Sonnlag, den 12. Dezember 1886. Iu. 202. II. glat. Abonmnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. 10048 Lnaau= Loeb, D 4. 6, Mannheim Zu e 5 Weihnachts- Geschenken empfehle: 12548 Tiſch⸗ und Kommode⸗ decken, Bettdecken in weiß und bunt, Reiſedecken, Vorlagen, weiße u. farb. Tachentücher, ſeid. u. baumwoll. Foulards 20. ꝛc. Leopold Hirsch, 42 Markt Nr. 7. Mobelausverkauf wegen Geſchäftsaufgabe. Die Reſtbeſtände meines Lagers, beſte⸗ hend in nußb. frauz. u. halbfr. Bettladen (mit und ohne Roſt) Seegras⸗— Roßhaar⸗ Matratzen Nacht⸗ und Waſchtiſche, Chiffonier, Kommode& Pfeiler⸗ chränke, Stroh-, Rohr-, Klavier-, Kinder& Compfoirstünle, Amerik. Stühle, viereckige Kovale Ausziehtiſche, Schreib-, Spiel-, Blumen- und Servirtische, Küchen-& Garderobeschränke ete. ete. ete. Dyans, Chalselongue, Causeuse, ſowie einfache Canapee. 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Depot bei Meschvister Böhm, 8 8. — — 156— 185 war dem Namen des Herrn C. B. Vausittart ein 1 vorgesetzt, irrthümlich, We wWir einer gütigen Mittheilung des Herrn von Heydebrand und der Lasa entnehmen welcher den genannten noch im besten Alter stehenden Herren erst vor Kurzem in voller Gesundheit, deren er sich recht lange erfreuen möge, in Rom gesehen hat, New-Lork. Im Wettkampfe Mackenzie-Lipschütz war der Stand: ersterer 4 letzterer 8 5 Partien unentschieden. Wettkampf Louis Paulsen—W. Stelnitz.— Der zuerst von J. Minckwitz an geregte Gedanke dieses auch in unserer Zeitung mehrfach berührten Zweikampfes ist nunmehr auch von einem Theile der deutschen Schachpresse aufgenommen Worden In einigen, verschiedentlich mit und ohne Quellenangabe weiterverbreiteten Artikeln des Leipziger Tageblatts vertritt der langjährige Redacteur der zdeutschen Schachzeitung“ den Plan auf's Eifrigste. Paulsen selbst ist bereit, einen nicht unbeträchtlichen Theil der Einsätze beizutragen. Es wäre in der That ein nicht geringer Triumpf der Schach ache, wenn es in Deutschland gelänge, die zum Austrag erforderlichen M. 18 000.—. welche im Falle, dass Paulsen siegte, zum Theil wieder zur Rückzahlung gelangten, aufzubringen. Mit Recht weist Minckwitz darauf hin, dass es auch an der Leitung des„deutschen Schachbundes“ sei, mit dessen reichen Mitteln zum Gelingen des Un ternehmens beizutragen. Gewiss mag der für nächstes Jahr in Frankfurt a. M. ge- plante Congress für die grosse Menge der Schachfreunde interessanter sein; da ex Aber, verglichen mit seinen unmittelbaren Vorgängern, voraussichtlich weder neue Meister, noch neue Bereicherungen von Belang der Eröffnungskunde zu Tage fördern Wird, so möchte wohl ausnahmsweise einmal ein Ersatz des Congresses durch einen Wettkampf in grossem Stile der Erwägung werth sein. Wir haben schon früher ein- mal darauf hingewiesen, dass sich damit unter Umständen der Austrag des Revanche- wettkampfes Zuckertort-Steinitz in Verbindung bringen liesse.— Bei der Häufigkeit grosser Congresse auf europäischem Boden in den letzten Jahren könnte der einmalige Aen desjenigen des deutschen Schachbundes in erwähntem Sinne wohl verantwortet Werden. Allerdings könnte das Zustandekommen des grossen amerikanischen Schach- Congresses in geplanter Weise, so dass ein Wettkampf um die Meisterschaft der Welt dessen Beschluss bildete, jede grössere Veranstaltung in Deutschland wenigstens für das kommende Jahr ziemlich gegenstandslos machen. Denn in diesem Falle wäre Paulsen sowohl wie Zuckertort, sowie anderen Aspiranten auf die höchste Schachwürde nur zu rathen, die Reise über den Ocean nicht zu scheuen, wWo grösserer Ruhm und Fohl auch höhere Preise winken würden. Aber da dies Alles noch einigermassen im Ungewissen schwebt, so kann eine kräftige Fortsetzung der von Minckwitz begonne- den und eifrig geleiteten Agitation zunächst nur nützlich sein. Auflöſung von Nr. 72. (Von Nicolo Sardotsch). 1) Te4—d4, Kdéscc5; 2) Dh4—el!, beliebig; 3) Del—b4 mat. 4. 1)„ eb—ea; 2) Sebdsed, Kdé—eb; 5) Dh4—f6 mat. .„eobded4; 2) Sc5—d3, e6—e5; 3) Dh4—16 mat. Die Aufgabe bestätigt von neuem die Richtigkeit dessen, was wWir bei Gel beit der Besprechung von Nr. 49 und 50 äusserten: dass giech Sardotsch's Aufgaben alle mehr oder Weniger eines pikanten, in seiner Art originellen Charakters zu rühman baben. Die obige Nummer bietet mit wenig Mitteln recht Exkenntliches. Auflöſung von Nr. 78. (Von Bernhard Hüls en). Dhi—hB, bellebig; 2) D fünferlei mat. Auflöſung von Nr. 74. on Professor Bergep). Dbs—fI Kes-d5; 2) DflocIT--J, beliebig; 3) D mat. .anders; 2) Dflocf7(, beliebig; 3) D mat. Die Aufgabe illustrirt die in der praktischen Partie so oft Verderben an niederschmetternde Gewalt gemeinsam wWirkender Läufer in nahezu unübertrefflicher Weise. In der Anlage exinnert das Problem an eine Perle Gottschall'scher weicht indess in der Ausführung völlig von derselben ab. Vorzüglich beachtensw lat der Brillantzug Df und die mannichfaltigen, daraus folgenden Schlussspiele. Auflöſung von Nr. 75. (Von Alfred Arnelh. 9 Del-66, beliebig;) D, T. S ader L mat. — 760 jungen Mädchen der Stadt, die, ohne Schule, mit ihren mangelhaften Stim⸗ men und fehlerhaften Griffen auf der Harfe, in alle Welt hinaus wandern und nach wenigen in Sturm und Rauſch verlebten Jahren, entartet, mit zer⸗ ſtörter Geſundheit, oft mit gebrochenem Herzen zurückehren. Damals lebte in unſerer Stadt eine Meiſterin im Harfenſpiel und gleichzeitig vollendete Künſt⸗ lerin im Geſange. Sie hatte eine Zeitlang als Opernſängerin in einer deut⸗ ſchen Reſidenzſtadt fungirt, wie man ſagt, mit bedeutendem Erfolge. Nur das Heimweh nach unſeren Thälern hatte ſie ihre Stelle aufgeben laſſen. Von ihr empfing ich den erſten Unterricht im Harfenſpiel und ließ bald alle meine Mit⸗ ſchülerinnen weit zurück. Alle jene Lieder, die durch die böhmiſchen Harfeniſtin⸗ nen ſo volksthümlich geworden ſind, ſang ich nach dem Urtheil meiner Leh rerin vorzüglich; ich glaube es wohl, es gebrach mir nie an der natürlichen Stimmerzeugung aus Kehle und Bruſt, wie dies bei den meiſten meiner Lands⸗ leute der Fall iſt. Später, als die alte Harfeniſtin mir nichts mehr lehren konnte, kam ich nach Prag, wo einige der tüchtigſten Meiſter meine fernere Ausbildung über⸗ nahmen. Meine Eltern hatten es durchzuſetzen gewußt, freilich mit Aufbringung ihres geringen Vermögens. In Prag wohnte ein entfernter Verwandter von uns, ein alter, recht⸗ ſchaffener Muſiker. Er war als Flötiſt bei dem erſten Theater der Stabdt angeſtellt. In deſſen Familie fand ich freundlichſte Aufnahme. Ich hatte ein kleines Kämmerchen für mich, das auf die Moldau hinausging. Ich konnte den breiten, prächtigen Strom mit ſeinen grünen Juſeln und den beiden impoſanten Brücken, den Laurenziberg mit ſeiner alterthümlichen Mauer und die alte Kai⸗ ſerburg, den Hardſchin, überſehen. Hier verlebte ich, ganz meinen künſtleriſchen Studien hingegeben, eine recht glückliche Zeit. Im Hauſe meines alten Oheims verſammelte ſich wöchentlich ein Zirkel der befähigſten Muſiker der Stadt. Da wurden die großartigſten Tonſchöpfungen der alten Meiſter aufgeführt. Ich durfte an den Concerten Theil nehmen und dadurch bildete ſich mein Verſtändniß der klaſſiſchen Muſik und der Kreis meiner Anſchauungen erweiterte ſich. Zu den jungen Leuten, welche in unſerm Hauſe verkehrten, gehörte auch Ottomar Brandey, ein begabter Celloſpieler. Er iſt der Sohn des alten, finſtern Mannes, unter deſſen Leitung ich ſpäter muſiciren mußte. Ottomar war damals kaum vierundzwanzig Jahre alt, von ſchlanker, kräftiger Figur und einnehmenden Manieren. Er hatte ein ziemlich hübſches ausdrucksvolles Geſicht, braungelocktes Haar, blendend weiße Zähne, kurz, er beſaß alle Eigenſchaften, um als ein ſehr netter, junger Mann zu gelten. Dafür wurde er auch von Alt und Jung gehalten. Ich muß geſtehen, daß mich dies Alles weniger feſſelte. Bald jedoch hatte ich Gelegenheit, den ehrenhaften Charakter des jungen Mannes, die edle Geſinnung, die ſich in jedem ſeiner Worte, in jeder ſeiner Handlungen be⸗ 5 1— 5 Fortſetzung folgt.) uͤdweſtdeutſche„ laurgang K. 89. Schach⸗Seitung. Herausgegeben von Jakob Heim, in deſſen zeitweiliger Abweſenheit redigirt von mehreren Schachfreunden. Sonnenentspeſs ff. 1 5 1 7 aeee g Le enbe 0 Froblem Nr.!. Von Gg. Chocholous in Bodenbach. Schwarz. f E Z 1 5 ⸗ Weiss. Mat in drei Zügen. Problem Nr. 82. Von N. Holub in Jawarow. Weiss: Kg2, Dh2, Tb7, Sf7, gö, Bb2, ba, e5, 67, fl. Schwarz; Kd5, Tb5, Bed, es, 18, fö, Mat in drei Zügen. Endspiel Nr. 2. Von O. T. Bläthy in Budapest. (Aus Steinitz Int. Chess-Magazine.) Weiss: Kel, Lba. Schwarz: KaI, Tes, Ldl, Ba2, ca. Mat in fünf Zügen 2 Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Maunheimer Volksblatt und Handelszeitung⸗) 25 Leidenſchaftliche Herzen. Roman von Carl Zaſtrow. (Nachbruck verboten. (Fortſetzung.) In dieſem Gedanken ſchickte er ſich an, das Fenſter zu ſchließen. Er wandte ſich nach dem Innern des Stübchens zurück, aber ſein müdes, überwachtes Auge vermochte den ſtechenden Lichtzlanz der Kerze nicht zu ertragen und noch einmal wandte es ſich dem heiteren, friedenſpendenden Nachthimmel zu, an dem das Gold der Sterne bereits im Erbleſchen begriffen war. Gleichzeitig wehte ein kühler Hauch erfriſchend über ſeine Stiin. Rauſchend ging es durch die Wipfel der Linden, die ſtärker zitterten, während ihre rieſigen Schatten in dem verdämmernden Schein der Laternen phantaſtiſche Tänze aufführten. Ein Hahnen⸗ ſchrei ſchlug an ſein Ohr. Er warf einen Blick auf die Uhr. Die dritte Stunde war bereits vorüber. Langſam ſchritt er nach dem Sopha, auf dem er ſich ruhend niederließ. Er wollte ſo bis zum Anbruch des Tages verweilen, denn eine Stunde ruhigen Schlafes glaubte er bei der furchtbaren Erregtheit ſeines Gemüthes nicht mehr erwarten zu dürfen. Da wurde plötzlich ein raſcher, leichter Tritt draußen auf dem Corridor hörbar und einen Nugenblick ſpäter wurde die Thür haſtig geöffnet. Ein Ausruf der Ueberraſchung entfuhr ſeinen Lippen. Die Gattin trat ein. „Welche merkwürdige Selbſtbeherrſchung und zugleich welche Frechheit!“ dachte er, als er ſah, wie Anna in ruhiger Haltung, als kehre ſie von einem gewohnten Ausgange zurück, bis in die Mitte des Zimmers trat, den Mantel ab und über eine Stuhllehne warf und ſich dann, indem ſie die Bänder ihres Hutes löſte, zu ihm mit den Worten wandte: „Guten Morgen, Edmund! Nun, Du biſt noch wach, wie ich ſehe? oder vielleicht ſchon wach?“ 5 Er hatte ſich vorgenommen, ſte gar nicht anzuſehen, ihr verächtlich den Rücken zuzukehren, aber eine Art fieberhafter Neugier trieb ihn, zu ergründen, wie weit die Verſtellungskunſt dieſes treuloſen Geſchöpfes gehen könne. So muſterte er denn ihre Züge mit einem eigenthümlich forſchenden, aber unnenn⸗ bar geringſchätzigen Blick, der dann, während er langſam an ihrer Figur zur Erde niederglitt, den Ausdruck verächtlichen Hohnes annahm. Aber ſonderbar, ihr Antlitz blieb daſſelbe. Nicht das leiſeſte Zucken vor Unwillen oder Beſchämung ging durch dieſe marmornen Züge, die gleichwabl Partie Nr. 43. Fra nzös ische Eröf fnung. Gespielt im Hauptturnier des I. Bayerischen Schach-Congresses zu München am 5. August 1886.) 0 Weiss: H. Seger. Schwarz: E. Hbermann. D e2—e4 e7—es 22) Ta1—el +I8—e8 Dd2—da d7=d5 23) Jf1—12) Tes—e7 8) edα5 e6d5⁵ 24) 7f2—e2 Tas—e8 4 881—13 888. f6 25) Scg—d1 8f6—64 5) LfI—ds LfS— d6 26) Dd2— d3 06 c55 60—0—0 27) Se5—g6 Tef—e7 7) Sbles 07 c6 28) 8dI—e3 Tes—d8 8 L0l—g5 Les—g4) 29) Segdge4 dõve 90 b2—h3 Lga-h55) 30) Tez de Tds—d7e) 10) Lds—5—-h6 81) da— d5 Dd6—1610) 1) Lgö-h4 972857 82) Pea—e DfE—dd⸗ 12) Dh4—g3 Dds—e7 38) DdsdA C5 dã 18) Lgacde Derpads 84) Te6—e7C) TdTce7 14) Ddi—ds 8bS— 360) 35) Telce7-= Te7ꝰe7 15) 818—05 Sas—b4 36) Sg6e7 Kg7f7 16) Dds— d29 Kgs—g7 37) Se7 Des Kf/f6 17) 42—a8 Sba4—aß 38) d5—d6 Sa6—bs 18) f2—400 985—94 39) Segd-=l5 19) h354g4 Lb5. g6 40)0 g4ch5 ETGSeI5 20) Lf5 g6 Deg6 41) g2—g4 aufgegeben 210 f4150⁰0 86—g5 ) Forzuzſehen war zuerst 8) hy-h6, 9) Lgö-—ha, Les—g4, 10) hꝛ—h3, Lgadefs, I1) Ddldefg, Sbs d7. J Auch jetzt sollte Schwarz 9) Lgasefs, 10) DdIfs, Sbs— d7, 11) 8c3 e2, DdS- b6 ziehen. ) Vortheilhafter scheint 14) Lh5 df8, 15) Ddiefg, Sbs— d7/. 10 9 Nun steht die weisse Dame besser wie vorber, der Sb4 aber nicht sonderlich ustig. ) Entscheidend; Schwarz hat keine genügende UEntgegnung; 18) 55f4 Würe wegen 19) T1t4 und folgendem Taſ-f1 verderblich. 117) Die richtige Fortsetzung; bei 21) Dd2—ds, Sf6—d7 käme Schwarz eher zu em. ) Zu erwägen war 23) Tel—es; wenn Skö—d7, 24) Pes—ha, Sd7 de5, 25) 15—-U K beliebig; 26) ddsve5 mit gutem Angriff. ) Es sollte sofort 26).. Te7—67 geschehen. ) Wenn 30).. eßedad, 80 31) Teak—ef, Kgi-g8, 32) f5—f6Elund gewinnt. ) Wenn 31).. Ddédö, 32) Te2—e7-=, Kg7g8, 38) f5—fb und gewinnt; e droht—7. nebst f7—18 D und Doppelschach. ) Ebenso entscheidend war; 34) d5—d6, 707—081, 35) 8g6—e5, Jd7—d8, 36) 15—fe Kes[Wenn 36) Kg7-g8, 37) d6—d7, Tes-—bs, 38) Te6—e7 und Sewinunt] 37) Tes—e7 und gewinnt. NRundschau. Literaxisches, Gehluss.) Von 8o zu sagen durchschlagender Beweiskraft ist es nun, Nie einer Auzahl transatlantischer Spieler von bekauntem Namen einem nach dem andern eine bellung aus der dritten Partie des Wettkampfes zwischen Morphy und Anderssen ohne An- abe der Namen vorgelegt wird, Worauf sie, nachdem ihnen einige von den berühmten ämpfern gemachte Züuge vorgespielt wurden, folgende Urtheile abgaben: S. Loyd: „Dies waren höchstens Spieler dritter Klasse.“ Lipschütz:„Aehnlich spielte man vor etwa 25 Jahren, aber ich denke, man könnte sie in die Klasse von„Bauer und Zug“ Sinreiken.“ Hanham:„Ich gebe ihnen beiden den Thurm vor.“ Mr. Peed stimmte Ffür dritte Classe und Mr. Perrin für Bauer und zwel Züge. Nur Kapitän Mackenzie and Beichhelm, denen die Stellungen der Spiele jenes denkwürdigen Wettkampfes 91 8 Gedächtnuisge geblieben sein mochten, waren vorsichtiger in der Abgabe ihrer rtheils. Zum Schlusse noch ein Paar Worte, die wir um 80 weniger unterdrücken wollen, Als der grosse Schachspieler Steinitz in diesem Blatte jederzeit volle und wir glauben * 18— beſtimmt ſchienen, jede leiſe Regung der Seele wiederzuſpiegeln. Ihr Auge blickte ſo unbefangen, ſo klar und offen, wie das eines ſchuldloſen, heiteren Kindes. Ruhig und ſorgfältig legte ſie den Hut auf das unter dem Spiegel ſtehende Marmortiſchchen. „Du zürnſt mir, Edmund?“ ſagte ſie dann ſanft;„denkſt Schlimmes von mir? Ich glaub's wohl! Ich war unbeſcheiden gegen Dich geſtern Abend, rückſichtslos, faſt grob bei Deinen gutgemeinten Worten. Es war ſehr unrecht von mir, aber hätteſt Du gewußt, wie wild es in meinem Innern ſtürmte!“ „Was wollen Sie noch, Madame!“ fragte er ironiſch mit einem grau⸗ ſamen Lächeln;„faſſen Sie ſich kurz, wenn ich bitten darf!“ 8„Höre mich an, Edmund!“ ſagte ſie mit jenem ſchmeichelnden, melodiſchen Tone, der einſt ſein Herz erbeben machte;„ſchenke mir eine einzige Stunde ruhiger Aufmerkſamkeit. Ich bitte Dich herzlich darum. Es ſoll klar werden zwiſchen uns, Edmund!“ „Ich denke, es iſt klar genug zwiſchen uns!“ klang es von ſeinen Lippen: „es weiß wohl Jedes, wie es mit dem Anderen daran iſt.“ Sie ſchüttelte leicht den Kopf.„Nicht ganz, Edmund! Du haſt es zwar deutlich genug geſtern Abend ausgeſprochen in den Worten: Unſere Liebe iſt von Anfang an weder tief noch ſtark genug geweſen, um alle Wechſelfälle des Lebens zu überdauern, um ſich nicht in Gleichgiltigkeit aufzulöſen durch die Macht der Gewohnheit. Aber dennoch liegt Manches zwiſchen uns, was der Aufklärung bedarf. Das weiß ich wohl, Edmund, daß ich Dein Herz nicht vollſtändig ausfüllte, daß Du Manches anders an mir wünſchteſt und Deine Zuneigung zu mir war nicht von jener Art, wie es in der Bibel heißt: Die Liebe trägt Alles, ſie hofft Alles, ſie duldet Alles, ach wäre das geweſen, dann hätteſt Du wohl diejenigen Seiten meines Charakters, die Dir fehlerhaft er⸗ ſchienen, nicht mit dem Blicke des Richters, ſondern mit dem Auge der Liebe beurtheilt. Oh! ich hätte wohl dieſe Rückſicht verbient, Edmund! denn ich war Dein Weib geworden, ohne Dich zu lieben.“ 8 Edmund verſuchte zu lächeln, aber ſeine Lippen zuckten, als wäre ſein Herz von einem ſtechenden Schmerz erfaßt worden. 8„Warum haſt Du mir das nicht geſagt, als ich um Dich warb?“ fragte er dumpf. 5„Das, Edmund, iſt der einzige Fehler, den ich mir gegen Dich zu Schul⸗ den lommen ließ. Ja, ich hätte es Dir ſagen müſſen, daß ich nie und nim⸗ mer mit der ganzen Gluth einer erſten Liebe an Dir hangen konnte, weil mein Herz bereits erfüllt war von einem Bilde, das unwandelbar ſeinen Einfluß auf all' mein Denken und Fühlen behauptet. Aber ich war ein armes, verlaſſenes Mädchen, der Tyrannei eines rohen, niedrig denkenden Impreſario und deſſen ebenſo gemeiner Tochter anheimgegeben. Ich ſeufzte nach Erlöſung. Ich hielt den Gegenſtand meiner erſten und einzigen Liebe für tadt, glaubte aber dennach — 6 auf genügender Urtheilsfähigkeit berunhende Werthschätzung erfuhr und erfahren Wird. Aber ihn scheinen unangenehme Erfahrungen verbittert zu haben. Mag ihm in Eng⸗ land ungerechtfertigte Anfeindung zu Thefl geworden sein, 80 ist es doch bedauerlich, wWenn der gegenwärtig erste Schachspieler der Welt etwaige Sünden einer Minderheit von Schachfreunden das ganze Land entgelten lässt und ihm das Epitheton ornans „stupid“ in's Gesicht wirkk, Es giebt in jeglichem menschlichen Kreise stupide Per- sonen, und nicht Steinitz allein, sondern auch andere hatten schon, sei es unter deren Unverstande, sei es unter der absprechenden Impertinenz ebens unwissender, wie dreister, sogenannter Journalisten zu leiden. Man kehrt ihnen den Rücken, um sich nicht zu beschmutzen. Darüber sollte man nie den Humor verlieren und es vermeiden, seine Worte dermassen vom Zorne diktiren zu lassen, wie es gegenwärtig und hoflent⸗ lich nur vorübergehend bei dem vom einzelnen Falle zu sehr aufs Ganze schliessenden Champion der Fall ist.— Es ist nicht Sache eines Schachorganes und es bedarf dessen auch nicht, um unterrichtete Leser auf die Bedeutung des englischen Volkes für Cul⸗ tur, Wissenschaft und Kunst hinzuweisen. Aber der Schachspieler Steinitz, dem noch vor Kurzem eine begeisterte Adresse des Hereford Schachelubs einen Beweis voller Würdigung seiner Leistungen seitens englischer Schachkreise gab, sollte dessen ein- gedenk bleiben, dass England der Mutterboden der heutigen Organisation des Sch ach- Iebens ist, und dass nichf Deutschland, nicht Frankreich und auch nicht die Vereinig- ten Staaten es waren, die zuerst den Beruf eines Schachmeisters als einen berechtig- ten, als einen„gentlemanmässigen“ anerkannt und dessen Ausübung ihm selbst und andern ermöglicht haben.— Gerne lassen wir Steinitz die Gerechtigkeit widerfahren, dass er in seiner Bekümpfung grosser und kleiner Amerikanischer Widersacher unver⸗ Zzagten Muth bekundet Er missb alle mit gleichem Masse und scheut sich nicht, einem der einflussreichsten Männer in der Union, Gordon Bennett, mit derselben Eutschieden- heit, wie jedem andern, gegenüber zu treten. Er verficht im Allgemeinen eine an sich immer gute Sache und ist dazu auch der Berufenste durch unfehlbare Fachkenntnisg und schneidige Federführung. Aber die bittere Art seiner neuerlichen Kampfweise mag vielleicht in Amerika dienlich und dortiger Journalisten tügliches Handwerk sein, in Europa gefällt sie Steinitz besten Freunden nicht, und sie halten sie seiner nicht würdig. Es ist wohl ein beneidenswerthes Ding um die goldeue Freiheit, seiner Mei- nung ungebundenen Ausdruek zu geben— und es wäre z. B. dem thellweise allzu- sehr auf Kameraderie berunhenden deutschen Schachleben eine kleine Dosis solch rück- sichtslosen Elementes zu wünschen,— aber um der Freiheit werth zu sein, muss man damit masshalten. Sonst wächst dieses kleine und spitze Instrument, die Stahl- kfeder, in der Hand seines ergrimmten Herrn unnöthiger Weise zu einem langen und derben Werkzeuge an, dessen sich der kornbauende Landmann nach gesegneter Urnte in Ausübung seines rechtschaffenen Berufes wacker bedienen mag. Zu Meinungskämpfen ist es aber, je kräftiger geschwungen, um 80 weniger geeignet. Dr. Gold's internationales Schachtableau, Serie 2, ist soeben erschienen, ent⸗ hält gleich der ersten auf 64 Schachbretfeldern die gleiche Anzahl Porträts von Meistern und bekannten Schachfreunden, Damen und Herrn in glänzender photographi⸗ scher Ausstattung und verdient einen Platz in dem Album eines jeden Schachspielers. Zu beziehen vom Herausgeber Dr. Gold, Wien, Grünstrasse 13. Preis der Serie 1 fl. 20 kr. ö. W.= 2 M. Aus England, Im 2. Problemturnier des„Chess Monthly“ betheiligten sich mit Vollsendungen 67, blos mit Zweizügern 24 Bewerber. Unter ersteren erhielter die Preise I. A. E. Studd in London, II, Dusan Ristie in Priest, III. Alois Perna in Brünn; lobend erwähnt wurden Oberlt. Drtins in Hnevsin, Frank Healey in London, Georg Chocholous in Bodenbach und A. F. Mackenzie in Kingston; den Preis flr Zweizüger erhielt F. Healey und lobende Erwähnung Slater in Boston, E. Prachgnat in Lusignan und F. A. Mackenzie in Kingston.— Iin Lösungsturnier des„Liverpoal Weekly Courier“ theilten sich in die zwei ersten Preise(L. 3½) M. J. Brown und ein Anonymus.— Diese Schachspalte wird von Mr., J. Green in mustergültiger Weise geleitet, was wir schon um desswillen hier erwälnen, weil in Nr. 36 dieser Zeitung Seite 144 die Redaction irrthümlich Mr. Burn zugeschrieben war. Liverpool Courief entnehmen wir ferner, dass ein Exemplar der ersten Auflage(1474) von OCaxtont zGame and 1 Playe of Chesse“ durch die Auctionatoren Messrs,. Puftik und Simpson in London am 16. d. M. zum öffentlichen Verkaufe gelangen wird. Dieses Buch, von dem eine zweite Auflage im Jahre 1479 oder 80 erschien, ist das erste in England mit einer Jahrangabe gedruckte, daher ein Incunabel von höchstem Werthe und es Wird interessant sein, dessen Auotionspreis zu erfahren. C. B. Vansittart. Bei Gelegenheit einer kurzen den Uebergang seiner be⸗ rühmten Bibliothek an den Antiguar H. Cohn in Berlin betreftenden Notiz auf Haite — 19— daß ich die Gattin eines braven und rechtſchaffenen Mannes werden könnte, der mich rettete von dem Fluche des Alleinſtehens. Da tratſt Du mir entgegen, ſo edel und gut, ſo ganz meiner Achtung, meiner Ehrerbietung würdig. Anfangs Deine wahre Abſichten verkennend, floh ich Dich, wie alle Männer, die ſich mit ſchönen Redensarten und Schmeicheleien mir zu nähern ſuchten; doch als Du mich offen und ehrlich fragteſt, ob ich Dein Weib werden wollte, willigte ich mit tauſend Freuden ein. Nur das eine verlangte ich von Dir, daß Du meinen Beruf theilen ſollteſt. War doch meine Kunſt das Einzige, was mir von Allem, was ich liebte, geblieben war. Ich glaubte, es würde Alles gut gehen, Edmund! Ich hatte mir vorgenommen, Alles zu thun, was ich Dir nur an den Augen abſehen konnte; Deine Dienerin, Deine Sclavin wollte ich ſein aus Dankbarkeit für Alles, was Du an mir gethan, Du ſollteſt nie erfahren, daß mein Herz Dir nicht gehören konnte, weil es in ſteter Erinne⸗ rung an dem geliebten Todten hing. Ich wollte Dir nicht den leiſeſten Schmerz verurſachen, denn ich wußte..„ glaubte wenigſtens.., daß Du mich ſehr lieb habeſt. So ſchleppte ich mein Geheimniß mit herum, Tage, Wochen, Monate lang. Ja, Edmund, das war das Vergehen, das ich mir zu Schul⸗ den kommen ließ und das ich Dir jetzt offen mit der Bitte bekenne, Du moͤgeſt mir verzeihen. Zwiſchen Ehegatten darf nicht der leiſeſte fremdartige Gedanke ſtehen; dafür, daß ich gegen dieſen Satz handelte, bin ich beſtraft, ſchwer ge⸗ nug beſtraft. Nun, Du verzeihſt mir, nicht wahr, Edmund 2“ Er nickte ſchweigend mit dem Kopfe, jedoch ohne ſie anzuſehen. „Nun, ſiehſt Du?“ fuhr ſte fort,„nur am vergangenen Abend war ich anders gegen Dich; es war auch unrecht. Daß ich dann zur Nachtzeit fort⸗ ging und erſt jetzt wieder gekommen, mag in den Augen jeder ſtrengen Tugend⸗ heldin, die in dem ausgetretenen Geleiſe ſogenannten äußeren Anſtandes wan⸗ delt— als etwas Ungeheuerliches erſcheinen; doch wenn ich Dir Alles er⸗ klaͤrt haben werde, Edmund, ſo wirſt Du meinen Schritt, wenn nicht geiecht⸗ fertigt finden, ſo doch milder beurtheilen; denn das ſchwöre ich Dir, Edmund, bei Allem, was mir heilig iſt, ich habe nichts gethan, darob ich erröthen müßte. Doch ſollſt Du Alles wiſſen. Schenke mir nur eine Stunde Gehör. Daß ich in dem böhmiſchen Gebirgsſtädichen Preßnitz das Licht der Welt erblickt und mich zur lutheriſchen Kirche bekenne, habe ich Dir bereits geſagt; auch das weißt Du, daß meine Großeltern von Ungarn nach Böhmen eingewandert ſind. Alle meine Verwandten ſollen Muſiker ſein. Es ſcheint in unſerer Familie Generationen hindurch mit peinlicher Strenge darauf gehalten worden zu ſein, daß kein Glied aus der Art ſchlägt.“ „Ich war“, fuhr ſie fort,„das einzige Kind meiller braven Eltern, dle mich ſehr liebten, in mir die Verwirklichung ihrer Hoffnungen ſahen. Schon früh verrieth ich eine ungewöhnliche Begabung für die Muſik und mein⸗ Eltern thaten Alles, um mir eine gediegene Ausbildung zu Theil werden zu laſſen. Nach ihrer Anſicht ſollte ich es einſt weiter bringen als die anderen P FF ——— X 2 r Ere SSSSn ee