Nr. 214. 2. Blatt. Abendausgabe. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Bulgarien und das Pölk Dem nordiſchen Despoten zu Gefallen iſt in dem bhulgariſchen Drama ohne alle Bedenken das Völkerrecht zu dem alten Eiſen geworfen worden. Es iſt notoriſch, daß ſich die eben beendete Aktion Rußlands gegen die bulgariſche Unabhängigkeit als nichts Anderes qualifizirt als ein mit dem rollenden Rubel angeſtifteter Räuber⸗ ſtreich, der nach den Geſetzen der ziviliſirten Stagten mait den ſchwerſten Strafen geahndet würde, und zwar zon Rechts wegen, wenn er gegen eine Privatperſon internommen würde. Da es ſich aber in dieſem Falle um„hohe Politik“ handelt und Weſteuropa Urſache zu haben glaubt, den ungeſchlachten ruſſiſchen Bär bei guter Laune zu erhalten, ſo kneifen die Mächte gegenüber dieſer ſchreienden Verletzung des Völkerrechts die Augen zu, ja die Offiziöſen ermunterten ſogar noch Rußland in ſeinem brutalen Vorgehen gegen den kleinen Nachbar. Was aber das Recht des Bulgarenvolkes gegenüber dem übermächtigen Rußland anlangt, ſo mögen folgende trefflichen Worte hier ihren Platz finden, die dem von Emrich v. Vattel herausgegebenen„Völkerrecht“ entnommen ſind und noch heute volle Geltung haben, obwohl ſte bor mehr als einem Jahrhundert geſchrieben wurden. Vattel ſagt: „Das Vöͤlkerecht ſoll das Geſetz der Souveräne ſein, für ſie ganz beſonders und für ihre Miniſter iſt es geſchrieben, wiewohl auch die Bürger eines jeden freien Staates zu ihrem Heil es kennen ſollten. Wenn die Führer der Nationen, wenn alle die, welche an den öffentlichen Angelegenheiten thätig theilnehmen, ein ernſt⸗ liches Studium aus der Wiſſenſchaft machen, welche ihr Leitſtern und ihr Compaß ſein muß, welche Früchte kann man da nicht von einem guten Codex des Völker⸗ rechts erwarten? Tag fuͤr Tag erfahren wir die Wohlthaten, welche ein gutes Geſetzbuch für die bürger⸗ liche Geſellſchaft hat; das Völkerrecht ſteht ſeiner Wich⸗ tigkeit nach noch in demſelben Grade höher über dem buͤrgerlichen Recht, wie die Handlungen der Nationen und der Souveräne in ihren Conſequenzen diejenigen der Privatleute überragen. Aber eine traurige Erfah⸗ rung zeigt uns nur zu oft, daß diejenigen, welche an der Spitze der Geſchäfte ſtehen, ſich ſehr wenig um das Recht bekümmern, wenn es ſich um ihren Vortheil handelt. Zufrieden, in der Politik Erfolge zu erzielen— oft einer falſchen, weil ungerechten, Politik — glauben die Meiſten genug gethan zu haben, wenn ſie die Kunſt der Politik emſig ſtudiren. Und doch kann man von den Staaten ſagen, was längſt für Private gilt, daß die beſte und ſicherſte Politik die iſt, welche ſich auf die Tugend ſtützt. Schon Cicero, dieſer große Philoſoph und Staatsmann, verwarf nicht nur den vul⸗ gären Satz:„daß man einen Staat nicht wohl regieren könne, ohne Ungerechtigkeiten zu begehen“, ſondern er ſtellte es auch als eine grundſätzliche Wahrheit auf,„daß der Staat nicht gut regiert werden kann, wenn man ſich nicht ſtreng an die Gerechtigkeit hält.“— Die Vor⸗ ſehung gibt von Zeit zu Zeit der Welt Könige und Teuilleton. Eräulein Engenie Gnp 1 Der Selbſtmord der Sängerin Eugenie Erdbſy vom Walhalla⸗Theater, den wir bereits in der heutigen Morgen⸗ Nummer meldeten, 175 raſch den erlöſenden Tod zur Folge gehabt. Am 9. ds., Abend gegen? Uhr richtete ſie die mör⸗ deriſche Waffe auf ſich, und bereits um 1 Uhr Nachts hauchte ſie ihre Seele aus Die kleine, zarte Hand muß mit einer unglaublichen Kaltblütigkeit und Sicherheit die Todeswaffe dirigirt haben. Ueber die Einzelheiten dieſes tragiſchen und erregenden Selbſtmordes erfahren wir noch olgendes: Zwiſchen 7 und 8 Uhr Abends vernahmen die Spazier⸗ daure des Tbiergartens einen Schuß: Eine elegant geklei⸗ ete Dame hatte den ſich durch eine Kugel 5 tödten. Ein berittener Schutzmann hörte den Schuß rachen; er eilte nach der Richtung des Schuſſes und fand die Dame in ihrem Blute liegen Sie war aber damals noc bei Bewußtſein, denn als ſich ihr der Schutzmann mi mehreren Sicherheitsbeamten, die ebenfalls hinzugeeilt waren näherte, ſagte ſie mit leiſer Stimme:„Bringen Sie mich na dem Central⸗Hotel, Zimmer 75. Die Beamten leiſteten aber dieſem Wunſche keine Folge, ſondern hohen die Schwerver⸗ wundete behutſam in eine herbeigeholte Droſchke und führten ſie nach der Charite Unterwegs war ihr das Bewußtſein und erſt, als ihr in der Charſte die Kleider eöffnet wurden erwachte ſie wieder mit den Worten:„I in die Erdöſy.“ Der betreffende Arzt, der ſie üfter auf der Bühne geſehen, wolfte den Worten nicht recht Glauben ſchen⸗ ken, zumal das Geſicht der Verwundeten bis zur Unkenntlich⸗ keit entſtellt war„Ja, ſch bin die die früher am Walhalla⸗Theater engagirk war, flüſterte ſie weiter.„Schaf⸗ fen Sie meine Sachen nach Hauſe, nur retten Sie mich um Gotteswillen nicht! Darauf wurde ſie chloroformirt und ihr ſodann die Kugel aus der linken Geſichtshälfte herausgezogen. Die ärztliche Unterſuchung ergaß, daß die Kugel etwa einen Finger breit über dem rechten Ihr in den Kopf einge⸗ drungen war und die edlen Organe des Auges verletzt hatte, denn der Augapfel war weit aus der Augenhöhle hervorge⸗ Badiſche 85 G 15 — 8 8 2 25 . 88 8 5 Or— der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. Erſcheint täglich, Foun⸗ und Feſttage ausgenommen. Meimniſter, die von dieſer großen Wahrheit durchdrungen ſind. Verlieren wir nicht die Hoffnung, daß die Zahl dieſer weiſen Führer der Nationen ſich dereinſt noch mehrt und bis dahin arbeite Jeder in ſeiner Sphäre mit Ernſt und Eifer daran, ſolche glückliche Zeiten herbeizu⸗ fuͤhren!“ Wochenrundſchau. *Mannheim, 11. September. Deutſches Neich. Großherzog Friedrich iſt am Mittwoch von Straßburg nach Baden⸗Baden gereiſt, um dortſelbſt mit den übrigen Gliedern der Regentenfamilie den deutſchen Kaiſer zu begrüßen, welcher Donners⸗ tag Vormittag in Baden eintraf. Am Freitag fuhren die Herrſchaften nach Straßburg, wo dem Kaiſer und ſeinem Gefolge ein wahrhaft großartiger Empfang be⸗ reitet wurde. Von Straßburg aus begibt ſich Kaiſer Wilhelm zu den großen Manövern des 15. Armeekorps, die noch dadurch ein beſonderes militäriſches Intereſſe gewinnen, als in dieſem Jahre zum erſten Male um⸗ faſſende Exerzitien mit großen Kapalleriemaſſen vorge⸗ nommen werden, die zwecks praktiſcher Erprobung des im April ds. Js. eingeführten neuen Reglements der Kavallerie vorgenommen werden.— Auch der Kron⸗ prinz des deutſchen Reiches nahm in dieſer Woche militäriſche Inſpektionen in Bayern vor und hatte ſich überall eines ſympathiſchen Empfangs zu erfreuen, eine Thatſache, die verſchiedenen Organen der ee „Patriotenpartei“ nicht wenig Verdruß bereitet.— Die Reiſe des Fürſten Alexander von Bulgarten, der geſtern in Jugenheim eingetroffen iſt, haben wir ausführlich geſchildert. Der wgackere Mann kann im Grunde genommen froh ſein, daß er ſich wieder bei den Seinen befindet, denn Ruhe und Erholung thun ihm nach den Aufregungen und ſchmerz⸗ lichen Erfahrungen der letzten Wochen gewiß noth.— Von dem zur Zeit in Wiesbaden tagenden Juriſten⸗ kongreß kommt die wenig erfreuliche Kunde, daß er ſich in einem ſeiner Beſchlüſſe ſich ziemlich unverblümt gegen die nahezu vierzig Jahre alte Inſtitution der Schwurgerichte ausgeſprochen hat. Die„Rechtsſprechung durch das Volk“ finden die Herren zur Genüge in der Form des Schöffengerichts. Wir glauben indeſſen noch lange nicht an eine Aufhebung der Schwurgerichte, denn dieſelben wurzeln viel zu tief im Rechtsbewußtſein des Volkes, als daß ſie ſo ohne weiteres beſeitigt werden könnten.— Eine ſehr beachtenswerthe Nachricht, die— wenn ſie ſich bewahrheiten ſollte— die von dem Reichskanzler Rußland gegenüber eingenommene wohl⸗ wollende Haltung vollkommen erklären ließe, verbreiteten in den letzten Tagen ſonſt gut informirte Zeitungen. Es ſoll nämlich eine Aktion gegen Frankreich vorerſt freilich nur eine diplomatiſche unmittelbar bevorſtehen. Es ſoll ſich bei derſelben vor allen Dingen darum handeln, dem gegenwärtigen Zuſtande unerträglicher Spannung unter allen Um⸗ ſtänden ſo raſch wie möglich ein Ende zu machen. qurllen und hing über die Wange hinab. Das Geſchoß war quer durch den Kopf hindurch bis dicht unter die linke Wange vorgedrungen, wo es von dem behandelnden Arzt herausge⸗ ſchnitten wurde. Das liebliche Geſicht der Künſtlerin war in grauenerregender Weiſe entſtellt, ein wohlthätiger Verband verhüllte bald den entſetzlichen Anblick. In der Kleidertaſche fand ſich ein offener Brief, in welchem die Lebensmüde ihre Perſonalien angab und erklärte, daß ſie ſeit einem Jahre mit dem Entſchluß gekämpft 1885 ſich das Leben zu nehmen; 91 Schluß ſprach ſie die beſtimmte Bitte aus, daß ihre eiche ſezirt werden möge. 5 Wie man vermuthet, hat eine Liebesaffaire und die aus derſelben reſultirende Enttäuſchung der bedauernswerthen Künſtlerin die Waffe in die Hand gedrückt. Bei ee ihres Engagements in Hannover lernte ſie einen Grafen kennen, der ihr mit unermüdlicher Beharrlichkeit die ſchmei⸗ chelhafteſten Huldigungen darbrachte und ihr ſchließlich als ſie ihm beharrlich jegliche Gunſt verweigerte, das Ehever⸗ ſprechen gab. Einige Stunden vor dem Selbſtmorde hatte ſie mit ihrem Verlobten, der, wie die Künſtlerin zu ihrem 1 05 annahm, auch einer ihrer früheren Kolleginnen den Ho machte, eine längere Unterredung, in welcher derſelbe Zweifel betreffs der Makelloſigkeit des Rufes der Künſtlerin ausge⸗ ſprochen haben ſoll. Welchen Eindruck dieſe Aeußerung auf die Verſtorbene gemacht hahen muß, erhellt aus dem Um⸗ e ſie ſich die Sezirung ihrer Leichi ausdrücklich er ⸗ eten hat. Fräul. Erdöſy hatte vor einigen Monaten ihre Mutter, welche ihre ſtete Begleiterin und Gefährtin 55 war, durch den Tod verloren; ſie hat dieſen Verluſt nie verſchmerzen können. Der Ruf der jungen Künſt⸗ lerin war ein unantaſtbarer; ſie genoß bei Allen, die ſie näher kannten, die größte A Die Verſtorbene lebte äußerſt ſparſam und zurückgezogen; hinterläßt, wie wir erfahren, ein Vermögen von 70 bis 80,000 Mark, welches ihren Geſchwiſtern leinem Bruder, der Kauf⸗ mann in Wien iſt, und einer Schweſter in Ungarn) zufällt. Von ihren Monatseinkünften, 15—1600 M. betragend ſparte —— ſie jedesmal 1300 Mk., die ſie anf die Bank trua. Sie ſoll Volks⸗Zeitung. Mannheimer Handels⸗Seitung. Sonnkag, 12. September 1886. Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen⸗Zeile 40 Pfg⸗ Einzel⸗Nummern 3 Pfß. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. Dies ſoll durch energiſche Vorſtellungen ber der franzöſiſchen Regierung geſchehen, von der man wiſſen will, welchen Zweck Frankreich mit ſeinen un⸗ ausgeſetzten Rüſtungen und ſeinen beſtändigen, mehr oder minder verſteckten Kriegsdrohungen eigentlich verfolgt. Es ſoll lediglich von Frankreich abhängen, ob die beab⸗ ſichtigte Auseinanderſetzung einen friedlichen Verlauf— den Deutſchland in erſter Linie im Auge hat— nimmt, oder ob ſie zu bedenklichen Konſequenzen führt. Die Meldung klingt nicht ſo unwahrſcheinlich. Auf dieſe Weiſe zwiſchen Frankreich und Deutſchland reinen Tiſch zu machen, das vermag der Reichskanzler nur, wenn er von Rußland abſolut nichts zu befürchten hat. Frank⸗ reich wird ſich wohl oder übel die„Lektion“ gefallen laſſen müſſen, ſo lange es iſolirt ſteht, denn allein mit Deutſchland anzubinden, das dürfte den Herren jenſeits der Vogeſen doch etwas gewagt vorkommen. Die an⸗ ſcheinende Nachgiebigkeit Rußland gegenüber wäre alſo demnach nichts anderes, als ein Meiſterzug der Politik des Reichskanzlers, ganz dazu geeignet, den europäiſchen Frieden wied er auf einige Jahre hinaus zu ſichern. Oeſterreich⸗ungarn. In Ungarn ſieht man die Deutſchen jetzt mit ein wenig freundlicheren Augen an als früher. Es iſt auch hohe Zeit, daß man dort zur Vernunſt kommt. Eine Gelegenheit, dies zu bekunden, bietet ſich demnächſt. Die ſächſiſche Nationsuniverſität iſt zum 1. October nach Hermannſtadt berufen worden. Hoffentlich wird Tisza den Sachſen endlich das freund⸗ liche Entgegenkommen zeigen, welches bisher auf Worte beſchränkt blieb. Die Abordnung der deutſchen Offtziere zum Ofener Befreiungsfeſt hat aller Welt genugſam ge⸗ zeigt, daß Deutſchland die guten Beziehungen zu den Magyaren pflegen und in ihre inneren Angelegenheiten ſich nicht einmiſchen will. Die Magyaren werden ſich als politiſche Nation jedenfalls ſagen müſſen, daß ihre Verfolgung der Sachſen, bei welcher ein erheblicher po⸗ litiſcher Grund nicht abzuſehen iſt, keinesfalls zur Stär⸗ kung des Freundſchaftsbundes zwiſchen Deutſchen und Magyaren beitragen kann. Hier muß vielmehr volle Gegenſeitigkeit walten. Schweiz. In Betreff der Befeſtigung des Gotthardpaſſes wird jetzt beſtimmt gemeldet, daß der Tunnel auf der Südſeite gegen Airolo demnächſt durch Mauerwerk verlängert und mit einem ſtarken eiſernen Panzerthor verſchließbar gemacht werden ſoll. Das gleiche ſoll dann ſpäter auch auf der Nordſeite gegen Göſchenen geſchehen. Eine internationale Konferenz, die Friedens⸗ und Freiheitsliga und die Geſellſchaft für internationale Friedens⸗ und Schiedsgerichte, wird auf Ende September in Bern ſtattfinden; beide Geſell⸗ ſchaften haben einen gemeinſamen Entwurf für Errichtung eines internationalen Schiedsgerichtshofes ausgearbeitet. Die Spionenhatz iſt in Frankreich wieder an der Tagesordnung. In Belfort wurde kürzlich, wie wir mitgetheilt haben, ohne allen Grund ein ſeit mehr als fünfzehn Jahren penſionirter ſächſiſcher Oberſt ver⸗ haftet, aber bald wieder freigelaſſen. Das hat die Pariſer Chaupiniſten mächtig verſchnupft und ſie klagen überdies größeren Grundbeſitz mit Weinbau bei ihrer De math Groß⸗Kanisza 1 01 haben. 15 war nur ihr Künſtlernamen; ſie hieß eigentlich Eugenie Biha unter wel⸗ chem Namen ſie einige Zeit der Berliner Königlichen Hofoper angehörte. Die Künſtlerin hat drei Briefe Finterlaſſen. einen an ihren Bräutigam, den anderen an ihre Wirthin und den dritten an die Königliche Staatsanwaltſchaft. Andererſeits 055 man, die Künſtlerin habe aus Furcht vor einer beginnenden Krankheit ihre Zuflucht zum Reyolver ge⸗ nommen. Frl. Erdöſy hat ſchon ſeit längerer Zeit über ihren unbefriedigenden Geſundheitszuſtand Ree und eine ärztliche Beſcheinigung erhalten, daß eine leichte des linken Lungenflügels vorhanden ſei, ſo daß die ünſtlerin den Wunſch des Direktor Steiner, ihren Vertrag zu erneuern. nicht erfüllen zu können erklärte. Noch am Mittwoch Abend wohnte ſie der Aufführung der„Gräfin Dubarry“ bei und unterhitlt ſich auf das Heiterſte mit dem Direktor und den Künſtlern. Ueber die Beerdigung iſt noch nichts beſtimmt, da exſt die gerichtlichen Formalitäken zu erledigen ſind. Die Kunſt verlor in dieſem Mädchen eine ihter begab⸗ teſten und aufrichtigſten Schülerinnen, an deren Sarg Apoll und Venus weinend ſtehen. Sie ſank in Ruhm Ehren, Schönheit dahin und trotzdem ſie nur kürzere Zeit hier in Mannheim weilte, ſo wußte ſie ſich doch einen großen Kreis von Freunden zu erwerben. Ihre natürliche Liebenswürdig⸗ keit eroberte ihr alle Herzen. Die Zeiten werden dahin gehen über das Grab der lieblichen Nachtigall, die Blumen werden auf dem Hügel, der die ſchönſte Blume birgt, ver⸗ welken und nur die Reue wird fortbeſtehen, die Neue im Herzen ihres Mörders. Das ganze Sein dieſes Mädchens erinnert uns an eine Stelle im zweiten Act von„Don Ceſar“ ein melodiſch⸗ſchöner Walzer, der uns erfreut und in den plötzlich die ſchönen Worte hereinklingen: Requiescat in pace. Theater, Kunſtu. Wiſſenſchaft. * Rundſchan über Theater und Kunſt. Herr Adolf Naukh, ein junger, hier geborener Künſt⸗ ler wurde als Charakterdarſteller an das Leipziger Reſidenz⸗ 2. Seite. General⸗Anzeiger. 12. September en die Freilaſſung verfägenden General Wolf in den heftigſten Ausfällen an, daß er ſeine militäriſchen Be⸗ fugniſſe überſchritten habe. Weiter wird gemeldet: Unter den Velocipediſten, welche bei den Manövern bei Bor⸗ deaux die Befehle übermitteln, wurde einer als Deutſcher erkannt und weggewieſen. In Savoyen ſollen zwei italieniſche Offtziere als Spione verhaftet worden ſein. Da ſieht man, wie viel die Uhr geſchlagen hat. Wie eine heute bei uns eingelaufene Depeſche meldet, hat das eugliſche Unterhaus in ſeiner geſtrigen Sitzung die iriſche Bodengeſetzgebungsbill angenommen und damit einen dedeutſamen Schritt vorwärts auf der Bahn der Reform in Irland gethan. Wie unhaltbar die Ver⸗ hältniſſe auf der„grünen Inſel“ geworden ſind, davon ſcheint jetzt ſelbſt die konſervative Parlamentsmehrheit überzeugt zu ſein. In London knurrt man gewaltig über die von der engliſchen Diplomatie Ruß⸗ land gegenüber bekundete Ohnmacht und wie aus unſerer heutigen Depeſche herorgeht, führen die maßgebenden Blätter eine ſehr gereizte Sprache. Bei dieſer wird es aber auch bleiben, denn im Renommiren haben die Britten den Franzoſen ſchon längſt den Rang abgelaufen. Das ruſſiſche Kaiſerpaar hat die aviſirte Reiſe nach Breſt⸗Litowsk angetreten und iſt dortſelbſt geſtern Freitag Vormittag eingetroffen. Auch Prinz Wilhelm, der Sohn des Kronprinzen, iſt auf der Reiſe dahin be⸗ griffen, um dem Zarenpaar die Grüße des deutſchen Kaiſers zu überbringen. Es ſpricht dies dafür, wie ſehr man bei uns beſtrebt iſt, mit Rußland gute Be⸗ ziehungen zu unterhalten. Die von uns in unſerem letzten Wochenberichte für möglich erachtete Wendung in den brientaliſchen An ge⸗ legenheiten iſt in der That eingetreten. Fürſt Ale⸗ rander hat Bulgarien verlaſſen und. das Land iſt jetzt wehrlos Rußland preisgegeben. Letzteres hat vorerſt ſeinen Zweck erreicht, den es mit der ihm eigenen bru⸗ talen Konſequenz verfolgte und die Kriegsgefahr darf momentan als beſeitigt angeſehen werden, wenigſtens auf ſolange als Rußland es unterläß, ſeine nimmermüden Fangarme auf's neue auszuſtrecken. Amerika. Eine Reihe weiterer Anarchiſten⸗ prozeſſe ſtehen in Chicago in Ausſicht. Die Anklage lautet auf Verſchwörung zur Störung der öffentlichen Ruhe und Aufreizung zu Tumulten. Viele Anarchiſten haben ſich bereits aus der Stadt geflüchtet. Dem Schrecken der beſitzenden Klaſſen ſcheint ein Schrecken ihrer geſchworenen Feinde gefolgt zu ſein, der ſich wohl mit daraus erklärt, daß die letzteren auf die Todesur⸗ theile, welche die Geſchworenen natürlich einſtimmig fällten, nicht vorbereitet waren. Die aufs Aenßerſte gereizte Polizei droht, daß diejenigen an Laternenpfählen zufgehängt würden, die bei der Hinrichtung der Verurtheilten Miene zu Gewaltthätigkeiten machten. Die„.⸗Y. Staatsztg.“ dringt auf gerichtliche Verfolgung von Johann Moſt, der als eigentlicher Urheber des Chi⸗ cagoer Dynamitverbrechens zu betrachten ſei. Es iſt in der That mehr als wahrſcheinlich, daß Moſt nach Ab⸗ ſitzung ſeiner Strafzeit in dem Newyorker Staatsge⸗ fängniß in Chicago unter derſelben Anklage prozeſſirt werden wird, die ſeine Schüler bereits unter den Galgen geführt hat. Amtliche und Dienſt⸗Nachrichten. Geheimerath Profeſſor Dr. Bunſen in Heidelberg iſt die nachgeſuchte Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem Kaiſer von Rußland verliehenen Kaiſer⸗ lichen St Anna⸗Ordens J. Klaſſe ertheilt worden, ebenſo dem Kommandanten des J. Gensdarmeriediſtrikts Oberſt⸗ lieutenant Horchler die Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem Deutſchen Kaiſer und König von —— verliehenen Königlichen Kronen⸗Ordens III. Klaſſe, erner dem Betriebsinſpektor Rudolf Raquot in Karlsruhe die Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem Kaiſer von Oeſterreich verliehenen Ritterkreuzes des Franz Joſeph⸗Ordens. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 11. September 1888. Maugelhafte Dienſtlokale. Wer ein Geſchäft, beſonders aber an verkehrsreichen Stunden, auf der Stadt⸗ theater engagirt. Demſ R beſte derselbe auch zum Regiſſeur die nöthigen Kenntniſſe eſitzen. Fräulein Auguſte Meyer, welche vor Jahresfriſt dem hieſigen Theaterverbande angehörte und einen Antrag an das Breslauer Stadttheater erhielt, hat denſelben abgelehnt mit dem Bemerken, daß ſie noch ein Jahr Unterricht bei einer bedeutenden Lehrerin nehmen will. Aus Karlsruhe ſchreibt man uns: Ueber unſerm Muſentempel ſchwebt ein Unſtern. Kaum ſind ſeine Pforten geöffnet, ſo wird das Repertoir empfindlich beeinträchtigt durch die Erkrankung mehrerer zum Theil erſter Kräfte. Schon in vergangener Saiſon war das Schauſpiel durch die ſchwere Erkrankung unſerer trefflicher Heroine, Fräulein Bruch, ſchwer geſchädigt. Die Dame iſt noch nicht völlig wiederhergeſtellt und nun iſt zur ſic auch noch Fräulein Gläſer unpäßlich, ſo daß das klaſſiſche Drama vollſtändig in den Hintergrund gedrängt iſt. Erkrankt ſind ferner Frau Obermüller und Herr Morgenweg; die Oper iſt glücklicher⸗ weiſe bisher vor ſolch mißlichen Umſtänden bewahrt Hoffentlich heben ſich bald die erwähnten Mißlichkeiten, welche vom Publikum bei der jetzigen Witterung weniger ſchwer empfunden werden. Ueber den Selbſtmordverſuch des Fräu⸗ lein Erdöſy haben wir in unſerer Morgen⸗ nummer bereits berichtet und haben wir nur hinzuzufügen, daß die einſt ſo luſtige Dame ihren Wunden erlegen iſt. In Berlin taucht das Gerücht auf, daß nach dem Muſter des Deutſchen Theaters eine„Deutſche Oper“ vegründet werden ſoll; als Hauptſocietär nennt man Albert Niemann. Die jungſt angekündigte Operette„Schloß Calliano“, Text von Kadelbur b(Schauſpieler am Deutſchen Thea⸗ Muſik von Holländer(Kapellmeiſter am Karl⸗ hat in Hamburg einen großen Erfolg ſehabt, mehrere Nummern mußten da capo gegeben werden. Das Gaſtſpiel Wachtels in Stuttgart dürfte zu einem Engagement führen, da derſelbe als„Poſtillon“ vielen Beifall erntete. Ferner ſollen Herr und Frau Caliga elben geht ein guter Ruf voraus und kaſſe zu machen hat, dem dürfte leicht aufgefallen ſein, wie beſchränkt dortſelbſt der Raum, ſowohl für das Publikum, als auch für die Beamten dortſelbſt iſt. Oftmals geht man gern wieder weg und macht einen zweiten und dritten Gang dorthin, um es dann oft nicht beſſer zu finden. Drängt man ſich nun an den Schalter, um ſein Geſchäft zu erledigen, ſo kann es paſſiren, daß man nach Abſchluß deſſelben auch wirk⸗ lich ſelbſt abgeſchloſſen iſt, will man ſich nicht durch die Nachgekommenen förmlich durchdrängen. Der Raum, der neben dem Glasabſchluß noch verbleibt, iſt kaum ſo breit, daß zwei Perſonen aneinander vorbei kommen. Ohne auf weitere Beſchreibung einzugehen, können wir aus eigener Anſchauung verſichern, daß es in dem Raum für die Beamten, der aus zwei kleinen Abtheilungen beſteht und mit Geld und Bücherſchränken, Realen ꝛc. vollſtändig vollgepfropft iſt, nicht beſſer beſtellt iſt und iſt es zu wundern, daß die Be⸗ amten überhaupt in dieſen Räumen noch arbeiten können. Ein gleiches Verhältniß herrſcht in der Polizeiwachtſtube im Rathhaus. Dieſer Raum umfaßt nur wenige Quadratmeter, in dem ſich zuweilen 30—40 Leute, wenn auch nur auf kurze Zeit, aufzuhalten gezwungen ſind. Bei der Nachtwache ſind 14—16 Perſonen in dem Lokal anweſend, von denen ein Theil lagert; aber wo iſt diekes Nachtlager? Eine Treppe führt auf eine ſog. Bawelatſch, die an der Decke angehängt iſt Direkt unter der Decke iſt das Nachtquartier dieſer Männer. Nicht ſelten kommt es nun vor, daß mehrere Per⸗ ſonen, wie dies gewöhnlich Samſtag und Sonntag vorzu⸗ kommen pflegt, verhaftet werden, wovon der eine nach Bier, der zweite nach Schnaps, der dritte nach Tabak und die ührigen anderen nach allem Möglichen riechen und muß die Mannſchaft, die eine kurze Ruhe zu halten gedenkt, alle dieſe Düfte einathmen. Dazu kommt dann noch im Winter die Ofenhitze und der Steinkohlendunſt und müſſen nun die Leute aus dieſem Conglomerat von Düften und Dämpfen heraus in die kalte Nacht, oft bei Schnee und Eis. Man ſehe ſich doch einmal dieſes Lokal an und man findet gewiß, daß wir es nicht übertrieben haben. Es folgt nun aus dieſen beiden Beiſpielen, daß die zur Verfügung ſtehenden Räume mangel⸗ haft und zu klein ſind und Abhilfe dringend geboten ſei. Es läßt ſich nun unſer Rathhaus allerdings nicht gut vergrößern und halten wir als die fewae der ſehr brennenden Frage, die Verlegung der Polizeiwachtſtube aus dem Rath⸗ haus heraus Ein Lokal hierfür ließe ſich gewiß finden. Mißſtand Von den verſchiedenſten Seiten laufen Klagen bei uns ein daß der Großh. Oberſteuer⸗Commiſſär im Auftrag des Schatzungsrathes an die verſchiedenſten Steuerpflichtigen Aufforderungen ergehen läßt zur Abgabe erhöhter Steuererklärungen. Wenn je eine Zeit ſchlecht ge⸗ wählt erſcheint zur Anſetzung der Steuerſchraube, ſo iſt es die heutige. Jedermann weiß, daß alle Geſchäfte ſeit 5 Jabren unter einer nie dageweſenen Depreſſion leiden, und wer heute in der Lage iſt, ſeinen Vermögensſtand erhalten zu haben, der darf ſich glücklich preiſen. Es mag ja recht angenehm ſein, nach oben mit recht hoher Steuerziffer paradiren zu können, aber wir glauben, daß es auch die Abſichten unſerer höchſten Finanzbehörde verkennen heißt, wenn man glaubt, höhere Steuererklärungen dadurch herbeiführen zu wollen, weil der Steuerpflichtige ſich ſcheut, ſeine Verhältniſſe zu enthüllen. Vor allen Dingen darf man aber von dem Schatzungsrath, der aus Mitbürgern aller Stände beſteht, erwarten, daß er ſeine Mitbürger mit Schonung behandelt und uns zu den Nahrungsſorgen nicht auch diejenigen er⸗ höhter Steuern hinzufügt. Wir glauben allen aus der Seele zu ſprechen, wenn wir Schmerzensſchrei Luft machen, und hoffen wir, daß er gehört wird, wohin er gerichtet iſt. Großberzogs Geburtstag wurde nach, uns von vielen Seiten zugegangenen Berichten, die wir des Raum⸗ mangels nicht alle aufzunehmen vermögen, aller Orten in würdiger Weiſe feſtlich begangen. Beſonders waren es die Kriegervereine, Geſangvereine, Feuerwehren ꝛc., die Feſtban⸗ ketten und geſellige Unterhaltungen veranſtalteten. Alle dieſe Berichte ſprechen von begeiſtert aufgenommenen Toaſten, und Zeichen der Verehrung für den geliebten zandesfürſten. 5 *Gefunden wurde heute Vormittag im Gießen auf der Mühlau die Leiche des geſtern Nachmittag dortſelbſt beim Baden ertrunkenen Arbeiters. Derſelbe heißt Erwin Lu d⸗ wig und iſt aus Waldaſchaff in Bayern. 5 5 805 Auf dem heutigen Wochenmarkte konnte man eine Anzahl von Damen bemerken, welche es nicht über's Herz bringen konnten, ihre Lieblingshunde daheimzulaſſen. Daß eine ſolche Unſitte mit Unnannehmlichkeiten verbunden iſt, daeon machte eine Frau Erfahrung, indem ihr ein Hund ihren wohlgefüllten Korb, der am Boden ſtand, vollſtändig verunreinigte; es kann nicht ſcharf genug gegen eine ſolche Unſitte vorgegangen, reſp. die Eigenthümer ſolcher Hunde beſtraft werden. Rückkehr. Das 5 Militär kehrt nächſten Mitt⸗ woch Nachmittag mittelſt Extrazuges in ſeine Garniſon zurück. Unfall. Einem Arbeiter fiel in einer hieſigen Jabrik ein Stück Eiſen, das über einen Zentner wog, auf den Fuß, ſo daß der Verletzte nach dem allgemeinen Krankenhauſe ver⸗ bracht werden mußte. „„Veloeipedverein. Im Schaufenſter des Enge l hard'ſchen Tapetengeſchäftes E 1, 1 ſind die Preiſe für das Herbſtrennen des Velocipedvereins ausgeſtellt und erregen (Heldentenor und dramatiſche Sängerin) bereits für dieſelbe Bühne verpflichtet ſein. In Wies baden wurde als erſte Novität Moſer's „Büreaukrat“ aufgeführt und erzielte einen Lacherfolg. Als weitere Novitäten nennt man Daniela“ von Philipp,„Gräfin Lambach“ von Lubliner. Frl. Pfeil die hier ſehr beliebte Sängerin, hatte in Wien bei ihrem Probeſingen ſo ſehr ge⸗ fallen, daß faſt ein Contrakt zu Stande gekommen wäre. Im Laufe dieſes Monats gelaugt ein die ſerbiſche Ge⸗ ſchichte behandelndes Drama zum Verſandt an die Bühnen; es iſt betitelt Jovan und Margot“ und hat zum Haupt⸗ vorwurf die Wiedereinſetzung der Obrenowitſch. Man theilt uns von kundiger Seite mit, daß bei dem ſtattgehabten Jubiläum der Frau Wahl⸗ mann⸗Willführ auch das hieſige Theater einen beſonders prächtigen Lorbeerkranz ſandte, für welchen die Künſtlerin telegraphiſch mit den Worten dankte.„Innigſten Dank für die über⸗ ſandte, ſchöne Ehrengabe. Eleonore Wahlmann.“ Verſchiedenes. — Richtiges Berliner Kind. Gehe ich 155 am Tempelhofer Üfer entlang und ſehe, wie ein Bengel von etwa 9 Jahren hart am Rande des Kanals auf der Ein⸗ friedigung herumturnt. Ich rufe:„Junge, Du willſt wohl ins Waſſer fallen?“—„Det möchten Se woll,“— antwortet die 58 1— damit Se ſich'ne Rettungsmedallje verdienen können! Nee, is nich!“ — Amor und die Mode. Amor:„Nein, liebe Mama, mit den Mädchen iſt rein nichts mehr anzufangen. Jetzt umgeben ſie ſich mit einem ſolchen Panzer von Watte und Fiſchbein, daß meine Pfeile ganz unwirkſam ſind.“ zenus:„Sei ruhig, mein Sohn, kaufe ich Dir eine kleine Krupp'ſche Kanone. Näthſelecke. Man braucht wohl keine Hex' zu ſein, zu finden welche Frauen nächſte Weihnachten dieſelben durch die geſchmackdolle Wahl allgemeine Be⸗ achtung. *Realgymnaſium und Realſchule. Das neue Schul⸗ jahr in beiden Lehranſtalten beginnt am Donnerstag den 16. Sept. Die Anmeldung der ineuen Schüler iſt am Montag den 13. zu bewerkſtelligen und finden am 14. und 15. Nach⸗ prüfungen ſtatt. Entwendet wurde vor einigen Tagen einem Arbeiter, welcher auf einer Bank beim Riedbahnhofe eingeſchlafen war, ſeine ſilberne Taſchenuhr; nicht wenig enttäuſcht war der Beſtohlene, als er bei ſeinem Erwachen an der Weſte nur noch die Nickelkette gewährte. Die Polizei fahndet nach dem geſtohlenen Objekt. Vereinsnachrichten. Sonntag den 12. September: 5 „Aurelia“, Ausflug nach Edingen zur Fahnenweihe des dortigen Geſangvereins„Frohſinn“. Abfahrt 2 Uhr 10 Minuten. „Katholiſcher Geſellenverein“, Einweihung des neuen Lokals. Beginn 8 Uhr Abends. W. Ilvesheim. Vergangene Nacht entfernte ſich di⸗ Ehefrau des hieſigen Landwirths J. Jakobi und iſt bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. Man vermuthet, da dieſelbe ſchon ſeit einiger Zeit nach Ausſage des Arztes, in Folge eines Sonnenſtiches Spuren von Geiſtesgeſtörtheit zeigte einen Unglücksfall. (Karlsruhe, 11. Sept. Oberbürgermeiſter Lauter beabſichtigt mit den beiden Millionenanleihen, zu wel⸗ chen Morgen der Bürgerausſchuß ſeine Zuſtimmung geben wird, Großes auszuführen. Neben der Convertirung alter Anlehen ſoll u. A. nach einer von ihm ausgearbeiteten, ein Präjudizium aber keineswegs i Denkſchrift ins Werk geſetzt werden: Ein Schulhausbau auf dem Schlacht⸗ hausplatz 330,000 Mk., eine 3 aſſerleitungserweiterung mit Hochreſervoir 420,000 Mk, die Gründung eines Fabrik⸗ diſtrikts 250,000 Mk. Bereits ſchweben zu letzterem Behuf Verhandlungen mit dem großh. Domänenärar wegen Erwerbs eines großen Theils des Kammergutes Gottesau. Der Ent⸗ wickelung der Induſtrie ſoll hierdurch einerſeits die beſtmög⸗ liche Bedingung eingeräumt, andererſeits die Stadt von den unangenehmen Seiten des Induſtriebetriebs befreit werden. Aber auch die Förderung der in Karlsruhe zu ſo hoher Blüthe elangten Kunſt läßt ſich Herr Lauter nicht entgehen. Ein Atelierbau ſoll mit dem Koſtenaufwand von 20,000 Mk. er⸗ richtet werden. Ferner eine Gewerbeſchule 250,000 Mk, eine Schule im Stadttheil der Realſchule 80,000 Mk., Kanaliſation von Mühlburg 120.000 Mk., Bau für die ambulatoriſche Klinik⸗ und Spital⸗Erweiterung 200,000 Mk. Die größte Befriedigung dürfte aber in der hieſigen Einwohnerſchaft über folgende Pläne des Oberbür⸗ germeiſters herrſchen: Errichtung eines Einquartirungs⸗ hauſes 160,000 Mk. und Errichtung eines Volks bades 80,000 Mark. Beides entſpricht nur dringend gefühltem Bedürfniſſe. Aus der Pfalz, 11. Sept. Für das am 18. und 19. d. M. in Frankenthal ſtattfindende landwirthſchaft⸗ liche Feſt hat die Generaldirektion der Pfälzer Eiſenbahnen die Fahrtaxe in der Weiſe ermäßigt, daß für Mitglieder des landwirthſchaftlichen Vereins die am 18. und 19. gelöſten einfachen Billete zur freien Rückfahrt bis einſchließlich 20. September giltig ſind.— Herr Reſtaurateur Wolf von Lu d w 175 0 af en hat einen Vertrag mit der Direktion des Heidelberger Stadttheaters dahin abgeſchloſſen, daß letztere ſich verpflichtet, von Mitte Oktober ab wöchentlich einmal im Geſellſchaftshaus in Ludwigshafen zu ſpielen.— Bahnwart Michael Jöckle von Schaidt wurde in der Nähe ſeines Poſtens auf der Bahnſtrecke bei Kapsweyher von dem Nachts 11 Uhr herannahenden Güterzug überfahren und blieb auf der Stelle todt. Neueſte Nachrichten. Hamburg, 10. Sept. Geſtern Abend wurde aber⸗ mals eine geheime Verſammlung von Socialiſten in einem Wirthſchaftslokal von St. Pauli polizeilich überraſcht. Dreizehn Perſonen, größtentheils Schuh⸗ macher, wurden verhaftet und viele Papiere beſchlag⸗ nahmt. Die Unterſuchung wird von dem Altonaer Gericht geführt. Straßburg, 11. Sept. Kurz nach der geſtrigen Ankunft im Statthalterpalaſt beſtieg der Kaiſer wieder den Wagen und fuhr zum Stadthauſe, um dort die Kaiſerin und den König von Sachſen zu beſuchen. Um halb 6 Uhr fand beim Kaiſer Galatafel im engeren Kreiſe ſtatt, nur etwa vierzig Einladungen waren er⸗ gangen. Auf den Straßen der Stadt wurde es gegen Abend immer lebhafter; es war ein Feſttag, den Jeder⸗ mann ausnutzte, die Witterung war herrlich und der feſtliche Schmuck der Stadt ließ wirklich nichts zu wünſchen übrig. Abends war prächtige Beleuchtung. Man früher auf dem Beſenſtiel reitend, konnte ſchauen; Doch heute ſind ſie alle fort, ſie konnten ſich nicht halten, Da Eiſenbahn und Telegraph und die Schulmeiſter walten. Der Hexeuſchuß, der thut wohl weh' und iſt auch ſehr beſchwerlich, Doch aus dem Repetiergewehr der Schuß iſt mehr gefährlich. Nun haſt Du, lieber Räthſelmann, die Löſung der Charade. Doch weiß ich wohl, daß man damit nicht W 5 arade. Ich ſchreib ſie Dir, nur weil ich glaub', Du 199 mich auslachen, Da du meinſt, auf Hex und Schuß ließ' ſich ein Reim nicht machen. Du hoffteſt wohl, Du werdeſt mich diesmal ſicher fangen, Doch bin ich, wie Du ſelber ſiehſt, nicht aufs Eis gegangen. Meann heim am Großherzogstage. Amslie⸗ Bie Antwort nehme dieſes Mal ie Räthſel her, zwei an der Zahl Ob leicht, ob ſchwer, ſie ſind, Rath Du ſie nur geſchwind Ich hab' für Dich noch ſchwere dann A reverderce. Räthſel mann. Nr. 45. Eins und zwei Vollakkord, Drei und vier Abſchiedswort, Eins, zwei, 5 Tauſendmord. 1 Eins und zwei ein Frauenname, Drei und vier ein Männername, Eins, zwei, drei, vier, Pferdename. Auflöſung Nr. 43(ſiehe oben). Richtig gelöſt von: Nikolaus Weis, Hemshof. Käthchen Eiſenbarth. 5 Auflöſung Nr. 44 Bagdad, Olive, Ungar, Leonardo, Anjou, Narwal, Giraffe, Elberfeld, Roſine.— Boulanger, Deroulede. Richtig gelöſt von: Friedrich Glaſſer, Zudwigshafen. 22. September. Der Kaiſer begab ſich in den Gartenſaal des Statt⸗ halterpalaſtes, dem gegenüber die vereinigten Regiments⸗ muſiken Aufſtellung nahmen und dem Kaiſer eine Sere⸗ nade darbrachten. Mehrmals ſtieg der Kaiſer die Terraſſe in den Garten hinab, jedesmal von Hurrah begrüßt. In den Straßen wogte eine koloſſale Menſchenmenge. Meueſte Telegramme. München, 11. Sept.(Eingetroffen um 2 Uhr 40 Minuten Nachmittags.) Ein Regentſchaftserlaß ordnet zur Vornahme geringer Abänderungen betreffs Adjuſtirung des bayeriſchen Heeres die Erſetzung des 155 getragenen Raupenhelmes durch den preußiſchen elm an. Berlin, 11. Sept.(Eingetroffen um 2 Uhr 50 Min. Nachmittags.) Die Blättermeldung, der Fürſt bon Bulgarien ſei feſt entſchloſſen geweſen, die Rädels⸗ führer der Revolution erſchießen zu laſſen und ſei nur durch die Erklärungen Rußlands, Deutſchlands und Oeſterreichs, daß ſie die Hinrichtung auch nur eines einzigen Ver⸗ ſchworenen nicht zulaſſen würden, davon abgehalten worden, wird von der„Nordd. Allg. Ztg.“ als gänzlich unrichtig bezeichnet. Die Mächte hätten ſich darauf be⸗ ſchränkt, dem Fürſten anzurathen, im Intereſſe der Ruhe keine Hinrichtungen vorzunehmen und dies mit dem ausdrück⸗ lichen Hinweiſe motivirt, daß, wenn Hinrichtungen ſtatt⸗ finden würden, die Gefahr naheläge, daß bei dem mög⸗ licherweiſe nicht ferne liegenden Falle neuer politiſchen Umwälzungen Repreſſalien erfolgen könnten. Berlin, 11. Sept.(Eingetroffen 3 U. 50 Min.) Der Reichstagsabgeordnete Ludwig Löwe iſt heute Morgen geſtorben. (Der Verſtorbene gehörte der deutſch⸗freiſinnigen Partei an und vertrat für dieſelbe ſeit 1878 im Reichs⸗ tage den erſten Berliner Wahlkreis. Derſelbe iſt am 27. November 1837 in Heiligenſtadt geboren; widmete ſich anfangs dem Kaufmannsſtand, trat aber bald zum Ma⸗ ſchinenbau über. Im Jahre 1864 wurde er zum Ber⸗ liner Stadtverordneten gewählt, in welchem Amte er viel zur Beſſerung des Schul⸗, Waiſen⸗ und Finanzweſens beitrug. 1876 erhob ihn ſein jetziger Wahlkreis in's preußiſche Abgeordnetenhaus.) Coburg, 11. Sept.(Eingetroffen 2 Uhr Nachmit⸗ tags.) Die Herzogin von Edin burg iſt hier eingetroffen. Belgrad, 11. Sept.(Eingetroffen 2 Uhr 30 Min. Nachmittags.) König Milan reiſt heute Abend zur Badekur nach Gleichenberg(Steyermark). London, 11. September.(Eingetroffen um 9 Uhr 50 Minuten Vormittags.) Das Unterhaus nahm in erſter Leſung Parnells iriſche Bodengeſetzbill an und ſetzt die zweite Leſung auf nächſten Dienſtag feſt. London, 11. September.(Eingetroffen 3 Uhr 15). Wie die„Morningpoſt“ erfährt, wird der heutige Cabi⸗ netsrath über die Antwort auf die Note der Pforte in Bezug auf Bulgarien berathen. Es ſoll ſich dabei um die ſehr ernſte Frage handeln, ob die Signatarmächte Rußland geſtatten wollen, die Unabhängigkeit Bulgariens zu zerſtören und ſich damit den Weg nach Conſtantinopel frei zu machen.— Durch Vergleich des neueſten Artikels des „Petersburger Journal“ mit der türkiſchen Note folgert die„Morningpoſt“, daß das von vlelen Seiten behaup⸗ tete Einvernehmen Rußlands und der Pforte über die Bulgarenfrage nicht exiſtiren könne.— Thornton iſt geſtern nach Konſtantinopel abgereiſt. London, 11. Sept.(Eingetroffen 3 Uhr 35 Min. Nachm.) Eine den Londoner Journalen vom 10. dſs. zugegangene amtliche Mittheilung erklärt das Gerücht, daß die Pforte die Ernennung Whites zum Botſchafter in Konſtantinopel vorgeſchlagen habe, für unbegründet; desgleichen, daß die Pforte die Genehmigung des Vor⸗ ſchlages ablehnen werde. Petersburg, 11. Sept.(Eingetroffen 2 Uhr 50.) Das ruſſiſche Kaiſerpaar iſt geſtern Vormittag in Begleitung des Großfürſten in Brest⸗Litowsk einge⸗ troffen und wurde am Bahnhof von den Spitzen der Behörden, ſowie von mehreren Deputationen der Stadt, des Adels und der Bauern begrüßt. Giers, welcher bereits geſtern bei den Majeſtäten in Wyſſoko⸗Litowsk ungelangt war, begleitete dieſelben nach Breſt. Petersburg, 11. Sept.(Eingetroffen 3 U. 55 M. Nachm.) Katkow erhielt für ſeine fruchtbringende Thätigkeit auf dem pädagogiſchen Gebiete, für ſeinen jahrelangen unermüdlichen Eifer, das Verſtändniß für die wahren Grundlagen des ruſſiſchen Staatslebens im Publikum zu befeſtigen, den Wladimirorden 2. Klaſſe. —...—.—.. Schifffahrt, Handel und Verkehr. Rheinhafen(Hafenmeiſterei D: Am 10. September ſind angekommen: Oampfboot„Chriemhilde“, Kapt. Claaßen, von Rotterdam. „Schiller“, Kapt. Karbach, von Rotterdam. „Adolf“, Kapt. Schoeter, von Köln. Neuer Hafen(Hafenmeiſterei II): Am 10. September ſind angekommen: „„Energie“, Kapt. B. von Rotterdam. 0 „„Frankfurt 10“„ Th. Knü 775 15 „Marie“„ J. Königsfeld„ „„Frankfurt 20“,„ H. J. Arentz„ 77 „»„Juſtine“„ Joh, Jeil 7 75 „„Mannheim28“„ P. Glaſer 55 75 „„Deato,„ H. v. d. Heuvre 5 „Eicero“„ N. Barden 5 „„Niederrhein“%'öBöcking von Amſterdam. „»„GHott mit Uns Schiffer J. Breuer von Ruhrort. „„Pfalz.., Schiff, Joh Krupp von Köln. „„Mannheim 22,, Schiff. L. Kühnel von Rotterdam. Schiffs⸗Bewegung der Poſtdampfſchiffe der Hamburg⸗ Amerikaniſchen Pa⸗ ifanrt⸗ Aee„Polpneſia“, auf der Reiſe von Hamburg nach New⸗Pork, 28. Auguſt Dover pafſirt;„Allemannia“, 9. Auguſt von St. Thomas, 28. Auguſt in Hamburg angekommen;„Gothia“, 28. Auguſt von New⸗ Nork nach Stettin;„Bohemia“, 28. Auguſt von New⸗Pork General⸗Auzeiger. 2 8. Seite. —— nach Hamburg;„Holſatia“, 2. Auguſt von Hamburg na Mexico, 29. Auguſt in Vera Cruz e 5 Woraſſa 24. Auguſt von Hamburg nach Weſtindien, 29. Auguſt von Havre weitergegangen;„Hammonia“, 19. Auguſt von New⸗ ork, 30. Auguſt in Hamburg angekommen;„Marſala“, 1. eptember von Hamburg nach New⸗York;„Raetia“, 29. Aug. von Hamburg nach New⸗Nork, 1. September von Havre weitergegangen:„Wieland“, 2. September von New⸗York nach„Suevig“, 2. September von Hamburg nach New⸗Hork;„Teutonia“, 3. Sept. von St. Thomas nach Hamburg;„Bavaria“, 20. Auguſt von St. Thomas nach amburg, 4. September in Havre ange⸗ kommen;„Slavonia“, 3. September von Stettin nach New⸗York, 4. September in Gothenburg angekommen; „Saxonja“, 2. September von Hamburg nach Mexico, 4. Sepkember in Havre angekommen;„California“, auf der Reiſe von New⸗Hork am 5. September in Hamburg ange⸗ kommen;„Rugia'“, 26. Auguſt von New⸗York nach Hamburg, 5. September von Plymouth weitergegangen;„Leſſing“, 5. September von Hamburg nach New Pork. „Sorrento“ ab Hamburg 30. Auguſt in New⸗York an⸗ ekommen;„Ausſtralia“, ab Hamburg, 3. September in ew⸗Pork angekommen:„Gellert“, 22. Auguſt von Hamburg, 4. September in New⸗Hork angekommen:„Weſtphalia“, 25, von Hamburg, 5. September in New⸗Hork ange⸗ ommen. Wasserstands-Nachriochten. Rhein. Datum Stand Datum Stand onstanz, 9. Sept. 3,93—,0[büsseldorf, 10.Sept.] 2,86—9,08 Hüningen 9.„ 2,80%% buisburg. 10„ 9 9708 5 10.„ 3,½2 40,32 Kuhrort, 10.„ 184—006 Kehl, 9.„ 2,94—0,05 Smmerloh, 85 8 Lauterburg 9.„ 406—004 fymwegen, 9.„ 8½48—0005 10.„ 4,01—0,05[Arnheim, 9.„ 8,88—0,02 75 10„ 4,34— 0,04Neecka r. ermershelm, 10.„.56— 007[Heſſpronnn 0,05 Rannhelm, 11.„ 4,26—001 Fpepnseh 10 8 925 +645 Malnz, 10.„ 1,49—0,04 Gannheim 11. 4286 001 Abae 9.„ 2,25—0,04] NMain. ngen.ee cp (Fahrwasser) 9.„ 2,05.04 Nüraburg⸗ Caub, 10.„ 2,20—%0 Frankfurt 5 7 15 Goblene, 10.„237—0,03] NeSse Köln, 10.„2,48—0,08 Hrrisr. 10.„ 0,35%02 Mannuheimer Original⸗Börſen⸗Bericht. Nachdem ſeit Monaten an unſerer Localbörſe eine voll⸗ ſtändige Stagnation Platz gegriffen hatte, brachte endlich dieſe Woche unſerem Induſtrieackienmarkt ein animirteres Ausſehen, indem ſich der Verkehr recht lebhaft geſtaltete, wobei gleich⸗ zeitig eine ſehr günſtige Tendenz zum Durchbruch kam: Den Anſtoß hierzu gab die Veröffentlichung der Jahresbilanzen der Mannh. Verſicherungs⸗ und Mannh. Rückverſicherungs⸗ Geſellſchaften, die ſehr günſtige Beurtheilung fanden und Ka⸗ pital ſowohl, als auch Speculation gingen neuerdings zu Käufen in dieſe Aetien vor. Im Vordergrund ſtanden die Acten der Mannh. Rückverſicherungsgeſellſchaft, in denen üteeraus belangreiche Abſchlüſſe ſtattfanden, hervorgerufen durch das gleichzeitige Hervortreten zahlreicher Meinungskäufe, wel⸗ chen wieder Gewinnrealiſationen, die vorzunehmen mancherſeits für gut befunden wurden, gegenüberſtanden. Trotzdem über⸗ ſtieg die Nachfrage das Angebot ſo weſentlich, daß die Aktien bei Wochenſchlus gegen die Vorwoche nahezu 10/% gewannen und bei 168 mit ungeſchwächter Kaufluſt aus dem Verkehr ehen. Dieſen nachſolgend machte ſich auch hervorragendes ntereſſe für die alten Mannheimer Verſicherungsaktien gel⸗ tend, die nicht minder feſte Tendenz zeigten, wenngleich die Umſätze und Coursſteigerungen weniger bedeutend waren. Die Avance beträgt 3% und ſchließt man 167. Die außer⸗ ſewöhnlichen beträchtlichen Gewinne, die unſer Pub⸗ ikum durch die anhaltenden Coursſteigerungen der vorgenannten Actien erzielt, mußte naturgemäß die Aufmerkſamkeit auf die in letzter Zeit etwas mehr in den Hintergrund getretenen Aktien der neuen Badiſchen Rück⸗ und Mitverſicherungsgeſellſchaft lenken. Machte ſich ſchon bei deren Emiſſton zu weſentlich höherem Courſe, als dem in den letzten Wochen notirten, große Vorliebe dafür geltend, um ſo erklärlicher erſcheint es, daß jetzt, nachdem das Concurrenzinſtitut ſo glänzende Erträgniſſe lieferte, der weſentlich niedrigere Cours vielfach Käufer anzuziehen ver⸗ mochte. Bei dem überaus geringen flottanten Material ge⸗ nügt an und für ſich die geringſte Nachfrage, Coursſteige⸗ rungen hervorzubringen. Tritt ſolche aber in ausgedehnterem Maße auf, dann beobachten Beſitzer um ſo größere Zurück⸗ haltung. Nur dieſer iſt es zuzuſchreiben, daß der Verkehr in den Aktien der Badiſchen Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗ Geſellſchaft keine größere Dimenſionen annehmen konnte, trotzdem erzielten dieſelben einen Coursgewinn von M. 50 per Aktie und bei Wochenende beſtand zu 785 vielfach Begehr, ohne daß demſelhen Genüge geleiſtet werden konnte. Man ſieht ſpeziell für dieſes Papier noch einer beträchtlichen Steigerung entgegen und vielfach bemerkt wurden die zahl⸗ reichen Käufe, die darin zur Ausführung gelangten, im Tauſch gegen Mannh. Verſicherungs⸗ und Maunh. Rückver⸗ ſicherungs⸗Actien. Die Actien der Bad. Schifffahrts⸗Aſſek. Geſellſchaft erſchienen vernachläſſigt und notiren unverändert 2050. Die Tendenz für ſämmtliche Verſicherungs⸗Actien iſt indeſſen eine ausgeſprochen günſtige und es hat den Anſchein, als ob die ſteigende Bewegung ihren Ab⸗ ſchluß noch nicht gefunden habe. Auch die Actien der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafahrik zeigten wieder mehr Regſamkeit und erzielten größere Umſätze, als dies ſeit längerer Zeit der Fall war. Wie das häufig zu beachten iſt, ging mit der Beſſerung der Tendenz auch eine Belebung des Geſchäfts Hand in Hand. Die Acetien ſchlie⸗ 119 198 mit einer Avance von 3 pCt. gegen die Vor⸗ woche. Im Uebrigen beſtand gute Nachfrage für Weſterregeln Alkali⸗Actien bis 143%(Plus 1 pEt.), wogegen Offerten drückten, Hofmann und Schoetenſack bis 149(Minus pEt.). Waghäusler Zucker⸗Actien bis 89(Minus 3% pCt.) Der Markt für Brauereiactien lag ruhig. Schwetzinger wurden Anfangs der Woche, nachdem ſolche einige Zeit geſtrichen waren, mit 63(Geld) notirt, was gegen die letzte Notir⸗ ung unter Berückſichtigung des vorausſichtlich werthloſen Dividende⸗Coupons pro 1885/86 einen Coursverluſt von 8 pCt. bedeutet. Die niedrige Notiz veranlaßte mehrſeitig Kaufluſt, ſo daß ſich dieſelbe wieder auf 67 Geld erhöhen konnte, wozu aber auch nichts erhältlich war. Erſt bei 70 pCt. iſt eine Kleinigkeit am Markt geweſen. Eichbaum⸗ Brauerei Actien konnten den vorwöchentlichen Coursverluſt nahezu wieder einholen und gingen bis 151½½ um. Storch⸗ brauerei verloren 1 pCt. und waren zu 120 offerirt. Die übrigen localen Actien, die in Vorſtehendem nicht Falng erwähnt ſind, bieten zu beſonderer Beſprechung keinen nlaß. OuUeber die Hopfenernte ſchreiht man uns aus Edingen. 11. Sept.: Die Hopfenernte iſt bei uns zu zwei Drittel beendet und dürfte in Jualität und Quantität zur beſten Zufriedenheit ausfallen. In dem Geſcäfte zeigt ſich gegenwärtig eine lebhafte Stimmung, die Nachfrage hebt ſich täglich mehr, nur ſträuben ſich die Käufer, höhere Preiſe als die ſeiherigen zu bewilligen, während die Pflanzer, in Er⸗ wartung höherer Preiſe zu erzielen, noch etwas mit dem Ver⸗ kaufe zurückhalten. Bis heute wueden ca. 160 Ctr. verkauft und auf der Gemeindewaage abgewogen, zum Preiſe von 70 bis 80 Mk. per Centner. ——— 7 lleber die Submiſſionen, welche auf die Karlsruher Stadt⸗Anleihe gemacht worden ſind, können wir folgende, aus beſter Quelle ſtammende, nähere Mittheilungen machen: Die Gebote auf die Karlsruher Stadt⸗Arleihe lauten: von Mitteldeutſche Creditbank, Frankfurt a. M. „ Delbrück Leo und Cie., Berlin, „ Hamburger, Karlsruhe für 11 Millionen 3 pCt. 92,54 0 5 3½ pCt. 101,04 von Ladenburg, Creditbank Mannheim, Deutſche Vereins⸗ bank, Württ. Vereinsbank, Darmſtädter Bank, Bodenkreditb. Straßburg für 11 Millionen 3 pCt. 91,93 Dresdner Bank, Goldberger, F. W. Krauſe in Berlin, Deutſche Unionbank Mannheim ü pCt. 100,23 flür 10 Millionen 3½ Allgemeine Creditanſtalt Leipzig für 11 Millionen 3 pCt. 92,03 75 0 5 3 pCt. 99,53 Sam. Strauß hier 3 pCt. 89,10, 3 pCt. 98,10. Frankfurt a.., 11. Sept, Anfangscourse, 2248/8 4 proc, ung. Goldrente Creditactien 87.— Staatsbahn-Aktien 183% Gotthardbahn 96.50 Lombarden 88¼ Disconto-Command. 808.10 Galizier 158% Egypter 74.00 Tendenz: still. Frankfurt, a. M. 11. Sept.(Schlusscourse.) I. Wechsel. 4% Ung. Goldrente 87.— Amsterdam kurz 168.62 5% Jtaliener 100.40 Belgien kurz 80.60 Russen von 1877 98.60 London kurz 20.417 II. Orient-Ahleihe 60.20 1 Ig. 20.47 III. Orient-Anleihe 60.10 Italien kurz 80.45 Russen von 1880 87.05⁵ Paris kurz 80.75 4% Spanier 61.— Schweizer Plätze kz. 80.65 1% cçonv. Türken 14.10 Wien kurz 162˙05 4% Egypter 74.00 51 1g. 162.20 3. Loose. 5 Napoleonsd'or 16.17 40% Bd. Pr.-L. d, 100 xt. 138.00 2. Staatspapiere. Oestr. Poose von 1860 116.70 4% Deutsche Reid 258 106.60 Oestr. Loose von 1864 285.90 40% Preussen in Mark 105.85 4. Industriepapiere, 4% Bayern„„ 105.15 Bad. Zuckerf. Waghäusel 88.00 4% Baden in fl.—.— Garlsruher Maschinenf. 40%„ ½ Mark 104.95 Ettlinger Spiunerei 189.30 Oesterr. Goldrente 96.40 8 und Web. Hüttenh. 84,80 55 Silberrente 69.50 Westerregeln Alkali-Act. 146.20 5. Priyatdisconto 1¼85% (Schlusscourse.) 135.90 68.70 Frankfurt à. M. 11. Sept. 1. Prioritäten. 4½0/% Pfälz. Maxb. „ Papierrente 40% Pf. Ihf.-Bexb. in Mark 103.65 40% Pfälz. Nordbahn 104.00 4%„, in fl⸗ 108.00 6% Arader 94.%8 4% Nordbahn 103.40 8. Bank- u. Credit-Aktlen. Badische Bank—.— 4% Maxbahn 103.40 e Darmstädter Bank 2. Aus l. Eisenb.-Actien. Galiz. Karl-Ludwigsbahn 158%8 Disconto-Commandit 208.10 Oestr. Franz-Staatsbahn 183¾8 Oesterr. Ung. Bank 697.— „ Sücd-Lombarden 82% JOesterr. Oredlit-Anstalt 224.%8 „ Nordwest-Silber— Bheinische Creditbank 120.25 57„iit 189.%8 Deutsche Unionbank 101.40 Götthardbahn 96.50 Nachbörse. 4% Hess. Ludwigsbahn 96.15 Credit aetien 22457 4% Ludwigsh.-Bexb. 220.60 Staatsbahn 183./8 4% Marienbrg. Milw. 37.80 Lombarden 5 82./6 4% Mecklenburger 165.50 Disconto-Commandit 208.10 Berlin, 11. Sept. Anfangscourse. Crediractien 452.— Lombarden 170.00 Staatsbahnaktien 368.— Disconto-Commandft 208.20 Berlin, 11. Sept. Schlusseo urse. Russen-Noten 197.20 Discohto-Commandit 208.20 Italiener 100.20 Creditactien 451.50 Oesterr. Goldrente 96.40 Dortmunder Union 4¹. 186ber Loose 116.70 Gelsenkirchner 105.60 Galizier 78.30 Laurahütte 63.20 Lübeck-Büchener 162.20 Westerregeln, Alkaliw. 145⁵.70 Hess Ludwigsb.-Actien 96.20 Neueste Russen 99.20 Marienburger 38.20 Tendenz träge Mecklenburger 165.10 8 Ostpreuss. Südbahn 72.20 a oh brgg. Staatsbahn-Actien 368.00 OCredit-Actien 451.50 Lombarden 168. Staatsbahn 368. Darmstädter Bank 137.90 Lombarden 5 168. Deutsche Bankaktien 159.70 Disconto-Commandit 208.00 Wien, 11. Sept.(Schlusscourse). JNachmittags. Bankactien 865.— Silberrente 85•4⁵ Creditactien 278.70 Papierrente 84.95 Oesterr. Goldrente 118.60 Unlonbank 72. Staatsbahnactien 227.50 Galizier 195,50 Lombarden 102.70 Tendenz: matt. Wechsel p. London kurz 125.95 Reichsmarkscheine 61.70 Napoleonsd'or 9980 Wien, 11. September. Credit 279.00 Ung. Noten 61.80 Staatsbahn 000.00 Lendenz still. Paris, Anfangscourse. London, Anfangscourse. Anleihe 110.02 Consols 100.%50 Italiener 100.25 Priv. Egypter 95.0% Staatsbahn 457. Egypter 73.8 Lombarden 215. Russen 98.8/8 Egypter 373. Tendenz: behauptet. Türken 8 19 55 15 Kt) Berlin, 11. September(Produktenmarkk. Weizen Sept, Oetober 152.50 Rüböl Sept.-Oktober 43.20 57 April-Mai 162.50 75 April-Mai 46.80 oggen Sept.-Oktober 129.50 Spirit. I. 39.20 Sept.-Oktober 39.39 b. Abril-Mai 133.20„ April-Mai 41.20 Rüböl loco 43.40 Wetter sehr heiss. Köln, 11. September. Produktenmarkt.) Weizen loco hiesiger 8. Roggen November 12.90 55 loco fremder 18.50 10 März 15.40 75 November 16.65 Rüböl J00 22,80 „ März 17.15 Cktober 22.60 Roggen loco hiesiger 14.25 Parls, 11. Sept. Productenmarkt.) Rüböl September 49.20 Nehl, Nov.-Nebruar 51. „ October 49.70„ Jan.-April 51.80 Rüböl Nov.-Dezember 50.50 Tendenz schwach. „ Jauuar-April 51.50 Weizen, September 22.5 0 Tendenz still. 55 October 22570 Spiritus September 42.„ Nov.-Kebruar 23.10 Jan.-April 42.50 Sept. Dezeber 23.40 Pendenz träge. TFendenz schwach. Zucker, September 32.60 Roggen August, 13. „ Okt.-Januax 34.20„ September 13.40 Fendenz fest. 55 Sept.Dezember 14. Mehl, September 49.20 Nov.-Februax 14.20 85 Oetober 49.80 Fendenz träge schön. Breslau. Spiritus, Sept.-Oet. 38.80, Nov.-Dezember 39.70. Pest, 4. Sept.(Produktenmarkt.) Weizen loco behauptet, Mafs per 1887.71 G..78 B. 55 Herbst.87 G.89 B. Kohlreps%. Hafer, Herbst.25 G..30 B. Wetter heiss. —— Effectensocietät. krankfurt, 10. Sept. 6¼ Uhr Abends. Oredit, 225½ Staatsbahn 184½½.%.%½ Diskonto- Kommandit 208-60-40, Gotthard 96.9070-90, Ungar. Goldrente 87.15, 1880er Russen 87.20, Egypter, 74-20.15 Spanier 60.80 gemischte ditto 98.20. Briefkaſten. Bei Briefmarken iſt e⸗ unterſcheiden, ob ſolche mit Steindruck(Lithographie) oder mitfels Stablſtich hergeſtellt ſind. Die letztere Ausführung iſt die feinere, hier tritt jede Linie fein, deutlich und ſcharf hervor, während lithographiſcher Druck leicht verwiſcht und ſchmutzt. Am deutlichſten können Sie dieſen Unterſchied bei den franzöſiſchen Marken der Jahre 1870/71 beobachten Steindruck iſt damals nur ein Aushilfsmittel geweſen. L.., Freiburg. Nach unſerer Anſicht iſt hier nichts zu wollen; Sie hätten ſich vielleicht ſichern können, indem Sie nach einer feſtzuſetzenden Probezeit einen Vertrag auf längere Zeit durchgeſetzt hätten. Iſt ein ſolcher nicht vor⸗ handen, ſo ſteht dem Prinzipal eine Kündigung in ordnungs⸗ mäßiger Weiſe jederzeit zu, es ſei denn, daß er Ihnen münd⸗ lich andere Verſprechungen gemacht hätte. — ̃—— Verautwortlich: M. B. hier. es ſehr leicht zu —— Für den politiſchen Theil und das Feuilleton: Aug. Allgaier. Für den lokalen und den übrigen Theil: L. Frey. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. Al, Werle. Rotationsdruck und Verlag der Dr. P. Haas ſchen Buch⸗ Druckerei, ſämmtlich in Mannbeim⸗ A. Seite: General⸗Anzeiger. 12. Septembder. No. 1256. Di t Ausſchreibens— Ludwi 8 afen. ee— ben Feheſe mer, ET. Realgymnasium u.„ n ige haſen.„, im am 4. dieſes Monats i euen 2 aie daßee denden gech me Realschule Cravatten& Slips geſtelltermaßen die des iſtraelitiſchen die wir zu unſern bekannten billigen Tommis Mannhleir. Preiſen empfehlen, iſt ſoeben eingetroffen. Leopold Nau Anmeldungen neuer Schüler Hontag, den 13., Aufnahms-.“ Geschw. Rosché- eeee und Nachprüfungen den 14. u. 15., Beginn des Unterrichts Neu! Soeber augtroffen: Neu! 1 Königs„welcher bis 1. dieſes„Septe 117 5 8 Vonatg deß Sſſenhündler Hermann Donnerstag, den e König Otto⸗ U. Freudenberger in Eberbach be⸗ Prinzregent Luitpold⸗ Ich Rease e 10 955 Vogelgesang. 9026 4 411 Tode des Rau in irgend welcher Bff. 5 ehung ſtehenden Wahrnehgangen—TT————T— 77TTTTTTCCCCCT Me AN E, ſchleunigſt zu meiner Kenntniß zubringen. Mannheim, den 10. September 1886, Der Unterſuchungsrichter 5 am Großherz. Bad. Landgerichte Mannheim: Zentner. 9062 Die Begebung der Syna⸗ gogenplätze für die Zeit vom 29. September 1886 bis 17. 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SGeueral⸗Anzeiger Seite⸗ Ortsverband 5 dentſcher Gewerkuereine. Gewerkverein der Fabrik- und Handarbeiter, Mannheim l. Samſtag, den 11. September Abeuds ½9 Uhr Ortöbereinsverſammlung. Um zahlreiches Erſcheinen bittet 9087 Der Vorſtand. Centr.⸗Kranken⸗& Sterbekaſe der Schuhmacher und verw. He⸗ rufsgenoſſen Nentſchlaads. (E. H. 32 Hamburg.) Monutag, den 13. September, Abends 8½ Ahr im Lokal„goldner Hirſck“ ausserordemntliche 0* 7* 7 Mitglieder⸗Verſammlung. Um zahlreiches und pünktliches Er⸗ ſcheinen bittet 9081 Der Vorſtand. Unterſtüsungsverein Deutſcher Schuhmacher. Fililale Mannbeim 0 0 Montag, 13. Septbr. Abends ½9 Uhr im Lokal zumAfatgraf Ludwig“ + Verſammlung wozu alle Schuhmachergehilfen Mann⸗ heims eingeladen ſind. 1. Punkt der Tagesorbnung: Beſprechung des Arbeiterſchiedsgericht, 2. Punkt: Zweck und Nutzen des Vereing. Um pönktliches und zahlreiches Er⸗ ſcheinen erſucht 9032 Der Bevollmächtigte: AId. Beferlein. Arbener Vortb. Verein. 3. 14. Mir machen unſere Mikglieder aus⸗ drücklich darauf aufmerkſam, daß die Anmeldung bei Erkrankungsfällen für die Hguptkaſſe bei Herrr Ale 0 1, 15, für Medizinalkoaſſe bei Herrn Bitz, 4, 5, für die Hilfsxaſſe bei Herrn Schäfer, 8 4, 21 nach den Statuten der beßreff. Kaſſe zu geſchehen hat. Wir bitten ſich genau darnach zu richten. 9080 Der Vorſtand. Bayr. Hilfsverein. Sonntag, den 12. d. Mts. ilſige ags 4 Uhr t Gemüthlicge Zuſaumenkunft bei unſerm Mitglied Gölz zum gro⸗ ßen Hirſch Jumaduſch wozu wir unſere Mit⸗ u. Ehrenmitglieder mit Familien⸗ angehörigen zu recht zahlreichem Beſu⸗ che freu lich einladen 8989 Der Porſtand. Kathol. Geſellen⸗Herein. Sountag, 12. Sept., Abends 8 Uhr Fröfunng de neuen Lokales mit Geſaug 1 und Spiel Die Mitglieder mit Angehürigen ladet ergebenſt ein 9008 Der Vorſtand. M. G. B. Sonntag Zuſammenkunft Mühlau. Ludwigshaſen a. Rh. Empfehle mein Hotel (Rheinischer Hof,) früher Landkutſche an der Haupt⸗ Straße gelegen. 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September, Abends 5½ Uhr am Spritzenhaus(Kaufhaus) pünklich und vollzählig zu verſammeln. Der Hauptmann: Pohl. 8990 Feuerwehr. Die Mannſchaft der zweiten Compagnie der Feuerwehrhilfsmannſchaft wird hiermit aufge⸗ fordert, ſich zur Abhaltung einer Probe Montag, den 13. Sept., Abends 5 Uhr verſehen mit der Armbinde am Uebungs⸗ gebäude der Feuerwehr vor dem Heidelberger Thor pünktlich und vollzählig einzufinden. Mannheim, 10. Sept. 1886. Der Führer der Hilfsmannſchaft: C. Heyd. II. Felociped-Wettfahren und Preiskunstfahren des 8929 Veloeipedisten- Verein Mannheim. Sonntag, den 12. September, Nachmittags 2½ Uhr auf der Reunnfahrbahn am Schützenhaus, während des Rennens SrossSses Gonmnmeert. 2 Uhr Corſo vom Ballhaus der Hauptſtraße entlang nach der Wettfahrbahn. Preiſe der Plätze: Nummerirter Sitzplatz auf der Tribüne 3 Mk., Tribüne 2 Mk., 1. Platz 1 Mk., 2. Platz 50 Pfg., Neckardamm 20 Pfg. Karten find von Freitag, den 10. September zu haben bei Herrn A. Donecker, Kunſt⸗ und Muſikalienhandlung, Herrn C. J. L Etoile, Cigarrenhandlung, O 3, 5, Herren Baumſtark& Geiger, 1, 5, am Zeitungs⸗Kiosk an den Planken, am Wettfahrtage von Nachmittags 2 Uhr ab auf dem Wettfahrplatze. Der Vorstand des Velooipedisten-Verein Mannheim: Uim, 1. Vorſitzender. Gabriel, 2. Vorſitzender. Kaufmänniſcher Verein. Für zu errichtende Curſe für: Französische, Englische u. Itallenische Sprache, doppelte Buch- halfung, Kalligraphie u. Stenographie werden Anmeldungen(unter Adreſſenangabe) entgegengenommen. Auch dem beſtehenden Turn⸗Curſus kann noch beigetreten werden. 1 Der Vorſtand. . Athleten-Club„Germanla“ Mammnmhneim. Sountag, den 12. Sept. Großes Garten⸗Feſt in den Lokalitäten von Rückerts Bierkeller. Auftreten ſämmtlicher getiven Mitglieder in ihren außergewöhnlichen bekannten Kraftübungen im Heben, Stemmen, Jongliren mit Ge⸗ wichten von 50—500 Pfunden, ſowie Arbeiten am einfachen und doppelten. um Schluß der Vorſtellung: Große Schweizer Gürtel⸗ und franzöſiſche Frei⸗Ringkämpfe, wozu die verehrl. Mit⸗ glieder, ſowie Freunde u. Gönner des Vereins freundlichſt eingeladen werden. Eintritt für Nichtmitglieder à Perſon 30 Pfg. Anfang Nachmittags 3 Uhr. Vor und während der Vorſte GROSSES CöNenRT NB. Wir machen darauf aufmerkſam, daß der Verein ſich bis jetzt ſchon 8 Preiſe errungen hat. 3941 Zu zahlreichem Beſuche ladet höflichſt ein Der Vorſtand: Leonh. Holländer. Geſang⸗Verein„Germania.“ Spuntag, 12. ds. Mts., Abends 8 Uhr findet bei unſerem Pitgſied Herrn Martin auf dem Jungbuſch Italienische Nacht bei günſtiger Witterung ſtatt, wozu die Mitglieder ſammt Angehörigen höflichſt einladet. 8943 Der Vorſtand. Geſang⸗Verein Sänger⸗Luſt. In der am 9. September abgehaltenen außerordentlichen Generalverſamm⸗ klung mit der Tagesordnung: Vorlage der Abrechnungen; Ergänzungswahl des Vorſtandes und verſchiedene Vereinsangelegenheiten, wurden die Vereinsbücher nach Einſicht der Mitglieder als ganz ordentlich und gut geführt annerkannt und wurden folgende Beſtimmungen getroffen: Die heutige Generalverſammlung erklärt ſich mit dem Vorgehen des Vorſtandes vollſtändig einverſtanden. Ferner beauftragt die heutige Generalverſammlung den Vorſtand, bei noch⸗ maligen vnwahren Ausſagen der vier ausgeſchiedenen Mitglieder, klagbar gegen dieſelben vorzugehen. 9063 Im Namen der außerordentlichen Generalverſammlung: Der Vorſtaud. 2, 11. N 2, II. Fraukuarbeit⸗Shule Dol. 8 45 Fran Derva-Roschmann. Beginn des neuen Curſus 1. Okt. 1886.— Aumeldungen werden ſtets entgegengenommen. Schalt& Cementarbeiten fertigt unter Garantie on P. PFohl& Sohn. — — Großer Mayerhof. brdsses fah-Lonce der Kapelle Petermann. Wilder Mann. Hente Samſtag Abend 8 Uhr FItalieniſche Nacht großem Streich⸗Concert der verſtärkten Kapelle Petermann, 8771 ſowie Abends Auſtich oo Bock-Bler 7(uach Münchener Art gebraut) — P. Gaschott. Brauerei Hochschwender. Samſtag, den 11. September Humoristisches Gesangs-Concert der Sängergeſellſchaft Thalia. Auftreten der Soliſten und Duettiſten Smih und Richard Gersdorf aus Dresden. 9085 Programm neu und deceut. Aunfang ½8 Uhr. §14 Concerthalle 81.4 zum goldenen Hirsch. Heute Sountag, 12. September Großes Concert und Gala⸗Vorſtellung der beröhmten Jingſpielgeſellſchaft„Heiterkeil“. Auftreten der hier ſo beliebten Coſtüm⸗Soubrette Frl. Gretchen, deß Geſang⸗ und Charakter⸗Komikers Hrn. Dummeldinger, ſowie des Bandonſon⸗ virtuoſen Hrn. Seip. Zum Vortrag kommen die neueſten Co uplets, Duette und Terzette. 9058 Anfang 8 und 8 Uhr, Entree 10 Pfg. Concerthalle Silberner Anker. Sonntag, den 12. September 1886 Concert und Forstellung der erſten Mannheimer Variété-Theater-Gesellschaft. Auftreten der beliebten Sängerin Fräulein Roſa, des Salon⸗Komikers Herrn Mathias, ſowie des Charakter⸗Komikers Hrn. Hauer⸗ Stets neues, gediegenes Programm. 8867 Zum erſten mal: Netterl und Seppel, urkomiſches⸗Originalduett. Anfang 3 und 8 Uhr. Entree 10 Pfennig. GSoldnes Secehaf (Fr. Weltin.) Sonntag, den 12. September 9010 Grosses Concert& Vorstellun der beſtrenommirten Speeialitätgeſellſchaft Fidelio. Auftreten der beliebten Duettiſten Schröder und Jakob'l, des Original ⸗ Charakter⸗ u. Geſangs⸗Komikers Buck u. des Pianiſten Hrn. Wilhelmi. Programm ſtets neu und urkomiſch. Aufang 3 und 8 Uhr. Reſtaukation und Gartenwirthſchaft zur „Hoffnung.“ dTiglic friſc gebacene Fiſche, vorzügliches Bier aus der Brauerei⸗Geſellſchaft Eichbaum(vormalz Hofmann), wozu freundlichſt einladet 9060 Joſeph Bornhofen. Ausverkauf. Der alljährliche Aus verkauf zurückgeſetzter Artikel als: Glas-, Porzellan-, Luxusartikel, darunter Blumen⸗Vaſen von 50 Pfg. 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Es werden die Mitglieder nebſt Fa⸗ milten freundlichſt gebeten, ſich recht zahlreich zu betheiligen. Abfahrt punkt 2 Uhr Mittags vom Main⸗Neckar⸗Bahnhof. 8985 Der Vorſtand. Deutſcher Kellner⸗Zund. .-V. Mannheim. Dieuſtag, 14. September 1886 Mittags ½4 1 K 2 hr 2 Mitglieder⸗Herſammiung im Lokal halber Mond. Um recht zahlreiche Betheiligung der Wichtigkeit wegen bittet 8965 Der Vorſtand. Bayr. Hilfsverein. Es diene zur Nachricht, daß wir un⸗ ſer Lokal von heute an in den Goldenen Falken 8 l, 15 verlegt haben und erſuchen wir unſere Mitglieder dasſelbe recht oft zu heſuchen. 8988 Der Vörſtand. 81 Seite⸗ General⸗Anzeiger. —— —— ulle Neu eröffnetes Wagren-Haus .Lpomann& C. Mannheim 3, 1(1 Treppe) im neuerbauten Hause der Herren Gebrüder Kaufmann. Waaren jeder Art gegen Baar und auf Abzahlung. Damen⸗ und Herren⸗Confection fertig; (und nach Maaß in kürzeſter Zeih. Arbeiter⸗Kleider, Knaben⸗ und Kinder⸗ Anzüge, Kleiderſtoffe, Cachemire, Bett⸗ zeuge, Vorhänge, Mülhauſer Weißwaaren, Wäſche, Hemden, Schirme, Hüte, Schuhe und Stiefel, Möbel, Betten, Spiegel, Kleine Anzahlung, bequeme Abzahlung. Uhren ꝛc. Streng reelle Redienung. Braurei Dahringer. Nur ſolide Waaren, 1 Täglich ſeloftgekelterter 8661 Apfelmost. nzu billigen und feſten Preiſen. Geschäfts-Erb nung. Hiermit beehren wir uns einem geehrten Publikum von Mannheim und Umgegend ergebenst anzuzeigen, dass wir mit dem heutigen Tage auch in Hannheim eine Niederlage unserer Artikel als: Strickgarne, Woll., Kurz. 4 Weißwaaren, Knöpfe elc. errichtet haben. Herr Leonhard rarer im Hause„zum Weissen Lamm“ H 1, 4 Felcher bisher in unserem Geschäfte in Crefeld thätig war, Übernimmt diese Niederlage und wird die Artikel zu unseren Original-Orefelder- Preisen Verkaufen, überhaupt das ganze Geschäft nach unseren langjährig bewährten Gründsätzen leiten. Indem wir Sie auf nachstehende Anzeige des Herrn Cramer aufmerksam machen, empfehlen wir uns Ihnen Hochachtungsvoll& ergebenst 9034 Ore feld, 10. September 188. Gebrüder SIin n, Strumpfwaarenfabrik, Strickgarn, Woll-, Kurz- und Weisswaarenhandlung. Creffeld, Düsseldorf, Essen a. d. Ruhr, Hainz, Hannheim, GHauptgeschüft) Marktstrasse 1. Kopstadplatz 4. Schusterstrasse 48. 1 Hochstrasse 93. Höflichst bezugnehmend auf vorstehende Mittheilung der Herren Gebrüder Sin n, Grefeld halte ich mein reichhaltiges Lager in Strickgarnen, Woll, Kurz.& Weisswaaren bestens empfohlen und lade zum gefl. Besuche meiner Lokalität ergebenst ein. Durch den grossen Umsatz, den die Firma Gebrüder Sinn mittelst ihrer bedeutenden Filialgeschäfte erzielt, ist es ihr möglich zu den billigsten Preisen einzukaufen, somit ihre Verkau'spreise auffallend billiger zu stellen, als jedwede Concurrenz, wie sie sich denn auch zu einer der bedeutendsten Firmen ihrer Branche emporgeschwungen hat, die ihren Ruf nur ihrer strengen Reellität und der billigen und aufmerksamen Bedie- nung ihrer Kunden zu verdanken hat. Ich werde stets bestrebt sein, diese Prinzipien auch im hiesigen Geschäfte hochzuhalten, damit dasselbe bald an Wohlklang und Grösse den übrigen Filialen der Herrn Gebrüder Sinn ebenbürtig wird. Mich einem geneigten Wohlwollen bestens empfohlen haltend zeichne Hochachtend& ergebenst Leonhard Cramer, H I, 4. Niederlage von Gebrüder Sinn, Orefeld. MHannheim, 10. September 1886. garantirt rein à Mark.—,.20, bis.50 Mark 21 3 per Flaſche vom Hauſe Wwe. Th. Leppiller in Bordeaux empfiehlt 7408 . Kr. Rern, 0, 11. EEENENHAAnAMAE 5 Bore *