nit Abonnement: 50 Pfg. monatlich, bieens der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal, WUnſere heutige Nummer enthält mit der Roman⸗Beilage 12 Seiten. Agolino in der Palilit. Ein Organ der franzöſiſchen Opportuniſten⸗Partei hat dieſer Tage den Radikalen⸗Führer, Herrn Clemen⸗ ceau, mit dem Grafen Ugolino verglichen, der im Kerker ſeine Kinder aß, um ihnen einen Vater zu erhalten. So oft Herr Clemenceau und die Seinigen bisher gegen das Kabinet Freycinet ſtimmten, verſicherten ſie, daß dies nur geſchehe, um Herrn von Freyeinet an der Spitze der Regierung zu erhalten. Und heute wieder, nachdem ſich Herr Clemenceau mit der Rechten gegen Herrn von Freyeinet verbunden, erklärt er in ſeinem Blatte, die republikaniſche Partei würde ſich unbeſieg⸗ baren Schwierigkeiten gegenüber befinden, wenn nicht der einzige Mann der Lage, Herr von Freyeinet, ſeine Entlaſſung wieder zurücknehme. Allein es ſcheint faſt, als ob Herr von Freyeinet, ber das Geduldſpiel mit den Radikalen über die Gren⸗ zen der Wahrſcheinlichkeit hingus fortgeſetzt hatte, es nun doch müde geworden ſei, von den Radikalen all⸗ wöchentlich einen Maſſenangriff zu erfahren und hinter⸗ drein als der einzig mögliche Mann anerkannt zu wer⸗ den. Er iſt es müde geworden, den Radikalen immer wieder das Zeugniß miniſterieller Geſinnung auszuſtellen, nachdem ſte ihn ſoeben in aufeinander folgenden Inter⸗ pellationen, in den Fragen des Rechnungsweſens, der Botſchaft beim Vatikan, des Tongking⸗ und Madagaskar Credits angegrifſen hatten. Und er benützt offenbar auch die ihm von den Radikalen, Monarchiſten und Klerikalen in der Frage der Unterpräfekturen zugefügte Niederlage nicht ungern, um endlich von dem Despotis⸗ mus einer radikalen Nebenregierung erlöſt zu werden, die ſich für miniſteriell gibt, wenn es gilt, die Hand auf die wichtigeren Verwaltungspoſten zu legen und die ſich das oppoſitionelle Mäntelchen umhängt, ſobald dies die Sorge für ihre Popularität zu erfordern ſcheint. Herr v. Freyeinet muß jetzt dafür büßen, daß er ſeinen Rücken nicht ſteif hielt gegenüber der radikalen Kundſchaft, die ſich außerhalb der Kammerſitzungen, wenn es galt, ein Amt oder einen ſonſtigen Vortheil zu erhaſchen, an ſeine Rockſchöße hing und die in der Kammer die Majeſtät der Prinzipien anrief, wenn es gegolten hätte, das Miniſterium wirklich zu unterſtützen. Statt der Koalition der Radikalen und Monarchiſten an der Spitze jener Majorität von 270 Stimmen zu begegnen, die noch in der Tonking⸗Frage zu ihm ge⸗ ſtanden, hat Herr v. Freyeinet ſtets nur die Radikalen durch neue Zugeſtändniſſe zu beſchwichtigen geſucht, ſo daß ein Thell der republikaniſchen Majorität, an ihm irre geworden, ihm in der entſcheidenden Stunde die Hilfe verſagte. Feuilleton. — Der Henker Belgiens Herr Boutquin, ein 78jähriger Greis hatte jüngſt ein Urtheil zu vollſtrecken an einem früher in Brüſſel anſäſſig geweſenen Buchhändler, der vom Brabanter Schwurgericht wegen Verkaufs unzüchtiger Schriften zu 6 Monaten Haft in contumaciam verurtheilt worden war. Das geſchah folgendermaßen: Nach altem Brauche erſchien der Henker, umgeben von einem Brigadier und vier Gensdarmen, alle in ihren maleriſchen Gala-Uni⸗ formen und zu Pferde, und vier Polizei⸗Offizieren in großer Dienſt⸗Uniform. Der Henker richtete ihm einen„Schand⸗ auf, befeſtigte das Urtheil an demſelben, die Gens⸗ darmen und Polizeibeamten zogen die Degen und bewachten in ſtrammſter Haltung eine volle Stunde den Pfahl. Der enker aber ſpazierte auf dem Platze auf und ab. Nach blauf der vorgeſchriebenen Zeit holte ein Karren den Pfahl ab, und dem Geſetze war genügt. Dieſe Exekutionen ſind die einzigen amtlichen Verrichtungen, die Boutquin ausübt; 55 1863 hat in Belgien keine Hinrichtung mehr ſtattgefun⸗ en; aber er bezieht ſein volles Gehalt weiter. Er iſt ſeit imeter die Konſerpirung der Schlittichuhe — Ueber die Konſervirung der Se chreibt man dem„Waſſerſport“:„Gewiß die meiſten Schlitt⸗ chuhläufer haben bereits ihrem Aerger darüber Luft gemacht, 0 ihre Schlittſchuhe, nachdem dieſelben ihren Sommerſchlaf gehalten, beim Beginne der Eisperiode theilweiſe oder, total verroſtet ſind.„Ich hatte ſie doch ſo ſchön eingeblt! Ja das iſt es ja eben. Polirter Stahl eingeölt und ein halbes ahr und länger hingelegt, roſtet immer. Es gibt nur ein Mittel, einen Faleen von Roſt frei zu halten, und das iſt tüchtiges Abputzen und Aufbewahren an einem abſolut trockenenen Orte. Das Putzen kann man einmal während der Sommerzeit zum 1 wiederholen. Meine Schlittſchuhe hängen beiſpielsweiſe ſtets über meinem Schreibpulte ohne jede Umhüllung. Ein Fingerzeig für die Behandlung der Schlittſchuhe für die Winterzeit dürfte vielleicht hier ehen⸗ falls 905 Sit 55 Herftacc 1—5 man die Schlittſchuhe obe m ier nee, trockne dieſelben, zu Haufe 9 10 gut ab; wiſche den Erſcheint täglich, Foun- und Feſttage ausgensmmen. Wie ſich denken läßt, wäre jetzt den Radikalen nichts unerwünſchter, als die Regierung übernehmen zu müſſen. Kammerpräſident Floquet hat die Zumuthung, ein neues Kabinet zu bilden, mit dem Vorwande zurück⸗ gewieſen, daß, wenn er den Kammerbeſchluß über die Aufhebung der Unterpräfekturen annähme, ein Konflikt zwiſchen Senat und Kammer unausbleiblich wäre. Eben ſo wenig denkt Clemenceau daran, die Konſequenzen aus ſeiner Haltung gegen Freyeinet zu ziehen und den Poſten des Letzteren anzutreten. Freycinet müſſe unbedingt bleiben, läßt er in der„Juſtice“ verkünden; natürlich ſoll derſelbe nur bleiben, um auch fernerhin dem Radi⸗ kalismus Handlangerdienſte zu leiſten. So iſt denn die Frage der Radikalen nur zu ſehr berechtigt, wer denn an Stelle Freyeinet's überhaupt die Regierung über⸗ nehmen könnte. Die Opportuniſten werden ſich zur Stunde wohl hüten, ein Kabinet zu bilden, das bei ſeinem erſten Erſcheinen in der Kammer vom gemein⸗ ſamen Schlachtrufe der Radikalen und der Reaktionären begrüßt würde. An eine Auflöſung der Kammer darf aber wohl im republikaniſchen Intereſſe jetzt um ſo weniger gedacht werden, als mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten wäre, daß bei der allgemeinen Erregtheit über das leichtfertige Spiel, welches die Radikalen mit dem Schickſale des Landes treiben, die monarchiſtiſche Propa⸗ ganda ganz gewaltig anſchwellen würde. In einem wie kläglichen Lichte erſcheint aber das franzöſiſche Parteileben, wenn es in dem Augenblicke, da die Regelung des Budgets ein dringendſtes Bedürfniß, da Frankreichs Aufmerkſamkeit auf die egyptiſche und bulgariſche Frage konzentrirt, da ſeine Regierung im Be⸗ griffe iſt, eine Anlehnung an Rußland zu ſuchen und ſich mit England wegen des Nillandes ernſtlich auseinander zu ſetzen, wenn es in einem ſolchen Augenblicke eine Partei über ſich gewinnen kann, das Kabinet, deſſen Unerſetzlichkeit ſte ſelber anerkennen muß, wegen einer ganz untergeordneten Meinungsverſchiedenheit zu ſtürzen? Man darf wohl annehmen, daß Zar Alexander III. es ſich zweimal überlegt hätte, dem neuen Botſchafter der Republik die außerordentliche Ehre eines Empfanges am Geburtstage der Zarin angedeihen zu laſſen, wenn ſich der Sturz des Kabinets Freyeinet um ein paar Tage früher vollzogen hätte. Das Bedenkliche einer Annähe⸗ rung an einen ſo ſchwankenden Machtfaktor würde ſich ohne Zweifel dem Zaren doch aufgedrängt haben. Aber wenn nun auch in der ruſſiſch⸗franzöſiſchen Annäherung ein langſameres Tempo platzgreifen ſollte, ſo möͤchten wir aus der neuerdings geoffenbarten inneren Schwäche Frankreichs keineswegs Argumente für deſſen Friedfertig⸗ keit nach außen ſchöpfen. Im Gegentheile, je unbe⸗ friebigender und beſchämender die inneren Zuſtände für die Franzoſen ſind, deſto eher iſt zu befürchten, daß ſie durch eine Verzweiflungsthat nach außen ſich Luft zu machen ſuchen und ſich Alle in dem Rufe nach Frank⸗ reichs alten Grenzen einigen werden, mit dem ſie ſich ⁴————— Mannheimer Handels⸗Seitung. Juſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. —.————— ——̃— ſoeben, am ſechzehnten Jahrestage der Schlacht von Cham⸗ pigny begeiſtert haben. * Nach dem Rampf. „Heiß war der Tag, doch werth des ernſten Ring⸗ ens“, ſo können die Nationalltberalen heute nach glück⸗ lich überſtandenem Wahlkampf freudig ausrufen; ihnen iſt der Sieg geblieben, doch darf hierbei nicht unter⸗ ſchätzt werden, daß die Partei des Gegners eine Stärke gezeigt hat, die zu den ernſteſten Erwägungen Veran⸗ laſſung geben dürfte. Ebenſo wie wir nach dem Aus⸗ gang der erſten Wahl unſern Zweifel über die Berech⸗ nungen ausſprachen, die ſeitens verſchiedener Blätter mit peremptoriſcher Sicherheit aufgeſtellt wurden und wo⸗ bei faſt auf die Zahl genau angegeben war, wieviel Stimmen den eigenen Parteien und wieviel den„ſich der Wahl enthaltenden“ Demokraten zuzuſprechen ſeien, eben⸗ ſowenig können wir uns mit den heutigen Berechnungen eines hieſigen Blattes einverſtanden erklären, welches Herrn Dreesbach 3000 und Herrn Diffens 1200 demo⸗ kratiſche Stimmen zuſpricht. Was ſollen eigentlich ſolche Behauptungen bedeuten Sie können lediglich Wahrſcheinlichkeitsberechnungen dar⸗ ſtellen und für deren auch nur annähernde Richtigkeit ſprechen bei obigen Ziffern nicht im Entfernteſten die wirklichen Thatſachen. Hypothetiſche Zahlen mit jeſu⸗ itiſchen Hintergedanken: das iſt der Zweck jener gewagten Behauptungen, die ſich der ſeitherigen Taktik dieſes Weltblattes würdig anſchließen. Wenn der„Tonangebende“ vor der Stichwahl nicht genug für eine Wahlbetheiligung direkt zu Gunſten des ſocialdemokratiſchen Kandidaten plai⸗ diren konnte, wenn er ſich hiermit in grellem Widerſpruch mit einem Theil der hieſigen demokratiſchen Partei, den er friſch und froh als„Minorität“ zu bezeichnen beliebte, geſetzt hat, ſo erſcheint es mehr als auffallend, wenn er heute von einem„mit ritterlicher Würde“ geführten Kampfe ſpricht und den freigeiſtigen und freihändleriſch geſinnten Kommerzienrath Diffens den„andern Nationalliberalen“ gegenüber bis uber den Schellenkönig herausſtreicht. Und bei alledem ſchließt der„Tonangebende“ in ſeiner poli⸗ tiſchen Ueberſicht den Paſſus über die hieſige Stichwahl mit folgenden hochtrabenden Worten: „An dem Zuſammengehen ſämmtlicher Demokraten, wenn wiederum eine demokratiſche Kandidatur in Be⸗ tracht kommt, iſt heute weniger zu zweifeln denn je“. Hier haben wir wieder die Liebäugeleien nach allen Seiten: der rechte und der linke Flügel der Demokraten wird mit ſchönen Worten bedacht, die Nationalliberalen werden förmlich zu ihrem errungenen Sieg beglückwünſcht — doch leider fehlt der Muth, auch nur ein Wort des Bedauerns über den Mißerfolg der bis zu dieſem Tag gehätſchelten Sozialdemokraten auszuſprechen. Die warmen Empfehlungen für Dreesbach und die hoch⸗ tönenden Phraſen bleiben ohne den mindeſten Nachklang, mit dem geſtrigen Tage hat die Sympathie für die Sozial⸗ Stahl ſo lange mit einem gut trockenen Tuche ab, bis er nicht mehr beſchlägt, und lege die Schlittſchuhe an einen war⸗ men Ort, oder hänge ſie, wie ich es mache, am Gasarm über der Maſchine in der Küche auf. Nachdem die Schlittſchuhe vollſtändig die Zimmertemperatur angenommen haben, putze man dieſelben einfach mit trockenem Putzpulver über, und man wird das Vergnügen haben, nach der Eisbahn ſtets mit blanken Schlittſchuhen gehen zu können, was ja doch ein Stolz für jeden Eisläufer iſt. — London, 7. Dez. Einer der unglücklichſten Menſchen auf dieſer Welt iſt augenblicklich wohl ein blutarmer 27jäh⸗ riger Mann aus Leiceſter Namens Joſeph Merrick. Er trägt den Spitznamen des Elephantenmannes und iſt über alle Maßen häßlich und entſtellt; der Pöbel läuft hinter ihm her; für Geld darf er ſich nicht mehr zeigen, die Polizei ver⸗ bietet es des öffentlichen Schamgefühls wegen; das Hoſpital ür Unheilbare ſtößt ihn zurück; ſelbſt das Papier ſträubt ich gegen eine Beſchreibung ſeiner Ungeheuerlichkeit, denn der Vorſitzende des Londoner Hoſpitals, welcher heute in der Times das Mitleid der Menſchheit für ihn anruft, wagt es nicht, auf ſeine Gebrechen einzugehen. Vor achtzehn ong⸗ ten ließ er ſich in Whitechapel für einen Penny Eintrittsgeld ſehen; dort traf ihn ein Arzt des Londoner Hoſpitals, wie er ſich vermittelſt eines heißen Ziegelſteins wärmte. Die Polizei aber ſchritt ein und Merrick wanderte unter der Füh⸗ rung eines öſterreichiſchen e nach Belgien, wo er Anfangs zog und an 50 L. Reingewinn abwarf. Leider aber brannte der Oeſterreicher mit dieſen 50 L. durch und Merrick ſah ſich Hemie, ſeine Habſeligkeiten zu verpfänden und ſich elend und mühſam bis zum Londoner Hoſpital durchzuſchla⸗ gen. Sich als Arbeiter zu verdingen, iſt ihm unmöglich, denn alles ſchreckt bei ſeinem Anblick zurück. Und dabei ſol er ein beanlagter, feinfühliger Menſch ſein: er kann leſen und ſchreiben, iſt ruhig und geduldig und tröſtet ſich mit der photographiſchen Bildniſſe ſeiner Mutter, welche die einzige war, die ihn mit Liebe behandelte. Da er nach der Meinun der Aerzte nicht mehr lange leben kann, ſo wird hoffentli in dem großen England ein Plan ausfindig gemacht werden, wo er geſchützt gegen die Blicke der Außenwelt ſeine Tage beſchließt —ͤ—————— Theater, Kunſtu. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. * Zur Teuoriſtenfrage. 55 Das Theatercomite erließ kürzlich in mehreren hieſig en Blättern über die Entlaſſung des Herrn Gum einen Ar⸗ kikel, mit welchem wir natürlich übergangen wurden. In dieſem Rundſchreiben findet ſich nun eine größere An⸗ zahl unrichtiger Bemerkungen, auf die wir hier näher eingehend eine auf competenten Mittheilungen beruhende Berichtigung erlaſſen. Seit länger denn 2 Jahren petitionirt Herr Gum, der nebenbei geſagt im April 1887 zehn Jahre hier iſt, an maßgebender Stelle, d. h. beim Theatercomite um eine regere Beſchäftigung ſeiner Frau, und ſeit mehr denn zwei Jahren ſchon 1 man Herrn Gum feſte Verſprechungen u dergl., ohne daß man es für nothig hielt, dieſe Zugeſtändniſſe zu erfüllen. Mit leeren Ausflüch⸗ ten begegnete man dem berechtigten Begehren des Herrn Gum und machte allerlei Anſpielungen ꝛc., ohne es guch nur für billig zu finden, das Talent der Frau Gum, welche mit einer Unterbrechung bereits Jahre hier khätig iſt, auf die Probe zu ſtellen. Wir haben Frau Gum unter des Intendanten Dr. Werther's Leitung in größeren Rollen(Krieg im Frieden Reif⸗Reiflingen ꝛc.) geſehen und können getroſt ſagen, daß, die Dame nie etwas verdarb, zum Mindeſten ſpielte dieſelbe ebenſo gut wie irgendwelche Collegin. Um wieder zu dem Comite⸗„Erlaß“ zurückzukehren, conſtatiren wir, daß Herr Gum nach Stuttgart ging, ohne die Abſicht, ſich daſelbſt zu ver⸗ pflichten, er hat das auch dem Comite zugeſagt. Erſt der wirklich ungeahnte Erfolg veranlaßte den Contrakt und wer wollte es Herrn Gum übel nehmen, daß er einmal ſeinem Ver⸗ ſprechen nicht nachkam, während doch unſere Theaterleitung zwei Jahre hindurch auch den ihrigen nicht entſprochen hat. Im Uebrigen hielt Herr Gum ſein gegebenes Wort, denn ſein Stuttgarter Verlrag konnte innerhalb eines Vierteljahres rückgängig gemacht werden, in⸗ deſſen unterließ man hiezu gewen Schritt von Sei⸗ ten des Komitée“s. Unſer Capellmeiſter Herr Langer brachte der Sache ein regeres Intereſſe entgegen und ver⸗ ſuchte eine Vermittlung, welcher Herr Gum nicht ahgeneigt 2. Seite General⸗Anzeiger. demokraten einen jähen Abſchluß gefunden, weil man ſich sollſtändig bewußt iſt, daß dieſelben trotz allem Liebes⸗ werben doch für die Folge ſich unempfindlich gegen die Lockungen des„Tonangebenden“ und deſſen Anhang ver⸗ halten werden. Es war für uns unzweifelhaft, daß der Beſchluß des demokratiſchen Vereins, der bei der Stichwahl als Parole ausgegeben wurde, an dem zu erwartenden Re⸗ ſultat nur wenig zu ändern im Stande ſein werde, aber eben ſo feſt waren wir auch der Ueberzeugung, daß dieſer Beſchluß dem Anſehen der Partei ſchaden und ihren ſeitherigen inneren Zuſammenhang lockern müſſe. Die ſogenannte„Minorität“ der Partei, welche Abrigens, wie wir uns zu verläſſigen Gelegenheit hatten, keineswegs eine kleine geweſen iſt, hat jedenfalls das Intereſſe der Partei diesmal beſſer wahrgenommen, und wir möchten ſogar behaupten, ein größeres Verſtändniß und mehr Liebe und Anhänglichkeit für die demokratiſche Sache gezeigt als die Majorität, die aich nicht einmal auf eigene Füße zu ſtellen vermochte, ſondern ſich erſt von der Parteileitung in Frank⸗ furt a. M. und den demokratiſchen Reichstagsabgeord⸗ Reten ihren Beſchluß ſauktioniren ließ; andernfalls wäre er vielleicht nicht als ſelbſtſtändiger Akt an Oeffentlichkeit gelangt. Genützt hat es den Sozialdemokraten gar nichts, dagegen das„Zuſammengehen ſämmtlicher Demokraten“ für die Zukunft ſehr problematiſch gemacht. Selbſt die Agroße Anzahl von Zuſchriften“, von denen der„Ton⸗ Angebende“ fabelt, wird die klar denkenden Demokraten nicht von der Ueberzeugung abbringen können, daß der Beſchluß ein großer Fehler war und wenn ein Riß in der demokratiſchen Partei entſtehen ſollte, wird ihn alle Künſtelei der Fraktion Bensheimer nicht zuſammen zu kitten vermögen, welcher der Vorwurf nicht erſpart bleiben kann, auf dem Wege zur Dieskreditirung der Partei immer luſtig fort zu ſchreiten. Verſchiedenes. Mannheim, 6. Dez. Die ſeit kaum Jahresfrtſt de⸗ mitib begründete Deutſche Landwirthſchaftsgeſellſchaft, welche A ausſchließlichen Zweck hat, Ackerbau und Viehzucht, ſo⸗ wie die ſonſtige Technik des landwirthſchaftlichen Betriebes zu fördern, hat das reiche Feld ihrer Thätigkeit von allen Seiten bereits in Angriff genommen. Die anſehnliche Zahl von 3500 Mitgliedern und ein inzwiſchen aufgebrachter Fonds von über 100,000 Mk. geben der Geſellſchaft die Verpflich⸗ tung und die Berechtigung, auf ihre Ziele unverweilt loszu⸗ gehen. Bereits im Juli d. J. wurde von der Geſellſchaft eine erſte Wanderverſammlung, in Dresden abgehalten, auch iſt eine Anzahl Sonderabtheilungen in Thäligkeit, die ein⸗ zelnen Gebiete der Landwirthſchaft in nutzbringender Weiſe zu bearbeiten. Die Geſellſchaft iſt nun auch der Ausführung einer erſten Ausſtellung nähergetreten, der plangemäß all⸗ jährlich weitere Ausſtellungen folgen ſollen. Man beabſich⸗ tigt, einen Turnus von Ausſtellungen einzurichten, ſo daß in jedem der zwölf Gaue, in welche Deutſchland zu dieſem Zwecke eingetheilt iſt, von zwölf zu zwölf Jahren die Aus⸗ ſtellung wiederkehrt. Die Deutſche Landwirthſchaftsgeſellſchaft iſt aus der freien Initiative der Landwirthe hervorgegangen, ſie will alle ſtrebſamen Landwirthe zu Selbſtthätigkeit auf⸗ rufen, mußte daher auf eine ſpezielle ſtaatliche Fürſorge, deren ſich andere landwirthſchaftliche Vereine Deutſchlands erfreuen, von vorn herein verzichten. Demnach ſind die Aus⸗ ſtellungen auf eigene Einnahmen und die Erhebung von aus⸗ reichendem die angewieſen. Sollte in Folge des Standgeldes das N aſſenvieh fortbleiben, ſo dürfte dieſer Um⸗ ſtand dazu angethan ſein, daß ein wirklich erleſenes Vieh und desgleichen Geräthe ſich auf den Ausſtellungen zeigen werden. Die Ausſtellung von 1887 wird mit der Wander⸗Ver⸗ ſammlung dieſes Jahres verbunden in Frankfurt am Main ſtattfinden, ein Platz, der ſicher hierzu ſehr geeignet iſt. Der Geſellſchaft ſtehen auch ausreichende Fonds zu Gebote, ſo daß die en nach jeder Richtung hin vollſtändig ausge⸗ ſtattet werden kann. Um die Preiſe konkurrirt nur deutſches Vieh, übrigens iſt ausländiſches Vieh und Geräthe von der Ausſtellung nicht ausgeſchloſſen. Nur das Vieh, und zwar: Pferde, Rindvieh, Schafe und Schweine erhalten Preiſe, von den Geräthen erhalten dagegen nur neue Erfindungen Aus⸗ zeichnungen, und zwar in Form von Denkmünzen. Im anzen ſind von der Geſellſchaft 30,000 Mark für Geldpreiſe aus eſetzt. Zu dieſer Summe kommen noch die in Ausſicht geſtellten Preiſe landwirthſchaft⸗ licher Körperſchaften hinzu. So hat der landwirth⸗ ſchaftliche Verein in Frankfurt a. M. 5000 M. und der Club der Landwirthe zu rankfurt einen Ehrenpreis, beſtehend in einem ſilbernen Pokal im Werthe von 300 Mark, und die württembergiſche Centralſtelle 2000 Mark zu Preiſen zur war, wenn man ſeine ſtets wiederholte Bitte, ſeine Frau beſſer zu beſchäftigen, erfülle. Das Comite verhielt ſich bei der Sache ſehr reſervirt; nach der Rückkehr und den Eröffnungen des Herrn Gum verlangte man die ſchriftliche Anzeige ſeines Austritts und dabei ließ man es bewenden. Die Stellung des Comite's ließ es nicht zu, daß daſſelbe mit einem im⸗ mer willfährigen Künſtler in perſönlichen Verkehr trat, nein man pflog der Unterhandlungen durch zweite Hand; das Publikum wird dieſe Art der Parlamentationen ebenſo wenig wie wir ſelbſt billigen können. Das Anerbieten ei⸗ ner Gageerhöhung wies Hr. Gum von der Hand, denn er verlangte nur, um dem Willen ſeiner Frau nachzukom⸗ men, eine häufigere Beſchäftigung derſelben; was aber das Anrecht auf Penſion betrifft, ſo lag es nicht in der Macht des Comite's Herrn Gum, der den höchſten Beitrag zahlt, dieſelbe zu entziehen; übrigens werden wir gerade auf Pen⸗ ſionsangelegenheiten demnächſt zurückkommen. Herr Gum ver⸗ langte oft genug und lang genug die endliche Regulirung ſeiner Augelegenheit, aber immer und immer wieder ſchob man die Sache hinaus und zwang ſo Herrn Gum förm⸗ lich zu dieſen entſcheidenden Schritt, der ihn hart genug ankam. Es ſcheint, daß es unſern Comites leichter fällt, unſere guten Kräfte fortzuſchaffen, (wie die Fälle Plank, Schönfeldt, Gum beweiſen), als eine erfolgreiche Acquiſition zu machen. Was übrigens Herrn Gum noch beſonders beſtimmte, den Stuttgarter Con⸗ tract anzunehmen war die vorzügliche Aufnahme ſeitens Herrn Dr. Werther, der nach den Hugenotten Herrn Gum die Anerkennung des Königs überbrachte; hier kannte das Comite das Gefühl der Dankbarkeit gegenüber der aufopfern⸗ den Hingabe unſeres ehemaligen Tenor nicht. Wir behalten uns eventuell weitere Mittheilungen vor, da wir im Intereſſe des Inſtituts zu handeln glauben, wenn wir das Publikum aufklären, daß weder eine Laune des beliebten Sängers, noch die Sucht nach Gagenerhöhung den Abgang desſelben verurſachen. Im Gegentheil war es deſſen ſehnlichſter Verſel das Mannheimer Publikum nicht zu ver⸗ laſſen. Die Verhältniſſe liegen nun einmal ſo, daß uns Herr Gum aus den angegebenen Gründen entriſſen wird, ohne daß für ihn der genügende Erſatz gefunden wäre. Herr Gum Verfügung geſtellt. Die Anmeldungen ſind bis 1. März bei der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft zu Berlin, SW. Zimmerſtraße 7, zu bewirken. „„ Augsburg, 7. Dez. Für die Erhaltung des Aus⸗ ſtellungsparkes wurden 78,000 M. gezeichnet. Einem heute gefaßten Magiſtratsbeſchluſſe entſprechend ſoll der Park in ſeiner gärtneriſchen Ausſchmückung mit der elektriſchen Be⸗ leuchtung und den erforderlichen Gebäuden erhalten bleiben als Vergnügungsplatz für das allgemeine Publikum. Die Unterbaltung des Parkes und der Wirthſchaftsbetrieb wird einem Privateomite übertragen. — Kaſendorf(Oberfr.), 7. Dez. Elektriſche Be⸗ leuchtung. Unſere Gemeindeverwaltung beabſichtigt noch im heurigen Winter in unſerem Marktflecken elektriſche Straßenbeleuchtung einzuführen. Zur Anwendung ſollen vorläufig kaum drei bis fünf Bogenlampen in den Straßen und eine Anzahl Glühlampen in einigen Privathäuſern kommen. Der Markt Kaſendorf wird dann der erſte Ort in Bayern ſein, in welchem für ſämmtliche Straßen die elek⸗ triſche Beleuchtung eingeführt iſt. — Nach berühmtem Muſter hat das Provinzial⸗Schul⸗ kollegium in Hannover in einer Verfügung beſtimmt, daß bei allen amtlichen Berichten, Schriftſtücken u. ſ.., welche an das Schulkollegium einzureichen ſind, nicht die lateiniſche, ſondern ausſchließlich die deutſche Schrift in Anwendung zu bringen ſei. — Ein boshaftes Dementi. In Birmingham kündigt ein Lokalblatt die Wahl des radikalen Herrn Ma⸗ guere mit dem Zuſatz an:„Wir glauben zu wiſſen, daß ſich Herr Maguere waſchen werde, bevor er ſeine neuen Munisipalfunktionen antritt.“ Hierauf verlangte Herr Ma⸗ guere eine Berichtigung, die er mit folgenden Worten er⸗ hielt:„Herr Maguere erſucht uns, das Gerücht zu demen⸗ tiren, daß er die Abſicht habe, ſich vor ſeinem Amtsantritt zu waſchen.“ Aus Stadt und Land. * Maunheim, 7. Dezmber 1886. *Abermals eine Wahl, mit der ſich jedoch nur die Stadtverordneten zu beſchäftigen haben. Nachdem an Stelle des zurückgetretenen Herrn d. Feder, Herr Stockheim zum Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes gewählt wurde, iſt die Stelle des ſtellvertretenden Obmanns erledigt und ladet Herr Stockheim zur Wahl eines ſolchen auf Dienſtag, den 14. Dezember, Mittags von ½12 bis 1 Uhr ein. * Verbot. Das am Freitag Abend beſchlagnahmte ſozialdemokratiſche Flugblatt mit der Ueberſchrift„Mit⸗ bürger! Wähler!“ iſt auf Grund des§ 11 des Sozialiſten⸗ geſetzes auf Verfügung des Landeskommiſſärs verboten worden. Jagdverpachtung. Am Montag, den 20. Dezember, Vormittags 11 Uhr findet auf dem Rathhauſe zu Neckarau die Neuverpachtung der Jagd auf dortiger Gemarkung 1556 Hektar, in drei Abtheilungen ſtatt. ö Proteſtautenverein. Vor einer zahlreichen Ver⸗ ſammlung hielt geſtern Abend der dahier noch im beſten An⸗ denken ſtehende Hr. Pfarrer Veeſenmeyer aus Wiesbaden guf Veranlaſſung obigen Vereins einen Vortrag über„die Entſtehung der Evangelien“. Redner führte aus, daß die Evan⸗ geliſten ſelbſt am wenigſten Urſache gehabt hätten, eine Chro⸗ nik über das Lehen Jeſu zu ſchreiben, da ſie ja ſtets auf ſeine Wiederkunft gewartet hätten. Es ſei die Lebens⸗ und Leidensgeſchichte Jeſu von Mund zu Mund und von Ge⸗ ſchlecht zu Geſchlecht weiter getragen worden und ſpätere Ge⸗ nerationen haben dieſelbe niedergeſchrieben mit den üblichen ſchriftſtelleriſchen Ausſchmückungen damaliger Zeit unter Ju⸗ grundelegung und Benützung der altteſtamentariſchen Ge⸗ ſchichte was daraus hervorgehe, daß man bei den Evange⸗ lien der altteſtamentariſchen Ueberlieferung finde. Es ſei auch dieſe Niederſchreibung nicht einem ge⸗ ſchichtlichen, ſondern einem religiöſen Bedürfniß entſprungen und ſeien die Evangelien daher weniger eine CThronik, ſon⸗ dern als eine ſpmboliſche Abhandlung zu betrachten. Der beliebte Redner fand für ſeine intereſſanten Ausführungen leb⸗ hafteſten Beifall. 5 Verein für Geflügelzucht. Die geſtrige zweite war wieder ſehr zahlreich beſucht und hatte der Vorſitzende die angenehme Aufgabe, außer dem Vor⸗ tragenden Herrn Holpp aus Stuttgart, noch 4 Herrn aus Heidelberg, die gekommen warxen, das freundſchaftliche das früher zwiſchen beiden Vereinen geknüpft, zu er⸗ neuern, und zu begrüßen. Hierauf ertheilte er dem Vor⸗ tragenden das Wort zu ſeinem Vortrag. Derſelbe führte aus, daß man ſchon im grauen Alterthum die Wander⸗ luſt und den Wanderinſtinkt der Vögel beobachtete und daß dieſer Gegenſtand auch viel Stoff für den aufmerk⸗ ſamen Naturfreund gebe. Er theilt die Vögel in drei Claſſen, Standvögel, Strichvögel und Zugvögel. Er nennt die Arten der drei Claſſen und hält ſich bei den Zugvögeln auf. Vor⸗ her nennt er noch eine weitere Claſſe, die ſogenannten Irr⸗ vögel, die unregelmäßig in einzelnen Gegenden erſcheinen und wieder verſchwinden. Von den Zugvögeln behauptet Redner, daß das Weſen, die Art der Wanderung noch nicht genau durchforſcht ſei. Man wiſſe noch nicht genau die Urſache, ob Witterung oder Nahrungs⸗ ſs ie Vögel von Ort zu Ort treibe. Man helfe ich leicht über dieſe Frage weg, indem man ſage, der gehört mit zu den beſten lyriſchen Tenören unſerer Zeit, er 25 mit Luſt und Liebe und einem nicht N zu rühmenden ifer und Fleiß ſeinen Poſten ausgefüllt. Leider iſt dieſes nicht genügend gewürdigt worden. Im Allgemeinen wenig⸗ ſtens leiden ſonſt die Herren Tenöre nicht gerade an über⸗ triebenem Pflichteifer. Herr Gum hatte die für uns äußerſt ſchätzbare Eigenſchaft, daß er auch in Heldenparthien raſch auszuhelfen vermochte und ſich gleichermaßen für die Spiel⸗ oper eignete. Welch' kräftige und ſichere Stütze unſere Bühne an dieſem Künſtler beſeſſen hat, wird man gerade wie bei Schönfeldt ꝛc. erſt einſehen lernen, wenn es zu ſpät iſt. Dienſtag den 7. Dezember. Ferrsol. Schauſpiel in 4 Aufzuͤgen von Victorien Sardou. Die Pariſer haben ſich zur Aufreizung ihrer Nerven oder als Sinnenkitzel ein Mittel erfunden, das ziemlich un⸗ appetitlich iſt: Ein Bad in friſchem Thierblut. Wir Deutſchen ſind eben in dieſer Hinſicht zu gebildet, um derartiges nach⸗ zuahmen, wir begnügen uns mit Sardouſchen Dramen. Denn die ganze Art und Weiſe dieſer Stücke iſt eine im ſchnellſten Tempo ſich abſpielende Handlung, die unſere Gedanken nicht zu Worte kommen läßt und uns ununterbrochen feſthält. Natürlich muß ein ſolches Stück auch mit franzöſiſcher Ge⸗ läufigkeit und Heißblütigkeit wiedergegeben werden; daß dies bei uns nicht der Fall iſt, findet das Publikum wohl begreif⸗ lich. Uebrigens lehrt uns gerade Sardous Ferréol, daß wir, die Sieger von 1870, eigentlich mehr die Beſiegten find, und daß das Revanchegeſchrei der Franzoſen längſt hätte verſtummen müſſen, wenn dieſelben unſere litterariſchen Zu⸗ ſtände beſſer kennen würden. Wir haben heute noch kein Mittel gefunden uns aus den Feſſeln des franzöſiſchen eroti⸗ ſchen Dramas herauszuwinden und unſere neueren Schrift⸗ ſteller, allen voran das Trifolium Blumenthal, Lindau, Lub⸗ liner, klügeln ſich unwahre und unwahrſcheinliche Stoffe aus, die alle in dem Satze gipfeln:„Ou est la tfemme?“ Wir haben durch dieſen Ferreéol einen Einblick in die Schaffens⸗ art dieſer Herren bekommen, deren beſtes Schreibinſtrument der Copiertintenſtift ſein dürfte. Um nur eines anzuführen, 9. Dezember⸗ Inſtinkt“ ſei es, der den Vogel zum Wandern treibt; damit ſei aber nur dunkles durch dunkles erklärt. Seine weiteren Ausführungen baſirten auf rein wiſſenſchaftlichen Forſchungen der letzten Jahrzehnte und dienten ihm hier die beſten Schriftſteller und Forſcher unſerer Zeit als Grundlage. Zwingende Nothwendigkeit iſt es, welche den Vogel beim Herannahen des Winters nach dem Süden treibt und ein großes Orientirungstalent iſt es, das den Vogel ſeine Heimath wieder finden läßt. Der äußerſt ge⸗ diegene, auf wiſſenſchaftlicher Grundlage beruhende Vor⸗ trag fand nach einer außerordentlichen Aufmerkſamkeit den reichlichſten Beifall und nahm Herr Dr. Keßler Veran⸗ laſſung, dem Vortragenden beſonderen Dank auszuſprechen, Herr Kaufmann aus Heidelberg dankt für die freundliche Einladung und die kräftige Unterſtützung ihrer Beſtrebungen durch Mannheim. Herr J. W. Frey machte noch einige geſchäftliche Mittheilungen, worauf die Verlooſung, die ſehr reichlich ausgeſtattet war, vorgenommen wurde. Concert. Wie aus dem Inſeratentheile unſeres heutigen Blattes erſichtlich, gibt die im Nationalkoſtüm auf⸗ tretende„italieniſche Mandolinen Virtuoſen⸗ familie Recca“ in den Lokalitäten zur„Stadt Lück ein Concert, das ſich zweifelsohne eines ſehr regen Beſuches zu erfreuen haben dürfte; wird doch hier, in der Reihe der in den hieſigen größeren Wirthſchaften auftretenden Concert; geſellſchaften einmal eine willkommene und in der That originelle Abwechslung gehoten, die auch in anderen Städten großen Anklang gefunden hat. Ein Beſuch dieſes Concertes dürfte auch um ſo mehr zu empfehlen ſein, da in der ge⸗ nannten Wirthſchaft ein ganz famoſer Stoff kredenzt wird und Herr Bader durch die Vorzüglichkeit ſeiner Küche ſich die Zufriedenheit aller Gäſte in hohem Grade zu erwerben verſteht ſo daß ſich hier alle Faktoren vereinigt finden, um jedem Beſucher des Concertes den Abend zu einem wirklich genußreichen zu geſtalten. * Der Manuheimer Zither⸗Club, welcher am Mon⸗ tag Abend ſeine 14. ordentliche Generalverſammlung abhielt, war ſehr zahlreich beſucht. Der Kaſſier erſtattete zunächſt Rechenſchaftsbericht über das abgelaufene Jahr, welcher ein günſtiges Reſultat aufweiſt und wurde alsdann die Vor⸗ ſtandswahl vorgenommen, welche wie folgt, lautet. Die Herren Georg Pfiſterer, Präſident, Johann Schuſter, Kaſſier, Carl Pfeffer, Schriftführer, Max Brauch, Oeko⸗ nom, Emil Koelle, 1. Beiſitzender, Georg Engelhorn, 2. Beiſitzender. Herr Albert Kuhn, welcher wegen über⸗ häufter Arbeit ſeine 2 Aemter ablehnte, mußte ſich trotzdem auf allgemeines Verlangen entſchließen, die Dirigentenſtelle auf ein weiteres Jahr anzunehmen, was mit großer Freude aufgenommen wurde, während Herr Jean Pfeffer a2ter Dirigent bleibt. Laut Tagesordnung wurden noch Statuten⸗ ſunng Hecee und alsdann die Generalver⸗ ſammlung geſchloſſen. * Vortrag. Im Kaufmänniſchen Verein hien geſtern Abend Herr Reichsritter von Vincenti aus Wien vor einem zahlreichen Publikum einen Vortrag über das Thema„Nach der Hauptſtadt der Hölle“. Mit wahrer Andacht lauſchten die Anweſenden den beredten Worten des Redners, der in überaus feſſelnder und bilderreicher Sprache den an erhabenen Naturſchönheiten reichen Weg auf dem Nil und längs desſelben von Kairo bis Corosco ſchilderte, um die Zuhörer dann hinauszuführen in die nubiſche Wüſte mit allen ihren Schreckniſſen bis zur Hauptſtadt der Hölle, wie die Sudaneſen ſie nennen, nach Khartum. In der zweiten Hälfte ſeines Vortrags ſchilderte Redner Leben und reiben der Bewohner Khartums, die Kämpfe im Sudan und insbe⸗ ſondere um die Hauptſtadt der Hölle mit hineinverflechtend, in welcher der grauenhafte Sklavenhandel ſeine bleibende Stätte aufgeſchlagen habe. Reicher Beifall lohnte den Redner für Auen e Vortrag, der nahezu 1½ Stunde in Anſpruch nahm. * Deutſcher Kolonialverein, Sektion Maunheim. Nächſten Freitag, 10. Dezember, Abends 8 Uhr, findet auf Veranlaſſung der hieſigen Sektion von dem Afrikareiſen⸗ den Herrn A. Küntzel im kleinen Saale des Saalbaues ein Vortrag über das Wituland und ſeine kommerzielle und induſtrielle Bedeutung ſtatt. * Die Liliputaner im Saalbau. Das 5 eine gar herzige Geſellſchaft, die auf den Brettern herumhantirt und herumſtolzirt, als wären es große Leute, die kleinen zierlichen Perſönchen mit den Kindergeſichtchen und den klugen Köpf⸗ chen. Es gibt kaum etwas niedlicheres als das 106 em hohe Soubrettchen Fräulein Selma Görner, die mit einem Chic und einer Verve ihren Inſpector Fritz ſpielt wie eine Alte“ und dem 108 em hohen Liſettchen(Fräulein Mahr) nach allen Regeln der Kunſt den Hof macht. Am hübſcheſten iſt es doch, wenn dieſe beiden Püppchen als kleine ABCſchützen ausſtaffirt erſcheinen, ausſehen wie 8jährige Kinder und dem erſtaunten Schulmeiſter Antworten von Zwanzigjährigen geben. Zum Todtlachen aber iſt der 88 em hohe Peter Ebert, als Wickelkind auf dem Schooß der Wirthsfrau silentium gebie⸗ tend und mit einem kräftigen prosit ſeinen Schoppen(aber einen ächten Bierſchoppen) kneipend. Herr Max Walter, der unter ſeinen Herren Collegen die ſehr reſpectable Größe von ganzen 111 Centim. aufzuweiſen hat, knallt wie ſein roßer College Wachtel mit der Peitſche, ſchmettert ſein Poſtillon Lied hinaus und bläſt das Horn wie ein rich⸗ tiger„Schwager“. Fräulein Mignon, die kleine erinnere ich an die Gerichtsſcene im 4. Act in Ferreol und an diejenige im 1. Act in Blumenthals„Schwarzer Schleier. Alſo ſelbſt dieſe Idee des Berliner Au⸗ tors war nicht neu. Dann die Beſchränkung der ganzen Handlung auf zwei Perſouen: die Frau, die ſelbſtverſtändlich verheirathet iſt, und der Mann, der ſie ver⸗ führen wollte, will, wollen wird. Um aber auf Ferreol ſelbſt zurückzukommen, ſo finden wir gerade in dieſem Schau⸗ ſpiel eine faſt übergroße Anzahl von Fehlern und Unwahr⸗ ſcheinlichkeiten, von denen der gröbſte, daß Martial, der Mörder, den vom Balken herabſpringenden Ferréol bemerkt; das Natürlichſte iſt, daß der Mörder nach der That ſchleunigſt ohne umzuſehen, davon eilt. Ferner weiß man nie bis waun Ferréol Gilberte liebte und von wann an er Thereſe liebte. Endlich die Unmaſſe Verſtöße gegen die Gerichtsgeſetze; in welchem Lande darf ein Präſident, ſelbſt nur in freundſchaft⸗ licher Weiſe den Angeklagten bei ſich verhören und wo iſt es erlaubt, privatim Zeugen einen Eid abzunehmen? Wir könnten ſo weiter fortfahren, heben uns das aber auf ein ander Mal auf. 5 Ueber die geſtrige Aufführung, zu der das Publikum in geringer Zahl gekommen war, ließe ſich eigentlich noch weniger Gutes ſagen, als über die Premisre und die An⸗ weſenden ſahen ſich demnach auch nicht veranlaßt, ihren Bei⸗ fall zu ſpenden. Es thut uns leid, daß ſich dieſe Stummung des Publikums auch Leiſtungen gegenüber zeigte, die den Beifall im höchſten Maße verdienten. Unter dieſe zählen wir die am letzten Mal gelobten Ausführungen der Rollen Periſſol und Martial; dieſe beiden Rollen ſind wirklich die einzigen die uns befriedigen und erfreuen können, denn es dürfte ſich aus denſelben ſchwerlich mehr machen laſſen, als die Herren Groſſer und Jakobi thun. We⸗ niger behagte uns der„Ferreol“ des Herrn För⸗ ſter, der in den zwei erſten Akten noch weit beſſer aus⸗ gearbeitet werden muß, um eine Wirkung zu erzielen; der 3. und 4 Akt dagegen bewieſen uns, daß ſich Herr Förſter in ſeine Rolle vertieft hat. Wenn er die beiden erſten Akten den beiden anderen entſprechend darſtellen wird, dann werden wir nichts mehr auszuſetzen haben. Herr Neumann, der diesmal unſerem Rathe entſprechend etwas älter erſchien, bat rnen d * re elee eeeeee NPPreeenee ee 12 9. Dezember. General⸗Auzeiger⸗ 8. Süf.. Baronin, eine hübſche proportionirt gebaute junge Dame gedenkt die Bühne zu verlaſſen und an der ſchönen blauen Donau als Gattin eines ganz ausgewachſenen Wiener Herrn ſich häuslich niederzulahen. Die Enſemble⸗ Produktionen in ſu ltt ſech 4 Abtheilungen des Stückes bieten, von Akt zu Akt ſich ſtets neue Ueber⸗ raſchungen, die ganze Vorſtellung bereitet ſo behaglichen, er⸗ heiternden Genuß, daß wir mit beſtem Gewiſſen den Beſuch dieſer originellen kleinen Geſellſchaft empfehlen können. Mit wirklicher Befriedigung über das Geſehene ſcheidet man aus dieſer kleinen Welt, welche nur noch bis Sonntag in unſerer Stadt weilt. Heute Nachmittag geben die„Kleinen“ eine wirkliche Kindervorſtellung, welche ſo ſtark beſucht zu werden perſpricht, daß Herr Direktor Martin gut daran thun wird ſich auf eine Wiederholung derſelben geſaßt zu machen. Auch unſere Kleinen wollen die kleine Welt“ ſehen. Weinhbeim. Geſtern früh wurde im Saale des Pfälzer Hofes, den Herr Reiffel ſo freundlich war, dem ſchönen Zwecke zur Verfügung zu ſtellen, ein Kinderfeſt des Kindergartens von Frl. Cohn abgehalten. Ueberaus zahlreich waren die Ftern der Kinder und viele andere Herren und Damen er⸗ ſchienen und ſahen mit ſichtbarer Befriedigung dem fröhlichen Spiele der Kinder zu. Die frohe Herzlichkeit der Kinder, angeregt durch die liebevolle Hingabe der Frl. Cohn, mußte die Eltern tief bewegen. Schöne, freie Haltung, freie harmo⸗ niſche Bewezungen werden im Kindergarten erzielt, die wir 72 7 jungen Kindern nicht zugetraut hätten. Jedes Spiel, as uns vor Augen geführt wurde, hatte neben dem ſchönen Zwecke des ſich Selbſtvergeſſens, worum wir die Kinder mit Recht beneiden, auch den tieferen, nämlich den Grund zu le⸗ ben für Wiſſen und Arbeit. Im Spiele ſoll das Kind ler⸗ nen, indem demſelben recht viel vor Augen geführt wird: ſeine Anſchauungskraft ſoll dadurch geſtärkt werden. Fräul. Cohn hat die ſchönſten Erfolge darin erzielt. Klares Wiſſen ſchließt kindliche Naivität nicht aus, dies bezeugten uns der Finder Luſt und Fröhlichkeit. Das Intereſſe, das jetzt dem Beſtreben des Kindergartens entgegengebracht wird, iſt ein Beweis dafür, daß die Eltern ihre Kinder nicht in den Kindergarten ſchicken, um entlaſtet zu werden, ſondern damit ſie mehr, als dies zu Haus möglich iſt, harmoniſch in Ver⸗ kehr mit andern Kindern erzogen werden. Nicht früh genug dann man den Arbeitsſinn in dem Kinde pflanzen und pfle⸗ gen; die Fröhlichkeit und Sorgloſigkeit der Jugend wird da⸗ durch nicht geſchmälert. Welch' eine Freude empfindet das Kind, wenn es eine ſchön gefertigte Arbeit ſtolz nach Hauſe bringt!— Dieſe Freude iſt der erſte Keim von Selbſtver⸗ trauen, Möge der Kindergarten der Fräulein Cohn ſſets ſolche Reſultate erzielen, wie wir ſie am Sonntag zu ſehen Gelegenheit hatten. 5 ., Karlsruhe, 7. Dez. Der 32 Jahre alte Architekt Taſt aus Mannheim, welcher ſich in der Nacht vom Sonntag auf Montag erſchoß, beging die That aus Ver⸗ weiflung über ſeine mißlichen Geſundheitsumſtände. Seine ermögensverhältniſſe waren befriedigender Natur. Schon Tags zuvor hatte Kaſt allem Anſchein nach einen Selbſtmord ver⸗ ſucht, indem er ſich in das Baſſin vor dem Reſidenzſchloß ſtürzte. Das Waſſer war ihm jedoch anſcheinend zu kalt, denn gegen 6 Uhr Morgens erſchien er bei einem in der Nähe wohnenden Bäcker.⸗ der den vor Froſt Zitternden und Waſſertriefenden in die varme Backſtube führte. Kaſt gub dort an, er ſei aus Ver⸗ 9 5 in das Baſſin geſtürzt, und Au die Nachhauſebeför⸗ erung per Droſchke aus, weil es Aufſehen erregen könnte. — Ein Gaunerſtr eich wurde bei Bäcker Rheinhardt 8 der Akademieſtraße berübt. Ein etwa 20 Jahre alter Zurſche kaufte ſich im Laden 2 Brödchen und ließ dabei anen 100 Markſchein wechſeln. Danach nahm er unter dem Borwand, er wolle ſehen, ob der Schein ein echter ſei, denſelben dem Bäcker wieder aus der Hand und enteilte unter dem Rufe:„Haltet den Dieb!“ Der Gauner wurde zwar als⸗ dald verfolgt, aber nicht mehr erreicht und erfreut ſich bis letzt ungeſtört des verdoppelten Geldbeſtandes.— 8 das hieſige Scheffeldenkmal ſind nunmehr 22,860 M. ein⸗ gegangen, darunter neuerdings 1500 M. aus Bremen. *Aus der Pfalz, 7. Dez. In Neuſtadt brach im Hauſe des Joh. Ehriſt Feuer aus, das vom Nachtwächter itdeckt im Keime erſtickt werden konnte. Man vermuthet Brandſtiftung. i Ph. März in Edenkoben iſt mit Hinterlaſſung s größeren Anzahl Gläubiger nach Amerika abgereiſt.— Die m Kaiſerslautern in zwei Probenummern erſchienene„Pfälz. Freie Preſſe“ wurde von der Kgl. Regierung in Speier auf Grund der 88 11 und 12 des Sozialiſtengeſetzes verbo⸗ ſen.— In Speier erſchoß ſich der Unteroffizier Kaiſer vom 2. Pionierbataillon, aus bis jetzt unbekannten Gründen. Neueſte Nachrichten. Mannheim, 8. Dez. folgerungen, die er aus dem Wahlergebniſſe zieht: „Der Wahlkampf hat bewieſen, daß die ſtärkſte, den Ausſchlag gebende Partei in unſerem Wahl⸗ ſeinen Part noch nicht ganz feſt im Gedächtniß, ebenſowenig Die Damenrollen ſind richtig befetzt und erfreuen ſich guter Ausführung; nur bitten wir Frl. Blanche weniger das Taſchentuch und mehr das Gefühl reden zu laſſen. Es iſt immerhin ein Unterſchied zwiſchen Gefühls⸗ wie Herr Stury. und Thränenausbrüchen. Im Ganzen kann ja ihre Leiſtung genügen, aber gerade in Einzelheiten wünſchen wir eine beſ⸗ ſeh oder feinere Ausführung.— Den Geſammtleiſtungen ehlte die nöthige Verve und der richtige Chic.. Karlsruhe, 7. Dez. Bei dem vom Bürgerverein „Liederkranz veranſtalteten Concert zur Feier des 45. Stiftungsfeſtes, errang Herr Hofopernſänger Knapp von Mannheim einen ſowohl von Publikum wie Kritik glei⸗ chermaßen anerkannten Erfolg. Herr Knapp wurde auch von dem Großherzog und der Großherzogin mit anerkennen⸗ der Anſprache ausgezeichnet. An das Concert reihte ſich ein Banket zu Ehren des an Stelle Liehes als Muſik⸗ dirigenten des„Bodan“ nach Konſtanz berufenen Muſikdirec⸗ tors Alexander Adam. Belchsbank%, Frankfurter Bank%. einer Frau und Kinder, ſowie einer —— In einem Leitartikel ſeines heutigen Morgenblattes, der von dem blühendſten Unſinne ſtrotzt, kommt der„Mannh Anz.“ zu folgenden Schluß⸗ Coursblatt kreiſe die demokratiſche iſt; dann kommt der Stärke nach die ſozial demokrat iſche und auf den dritten Rang ſind die Nationalliberalen zurückgedrängt worden.“(17!) Wenn man dieſes Raiſonnement lieſt, greift man ſich unwillkürlich an den Kopf, um ſich zu überzeugen, daß man wacht und nicht träumt. Einem ſolchen Vogel Strauß und Hintertreppenpolitiker ſollte von Amtswegen zu Nutz und Frommen der Menſchheit ſein gefährliches Handwerk gelegt werden. Auf den dritten Rang iſt die de mo⸗ kratiſche Partei zurückgedrängt worden, Dank dem Geſchicke des„Anzeigers“. Die ihr gebührende Stellung wird ſie nur zurückerobern, wenn ſte dieſe Maulhelden von ſich abſchüttelt. Berlin, 7. Dez.(Reichstag.) Der Geſetzentwurf, betr. das Seminar für orientaliſche Sprachen, wird der Budgetkommiſſion überwieſen; nachdem Grad, Klemm, Bamberger und Cuny im Allgemeinen Sympathien für den Geſetzentwurf ausgeſprochen, folgt die Forſetzung der zweiten Leſung des Etats. Bei der Reichsjuſtizver⸗ waltung fragt Roßhirt an, wann die Kommiſſion für die Ausarbeitung des bürgerlichen Geſetzbuches ihre Ar⸗ beiten vollendet haben werde. von Vernuth wünſcht die baldige Veröffentlichung der Kommiſſionsarbeiten. Staatsſekretär von Schelling: Die Kommiſſion iſt mit ihren Arbeiten in der Mitte des letzten Theiles, des Erb⸗ rechts, angelangt und wird in der Mitte des nächſten Jahres ihre Arbeit vollendet haben. Eine Veröffentlich⸗ ung des Entwurfs ſei im Laufe des nächſten Jahres zu erwarten. Bock(Gotha) wünſcht eine Ermäßigung der Gerichtsgehühren, nicht blos der Anwaltsgebühren. Der Etat der Reichsjuſtizverwaltung wird genehmigt. Nächſte Sitzung Freitag: Etat. Berlin, 6. Dez. In den Ausſchuß für die Militärvorlage wurden gewählt: Von den Freiſinnigen Richter, Rickert, Bamberger, Hänel, Frhr. v. Stauffenberg; von den Nationalliberalen Hobrecht, Marquardſen, Buhl, v. Benda; vom Centrum Windthorſt, v. Huene, Trimborn, Oſterer, Graf Balle⸗ ſtreem, Lieber, Freiherr v. Franckenſtein, Roßhirt; von den Deutſchtonſervativen Freiherr v. Maltzahn, v. Saldern⸗Ahlimb, Frege, v. Köller, v. Wedell⸗Mal⸗ chow, v. Helldorff; von der Reich spartei v. Woell⸗ warih, v. Behr; von den Sozialdemokraten Grillen⸗ berger, Haſenclever; von den Polen v. Koscielski. Vorſitzender wird Graf Balleſtreem. Wahr⸗ ſcheinlich fallen von Mittwoch bis Montag den 13. Dez. die Plenarſttzungen des Reichstages aus, um dem Aus⸗ ſchuß Zeit für die Berathungen zu laſſen. London, 7. Dez. Prinz Alexander v. Battenberg iſt hier eingetroffen und wurde am Bahnhofe Namens der Königin vom General Dupat empfangen. Der Prinz geht morgen nach Windſor. «Der Prinzregent in Verlin. Berlin, 7. Dez. Der Prinzregent von Bayern, welchem der bayeriſche Geſandte bis Leipzig entgegenge⸗ fahren war, iſt heute Vormittag um 10 Uhr auf dem Anhalter Bahnhof eingetroffen und von dem Kaiſer, dem Kronprinzen, dem Prinzen Wilhelm und anderen Fürſt⸗ lichkeiten empfangen worden. Eine Ehrenkompagnie mit Muſik und Fahnen war am Bahnhofe aufgeſtellt. Die Begrüßung des Prinzregenten durch den Kaiſer, den Kronprinzen und den Prinzen Wilhelm war eine äußerſt herzliche. Nach der Begrüßung erfolgte die Vorſtellung des Gefolges und der Anweſenden. Hierauf fuhren der Kaiſer und der Prinzregent in einem Wagen, vom Kron⸗ prinzen und den übrigen Prinzen gefolgt, nach dem Kö⸗ nigsſchloſſe. Auf dem ganzen Wege wurde der Kaiſer und ſein Gaſt mit ſtürmiſchen Hochrufen begrüßt. Der Prinzregent wurde bei ſeiner Ankunft im Schloſſe von der Kaiſerin begrüßt, die ſich vorher dahin begeben hatte. Um zwölf Uhr ſtattete der Prinzregent dem Kaiſerpaar und hierauf dem Kronprinzenpaar und den übrigen Fürſi⸗ lichkeiten einen Beſuch ab und empfing deren Gegenbeſuche. Der Prinzregent hat alle größeren Veranſtaltungen, Feſt⸗ vorſtellungen in den Theatern, Paraden u. ſ. w. abge⸗ lehnt. Er wünſcht hauptſächlich mit der kaiſerlichen Familie zu verkehren. Die Abreiſe ſoll am nächſten Freitag erfolgen. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ begrüßt in einem Leitartikel äußerſt warm den Prinzregenten Luit⸗ pold von Bayern. Sein Beſuch ſei ein neues Unter⸗ pfand für die deutſchen Stämme. „Die Miniſterkriſis in Frankreich. Paris, 7. Dez. Präſident Grevy wird heute Ferry, Briſſon, Clemenceau, Goblet und Devss em⸗ pfangen. Als Mitarbeiter Floquet's werden genannt: Boulanger, Rouvier, Goblet, Etienne Millaud, Granet und Lockroy. Nach dem„Matin“ ſoll der ruſſi⸗ ſche Botſchafter Mohrenheim erklärt haben, er verlaſſe Paris, wenn Floquet die Re⸗ gierung übernehme. Raoul Duval ſoll ſich der Frantcfürter Börse vom 7. Dezember 1886. einen Anhang von 60 Milgliedern der Rechlen verſchafft haben, der bereit iſt, ein antiradikales republikaniſches Kabinet zu unterſtützen. Der„Conſtitutionel“, das Blatt Duval's, glaubt an die Bildung eines Geſchäfts⸗ miniſteriums Devss oder Goblet; er erklärt, er werde jedes Kabinet bekämpfen, das ſich dem Einfluſſe Cle⸗ menceau's unterordnet.— Grévy empfing wieder den Senatspräſidenten Leroyer, der ihm rieth, die Miniſterkriſe möglichſt raſch zu beendigen.— Grévn berief aufs neue Floquet auf den Abend. Ein Gerücht ſagt, Grevy werde zuerſt Goblet zur Bildung eines Kabinets auffordern; wenn dieſer, wie wahrſcheinlich ſei, ablehne, ſolle Floquet berufen werden.— Nach den neueſten Nachrichten, die in den Wandelgängen der Kam⸗ mer beſprochen wurden, ſcheint es ſicher, daß Floquet das neue Cabinet bilden wird. Er ſelbſt wird wahr⸗ ſcheinlich das Innere, Rouvier die Finanzen und Mar⸗ quis de Noailles das Auswärtige übernehmen. Mannheimer Handelszeitung. (Schifffahrt, Handel und Verkehr.) Rheinhafen(Hafenmeiſterei 0: Am 6. Dezember ſind angekommen: Dampfboot„Schiller“, Kapt. März, von Cöln. 5„Nr. 28“,„ v. Dyk do. Hafenkanal(Haſenmeiſterei II): Am 6. Dezember ſind angekommen: Schiff„Mainz“, Schiffer J. Weiler von Antwerpen. „Vornitgang.“„ 703 Kirchgeßner von Rotterdam. i E „ 5„Maria“, 7 Neuer, do 75„Cito“, 7 H. Welker do. 5„Barbara“ 75 H. Thiebes do. 5„Frankfurt 23“/„ J. Runkel do. „Niederrhein 12%, W. Arera von Amſterdam. 65„Katharina“, 6 P. Peſch von Duisburg. 0„Fanny“, 15 H. Schildberg do. 75„Joſeph“, 75 J. Treſter von Ruhrört. „Biebrich P. Ludwig von Cöln. rich“, Alter Zollhafen mit Verbindungekaual(Hafenmeiſterei II Angekommen den 6, Dezember: f Schiff„Amſterdam III.“, Schiffer Penning von Amſterdam. 55„Lieverkrans“, 5 Wörgel von Heilbronn. 75„Hilda“, 5 7 Knobel do. 75„Wilhelm“, 5 Bauspach do. 5„Hoffnung“, 55 Weber do. „ 9 5„Karl“, 75 Nollert do. „Urbanus“, Eder von Jagſtfelb. Neckarhafen(Haſenmeiſterei 100 Am 6. Dezember ſind angekommen: Schiff„junge Johann“, Schiffer H. Buchloh von, Ruhrort. 7„Kronprinz“, 77 Hagenloch II. oon Caub. .„Murrbaß“, 5 H. Melliughoff von Duisburg. „.„Phönix“, 15 Gerh. Korthöler do. 75„Stadt Heilbronn“,„ G. Böhringer von Ruhrort. 2„Kronprinzeſſin“, 75 Herm. Reitz do. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Datum Stand Konstanz, 8. Dez. 2,90—0,04 Düsseldorf, 7. Dez. 1,90—.07 Hüningen 6.„ 1,58—0,02 Dulsburg, 7.„ 1,.80—0505 8 7. 1556—0,02 fubrort, 7.„ 140 0795 Kehl, 6.„ 2,08—0,01 Emmerien,.„.33 0,00 Lauterburg 6.„.02—001 Arnheim,„ 8,46—0,04 71 7. 5.97—0,0 Nymwegen, 6. 8,13—0,05 Haxau, 68.„ 3,24—0% VreeswWVk, 6.„ 2,06 +0,0a dermershelm, 0.„ 0,41—.05 Neekar. Hannheim, 8.„ 2,85—0,05 Heſſbronn, 7. Dez. 0,84—G08 Malnz, 7. 0,78—0,02 Ederbach, 00.„ 9,00—0,06 Zlebrloh, 6.„ 158%%s] Kannheim, 8.„ 27—0006 Gabrd 518 118%%% wWasser) 8. 48— 0, Gaar 7.„ 150—0002 1 6.„ 1,20—0,00 Coblenx, 7.„.97—.04 Mose. Köln, 7. 1,.98—0,06 J Trler. 7. Dez.] 0,84—0,00 H. Manuheim, 6. Dezember. Zu⸗ und Abfuhren von Getreide und anderen landwirthſchaftlichen Produkten am Aer Platze in Kilozentnern, verglichen mit den Zu⸗ und lbfuhren(in Parentheſe) in der gleichen Periode des vor⸗ hergehenden Jahres: A. Von Seite des Großh. Hauptzollamts Mannheim wurden vom 1. bis 15. Nov. d. Is. abge⸗ ertigt: I. Zufuhr: Weizen 158613(J. 127035.) Roggen 10896 (+ 10399). Gerſte 5482(— 2682). Mais 10995 8 4816). Hafer Hülſenfrüchte 628(J. 341.) Sämereien 15426( 14381.) Mehl 5074(— 2125), zuſammen 206214 gegen 44453 im ahre 1885, demnach mehr 161779. II. Abfuhr: Weizen 405450. 19901). Roggen 1000+½ 1000 Gerſte 1498(. 1298). Mais 4292(. 1190. Hafer—— (+—). Hülſenfrüchte 732(6552). Sämereien—(+ 9Y,. zuſammen 47167 gegen 26120 im Jahre 1885, demnach mehr 23047. 5. Bahnverkehr: Nach Mittheilungen der Güter⸗ verwaltungen gelangten vom 14. Okt bis 27. Nov d. J. J. Zum Verſandt: Weizen 67442(. 143249 Roggen 8795(. 3583.) Hafer 300(J. 250). Gerſte 4717 (+2983). Hülſenfrüchte 1757(+1120). Mais 7897(.2142). Oelſaat 8007( 999), zuſammen 98915 gegen 73514 im Jahre 1885 demnach mehr 25401. Von dem Verſandt im Jahre 1886 gingen 22086 nach dem Auslande gegen 12017 im Jahre 1885. H. Empfang: Weizen 3578(— 292.) Roggen 400 (+. 400). Hafer 5923(— 343). Gerſte 4684(— Hülſen⸗ früchte 851(— 661). Kleeſaat 260(— 2262). Oelſaat 353 (+45), Mais zuſammen 10049 gegen 18794 im Jahr 1885, demnach weniger 2745. Von der Zufuhr im Jahre 1886 kamen 361 vom Ausland gegen 5298 im Jahr 1885. Mannubeimer Effectenbörſe. An geſtriger Börſe wurden umgeſetzt: Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien à 875. Ludwigshafener Brauerei à 240¼. Ferner notiren Verein Chem. Fabrik⸗Aktien 64¼ Geld. Anilin 2½ Geld 242½ Brief. Brauere! Schwartz 130½ Geld. Bad Schrau⸗ bendampfſchifffahrts ⸗Aktien 107 Brief. Gummi⸗Aktien 76 Brief. 2—— Chefredacteur: Dr. Jjur. Hermaun Haas. Verantwortlich: Für den redactionellen Theil: L. Frey, Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. Werle. Rotationsdruck und Verlag der Dr. J. Haasſchen Buch druckerei, ſämmtlich in Mannheim. Ultimo 30. Deo. Staaspaplers. Eisenbahn- Aktien. 4 Dtsch.Reichs-Anlehen106. 10 bz. G J4 Hess. Ludwigsbahn 94.— bz. G. 4 Preuss. Consols. 105.80 bz. 4 Bexbacher. 224.— G. 8/ Frankf. Stadt-Anl, 100 10 bz. 4 Lübek-Büchener J162.10 G. 4 Bayr Gblig.....104.90 bz. 5 Alröld-Fiumn 1752% G. 4 Württb. Obl....104.80 dz. ſ Böhm. Nordb. 149%8 G. 4 Bad. Oblig....104.80 bz. f5 Böhrm. West 4 Gr. Hess, Obl,. M. 105 bz. 5 Busckth. Lt. B. 4 öst. Gol-Rente, 2 690 G. 4½ öst Silb. R. 5..s G. 4½ öst. Pap.[Mai] ö..67.90 G. 5 öst. Papler. von 188181 G. 4 Ung..-R. p. ept. 5 Ung. Pap. Rende. 76 20 G. 5 Laſienische Rente. 100,40 bz. 224.— G. 171½ bz. G 271 G. 5 Franz-Josef 5 Galiz. Carl-L. p. ult. 158½ bz·. 5 Graz-Köflacherf„ 1823½ G. 5 OGest, Fr.-Stb.„ 290½ 6z. 5 Rumän. Rente- 94.60 bz. 5 OGest. Lokalb. 122% G. 6 Russ. Gold-Rente. 110.90 bz. 5 Oest. Südbahn„ 35½ bz. 5 Obl. 1877 Rente 97.40 bz. Oest. Nordwest 135½ bz. G. 4 II. Obl. Orient p. ult. 57.50 bz. Elbthalll. 154½ G. 4½ Rues. Conaols 187590,40 bz. ſe Nudolt 154½ G. 5 Kuss. Anl. 1880.ept 81.4% bz. 4 Vorarlberger 5 Serb. Rente 80 50 bz 4 Bern-qura 486.00 P. 5 Serb. Eisenbahn 80 20 bz. Gotthard.-Bahn Fr. 98.— bz. 1 Spanjer 67.60 bz. ſ4 Sheweig. Gentral,„ 100 80 bz. 4 Schw. Nord-Ost Fr. 16300 52. 1 conv. Türken 15.20 bz. ( Verein. Schw.-B. 82.80 b2. G. 4 Unik. Eęypt. p. ult. ſe7 bz. Bank-Aktlen. T Oesb. Staats NM. 100.20 0·. 4½%½% Dtsch. Reichsbk. 150.— bz. 3 Oest..-VIII. E. Fr. 80.50 bz. 3 Frankfurter Bank 181.60 bz. ſ4 Prag Duxer 100.— 6. 4 Darmstädter Bank.145.30 bz. ſe Raa Oedenbur.70.90 bz. 4 Deutsche Bank 172.20 bz 4 Rudoif Silb. 5. W. fl. 75.80. 4 Dtsch. Handelsges. 71.60 bz. G. 4 Gottharlk. Fr. 102.70 5 Toscan. Cent. Lire 107.— bz. 6 Atlantie und Facine86 30 bz. G. 2 8 88. 8⁰ 12 5 Chic, Milw. u. St. P. 105.80 bz. 4 Neininger Rank. 9040 de. ſ Louisville u. Nasuv. 5 40 b3. 5 Oest.-Ung, Bank 18. 6 Missouri Pac. Cons. 118.— bz. G. 5 GJest. Oreditakt. p. u. 240% ba.[Denver u. 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Abends 8 Uhr in der Altdeut⸗ ſchen Bierhalle Prinz Max 12687 Kneip- beund., wozu wir unſere verehrl. Mitgſteber freundlichſt einladen. Die Turnhalle bleibt für dieſen Abend geſchloſſen. Einführungen ſind geſtaitet. Der Vorſtand. Geſang⸗Verein Germania. Montag, 13. Dezember, Abends 9 Uhr im Lokal Ordentliche General⸗Verſammlung Tagesordnung: 1. Abrechnung. 2. Vorſtandswahl. 8. Verſchiedenes. Um zahzreiches Erſcheinen bittet 12566 Der Vorſtand. Carnevalgesellschaft Extra-Narren. Generalverſammlung im rothen Löwen, Nebenzimmer. Tageßordnung: Carnevaleröffnung 1887 betr. ſprechung über Narrenabzeichen. 3. Aufnahme neuer Mit⸗ glieber, 4, Beſprechung wichtiger Vereinsangelegenhe ten. 1 Wir erſuchen daher ſämmtliche Mitglieder ſich recht zahl⸗ reich einzufinden und laden ganz ergebenſt ein. 12573 Der Vorſtand. Zum Rheinschiff. Jungbuſch. Hente Mittwoch, den 8. Dezember: Großes Schlachtfeſt. 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Dezember, Abends 8 Ubrz Heffentliche Rufforderung zur Erneuerung der Einträge von Vorzugs⸗ und Unterpfandsrechten in der Grund⸗ und Pfandbuchsbereinigung der Stadtgemeinde Mannheim. An ſämmtliche Gläubiger ergeht auf Grund der Geſetze vom d. Juni 1860 und 28. Januar 1874 hiermit die Mahnung, die Er⸗ neuerung der zu ihren Gunſten länger als 30 Jahre in die hieſigen chriebenen Einträge bei dem Mahnung, weſche als Zuſtellung an alle, auch die bekannten Gläubiger gilt, nicht erneuerten Einträge werden geſtrichen werden. Bezüglich der Erneuerungsanträge wird auf§ 20 der Verord⸗ nung vom 31. Januar 1874, den Vollzug der Pfandbuchsbereinig⸗ ungsgeſetze betr., aufmerkſam gemacht. Ein Verzeichniß der in den genannten Büchern ſeit mehr als 30 Jahren eingeſchriebenen Einträge, liegt auf dem Rathhauſe dahier(im Geſchäftszimmer des Unterzeichneten) zur Einſicht offen. Mannheim, den 6. Dezember 1886. Für das Gewähr⸗ und Pfandgericht Der Grund⸗ und Pfandbuchführer: E. Leis. 12679 ahracde Jaean der Tll. bieterschen Buehhandlung: D 3, 11 —— »leh finde und habe immer gefunden, dase sich ein Buch gerade vorzugsweise zu einem Geschenk Feignet. Man liest es oft, man kehrt oft dazu FHaurück; man naht sich ihm, aber nur in ausge- wählten Momenten, braucht es nicht wie eine Tasse, ein Glas, einen Hausrath, in jedem gleichgültigen Moment des Lebens und exinnert sich 30 immer des Freundes im Augenblick eines würdigen Ge- nusses.“ W. v. Humboldt. Wegen bevorstehender Verlegung meines Geschäüftes empfehle eine grosse Auswahl von illustrirten Prachtwerken, Classlkern, Sedloht- Sammlungen, Jugendschriften, Märohen-& Bilder- hüchern eto. zu bedeutend ermässigten Prelsen, FPom(. Februar 1887 an befindet siech mein Geschäft C l, 9, im Hause des Herrn Hut. kfabrikant Kramer. 12680 L J. 0. 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