—B. eſt⸗ der arerr kal 96 r 5 Weihnachtsa Es iſt vier Uhr hohen Kuppelbau, Unterſu feſtlich mit der Glocke. jungen, unendlich einer D und nimm Nr. 307. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Die Jocigliſtenausweiſ einiger Nationalliberalen abgelehnt wo ſich die wahrhaft liberalen Annahme Rechts ungleichheit in Deu Die Nationallibe ſein, daß den müſſe. Reichstag ſagte, tionskraft das u u. A. ſagte: „Die Mitglieder der ſozi danken ihre Anweſenheit in nen Kraft, ſie verdanken ſie! der Parteien der ſträflichen Connivenz einze ſie verdanken das dem bedaue andern Parteien, deren Pflicht es der Meeinung des Geſetz⸗ in der entſcheidenden W bedauerlicherweiſe ver gebers nach allen Richtungen offen und geheim mehrere herbeigeführt worden ſind. Suchen wir na als der letzte der Rechtsungleichheit zu Ungunſten bei vielen ehrlich denkenden liberalen thieen für die unterdruckte Partei erw audern Falle niemals Rechtsunglei den auf Gru zuſtandes verfügten Au das Elend ſchildern, in Berlin, Hambur viele Hunderte von Familien— aus unverſchuldet— betroffen hat, wir wollen nur her⸗ vorheben, in welch' ſchroffem ſolchen Strafmaßregel ge welche aus. Aufſehern. Es währt einig Welch zuſammengewürf kaum den Frauen bon jedem Lebe Wie verſchieden ihr B in verſchoſſenem Se 1 1 den Aufſehern i ein freches, höhni Anblick 5 299 Thränen Der öne der Org K. mit berrage, das bewei wäre, inigen, dieſe Pflicht in N he ſich die Organiſ Sozkaliſtengeſetz genannt werden, nd der Ver g, Altona, bend „Fünf große ſchlanken eiſernen Pfeiler, d gruppirt ſind, ſtrahlen ein M tiefe Stille in de m Vorbei ches Vacheln der Tannenbäume Di u und faltet kra H erſte Weihnachtsfeſt, das ſie er Seelenſchmerz pragt Dame aus, welche, 1 abweſend dahinſchreitet. gellefert worden. Welch ſie beſchuldigt ſein jährige Frau, die v iſt blind, Betruges en Troſteswork? 6 t Bolt ee en St ug f dieſes ch den Gründen hierfür, ſo darf nicht daß die geſchaffene der Socialiſten Männern Sympa⸗ eckt hat, welche im Platz gegriffen haben würden. Dieſe chheit äußert ſich eben am Allerſchärfſten bei hängung des kleinen Belagerungs⸗ sweiſungen. Wir wollen hier nicht welches ſ. Z. bei den Ausweiſungen Leipzig und Umgebung in vielen Fällen durch⸗ Sie it. el durch den Naum. u⸗ etritt der Anſtaltszn Zuer die Kanzel. Er =N 4 . weiſungen. Als im Jahre 1878 nach den verabſcheuungswür⸗ digen Attentaten eines Hödel und Nobiling der Reichs⸗ kanzler dem neugewählten Reichst liſtengeſetz vorlegte, we eingebrachte gegen die Stimmen der Konſervativen und rden war, mußten Parteien wohl ag ein neues Sozia⸗ il das einige tſchland geſchaffen wer⸗ ralen gaben damals für Annahme des Geſetzes den Ausſchlag und wenn auch Herr von Bennigſen im Mai 1878 mit Recht im „daß das Sozialiſtengeſetz an Agita⸗ was der bisherigen Agitation der Sozialiſten durch das Geſetz entzogen werde,“ hin⸗ derte ihn dies jedoch nicht, Geſetz zu ſtimmen. Aeußerung hatte, Sozialiſten bei den Reichst verzeichnen haben; im Herbſt 1878 für das Wie recht er indeß mit ſeiner ſen die Reſultate, welche die agswahlen ſeit jener Zeit zu wenn auch nicht alle Reihen allein zuzuſchreiben ſind, wie auch Miniſter v. Puttkamer am 13. Dezember 1882 im Reichstag aldemokratiſchen Partei ver⸗ ieſem Hauſe nicht ihrer eige⸗ eider Gottes der Uneinigkeit untereinander, verdanken ſie Iner dieſer Parteien rnswerthen ation der Sozialiſten trotz und Belagerungszuſtand nicht nur nach hin vervollkommnet, ſondern auch zugeſtanden werden, daß ſelbſt von den vom Mini⸗ ſter Puttkamer gerühmten yſtaatserhaltenden“ Parteien Wahlen von Sszialiſten direkt Gegenſatz die Folgen einer genüber einer Strafe ſtehen, für irgend ein Verbrechen oder Vergehen nach Teuilleton. Zwei Weihnachts⸗Abende. 8 im Unterſuchungsgefängniß. Nachmittags. In der„Centrale“, jenem u, in welchem die ſämmtlichen Flügel des chungsgefängniſſes ſternartig zuſammenlaufen, ſieht es Tannenbäume, welche um den en Mittelpunkt der Centrale, eer von Licht aus. den langen Gängen, in denen rechts und links Zelle an Zelle ſich reiht. Der Ober⸗Aufſeher gibt ein Zeichen 8„Laſſen Sie die Weiber zum Gottesdienſt vorführen!“ befiehlt er den auf ſeinen Ruf erſcheinenden e Minuten, dann kommen ſie an. vürfelte Geſellſchaft!“ Kinderſchuhen entwachſenen Mädchen, nsalter bis zur weißhaarigen Matrone. zenehmen! Da kommt die Straßendirne idenkleid, die es nicht unterlaſſen kann, ehen kokette Blicke zuzuwerfen, ſpielt um e vergief aängnt e zubringt. Ein in den ſeinen Zügen ? De i on en 90 ihre Jührerin eine Alette u verantworten hahe ird ine wird. Die Alte in, die ſich wegen 4 irektor der Anſt, ſchein 1 gen der 5 t auf einer mia ihe 5 5 ig a Platz. Der Göktes ait 00 9 4 die Adventliedes Pricht mege tes Schluchzen und hausartigen Sitz⸗ Monate früuher bewußt Geſetzes eine Siege ihren mſtand, daß die ahl ſich zu ſäumt haben.“ es muß der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. GErſcheint täglich, Fonn⸗- und Feſttage ausgenemmen. Maßgabe des gemeinen wägung iſt unſeres Wiſſens noch keinmal bei den Berath⸗ ungen über das Sozialiſtengeſetz, noch bei den diesbezuͤg⸗ lichen Interpellationen und den Berichten über die Hand⸗ habung des Socialiſtengeſetzes in den Bereichen des kleinen Belagerungszuſtandes energiſch genug zu Tage getreten und doch liegt hierin die kraſſeſte Illuſtration zu der geſchaffenen Rechtsungleichheit! Für jedes nach Maßgabe des gemeinen Rechts wegen eines Vergehens oder Verbrechens erlaſſene Strafurtheil läßt ſich für den Betroffenen und deſſen Angehörige eine abſehbare Folge ermeſſen, er weiß die Zeit, wann er ſeine Strafe verbuͤßt haben wird, er kann ohngefähr den Schaden berechnen, der ihm durch die gerechte Sühne an ſeinem Vermögen und ſeinem Fortkommen erwaͤchſt, er kann hiernach kalkuliren, wie ſchwer er betroffen und was er für Mittel und Wege anwenden muß, um für ſpäter dieſe Schäden wieder auszugleichen.(Wir ſprechen hier ſelbſtverſtändlich nur von ſolchen Elementen, denen über⸗ haupt die Verhaͤngung von Freiheltsſtrafen noch als eine Sühne erſcheint und die deßhalb auch beſtrebt ſind, ihre Vergehen ſich, ihrer Familie und der Geſellſchaft vergeſſen zu machen.) Weiter ſtehen ſolchen Geſetzesübertretern, ſelbſt in den ſchwerſten Fällen, ordentliche Richter zur Seite, ſie köunen ſich Vertheidiger zur Wahrung ihres Rechts erwählen, ja ſelbſt der anklagende Staatsanwalt hat mit einem beſtimmten Material zu rechnen und, wenn er ſich ſeiner Pflicht vollbewußt iſt, auch alles das in Erwägung zu ziehen, was zu Gunſten des Angeklagten in die Wagſchale geworfen werden kann. Wie ganz anders äußert ſich die Aus⸗ nahmsmaßregel! Hier gibt es keinen ſtreng prü⸗ fenden Richter, keinen unparteiiſchen Staatsanwalt und noch weniger irgend eine Art der Vertheidigung. Auf Grund des kleinen Belagerungszuſtandes, welcher nach dem Sozialtſtengeſetz durch Bundesrathsbeſchluß jederzeit Platz greifen kann, wenn Ortſchaften durch ſozialiſtiſche Beſtrebungen mit Gefahr für die öffentliche Sicherheit bedroht ſind, können Perſonen, von denen eine Gefähr⸗ dung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu be⸗ ſorgen iſt, aus dieſen Bezirken ausgewleſen werden. Gegen eine ſolche Gewaltmaßregel gibt es keinerlei Rechts⸗ mittel, ſondern nur die Berufung an eine von der Regierung eingeſetzte oberſte Reichskommiſſton. Nun könnten wir eine Reihe Präcedenzfälle anführen, in denen, lediglich in Folge ungenauer Informationen untergeordneter Polizeibeamter, Perſonen ausgewieſen worden ſind, auf welche die obengenannten Beſtim⸗ mungen in keiner Weiſe zutreffend waren; durch die Reichskommiſſton wurde denn auch nach Monaten zu Gunſten ſolcher Ausgewieſenen entſchieden— aber welche traurige Folgen die einmal ausgeführte Maß⸗ regel für dieſe Leute und deren Angehörige bereits her⸗ beigeführt hatte, darnach hat Niemand gefragt! Und doch ſird gerade hier Irrthümer und unverſchuldete — eeeeeeeee eeeeeeeee Es herrſcht Da ſind neben en beim bittere 8 „wie ein⸗ ingüng eines plätzen der Gefangenen.„Stille Nacht, heilige Nacht!“ ſind zwölf Gefangene, welche leiſe anſetzend dies Lied ſingen und dann:„O, du fröhliche, o, du 15 5 folgen laſſen. Das Weinen und Schluchzen wird ſtärker, kein Auge bleibt trocken. Nachdem der Gottesdienſt beendet iſt und die Gefangenen in ihre Zellen zurückgeführt ſind, verſammeln ſich die Auf⸗ ſeher in der Centrale und ſingen einige Weihnachtslieder. Die markigen Männerſtimmen ſind von mächtiger Wirkung und bis in die entfernteſte Zelle dringt der Geſang. Von welchen Gemüthsbewegungen mögen die Inſaſſen wohl er⸗ griffen werden! Kompagniebefehl: „Heute Abend 5¼ Uhr iſt die Kompagnie voll ählig, Burſchen mit, auf Stube 35 zur Weihnachtsfeier zur Stelle. Der Hauptmann will auch kommen. Anzug vierte Garnitur, ohne umgeſchnallt und Mütze. Die Sänger treten eine halbe Stunde früher an!“ Durch Forträumung der„Klappen“, wie der Kaſernen ⸗ humor die einfachen, eiſernen Bettſtellen nennt, iſt ein ziem⸗ lich großer Saal geſchaffen. In der Mitte desſelben prangt ein hoher Tannenbaum, geſchmückt mit Egßwaaren mancher Art, ſowie mit vielerlei duntem Papierſchmuck und Gold⸗ und Silberſachen, 597 deren Anfertigung ſeit mehreren Tagen allabendlich geſchickte Finger kommandirt waren. Um den Baum reihen ſich in langer Linie ſauber gedeckte Tiſche, be⸗ laden mit Geſchenken mannigfaltiger Art. Nachdem Alles wohlgeordnet iſt, füllt die Kompagnie den freien Raum. Gleicht darauf ertönt ein lautes:„Richt' Euch!“ und durch kerzengerade Haltung wird dem Herrn Hauptmann, der ſoeben mit dem eldwebel eintritt, das Honneur erwieſen. Alsbald beginnt die Feier mit dem Vor⸗ trag eines Weihnachtsliedes; der Geſang iſt recht gut, der deutſche Soldat kann eben Alles, was befohlen wird. Nach dem Geſang hält der Hauptmann eine kleine Anſprache⸗ Hierauf folgt die Beſcheerung. Nach einiger Mühe hat Jeder ſeinen Namen gefunden und nimmt mit mehr oder weniger aufrichtiger Freude und Dankbarkeit die Gabe in Empfang. — entſprechend anſehnlichere Gaben. Nachbem ieder ſein Ge⸗ Mannheimer Handels⸗Zeitung. techts verfügt wird. Dieſe Er⸗ Es 1 Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg⸗ Schädigungen am Allerleichteſten moͤglich. Der die Ausführung verfügende Polizeipräſident ꝛc. ꝛc. muß ſich hier meiſt ausſchließlich auf die Berichte niederer Poli⸗ zeiorgane verlaſſen und kann nur in den wenigſten Fällen prüfen, ob die Berichte zutreffend, ob die nöthigen Erhebungen erſchöpfend genug gemacht worden ſind. Selbſt der„mit Recht“ Ausgewieſene wird aber nun durch dieſe Maßregel gegenüber dem gemeinen Verbrecher entſetzlich hart betroffen. Wir wollen hier nicht von dem„Bourgeoisſozialiſten“ Sabor, oder den Herren Bebel, Liebknecht und Singer ſprechen, welche vermoͤge ihrer Intelligenz und geſicherten Geſchäftsverbindungen auch an Orten in der Nachbarſchaft des Belagerungs⸗ bezirks weiter exiſtiren können, ſondern wir haben die unſelbſtſtändigen Arbeiter und deren Familien im Auge⸗ Wie kann ein ſolcher wiſſen, wann und wo er wieder in Arbeit treten kann, wo er in der Folge für ſeine Frau und Kinder wird ſorgen können und ob er, vielleicht in ſeinem Fach Hervorragendes leiſtet ſelpft wenn er ſich ſpäter von der ſozſaliſtiſchen Bewegung vollſtändig fern halten würde, wieder vollberechtigt in die Geſellſchaft aufgenommen wird? Denn; Semper aliquid haeret! 8 Es wird nach wie vor nicht an regierungsfreund⸗ lichen Stimmen fehlen, die da ſagen werden, die Ausge⸗ wieſenen haͤtten ſich dieſe traurigen Folgen ſelbſt zuzu⸗ ſchreiben, da ihnen ja die geſetzlichen Beſtimmungen bekannt geweſen ſeien. Selbſt wenn wir dies poll und ganz anerkennen, ſo ſteht doch ebenſo feſt, daß die Be⸗ hörden jederzeit die Macht und die Befugniß haben, gegen alle und jede bedrohliche Ausſchreitung auf dem Boden des gemeinen Rechts einzuſchreiten und pollzeiliche Willkür hierdurch in den Hintergrund verſchwinden zu laſſen. Ein bleibender Steg der ſtaatserhaltenden Kräfte iſt nur auf dem Boden des gemeinen Rechts zu erwarten und auf dieſem Boden muß jeder billig Denkende raſche und ſtarke Niederwerfung jedes Verſuchs einer ge⸗ waltſamen Bedrohung der Rechtsordnung, ſtrenge und unpartetiſche Handhabung der Geſetze gegenüber jeder Ausſchreitung mit Fug und Recht verlangen. Dleſe Gedanken fanden bereits in einem Wahlaufruf der Fort⸗ ſchrittspartei zur Reichstagswahl ihren Ausdruck in fol⸗ genden Worten, mit denen wir unſere heutigen Aus füh⸗ rungen ſchließen wollen: „Die Geſchichte wird auch diesmal keine Ausnahme machen in der Lehre, die ſie predigt, daß eine Bewegung der Geiſter mit geiſtigen Mitteln zum Stillſtand gebracht werden muß und eine Rückkehr der Geſetzgebung zur Rechtsungleichheit und damit zur Ungerechkigkeit und Willkür eine ſolche Bewegung eher 0 üren und aus der Oeffentlichkeit in das Geheimniß gefährlicher Verſchwö⸗ rungen zwingen würde.“ Verſchiedenes. — Fraukfurt a. M. Das Polizeipräſtdium dahier erläßt, angeſichts des kleinen Belagerungszuſtandes eine ver⸗ ſchärfte Verordnung zur Aufxechterhaltung der Ordnung in ſchenk genommen, läßt der Hauptmann einen großen gefüllten Beutel hereintragen und verkündet, daß er den Mannſchaften noch eine Ueberraſchung— obwohl ſie alle Jahre wieder⸗ kehrt— bereitet habe. Sodann ruft der Feldwebel jeden be⸗ Namen auf; der Gerufene muß an den Sack herantreten und ſich ein Päckchen, 0 Inhalt ihm verborgen iſt, aus det geheimnißvolleu Tiefe herausholen. Wer dabei ein großes Stlick zu Tage gefördert hat, iſt gewöhnlich arg enttäuſcht, wenn er zwar viel Papier, aber nur ein winziges Geſchenk, wie 1 Bleiſtift, findet. it einem Chorgeſang ſchließt dann die in allen Theilen ſehr anſprechende und würdige eigentliche Feier. Leidenſchaftliche Raucher verwandeln alsbald in langen Zügen das empfangene Kraut in mächtige Rauchwolken und balp, nachdem der Hauptmann ſein zweites Heim ver⸗ laſſen, ſind alle Stuben mit dichtem Tabaksqualm gefüllt, in welchem die Sorglojen ſich Nüſſe und Kuchen gut ſchmecken laſſen, gemüthlich plaudern oder auch mit einem kleinen An⸗ flug von Heimweh an die vorjährige Weihnacht zurückdenken, wo es bei Muttern doch gemüthlicher war. Nur hier und da holt ein ängſtlicher Rekrut den Putzlappen hervor, um den Helm zum zwanzigſten Male zu reiben und zu putzen, denn„morgen iſt Kirchgang“ Das 10 die in der Kaſerne, Vakunins Tochter. Die Tochter des berühmten Altvaters des Anarchtsmus und Nihilismus, Bakunin, Irl. Sophia Bakunin, hat ſich dieſer Tage in Neapel an dortigen mediziniſchen Fakultät inftribirt Frl. Bakunin hatte ihre Gymnafialſtudien ſowie die Maturitätsprufung leichfalls in Neapel abſolvirt, wo ſich ihre Mutter nach dem ode ihres erſten Mannes mit dem Advokaten Carlo Zare⸗ bezzi vermählt hat. — Unſere Kinder. 95 Dich, Käthchen, der— hat Dir ein kleines Brüderchen gebracht, willſt Du es 75 Ach nein, Papa, aber den Storch möͤcht ich gerne eh'n. 5— Macht der Gewohnheit. Angeklagter, haben Gefreite und Unteroffiziere erhalten ihren höheren Chargen noch etwas zu ſagen?—„Ich rufe den Himmel gen an, daß ich unſchuldig bin!“—„Jetzt gen mehr vernommn: 28 8380 Inſerate:— 2 Seite Geueral⸗Anzeiger. der ung in vergangenen 8 der Sylveſternacht. Es heißt dort: In den ſren iſt es vorgekommen, daß in der Syl⸗ raßen und Plätzen, ſowie aus den Feſtern enſchläge und andere Feuerwerkskörper ab⸗ ind, und mit Feuerwaffen geſchoſſen wor⸗ rannahen des Jahresſchluſſes nehme ich dieſem groben und gefährlichen Unfug mit arnen, daß die Executivbeamten ange⸗ onen, welche ſich ſolcher Ausſchreitungen iſch einzuſchreiten,— namentlich auch Fenſtern ſolcher Unfug verübt wird, ſo⸗ um die Unfugſtifter ermitteln und zur Be⸗ zu können. Zugleich weiſe ich darauf hin, der Anordnungen des Königlichen Staats⸗ vom 16. d. M.(Amtsblatt Nr. 54 Seite 513) mit 8 28 des Geſetzes vom 21. Oktober 1878 t ſich der Gefahr ausſetzen, wegen Führung e Waffenſchein mit Geldſtrafe bis zu Ein⸗ er mit Haft oder mit Gefängniß bis zu 6 90 ſehen von den Strafen des groben Unfugs— erden. u, 27. Dez. Sozialdemokratiſche Flugblätter⸗ Ges fort ſtrafi dreihundert Sozialdemokraten verbreiteten in ganz München und ſeinen Vorſtädten, ig angeblich 60,000 Flugblätter, betitelt: auf! Neujahrsgruß den Wählern der Reichstagswahl⸗ „München gewidmet von Ehrlich Gradraus.“ In dieſer Schrift werden hanptſächlich die Ultramontanen bekämpft. — München, 28. Dez. Der Polizeibericht meldete am obrigen Freitag in ſeiner gewöhnlichen Kürze, es habe ſich eine Geſellſchaftsdame durch zwei Schüſſe ſo ſchwer verletzt, daß ſie wenige Stunden darauf geſtorben ſei. Ueber den traurigen Vorfall erfahren wir einiges Nähere: Eine ſehr geſchätzte Künſtlerin in unſerer Stadt hatte ſeit Jahren eine Geſellſchaftsdame bei ſich. Neuerdings glaubte dieſe ihre Stellung gefährdet und machte der Dame Vorwürfe. Es⸗ kam zu einer Scene, in welcher die Geſellſchafterin den Drohungen die That folgen ließ und aus einem Revolver zwei Schüſſe auf die Künſtlerin abgab, welche indeß glück⸗ licher Weiſe nicht getroffen wurde, ſondern Zeit fand, ſich zu flüchten und um Hilfe zu rufen. Als dieſe herbeikam und ein Gensdarm die Geſellſchafterin, welche ihr Attentat nicht leugnete, verhaften zu müſſen erklärte, ſchoß ſie ſich in die Schläfe; ſie ſtarb nach vier Stunden im Krankenhauſe. wird als eine exzentriſche Perſönlichkeit ge⸗ ildert. — Berlin, 27. Dezember Zu der jüngſt ereits erwähn ten Berufung des jetzigen deutſchen Conſuls in Petersbur Heren von Mohl, an den kaiſerlich japanizſen Hof na Tolſg erzählt man in hieſigen vornehmen Kreiſen, daß die betteſſenden Unterhandlungen von dort ſchon vor geraumer Weiſe augeknäpft wurden, nunmehr aber zum Abſchluß ge⸗ langk ind Herr von Mohl wird Oberceremonienmeiſter, Frau dih Moß geß Gräfin Groeben und ehemalige Hofdame der Holſerin Aaguſta, japaniſche Oberhofmeiſterin werden. Neben eemein ehrenden Auszeichnung, die in dieſer Berufung Hegt, ſcheink dieſelbe auch in pekuniärer Beziehung eine glän⸗ ii eig Wie es heißt, wurden die jährlichen Bezüge gelen ſapaniſchen Oberceremonienmeiſters, und desglei⸗ chen die der Frau Oberhofmeiſterin mit je 50,000 M. normirt, der Kontrakt auf eine Reihe von Jahren hinaus voll⸗ 1 Herr von Mohl war bekanntlich früher lange Zeit Mäbittetsekretär der Kaiſerin Auguſta, und dann deutſcher Conſul in Cineinnati. Colmar, 27. Dez. Wie dem„Elſäſſer Journal“ ge⸗ ſchrieben wird, iſt Herr Robert Schäffer, Sohn des Pfarrers Ad. Schäffer, zum Privatſecretär der Königin von Rumäuien ernannt worden. Die Amtspflichten, die Herr Schäffer bei der Königin zu erfüllen haben wird, welche fich in der Litteratur unter dem Namen Carmen Sylva einen hohen Ruf erworben hat, ſind vor allem litterariſcher Natur. Binnen zehn Tagen wird Herr Schäffer in Bukareſt ein⸗ treffen und dort im königlichen Palaſte Wohnung nehmen. — Nom, 25. Dez. Dem neueſten ſtatiſtiſchen Jahrbuche Roms iſt zu entnehmen, daß die Bevölkerung Roms die Zahl von 345,000 überſchritten hat. Die Zahl der aus den Provinzen Italiens Eingewanderten beträgt 160,000. — Aus Thüringen, 28. Dez. Die neueſten thüringi⸗ ſchen Zeitungen melden, daß bis jetzt in Thüringen nicht weniger als 21 Perſonen im Schnee erfroren aufgefunden worden ſind. — Ein Neger, der nach ſeinen Papieren aus Deutſch⸗ Kamerun gebürtig iſt, wurde dieſer Tage in Münſter wegen Mittelloſigkeit aufgegriffen und der Polizeibehörde vorgeführt. Derſelbe war früher 15 Jahre lang Koch auf Seeſchiffen, ſpater Diener bei einer Seiltänzertruppe. Durch die Auf⸗ iöſung der Truppe wurde er brodlos. Von der bewegten Vergangenheit unſeres ſchwarzen Landsmannes zeugen ſeine Sprachtenntniſſe, indem er gußer ſeiner Mutterſprache, deutſch, engliſch, portugieſiſch, ſpaniſch und etwas franzöſiſch ſpricht und recht gut deutſch ſchreiben kann. — Ein Wintergewitter. Zu den Schneeſtürmen in Deutſchland und zu der von einem Sturm begleiteten Spring⸗ fluth in der Adria, geſellte ſich eine dritte, in dieſer Jahres⸗ eit ſeltene Naturerſcheinung— ein Gewitter. Wie aus Windiſchgräz in Steyermark geſchriebeu wird, entlud ſich in der dortigen Gegend Nachmittags ein Gewitter von ſolcher Theater, Runſtu. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Thegter in Maunheim. Mittwoch, den 29. Dezember 1886. * Euryanthe. Große Oper von C. M. v. Weber. Es gibt einen Baum, der den Uebergang bildet vom Laub zum Nadelholz, oder wie der Botaniker ſich ausdrücken würde: von den monocotylen 5 den dycotylen Pflanzen. Wenn der Vergleich erlaubt und es geſtattet iſt, die Natur als Analogie für die Kunſt herbeizuziehen, ſo bildet Webers Euryanthe den Uebergang vom ſymphoniſchen Tonwerke zur Wagner'ſchen Muſik. In dem genannten Beiſpiele iſt das, was jener Baum an ſeinen Zweigen trägt, weder Blatt noch Nadel, aber in der Euryanthe kommt doch neben den modernen Begleitungsmaſſen à la Wagner der zarte, feine Freiſchützdichter mit ſeinen lieblichen einfachen Melodien immer wieder zum Vor⸗ ſchein. Richard Wagner hat ſich aber nicht damit begnügt, an die Weberſche Eurhanthe als den Ausgangspunkt ſeiner Muſik anzuknüpfen und aus dieſem reichen Schatze mit beiden Hän⸗ den zu ſchöpfen; er hat ſogar zwei Figuren daraus nicht für unwerth erachtet, um ſie in ſeinen Lohengrin 10 verpflanzen. Wem fällt nicht ſofort die gewaltige Aehnlichkeit der Eglan⸗ tine und des Lyſiart mit einer Ortrud und einem Telramund auf. Den adeligen Troubadour Adolar, dieſen rührenden Schma htlappen vor dem Herrn, hat er allerdings nicht für ut genug erfunden und ihn vielmehr durch den männ⸗ icheren und ſchneidigeren Gralsritter erſetzt. Weber hat mit ſeiner Euryanthe einen Wagner inſpirirt, vielleicht ihn auch damit gebildet, und durch Wagner iſt dann erſt wieder eine Furhanthe entdeckt und durch die Nachbildung der Werth des Urbildes erkannt und gewürdigt worden. So hat denn wie⸗ der eine Oper an Intereſſe gewonnen, die es zur zur Zeit ihrer Schöpfung nie über einen succss Gestime gebracht hatte. Bei der geſtrigen Aüfführung will ich von der Titelrolle hend, deren Trägerin ich gerne beſcheinige, daß ſie correet fleißig, aber in einer für uns Deutſchen nicht verſtänd⸗ Sprache geſungen hat, anerkennen, daß dieſelbe ſehr —— 9 25 ſchoͤne Momente geboten hat. Jedenfalls wurde, und 2in! Wwähne — nie Der orcheſtrale Theil in! neuen Abgänge dürfte es 81. Dezember. Heftigkeit, wie es ſelbſt im Hochſommer ſelten vorkommt. Blitz auf Blitz folgten einander unter furchtbaren Donner⸗ ſchlägen, und mehrere der Blitze haben in der Gegend ein⸗ geſchlagen. — Jäger und Wilddieb erſchoſſen. Der 32jährige Forſtadjunet Karl Eberl, Sohn des Oberförſters der Czernin'ſchen Herrſchaft Neuhaus, wurde zu Anfang der vorigen Woche im Alberitzer Forſte bei Poderſam in der Nähe einer Schlucht erſchoſſen aufgefunden. Zweihundert Schritte von ihm entfernt lag tödtlich verwundet ein berüch⸗ tigter Wilddieb, welcher früher Heger in dem betreffenden Jorſte geweſen. Die Beiden waren bei der Schlucht zuſam⸗ mengetroffen; der Wilddieb ſchlug ſofort auf ſeinen Verfolger und traf denſelben in die Bruſt, worauf der Jäger, obwohl ſchwer verwundet, noch den Schuß erwidern konnte, dann aber ſterbend zuſammenſtürzte. Neben dem Wildſchützen, der nach der Auffindung auf kurze Zeit nochmals zum Be⸗ wußtſein kam, aber bald darauf ſtarb, lagen zwei geſchoſſene Haſen und ein erlegter Faſan, ſowie ein ausgeſchoſſenes doppelläufiges Gewehr ſammt Munition. — Bellauo, 26. Dezember. Die warme regneriſche Witterung, welche hier ſeit einer Woche eingetreten, hat vor einigen Tagen mehrere Opfer gefordert. Eine Schmuggler⸗ hande, aus etwa dreißig Perſonen beſtehend, welche mit Spiritus und Tabak beladen auf dem Rückwege von Tyrol auf vicentiniſches Gebiet begriffen war, wurde im Porbegha⸗ Paſſe von einer mächtigen Lawine überraſcht, welche ſechs Schmuggler verſchüttete. Die übrigen Genoſſen brachter großer Entdeckungsgeſahr ihre Wagren in& ſodann mit Werkzeugen verſehen auf die Unglücks 3 wo es ihnen nach ſtundenlanger anſtrengender Arbeit die Verſchütteten aus ihrem Schneegrabe zu befreien. Fünf derſelben waren noch am Leben, hatten aber Quetſchungen, Beinbrüche ꝛc. erlitten, der ſechſte, ein 19jähriger Burſche Namens Giovanni Paolo, war bereits erfroren, Es ſind dies Unglücksfälle, die ſich in unſeren ſüdtyroliſchen Grenzalpen jährlich wiederholen, und am meiſten dabei iſt die kodes⸗ muthige Opferwilligkeit zu bewundern, mit welcher ſich die Schmuggler ſtets gegenſeitig beiſtehen. — Aus der Schweiz. 28. Dez. Nicht weit von der Genfer Grenze verliert ſich die Rhone unter dem Boden und fließt eine Strecke weit unterirdiſch. Gegenwärtig wird nun von oben herab ein Schacht in die Tiefe gegraben, um die Geſtaltung des unterirdiſchen Flußbettes kennen zu lernen. Man bringt dieſe Arbeit in Verbindung mit dem beſtehenden Plan, vermittels der Iſere, des Lac de Bourget und der Rhone eine ſchiffbare Waſſerſtraße von Genf nach dem Mittel⸗ meer zu ſchaffen. — Die Ernteſtunde des Todes. Aus Prag wird geſchrieben: Das„Pr. Tabl.“ berichtet ans Mühlhauſen bei Tabor: Der hieſige geachtete Arzt Dr. Alexander Herman wurde am Weihnachtsabend in das eine Stunde entfernte Dorf Hüwonitz zu einer Entbindung gerufen. Das Kind kam todt zur Welt, während der Operation ſtarb die Mutter und in demſelben Momente ſank auch der operirende Arzt 20 19 Boden. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ende emacht. —,Belgrad, 27. Dez. Der im Dorfe Benjamir wäh⸗ rend einer Gaſterei erſchoſſene berüchtigte Räu⸗ ver Stanko Soldatovies wurde im hieſigen Ge⸗ meindeſpital aufgebahrt und geſtern, ſowie heute wanderten Tauſende Menſchen aus der Stadt und der Umgebung in das Spital, theils zu Fuß, theils in Equipagen, um die Leiche des gefürchteten Räubers zu beſichtigen. Soldatovics, ein ſchöner kräftiger Mann, mit energiſchen Geſichtszügen, hatte ein Alter von 35 Jahren und eine Länge von 180 Centimetern. Er weiſt ſieben Schußwunden am Kopf, in der Bruſt, im Unterleib, dann an einer Hand und einem FJuß auf. Die Gensdarmerie hatte ihn und einige andere Räuber beim Mahle überraſcht. Die Räuber wehrten ſich berzweifelt, erſchoſſen drei und verwundeten mehrere Gens⸗ darmen. Ein älterer Bruder des Räubers, Jovan Sol⸗ datovies, entkam ſchwer verſchwundet, iſt aber bereits feſtgenommen und wird hierher transportirt. Der erſchoſſene Räuber abſolvirte fünf Gymnafialklaſſen und diente als Wachtmeiſter in dem letzten Türkenkriege. Aus Itadt und Tand. * Maunheim, 30. Dezmber 1886. * Euthebung von Neujahrs⸗Gratulationen. Wie Herr Bürgermeiſter Bräunig im Inſeratentheil unſeres Blattes bekannt macht, werden für diejenigen, welche ſich von dem ewohnheitsmäßigen Gebrauche der Verſendung von Neujahrs⸗ lückwünſchen entbunden zu ſehen wünſchen, gegen Entricht⸗ ung der ſehr Gebühr von 1 Mark, welche in die Armenkaſſe fließt, gleichwie in anderen Städten auch in un⸗ ſerer Stadt Karten zu dieſem Zwecke von der Armen⸗Com⸗ miſſion ausgeſtellt. Wir begrüßen dieſe Einrichtung, welche auf der einen Seite einem edlen Zweck dient, und auf der anderen dazu beſtimmt iſt, eine Gewohnheit, welche mit jedem Jahre ſich in immer läſtigerer Weiſe fühlbar macht, einzu⸗ dämmen und einzuſchränken, mit voller Genugthuung und aufrichtiger Freude. Wir wollen es uns nicht verſagen, an dieſer Stelle dem Herrn Bürgermeiſter Bräunig dafür, daß er den Muth gehabt hat, dieſe Sache anzuregen, unſeren Dank auszuſprechen, möchten aber auch gleichzeitig an das werthe einer muſtergiltigen Weiſe zu Gehör gebracht Auf der vollen Höhe der Kunſt ſtanden Frau Seubert ſowie Herr Gum: die erſtere ſang ihre Eglantine⸗Ortrud mit jener dämoniſchen Gewalt und ſchulgerechteſten Formenvollendung, die wir an dieſex hochgeſchätzten Künſtlerin nicht genug loben können, und der letztere ſeinen Adolar⸗Lohengrin mit ſo harmoniſcher Rein⸗ heit, Sicherheit und Nüancierung, daß wir aufrichtig bedauern, wenn der Augenblick wirklich kommen wird, wo er mit ſeinem Schwanengeſang von uns Abſchied nehmen wird. Herr Mödlinger hatte bei dieſer Gelegenheit zum erſten Male den Lyſiart übernommen, der nur für dieſen wackeren Künſtler an einer einzigen Stelle etwas hoch zu liegen ſchien, im Uebrigen aber ſich mit dieſer Parthie in lobens⸗ wertheſter Weiſe zurechtgefunden. Auch die Chöre haben ſich einer ebenmäßigeren Pflege zu erfreuen gehabt, als dieſes in letzter Zeit der Fall geweſen iſt. Eine Theaterkriſis. Diejenige Bühne, welche ſich als wirkſame Concurrenz der Wiener Hofvurg erwieſen hatte, das„Deutſche Theater“ verliert nach und nach immer mehr an Bedeutung. Die Schuld daran trägt das Austreten der beſten Kräfte. Vor der Eröffnung noch traten Poſſart und Frau Niemann⸗ Seebach aus. Später ſchieden aus dem bereits bereits be⸗ ſtehenden Enſemble Haaſe, Barnay, die Haverland, ohne daß ein würdiger Erſatz ſich gefunden. Der Kontrakt der Frau Niemann Raabe läuft mit Ende dieſer Saiſon ab und wird, wie wir hören, nicht erneuert werden. Welch' einen ſchweren Verluſt das für das„Deutſche Theater“ be⸗ deutet, das brauchen wir wohl kaum erſt zu ſagen. Empfind⸗ lich iſt auch der Austritt des Herrn Schönfeld, der für jugendfriſche, muntere Rollen ſo viel geſunde Laune mit⸗ brachte. Mit der nächſten Saiſon geht der Vertrag von Engels zu Ende, der, wie beſtimmt verlautet, ebenfalls im Verbande des„Deutſchen Theaters“ nicht bleiben will.— Aehnliches wird auch von einigen anderen Mitgliedern be⸗ hauptet. Bisher hat das„Deutſche Theater“ die Verluſte ja noch ſehr gut ertragen,— es blieb eben noch ein Schatz werthvoller Kräfte zurück, und der Fleiß, das Wohlwollen des Publikums balf über Vieles hinweg. Angeſichts der Publikum die dringende Biſte richten, von dieſer überaus nützlichen und erleichternden Einrichtung einen recht ausge⸗ dehnten Gebrauch machen zu wollen, damit dieſelbe nicht blos beſtehen bleibe, ſondern auch von Jahr zu Jahr ihre wohl⸗ thätige und gemeinnützige Wirkung in immer reicherem Maße geltend mache. Indem wir nochmals auf die dieshezügliche Bekanntmachung hinweiſen, wiederholen wir unſere Bitte um recht zahlreichen Anſchluß an den Kreis derjenigen, welche von dieſer Einrichtung bereits Gebrauch gemacht haben. *Gedenket der Briefträger. Alljährlich beim Jahres⸗ wechſel ſieht ſich die Preſſe veranlaßt, die Leſer an die Brief⸗ träger zu erinnern, die Jahr aus, Jahr ein traurige wie frohe Botſchaft, ohne Rückſicht auf Sturm und Wetter und uUnter der allerſtrengſten Diseretion uns zubringen. Wohl iſt den Briefträgern von ihren Vorgeſetzten unterfagt, zum Neu⸗ jahr zu gratuliren und um das Verbot noch wirkſamer zu ge⸗ ſtalten, werden in dieſen verkehrsreichen Tagen Hilfsbriefträget angeſtellt, die in der Regel die Poſt austragen, während dit eigentlichen Briefträger als Sortirer Verwendung finden. Es iſt nun aber den Briefträgern eine Extragratifikation wohl zu gönnen und glauben wir, daß das Publikum leicht herausfinden wird, daß dieſe dem Mann gebührt, der das ganze Jahr dem ſchweren Dienſt obliegt, nicht aber dem Aus⸗ helfer, der nur für einige Tage deſſen äußern Dienſt verſieht. Auch den niederen Bedienſteten der übrigen Verkehrs⸗ anſtalten als Trambahn, Güterſpediteure ꝛc möchten wir gerne eine Neuſahrsgratifikation gönnen und bitten wir auch dieſer zu gedenken. * Straßenreinigung. Einige Tage Thauwetter und etwas Regen haben bewirkt, daß die Straßen unſerer Stadt nunmehr von Schnee und Eis wieder ziemlich frei ſind. Beſonders am geſtrigen Tage wurde ſehr viel gearbeitet, um den normalen Zuſtand wieder herzuſtellen. Die wenigen Stellen, die noch zu finden ſind, dürften wohl im Laufe des heutigen Vormittag gleichfalls noch gereinigt werden. * Die hieſige Privatbriefbeförderungsauſtalt, die unter der bewährten Leitung des Herrn Kirchhofer ähnliche Anſtalten in Frankfurt a.., Köln und Elberfeld betreibt, hat ſich durch die correkte Beſorgung aller Aufträge, die in ihr Fach ſchlagen, die Gunſt des correſpondirenden Publikums raſch erworben und iſt bedacht, ſich auch ſolche zu erhalten. So läßt ſie jetzt täglich 6 mal die Runde durch die Stadt machen und werden einzelne Briefkäſten Abends elf Uhr nochmals geleert. Für Neujahr hat ſie noch die weitere Maßgregel getroffen, daß jedem Briefträger noch ein Hilfs⸗ briefträger beigegeben wird, damit deſto ſicherer und ſchneller die Adreſſaten in den Beſitz der zu erwartenden Gratulations⸗ briefe und anderen Correſpondenz gelangt. Schließlich werden wir noch erſucht, mitzutheilen, daß dieſe Privatbriefbeför⸗ derungsanſtalt zu der neuauftretenden Geſellſchaft„Hanſa“ ſteht. ſen Teutſche Münzen. Nach einer überſichtlichen Zu⸗ ſammenſtellung im„Deutſchen Reichsanzeiger“ der bis jetzt in den deutſchen Münzſtätten ausgeprägten Münzen, cour⸗ ſiren, nach Abzug aller eingezogenen, jetzt An Doppelkronen .478,411,460., an Kronen 455,284,180.s, an halben Kronen 27,961,925., zuſammen an Goldmünzen Mark 1,961,687,080.; an Silbermünzen: Fünfmarkſtücke 71.647.905 Mark, Zweimarkſtücke 102,509,522 M. Einmarkſtücke Mark 175,016,273, Fünfzigpfennigſtücke 71,484,.324., Zwanzig⸗ pfennigſtücke 27,716,943 M. 80 Pfg., zuſammen an Silder⸗ münzen 448,374,967 M. 80 Pfg.; an Nickelmünzen: Zehn⸗ pfennigſtücke 23,502,120 M. 60 P 9 Fünfpfennigſtücke Mark 11,657,556. 85 Pfg., zuſammen an 9 ickelmünzen 35,159,777 M. 45 Pfg.; an Kupfermünzen: Zweipfennigſtücke 6,213,185 M. ö 50 Pfg., Einpfennigſtücke 3,667,634 M. 91 Pfg., zuſammen an Kupfermünzen 9,880,820 M. 41 Pfg. Die Geſammtſumme 5 der im Cours befindlichen Reichsmünzen beträgt ſonach 2,455,102,645 M. 66 Pfg. e, * Ser Kirchenchor der Lutherkirche wird im Syl⸗ veſter⸗Gottesdienſte Abends 6 Uhr in der Lutherkirche zum Wortrag bringen:) Herr Gott dich loben wir ꝛc. von Friedr. Silcher. 1 Lobet den Herrn ꝛc. von W. Steni. * Auch die freireligißſe Gemeinde dahier zündet dieſes Jahr ihren, den Religionsunterricht beſuchenden Kindern— 70 an der Jahl— einen Weihnachtsbaum an. Am Sylveſter⸗Abend, nach dem Vortrage, findet die Beſchee⸗ rung ſtatt, zu welcher auch die Freunde der Gemeinde einge⸗ laden ſind. 1 dieſerhalb auf die Veröffentlich⸗ ung unter den Kirchenanzeigen. Unfall ſtatt Vergnügen. Der„Berliner B⸗C ſchreibt:„Ein Unglücksfall im Cireus Krembſer in Berlin iſt am zweiten Feiertage durch jene rohe Rück⸗ ſichtsloſigkeit der Galeriebeſucher, welche ſich an Feſttagen leider immer im Thegter und Eireus bemerkbar macht, her⸗ beigeführt worden. Als für die Apendvorſtellung die Kaſſe geöffnet wurde, drängten ſich die Maſſen ſo ungeſtüm durch das Eingangs⸗Portal und es entſtand ein ſo heſtiger Kampf, daß zwei Frauen und zwei Kinder miedergeriſſen und von den in blinder Haſt Nachſtürmenden mit Füßen getreten wurden. Erſt das klägliche Hilfegeſchrei der Verletzten machte das Publikum auf das geſchehene Unglück aufmerk⸗ ſam und die Beamten des Circus, ſowie die dort poſtirten Schutzleute ſchafften die Verunglückten nach der nahegelegenen Charite. Die Verletzungen ſollen ziemlich ernſter Natur dein, eines der Kinder hatte einen Beinbruch erlitten!!— Wer ſchon einmal an einem Sonntage die Galerie des hieſigen lich für würdigen Erſatz zu ſorgen, wenn das junge Inſtitut die ehrlich erworbene Stellung in unſerem Kunſt⸗ leben nicht gefährdet ſehen ſoll. Karlsruhe, 29. Dez. Wie ich aus guter Quelle erfahre, iſt das Ausſcheiden der Frau Praſch aus dem Verband unſeres Hoftheaters beſchloſſene Sache. Frau Praſch iſt an das Hamburger Stadtthegter engagirt, ihr Gemahl iſt noch auf ein Jahr an unſere Bühne gebunden. Ob derſelbe unſere Stadt nach Ablauf ſeines Kontraktes gleichfalls ver⸗ laſſen wird, ſteht noch dahen. 5 — Im Jahre 1840 hatte der Baron von Jouh, eine literariſche Größe vergangener Tage, Alexander Dumas Drama„Charles XI.“ geſehen. Als er nach einigen Tagen mit dem jungen Romanciers zuſammentraf, lobte er Manches, tadefte aber noch weit mehr,„Junger Mann“, ſchloß er endlich, Sie haben Talent Bilden Sie daſſelbe mehr aus, ich werde Ihnen Gelegenheit dazu geben. Werden Sie mein Sekretär, ich gebe Ihnen jährlich freie Wohnung und hundert Louisdor.“ Dumas, der beſcheiden den Alten hatte ausreden laſſen, erwiderte lächelnd:„Und was wird aus meinen drei Sekrelären?“„Sie haben Sekretäre?“„Allerdings.“„Wie diel Einkommen haben Sie denn?„Sechzig⸗ bis achtzig, tauſend Franes. Jouy glaubte ſich verböhnt und wandte ſich berlezt ohne eine Erwiderung ab. Als er aber hörte, daß Jener nur die Wahrheit 5 kam er wieder zu dem jüngeren Collegen und bat um Eniſchuldigung. Wäre ich nicht ſo alt“, ſchloß er,„bäte ich Sie, mich zu Ihrem Se⸗ kretär anzunehmen!n — Der Abbé Liszt. Auf einer Soirée im Hauſe des Fürſten Metternich in Ken wurde dem Klavierherds von einer Dame der hohen kratie arg zugeſetzt. Die Gräfin, eine Schönheit, die no⸗„an dieſem Abend ein wunder baxes, ihren herrlichen„ preisgebendes Solrsekleid trug. drängte den würdn en 10% k in eine Fenſterniſche und fuhr fort, dem Klaviergöve 0 0 Hof zu machen und alle Minen ſpringen zu laſſen. Epamziger Kavalier, welcher die Szene beybachtete, ſagte zu 17 Ir, unauffällirenach der intereſſanten Gruppe 1 zeigend: aber doch an der Zeit ſein, ernſt⸗ 335„Weuft ihs den Klecht übt Aiich En A eee— 5 im jgen es lt, er eld en in ück⸗ gen er⸗ rch pf, doch dürfte dJerd. Eisenb 81. Dezemder. General⸗Anzeiger. rs beſuchte der wird das Vorſtehende jedenfalls ſtehen. Schon häufig wurde in der Preſſe über zulänglichkeit der Einrichtungen bei der Galeriekaſſe geſprochen und auch im Bürgerausſchuß bildeten dieſelben ſchon Gegenſtand von Interpellationen; aber geſchehen iſt noch gar nichts Sollen etwa ähnliche Unfälle wie der oben e 1 En r 1 Uufall. Ein in der Weil'ſchen chemiſchen Fabrik au dem Lindengof heſchäftigter Arbeiter hatte ſich durch, 11 einem Dampfhahn entſtrömenden Dampf Geſicht und Hände verbrannt. Mittelſt Droſchke nach dem allg. Krankenhaus verbracht, wurde er dortſelbſt verbunden, konnte aber hierauf wieder entlaſſen werden. Städtiſche Bekanntmachungen. Unſeren verehr⸗ lichen Leſern können wir hiermit die erfreuliche Mittheilung machen, daß in Folge eines Beſchluſſes des Stadtraths Mann⸗ heim ſämmtliche ſtädtiſche Anzeigen vom 1. Januar 1887 ab unſerem Blatte zugewieſen werden. Dieſen neuen Erfolg ver⸗ bankt der„General⸗Anzeiger“—„Badiſche Volks⸗Zeitung“ ſeiner außergewöhnlich großen Verbreitung ſowie dem Um⸗ ſtande, daß derſelbe das geleſenſte und beliebteſte Lokalblatt Mannheims geworden iſt. Käfertbal, 29 Dez. Unſere Bahnhoffrage iſt ent⸗ ſchieden. Nach einem Erlaß des Finanzminiſteriums kommt der Bahnhof nach dem Projekte des Fonſortiums auf den von Anfang in Ausſicht genommenen Platz in der Mitte des Ortes hinter dem Adlerwirthshauſe. Zur Erleichterung des Perſonenverkehrs ſoll außerdem am Ende des Ortes gegen Mannheim zu neben der Straße noch eine Halteſtelle errichtet werden. Geſtern Abend hielt der Ge⸗ Schaarhof, 28. Dez. langverein„Eintracht“ in der Wirthſchaft des Herrn Bohr⸗ mann dahier ſeine Chriſtbeſcheerung mit darauf folgender Chriſtbaumverloſung ab. Sämmtliche Plätze waren dicht heſetzt; die zum Vortrag gebrachten Lieder ernteten großen Beifall und mußten auf allgemeinen Wunſch viele derſelben wiederholt werden. Jeder Zuhörer ging mit der Befriedigung nach Hauſe, einen genußreichen Abend erlebt zu haben. Auf Sylveſter wird der Geſangverein eine gemüthliche Abend⸗ unterhaltung veranſtalten, wozu Sangesfreunde jetzt ſchon freundlichſt eingeladen werden. . Aus der Pfalz, 30. Dez. In Speyer hat ein ſechs⸗ jähriger Knabe ſeiner zwölfjährigen Schweſter beim Spiel ein Auge ausgeſtochen. Obgleich ärztliche Hikfe ſogleich zur Stelle war, konnte das Auge nicht gerettet werden.— In Kaiſe rslautern findet am Sonntag den 2. Januar eine Volksverſammlung ſtatt, in welcher Herr Reichstagsabgeord⸗ neter Grohe über die kurze Reichstagsſeſſion mit ſpezieller Berückſichtigung der Militärvorlage referiren wird. Gerichtszeitung. Mannheim, 29. Dez.(Schöffengericht.) Es erhalten: 1) Steinhauer Philipp Baumann von Alſenz wegen und Unterſchlagung eine Gefängnißſtrafe von drei Ochen. 2) Jakob Wirſching von Kleinhauſen wegen mehrfachen Betrugs und Betrugsverſuchs, ſowie wegen Landſtreicherei eine ſolche von 3 Wochen und eine Haftſtrafe von 8 Tagen. 3) Schreiner Chriſtian Jekel von Worms wegen Dieb⸗ ſtahls eine Gefängnißſtrafe von vier Tagen. Tapezier Anton Wild von Neuſtadt a. d. H. wegen Betrugs eine Gefängnißſtrafe von 1 Woche und wegen Bruchs der Landesverweiſung eine Haftſtrafe von 10 Tagen. Uhrmacher Johann Baptiſt Lendner von Weidnau wegen e eine Gefängnißſtrafe von 10 Tagen. Sackträger Carl Jonas Biſſinger von Gondelsheim wegen Sachbeſchädigung eine Gefängnißſtrafe von 2 Tagen. ) Taglöhner Philipp Müller von hier wegen Diebſtahls eine Gefängnißſtrafe von 4 Wochen. 8) Maurer Jakob Leonhard von Heddesheim wurde von der erhobenen Anklage des Diebſtahls freigeſprochen. Kutſcher Johann Lenz von Waldhauſen erhält wegen Diebſtahls eine Gefängnißſtrafe von 8 Tagen. 10) Taglöhner Johann Neher von Gambach wird von der erhobenen Anklage der Körperverletzung freigeſprochen. 11) Ebenſo Kaufmann Otto Müſſig von Freudenberg von der erhobenen Anklage der Sachbeſchädigung. 5 12) Taglöhner Karl Lützel von Schwetzingen erhält wegen Thätlichkeiten eine Haftſtrafe von fünf Tagen. 13) Dienſtknecht Wilhelm Vogel von Limbach wegen Diebſtahls eine Woche Gefängniß, während der Mitangeklagte David Kippenhan von Heddesheim freigeſprochen wurde. 14) Pferdemetzger Jean Sponagel vonSeckenheim erhält wegen Beleidigung 10 M. Geldſtrafe. n 15) Hausknecht Leonhard Rieger von Wackershofen er hält wegen Beleidigung 3 M. Geldſtrafe. Neueſte Nachrichten. Karlsruhe, 29. Dez. Gutem Vernehmen nach be⸗ abſichtigt der Großherzog und die Großherzogin mit dem Prinzen Ludwig Wilhelm ſich auf Neujahr nach Berlin zu begeben, um der Feier des 80jährigen Dienſtjubiläums des Kaiſers anzuwohnen. Der Aufenthalt wird voraus⸗ ſichtlich nur wenige Tage dauern. Frankfurt, 29. Dez. Die„K..“ ſchreibt: Die Mehrzahl der Ausgewieſenen, die von ihren Parteigenoſſen zum Bahnhofe geleitet wurden, hat ſich nach Mannheim und Offenbach begeben; ſich ihnen auch hier kein dauerndes Hein bieten, da die preußiſche Regieruug die betreffenden Regierun⸗ gen gebeten haben ſoll, auch für die ge⸗ nannten Städte das Ausnahmegeſetz zu erwirken. Der Abgeordnete Sabor beabſichtigt, ſich nach Berlin zu begeben. Im Ganzen wurden bis heute, nach einer Veröffentlichung des Polizeipräſidiums, RHeichsbank 40%. 5 Frankfurter Bank%. 21 Perſonen von den Ausweiſungsbeſtimmungen be⸗ troffen. Doch duͤrften noch weitere Ausweiſungen be⸗ vorſtehen. „Frankfurt a. M. 30. Dezember. münzer. Bei Beginn der Weihnachtszeit wurden falſche Geld⸗ münzen, und zwar Thalerſtücke, Zweimarkſtiücke und Einmark⸗ ſtücke, verausgabt. Die in aller Stille angeſtelten Nachforſch⸗ ungen nach den Verbreitern der falſchen Münzen führten zu einem Reſultate, indem es gelang, die Falſchmünzer auszu⸗ heben und dingfeſt zu machen, wobei auch die Apparate der⸗ ſelben der Behörde in die Hände ſielen. Berlin, 29. Dez. Sämmtliche Regimentskomman⸗ deure der deutſchen Armee haben von Seiten des Kriegs⸗ miniſterium die Weiſung erhalten, zum Jahreswechſel gelegentlich des Militärjubiläums des Kaiſers in Berlin zu erſcheinen. Berlin, 29. Dez. Die Militärkommiſſion des Reichstages wird, wie bereits gemeldet, am 5. Januar ihre Berathungen wieder aufnehmen. Für das Plenum des Reichstages iſt die erſte Sitzung im neuen Jahre auf den 4. Januar anberaumt. An dieſem Tage aber kann die Militärkommiſſion ihre Arbeiten noch nicht be⸗ ginnen, da das Centrum ſich vorbehalten hat, über ſeine weitere Haltung vorher Stellung zu nehmen. Auf den 4. Januar haben die Fraktionen der Deutſchkonſervativen und des Centrums Sitzungen anberaumt. Sollte dieſes Zuſammentreffen nur ein zufälliges ſein? Für den preußiſchen Landtag, deſſen Ein⸗ berufung Mitte Januar erfolgen ſoll, iſt der Etat be⸗ reits nahezu fertig geſtellt, ſo daß er beim Beginn der Seſſton vorgelegt werden kann. Dagegen ſteht die Ausarbeitung der mehrfach angekündigten Kirchenvorlage noch immer im weitem Felde. Dresden, 30. Dez. Eine Reihe von bedauerlichen Unglücksfällen haben die Schneeſtürme im Königreiche Sachſen zur Folge gehabt. So hat man bis jetzt 17 Perſonen todt aufgefunden, welche theils in den Schneemaſſen ſtecken blei⸗ bend, umkamen oder von Müdigkeit übermannt, ſich zum Schlafe in den Schnee niederlegten und nicht wieder er⸗ wachten. Goblet empfing das Präſidium Ertappte Falſch⸗ Paris, 29. Dez. des Pariſer Munizipalraths und ſprach ſich gegen den Antrag auf Errichtung einer Centralmairie aus. Das Gerücht, wonach eine Trennung des Konſulatsweſens von dem Miniſterium des Aeußern beabſichtigt wird, iſt nach der„Agence Havas“ unbegründet. Brüſſel, 28. Dez. Heute entgleiſte der Brüſſel⸗ Pariſer Schnellzug in der Nähe der belgiſchen Grenze. Viele Perſonen ſind ſchwer verwundet. Zürich, 29. Dezbr., 2 Uhr 6 Min. Um 11 Uhr wurde ein Raubattentat in dem Goldſchmiedsladen von Bruppacher am Rathhausquai durch den 18fahrigen Schauſpieler Siegert verübt. Siegert iſt ein Oberpfälzer und am Floratheater engagirt. Die von Stockſchlägen blutende Frau verſcheuchte den Verbrecher durch ihre Hülferufe. Er wurde nach erfolg⸗ loſen Revolverſchüſſen durch die Menge überwältigt. Nom, 29. Dezember. Der Papſt empfing heute Herrn v. Schlözer. London, 29. Dezember. Der geſtrige Miniſterrath beſchloß, die Eröffnung der Parlamentsſeſſion bis Febr. zu verſchieben. Die Antwort Lord Hartington's auf die Eröffnungen Salisbury's iſt dem Vernehmen nach noch nicht eingetroffen.— Die bulgariſche Deputation wird heute von Lord Iddesleigh inoffiziell empfangen. London, 29. Dez. Der Rücktritt des bisherigen engliſchen Schatzkanzlers, Lord Randolph Churchill, wächſt ſich zur vollſtändigen Miniſterkriſis heraus. Einem Privat⸗Telegramm zufolge meldet die Wiener„Politiſche Korreſpondenz“ aus London, es würden außer Lord Churchill noch einige andere Mitglieder aus dem Kabinet ausſcheiden, ſo daß die Tage des Miniſteriums Salis⸗ bury gezählt ſeien. Konſtantinopel, 29. Dez. Vulcowitſch hat der Pforte erklärt, Bulgarien werde niemals den ruſſiſchen Kandidaten wählen. Seine Miſſion, die Pforte zu be⸗ wegen, Bulgariens Sache gegen die ruſſiſchen Forderungen zu ſchützen, gilt aber als geſcheitert.— Der franzöſiſche Botſchafter Montebello hat in einer Privatabſchiedsaudienz vom Sultan Mittheilungen für den Präſidenten der Re⸗ publik erhalten, worin derſelbe um Schutz in der egyptiſchen Frage gebeten wird und Vorſchläge zur Regelung der letzte⸗ ren gemacht werden.— Die franzöſ. Schiffbau⸗Geſellſchaft Loire offerirt in Folge der Herſtellung der bei der Germania beſtellten Torpedos ſolche zu billigeren Bedingungen, eine andere franzöſiſche Geſellſchaft offerirt franzöſiſche Repe⸗ tirgewehre an Stelle der Mauſer⸗Repetirgewehre. Neckarhafen(Haf Am 28. Dezemb Schiff„Friedrich,“ Schiff. Her! 1.„Vogel v. Falkenſtein“, Se 5„Neptun“, „Diana“, * Schiffsbewegung der Amerikaniſchen Packetf 1* Akt Dezember von Hamburg n von Hamburg naz weiter;„Sileſia“, 9. Vez. Samburg, 25. Dez. in Havre angekommen;„Suevia“, i% Deaor von New⸗Nork, 26. Dez. in Hamburg angekommen; Gothig ab Stettin, 23. Dez. in New⸗York angekommen;„Wieland!“ I8. Dez. von Hamburg, 24. Dez. in New⸗York angekommen iffe dex Hambu 0„Albingia⸗, 24. „Fräneſa Dez. von Havre Wasserstands-Nachrichten, Rhein. Datum Stand Datum Stand Konstanz, 28. Dez Düsseldorf, 28. Des, 386s Hüningen 28 Duisburg, 29..51 35 298. Ruhrort, 25. 10 8762:. Kehl, 280.„ Emmerleh, 28.„.80—e Lauterburg 28 Arnhbeim, 28.„ 10.35—9„ 0 89 Mymwegen, 28.„ fl0%s oie Haxau, 00„ Vreeswyk, 28.„.68— 0,10 gormershelm, 29.„ Neckar. Hannhelm, 30.„ nelſbrönn, 29. Des, 180 040 Malnz, 29.„ Ederbach, 00.„ 90.00—00 Slebrioh, 28 Mannheim, 80.„ 40 ie 1 en„ Main. e frankfürt, 28.„410 046 Coblenz, M28e1. Köln, 20. Trier. 29. Dez.] 82 Tlosp⸗ Badiſche Bank, Mannheim. Die Dividende für das verfloſſene Betriebsjahr wird auf 3½—4% geſchätzt, +Mannheim, 29 Dez. Effektenböpſe Ein Um⸗ ſatz fand an heutiger Börſe nur in Oherrheiniſchen Ver⸗ ſicherungs⸗Actien ſtatt. Sonſt total geſchäftsſes, Anilin⸗ Actien lagen ſehr feſt und konnten ca. 2 PEt. avaneixen. Doch konnte ſich, da Abgeber zurückhaltend, hierin kein Ge⸗ ſchäft nicht entwickeln. Weſteregler und Schitetzinger zu geſtrigen Courſen offerirt. Schwartz'ſche Braſterei⸗Aelſen zur letzten Notiz gefragt. Gummi⸗Actien haben gegen geſtern pEt, verloren. Wir notiren: Anilin 231½ Geld, 282½ Beief. Weſteregler 156 Brief. Schwetzinger 75 Brief Schwarz ſche Brauerei 124¼½ Geld. Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aetjen 465 bez. und Geld. Gummi⸗Actien 73 Brie,, —Die Bierbranerei von Chriſtoßß offwann („zur Stadt Lück“) iſt geſtern in eine Actiengeſepl⸗ ſchaft umgewandelt worden. Zu dieſem Zwecke wurde die Brauerei mit allem Inventar und ſämmtlichen Gehazulich⸗ keiten um den Preis von 800,000 M. von falgenden Herren angekauft: Bankhaus Maas, G. Federhaff, R. Baſſermann, R. Sepp, R. Sauerbeſk, A Lenel, S. Bensheim, Dr. J. Roſenfeld, ſämmiiich gon hies und L. Gieſel in Neuſtadt./5. Die Actien ſind von hieſigen Kapitaliſten bereits ſämmtlich feſt ühernommen und wird nicht beabſichtigt, dieſelben auf den Markt zu bringen. —— Meininger 7 Gulden Looſe. Die nächſte Ziehund findet am 3. Januar 1887 ſtatt. Gegen den Edursverluſt von ca 15 Mark pro Stück bei der Auslooſung über⸗ nimmt das Bankhaus Carl Neuburger, VBerhin Frsn⸗ zöfiſche Straße 13, die Verſicherung für eine Prämie von 50 Pf. pro Stück. 2 222 An die verehrlichen Fabrikbeſitzer, Jußuſtrfelle, Ge⸗ ſchäfts⸗Inhaber und Geſchäftsleiter, ſowie an die werthen Hausfrauen richten wir das dringende Erſuchen, uns ſtete möglichſt raſch von bei ihnen eingetretenen Vgegnzen und freien Stellen gefl. in Kenntniß ſetzen zu wollen. Wi ſind ſtets in der Lage, alle Nachfragen und Wünſch. nach Geſchäfts⸗ und Dienſtperſonal jeder Art in promp teſter Weiſe und zur Zufriedenheit der Arbeitgeber, welch. gewiſſenhaft und koſtenlos bedient werden, ſofort zu be. friedigen. Expedition des„General Anzeiger (Abtheilung für Stellenvermittelung). Letzte Nummer für den Monat Dezem ber. Unſere Karten⸗ ſowie Poſtabonnenten werden höf⸗ lichſt gebeten, ihr Abonnement alsbald zu ereuern, dg⸗ mit Nachlieferungen, wofür wir nicht garantiren können, möglichſt vermieden werden. Berliner Getreide⸗Kümmel von 3 ee per Oxiginalflaſche z M..60 1214 Vorräthig bei Johannes Meier, G, 14, Die größte Auswahl in feinen und gewöhnlichen Sorten Schuhwaaren bietet das Schuhwaarenlager don Geor Hartmann in Lit. 8 46(am Mohrenkopf, untere Ecke) 18937 Mannheimer Handelszeitung. (Schifffahrt, Handel und Verkehr.) Nheinhafen(Hafenmeiſterei): Am 28. Dezember ſind angekommen: Dampfboot„Eliſabeth“, Kapt. Mohr von Rotterdam, 5„Stolzenfels“,„ Claaßen do. Alter Zollhafen mit Nerbindungskanal(Hafenmeiſterei IIIU) Angekommen den 28. Dezember: „Induſtrie“, Schiff. Frank von Ruhrort. „Emanuel“, Beuſch von Cölu. Schiff Coursblatt der Frankfurter Börse vom 29. Dezember 886. Gedenket der Vögell Chefredacteur: Dr. jur. Hermaun Haas. Verantwortlich: Für den redactionellen Theil: S, Jrey. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. Were, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Hag ſchen Nug druckerei, ſämmtlich in Maundeß 5 Präm.-Erkſafung e Ultime 39. des Staaspapiere. Elsenbahn- Aktien. Dtsch.Reichs-Anlehen 105.80 G0. 44 Hess. Ludwigsbahn 93.90 G. 4 Preuss. Gonsols 105.50 bz. 4 Bexbacher 2 123.30 G. 3½%½ Erankf. Stadt-Anl, 99 90 bz. G. 4 Lübek-Büchener 160.80 G. 4 Bayr. Oblig.. N. 10480 bz. 5 Alröld-Eium. 149% 2 Mürttp. 0bl..... 104.80 bz. Böhm. Nordbd. 145½ G. Bad, Oblig. 104.70 bz. 5 Böhm. West 219ʃ½ bz. 4 Er. Hess, Obl,. M. 104.99 G. 5 Buschth. Lt. B. 165½½ PZ. Ist. Gol-Rente,. 90.70 G. 5 Donau-Drau 145.— b2z. §st, Silb. R. 6. W. 36.70 6. Pux-Rodenb. 2684½ bz öst, Pap. Mai] ö..J66 40 bz. G.% Elisabetnmn Fapler von 188189.50 G. 5 Franz Josef 177½ G. G. R. p. ept. 83.80 52. G. Galiz. Garl-L. p. ult. 157¼ bz. Hente 75 40 G. 5 G Köflacher 178 6. Rente 99.60 bz.—E b. Ex.-Stb. ente„ 93.40 G. 88.-Rente. 109.— bz. 5 Obl. 1877 Rente. 95.70 G. 4. 0bl. II. OHrient p. uit. 56 86 5z Bank-Aktlen. 4 OJest. Staats.. M. 63.40 C. 35 KRuss. Consols 1875 89.— 92. uss, anl. 1880 p. ent.82 60 bz. Ib, Rente— EE..4 ba. G4 Ipanier en Industris-Aktien, Anlehens-Loosg. Sbk. 140.40 bz. ſ3 Oest..-VIII. E. Fr. 59.80 G. 3½ Cöln-Mindener 128.50 bz. 5 Zuckerf. Waghaäusel 89, 8. Bank 130.20 G. 4 Prag Duxer. 999.00 bz. 4 Bayer, Prämien 135 20 G. 4 Dtsch. Edison-des, 106 d0 b. 142.40 bz. ſ Raab.Oedenburg M. 69.90 bz. 4 Bad. Prämien 134.50 bz. 5 Scheide-Anstalt 170,00 bz.4 Rudoif Silb. ö. W. fl. 3 Oldenb. 40 Thlr. 139.— 52. 5 POtsch. Verlgs.-An, igs 51 4 Gottharl 4 St. Raab-Grazer 93.— bz..4 Erkf. Brauerei-Ges, .5 Toscan. Cent. 1 5 120.00 bR. G. 4 5 Antt eiiec 85 20 bz. G. Braunschw. 20 Thlr. 4 Lothr. Eisen-Werkeit 41 8 5 8. 450 6 15 Kurh. 40 Thlr.-Looseſ298.40 bz. 5 Westereg. cons. 2118 00 5. 4 F 5 Ghic. Miiw. u. St. P. 105.80 bz. Oester, v. 2860 5. W. 115 50 bz. 4 Türk. Tab-Reg. Ait, 28 4 Mei 97.70 ba. 6 3 Louisville u. Nashv. 57 20 6 Qesterreich. v. 1864 Versioh.-Aktlen, 5 0 206.50 G. 6 Nissouri Pac. cons Qest. Oredit v. 1858 294.00 bz. 3 D. Phönix 20% F, ſis 5 0 237 bz. Beuver n i Ung Staats fl. 10 218.50 be. Puk Leb Vers. 40% 5 U. 4½ G Georgia Aid 5 Don. Reg. ö. W. fl. 100 3 Erkf. Rückv. 10% 48%% 5 WIi 2 D·. 3 Holl. Comm. fl. 100 4 Providentia 10% f. 438 0085 4 W.80 G. Pfandbrlefe. 3 Madrider Fx. 10049.20 bz. G. 4 ditto Rügkv. 20% 4 D. 128 50 52·. 4 Frkft. Hyp.-B. 0 Türk. F. 400 incl. Coup. 59.— 62. Weohsel, Kurze Sichl, 5 4 Fr. 21 60 bz. 4 FErkf. Hyp.-Cr.-V. Ereiburger Fr 1228 90 G. 3½ London D. 4 Nass. Lds.-Bk. Genua Le. 150119.40 bz. Paxis Fr. 10080,%„„ Dortmunde Nass. Lds.-Bk Mailänder Fr. 45 44.00 bz. Wien fl. 100 164%8. 4 Elis.-Pr. stptl. 4 Rhein. Hxp.-B. ö Mailänder Fr. 10 16 90 bz. G. Heldsorten. + Elis.-Pr. stfr. 4 Südd..-Or. Meininger. Dubsten Pranz-Jos. Silb. ö. 5 Hgypt. Cr. Fone.87, 20 bz Neuchateler Pr. 10/18 60 bz. 8 Stfüeke 4 S. 5 Ttal. Imm-Ges. Lire 101 80 8 ..22.50 b. 5 Russische Schwedischs Lenetiener LI Phlr. 10 Fouver: 30ʃ025.40 ——— tad —Mof 9 9 1 er Zz,. ert 4. Selte. 31. Dezember⸗ 85 Genehmigung des Bezirksrathes und tritt am 1. Januar 1887 in Kraft. I. Unter dem Namen„Ortskraukenkaſſe Mannheim 1“ wird fuͤr die nachſtehend verzeichneten Gewerbszweige und Betriebsarten mit Ausnahme derjenigen Betriebe, für welche eine Betriebs⸗(Fabrik⸗)Krankenkaſſe errichtet iſt, eine Ortskranken⸗ kaſſe errichtet: Grupp Waſſerbau. Dazu gehöͤren insbeſondere: , Die Gewerbebetriebe der Archttekten, Baumeiſter und Bauunternehmer, Civil⸗ Sypſer, Kaminfeger, Lackirer, Maurer, Ofenſetzer und Ofenputzer, der Pflaſterer, Ferner alle unter irgend welchem Namen betriebenen, den vorbezeichneten Gruppe II 3 Holzbearbeitung. Dazu gehören insbeſondere: 1. Die Betriebe der Vrunnenmacher, der Holz⸗, Horn⸗ und Elfenbein⸗Dreherei Metallbearbeitung, Herſtellung von Ma⸗ Grupp E III: ſchinen, Werkzeugen, Inſtrumenten und Apparaten. Dazu gehören insbeſondere: 1. Die Betriebe zur Verfertſgung von Gold⸗, Silber⸗ und Bijouterlewaaren, und anderen Beleuchtungs⸗Apparaten. 2. Ferner alle unter irgend welchem Namen betriebenen, den vorbezeichneten Grup ttiebe; die chemiſche Induſtrie; Induſtrie der Steine und Erden. 195 1 5 An Stelle der bisher einzeln beſtandenen Ortskrankenkaſſen der Bauhandwerker, 2. der Bekleidungsgewerbe, 3. der Druckereigewerbe, 4. der Holzarbeiter, 5. der Metallarbeiter und 6. der Nahrungsmittelgewerbe Wurde eine gemeinsame Ortskrankenkasse unter dem Namen Ortskrankenkasse errichtet. Tanmlneim I. Das für dieſe gemeinſame Ortskrankenkaſſe von der Commiſſton für Krankenverſicherung errichtete Statut erhielt unterm 23. Dezember ds. Js. Nr. 71305, die Raäch Maßgabe des§ 66 des für die bisher einzeln beſtandenen Kaſſen errichteten Statuts geben wir durch nachſtehenden Abdruck des§ 1 des neu errichteten Statuts, I. Name, Umfang und Litz der Kaſſe. e 1 Baugewerbe, Bauunternehmung u. Bauunter⸗ haltung, Hoch⸗, Eiſenbahn⸗, Wege⸗ und ingenteure und Geometer, der Asphaltirer und Cementirer, der Backofenmacher, Bildhauer, der Eiſenbahnbau⸗, Wege⸗ und Waſſerbau⸗Unternehmer, der Glaſer, Steinſetzer, Schieferdecker, Steinhauer, Stukkateure, Tüncher, Zimmermaler und Ziegler. Gewerbszweigen jedoch im Weſentlichen zugehörenden Gewerbe und Betriebe, ſoweit ſolche nicht ausdrücklich einer anderen Ortskrankenkaſſe zugewieſen ſind. und Schnitzerei, der Bildereinrahmer, der Holzſpaltereien, Holzſägereien, der Kübler und Küfer, Kiſtenmacher, Korbmacher, der Korkwaarenfabrikation und Bearbeitung, der Leiſtenſchneider, Schreiner, Parquet⸗ und Möbelfabrikation, der Siebmacher, der Flechterei und Weberei in Holz, Stroh, Baſt und Binſen, der Stuhlmacher, Tapezierer, und Möbelpolſterer, Schiffbauer, Vergolder, Wagner, Wagenbauer und Zimmerer; ferner die Kamm⸗ Bürſten⸗ und Piufelnacherel die Stock⸗ und Schirmmacherei. 2. Ferner alle unter irgend welchem Namen betriebenen, den vorbezeichneten Ge⸗ werbszweigen jedoch im Weſentlichen zugehörenden Gewerbe und Betriebe, ſo⸗ weit ſolche nicht ausdrücklich einer anderen Ortskrankenkaſſe zugewieſen ſind. die Betriebe der Kupferſchmiede, der Verfertigung feiner Blei⸗ und Zinn⸗ und ſonſtigen Metallwaaren, der Zinkgießerei und Zinkprägerei, die Be⸗ triebe zur Erzeugung und Verarbeitung von Metall legierungen aller Art, die Betriebe der Metall⸗, Gelb⸗ und Eiſengteßereien, der Blechwaarenfabrika⸗ tion und Blechner, der Grob⸗ und Hufſchmiede, der Feilenhaue r, Bau⸗ und Kunſtſchloſſerei, Geldſchrank⸗ und Eisſchrankfabrikation, der Zeug⸗ und Meſſerſchmiede, der Gürtler, der Verfertigung von Stiften, Nägeln, Schrauben, Nieten, Ketten, Drahtſeilen, Nadler und Drahtwaaren einſchl. Drathge⸗ weben; ferner die Betriebe zur Fabrikalion von Dampfmaſchinen, Lokomotiven, Lokomobilen, landwirthſchaftlicher Maſchinen und Geräthe, von Spinnerei⸗ und Weberei⸗Maſchinen und Utenſtlien, von Nähmaſchienen; die Betriebe zur Herſtellung von Dampfkeſſeln, Dampfkeſſel Armaturen, Reſervoir's von elſernen Baukonſtruktionen, zur Herſtellung von Centralheizanlagen, zur Verfertigung von Maſchinen, Geräthen und Werkzeugen aller Art; die Betriebe der Uhrmacherei, der Fabrikationvon Muſikinſtrumenten der Verfertigung mathematiſcher, phyſitaliſcher und chemiſcher Inſtrumente und Apparate, der Verfertigung von chirurgiſchen Inſtrumenten und Apparaten, von Telegraphen⸗, Telephon⸗ und ſonſtigen elektriſchen Anlagen; die Betriebe zur Herſtellung von Gas⸗ und Waſſerleitungs⸗, Ventilations⸗ und Desinfek⸗ ktons⸗Anlagen, von Gas⸗ und Waſſerleitungsgegenſtänden, von Cloſeis und ſanitätstechniſchen Artikeln; ferner die Betriebe zur Fabrikation von Lampen Gewerbszweigen jedoch im Weſentlichen zugehörenden Gewerbe und Betriebe, ſoweit ſolche nicht ausdrücklich einer anderen Ortskrankenkaſſe zugewieſen ſind. 1IṼ„ Textil⸗, ſowie Papier⸗ und Leder⸗Induſtrie; E die polygraphiſchen und künſtleriſchen Be⸗ Acer die vollzogene Statutenänderung enthält, den verehrl. Kaſſenmitgliedern Kenntniß von der eintretenden Statutenänderung. Dazu gehören insbeſondere: 1. Die Betriebe der Wollbereitung(Lumpenſchneiderei und Sortirerei), der Hechelei, Haspelei, Spulerei, Zwirnerei und Wattenfabrikation, der Weberei, der Strickerei und Wirkerei(Strumpfwaarenfabrikation), der Häkelei, Sti⸗ ckerei, Spitzenverfertigung und Weißzeugſtickerei, der Bleicherei, Druckerei und Appretur von Stoffen aller Art, der Poſamentenfabrikation, der Tuch⸗ ſcheererei, der Seilerei und der Anfertigung von Netzen, Segeln und Säcken. Die Betriebe zur Herſtellung von Bunt⸗ und Luxuspapier, der Tapeten⸗ fabrikation, der Lederzubereitung, der Verfertigung von Gummi⸗ und Gutta⸗ perchawaaren, der Buchbinderei und Kartonagefabrikation, die Betriebe der Sattler und derjenigen zur Herſtellung von Lederwaaren aller Art, als Koffer, Taſchen ꝛc. Die Betriebe der Schriftſchneiderei, der Buchdruckerei, auch Stein⸗ und Zink⸗ druckerei, der Linirer und der Photographen. Ferner Lehrer und Lehrerinnen an Privatlehranſtalten. Die Betriebe der Kunſt⸗ und Decorationsmaler, Kunſtbildhauer, Graveure, Muſterzeichner; Theater. Die Betriebe der chemiſchen Großinduſtrie, diejenigen zur Herſteffung von chemiſchen, pharmazeutiſchen und photographiſchen Präparaten, die Betriebe zur Herſtellung von Farben, Lacken, Firniſſen, Glaſuren, Fetten, Leder⸗ und Wagenſchmieren, die Betriebe der Lichter⸗, Kerzen⸗ und Seifenfabrikation, die Oelmühlen, Gasanſtalten, Abfuhr⸗ und Desinfektionsanſtalten, Fabrikation künſtlicher Düngſtoffe. Die Betriebe zur Herſtellung von Cement und Cementwaaren, zur Kalk⸗ brennerei, zur Verfertigung grober und feiner Steinwaaren und künſtlichen Steinen, die Betriebe der Töpfer(Hafner) der Glasbereitung, der Spiegel⸗ glas⸗ und Spiegelfabrikation. Alle unter irgend welchem Namen betriebenen, den vorbezeichneten Gewerbs⸗ zweigen jedoch im Weſentlichen zugehörenden Gewerbe und Betriebe, ſoweit ſolche nicht ausdrücklich einer anderen Ortskrankenkaſſe zugewieſen ſind. Gruppe V 8 Induſtrie der Bekleidung und Reinigung. Zu diefem Betriebe gehören insbeſondere: 1. Die Schneiderei, die Weiß⸗ und Kleider⸗Näheret, die Confection, die Putz⸗ macherei, die Anfertigung von künſtlichen Blumen und Federn, die Herſtellun von Puppen, die Hut⸗ und Filzmacherei, die Kappenmacherei, Kürſchnere und Säcklerei die Verfertigung von Handſchuhen, die Fabrikation von Leißh⸗ wäſche, Corſett's, die Schuhmacherei, ſowie Schuhwaaren⸗ und Schäftefabrk⸗ kation; ferner die Gewerbe der Barbiere, Friſeure, der Wund⸗ und Kranken⸗ pflege, die Haltung von Badeanſtalten; ferner die Betriebe der Wäſcherei und Büglerei einſchließlich der Kunſtwäſcherei und Faͤrberei, die Handſchuh⸗ wäſchereien, die Reinigung von Bettfedern, Roßhaaren und anderen Gegen⸗ ſtänden, ſowie alle unter irgend welchem Namen betriebenen, den vorbezeich⸗ neten Gewerbszweigen jedoch im Weſentlichen angehörenden Gewerbebetriebe, ſoweit ſolche nicht ausdrücklich einer anderen Ortskrankenkaſſe zugewieſen ſind. Nahrungs⸗ und Genußmittel; Beherber⸗ Grupp E VI gung und Erquickung. Dazu gehören insbeſondere: 1. Die Betriebe der Mehl⸗, Senf⸗ und Gewürz⸗Müllerei, der Brodfabrikation, die Conditorei, Zuckerfabrikation und Zuckerraffinerie, Nudel⸗ und Maccaronk⸗ fabrikation, Stärke⸗ und Stärkeſyrupfabrikation, Cacao⸗ und Chocolade⸗ fabrikation, die Fabrikation von Kaffeeſurrogaten, von diätiſchen Präparaten und von Conſerven; die Kaffeebrennerei und Zuckerſchneiderei; ferner die Fleiſcherei einſchließlich der Wurſtfabrikation, die Butter⸗ und Käſebereitung. Ferner die Waſſerverſorgungsanſtalten, die Eisbereitung, die Fabrikation von künſtlichem Mineralwaſſer, die Bierbrauerei, die Branntweinbrennerei, Liqueur⸗ und Hefenfabrikation, die Schaumwein⸗ und Obſtweinfabrikation, die Wein⸗ pflege, die Eſſigfabrikation. Die Betriebe der Gaſtwirthſchaften, Hotels, Schank⸗ und Speiſewirthſchaften, Kaffeehäuſer und Herbergen in Bezug auf die in denſelben beſchäftigten Köche, Kellner und Kellnerinnen. Alle unter irgend welchem Namen betriebenen, den vorbezeichneten Gewerbs⸗ zweigen im Weſentlichen zugehörenden Gewerbsbetriebe, ſoweil ſolche nicht ausdrücklich einer anderen Ortskrankenkaſſe zugewieſen ſind. (Für Bäcker und für Metzger ſind beſondere Ortskrankenkaſſen errichtet.) Der Sitz der Kaſſe iſt Mannheim. K A ·„Für die Gruppe I, III und V: Herr Dr. Wagner, Lit. P 3, 4. Für die Gruppe II und IV: Herr Dr. J. Gernandt, Lit, Aſſen⸗Aerzte: Für die Gruppe VI: Herr Dr. Staudt, Lit. D 3, 15. Apotheken nach freier Wahl.— Zahlſtelle Lit. L 4, 4. Mannheim, 28. Dezember 1886. 18526 Commission für Krankenversicherung: Bräunig. Katzenmaier. Feiſpicher zn„Andine à 30 ff. Cerlbücher zu à Werde, Filligſt angefertigt. stöcke hei 13524 bildeten der ganzen Erde zu perſtehenden und zu Sprache in Wort und Schrift iſt zu ſehr in die Augen ſpringend, als daß die Ideer nicht Honry Schreckenberger mit voller Begierde von jedem Intereſſenten erfaßt würde. Thester⸗Geschütftsburenu, 0 5, 1. Zöpfe. Verbreitung in allen civiliſirten Ländern gefunden. zu treten. Weltsprache(Volaput) Von jedem Gebildeten ſollte erwartet werden, daß er dieſe Sprache wenn nicht perſteht, doch wenigſtens kennt. Der große Werih einer von allen Ge⸗ Volapük erfüllt alle in dieſer Beziehung geſtellten Bedingungen und hat demgemäß auch ſchon große f Wir laden Jedermann, insbeſondere die Lehrerwelt, ein, der Sache näher Gelegenheft, die Fortſchritte und den Verlauf des Unterricht anzu⸗ ſehen, iſt geboten, jeden Montaß im Lokale„Silberner Kopf“, Nebenzimmer, igno Sitel wozu wir freundlichſt einladen, 5 Chign n, Toupets, Sch Der Vorſtand des Weltſprachevereins. Freitag Abend 8 ulr Gesellige Abend-Unterhaltung, nebſt Aufnahme neuer Mitglieder. SGonntag, den 2. Januar, Abends 6 Uhr 65 Minuten Seku wden 757 Närriſche Abend⸗Unterhaltung 1 unter Mitwirkung des Kapellmeiſters„Thuſcht mer nix.“ —3500 Der närtiſche Vorſtan. 2Reſtauration Palmengarten b 2, 10. 18505 13406 224. are0 8, Cafe Frangais D 3,%. Vorzügliches Münchener Hacterbrän. empfiehlt ſeinen 2 22 2 2 borzüglichen Wein 7 38— febß 8 11989 Westis- im? Sgupers. e⸗ 1 * Variges 15 Pflügersgrund-Narren, ZF I