eee eeeeeeeee e erereererrrrrrerr W Sasde— Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poft bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Die zweite Blattes erfolgt heute Nachmittag halb 6 Uhr und werden Inſerate für dieſe Nummer bis Nachmittags 4 Uhr ent⸗ gegen genommen. * 2** 2626„5 5 Die zweite Leſung der Militärvorlage im Reichstage. Berlin, 14. Januar.(Letzte Sitzung des Reichs⸗ kags.) Die Sitzung beginnt um 1 Uhr 25 Minuten ſofort mit der Abſtimmung. Magddzinski erklärt namens der Polen, dieſelben würden jetz t mit dem Centrum und den Deutſchfreiſinnigen ſtimmen und ſich die ſpätere Geſammtabſtimmung vorbehalten. Stauffenberg zieht ſeinen Hauptantrag zurück, welcher lautet:„Der Reichs⸗ tag wolle beſchließen:§ 1 folgt zu faſſen: Zur Ausfüh rung der Art. 57, 59 und 60 der Reichsverfaſſung wird die Friedenspräſenzſtaͤrke des Heeres an Mannſchaften für die Zeit vom 1. April 1887 bis zum 31. März 1890 auf 441,200 Mann feſtgeſtellt. Für die Zeit vom 1. April 1887 bis zum 31, März 1888 kann eine Erhoͤhung der Präſenzſtärke bis auf 468,409 Mann ein⸗ treten. Die Einjährig⸗Freiwilligen kommen auf die Präſenzſtärke nicht in Anrechnung. Die ordentliche Re⸗ kruteneinſtellung bei der Infanterte erfolgt im Januar, ſofern nicht bei der Etatsfeſtſetzung ein fruͤherer Ein⸗ ſtellungstermin vereinbart wird. Damit fällt auch der Antrag Payer. Stauffen⸗ berg hält ſeinen Unterantrag:„Der Reichstag wolle beſchließen: für den Fall der Ablehnung des Antrags gub 1: in 1 der Regierungsvorlage a) ſtatt 181. März 1894“ zu ſetzen; 31. März 1890; p) in Zeile 4 vor dem Worte„auf“ zu ſetzen„bis“, aufrecht. Richter zieht ſeinen Eventualantrag:„Der Reichstag wolle beſchließen: für den Fall der Ableh⸗ nung des Antrag sub 1: in§ 1 der Regierungsvor⸗ lage eventuell folgenden Zuſatz anzunehmen:„die ordentliche Recrutirungseinſtellung bei der Infanterie erfolgt im Januar, ſofern nicht bei der Etatsfeſtſtellung ein früherer Termin vereinbart wird“ zurück. Hell⸗ dorff erklärte, die conſervative Fraction werde alle ſe die Regierungsvorlage gerichteten Anträge ab⸗ nen. v. d. Decken(Welfe) erklärt: Seine politiſchen Freunde und er ſtimmten jetzt mit den Anträgen der Freiſinnigen und des Centrums, bei der Geſammt⸗ abſtimmung, event. bei der dritten Leſung, würden ſte gegen das ganze Geſetz ſtimmen. Singer erklärt Namens der Sozialdemokraten, daß dieſe ſich in der zweiten Leſung der Abſtimmung enthalten würden. Bei der Abſtimmung wird der Centrumsantrag Balleſtrem und Genoſſen:„Der Reichstag wolle beſchließen: den TFeuilleton. — Eine intereſſante Anekdote, in welcher unſerem Kronprinzen die Hauptrolle zugetheilt wird, macht augenblicklich in Berliner Theaterkreiſen die Runde. Als an einem Abend der verfloſſenen Woche der Kronprinz ganz unerwartet beim Opernhauſe vorbeifuhr, befand ſich vor dem Eingange zu den Königl. Logen nur ein Beamter des Opern⸗ bauſes, der als Urbeliner bekannte Wächter Rabe. Auf die ſeitens des Kronprinzen an dieſen gerichtete Frage, ob ꝛdie Herrſchaften ſchon da ſeien“, antwortete Rabe militäriſch kurz verneinend, worauf der Prinz deſſenungeachtet die Treppe emporſtieg, jedoch wieder zurückkehrte und äußerte:„Ja, Rabe, es iſt tein Einziger da. Im Begriff, in ſeinen Wagen zu ſteigen, reichte der Kronprinz dem alten abe eine Eigarre, die letzterer anfänglich ehrfurchtsvoll an⸗ zunemen zögerte, ſchließſich aber doch mit dem Bemerken einſteckte, daß er jetzt im Dienſt nicht rauchen dürfe, ſich die⸗ elbe aber zum Andenken aufbewahren wolle. Kurze Zeit arauf erſchienen denn die Allerhöchſten Herrſchaften und mit ihnen der Kronprinz, der dieſes Mal eine Cigarre rauchte An Rabe herantretend, bemerkte der Kronprinz freundlich lächelnd, indem er ihm die wohl eben erſt ange⸗ rannte Cigarre reichte, er möge, falls es ihn nicht genire, dieſelbe weiter rauchen, da er ſie im Theater doch nicht weiter rauchen könne. Rabe replicirte pflichtſchuldigſt, daß er im Dienſt ſei, doch der Kronprinz antwortete:„Rauchen Sie nur, Rabe, und wenn man Sie fragt, ſo ſagen Sie nur, ich hätt'es erlaubt“, und fort war er. Rabe blies mit Be⸗ agen die blauen Rauchwolken der duftigen Havanna in ſeeli⸗ gem Behagen von ſich, da nahte ſich die Nemeſis in Geſtalt des Hausinſpectors und trotz aller Entſchuldigungen und allen Berufens auf den Kronprinzen wurde Rabe zu einer Ordnungsſtrafe von 1,50 Mark verurtheilt. Nun riß aber Rabe die Geduld und er grollte.„Na, Kaſſerliche Hoheit oll man mir blos wieder kommen, bon dem nehme ick keene Cigarre nich mehr!“— Dieſer Zwiſchenfall mit dem Straf⸗ mandat muß dem Kronprinzen jedoch wohl zu Ohren ge⸗ kommen ſein, denn vor einigen Tagen wurde die Strafe„von oben herab“ niedergeſchlagen, wie Rabe ſich ausdrückt und Ausgabe unſeres Erſcheint täglich, Foun⸗ und Feſttage ausgensmmen. §udes Geſetzes betreffend die Friedenspräſenzſtärke des deutſchen Heeres in folgender Faſſung anzunehmen:„§ 1. Zur Ausführung der Artikel 57, 59 und 60 der Reichsverfaſſung wird die Friedenspräſenzſtärke des Heeres an Mannſchaften für die Zeit vom 1. April 1887 bis zum 31. Marz 1890 auf 441,200 Mann feſtgeſtellt. Für die Zeit vom 1. April 1887 bis zum 31. März 1888 kann eine Erhöhung der Präſenzſtärke bis auf 468,409 Mann eintreten. Die Einjährig⸗Freiwilligen kommen auf die Präſenzſtärke nicht in Anrechnung“ ab⸗ gelehnt. Für denſelben ſtimmten das Centrum und die Polen. Darauf wurde der Antrag Stauffen⸗ berg in namentlicher Abſtimmung mit 186 gegen 154 Stimmen angenommen. Dafür ſtimmten geſchloſſen das Centrum, die Deutſchfreiſinnigen, die Volkspartei und Welfen, dagegen die beiden Fraktionen der Rechten, die Nattonall., die Abg. Hacke, Antoine, Frhr. Zorn, v. Bulach, Jo⸗ hannſen(Däne) und die Sozialdemocraten, die übrigen Elſäſſer enthalten ſich der Stimmabgabe. Es folgt nun der Namensaufruf über den nach Antrag Stauffenberg formulirten§ 1. Nach der erſten namentlichen Abſtimm⸗ ung erſcheint Fürſt Bismarck im Saale. Bei der zweiten namentlichen Abſtimmung wird der§ 1 in jetziger durch Stauffenberg amendirter Faſſung mit 183 gegen 154 Stimmen angenommen. Die Abſtimmungsgruppen waren dieſelben wie vorher. Vorher enthielten ſich 28, jetzt 31 Mitglieder der Abſtimmung. Der Reichskanzler Fürſt Bismarck verlieſt hier auf eine kaiſer⸗ liche Botſchaft vom heutigen Tage, wonach der Reichstag aufgelöſt iſt. Der Reichskanz⸗ ler erklärt dann auf Grund dieſer aller⸗ höchſten Verordnung im Namen der verbünde⸗ ten Regierungen und auf Befehl Sr. Maj. des Kaiſers die Sitzungen des Reichstages für geſchloſſen. Der Präſident bringt ein dretfaches Hoch auf den Kaiſer aus und dann trennten ſich die Mitglieder des Reichs⸗ tages in großer Bewe gung. Die Mitglieder der Parlamente und die langjäh⸗ rigen parlamentariſchen Berichterſtatter wiſſen nicht ſich einer gleichen Spann ung und Aufregung zu er⸗ innern, wie diejenige war, welche der heutigen Sitzung des nunmehr aufgelöſten Reichstags voranging. Im Saale waren von den 397 Mitgliedern des Reichstags 368 anweſend; nur 29 fehlten(davon zwei, Dirich⸗ let und Roßhirt, welche in den letzten Tagen geſtor⸗ ben waren), außerdem waren noch andere Mandate er⸗ ledigt, und von den Abgeordneten, die noch fehlten, war gewiß keiner ohne Grund abweſend. Eine ſo hohe „Präſenzziffer“ hat der Reichstag nicht oft in ſeiner Geſchichte zu verzeichnen gehabt; alle Welt war auf den Ausgang vorbereitet: man hatte ſich ſchon vor Be⸗ ginn der Sitzung allſeitig verabſchiedet, und als vol⸗ lends Fürſt Bismarck erſchienen war, beſtand kein Zweifel mehr darüber, daß die Auflöſung erfolgen würde. Man letzterer iſt überglücklich, daß„Fritz“ ihn ſchließlich doch aus der Klemme gezogen hat. — Kabale und Liebe. Der funge Herr P. L. in Frankfußt hatte es durch ſein liebenswürdiges Weſen verſtanden, die Tochter eines ſehr reichen Kaufmanns Namens K. zu feſſeln. Er hielt um die Hand des Mädchens an und der Vater deſſelben willigte nach einigem Zaudern ein. Eines Tages, bald nach der Verlobung, erhielt der Vater der Braut ein anonymes Schreiben, das ihn aufforderte, die Verlobung ſeiner Tochter rückgänging zu machen. Dem Brief war ein zweiter beigefügt, den der Abſender des erſten gefunden haben wollte. Dieſer zweite Brief enthielt den folgenden Paſſus:„Meine Braut bildet ſich ein, daß ich ſie liebe. Darin irrt ſie, ich liebe nur ihr Geld.“ Die Hand⸗ ſchrift des Briefes ſtimmte mit der des Bräutigams genau überein, ſo daß man nicht länger zweifelte, er ſei der Ver⸗ faſſer. Trotzdem der Bräutigam des Mädchens hoch und theuer ſeine Unſchuld betheuerte, erfolgte die Auflöſung der Verlobung. Der junge Mann verließ Frankfurt.— Einige Monate ſpäter verlobte ſich Fräulein K. zum zweiten Male. Vorige Woche nun gab ihr Vater eine Unterhaltung. Bei dieſer Gelegenheit trank ſich der Herr Bräutigam einen kleinen Rauſch an und hierbei erklärte er dem Mädchen, daß er eigentlich auf ſehr ſchlaue Weiſe zu ſeiner reizenden Braut gekommen ſei. Er habe ſeiner Zeit die beiden Briefe fälſchen laſſen. Dieſes Geſtandniß theilte das Mädchen ſo⸗ fort ſeinem Vater mit, der den Brieffälſcher aus der Geſell⸗ ſchaft wies und die Verlobung rückgängig machte. Und nun kommt der Glanzpunkt der kleinen wahrhaftigen Geſchichte: Vorgeſtern hielt der verſtoßene erſte Bräutigam wieder ſeinen Einzug bei der Braut in Frankfurt, die 10 den wird demnächſt ſtattfinden. Gegen den Verfaſſer und den Ver⸗ fertiger der anonymen Briefe wurde Strafantrag geſtellt. — Die Königin der Bulgaren. Der Brief, in wel⸗ chem ſich eine Engländerin gelegentlich der Anweſenheit der bulgariſchen Deputation in London, den Bulgaren als Königin anbietet, beginnt folgendermaßen:„Meine Herren! Wenn Sie noch nicht den Fürſten Alexander von Heſſen() noch den Grafen Pejacſevich als Herrſcher des Fürſtenthums ge⸗ wählt haben, ſo biete ich mich als Königin eines Volkes an, Mannheimer Handels⸗Seitung. Inſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. e, Mannheimer Volksblatt. Einzel⸗RNummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. ſah in der Sitzung den Reichskanzler mit lebhafteſtem Ge⸗ ſpräche mit den preußiſchen Miniſtern, einigen Mitglie⸗ dern der bundesſtaatlichen Diplomatie. Bei der Anfah 8 und Abfahrt des Reichskanzlers ertönten von der Straße her die Jubelrufe der Menge, welche ſich bereits bei ähn⸗ lichem Anlaſſe in den letzten vier Tagen hatten ver⸗ nehmen laſſen. Die Neuwahlen haben laut kaiſerlicher Verordnung am 21. Februar ſtattzufinden. § 63 der Perfaſſung Die vom Fürſten Bismarck in ſeiner großen 1225 angezogenen Beſtimmungen der Reichsverfaſſung auten: Art. 63. Die geſammte Landmacht des Reiches wird ein einheitliches Heer bilden, welches in Krieg und Frieden unter dem Befehl des Katſers ſteht. Der Kaiſer hat die Pflicht und das Recht, dafür Sorge zu tragen, daß innerhalb des deutſchen Heeres alle Truppentheile vollzählig und kriegstüchtig vorhanden ſind und daß Einheit in der Organiſatton und For⸗ mation, in Bewaffnung und Commando, in der Aus⸗ bildung der Mannſchaften, ſowie in der Quallfikation der Offiziere hergeſtellt und erhalten wird. Zu dieſem Behufe iſt der Kaiſer berechtigt, ſich jeder Zeit durch Inſpektionen von der Verfaſſung der einzelnen Con⸗ tingente zu überzeugen und die Abſtellung der dabei vor⸗ gefundenen Mängel anzuordnen. Der Katſer beſtimmt den Präſenzſtand, die Glie⸗ derung und Eintheilung der Contingente des Reichs⸗ heeres, ſowie die Organiſation der Landwehr und hat das Recht, innerhalb des Bundesgebietes die Garniſonen zu beſtimmen, ſowie die kriegsbereite Aufſtellung eines jeden Theiles des Reichsheeres anzuordnen. Die Aufnahme der großen Bismarck'ſchen Nede iſt im Auslande überall, mit alleiniger Ausnahme Italiens, eine überaus günſtige geweſen, wie wir dieſes geſtern bereits unſeren Leſern mitgetheilt haben. Auch alle gröͤßeren italieniſchen Morgenblätter wid⸗ men den Reden Bismarck's Leitartikel. Der offiztoͤſe „Popolo Romano“ erblickt in dem Mißtrauen, mit dem Deutſchland und Frankreich ſich gegenüberſtehen, eine große Gefahr. Wie ſoll man, ſchreibt er, an das Ver⸗ langen nach Frieden glauben, wenn man immer zum Kriege rüͤſten ſieht? Die Stelle der Rede, die über Deutſchlands Beziehungen zu Italien handelt, verſtimmt ihn; er findet ſie dunkel. Wie die„Riforma“ beklagt er, daß Italten neben England geſtellt ſei.. Wenn un⸗ ſere Beziehungen zu Deutſchland nur freundſchaftlich, nicht intim ſind, wo bleibt da die Wirkung der Tripelallianz! Wie kann man ſich des Kanzlers andere Aeußerung, daß Deutſchland im Kriege mit Frankreich allein ſtehen würde, erklären, wenn ein ſolches Bündniß beſteht? welches ſich ebenſo tapfer wie unabhängig bewieſen hat, Sie werden mich als Königin ebenſo entſchloſſen wie feſt in der Vertheidigung Ihrer Rechte finden. Man ſagt, daß Bis⸗ marck ſich mit den Ruſſen verbunden hat. Ich glaube, da der Zar dumm iſt und keine Vernunft annehmen will. J rathe Ihnen auch Ruſtſchuk, Siliſtria, Schumla und Varna gut zu befeſtigen und ſie vertrauenswerthen Befehlshabern zu übergeben. Zur Vertheidigung ſeines Vaterlandes darf man ſich aller Mittel bedienen.... Auch ſollen alle ruſſiſchen Unterthanen des Landes verwieſen werden, damit die Spione keinen guten Bürger mehr beſtechen können. Ich ſelbſt per⸗ ſönlich verabſcheue den Krieg, aber wenn man mich dazu wingt, ſollte man ihn möglichſt vortheilhaft führen. Es iſt 1 für ſein Vaterland zu ſterben, aber noch ſchöner, dafür zu leben. 5 — Ein Mädchenhändler auf Reiſen Als jüngſt der Wien⸗Trieſter Poſtzug in der ſteiriſchen Statjon Steinbrück anhielt, exregte ein aus dem Coupee ſteigendes Paar die be⸗ eene Aufmerkſamkeit aller am Bahnhofe befindlichen Per⸗ onen. Das Paar beſtand aus einem ülteren Herrn und einem jungen, ausnehmend hübſchen Mädchen, welches von erſterem mit ängſtlicher Sorgfalt überwacht wurde Sie gingen gemeinſam in die Bahnhof⸗Reſtauratiou. Bald darauf per⸗ ließ das Mädchen ſeinen Begleiter und lief raſch der Toi⸗ lette zu. Dort rief das Mädchen der dortſelbſt poſtirten Auf⸗ räumerin haſtig die Worte zu: Um's Himmels willen retten Sie mich und holen Sie einen Gendarmen!“ Der Herr eilte ſofort zur Thüre der Tollette, die von innen verriegelt wurde, während die erwähnte Frau ſich entfernte, um dem räthſelhaften Begehren des Mädchens nachzukommen. Der Gendarmerie⸗Poſtenführer, der bei der Ankunft der Züge jedesmal Inſpection hat, war zum Glücke noch in der 5 und folgte der Frau ſofort an Ort und Stelle. Dort mach der Reiſebegleiter des jungen Mädchens bereis vergebliche Verſuche, die Thür 10 ſpreugen. Der Gendarm rief dem Mädchen zu, wer es ſei und forderte daſſelbe auf zu öffnen Sie that dies und ſtürzte dem Gendarmen mit der Bitte ſie zu retten und zu befreien, in die Arme. Es ſtellte ſich heraus, daß der Reiſende ein Hausbeſitzer aus Agram ſei, Namens Schrofl. welcher in mehreren Orten, namentlich in * E. Sette. General⸗Anzeiger. Verſchiedenes. — Wiesbaden, 13. Jan. Wie ſ. Z. mitgetheilt, wurde Pfarrer Veeſenmeyer hier bei dem Konſiſtorium ver⸗ klagt, weil ein von ihm im Hotel Viktoria gehaltener Vor⸗ trag den kirchlichen Bekenntniſſen nicht entſpreche. In Folge dieſer Klage hat geſtern Nachmittag eine Sitzung des Konſi⸗ ſtoriums und des Bezirks⸗Synodalausſchuſſes ſtattgefunden, in welcher auf einen Verweis gegen den Pfarrer V. erkannt wurde. Der Antrag des General⸗Superintendenten Dr. Ernſt auf Einleitung des Disziplinarverfahrens wurde mit 6 gegen 2 Stimmen abgelehnt. — Sie transit gloria mundl. Der im Beſitze der Fa⸗ milie von Rothſchild befindliche Galawagen, welchen ſ. Z. Irhr. Amſchel von Rothſchild in England bauen ließ, der 7000 Gulden koſtete und der zuletzt von dem verſtorbenen Freiherrn Meyer Carl beim Fürſtenkongreß in Frankfurt zur Auffahrt in den Kaiſerſaal benutzt worden war, iſt dieſer Tage in den Beſitz eines Wagenfabrikanten für 100 Mark übergegangen. Der Reichshund Tyras wird modellirt. Das iſt das neueſte aus dem Reichskanzler⸗Palais. Zu welchem Zweck und aus welchem Grunde der edle Vierbeiner in Gyps verewigt wird, das haben wir nicht erfahren können. That⸗ ſache iſt, daß Tyrgs in Begleitung eines Dieners täglich in das Atelier eines Bildhauers(Max Landsberg) geführt wird. Tyras gewährt dem Künſtler täglich eine Sitzung, während welcher er ſich mit dem größtmöglichſten Hundeanſtand be⸗ nimmt. Er iſt ſich der Bedeutung dieſer Abconterfeiung wohl bewußt und ſitzt mit ernſter Miene vor dem Meiſter. — Die mediziniſche Fakultät von Varis zählt gegenwärtig 108 Studentinnen; 83 derſelben ſind Ruſſinnen, 11 Engländerinnen, 7 Franzöſinnen, 3 Amerikanerinnen, 2 Oeſterreicherinnen, 1 Rumänin und 1 Türkin. So ſehr die Heilkunde das ſchöne Geſchlecht anzieht, ſo ſehr ſcheint die Heilmittelkunde daſſelbe abzuſtoßen: keine einzige Dame iſt in der Pharmazieſchule eingeſchrieben. — Uum mehrere Monate voraus iſt allen ſeinen Kollegen der Berliner Correſpondent der in Moskau erſchei⸗ nenden Zeitung„Wid“, denn er meldet ſeinem Blatte bereits die ſenſationelle Thatſache,„daß der konſervative Verein in Potsdam zu einem bevorſtehenden Kriege mit Rußland Charpie zupfe und Geld ſammle.“— Dieſe Nachricht iſt, wie angedeutet, um einige Monate verfrüht, denn ſie gebört zu derjenigen Sorte, mit welcher die Leſer nur.... am 1. April überraſcht zu werden pflegen. — Dresden. Man entſinnt ſich noch, daß der hier le⸗ bende Dichter Richard v. Meerheimb, königlich ſächſiſcher Oberſt a. D. als Spion verhaftet, bald indes, da ſich der Irrthum aufklärte, wieder in Freiheit geſetzt wurde. Bei der Verhaftung hatte ein franzöſiſcher Lieutenant, Raoul Loril⸗ lard, den Dienſt, und dieſer brachte unſerm Landsmanne die Nachrſcht ſeiner Freilaſſung. Dabei bat der Franzoſe, erfreut darüber, ſtatt eines Spions einen harmloſen Dichter vor ſich zu ſehen, den deutſchen Kameraden um deſſen Photographie. Oberſt v. Meyerheim erfüllte nach ſeiner Heimkehr deeſen Wunſch, und außer ſeinem Namen ſchrieb er unter das Bild: „In ſeinen Kriegern ehrt ſich das Vaterland.“ Beim Jahres⸗ wechſel hat nun der franzöſiſche Offizier die Liebenswürdig⸗ keit v. Meerheimhs durch Ueberſendung ſeines eigenen Bild⸗ niſſes erwidert, dem er folgende Zeilen beigegeben:„Ich bin Ihnen unendlich dankbar, daß Sie Ihr mir gegebenes Verſprechen, mir Ihre Photographie zu ſchicken, nicht ver⸗ geſſen haben. Ihr Bild in Uniform mit dem ſchönen, von Ihnen darauf geſetzten Motto nimmt in meinem Salon einen Ehrenplatz ein. Raoul Lorillard.“ Nicht genug damit. Der franzöſiſche Offizier iſt ef auf die Vogeſen, zu dem für Herrn v. Meerheimb ſo fatal gewordenen neuen Fort, hat dort ſehr hübſch die Bauarbeiterbude gezeichnet, wo der deutſche Dichter eingeſperrt gehalten worden war, und hat 9 5 Zeichnung ebenfalls an denſelben„zur Erinnerung“ geſan Gewerbliches. — Eiue Kaiſerbüſte aus Schnee, welche auf dem Maximilianplatz in Wien prangt, hat ein Herr Karl Parzer, Beamter der ſtädtiſchen Hauptkaſſe, verfertigt. Dieſer, ein äußerſt talentvoller Modelleur, hat am Drei⸗Königtage eine Büſte des Kaiſers im Garten ſeines Hauſes aufgeſtellt, welche edoch in der Nacht entwendet wurde. Darauf machte Herr zorzer eine zweite Büſte und brachte ſie zeitlich Morgens unter Beigilfe einiger im Hauſe wohnender Tiſchlerlehrjungen 1 Platz vor der Votivkirche, wo deren Aufſtellung er⸗ olgte. Das bairiſche Miniſterium des Junern hat durch Cirkularverfügung die äußern Aemter aufgefordert, ſtelleſuchende junge Leute, beſonders Mädchen zu warnen, den Stellenvermittlungsbureaus in Wien nicht blindlings zu trauen, denn die Zahl der Verdienſtloſen in Wien ſei zur Zeit ſehr groß und daher ſehr ſchwierig, eine Stelle zu finden. — Poeſie und Vroſa in der Weltſtadt. Die Zahl der in Berlin periodiſch erſcheinenden literariſchen Producte iſt eine ungemein große. Ein Blick auf den Adreßkalender belehrt uns, daß z. Z. in Berlin nicht weniger als 497 Zeit⸗ ungen und Zeitſchriften das Licht der Welt erblicken. Von den Zeitungen haben 49 einen amtlichen Charakter, 75 ſind politiſchen Inhalts, 60 dienen der Kunſt und Wiſſenſchaft, 211 bebandeln Gegenſtände des Handels, der Gewerbe und Agram und Pola, verrufene Häuſer beſitzt und wiederholte Reiſen nach Krogtien, Ungarn, Steiermark und Italien unter⸗ nimmt, um dieſe Häuſer mit„Waare“ fe verſorgen. Das Mädchen wurde ihm gegen deſſen Willen in dem Dorfe Premſtätten„verkauft“, erkannte jedoch während der Reiſe die obſchwebende Gefahr und wurde durch den Gendarmen befreit. Die weitere Amtshandlung wurde eingeleitet. Theater, Aunſtu. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Freitag, den 14. Januar 1887. Prinzeſſin Irmia. Ein Märchenſpiel in 5 Aufzügen von Ewald Böcker. Mufik von Guſtav von Rößler. Die geſtrige Aufführung der„Prinzeſſin Irmia“ hat durchaus kalt gelaſſen. Für Kinder iſt das Stück zu ernſt⸗ haft und für Erwachſene zu kindiſch. Kein geſunder Humor durchweht und belebt das Stück, welches mit ſeiner zweiten Aufführung auch bei uns gleichwie an anderen Bühnen ſein Eude erreicht haben mag. Zwar haben ſich einzelne der Darſteller redliche Mühe gegeben, aus ihren Rollen etwas zu machen und Frau Rod ius, ſowie die Herren Groſſer und Förſter haben in dieſem Beſtreben wacker gewetteifert, allein die Art und Weiſe der Behandlung der Fabel iſt doch gar zu läppiſch, als daß ein wirklicher und ernſthafter Erfolg damit zu erzielen ſein möchte. Man raffe ſich auf, inſcenire und ſtatte eines der prächtigen Kindermärchen à la Snee⸗ wittchen oder Rothkäppchen ꝛc. in etwas ſchmuckvollerer Weiſe aus, man befleißige ſich ferner eines gründlicheren Stediums und präſentire das Ganze als etwas wirklich äſthetiſch Voll⸗ kommenes und ſzeniſch Geſchmackvolles noch vor den Weib⸗ nachtsfeiertagen und der Lohn ſowohl in finanzieller als auch in idealer Beziehung wird gewiß nicht ausbleiben. Im Uebrigen aber wollen wir über„Prinzeſſin Irmia“ zur Tagesordnung übergehen. Nach all' den Strapatzen und Prüfungen, die ſie ausſtehen mußte, ruhe ſie ſanft und Nie⸗ mand före ferner ihren Schlummer! Frankfurter Stadttheater. DHie neue Oper„Die Perleufiſcher von Bizet(Kompo⸗ 16. Januar. der Landwfrlhſchaft, 23 verfolgen religibſe Tendenzen und 79 geben die verſchiedenſten Zwecke als Grund ihrer berechtigten oder unberechtigten Exiſtenz an. Ein nicht kleiner Theil der erſcheinenden Blätter und Druckſchriſten dient den Intereſſen der Damenwelt; dazu rechnen wir auch beſonders eine„Deutſche Braut⸗Ztg.“ eine Hochzeits 3˙g.„Herzblättchen“ und einen a ne ee— Ferner beſitzt Berlin ausweislich des neuen Adreßbuches nicht weniger als 2911 Reſtaurationen, 1081 Deſtillationen und 97 Brauereien, darunter 28 für bai⸗ riſch Bier, 31 für Weißbier, 11 für Bitter⸗ und 10 für Braunbier, ſo kommt auf 466 Mann der Bevölkerung eine .ſtauratſon und auf 1296 Mann eine Deſtillation.(Brannt⸗ weinſtube.) Aus dem Parlament. Aus der Mittwochſitzung meldet man folgendes: Fürſt Bismarck ſaß auf ſeinem Seſſel, als er von dem Sozialdemo⸗ kraten Haſenelever als chauviniſteſcher Meiſter über Derou⸗ lede geſtellt wurde. Ein offenes Lachen des Kanzlers war die Antwort; mit einer gewiſſen Gulmüthigksit nahm er dieſe neue Meiſterſchaft auf ſich; erregt und unmuthig aber zuckte er auf, als Haſenclever ſagte, daß bei einer beſſeren Verfaſ⸗ ſung kein Reichskanzler auch nur einen Tag länger im Amte geduldet werden würde, wenn derſelbe ſo wie geſtern den Reichstag behandelt hätte. Um ſich nicht weiter zu ärgern, vertiefte ſich der Kanzler während der weiteren Ausführungen Haſenclevers in ſeine Akten und ſchenkte demſelben gar keine Beachtung mehr. Eine wirkliche Spannung trat ein, als Windthorſt zu ſeinem Treppenplatz hinanſtieg und, zum Zeichen ſeines äußerſten Wohlbehagens, in den Kampf mit dem Kanzler eintreten zu können, raſcher wie ſonſt die glän⸗ 5 Tabaksdoſe in ſeinen kleinen, feinen Händen drebte. Der kleinen Exzellenz war ſo wohl, der ſtreitbare Mann fühlte ſich ſo ſicher in ſeiner augenblicklichen und auch wohl ſchon in ſeiner zukünftigen Poſition draußen bei den Wahlen, daß er nach jedem Trumpf, den er ausſſp elte, nach jedem ſcharfen Hieb mit vielem B hagen eine kleine, ja manchmal ſogar eine Doppelprieſe zu ſich nahm Es iſt gar köſtlich an zuſehen, wenn der mächtig ausgearbeitete Kopf ſich langſam gegen den Sitz des Reichskanzlers wendet und bedachtſam aber wuchtig die Worte aus dem breiten Munde hervorge⸗ ſtoßen werden, welche dem Kanzler zu Gehör bringen, daß ihm gegenüber ein kräftiger und unentwegter Geiſt ſteht. Jus dem Gericdjtsfaale. — Berlin, 11. Januar. Zur Frage der Treppenbe⸗ leuchtung finden wir folgende beachtenswertge Mittheilung: Der Eigenthümer eines Hauſes in der Bergſtraße hatte nur die Zugänge zu den Treppen ſeines Hauſes, nicht aber die Treppen ſeloſt beleuchtet. Das kgl. Polizeipräſidium wies ihn daher durch Verfügung vom 13. Mai an, die Treppen in ſämmtlichen Stockwerken des Vorderhauſ s, Seitenflügels und Quergebäudes das ganze Jahr hindurch während der⸗ jenigen Stunden, in welchen es an ausreichender Erleuchtung durch natürliches Licht fehlt. und bis 10 Uhr Abends genü⸗ gend d. h. dergeſtalt zu erleuchten, daß ein deutliches Erken⸗ nen jener Räume ermöglicht wird. Die Behörde ſetzte für den Fall des Ungehorſams eine Geldſtrafe von 30., ev. dreitägige Haffſtrafe feſt. —Eine ſenſationelle Gerichtsſeene. Beim Bezirks⸗ gerichte Medinice fand in der vorigen Woche eine Verhand⸗ lung ſtatt, in welcher der Richter ſich dafür entſchied, den Kläger ſeine Behauptung beſchwören zulaſſen, worauf dieſer den rituellen Eid auf die Thora abzulegen ſich anſchickte. Bevor jedoch die Eidesformel geſprochen wurde, erklärte der Geklagte, einen Zeugen namhaft machen zu können, der ſeine Angaben beſtätigen müſſe. Der Richter ordnete die ſofortige Citirung des Zeugen an und erſuchte den Kläger, der noch immer, die 195 auf der Thora, daſtand, zurückzutreten. Der aber rührte ſich nicht, auch als man ihn barſch anfuhr. Nur Thränen rollten ihm über die Wangen, ſonſt verhielt er ſich ſtumm und unbeweglich. Man ſuchte den Mann zu entfer⸗ nen, aber da zeigte es ſich, daß ihn am Gerichtstiſch der Schlag getroffen hatte. Der Unglückliche wurde aus dem Gerichtslokal in eine Herberge gebracht, wo er nach zwei Stunden ſtarb. Sein Rechtsſall ſoll nicht ſo gelegen haben, 9 8 bei ihm die Abſicht eines Meineides annehmen mußte. Verbrechen und Alnglücksfälle. Standesehre der Bagnoſtrüflinge. Man ſchreibt aus Catania auf Sizilien: Unſer Zuchthaus war in den vergangenen Tagen der Schauplatz turhulenter Scenen. Sämmtliche Bagnoſträflinge rotteten ſich nämlich zuſammen und proteſtirten heftig dagegen, daß der Mörder Nicotra, der ſeine Frau nebſt ſeinen beiden kleinen Töchtern auf grauſame Weiſe getödtet hatte, in das Zuchthaus aufgenommen werde. Eine Deputation, aus zwei Mördern und einem Falſchmün⸗ 5 beſtehend, erklärte der Direktion, ſie wollten mit einem zerl, der ſich an unſchuldigen Kindern vergriffen, nichts zu thun haben, derſelbe wäre eine Schande für das ganze Bagno. Sollten ſie trotzdem gezwungen werden, mit jenem Scheuſal denen zu leben, würden ſie ſich empören. Der Mörder ſeicotra wurde in der That in einer Einzelzelle untergebracht. — Dynamit in Monte Carlo. Am 6. abends wur⸗ den im Unterbau des Kaſinos mehrere Dynamitpatronen entdeckt; die unmittelbar hierauf eingeleitete Unterſuchung fübrte zur Verbaftung eines elegant gekleideten Indiv duums, niſt der„Carmen“), gelang im Opernhauſe Mitte der nachſten Woche zur erſten Aufführung. Fräulein Sophie König vom Frankfurter Stadttheater hat dieſer Tage in„Drei Paar Schuhe“ in Worms gaſtirt. Die dortige Kritik weiß von der Künſtlerin nicht genug Rühmens zu machen und vergleicht ihr Spiel mit dem der Gallmeyer.(Ein Gaſtſpiel der vortreiflichen Künſtlerin würde ſich hier gewiß lohnen. D. Red.) Die Berliner Hoftheater, Fräulein Anna Jürgens wurde nunmehr definitiv für das Schauſpielhaus engagirt. Kapellmeiſter Mottl wird nicht, wie 5 gemeldet wurde, am 27. Januar eine Wagner'ſche Oper im Opernhauſe dirigiren, ſondern voraus⸗ ſichtlich in Berlin ein großes Wagner Konzert veranſtalten. — Der Tenoriſt Winkelmann aus Wien wird am 18. dort abreiſen, um am Berliner Opernhauſe ein fünf Rollen um⸗ faſſendes Gaſtſpiel zu abſolviren. *Perſonal und Novitäten. Ein klares Bild von der Lage unſeres Theaters gibt eine ſtatiſiſche Aufſtellung der ſieben bedeutendſten nachbarlichen Bühnen, die mit einer einzigen Ausnahme Hoftheater ſind. Wir haben es ſchon oft betont und thun dies auf Grund dieſer Statiſtik aufs Neue, daß ein Hauptfehler unſeres The⸗ aters am mangelhaften Perſonal liegt; möge man ſich in dieſer Hinſicht den energiſchen Grafen Hochberg zum Peuſter nehmen. Es ſtehen unſerer Bühne nicht ſo viele Mittel zu Gebote, aber anderſeits bedürfen wir keiner Roſa Lucher, Sembrich, Ellmenreich; uns genügen Sterne zweiter Größe, und dieſe Sterne kann man für weniger großes Honodrar begehren und bekommen. Dieſe Statiſtik gibt folgendes Bild: Darmſtadt zählt 9 Sänger, 5 Sängerinnen, 14 Schaufpieler, 7 Schauſpieler⸗ innen; im Ganzen 35 Künſtler. An Novitäten brachte das⸗ ſelbe 12 und 22 Neueinſtudirungen.— Fraukfurt(vereinigte Stadttheater) hat 13 Sänger, 12 Sängerimnen, 20 Schauſpieler, 14 Schauſpieleriunen; im Ganzen 59 Künſtlern, mit welchen 34 Novitäten und 9 Neu⸗ einſtudirungen gegeben wurden.— Karlsruhe beſitzt 10 Sänger, 7 Sängerinnen, 15 Schauſpieler, 10 Schauſpieler⸗ innen; im Ganzen 42 Künſtler, welche in 20 Noviläten und welches ſich Luigt Mordint nennt; die vorgenommene Durch⸗ ſuchung ergab die Entdeckung noch mehrerer Dynamitpatronen und eines Apparates zur Fabrikation von Dietrichen. Luigi Mordini wurde dem Gerichte übergeben. — Ein Racheakt der Nigiliſten. Gegenwärtig be⸗ findet ſich in der königlichen Blindenanſtalt in Steglitz ein Ruſſe, der in hohem Maße die Theilnahme in Auſpruch nimmt. Als 18jähriger Student aus Tauxrien ſchloß er ſich in Petersburg den Nihilinen an, wurde gefangen genommen und wachte Ausſagen. Dadurch beſchwor er die Rache der Nihiliſten gegen ſich hexauf. Vor ca. 10 Jahren reiſte er von Petersburg nach Odeſſa. Auf der Räiſe ſchloſſen ſich ihm zwei frühere Genoſſen an, die in einer engen Stiaße in Odeſſa eine Flaſche mit Schwefelſäure auf ſeinem Kopf zer⸗ ſchluaen. Sein Geſicht wurde in Folge daſſen entſetz ich zu⸗ gerichtet, ſein Augenlicht zerſtört. Der Unglücklich⸗ iſt j tzt 30 Jahre alt, hat Frau und Kinder, beabſichligt ſich für die Tiſchlerei auszubilden. — Blutvpergiftung. Ein junger angehender Maler in Frankfurt verletzte ſich mit einem meſſingenen Ohrlöffel, der bereits Grünſpan angeſetzt hatte, im rechten Oyr und zwar ganz unbedeutend. Nach einiger Zeit verſchl mmerte ſich die kleine Wunde, es bildete ſich eine Entzündung, die erſchreckend um ſich griff. Zuerſt verlor der Patient auf dem Ohr das Gehör, und jetzt ſchwebt er in Lebensgefahr. Die Aerzte haben konſtatirt, daß es ſich um eine Blutvergiftung handele. — Waſſerburg. Am Hl. Dreikönigstage ſtach der Aus⸗ tragsbauer Ziegler ſeinen Sohn nach kurzem Wortwechſel mit einem Meſſer in den Unterleib. Der Schwerverletzie iſt verheirathet und Vater von zwei Kinder. — Selb, 11. Januar. Blutiger Zuſammenſtoß Geſtern Abend provocirte der Metzgerm iſter Prell in einer Bier⸗ wirthſchaft wegen Prozeßkoſten mit ſeinem Schwager, dem Kaufmann., einen Streit, welcher damit endete, daß Prell in voller Wuth nach Hauſe lief, um ſich ein Meſſer zu holen. Der Zufall wollte es, daß dem Prell deſſen zweiter Schwa⸗ ger, der Metzhermeiſter Beck begeanete. Ein kurzer Wort⸗ wechſel, woh i Beck dem Prell mit ſeinem Stock einen Hieb über den Rücken verſetzte, und Beck ſtürzte tödtlich von dem Meſſer des Prell getroffen zu Boden. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod des Beck konſtatiren. Prell wurde ſofort verhaftet. — Landeck, 11 Januar. Aus dem Schweizer Grenz⸗ gebiet kommt die Nachricht, daß am 5. Jannuar im Sam⸗ mann⸗Thal eine rieſige Schneelawine auf ſechs mit Heu⸗ transport beſchäfligte Männer nie derſtürzte. Ueber vier derſelben ging die Lawine binweg, ſo daß ſie mit dem Leben davon kamen, während zwei(Vater und Sohn) mit in die Tiefe geriſſen wurde. Die beiden Verunglückten wurden nach ſiberk Stunden als Leichen aus den Schneemaſſen ge⸗ ördert. — Erfurt, 11. Januar,. In verfloſſener Nacht batte am Glacis der bieſigen Eitadelle„Cyriaksburg“ eine Patrouille des 36. Infanterie⸗Regiments einen harten Kampf mit dem als Wilddieb berüchtigten und wegen Wilddieberei ſchon vor⸗ beſtraften Gärtner Franz Bolzer aus Hochheim bei Erfurt zu beſtehen. Beim hellen Mondſchein lag er an bezeichneter Stelle dem edlen Waidwerk ob und hatte ſoeben ein Häslein geſchoſſen, als die Patrouille anrückte. Dar Wilddieb ergab ſich nicht, erariff erſt die Flucht und ſetzte ſich dann verzwei⸗ felt zur Wehr. Nach längerem Ringen wurde der Mann überwältigt und abgeführt. Aus Stadt und Land. *Maunheim. 14. Januar 1887. * Baubplatzverſteigerung. Die Stadtgemeinde Mann⸗ heim läßt nächſten Montag den 17. Januar Bauplätze ver⸗ ſteigern. 1) Lit. 7 Nr. 11, 411,58 Quadrat⸗Meter nebſt 84 Quadrat⸗Meter Vorgartengelände. 2) Lit. O 7. 178 506,73 Quadrat⸗Meter nebſt 105 Quadrat Meter Vorgarten⸗ gelände. 3) Lit. Q 7. 17b, Eckplatz gegenüber dem freien Platz P 7, 580 Quadrat Meter nebſt 106.40 Quadrat⸗Meter Vorgartengelände und 4) U 3. 6 242,52 Quadr.⸗Meter nebſt 106.40 Quadr. Meter Vorgartengelände. Der Zuſchlag erfolgt nur dann, wenn der Anſchlagspreis von Mk. 40 pro Quadr.⸗ Meter Bauplatz oder mehr geboten wird. Das Vargarten⸗ gelände wird zum feſten Preis von Mk. 10 pro Quadrat⸗ Meter berechnet. Revertoire des Mannheimer Hoftheaters vom 16. bis 24. Januar. Sonntag, 16.:(A4.)„Rienzi Mon⸗ tag, 17.:(5) Neu einſtudirt:„Viel Lärm um Nichts“ (Beatrix— Frln. Woy taſch a., Mitiwoch, 19.:() „Die Hugenotten“. Donnerſtag, 20.:(.)„Die Karlsſchüler“. (Schiller— Herr Franz Stury a,.) Freitag, 21.:(.) „Jeſſonda“. Sonntaa, 23.:(.)„Die Afrikanerin“. Mon⸗ tag, 24:(Abonn. susp.) Volksvorſtellung. Zum Gedächtniſſe G. Leſſing's.„Nathan der Weiſe“. (Tempelherr— Herr Franz Stury a.) »Statiſtiſches aus der Stadt Maunheim von der 52. Woche von 1886(26. Dezember 1886 bis 1. Januar 1887.) Angemeldet wurden 42 Geburts und 20 Todesfälle. Unter den Todesſällen betrafen 3 Kinder unter 1 Jabr alt. Als Todesurſache find folgende Krankh iten angegeben: Bei 2 Dyphtherie und Croupe, 1 Kindbettfieber, 6 Lungen⸗ ſchwindſucht,. 3 akute Erkrankung der Athmungs⸗ oraane, 8 ſonſtige verſchied ne Krankbeiten.— Todes⸗ 22 Neueinſtudirungen auftraten.— München zählt 11 Sänger, 7 Sängerinnen, 18 Schau pieler, 15 Schau⸗ ſpielerinnen; im Ganzen 51 Künſtler. Es wurden 24 Stücke neu und 24 neueinſtudirt aufgeführt.— Stuttgart nennt 7 Sänge, 7 Sängerinnen, 14 Schauſpieler und 12 Schau⸗ ſpielerinnen ſein Eigen; im Ganzen 40 Künſtler, womit 22 Novitäten(Neueinſtudierungen unbekannt wieviel) erzielt wurden.— Wiesbaden hat 8 Sänger, 5 Sängerinnen, 10 Schauſpieler, 7 Schauſpielerinnen, im Ganzen 30 Künſtler. Aufgeführt wurden 17 Novitäten und 25 Neueinſtudirungen. — Mannheim beſitzt 8 Sänger 6 Sängerinnen, 10 Schau⸗ ſpieler, 7 Schauſpieſerinnen; im Ganzen 31 Künſtler und gab 27 Novitäten und 33 Neueinſtudirungen. Zuerſt wollen wir bemerken, daß von dieſen 60 Stücken nur 27 R̃ pertotre⸗ ſtücke blieben. Im Uebrigen iſt dieſe Leiſtung ganz gewiß eine alänzende zu nennen; was die Quantität angeht in qualitativer Hin⸗ ſicht weiß Jeder, daß dieſelbe gröztentheils einem Münchener, Frankfurter oder Siuttgarter ſchwerlich an die Seite genellt werden kann. Die Urſache davon iſt eben der Mangel an Perſonal überhaupt und an gutem Perſonal im Einzelnen. Erſt wenn dieſer Card nalſehler gehoben ſein wird, kann von einer unbedingten Befriedigung die Rede ſein, bis dahin mag ſich unſere Intendanz mit dem „Quantität“ tröſten, aber einen qualitativen Erfoſg erzielt zu haben, deſſen darf ſie ſich vorerſt noch nicht rühmen.— *Ruudſchau über Theater, Muſik und Kunſt. — Direktor Pollint holt ſeine ſtemmbegabten Kräfte nicht allein vom Kutſcherbock, ſondern ſogar ſchon aus der— Synagoge. So hat er mit Herrn Bernſtein, einem der erſten Sänger an der Berliner Synagoge, einen mehrjährigen Kon⸗ trakt für das Hamburger Theater abgeſchloſſen. *Herzog Karl Theodor in Bayeen der gewandte Augenarzt und Operateur, iſt nun auch als Fachſchrliſteller in die Oeffentlichkeit getreten. Ein vor wenigen Tagen er⸗ ſchienenes Werk„Zur pathbologiſchen Anatomie des Auges bei Nierenleiden“ bildet eine weſenelſche Bereicherung der pathologiſch⸗angtomiſchen Kenntniſſe des Auges, was auch von der fachmänniſchen Kritik vollauf anerkauut wird⸗ 7 eerrengee 16. Januar. General⸗Anzeiger. — ———ů 8. Selle⸗ fälle in der 58. Woche bon 1888, berechner auf das Tauſend Einwohner und das ganze Jahr. In: Munſter 11.8; Darm ſtadt 12,2; Wiesbaden 13,1; Frankfurt a. M. 13,3; Augs⸗ burg 16,6; Stuttgart 16,9 Mannheim 17;.⸗ Gladbach 176; Kaſſel 20,3; Düſſeldorf 21.7: Würz⸗ burg 21,7; Elberfeld 23,4; Köln 23,5; Karlsruhe 23,8; Nürn⸗ berg 24; Aachen 244; Barmen 25,2; Fr iburg i. Brsg. 25,2; München 26; Straßburg 26,9; Krefeld 30; Dortmund 38,5: Bochum 40,8.(M..) * Angefallen. Zwei Bauern von Ilvesheim, welche einen Wagen Stroh auf einen der Bierkeller über dem Neckar zu verbringen hatten, wurden geſtern Nachmittag auf der Straße von Wohigelegen am Bahnübergang von vier, wahrſcheinlich betrunkenen Burſchen überfallen, welche das Pferd am Zügel faßten und Miene machten, die Bauern vom Wagen herab⸗ zureißen. Dieſe ſetzten ſich gehörig zur Wehr, worauf ſie das Seil, welches das Stroh auf dem Wagen feſthielt, zerſchnitten. Beim.erankommen des den Bedrängten zu Hilfe eilenden Bahnwarts nahmen die Strolche Reißaus. Auf dieſelben wird gefahndet. * Unfall. Geſtern Mittag 12 Uhr rannte ein Herr, wel⸗ cher eiligen Schrutes daber kam, zwiſchen den Quadraten A 5 und B 5 ſo h ftig an einen Knaben an, daß dieſer rücklings umfi l und unglücklicher Weiſe mi dem Kopfe auf den Boden aufſchlug. Beſiunungslos wurde das Kind durch einen Mann in ein benachbartes Haus getragen, woſelbſt es durch kalte Umſchläge wieder zu ſich gebracht wurde. Der mit Schlitt⸗ ſchuhen bewaffnete Herr, welcher wayrſcheinlich nicht früh genug ſeinem Sport obliegen konnte, ſetzte ſeinen Weg mit derſelben Eile fort, als ſei nichts vorgefallen. * Vereinsnachrichten. Samſtag, den 15. Januar: Turnverein. Ball im„Badner Hof.“ Sängerbund. Tanzunterhaltung im„Ballhaus.“ Kaufmänniſcher Verein. Abendunterhaltung im großen Saale des„Saalbau.“ Sonntag, den 16. Januar: Kriegerperein. Abendunterhaltung mit Ball im„Ball⸗ haus. Athleten⸗Club. Humoriſtiſche Unterhaltung in der „Eintracht.“ Mittwoch, den 19. Januar: Kaufmänniſcher Verein Columbus.“ ſammlung im Lokal G 4, 17. Schützengeſellſchaft. Generalverſammlung im Badner Hof. Generalver⸗ %½ Karlsruhe, 13. Jan. Vor unſerer Strafka m⸗ mer fand heute die Berufungsſache der Ladnerin Sofie Vollmer, in deren Verlauf bekanntlich der Vertheidiger der angeklagten., Rechtsanwalt Süpfle die Prinzipalin, Frau Hirſch in deren Laden geohrfeigt hatte, ihre Erledi⸗ gung dahin, daß das ſchöffengerichtliche Urtheil, auf 3 Tage Haft lautend, beſtätigt wurde. Die Eheleute Hirſch, insbe⸗ ſondere die Frau Hirſch, welche aus einer angeſehenen iſrae⸗ litiſchen Familie dahier ſtammt, machten den günſtigſten Ein⸗ druck. Wie ein Rechtsanwolt eine ſo zart konſtituirte junge Frau beohrſeigen konnte, erſchien heute doppelt unbegreiflich. Doch die Hand des Hrrn Süpfle war ja„behandſchußt!“ Aus Baden, 15. Januar. Die ſeit einigen Wochen in Karlsruhe erſcheinende„Mittelrhein. Voltszeitung“ hat ihr kurzes Daſein bereits wieder beſchloſſen.— In letzter Nummer berichteten wir, daß die ſtädtiſchen Umlagen in Heidelberg um 2 Pf. von 46 auf 44 Pfennig herabgeſetzt werden konnten. Es bedeutet dieſe Herabſetzung jedoch nicht, wie angenommen werden könnte eine Beſſerung der ſtädtiſchen Finanzen, ſondern iſt ganz einfach auf die Einführung der fiädtiſchen Verbrauchsſteuer zurückzuführen, die, wie nicht be⸗ ſtritten werden kann, die ärmeren Klaſſen der Bevölkerung weit ſtärker drückt, als die Reichen. Es baben hiernach alſo nur die Le teren das Recht, über die Herabſetzungen zu froh⸗ locken.— In Wieſenthal wird eine Telephonverbindung ein⸗ a welche die Orte Fahrnau, Hau ſen, und Gers⸗ ach mit Schopfheem verbindet. Eine Privatabzweigung wird nach dem Kurhaus Schweigmatt ausgeführt.— In Bruchſal hat ein dort wohnender aus Karlsdorf ae⸗ burtiger Cigarrenmacher, welcher ſeit einem halben Jahre verheirathet war, verſucht, ſeine Frau zu erſchießen und da rauf ſich ſelbſt eine Kugel in's Hirn gejagt. Die Frau iſt lecht verwundet, während der Mann ſchwer verletzt, im Spital untergebracht iſt. An ſeinem Aufkommen wird ge⸗ zweifelt. Als Grund zu dieſer unſeligen That wird uns an⸗ gegeben, daß der Mann, der ſehr leicht reizbarer Natur ſei, ſtets mit ſeiner 155 in Unfrieden gelebt habe. Der beutigen That ſoll ein äußerſt heftiger Scandal vorangegangen ſein. Aus der Pfalz, 15. Jenuar. In Speier ſiel ein 2½jähriges Kind in den Bacharaben und ertrank.— Der Burg rausſchuß genehm gte den ſtadträthlichen Antrag, die Aufnahme eines Darlehens von 600,000 Mek. zur Errichtung einer Waſſerleitung, Canaliſation ꝛc. betr.— In Germers⸗ heim hat ſich eine Backerinnung gebildet.— Der am Sonn⸗ tag Abend von der Militärſchiffbrücke aus in den Rhein ge⸗ ſprungene Mann iſt ein Kanonier des hieſigen Bataillons des kgl. 2 Fuß-⸗Artillerie⸗Regiments. Der Selbſtmörder iſt erſt im verfloſſenen Herbſt in hieſiger Garniſon eingerückt und wäre demnächſt wegen eines an einer alten Frau ver übten Nothzuchteverbrechens vor Gericht zur Rechenſchaft ge⸗ feſch worden.— In der katholiſchen Kirche zu Wald iſchbach wurde der Opferſtock erbrochen und ſeines Inhalts bis auf 10 Pfennig beraubt. Gerichtszeitung. „ Mannheim 14. Januar.(Strafkammer.) Es kamen folgende Zälle zur Verhandlung: 1) Karl Englert von Werbach wird wegen Verletzung der Wehrpflicht zu einer Geldſtrafe von 150 Mark, event. zu 32 Tagen Gefangniß verurtheilt. 2) Der 58 Jabre alte Schriftſteller Dr. Melchior Grohe von hier, negen Maleſtatsbeleidigung, ſchon vor⸗ biſtraft, machte ſich des gleichen Reates dadurch ſchuldig, daß er in der Hofapotheke in Heidelberg einem Gehülfen gegen⸗ über die Aeußerung gebrauchte, in unſerem Lande Baden gebe es keine Freiheit ꝛc. Er wird für ſchuldig erkannt und Beichsbank%, Frankfurter Bank%. mit Rückſſcht darauf, daß er ſchon wegen Beleſdigung des Deulſchen Kaiſers vom Schwurgericht in Limburg zu einer Amonatlichen Gefängnißſtrafe verurtheilt worden war, in eine ſolche von 2 Monaten und einer Woche verfällt. 3) Der 17 Jahre alte Dienſtknecht Balthaſar Buch⸗ ſchmidt von Neuoffingen iſt geſtändig, verſchiedene Gegen⸗ ſtände entwendet zu haben. Er erhält mit Rückſicht auf ſeine Vorſtrafen 3 Monate Gefängniß. J Der 38 Jahre alte Dienſtknecht Jakob Baumeiſter von Weiler, welcher eine lange Liſte von Vorſtrafen aufzu⸗ weiſen in der Lage iſt, entwendete ſeinem Dienſtherrn ver⸗ ſchiedene Kleidungsſtücke. Es wird deshalb gegen ihn auf eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 2 Monaten, ferner wegen Bettels und Landſtreicherei auf je 8 Tage Haft, auf vier⸗ jäbrigen Ehrverluſt und auf Zuläſſigkeit der Stellung unter Polizeiaufſicht erkannt. 5) Der 16 Jahre alte Dienſtknecht HBermann Ehrhardt von Eſchelbach, wegen Diebſtahls ſchon beſtraft, wird wegen mehrfachen, unter dem Strafmilderungsgrund der Jugend verübten Diebſtahls, zu einer Geſängnißſtrafe von 5 Mona⸗ ten verurtheilt. 6) Der 43 Jahre alte, ſchon mehrfach beſtrafte Land⸗ wirth Johann Federxolf von Leimen erhält wegen Dieb⸗ ſtahls eine Gefängnißſtrafe von 5 Monaten, außerdem wegen Bettels eine Haftſtrafe von 3 Wochen, welche jedoch durch die erlittene Unterſuchungshaft als verbüßt zu erachten ſind. 7) Karl Gärtner von Hirſchhorn und Emil Wahl von Wiesbach wurden vom Heidelberger Schöffengericht wegen Körperverletzung verurtheilt. Beide legten Berufung ein. Gärtner hat die Genugthuung, freigeſprochen zu wer⸗ den, während Wahl mit ſeiner Berufung koſtenpflichtig abge⸗ wieſen wird. 99 Martin Klein Ehefrau, Katharina geb. Lutz von hier, ſchon vorbeſtraft, wird wegen mehrerer Taſchen⸗ diebſtähle zu einer Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 4 Monaten verurtheilt; zugleich werden ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 4 Jahren aberkannt. —— 5—— Ueueſte Nachrichten. München, 14. Jan. Von den bayeriſchen Gen⸗ trumsblättern iſt bisher der auf die Anſchauungen des Hofes Werth legende„Bayeriſche Kurier“ das einzige, welches ſeit Bismarcks Reden für das Septennat eintritt; die meiſten ultramontanen und freiſinnigen Zeitungen enthalten ſich des eigenen Urtheils. Gegenüber Bismarcks Aeußerung über Baiern bemerkt das Münchener Frem⸗ denblatt, Organ des Patriotenklubs, die klericale Partei ſei keine kirchliche, ſondern eine politiſche. Früher hat man das ganze Gegentheil behauptet. Zu dem bevor⸗ ſtehenden Wahlkampfe ſagt das Cluborgan, die Wahl⸗ kreiſe, welche das Zentrum etwa verlöͤre, würden den Sozialdemokraten zufallen.(K..) Elberſeld, 14. Januar. Der Hofopernſänger Heinrich Vogl von Müunchen wurde bei der geſtern Abend im Bar⸗ mer Stadttheater ſtattgehabten Aufführung der Oper„Rienzi“ durch einen unvorſichtigen Dolchſtoß des betreffenden Dar⸗ ſtellers leicht verwundet. Aachen, 14. Januar. Um 11 Uhr Vormittags iſt heute euer in einer hieſigen Colonialwaarenhandlung ausge⸗ rochen, welches raſend um ſich griff. Die Feuerwehr rettete drei Perſonen aus dem zweiten Stock; zwei Knaben von 12 bezw. 14 Jahren, ſowie ein erwachſener Mann ſind ver⸗ brannt. Wien, 14. Januar. Eine römiſche Depeſche der „N. Fr. Pr.“ deutet an, es ſtehe ein päpſtliches Schieds⸗ gericht in der Bulgarenfrage bevor. Wien, 14. Januar. Der Kriegsminiſter hat eine Verfügung erlaſſen, wonach ſämmtliche bisher nicht aus⸗ gebildete Rekruten ſtatt zum 1. April bereits zum 20. Februar einzuberufen ſind.— Sturdza reiſt heute nach Bukareſt zurück. Es verlautet, er ſei geneigt, die Meiſt⸗ begünſtigung thatſächlich jedoch möglichſt unter der Form des Grenzverkehrs zuzulaſſen; Schwierigkeiten machen hierbei grobe Wollen⸗, Glas⸗ und Holzwaaren.— Der diesſeitige Geſandte, Baron Mayer, iſt nach Buka reſt abgertiſt, um ſein Abberufungsſchreiben zu übergeben. Wien, 14. Jan. Die„Politiſche Correſpondenz“ meldet aus Konſtautinopel, Rußland zeige jetzt Nach⸗ giebigkeit betreffs der Cand datur des Mingreliers, falls die Mächte nur die anderen bekannten Forderungen Rußlands in Sofia durchſetzen würden. In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen verlautet, die Kabinette in Wien und Rom hielten den Vorſchlag für geeignet zur Grund⸗ lage für neue Verhandlungen; man glaubt auch, daß die engliſche Regierung zuſtimmen wird. Politiſche Kreiſe bringen den Vorſchlag mit der Sendung Schu⸗ walows nach Berlin in Verbindung.— Die„Neue Freie Preſſe“ meldet aus Odeſſa, allen ruſſiſchen Mili⸗ tärs ſei die Annahme bulgariſcher Orden und Denk⸗ münzen verboten worden. Paris, 14. Jan. In der heutigen Sitzung weigerte ſich der Budgetausſchuß, die Gehälter für die Dom⸗ herren, ſowie de Subventionen des franzöſiſchen Clerus in Algerien und Tunis wieder in das Budget aufzuneh⸗ men; dagegen bewilligte er wieder die Creditforderung für die proteſtantiſchen Facultäten, dann für die prote⸗ ſtantiſchen und iſraelitiſchen Seminare. Paris, 14. Janvar. Duich eine Keſſelexploſion auf dem Torpedoboot Nr. 18 in Breſt wurden 11 Mann verwundet. Das Torpedoboot wurde in den Hafen ge⸗ ſchleppt.— 150 zenweilig im Zeughauſe zu Cherbourg beſchärtiate Arbeijter wurden entloſſen. Coursblatt der Francfurter Börse vom IA. Ianuar 1887. Parls, I4. Januar. Von ½ lihr ab Nachmit⸗ tags ſchreien die Zeitungsverkäufer ihre Blätter in den Straßen unter dem Rufe:„Niederlage Bismarcks“ aus. Obgleich man im allgemeinen erwartet hatte, daß der Neichstag die Forderung der Regierung nur für drei Jahre bewilligen werde, haben die heutigen Nachrichten über die Abſtimmung und die Auflöſung doch unge⸗ heueres Aufſehen erregt. Die Blätter äußern ſich noch darüber.— Nur der Miniſter des Aeußern und der Unterrichtsminiſter werden ſich zur Leichenfeier Paul Berts begeben. Die Leiche iſt geſtern in Toulon angekommen und dort mit großer Feierlichkeit in Em⸗ pfang genommen, dann ohne Aufenthalt nach Auxerre weiter befördert worden. Von den opportuniſtiſchen Ab⸗ geordneten werden Jules Ferry und Spuller ſich nach Auxerre begeben.— Laut Nachrichten aus Tonking machen die chin⸗ſiſchen Bevollmächtigten Schwierigkeiten bei Feſt⸗ ſtellung der Grenze nach Seite des Cap Pa⸗Klung. Rom, 14. Jan. Die„Opinione“ iſt die einzige von allen Zeitungen, welche mit der Rede Bismarck's zu⸗ frieden iſt; dennoch ſpricht auch ſie mit auffallender Kühle von der Stelle über Italien. Wir müſſen, ſchreibt ſie, ihm dankbar ſein für die von ihm ausgeſprochene Anerkennung der Aufrichtigkeit unſerer Politik; das iſt Alles. Da die„Opinione“ von allen Zeitungen Graf Robilant am nächſten ſteht, ſo iſt anzunehmen, daß dieſe Stelle in Bismarcks Rede auch den Beifall der Regie⸗ rung nicht findet. Konſtantinopel, 12. Jan. Zankow's Ankunft wirz für Samſtag oder Sonmag erwartet. Seine hieſigen Par⸗ teifreunde erklären, daß er die Bildung einer neuen Regentſchaft nicht übernehmen werde, wenn nicht die gegenwärtige Oppoſition die Majorität in derſelben hat. Stambuloff und Zikoff ſind zu dieſer Conceſſion bereit. Mutkkuroff und die jetzige Militärpartei wollen jede Ab⸗ diktion des gegenwärtigen Regimes verhindern. Sofia, 13. Jan. Nach einem Telegramm Zan⸗ kow's aus Muſtaphapaſcha an ſeinen Schwiegerſohn Lutz⸗ kanoff iſt er in dieſem Quarantaine⸗Orte von den tür⸗ kiſchen Behörden mit großen Ehren empfangen und ſo gleichſam für die Unbilden entſchädigt worden, die er in Philippopel erfahren mußte. Zankow machte in Muſtaphapaſcha eine fünftägige Quarantaine durch. — ͥ̃————— Handel und Verkehr. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Datum Stand Konstanz, 18. Jan. 2,84— 0,01bDüsseldorf, 00. Jan.] 253—00 Hüningen.65—0,04 Duisburg. 00.„ 1,87—0, 10 8 14.„ 1,63— b,02 Buhrort, 14.„ 1,88—,9 Kehl, 16.„.10—0,8 Emmorleh, 14..35—0,08 Lauterburg 13.„ 3,13—0,04 Arnhelm, 13.„ 888—%% 55 14.„.10—o,0] uymwegen, 18.„.72—%09 Maxau, 14.„ 3,24—0,07Vreeswyk, 18.„38,4—0,ü0 germershelm, 14.„ 0,56—0,06 Neekar. Hannhelm, 15.„3,0—0,06 Feſſbronn, o0. Jan.] 1,0—%05 Ralnz, 14.„.07—0,06 Ederbach, 00.„.50—0,00 Sſebrioh, 16.„ 187—0,05 Lannheim, 15.„ 5,87— Blagen, 50 010 5 9090 Main. ser)] 00. 500— N — 5 11.„10 00 5 15.„0,88—oen Gobſens, 14.„.29—.06] Mose Köln, 14.„ ,43 ,09 Trſer, 14.„ 108—o,07 * Mannbeimer Effektenbörſe. Wochenbericht. Die Hoffnungen, die an den Januar geknüpft wurden, haben ſich bis jetzt noch nicht verwirklicht, obſchon die erſte Hälfte des Monats bereits der Vergangenheit angehört. Geſchäftsſtille war auch in der abgelaufenen Woche die Parole der Börſe. Die Luſtloſigkeit, womit das neue Jahr begonnen, iſt noch nicht geſchwunden und konnte ſich in Folge deſſen ein leb⸗ haftes Geſchäft bis jetzt nicht entwickeln. Die ſchwache Ten⸗ denz, weſche die ganze Woche hindurch zu beobachten war, bewirkte bei Anilin⸗Aktien einen Verluſt von ca.%8. Eich⸗ baum haben gegen letzte Woche ca. 1¼% verloren und Schwartz'ſche Brauerei ungefähr ebenſoviel gewonnen. Bei Verſicherungs⸗Aktien ſind faſt an fämmtlichen Gattungen kleine Rückgänge zu verzeichnen. Eine Ausnahme hiervon bildeten Overrhein. Verſicherungs⸗Aktien, die vom Conſortium zum vorwöchentlichen Courſe immer wieder aufgenommen wurden. Andere Werthe wenig verändert. Nachſtehend bringen wir 81 Orientirung die heutigen Courſe den vor⸗ wöchentlichen Notizen vergleichend gegenüber: 14. Jan. 7. Jan. Anilin Aktien 219½ 22½ö Eichbaum 162 ⁰½ 164½ Brauerei zum Storchen 121 119 7• Kleinlein Brauerei 133½ 133 Se c 5 126 ½ 125 Sinner'ſche 137½ 138 Bad. Schiff.⸗Aſſekur. 2100 2120 Bad. Rück⸗ u Mitverſ.⸗A. 825 8⁴0 Mannh. Verſich. 865⁵ 870 Oberrh. 75 unverändert 465 ——̃ ̃˙˖˙7ĩò————ꝛ— ̃7˖⏑—QT———..——— Die größte Auswahl in feinen und gewöhnlichen Sorten Schuhwaaren bietet das Schuhwaarenlager von Geor Hartmann in Lit. E 46(am Mohreukopf, untere Ecke). 129 Chefredacteur: DOr. jur. Hermaun Haas. Verantwortlich: Für den redactionellen Theil: E. Frey. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: J. A, Werle. Rotationsdruck und Verlag der Dr. D. Haas ſchen Such druckerei ſämmtlich in Mannßbeim Präm.-Erklärung 28. Jan. Ultimo 31. Jan. Stasspapiers. Elsenbahn- Aktſen. Bank-Aktien. 4 Jest. Staats..101.30 bz, Anſehens-Loose. inqustrie-Aktien. Ptsch Reichs-Anlehen 10f 40 bz Hess. Ludwigsbahn 94. 10 G. 4½ Dtsch. Reichsbk. 140 80 ba. ſ Oest..-VIII. E. Fr. 81.20 bz. 3½ Cöln-Mindener 180 50 bz. 5 Zuckerf, Waghäusel 81.— bz.. 4 Preuss. Consols 106.30 G. Bexbacher 219.40 C. 8 Frankfurter Bank 129 40 bz: Prag Duxer. 99.90 G. 4 Bayer. Prämien 137 70 bz. 4 Dtsch. Edison-Ges. 107 50 bz. 8½ Frankf. Stadt-Anl, 100 40 bz. Lübek-Büchener. 153.50 G. 4 Darmstädter Bank 129 40 bz. 3 Raab-Oedenbur M. 89.80 bz. 4 Bad. Prämien 137.20 G. 5 Scheide-Anstalt 281.— b. 4 Bayr Oblig....1053% bz. 5 Alröld-Fium. 151 bz. G. 4 Deutsche Bank 167.30 bz. 4 Rudoif Silb. 6. W. f. 75.20 bz..]3 Oldenb. 40 Thlr. 131.70 bz. 5 Ptsch. Verlgs.-An. 187.80 G. 4 Württb. Obl... M. 105.50 b·. Böhm. Nordbdz. 47½ bz. 4 Dtsch. Handelsges. 71.50 G. 4 Gottharld Fr. 102.70 bz. 4 St. Raab-Grazer 98.70 G. 4 Erkf. Brauerei-Ges. 77.— bz. G. 4 Bad. Oblig.... M105.00 6. Böhm. West 223½% bz. 4 Dtsch. Vereinsb 98 20 bz..J/5 Toscan. Cent. Lire Badische fl. 35 5 Brauerei Storchen 121 40 b 4 Gr. Hess, Obl, M. 106.80 G. 5 Buschth. Lt. 164 ½ G. 4 Dise.-Com. ult. 203.70 bz. Atlantie dud Pacrac 87 30 bz. G. Braunschw. 20 Thlr.95.40 bz. 4 Lothr. Eisen-Werke 15.90 bz. G. 4 ost Gol-Rente. 91.50 G. 5 Donau-Drau 46½m bz. 4 Dresdener Ban 188.40 bz. Buffalo N. L. 8. Ph. 4320 bz. Kurh. 40 Thlr.-Loose 5 Westereg, cons. Alk. 155.70 f. 4½ öst. Silb.-R. 6. W. 67.0 bz. 4 Dux-Bodenb 2675.4 bz. 4 Frankf. Bankverein 5 Chie. Miiw. u. St. P. 107.50 52. 5 Oester. v. 1860 6. W. 116.30 bz. 4 Türk. Tab.-Reg. ult. 76.70 G. 4½ ôst, Pap.[Maifö.e6.— bz. 5 Elisabetn 1 Meininger Bank 96.80 bz. G. Louisville u. Nashv.59.— 6. Oesterreich. v. 1864 276.20 bz. Versloh.-Aktien, 5 öst. Paplier von 1881 Franz-Josef. 177¾ G. 5 Oest.-Ung, Bank. 700.— G. ſ6 NMissouri Pac. cons.123.10 bz. Oest. Gredit v. 1858 290.— bz. D. Phonix 20% E. 186 G. 4 Ung..-R. p. ept. 2 80 bz. ſs Galiz. Harl-L. p. ult.163½ bz. ſ5 Oest. Orsdlitalkt. pu.o be Denver u. Rie Gr. 43.50 52, 6 Ung. Staats fl. 100 218.— bz. s Flek. Lob. Lers, 10% E. 121 ba d. 5 Ung. Pap.-Rente 74 50 6. Graz-Köflacher„ 175 bz. 5 Ung. Creditb. p. ult. 240% bz. Georgia Ald 48.— bz. G. 5 Don. Reg. ö. W. fl. 100 101.— ba. Prkl. Rückv. 100% E. 5 ltalienische Rente. 99 70 bz. 5 Oest. Fr.-Stb„ 205¼ bf. 5 Wiener Bankvérein 82¼ b2. 85 bri 3 Holl. Comm. fl. 100 4 Providentia 10% E. 5 Rumän. Rente.„ 93 60 6. 365 Hest. Lokalb. 20 6. 4 Württb. Vereinsbk. 119.30 G. kandbriefs. 8 Madrider Fr. 10040 20 bz..4 ditto Rückv. 20% E. 4 KRuss. Gold-Rents 110.— bz. ſe Oest. Südbahn„ 651½½ G. D. Effektenbank. 123. 10 G. 4 Erkft. Hyp.-B. M. 101 20 bz. Türk. F. 400 incl. Ooup..45 G8. Wechssl. Kurze Sicht. 6 Obl. 1877 Rente.. 96 90 G. 5 Oest. Nordwest 135./ G. 4 Fr. Hypothekenbk. 121— G. Erkf. Hyp.-Or.-V. M. 101.80 bz. Freiburger.. FEr. 1528 80 f. 3½ London L. 1 9 Obl. II. Orient p. ult.59 10 bz. Elbthall. 1337 G. Prioritäten. 4 Nass. Lds.-Bk. M. 103 80 G. Genus Lie. 150118.80 bz. 3 Paris 100 % Russ. Consols 1875 96.90 bz. 5 Rudolt 152½ G. Dortmunder Un. V. Aet. 3½ Nass, Lds.-Bk. M. 101 50 bz. Mailänder Fr. 45 44.50 bz. 4 Wien fl. 100 5 Russ. Anl. 1880 p. Cpt. 28 80 bz. Forarlberger. 4 Elis.-Pr. stptl. X. 4 Rhein..100 10 G. Mailänder. Fr. 10 deldsorten. Serb. Reute 40 b·. Bern-Jurs 84.20 G. 4 Elis.-Pr. stir...101.80 bz. Züdd..r M. 100.50 bz. Meininger fl. 724.20 G. Dubaten 4 Serb. Eisenbahn.. 86.40 bz. Gotthard-Bahn Fr. 64.90 bz. 4 Franz-Jos. Silb. ö. W. 78 40 G 5 Egypt. Or. Fone F. 88 20 bz. Neuchateler. Fr. 1018 40 bz..] 20 Fr.-Stücke 5 Spanier 20 bz. 4 Sheweiz. Central. 8 90 bz. 5 Oest..-Lb. fl. Pr. 104 20 6. Ital. Imm.-Ges. Eire 101 80 G. Schwedische Thlr. 1065.80 bz. Eugl. Souvereigns 1 conv. Türkan 14 35 bz. Schw. Nord-Ost Fr. 68.80 bz. Oest..- Eb. fl. Fr. 64.— bz. ſ5 Russische...-R. 25,50 bz. Fenetianer Lire 3025.80 bz. Russ. Imperials Unil. Eaum.. ult. bE· Verein. Schw.-B. 81.80 G. Oest. Staats fl.107.50 bz. I Schwedische. Gräfl. Pappenk 20 Dollars in Gold 35³5 10. Januaz⸗ General⸗Anzeiger. 5 5 65— D 2 SO Unser diesjähriger findet Donnerstag, den 20. Januar, Abends 7 Uhr in den Lokalitäten des„Badner Mofes“ gtatt. Hlerrn Jos. Bornhofen,„zur Hoffnung“, auf. Das Comits. Ortsverband deutſcher Gewerkvereine. Sonntag, 16. Jan., Nachm. 2½ Uhr, rtsverbands⸗Verſammlung im Lokal zum goldenen Falken. Um zahlreichen Beſuch erſucht Der Ausſchuß. Freitag, 14. Jan., Abends 8½ Uhr, im Lokal zum goldenen Falken Berſammlung der Sänger und werden alle welche ſich eingezeichnet haben, freundlichſt erſucht pünktlich zu erſcheinen. Montag, den 17. Jan. Abbs. 8½ Uhr Verſammlung des Ortsvereins der Schneider im Lokal goldner Falken, 8 1, 15, Vollzähliges Erſcheinen erwartet 45⁵ Der Ausſchuß. Badner Hof. Sonntag, den 16. Jannar 1887 563 ffenthcher Festba Anfang: Mittags 3 Uhr mit Feierabendverlängerung. 0. Hillebrand. Kaiserhütte. Sountag, den 16. Jannar 1887 Oeffentlicher Fest-Ball. Anfang Nachmittags 3 Uhr. 562 NB. Der Saal iſt auf's Feinſte hergerichtet. Mercuria. Samſtag, den 15. ds. Abends 9 Uhr Verſammlung bei unſerem Mitglied Knoll, Zahlreiches Erſcheinen unbedingt nothwendig 597 Der Vorſtand. Mereuria. Sonntag, den 16. ds. 2 Ausflug nach Feudenheim, wozu wir die verehrlichen Mitglieder nebſt werthen Damen freundlichſt ein⸗ laben Abfahrt Nachmittags ½3 Uhr ber Dampfſtraßenbahn. 596 Der Vorſtand. Geſang Jereſn„Bavaria⸗“ Samſtag, den 15. Januar, präzis Abends 8 Uhr Gesangprobe. Sountag, den 16. Januar, Nachmittags 3 Uhr Spaziergang nach der Mühlau. Zuſammenkunft ½8 Uhr im Vereinslokal Fuhr. 548 Um zahlreiche Betheiligung bittet Der Vorſtand. Maunpeimer Athlcten-Clab Ichwetzinger⸗Vorſtadt. Sountag, den 16. Jauuar d. J. Gelere 8 Uhr in unſerm Lokal eneralverſammlung. Tagesordnung: 1. Rechnungsablage. 2. Vorſtands⸗ wahl. 3. Beſprechung wichtiger Ver⸗ einsangelegenheiten. 488 Die Mitglieder werden dringend ge⸗ beten zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Fachverein der Maler, Cüncher, und Lakirer in Maunheim, C4, 21. Montag den 17. Jannar 1887 Verſammlung. Hierzu werden ſämmtliche Mitglieder freunblichſt eingeladen. 591 Der Vorſtand. Kranken⸗Unterſtützungs⸗ und Sterbekaſſen⸗Verein im kalhaliſchen Bürgerhoſpital. Sonntag, den 16. Januar 1887, Mittags 2 Uhr im Lokale des kathol Bürgerhoſpitals Geueralverſammlung Tagesordnung: Jahresrechnung, Vorſtandswahl. Um zahlreiches Erſcheinen wird ge⸗ beten. 512 Der Vorſtand. Geſangverein Frenndſchaft. Samſtag Abend ½9 Uhr Gesang-Probe. Um pünktliches Erſcheinen bittet 5567 Der Vorſtand. Geſaugverein Freundſchaft. Wegen Unregekmäßigkeit unſeres alten Bereinsdieners, wurde Adam Gut⸗ ruf ernannt, und bitten wir die Mit⸗ Lof glieder, die Monatsbeiträge dem neuen Schwarzes Lamm. Sonntag, den 16. Jauuar Oeffentlicher Feſtball. Anfang Nachmittags 3 Uhr. 578 Gambrinus-Keller. L I, 2. Sonntag, 16. Januar Grosser Fest-Ball mit gutbeſetzter Dragonermuſik. Anfang Nachmittags 3 Uhr. 577 Es ladet freunblichſt ein Hermann Buſch. Im neuen Saale von Jean Müller. (Neuer Stadttheil.) Sonntag, den 16. Jannar 1887 Oeffentlicher Fest-Ball mit ausgezeichneter Orcheſtrion⸗Muſik,(Orcheſtrion aus der Fabrik des Herrn Philipps aus Bockenheim bei Frankfurt a/.) Anfang 3 Uhr. 578 Wilder Mann. Deute Samſtag, den 15. und Sonntag, den 16. Jan Zum ersten Male hier Grosses Concert und Vorstellung der Geſellſchaft Poggendorf ans Hamburg. Damen und 2 Herrn. Abend 8 Uhr und Sonnta 8 Prima Winterbier, ff. Bockbier kommt zum Ausſchank. Großer Mayerhof. Heute Sonntag, Anfang 3 uhr, Streich-Concert der Kapelle Petermann, 637 EEILLIEEELIEE P 2, 3. P T, 3. Degen's Wein-Restaurant. Empfehle meine abſolut reine Weine nebſt Mittags⸗ tiſch im Abonnement zu 80 Pf.— Reichhaltige Speiſe⸗ karte zu jeder Tageszeit— e Für Damen iſt im 2. Stock meines Hauſes ein Extra⸗Speiſezimmer eingerichtet. AI13569 Gg. Degen. EHHHHRHNHETUAHAHAH 98288818828 0 Ludwigshafen. Wein⸗Reſtauration von Gustav Renner, 5 (Altdeutſche Weinſtube nüchſt der proteſt Kirche.) Anerkannt beſte Weine, vorzügliche Küche, warme und kalte Speiſen zu jeder Tageszeit. 129 eerre Zur gefälligen Beachtung. Den Herren Maſchinenfabrikanten, Schloſſer, Schmiede ꝛc. zur gefl. Notitz, daß mir die Vertretung reſp. das Einſammeln ſtumpfer Feilen von der älteſten und leiſtungsfähigſten Feilenfabrik der Pfalz übertragen wurde und bitte um gütige Zuweiſungen, welche auf das prompteſte und ſorgfältigſte erledigt werden. 12791 Frz. J. Holzer, Q 4, 8/9. 6 7, 17 Friedrich Traub, d 7, 17. Brennholzhandlung. 210 Bündelholz frei vors Haus per Etr. M..20 Klötzchen 9„ 0 EII oſes 3333 3Z3J Jorleuſcheitholz per Ster Schiffer-Ball 628 Anfang 3 und Abends 8 Uhr. Feuerwehr. Den Kameraden zur Nachricht, daß Vorſchläge für Einzuführende zu unſerm am 29. Januar l. J. ſtatifinden⸗ 125 8 * den Balle, von Sonntag, den 16. ds. Ms. ab und zwar Sonntag Nachmittag von—4 Ubhr und an den folgenden Werktagen bis einſchließlich Samſtag, J den 22. ds. Mts., jeweils von halb 9 bis valb 10 Uhr Abends im Nepenzimmer der Wirthſchaft zum„Silbernen Kopf“ entgegengenommen werden. Die Eintrittskarten ſind am Sountag, den 23. d.., Nachmittagtz von—6 Uhr im gleichen Lokale in Empfang zu nehmen. 547 Mannheim, den 11. Januar 1887. Das Ball-Comits. Feuerwehr. 7 Von der Firma Herren Marx& Cie. 5 hier erhielten wir zum Beſten unſerer Corpskaſſe, aus Veranlaſſung des am 11. d. M. ſtatt efun⸗ denen Brandes, das reiche Geſchenk von vier⸗ hundert Mark übermacht, wofür wir der verehrten Geberin hiemit öffeutlich den ſchuldigen Dank ausſprechen. 611 Mannheim, den 13. Januar 1887. Der Verwaltungsrath: M. Wirſching. W. Siegel, Schriftführer, Liederkranz. Samſtag, den 22. Januar, Abends 7½ Uhr im Saalban Abend⸗Unterhaltung mit darauffolgendem Tauz. Näheres durch Rundſchreiben. 458 Der Vorſtand. Thalia. Samſtag, den 22. Januar 1887, Abends ½9 Uhr im Lokal Erbprin zen, 0 5, 1, General-Verſammlung. Tages⸗Ordnung;: 1. Rechnungsablage. 2. Vorſtands⸗ Ballotage⸗Wahl. 8. Ver⸗ einsangelegenheiten. Um pünkiliches und vollzähliges Erſcheinen bittet 626 Der Vorſtand. Arion Mannheim (Isenmann'scher Hännerchor) Donnerſtag, den 3. Februar d. J. General⸗Verf ammlung. agesordnung 1. Rechenſchaftsbericht. 2. Rechnungsablage, 25 Vorſtandswahl. 9 „Antrag auf Abänderung einiger§8 der Bereinsfatzungen. Sämmtliche Mitglieder find hiezu h 8 Der Vorſtand. Athleten⸗Club Maunheim. Sonntag, den 16. Jaunar 1887, Abends ½8 Uhr Humoriſtiſcher Kappenabend mit Damen im Lokal„zur Eintracht.“ Um zahlreiches Erſcheinen bittet 483 Der Vorſtand. Frohsinn. Sounntag, den 23. ds., Abends 7 Uhr anfangend Muſtkaliſche Abendunterhaltung mit nachfolgendem Tanz im Saale des grünen Hauſes, wozu wir unſere Mitglieder mit Familie hee 4 li einladen. Der Vorſtand. Männergesangverein. Sonntag, den 30. Januar d. J. Masken-Ball in den Sälen des„Baduer Hofes“, wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder nebſt Familienangehörigen freundlichſt einladen. 438 Der Vorſtand. Männergeſangverein. Syuntag, den 16. Jannar d. J. Farmilien-Abend im Nebenzimmer des„Prinz Max“, wozu wir unſere verehrl. Müglieder nebſt Familienangehörigen freundlichſt einladen. 437 Der Vorſtand. Pflügersgrund-Narren, ZF I, 12. Samſtag, den 15. Jar uar 1887 572 2 7 Sonntag, 16. Jan., präcis Abends 8 Uhr 25 Min. 2 Sek. Große närriſche Damen⸗Sitzung mit Muſik, ausgeführt von der Kapelle Reblaus, wozu freunblichſt einſaden Der närrische Vorstand. F Narreu-Gesellschaft Stillvergnügte. Heute Samſtag, den 15., Abends ½8 Uhr im Lokal Georg Lutz J 5, 6 Carnevals⸗Eröffnung mit Schlorum und Vertheilung der eneneeee Diener einmhändigen. 598 Der Vorſtand⸗ 5.—. Beſtellungen nehmen* Georg Veiſel, Seckenheimerſtr. 2 7, 9* A. Ullrich Gum Ochſen) H 8 21. Im großen Faß, J I. 16. wozu einlabet 63 Der närriſche Barſtand. FTAEAoCbC 38 2 2 2. 2 + 3 kunden hat, ist nunmehr die Angelegenheit aus dem Stadium der vorbereitenden An- regung herausgetreten. Es hat uns gefreut, aus einer dankenswerthen Benachrich- tigung des Herrn Zwanzig in Leipzig zu ersehen, dass der deutsche Schachbund in der Person seines genannten Leiters dem Plane bereits näher getreten ist. Es kann sicherlich nichts schaden, wenn Louis Paulsen nun einstweilen seine Waffen schärft, denn wie uns Herr W. Steinitz in einem inzwischen eingetroffenen Schreiben mittheilt, ist er gesonnen, den hingeworfenen Handschuh aufzunehmen. Wir behalten uns vor, auf beide Briefe thunlichst Zzurückzukommen und richten an alle Freunde unserer Zeitung die Bitte, nunmehr mit eifriger Unterstützung nicht zurückzuhalten, damit einer der interessantesten Schachkämpfe zur Verwirklichung und zum Austrage kom- me. Auf deutschem Boden wird alsdann über die„Wettmeisterschaft“ entschieden werden. 5 D. R. Schachrubrik im Mecklenb. Sonntagsboten.— Mit Beginn des neuen Jahres Eleht sich Herr Friedr. Dubbe in Rostock von der Redaction genannter von ihm seit Jahren in vortrefflicher? Weise geleiteten Schachrubrik zurück, um sich um so mehr eigenen Arbeiten auf dem Gebiete der Composition widmen zu können. Wir sind sicher, dass aus der Muse des verdienten Problemmeisters, den wir mit Freude zu den Freunden und Mitarbeitern unserer Zeitung zühlen, der Schachwelt reiche Früchte erwachsen werden.— Die Redaction des„Sonntagsboten“ geht an Herrn K. Roth- länder in Penzlin über. Correspondenz-Partien. Beschlossen wurde, wie wir der„Oesterr. Lesehalle“ Fon welcher auch die folgenden Nachrichten aus Oesterreich herrühren) entuehme die Führung zweier gleiehzeitiger Partien zwischen den Olub's zu Königsberg un Danzig. In letzterem wurde auch ein grösseres Winterturnier eröffnet.— Ferner schweben zwei Correspondenzpartien zwischen dem Schacheirkel des Cafs Leone in Mailand und dem Schachelub zu Boston in Amerika. Dagegen ist die unter anderm auch von uns. Ztg. gebrachte Nachricht betr. zwei Correspondenzpartien zwischen Halle und Magdeburg der„Wittenb. Schachzeitung“ zufolge dahin zu berichtigen, dass das Zustandekommen derselben noch sehr in Frage steht. Oesterreich,. Die„Grazer Schachgesellschaft“, die ihren Sitz in den geschmack- zoll ausgestatteten Räumlichkeiten des„Cafs Nordstern“ hat, veranstaltet ein Winter⸗ turnler, dessen Bestimmungen auch den schwächeren Mitgliedern eine erfolgreiche Theilnahme ermäöglichen. Vorgaben finden zwar nicht statt, doch wird erstens jede ewonnene Partie überhaupt aus dem Turnierfonds bezahlt, und zählt Zweitens eine artie um so mehr, je stärker der Spieler ist, der sie verlor. S0 zählt beispielsweise eine unentschiedene Partie gegen einen stärkeren Spieler mehr Einheiten, als eine ewonnene gegen einen schwachen Gegner.— Die Vereins-Räumlichkeiten sind bäg⸗ lich geöffnet; eine umfangreiche Bibliothek steht den Mitgliedern zu Gebote. Die„Wiener Schach-Gesellschaft“ hat für diesen Winter ein Turnier, auch Nichtmitgliedern zugängig, mit vier Geldpreisen veranstaltet. Der neue in der Gene- ralversammlung vom 30, Noyember erwählte Vorstand besteht aus den Herren: Baron Kolisch, Präsident, Aug, Kaulla, Vizepräsident, Max Weiss, Secretär, Max R. von Gompertz und Commerzialrath Trebitsch, Mitglieder des Ausschusses. England. Unter Erhöhung des Jahresbeitrages seiner Mitglieder auf 3 L. St. verlegt der„British Chess Club' seinen Sitz in die Räumlichkeiten des frühleren Fielding Club“, King Street, Coventgarden und bietet nun neben Schach, Billards, Karten sto. alle Opulenz und Annehmlicheit eines grossen Londoner Club's. Auflöſung von Nr. 77. (Von Konrad Erlin.) 1) Te5—es, fadceg; 2) Kb4—od, beliebig; 3) D mat. 4)).... Kfases; 2) Tgi—el, beliebig; 3) D mat. Auflöſung von Ar. 78. (Von Sophie Schett.) Y) Ddi-bs, beliebig; Y B, D oder T mat. Briefkasten. 8.., hler. Es freut uns, dass Sie unserm Appell Folge leisteten. In Nr. 8g ist Thnen die Parade)... Dha-—ag und in Nr. 88 der Gegenzug). Lh4f2 een „L. in Tauberbischofsheim. Die Adresse des Herausgebers der,„Oest, Schach- zeitung ist: H. Lehner, Wien III. Siegelgasse.— Beiträge Seitens unseres Leser- Heises sind, Prüfung vorbehalten, stets erwünseht. 39 Schwäche, die mich meinem erbarmungsloſen Verfolger wehrlos in die Arme fallen läßt!“ Er raffte alle ſeine Seelenſtärke zuſammen, und ſchleppte ſich weiter— zum Glücke hörten die Stoppeln bald auf und er bekam ebenen Boden unter die Fuͤße. Er hatte die Erhöhung erreicht, die er von Weitem geſehen und dieſelbe erklimmend, ſtand er am Rande einer Bucht, die ſich nach dem Fluſſe hinzog. Er eilte die ſteile Böſchung, die mit Weiden und Ginſter bewachſen war, hinunter, hoffend, daß er einen Nachen oder ſonſtiges Fahrzeug finden würde, aber um⸗ ſonſt, nichts war zu erblicken, als die ſtille Waſſerfläche vor ihm. Er hoͤrte ein Kniſtern in den Büſchen hinter ſich, und dann gleich darauf elne heiſere Männerſtimme rufen:„Halt, ergieb Dich! Noch einen Schritt weiter und ich erſchieße Dich wie einen tollen Hund.“ Aber ſchon hatte ſich Carrel, ſchweißtriefend wie er war, in die Fluthen geſtürzt, die er, als geübter Schwimmer mit kräftiger Hand theilte. Seine leichte Kleidung und nackten Füße kamen ihm dabei ſehr gut zu ſtatten. Kein Schuß erſchreckte ihn, er hörte nichts mehr von ſeinem Feinde, der ihm nicht in das Waſſer zu folgen getraute. Bald fühlte er den Boden unter den Füßen, er watete an das Ufer, brach ſich einen Weg durch die Weidenbüſche und das hohe Gras, lief noch eine Strecke am Ufer entlang, dann die Böſchung hinunter. Die Nacht was indeß völlig hereingebrochen, er warf ſich in das Gras nieder— er war erettet! 8. Kapitel. Deer Fluß. Nach halbſtündiger Raſt erhob er ſich. Wie weit Jemand am Waſſer enklang zu gehen hatte, bis ſich eine Brücke oder Fähre zeigte, war unmbglich zu ſagen— indeß war es völlig dunkel geworden und er fühlte ſich ziemlich ſſcher, daß für heute ſeine Verfolgung eingeſtellt ſei. Es war eine wundervolle Nacht und die Sterne am öſtlichen Horizont kraten immer deutlicher hervor. Eine erfriſchende Kühle umfing den jungen Mann, beögleich ſeine Kleider noch naß waren— ſeine vorher'ge Müdigkeit war ver⸗ ſchwunden und hätten ihn ſeine wunden Füße nicht daran erinnert, wäre kaum ane Folge ſeiner langen Flucht zurückgeblieben. Die Lage Carrel's war in der That eine troſtloſe und es gehörte die ſeines ſanguiniſchen Temperaments dazu, ihn nicht verzagen Fortſetzung folgt.) —— nunglos ſchien, kehrte neuer Muth in die Bruſt des jungen Mannes zurück. Südweſtdeutſche u. zanrgang Schach⸗Seitung. Kedigirt von einigen Mitgliedern des Mannheimer Schachvereins Badenia. Abofnementsppefs N..— Ilfe ür die Negaktfoß ee Jlllſtag b. Janda 10/. sind zu richten an unter Kreuzband, Adolf Stern, P 47 6, Hannkelg —— Froblem Nr. S. Von Bernhard Hülsen in Berlin. Schwarz. — 8· B 1 ——— b Mat in vier Zügen. Problem Nr. 92. Von Frnst Krieger in München. Weiss: Kf8, Tes, Le, dz, 8g4, EBag, b4, bs, d2, Schwarz Kod, Bbe, dd, ds. 62 Mat in drei Zügen. Partie Nr. 49. Mittel-Gambit. Gespielt im Winterturnier des„Münohenershsch- Olub, erste Gruppe, 11. Dezember 1888. Weiss: Jubitz. Schwarz: Seger. 1) e2—ed e7—e5 50 02—05) LfSef 2) d2—d4 eSddd 7) Des—e0 a7—a5“) 8) Ddlda) 8bSa—06 8) Lel—g5—0 40 Ddæ4—eß 898—16 99.—14 +f8—et 5) ha—h39)-b6 10) 8bI-dg Los—a6 Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Maunheimer Volksblatt und Handelszeitung.) Kampf um's Daſein. Original⸗Roman von Moy Thomas aus dem Engliſchen von R. Heß. Nachdruck verboten⸗ Cortſetzung.) Der Mann, der vorhin von dem jungen Manne als Zuchthäusler ſprach, nickte mit dem Kopfe. Die Anderen aber gaben ihre drohende Haltung nicht auf. „Ihr ſollt ihn nicht anrühren“, ſagte der Aufſeher,„ehe ich eine Frage an ihn geſtellt. Wir ſind die doppelte Anzahl als Ihr, und werden eine Ge⸗ waltthat verhuͤten.“ „Dann, mit ſeinem ſehnigen Arm den einen der Männer zurückhaltend, drehte er ſich halb nach dem jungen Manne um, und fragte ihn:„Iſt es wahr? Biſt Du ein Dieb? Blos dieſe Frage will ich beantwortet haben.“ „Ich bin kein Dieb, und das wiſſen dieſe Leute ſehr gut“, erwiderte Is⸗ mael eifrig.„Sie wagen es nicht zu ſagen, was ich bin, aber meine Geſchichte iſt einfach genug. Hört ſie mit kurzen Worten, Cameraden. Ich war Dragoner und bin deſertirt, nachdem ich die unerhörteſten Grauſamkeiten erduldet— aber das gehört nicht hierher. Wenn ſie mich fangen, werde ich den grauſamſten Miß⸗ handlungen ausgeſetzt werden,— ſeit vielen Tagen werde ich gehetzt wie ein Wild und bin entſchloſſen, daß ich nicht lebendig in ihre Hände falle.“ Der junge Mann riß hierbei ſeine Blouſe und das Hemd auseinander, ſo daß auf ſeiner breiten, ſchneeweißen Bruſt ein in dunklen Punkten tätowirtes ſichtbar wurde. „Wenn Ihr noch einen Zweifel habt, ſeht hierher!“ Der Aufſeher ſtellte ſich noch entſchiedener vor die beiden Männer, wührend ſich ſeine Leute um ihn ſchaarten.„Ich dulde hier an dieſem Platze kein Blut⸗ vergießen, der Junge ſoll machen, daß er fortkommt, was draußen geſchieht, geht mich nichts an.“ Sobald der junge Mann ſah, daß die Laufplanke frei war, und die Häͤſcher von den Arbettern umſtellt, ſprang er mit einigen Sätzen die Böſchung hinauf, und lief mit der Schnelligkeit eines verfolgten Wildes ziellos in das offene Land hinein. 2. Capitel. Die Flucht. Erſt aus der Gruppe, innerhalb welcher jede Ausſicht auf Rettung hoff⸗ 5 Weiss: 1 De2 15 12) e4—6550 19) ktoecõ5 10 PLfi e2? 150 LgBDefG 160 ThIKg1 17)-209 Jubitz. d7d5 ScéGrgeß Tessce5-- Leödeg! Ddscf6 Df6—es Las e2 Schwarz: 18) 0f3—88 19) Pg1d! 20) 8d2—13 21) 8f3—g52? 22) Jd1d2 7 23) Kel dcdꝰ Aufgegeben. ) Auch diesen guten Zug, wie so manch' andere bewährte Neuerung hat die Praxis des Spiels Louis Paulsen zu verdanken. 2) Es wäre Wohl viel besser gewesen, mit 5) e4—eß fortzufahren. Folgte 5) 86—g4, 8o 6) Des—e2 und Schwarz darf den Bauer eö nicht nehmen. Auch 5) Lfl—e2 ist ein guter Zug. ) Nutzlos; auch hier durfte 6) e4—eß geschehen. ) 7) Des-3 und wenn 7).. Sc6—e5, 8) Dfg—g3 wäre stärker gewesen. ) Auch).—0 wWar eine gute Fortsetzung, die zur Deckung des-Bauern adthigte und 8) d7- d5 drohte. 6) Es sollte zur Deckung des-Bauern, und um——0 anzubahnen, 9) 8b1— d2 geschehen. ) Es musste 12) O0-—0 geschehen. )) es—el hielt das Spiel etwas länger. ) Weiss hatte freilich keinen guten Zug mehr; zwei Banern und die Onalität Kuren schon verloren, und die Partie eigentlich schon beim 17. Zuge aufzugeben. Partie Nr. 50. Gespielt in einer Simultanv Schottisches Gambit. orstellung im New-Vorker Schach-Club am 26. Dez. 1886. Lipschütz gewann 14, verlor 4 und machte 3 Partien unentschieden. Weiss: 1) 82—e4 2) 8g1f8 J) d2—d4 4)—e8 5) LfI—44 6) Sbioccg 7)—0 8) h2—ha 9) Ddi=f8 10) Df3—e2 1) Le4—b8 12) Lel—g5 13) Scg—)0 14) Sa4db6 Lipschütz. 27—e5 Sbs—e6 ebdd da Jf8eß) d7- d6 9 Les—g4 Lg418 Scth—e5 8g8 f6* DdsS—-e7 (7-c6 Lo5—b6) a7 αb6 Schwarz: 15) f2—f4 16) Tal—el 17) e4= e5 18) f4αẽ 19) Degce5 20) Tel5 21) Lgö-e7 22) Le7f8) 23) Tflt7 24) Lbs-e4 25) LfS— b4 26) Tf7 b7 27) Lbaeg. 28) Legsdeg7 Veaton. 8e5—g609 —05 dE αe5 Sg6re5ꝰ) De7—e5 Sf6—h5? Tag—es Tes&e5 Te5—b510) Tbß—aß!h) g7—g6 EKga—-he Sh5—g7 Mat. 5) Dieser Zug, auf den Weiss sofort 6) Leddef7, Kesgef7, 7) Ddt-dß5 spie- en könnte, ist nicht der beste. Zu erwägen war etwa). 68—02, 6) Ddlese, wWenn 6) Ddl—ds, LfS—b4-, 7) SbI—eg, Das—e7] LfS—b4-+, 7) Sbl—e8, Sg8—e7; aunch 5) c8 b2, 6) Le1&Kb2, LfS—b4 konnte geschehen. ) Vorzuziehen war: 7)... Sgs-e7; wenn 8) 8f3—g5, 8c6—e5, 9) Le4—bs falls 9) Ddi—hö, s0 g7—g6) hy-hö und steht besser; wenu 8) Lel—g5,—0 und bewahrt bewahrt bei relativ sicherer Stellung seinen Bauern. ) Schwarz sollte den Laufer c4 abtauschen. .In Betracht kam 13) Kgi-hl, hy-he[wenn 13)—0, 14) f2—fa, Se5 cd7, 15) e4- eß, d6 e5, 16) Scg—ed, h7—h6;— wenn hier 16).. 8f6ge4 natür- ich 17) Dezzsea— 17) fddceß mit gutem Spiele] 14) Lgö5-ha, g7—g5[(wenn 14). 511 15) f2—14 mit gutem Angriff! 15) Lh4—gs nebst folgendem f2— f4 mit gutem piel. Besser war es hier, den Laufer auf d4 zu postiren. 5 Vorzuziehen war 15)... Se5—d7. Auch nach 16)-h6 hätte mit 17) el—es Weiss ein siegreiches Spiel, ) Bedeutend stärker war 18).. De7 c54, 19) Kgi—hl, Tas—es. Der kürzeste Weg zur Entscheidung- Obhgleich erhitzt und ermuͤdet von eines langen Tages harter Arbeit, hatte er oon Jugend auf ſchon oft Proben ſeiner Körperkraft und Ausdauer abgelegt, ind er glaubte ſich ſchon gerettet, da er einen Vorſprung vor ſeinen Verfolgern hatte. Er hörle hinter ſich das Geſchrei der Arbeiter und das Ringen mit den Beamten, und endlich, ohne ſich umzuſehen, merkte er an der eingetretenen Stille, Laß die Beiden ihm folgſen. Er vermied den Fahrweg, der offenbar nach einer Landſtraße führen mußte, und nahm ſeinen Lauf quer über das Moorlaud, wo er hoffen durfte, Niemand u begegnen, der ſeine Flucht hemmen könnte— dann eine Zeitlang am Waſ⸗ ſergraben entlang, und nun wieder hinein in die offene Landſchaft. —— Es war ein Lanf um das Leben. Konnte er ſeinen Verfolgern nicht mehr ntrinnen, ſo war er zum Kampfe entſſtloſſen. Sie waren zwar ihrer zwei fegen einen, aber dafür kämpfte er um ſeine Freiheit, um ſein Leben, und Jene ſur aus Pflichtgefühl oder um einer immerhin nur geringfügigen Belohnung vill n. Jedenfalls lieber ſterben, als nochmals der Gefangenſchaft und Miß⸗ andlung entgegenſehen— was hatte er weiter zu fürchten als den Tod? Einige Male ließ er im Laufe etwas nach, um den Fußtritten der Ver⸗ ſolger zu lauſchen, und es ſchien ihm, als ob ſich dieſelben näherten, und die zleichmäßigen, feſten Tritte hinter ihm kamen ihm vor wie das Hereinbrechen des unaufhaltſamen Fatums. Die Ueberzeugung gewann allmählich Raum in ihm, daß die Häſcher eben io ausdauernd wären als er ſelbſt, und daß es kaum möglich ſein würde, ihnen ourch die Flucht zu entrinnen. Die Sonne war am Untergehen, und die eintretende Dammerung mochte ihm vielleicht von Nutzen ſein, aber der Himmel war wolkenlos, und man konnte uf der ununterbrochenen Ebene noch lange ein beſtimmtes Ziel erkennen. Nirgends Hecke, Geſträuch, Mauer oder ein Haus, wodurch er ſich eine Zei lang den licken ſeiner Verfolger hälte entziehen können— in raſtloſem Laufe weiter, iter.— Die Kraft auch das beſten Renners nimmt ein Ende. Die Verfolgung ien für den Augenblick eingeſtellt— es war eine un enblickliche Erlöſung, ſer Carrel ſelber war zu erſchöpft, um Nutzen daraus ziehen zu können. Das irte Gras, die Stoppeln und der von der Sonne zerriſſene Boden hatten ſeine ckten Füße blutig geriſſen. Der Durſt war unerträglich, die Augen brannten ahm, und jede Muskel ſeines Körpers zitterte. Gerade vor ihm war ein aus⸗ trocknetes Flußbett— um hinüber zu kommen, war es nöthig, auf der an ern eite die ſtele Böſchung zu erklimmen, und dazu, daß wußte er, fehlten ihm⸗ ie Kräfte. Er ging eine Weile an dem Einſchnitt entlaug bis er nach Kurzem einen Mauerbogen kam, der durch eine weißangeſtrichene Thür verſchloſſen r. Wären ſeine Verfolger nicht ebenſo erſchöpft geweſen wie er ſelber, ſo mußte dieſes Hinderniß ſein Verderben werden— noch aber war Alles ſtell vorzugehen ſchien, nicht v rborgen. Carrel, der ſeine Kräfte auch wieder etwaß — 11— 10) Etwas besser war 283). Teß—eg. 1c) Auch andere Züge helfen nicht. Wenn 24)... b7y-h. so geht nach 25) Tf7f5 f der Thurm rein verloren, und wenn 24).. KgS-hS. so LfS g7 Die Partie ist von Schwarz nicht zum besten gespielt; aber gerade dessweger Anfängern zum Studium der Fehler zu empfehlen. Rundschau. Wettkampf L. Paulsen-Steinitz. Von J. Minckwitz, dem früheren Redactem der„Deutschen Schachzeitung“ erhalten wir die nachfolgende Zuschrift mit der Bitte um Veröffentlichung, welchem Wunsche wir hierdurch gerne Folge leisten. An die Redaction der Südwestdeutschen Schach-Zeitung MANNH E I M. Bezüglich Ihrer Mittheilungen über den zu inscenirenden Wettkampf Loult Ppaulsen W. Steinitz erlaube ich mir zu kemerken, dass ich in meinen ver schiedenen, zuerst im Leipziger Tageblatt“ erschienenen, diesen Gegenstand betreffen-. den Artikelm es als ganz selbstverständlich angesehen habe, dass die beregte Ges.-Einsatz- summe von 18 000.zu gleichen Theile naufzubringen sei. Sowohl die Paulsen'sche, als die Steinitz'sche Partei würde 9000 M zusammenzubringen haben, vorausgesetzt, dass Steinit- den Wettkaup'in der Art des mit J. H. Zukertort ausgefochtenen einzusehen bereit it. Somit kann es sich für die Paulsen'sche Partei(in Deutschland. Oesterreich und den übrigen Ländern) nur darum handeln, 9000 Mark zu subscribiren, was erheblichs Schwierigkeiten nicht verursachen dürfte, wie die verehrliche Redaction zugeben wWird, wenn sie den folgenden Ueberschlag in Erwägung zieht; Louis Paulsen selbst(Bravo! D..) Mk. 1600.— Verschiedene feste Subseriptionen 550.— Zwei zugesagte Seibseriptionen 15 200.— Schachgesellschaft Augusta(vielleicht) 55 400.— (d. i. aus der Vereinskasse, Subscription erfolgt ausserdem) Aus der Kasse des deutschen Schachbundes(vielleicht) 600.— Subseriptionen der deutschen Schachvereine(von kleineren zu- zunächst ganz abgesehen): Aachen, Angsburg, Bamberg, Barmen, Bayreuth, Braunschweig, Bremen, Bres la u, Bromberg, Cheumnitz, Kölu, Crefeld, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a,., Görlitz, Hamburg, München, Nürnberg, Maunheim, Of⸗ fenbach, Stettin, Stuttgart, Heidelberg, Königs⸗ berg, Mainz, Wiesbaden, durehschnittlich 100 M. Berlin allein extra Oesterreich(Wien, Graa, Prag, Pest, zusammen fl. 1500.—) (schwerlich zu hoch taxirt) M. 10,150.— Bringt Steinitz seinen Gogeneinsatz auf, so erhalten die Subseribenten ihren Finsatz im Gewinnfalle Paulsen's(man unterschätze die Spielstärke, die unver wüstliche Ausdauer unseres Vorkämpen beileibe nicht!) mit Gewinnzuscblag, im Remisfalle unverkürzt zurück; gewinnt der Gegner, so geht der Einsatz natür, lich verloren.— Wird hingegen der Wettkampf auf andere Weise zu Stande gebracht— etM durch a) einen Hauptpreis für den Sieger, b) eine Entschädigung(die Louis Paulsen nicht beansprucht) an den Besiegten—, so gehen die Einsätze auch nur im Ver Iustfalle Paulsens verloxen. Die Schwierigkeiten, welche von mancher Seite hinsichtlich des Zustandekom mens des Wettkampfes erboben werden, sind demnach nur unerhebliche: nur def? Mangel an freudiger Entschliessung und Beschliessung seitens der verschiedenen Sebachleitungen ist zu überwinden, um binnen wenigen Monaten einen glänzen. den Erfolg zu sichern! Darum vorwärts, frischauf zur That! Leipzig, den 3. Januar 1887. 8 — J. Minekwitz. Nachdem das Project dieses Wettkampfes in weiten Kreisen zustimmend auf genommen worden ist und ausser in den von J. Minckwitz redigirten Schachrubriken der„Ilustrirten Zeitung“ und des„Leipziger Tageblatt's“ auch in anderen ange sehenen Blättern auf beiden Seiten des atlautischeu Ocean's warme Befürwortung ge hinter ihm. Er kletterte mit größter Anſtrengung über das Thor und als a drüben herabſtieg, ſah er ſeine blutigen Fußabdrücke an dem Holze. Zum ebſten Male ſah er nun zurück und erkannte deutlich die Geſtalt der beiden Beamten in einer Entſernnung von etwa fünfhundert Schritt. Dar Eine davon ſaß auf dem Boden, während der Andere, größere, eben ſeine Jackk und Weſte auszog und dem Andern hinreichte, um die Verfolgung jedenfallz leichter fortſetzen zu können. Carrel hatte es nunmehr nur mit einem Manne zu thun, und wenn deng ſelbe auch bewaffnet war, ſo hatte er ja ebenfalls ſein Meſſer, das er ind nur im äußerſten Falle zu gebrauchen entſchloſſen war, er wollte lieber ſein eigent Leben verlieren, als das eines Nebenmenſchen, der ſchließlich nur ſeine Pfli erfüllte, zu gefährden. Die Gegend, in der er ſich befand, war ihm vollſtändig frend— Platz an dem er gearbeitet, mußte ſchon mehrere Meilen hinter ihm lieg während vor ihm die anſcheinend endloſe Cbene lag. In der Richtung n dem Fluße entdeckte indeß das ſcharfe Auge Carrel's eine langgeſtreckte dunll Linie, ohne Zweifel eine unlängſt angelegte lebende Hecke, auch ſchien es ihm als wenn ſel iße durch einige Zwergbäume begrenzt würde und ein Fahrweg dar entlang führte. 235 Es fing an, dunkel zu werden, und er war ſeiner Sache nicht gewiß, abs jede Erhöhung kounte ihm beſſſre Deckung geben, als das flache Land, und e. eilte jetzt deßhalb nach dieſer Richtung. Seine Abſicht blieb dem Verfolger, der nun wieder mit größeren Energ⸗ g ſammelt hatte, und raſtlos vorwärts eilte, glaubte ihn rufen zu hören, er ſich e geben möge, ſo wie ſein Ueberſteigen des Thorweges und das Herun ſpri gen auf den Boden. Er hatte noch mehrere ausgetrocknete Waſſerläufe zu kreuzen ſo wie nedrißt Hecken und eine Fahrſtraße und Allem nach ſchien er in eine angebaute Gegell zu kommen. Er nähe te ßch ſchnell der zuerſt von ihm bemerkten Anpflanzung, al noch war ein faſt unüberſteigliche) Hindern ß zu überwinden. in böeites ab⸗ getriebenes Weidenfeld lag och z iſchen ihm und ſeiner vermeint ichen Rektung und die herten, ſcharfen Stoppeln verurſackten ihm an ſeinen ohnedies ſch wunden Füßen, unertragliche Schmerzen. Es ſchien für ihn unmöglich, weiter gehen zu kö nen. Er ſtand ſtill u holte tief Athemn. 2 „Wenn es ſchon gekämpft ſein muß“, dachte er,„warum nicht hier? Er zog ſein Meſſer, öffnete es und machte ſich kampfbereit. Plößzlich k eine Ohnmachts⸗Anwend ing über ihn— die Büſche in ſein r Näh ſchienen um ihn zu drehen, und es kam ihm vor, als ob er in ungeheurem Kreiſe dieſelben geſchleudert würde.„Gott im Himmel“, dachte er,„nur fetz 28) eger drem Bitte Dult ver. ffen· isatz- sche, dass berbit und liche eben 00 50.— 00.— 60.— 00.— d auf briken ange 8 ge. als et ſtalten Der Jacke enfalle n der⸗ indeß igene Pflicht — da liegen, J naß dunkl⸗ s ihm daran 3, abet ind e⸗ rnerg etwas n, daß runter Ledrig Gegend aben tes ah⸗ ettung ſchoß ill umd 2 ch kan en ſih iſe ul⸗ t keiſl 135 C. Ruf Crossberzogl. Badischer Hof-Photograph Mannheim, 12, 7. Oeneral⸗Anzeiger. Sonntag, den I6. JIanuar 887 in der Trinitatiskirche: Erster Orgel Vortrag von 22 2 Hänlein, unter gelälliger Mitwirkung von Frl. Louise Nötlng, sowie des Vereius für klussische Kirehenmusik. Bach. Präludium u. Fuge e moll. Schubert. Chor der Engel Chöre Bernh. Müller. „Selig sind die Toäten“ Jà espells. Rehling, Weihnachtspastorale. Beethoven, Adagio 150 Bach Arie:„Mein gläubig F 1 Herzé Nötling. Haarschneiden, Frisiren, Rasiren, Shampooing& Sir geing. E. A. BOSKE, Herren-& Damen-Friseur. O 2, I1, Paradeplatz. , 1l. Naskenleihaustalt.. (Charaktercoſtine, Domnios, Nationaltrachten) Ni derlage von D. Freitag in Ladenburg, 613 bei Th. Hirsch, Ww. Eichen-Riemen prima trockenes Material liefert oder verlegt 218 Frankfurter Dampfschreinerei u. Parket-Fabrik J. Cassner sen., Frankfurt a.., Schatergasse io. Vertreter: Herr Jean Landes in Mannheim, I 2, 6. SSSSOOeeeeeese Saalbau— Mannheim. Sonntag, den 16. Jauuar 1887, Nachmittags 3½—6½ Uhr GROSSES CONCERT ausgeführt von der Kapelle(Streichorcheſter) des 1. Bad. Leib⸗ Dragoner Regiments Nr. 20 unier Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Benno Dietsehy. Abends—11 Uhr: GROSSES CONCERT ausge ührt von der Kapelle des 2 Bad. Grenadier⸗Regiments „Kaiſer Wilhelm“ Nr. 110, unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn 0 Schirbel. Eutree 50 Pfg. Kinder unter 14 Jahren 20 Pfa. Dutzend⸗Billets a Mt..— ſind bei Herrn A. Hasden- 5055(A. Donecker'ſche Kunſt⸗ und Muſikalienhandlung) 0 2 zu haben. 9 60 888——2 Textbücher zu„Rienzi“ à 45 Pfg. „„Die Afrikauerin“„ 45„ „„Die Jüdin“„ dei H. Schreckenberger, Theater⸗Geſchäfts⸗Bureau, 0 5, 1. Das Bure u iſt jeden Nachmittag von—4 Uhr geöffnet. 585* EBEAEE MANNHEIM. ENEEMHEHHEEE Sroßh. Bad. Hof J und Mationalthrater ſe Sonntag, 62 Vorſtellung. 18 den 16. Januar 1887. Abonnement A. 70 70 der letzte der Tribunen. Oper in 5 Akten von Richard Wagner. Cola Rienzi, päpſtlicher Notar Herr Göljes. Irene, ſeine Schweſter Frä. Brobaska. Steffano Colonna, Haupt der Herr Möd inger. Adriano, ſein Sohn 8 8 2 Frau Seubelt, Paolo Oſini Haupt der Familie Orſini Herr Kraze. Raimondo, päpſtlicher Legat 5 8 Herr Kn pp. Baroncelli, zmiſ 1(Herr Grahl. Cello del Vecchio,) miſche Bürger 2(Hert Dit. Ein Friedensbote. 1 8 5 Fräul. Sorger. Geſandte der lombardiſchen Städte Biyerns, Vöhmens. Rögmiſche Nobili, Bürger und Bü gerinnen Roms F iedensboten. Prieſter und Mönche. Römiſche Trabanten. Rom um die Mute des 14. Jahrhunderts. Im 2. Akte: Waffentanz, einſudirt und ausgeführt unter Mit⸗ wirkung von Frau Gutenthel und dem Balletperſonal. Terxte ſind beim Portier, am Kiosk und an der Kaſſe für 50 Pfg zu haden. Aufang 6 Abr. Endt 8l0 Ahr. Kaſſencröſnung 5 Ahr. 15 2 Familie Colonna 85 EEE EEAN Große Kreiſe. e ee EIZNHHNNA HAHAMRHNHAN Im Schiff der Kirche Bans Huber, grosse Fantasie in 4 Sätzen nach Psalmenworten (Auf Verlangen wiederholt.) Anfang präeis 4 Uhr. Ende vor 5 Uhr. Eintrittspreise: 1 M.— Pfg. Auf den Emporen— M. 60 Pfg. Eintrittskarten sind zu haben in den Musikalienhandlungen, sowie an der Kasse am Eingang der Kirche. 514 Den geehrten Damen Mannheims u Umgegende aube ich mir die gefällige Anzeige zu machen, daß ich hier eine 357 Fachſchule für Frauenbekteitung eröffne h be Der Curſus dauert je nach Bedürfniß—6 Wochen und umfaß! vollkommen theorctiſchen und prakri⸗ ſchen Unterricht im Kle dermachen und kann ich, da der Unterricht von durch⸗ aus tücht'gen Lehrerinſſen unter meine! ſpeciellen Leitung erſheilt wird, für de Erſolg garanti en. Zugleich mache ich darauf aufmerkſam, daß Damen, welche ſich als Zuſchneid⸗Lehrerinnen oder Zuſchneiderinnen ausbil⸗ den wollen herzu die beſte Gelegen⸗ heit am Platze ſelbſt g geben wird und denſelben, wenn befähigt, Plätze als Zuſchnetde⸗Lehrerinnen oder Zuſchnei⸗ de innen angewieſen werden. Snutel⸗ dungen werden ftets entgegen genom men. Indem ich um recht rege Theil⸗ nahme bitte, zeichne A biungsvoll Frau L. Kümmel, N 2, 11, bei Frau Derva Fiuür Beſchaffung von Kapi⸗ talien auf I. Hypotheke ſowie in An⸗ u. Verkauf von Lie⸗ genſchaften, Vermiethung⸗ en zce empfiehlt ſich 108 Adam Boſſert 6 4, 12 Nähmaſchinen⸗Reparaturen werden in eigener We kſtätte pünktlichſt ſchwell und billigſt be⸗ ſorgt Martin Deeker, 79 Manaheim à 3, 5. Den Alle nverkaufem ines ächten kölniſchen Waſſers habe ich für Mannheem dem Heern Emil Schröder, E 3, 15 übertragen. 11980 lohann Maria Farina gegenübet dem Frieſenplatz, ꝑKöln. e Ich wohne jeßt 224 P 122 A Locherer Sch hmacher. Pianino. Kreuzſaitig, neu, billig abzugeben. 74 Mannheim B 4, 11. 4. Ueckel. Haudſchuß⸗Wacherei L. Fäunigen, 6 2 3, Malk.plas Thellnaber⸗Geſuch. Für ein ausgedehnt s gut rentiren⸗ des Maler und Tünchergeſchäft wird ein tüch iger janger Mann mit einſgen Hu dert Mark Einlage als Theilbaber geſſcht, demſelben wäre Ge⸗ lge heil geboten ich e ne ſichere Exiſtenz zu g ünden. Off rten unter Nr. 64 beſarat die Exped tion de. Bl. 644 Ockene Stellen dneberng „De sche(enfral-Stelleu-auzeiger“ Eß, Ungen a. N. ſtets in größter Anzahl. Probe Nrn. gratis. Die Aufnayme offene Stellen jeder UArt erſolgt koſtenfrei.. 1347 7 22 Pfänder werden unter strengster Verschwiegen⸗ heit in und aus dem Leihhause besorgt E 5, 10/11, 3. Stock, 2. Thüre 1 links⸗ 35¹ — de 5 7. Seite. Bettfedern ſehr ſchöne von 1 M. 50 Pf. an per Pfund. 13186 Geflügelhündler Mayer, N2, 5. Umzüge ſowie Wöbelve pack⸗ ungen werden gut und billig beſorgt. Franz Holzer, 0 4, 8/9. 12700 —— Cinilſtandegte iſter der Stadt Manunbrim. Jan. Verkünde fe: 8. Carl Gatermann, Kaufm. n. Ida A tſchul. 9. Guſt. Adolf Boldt, Profeſſor und An. Mina Friederſcke Wilde. 11. Pet. Anc Gehlig, Glaſer u. Marie Bickel. Ch Herrmann, Bierbr. u. Elif Schmitt Georg B ehm, Fabrikarb. u. Anng Cath. Stein. 6. Nie. Carl Walther, Gäriner und Henr. Eliſ. Verron. 6. Aug. G ſt. Schemel, Formſt. und Anna Apoll. Mick 11. 12. 10. Ad im Sturm, Geſchäftsf. u. Anna Becker. 10. Leo Alexander, Kaufm. und Flora Schalz. 11. Geong Jac. Treibel, Ld. Gef. Auf⸗ ſber u. Cath. Marg Arnold. 12. Cerl Chr. Eckert, Bäcker u. Marg. 'öinmuth. 12. Heinr. Parmentier, Tagl. u. Eliſ. Stumpf. Jan. Getraute: 8. Andr. Garn, Metzger m. Barb Volk. 8. Joſ. Closheim, Eliſe Berlitz. Fabr.⸗Alb. Carl Ludw. Koch m. Anna Caib. Grube“. Jaſob Hoffmann, Bäcker m. Eliſ. Dieffenbacher Magazinier m. 8. Friedr. Olto, Zinngießer m. Magd. Siengel. 8. Aug. Feuerſtein, Tagl. m. Mathilde Gredel. 8. Gottlieb Seitter, Schuhmacher m. Barb. Jutt. 8. Rob. Ellwanger, Bäcker m. Hen⸗ riette Be der. 8. Alex. Loewe, Siabshoboiſt m. Eliſ. Weisbrod. Iſaak Edinger, Kaufm. m. Fried⸗ ericke Oppenheimer. Jan. Geburten: 5. d. Schneider Joſ. Weiß e. T. Eva. 2. d. Wirth Mart. Fuieker e. T. Joh. Cath. 6. d. Kaufm. Jac. Hackmann e. S. Fried Aug. 5. d. Kaufmann Cal Berthold e. S. Carl Fried Heinr. Peter. 7. d. Wirth Joh Ja!. Soyez e. Joſef Jakob Tobias. 6. d. Chemiker Dr. Theod. Diehl e. S. Hans F ied. 5. d. Kanfm. g. Jac. Müller e. S. Be hold Hans. 8. d. Magaz. Richard Volz e. T. Emilie Luiſe. 9. d. Buchhalter Jul. Ge ſt e. T. Elſa Caih. 9. d. Kutſcher Joh. Wilhelm e. S. Ernſt. 9. d. Weichenw. Cornel Neidhard e. T. Otti ie Thereſe. 18. 10. d. Schreiner Jakob Braun e. T. Roſa. 6. d. Beemſer Heinr. Geßner e. T. Barb. Joh. 11. d. Wundar neid. Wilh. Knauff e. S Fried Wi h. 6. d Drahtweber Ludw. Bach e. S. Carl 6. d. Schreiner Joh. Glitſch e. T. Marie Waſpurga, d. Kübler Heinr. Kramm e. T. Frida. d. Schmied Jakob Meiſter e. T. Earol Cath. „d. Schuhm Joh. Bapt. Bannwarth e. S. Joſeph An on. 9. d. Zimmermann Peier Wipfler e. T..th. Eliſ. 6. d. Kaſſier Joh, Mich. Menzemer, e. T. Joſef. Ch irl 10. d. Kaufm. Heinr. Iſaac e. T. Cliſe. 12. d Weichenw. Fried. Ziegler e. S. Friedr. 9. d. Brivatm. Joſ. Buttle e. S Joſef. 9. d. Fabr. Alfſ. Sam. Göckler e. S. Rud. Samue! 8. d. Kutſcher Jakob Entenmann e S. Jac Golllob. 85 8. d. Exoed. Afſ. Aug. Häfner e. T. Alma Poſa.——— 7. d. Kirchendiener Heinr. Karcher e. T. Eliſ. Cath. 12. d. Sch einer Georg Blarr e. T. Elif beth. 7. d Bicker Adam Reinhard e. T. Cath. Joh. d Tagl. Carl Handwerker e. S. Heinr. Carl. 8. d. Mufik ehrer Aug. Pell ſer e. T. Amanda Al g. Crece. d. Tagl. Georg Lehnert e. S. Le⸗ onhard. Geſtorbene. 6. Wilh. geb. Reichert, Ehefrau des Schiffb. Ludwig Götz, 49 J a. 7, Wilh, S. d. Schreine 5 Kaver Kramer, 17 J. 8 M. 21 Ta. Ja ovine, T. d. Kaufm. Fr. Graab, 3 M. 28 T. a⸗ 10. 7. 2 Franz Peter, S. d. Nadelfabr. Fr Peter Gelb, 1 J. 10 M. 5 T. a. 7. Nathan, S d. Leh ers Wolf Schut⸗ ter, 11 J. 6 M. 24 T a. 8. Bertha Franzisk:, Tochter des Schloſſers Franz Nadloff, 4 J. 7 M. 15 T. alt. 8. d. berh. Prioatm. Val. Buhlinger, 77 J. alt. 8. Marg. geb. Geier, Ehefrau des Landw. Friedr. Wolff, 52 J. 7 M alt. 9. Carol geb. Bahr, Ehefrau des Schuhm. Adam Weinſchütz, 38 J. 4 M. 14 Ta. 9. d. led. Tagl. Eliſ. Roeder, 62 J. alt. 8. Robert, S. d Conditors Heinrich Valenten, 8 J. 3 Ma. 8. d verh. Pivarm. Joſ. Gruber, 85 J 8. M. 5 a. 8. Magd., T d Maur. Frz. Bran⸗ denburger, 1 M. 20 T. 9. d. verh. Schn ider Carl Chr. Hof⸗ ſtetter, 45 J5 M. 15 T. a. 9. Julius, S. d. Tagl. Jak. Knobloch, 2 M. 24 T. a. 9. d. verh. Paarrer Th. Landmann 68 J. a. Morg geb Rück, Ehefr. d. Schuhm Friedr. Wagenknecht, 34 J. 9 M. a Joha. Soſie Amann geb. Land'rach⸗ tinger, Schutzm. Ww, 70 J. 1 M. a 10. 10. Carol. Jul, T. d. Sattlers Friebr. Theilacker, 1 J. 9 M. 25 T. a. Thöreſe Luiſe, T. d. Schmeſcher, 3 M. 21 Ta. Cath., T d. Tagl. Friedr. Abend⸗ E Jak. Val., S. d. Exped. Geh. Val, Gugaolz, 6 J. 7 M. 12 T. a. Frz. Cail Heinr, S. d. Zimmeim. Heinr. Gauger, 2 M. 26 T. a. Inl. Emil Conr., S. d. Wirths Conr. Leib, 1 M. 13 T. a. 13. d. verh. Privatm. Peter Holder, 66 J. 4 M. a. + Kirchen⸗Anſagen. Epaugel. proleſt. Gemeindt. Trinitatis⸗Kirche. Sonntag den 16. Januar 1887. ½9 Uhr Predigt. Herr Stadtv. Dr. Weckeſſer. 10 Uhr Predigt. Herr Stadtpfr. Ruckhaber. Concordienkirche. ½10 Uhr Predigt. Her! Stadtpf. Greiner, 11 Uhr Kindergottesdienſt. Herr Stadtv Fiſcher. 2 Uhr Chriſtenlehre. Herr Stadtpfr. Greiner u. Herr Stadepf. Ruckhaber. 6 Uhr Predigt. Herr Stadtpfr Ahles. Lutherkirche. 10 Ubr Predigt. 11 Uhr Chriſte lehre. Herr Stadtv. Auderer. Ev. Vereinshaus, K 2, 10. Sonntag, den 17. Jan. Vorm. 11 Uhr Senntegsſchule, Nachn⸗ 3 u. Abends 8 Uhr bibl. Vorträge. Holdermann. Kalholiſche Gemeinde Jeſuitenkirche. 2. Sonntag nach Erſcheinung, 16, Jan. 6 Uhr Früymeſſe. 8 Uhr Zweiter Gottesdienſt. ½10 Uhr Hausetgottesdienſt(Pred. und Amt.) 11 Ubr Meſſe. 2 Uhr Ch eſtenlehre ½8 Uhr Vesper. In der Schulkirche. Sonntag. 9 Uhr Kindergoſtesdienſt. Im kath. Bürgerhoſpital. Sonntag. 8 Uhr Singmeſſe. 4 Uhr Abendpredigt. Untere kathol. Pfarrei. ½7 Uhr Früymeſſe. Uhr Sengmeſſe.(Eheinſtruktlon.) ½10 Uhr Amt.(Ehrinſt uktion.) 11 Uhr ſtille hl Meſſe. 2 Uhr Ch.riſtenlehre. ½3 Uhr Vesper NReckal⸗Kirche. ½10 Uhr Amt.(&be nſtruktion) 1 11. Bahnarb. Stef 12. 18. 18. 18. Kirchen⸗Anſagen. der Stadt Ludwigshafen. Katholiſche Pfarrgemeinde. Samſtag. 8 Uhr Beicht. 4 Uyr Salve. Sonntag. (Feſt des hl. Namen Jeſu.) Uhr erßſe hy. Meſſ. Beicht. Uhr Frühmſſe aut Homgſie⸗ Uhr hl. Meſſe für bie Schul⸗ kinder. Uhr Piedi t und Hochamt. Uhr Chriſt nlehre f d. Knaben. Uhr Coriſtentehreff d. Mädchen. Uhr Hr Jeſu Brudeeſchas⸗ Andicht mitſ kram Segen. 6 Uhr Roſenk anz Gebet. Während der Woche: Uar erſte., Meſſe⸗ Uhr Pearr meſſe. Donne ſtag. 1 Uhr Engeſarat⸗ 9 Uhr hl. Meſſe. 8 Evangel. proleſt. Bemeinde. ½10 Uhr Gottesdie Br ½' Uhr Chr ſt nlſhle. Herr Stadlpf. Keim. 6 14⁷ 7¹˙⁰ 75—¹0 1 5 ½7 75 tvicar Huſt. erererreren 16. Januar⸗ — Durch Entſchließung Seiner Majeſtät des Kaiſers von Deutſchland wurde der Reichstag aufgelbſt und wir ſtehen vor Neuwahlen. Der Grund der Auflöſung iſt allbekannt. Die Wähler werden ſich einfach die Fr age vorzulegen haben: Wollen wir bei der wichtigſten bisher im Reichstage zur Verhandlung und Entſcheidung geſtandenen Frage— Schutz⸗ und Wohlfahrt des Deutſchen Reiches— Sicherung des Friedens— ber Stimme unſeres Kaiſers und ſeiner bewährten Rathgeber, denen das neue Deutſche Reich in erſter Reihe ſeine Entſtehung verdankt, Gehör ſchenken, oder dem Welfenführer Windthorſt, dem hartnäckigſten Widerſacher jener Münner und ſeinem radicalen, ſocialdemokratiſchen, polniſchen, und däniſchen Gefolge? Wer als guter, durch viele traurige Erfahrungen insbeſondere in unſerer Pfalz, belehrter Deutſcher in der kritiſchen Lage unſeres Vaterlandes für die Erſtenen einzutreten entſchloſſen iſt, wird, mag er ſonſt einer politiſchen oder kirchlichen Partei angehören, welcher er immer wolle, freundlichſt und dringend eingeladen, einer am nächſten 6¹⁵ Stuntaß, den 16. Jauuur 1887. Machmit fags 3 Ahr im Saalbau in zur Aufstellung eines Reichstags-Kandidaten ſtattfindenden Verſammlung rer zu welcher auch Gleichgeſinnte aus den Bezirken Schwetzingen und Wein! heim ſich einfinden werden. Mannheim, den 14. Januar 1887. Der Wahlausschuss der nationalliberalen Partei Nereln der Mannheimer Wirthe Mittwoch, den 19. Jan. 1887, Nachmittags/ 4 Uhr Mitglieder⸗Herſammlung im Lokale des Collegen Münch, 82,14 zum„Frankfurter Hof.“ Tagesordnung: 1. Verleſung des Protokolls letzter Verſammlung, ſowie eingegangener Zuſchriften. „Preſſionsfrage. Conceſſtons⸗ und Bedlülrfnißfrage. Bericht, den Verein Heidelberg betr. „Die Stellung des amtlichen Bau⸗ controlleurs gegenüber den Wirthen bei Lokalwechſel. „Beſchickung des Stiftungsfeſtes des Vereins Darmſtadt⸗Beſſungen. N 0 diesjährigen Stiftungsfeſtes. „Die Dienſtperſonalfrage. 9. Sonſtige Vereinsangelegenheiten. Um vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen erſucht 589 Der Vorſtand. NB. Sämmtliche Herren Collegen, auch Nichtmitglieder, welche ſchon längere Zeit ihre Preſſionen ſelbſt reinigen, werden erſucht bis zu obiger Verſamm⸗ lung oder in derſelben hiervon dem Vorſtande Mittheilung zu machen. Lolalverband der Zimmerer. 8 7. Feſtſtellung d. Programms unſeres 8 Dienſtag 18. Januar Lbends 8½ Uhr] im Lokal„Naſſes Eck.“ Verſammlung. 1. Vorleſung der Lohnkommiſſion des Lohntarif und Arbeitszeit im Sommer⸗ wie in Wintermonaten 2. Aufnahme neuer Mitglieder, 619 8. Vereinsangelegenheilen. 4. Verſchiedenes. Sämmtliche Zimmerleute Mannheims und Umgegend werden erſucht zu er⸗ ſcheinen. Bayer. Hilfsver ein. Samſtag, den 15. Jan., Abends 8 Uhr Zuſammenkuuft im Lokal zum „goldnen Falken“ mit L. B. wozu die Mügkieber gebeten werden, voll ählig zu erſcheinen. 88 Der Vorſtand. Sonntag, den 16. d.., Nachm. 8 Uhr gemütbliche Zuſammen⸗ kunft bei unſerem Mitglied Rauchen⸗ derger, J 5, 16, zur„Stadt Konſtanz“, wozu wir unſere Mitglieder und Ehren⸗ mitglieder mit Familienangehörigen zu vecht zahlreichem Beſuch freundlichſt ein⸗ laben· 55¹ Der Vorſtand. HAHBEURG-AMERIKRANISCHE PACKETTAHRT-ACTIEN-GESRLESCHAFT. Directe Postdampfschiffahrt von Hamburg nach Mewyerk Joden Mittwooh und Sonntag, von H Ae nach Mewyork jeden Olens U ron Stettin nach Mewyork a11e 14 Tage, von Hamburg nach Westindien monatlich 8 mal, nach M eMIiCO monatlich 1 mal. 069 98 Die Post-Dampsahffte der Gesellschaft bieten bei ausgszelohnster Vorpfsgung, vorsügllohe Reissgelegenheſt sewohl für Oalits- wie Zwischendecks-Fasaaglers. Nähere Auskunft ertheilen W 0 Walther E v. Reckow in Mannheim. DRESDEN-N. Nahmaschinen-Fabrik lerrichtet 1855 N empfiehlt ddi Haus und Gewerbe. 0 f. melsten Stäcten d. n- u. Auslandes,. Vertreter für Maunheim und Mabegtad; 6622 Schammeringer, Mechaniker, 0 2, S znchmert. Gebr. Stadel, juweliere und Uhrmacher I3. 10 Mannheim D 3, 10 uken. Fruchtmarkt „eeniges Lager in: Zuwelen, Gold⸗ und Jilberwaaren, Chriſtofle⸗Beſtecke ett. Goldne und silberne Herren- und Damenuhren, Wand- und Standuhren, Wecker ete. 261 Auswahlſendungen. Einkauf und Eintauſch von altem Gold und Silber, Perlen, Brillanten ꝛc. — CCCCCãĩðvuâ bie Masken-CGarderobe-Leih- Anstalt von Schmitt& Oberlies befindet ſich b 2.. Stadt Park Mannheim. BRisbahhn. Sonutag, den 16. Jannar 1887, Mittags von 11—1 Uhr, Nachmittags—4 U Zwei grosse Comgerte ausgeführt von der Kapelle des 2. Bad. Grenad.⸗Regim.„Kaiſer 8 Nr. 1209 unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn. Schirbel. Eutree iu den Park, Ane 0 der Eisbahn, 50 Pf 1 2 Tageskarten mit Benützung 12 Eisbahn M..—. Abounenten frei. ber Vorstand. Grosse Schlittschuhbahn. Samſtag, 18. und Sonntag, 16, bs, Muorgens von 11 Uuhr ab Muſik auf der prachtvollen Lüöhahn. anſtoßend an die Bahn des Schlittſchuhelub. Eingang an der Militärſchwimmſchule. DSErmäßigte Preiſe. Die Besitzer. Eissport. Heute Sountag, den 16.„Jaunar Grosses Eisfest —mit Muſik— auf der ſchönſten Eisbahn Mannheims, Eingang am Birkenhäuschen meh dem Milchgütchen. 641 Die Unternebmer. Größte Schlittſchuhbahn Mannheims. hinter der Cautine des 2 0 ſogenanntes Eiſeles⸗Loch, ca. 3500 Meter laug mit Rundfahrt jegliche Gefahr. Eingang hinter der Floßſchleuße an der Scho boe Schoſſo. Mannheimer Ofen-& LTBonaaren Fabri J 2, 7 von Friedrich Holl J 2, 7 o empfehle mein Lager in altdeutſchen Oefen in allen Deſſins und Farben /ſome Wandbegleitungen, Bauornamente ꝛc. zu den Vrellen. Mebaxaturen werden biuian ausgefnüge 02f