in en baee eee eeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeerrreeeeeeeeeeeeeereeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Nr. 252. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, bosee en, der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Zur Atbeiterbewegung. Die Arbeitseinſtellung der Schäff⸗ ler in München. Die Schäffler verlangen bekannt⸗ lich ſowohl in den Brauereien, wie auch in den Meiſter⸗ werkſtätten einen Minimallohn von 24 Mark für einen tichtigen Gehilfen. Jeder Meiſter und Arbeitgeber hat aber dafür das Recht, von jedem Gehilfen nachbenannte Arbeit zu fordern: 1) Neue Fäſſeln von 20 40 Ltr., 13 Stück in der Woche; von 50 70 Etr., 12 Stück in der Woche; Hektoliterfaß 1 Stück wöchentlich. 2) Flickfäſſeln von 20—40 Ltr., 24 Stück in der Woche, von 50—100 Ltr., 18 Stück in der Woche. 8) Be⸗ ſchlagen von 20—40 Ltr. 48 Stück wöchentlich, mit ſchweren Beſchlägen 42 Stück, 50—70 Ltr. 42 Stüch, 80—100 Ltr. 30 Stück wöchentlich. 4) Fäßlflicken im Durchſchnitt 4 Stück im Tag. Die vorſtehenden Arbei⸗ ten kann nur ein wirklich tuͤchtiger, geſchulter Schäffler⸗ gehilfe leiſten, es iſt alſo der geforderte Durchſchnitts⸗ lohn von 24 Mark auch nur für geſchulte Arbeiter zu verſtehen. Einen Hauptdifferenzpunkt zwiſchen Meiſtern und Gehilfen bildet nicht der geforderte Lohn, ſondern einige Forderungen der Gehilfen, z. B. daß die Meiſter bezw. Brauereien von auswärts kein Geſchirr mehr be⸗ ziehen ſollen. Dieſer Punkt dürfte von Seiten der Ge⸗ hilfen kaum aufrecht zu erhalten ſein. Was den Ver⸗ lauf des Streikes anbetrifft, ſo iſt derſelbe bis jetzt ein ganz ruhiger. Die Gehilfen verſtändigten ſofort ihre Fachgenoſſen in anderen Städten von dem Ausbruch des Streikes und erhielten theils brieflich, theils telegraphiſch die Zuſicherung, daß der Zuzug ferngehalten werde. Seit der Arbeitsniederlegung kamen auch nur ganz wenige ſtellenloſe Schäfflergehilfen hier an, reiſten aber ſofort wieder ab. Von Seiten des Regimentscommandos wur⸗ den den Meiſtern die zur Zeit hier beim Militär die⸗ nenden Schäfflergehilfen, d. h. nur ſolche, die ſich frei⸗ willig melden, zur Verfügung geſtellt und arbeiten auch thatſächlich bei Ruppauer ſechs, bei Mauer fünf Mili⸗ tärperſonen.— Die ſtrikenden Gehilfen haben den Be⸗ ſchluß gefaßt, während der Dauer der Arbeitseinſtellung hervorragende Sehenswürdigkeiten Münchens in corpore zu beſichtigen und machten mit dem Panorama in der Thereſienſtraße den Anfang. Vom Verlaufe des Strikes ſelbſt iſt nichts Neues zu melden. In der ſtattfindenden A wird ſich vorausſichtlich die Situation ären. Die Bewegung für den achtſtündigen Arbeitstag, welche gegenwärtig die Arbeiterkreiſe Amerikas beherrſcht, hat in Chicago, wo ſie namentlich heftig auftrat, eine Ende gefunden, und zwar hat ſte mit einer Niederlage der Arbeiter geendigt. Die Arbeiten der Schweineflelſchräuchereien in der genannten Stadt konnten trotz des Strikes durch die Heranziehung von auswärtigen Arbeitskräften fortgeführt werden; die Strei⸗ kenden nahmen zwar anfangs eine drohende Haltung an, Jeuilleton. — Der Selbſtmord eines Knaben. Der Selbſt⸗ mord eines Kindes iſt immer noch weit trauriger, als wenn ein Erwachſener einem Leben entſagt, das er kennen gelernt hat und von dem er glaubt, daß es ihm nichts mehr biete; ein Kind gibt eine große und vielleicht ſchöne Zukunft um eine Bagatelle, um einen Irrthum hin, wie es ein koſthares Kleinod gegen eine Näſcherei eintauſchen würde. Wenn krankhafter Ehrgeiz, kindiſche Furcht vor bevorſtehender Strafe und dergleichen zu dieſer furchtbaren letzten Entſcheidung hrten, war doch wenigſtens irgend ein Uebel vorhanden, em ſo ein verblendeter Dreikäſehoch am beſten zu begegnen laubte, wenn er ſich für immer aus dem Wege machte. Nicht einmal ein ſolches Moment kommt aber in dem Fall in Betracht, von dem wir heute zu erzählen haben. Sieg⸗ fried Straßberg, ein dreizehnjähriger Knabe, welcher bis⸗ her die erſte Klaſſe, der Stagts⸗Realſchule in der Löwengaſſe in Wien beſuchte, erfreute ſich von Seite ſeiner Eltern der zärtlichſten Sorgfalt, wozu hauptſächlich der Umſtand beige⸗ tragen haben mochte, daß Siegfried der einzige Sohn war und wegen ſeiner überaus ſchwächlichen Konſtitution heſon⸗ derer Schonung bedürftig erſchien. Geſtern gegen 3 Uhr Nachmittags befand er ſich mit ſeiner um zwei Jahr jüngeren Schweſter in der in der Pragerſtraße Nr. 5 im dritten Stockwerke gelegenen Wohnung allein. Er begab ſich in das Komptoir ſeines Vaters, angeblich, um ſeine Aufgaben dort zu machen. Als 1 um 4 Uhr die Schweſter das betreffende Zimmer betrat, fand ſie ihren Bruder an dem Jenſterkreuz hängen. Entſetzt und laut jammernd eilte ſie auf den Gang und rief um Hilfe. Nach langen, langen Mi⸗ unten eilten der vor dem Hauſe auf Poſten befindliche Sicher⸗ eitswachmann und der Geſchäftsreiſende Herr M. Pick her⸗ ei, denen ein Arzt, Dr. Reiniſch, auf dem Fuße folgte. Der unglückliche Knabe wurde vom Fenſterkreuz herabgenommen, die ſofort vorgenommenen Wiederbelebungsverſuche blieben aber erfolglos— der Knabe war bereits eine Leiche. Gerade während der Arzt mit dem Leichnam beſchäftigt war, kam der unglückliche Vater heim.— Kaum hatte er erfaßt was vorgefallen war, als er mit einem Schrei der Verzweiflung ſzum Fenſter ſtürzte, um ſeinem Kinde in den Tod zu folgen, 9 e Volks⸗Zeitung. Mittwoth, 27. Oftober 1886, Erſcheint täglich, Sonn- und Foſttage ausgensmmen. aber die Vorkehrung der Behörden war eine derartige, daß Gewaltthätigkeiten keine Ausſicht hatten. Die Strei⸗ kenden haben nun förmlich beſchloſſen, ſich zum zehn⸗ ſtündigen Arbeitstage zu bequemen. Das Berliner Arbeiter⸗Organ, das „Volksblatt“ ſchreibt: Der Buchdruckerſtreik in Rheinland und Weſtfalen dürfte ſich für die Gehilfen kaum ſiegreich geſtalten; wir bedauern dies. Die Schiedsgerichte verurtheilen alle diejenigen Buch⸗ drucker, welche die Arbeit ohne Kündigung niedergelegt haben und die Polizei hält, wie in Weſel, denſelben Vorleſungen über anſtändiges Verhalten. Dankend er⸗ wähnt die„Weſerzeitung“, daß die Regimentscomman⸗ deure der in Weſel ſtationirten Truppen auf das Geſuch der Druckereibeſitzer ſofort die Erlaubniß ertheilt haben, daß die bei ihren Regimentern befindlichen Setzer zur Aushilfe in die Druckereien eintreten köunten.— Zahl⸗ reiche Buchdrucker in Deutſchland, welche ſich allzuſehr an die Macht ihres Verbandes angeklammert haben und der allgemeinen Arbeiterbewegung aus den verſchiedenſten Gründen aus dem Wege gegangen ſind, dürften vielleicht einſehen, daß es mit den gewerkſchaftlichen Verbindungen der Arbeiter allein nicht gethan iſt, daß vielmehr eine große Arbeiterpartei in Deutſchland noththut, welche ge⸗ nügenden Druck auf die allgemeinen ſozialen Verhältniſſe und auf die Geſetzgebung ſich erringt. Sollte dieſe Ein⸗ ſicht durch die Streikbewegung der Buchdrucker im Weſten Deutſchlands gefördert werden, dann hat dieſelbe wenig⸗ ſtens ein Gutes gehabt. Altenburg, 24. Okt. Die Buchdrucker der bei⸗ den bedeutendſten Buchdruckereien Altenburgs ſtreiken. Erſatz wird von Leipzig und Berlin erwartet. —— Verſchiedenes. — In Reichenberg i.., welches die Hochwarte der Deutſchen Böhmens iſt, vergeht kaum eine Woche, ohne daß die eine oder die andere der dort erſcheinenden beiden deutſchen Zeitungen der Confiscation anheimfällt. Geſtern trat der gewiß ſeltene Fall ein, daß das Organ der entſchieden Natio⸗ nalen wegen eines— Theater⸗Referats confiszirt wurde. Am Mittwoch wurde im dortigen prachtvollen neuen Stadt⸗ theater, das unter Leitung des bekannten Direktors Marwitz ſteht, Schweitzer's altes Intriguen⸗Luftſpiel„Drei Staats⸗ verbrecher“ nach langjähriger Ruhe aufgeführt. Im dritten Acte, zwölfte Scene, ſagt der Darſteller des Lamare:„Wehe dem Staate, der in Gefahr iſt, wenn ein freies Wort erthnt“ ——— Bei dieſen Worten erhob ſich das geſammte Pub⸗ likum im faſt ausverkauften Hauſe, und 79 0 andauernder Applaus ertönte. Wegen Beſprechung dieſer Scene in Ver⸗ bindung mit den Zeitungs⸗Confiscationen wurde das Blatt vom Staatsanwalt confiscirt. Vor etwa fünfzehn Jahren wurde das Stück unbeanſtandet in Oeſterreich aufgeführt. — Die Beſteuerung der lieben„Azor'“,„Hectors“ und Caro's“ bringt der Stadt Berlin ein hübſches Geld. Der Etat der Hundeſteuer⸗Verwaltung, der jüngſt der Berathung des Magiſtrats unterlag, ſchließt ab mit einer Ausgabe von 4000 M. und eine Einnahme von 290,000., alſo mit einem Ueberſchuß von 283.000 M. — Erding, 24. Okt.(Räuber.) Dem Bauer Mar⸗ und nur mit Mühe gelang es den Anweſenden, den be⸗ dauernswerthen Mann von ſeinem Vorhaben abzuhalten. Das Motiv der That iſt noch unenträthſelbar. Wir haben bereits vorausgeſchickt, daß der Knabe weder eine häusliche Strafe, noch eine liche in der Schule befürchten hatte. Einen ſehr unverläßlichen Anhaltspunkt bietet die Mitthei⸗ lung eines Mitſchülers des Knaben, dieſer habe unlängſt ge⸗ ſch werdk auch einmal verſuchen, wie das Hängen mecke — Ueber eine Eutführung aus dem Serail wird der„Wiener Allg. Zeitung“ aus Konſtantinopel berichtet: Vor dem Richter erſcheint in einer ſehr deſperaten Gemüths⸗ ſtimmung Selim Hanai, erſter Eunuch im Harem Murad Selim hat bei einer Liebesaffaire, die ſeiner 5 viel Senſation machte, eine Hauptrolle geſpielt, er hat der ſchönen Lieblingsgattin Murad's, Fatime, einige Monate hindurch Liehesbriefe zugetragen, welche Baron Nadetz ein junger franzöſiſcher Diplomat an ſie richtete; er iſt geſtändig, im Haremsgarten ein Rendezvous der beiden Liebenden er⸗ möglicht zu haben, und ſetzte endlich ſeinem Werke die Krone auf, indem er der ſchönen 178 5 ein Savoyardengewand verſchaffte, ſie mit einer Drehorgel und einem Affen verſah, und ihr ſo zur Flucht verhalf. Das Liebespaar kam glück⸗ lich nach Paris, die ſchöne Fatime ſenhr den Glauben ihrer Väter ab, bekehrte ſich zum Chriſtenthum und wurde in der Madeleine⸗Kirche mit dem Baron getraut. Bei dieſer Gelegenheit erregten orientaliſche Perlen im Werthe von drei Millionen Piaſter, die Fatime zur Erinnerung an Murad Paſcha aus dem Harem mitgenommen, unter den Pariſer Damen Senſation. Selim iſt heute des groben Vertrauens⸗ bruches gegen ſeinen Herrn angeklagt: Murad Paſcha hat ſich nämlich nicht damit begnügt, ihm fünfzig Stockſtreiche eben zu laſſen und ihn aus dem Dienſte zu ſagen, er er⸗ ſtattete auch die gerichtliche Anzeige. Selim ruft abwechſelnd Allah und den Propheten an, geſteht aber doch ſchmunzelnd, daß ihm Baron Nadetz für ſeine Vermittlung zwanzigtauſend Piaſter gegeben und ihm geſchrieben, er möge ſchauen, Kon⸗ Mannheimer Handels⸗Seitung. Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. tin Maier in Werndlfing wurde vor einigen Tagen ein Schaf geſtohlen. Er verfolgte mit ſeinem Hunde den frechen Einbrecher und der Hund hielt den Dieb feſt. Doch als der Bauer näher kam, ſchoß der Dieb auf ihn 110 Schüſſe aus einem Revolver ab und verletzte ihn lebensgefährlich. — Neuerdings kommen Medaillen mit dem wohlge⸗ prägten Bildniß des Fürſten Alexander von Bul⸗ arien in den Handel. Dieſelben ſind als Berloque an der hr zu tragen, und ifben auf der Vorderſeite das Bild des Fürſten, während auf der Rückſeite in einem Lorbeerkranze die Worte ſtehen:„Zur Erinnerung an Alexander, Für von Bulgarien.“ Die Träger dieſer Medaillen werden alſo 915 be eine„angenehme Erinnerung“ an der Uhr⸗ ette haben. —. Das Mouument für die Ningtheater⸗Opfer vollendet! Das Monument, welches die Stadt Wien für das Grab der Opfer des Ringtheaterbhrandes zu widmen beſchloß, iſt vollendet. Am 23. ds. Nachmittags wurde die Statue der trauernden Vindobona, welche den Bau des mächtigen Monumentes abſchließt, aufgeſtellt. Eine Komiſ⸗ ſion des Gemeinderathes, beſtehend aus dem Obmanne der riedhofs⸗Kommiſſion, GR. Holly und den Herren Dorf⸗ euthner, Simon, Stiaßny und Magiſtratsrath Lekiſch be⸗ ſichtigten das Monument, das einen mächtigen Eindruck auf den Beſchauer hervorbringt. Der Schöpfer des Monumentes, 10 5 Weyr, wurde von der Kommiſſſon lebhaft beglück⸗ wünſcht. Schutz des geiſtigen Eigenthums. Man be⸗ richtet aus Nizza:„Hier war eine neue Zeitung im Ent⸗ ſtehen, die es nicht einmal zur erſten Nummer hat bringen können. Als Titel derſelben war„Le nouveau Figaro“ pro⸗ jektirt; trotzdem weder noch Juhalt des Blattes irgendwie dem Pariſer„Figaro“ nachgebildet ſein ſollte, er⸗ hob doch das Pariſer Blatt Einſpruch gegen den Mißbrauch ſeines Namens und die Regierung hat dieſem Einſpruch Folge gegeben. Der Zeitungs⸗Herausgeber denkt noch immer über einen anderen, ebenſo intereſſanten Namen nach.“ — London, 24. Okt. W. Beach, der Meiſterruderer der Welt, hat vor Kurzem England verlaſſen und ſich nach ſeiner Heimath Auſtralien zurückbegeben. Mit Ehren und Gold reichlich beladen kehrt er zu ſeinen Landsleuten zurück. Er hat das Höchſte erreicht, was einem Ruderer von Beruf u erlangen möglich iſt, doch im Zenith ſeines Ruhmes ſtehend, nimmt er Abſchied von der Oeffentlichkeit und ent⸗ ſagt dem von ihm betriebenen Sportszweige für immer. Er will das Gebiet, auf dem er ſo reiche Lorbeeren errungen jüngeren Kräften überlaſſen, da er bereits das 36. Lebens⸗ jahr überſchritten hat. — Jugendlicher Heldenmuth. Die Royal Human Society in London, die ſich damit befaßt, heldenmüthige Handlungen zu belohnen, hat ſoeben ihre Bronzemedaille einem Knaben zukommen laſſen, der drei Leben gerettet hat. Der Mayor von Wolverhampton, wo George Levis lebt, benußte den Anlaß, um ihm die Medaille ſammt dem Zeug⸗ niß öffentlich zu überreichen. Der Knabe war zugegen, als eine Mutter in einem Anfall von Verzweiflung ihre drei Kinder im Alter von zwei, drei und fünf Jahren in den Kanal ſchleuderte und ihnen ſelbſt nachſtürzte, um ſich das Leben zu nehmen. George Levis ſrnan ihnen nach, ohne ſich zu beſinnen, tauchte unter und brachte mit der größten Schwierigkeit, da die Mutter verzweifelten Widerſtand lei⸗ ſtete, eines der Kinder nach dem andern ans Uſer. Ein Schiffmann, der auf die Scene kam, zog auch die Mutter aus dem Waſſer. Sie wurde vor Gericht geſtellt, des Mord⸗ verſuchs und der verſuchten Selbſtentleibung angeklagt, aber als geiſtig unzurechnungsfähig freigeſprochen. Eine dunkle Geſchichte. Ein Budapeſter Cor⸗ reſpondent hat in dem„N. W..“ von einem rätbſelhaften Vorfall im Direktionspalais der ungariſchen Staatsbahnen Poſten einnehmen werde. Der Richter verurtheilte den un⸗ getreuen Selim zu ſechs Monaten Galeere. — Folgende humoriſtiſche Verluſtanzeige widmet der Karlsruher Hofmuſikus Fritſche ſeinem verlorenen Fidelbogen in der„Bad. Landesz.“:„Nachruf. Ein Lebe⸗ wohl meinem Violinbogen, der in Begleitung eines ſeiner Collegen am 7. d. M. in Oos beim Wagenwechſel in einem Kupee 2. Klaſſe liegen blieb und die Weiterreiſe Baſel zu machte. Nicht ſo ſehr ſein reeller, als vielmehr ſein ideeller Werth läßt mich ſeinen Verluſt ſchmerzlich empfinden. Der Bogen war früher im Beſitz eines der nennenswerthe ſten deutſchen Muſtker und ein Familienerbſtück, Sechszehn Jahre war er mir ein treuer Begleiter und die beſte Stütze meiner muſikaliſchen Thaten. Sollte ſich ſein jetziger Beſitzer zu einer Rückgabe gegen 20 Mark und Belaſſung des zweiten Bogens(hellerer Farbe) nicht entſchließen können? Dank, großen Dank würde er ſich verdienen.— Wenn der Bogen jedoch in die Hände eines rauherzigen Egoiſten kam, der meiner Bitte taub iſt, nun ſo möge jedes ſeiner Haare zur Erinnye werden und ihm allnächtlich einen Todtentanz eigen, der ihm der Stunden Wechſel zur Qual werden und ſein Gewiſſen nie zur Ruhe kommen läßt: Kein Froher ſoll ſeiner ſich freun, Wer ihn beſitzt, den zehre die Sorge Und wer ihn nicht hat, den nage der Neid. Keiner genieße mit Nutzen ſein! Ohne Wucher hüt' ihn ſein Herr; Doch den Würger zieh' er ihm zu! Dem Tode verfallen, feſſle den die Fur cht, So lang' er lebt, ſterb' er lechzend dahin, Des Bogens Herr als des Bogens Kuecht: Bis in meiner Hand den verlor'nen wieder ich balte l⸗ F. Fritſche, Hofmuſikus. — Auch gut. Im neueſten„Weinheimer Anzeiger finden wir folgendes, ſehr bezeichne des Inſerat: Warnung. Meine Frau iſt mir entlaufen. Ich warne Jeber⸗ mann, derſelben etwas zu leihen oder zu borgen, da ich keine Zahlung leiſte. Wer dieſelbe zur t, det ſtantinopel zu verlaſſen und zu ihm nach Paris kommen, wo er als Portier bis an ſein Lebensende einen ehrenvollen werfe ich zur Thüre hinaus Lütkelſachſen 22. Oktbr. 1883. Neter Däblen 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger. 27. Oktober. herichtet. Um halb 2 Uhr hörte man raſch nacheinander drei Piſtolenſchüſſe. Mehrere im Hauſe wohnhafte Perſonen eil⸗ ten herbei und fanden in dem Amisdienerzimmer Nr. 16 den Nachtwächter Paul Imrelk mit einer Schußwunde in der Bruſt todt am Boden liegen. In dem Korridor, in wel⸗ chen das Amtsdienerzimmer mündet, lag der Nachtwächter Joſef Rusesak mit einer Schußwunde an der rechten Schläfe bewußtlos darnieder. Es liegen mehrfache Anzeichen dofür vor, daß man es hier mit einem Mord und einem Selbſtmordverſuch zu thun habe. Imrek und Ruscsak waren erbitterte Feinde und iſt die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß Imrek von Ruscsak erſchoſſen wurde und daß Letzterer ſodann die Waffe gegen ſich ſelbſt gekehrt habe. —— Militär⸗Dienſtesnachrichten. Durch Kabinets⸗Ordres vom 16., bezw. 19. d. Mts. iſt Folgendes beſtimmt worden: 1. Bataillon(Mosbach) 2. Badiſchen Landwehr⸗ Regiments Nr. 110: Meyer, Secondelieutenant der Infanterie, der Abſchied bewilligt 5 2. Bataillon(Heidelberg) 2. Badiſchen Landwehr⸗ Regiments Nr. 110: Ebert, Secondelieutenant von der Infanterie, der Ab⸗ Wied bewilligt. 2. Badiſches Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm Nr. 110: Abt, Unteroffizier, zum Portepeefähnrich befördert. 1. Oberſchleſiſches Infanterie⸗Regiment Nr. 22: Müller, Vizefeldwebel, vom 2. Bataillon(Karlsruhe) 3. Badiſchen Landwehr⸗Regiments Nr. 111, zum Seconde⸗ e der Reſerve des oben genannten Regiments be⸗ fördert. ——— — Aus Stadt und TLand. Der Wochenmarkt war ſehr gut befahren und be⸗ ſonders auf dem Krautmarkt waren ca. 50 Wagen dieſes Wintergemüſes aufgefahren und wurde deshalb gegen Mit⸗ tag das Weißkraut billiger als am frühen Morgen. Das Gleiche war bei den Kartoffeln zu beobachten; auch dieſe ſanken im Preis. In gleichem Maße, wie bei den Kartoffeln die Landwirthe über die Quantität klagen, haben Conſumen⸗ len auch alle Urſache über die Qualität zu klagen. Andere Gemüſe wurden am Nachmittag zu ganz mäßigen Vreiſen hauſiren getragen. »Vom Marktplatz. Geſtern wurde einer Frau auf dem Wochenmarkt wieder ein Geldbeutel mit einigen Mark Inhalt aus der Taſche gezogen, ohne daß der Thäter zu er⸗ mitteln war. Trotz vielen Warnungen lernt man eben doch kicht vorſichtig ſein.— Eine Reviſion des Gewichts und der zu Markt gebrachten Butter und Brod, die geſtern auf dem Markfplatz vorgenommen wurde, gab zu einer Beſchwerde oder Anzeige keinen Anlaß.— Geſtern Nachmittag wurden die Stände für den Allerheiligenkränzemarkt aufgeſchlagen und begann heute früh der Verkauf dieſer Waare. Fenuerwehrſchlußprobe. Geſtern gegen Abend fand die Haupt⸗ und Schlußprobe der freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Dieſelbe hatte den üblichen Verlauf, Um 7½5 Uhr ſammelte ſich die Mannſchaft an ihren Spritzen⸗ Häuſern, worauf ſich dann die 3 Compagnien auf dem Markt⸗ platz ſammelten, um von da, unter Vorantritt des unifor⸗ mirten Stadtorcheſters in Ordnung nach dem Uebungshaus vor dem Heidelberger Thor zu marſch iren. Compagnieweiſe wurde nun die Uebung vorgenommen, und ſchloß dieſelbe mit einem gemeinſamen Angriff bei bengaliſcher Beleuchtung des Uebungsbauſes, worauf dann noch ein kleines Feuerwerk ab⸗ gebrannt wurde. Nach der Uebung fand im Lledertafelſgale Unterhaltung ſtatt, wobei der Singchor der freiwilligen euerwehr in Verbindung mit der erwähnten Kapelle für den muſikaliſchen Theil derſelben ſorgte. Wintervorträge. Der Cyclus der Vorleſungen für die diesjährige Winterſaiſon wird, wie wir hören, durch die Initigtive des Vorſtandes der freireligibſen Gemeinde dahier, eine Bereicherung erfahren, indem der Sprecher derſelben, Herr Gg. Schneider ſich bereit gefunden hat, an vier Abend die Sagen von Parſifal“,„Prometheus“, Ewiger Zude“ und FJauſt“ in populär⸗wiſſenſchaftlicher Weiſe zu behandeln. Der gewiß intereſſante Stoff dürfte zweifellos zu einem Beſuche dieſer Vorträge anregen, welche in der Zeit vom 25. November bis 16. Dezember im großen Caſino⸗Saale dahier ſtattfinden und bei dem anerkannten Talente des beliebten Sprechers jedem Hörer gewiß genuß⸗ reiche Stunden verſprechen werden, weßhalb wir auch nicht verſäumen wollen, ſchon jetzt die Aufmerkſamkeit des Pub⸗ likums auf dieſelben zu lenken. * Controlverſammlung. Bezüglich der Landwehr⸗ Controlverſammlungen wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die zur Controlverſammlung Erſcheinenden nicht, wie bisher, nur während der Dauer der Verſammlung, ſondern gemäß Kriegsminiſterialreſcripts vom 26. Juni 1886 Nr. 10093 nunmehr während des ganzen Controlverſammlungstages, d. h. von Mitternacht zu Mitternacht, als zum activen Heere gehörig zu betrachten und demnach den Militärſtrafgeſetzen unterworfen ſind. Die Nichtbeachtung oder vielleicht auch die Unkenntniß dieſes Reſeripts könnte vielleicht manchem Con⸗ trolpflichtigen Unannehmlichkeiten bereiten. —— ͤ—TLvf—̃—-„— Turnverein. In der geſtrigen Generalverſammlung, die in der Hubertushalle des„wilden Mann“ ſtattfand, 1. J daß der übliche Turnerball am 15. Jauuar n. J. im Badner Hof mit den üblichen turneriſchen Auf⸗ führungen ſtattfinden ſoll. Von einer Weihnachtsfeier ſoll jedoch Abſtand genommen werden, wogegen während der Karnevalszeit ein Maskenkränzchen abgehalten werden ſoll. Der Vorſitzende wies nochmals auf die außerordentlichen turneriſchen Erfolge in dieſem Jahr hin und hofft, daß auch für die Folge der gleiche Geiſt im Turnverein walten möge. Dem Wunſch der Mitglieder entſprechend werden während der Karnevalszeit mehrere karnevaliſtiſche Unterhaltungsabende eingeführt werden. Diverſe innere Vereinsangelegenheiten fanden gleigfalls ihre Erledigung zur Zufriedenheit Aller. *Generalverſammlung. Der Kranken⸗Unterſtützungs⸗ Verein zum„Prinz Max“ hält nächſten Sonntag am 31. d.., Nachmittags 3 Uhr im Nebenzimmer des„Rothen Löwen“ ſeine diesjährige ordentliche Generalverſammlung ab. Die Tagesordnung umfaßt Jahresbericht, Rechenſchafts⸗ bericht und Vorſtandswahl. * Maurerfach⸗Verein. Geſtern Abend hielt der Maurerfach⸗Verein eine Mitgliederverſammlung ab, in welcher beſchloſſen wurde, die Agitation zum Eintritt in den Fachverein auf dem Land beſſer zu betreiben und die Kollegen über die Vortheile, die ein gemeinſames Wirken mit ſich bringt, aufzuklären. Ferner wurde zur regen Theilnahme an den in Ausſicht ſtehenden fachwiſſenſchaftlichen Vorträgen aufgefordert. Die hier wohnenden Steinträger fanden ſich ein und erklärten einen eigenen Fachverein gründen zu wollen, wozu ſie die Unterſtützung des Fachvereins der Maurer er⸗ bitten, die ihnen auch bereitwilligſt zugeſagt wird. Glaſerfachverein. Derſelbe hielt zur Feier ſeines dritten Stiftungsfeſtes am Samſtag Abend im kleinen Saal des Saalbaues ein Tanzkränzchen ab, das ſich eines recht guten Beſuchs und eines ſchönen Verlaufs zu erfreuen hatte. * Beſitzwechſel. Herr Bauunternehmer Nutzinger kaufte von Herrn Reſtaurateur Chriſtian Rätz den in der Schwetzinger⸗Straße Nr 4 neben dem Tatterſall gelegenen Bauplatz im Flächeninhalt von 180 Quadratmeter pr. Quadrat⸗ meter zu 65 M. 8 * Befitzwechſel. Die Herren Jean Hofmann Metz⸗ germeiſter und die Herren Baumeiſter Orlemann und Helm, kauften von Herrn Grünling das Hotel„Drei Glocken“ P 4, 5 zum Preis von Mk. 134000 ohne Inven⸗ tar. Dieſelben beabſichtigen daſſelbe in ein feines Bier⸗ reſtaurant umzuwandeln. *Beſitzwechſel. Maurermeiſter Geißel verkaufte ſein neugebautes Haus I 2, 8a an Herrn Seeretär Karl hier um den Preis von Mk. 63 500. * Handgreifliche Auseinanderſetzung Geſtern Nacht gegen 9 Uhr ſtießen zwei ſich begegnenden Herren vor dem Fels ſchen Laden an einander. Statt dieſen geringfügigen Umſtand der Zufälligkeit beizumeſſen, glaubte der Eine vom Andern abſichtlich angerempelt worden zu ſein und es traten an Stelle der in ſolchen Fällen üblichen Entſchuldigung derbe Schmähworte, von welchen man ſchließlich, wahrſcheinlich um ſich gegenſeitig nachdrückliche Belehrungen über Anſtand zu geben, in Thätlichkeiten überging. Es klatſchten die Ohrfeigen herüber und hinüber, Stock und Schirm traten am Ende noch in Action. Hinzugekommene trennten die Kampfführer, worauf der Eine in der Dunkelheit verſchwand, währerd der Andexre noch lange nach ſeiner goldenen Brille ſuchte, die ihm ſein Gegner von der Naſe geſchlagen und zuletzt ohne die Brille den Heimweg antreten mußte. Der Vorgang veranlaßte einen großen Zuſammenlauf. Körperverletzung. Der verheirathe Valentin Müller von Ilvesheim, der ein Stück Vieh zu einem hieſigen Metz⸗ ber brachte gerieth im Hauſe dieſes Metzgers mit dem Mack⸗ er Löb von Ilvesheim in Streit. Hierbei ſtieß Löb dem Müller 1 die Bruſt daß letzterer zu Boden fiel und das Handgelenk des rechten Armes brach. Er mußte ſich im all⸗ gemeinen Krankenhaus einen Verband anlegen laſſen, worauf er alsdann nach ſeiner Heimath entlaſſen wurde. * Jugendliche Diebe. Der noch nicht 14jährige W. C. entfernte ſich am 5. dſs. Mts. aus ſeiner elterlichen, an der Neckarauer Landſtraße gelegenen Wohnung unter Mitnahme von ſeiner Mutter gehbrenden 8 Mark. Bei einem Brunnen⸗ macher in Landau, welcher ihn aufnahm und zu verſchiedenen Dienſtverrichtungen verwendete, verbrachte er 14 Tage. So⸗ dann verließ er ſeinen Unterſtandsgeber und trieb ſich einige Tage in Landau herum. In dieſer Zeit lernte er den 12⸗ jährigen Knaben C. F. von dort kennen und verabredete mit dieſem, da ihm Subſiſtenzmittel fehlten, ſeinem in Mechters⸗ heim bei Speyer wohnenden Vetter einen Gelddiebſtahl aus⸗ en Zu dieſem Zwecke begaben ſie ſich in genannten rt und ſchlichen des Nachts auf den Heuſpeicher desſelben, wo ſie abwarteten, bis die Verwandten zu Felde gingen. Nachdem dies gegen 11 Uhr morgens geſchah, ſchlüpften ſie durch eine Oeffnung in das angrenzende Wohnhaus und ſtie⸗ gen die Treppe herab in die im Erdgeſchoß befindliche Woh⸗ nung. Mittelſt des in der Kommode ſteckenden Schlüſſels wurde das obere Fach geöffnet und demſelben 60 Mark Baar⸗ geld entnommen, dann machten ſie den gleichen Weg zurück und ergriffen durch eine Hinterthür des Speichers die Flucht. Auf telegraphiſche Weiſung der Speyerer Behörde wurde der hoffnungsvolle Junge geſtern Nachmittag in ſeiner elterlichen Woßhnuna, wohin er zurückkehrte, durch die Gensdarmerie Theater, Kunſt u. Wiſlenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim Montag, den 25. Oktober 1886. 5 Don Carlos. Ein dramatiſches Gedicht von Friedrich Schiller. Dem königlich bayeriſchen Hofſchauſpieler am National⸗ theater zu Mannheim, Herrn Stury, iſt geſtern Abend die Gelegenheit geboten worden, als„Don Carlos“ ſeinen he.—rühmten Collegen Kainz zu copiren. Dieſe Doppelrolle Carlos—Kainz iſt dem fleißigen jungen Künſtler ſo vollſtän⸗ dig gelungen, daß der draſtiſche Realismus, den er in ſeiner Titelrolle zur Schau ktrug, gegen das deklamatoriſche Pathos ſeiner Umgebung nicht übel abſtach. Die Titelrolle des Stückes iſt den ſogenannten„dankbaren“ nicht zuzuzähleu, die lichtvolle Geſtalt des„Don Carlos“, die dem Dichter zuerſt vorgeſchwebt haben mag, verblaßte in der langſamen genetiſchen Entwickelung des Stückes und in dem Maße, als die männliche Figur eines Marquis Poſa im Laufe der Arbeit immer ſchärfer und kräftiger in den Vordergrund trat, verſchwamm diejenige dieſes ſpaniſchen Hamlet im Nebelgebilde der Geſchichte und der Dichtung. Es iſt eine Reihe von Jahren ſeit der letzten Aufführung des Don Farlos an unſerer Bühne vorübergegangen und binnen Kurzem wird das Centennarium erfüllt ſein, das verſtrichen iſt ſeit dem Tage, an welchem auch dieſes Schiller'ſche rama zum erſten Male auf dem geweihten Boden des annheimer Nationaltheaters erſtanden iſt. Das ſcheint man aber bei uns längſt vergeſſen zu haben. Einige gewal⸗ tige Striche, wovon einer ſogar über 30 volle Seiten des Dramas') umfaßt, bekunden die liebevolle Fürſorge und ſtören das Verhältniß für alle diejenigen, welche ſich den Genuß, das Stück zu leſen, verſagen müſſen. 5 Im Ganzen genommen, hat die geſtrige Aufführung ſo⸗ wohl mich, als auch meine Leidensgefährten ſehr kalt gelaſſen, der gebotenen Kunſtleiſtung als ſolcher kann kaum das Prä⸗ dikat einer„mittelmäßigen“ bewilligt werden, und auch von ) Benther bis letter Auftritt des 2. Aktes, den Leiſtungen der einzelnen Kunſtlor hätte man mehr erwarten dürfen. Die hauptſächliche Schuld hieran trägt die unrichtige Beſetzung des Stückes, dieſer Fehler liegt ſo ſehr auf der flachen Hand, daß ich es unterlaſſen kann, durch An⸗ führung von Namen die Fluth des Haſſes gegen die Wahr⸗ heit noch höher anſchwellen zu laſſen. Außer Herrn Kainz⸗ Stury hat uns eigentlich Niemand etwas Bemerkenswerthes geboten, über der ganzen Vorſtellung und Auffaſſung ſchwebte eine Thränenfluth, eine ununterbrochene, weinerliche Stim⸗ mung, deren Exiſtenzberechtigung ich mit dem beſten Willen im Drama nicht finden kann. Alles weinte vom König Phi⸗ lipp an bis herab zum Hofſtaate, ſo daß ſchließlich der Mal⸗ theſerritter, dieſer begeiſterte Vorkämpfer für menſchliche Duldung und Toleranz am beſten daran gethan hätte, mit dem Taſchentuch um Gedankenfreiheit zu bitten. Nur eines, das hätte weinen dürfen, vergaß die Thränen, nämlich die kleine Infantin Clara Eugenie, dieſes Kind von drei Jahren hat ſich am männlichſten benommen; warum man die kleine Wendt, welche ihre Sache ſtets ſo hübſch gemacht hat, ver⸗ drängt, iſt uns unerfindlich. Herr Jakobi blieh ſehr häufig unverſtändlich. Frl. Blanche, dieſe ächte königliche Erſchei⸗ nung, ſprach ihre Rolle wie unter verhaltenen Thräuen, Herr Rüttiger hielt ſeinen Marquis Poſa für einen Melancho⸗ liker, Herr Bauer war zu ehrlich und nicht der ſchleichende, intriguante Domingo, den der Dichter wollte. Herzog Alba⸗ Eichrodt zeichnete ſich durch ein ſehr kurzes Gedächtniß aus, Frl. von Rothenberg als Eboli deklamirte zu viel und hätte realiſtiſcher ſpielen dürfen. Nur der Großinquiſi⸗ tor des Herrn Neumann konnte neben einem Don Carlos Stury's ganz beſtehen und auch Herr Moſer verdient für ſeinen Medina Sidonia das Lob, welches uns für die geſt⸗ rige Vorſtellung übrig blieb. Rundſchau über Theater, Muſik und Kunſt. Im„Deutſchen Theater“ in Berlin geht faſt gleich⸗ 5 mit der Aufführung im Burgtheater Paul Heyſe's rama„Die Hochzeit auf dem Aventin“ in Scene. Die Hauptrolle liegt in Händen des Herrn Kainz. Für den auf Gaſtſpieltouren abweſender Poſſert gaſtirt verhaftet, der Staatsanwaltſchaft vorgeführt und von dort der reklamirenden bayeriſchen Behörde überliefert. In ſei⸗ nem Beſitze fanden ſich noch 35 Mark 37 Pfg. vor. Es iſt dies derſelbe Junge, der im Monat Mai den Pferdediebſtahl in Neckarau beging. Sein Vater iſt ein braver und fleißiger Fabrikarbeiter. Bei ſeiner Verhaftung zeigte er ſich ſehr 925 und äußerte, wenn er wieder frei käme, ginge er wie⸗ er fort. Neikarau, 25. Oktbr. Geſtern fand im Gaſthaus zum Ochſen dahier das Abturnen des hieſigen Turnvereins unter Leitung des Turnwarts Herrn Lehrer Huber ſtatt. Die Preis⸗ richter ſprachen ſich über die Leiſtungen der Turner wie Turnzöglinge ſehr anerkennend aus. Es erhielten Preiſe: Turner Gg. Schandin den 1. Ptr. Traub den 2, Joh, Schandin den., Val. Laſt den 4. und J. Staud den ., Zöglinge Aug. Käſer den., Hofmann den., Würz den 3. Preis. Am Abend fand im gleichen Lokal eine ge⸗ müthliche Unterhaltung unter Mitwirkung der Kapelle Ullrich ſtatt. „ONeckarau, 25. Okt. Heute Nachmittag geriethen 3 hieſige Einwohner vor einer Wirthſchaft in Wortwechſel. Da die Meinungsdifferenzen zu tiefgehender Natur waren⸗ und ſich Keiner von des Anderen Ausführungen überzeugen laſſen wollte, kam es ſchließlich zu gründlichen Auseinander⸗ ſetzungen, bis die ſtreitenden Gegner durch eine eingehende Begründung von dem Rechte des Stärkeren, unterſtützt von „ſchlagenden Beweiſen“, ihre gegenſeitigen Anſichten als die allein maßgebenden durchzufſetzen ſuchten. * Aus der Haft entlaſſen wurde der Händler Hof⸗ mann von Neckarau, der das Geſchäft des verfloſſenen Con⸗ ſumvereins bei Auflöſung deſſelben auf eigne Rechnung über⸗ nommen und nun in Concurs gerieth. Seine Entlaſſung iſt, wie wir hören, indeß nur eine vorläufige. *Schuldig oder nicht? In der Nacht vom 4 auf 5. d. M. verlor ein Fuhrmann von Ziegelhauſen auf ſeiner Rückfahrt am Feudenheimer Neckarübergang einen, einem hie⸗ ſigen Hotel gehörigen großen Bündel Wäſche im Werthe von 250 Mark. Alles Recherchiren nach dem verlorenen Gute hatte lange keinen Erfolg, bis endlich am 15. d. der Arbeiter W. Sch. an den hoffnungsloſen Fuhrmann, wahrſcheinlich aus einem zwingenden Motiv, ein Schreiben abſandte, daß er der Finder des Wäſchebündels ſei, welchen er bei ihm in Empfang nehmen könne. Der Fuhrmann that dies auch, aber zu ſeinem Schrecken gewahrte er, daß die Stückzahl mit ſeinen Notirungen nicht ſtimmte und verſchiedene werthvolle Linnen in Abgang gerathen waren. Der Finder, bei dem allerdings die lange Zurückhaltung der gefuͤndenen Werthob⸗ jekte Verdacht erregend in Betracht kommen kann, leugnet jede Beſeitigung, behauptet vielmehr, den Bündel geöffnet vorgefunden zu haben Die Unterſuchung iſt im Gange. Käferthal. Vom diesjährigen Tabak ſind Grum⸗ pen und Sandblatt vollſtändig verkauft, letzteres zu 18—22 Mk. Ein entſprechender Preis des Tabaks wäre den Pflan⸗ zern wohl zu gönnen und könnten auch die Käufer damit zufrieden ſein, wenn die Qualität des Produkts die Quantität ausgleichen würde. Beim Verwiegen des Tabaks hören wir auch in dieſem Jahre wieder vielfache Klagen über den Mangel einer gedeckten Waaghalle und wurden ſogar Droh⸗ ungen mit Entziehung der Verwiegungsſtelle laut, wenn nicht für eine geeignete Waaghalle geſorgt werde. Wir wollen hoffen, daß die Gemeindebehörde die Angelegenheit im Auge behält und dem dringend geäußerten Bedürfniß durch Er⸗ ſtellung einer einfachen, mit ſtehender Waage verſehenen ge⸗ deckten Halle ohne Verzug Rechnung trägt. Der Dank der Pflanzer und der Käufer wird nicht fehlen. 8 Gemüthlichteit in der alten Zeit. Käfer⸗ thal. In der guten, alten Zeit wurden alle öffentlichen Handlungen nicht allein mit beſonderer Feierlichkeit, ſondern auch mit einer gewiſſen Gemüthlichkeit vorgenommen und wurde dabei namentlich die Sorge um das leibliche Wohl, das Eſſen und Trinken nie vergeſſen. Dieſe Gemüthlichkeit offenbarte ſich auch bei den peinlichen Verhören vor Gericht. So finden wir in der Gemeinderechnung von Käferthal vom Jahre 1671 folgenden Ausgabepoſten:„1 fl. iſt verzehrt worden, als man einen Dieb allhier examinirt hat. Auch der arme Schelm kam bei dem Examen nicht ohne Troſt davon und hat man auch ihm eine Herzſtärkung gereicht, denn unmittelbar unter obigem Poſten ſteht der weitere: „53 Kreuzer verzehrte ein Dieb, ſo allhier im Gefängiſſe ge⸗ legen und durchgebrochen“. Der Zuſatz„und durchgebrochen“ läßt einen bedenklichen Schluß auf die Feſtigkeit des Käfer⸗ thaler Gewahrſams in damaliger Zeit zu und berechtigt zu der Annahme, daß dem Mißethäter die goldene Freiheit denn doch lieber war, als die gute Verköſtigung in dem engen Gefängniſſe. Edingen, 25. Okt. Heute ſtürzte hier ein Arheiter, der bei einer Dreſchmaſchine beſchäftigt war, von derſelben herab, ſo daß man ihn in eine Wirthſchaft tragen mußte; demſelben quoll das Blut aus Mund und Naſe. Ob derſelbe innere Verletzungen erlitten hat, iſt noch nicht bekannt. Der Unfall paſſirte zwiſchen 10 und 11 Uhr. .Ladenburg, 24. Okt. Bei der heute im Gaſthaus zur Roſe hier ſtattgehabten Wählerverſammlung der Zentrums⸗ partei hatte ſich eine große Anzahl Hörer vom ganzen Um⸗ kreis eingefunden, um das Programm dieſer Partei kennen zu lernen. Herr Stadtpfarrer Meſſang begrüßte die Ver⸗ im Mün hener Hoftheater ein Herr Wohlmuth mit theil⸗ weiſem Erfolg, was immerhin zu beachten iſt. Anton Schott erntet eben in Hamburg Lorbeeren, na⸗ mentlich erzielte ſein Tannhäuſer großen Beifall. Frau Sembrich hat an Nettie Carpentier, die jüngſte bereits vielgefeierte Violiniſtin, das Anſuchen geſtellt, ſie auf ihren Concerttouren zu begleiten. „Dyna Beumer, die belgiſche Natigall, feierte jüngſt an ihrem vaterländiſchen Königshofe einen Triumph, wie ihn dortige Kreiſe noch nie erlebt. Die„Düſſeldorfer Volkszeitung“ ſchreibt:„Wir tragen heute in die Chronik der Weltgeſchichte die Thatſache ein, daß Theater⸗Direktor Simons den Mitgliedern des Thea⸗ ters in einem längeren Circular den„Verkehr mit den Re⸗ cenſenten verboten“ hat! Das Trauerſpiel„Die Herzogin von Ferrara“ von Jul. Groſſe und Herold geht an der Dresdener Hofbühne am 5, November in Scene und erlebt an dieſem Tage ſeine erſte Bühnen⸗Aufführung. Die Hauptrolle(Lucretia Borgia) ſpiet Pauline Ulrich. Oberammergau, 21. Okt. Die berühmte Schriftſtellerin Baronin Wilhelmine von Hillern, eine eifrige Ver⸗ ehrerin der hieſigen Paſſionsſpiele, hat ſich hier eine Villa bauen laſſen, deren Hebebaumſeier am Donnerſtag unter all⸗ gemeiner Theilnahmr ſtattgefunden hat. Dieſe Villa iſt die erſte in Oberammergau und man knüpft an ihre Errichtung die Hoffnung auf einen nunmehr ſtetig wachſenden regen Fremdenverkehr. Räthſelecke. Nachdruck verboten 81 In einer Rechnung ſtand Folgendes: 234 eter 4 2 Mk. 3˙ Pfg. 8158 Pien ie mit“ Weeen Zahlen waren verwiſcht. Wie lautete die Rechnung 7 Auflöſung Nr. 80: Sekt-—Eſau— Kalb— Tuba. gelöſt von Emilie Staab, Marie Mack, Wilhelm Eruſt B 27. Oktober. — General⸗Anzeiger. 8. Seite. ammlung und ertheilte dem Herrn Reichstagsabgeordneten 5 von Buol das Wort, der in ſeiner zweiſtündigen dede, über die vorkommenden Arbeiten im Reichstage, ins⸗ beſondere die für die Arbeiter geſchaffenen Unfall⸗ und Krankenkaſſengeſetze, ſowie über das Schutzzollſyſtem referirte und unterrichtete inbeſondere ſeine Parteigenoſſen über die für die nächſte Legislaturperiode des Reichstages vorliegen⸗ den Arheiten, als Militärſeptenat, weiteres Ausarbeiten der beſtehenden Unfall⸗ und Krankenkaſſengeſetze ꝛc. Schließlich kam Redner auf die Candidatenfrage für unſeren Wahlkreis zu ſprechen und empfahl wegen Nichtdurchbringens eines eigenen Candidaten die Candidatur des Herrn Stock⸗ horner, der conſervativen Partei angehörend. Aus dem Publikum ſprechen einige Redner in Bezug auf höhere Be⸗ ſteuerung des ausländiſchen Tabaks, um den heimiſchen zonkurrenzfähiger zu machen, die mit Beifall aufgenommen wurden. Herr Stadtpfarrer Meſſang dankte dem Herrn Reichstagsabgeordneten von Buol für ſeine Ausführungen Namens der Verſammlung und ſchloß dieſelbe Abends 6 Uhr unter einem Hoch auf denſelben. Ladeuburg, 24. Oktober. Die im Gaſthaus zum Kheingau von den Sozialdemokraten heute Mittag 3 Uhr abgehaltene Verſammlung hatte ſich eines überaus großen Beſuches zu erfreuen. Wir bemerkten nicht allein Arbeiter, ſondern auch eine nicht geringe Zahl unſerer ländlichen häuerlichen Bevölkerungskreiſe, welche den Ausführungen des bekannten Programms genannter Partei ihre Aufmerkſamkeit zuwandten. Nachdem das Komite gebildet war, nahm H. Bohne das Wort, den Zweck der Verſammlung ſchildernd und überließ die Ausführungen dem Herrn Reichstagscan⸗ didaten Dreesbach, der in 1½ſtündiger Rede über das Programm der Partei und ſeine eventuelle Stellungnahme berichtete.— Außer ihm hatte ſich Niemand zum Wort gemeldet und wurde die Verſammlung deßhalb gegen halb 6 Uhr vom Vorſitzenden der Herrn Dreesbach für ſeinen Beſuch dankte, unter einem dreimaligen Hoch auf die Sozial⸗ demokratie geſchloſſen.— Herr Dreesbach iſt dann ſofort nach Hohenſachſen gefahren, um in ähnlicher Weiſe für ſein Man⸗ dat zu agitiren. OWeinheim, Letzten Sonntag Nachmittag von—5 Uhr fand die Schlußprobe der hieſigen FJeuerwehr ſtatt und wurden ſämmtliche Uebungen pünktlich und genau zu Jeder⸗ manns Befriedigung ausgeführt. Zum Schluß hielt Herr Bürgermeiſter Ehret eine Rede, worin erl ſich über die Tüchtigkeit und Leiſtungsfähigkeit der hieſigen Feuerwehr ausſprach und in ein Hoch auf den Commandanten, Herrn Vogler, ausbrach, worauf Herr Vogler ſeinen Dank aus⸗ ſprach und ein Hoch auf den Bürgermeiſter und Gemeinde⸗ rath ausbrachte. — Lupwigshafen, 24. Okt. Nachdem nun einmal feſtge⸗ ſtellt, daß ſeitens des hieſigen Bürgermeiſteramts Erhebungen in Bezug auf das durch die hieſigen Brauereien erzeugte Bierquantum gepflogen worden ſind, ſowie auch, daß man das Reinerträgniß eines ſolchen localen Malzaufſchlags oder „Bierpfennigs“, wie man es nun nennen mag, zum even⸗ tuellen Bau eines neuen Krankenhauſes verwenden will, ſo ſei auch uns geſtattet, eine Anſicht in dieſem Punkt zu äußern. Daß in Bezug auf die hieſigen hoſpitaliſchen Verhältniſſe ein Wandel geſchaffen werden muß, iſt für jeden, der die Ver⸗ hältniſſe hier kennt, längſt abgemachte Sache. Nur darüber, wie dieſe Aenderung ſtatthaben ſoll, iſt man getheilter Mei⸗ nung. Von denjenigen, die Gegner des„Bierpfennigs“ ſo⸗ wohl, wie Gegner eines neuen Anlehens ſind, wird hervor⸗ gehoben, daß ein Neubau vorerſt nicht nöthig ſei, wenn man die innere Einrichtung praktiſcher geſtalte und eventuell den Spitalverwalter in ſeiner„räumlichen Ausdehnung“ etwas beſchneide. Offen geſtanden, verſprechen wir uns von ſolchem Flickwerk äußerſt wenig, denn Ludwigshafen iſt eine raſch emporſtrebende Stadt, und was heute genügt, iſt morgen nicht mehr zureichend. Soll etwas ge⸗ ſchehen, und zwar nicht blos für den Augenblick, ſondern für länger hinaus, ſollen die Fortſchritte der mediziniſchen Wiſſen⸗ ſchaft den Kranken hierorts zu gute kommen, ſo iſt ein Neu⸗ bau unbedingt nothwendig, denn mit dem alten Gemäuer, das jetzt daſteht, iſt nichts anzufangen. Daß derſelbe Opfer erfordert, iſt ſelbſtverſtändlich, aber dieſe dürfen nicht der Grund ſein, einem unbedingten Bedürfniß Genüge zu thun. Was nun die Frage der Beſchaffung der Mittel zu einem ſolchen Unternehmen und die Art und Weiſe der Beſchaffung an⸗ langt, 8 ſind wir entſchieden ein Gegner des ſogenannten „Bierpfennigs“, denn ſeine Einführung wäre der erſte Schritt auf der Etappe zur Einführung des alücklicherweiſe hier ab⸗ geſchafften Oktrois. Wir ſind vielmehr der Anſicht, daß die Koſten für ein neues Spital, ſofern ſie nicht durch das ordentliche Budget der Stadt zu beſchaffen ſind auf dem Weg einer Anleihe aufgebracht werden müſſen, wie ja dies gauch bei den Bauten für die Kanaliſation u. ſ. w. geſchehen iſt. Unter keinen Umſtänden aber können wir uns, wie oben ſchon geſagt, für die Einführung einer ſtädtiſchen Bierſteuer erwärmen und unſer Stadtrath muß, wenn er die Verhältniſſe richtig erwägt, ebenfalls zu einem verneinenden Votum gelangen. Aus der Pfalz, 26. Oktober. Auch in Frankenthal werden jetzt bei den Wirthen Erhebungen über den Bier⸗ konſum gemacht und glaubt man, daß es ſich hier um eine ſtädtiſche Bierſteuer handle— Die Direktion der pfälziſchen Bahnen hat mit Rückſicht auf den zur Zeit gercden Wagenmangel und um den Anforderungen des Verkehrs ent⸗ ſprechen zu können, vom 25. Oktober cr. ab die Friſten für Verladung, Entladung und Abführung aller Wagenladungs⸗ güter auf Grund der Zuſatzbeſtimmungen zu§ 56 und 59 des Betriebsreglements auf 6 Tagesſtunden herabgeſetzt.— In Altleiningen brannte das Wohnhaus und Scheuer des Waldhüters Landes nieder. Der Bedauernswerthe hat bei einem Einkommen von 300 M. eine Familie mit 8 Kindern zu ernähren und ſieht nun, nachdem ihm auch dieſes Unglück noch wiederfahren, troſtlos dem Winter entgegen.— Der Krieger⸗ und Veteranenverein Germersheim beſchloß die Errichtung eines Kriegerdenkmals. Neueſte Nachrichten. Hochverrath in Braunſchweig? Braunſchweig. 24. Okt. Ueber die Angelegenheit des verhafteten Dr. Dedekind ſchreibt das Braun⸗ ſchweiger Tageblatt:„Die Unterſuchung ſoll den ſie führenden Landrichter v. Stutterheim, die Staatsanwalt⸗ ſchaft und die Beamten der Criminalpolizei aufs lebhaf⸗ teſte beſchäftigen. Bisher wurden außer Dedekind ein Steiger in Clausthal und mehrere Perſonen in der Pro⸗ vinz Hannover verhaftet. Die Meinung, daß es ſich um hochpolitiſche Motive handle, ſcheint ſich zu beſtätigen. Der Verhaftung Dedekinds gingen Berathungen des Staatsminiſteriums mit dem erſten Staatsanwalt und dem Polizeidirektor ſowie eine längere polizeiliche Ueber⸗ wachung des Hauſes des Staatsminiſters Grafen Görtz⸗ Wrisberg, deſſen perſönliche Sicherheit gefährdet ſein ſollte, voraus. Die bei Dedekind vorgenommene mehrſtündige Hausſuchung ſoll ein Material ergeben haben, welches angeblich für einen gewiſſen Zeitpunkt mit politiſchen Verwicklungen gefährlicher Naturl in unſerm Lande und in der Provinz Hannover rechnen und überdies eine im Auslande lebende fürſtliche Perſon compromittiren ſoll. Geführt wird die Unterſuchung gegen Dedekind wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz. Wann und unter welchen Verhältniſſen etwa geplante Verbrechen zur Ausführung kommen ſollten, läßt ſich zur Zeit noch nicht ſagen.“ Da über die ganze Sache amllich ſtreng⸗ ſtes Schweigen gewahrt wird, müſſen wir völlig dahin⸗ geſtellt ſein laſſen, ob und in wie weit dieſe Mittheilun⸗ gen des Braunſchweiger Blattes begründet ſind. Doktor Dedekind iſt in politiſcher Beziehung zwar ein Heißſporn, aber ſolche, die ihn näher kennen, halten ihn nicht der Theilnahme an einem gemeinen Verbrechen fähig. Da aber immer tollere Gerüchte Glauben finden, wäre es wünſchenswerth, wenn die maßgebende Behörde ſobald wie möglich einige Klarheit über die Angelegen⸗ heit verbreitete. Horuberg, 25. Okt. Wie wir ſoeben erfahren, hat ſich in vergangener Nacht in Triberg ein entſetzliches Unglück ereignet, wobei 7 Perſonen auf jämmer⸗ liche Weiſe ihr Leben einbüßten. Etwa um 2 Uhr wurden die Bewohner der Stadt durch die Alarmſignale der Feuerwehr aus dem tieften Schlafe aufgeſchreckt. Es brannte in der von Hrnu. Grethel verwalteten, Hrn. Suſſet gehörigen neuen Sägmühle am Bahnhofe. Bis Hilfe zur Stelle kam, war der, das verheerende Element durch die Holzvorräte be⸗ günſtigte Gehäudecomplex in hellen Flammen. Der Säger, ſeine Frau, 4 Kinder und ein Sägerburſche, die in dem Haupt⸗ gebäude wohnten, und die ſich wohl ahnungslos zur Ruhe begeben haben mochten, fanden ihren gräßlichen Tod in den Flammen. An eine Rettung war in Anbetracht der Schnellig⸗ keit, mit welcher das Feuer umſichgriff, nicht zu denken. Hunderte von Perſonen umſtehen den Schauplatz des Un⸗ glückes und mit tiefſter Rührung und innigſter Theilnahme wenden ſie ſich wieder ab von dem Orte, an dem der Tod über Nacht auf ſo ſchreckliche Weiſe Einzug gehalten. Heute werden die verkohlten Überreſte der Verunglückten aus dem Schutte hervorgeholt, um dann in einem gemeinſamen Sarge der Mutter Erde übergeben zu werden. Über die Enſtehungs⸗ urſache des Brandes iſt bis jetzt nichts bekannt. München, 25. Okt.(Beſuch der Königs⸗ ſchlöſſer.) Der bis zu Anfang der letzten Woche konſtant gebliebene rege Verkehr nach Prien zur Beſich⸗ tigung des Königsſchloſſes auf Herrenchiemſee hat auf einmal— vermuthlich wegen Eintritts kälterer Wit⸗ terung— arg nachgelaſſen und wurden geſtern Vor⸗ mittags zu dem Schnellzuge nur 12 Fahrbillete nach dem Prien abgegeben. Berlin, 25. Okt. Die„Kreuzzeitung“ beſtätigt, daß der Generalſtabsarzt der Armee, Profeſſor Dr. v. Lauer, einen Brief an einen Berichterſtatter des „New⸗Hork Herald“ und zwar in franzöſiſcher Sprache, geſchrieben, um durch zuverläſſige Auskunft die zahl⸗ reichen deutſchen Einwohner von New⸗York zu beruhigen, welche durch Verbreitung der ungünſtigen Gerüchte über den Geſundheitszuſtaud des Kaiſers in lebhafte Beſorg⸗ niß geſetzt geweſen ſeien. Altona, 25. Oktober. Wegen Landfriedensbruchs wurden in der verfloſſenen Nacht eine Anzahl verhaftet. Die Wächter und Poliziſten wurden mit Steinen bom⸗ bardirt. Auf Hamburger Gebiet wurden 2 Wächter ge⸗ mißhandelt, einer von ihnen mußte ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Kiel, 25. Okt. Der feierliche erſte Spatenſtich zum Nordoſtſeekanal wird in dieſem Jahre nicht mehr vorge⸗ nommen werden. Blankenburg, 25. Okt. Der Kaiſer nahm heute Mittag an der Jagd Theil und erlegte 19 Stück Hoch⸗ wild und neun Säue. Später kehrte derſelbe dann hierher zurück. Wien, 25. Okt. Cholerabericht. Es erkrankten, reſp. ſtarben in Trieſt 10/1, in Peſt 14/4 Perſonen. Peſt, 25. Oktober. Der wirkliche Fehlbetrag in dem ungariſchen Staatshaushalt für das nächſte Jahr ſoll 57 nach anderer Berechnung 70 Millionen betragen. Bern, 25. Oktober. Bei den Wahlen in die Kir⸗ chenſynode haben in der Stadt Bern die Freiſinnigen in der oberen und mittleren Gemeinde geſiegt, in der unteren ſind ſie, vorbehältlich einer Stichwahl, unterlegen. Zürich, 25. Oktober. Das Zuſtandekommen einer Bahn auf den Zürichberg gilt für geſichert. Das Kapi⸗ tal für die Strecke von der Stadt bis zum Polytechnikum iſt gezeichnet. Paris, 25. Okt. Der ruſſiſche Großfürſt Alexis wird Donnerſtag in Paris erwartet.— Der neue Bot⸗ ſchafter in Berlin, Herbette, wird, wie man hier glaubt, die ihm aufgetragenen Verhandlungen über die Welt⸗ ausſtellung von 1889, die bisher vertagt waren, zum gewünſchten Ende bringen. Herbette verhandelt über dieſe Frage mit dem Fürſten Bismarck ſelbſt.— Dem Vernehmen nach wird die Frage über die Getreidezölle wegen der Treibereien bei den Wahlen auf dieſem Felde noch in dieſer Tagung zum Austrag kommen. Die Re⸗ gierung bleibt bei dem Getreidezolle von 7 Franken, wird ſich aber, wenn die Mehrheit darauf beſteht, auch 5 Franken gefallen laſſen. Wien, 25. Okt. Der„Polit. Correſp.“ wird aus Odeſſa gemeldet: Das ruſſiſche Conſulat in Varna, welches angeſichts der dortigen aufgeregten Stimmung die Sicherheit der dort anſäſſigen ruſſiſchen Unterthanen gefährdet glaubte, erſuchte um Entſendung eines ru ſſi⸗ ſchen Kriegsſchiffes nach Varna. Infolge deſſen wurden zwei kleinere ruſſiſche Kriegsfahrzeuge zum Schutze der ruſſiſchen Unterthanen nach Varna abgeſendet — Die ruſſiſchen Panzerſchiffe„Zabiak“ und„Mercur“ ſind heute in Varna behufs Schutzes der ruſſiſchen Unterthanen gelandet.—Das„.W..“meldet aus Sofia: Die bulgariſche Regierung richtete geſtern eine Note an die Vertreter der Großmächte, worin erklärt wird, die große Sobranje werde nach Prüfung der Man⸗ date ſofort zur Fürſtenwahl ſchreiten. Bukareſt, 25. Okt. Depeſchen aus Calafat vom 25. Okt. zufolge wurde in Lompalanka am 23. Oktbr. ein Complot zum Sturze der Regentſchaft entdeckt. Die Hauptverſchwörung iſt der Milttärkommandant Kotavoff.⸗ Zwei aus Widdin entſandte Kompagnien nahmen Kotavoff gefangen, ſeine Mitſchuldigen entkamen. ——— —— Schifffahrt, Handel und Perkehr. Kheinhafen(Hafenmeiſterei): Am 25. Oktober ſind angekommen: Dampfboot„Bismarck“, Kapt. 75„Stolzenfels“, Kapt. Schiff„Guſtav“, Schiffer Hafenmei Am 25. Oktober ſind angekommen: Schiff„Antwerpen“, Schiffer J. van Beek, von Antwerpen. „„Vereinigung II“,„ Fr. Staab, 5 7„ „„Adelaar,„ W. v. d. Heuvel,„ 19 „„Katharina“,„ W. Höhr,„ Rotterdam. „„„Batavier“,„ H. Dormolen,„ „„Eleonora“, 77 „„Scheepvaart XVI„ 71 „„Scheepvaart VIII“,„ M. Miß, von Vliſſingen. „„Louiſa Bernadina“, Schiffer G. Gießen, von Ruhrort. „„Anna“, Schiffer H. Hüſer, von Ruhrort. „„Hoffnung“, Schiffer Hrm. Schmitt, von Cöln. —— J. Rings, 55 W. Budberg, Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Datum Stand Konstanz, 00. Okt. 0,—0 00[pusseldorf, 25, Okt. 28 F016 Hüningen 25.„ 2,838—0,25 Dulsburg. 25.„ 138—01 5 28 2,32—0,06Ruhrort, 25.„ 1,65%½ Kehl, 05.„ 0,00—ſo,oo Emmerien, 24.„ ½72—%3 Lauterburg 25.„.86—0,0 üymwegen, 00.„0700 +0,00 26.„ 3,60—0,20 Arnheim, 28.„)95 0,03 Haxau, 22.„ 4, 15 005 Neckar. germershelm, 00. 0,0—,0 Helſbrongn 0.00—.00 Aannhein, 2.„ 3% Ooe erbacn., 0000 00 Mainz. 24. 1540 +0,17 Reim 384—052 eee e eeeeeeee, FRahen Wurzdüg Fahrwasser) 25..96 /0,00 f 9915 25.„ 207 J0,24 Frankfurt. 00.„ 0,00—000 Coblenz, 15„.32 0% UMesSe! Köln, 25.„ 2,38 0,06[Trier, 25.„%0,0 Amerik anische Produkten-Märkie Schlusscourse vom 25. Oktober mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannbeſm. New-Vork Chioage Monaꝛt Woei⸗ 3 Wei⸗ Ler nae Süne bete, en dee Se 2e Lzen Oictbr. 851/ 45/.05 10.,70%,ʒ' 35½ 5,7295 Novbr. 857/ 46.02 10.60 74% 35/[.72%8 Deabr. 878 47¹78.1110.60 76½¼ 36%85.80 Januar 885/ 48.18 10.60 767/ 37½.87½ Febr.— 485/;.2610.60——— März——.8 10.60——— April—— 10.66——— Mai 945/ 50— 10.65 88 41⁵— Juni——————55— Juli——5— 5—— August———————— Septbr.——————— Pendenz: Weizen niedriger, Mais New-Lork unverändert, Chieago höher, Schmalz niedriger, Caffee höher. Die sichtbaren Vorräthe betragen: Weizen 55,374,000 Bushels gegen 53,830,000 Bushels in Foriger MHais 13,436,000 Bushels gegen 13,760,000 Bushels in Voricer oche. Produkten-Course. Serlin, 23. Okt. 25. Okt. idemarkt) 23. Okt. 25.Okt. 0 Weizen Okt.⸗Nov. 150.50 150.50 April⸗Mai 37.80 38.40 „ Abpril⸗Mai 160.— 160.20 Hafer Oktober 111.— 111.50 Roggen Oktober 125.20 126.— 7 Nov.⸗Dez. 111.— 110,50 „ April⸗Mai 130.50181.20 Petroleum Okt.⸗Nov. 29.— 22.— Rüböl loco 45.— 45.— Roggenmehl loco 0 17.7017.70 „ Okt.⸗Nov. 44.70 44.70 17 Okt.⸗Nov. 17.40 17.50 „ April⸗Mai 45.80 45,70 Nov.⸗Dez. 17.40 17.50 Spiritus loco. 35.50 36.— 2 Dez.⸗Jan. 17.45 17.50 Ott.⸗Nov. 36.20 3690 Wetter: rauh. Köln, 28. Okt. 25. Okt.(Produktenmarkt) 28. Okt. 25. Okk. Weizen hieſiger 17.— 17.— Roggen November 12.70 12.85 „ fremder 18.25 18.50„ März 13.15 16.30 57 November 16.50 16.55 Hafer loco 12.75 18.— 55 März 17.15 17.20 Rüböl loco 23.60 23.60 Roggen hieſiger 14.50 14.50 Rüböl Oktober 23.50 23.50 New-Nork., 22. Okt. 23. Okt.(Produktenmarkt) 23. Okt. 25. Okt. Petrol. 1. New⸗Nork 6578 6³⁰⁸ her Winterweizen 855/ Rohes Petroleum 6˙%8 65⁰⁸ Wei.858/.856 Petrol. Pipe l. Cert..65.65/ 45½ 46 Mehl.85.85 4 4 Paris, 25. Okt. Zucker, Okt. 31.10, Jan.⸗April 32.20; Mehl, Okt. 51.90, Jan.⸗April 51.80, Talg 59.— Freiburg, 23. Okt.(Original⸗Marktbericht.) Auf dem heuttgen Wochenmarkte wurden die Früchte verkauft per 100 Kilo: M. M. M. M. M. M. Waizen 19.50 18.08 17.50 Molzer 14.00 13.21 12.00 Waizen h. 16.00 15.42 15.25 Gerſte 00.00 00.00 00.00 Roggen 14.50 14.36 13.75 Hafer 14.85 13.12 12.00 Verkauft 13,388 Ko., Erlös 2098.01 M. Futtermaterialien: 1 Ctr. Heu.90., 1 Ctr. Stroh.80 M. Brennmaterialien: 4 Ster Buchenholz 38., 4 Ster Tannenholz 21 ., 4 Ster Erlenholz 22., 4 Ster Birkenholz 24 M. „Eine neue Gründer⸗Aera bricht an! An geſt⸗ riger Börſe gelangten die Aktien der„Oberrheiniſchen Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft“ hier erſtmals zur Notirung und zwar zum Courſe von 450 Mark pro Stück, das heißt hei einem eingezahlten Kapital von 25 pCt.= 250 Mk. pro Aktie von 1000 Mk. 120 pet.] Nach dem Geſellſchafts⸗Vertrage ſind die Aktien zu einem Durchſchnittscourſe von 105 übernommen worden(die 5 pEt. Aufſchlag ſind zur Bildung eines Re⸗ ſervefonds beſtimmt), die Herren Gründer nahmen alſo für ihre entſetzliche Mühe der Begründung einer 5. Verſicherungs⸗ Geſellſchaft am hieſigen Platze, die wegen Beſchaffung einer größeren Lieferung von Zuckerfäſſern bereits Unterhandlungen angeknüpft hat, die Kleinigkeit von 15 pCt., macht pro Stück 150 Mk.! Damit nicht genug, wurden die Aktien am geſtrigen Börſe auf den Kurs von 500, das heißt 125 PCt. getrieben, bei einem ganz minimalen Umſatz! Wir erinnern unſere Leſer aus dem Kapitaliſtenkreiſe daran, daß die Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft mehrjährige glänzende Jahresab⸗ ſchlüſſe hinter ſich hatte, ebenſo deren Aktiven den Kurs von 120 erreichen konnten. Wir können unſere Freunde darum nur dringend zur höchſten Vorſicht ermahnen! Denn es ſcheint, als ob das 1873er Jahr noch überflügelt werden ſollte. * Herbſtberichte. Allensbach, 21. Oktober. Die Weinleſe iſt dahier beendet. Menge unter Mittel, Beſchaffen⸗ heit befriedigend bis ſehr gut. Moſtgewicht nach Oechsle: Weißwein 54 bis 63 Grad, Rothwein 76 bis 86 Grad Von Preiſen werden genannt für Rothwein 30 Mark für den Hektoliter, für Weißwein 20 Mark Käufer übrigens er⸗ wünſcht.— Kippenhauſen, 22. Okt. Mit der Weinleſe iſt man bereits fertig und iſt das Erträgniß ein ſehr ge⸗ ringes. Der Moſt des neuen Weines wiegt bedeutend mehr als der vorjährige und wird vorausſichtlich denſelben an Güte übertreffen. Der neue Wein iſt bis auf eine kleine Menge verkauft, der Weiße von 17 bis 19., der Nothe von 27 bis 30 M.— In Immenſtaad werden 34 Marf ſie rothes Gewächs bezahlt. Die Preiſe dürften noch mehr eigen. Submiſſionen. Weinheim: Lieferung von 200 Ctr. guter Eßkartof⸗ feln, im Ganzen oder getheilt, jedoch nicht unter 50 Ceutner, Angebote bis 28. d. Mts. an die Direktion der Kreis⸗Pflege⸗ Antltfß!!!; 8 ———ñꝝ ꝛñ——.—.—.: Cheſredacteur: Dr. jur. Hermann Haas. Veräntwortlich: Für den redactionellen Theil: S. Frey. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A, Werke. Rotationsdruck und Verlag der Dr.§. Hags ſchen Buch druckerei, ſämmtlich in Mannbeim. 27. Oktober. Pram.-Erklärüng 27. Oot. Ultimo 28. Oot. 4. Seite. Helchsbant 3½%. Frankfurter Bank 3½%. Staatspapiere. General⸗Anzeiger. Coursblatt der Frankfurter Börse vom 25. Oktober 885. Eisenbahn- Aktien. Bank-Aktien. 4 Oest. Staats. M. 101.50 bz Anlshens-Loose. Industrie-Aktien, 4 Türk. Tab.-Reg. ult. 74. 20 G. Versloh.-Aktlen, 3 D. Phönix 20% E. 3 Ekf. Leb. Vers. 10% E. 4¼8 öst. Silb.-R. 5. W. 68.50 G. ½ öst. Fap.[Mailö..S7. 10 G. 5 öst. PFap, von 1881 5 274 bz 196¾ bza. 44 Meininger Banx 95. 1798/8 bz..J5 Oest.-Ung. Bank Dtsch. Reichs-Anl. 105.50 G. 4 Hess. Ludwigsbahn 95.70 G. 4½ Dtsch. Reichsbk. 139.50 bz 8 Oest..-VIII. E. Fr. 81.60 bz 3½ Cöln-Mindener 181.40 bz 5 Zuckerf, 19550 Freuse. Consois. 105.50 G. 4 Bexbacher 2220.50 6. FPrankfurter Bank.161.60 bE Prag Huxer. 00.10 bz. 4 Bayer. Prümien. 187.80 bz. 4 Ptsch. Edison-Ges. 973 8 8 ö rankt Stadt-Anl.—. à Küber üchener. 1868.40 8. ſ Parmstädter Bank 49.20 b ſ Raab.Oedenburg M. 21.50 bz,g. 4 Bad. Prämien..70 b. ſs Scheſde-Austalt 730. 55 1 Bayr. Oblig.../104 40 bz. 5 Alröld-Fium 4 Deutsche Bank 165.40 b2⸗ 4 Ruqdoif Silb. ö. W. fl. 75.10 dz G. ſ3 Oldenb. 40 Thlr. 161.50 bz 5 Dtsch. Verlgs.-An. 187 10 8 ürter o. 04 0 pz. ſ Bohm. Nordbd.. 49 52. 6 Ptsch. Handelsges. 78.70 bz. G. 4 Gotthard Fr. 102.60 b 4 St. Raab-Grazer 98.70 bz. Erkf. Brauereiges. 72.40 bz. G. 4 Badische Opl. M. 104.70 bz. 5 Böhm. West.. 217¾ G. 4 Ptsch, Vereinsbk. 98.70 bzG. 5 Toscan. Cent. Lire 108.30 bz. Badische fl. 35 5 Brauerei Storchen 11955 D2. G. 1 Gr. Hess, Obl. M. 105.70 bz. ſ6 Buschth. Lt. B. 169.— bz. G 4 Piso. Com.. p. ult. 210,50 bz. 6 Atlantic und Pgerde 87.40 bz. G. Braunschw. 20 Thlr.96.30 G. 4 Lothr. Eisen-Werke 11425 bz. Bonen Dran Presdener Bak 485.70 be Bufkalo N. X 8. Ph. 40.— P. Furh. 40 Thlr.- Toos8297.— bz.J5 Westereg. cons. 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Es muß ſich jeder ſelbſt an den Platz ſetzen, wo er hingehört, lob andere Leute ſich darüber ärgern oder nicht. Können ſie nicht das Gedicht von Goethe:„Wenn du dich ſelber machſt zum Knecht“ ꝛc.? Das Bild müſſen Sie auf die Ausſtellung ſchicken.“ Der Maler fuhr erſchrocken zurück. „Auf die Ausſtellung— dieſes Bild— ein Heiligthum?“ „So ſchwatzen Sie doch keinen Unſinn— ſeien Sie mal ein paar Mi⸗ nuten vernünftig— jedes echte Kunſtwerk iſt ein Heiligthum und dieſes iſt es nicht mehr und nicht weniger als jedes andere. Es iſt ein glücklicher Wurf — folglich muß es auf die Ausſtellung in die Oeffentlichkeit, damit es ſeine Früchte trägt.“ „Unmöglich— ganz unmöglich,“ ſagte der andere abwehrend. „So ſeien Sie doch kein Thor. Ich muß an Ihrem geſunden Verſtande zweifeln. Was ſoll denn Ihr Lamentiren über Ihre„Namenloſigkeit“, wenn Sie ſolch ein Narr ſind!“ „So will ich Ihnen ein Geſtändniß machen,“ ſagte Cdmund Bagel ver⸗ legen,„das Bild iſt geſtohlen—“ „Was, Sie haben der holden Lilie das Bild heimlich wieder weggenommen und ſie weiß nicht, wo es iſt? ſagte Miſter Brown heiter. „Nein, das nicht, wie mögen Sie ſo etwas denken! Ich hatte zu Fräulein Börner geſagt, daß ich an ihr Bild die letzte Hand zu Hauſe anlegen müßte und nahm es mir auf einige Tage mit. Unterdeſſen habe ich dieſes zweite hier angefertigt.“(Fortſetzung folgt.) ſeſdeſberger Olenfabri N hrenfried Meyer, 2Z 5, 1 Ringstrasse& E 2, 18. Nuhrkohlen [Cheminses, Kachel-Oefen, Herden u. s. w. alee Sorten in beſter Qualität empfiehlt 9831 Original-Fabrikpreise. Peter Ruf, 1, 5 Roman Beilage zum „General⸗Anzeiger“ (Kaunheimer Volksblatt und Handelszeitung.) ———¼ Ein verirrtes Frauenherz. (In geiſtiger Irre.) Roman von Heinrich Köhler. (Fortſetzung.) „Ich hatte es natürlich nicht anders erwartet,“ ſagte ſie mit einem leiſen Lachen.„Es war nur eine kleine Erinnerung.“ „Sie haben ja eine furchtbar tragiſche Auffaſſung dafür, wenn ein Mann ſich arrangirt. Ich denke, das braucht die alten Freundſchaftsbeziehungen nicht zu alteriren.“ „Arrangiren— à propos,“ ſagte Frau von Sernotſchef.„Sollte unſer zweiter Ediſon, wie Sie ihn nannten, vielleicht auch daran denken? Er vernach⸗ läſſigt mich in der letzten Zeit ſehr ſtark.“ „Es wäre nicht unmöglich,“ entgegnete Herr von Schwindt mit einem vielſagenden Lächeln, er fühlte wieder Boden unter ſeinen Füßen. „Aus den dunklen fascinirenden Augen ging ein ſprühender Blick zu dem Sprecher. „Was wollen Sie damit ſagen?“ „Nichts und viel.“ „Sie würden ſich vortrefflich zur delphiſchen Pythia geeignet haben,“ ſagte die ſchöne Frau ſpöttiſch, aber es klang ein nervöſes Beben in ihrer Stimme. Er trat an ihren Stuhl und beugte ſich über die Lehne und legte ſeine Hand auf die weiße, marmorſchöne, die auf jener lag, und ſie zog ſie diesmal nicht zurück. „Laſſen Sie uns Frieden ſchließen, wie zwei Alliirte, zwei verbündete Nationen, mit dem gegenſeitigen Recht des zumeiſt begüngſtigten. Ich komme eben von dieſem liebenswürdigen und noch mehr rückſichtsloſen Halbamerikaner. Das heißt, ich traf ihn auf der Straße in Begleitung eines reizenden Mädchens.“ „Ah le „Ich machte in Bezug auf dieſe einen Scherz, aber die Antwort, die er mir gab, bewies mir, daß ſeine Begleiterin es nicht war, die eine Nebenbuhler⸗ ſchaft fürchten läßt. Er ſprach mir mit großer Wärme von einer plötzlich ent, puppten Verwandten, einem Mädchen, das ich genau kenne, weil ſie bei meiner Braut einige Zeit als Geſellſchafterin ſungirte.“ „Was iſt das für ein Mädchen 24 Machdruck verboten⸗ —— General⸗Anzeiger 75 1 füt die Spätjahr⸗& Winter⸗Safſon empfehle ich mein reichhaltiges Lager in: wollenen u. baumwoll. 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Aber geſetzt den Fall, ſie beſäße die Konſe⸗ guenz, es auch gegen ihn zu ſein, ſo kommt mir Miſter Brown gerade wie der Mann vor, der es ſich in den Kopf ſetzen könnte, ſie davon zu bekehren. Er iſt unberechenbar und ein Mann, dem ich durchaus zutraue, daß er gerade das thut, was andere Leute unterlaſſen würden.“ „Ganz recht. Alſo eine Emanzipirte?“ ſagte das ſchöne Weib—„da könnte ſich vielleicht Rath finden.“ Er machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand.„Ich machte Ihnen ekne vertrauliche Mittheilung— es handelt ſich um eine Vermuthung, etwas Gewiſſes weiß ich nicht und will auch ſonſt nichts weiter wiſſen.“ „Bis auf den Namen des Maͤdchens und ihre Wohnung?“ „Helene Stark, die Wohnung theile ich Ihnen das nächſte Mal mit.“— Miſter Brown war unterdeſſen zu dem jungen Maler gegangen, das heißt nach deſſen„Atelier“, wo er ſich den Tag über aufhielt; ſeine Wohnung, ein beſcheidenes möblirtes Zimmer, hatte er in einem anderen Hauſe. Er ſtieg die vier Treppen zu der Dachkammer empor, die der junge Maler, ſeinem Zwecke entſprechend, mit einem rieſigen Fenſter hatte verſehen laſſen, und als er dieſe eintrat, wurde er hier Zeuge einer ſehr hochintereſſanten und noch mehr komiſchen Szene. Edmund Bagel ſtand in ſeinem farbenbeklexten leinenen Malerkittel mit der Guitarre im Arm, die er an einem geſtickten Bande um den Hals trug, vor einem Bilde, das auf einer Staffelei ruhte, und ſang unter Guitarrengeklimper das Schubert'ſche Ständchen. Das Bild konnte Miſter Brown, der an der Thür ſtand und dieſen rührenden Vokal⸗ und Inſtrumentalvortrag nicht ſtören wollte, nicht ſehen, weil es von der Geſtalt des Malers verdeckt wurde, aber daß es eine ganz bedeutend begeiſternde Kraft auszuüben im Stande war, das kounte er aus dem verzückten Profil des Sängers unſchwer ſchließen, der mit dem„Komm beglücke mich!“ am Schluß jetzt mit einem elegiſchen Tone endete, als ob das ganze Stück eine Trauerarie geweſen wäre. „Bravo, Raphael!“ Der Maler ſchoß herum, wurde blutroth und ergriff ſchnell das Bild und fuhr damit in eine Ecke, als ob er es hüten müſſe, wie der Nibelung das zau⸗ bervolle Rheingold. „Laſſen Sie doch ſehen, Raphael, an welche Leinwand⸗Geliebte Sie hier in der Einſämkeit Ihre Ständchen richten.“ Der Maler war offenbar in der größten Verlegenheit, daß ſein neckluſtiger Freund ihn in dieſer Stunde tiefſter Vertraulichkeit mit ſich ſelbſt überraſcht hatte. eeeeeeeeeeneeens 8585 en SeEAZlg. — 599— „O es iſt nichts— Skizze, ein Entwurf“, ſagte er ausweichend,„vor dem ich zufällig bei meinem Geſange ſtand.“ „Well,“ entgegnete Miſter Brown gleichmüthig,„ich dränge mich nicht in die Geheimniſſe meiner Freunde.“ Er ſah ſich um in dem Raum, in dem eiue geniale Unordnung herrſchte, von allen den möglichen und unmöglichen Requiſiten gebildet, die man in dem Atelier eines Malers findet. „Aber vier ſteile Treppe hochwerther Freund, und keinen Stuhl?“ „O es ſind deren mehrere vorhanden,“ ſagte Edmund Bagel und nahm von einen ſolchen ſeinen Hut, eine Weſte, einen Gipsarm, einige Bücher und ſein Veſperbrod.„Wenn Sie hier gefälligſt Platz nehmen wollen?“ Miſter Brown prüfte den Stuhl, der gegen die Wand lehnte, erſt mißtrauiſch auf ſeine Feſtigkeit hin die Vorſich erwies ſich als nothwendig, denn die Unter⸗ ſuchung ergab, daß das eine Bein nur loſe untergeſtellt war. „Iſt das der Stuhl, auf den Sie Ihre ſchönen Kundinnen zum Portrait⸗ malen nöthigen, Raphael?“ „Kundinnen?“ ſagte der Maler ſchmerzlich,„wenn ich ſolche überhaupt aufzuweiſen hätte! Jedenfalls wenigſtens nicht ſolche, die ſich zu mir herbemühen. Die geringen Leute gehen heutzutage zum Photographen und die vornehmen, die ſich malen laſſen, wenden ſich nur an ſolche Männer, die ſchon einen Namen haben.“ „Nun, Sie haben ja auch einen ganz hübſchen,“ ſcherzte die Ingenieur. „Edmund Bagel, das glingt ganz gut.“ „Auf den Namen, da kommt alles an,“ fuhr der junge Künſtler, den Scherz nicht beachtend, fort.„Was fragt das Publikum und vor allem der Kunſthänd⸗ ler, der Käufer darnach, ob die Leiſtung gut iſt oder nicht, wenn ſich nicht ein bekannter Name damit verbindet? Sie glauben nicht, wie ſchwer man es einem Anfänger macht! Das iſt auf jedem Kunſtgebiete ſo. Der unbekannte Muſiker findet keinen Verleger für ſeine Kompoſitionen und der Schriftſteller keinen oder doch nicht den rechten Ort zur Veröffentlichung ſeiner dichteriſchen Arbeiten. Ue⸗ berall wird er abgewieſen, weil er noch keinen Namen hat, auf den hin der Unternehmer allein ſchon gute Geſchäfte machen kann. So iſt er denn gezwungen, ſeine Sachen unter dem Werth wegzugeben und es kommt doch ſo viel auf den guten Platz, den rechten Effekt hierbei an. Mancher, dem das Glück entgegen⸗ kommt, iſt mit einem Schlage ein berühmter Mann, und ein anderer, der nichts Schlechteres leiſtet, vermag nie zur Geltung zu gelangen, denn die Welt urtheilt nach dem Schein, dem Erfolg. So iſt es mir bisher auch gegangen und ich habe meine Bilder für ein Butterbrod an die Kunſthändler verkaufen müſſen. Aber richtig, Sie wollten ja einen Stuhl.“ Er wandte ſich, einen freizumachen und der Ingenieur ſagte „Es käme vielleicht nur auf eine gute Reklame an, in Amerika verſtehen ſie ſich darauf.“ „Ich habe dies Mittel ſtets verſchmäht.“ 9 * 11 dee * N — ͤ ˙⁰ ¹wmmĩ»·m]..ꝝ˙ 7. Oktober. Geueral⸗Anzeiger. * Banplotzberſteigetung. Die Domänenverwaltung Mannheim verſteigert am Freitag, den 29. Oktober d.., Vormittags 11 Uhr auf ihrem Geſchäftszimmer im linken Schloßflügel einen 10 Meter breiten Bauplatz am Hummelsgraben neben 2 3 Nr. 34— Anweſen von Faßbender.— 10900 Anſchlag pro qam. 30 M. Nachgebote werden, wenn der Anſchlag erreicht iſt, nicht mehr angenommen. Zu Waſchen und Bügeln wird angenommen. 10877 J 4, 12b, 4. Stock. Wäſche wird angenommen Waſchen und zum Bügeln. J 5, 5, 3. Stock. Eine tüchtige Kleidermacherin ſucht Arbeit in und außer dem Haus. 10688 H 4, 3, 2. St., Hths. Damen finden liebevolle Aufnahme inter ſtrengſter Discretion bei Hebamme Weber, Weinheim a. d. Bgſt. 10331 Pfänder werden in und aus dem Leihhaus beſorgt unter Verſchwiegenheit. 9477 Q3, 15 part 90e Samſtag, den 2. Oklober ging eine große goldene 10885 Granatbroche verloren. Abzugeben gegen 6 Mk. Be⸗ lohnung in B 6, 6, 3. Stock. 10885 Eine goldene Broche mit blauem Stein verloren. Abzugeben gegen Be⸗ lohnung H 5, 3. 10880 Eine junge gelbe 10898 Dogge(engl. Rate) entlaufen. 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Um pünktliches Erſcheinen bittet 9892 Der Vorſtand. artenban⸗Perein„Aora“ Vonnerſtag, 28. Sktober, Abends 8 Uhr Mouatsverſammluug im Saale des Badner Hofes. Zum Schluſſe: Pflanzenverloofung. Zu recht zahlreichem Beſuch ladet ein 10894 Der Liederkranz. Heute Dienſtag Abend ¼9 Uhr P robe. 10918 Frohſinn. Heute Mittwoch Abend Probe. Hegengverein Hulkauia. Mittwoch, Abend ½9 Uhr 6820 Probe. Geſaug⸗ Herein Germania. Mittwoch, Abend 9 uhr Probe. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 1798 Der Vorſtand. Gelang⸗Herein Jängerluf. esangstunden Sozu die Mitglieder zum pünktlichen Erſcheinen einladet 10911 Der Vorſtand. Ludwigshaſen à. Rh. Empfehle mein fotel (Rheinischer Hof,) rüher e an der Haupt⸗ Straße gelegen. Schöne konfortable Zimmer.— Vor⸗ zügliche Küche.— Reingehaltene ſelbſt⸗ gezogene Pfälzerweine n. Rheinweine, dieſelben werden auch in größeren Ge⸗ binden zu mäßigen Preiſen abgegeben. 785³ Achtungsvo Ferd. Meng. Mein Bureau befindet ſich von heute an Erbprinz, eine Stiege hoch. 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Tages-Ordnung: Stellungnahme zum Artikel im„General-Anzeiger“ und„Mann⸗ heimer Tageblatt“ Zu dieser Versammlung werden sämmtliche hiesigen 10906 Der Vorstand. Aihlelen-Club Manuheim. Mittwoch, den 27. Oktober 1886 Abends 8½ Uhr Haupt⸗Herſammlung im Lokal. Tagesordnung: 1. Beſprechung wegen der am 21. Nov. ſtattfindenden Vorſtellung. 2. Wahl des Bundesausſchuſſes. 3. Verſchiedenes. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtaud. Brauerei Hochschwender. 8 Heute Dienſtag Abend 10927 10923 Sſrfbich- Concert von einer verſtärkten Abtheilung der Dragoner⸗Kapelle bei hochfeinem Stoff. Seh Ludwigshafen. Woinrestauration Gustav Renner. Von heute ab: 10464 vorzüglichen„Neuen“ aus den beſten Lagen +F Liter 2 n. BS *32 75 Ludwigshafen. Wein Peſßauralian von Güstav Renner, 8(Alzdeutſche Weinſtube, nächſt der proteſt. Kirche.) 9 Anerkannt beſte Weine, vorzügliche Küche, warme und kalte Speiſen zu jeder Tageszeit. 8588 — Waldhof. 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