. Zimmer mit „ 9JKoſt ſogl. zu v. 4 St. 749 FF ein eie fach möbl. Zim. H 29 1* zu vermiethen. 8379 2 2. St. ein großes, fein H 6, 10 möblirtes Zimmer mit ſepar. Eingang zu vermiethen. Preis pro Monat 25 Mk. mit Frühſtück. Zu erfr. Glasthüre rech's. 7700 über 3 Sriegen, ſind ſehr ſchön möbl. Zimmer, da⸗ runter ein Schlafcabinet mit Salon nebſt Klavierbenützung ſof. z. v. 8023 J 4 12 4. St. I möbl. Immer 7 zu verm 85b8 0 1 anſtändigen jungen J 4, 120 Mann in Logte geſucht. 8474 3. St. Vdh. ein einfach K 2, 18 möbl. Zimmer zu ver⸗ miethen, für 1 od. 2 Herrn. 8045 0 6 4 St ein möbl. Zimmer * für 1 od. 2 Herrn fofort zu vermiethen. 8545 J 2. Sꝗb., Hths., einf. möbl. 3, 6 Zimmer zu v. 8013 55* Planken,„Café Vie⸗ 1 3, 12 toria,“ 2 ſchön möbl. Zimmer, eines für zwei Herrn ſogleich zu vermiethen. 8174 i öbliertes Par I 4, 10 ein möbliertes Parterre zimmer an einen Herrn ſogleich zu vermiethen. 7475 6 Eeinfach möbl. Zimmer 9 2, 15 zu verm. 8558 2. St. 1 möbl. Zim. mit 2 Belten zu vermiethen. 8S 4, 20 Näheres Parterre. 8136 P 2 2 parterre, ein gut möbl. 7 Zimmer bis 1. September zu vermiethen. 8199 Schwetzingerſtraße Nr. 33 3 Stock, ein ſchön möblirtes Zimmer ofort zu vermiethen. 8873 Breiteſtraße, möblirtes Zimmer ſogleich zu verm. Näheres im Verl 8366 70 (Schlafstellen) 0 4 24. St., 2 Schlafſtellen m od. oh, Koſt z. v. 8047 990 2. St. 1 gute Schlafſt. + 3, 29 an ein anſt. Mädchen ſogl. zu verm. 8034 S 25 16 part. eine beſſere Schlaf⸗ ſlelle zu zerm. 7778 8 3. St. Vdh. Schöne 8 3. 14 Schlafſtelle z. v 2 7873 8 5 2 N ** E. 5 5 ſt und 10˙ IA, 4 of und Logs. II 4, 7 Noſt und Logis J4, 120 foſt 1. Logis. Stock, Logis für einen Atb. zu v. 8005 J 7, 27 Koſt und Logis. 6806 8 5 20 Stock, Koſt nud 15„ 18 1702 —— Schwimm⸗ und VBade⸗Anſtalt FF, Stammel. Waſſerwärme am 1. Sestes ber Morgens 8 Uhr 180 R. —— 8. Seite⸗ 5 7 7 3717 9 ernl. General⸗Anzeiger Kirchweihfeſt in Oggers 2. Sepkemder. Montag, präzis 9 Uhr N 86 7 5 1 ank 8 gu U 9. 0 Ae, den 25 18 Für die vielen Beweiſe Jerzlicher Theilnahme an dem Tode 8 e 1 SPC ee Gaiten, Vaters, Sohnes, Bruders und 8 Jauerkrant. Samſtag, 4. September Reh⸗ 1. Haſen⸗Ragont 5 Philipp Moses, ulf gubehir. ⸗ 1 ſowie für die zahlreiche Leichenbegleitung, namentlich von Seiten des Ceſang⸗Vereins„Frohſinn“ und der Mitglieder des präzis 9 Uhr 8 Schneiderbundes, ſowie des ergreifenden Trauergeſanges 05 des Giſteren, ebenſo Herrn Vikar Kaufmann für die ſchoͤne 1 Sountag und Montag im Lokal 1 55 ergreifende Leichenrede, deßgleichen für die ceiche Blumenſpende Kirehwbeih-PFeSt, e decee, embein, 0l 5agſ e d fereß ache 15 Schbel Anerein Die traueruden Hinterbliebenen. dean Stürz,„zum Arunen Baum. 2* 8 Großer Mayerhof. Hente Mittwoch Abend Anfang ½ 8 Uhr zur Sedans Vorfeier 8808 Sireich-Condert teger⸗Verein. Zur Feier des Sedantages wird I7 Mittwoch, den 1. September, U Abends ½9 Uhr Kr der Kapelle Petermaun mit verſtärktem Orcheſter im Vereinslokal K. 12(Mainzer Hof) hier ein 8489 17 ſangie eines e und bengaliſcher Beleuchtung. 12 9 N Bierbankett— 9 5 abg⸗hallen werd e, wozu unſere gechrken Kamerad b⸗ „ e., ee Eebele e be ZiUum Stolzenfels. wozu wir ſämmt liglieder 9 Der Vorſtand. deute Anſtich friſcher Sendung 8655 Verein auf das fre chſte ein aden.—— eute endu 5 ee eeehe Gegesalechtche Lahſ 17 1 Seſcngperein„Singerlut.“ 7. e Werband Menbein. ormfer Ez brl Aikk Nächſten Samſtag Abend ½9 Uhr Fer Samſtag, den 4. Sept., Abends 8 uhr 9 deneral-Versammlung. 1l im Badner Hof'—— wom einladet Staab. den fFeſe 5 Garten-Fest BBestauration Peter, 15 uh ees mit daraufolgender Cauz⸗Autrrhalkung, Oggereheim. heinen bitte 17 1 es*. Der pi 2 Vorſtand unter freundlicher Mitwirkung 0 e e beſtens, mit 2 175 fir ga Pfälzer des Fräulein Melie Schöttle aus Kaiſers⸗ me lautern, der Liederhalle“ Maunheim, 8 dagetkeine e 8580 Hochachtend: A. Veter. ſowie des Hrn. J. Wolf aus Ludwigshafen e ee Geſthäfts⸗Aebergabe und Perlegung. 71 75 Naunheiner Zum Eintritte berechtigen unſere Mitglieder⸗ echung wichtiger Ver⸗ unsangelegenheilen, inn dem Lokal e 2 1 4 0 N des 11 Fechthauptmann owie Ahends am Ein⸗ gang gelbſt werben können. 9557 Hierdurch zeige einem verehrlichen Publikum ergebenſt an, daß ich das ſeit⸗ e 0 her von Herrn Emil Ebler hier in deſſen Hauſe Lit. P 1, 2 betriebene raan llung Der Vorſtand. ſtatt. Um vollzähli Mitglieder wird gebeten. Diejenigen Perſonen, welche ſichgdem Verein anſchließen wollen, ſind höfichſt Erſcheinen der 8 gaae e en wiee Meerſchaum⸗, Bernſtein⸗, Stock⸗, Rauch⸗ 1 —.— der muſikaliſche Theil des Feſtes. Velociped-Club] keſliſtten- und Cigarren⸗Geſchüäft eingeladen. 8496 Der Vorſtand. käuflich erworben habe. Mannheim. Meine bisher in Lit. O 1, 1 betriebene Geſang Jerein Eintracht. Unſerm Freund zum Abſchied an herzliches ohl. 8519 Donuerſtag, den 1 8% e 1886, Verſammlung Elſenbein chnktzerel, t ab cg c, Stocl-u. Nauchrequisitengeschäft erſucht 1 Wö werbe ich, mit obigem Geſchäft verbunden, in 844⁴ Iit. P I1 No. 2, Breite Strasse, 0 weiterführen. Ich halte mich einem verehrlichen hieſigen und auswärtigen Publikunn beſtens empfohlen und zeichne über die Straße. Empfehle meine Roth⸗ u. Weißweine. Für Echtheit garantirt.) Hch. Spilner, Schwetziugerſtr. Täglic Hochachtend ſüßen Apfelwein. Sonuntag, den 5. September 1886 2 25 e Turngang nach Viernheim. ich. Adelmann. 92 Abmarſ aäzis ½2 Uhr Mittags d ir 5 Sussoehn Apfelmost. unſere We e 89 Mein Comptoir befindet ſich Lit. 01, 10 I1 im Hauſe F. Förderer, Neckargärten. 8420 Um zahlreiche Betbeiligung bittet Der Vorſtand. der Brauerei zum„rothen Schaaf“. I. 939 74 101 SeFP 5 1 Fromage de Brie eee Emil Ehler. ſt. Ia. Eumenthaler Aumsffling nach Heidelberg. D nne N20* 0 pe 5 90 8 1 Holänder u. Kräuterkaſe]! oie egen el Ae argeaenn Wielnee de Jehmwes an Gtoſth. Bad. Hof⸗ und Aaflonaltheater f empfehlen 8539 75 Plg. Freitag, den 8. Sept, unſerm Herrn Kaſſier Bandle im sokal Mittwoch, 5 161. Vorſtellung. Adolf Leo& Cie.„Erbprinz“, 0 5, 1, zu entrichten, wo das Nähere dann mitgetheilt wird. 1 153.055 Der Vorſtand. den 1. September 1886. 2 V. 8 Fortwährendfriſchgebhraunten wohl⸗ Weinheim. 1 5 Der Haltenfänger Fon Hameln. 17 8 SAbonnement A. ſchmet Ich habe mich zur Ausübung der ärztlichen Praxis 50 1 2 3 18 3;̃ Oper in 5 Akten von Vietor E. Neßler. en Weinheim niedergelassen, und wohne vorläufig im Dichtung mlt Zugrunbelegung der Sage unb ber Jabel von J. Wollfs von: Gasthaus zum Carlsberg, vom 1. Oktober ab gleichnamiger„Aventiure“ von Friedrich Hofmann. 2 — 19 5 bei Herrn Kaufmann Bundschuh. Sprechstunden„„——————T—: ͤ empſiehlt NMorgens von—9 Uhr, Nachmittags von—4 Uhr. Aufaug 7 Ahr. Ende gegen 10 Ahr. Baſſeueröffn. 6 Ahr. Carl Hllgass, Dr. Friedrich Mays, pract. Arzt ——D 8822— 2—————2—————80 Neue Häringe Ludwigsbafen. 0 vienke Saner b. Süd 10 E Wein Reſtauratian von Custav Renner, Miftel Preiſe. Flügel, Pianinos, Harmoniums ete, der ersten deutschen 0 und amerikanischen Fabriken in grosser Auswahl zum Verkaufen 5 U ˖ 5 d Vermiethen.— Oelgemälde. 8028 inſtes taltzeſchlagenes(Aledeulſche Weinſtube, nächſt der proteſt Kirche.)— Ine NMoh 11 51, 0 Anerkannt beſte Weine, vorzügliche Küche, warme und kalte 775 EF ee. 80 280 5 peiſen zu jeder Tageszeit. EIA Liter M..— bis M..40. S 1 Erkraeiees Nutger SSrre deeenn bin von der Reiſe Neue Olivenöl(Speiſeöh 5—— gekehr Unterricht brt 2 in halben und ganzen Orginalflaſchen, J. Traub, Alzt. Heller⸗Linſen Burgunder⸗ Tafel⸗ und. Ein Mädchen, das gut bürgerlich in gutkochender Waare empftehli ſlige 8601(5 in Muſterzeichnen, Zuſchneiden und Anfertigen moderner; 1 kann, wird aufs Ziel zu 0 85 Damengarderoßbe, nach anerkannter praktiſcher und leicht faßlicher kleinen Familie geſucht. 175 998 Wilh Potlh Johaunes er N N 14. Wethode wird ertteilt. Auskunft, ſowje zahlreiche Empfehlungen über Näheres E 5,.8 Stock. 5 den Erfolg liegen zur Einſicht vor. Näheres zu erfahren 8594 Wegen Weging 131317 1 17 am Kapuzinerplatz. 8600 Nihnoses; dleiderſchränke, Hal Hekel 8 25 1. 13, bei Wittwe Marie Arudt. 1 Küchenſchrank, Zimmermöbel, verſch. Ein junger kräftiger Burſche ſofort . Jühnigen, G 2, 3, Marktplatz eeeeee Bettung, u. ſ. w. O 2, 6, 8 St. 8596geſucht. Großer Mayerhof. 8592