Blatt. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Unſere heutige Nummer umfaßt 10 Seiten. aubteic rricſe durch ſich ſelbf. In Deutſchland ſpricht man viel von Frankreich, — und mit Schrecken ſahen wir unſere Nachbarn Europa überſchwemmen mit ihren Ideen, Produkten und ihren Soldaten, indem ſie eine außerordentliche Lebensfähigkeit an den Tag zu legen ſchienen. Mit welcher Beſorgniß hörten wir die Rede Napoleons am erſten Januar! Selbſt nach dem Jahr 1870 konnten wir nur mit Furcht von Frankreich ſprechen, als uns aller Enden ſein Ge⸗ ſchrei nach Rache, nach Revanche entgegenſchwirrte. Revanche auf allen Gebieten: des Militärs, Handels, der Landwirthſchaft, Induſtrie, Finanzen und der Moral. Deutſchland ſchien zu erſticken unter ſeiner eiſernen Kuͤſtung, während Frankreich die ſeine mit Wohlbehagen und Leichtigkeit trug und den Moment ſehnlich zu er⸗ warten ſchien, wo wir gezwungen ſein würden, um Gnade zu bitten, wenn nicht durch die Gewalt der Waffen gezwungen, dann durch die eigene Erſchöpfung oder durch das augenſcheinliche Uebergewicht von Frank⸗ reichs Finanzen und commerziellen Verhältniſſen. Dieſen beunruhigenden Zuſtand ſchien der eiſerne Kanzler zur richtigen Zeit nicht genügend erkannt und einſchneidend genug behandelt zu haben, er zeigte deßhalb nicht übel Luſt, auf's Neue los zu gehen; indeß es war unnöthig— Frankreich hatte ſich in einem Anfall von Fieber ertoben, mit demſelben verſchwanden auch ſein Enthuſtasmus, ſeine Energie und ſeine Illuſionen; ſein Zetergeſchrei iſt mit jedem Jahr ſchwächer geworden, und wenn heute noch von Zeit zu Zeit eine chauviniſtiſche tarde platzt, ſo ſind es die Franzoſen ſelbſt, die ſie beſpötteln; ſo ſehr iſt das Wort Revanche aus der Mode gekommen, und das Wort: à Berlin verhallt, das ehemals in jedem Munde war,— eine franzöſiſche In⸗ vaſion ſcheint heut ſelbſt den Leichtgläubigſten eine extra⸗ vagante Idee.— Allerdings, die ſchönen Träume unſerer Vernichtung und eines ſiegreichen Einzugs in Berlin ſind zu Waſſer geworden. Wer kann daran denken, ohne zu lächeln? Betrachten wir dagegen den Kulturgang der beiden Nationen während der letzten 15 Jahre; welch' immen⸗ ſer Umſchwung in ihrer Stellung zur europäiſchen Politik iſt eingetreten und zu welch' verſchiedenen Zielen ſind ſie gelangt! Während Deutſchlands Bevölkerung in wahrhaft bedrohlicher Weiſe zunimmt, ſcheint Frankreichs Produk⸗ tionskraft zur Neige zu gehen, es erhält ſeine Lebens⸗ kraft nur noch durch beſtändige Vermiſchung mit fremdem ) Dieſe Artikelſerie entnehmen wir dem unter dem Titel„Frankreich gerichtet durch ſich ſelbſt“ ver⸗ öffentlichten hochintereſſanten Werke von Dr. Rommel, deutſche autoriſirte Ausgabe, Verlag von A. Bender's Buch⸗ handlung(Ernſt Albrecht) in Mannheim. ———5ði¹] v.— Feuilleton. — Die Sphynx. In D. befinden ſich am Fuße der Schloßterraſſe zwei ſteinerne Sphynxe, die, ſeitdem ſie der Bildhauer dorthin geſtellt hat, ſich immer höchſt anſtändig be⸗ tragen, keinem Vorübergehenden irgend etwas Unangenehmes in den Weg gelegt und Niemandem weder Räthſel noch Cha⸗ raden, weder Logogryphe noch Homonyme, weder Palindrome noch ſonſt etwas zu hacken aufgegeben haben. Sie verhiel⸗ ten ſich immer ſtill und ruhig, wie es fabelhaften Weſen ihres Ranges zukommt. Eines Nachmittags aber wäre eine dieſer beiden Teraſſen⸗Hüterinnen beinahe die Urſache eines großen Volks Aufruhrs geworden. Es hatte ſich nämlich vor eine dieſer ſteinernen Fabel⸗ weſen ein Mann poſtirt, in dem Jeder gleich einen Sohn Albions erkannte. Er hatte rothe Haare und— obgleich die Sonne ſchien— einen braunen Regenſchirm unter dem Arme, einen großen Strohhut auf dem Kopfe und ein kleines Lorgnon in der Hand, womit er die Sphinx anglotzte mit einer Art von Ueberraſchung, die ſich ſo lebhaft in jeder ſeiner Mienen abſpiegelte, daß ſeine Ueberraſchung einen andern Mann, der bintes an ihm vokübergegangen war und nicht begreifen onnte, wesalb der Engländer ſo unabgewandten Blicks dieſe Sphynx anſtiere, dergeſtalt überraſchte, daß auch er aus Neu⸗ gier ſtehen blieb und die Sphinx nun gleichfalls anſtarrte. „Gentleman“, begann der Neugierige,„nehmen Sie es nicht übel, wenn ich eine Frage an Sie richte.“ Der Engländer, vertieft in das Anſchauen der Sphynx, that, als ob er die Frage nicht gehört hätte und ſchwieg. Der Neugierige ſah erſt die Sphynx und dann wieder den Engliſhman an und ſprach nach einem Weilchen: „Sir, geſtatten Sie mir eine beſcheidene Frage.“ „Was wünſchen Sie?“ „Ich möchte wiſſen, weshalb Sie ſeit einer Viertelſtunde ſo unabläſſig dieſe Sphynx betrachten?“ „Der Grund, weshälb ich das thue, iſt ſonderhar, ſo räthſelhaft, ſo wunderbar, daß Sie ihn ſchwerlich begreifen würden.“ 8 „Sie machen mich außerordentlich neugierig. Ich bitte, der Stadt Mannheim und Umgebung. egne Mannheimer Volksblatt. Erſcheint tägtich, Soun- und Feſttage ausgenommen. W̃᷑ überſchreiten, werden ſie ſelbſt von allen Seiten über⸗ ſchwemmt, im Norden von Belgiern, im Oſten von Deutſchen, von den Schweizern überall ein wenig, im Süden von Italienern; wenn die Pyrenäen eine Scheide⸗ wand zwiſchen den Franzoſen und Spaniern zu bilden ſcheinen, ſo tritt dieſes Verhältniß nur deßhalb ſo ſcharf hervor, weil bei beiden Nationen die Abſorption und Reproduktion gleich ſchwach iſt.— Frankreich, früher den Weltmarkt beherrſchend, wird nun überfluthet von den Produkten der ganzen Welt, und nur durch gewaltige Schutzmaßregeln, die aus Frankreich gleichſam eine Feſtung machen, kann dort die Induſtrie und Landwirthſchaft dem Andrang des Im⸗ ports widerſtehen; jedoch ihr Abſatzgebiet verengt ſich immer mehr, die fremde Konkurrenz ſchlägt ſie auf ihrem eigenen Markte aus dem Felde, und die Pariſer Artikel werden aus Berlin, Wien nach Paris gebracht. Die in Frankreich eindringende Maſſe nimmt ſtetig zu, während uns von dort immer weniger zurückkommt, weniger an Menſchen, Produkten und Ideen.— Der Verfall wächſt auf allen⸗Gebieten, die Spann⸗ kraft, die Widerſtands⸗, die Lebensfähigkeit der grande nation ſcheint gebrochen zu ſein.— Politiſche Ileberſicht. Mannheim, 16. September. Deutſches Reich. Daß man in Berliner offiziöſen Kreiſen ſehr ungehalten iſt über die Thatſache, daß ſich das deutſche Volk ſo mächtig für den Bulgaren⸗ fürſten erwärmt hat, das iſt bekannt. Der Aerger gelangte in den maßloſen Artikeln der„Nordd. Allgem. Ztg.“, die wieder nach altgewohnter Manier den Teufel in Geſtalt der„Reichsfeindſchaft“ an die Wand malte, zum ungeſchminkteſten Ausdruck. Offen ſind unſere Offi⸗ ziöſen, wenn es ſich darum handelt, einem Widerſacher den Kopf zu waſchen, das muß man ihnen laſſen. Ob dieſe Offenheit eine Tugend iſt oder ob ſie nur dem Mangel an Reſpekt vor der ſogenannten öffentlichen Meinung entſpringt, wollen wir hier nicht näher unter⸗ ſuchen, es genügt uns, zu wiſſen, daß die journaliſtiſche Grobheit der„freiwillig Gouvernementalen“ an„Ur⸗ wüchſigkeit“ nichts zu wünſchen übrig läßt. Da es aber nicht allein deutſche„Reichsfeinde“ waren, welche mit dem Fürſten Alexander ſympathiſirten, ſondern die Preſſe des öſterreichiſch⸗ungariſchen Kaiſerſtaates in ihrer über⸗ großen Mehrheit ſich das gleiche Verbrechen zu ſchulden kommen ließ, ſo iſt es nicht mehr als billig, daß auch unſeren lieben Nachbarn ein Rüffel ertheilt wird. Die Abfertigung hat diesmal die„Köln. Ztg., übernommen, welche an die Stelle der„Norddeutſchen“ getreten iſt, wohl deshalb nur, um der„Lektion“ mehr Nachdruck zu verleihen. Das rheiniſche Weltblatt läßt ſich in einer Berliner Correſpondenz folgendermaßen aus: „In Oeſterreich Ungarn haben vereinzelte Blätter, wie die„Neue Freie Preſſe“ und das„Neue Peſter Journal“, die Entwicklung der bulgariſchen Angelegenheit zum Aus⸗ Mannheimer Handels⸗Seitung. — HCCCCVT0TVT0T0T0ö0k⅛k0TéT⅛kéT0k0'''0é vv000k0''é é ͤVv ͤ 0 2 1 5 f 2 Blute.— Während die Franzoſen nirgends ihre Grenzen Freitag, 17. Jeptember 1886. 7 Inſerate: Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. „CCCTTTTbT eeeeeEel 25— gangspunkt von Betrachtungen genommen, welche den Werth der deutſchen Bundesgenoſſenſchaft für die öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche Monarchie in Zweifel ziehen. Wir wollen uns durch Aufzählung der wichtigen Errungenſchaften, welche für unſere Nachbarn aus dem Bündniß mit uns erwachſen ſind, in Einzelheiten nicht verlieren, ſondern uns darauf beſchränken, zur Beleuchtung des Werthes unſerer Freundſchaft die Frage aufzuwerfen, wie ſich die Situation geſtalten würde, falls ſich die deutſche Freundſchaft in Feindſchaft umſetzte. Wenn diejenigen, welche dieſſeits und jenſeits der Leitha den Werth unſerer Freundſchaft bekritteln, ſich nur über dieſen einen Ge⸗ ſichtspunkt klar werden wollten, dann würden ſie nicht in kleinlichen Nörgeleien ſich ergehen und nicht jedesmal, wenn ſie durch irgend eine ruſſiſche Evolution und durch peſſimiſtiſche Konjekturen ohne Grund verſtimmt ſind, von uns verlangen, daß wir ſofort uns zu Exekutoren ihrer Anfälle von ſchlechter Laune machen ſollen, ohne Rückſicht auf die Intereſſen der Angehörigen des deutſchen Reichs. Wir ſind gewiß gute Freunde Oeſterreich⸗Ungarns und haben das oft bewieſen. Die Ausbrüche einiger Preßorgane in dem uns verbündeten Großſtaat werden hieran nichts ändern; umſomehr fühlen wir uns aber berufen, ſie als unberechtigt zurückzuweiſen; daß Oeſterreich ſelbſtſtändige Intereſſen wahrzunehmen hat, daran haben wir nie gezweifelt, wir befinden uns ganz in derſelben Lage und haben danach gehandelt. Wem iſt wohl als das deutſche Reich in Angelegenheiten überſeeiſcher Politik mit England in Differenzen gerathen war, bei einer unſer Vater⸗ land ſo tief bewegenden Frage je eingefallen, zu verlangen, daß Oeſterreich⸗Ungarn eine analoge Haltung gegen die Londoner Regierung einnehmen ſolle? Wir ſind damals auf unſere Diplomatie allein angewieſen geblieben und niemand hat auch nur daran gedacht, es Oeſterreich übel zu nehmen, daß es ſich für dieſe Sache nicht intereſſirte. Unſere Aufgabe in Deutſchland iſt es, die Verſtändigung der beiden uns befreun⸗ deten Kaiſermächte zu erleichtern und namentlich ihre Inte⸗ reſſen im Orient zu aunſ plic und unſere Regierung kann mit Befriedigung darauf blicken, daß ſie in ihren dahin⸗ gehenden Bemühungen bisher erfolgreich geweſen iſt, auch wenn die öſterreichiſche Preſſe ſich dafür undankbar erweiſt. Wie unbegründet deren jetziges Gebahren iſt, mag auch dara⸗ erkannt werden, daß der einzige Wechſel in der ſeit dem Berliner Kongreß mit dem Willen Oeſterreichs in Bulgarie⸗ beſtehenden Situgtion vor Jahresfriſt durch die damalige Revolution bewirkt worden iſt. Sollte Rußland jetzt wirk⸗ lich— was noch gar nicht einmal feſtſteht— den Zuſtand wieder herſtellen wollen, wie er in Bulgarien bis zum 18. September 1885 beſtanden hat, ſo würden ſich dagegen doch ebenſowenig Einwendungen erheben laſſen, als während der vorangegangenen ſieben Jahre.“ Wie bekannt, hat der eifrige Kriegsminiſter General Boulanger vor einigen Tagen die Südoſtgrenze Frankreichs bereiſt und die dortigen Befeſtigungen be⸗ ſichtigt. Dieſer Umſtand hat bei den Italienern miß⸗ liebige Empfindungen hervorgerufen, weil man darin eine auffällige Kundgebung gegen Italien findet. Ein viel⸗ geleſenes Blatt ſagt mit Bezug darauf, daß, wenn man ein franzöſtſches Kriegsdepartement betrachten wolle, man ſeliger Gefühle gegen Italien anſehen könne, und als das faſſe man ſie auch in den militäriſchen und politk⸗ ſchen Kreiſen Roms auf. Die Inſpektion Boulangers werde die italieniſchen Politiker nicht bewegen, auf die für Frankreich günſtigſte Weiſe zu handeln und es laſſe ſich nicht abſehen, welchen Vortheil man in Frankreich davon erwarten könne, daß man einen Nachbar reize, be⸗ ſonders angeſichts der Sprache, welche die offiziellen Or, *eerere enn „Sie werden es mir nicht glauben, wenn ich Ihnen ſage, daß dieſe ſteinerne Shynx, in der kein Leben zu wohnen ſcheint, dann und wann mit ihrem Kopfe wackelt...“ „Das iſt nicht möglich.“ „Das ſage auch ich, und traue darum meinen eigenen Augen nicht, und dennoch ſage ich Ihnen die Wahrheit. Sehen Sie, ſehen Sie, jetzt wackelt ſie abermals mit dem Koßſe „Merkwürdig, ich ſehe das nicht.“ „Paſſen Sie nur recht genau auf und wenden Sie kein Auge von mir ab. Himmel, was ſehe ich da!“ „Herr, was ſehen Sie wieder?“ 8 „Soeben, Sir, hat die Sphynx auch mit dem Schweife gewedelt.“ „Herr, das bilden Sie ſich nur ein.“ „Sir, wollen Sie mich blind machen? Jetzt in dieſem Augenblicke ſperrt ſie ihren Rachen auf und— gähnt“ „Was gibt's denn hier zu ſehen?“ fragte ein Dritter, der jetzt hinzutrat. „Dieſer Engländer hier behauptet, daß dieſe Sphynx da mit dem Kopfe wackelt.“ „Wie „Mit dem Schweife wedelt.“ Was?“ „Was! „Den Rachen aufſperrt und uns angähnt.“ „Teufel, iſt das wahr?“ fragte der darob höchlich verwunderte Philiſter und maulaffte nun gleichfalls die Sphynx an. bert 1 e rief der Engländer,„die Sphynx muß be⸗ ext ſein.“ „Was iſt denn los hier?“ fragte ein Vierter, der ſich hinzugeſellt hatte. 575 „Dieſe Sphynx da, ſprach der Philiſter,„iſt behext.“ „Wie ſo behext?“ fragte der Vierte. „Sie wackelt mit dem Schweife und wedelt mit dem Kopfe“ erklärte der Philiſter. „Nein, umgekehrt, mein Beſter,“ ſprach der Zweite,„ſie wackelt mit dem Kopfe und wedelt mit dem Schweife.“ Goddam,“ ſchrie der Engländer,„ſoeben hat ſie wieder Sir. erzählen Sie mir den Grund Ihres Staunens.“ das Maul aufgeſperrt.“ „Man ſollte das der Polizei anzeigen,“ ſagte ein Fünfter, der das Geſpräch mit angehört hatte. Wo erſt fünf Neugierige ſtehen, da ſtellen ſich bald auch zehn und hundert ein. Nach Verlauf einer halben Stunde hatte ſich dort ein dichter Knäuel neugieriger Gaffer zu⸗ ſammengedrängt, alle neugierig, die behexte Sphynx mit dem wackelnden Kopfe und dem wedelnden Schweife zu ſehen. „Als die Menge immer dichter und gedrängter wurde, miſchte ſich auch ein Polizeiſergeant hinein. „Iſt denn ein Unglück paſſirt?“ fragte er. „Fawohl“, brummke ein langer Mann, in engen karrirten Beinkleidern, ein Plaid um die Schultern geſchlagen, welcher eben hinzugetreten war,„habe ſoeben 500 Pfund verloren im Wetten. Hat mein Freund und Landsmann doch ſich an⸗ heiſchig gemacht, durch den unglaublichſten Blödſinn einen Volksauflauf hervorzurufen, was ich beſtritten habe. Jetzt hat er darch die lebende Sphynx aus Stein die Wette ge⸗ wonnen!“ 10 15 replieirte der Poltziſt.„Bei uns nennt man das groben ufug.“ Und unter dem Gelächter der genarrten.. er traten die Engländer zankend die Reiſe zum Polizeibureau an. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich dieſer Tage in den Blaenaſon Stahlwerken in England, Zwei Ar⸗ beiter, Harris und Watkins, trafen Vorbereitungen zum Gießen der Beſſemerſtahl⸗Abtheilung, als plötzlich einer der rieſigen Tiegel umſchlug und ſeinen feurigen Inhalt üher Harris ergoß, der augenblicklich in Flammen gehüllt wurde. Er erlitt ſo furchtbare Brandwunden, daß er nicht am Leben bleiben kann. Auch Watkins wurde ſchwer, doch nicht lebens⸗ gefährlich verletzt. —,Das Leihroß des Fürſten Bismarck, genannt „Grete“, iſt am 13. ds. in den zum Palais in der Wilhelm⸗ ſtraße gehörigen Stallungen plötzlich verendet. Das Pferd, welches den Fürſten bei allen hiſtoriſch⸗denkwürdigen Mo⸗ Alterſchwäche geſtorben ſein. in Nachſpiel zur Flugblattverbreitung. Der Former Faul S murde, wie er dem Merfiner Volkanlatt dieſelbe nicht als Zeichen des Mißtrauens gegen irgend ſie nur als eine zur Schau getragene Entfaltung feind⸗ „Nu, dann kommen Sie nur beide gleich mit zur Poli⸗ menten des von 1870—71 getragen hat, dürfte an 0 2. Sefte. General⸗Anzeiger. 1175 September. gane des Fürſten Bismarck in letzter Zeit gegen Frank⸗ reich führen. Nachrichten aus Spanien laſſen erkennen, daß die Regierungsverhältniſſe dort wieder ſtark in Frage geſtellt erſcheinen, insbeſondere ſoll die Stellung des Finanz⸗ miniſters unſicher geworden ſein. Man hält ſogar in der nächſten Zeit einen vollſtändigen Kabinetswechſel für nicht unwahrſcheinlich. Aus dieſem Grunde erklärt ſich auch die ſchnelle Einberufung des deutſchen Reichs⸗ tages zur Beſchlußfaſſung über den ſpaniſchen Handels⸗ vertrag. Der in Chieago ſtattgehabte Kongreß der trt⸗ ſchen Nationalliga, welcher zahlreich von Ver⸗ tretern aus allen Theilen der Vereinigten Staaten und Kanada's, ſowie des eigentlichen Irland's beſchickt war, nahm verſchiedene Beſchlüſſe an, von denen namentlich derjenige von praktiſcher Bedeutung iſt, wonach mit großem und allgemeinem Beifall die Sperre über die engliſchen Waaren verhängt wird. Inhalts dieſes für alle Vereine der Nationalliga geltenden Beſchluſſes ſoll es einen Theil des Programms der letzteren bilden,„den Feind an ſeiner Ampfindlichſten Stelle dadurch zu treffen, daß der Ankauf kngliſcher Waaren zu verweigern und jedes geſetzlich zuläſſige Mittel anzuwenden ſei, um Kaufleute von der Feilbietung engliſcher Waaren abzu⸗ halten.“ Deutſches Reich. Straßburg, 15. Septbr. Prinz Wilhelm und der Großherzog von Baden begaben ſich bereits früh um 7 Uhr 50 M. auf das Manöverterrain bei Dettweiler. Der Kronprinz und der König von Sachſen folgten um 94½ Uhr mittelſt Extrazuges. Der Kaiſer, von den großen Anſtrengungen bei den geſteigen Beſichtigungen und Empfängen etwas ermüdet, begab ſich nicht auf das Manövyerfeld. An Reichsgoldmünzen ſind auf den deut⸗ ſchen Münzſtätten im Monat Auguſt d. J. 3,137,860 Mark ausgeprägt worden. Unter Hinzurechnung der vorher ausgeprägten und nach Abzug des Betrages der wieder eingezogenen nicht mehr umlaufsfähigen Stücke ſtellt ſich der Geſammtbetrag der ausgeprägten Reichs⸗ goldmünzen auf 1,952,176,065 Mark. Ausland. Wien, 15. Sept. Die„N. Fr. Pr.“ meldet aus Sofia: Die Sitzung der Sobranje beginnt um 2 Uhr unter Panow's Präſidium. In die Commiſſion zur Beantwortung der Eröffnungsrede wurden zehn Mitglie⸗ der, die Präſidenten und Liberale, darunter Stojanow und Kitantchew, gewählt. Die Wahl der Commiſſion für die Verfaſſung und die Adreſſe an den Zar unter⸗ blieb, weil das Präſidium erfahren, daß eine Gegende⸗ monſtration vorbereitet werde. In der heutigen Sitzung erklärte die Regierung, daß die Kreditvorlage noch in Vorbereitung ſei. Verſchiedenes. Starnberg. An der Unglücksſtelle in Berg wurde gunmehr im See ein Kreuz nebſt einem ſchönen Kranz aus Gebirgsblumen angebracht, während die Stelle, an welcher der Leichnam Dr. Guddens wurde, nur durch einen Stecken markirt iſt. er prächtige Kranz, den die Bayern aus Amerika an das Grab Königs Ludwig II. ſen⸗ deten, befindet ſich gegenwärtig in der Schloßkapelle zu Berg aufbewahrt. „Die Tournüre iſt ſicher noch von Niemanden ſchön befunden worden, im Gegentheil, ſie war ſtets mit Recht als eine der dümmſten Ausgeburten unſerer modernen Mode, die Zielſcheibe des Witzes und Spottes der Herrenwelt betrachtet worden. Den Anhängerinnen dieſes„Möbels“ können wir nuumehr mittheilen, daß die Tournüre nicht nur unſchön, londern auch geradezu geſundheitsſchädlich iſt. Die zur Bil⸗ dung derſelben nöthigen Kißchen halten das Rückgrat zu marm, was zunächſt nachtheilig auf die Kopfnerven wirkt. Dieſer Ausſpruch ſtammt aus dem Munde eines k. Ober⸗ e— alſo beherzigen! In Trieſt eilte dieſer Tage eine Frau mit'einem Säug⸗ ling auf dem einen, und einem größeren, in einem Sack be⸗ udlichen Gegenſtand unter dem andern Arm auf den Molo lutſch am neuen Hafen, woſelbſt ſie den Sack jns Meer mittheilt, am Dienſtag, den 7. d.., von einem Kriminal⸗ beamten angehalten und mit der Behauptung angeredet: Sie haben in dieſem Packet Flugblätter. Als S. ſich zunächſt erkundigte, wer er denn eigentlich ſei, der ihn in ſo barſchem Tone anrede und eine Legitimation verlangte, zeigte der Be⸗ aumte ſeine Marke vor und beſtand darauf, daß der Former ihm folgte. S. ſtellte entſchieden in Abrede, in dem Packet Flugblätter zu haben und übergab ſchließlich dem Beamten das ominöſe Packet, damit er ſich ſelber überzeuge. Man trat in einen Hausflur und nun wurden langſam unter An⸗ wendung aller Vorſicht die Knoten des Bündels gelöſt. Und was ſah das Auge des Beamten? Unſchuldige Kinder⸗ swäſche! Tableau! Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim Mittwoch, den 15. September 1886. Der 1 Luſtſpiel von Oskar Blumenthal. Während das neueſte Werk dieſes Autors, der„Tropfen Gift“, nach dem Muſter des franzöſiſchen Converſationsſtückes aufgebaut iſt, in der e Behandlung der deutſchen Sprache aber mit dem Meiſterwerke eines Guſtav Freytag liebäugelt, iſt„der Probepfeil“ auf dem vielbeackerten Boden des ältern deutſchen aufgewachſen. Es erneuert ich hier allerdings in moderniſirter Geſtalt der Kampf 15 chen zwei intriguanten welche um den Ein⸗ atz eines Männerherzens ſpielen, wobei der eine der Gegner ſelbſtverſtändlich dem ſchönen Geſchlechte(Hortenſe von Walnack) angehören muß. Durch allerlei Schachzüge ſucht ein Partner dem anderen den Sieg ſtreitig zu machen, welcher aber ſchließlich und ordnungsgemäß dem Theile zufällt, der das Gute wollte. Ein fein poinaarter witziger Diglog würzt die etwas ſchlepyende Handlung mit ihrem durchaus nicht überraſchenden Ende und um dieſe andlung ſpannender und intereſſanter zu geſtalten, ſind die ittel und Kunſtgriffe eines WArronge, der es ſo meiſterhaft verſteht, den Humor und die Tragik des Lebens zu vermiſchen, willkommen Wie der Doktor Klaus ſeine rührende Geſchichte von dem todtkranken Kinde erzählt, ſo unterhält im Probe⸗ pfeil der alte Diplomat Leopold von der Eage die Geſellſchaft warf. Da man in demſelben verdächtige Bewegungen wahr⸗ nahm wurde er herausgefiſcht, und da ergab es ſich, daß er den Leichnam eines ſiebenjährigen Mädchens enthielt, welcher die Spuren früherer Mißhandlungen zeigte. Die unmenſch⸗ liche Mutter iſt verhaftet. In einer Stadt Bayerns, hielt am Sedanstage ein ehrſamer Buchbindermeiſter, der den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg als Soldat mitgemacht, eine patriotiſche Rede, worin er den denkwürdigen Satz zu Tage förderte:„Auch wir haben im Jahre 1870 unſeren„eorpus delieti« auf den Altar des gelegt.“ Allgemeine Rührung lohnte den edner. Aus Ftadt und Land. * Mannheim, 16. September 1886. „Sportsbeſtimmungen. Unſere deutſchen Sports⸗ männer haben ſich äußerſt ſcharfe Beſtimmungen auferlegt, einestheils um ihre Standesehre zu wahren, anderntheils um ſich Profeſſionsſportsmen fern zu halten und ſind be⸗ kanntlich in den Rudervereinen gewerbsmäßige Schiffer, Schiffbauer ꝛc. als Amateure ausgeſchloſſen. Aehnliche Be⸗ ſtimmungen weiſt auch das Statut des deutſchen Radfahrer⸗ bundes auf, durch welche eine Reihe Perſonen von den Wett⸗ fahrten ausgeſchloſſen ſind. Daß man aber auch Mittel findet oder ſolche mindeſtens verſucht, gefährliche Concurrenten von der Rennbahn zu entfernen, beweiſt ein Antrag, der beim Vorſtand des deutſchen Radfahrerbundes vor kurzer Zeit geſtellt wurde und jetzt ſeiner Erledigung entgegenſieht. Einer der beſten Jahrer Deutſchlands, der ſich ſchon eine größere Anzahl Preiſe, darunter ſehr ſchöne erſte Preiſe, errungen hat, erhielt im Frühjahre dieſes Jahres bei einem Wettrennen dahier einen erſten Preis, den er wie alle übrigen ſeinem Bruder zur freien Verfügung ſtellte, alſo ſchenkte. Der betreffende Wettfahrer iſt unver⸗ heirathet und war bis zum Eintritt zum Militär, wo er jetzt noch dient, bei dem betreffenden Bruder im Geſchäft und hatte dortſelbſt Koſt und Wohnung, gehörte alſo ge⸗ wiſſermaßen dem Hausſtand ſeines Bruders ganz und gar an. Nun konnte dieſer Bruder von dem erworbenen Gegen⸗ ſtand, der lediglich Luxusgegenſtand und für ein feines alt⸗ deutſches Zimmer berechnet iſt, abſolut keinen Gebrauch machen und äußerte er, daß er dieſen Gegenſtand gerne mit einem ſolchen von praktiſchem Werth vertauſchen möchte. Er ſprach dieſerhalb mit andern Sportsleuten, die ihm erklärten, daß dieſer Tauſch nachtheilige Folgen weder für ihn noch für ſeinen Bruder haben könnte und kam der Tauſch zu Stande. Das errungene Objekt fand alsbald wieder einen Liebhaber, ſo daß das Tauſchgeſchäft ein ſehr glattes war. Nun ſagt allerdings das Statut des deutſchen Radfahrer⸗ bundes in 8 8 Abſ. 5:„Als erwerbsmäßiger Rad⸗ fahrer iſt auch derjenige zubetrachten, der Werth⸗ preiſe in gewinnſüchtiger Abſicht ver äußert“ und hierauf gründet ſich ein Antrag auf Ausſchluß jenes Mitglie⸗ des aus dem deutſchen Radfahrerbund. Juriſtiſch wird wohl Niemand in der Lage ſein, den Antrag für begründet zu er⸗ klären, denn es wird ſchwer halten, in dem Geſagten eine Veräußerung eines Werthpreiſes in gewinnſüchtiger Abſicht zu erblicken; aber aus einem ſolchen Statut läßt ſich eben gar viel machen und in Sportskreiſen hat man, wie es ſcheint, ſonderbare Rechtsbegriffe. Wir glauben, daß, wenn ein Mitglied des Radfahrerbundes zu einem Rennen laut Rennbeſtimmungen zugelaſſen iſt und ſeinen Einſatz be⸗ zahlt hat, auch den errungenen Preis als ſein aus⸗ ſchließliches Eigenthum betrachten dürfe, mit dem er ſchließ⸗ lich machen kann, was er will:) ein Blick in die Rennbe⸗ ſtimmungen des deutſchen Radfahrerbundes belehrt uns eines Anderen, wenn auch nicht eines Beſſeren. Wenn aber nun die Veräußerung gar wie hier, im Wege der Verſchenkung geſchieht und die dritte Perſon einen ſolchen Werthpreis auf dem Wege des Tauſches veräußert, ſo dünkt uns der geſtellte Antrag zum Mindeſten höchſt ſonderbar und werden wir in der Annahme nicht fehlgehen, daß der angezogene Paragraph des Statuts des Rad⸗ fahrerbundes blos Mittel zum Zmeck iſt, wodurch ſich die ſog, Hauptſportsmen einen Concurrenten vom Halſe ſchaffen wollen, der ihnen ſchon gefährlich war und noch gefährlicher werden könnte. Unſerer Anſicht nach iſt es Pflicht der Mann⸗ heimer Velocipediſten, ſowohl der Vertreter des Clubs, wie auch des Vereins, hier ganz energiſchen Proteſt gegen einen derartigen Antrag einzulegen und hoffen wir, daß dies ſchon bei dem am nächſten Sonntag in Freiburg ſtattfindenden Gauverbandstag geſchieht. „Das Brückengeld auf dem Rhein. Seit einer Reihe von Jahren ſind die Schlagbäume auf den Land⸗ ſtraßen zur großen Freude aller Fuhrwerksbeſitzer verſchwun⸗ den und auch die meiſten deutſchen Flüſſe, die wir zu paſſiren Gelegenheit hatten, können ohne das ſonſt übliche Brückengeld paſſirt werden. Nur der viel beſungene freie deutſche Rhein macht hier noch eine, wenn auch nach Volksbegriffen wenig rühmliche Ausnahme. Gar viele Brücken auf dem Rheinſtrom erheben, trotzdem man heute ſo ſehr beſtrebt iſt, die Verkehrsſchranken möglichſt hinwegzuräumen, den Brücken⸗ zoll, unſeres Erachtens nach ein Ueberbleibſel aus der Römer⸗ zeit. Auch auf der Rheinbrücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen beſteht noch der Brückenzoll und jede Perſon, die die Brücke paſſirt, hat ihren Obolus zu erlegen. Anzu⸗ und die Zuhörer mit der Erzählung von dem alten Muſiker, ſeiner verliebten Tochter und deren treuloſem Anbeter. Die Schwächen der Compofition und der Fabel ſind dieſelben, welche dem„Tropfen Gift“ zum Vorwurf gemacht werden: Der Dichter ſucht ſich und uns eine Welt mundgerecht zu machen, die ihm total fremd geblieben und verſchloſſen iſt. Eine Hortenſe von Walnack wird ſich niemals ſo einem Manne an den Hals werfen und niemals mit dieſer Dreiſtigkeit einen offenen Kampf aufnehmen, in welchem es ihre eigene Hand und Ehre gilt, und die kleine Comteſſe Beate, dieſes unverdorbene, un⸗ ſchuldige Kind würde niemals in der Wirklichkeit dem Onkel ihres Verlobten die Zumuthung machen, dafür zu ſorgen, daß die erſte Geliebte ihres Bräutigams ſelbſt ſeine Hand in die ihrige(nämlich die der Comteſſe) legen ſolle. Die zahl⸗ reichen Unwahrſcheinlichkeiten des Stückes werden aber reich⸗ lich aufgewogen durch die Vorzüge der mit vielem Geſchick verwickelten Handlung, eines ſprühenden, ſatyriſchen Witzes und vor allem durch einige mit beſonderem Glück gezeichnete Hauptfiguren des Stückes. Als ſolche ſteht der frühere Diplomat und vollendete Weiberkenner Leopold von der Egge im Mittelpunkte des Stückes. Dieſen erfahrenen Menſchen⸗ kenner rüſtet Herr Jakobi mit allen Vor zügen eines feinen Verſtandes, weltmänniſchen Schliffs und bornehmen Witzes aus. Dieſer Charakterrolle braucht nichts hinzugefügt, nichts genommen zu werden. Aus dem polniſchen Pianiſten Bogu⸗ mil Kraſinski, der mit ſeiner Begeiſterung für die Kunſt, mit ſeinem blaſſen Teint, dem Trauerrande ſeines ſchwarzen Bartes und der Fülle ſeiner Locken die Damenwelt anzu⸗ ziehen weiß, macht Herr För ſter eine durchaus wahrſchein⸗ liche Karrikatur, dem Dialekte nach iſt dieſe Kraſinski aber eher ein Landsmann des Zigeunerbarons und ſeine Heimath vielmehr die Pußta als die Polakei. Den ſtets durſtigen Rittmeiſter a. D. mit ſeinen Liebesabenteuern faßt Herr Stein etwas zu ſpießbürgerlich auf, trotz ſeines zunehmen⸗ den Enbonpoints iſt das ein romantiſcher, zu ritterlichen Abenteuern aufgelegter Schwärmer. Wem iſt es bei⸗ läufig geſagt nicht aufgefallen, daß dieſer Ritt⸗ meiſter, der im Bekanntenkreiſe ſeiner ehemaligen Geliebten Hortenſe verkehrt, dieſe alte Liebe für todt halten kann, während ſie ſeit Jahren mit ibm dieſelbe Stadt bheilt erkennen iſt nun allerdings, daß für Arbeiter, Schüler zc. ein Abonnement zu ermäßigten Preiſen beſteht, allein hier ſcheint uns die Belaſtung eine höchſt ungleiche zu ſein. Per⸗ ſonen, welche den Nachweis beibringen, daß ſie jenſeits des Stromes als Arbeiter beſchäftigt ſind, zahlen im Abon⸗ nement monatlich 90 Pfg. Solche, welche nicht Arbeiter ſind, können ſich für 1,30 M. pro Mongt abonniren und Schüler zahlen pro Jahr 1,70 M. Es iſt nun Thatſache, daß gerade hier am Platze Ludwigshafener Kinder höhere Schulanſtalten in Mannheim beſuchen und ſind dies ſelbſt⸗ verſtändlich Kinder vermögender Leute, denen die größere Begünſtigung zu Theil wird, denn gegenüber den Arbeitern iſt der Abonnementspreis ein ſehr minimaler. Hat nun ein Arbeiter ſeine Monatskarte, die er natürlich im Voraus be⸗ zahlen muß, gelöſt und er iſt in Folge des weiten Wegs nach ſeiner Arbeitsſtätte in der unangenehmen Lage, ſich ſein Mittageſſen tragen laſſen zu müſſen, ſo muß die Perfon, ſelbſt wenn es auch noch ein ſchulpflichtiges Kind iſt, aber⸗ mals das übliche Bruͤckengeld mit 3 Pf, für jeden Gang bezahlen oder ein Abonnement gleichfalls von 90 Pf. pro Monat nehmen. Es iſt dies alſo eine Brückenſteuer von 10,80 M. pro Jahr, die ſich unter Umſtänden verdoppelt. Daß dieſe Belaſtung bei den heutigen Lohnverhältniſſen ſehr ins Gewicht fällt, iſt gewiß nicht zu beſtreiten und iſt die Belaſtung gegenüber anderen Abonnenten, wie Commis, Buch⸗ halter ꝛc. mit Rückſicht auf die Gehaltsverhältniſſe eine un⸗ gleiche zu Ungunſten der Arbeiter. Eine Remedur wäre hier dringend geboten und wäre es an der Zeit, daß von berufe⸗ ner Seite eine Agitation in Scene geſetzt würde, deren Zweck der wäre, bei den einſchlägigen Landtagen dahin zu petitio⸗ niren, daß eudlich der Brückenzoll auf der Rheinbrücke fällt. Sollten aber ſchwerwiegende Gründe dies unmöglich erſchei⸗ nen laſſen, ſo ſollte doch dahin gewirkt werden, daß die Ver⸗ thrilung der Laſten eine entſprechendere, den Arbeiter weniger drückende werde. Veranſtalter einer ſolchen Agitation wür⸗ den ſich ſicher nicht nur die Sympathie der Arbeiter, ſondern Aller, die Sinn für Recht und Gerechtigkeit haben, erwerben. * Beſtrafter Leichtſiun. Ein hieſiger Milchhändler wurde geſtern Vormittag ziemlich raſch von ſeiner Heiß⸗ blütigkeit currirt. Obwohl die Straße bei Lit. G und H 5 abgeſperrt und die Abſperrung durch ein Warnungszeichen bekannt gegeben war, auch perſönliche Warnung durch das Arbeiterperſonal voranging, ſuchte der Milchhändler bei der Straßenkreuzung in K 5 und 6 über die ſchmale Bretter⸗ brücke, die nur für den Perſonenverkehr beſtimmt war, mit ſeinem Gefährt hinüberzuſetzen. Kaum hatte das Pferd die gefährliche Brücke betreten, als daſſelbe in den Graben fiel; nur mit vieler Mühe gelang es einigen beherzten Männern, das Thier wieder auf die Beine zu bringen. Dieſer Vorfall wird den Milchhändler wohl belehrt haben, für die Zukunft etwas vorſichtiger zu ſein. Allzuviel verlangt. Ein hieſiger Häuſerbeſitzer und Inhaber einer Wirthſchaft verpachtete dieſelbe an einen hie⸗ ſigen Herrn; nachdem der Contract und die Höhe der Cau⸗ tion feſtgeſtellt waren, folgte eine weitere Bedingung des Hausherrn, nämlich, daß der Pächter von einer beſtimmten Brauerei das Bier zu beziehen habe; dieſe Zumuthung war dem Pächter doch zu ſtark, denn einen großen Miethzins zahlen, eine ziemlich hohe Caution ſtellen und noch dazu von dem ihm vom Hausherrn beſtimmten Brauer abhängig zu ſein, das wollte der Miether denn doch nicht eingehen, wes⸗ halb ſich der Vertrag, noch ehe er perfekt wurde, zerſchlug. „Stiftungsfeſt. Der katholiſche Jünglingsverein feiert nächſten Sonntag den 19. September im Saale des Ball⸗ hauſes ſein zweites Stiftungsfeſt mit geſanglichen muſtkali⸗ ſchen und theatraliſchen Vorträge: * Der Turnerbund Germanig hält am Samſtag den 18 d. M. im obern Lokale der„Stadt Lück“ eine muſi⸗ kaliſch⸗deklamatoriſche Kneipe ab. 5 Beſitzwechſel. Das Haus G 8. 10 ging von den Herren Schäpler u. Voß, Architekten hier, an Herrn Kaufmann Karl Bernauer um 88,000 Mark, das Haus Haus d 5 18 von Herrn Metzger Michael Graeff auf 152 Schuhmacher Valentin Burger um 14,500 Mari über. * Rückkehr. Die beiden in hieſiger Garniſon liegender Infanterie⸗Bataillone des Regiments Nr. 110 trafen geſtern Abend um 7 Uhr mittelſt Extrazuges von Gondelsheim hier ein und wurden unter Vorantritt der Regimentskapelle nach der Kaſerne geleitet; eine nach Tauſenden zählende Menſchen⸗ menge hatte ſich am Bahnhofe zur Begrüßung eingefunden Bei der Kaſerne waren einige Häuſer illuminirt und fand die übliche Bewirthung der Heimgekehrten durch die Stadt ſtatt. Die Reſerviſten und diejenigen Mannſchaften, welche ur Dispoſition beurlaubt wurden, erhielten heute früh ihre ſilitärpäſſe. Die Entlaſſenen wurden, die Muſik an der Spitze, in Begleitung vieler Offiziere und Unteroffiziere nach der Bahn geleitet. * Warnung. Wie oft auch die Preſſe warnen maß⸗ vor dem Abſpringen von fahrenden Trambahnwagen, ſo gibt es eben immer doch noch Perſonen, welche dieſe wohlgemeinten Rathſchläge nicht befolgen. Geſtern Abend ſprang ein etwas corpulenter Herr beim Marktplatze von einem Trambahn⸗ wagen; der Herabſpringende wurde zur Seite geworfen und mußte die Hilfe Vorübergehender in Anſpruch nehmen, um auf die Beine zu kommen. Hier findet eben das Sprüchwort Anwendung: Wer nicht hört, muß fühlen. und in ſeiner nachſten Umgebung lebt?— Ob Herr Stury, unſer jugendlicher Held, nicht lieber gleich uns Herern Rodius in der Rolle des ſchmachtenden Ritters geſeben hätte? Die untergeordneten Rollen, denen auch die des Herrn Neumann zuzuzählen iſt, erfreuten ſich einer auf⸗ merkſamen Beſetzung und wurden wenigſtens deutſch geſpro⸗ chen. Von den Damen⸗Hauptrollen fand die Beate in Frau Rodius eine liebenswürdige Vertretung, die intri⸗ guante Hortenſe von Walnack in Frau Jakobi eine ſolche, welche den Schwerpunkt auf das geiſtige Uebergewichte legte. Viel zu lange Zwiſchenakte beeinträchtigten den flotten Gang der Vorſtellung, welche ſich einer ſympathiſchen Aufnahme zu erfreuen hatte. Neu war diesmal die muſikaliſche Trommelbegleitung, deren ſich das Stück von außen her zu erfreuen hatte: Zwei Luſtſpiele neben einander, von denen dasjenige, das ſich draußen auf der Straße abſpielte, jedenfalls mihr Anziehungs⸗ kraft zu beſitzen ſchien, als die Vorſtellung im Theater ſelpſt. Manch' Mägdelein konnte den Sirenenklängen des kriegerſſchen Trommelſchalls nicht widerſtehen und ſelbſt holde Ziergen unſerer Bühne verließen ihre Plätze, um dieſem amüſanten Schauſpiele beizuwohnen. Ur. Haas. Mäthlelecke. 0. Es thut mir leid, der arme Mann, Der brummig von Gemüthe, Ihn harmlos nie verſtehen kann, Des Lebens ſchönſte Blüthe. Nimm' ihm den Kopf, geleitet er Dich ſicher durch die Lande, Du biſt ohn' Polizeibeſchwer' u reiſen dann im Stande. un nimm' ihm weg noch einen Laut, Hältſt es in Deinen Händen, Mit einem Aug' es Dich anſchaut, Verſteh' es zu verwenden. Auflöſung Nr. 49: Capri, Alaun, Paris, Ruine, Inſel. Richtig gelöſt von: Eliſe Hofmann, Fliſe Staab, Kät hchen Eiſenbarth, Auguſt und Luiſe Großkinsky, Lino Frankl. 17. Septemder. General⸗Anzeiger. 3. Seite. * Den Unfall auf dem Waldhof betreffend, ſchreibt uns unſer Correſpondent, daß der beregte Unfall„Sponagel“ nicht in der Zellſtofffabrik, ſondern in der Chininfabrik Böhringer vorkam und gibt er dieſes Verſehen zu. Berichtigung. Bezüglich unſerer Notiz„Grober Unfug“ im Park betreffend, in Nr. 216 dſs. Bl. theilt uns Herr A. Lorch mit, daß bei der Affaire keiner ſeiner bei⸗ den Söhne aktiv betheiligt iſt. — 3 Wie wir erfahren, beabſichtigt Herr Buchbinder Theodor Goeck eine Buchhandlung, ver⸗ vunden mit Schreibmaterialienverkauf, Leihbibliothek ꝛc., bis 20., d. M. am hieſigen Orte zu eröffnen. Da bis jetzt ein ſolches Geſchäft hier nicht vorhanden war, ſo wird damit einem allgemein gefühlten Bedürfniß abgeholfen und iſt man in hieſigen Kreiſen von dieſem lobenswerthen Entſchluß allge⸗ mein befriedigt. Da Herr Goeck als ein tüchtiger, geſchäfts⸗ kundiger Mann bekannt iſt, der ſeine Kunden durch reelle und billige Bedienung zufriedenzuſtellen ſuchen wird, ſo 1 ein zahlreicher Zuſpruch ſeines Geſchäftes nicht aus⸗ leiben. W. Ilvesheim, 14 Sept. Heute hat hier der katholi⸗ ſche Hauptlehrer, Herr Peter Herre, das Zeitliche geſegnet. Derſelbe war gebürtig aus Leimen bei Heidelberg und er⸗ reichte ein Alter von 74 Jahren. Derſelbe war hier in unſerer Gemeinde 23 Jahre als Lehrer, ſowie als Organiſt in der Kirche, bis kurz vor ſeinem Tode zur Zufriedenheit Aller, die ihn kannten, thätig. Da Herr Lehrer Herre ein treuer Auhänger ſeiner Religion war, ohne jedoch Partei⸗ lichkeit zu üben, ſo kann der Verblichene als ein Mann von biederem Charakter bezeichnet werden. z Friedrichsfeld, 13. Sept. Geſtern feierte der Ge⸗ (angverein„Frohſinn“ hier das Feſt ſeiner Fahnweihe. Viele Feſtfreunde von Nah und Fern wohnten dieſer Feier⸗ lichkeit bei. Um 2 Uhr bewegte ſich der Feſtzug durch die prachtvoll geſchmückten Straßen des Orts und nach ſeiner Rückkehr zum Feſtplatze hielt Herr Hauptlehrer Sponagel hier eine paſſende kräftige Rede, welche die wärmſte Auf⸗ nahme bei den Zuhörern fand. Nachdem die Fahne über⸗ reicht war, erfreuten die Feſtgäſte die Geſangsvorträne der betheiligten Vereine. Abends 8 Uhr beginnend fand im Gaſthaus„zum Pflug“ ein Ball ſtatt, welcher den ſchönſten Verlauf nahm. „„ Karlsruhe, 14. Sept. Die Preiſe zu der in den nächſten Tagen zur Eröffnung gelangenden Landes zucht⸗ vieh⸗Ausſtellung mehren ſich in erfreulicher Weiſe. Der Großherzog hat durch Bewilligung eines Geldpreiſes von 1000 Mark für die hervorragendſte Leiſtung von Zucht⸗ viehgenoſſenſchaften aufs Neue bethätigt, daß er der Land⸗ wirthſchaft ſeine Fürſorge in hervorragender Weiſe zuwendet und insbeſondere die Zuchtviehgenoſſenſchaften in jeder Weiſe zu fördern wünſcht. Sind es ja doch gerade dieſe letzteren, welche mit beſonderem Erfolg die Hebung der Viehzucht ver⸗ folgen. Wir erinnern nur an die Genoſſenſchaften der See⸗ egend(Meßkirch).— Die Karlsruher Metzgergenoſſen⸗ chaft hat in lobenswerther Weiſe 2 Geldpreiſe von ſe 100 Mark für Prämiirungen anläßlich der Landeszuchtvieh⸗ Ausſtellung geſtiftet.— Nachdem kürzlich in Mannheim die Wirthe Südweſtdeutſchlands getagt und zur kräftigeren Betreibung ihrer Intereſſen einen Wirthsverband gegründet haben, intereſſirt es vielleicht die Leſer Ihres Blattes, zu erfahren, daß der Karlsruher Stadtrath eine Eingabe des Vereins Karlsruher Wirthe wegen Erlaſſung eines Orts⸗ ſtatuts, durch welches die Erlauhnißertheilung zur Errichtung von Wirthſchaften von einem Bedürfniß abhängig gemacht werden ſoll, abſchlägig beſchieden hat unter Hinweis auf bereits früher gemachte Mittheilungen.— Der„Badiſche Beobachter“ zeigt ſich in der ihm eigenen, ſtadt⸗ und land⸗ bekannten Weiſe verſchnupft über den Beſchluß der hieſigen Gemeindebehörden, mit Rückſicht auf die hieſigen Verhältniſſe der alten Uebung getreu an konfeſſionellen Feſtlichkeiten ſich nicht zu betheiligen und demgemäß dem Empfang des Erzbiſchofs Dr. Roos am nächſten Montag fernzu⸗ bleiben.— In der Redaktion der hier erſcheinenden „Kleinen Preſſe“ früher„Neueſter Badiſcher Landes⸗ bote“ wird demnächſt eine Aenderung eintreten. Es verläßt nämlich, wie ich beſtimmt erfahre, Herr Höcker ſeinen Poſten, aus welchem Grund vermag ich nicht anzugeben.— Auch hier in Karlsruhe hat der Kapuzinerpater Max aus Philippopel einen Vortrag über Bulgarien gehalten, der ſehr gut beſucht war. SFreiburg, 14. Septbr. Wenn man hier durch die Schloßſtraße geht, ſo ſieht man ein Haus, welches erſt vor einigen Jahren erbaut worden iſt, von allen Seiten mit Stützen umgeben und es ſcheint faſt ein reines Wunder, daß dieſer Muſterbau noch nicht zuſammengeſtürzt iſt. Angeſichts des ſchrecklichen Unglücks in Karlsruhe ſollte die Baupolizei in Zutkunft mit aller Strenge vorgehen. Denn dadurch, daß O. Neckarau, 15. Sept. die Unternehmer zum Schluß zur gerichtlichen Verantwor⸗ tung gezogen werden, können die Todten nicht wieder in's Leben zurückgerufen werden. Der Jammer, der in ſo vielen Arbeiterfamilien eingekehrt iſt, wird damit nicht geſtillt. Solche Unfälle hätten ſchon längſt zu der ſtrengſten Controlle von Neubauten nach der Richtung hin Veranlaſſung geben ſollen, daß weder das Leben der bau⸗ ausführenden Arbeiter, noch die Sicherheit der ſpäteren Be⸗ wohner des Hauſes in ſolcher Weiſe gefährdet ſein kann, wie es im Karlsruher Falle augenſcheinlich eintreten mußte. Die ſtrafrechtliche und civilrechtliche Verantwortung des bau⸗ leitenden Architekten genügt da nicht; man verlangt mit Recht von den Organen der öffentlichen Sicherheit die Ver⸗ hung ſolcher Unglücksfälle durch eine hinreichende und ſtrenge Aufſicht. Von hundert ſolchen Fällen laſſen ſich wohl 99 auf ſolche Weiſe verhüten und faſt jeder Fall iſt eine Anklage gegen die Mangelhaftigkeit der beſtehenden Einrichtungen. Der Schutz von Leben und Geſundheit iſt, ſoweit die Kräfte und Vor⸗ ſicht des Einzelnen nicht ausreichen, eine der weſentlichſten Vorausſetzungen des Culturſtaates. Möchten dies alle Re⸗ gierungen, alle Behörden und Körperſchaften, deren Wirk⸗ ſamkeit in dieſer Richtung liegen muß, wohl bedenken. Möge auch nicht vergeſſen werden, daß der Schutz des Arbei⸗ ters, den die Noth des Lebens gegen Gefahren relativ leichgiltig zu machen pflegt, zu den primitivſten Voraus⸗ Kebungen einer wirkſamen Sozialreform gehört. Ludwigshafen, 15, Sept. Meine geſtrige Mitthei⸗ lung bezüglich des Verhandlungstermins gegen Polizeicom⸗ miffär Gſchwind habe ich dahin zu berichtigen, daß die Verhandlung nicht am 20, ſondern am 24. September be⸗ ginnt und ſich wahrſcheinlich auf zwei Tage erſtrecken wird, da nicht weniger als 42 Zeugen geladen ſein ſollen. Am 20. September wird gegen Martin Klamm und ſeine Ehe⸗ frau verhandelt.— Die Frage der Errichtung einer zweiten proteſtantiſchen Pfarrei wird am Freitag unſeren Stadtrath beſchäftigen, ebenſo die Frage wegen Errichtung eines Land⸗ wehr⸗Bezirkscommandos hierſelbſt. * Der Ludwigshafener Jahrmarkt wurde bekannt⸗ lich des Dürkheimer Wurſtmarktes wegen um 8 Tage vor⸗ verlegt und findet nächſten Sonntag und Montag, den 19. und 20. September, ſtatt. Es werden jetzt bereits ſchon Schaubuden aufgeſchlagen. K. L. Frankeuthal, 14. Septbr. Noch wenige Tage trennen uns von unſerem landwirthſchaftlichen Feſte, welches, ſo viel ſich heute überſehen läßt, weit größere Di⸗ menſionen anzunehmen verſpricht, als urſprünglich vorauszu⸗ ſehen war. Die 4000 Looſe, welche für die Verlooſung aus⸗ gegeben wurden, waren in wenig Tagen vergriffen, ſo daß in Folge der ſtarken Nachfrage das Comits die Ausgabe weiterer 4000 Stück beſchloß, welche auch von Kal. Regierung mit der größten Bereitwilligkeit genehmigt wurde, ſo daß von Donnerſtag an wieder Looſe in jeder beliebigen Anzahl be⸗ zogen werden können. Die Gemeinden des Bezirks, welche anfänglich der Sache theilweiſe etwas kühl gegenüber geſtanden, wetteifern jetzt förmlich miteinander, auch ihrer⸗ ſeits ihr Theil zum Gelingen des Ganzen beizutragen und dürfte namentlich die ſtattliche Zahl glänzend ausge⸗ ſtatteter Feſtwagen alle Erwartungen übertreffen. Ebenſo wird die Ausſtellung landwirthſchaftlicher Maſchinen und Geräthe, wie auch die Vich und Produktenausſtellung ziem⸗ lich weitgehendſten Anſprüchen genügen, ſo daß Alles in Allem grnommen, der Beſuch des Feſtes ein höchſt lohnender wer⸗ den dürfte. Daß von Seiten der Stadt alles aufgeboten wird, den Feſtbeſuchern einen freundlichen Empfang zu be⸗ reiten und daß auch für des Leibes Nothdurft allerſeits be⸗ ſtens geſorgt wird, verſteht ſich eigentlich von ſelbſt, ſoll jedoch auch hier noch ſpeziell erwähnt werden. Darum Ihr Oekonomen und Freunde der Landwirthſchaft:„Auf nach Frankenthal“. Aus der Pfalz, 16. Sept. Mit dem heutigen Tage geht die Landestrauer für den verſtorbenen König Lud⸗ wig I. zu Ende. Anläßlich des Dürkheimer Wurſtmarktes, der am 26. und 27. September ſtatt⸗ findet, gehen von Ludwigshafen nach Dürkheim zwei Extra⸗ züge und zwar Ludwigshafen ab 10 Uhr Morgens und 11 Uhr 30 Min. Morgens und retour Dürkheim ab 6 Uhr 40 Minuten Abends, Ludwigshafen an 8 Uhr 36 Minuten Abends. Dieſe Züge halten an allen Zwiſchenſtationen ohne Wagenwechſel.— Im v. Gienanthſchen Weiher bei Kaiſerslautern fand man die Leiche eines er⸗ trunkenen eirca 40 Jahre alten Mannes. Dem An⸗ ſcheine nach verunglückte der Mann beim Baden.— Der vom kgl. ſtatiſtiſchen Bureau veröffentlichte. Saatenbericht für den Monat Auguſt lautet, ſoweit er die Pfalz betrifft, alſo: Getreide wurde gut eingebracht. Kornertrag iſt befrie⸗ digend. Der Strohertrag iſt mittelmäßig. Sommergerſte ſehr gut, ſchweres Korn von beinahe weißer Farbe, Hafer ausgezeichnet, Kartoffel mittelmäßig, die Krankheit tritt hie und da auf. Klee ſehr gut. Wieſen gut. Wein ſchlecht. Tabak zwiſchen ſehr gut und gut. Hopfen ausgezeichnet. Gerichtszeitung. * Maunbeim, 15. September.(Schöffengericht) 1) Joſef Beihof von Feudenheim wegen Betrug erhält 6 Wochen Gefängniß. 2) Peter Weimer von Sonderrieth wegen Körperver⸗ letzung. Urtheil: 2 Monate Gefängniß. 3) Karl Spitzer und Georg Spitzer von hier wegen Körperverletzung erhalten 1 Woche bezw. 3 Tage. 4) Jacob Hauſer von Schriesheim wegen Körperver⸗ letzung wird freigeſprochen. 5) Chriſtof Schaaf von Neckarau wegen Bedrohung und Uebertretung des§ 52. Urtheil: 20 Mk. Geldſtrafe. 6) Jakob Neidig von Oftersheim wegen Thätlichkeiten. Urtheil: 4 Tage Haft Zwei weitere Fälle wurden vertagt. —jũH— Meueſte Nachrichten. Aus Schleſien, 15. Sept. Wie die„Breslauer Ztg.“ meldet, iſt in Brauchitſchdorf bei Lueben Oberſt Graf Schmettow, welcher bei dem Reiterangriff bei Vionville das Magdeburgiſche Küraſſier⸗Regiment Nr. 7 kommandirte, geſtorben. Wien, 15. Sept. Ob die Kaiſermächte ſich ſchon über eine beſtimmte Perſon für den bulgariſchen Fürſten⸗ ſtuhl geeinigt haben, gilt für fraglich, ſicher iſt dagegen, daß dieſelben die gleiche Kandidatur unterſtützen werden. In Sofia werden die Kaiſermächte einträchtig allen ihren Einfluß aufbieten, um Störungen der Ruhe hintanzu⸗ halten. In Betreff der Union ſcheint die Aufrechthalt⸗ ung des Protokolles der Konſtantinopeler Konferenz be⸗ ſchloſſen zu ſein. Wien, 15. Sept. Die„Polit. Corr.“ meldet aus Petersburg: Die Berufung des Generals Kaulbars nach Breſt⸗Litowsk ſteht mit der Abſicht, denſelben nach Softa zu ſenden, in Zuſammenhang, um die Geſchäfte der dortigen diplomatiſchen Agentie des Auslands zu über⸗ nehmen. Wien, 15. Sept. Heute Vormittag iſt die ärariſche Kettenbrücke in Mähriſch⸗Oſtrau beim Paſſiren einer Eskadron Ulanen im Mitteltrakte eingeſtürzt. Viele Soldaten ſowie Civilperſonen, darunter Kinder, ſind ver⸗ unglückt. Viele ſind ſchwer verwundet. Wien 15. Sept. Aus Mähriſch⸗Oſtrau wird ge⸗ meldet: Bis halb 9 Uhr wurden vier Leichen aus den Trümmern der eingeſtürzten Brücke gezogen, und zwar zwei Kinder, ein Dienſtmädchen und eine unbekannte Frau. Achtzehn Perſonen, worunter 9 Soldaten, ſind ſchwer oder leichter verletzt. Wien, 15. Sept. Aus Sofia wird der„N. Fr. Pr.“ gemeldet: In verfloſſener Nacht fand eine geheime Sitzung der Sobranje ſtalt zur Berathung einer Adreſſe an den Czar. Peſt, 15. Sept. Bisher ſind offiziell keine Fälle von aſiaiiſcher Cholera, ſondern von Cholera noſtras konſtatirt. Bukareſt, 15. Sept. Die halbamtliche„Etoile roumaine“ dementirt die von den oppoſitionellen Blättern verbreiteten Gerüchte, wonach zwiſchen Rumänien, Bulgarien und Serbien eine Union hergeſtellt ſei, wonach der König von Serbien auf den bulgariſchen Thron erhoben werden ſolle. Paris, 15, Sept. Grevy unterzeichnete die Begna⸗ digung der wegen Aufreizung zum Strike in Decazeville verurtheilten Journaliſten Ducquerey und Roche.— London, 15. Sept. Die Koloniſten, welche ſich zur Zeit in London aufhalten, erklärten Mitgltedern des Parlaments gegenüber, daß die Auſtralier feſt ent⸗ ſchloſſen ſeien, nicht zu geſtatten, daß die Franzoſen die Hebriden okkupiren und daß, wenn die Franzoſen nicht bald gingen, ſie den franzöſiſchen Dampfſchiffen nicht er⸗ lauben würden, in die auſtraliſchen Häfen einzufahren. Die Koloniſten tadelten ferner England, weil dieſes für Briefe nach Auſtralien ſechs Pence Porto nimmt, wäh⸗ rend Deutſchland, welches nur geringe Intereſſen an Auſtralien habe, Briefe dahin für zweieinhalb Pence befördere. Petersburg. 15. Sept. Odeſſaer Blätter melden, daß drei engliſche Kriegsſchiffe zweiter Reſerve heimlich unter der Handelsflagge durch die D ardanellen gefahren und unter der Kriegsflagge auf der Rhede von Odeſſa vor Anker gegangen ſeien. Unter den Schiffen befinde ſich die„City of Mancheſter,“ welche mit zwei Kanonen armirt iſt. Zwei Drittel der Mannſchaft und der Kapitän gehören zur engliſchen Kriegsflotte. Die hieſigen Blätter verlangen die Entfernung der Schiffe aus dem Schwarzen Meere. Petersburg. 15. Sept. Geſtern Vormittag war in der Nähe von Breſt⸗Litowsk vor dem Kaiſerpaar Parade der Manövertruppen. Nachmittags in dem Liubſchener Forſt Jagd, woran Wladimir, Nikolaus junior, Woron⸗ zow⸗Daſchkow, General Werder und Andere theilnahmen. Der Thronfolger und deſſen Bruder Georg, Nikolaus ſenior, Prinz Oldenburg, Wannowski und Giers reiſten Nachmittags nach Peterhof ab. Sofia, 15. Sept. Soeben zogen die oſtrume⸗ liſchen Regimenter, welche hier in Garniſon waren, ab. Demnach befürchtet die Regierung keine weiteren Unruhen. Der frühere Kriegsminiſter Nikiforow de⸗ miſſionirte, weil er ſich durch den Verdacht der Antheil⸗ nahme am Komplott beleidigt fühlt. 5 NRom, 15. Sept. Der Zuſtand des Kardinals Jacobini iſt, wie ich ſoeben erfahre, hoffnungslos. Er leidet an ſchwerem Podagra, in Folge deſſen das Herz angegriffen iſt. Der Patient iſt ſchlaflos, appetitlos und völlig arbeitsunfähig. Er liegt in Genzano, woſelbſt jüngſt ein Konſilium dreier Aerzte ſtattgefunden hatt. Schiſffahrt, Handel und Perkehr. Bad. Schraubendampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft. „In in Duisburg: „Induſtrie“. Cap. P. Bornhofen. In Ladung in Düſſeldorf: „Induſtrie VI“, Cap. J. Krapp. In Ladung in Cöln: „Induſtrie IV., Cap. M. Scheidel. In Ladung in Mannheim: „Induſtrie II. Cap. Nußbaum. In Fahrt nach Duisburg: „Induſtrie“, Cap. N. Reinert. In Fahrt nach Düſſeldorf: „Induſtrie VIII“, ap. Chr. Zöller. „Induſtrie VII“, Cap. H. Frank. Augekommen in Maunheim von Duisburg: „Induſtrie III“, Cap. J. Gutjahr. 5 Nächſte Abfahrt von Mannheim nach Chln, Düſſeldorf Duisburg, Ruhrort und Zwiſchenſtationen. „Induſtrie II“, Cap. B. Nußbaum. Donnerſtag, 16. September 1880. 85 3905 5 1 egen Frachten ꝛc. beliebe man ſich zu wenden an Die Direktion. Rheinhafen(Hafenmeiſterei): Am 15. September ſind angekommen: Dampfboot„Agripping“, Kapt. Kempers, von Rotterdam. E. M. Arndt“, Kapt. Brauns, von n. 7.„ „Germania“, Kapt. Weißenfeld, von Neuer Hafen(Hafenmeiſterei II): Am 15. September ſind angekommen: Schiff„Germania“, Schiffer W. Wonters, von Antwerpen. „Wilhelmine“,„ CE. Ludwigs,„ 1 „„Eldorado“,„ oö„ Rotterdam. 1„Fieen. A. Specht III., 1 1 „ a„ Fr. Sae 1„ „„Margaretha“,„„Schipper,„ „„Drei Gebrüder III“, Schiffer A. Sohns, von Rotter⸗ dam. Wasserstands-NMachrichten. Rhein. Datum Stand Datum Stand Konstanz, Sept. Düsseldorf, 15.Sept. 2,30—0,02 Hüningen 14. 2,70—,[Duisburg. 1 0,05 j 15.„ 2,66—0,04 fuhrort, 15.„ 175 4,01 Kehl, 14.„ 2,84—0,06 5 45 14. 3,92—0,08 ymwoegen 14. f 0, Lauterburg 15.„ 386—0o os arnbeſm, 18.„ 888—003 Haxàu, 14.„4,16—008] Neebar. dermershelm, 15.„.42 0,05 fleſſbronn,„5 Mannhelm, 16.„ 4092— 0,%6[Ederbach, 15. 0,77 Malinz. 15.„ 1733—0,07[Mannheim, 4,02—%06 Slebrloh, 14.„ 2,18—0,02 Nain Gaprd Würsburg Caa vasser 15 204 00s Frankfurt, 18.„ 0% 00s Coblens, 15.„ 2630—0,05 2. Köln, 15.„ 2,41 0,07 Trier, 15.„ 0,30—10,0 Amerikanische Produkten-Märkte Schlusscourse vom 15. September mitgetheilt von E. Blum&. Strauss, Mannhelm. New-Vork ohidago 5 5 Mais dchma Cae zen Mais Schmnz 80 495/5.25 10.20 745⁵⁰8 558575.20 Orelbr⸗ 86% 49/.76 10.20 757/ 392½5.85 Novbr. 880 50%8.61 10.15 77575 41⁰.25 Debr. 895/ 512/.60 10.15 790 5—— Januar 91⁰ 52ë.65 10.15——.85 Febr.——— 10.15—— 1 März—— 4045——— al 96½ 54—— 857/ 45/— Juni—————— —— 5—.— r5s——— ugus——————— Fenaen 2; Welzen: niedriger, Mais: niedriger Schmalz: niedriger, Caffee höher: Der Mannheimer Petroleum Verkehr hat ſich in der Woche vom 4. Sept. bis 11. September 1886, ver⸗ glichen mit dem Verkehr in der Parallelwoche des Jahres 1885, in nachſtehender Weiſe vollzogen: 1886 1885 th Anfang der Woche Fäſſer 20987 5015 Vorrath An 9 5 ch 80 1950 aen 23376 605⁵5 gang 2007 508 Vorrath Ende der Woche 21169 5547 Briefkaſten. R. K. hier. Wann das„FCafée zur Oper“ eröffnet wird, wiſſen wir nicht. So viel wir ſahen, wird noch an der inneren Ausſtattung gearbeitet. Der Beſitzer wird die Eröffnung jedenfalls zeitig bekannt machen. Verantwortlich: ür den politiſchen Theil und das Feuilleton: Ang, Allgaiee, Für den 10 alen und den übrigen Theil: O. Frey. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: J. A, Werke. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buch⸗ druckerei, ſämmtlich in Mannheim. 4. Seite. General⸗Anzeiger. 17. September. OIymp. — Sonntag, den 19. Sepfember 1886 Ausfiug nach Aecharau, Lokal„Eichbaum“, daſelbſt Tanz. Zum zahlreichen Beſuch ladet freund⸗ lichſt ein 9213 Der Vorſtand. Bayr. Hilfsverein. Eutree 50 Pfeunig. Stadt⸗Park M annheim. Donnerſtag, den 16. Sept. 1886 Abends 811 Uhr Nro. 110, Grosses Concert ausgeführt von der Kapelle des 2. Bad. Grenadier⸗Regiments„Kaiſer Wilhelm“ unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn O. Schirbel. Kinder 20 Pfennig. Abonnenten frei. Der Vorſtand. Sonntag, den 19. September, Nachmittags präcis 4 Uhr Außerordentliche Verſammlung im Lokal zum gold. Falken, 8 1, 15. Tagesordnung: 1. Wahl einiger Vorſtandsmitglieder. 2. Vereinsangelegenheiten. Im Intereſſe der Wichtigkeit der Tagesordnung werden die Mitglieder gebeten recht zahlreich zu erſcheinen. 9210 Der Vorſtand. Turn-Ferein. Wir bringen unſern verehrl. Mit⸗ gliedern zur Nachricht, daß vom 1. April d. J. ab unſere Uebungs⸗ Abende wie folgt eingetheilt ſind: Montag; Kürturnen. Dienſtag: Männerturnen. Mittwoch: Riegenturnen. Donnerſtag: Zöglingturnen. Freitag: Riegenturnen. Deutsche Unionbank. Wir eröffnen proviſionsfreie laufende(Chek)⸗Rechnungen mit Ver⸗ ziuſung der Einlagen. Die auf uns gezogenen Cheks werden auch in Berlin und Frankfurt a. M. bei den bezeichneten Stellen ſpeſenfrei eingelöſt. Wir übernehmen die Verwahrung und Verwaltung offener Effecten⸗ Depots und beſorgen hierbei alles im Intereſſe unſerer Kunden Nothwendige, nämlich: Abtrennung und Einziehung der Zins⸗ und Dividenden⸗Coupons, Die Controlle über Verlooſung, Kündigung, Convertirung u. ſ. w. Das Incaſſo verlooſter reſp. gekünd. 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