Jountag, 21. Aovemver 1886, Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. N* + 2 Gute Juformationen. Es iſt eine leidige Gepflogenheit ſenſationsdurſtiger Journaliſten, bei jeder Gelegenheil, wo über irgend eine Sache noch eine gewiſſe Unklarheit herrſcht, mit guten und beſten Informationen zu prahlen; daher rühren die bekannten typiſch gewordenen Ausdrücke:„Aus beſter Quelle erfahren wir“,„Wie uns aus hochſtehenden Kreiſen mitgetheilt wird“,„Nach unſeren perſönlichen Erkundigungen in Jugenheim“,„Unſer Spezialcorre ſpondent in Sofia ſchreibt uns“ u. ſ. w. Der hieſige s01 disant demokratiſche„Tonangeber“ hat ein ganz beſonderes Geſchick in der Anwendung ſolcher Redensarten und ſucht nebenbei ſeinem Leſerkreis noch mit einer affektirten Geheimnißthuerei zu imponiren, mit der er jedoch lediglich Heiterkeitserfolge zu erzielen ver⸗ mag, denn ſeine Informationen haben ſich in neuerer Zeit ſtets ſo mangelhaft erwieſen, daß man die künſtliche Mache nur zu bald erkannt hat. In äußerſt geſchmackvollem Deutſch ſchreibt der„Tonangeber“ am Schluß der„Politiſchen Ueberſicht“, eines Artikels, der übrigens nichts weniger als eine ſolche Bezeichnung ver⸗ dient, in ſeiner Nr. 579 wörtlich Folgendes: „Wir wünſchen um deſtomehr, daß die„Demokratiſche Correſpondenz“ ihr heutiges Verſprechen erfülle, als wir dann auch„aktenmäßig“ nachweiſen möchten, wer — nicht in Mannheim!— die Hauptſchuld da an trügt, daß Herr von Feder die Candidatur abgelehnt hat und der andere in Ausſicht genommene Candidat für dieſes⸗ mal ebenfalls refüſirre.“ Wir haben Gelegenheit genommen, über dieſe Aus⸗ führungen bereits unſere Anſicht dahin auszuſprechen, daß kein mit den hieſigen Verhältniſſen der demokrati⸗ ſchen Partei vertrauter Menſch jemals tiefere Gründe hinter der Ablehnung des Herrn von Feder geſucht habe und dem„Tonangeber“ ſelbſt ſchien ſeine Behauptung wahrſcheinlich ſehr gewagt, denn er hufte im Mittags⸗ blatt vom Donnerſtag mit folgenden Worten: „Davon(daß Perſonen etwa in Frankfurt die Schuld⸗ tragenden ſein ſollen) war nie und nirgends die Rede; nicht Perſönlichkeiten haben zu„beſtimmen“ verſucht, ſondern nackte Thatſachen haben zu der Mannheimer Sachlage geführt.“ Eine ſolche Unverfrorenheit den Leſern gegenüber reiht ſich den ſonſtigen Leiſtungen der„Großen politi⸗ ſchen und Handelszeitung“ würdig an, der es durchaus vicht darauf ankommt, zu ganz willkürlichen Erfindungen zu greifen, nur um ſich wichtig zu machen. Denn daß die Ausführungen in Nr. 579 nichts waren, als kühn aus der Luft gegriffene Be⸗ hauptungen, muß der„Tonangebende“ nun in ſeinem Morgenblatt vom Freitag ſelbſt dokumentiren. Herrn v. Feder, der ſchon Manches Seitens des„Tonan⸗ gebenden“ hat über ſich ergehen laſſen, iſt denn doch das Benehmen deſſelben ſchließlich zu bunt geworden und jedenfalls mag es ihm auch ein unbehagliches Ge⸗ fühl geweſen ſein, das Publikum in der, wenn auch getheilten Stimmung zu wiſſen, als habe der Verleger eles be, Blidiſche Volfs-Zeitung. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Dolksblatt. Erſcheint täglich, Soun- und Feſttage ausgenommen. des„Tonangebenden“ irgend welche Fuͤhlung mit ihm, oder als habe dieſes Blatt von Herrn von Feder an⸗ dere Gründe mitgetheilt bekommen, die ihn zur Ablehnung der Candidatur beſtimmt hätten, als diejenigen, die er offiziell bereits kundgegeben hatte. Solchen unwürdigen Verdächtigungen mußte Herr von Feder nothwendiger Weiſ entgegentreten und deshalb hat derſelbe denn auch den Tonangebenden“ eine längere Berichtigung zugeſand,, in der folgende, alle Zwei⸗ fel beſeitigende Stelle enthalien iſt: „Die Gründe der von mir ausgeſprochenen Ablehnung der Reichstags⸗Candidatur liegen, wie ich wiederhole, lediglich in mir ſelbſt. und ich kenne keine Perſönlichkeit weder innerhalb noch außerhafſb Mannheims, welche einen maßgebenden Einfluß auf das, was ich thue oder nicht thue, beſäße, oder es verſucht hätte, einen ſolchen geltend zu machen.“ Hierm! iſt deutlich ausgeſprochen, duß auch Herr von Feder die dreiſte Behauptung in Nr. 579 des „Tonangebenden“ ebenſo verſtanden hat, wie alle an⸗ deren vernünftigen Leute, daß mit dem geſperrt gedruck⸗ ten„wer“ eine außerhalb Mannheim's ſtehende Perſön⸗ lichkeit gemeint ſein ſollte und daß jede Beſchöntgung oder Hinwegleugnung jener taktloſen Unwahrheit ledig⸗ lich verunglücte Verſuche bleiben. Die Leſer mögen aber aus dieſem Beiſpiele wiederum entnehmen, was von den„guten Informationen“ des„Tonangebenden“ zu halten iſt und wie es ihm nicht darauf ankommt, die Würde und das Anſehen eines ihm ſonſt nahe ge⸗ ſtandenen Mannes, wie des Herrn von Feder, in frivol⸗ ſter Weiſe anzutaſten, nur um Senſation atout prIx zu machen. —— die gehandlung eines Perhafleten. Mit welcher Rohheit oft die Verhafteten von Seiten der Polizeidiener behandelt werden, mußte am 16. ds. in Berlin an ſere eigenen Perſon ein Polizeiwachtmeiſter erfahren. Dieſer Polizeibeamte, welcher Carl Laumer heißt, kehrte am Donnerſtag voriger Woche in der Mitternachtsſtunde von einem Ausgange heim, bei welchem er einen Evilanzug ge⸗ tragen hatte. Vor dem Hauſe, in welchem er wohnt, ange⸗ langt, machte der Poltzeiwachtmeiſter die Wahrnehmung, daß er den Hausſchlüſſel Ne habe, weshalb er den vor dem Nebenhauſe ſtehenden Revierwächter Schultz anrief und erſuchte, ihm das Haus zu erſchließen, mit dem Hinzufügen, daß er der Polizeiwachtmeiſter Laumer ſet. Dieſe Rang⸗ bezeichnung muß nun bet dem Wächter den Verdacht erweckt haben, es mit einem Schwindler zu thun zu haben, denn ſeine Erwiderung:„Sie wollen Wachtmeiſter ſein? Ihnen mache ich nicht das Haus auf,“ ſpricht dafür. Als Herr Laumer nunmehr den Vorgeſetzten des Wächters herauskehrte, erhielt er von dieſem ſtatt der Antwort mehrere Schläge mit der Fauſt gegen den Kopf Als der Gemißhandelte die Schläge mit ſeinem Stock abwehrte, ſprang ein Cipiltſt zur Unter⸗ ſtützung des Wächters herbei und nun gelang es, den 43⸗ jährigen Wachtmeiſter zu überwältigen. Seine Peiniger ſchleppten ihn darauf bis zur Wrangelſtraße, wo zwei Schutz⸗ männer ſichtbar wurden, welche den Wachtmeiſter, anſtatt zu befreien, beim Kragen nahmen und nach der nahegelegenen Wache transportirten. Auf dem Wege zur Wache hlieben nun der Wächter, der Cibiliſt und die beiden Schutzmänner auf den Wachtmeiſter ein, rrr—— Mannheimer Handels⸗Seitung. Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfgß. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. bis ſie mit demſelben auf der Wache anlangten, Hier änderte ſich die Situation, als der dienſthabende Telegraphtſt den Siſtirten erkannte und mit den Worten:„Mein Gott, was iſt geſchehen, Herr Wachtmeiſter Laumer?“ anredete. Die Herren Schutzmänner ſtanden wie ve ſteinert da, der Wächter mit dem Civiliſten verließ die Wachtſtube und der durch⸗ geprügelte Wachtmeiſter erhielt ſehr ſchnell die Erlaubniß, nach Hauſe gehen zu dürfen. Herr Laumer konnte erſt durch Bewohner des Hauſes Eintritt in dasſelbe und in ſeine Wohnung erlangen; hier mußte derſelbe durch ſeine Ehefrau während der Nacht Kühlungen vornehmen. Am andern Morgen war Herr Wachtmeiſter Laumer, trotz der pielen Verletzungen, im Stande, ſich bet Herrn Polizei⸗Lieutenant Jordan vorzuſtellen. Herr Poltzei⸗Neutenant Jordan prach dem Wachtmeiſter ſein tiefes Bedauern über den Vorfall aus und ſtellte ſofortige Meldung in Ausſicht. Inzwiſchen wurde die vorläufige Enthebung der beiden Schutzmänner Wacker⸗ mann und Schultz vom Amte ſofort verfügt. Wachtmeiſter Laumer hat ſich auch ſofort in ärztliche Behandlung begeben. Der ihn behandelnde Arzt hat die am Kopf, namentlich an Sberkörper und Geſicht vorgefundenen Verletzungen, die von Schlägen und Fußtritten herrühren, wohl als ziemlich er⸗ hebliche, aber glücklicherweiſe nicht als ſchwere im Sinne des Wortes erklärt. * das Mädchen in der Fremde. (Eine höchſt lehrreiche Kriminalgeſchichte.) Im Dorfe Radgosza, in Galizien, lebte eine Bauern⸗ familie; der Bauer Johann Gawede hatte das Anweſen er⸗ heirathet. Seine Frau war die Wittwe des im lebensläng⸗ lichen Kerker verſtorbenen Meuchelmörders Ignaz Sroka ge⸗ weſen. Aus ihrer erſten Ehe ſtammte eine Tochter Namens Katharina; dieſe war die eigentliche Erbin des Grundſtückes und der ärmlichen Hütte. Die Mutter und der⸗ Stiefvater aber hatten die Verwaltung des Beſitzes in Händen, da das Mädchen erſt 14 Jahre zählte. Die vierzehnjährige Katharing verſchwand eines Tages ſpurlos gleich Eſther Solymoſſy, deren Schickſal ſpäter zu ſo aufregenden Prozeſſen geführt hat. Das Dorfgerede bezeichnete bald die junge a d Srbka als ermordet und den Stiefvater Gaweda als den Mörder. Man hatte von Letzterem gehört und geſehen, daß er Frau und Stieftochter ſtets ſchlecht behandelte. Es wurde der Verdacht negh daß Gaweda das Mädchen beſeitigt habe, um 5 in den Beſitz des Gütchens zu ſetzen, von welchem er ſeine Frau längſt verjagt hatte. Bald verdichteten ſich die Gerüchte, zumal eine Stiefſchweſter der Verſchwundenen, Agnes, einer Freundin im Vertrauen mitgetheilt haben ſollte, ſie wäre Augenzeugin geweſen bei der Ermordung der Katha⸗ rina durch den 155 Johann Gaweda und den Onfel Franz Gallus. Der Gensdarm Prus hörte von dieſer Aeude⸗ rung und nahm Agnes ins Gebet, Das Mädchen wiedek⸗ holte in der That die erwähnte Beſchuldigung und ſchilderte den Hergang des Verbrecheus, Verhaftet und vor das Schwurgericht von Tarnow ge⸗ ſtellt, leugneten beide Angeklagte auf das entſchiedenſte. Es wurde unter dem angeblich bezeichneten Baume nach der Leiche gegraben, doch nichts gefunden. Andererſeits behaup⸗ tete eine Zeugin, bei Agnes das Kleid der Ermordeten ge⸗ ſehen zu haben— ein Beweis mehr für die Schuld des Stiefvaters, da Katharina nur dieſes eine Kleid beſeſſen habe. Offenbar ſei es der Leiche geraubt und von dem Mör⸗ der der zweiten Tochter geſchenkt worden. In der Hauptverhandlung im März 1884 zu Tarnow machten die beiden Angeklagten, wie ausdrücklich konſtatirt wird, einen unſympathiſchen Eindruk, Ihre wilden Phyſio⸗ gnomien, das freche Nuftreten des Gallus und die apathiſche des Gaweda ſtimmten die Jury höchſt un⸗ günſtig. Teuilleton. Aus den fliegenden Blättern. — Parirt.„Elſa, wenn Sie mir Treue geloben fürs ganze Leden, werde ich Sie allezeit auf den Händen tragen!“ —„Wollen Sie nicht auch mir Treue geloben für's ganze Leben?“—„Aber, Anece Fräulein, das wäre doch auf Taille eine unverzeihliche Retourchaiſe!“ — Zeitfrage:„Was für ein Unterſchied iſt zwiſchen der„Tournüre“ und dem„Panorama“?“—„Keiner!— „Warum?“—„Weil man bei beiden nicht weiß, wo die Kunſt anfängt und wo die Natur aufhört!! 85 — Abwechslung. Ein Touriſt bringt ſeinen Regiſſeur bei der Probe dadurch in Verzweiflung, daß er nach jed m Auftritt den linken Fuß vorſtreckt und, die rechte Hand gefühl⸗ voll auf den Buſen drückt, ſeinen Part herunterſingt, ohne ſich zu rühren. 225 „„Mein Herr!“ donnert endlich der Regiſſeur los,„Sie ind doch nicht blos Sänger, ſondern auch Darſteller, glau⸗ ben aber ſchon wunder etwas gethan zu haben, wenn ſie den linken Fuß vorſtrecken und und in dieſer Poſition eine halbe Stunde ſtehen bleiben. Das kann doch unmöglich Abends auch ſo gehen!“ 5 „O bitte Herr Regiſſeur,“ antwortet gelaſſen der Sänger, „Abends ſtrecke ich den andern Fuß vor! AZu viel. Ein Dieb ſchleicht ſich früh Morgens in eine Wohnung; im Klavierzimmer will er anfangen. da hört er Schritte die auf das Zimmer zukommen. Raſch ver⸗ birgt er ſich hinter einer ſpaniſchen Wand. Fräulein Laura bat von 7 bis 8 Uhr Klavierſtunde. Von 8 bis 9 Uhr hat de zweite Tochter des Hauſes Geſangſtunde. Von 9 bis 10 Uhr hat der ältere Sohn Violinſtunde und von 10 bis 11 Uhr der jüngere Sprößling Flötenſtunde. Zum Schluſſe ver⸗ ſammeln ſich die Brüder und Schweſtern, und führen ein ohrenzerreißendes Muſikſtück für Violine Klavier, Flöte und eine Geſangsſtimme auf Das hält der Dieß nicht mehr aus. Er ſtürzt aus ſeinem Verſteck hervor und ſchreit:„Um Got, tes Willen, laſſen S' mich arretiren aber hören S! auf! — Lücen geſtraft. Beſuch:„Ach wie brap und artig re Kinderchen doch ſind, Frau Majorin!(Zu den Kindern): r——— Was thut Ihr denn, meine lieben Kleinen?“— Hans:„Wir zählen die Haare, die wir uns vorhin beim Raufen aus ge⸗ riſſen haben!“ — Der Bauer im„Lohengrin.“ is denn der Küiraſſter mit der Gans?“ — Kindlicher Irrthum. Die kleine Elſa beim An⸗ blick eines Sanitätswagens:„Onkel, Onkel ſie nur, hier kommt gleich ein ganzer Wagen voll Schweizerpillen!“ — Selbſterkenntniß, Bei einem Manöver verſperren die Protzen einer Batterie einer vorrückenden Kompagnie den Weg; da erſchallt der Ruf:„Protzen zurück!“— No, no, ſagt ein zuſchauender Bräumeiſter, ſo grob braucht man's einem doch nicht zu ſagen, daß man weggehen ſoll!“ — Die kleine Coquette.„Wie alt biſt Du Emma 2“ —„Zwölf Jahre, Herr Doctor!“—„Ah, in der That, ich 1217 Dich für jünger gehalten!“—„O, Sie ſchmeicheln, Herr octor!“ — Im Falle, daß—.„Aber, Herr Sergeant, was fällt Ihnen denn ein, den Soldaten beim Zielen ein Bein auf⸗ wärts heben zu laſſen?“ 5 „Das iſt eine ſehr nothwendige Uebung, da es vorkom⸗ men kann, daß einem im Kriege ein Bein abgeſchoſſen wird und man alsdann bei'm Zielen auf einem ſtehen muß!“ Aus den neueſten Münchener humoriſtiſchen Blättern. — Das Zeichen auf der VBank.„Ne, hären Se aber, was Eenem haidzudage Alles baſſiren kann, das is Sie wahrhaftig nich mähr ſcheene! Geh' ich vor en baar Dagen, wie alle Dage in die naien Anlagen ſpazieren, und ſätze mich, weil ich ſähre mide bin, uf eene Bank Mit eenem Mal häre ich hinter mir uf der Landſtraße einen großen Lärm. Da denke ich:„willſt doch mal nachſehen, warum die ſo ſchraien.“ Ich lege alſo mainen Hut und mainen Schärm uf die Bank als Zeechen daß ſe beſätzt is, und gehe Sie dann die baar Schritte hiniber uf de Landſtraße. Wie ich hinkomme, wars en Betrunkener.„Nä,“ denke ich,„deswegen hätt'ſte gerade nich heriber zu loofen brauchen!“ Ich gehe Sie alſo ganz ruhig wieder hiniber in die Anlagen und will mich wieder uf maine Bank ſätzen. Nu hären Se, nu ſehe Se: uf „Du Sepp, wer der Bank hal Sie Niemand geſäſſen, aber— main Hut und —'P——.——— main nater Schärm, die ich doch als Zeechen zurickgelaſſen hette, waren doch nich mer da, und ſo mußt ich Sie denn ohne mein Hut und main Schärm heechſt blamabel zu Hauſe geh'n. — Monotonie des Lebens. Blaſirter:„Es gibt doch, genau genommen, verflucht wenig Abwechslung auf der⸗ Welt, denn entweder iſt man ledig oder verheirathet— ein Drittes gibt es nicht.“ 1 — TFreffende Antwort..:„Du, es iſt doch ſonder⸗ bar, daß kein Arzt ſich ſelbſt ein Recept verſchreibt.“—„.: 8975 15 leicht erklärt; kein Arzt ſchreibt gern ein Rezept umſonſt. — Der Beweis. Der Herr Oberſt iſt in Urlaub. Der ſehr ſtrenge und gefürchtete Herr Oberſtlieutenant har das interimiſtiſche Regiments⸗Commando übernommen— und die Strafſtube wird ſeit dieſer Zeit nicht mehr leer. Beim Viſi⸗ tiren findet der Wachthabende des Arreſtlokals eines ſchönen Morgens, nachdem die über Nacht Eingeſperrten„losgelaſſen find, die Worte an die Strafſtubenwand geſchrieben:„Der Herr Oberſtlieutenant ſind ein—“ und einen höchſt verdach⸗ tigen Kopf gezeichnet. Nach erhaltener Meldung ſtürzt de⸗ Oberſtlieutenant voll höchſten Ingrimms nach der Strafſtube; „Das muß ich rauskriegen! Der Kerl, der das gechrieben, muß ins Zuchthaus! Schwerenolh— Bombenelement! Del Wachthabende, die Hand an der Kopfbedeckung, ſtammelt die gehorſamſte Frage:„Befehlen der Herr Oberſtlieutenant piel⸗ leicht, daß ich's wegkratze?“—„Sie dummer Menſch!“ iſt die zornige Antwort des Gefragten,„warum nicht gar? Das iſt I mein Beweis, daß ich's hier ſchwarz auf weiß habe Aus dem„Ulk.“ — Aus dem Berliner Muſikleben. Dame:„Hören Sie doch dies Adagio.“ Banguier?„Was, ſchon wieder ein neues Agio! — Malitibs.„O, mein Fräulein, es gibt doch kaum etwas Poetiſcheres, als den Anblick des vollen Mondes Wie oft habe ich ihn ſchon in begeiſterten Verſen angefungen! „Das glaube ich, er iſt auch ſchon ganz blaß. —— 2. Geite General⸗Anzeiger. 21. November. Das Reſultat war, daß trotz aller Enwendungen des Vertheidigers, welcher auf den gänzlichen Mangel des obſek⸗ tiven Thatbeſtandes, nämlich auf das Fehlen der Leiche hin⸗ wies, die beiden Angeklagten mit neun gegen drei Stimmen des Meuchelmordes, reſpective der Mitſchuld an dieſem Ver⸗ brechen ſchuldig erkannt wurden. Ueber Gaweda verhängte der Gerichtshof die Todesſtrafe, über Gallus zehn Jahre ſchweren Kerkers. Da ſtellte ſich eines Tages dem Gericht in Dabrowa, znem nahegelegenen Orte ein Mädchen, das zu Protokoll gab, daß es die vermißte Katharina Sröka ſei und daß es aus Furcht vor ſeinem Vater, der es ſchlecht behandelte, von dieſem geflohen ſei. Seine Kleider ꝛc. habe es zu Hauſe zu⸗ rückgelaſſen und ſeit dieſer Zeit halte es ſich hier verborgen. ir können uns nun kurz faſſen. Das fremde Mädchen wurde von allen Ortsinſaſſen als die vermeintlich Ermordete erkannt. Anderhalb Meilen Entfernung von dem Heimaths⸗ dorf hatten genügt, um ſie als getödtet zu betrachten und mider ihren Stiefvater das Todesurtheil, wider ihren Onkel zehn Kerkerjahre heraufzubeſchwören. Zwei Wochen ſpäter öffneten ſich für die beiden unſchuldig Verurtheilten die Ker⸗ kerthore. Es wäre überflüſſig, irgendwelche Bemerkungen an dieſen kraſſen Fall zu knüpfen, die einzige Frage ausgenom⸗ men: Wie denn, wenn Gaweda nicht begnadigt worden wäre?. Dieſes Fehlurtheil mag als warnendes Beiſpiel bicten unftige Mordprozeſſe wegen„verſchwundener Mädchen“ tenen. — Cin Familien⸗Roman. Wie ein Kapitel aus einem engliſchen Romane lieſt ſich die nachſtehende kurze Geſchichte, welche aus Wien mitgetheilt wird. Das Oberhaupt einer angeſehenen Familie und zugleich eines bedeutenden Fabrikunternehmens in Wien wurde vor längerer Zeit auf Veranlaſſung einiger Mitglieder ſeiner amilie in das Irrenhaus gebracht, da er an einem nervöſen Aebel litt, welches ſich zeitweilig in heftigen Anfällen äußerte. In der Irrenanſtalt genas der Fabrikant von dieſem Uebel, allein er vermochte ſeine Entlaſſung nicht durchzuſetzen. Da ſchrieb er vor einigen Wochen an ſeinen Bruder, mit welchem er jahrelang in bitterſter Fehde gelebt hatte, aus der Anſtalt geraus einen Brief, in welchem er Jenen bat, den alten wiſt ruhen zu laſſen und brüderlich zu handeln, indem er nich perſönlich überzeuge, wie angemeſſen es wäre, ihn, den Lermeintlich Irrſinnigen, endlich aus der Anſtalt herauszu⸗ gehmen. Der Bruder, welcher einer parlamentariſchen Körperſchaft angehört, eilte augenblicklich in die Anſtalt und überzeugte ſich wirklich, daß der vermeintlich Kranke voll⸗ kommen vernünftig ſei. Sofort that er die nöthigen Schritte, um die allmonatlich die Irrenhäufer inſpizirende Kommiſſion auf den Zuſtand ſeines Bruders aufmerkſam zu machen und in der That, am letzten Sonntag wurde dem Internirten die Freiheit wiedergegeben. Er eilte zuerſt in die Arme ſeines großherzigen Bruders, dann aber ſofort zu jenen Familien⸗ mitgliedern, von welchen er dachte, daß ſie an ſeiner Frei⸗ laſſung keinen ſo herzlichen Antheil genommen. Und es ſoll hier an erregten Auseinanderſetzungen nicht gefehlt haben. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 20. November 1888. Hafenverkehr in Mannbeim Von hochverehrter Stelle wird uns in anerkennenswerther Weiſe die Mitthei⸗ lung gemacht, daß vom 14. bis incl. 16. ds. Monats in dem hieſigen Hafen an Gütern unter Zollkontrolle die be⸗ trächtliche Menge von 10,938,205 felgr.(218,764 Ctr.) angekommen iſt. „Deutſche Induſtrie. Wir haben ſchon wiederholt Gelegenheit gehabt, auf die Fortſchritte der deutſchen Induſtrie hinzuweiſen und ſpeziell der Fabrikation künſtlicher Blumen erwähnt. Auch heute ſind wir wieder in der Lage, auf dieſen Artikel und iſt es das Geſchäft der Herren O. u. V. Loeb in E3 an den Planken, wo wir eine reiche Auswahl künſtlicher Blumen und Pflanzen deutſchen Fabri⸗ kats ſahen, die bezüglich der Naturtreue und der geſchmack⸗ dollen Zuſammenſtellung in Jardimers vor dem Pariſer Fabrikat entſchieden den Vorzug verdienen. Beſonders iſt es die Reichshauptſtadt, in der dieſer Jabrikationszweig eine Pflegſtätte fand, wo Tauſende von Händen beſchäftigt ſind, ein Erzeugniß herzuſtellen, um die Kinder Flora's, wie ſie uns der Sommer bringt, aufs Täuſchendſte nachzuahmen. Dabei iſt der Preis dieſes Fabrikats ſo erſtaunlich billig, daß es auch Unbemittelten möglich iſt. ſich einen ſo angenehmen Zimmerſchmuck zu beſchaffen. Wir finden in dem erwähnten Geſchäft ſchon prachtvolle Bouquets in diverſen Zuſammen⸗ ſtellungen für 50 Pfg. und überraſcht uns das reichhaltige Sortiment ebenſo ſehr, wie die naturgetreue Wiedergahe der wohlbekannten Feld⸗ und Gartenblumen, die ſich bis in die kleinſten Details, in die Blätter, Stengel, ja ſelbſt die Wur⸗ eln erſtreckt. Wir freuen uns dieſes Fortſchritts der deutſchen nduſtrie auf dieſem Gebiete ganz der es unſeren Damen möglich macht, ſich von den Pariſer Modethorheiten endlich zu emancipiren. Verkehr mit Amerika. Wir brachten kürzlich die Nachricht, daß im Verkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika Fakturen, deren Betrag Mk. 50 nicht überſteigt, der eonſularen Beſtätigung reſp. Beglaubigung nicht mehr be⸗ irfen. Es war dieſe Auffaſſung in ſofern eine irrige, als Er. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. reitag den 19. November 1886. 1 Richard der Zweite. Hiſtorie in fünf Acten von Shakeſpeare. Man hat geſtern Abend den Verſuch gemacht, den Reigen der hiſtoriſch zuſammentängenden Gruppe der Königsdramen Shakeſpeares mit„König Richard II.“ zu eröffnen. Wir hatten die Feier dieſer immerhin lobenswerthen That mit der Verbffentlichung einer Studie über dieſen Cyklus einzuleiten beſchloſſen, ſind aber von dieſem Plane abge⸗ kommen, nachdem uns die geſtrige Aufführung ſo gewaltig ernüchtert und enttäuſcht hat, daß wir nach dieſem offenkun⸗ digen Mißerfolge an eine glückliche der von einem Drama zum anderen immer mehr ſich ſteigernden Schwierigkeiten und Anſprüche nicht glauben können. Wenn wir als den Schlußſtein der in ununterbrochenem geſchicht⸗ lichen Connexe ſich fortſpinnenden Tragbdien, die mit einem am den hiſtor. Verlauf der Ereigniſſe ſich enge anſchließenden Gemälde aus den Tagen Nichards II. anheben, die gewal⸗ tige, gewitterſchwangere Tragödie„König Richard UI.“ be⸗ trachten, ſo möchten wir, wenn die geſtrige Leiſtung als ein Gradmeſſer für den Gehalt der noch zu exwartenden Aufführungen gelten ſoll, dringend von weiteren Experimen⸗ ſen abrathen. Es hieße den Werth dieſer Shakeſpeare'ſchen Dramen, Zelche immer und immer wieder der höchſten Bewunderung wWorth erſcheinen, dieſe Hiſtorien voll genialer Schwungkraft geradezu diskreditiren, wenn man ſich mit ſolchen, total un⸗ enügenden Mitteln an ſie heranwagen will. Und als unge⸗ E eend haben ſich dieſe Mittel in jeder Beziebung geſtern Weigt: ſetzt doch die Aufführung der Königsdramen einen parat voraus, den wir einfach nicht beſitzen und den wir auch kaum erlangen werden, da man es nicht einmal verſteht, das Vorhandene richtig zu verwenden. Ich habe ſelten ſo viel Geſchmackloſigkeit auf der Bühne beiſammen geſehen wie geſtern: wenn man die edlen Lords von England nicht beſſer verkörpern kann, dann wollen wir lieber darauf verzichten und gerne mit ihren Collegen, den Herren Pechmeier und Theater, Aunſtu. Wiſſenſchaft. die amerikaniſche Regierung in dieſer Art der Verkehrser⸗ leichterung viel weiter ging, denn es ſoll nicht 50 Mk., ſon⸗ dern 50 Dollar 200 Mk. beißen.— Bezüglich der von uns gemeldeten Ausſtellung amerikaniſcher Erzeugniſſe in Mannheim, als der Handelsmetropole in Sübddeutſchland, wird uns mitgetheilt, daß dieſe Frage gegenwärtig die ame⸗ rikaniſche Regierung beſchäftigt, daß ein definitiver Beſchluß noch nicht gefaßt, ein ſolcher aber in den näch en Tagen zu erwarten iſt. Die amerikaniſchen Conſuln in Deulſchland, 1 5 Berichterſtattung aufgefordert, haben Man nheim als en geeignetſten Ort in. Deutſchland vorgeſchlagen. »Beſitzwechſel. Herr Karl Schweitzer kaufte das 54000 von Frau W. Neuer Wwe. zum Preis von Mk. 56.000. Herr Sattler Leonhard Weber hat ſein neu er⸗ worbenes Haus, E 3. 8, nachdem dasſelbe umgebaut und ein hübſcher Laden darin errichtet wurde, nunmehr bezogen und wurde dadurch dieſe Geſchäftsſtraße um ein weiteres ſchönes Geſchäft vermehrt. Herr Weber betreibt als Specialität die Fabrikation von Taſchen⸗ und Reiſekoffern und findet man dortſelbſt alle einſchlägigen Artikel vom Schulranzen ab bis zum eleganteſten Reiſekoffer vertreten. Insbeſondere werden auch Koffer für Geſchäftsreiſende nach gegebenen Maaßen angefertigt und die innere Einrichtung der mitzuführenden Waare angepaßt. Krankenkaſſenweſen. Es ſind in letzter Zeit Ge⸗ rüchte verbreitet worden, wonach die hier beſt henden freien Hulfskaſſen nicht mehr geſetzlich zuläſſig ſeien; es mag das Gerücht auf einem Urtheil des Reichsgerichts beruhen, mag vielleicht auch mit boshafter Abſicht verbreitet ſein. Der Ur⸗ theilsſpruch des Reichsgerichts betrifft nur 4 Perſonen und hat im weſentlichen mit der geſetzlichen Zuläſſigkeit der Hilfs⸗ kaſſen nichts zu thun und genügen die hier vertretenen freien Hilfskaſſen ſämmtlich dem Geſetz voll und ganz und können Mitglieder dieſer Kaſſen durchaus nicht gezwungen werden, der Ortskaſſe beizutreten. Wir machen deshalb alle Geſchäfts⸗ Inhaver darauf aufmerkſam, daß ſie kein Recht haben, Ar⸗ beitern, die dieſer Caſſe angehören, den Betrag für die Orts⸗ krankenkaſſe abzuziehen. Generalverſammlung. Der Geſangverein„Lyra“ hielt dieſer Tage ſeine erſtjährige Generalverſammlung ab. Auf der Tagesordnung waren Rechnungsabſchiuß und Vor⸗ ſtandswahl. Der Kaſſenbeſtand war ein befriedigender. Es wurden in den Vorſtand gewählt: als 1. Vorſitzender Herr Weik 2, Vorſitzender Herr Knopf; Herr Erlewein als Schriftführer, Herr Kraus als Caſſier, ſowie die Herren Huckle und Braun als Beiſitzende und Reviſoren. „Die hieſigen Bäcker haben, nach einer uns geworde⸗ nen Mittheilung, in einer ihrer letzten Innungsverſammlungen beſchloſſen, gegen die in Ausſicht ſtehende Brodfabrik Stellung zu nehmen, indem ſie erſtens: den Preis des Brodes nach Möglichkeit reduztren wollen(Bravo! Bravoll d.) und zweitens: ſich gegenſeitig verpflichten, bei keinem Müller Mehl zu kaufen, der Mehl für die künftige Brodfabrik liefert.(Ei! Ei! Eill! d..) Der Kirchenchor der Lutherkirche wird morgen Sonntag bei dem Vormittagsgottesdienſte zur Feier des Buß⸗ und Bettages zwei mehrſtimmige Chöre zum Vortrag bringen. Repertoire des Gr. Hof⸗ und Nationaltbeaters in Maunheim in der Zeit vom 20. Nobvr. bis 29 Nopbr. Sonntag, 20. Novbr.(Ab. susp. Vorrecht B)„Götterdämme⸗ rung“, Brünhilde Frau Sucher a. G. Montag, 22.,(4)„Das neue Gebot.“ Mittwoch, 24.(B)„Aennchen v. Tharau.“ Donnerſtag, 25.(4)„Dr. Klaus.“ Freitag, 26.(B) zum erſten Male:„FJerréol.“ Sonntag, 28.(B)„Lohengrin.“ Montag, 29.(A) Stradella“, Stradella Herr Erl von Bremen als Gaſt. 1.. Eine unterbrocheue Verſteigerung. Als heute in einem Laden des Quadrates 5 2 die Verſteigerung von Ziehharmonikas durch einen hieſigen Auctionator vorgenom- men wurde, ſtellte ſich die Polizei ein, welche die Einſtellung der Verſteigerung befahl, da die ausgebotenen Objekte einem fliegenden Wanderlager angehören, für welches erſt die vor⸗ geſchriebene Steuer zu entrichten ſei. Der Verſteigerer wies hierauf eine quittirte Note vor, inhaltlich welcher die Ver⸗ ſteigerungsobjekte von ihm angekauft worden waren. In Folge deſſen konnte die Verſteigerung fortgeſetzt werden. *Marktſkandal. Eine Ueberrheiner Händlerin ſollte heute früh auf dem neuen Markt Allee des Kapuzinerplatzes) den ihr von dem Marktmeiſter vorgeſchriebenen Platz einneh⸗ men, gegen welche d ſich aber heftig ſträubte und beſchuldigt zuletzt den Marktmeiſter mit den Worten „Wer gut ſchmiert, der gut führt“ der Beſtechlichkeit, dieſer ſah ſich hierauf veranlaßt, das ſchreiende Weib durch einen Schutzmann zur Polizeiwache bringen zu laſſen, woſelbſt ihre Perſonalien, ſowie die Namen der Zeugen feſtgeſtellt wurden. Demnach wird die Aeußerung für die Händlerin unangenehme Folgen nach ſich ziehen, welche ſich noch etwas verſtärken dürften, da der Skandal einen Menſchenauflauf verurſachte. „Ein niedriger Racheakt. An eine bieſige Firma gelangte dieſer Tage ein Bref, anſcheinend von der Hand ihres Reiſenden herrührend, welcher ſich eben auf einer Ge⸗ ſchäftstour befindet und in welchem Andeutungen enthalten waren, welche auf einen von dieſem beabſichtigten Selbſt⸗ mord ſchließen ließen. Es wurde hierüber der Criminal⸗ polizei Anzeige behufs weiterer Erhebungen erſtattet und ſtellte es ſich nun beraus, daß Brief und Unterſchrift gefälſcht Emer von unſre Leut' beſcheiden vorlieh gehmen An den ind heiterer Nägeln, an welchen geſtern die faltigen Gewänder hängen ge⸗ blieben ſind, unter den Füßen, welche die Schleppen herab⸗ etreten haben, iſt nicht blos der ſchillernde Stoff, nein, auch er Reſpekt, den man einem Shakeſpeare ſchuldet, tödtlich verwundet worden. Die Helmviſiere hatten mehr Gefühl als die Menſchen, denn aus freien Stücken ſenkten ſie ſich und verhüllten die wachſende Beſchämung. Von einzelnen Verſtößen mag ich erſt gar nicht zu reden anfangen, aber wenn die Straße in London, welche zum Tower ührt, ausſieht als wie der Marktplatz in Kolberg oder Krähwinkel, dann geht das doch etwas über das Maß des Erlaubten hinaus. Die Verwand⸗ lungen bei offener Seene haben auch zur Störung ihr gut Theil beigetragen, man würde überhaupt beſſer daran gethan haben, die ganze Blamage hinter den mitleidigen Falten eines Zwiſchenvorhanges zu verbergen. Unter ſoſchen Um⸗ ſtänden verzichten wir auf die Fortſetzung dieſes Cyklus, den wir mit Spannung und einer gewiſſen Freude erwartet hatten, wir bitten aber die zuſtändige Stelle nicht mehr von einem Verfalle des Sinnes und Gefühls für die claſſiſche oder hiſtoriſche Dichtung da ſprechen zu wollen, wo ſelbſt in er⸗ barmungsloſer Weiſe nichts verſäumt wird, dieſes Gefühl im Keime zu erſticken. Wir verzichten auf die Serie der Könige mit dem Namen Heinrich und ſelbſtverſtändlich auch auf einen Richard III., denn vor der Macht und Kühnheit dieſer Tragödie, vor die⸗ ſem Meiſterwerke eines Shakeſpeare empfinde ich zu viel Ehrfurcht, als daß ich zuſehen möchte, wie es ſo bis zur Un⸗ kenntlichkeit entſtellt und dem Hohne preisgegeben wird. Ich verzichte darauf, obwohl ich damit auch auf das Einzige, was mir geſtern der Bewunderung würdig erſchienen iſt, auf das erſchütternde Spiel eines Stury Verzicht leiſte, welcher die ewaltigen Gegenſätze in der Natur des wankelmüthigen, baltlosen und verzagten, zugleich aber übermüthigen Königs gegenüber dem ihm entgegenſtehenden kaltblütigen, entſchloſſenen und tapferen Uſurpator Bolingbroke meiſterlich zur Darſtel⸗ lung gebracht hat. Wir beneiden Herrn Stury darob, daß er bald einer Kunſtſtätte angehören darf, an welcher die ſind. Dieſer Fälſchung dürfte weniger ein ſchlecht angebra e ter Witz, als vielmehr ein ganz gemeiner Racheakt unterliegen und kann ſich der Verfertiger des Falſifikats im Falle ſeiner Eruirung auf eine ſtrenge Beſtrafung gefaßt machen. „Verhaftungen, Einige obdachloſe Individuen welche ſich bettelnd in den benachbarten Ortſchaften herumtrieben und unter denen ſich ſolche befanden, die Landesverweis ha⸗ ben, wurden vorgeſtern durch die Gensdarmerie hier ein⸗ gebracht. „ Unfall. Geſtern Abend fielen einem Küferburſchen, der 3 Fäſſar zu transportiren hatte, als er einen Straßen⸗ kandel paſſirte, dieſe vom Wagen und zerquelſchte ihm hierbei eines derſelben den rechten Zeigefinger. Im allgemeinen Krankenhaus ließ er ſich verbinden, wurde dann aber wieder entlaſſen. Vereinsnachrichten Samstag, den 20. November: 5 Geſellſchaft„Liederhalle“ Muſikaliſche Aufführung und Tanz im„Badner Hof“. Anfang 8 Uhr Abends. Sänger⸗Einheit. 37. Stiftungsfeſt mit Concert und Ball im„Caſinoſaal““ Anfang 8 Uhr. Schlittſchuh⸗Club. Generalverſammlung im„Goldnen Stern.“ Turn⸗Verein. Bankett im„Prinz Max.“ Anfang 8 Uhr. Sonntag, den 21. November: Athleten⸗Club Mannheim. Vorſtellung und Wett⸗ kämpfe im Heben, Stemmen, Ringen ꝛc. Anfang 3 Uhr Nachmittags. Kaufmänniſcher Verein Columbus. Drittes Stif⸗ tungsfeſt mit Bankett ꝛc. im„Saalbau“(kleiner Saah,. Anfang 8 Uhr. 5 Geſangverein„Germania“. Muſikaliſche Abendunter⸗ haltung und Ball im„Badner Hof“. Anfang 8 Uhr Abends. „Dienſtag, den 23. November: 2 Ruder⸗Verein Amicitia. Herren Abend im altdeutſchen Lokal bei„Dahringer“, R 3, 14. Anfang 8½ Uhr. Aus Baden, 19. Nov. Eine Verſammlung von Ver⸗ tretern der intereſſirten Gemeinden des Kaiſerſtuhles, die in Burkheim ſtattfand, um ſich über die Richtung der zu er⸗ bauenden Seknundärbahn zu einigen und zur Feſtſtellung der Gemeindebeiträge, verlief reſultatlos, weil En dingen und Rie gel nicht mehr mitthun wollen, da nach ihrer Anſicht eine Sekundärbahn nicht genügt, ſondern deren Wünſche auf eine Normalbahn geſtiegen ſind.— In Karlsruhe ſtarb der dortige Einwohner Reichert an den Verletzungen, die er dieſer Tage durch Ueberfahren durch die Tramdahn erlitt. — Die 300jährige Jubelfeier des Karlsruher Gym⸗ naſtums beginnt am 22. d. M. 8 Uhr früh mit Feſtgottes⸗ dienſt in der Schloßkirche und in der katholiſchen Stadtkirche, um 9½ Uhr begibt ſich der Feſtzug vom Gymnaſium nach der Feſthalle, woſelbſt Schülerfeſt ſtattfindet. Uim 2 Uhr iſt Feſt⸗ eſſen in der Feſthalle und Abends iſt Feſtvorſtellung im Theater. Am 23. d. findet früh 10 Uhr Schauturnen in der Centralturnhalle und Nachmittags in der Feſthalle er ſa rung von„Sophokles“ und Philoklet durch die Schüler ſtatt. OTLudwigshafen, 18. Novbr. Einem ganz beſtimrg auftretenden on dit zufolge, iſt gegen einen hieſigen Wirth und deſſen beſſere Hälfte eine Unterſuchung im Gang, die ſis auf einen delikaten Artikel des Strafgeſetzbuches gründet, Verſchiedene Zeugenvernehmungen ſollen ſchon ſtattgefunden haben. Bewahrheitet ſich die Sache, ſo dürfte die vox populi, die in letzter Zeit etwas in Mißkredit gekommen iſt, wieder an Anſehen gewinnen. 5 Aus der Pfalz, 20. Nov. Der Verſchönerungsverein Lu dwigshafen gibt ſich alle Mühe, ſeinem Namen Ehre u machen. Bäume ſollen ge⸗ und verpflanzt werden. zitfaßſäulen, von welchen ſchon eine Anzahl ſtehen, ſollen weitere errichtet werden, die dann vermiethet, dem Verein eine Einnahmequelle bieten. Am obern Rheinufer werden, wenn die Correktion beendet, weitere Bänke aufgeſtellt und iſt man ernſtlich gewillt, auf dem Marktplatz ein Denkmal für König Ludwig., den Gründer der Stadt, zu errichten, wozu bereits ein kleiner Fond gebildet iſt.— In Speyer hat ſich am Montag ein 21jähriges Mädchen, die einzige Tochter eines dortigen ehrbaren Einwohners vom Hauſe entfernt, ohne bis jetzt dahin zurückzukehren. Man vermuthet, daß ſie im Rhein den Tod geſucht und gefunden hat, zu dem ſie unglückliche Liebe getrieben haben dürfte. Gerichtszeitung. Maunheim 19. Nov. Strafkammer. Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1. Jakob Rauch von i wird wegen Dieb⸗ ſtunheiderluchs zu 9 Monaten und 8 Tagen Gefängniß ver⸗ urtheilt. 2. Die ſchon öfter beſtrafte Eliſe Sutter von Schlierbach erhält, weil ſie ſich der Entwendung von 6 Manrk ſchuldig machte, 4 Monate Gefängniß. . Konrad Rehberger von Darsberg, der mit ſeinem Juhrwerke ein Kind überfuhr, wird wegen fahrläſſiger Tödtung in eine Gefängnißſtrafe von 4 Wochen verfällt. 4. Friedrich Marteni von Emmingen wird wegen Ur⸗ kundenfälſchung mit 3 Monaten Gefängniß, an denen 3 Wo⸗ Pflicht wird, als in unſerem immer mehr der Verödung preisgegebenen Kunſttempel. *Rundſchau über Theater, Muſik und Kuuſt. Ludwig Barnay, der mit Gaſtſpielen ſo verſorgt war, daß er bis zum 15. April nächſten Jahres keinen freien Tag mehr hatte, iſt zu einer unfreiwilligen Ruhe verurtheilt durch einen beſonders argen Huſten. Durch dieſes Unwohlſein iſt Herr Barnay genöthigt geweſen, mehrere Gaſtſpiele, worunter auch das am Stadttheater zu Leipzig, welches am nächſten Sonntag beginnen ſollte, abzuſagen. Für Meiningen ſteht im Dezember eine intereſſante Theaterwoche bevor. Am 21. Dezember findet dort die erſte Aufführung von Paul Lindau's Schauſpiel„Mariannen's Mutter“ ſtatt; am 22. folgt vor gelabenem Publikum Henrik Ibſen's Familiendrama„Geſpenſter“, und am 23. geht Ri⸗ chard Voß' Trauerſpiel„Alexandra“ in Seene. Dle drei Dichter werden auf Einladung des Herzogs den Vorſtellun⸗ gen beiwohnen. 5 Das Projekt des Blumenverkaufs in den Berliner Theatern, von welchem bereits vor einiger Zeit die Rede war, ſoll ſich nun verwirklichen. Eine Wienerin iſt es, mit dem für dieſes Projekt ſo paſſenden Namen Roſa Grünzweig, die dieſes Unternehmen in Seene ſetzen will. Die Dame hat ſich bereits mit den Direktionen mehrerer Berliner Theater in Verbindung geſetzt. 5 Die General⸗Intendantur der königlichen Schauſpiele in Berlin hat von dem Plane, die Thüren zum Zuſchauer⸗ Raum der Hoftheater nach Beginn der Vorſtellung und der einzelnen Acte ſchließen zu laſſen, definttiv Abſtand genommen. — »Näthſelecke. 98 Ich erſcheine mit Beſcheidenheit, Ich verſchwinde unter Kümmerniß, Bin der Jugend allerſchönſtes Kleid, Und ein ſcharfer Merker für's Gewiſſen. Auflöſung Nr. 97: Nachdruck verboten. Pflege und der Kultus claffiſcher Schönheik zu angenehmerer Rehpoſten. „ — —— — encKetncrermnenacekeKKKKecra Kk ee— Nr 21. November. General⸗Anzeiger. 3. Seite. 1 erlittener Unterſuchungshaft in Abrechnung kommen, beſtraft. 5. Gottfried Heck Ehefrau von Mannheim, welche vom Schöffengericht wegen Uebertretung des§ 361 Ziff. 5.⸗St.⸗ G. B. mit 4 Wochen Haft beſtraft wurde, wird mit der gegen dieſes Urtheil eingelegten Berufung koſtenpflichtig ab⸗ gewieſen. 5 5 6. Der nicht weniger denn 26 Mal vorbeſtrafte Heinrich Seiler von Heidelberg erhält wegen Entwendung eines Ueberziehers 1 Jahr 6 Monate Gefängniß. 7. Die Berufung der Margaretha Rödel von Schweigern, welche vom Heidelberger Schöffengericht wegen Uebertretung des 8 361 Ziff. 6.⸗St..⸗B. 4 Wochen Haft erhalten hatte, wird als unbegründet verworfen. 8. Karl Gottlieb Andreas Heidecke von Schönbeck, Georg Jak. Kreis von Soden, beide Kellner, und J. Bru⸗ nemer von Weingarten verübten in Heidelberg in Gemein⸗ ſchaft einen Einbruchediebſtahl, bei dem ſie hauptſächlich Kleidungsſtücke entwendeten; hiefür erhalten die beiden erſt⸗ genannten Angeklagten je 2 Jahr 9 Monate, Brunemer 2 Fahr 6 Monate Zuchthaus; außerdem wird gegen Alle drei auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren, ſowie auf Stellung unter Polizeiaufſicht erkannt; don jeder der erkannten Zuchthausſtrafen kommt je 1 Monat erlittener Unterſuchungshaft in Abrechnung. In unſerem vorgeſtrigen Bericht über die Schöffenge⸗ richtsſitzung vom 16. d.., 8 Fall, muß es ſtatt Metzger Franz Nagel Goldarbeiter Franz Nagel heißen. Neueſte Nachrichten. Würzburg, 19. Nov. Geſtern Abend hat ſich ein eigener freiſinniger Verein hier gebildet. Breslau, 19. Nov. Heute ſlarb hier ein ungari⸗ ſcher Auswanderer. Es wurde als Todesurſache aſia⸗ tiſche Cholera amtlich feſtgeſtellt. Hamburg, 19. Nov. Soeben iſt der hintere Theil eines großen Neubaus an der Neuſtädter Fuhlentwiete eingeſtürzt. Bis jetzt ſind drei Arbeiter als ſchwer, zwei als leicht verwundet konſtatirt worden. Apolda, 19. Nov. Die Sozialdemokraten ſcheinen mit ihrem Abgeordneten zum weimariſchen Landtag, Hrn. Mangner, wegen deſſen angeblich zu maßvoller Haltung nicht zufrieden zu ſein; nach der Zeitung„Deutſchland“ iſt derſelbe durch ein über ihn gehaltenes„Ehrengericht“ von der Partei ausgeſchloſſen worden, weil er einer wiederholt an ihn ergangenen Aufforderung, ſein Mandat ſtets ein entſchiedenes Nein entgegengeſetzt abe. Berlin, 19. Novbr. Allen Behauptungen entgegen, welche die Vorlage des neuen Septennates erſt nach Weihnachten oder nach Beendigung der Etatsberathung geſchehen laſſen wollten, iſt bereits ein Geſetzentwurf wegen Feſtſtellung des neuen Septennats bis 1895 im Bundesrathe vertheilt worden, und, wie der offiziöſe Telegraph berichtet, wird dieſe Septennatsvorlage zu den erſten Vorlagen zählen, mit denen der Reichstag ſich noch vor Weihnachten wird beſchäftigen können. Die 2Poſt“ theilt mit, daß die in dem Entwurfe vorgeſehenen Mehrforderungen„ſich in den Grenzen des durch die Sicherheit des Reiches unbedingt Erforderlichen“ halten. Darüber wird: man erſt urtheilen können, wenn die Vorlage in ihren Einzelheiten bekannt iſt. Ausweiſungen auf Grund des Kozialiſtengeſetzes. Berlin, 19. Nov. Die Vertheilung des ſozial⸗ demokratiſchen Flugblattes iſt nach der„Voſſ. Ztg.“ von Verhaftungen begleitet geweſen. Der Beſchlagnahme eines großen Poſtens von Flugblättern am Montag iſt die Ausweiſung des Mannes gefolgt, bei dem man ſie fand, es iſt ein Arbeiter Aman. Ferner wurde der Schloſſer und Metallſchleifer, Vorſitzender des Fach⸗ vereins der Metallſchleifer und Berufsgenoſſen, Carl Schultze aus Berlin ausgewieſen. Schultze iſt verhei⸗ rathet und Vater von drei Kindern. Seine Frau ſieht in nächſter Zeit wieder ihrer Entbindung entgegen. Auch der Schloſſer Hermann Vennewitz wurde ausgewieſen; derſelbe iſt verheirathet. Der Buchdrucker Joh. N. Hanſen in Hadersleben, Herausgeber vom„Ha⸗ derslev Avis“ iſt aus Preußen ausgewieſen worden. Die Ausweiſungsordre ſoll die Folge eines Artikels über den verſtorbenen Reichstagsabgeordneten Junggreen ſein. — „Wien, 19. Nov. Die Kandidatur des Fürſten Nikolaus von Mingrelien iſt allſeitiger Annahme ſicher. die Mächte ſuchen die Ueberzeugung zu gewinnen, daß hat der Annahme dieſer Niemand ſympathiſchen Kandida⸗ tur der Sache des Friedens thatſächlich gedient iſt und das ruſſiſche Kabinet ihren guten Willen ſeinerſeits er⸗ widern werde. Deutſchland nahm die Kandidatur un⸗ bebingt an und ſcheint in dieſem Sinne auch für deren Annahme an andern Höfen thätig zu ſein.— Aus Ruſt⸗ ſchuk wird gemeldet: Das Bekanntwerden des Abbruches der diplomatiſchen Beziehungen Rußlands rief hier keine Beunruhigung hervor. Heute wird der Jahrestag der Schlacht von Slivnitza mit großen Kundgebungen für Bern, 19. November. Der Bundesrath erfucht die geſetzgebenden Räthe, der internationalen Konvention zum Schitze des literariſchen und künſtleriſchen Eigen⸗ thums die Genehmigung zu ertheilen.— Der Luzerner Rekurs kommt nächſten Dienſtag zur Verhandlung. Thurgou. Der regierungsräthliche Entwurf zu einem neuen Wuchergeſetz ſtellt den Maximalzinsfuß für Hypothekaranleihen auf%; er enthält ferner ſcharfe Strafbeſtimmungen. Die unter den Begriff des Wuchers fallenden Mehrleiſtungen ſind zivilrechtlich einklagbar und für den Fall bereits erfolgter Zahlung zurückzuerſtatten. Zürich, 18. Nov. Ein entſetzliches Verbrechen wurde letzten Sonnabend in der Maſchinenfabrik Oerlikon bei Zurich begangen. Zwiſchen dem Gießermeiſter Delange und einem aus Mannheim in die Schweiz ge⸗ flüchteten Arbeiter Namens Glöckler aus Winnweiler (Rheinpfalz), der ſich offen zu der Moſt'ſchen Mord⸗ theorie bekannte, kam es in letzter Woche zu einer Aus⸗ einanderſetzung, welche die Kündigung des Glöckler zur Folge hatte. Am Freitag Abend wurde Glöckler ge⸗ kündigt. Sonnabend früh war er, wie gewohnt, fleißig bei der Arbeit. Als der Gießermeiſter Delange in der Gießerei erſchien und eben im Begriff, über eine Form ſich bückend einem Arbeiter eine Anleitung zu geben, er⸗ griff Glöckler, der etwa 10 Schritte von ihm entfernt ſtand, eine Eiſenſtange und zerſchmetterte, ſein Opfer meuchlings von hinten überfallend, dem Gießermeiſter den Schädel; indem er ihn wie ein Vieh niederſchlug. Dieſe blutige That verrichtete der Unmenſch ſcheinbar in voller Ruhe, ohne ein Wort zu verlieren. Nachher bemerkte er, wenn ſeine(Glöckler's) Kinder wegen der Kündigung brodlos werden ſollten, ſo müßten es auch diejenigen des Gießermeiſters werden. Glöckler wurde ſofort verhaftet. Delange, ein tüchtiger, braver Mann, war Vater von 7 Kindern. Man darf ſich füglich wun⸗ dern, ſchreibt die„N. Z..“, daß Glöckler ruhig in Zürich bleiben konnte, nachdem ſeine durch die Moſt'ſche Mord⸗ und Brandtheorie genährte Gefährlichkeit der Polizei einmal bekannt geworden war. Nom, 19. Nov. Der halbofftziöſe„Fanfulla“ ent⸗ nimmt aus„zuverläſſiger Quelle“ die Nachricht, die Je⸗ ſuiten würden baldigſt in Berlin eine große Erziehungs⸗ anſtalt für den Klerus und die vornehme Jugend errichten. Die Konzeſſton ſei bereits erfolgt. London, 19. Nov. Lord Salisbury hat der ſozial⸗ demokratiſchen Förderation ſchriftlich mitgetheilt, daß er bereit wäre, Mittheilungen über die Lage der Arbeiter entgegen zu nehmen, allein eine frühere Verpflichtung wegen des Empfanges intimer Freunde in Hatfteld(Lord Salisburys Landſitz) verhindere ihn, am Sonntag eine Deputation zu empfangen. New Pork, 18. Nov. Der Herausgeber der New⸗ Dorker„Staats⸗Zeitung“, Herr Oswald Ottendorfer, hat ſich mit der preußiſchen Kammerſängerin, Lilli Leh⸗ mann, verlobt. Sur rumäniſchen Thronfolgefrage. Das„B..“ meldet: Prinz Heinrich von Hohen⸗ zollern hat ſich bekanntlich kürzlich mit ſeinem Vater nach Bukareſt begeben. Dieſe Reiſe iſt allgemein dahin gedeutet, daß der Prinz nunmehr offiziell als rumäni⸗ ſcher Thronfolger proklamirt werden ſolle. Jetzt bringt, laut einem Telegramm unſeres Wiener Correſpondenten, die„Pol. Corr.“ aus Bukareſt folgende Meldung: „Erbprinz Wilhelm von Hohenzollern dürfte auf die rumäniſche Erbfolge verzichten. Welcher ſeiner jüngeren Brüder, Prinz Ferdinand oder Prinz Karl Anton, die dieſer⸗ halb gegenwärtig in Rumänien weilen, die Erbfolge erhält, iſt momentan noch unbeſtimmt; nicht ausgeſchloſſen iſt, daß Prinz Ferdinand ebenfalls verzichtet, wonach die Erbfolge dem Prinzen Karl Anton zufiele.“ Die Meldung bedarf inſofern der Korrektur, als man in Berlin ſchon ſeit längerer Zeit nur vom Prinzen Ferdinand als dem muthmaßlichen rumäniſchen Thron⸗ folger ſprach. Bulgariſche Nachrichten. General Kaulbars hat bereits ſeine Abſchiedsviſiten gemacht und die bulgariſche Regentſchaft hat Befehl ge⸗ geben, jeden Zwiſchenfall zu verhüten und die Abreiſe zu erleichtern. Trotz der unbefriedigten Forderung Ruß⸗ lands geben ſich die Mächte dem Glauben hin, daß eine direkte Okkupation nicht ſtattfinde; zwar ſind die neueſten Telegramme etwas bedenklicher, ſo meldet man aus: Sofia, 19. Nov. Auf Befehl des Czaren telegra⸗ phirte Kaulbars dem ruſſiſchen Konſul zu Burgas, er ſolle alle Montenegriner, welche ſich dort befänden, ein⸗ ſchiffen. Der Konſul antwortete, Oberſt Panitza, der bulgariſche Kommandant, erlaube es nicht. General Kaulbars telegraphirte zurück, er möge die Einſchiffung mit Hilfe der ruſſiſchen Matroſen vollziehen und im den ſiegreichen bulgariſchen Füͤhrer gefeiert. 7ßßßß Falle des Widerſtands ſich durch die auf den Kreuzern Feichsbank 3½%. krankfurter Banſ 3½%. Foüursblatt der Frankfurter befindlichen ruſſiſchen Mannſchaften unterſtützen laſſen.“ Ueber den Candidaten Dadian von Mingrelien kommen immer beſtimmtere Nachrichten und ſchließ⸗ lich wird derſelbe doch noch zum Fürſten gewählt. Gegenwärtig iſt der„Fürſt“ vom Kaukaſus unterwegs nach Petersburg. Eine Einigung der Mächte bezüglich der Kandidatur des Fürſten von Mingrelien ſteht bevor. Berlin und Rom haben dieſelbe bereits acceptirt; Eng⸗ land äußerte einige Bedenken, ohne ſie direkt abzulehnen. Dem entgegen meldet eine Depeſche: Peſt, 19. Nov. Die Meldung einiger Blätter, daß die Mächte bereits der Kandidatur des Mingreliers zugeſtimmt, iſt unrichtig. Oeſterreich⸗Ungarn beobachte große Reſerve und nehme den Standpunkt ein, daß in erſter Reihe die Sobranje die Fürſtenwahl angehe; die Mächte hätten lediglich das Beſtätigungsrecht.(Bravo.) Rußland möge ſich zunächſt mit der So⸗ branje verſtändigen, hernach würde Oeſter⸗ reich⸗Ungarn kein Hinderniß bilden. Kal⸗ noky reiſt morgen nach Wien, um mit den Botſchaftern zu konferiren. Wir dürfen dann bei ſeinen nächſten Reden die größtmöglichſte Offenheit erwarten. Daß Rußland immer weiter intriguirt, beweiſt die Mitthei⸗ lung von: Konſtantinopel, 19. Nov. Das türkiſche Journal „Tarik“ meldet, daß die Pforte aus Oſtrumelien eine Petition zu Gunſten einer türkiſchen Beſetzung der Provinz erhalten habe. Dieſe Petition ſchmeckt ſehr ruſſiſch und klingt unglaublich. Mannheimer Handelszeitung. (Schifffahrt, Handel und Verkehr.) Rheinhafen(Hafenmeiſterei); Am 18. November ſind angekommen: Dampfboot„Victoria“, Kapt. Heim, von Rotterdam. 4„Chriemhilde“,, Claaßen, do. Schiff„Emanuel“, Schiffer Doeppenbecker, von Duisburg. Hafenkanal(Hafenmeiſterei II): Am 18. November ſind angekommen: Schiff„Mannheim 23“, Kap. J. Linkowitz, von Rotterdam. 1„Barbaroſſa“,„ A. Schwarz II., do. 15„Maria Sophia“,„ A. Schwippert, do. 5„Vorwärts“,„ Aug. Stempel, do. Alter Zollhafen mit Perbindungskanal(Hafenmeiſterei U0⸗ Augekommen den 18. November — Schiff„Induſtrie VI“, Schiffer Krapp, von Ruhrort. „Arminius“, 15 Wäſch, von Duisburg. 75„Stolzenfels“, Hauk, von Jagſtfeld. 60„St. Neckargemünd“, Sch. Kramer, do. „Apollo“, Schiffer Zimmermann, do. Aeckarhafen(Hafenmeiſterei IV): Am 18. November ſind angekommen: Schiff„Königgrätz“, Schiffer E. Nachtigall, von Ruhrort. *„Fortſchritt“, 5 J. Kersken, do. 2„Ruhrort“, 5 H. Glockenberger, do. 7„Blücher“,„ FJ. Schmidt, von Duisburg. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Datum Stand Konstanz, 18. Nov.] 3,05 0, 00 dbüsseldorf, 19. Nov.] 2,67 +0,18 Hüningen 18.„ 2,28 0,06 bulsburg. 19.„ 2,02 + 01¹6 05 2,36 + 0,08 Ruhrort, 8 2,10 017 Kehl, 18.„ 2,55 +0,01 Emmerien, 18.„.71 ½0,00 Lauterburg 18.„ 3,77 +0%%1 uymwegen, 17.„ 8,40—0,09 21 19.„.82 +0,05 Arnhelm, 18.„.,80—0,08 Haxau, 18.„ 4,05 +0,01Vreeswyk, 18.„ 2,23 +0,05 germershelm, 00.„ 1,81 70005 Neckar Mannhelm, 20.„ 4,05 ,05 fgeſſbronn“ 00..30— Halpz, 1.„440.0 00 Pderbaon, 9. 900 O0000 Aaaner 18. 2,15 0,08 Aannheim, 20.„ 480 0,10 Main. ahrwasser) 00..06—0,00—— dad. 75 185 5.15 T0,06 18.„ 1,0 ,0 obſenz, 19.„.67 19645 Mose! Köln, 19.„ 2,91 J0,19 rrſer⸗ 19.„16 J0%0 Oberrheiniſche Verſicherungsgeſällſchaft. Es fäßt allgemein auf, daß die neueſte Gründung in Mannheim⸗Lrs⸗ wigshafen, die Oberrheiniſche Verſicherungsgeſellſchaft, bis heute weder ihre Thätigkeit begonnen, noch ihre Actien hat erſcheinen laſſen. Dieſe Umſtände haben mehrfach zu der Vermuthung Anlaß gegeben, daß die Gründer ſich am Ende dazu entſchließen würden, das neugeborene, aber noch nicht lebensfähige Kind für immer wieder verſchwinden zu laſſen, da ohnedies die nach Erſcheinen lieferbaren, an der Mann⸗ heimer Börſe gehandelten Aktien mit ſchwerem Kunſtagio belaſtet, alle in den Schooß der heiligen Allianz wieder zu⸗ rückkehren ſollen. 55 Mannheimer Effekteubörſe. Bei etwas ermäßig ⸗ tem Preiſe entwickelte ſich in Anilin⸗Actien an geſtriger Börſe ein recht lebhaftes Geſchäft. Der Cours ſtellte ſich bei gro⸗ ßem Umſatze auf 230 Eichbaum⸗Brauerei⸗Actien lagen etwas feſter und gingen ſolche zu 168½ um. Wie wir hören, ſchließt die Schwetzinger Brauerei das letzte Geſchäftsſahr mit einer Unterbilanz ab und ſind hierauf jedenfalls die Verkaufsordres der letzten Tage zurückzuführen. Geſtriger Cours 67½ Brief. Unſere geſtrige Notiz, Vorbörſe betreffend, iſt dahin zu be⸗ richtigen, daß von ontag ab jeweils morgens von 11¼½ 15 ſind Uhr Privatverkehr, jedoch nur für Anilin⸗Actien, tattfindet. Frankfurter Börſe 19. November Unter günſti⸗ gen Auſpicien eröffnete die Börſe und wurde weder durch die Kalnoky'ſchen Reden noch durch die Abreiſe Kaulbars alterirt. Unter einigen Schwankungen geſtaltete ſich die Schlußtendenz zu einer feſten. Die Cours notirungen erfuhren wenig Veränderung und ſtanden Egypter gegen Ende etwas höher, während Portugieſer einigen Erſchütterungen ausge⸗ ſetzt waren. Chefredacteur: Dr. Jur. Hermaun Haas. Verantwortlich: Für den redactionellen Theil: S. Frey. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. Werle. gtotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch druckerei, ſämmtlich in Mannbeim cR Präm.-Erklärung 29. Nov. Ultimo 30. Nov. Staatspaplers,— ſen. Bank-Aktien. 4 Jest. Staats.. M. 101.30 5Z. 4 Dtsh. e 8 4 ee 95.70 bz. G. 4½ Dtsch. Reichsbk. 100 60 bz. ſs Oest..-VIII. E. Fr. 81.30 bz. 4 Freuss. Consols. 105.80 bz. 4 Bexbacher 221.80 G. 3 Frankfurter Bank 131.80 G. 44 Prag Duxer. 100. bz. ½ Erankt. Stadt-Anl. 100.— G. ſ Tübek-Büenener. 162 50 b2. Parmstädter Bank 144 20 ba. ſe Raaboedenburg, M. 20 90 G. 1 Bayr. Oblig..104 70 d2. s Alröld-Fium. 153½¼ bz- G. 4 Deutsche Bank 170.10 bz. 4 Rudoif Silb. ö. W. fl. 75,. 80bz. 1 Württp. OöbI....104.70 bz. 5 Böhm. Nordb.. 148½ bz.G. 4 Ptsch. Handelsges. 78.40 bz. G. 4 Gotthard Fr. 102.80 bz. 4 Badisch. Obli. M. 104.70 G. 5 Böhm. West 222½ G. 4 Ptsch. Vereinsbk. 101 80 bz. 5 Toscan. Cent. Lire 4 Gr. Hess, Oblig..105.20 G. ſs Buschtu. Et. B. 172 bz. G. Biec gom Banß. alt. 137 0. an Paene 88 80 be. 40st. Golg. Rents. 92.70 bz, ſ Donau-Drau 4 Dresdener BPank 187.50 G. Buffalo.-X. g. Ph. 45.90 bz. G. 446 öst. Silb.-R. ö. W. 68 60 be. 1 Dux-Bodenb. 274½ dz. 44 Frankf. Bankverein 5 OGhic. Milw. u. St. P. 105.60 bz. 2 1„Pap.[Maijö. W. 67 80 G. 5 Elisabetn.. 196¾ bz 1 Meininger Bauk 98.40 b. ſ Louisville u. Nashv. 58.70 bz. G. 5 Pap. von 1881 82.— P. 3s5 FranzJosef. 179% G. 5 Hest.-Ung gank 706,50 bz. ſñ Missouri pac, cons. 1.-R. p. cpt. 63.70 bz. ß5 Galiz. Carl-L. p. ult. 160% bz. 5 Hest. Creditakt..u Leges ba. benver u. Rio Gr.. 118.80 G. 5 Pap.-Rente, 75 20 bz. 5 Graz-Köflacher 1 5 Ung. Creditb. p. alt.. Georgia Aid 5 1 nische Rente. 100 10 bz. 5 Oest. Fr.- Stb..„ 1 5 Wiener BPankerein 87½ bz. pfandbrlefe 5 ün. Rente. 94.20 bz. 5 Oest. Lokalb. 4 Württb. Vereinsbk. 423 70 bz. 5 Russ.Gold-Rente. 111.90 bx. ſ OCest. Südbahn„ 84½½ bz 4 D. Effektenbank. 8 205Z. 6 4 Erkft. Hyp.-B. M. 100.70 Gl. 5 Obl. 1877 Rente 97.50 G. 5 OGest. Nordwest 1371% G 4 Fr. Hxpothekenbk. 120— G. Erkf. Hxp.-Gr. V. M. 101.— bz. 4 UI. Obl. Orient p. ult. 53.60 bz. Elbthal 143¼ bz. Frloritäten. a aee Lds.-Bk. N. 8 4½% Russ. Gonsols 1875·9 b·z. 5 Rudolf 1557½ bz. G. ½ Böhm West. Golda 3½ Nass. Lds.-Bk. N. 101 40 G. 1 Anl.1880 P. ept 4 Vorarlberger 4 Elis.-Pr. stptl..06. bz. 1 Bhein. Hyp.-B. NI. 102.30 2z. Rente 2 4 Bern 8 37.70 bz. 4 Elis.-Pr. stir... M. 101.60 G. 4 Jüdd..OUr N. 100,80 bz. lis 8.4 Gott Bahn Fr. 99.20 bz. G. 4 Franz. Igs. Silb. 6. W. 77 50bzZ G. Egypt. Cr. Fone F. 87.50 05 G. z..J4 Shew Jentral,„ 102. bz. 5 Oest..-Lb. fl. Pr. 105. 5 Ital. Imm.-Ges. Lire103.90 G. Türken 30 bz. 4 Seç brd-Ost Fr. 74. 3 Oest..-Lb. fl. Fr. 64.50 G. 5 Kussische S8.-R. 96.— bz. Unit. Egypt..u 475 70 bz.J4 Verein. Schw.-B. 88.90 bz. G. 15 Oest. Staats. f. 108.10 bs. 4 Schwedische.I101.40 G. industrie-Aktlen. Anlehens-LOoose. Zuckerf. Waghäusel 80.— bz. G. 3½ Cöln-Mindener 5 4 Bayer. Främien 137.30 bz. 4 Dtsch. Edison-Ges. 108.— bz. 4 Bad. Prämien. 136.60 G. 5 Scheide-Anstalt 3 Oldenb. 40 Thlr. 130.50 bz 5 Dtsch. Verles.-An. 191.90 bz. 99.10 G. 4 FErkf. Brauerei-Ges. 80.20 bz. 6 4 St. Raab-Grazer Badische fl. 35 5 Brauerei Storchen 119.70 bz. Braunschw. 20 Thlr. 94.90 bz..] 4 Lothr. Eisen-Werke—.— P. Kurh. 40 Thlr.-Looseſ298.80 bz. 5 Westereg. cons. Alk. 164.10 bz. 4 Türk. Tab.-Reg. ult. 78.30 bz. G. 5 Oester. v. 1860 6. W. 117,20 bz. Oesterreich. v. 1864 289.80 bz. Vorsioh.-Aktien, Qest. Credit v. 1858 299— bz. D. FPhönix 20% E. 190.— 6. Ung. Staats fl. 100 218.60 bz. 3 Fkf. Leb. Vers. 10% E. 123.— G. 5 Don. Reg. ö. W. fl. 100 102.80 bz. 3 Erkf. Rückv. 10% E. 117 70 bz. Holl. Comm. fl. 100 4 Providentia 10% E. 132.— bz. Madrider. Fr. 10048.20 bz. G. 4 ditto Rückv. 200% E. 125 50 G. Türk. F. 400 incl. Ooup,.65 bz. Weohsel. Kurze Sicht. Freiburger Fr. 15½9.— bz. 603%½ London L. 1 20.89 bz. Genua Le. 150120.40 bz. 3 Paris Fr. 100 80.45 bg. Mailänder. Fr. 45½44.— bz.]4 Wien fl. 100162.15 bz. Mailänder. Fr. 1017.— 6: Geldsorten. Meininger fl. 7 24.50 bz. G. Dukaten Neuchateler Fr. 10/18.60 bz. 20 Fy.-Stücke Schwedisches Thlr. 1067.90 bz. Eugl. Souvereigus Venetianer Lire 30½25.70 bz. Russ. Imperials Gräfl. Pappenh. fl, 720.90 G. Dollars in Gold 4. Seite. General⸗Anzeiger November. 21 Ahorn& Riel reichste und neueste Tuswahl von den allerbilligsten bis zu den hoch⸗ feinsten Artikeln. M 2, 8, neben Herrn Kaufmann Uhl. der beſten Fabriken 1, 2 und breihig, von M..50 bis zu en feinſten Marken. Mundharmonika, echte Kniitlinger und Wiener, ſfſowie alle Arten Spieldoſen, Muſik⸗Album, Zithern ꝛc. empftehlt 10174 A Hlofmaun, H 3 20. Niustkunterrioftt. Mache hiermit bekannt, daß ich mei⸗ nen Unterricht im Klavierſpiel und Tonſatz wieder aufnehme, Honorar mäßig bei talent Schülern. A. Sillib, 8 3, 2, 2. St. Gefl. Anmeldungen nimmt auch die Exped. ds. Bl. entgegen. 11040 Zöpfe Locken, Chignons, Toupets, Scheitel ſind zu haben bei 8103 F. X. Werk,— ee. Perrückenmacher und Friſeur, D 4, 6.—* 5 ee enee eeeeee 5 eorg Müller, Herrenkleidermacher, Zoever 21 J, 1, Haltepunkt der Trambahn, Meys berühmte Stoffkragen empfiehlt sich zur Herbst- und Winter-Saison(auch vorzüglich für Knaben geeignet) das Dutzend von 50 Pfennige aàn Musterkarten u. 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Nerner möchten wir gerade in dieser Hinsicht auf eiue seit Kurzem im„Liverpool Weekly Courier“ erscheinende, unseres Wissens von. Burn geleitete wöchentliche Schachrubrik hinweisen, dexen sorgfältige Partieglossirung jedem Kenner Freude bereiten wWird. Von den beiden trefflichen Monats-Revuen war schon an auderm Orte die Rede. Das mit Beginn des neuen Jahres bei der„Deutschen Schachzeitung“ platz- greifende System der Arbeitstheilung zwischen Problem- und Partiewesen lässt er- warten, dass nunmehr auch dem letzteren eine eingehendere Behandlung zu Theil werde, als es unter dem seitherigen alleinigen und arbeitsüberhäuften Redakteur bis- 0 möglich war, dessen grosse Verdienste im Uebrigen von uns willig anerkannt werden. Bei allen genannten Glossatoren finden wir eine charakteristische Art und Weise der Behandlung: möglichst wenig Worte, möglichst schlagende und beweiskräftige Varianten. Und dies scheint uns dem Ideale der Glossirung am nächsten zu kommen. Denn sicher lässt sich„mit Worten trefflich streiten“, aber mitunter wenig beweisen; wWährend dem Kenner einige kurze Zugreihen mehr bedeuten als der längste Wort⸗ schwall, sei er auch humoristisch angehaucht. Wir sagen dies schon um desswillen, wWeil gerade in Deutschland nach der Seite dieser unsachlichen und unschachlichen, auch eben nicht schwierigen Art der Glossirung viel gesündigt Wird. Anstatt sich über die zu behandelnden Partien zu stellen, ebensoweit und womöglich noch weiter, wie die Spieler selbst zusehen, stehen manche auf einem so niedrigen Aussichtspunkte, dass sie weniger sehen wie die Spieler und sich in der That auf eine blosse Abspeisung der Leser durch Worte beschränken müssen. Wenn aber, wie Eingangs erwähnt, schon dem Texte der Partien seitens des Schachpublikums nur eine peschränkte Beachtung zu Theil wird, schlimmer kreilich ergeht es wenn mäglich den Glossen. Mögen sie mit noch so gewissenhafter Durch- dringung des Stoffes gearbeitet sein und selbst an innerem Werthe über den behan- delten Partien stehen, dem Durchschnitte der Schachfreunde sind sie zu langweilig. Und dennoch wiegt mitunter die einzige Anmerkung eines Meisters, wie Steinitz, sich anlehnend an die lebendige Praxis, schwerer für die Fortentwickelung des Spieles, als manche jener selbsgefälligen, unendlichen analytischen Abhandlungen von Spielern zweiten und dritten Ranges, welche nicht selten durch die Gewalt der Suada dig Prägnanz der Varianten zu ersetzen suchen. Auflöſung von Nr. 66. Vom Lösungsturnier des„Liverpool Weekly Courier ) Lbs—d5, Kdé—eß; 2) de— d4-=, beliebig; 8) S oder D mat, a, 1).„„„„ 58f3—e5; 2) Ses—f5-., Kdsssd5; 8) 8g8—16 mat. b. 1)..„„„ 813—d4; 2) Se3—04.-, KdéDd5; 8) Sg8—6 mat. 0.).„.„„ IibS—07;) De8—f8-=, K belieb.; 3) D oder 8 mat. d.).„„ anders; 2) Des-e6-, Kd6—e5; 3) De6—16 mat. Eine klare, niedliche Position, der vielleicht nur die Oede der den schwarzen König umgebenden Felder einen kleinen Eintrag thut. Wir glauben überhaupt, dass, vom Standpunkt der Aesthethik aus, bei Aufgaben, die mit etwas grösserem Material arbeiten, eine mäss ig e, nicht gehäufte Besetzung der Felder des schwarzen Königs mit womöglich eigenen(also schwarzen) Leuten in den meisten Fällen erstrebt werden sollte. Ein Extrem verwischt natürlich in einer wie in der anderen Beziehung den Effekt. Was dem Werth der Aufgabe betrifft, so erinnern wir uns nicht, in dem Turnier, dem wir sie entnehmen(und dessen Verlauf wir leider nicht ganz vollstän- dlig haben verfolgen können), bis jetzt einem hübscheren Dreizuger begegnet zu sein. Mag die Stellung des schwarzen Springers und der beiden Bauern in Bezug auf die Lösung etwas verrätherisch sein, 80 ist doch das Problem keine Alltagswaare und die beiden Springervarianten, ebenso die des Läufers, durch die Parade der dreizügigen Drohung herbeigeführt, sind wWirklich allerliebst. Im Ganzen verdient die Aufgabe jedenfalls sehr die Beachtung der Herren Preisrichter. Auflöſung von Nr. 67. (Von Gius. Tang.) 1) Se7—I5, Lgiecdd; 2) Tbs—13, beliebig; 3) T oder 8 mat. Auflösung der Charade in voriger Nummer; Drachenfels. — 688—ͤ— Luxus umgab mich. Er hatte Recht, daß er mich ganz mittellos zurückließ. Ich fand nichts, ich vermochte nicht einmal den Hausbewohnern die Auslagen für meine Krankheit zu bezahlen. So ſtand ich nach meiner Geneſung in der Welt. Ich habe anfänglich Tage lang vor mich hingeſtarrt, weil ich zu keinem Entſchluß gelangen konnte. Was würden Sie gethan haben? Ich weiß, was Sie erwiedern werden, fuhr ſie, ohne meine Antwort abzuwarten, fort:„Arbeiten um zu leben.“ Ganz wohl! Ich kam auch zu dieſem Entſchluß und arbeitete. Wiſſen Sie, was heut zu Tage ein achtbares Mädchen ohne Vermögen bei angeſtrengtem Fleiße täglich verdienen kann? Sie werden es unglaublich halten, wenn ich es Ihnen ſage! Und nun ich! Ich befand mich in einer Wohnung, deren bloße Unter⸗ haltung das Zwanzigſache erforderte. Es lag alſo nahe, die Gegenſtände zu verkaufen und ein Stübchen zu miethen. Aber hatte ich das Recht, ſie zu ver⸗ äußern? Und wenn,— wem gehörte der Erlös? Sicherlich nicht mir! Noch bis heute habe ich keinen Entſchluß faſſen können, und in meiner Rathloſigkeit blieb ich hier und— ſuchte, was ich brauchte. Ich fand zuletzt eine Stellung als Directrice in einem großen Geſchäft, und obgleich das ſcheinbar wieder ein Glücksfall war, war's doch wieder nur ein Schlund für die Hölle. Ich mußte den Inhaber um einen bedeutenden Vorſchuß bitten, und mit der Vergrößerung der Summe nahmen die Zudringlichkeiten meines Chefs zu. Unfähig zu bezahlen, ließ ich mir ſeine Careſſen gefallen und ſchließlich befahl er, daß ich die Schuld durch Zärtlichkeit ablſe——— An jenem Frühlings⸗Morgen hatte ich ſein im Thiergarten belegenes Haus verlaſſen, in dem er ſeinen Freunden ein Feſt gab. Als ich in meine Wohnung zurückkehren wollte,— er hatte mich als ſeine Repräſentantin im Hausweſen vorgeſtellt— fand ich verſchloſſene Thüren. Erſt gegen Morgen ertrotzte ich meinen Ausgang und wanzderte ſinnenbetäubt durch die Frühlingshecken. Da fand ich Sie;— nun wiſſen Sie alles!“ Während ihrer Mittheilungen fragte ich mich wiederholt, ob eine andere Auffaſſung der Verhältniſſe nicht andere Wirkungen erzielt haben würde, und ich ſprach dies auch aus, ſo überflüſſig es mir ſchien. „Es mag ja ſein, daß ein beſſeres Geſchöpf glücklichere Eingebungen gehabt hätte“, erwiederte ſie,—„ich habe gehandelt, wie es ſich verſtand und ich habe mich auch gewehrt, bis mich eine ſtumpfe Gleichgültigkeit erfaßte, da ich ſelbſt das äußerſte Mittel der Unglücklichen für mich abgeſchnitten fand: einen frei⸗ willigen Tod. Auch den gönnte mir das Schickſal nicht, als ich ihn ſuchte. Und überdies muß ich zugeben, daß kein Unglück, ſo groß es iſt, in den Augen der Welt den Selbſtmord rechtfertigt, ſchon deßhalb nicht, weil die richtende Menge gar nicht zu begreifen vermag, wie es in einer Seele ausſieht, die zu Entſchl elangt. dieſem Entſch uß Gortſetzung folgt.) ———ů Nr. 36. Südweſtdeutſche I. Jahrgang⸗ Schach⸗Seitung. Herausgegeben von Jakob Meim, in deſſen zeitweiliger Abweſenheit redigirt von mehreren Schachfreunden. fR 1 AIIe für ate edagtfoß Föhltg 2, Aotenber 106, ———— ũ———— Abonnementsprels NM..— pro Quartal, bei wöchent- lloher, freier Zusendung unter Kreuzbang Adolf Stern, F 4, 6, Mannhelm; Preblen Nr. 78. Von Nicolo Sardotseh in Triest. (Aus der Kongress-Festzeitung des Münchener Schachklub.) Schwarz. —, e,, 1 2 e ——— Weiss. Mat in drei Zügen. Endspiel Nr. 1. Von Adolf Bayersdorfer in München. Weiss: Kh3, TfI, Sas. Schwarz: Khl, LgI, Bhß5. Mat in fünf Zügen. Partie Nr. 40. Abgelehntes Damen- Gambit. (Gespielt im I. Bayr. Schach-Congress au München, 6. August 1886.) Weiss: Neustadtl. Schwarz: Seger. ) d2—d4 d7—5 3) e2—e8 8g8—16 02— e7e6 4) 8g1—f3 LfS—e7 Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Maunheimer Polksblatt und Haudelsztitung) —— 5 Emmu Genze. Roman von Hermann Heiberg. (Fortſetzung.) Inzwiſchen hatte ich mich in den Räumen, in denen ich mich befand, um⸗ geſehen und eben ſo ſehr wie mich Form und Inhalt ihrer Erzählung überraſcht hatten, die mir die Erzählerin in einem völlig anderen Lichte erſcheinen ließen, ebenſo befremdete mich die hübſche und decente Ausſtattung ihrer Räume, und um ſo begieriger ward ich, durch die mir überreichten Zeilen einen weiteren Einblick in ihren Lebensgang zu werfen. Ich ſchaute noch einmal zu ihr hinüber. Sie hatle ſich mit einer Str ckerei an dem Sophatiſch niedergelaſſen, die inzwiſchen herbeigebrachte Lampe näher gerückt und verharrte mit einem eigenthümlichen, beängſtigenden Ausdruck mir gegenüber. Nachdem ich den Brief zu Ende geleſen hatte, in welchem unter herzzer⸗ reißenden Ausdrücken der Selbſtanklage und Verzweiflung Emmy von ihrem Verlobten mitgetheilt wurde, daß er wegen begangener Veruntreuungen fliehen und ſich für immer von ihr trennen müſſe, da er nur dadurch vor Entdeckung ſich ſicher ſtellen und eine ſpätere Wiedererſtattung der entwendeten Summen ermöglichen könne,— blickte ich das Mädchen an. „Nun?“ ſagte ſie und unterbrach die Arbeit.„That das Schickſal eini⸗ ges, um mir meine guten Entſchlüſſe zu erſchweren? Oder meinen Sie, daß das Glück gegen mich beſonders zärtlich war, als es mir nur deßhalb den Himmel öffnete, um mich in eine ſolche Hölle herabzuſtoßen!“ Ich bat ſie, mir die Einzelheiten zu erzählen und ſie ſchien bei der Er⸗ innerung zu ſchaudern. Dann aber ſagte ſie mit einer Art grauſamer Wolluſt an ihrem Unglück: „Um kurz zu ſein,— als ich dieſen Brief empfangen hatte, ſuchte ich meinen Verlobten und fand ihn nicht, und dann—“ Sie ſtockte. „Und dann, arme Emmy?“— „Ja, dann ſtürzte ſich die arme Emmy ins Waſſer, und ein verruchtet Menſch mit unzeitiger Dienſtfertigkeit, der ſich einbildete, das Leben ſei ein freundliches Geſchenk, zog ſie wieder heraus und deßhalb ſitzt Emmy jetzt vor Ihnen— und ward inzwiſchen das, was ſie Ihnen verſprach, nie zu werden“ (Nachdruck verboten) 8. Seſte. SGeneral⸗Anzeiger. 21. Novemder. 1— 143— Weiss: Neustadtl. Schwarz: Seger. + 0) Lfl—ee 57.—b6 27) e8d4 Lb7scbs AHASRAUN. 6) Sbi—es Les—b7 28 Le oBDꝗA Berlin.— In der dortigen„Schach-Gesellschaft“ sind für diesen Winter neben 7—0—0 29 leb dod da4g dem bereits erwähnten Turniere eine Reihe von Blindlings- und Simultan-Vorstellungen 8) 2. 8e. e5 30 es Des chs Zeplant, um im Sinne der Schach-Propaganda auf ein grösseres Publikum einzuwirken. 9) c4 d5 e6 5 31 es Tegocc8 Den Anfang wird am 16. November eine Blindlingsproduktion des Herrn v. Bardeleben 100 Lel—b2 SbS—-d/ 32 el) Sd7 b6 machen; es folgt alsdann am 30. Noy. ein Simultanspiel Schalopps. Die Correspondenz- 19 Ta1—619 Tas—o8 36(ses Dhag Hartien mit Leipzig sind in ein sehr interessantes Stadium getreten.(Wittenb. 12) dddec5e) bödee5 34 46—14 Deget Sch.-Atg.) 13) 88—d2 Dds—b6 35 lae⸗—e3 86—d7 Colmar i. E.— Der dortige Schach- Club Augustea spielt gegenwärtig gegen 14) Le2—18 PDb6—e) 36 eaß Sd7—e5 die Vereine von Trier, Regensburg und Maschütte je zwei Correspondenz-Partien. Wer 15) Se3—e2 Le7- d6 37(4 e2 Seß g410) da weiss, Wie viel Mühe schon die gewissenhafte Führung von zweien, ja nur einer 16) 82—g3 Pe6—15 38 2 84 Deseg4 derartigen Partie mit sich bringt, Wird solcher Leistung des Colmarer Vereines seine 179 L3—g2 Lb7-as 30 3 +6 27 U5 bewundernde Anerkennung nicht versagen. 18) T1—el Ld6e55 40 b6 Dg!( Neweerk.— Im Wettkampf zwischen Mackenzie und Lipschütz gewann ersterer 19) Lbꝛ—as 816—gae) 44 82 Ddi— d2 von den bis jetzt gespielten neun Partien die erste, siebente und achte, Lipschütz die 20) 8d2—f3 Le5-d6 42 58+4 Kgs-h7 neunte; die Übrigen blieben unentschieden. 21) h2—3 8g4—f6 43) lS8=a8 f7—15 Sehach im Kriege. Herr Oberst Shiptres vom 15. Wisconsin Inf.-Rgt., Welcher 22) Se2—08 Las—b7 440 42—24 Kh7—g6 soeben seine Lebenserfahrungen Während des Bürgerkrieges in Amerika beschreibt, 23) DdI—e2 ITfSe8 450 44—a5 15.—f4 sagt anlässlich seiner Kriegsgefangenschaft im Libby-Gefängnisse in Richmond(Vir⸗ 24) Tel—dI hy—h6 46) Da8—e4. Kg6-h5 ginia): An einem solchen Orte, wWo so viele zusammen sind, Wurde natürlich jede er- 25) De2—dg PDts5—es) 47) De4 15 g97—5 denkbare Art, um die Zeit todtzuschlagen, in Anwendung gebracht. Selbstverständlich 26) Dds—d2 d5—d4s) 48) Kg2 h3 Aufgegeben. spielte man auch Schach, welches ich dort erst gelernt habe. Häufig spielten wir ) Um die weissen Mittelbauern 2zu bewahren, war wohl sofort 9) Lei—b2 vorzuziehen 9 Hier war 11) Sfg—eß zu erwägen; zog Schwarz Le7—ds, so 12) f2—f4, Sfü—e4 [wenn St6—es, 13) Le2—f3] 13) Seß ced, dbded, 14) Leꝛ—cd mit gutem Spiele, da des Weissen rückständiger-Bauer durch den freien-Bauer autgewogen wird. Zog Schwarz aber 11) Sd7ese5, 12) ddsge5, Sfö—d7. 13) f2—f4 ſauf 13) Scgodd, Würde Sd7ce5 folgen] und der schwarze-Bauer ist unhaltbar. ) Hierzu lag keine Nöthigung vor; auch jetzt noch hätte 12) 8f3—e5 gute Dienste gethan. ) Wir hätten an dieser Stelle 14).. IfS— ds vorgezogen. ) Schwarz hat jetzt die überlegene Stellung. Wenn er die Partie später ver- un 5 ist das keine Folge der lobenswerthen Weise, in der er sie bis jetzt ge- U1 at. Unnzthig. 19) Tfs—ds, und wenn dann 20) f2—14, Le5—07, 21) Lasdseß, Sd7 cch, 22) Telcc5, Lerb6, 28) Teses, Df5Ceg, 24) Se2—dd, Sf6—g4 ete, wäre nicht ungünstig gewesen. 9 Hier sollte Schwarz 25)... Df5 ds, 26) Tdieedg, o5—e4 spielen, womit er die Qualität und voraussichtlich die Partie gewann. Bei einigen Theilnehmern des Turniers scheint mitunter das Entgegenstellen von Damen oder Figuren genügt zu haben, um sie zur höflichen Räumung einer Stellung zu bewegen. Man vergl. Partie Nr. 30 in Nr. 28 unserer Zeitung. ) Durch diieses verfrühte Vorgehen tauscht Schwarz bei ungünstiger Auflösung der Stellung schliesslich seinen guten Mittel- gegen einen bedeutungslosen Eckbauern ab. Vorerst 26).. Ld6é—fs hätte erfolgen sollen. ) Jetzt beherrschen die weissen Laufer das Feld; die Springer des Schwarzen sind ohnmächtig und seine Dame aus dem Spiel. 40) Etwas besser war 37)... Se5—c6, 38) Daß—a6, De6—c8. Wir fügen an dieser Stelle eine berichtigende Mittheilung des Herrn Professor A. Oeffner in München zur Partie Nr. 32(Gutmayer-Ungemach) in Nr. 30 unserei Zeitung bei, wonach Schwarz im 49. Zuge nicht Kdö5—e5, sondern Kd5—c5 gezogen habe. Hierdurch erledigt sich unsere letzte Anmerkung zu erwähnter Partie, deren Abschrift wir der Güte des genannten Herrn zu verdanken hatten. Letzterer ent- nahm sie seinerseits unverändert der Schachspalte des„Sammlers“, dem daher die eigentliche Verantwortlichkeit zufällt. — 686 ———— Sie ſchwieg; ein ſtarrer Trotz hatte ſich auf ihre Meenen gelegt, löſte ſich aber bald in ein herzzerreißendes Schluchzen auf. Von innigſtem Mitleid ergriffen, beugte ich mich zu ihr und wollte ihre Hand erfaſſen. Aber ſie ſchrie auf, wehrte mich von ſich ab und rief!„Berühren Sie mich nicht.— Laſſen Sie mich in dieſen Räumen Iyhnen gegenüber das ſein, was ich in der Penſion und zu Lebzeiten meines Verlobten war, ein braves ehrbares Mädchen.“ „Konnte denn das Unglück Sie ſchlecht machen, Emmy?“ fragte ich milde. „Ja, ja!“ rief ſie hart.„Und zudem: Ich hatte keine menſchliche Seele auf der Welt, der ich mich anvertrauen, keine menſchliche Bruſt, an der ich mich ausweinen konnte. Ich durfie es ja nicht.—— Kein Menſch weiß, weshalb mein Verlobter plötzlich verſchwand. Ich ſchützte Unwiſſenheit vor und meine Verzweiflung hatte ein ächtes Gepräge. Der verſuchte Seibſtmord(hier ſenkle ſich ihre Stimme) erhärtete vor der Welt meine Zweifel über ſein Schickſal. Alle Welt glaubt, er habe ſich in einem Anfluge von Schwermuth das Leben genommen, und ich beſtätige es Jedermann als meine eigene Vermuthung, um ihn vor Verfolgung zu ſichern. Hätte ich mich doch in meiner Verzweiflung Ihrer erinnert!“— ſchloß ſie zitternd,—„dann, dann—“ Nach einer Pauſe, die nur durch das einförmige Ticken der Uhr und durch das Schwirren einer Fliege um das Lampenlicht unterbrochen ward, brach ich das Schweigen und ſagte: „Sie wollen mir nicht mehr, nicht alles erzählen, Emmy?“ Sie ſah mich traurig an. „Geſtand ich es Ihnen nicht ſchon an jenem Frühlingsmorgen im Thier⸗ garten? O wenn Sie eine Ahnung gehabt hätten, was grade an dieſem Morgen in mir vorging!— In jener Nacht gerade brach ich den ſtummen Schwur, den ich Ihnen einſt geleiſtet hatte, lieber Herr Doctor, und wenn Sie vorher fragten:—„konnte das Unglück Sie ſchlecht machen,“— ſo erwiedere ich abermals: ja!— Nun iſt alles, alles aus!— Ach hätte man mich doch im Waſſer gelaſſen, das mich ſchon halb erdrückt hatte.—— Und doch, wie gräßlich iſt das Gefühl des Ertrinkens! Gräßlich!“ Sie ſchauderte. „War es möglich, frage ich mich, daß dieſer Mann mich betrügen konnte? Kann ich jemals wieder vertrauen, wenn mich dieſer Menn hinter ing? Es drängte ſich die Frage auf meine Lippen, ob ſie ihn verdamme oder ihm verzeihe,— ob ſie ihn verachte oder liebe und ſie erwiederte: „Alles, was Sie ausſprechen, zugleich! Ich liebe ihn und doch habe ich in meiner Verzweiflung Augenblicke gehabt, wo ich ihn hätte tödten können, wenn er vor mir geſtanden hätte. Eine Frau, die liebt, verzeiht alles. Das mußte er non mir wiſſen. Aber er verließ mich wie ein Feigling und ein doppelt mehrere von uns gegeneinander, mochten auch die Partien Tage lang dauern. Mit⸗ unter spielte unser Zimmer gegen ein benachbartes, wWo dann zuweilen während der Berathschlagung eines Zuges Stunden vergingen. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Brett, und wurde ein Zug beschlossen, so wurde das andere Zimmer mit aller Feier- lichkeit davon benachrichtigt, dessen sämmtliche Insassen dann ihre Köpfe zusammen- Zustecken pflegten, um sämmtliche Varianten auf's Gründlichste zu studieren und 5 endlich sich zu einer Antwort zu entschliessen. Eine solche Partie dauerte oft wochen- lang, obgleich wir, wie gesagt, unter einem Dache wohnten. Fartie-Glossirung.— Viele Anfänger und auch Schachfreunde mittlerer Stärke machen im praktischen Spiele deshalb keine Fortschritte, weil sie anstatt sich mit dem Stu- dium von Musterpartien zu befassen, einer mittelmässigen Praxis den Vorzug geben, die weder als ein nacheifrungswerthes Vorbild, noch als genügende Anregung zu betrachten ist. Sicherlich könnte ohne grösseren Zeitaufwand und Mühe leicht eine höhere Stufe des Könnens erreicht werden. Die verschiedenen Schachzeitungen bringen der guten, ja musterhaften Fartien eine Menge, die alle dem Schicksale verfallen, von dem grössten Theile der Schachspieler unbeachtet zu bleiben. Nur wenige spielen sie nach, und auch dies meist in einem so raschen Takte, dass von einem Eindringen in die Schwierigkeiten und Feinheiten der einzelnenzüge kaum die Rede sein kann. Dies zu ermöglichen ist der Hauptzweck der den Partien beigegebenen Glossen. Bei denselben ist im Allgemeinen festzuhalten, dass wer für ein Publikum von Meistern schreibt, anders glossiren darf, als es für Spieler mittlerer Stärke geschehen müsste. Für die ersteren Werden weni 0 aber weit. und tiefeindringende. für die letzteren häufige, auch die Einzelheiten be. rührende von Nöthen sein, und da sie die Mehrzahl bilden, ist naturgemäss auf sie vor- wiegend Rücksicht zu nehmen. Alles das, was einem mittleren Spieler ungefähr ent- gehen könnte, darauf soll er in den Noten aufmerksam gemacht werden. Darunter mag sich denn in Beachtung des Grundsatzes, dass die analytische Forschung sich möglichst enge an die Praxis zu schmiegen habe, ab und azu eine weitreichendere Aus- führung gemischt finden. Die richtige Behandlung der Glossirung exfordert eine eigenartige Begabung. Es gab grosse Meister, wie de la Bourdonnais und Paul Morphy, welche sie nicht be- sassen. Ihrer Natur entsprach es weniger, in fremdes Spiel objektiv einzudringen, als die volle Energie ihrer Denkkraft in eigenen Partien zu entwickeln. In der Fähigkeit kriti- scher Beurtheilung unterscheiden sich viele Meister der neueren Zeit vortheilhaft von ihnen. 8o war G. R. Neumann stets kurz, sachlieh den Kern erfassend und muster- haft in seinen Glossen, sei es in der„Neuen Ber liner Schachzeitung“, sei es in den Fartien von„Neueste Theorie und Praxis“, einem vortrefflichen, leider in manchem Punkte veralteten Buche, wohl werth einer neuen Bearbeitung. Auch S. Rosenthal verdient es, hier rühmend erwähnt zu werden, seine Glossen sind gewissenhaft, sowie bei aller Ausführlichkeit klar, weil sie stets am richtigen Punkte einsetzen. Der un- Ubertrefflichen Commentirungskunst von W. Steinitz, der wir an anderem Orte schon Ehrloſer, denn er machte durch ſeine heimliche Flucht auch mich ewig unglücklich, trieb mich förmlich ins Verbrechen. Sühnie er um ſo eher das ſeinige, wenn ich nicht mehr an ſeiner Seite blieb? Und dann brennt doch auch die Wohlthat, die er mir und den Meinigen erwieſen, wie Feuer auf mir. Gebildet bin ich durch geſtohlenes Geld, die Exiſtenz und das Vermögen meiner Mutter ſetzen ſich aus Diebſtahl zuſammen, und ich habe nicht einmal das Recht, ihr zuzurufen: Wirf den elenden Bettel von Dir und hungere wie vordem, denn ich würde ſein Geheimniß und ſeine Schande verrathen. Der geſchwätzige Mund einer alten Frau würde es in alle Winde ausbhauchen und ihn gefährden können. Den Anſpruch an meine Verſchwiegen⸗ heit kann er erheben, weil er meine Liebe anrief. Aber Anſpruch auf Verzeihung ſtreite ich ihm ab! Er hat Alles in mir vergiftet! Was ich beſitze, iſt geſtohlen, ſelbſt die Sprache, in die ich heute meine Gedanken zu kleiden vermag. Wir waren ehrlich und fleißig, meine Eltern erwarben ſich ſauer ein kleines Vermögen für ihre alten Tage. Ein leichtſinniger Menſch ruinirte uns; wir blieben trotzdem ehrlich! Ich bettelte einſt bei Ihnen um einen Vorſchuß, aber doch nur um einen Vorſchuß, weil ich auf der ganzen Welt Niemanden hatte und in den Zeiten der fürchterlichſten Noth den ncht angehen wollte, der an ſeine Hülfe Bedingungen knüpfte. Ich wußte, daß Sie ein Ehrenmann, ein Mann von Herz waren. Ich ſah an Ihrem Blick, wie Ihnen das Elend in der Dachſtube zu Herzen ging, und ich täuſchte mich nicht. O, wäre ich wieder zu Ihnen gekommen,— ich wäre zwar elend, aber ncht———“ So haſtete es aus dem Mädchen, deſſen ſteigende Erregung mich beunruhigte. Ich zog ſie an mich und ſuchte ſie zu tröſten. Und ſie duldete die Zärtlichkeit des Mitleids und erwiederte ſie ſanft, bis ſie plötzlich aufſchnellte und rief: „Und nun ſollen Sie alles erfahren; auch das letzte. allem auch meinen Entſchluß.“— „Iſt's ein guter?“ fragte ich. „Der beſte, den ich faſſen kann!“ erwiederte ſie bitter und Bläſſe überzog ihr Angeſicht. In der Vorahnung von etwas Schrecklichem drang ich in ſie, nichts zu thun, ohne mich um Rath zu fragen, und ſie verſprach es ſo bereitwillig und ſo obenhin, daß ich die Bedeutung ihrer Worte überſchätzt zu haben glaubte und aufath mete. Und nun begann ſie nochmals: „Nachdem mein Verlobter von mir gegangen, nachdem man mich aus dem Waſſer gezogen und ich das Krankenbett verlaſſen hatte, ſah ich mich in meiner Wohnung um, und jedes Stück ſtarrte mich als entwendetes Gut an. Denn Sie befinden ſich in den früheren Räumen meines Bräutigams, deren Inhalt durch ein vorgefundenes Teſtament mein Eigenthum geworden iſt. Geſtohlener Und nach dieſem 21. November. Central⸗Kranken⸗ u der Maurer, Steinhauer, Gypſer u. ſ. w. 5(Grundſtein zur Einigkeit.) Sonntag, den 21. November, Nachmittags 3 Uhr im Enugliſchen Garten(genannt Schnokenbuck h) zusserordentliche Mitgliedervers- 5 Die Lokalfrage. Im Auftrag des Bevollmächtigen: nd Sterbe⸗Kaſſe almmlung. 11972 J. Gries. Großer M Heute Samſtag Schweinsknöchel mit Sauerkraut. ayerhof. 11973 Amahkung Mülhausen, Elſaß. Kleine Anzahlung. Begueme Abzahlung. Tiglich geöfnet. Soeben eingekrofen: Damen- Winter-Mänte!l von M. 10 an. 300 Regen-Mäntel von M. 6,50 an. Grosse Auswahl in Damen⸗Pelzwaaren uffen ett. S. Lippmann zecc 63,1 uahs lesug im Hauſe der Herrn Geb.Kaufmaun Täglich auch Sonntags geöffnet. Allen Dagen beſonders auch Kleidermacherinnen, beſtens ernpfohlen. Von einem größeren ſächſiſchen Fabrikhauſe habe ich Commiſſ Loger reſp. den Verkauf von Paſſementrie⸗Reſte und Garnituren für Confection und Coſtüme übernommen. erſtaunend billigen Preiſen ſtatt. 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Mannen, Frauen, Schauplatz der Handlung: Vorſpiel; Felſen der Wal⸗ küren. Erſter Aufzug: 1. Gunther's Höfhalls am Rhein. 2 Der Walkürenfelſen. Zweiter Aufzug: Vot G ers Halle. Dritter Aufzug: 1. Waldige Gegend am nther's Halle. *Brünnhilde Frau 12 oer 7. Vorſtellung außer Abonnement. Vorrecht der-Abonnenten. Hetrr Witjes. HAHHEEIHAAHRAHHHAHNAHRHNHAAHNEZAMHAHHAHAHAHnE t eine Pauſe von je ſe 0 Pfg. zu haben. Iſſeneröffn. ½5 Ahr. VVVVVVVVVVVVVCCCCCC Erböbre asgBEBBEUE eEdeBE AEHIANAEA General⸗Anzeiger. 7. Seite. 15. d. Schmied Seb. Gundel e..15. Eugen S. v. Peter Altmann⸗ 02 18 Reſaut. Neifel(.2, 13ſ. daen mn; jum feuloch. 14. d. Schloſſer Burk. Bringsauf e. 11. Wiſhelmina, T. v. Jakob Dieterle, Heute Samſtag großes 12 T. Anna Eliſ. 44.A —2 e chlachtfeſt. Morgens 12. d. Serg. Fr. Wilh. Brey e. S..Carl, S. v. Carl Joſef Mundi, Wellfleiſch ꝛc. ꝛc. Es ladet hieau i Huſt audw. i freundlichſt ein 11968 2. d. Kaufm. Iſidor Kalter e. T11. Karl Auguſt, S. v. Karl Auguſt Köbler, Schuhm. Heiurich Reiffel. 12, f ila. . d. Tagl. Gg. Heinr. Müller e. T. 15. Hugo, S. v. Hermann Funk, NB. Wer nit kummt, kriegt nix. aen i0. 55 14. Tuncher Heinr. Senk e. S. Joh. 11. Frieda, T. v. Ludwig Alois Per⸗ I7 Studt Stuttga tl7, 7 80 115 P. nat, Buchdrucker. „8. d. Schneider Rud. Florſchütz e..]; ſtorb 8 N feiſch Welds Guett⸗ 898 8. J 47 J. 8 M. ſuppe und hausgemac te 18. e Rich. Scharnberger e. a. Ehefr. v. Valt. Friedmann, Würſte. 11947 Eli Tagner. Sonntag Schweinepfeffer. Anſtich 18. e Wilh. Rauſch e. S. 10. Piiebtine Anee, 00 3 ff. Stoff Lagerbier, eee ee Peter Helm e, Sö 10 5.Alch 855 ur. Friebr. Menck, Schmied. 16. d. Schloſſer Guſt. Dommler e. T. 18. Catharing, 21 T. a. T. v. Geor Trauringe, 8 Caher 5 pe d F. A. 9 maſſive in 8 und 14 Karat, Gold von 15. d. daufm. Jean Höfer e. T. Minaſ13. Leo Spraul. 36 J. d. Bierbrauer. 14 Mark an das Paar. 810517 95 700 ob. Scharff 16. Georg Blandſtätter, 47 J.., Gü⸗ d. Kaufm. Theod. Scharff, e terbeſtätter. J. Kraut, Ahrmacher, E uſt. 5 3 75 17. M 10 Franziska Sp er, 21 J. a 1+ 1, 10. 18. d. Bierführer Friedr. Schnepf e. Ehefr. v. Fried. Aug. Thies, ( 5 Schloſſer. 5 d. rm. Jac. Kraut e. S. Friedr. 17. Ludw. 3 J. 6 M.., S. v Adam Ciwilſtandesregiſter der Stadt Jacob. Eßwein, Tögnen Mannheim. 5 35 Tagl. Joh. Dürr e. S. Joh.17. Daniel Kißel 23 J.., Schneider. am.——.———————————————j— 11. geb. Frant, Fabritarb. u. Marte athern dw. Seenann e, Kirchen⸗Anſagen Ferd. Frank, d atharina. r Rove Geſtorbene Cvangel. prolell. Gemeinde 11. Peter Carl Sommer, Spengler u. 1— del. 5 Cath. Sünger geb. 11 5 12. Wilh. e S. d. Zimmerm. Samſtag, 20. November 1886. 12. Carl Jul. Lichtenberger, Fabrikant Heinr. Winſenburg 1 Js Mua. Trinitatis⸗Kirche. Soſie Heckel 12. Max, S. d. Pferdem⸗ bgers Gg. Mich. 2 Uhr Vorbereitung. 18. Phil. Jungmann, Fabrikarb. und„ Borheimer 3, M. 6. T. a, Herr Stadtpfr. Ruckhaber, Elil. Sebean 135 1 57 1 Calh Hubuch, 44 J Concordienkirche. Nernt tie 14 T. a. 6 Uhr Vo bereitun 155 Hauptlehrer und 13. d. verw. Privatm. Chriſt. Horn, Herrn Stadtpf. Greiner, 74 J 10 M. a. Sonntag, 21. November 1886. „und rrk Sonntag, dove 16. Wiadd. Sulg. Verſ.⸗Inſp. un 14. 85 1 Franz Wilßer, Buß und 1 Trinitatis⸗Kirche. 17.— Maurer u. Chrie14. Scewen Tob. ½9 Uhr Predigt. 155 7 Fräni 1 7 8 Herr Sta 1„ 15 eee Scbene 14. Wilh. Carl S. d. Kaufm. Wilh. 10 Uhr Predigt. Communion. 11 5 1 f‚ Reuther, 2 T. a. Collecte. 17. 1 Alber, Tagl. u. Cath. Hoff⸗14. Paul, S. d. Archilekt. Heinr. Roſtock, Herr Stadtpfr. Ruckhaber. 95 U 5 M. 28 T. a. 3 Uhr Predigt. Collekte. 17. Phil. Wellenreutber., Feldhüter 14. Emilie, T d. Wirths Jacob Gräff, hr P 555 Siadſet 17. 3 5 Benmet Gchnelder u. Frisk J. 10 M. 18 T* Concordien⸗Kirche. Peithun gb. Kremer Noſel, 0 Joſ. Eß⸗ ½10 Uhr Predigt. Communion. 3 inger,„20 Tla. Collekte. 18. Wilh. Schneiber, Bahnarb. m. 18, Ciiſe geb Hell Chefr d. Weſeerſchm. Herr Stadipfx. Greiner. 2 5 8148 Friedr. Hoff nann, 53 J. 8 M. a. 6 Uhr Predigt. Collekte. 13 Phil Junket Tagl m. Roſine 15. 8 verw. Flößer Joſef Arnold, 72 Herr Stladtpfarrer Ahles. 5 5 m. 8 Kronmüller. Fhriſti Lutherkirche. 13. Joh. Mart. Grönert, Tagl. m. 16. Barb. T. d. I. Meßgers KReiſtien 10 Uhr Predigt. Barb. Brand. 17 5 1 Wüb⸗ Herr Stadw. Schmitthenner. 13. Gg. Adam Kohl, Maurer m. An. 1 88 J. 8. zuhs] Communion und Vorbereitung un⸗ Miutie e ie 17. d. verw. Privatm. Dav. Elkreich, mittelbar Collekte 18. Peter Böckenhaupt, Tagl. m. Barb. 72 J. 1 g 6 Uhr 8510 S Schüler. Herr Stadtv. Schmirtgenner. 16. d. led. Dienſtmagd Roſine Moſthof 8 5 ee eee ee Aalholiſche Gemeinde. 17. Marg. Jac. geb. Eichenherr, Ehefr. n d de 1 e 91 M. a. 23. Sonn* 21. 18. Carl Dechant, Schriftſetzer m. 5 6 Uhr Frücmeſſe. Anna Cath. Seitz 111 8 Uhr Zwerer Gottesdienſt. J. T. d⸗ 13. Friedr. Clade, Oöttner m. Eliſ. 18. Wilhelmine, T. d. Tünchers Carl ½10 Uhr Hauptgottesdienſt(Pred. Hbermanr Rübſamen, 4 M. a. und Amt.) 13. Mart. Schmidt, Mechan. m. Eliſ. 18. Eliſ., T. d. Tagl. Joh. Fr. Heim 11 Uhr Me ſſe. Hoffmann. bäcker, 1 J. 6 M. a. 2 Uhr Chriſtenlehre. 18. E Tagl. m. Magd ½3 Uhr Vesper. kath arrei. 18. Fritz Strueß, Muſiker m. Marie Auszug% Uhr Jähn 0 Pf Fiſcher. 7 8 5 Uhr Sengmeſſe mit Predigt. 15. Cäſar Wolff, Kaufm. m. Leontine aus den 17 1 f 210 Uhr Amt mit Predigt. 18 den e Kutſcher m. Jo⸗ Kinilſtandes⸗Regillern der Stadtt 1 uhr ſtille bl. Meſſe 2 7 2 5 E K8 e e ee 18. Meßger m. Agathe Okt. Berinbe Mitiwoch 24. ob. 18. Gtl Thiemecke, Muſiker m. Anna 12. 1985.⸗A. und] Abds. ½8 Uhr Jub 10 0 Lanz geb. Rot aria Mag Ihm Im kath. Bürgerhoſpital. 18. Ferb. Kaufm. m. Math. 13. Georg Ludwig Lutz, Oberbrauer 8 Uhr Singmeiſſe. Weißenburger. u. Helene Marg. Neuter. 4 Uhr Abendpredigt. 18. Otto Fleiſchhauer, Muſiker m. 16. Ernſt Tagner u. In der Schulkirche. 0 16 e Zapfwirth u. Anna NAhr Finderde terdienz⸗ m. m. Eliſ. iß 18. Ried, Schuh Marie Softe Moritz. ee 12 b Sedſpe%10 Uhr Amt und Predigt. 12. d. Fabrikarb. Florian Epp e. S. II. ee,——— Carl Ferd m. Maria Eva Louiſe Rohm. JJ2ͤ 6. d. Metzger Fried. Fiedler e..11. Johann abin Safer.⸗A.] Kirchen⸗Anſagen. Marie Helene. m. Franziska Schäfer. 5 10. d. Locom. 5 Joh. Gg. Fuchs 15. 90 Wüß,.⸗A. m. Jakobine der Stadt udwig 69 afen. S. edr eſch. 5 5 — b. 5 Heinr. Schatt e. 13. Lu wig Phil. Favre, Schreiner m. Aatholiſche Pfarrgemeinde. S. Jul. Goitlieb. Roſina Klamm. Samſtag, den 20. November 1886. 11, d. Schmied Ludw. Schneider e. T. 13. Wendel n Schloſter F. A. m. Anna 8 Uhr Beicht. Eliſabeth. Maria Brunner. 4 Uhr Salve. 7. d. Gipſer Carl Fr. Schuhmacher13. Joh. Mich. Müller, Dienſtknecht Sonn ag den 21 Nov,(23. u. letzter e. S. Carl Gottfried. m. Anng Maria Krieg. Sonntag nach Pfingſten. 11. d. Maurer Hermann Schwarz.17. Emil Schöffler, Tapezier m. Kath 6 Uhr erſte hl. Meſſe. Beicht. 15 Feida. Heilmann. 7 Uhr Früh meſſe mtt Homilte. 10. d. Tagl. Wilh. Gerber e. S. Cornel.] Nov. ½9 Uhr für die Schul⸗ 12. 5 ab.⸗Arb. Phil. Ad. Jungmann 11. Barbara, T. v. Gg. Mich. Kopf, under. 8 Anna 5 F. A. ½10 Uhr Predigt und Hochamt. 12. d Speng er Chr. Hartmann e. T. 9. Margaretha. T. v. Joſef Oberhofer 1 Uhr Ehriſtenlehref d. Knaben. Erneſt Friedr. Anna. Wagenwärter, ½2 Uhr Ehriſtenlehref.d Heädchen. 11. d. Fab.⸗urb. Heinr. Stocker e. T. 11. F iedrich Karl S. v. Gottlieb 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchafls⸗ 55 he mine. Hipp, Heilgehülfe. Andacht mit ſaer. Segen. 9. d. Waagmſtr. Frz. Andr. Thieme] 6. Helena Sabina, T. v. Gg. Wilh. 6 Uhr Roſenkranz Gebet. e. T. Eliſ. Luiſe Marie. Junker, Aufſeher. Während der Woche: 12. d. Kaufm. Wilh. Reuther e..] 6. Barbara Franziska 15 10 95 5 hl. Meſſe. Wi h. Carl. 5. Eliſabe ha Frieda Zwillinge von 4 r Piarrmeſſe. Friſ„ S. d. 85 1 ling, D nnerſtag 9. 910 Peter Eller e. S. Theo Theobald Friedrich Sch. 5 ing 0 d 10. d. Wirth Joh. Neher e. S. Carl] 2. Franz Joſef, S. v. Peter Zahn⸗ 9 Uhr hl. Meſſe, 5 Fried. brecher, Tagner. Cuungel. protell. Gemeinde 12. d. Schmied Otto Schönig e. S. 10. Friedericka Auguſte, T. v. Friedr. 1 9 9 5 510 Uhr Goltesdienſt. Ludw. Otto. Huſchwadel, Ingenieur. Herr Stadtvica: Huſt⸗ 11. d. Tagl. Cornel. Stapf e. S. Emil]13. Catharina Eliſabetha, T. v. Johann ½% Uhr Chr ſt⸗nlchie. Franz⸗ Stoll, Schloſſer. Herr Stadtpf. Keim 9. d. Schuhm. Oskar Körber e. T. 6. 5 55 Iicob Sohn, Schreiner———ͤ— Wilh. Carol. 8. Paula, T. v. Wilh. Wolff, Kaufm 25 10. d. Lackſieder Fr. Weigenand e. T. 12. Wilhel mina, Peter Münch, Irrireligiöſt Hemeinde. Eliſe. Fabrik⸗Arb. Sonntag 21. Noo. Vortrag 10 Uhr 12. d. Gärtner Georg Clade e. S. 13. 55 Friedrich, S. v. Joh. Leipold, im großen Caſino Saale R ,/ 1 Robert..⸗A Vortrag des Herrn Prediger Schneider 11. d. Bäcker Rud. Riehm e. T. Carol. 9. Georg Friedrich, S. v. Adam Jung, über 5 Eliſe. Tüncher.„Herbſtgedauken. 18. d. Schloſſer Ludw. Krayer e. S. 12. Eugenie Antonia Auguſte, T. v. Zutritt für Jedermann. Carl Lud 9. Anton Colling, Teleg.⸗Aſſiſtent. Der Vorſtand. 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