ee, ßer . 82 16 k 0. — Nr. 19. 2. Blatt. 120855 Badiſche Volks⸗Zeitung. Sountag, 23. Jaunat 1887. Ahonnemem: 50 Pfg. monatlich, elee, der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Neueſte Nachrichten. Baden ſoll, wie das„Deutſche Tageblatt“ mit⸗ theilt, gegen die Auflöſung des Reichs⸗ tags zunächſt Bedenken ausgeſprochen, ſich nach⸗ her aber dem Andrängen des Fürſten Bismarck ange⸗ ſchloſſen haben. Die„Köln..“ ſchreibt zur bulgariſchen Ver⸗ wickelung: Auch die Türkei ſetzt ihre Bemühungen wegen einer Beilegung des Zwieſpalts ſort. Man be⸗ gegnet indeſſen auch der Auffaſſung, daß mit Zwiſchen⸗ fällen noch immer zu rechnen wäre. Die Panſlawiſten arbeiten auch jetzt noch auf einen Umſturz hin und man will ihrem Einfluß zuſchreiben, daß ein Blatt Karawe⸗ lows das Ausrufen der bulgariſchen Republik empfiehlt. Offenbar will Karawelow einen geſetzloſen Zuſtand herbeiführen, der eine mindeſtens theilweiſe ruſſiſche Be⸗ ſetzung rechtfertigen könnte, deren Abſicht das amtliche Rußland wiederholt beſtritten und zurückgewieſen hat. Berlin, 22. Januar. Das demnächſt von dem Bundesrath zu erlaſſende Pferdeausfuhrverbot wird ſich vorausſichtlich nicht auf die Provinz Schleswig⸗ Holſtein beſchränken, ſondern auf die ganze weſtliche Neichsgrenze erſtrecken. Jamburg, 21. Januar. Der Dampfer„Maſſalia“ von der Deutſchen Dampfſchiffsrhederei, welcher am 10. ds. von Hamburg nach Oſtindien abging, iſt bei dem Cap Trafalgar geſtrandet. Der Vorder⸗ und Mittelraum des Schiffes ſind voll Waſſer. Wien, 20. Jan. In Lieskovac erſchoß ein bei dem Tabaksmonopol angeſtellter Inſpektor einen des Tabaks⸗ ſchmuggels angeklagten Bürger Namens Koſtie gelegent⸗ lich einer Hausſuchung. Der Vorfall verurſacht große Aufregung. In Kragujevae wurde als Racheakt bereits ein Kontroleur des Tabaksmonopols erſchoſſen. Innsbruck, 21. Januar. Die liberale Minorität des Schulausſchuſſes wird beantragen, die Regierung ſei aufzufordern, innerhalb ihres Wirkungskreiſes alle Sorg⸗ falt anzuwenden und alle Anordnungen zu treffen, um das Gedeihen der Volksſchule zu fördern und die Rechts⸗ ſtellung der Lehrer zu verbeſſern. Nom, 21. Jan. In dem nächſten am 7. März ſtattfindenden Conſiſtorium werden die päpſtlichen Nuntien in Wien, Madrid, Paris und Monſeigneur Maſella zu Cardinälen ernannt werden; zwei andere Cardinalsernen⸗ nungen ſind außerdem wahrſcheinlich. Papft Leo XIII. nahm das Entlaſſungsgeſuch des Cardinal⸗Staatsſecretärs Jacobini an. Er beließ demſelben aber als Zeichen ſeiner Zuneigung und Hochachtung die bisher von demſelben innegehabten Wohnräume im Vatican. Jacobini wird wahrſcheinlich zum Präfceten des apoſtoliſchen Palaſtes ernannt werden. Die Staatsſeeretärſtelle wird zunächſt borläufig durch einen Cardinal beſetzt. Nach dem Con⸗ ſiſtorium dürfte die endgiltige Ernennung des Nuntius Vanutelli in Liſſabon zum Staatsſecretär erfolgen. Teuilleton. Aus den„Fliegende Blätter.“ — Amtsſtil. Der Angeklagte iſt verheirathet. Aus ſelner Ehe entſprang ein Knabe und ein Mädchen— er ſelbſt zwei Mal aus dem Gefängniſſe. „— Turch die Blume. Johann:„Gnäd'ger Herr, heut iſt Neujahr! Da werden wir wieder was Trinkgelder her⸗ geben müſſen?!“ 35 — Rangunterſchied.„Anng, ich bin heute zum Unter⸗ offtzier beſördert worden, und da kann ich mich unmöglich mehr mit Kalbsbraten ohne Sauce begnügen!!“ — Vorbereitung.„Du, Schnurr, wo treibſt Du Dich denn immer herum— was machſt Du denn?“—„Ich be⸗ duf 115 zum vor;— hab' heute ſchon zwei ofeſſoren gegrüßt!“ 5 25 Daukbar.„Bitte— haben Sie nicht zwei Stück von dieſen Knöpfen??—„Hier!“—„Koſten?— Ach, die koſten nichts!“—„Nun, dann erlauben Sie mir, mich wenig⸗ ſtens in anderer Weiſe revanchiren 1 dürfen— ich werde nie einen Anzug bei Ihnen beſtellen! 155 — Aus der Juſtruktionsſtunde Offizier(docirend): Neben ſeiner perſönlſchen Ehre und Tapferkeit muß vor Allem der Soldat auch die Fahne, zu der er geſchworen, über⸗ dalt 955 halten! Wie muß alſo der Soldat die Fahne alten?“ Gefreiter(dem ein Kamerad„hoch“ zuflüſtert):„In d' Höh', Herr Lieutenant!“ e e — Aus der Inſtruktionsſtunde. Unterofftzier: Mayer, Sie ſind 15 ſoſten es kommt ein Offizier im Mantel, Sie wiſſen aber nicht, iſt es ein Stabs oder ein Subaltern⸗Offizier— welche Ehrenbezeigung erweiſen Sie? — Soldat Mayer:„Schaut er freundlich'rein, nimm ich 98 auf;“ iſt er aber grandig— dann präſentir' ich iber!“ — Warum err Zipferl die Fremdwörter nicht aben Sdaſe 55 rage: Zu was legen Sie denn von Ze 8 91155 auf den Tiſch? Sie haben da ſchon ein hübſches Häuf⸗ Erſcheint täglich, Fonun⸗ und Feſttage ausgenemmen. London, 22. Januar. Der„Globe“ ſagt, die Be⸗ ſuche der bulgariſchen Deſegirten in den europälſchen Hauptſtädten hätten denſelben klar gemacht, daß Deutſch⸗ land, Oeſterreich⸗Ungarn, England und Italien an dem Berliner Vertrage als Grundlage der zukünftigen Ab⸗ machungen im Orient feſthielten. Dieſelben hatten ferner bewieſen, daß jede dieſer Mächte höchſt beſorgt ſei, den Ausbruch von Feindſeligkeiten zwiſchen dem Adriatiſchen und Schwarzen Meere zu verhindern. Frankreich ſei an der Orientfrage nur inſoweit intereſſirt, als ein Krieg im Oriente ihm Gelegenbeit geben könnte, den ge⸗ wünſchten Schlag gegen Deutſchland zu führen; jedoch keine Macht, ſelbſt Nußland nicht, ſei geneigt, die ge⸗ ringſte Unterſtützung für dieſen Zweck zu geben. Der „Globe“ glaubt, daß ein Kompromiß in der bulgariſchen Frage, welcher Rußland befriedige, demnächſt durch Ver⸗ mittlung der Pforte zu erwarten ſei. Falls der Friede ſomit im Oſten gewiß werde, werde nur die Situation im Weſten ſorgſame Aufmerkſamkeit erheiſchen. London, 21. Jan. Nach einer Meldung aus Melbourne iſt daſelbſt ein neuer Komet von außergewöhnlicher Größe ſichtbar geworden. London, 22. Jan.(Originaltelegramm des General⸗ anzeiger.) Die„Morningpoſt“ meint, wenn Frankreich wirklich friedliche Abſichten habe, wie ſeine Leiter und die Preſſe vorgeben, ſo könnte es Europa leicht unverkenn⸗ bare Beweiſe hierfür geben. Friedliche Erklärungen allein hätten keinen praktiſchen Nutzen, wenn große Opfer ge⸗ bracht würden, um ganze Armeekorps zu Verſuchszwecken zu mobiliſtren, wenn jedes Arſenal, jede Fabrik Tag und Nacht Repetirgewehre fertige, wenn hölzerne Baracken an der deutſchen Grenze gebaut, Feſtungen mit Exploſtv⸗ Granaten verſehen würden. Falls Frankreich aufrichtig Frieden wünſche, ſei es erſte Pflicht ſeiner Regierung, dieſe Kriegsvorbereitungen hinauszuſchieben, weil die⸗ ſelben nothwendig dann Argwohn und das Mißtrauen jeder euxopäiſchen Macht erwecken müßten. London, 22. Jan.(Originaltelegramm des„Ge⸗ neral⸗Anzeiger“.) Stanley iſt geſtern Abends nach Brin⸗ diſt abgereiſt, um ſich von dort nach Sanſibar zu be⸗ geben. Washington, 22. Jan.(Originaltelegramm des „General⸗Anzeiger.“) Die Repräſentantenkammer ge⸗ nehmigte mit 219 gegen 41 Stimmen die interſtate Commercebill. Die Hauptbeſtimmung derſelben geht da⸗ hin, daß eine beſondere Commiſſion mit der Regelung und Kontrole der Eiſenbahnverhältniſſe der vereinigten Staaten beauftragt wird. Die Bill wurde vom Senat bereits genehmigt.— Die Verlängerung des Recipro⸗ citätsvertrages zwiſchen den Unionſtaaten und Hawai wurde vom Senat angenommen mit einem Zuſatzartikel, welcher Amerika das ausſchließliche Recht einräumt, im chen beiſammen!“—„Das thu ich von wegen der Fremd⸗ wörter! Wiſſen', ich hab' die Untugend, daß ich beim Discuriren— ſehen', ſchon wieder— ſtets viele Fremd⸗ wörter mit hineinbring', daß ich mir vorgenommen hab', um mir das abzugewöhnen, jedes Mal fünf Pfennig' Straf zu zahlen!“— Ah, ſehr gut das— dabei verbinden Sie gewiß einen wohlthätigen Zweck?“—„Dös is'wis— dös ver⸗ ſauf ich extra wieder vor'm Heimgeh'!“ Aus den neueſten Münchener humoriſtiſchen Blüttern. — Die freie Wahl,„J ſag'''s no, Mädle, de ka'ſt heirathe wen de willſt, aber wenn de den Schnickle net nimmſt, no dreh i'r de Krage rum!“ — Die Ziege. Abraham: Aaronleben, weißt de mer kein Ziege! Aaron:'ne Ziege? Ich ſelbſt hab' ine Staatsziege. Abraham: Iſt ſe denn auch gut? Aaron: Ob ſe gut is? Ich ſag' dir, wenn de willſt kaufen Milch, kauf' de Ziege. (Der Handel wird abgeſchloſſen.— Vierzehn Tage ſpäter): Abraham: ne ſchöne Ziege, die du mir haſt verkauft! 9 Tropfen Milch gibt ſe; kaufen müſſen mer ja die ilch. Aaron: Nu, was ſchreiſt de? Hab' ich nicht gleich ge⸗ ſagt: Wenn de willſt kaufen Milch, kauf de Ziege. — Die reizende Frau. Richter: Herr Grimmig, Sie haben ſich wegen thatſächlicher Mißhandlung Ihrer Frau zu verantworten Grimmig: Es iſt eben ein Unglück, daß ich eine ſo rei⸗ zende Frau habe. Richter: Nun, deßwegen werden Sie ſie doch nicht ge⸗ ſchlagen haben? 5 Grimmig: Ja wohl, gerade deßhalb— denn wiſſen Sie, 11 85 Amtsrichter, Sie reizt mich immer ſo lange, bis ich ſie aue. — Nach dem Examen. Alſo, ſie haben dich wieder e e e ein ad q, das war auch kein Kunſtſtück! Geben die mir die⸗ ſelben Fragen, die ich ſchon voriges Wial nicht wußte Mannheimer Handels⸗Seitung. Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfs⸗ Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Hafen Pearl⸗Riſer auf der Inſel Oahu einzulaufen und Kohlenlagerdocks zur Ausbeſſerung amerikanſſcher Schiffe anzulegen.— Ein weiterer Artikel, der jedoch von der Regierung Hawal's noch nicht beſtätigt wurde, ermäch⸗ tigt die Vereinigten Stagten, die Hafeneinfahrt zu ver⸗ beſſern und die hierzu erforderlichen Arbeiten auszu⸗ führen. Die Majorität des Senats war der Anſicht, daß eine politiſche Controle über Hawai ſeitens einer auswärtigen Macht die Pacifique⸗Kuͤſte(Weſtküſte) der vereinigten Staaten gefährden würde. Parlamentariſches. Candidaturen: Mainz: Provinzialdirektor Küchler(nat.) gegen Ratks (ultram.) Berlin: 1. Landesdirektor von Lewetzow(deutſch⸗eonß) 8 eebe 1 5 95 11 tke eu 20 4 rgermeiſter 1. 1qu 4. Präſident des Reichsverſ.⸗Amts B ödi ckes Schrſetehrr Jube an 5 fs eeeel „FFübrikan 0 Tet⸗ Wotengm ſthavelland: Stadtrath Moritz Woli! conſ. Erfurt: Nobbe(frei⸗conſ.) H 115 1 555 a en 115 5(freiſ.) ön: ra olſten(conſ. Frtedb erg⸗Vilkel(Heſſen) hat Herrn Dr. Miquel auch eine Kandidatur angetragen. 117 1 or Sartorius(nat) gegen enk(freiſ. Alte 10 ur 55 Rittergutsbeſitzer Jwan Baumbaſch(nat. und conf. Stolberg⸗Schneeberg: Rechtsanwalt Dr. Hempel aus Zwickau(freiſ.) Eiſenach: Paul Geibel(nat. und conſ.) Hamburg: 1. Tiſchlermeiſter G. R. Richter(freiſ), war chon früher.⸗Abg. 2. H. Adloff, Beſitzer des Conventsgardens freiſ.) 8. Rechtsanwalt Dr. Belmonte(freiſ.) gegen Heinzel(ſoz) und Wörmann(en Militäriſches. — Ein böchſt zeitgemäß militäriſches Thema zn einem Schulaufſaz wurde den Schülerinen des 2 Kurſeß der Präparandinnenſchule in München gegeben, nämlich:„Tha⸗ rakteriſtik eines Soldaten“— für Mädchen von 14—16 Jah⸗ ren gewiß ein überaus paſſendes Thema. Hoffenklich wird der betr. Herr Lehrer mit ſo zeilgemäßen Thematen fortfahren und als ſolches für den nächſten Auſſaß etwa geben:„Ge⸗ danken einer Schulpräparandin beim Anblick eines Ein ährig⸗ Freiwilligen“, dem etwg als nächſtes Thema folgen könnte: „Vorzüge eines jungen Lieutenant vor einem alten Schweden. dom Standpunkte einer jungen Dame beurtheilt. — Militärmuſik in Frankreich. Der franzöſtſche Kriegsminiſter General Boulanger hat den Komponiſten Am⸗ broſt Thomas, Direktor des Konſervatoriums, beau 1— emde Nationallieder zu orcheſtriren. Die Arbeit i echzehn derſelben ſchon beendigt und der Miniſter hat Befehl 29 die Sammlung von allen Regimentsmufiken irt werde. — Unerklärlich Nun, wie geht es Ihrer Frau? Iſt noch immer krank? 0 Jetzt ſind es bereits 14 Tage, daß ſie ſich ge⸗ egt hat. Was haben Sie denn für einen Arzt? Meine Frau will abſolut keinen Arzt nehmen. Dann begreife ich aber nicht, warum ſie— nicht längſt geſund iſt. — Schlechter Erfolg, Dag hat man davon! Geſtern aben's Alle auf meine Geſundheit getrunken und heute— ab' ich einen Katzenjammer zum Verrücktwerden! — Bureankratenthum. Nun, Herr Regiſtrator, Sie mögen geſtern Nachmittag während des furchtbaren Gewitters auch eine ſchöne Angſt hier in Ihrer hochgelegenen Regiſtra⸗ tur ausgeſtanden haben „ich verſichere Sie, Herr Kanzleirath, eine folche Angſt wie geſtern habe ich meinem ganzen Lehen nicht ge⸗ habt. Außer der offiziellen Angſt wegen der Akten hatte ich auch noch eine beſondere Privatangſt auszuſtehen, da meine rau mit den Kindern ſich an der Landparthie nach Sonnen⸗ erg betheiligt hatte. Aus dem„Ulk.“ 7 Herr: Iſt es wahr, daß Sie am erſten April ziehen?“ 1 e(verzweifel)„Bei mir zieht gar ichts mehr.“ 8 —. Für alle Fälle. Förſter:„Wonach ſchießen Bie denn eigentlich?“ Sonntagsjäger:„Ich? Nach gar nichts. Aber ich bin ein Bischen kurzſichtig und da knall ich alle fünf Minuten einmal los; man kann nicht wiſſen: man trifft doch mal was — Berechtigter Stolz. Gnädige:„Die 1. ſehr gut geworden, von wem hahen Sie denn das Rezept? Köchin:„Von Keenen nich, det is janz aus due jekommen. — An der Schlittſchuhbahn. Was denn ſeit zwei Stunden Hür, Vollor Sie fe due⸗ dech dich. ech ach warte uur, Ob ich nicht kraend Einee ein Bun bedn 2. Seite. General⸗Anzeiger. 23. Januar. Gewerbliches. — In der Vorſtands⸗Sitzung der zweiten Section der Knappſchafts⸗Berufsgenoſſenſchaft in Vochum, welche den geſammten Oberbergamtsbezirk Dortmund umfaßt, wurde das Verbot des Schwarzpulvers und der offenen Lampen zuf allen Steinkohlengruben, wo ſchlagende Wetter auftreten, itt allen gegen eine Stimme gutgeheißen, und zwar mit der Maßgabe, daß die betreffenden Vorſchriften nach erfolgter e durch das Reichsverſicherungsamt in Kraft eten. — Zum Patentweſen. Aus der amtlichen Zuſammen⸗ ſtellung er Betriebsergebniſſe des Reichspatentamtes ergiebt ſich, daß Ende 1886 11249 Patente in Kraft waren, gegen 11046 im Jahre 1885 und 10 994 Ende 1884. Was die Pa⸗ tentklaſſen anlangt, ſo kommt die höchſte Zahl der ertheilten Patente auf Dampfkeſſel(178), daran reihen ſich: elektriſche Apparate(173), mechaniſche Metallbearbeitung(165), Land⸗ und Forſtwirthaft(153) u. ſ. w. — Ueber die Bleiſtiftfabrikation Nürnbergs entnehmen wir dem Aufſatz:„Zur Geſchichte des Bleiſtiftes“ don J. Stockbauer(Vierteljahrsſchrift und Volkswirthſchaft ꝛc.) folgende Angaben. Die Verwendung des Graphits zu Bleiſtiften mit Holzeinfaſſung wird 1565 zuerſt erwähnt. In Deutſchland ſetzte ſich dieſe Induſtrie bereits um das Jahr 1700 in und um Mürnberg feſt. Gegenwärtig verſorgt die Nürnberger„Induſtrie einen großzen Theil der fremden Län⸗ der mit Bleiſtiften. In 26 größeren Fabriken produciren 5500 Arbeiter jährlich 250 Millionen Bleiſtifte im Werthe von—9 Millionen Mark. Bei der vollendeten Technik ent⸗ fällt auf die Tagesarbeit eines Arbeiters durchſchnittlich eine Leiſtung von 160 fertigen Bleiſtiften. Aus Stadt und Tand. *Maunheim, 22. Januar 1887. Garniſonswechſel. In offiziellen Militärzeitſchriften iſt mitgetheilt, daß der Garniſonswechſel des 1. Bad. Leib⸗ Dragoner⸗Regiments Nr. 20 und des 3. Bad. Dragoner⸗ Regiments Nr. 22 am 31. März d. J ſtattfindet. Demnach werden von gedachtem Tage an der Stab, die.,., 3. und 5, Eskadron des Leib⸗Dragoner⸗Regiments Nr. 20 in Karls⸗ ruhe, die 4 Eskadron deſſelben Regiments in Durlach garni⸗ ſoniren, während der Stab, die., 3. u. 4. Eskadron des 3. Bad. Dragoner⸗Regiments nach Mannheim, die 2. und 5. Eskadron nach Schwetzingen in Garniſon kommen. 5 Vorſtellung. Die im November v. J. eingezogenen Rekruten haben ihren erſten Cours hinter ſich und fand heute früh auf dem Zeughausplatz die diesbezügliche Vor⸗ ſtellung vor dem Regimentscommandeur und Stab ſtatt. reireligiöſe Gemeinde. In der Morgen Vor⸗ mittag 10 Uhr im Caſinoſaale ſtattfindenden Gemeindever⸗ ſammlung ſpricht Herr F. Albrecht aus Wiesbaden 5„Friedrich Schiller's religibſe Anſich⸗ Saalbauconzerte. Morgen Sonntag finden im Saalbau wieder zwei Conzerte, ausgeführt von der Capelle des 1. Bad. Leibdragoner⸗Regiments unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Dietſchy ſtatt. Das erſte Conzert be⸗ ginnt Nachmittags 6⅛ Uhr und haben zu dieſem die Park⸗ abonnenten unter Vorzeigung ihrer Abonnementskarten freien Butritt. Das zweite Conzert iſt von—11 Uhr. Kaufmänniſcher Verein. Der nächſte Vortrag findet am Dienſtag den 25. d. M. Abends 8 Uhr im großen Saale des Saalbau ſtatt. Herr Profeſſor Dr. W. Mar⸗ chall aus 5on 8 ſpricht über„Ernährungsorgane“ unter orzeigung von Illuſtrationen. Lupwigsbafen, 22. Januar. Wie wir aus ſicherer Juelle erfahren, wurde in den letzten Wochen Seitens der General⸗Direction der Pfälzer Bahnen ein Inventar ſämmt⸗ lichen zu Militärzwecken dienenden, reſp. verwendbaren Materials aufgeſtellt und war der Direckor perſönlich in Berlin, um dieſes Inventar vorzulegen. Nach ſeiner Rück⸗ kunft wurde der hieſigen Waggonfabrik die Erbauung von 1 90 8 Waggons, lieferbar bis 1. April d. J. in Auftrag Aus der Pfalz, 22. Januar. Die Kal. Staatsanwalt⸗ ſchaft erhebt gegen 443 militairpflichtige Perſonen, die ſich ihrer Militairpflicht durch Auswanderung entzogen, Anklage. Das Schwurgericht in Zweibrücken eröffnet ſeine Sitzungen für das erſte Ouagrtal 1887 am Montag, den 24. März. Zum Vorſitzenden iſt Oberlandesgerichtsralh Erbel⸗ ding ernannt.— Zum Verwalter des Langeichen Waiſen⸗ bauſes in Landau wurde Herr Lehrer Mähn von Oppenhofen ernannt.—Wie die„Pf..⸗Ztg.“ berichtet, ſollen in nächſter Bälde von Seite der Stagtsregierung Verordnungen erlaſſen wer⸗ den, welche auf vollſtändige Abänderung des jetzigen Modus der Anſtellungsprüfung der Lehrer(gewöhnlich„Konkurs“ genaunt) abzielen. Man will endlich daran gehen, wie bei den übrigen Berufsarten, ſo auch bei den Volksſchullehrern durch ein letztes Examen in erſter Linie die rein beruf⸗ liche Befähigung zu konſtatiren. Das Heer von Neben⸗ fächern: Geographie, Geſchichte, Naturgeſchichte, Phyſik Chemie, Landwirthſchaft, Gemeindeſchreiberei, Schönſchreiben, Zeſchnen, Kirchendienſt u ſ. w. wird wahrſcheinlich in Weg⸗ fall kommen und ſoll dafür neben der deutſchen Sprache das Hauptgewicht auf die pädagogiſchen Fächer(Pſychologie, Pä⸗ dagogik und Methodik, Geſchichte der Erziehung und des Unterrichtes) gelegt werden. Gerichtszeitung. „»Mannheim, 22. Jan. Strafkammer I. und II. In heutiger Sitzung kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1) Der ſchon mehrfach beſtrafte Dienſtknecht Peter Secula von Eichelberg wird wegen Diebſtahls zu einer Gefängniß⸗ ſtrafe von 6 Monaten verurtheilt. 2) Der ſchon vorbeſtrafte Taglöhner Sebaſtian Knoll von Spechbach entwendete aus einem Taubenſchlag 2 Tauben, weßhalb er unter Annahme mildernder Umſtände in eine Gefängnißſtrafe von 4 Monaten und 2 Wochen verfällt wird. 3) Schutzmann Theodor Meiſter von Eſchelbach erhält, weil er einen gewiſſen Matzer, der ſich ihm gegenüber renitent verhielt, mit ſeinem Sähel miß⸗ handelte, eine Geldſtrafe von 25 Mk. J) Der 43 Jahre alte, ſchon vorbeſtrafte Taglöhner Lorenz Gutfleiſch von Doſſenheim erhält wegen Vergehens gegen 8 176 Ziff. 3 R. St..B. und wegen Entwendung eines Schuſterhammers 2 Jahre 1 Woche Zuchthaus, an welcher Strafe 1 Monat erlittener Unterſuchungshaft in Anrechnung kommt. 5) Der 17 Jahre alte Fabrikarbeiter Oswald Weigel von Guhlen wird wegen mehrfachen, theilweiſe erſchwerten in Sandhofen begangenen Diebſtahls unter Annahme mildernder Umſtände 9 6 Monaten und 2 Wochen Gefängniß verurtheilt, wobei 1 Monat Unterſuchungshaft in Abzug kommt. 6) Der 54 Jahre alte, ſchon vorbeſtrafte Georg Frey, Taglöhner von Schries⸗ ni wegen Diebſtahls zu 4 Monaten Gefängniß ver⸗ Urtheilt. Handel und Verkehr. Der Mannheimec Petroleum⸗-erkehr hat ſich in der Woche vom 8. bis 15. Jan. 1887, verglichen mit dem Verkehr in der Parallelwoche des Jahres 1886, in nachſtehender Weiſe vonzoge. ee, 480 Vorrath Aufang der Woche 12104 50²9 Zugang 1981 1864 uſammen 14035 6893 bgang 3017 1630 Vorrath Ende der Woche 11018 526³ *Mannheim, 21. Jan. Submiſſionen im Aus⸗ lande. Deſterreich: 5 26. Januar. Mittags. Wien. K. K. privilegirte Kaiſer⸗ Ferdinands Nordbahn. Lieferung und Aufſtellung eiſerner Brücken auf dem Circumvallattonsflügel bei Krakau. Kaution 9000 fl. Näheres an Ort und Stelle. Italien: 28. Januar. Mittags. Telegraphendirektion Palermo. 11,000 Stück Telegrapheuſtangen aus Roßkaſtanienholz. Lie ferung innerhalb 5 Jahre; jährlich 2200 Stück. Voranſchlag 151,000 Lire. Am 31. Januar 2 Uhr, Nachmittags. Pyrotechniſches Laboratorium in Bologna: 2000 kg graublaues ſtaykes Imperialpapier. Voranſchlag 1700 Lire. Näheres an Ort und Stelle. · Berlin, 20. Jan. Den Bundesrath beſchäftigte in ſeiner heutigen regelmäßigen Sitzung ein Antrag Badens: Der Bundesrath wolle zu den von der Badiſchen Bank in der außerordentlichen Generalverſammlung vom 22. Mat v. J. beſchloſſenen Statutenänderungen, ſoweit dieſelben das Grundkapital, den Geſchäftskreis und den Reſervefonds zum Gegenſtande baben, ſeine Genehmigung ertheilen. —— Badiſche Eiſenbahn⸗Auleihe von 1859/1, 1862ſ/ Die nächſte Ziehung findet im Februar ſtatt. Gegen den Coursverluſt von ca. 4 pet. bei der Auslooſung über⸗ nimmt das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Fran⸗ zöſiſche Straße 13, die Verſicherung für eine Prämie von 10 Pf. pro 100 Mark. Amerikanische Produkten Märkte- Schlusscourse vom 21. Januar mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannheim. — new-Vork Ohleage Honat Wel⸗ Wei⸗ zen Mais Schma Cal? zen Mais Schnah Januar 9174 475/.81 13 20 7757 35/%.50 Febr. 92 48.8113.05 77⁰ 35%.50 März 934 48%.87 12 95 78 355/ 57½¼8 April 94 495,.94 19.95 79 86.65 Mai 952 501/.0¹ 12.95 848 36.70 Juni 900—.05 12.95 86/ 4¹— Juli 97—— 12.55— 410%— August 97⁰—— 18.—— 4³— Septbr. 98%——————— Oktbr.——————— Novbr.——————— Deabr. 10²³—————— Tendenz: Waizen höher, Mais unverändert, Schmalz höher, OCaffee höher. Frankfurt 2.., 22. Jan. Anfangseourse Oreditactien 2257% 4 proc. ung. Goldrente 80.20 Staatsbahn-Aktlen 198¾ Gotthardbahn 93.70 Lombarden 77 ½ Disconto-Command. 196.— Galizier 160¼ Egypter 73.50[ Tendenz: matt. Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. Wie wir v T ir vorausgeſehen, ſo trifft es ein. Trotz einer rrſpektablen Anzahl Proben iſt Fräulein Mohor ubeſen noch nicht ſo weit, um am 13. Jebruar als Brunhilde aufzutreten und wird deßhalb zu Wagners Todestag deſſen große komiſche Oper„Die Meiſterſinger von Nürn⸗ berg“ in Scene gehen. Die Beſetzung erfährt eine Neuer⸗ dieh in der Rolle des Eochen mit Frau Groß; wir halten dieſe, nur durch den Mangel einer jugendlich⸗dramatiſchen Sängexin entſchuldbare Beſetzung, für den beſten Beweis, daß eine klaffende Lücke in unſerem Opernperſonal noch immer nicht ausgefüllt iſt. Jedenfalls würde Fräulein Mohor in dieſe Rolle beſſer paſſen. Ferner ſtehen noch Eurvanthe E. Febr.) und das 5. Akademie⸗Concert(3. Febr.) in Ausſicht. In weiter Ferne erfreuen uns die zu erwartenden Opern Walltüre, Merlin, Der König hat's geſagt, don welchen letztere die nächſte Novität ſein dürfte. Das Schauſpielrepertoire bringt in nächſter Zeit eine Reihe angenehmer Neueinſtudirungen, ſo am 4. Febr Philippine Welſer, 2. Febr. Ein Schritt vom Wege, 9. Fehe⸗ Beilchenfreſſer(Wiederholung) 10, Febr König Hein⸗ ich., 14. Febr. Dr. Wespe, 16. Febr. Kean, 18. Febr. artüffe, Die Unglücklichen, Ein Knopf, 2. Febr. aſtnachtdienſtag, Rothkäppchen, 14 Mädchen in Uni⸗ om und in unbeſtimmter Vorbereitung: Böſe Zungen. om 14.—18. Febr. gaſtirt, wie bereits mitgetheilt, Carl Sonntag, und gebührt unſerer Theaterleitung für die Acaui⸗ ktion ebenſo ungetheiltes Lob wie für die Vorführung eines in Ausſicht genommenen wirklichen Kinderſtückes am ſtnachtdienſtag.— Wie man uns weiter mittheilt, iſt Herr arterſteig heute auf die Suche nach einem Helden ab⸗ reiſt und hoffen wir, daß dieſe Reiſe ein beſſeres Reſultat ben möge, als die erſte in dieſer Richtung unternommene. „Manfred“ von Byron. Byrons Manfred“ wurde, wie uns aus Stuttgart ge⸗ ſchrieden wird, auf der dortigen Hofbühne zum erſten Mal Ganzes aufdeführt: bisher war das Püblikum nur mit Bruchſtücken dieſer Telzvollen Dichtung bekannt geweſen. Aus Darmſtadt ſchreibt man: Im Schauſpiel ſoll zunächſt „Manfred! von Byron mit der Schumann'ſchen Muſik in Szene geſetzt werden. Wir würden es gerne ſehen, wenn man ſich auch hier wieder an dieſes treffliche Werk wagen würde und erinnern wir nur au die begeiſterte Aufnahme er der Inſcenirung dieſes Schauſpiels durch Dr. erther. Die damalige Beſetzung des wenig Perſonen erfordernden Stückes war in den Hauptrollen eine vorzüg⸗ liche: Herr Erun(Manfred), Frl. Cramer(Aſtarte); bei unſerm jetzigen Perſonalbeſtande wäre der Verſuch mit Hrn. Stury, und Frl. Blanche wohl zu wagen. Wir zweifeln nach Stury's Meiſterſtück als Richard II nicht an einer tadelloſen Wiedergabe eines Hamlet und Manfred. „Der gute Kamerad“ nennt ſich eine Knabenzeitung, deren erſte Nummer mit dem neuen Jahre in W. Spemann's Verlag in Stuttgart er⸗ ſchienen iſt. Das Blatt ſoll ein Sammelpunkt aller Inte⸗ reſſen der Knaben werden, um dieſelben zu verhindern, daß ſie vor der Zeit nach den Familien- und politiſchen Blättern greifen. Die erſte 16 Seiten ſtarke Nummer enthält viel Unterhaltendes und Belehrendes für die Jugend. Molbech's Drama„Dante“, welches in München zur Aufführung kommen ſollte, wegen religiöſer Bedenken aber bekanntlich wieder bei Seite gelegt wurde, iſt, wie ver⸗ lautet, vom Intendanten Elgar für Frankfurt angenommen worden und ſoll noch in dieſer Winterſaiſon, in der Buch⸗ holsſchen Bearbeitung und mit Herrn Drach in der Titel⸗ rolle, in Szene gehen. *Rundſchau über Theater, Muſik und Kunſt. Eine reizende Ovation wurde Frl. Klara Heeſe am letzten Abend ihres erſolgreichen Gaſtſpiels in Ulm be⸗ reitet: von den Officiers Damen der Garniſon wurden der Künſtlerin an 500 Bouquets geworfen, ſo daß ſie in einem förmlichen Blumenbeet ſtand und es geraumer Zeit bedurfte, bis ſie in ihrem Spiele fortfahren konnte. Frankfurt a.., 23 Jan. (Schlusseourse.) I. Wechsel. 4% Ung. Goldrente 80.0 Amsterdam Rurs 168.40 5% Italiener 98.40 Belgien kurz 80 40 Russen von 1877 96.15 London kurz 203.92 II. Orient-Anleihe 57.90 5 1g. 20.45 III. Orient-Anleihe 57 70 Italien kurz 79 90 Russen von 1880 81.90 Paris kurz 80.45 4% Spanier 64.50 Schweizer Plätze kR. 80.25 1% eonv. Türken 14.40 Wien kurz 160.85 4% Egypter 93.60 W 180.25 B. Loose. Napoleonsd'or 16.094% Bd. Pr.,L. à 100 rt.—.— 2. Staatspapiere. Oestr. Loose von 1860 113.50 4% Deutsche Reichs- 105.05 Oestr. Loose von 1864 273.— 40% Preussen in Mark 105.85 4. Industriepaplere, 4% Bayern 5 105.15 Bad. Zuckerf. Wagläusel 80.50 4% Baden in fl. 103.60 Carlsruher Maschmenf.—.— 4„ Mark 105.05 Ettlinger Spinnerei—.— Oesterx, Golärente 89 50 Spinn. und Web. Hüttenn..— „ Silberrente 65 60 esterregeln Alkali-Aet.—.— Papierrente 64.50 5. Privatdisconto 3¼% Frankfurt a.., 22. Jan.(Schlusscoursse.) 1. Prioritäten. 4½0% Pfülz. Maxb. 134.20 4% Pf. Lhf.-Bexb. in MarR—— 40% Pfälz. Nordbahn 103.10 4%„ 5. 1.—— 6% Arader— 4% Nordbahn—.—3. Bank- u. OCredit-AkKktlen. 4% Maxbahn—.—Badische Bank 114.— 2, Aus l. Eisenb.-Actien Darmstädter Bank 185.10 Galiz. Karl-Ludwigsbahn 160½ Disconto-Commandit 198.90 Oestr. Franz-Staatsbahn 199— Oesterr. Ung. Bank 692 5 Süd-Lombarden 78.50 Oestexr. Credit-Austalt 2265⁰4 „„ Nordwest-Silber—9 Kbeinische Creditbank 129 10 55 Lit B. 129½¼ Deutsche Unionbank 101.70 Gotthardbahn 94.20 Nachbörse. 4% Hess. Ludwigsbahn 98 90 Creditactien 2265/ 4% Ludwigsh.-Bexb. 218.90 Staatsbahn 1995/ 4% Marienbrg. Milw. 41.20 Lombarden 785 4% Mecklenbürger 154.60 Disconto-Commandit 198.50 2 Briefkaſten. Herrn M.., hier. Die von Ihnen eingeſandten 2.⸗ Marke aus Jamaica wurde im Jahre 1858 ausgegeben, iſt eine ſehr lange Rrihe von Jahren giltig geweſen und gehört heute zu den noch nichts weniger als ſeltenen Brief⸗ marken. Herrn K. D.(Hotel Landsberg), hier. Der jüngg ſo plötzlich verſtorbene Lord Iddesleigh iſt Niemand anderes geweſen, als der unter ſeinem eigentlichen Familien Namen viel bekannte Sir Norihcote(Stafford Henry), der aus einer ſehr alten in Devonshire angeſeſſenen Familie ſtammt, die ſchon im Jahre 1681 den Baronets⸗Titel erhielt. Als ihn die Königin von England unter die Zahl ihrer Lords auf⸗ nahm, verlieh ſie ihm den Titel eines Lord Iddesleigh, wohl in Rückſicht auf eines ſeiner Güter. Herrn L.., bier Wenn Ihr Bruder das betr. Erb⸗ theil, beſtehend in einem Wohnhaus, übernommen hat, ſo iſt er verpflichtet, die übrigen Erben auszuzahlen und zu be⸗ friedigen und falls dieſe Erhen nicht ſämmtlich eine raten⸗ weiſe Befriedigung mit dem Miterben und Käufer vereinbart haben, ſo iſt die Forderung dieſer Miterben, alſo auch die Ihrige in dem Augenblick fällig und zahlbar, wo der Käufer in dem Beſitz des Hauſes gelangt iſt. Sie haben ſich alſo, wenn Sie nicht früher mit dem Käufer anderweitige Verein⸗ barungen getroffen haben, auf eine jahrelange Hinauszögerung nicht einzulaſſen. Ebenſo haben Sie das Recht, einen Theil⸗ zettel zu verlangen und wenden Sie ſich am beſten unmittel⸗ bar dieſerhalb an das zuſtändige Amtsgericht. 5 Mehrere getrene Abonnenten, dier Wir 555 Ihnen dankbar, daß Sie uns hierauf aufmerkſam machen. Beſtrebt, den Inhalt unſeres Blattes immer reichhaltiger und vollſtändiger zu geſtalten, werden wir auch die von Ihnen gewünſchten Notizen bringen und hoffen damit Ihre Zufriedenheit zu verdienen. Herrun P., Neckarau. Durch eine zehnjährige Ab⸗ weſenheit in Bayern wird Ihr Heimathsrecht nicht verloren. Es ſteht Ihnen jederzeit das Recht zu, in Ihrer Hefmathgemeinde um Zulaſſung zum Bürgerrecht beim Ge⸗ meinderathe nachzuſuchen, die Ihnen nicht verweigert werden kann, wenn Sie die dafür feſtgeſetzten Gehühren(zu welchen unter Umſtänden die noch in der betr. Gemeinde üblichen Beiträge zu Löſchanſtalten ſog.„Feuereimergelder“ treten können) entrichten. Auch ſteht es dem Gemeinderathe frei, auf ein diesbezügliches Geſuch Ihrer Frau, wenn ſie Aus⸗ länderin(Bayerin) iſt, das Bürgerrecht taxfrei oder zu er⸗ mäßigtem Satze zu gewähren. 5 E. G. in L. Nach von uns eingezogenen Erkundigungen müſſen Sie ſich in dieſem Jahre ſowohl bei der Hauptmu⸗ ſterung, wie bei der Generalmuſterung ſtellen. Es beſteht bezüglich der Einjährig Freiwilligen keine Ausnahme von denjenigen Vorſchriften, die bei den Dreijährigen werden, vorausgeſetzt Laß Sie nicht auf eigenen Antrag auf ein oder mehrere Jahre zurückgeſtellt ſind. 5 55 Erſter Abonnent, bier. Ihr Loos Serie 4425 iſt gezogen. In einigen Tagen theilen wir Ihnen den Gewinn im Briefkaſten mit. S.., Friedrichsfeld. Loos⸗Nr. 90,780 nicht gezogen. ., Sadenburg. Loos⸗Nr. 28,972 nicht gezogen. ., Viernheim. Serie 7001, 198, 599, 1258 noch nicht gezogen. Bei Mailänder Looſen haben Sie keine nähere Bezeichnung angegeben. Bei 45 Frs. Looſen iſt Serie Nr. 5502 gezogen; bei 10 Frs. Looſen noch nicht gezogen. F. J. Sch., Gerichtſtetten. Loos⸗Nr. 59,854, 59,857 nicht gezogen. Folgende Loos⸗Nummern wurden zurück bis zur erſten Ziehung nachgeſehen W. H. hier. Serie Nr. 2048 noch nicht gezogen. K. K. hier. Serie Nr. 3451 noch nicht gezogen. E. G. hier. Serie Nr. 6019 noch nicht gezogen. C. H. hier. Serie Nr. 1811, 1492 noch nicht gezogen. A. F. hier. Serie Nr. 2252, 8432 noch nicht gezogen. C. V. Serie Nr. 1464, 10266, 3784 noch nicht gezogen. . J.., bier. Serie Nr. 3145, 3146, 3020, 4833 noch nicht gezogen. 5 N. in Neckarau. Serie Nr. 7999, 2052, 4140, 4949, 5960 noch nicht gezogen. G. P. St. in Weinheim. Serie Nr. 7397, 5455, 958 noch nicht gezogen. 8 G. H. G. in Weinheim. Serie Nr. 7325 noch nicht gezogen. W. B. Wertheim. Serie 4837 noch nicht gezogen. F. J. K. Lichtenthal. Serie 2921, 3529 noch nicht gezogen. B. O. Buchen. Serie 436 noch nicht gezogen. D. A. Uaterſchüpf. Serie 1026, 417 noch nicht ge⸗ zogen. J. K. Adelsbeim. Serie 9207, 864, 7906 noch nicht gezogen. V. G. Bülerthal. Serie 1436 noch nicht gezogen Abonnenten M hier. Braunſchwei⸗ ger Lotterie⸗Looſe(nicht Staatslooſe) konnten bis jetzt nicht nachgeſehen werden, da wir die betr. Ziehungsliſten nicht er⸗ 5 Wenn möglich, erfolgt Auskunft im nächſten Brief⸗ aſten. W. B. Erenznach, ſowie mehrere Abonnenten. Wit warnen ernſtlich vor Ankauf von Looſen auf Ratenzahlungen, da Ihnen hierbei nicht die geringſte Sicherheit geboten iſt. Wir werden darüber demnächſt eingehende Nathſchläge er⸗ theilen, ohne Verluſt geht es nun einmal bei Ratenzahlungen nicht ab. FFPPFCCbCCCbPCPTPTTTTTTTCTGTGTTT0T(T0T0TbTbTbTTTT Chefredacteur: Dr. jur. Hermann Daas. Berantwortlich: Für den redactionellen Theil: S. Frey. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. Werle. Rotationsdruck und Verlag der Dr. F. Laas ſchen Sus Axucterti fämmtlich in Maunbeun 23. Januar. General⸗Anzeiger. 8. Sate. Ankündigung. Auf Antrag des Herrn Konkuisverwalteis wird die dem Kaufmann Heymann Roſenthal als Inhaber der Firma H. Roſenhal in Mannheim g⸗hörige unten beſchriebene Liegenſchaft Montag, den 31. ds. Uhr auf dem Geſchäftszimmer des unterzeichneten Notars da⸗ hier mit dem Anfügen öffentlich ver⸗ ſieigert, daß der Zuſchlag nur unter Vorbehalt der Geſehm gung des Gläu⸗ bigerausſchuſſes erfolgt, welcher ſich hier⸗ ber innerhalb 8 Tagen vom Tage der Verſteigerung an zu erklären hat und daß innerhalb dieſer Friſt Nachgebote läſſig ſind. Peichreibung der Viegenſchaft. Der Bauplatz H 7, 6b im Flachen⸗ mhalt von 559,73 qm worauf ſich be⸗ finden a ein dreiſtöcktges Magazin, Quer⸗ bau, b ein einſtöckiger Seitenbau rechis Abtritt. o ein zweiſtöckiges Gartenhaus mit Wohnung, das ganze neben Adam Sinn, Ehefrau und Iſaae Kahn, ſtadt⸗ Mts., Nachmittags 3 55 Holz⸗Verſteigerung. Freiherrlich von Berckheim'sche 155 Verwaltung Weinheim wird Ne 60 Moutag, den 31. Jannar 1887, Nachmittags 2 Uhr Nin der Philipp Reinig'ſchen Wirthſchaft zum ee„Adler“ zu Weinheim loosweiſe verſteigern: I. Nußzbäume. Die 2 Stück= 0, 70 Feſtmeter von Weinheimer Aeckern, 29 Stück= 14,35 Feſtmeter vom Unterflockenbacher Beſitz. II. Pappelſtämme. 18 Stück 41,66 Feſtmeter von Wieſen auf den 18 Maden, 1 Stück Erle= 1,43 Feſtmeter ditto. 6 Ster Knüppelholz ditto. 6 Ster Wurzelholz ditto. 6 Loos Aſtholz ditto. 21 Stück 1= V4,13 Feſtmeter aus dem Kaſtanien⸗ wald. III. Ausforſtungsholz aus dem Schnepfen⸗Acker⸗Wald bei Gorxheim. Kaufmänniſcher Verein. Dienſtag, den 25. Jannar 1887, Abends 8 Uhr im großen Saale des„Saalbaues“ VORTRAGd des Herrn Prof. Dr. W. Marshall aus Leipsig, über „Ernährungs⸗Organe“(mit Illuſtrationen). Für Nichtmitglieder ſind Tageskarten à M..50 in unſerem Bureau, in der Hof⸗Muſtkalienhandlung K. Ferd. Heckel, in den Muſtkalſenhandlungen A. Donecker(A. Hasdenteufel), Th. Sohler und im Zeltungskiosk hier, ſowi⸗ in A. Lauterborn's Buchhandlung in Ludwigshafen zu haben. Die Karten ſind beim Eintritt in den Sgal vorzuzeigen(die Tageskarten abzugeben.) Die Saalthüren werden punkt 8 Ubr geſchloſſen. 9¹⁸ Ohne Kaſte hat Niemaud Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen, Der Vorſtand. Sanct-Josefs-Krankenkasse. E. H. (für Milglieder des Kath. Geſelenvereins) Mittwoch, den 2. Februar, Abends ½9 Uhr käthlich geſchätzt zu 25000 M. Beſtand⸗ theil von H 7, 6. 586 Mannheim, den 11. Januar 1887. Ter Großh. Notar: Detken. Tahtnif⸗Jerſigerung. Der Unterzeichnete v er 18 Looſe Durchforſtungsholz. perſonale vorgezeigt. Weinheim, am 21. Januar 1887. Forsehner. Sämmtliches Holz iſt nummerirt und wird von dem Aufſichts⸗ findet in unſerem Lekal G 4, 17, die 911¹ % Ordentliche Generalverſammlun ſtatt. Tages⸗Ordnung. 1) Vorlage des Rechenſchaftsberichtes pro Jan. 1888 bis 31. Dez. 18886. ſteigert Monkag, 24 ds. Mts. von Nachmittags 2 Uhr an, in At. E 3, 3, parterre: Bilder, Spiegel, 1 Pendul, 2 Mitrail⸗ ſeuſenlampen m. 16 Docht, 1 Chiffo⸗ nler, 1 Kommode, 1 Kanapee, 1 oval⸗ Aiſch, Stroh⸗ und Polſterſtühle, einth. Kleiderſchrank, mehr. Beitladen, eiine mit Löhler'ſchem Roſt und verſchied. Makratzen, 1 Kinderwagen, 1 Kinder⸗ hettlade und 1 Kinderſtuhl, mehr. Fen⸗ ſtertritte, 1 Blumentiſch, 1 Nähmaſchine, 4 Fenſter m. 1 Parthie Jalouſten, 1 boppelte Glasthüre, 1 Säulenofen und verſchiedenes gegen Baarzahlung. 896 Daniel Aberle. Menlliche Herſeigerung. Monlag, 24. Janar Sonntag, den 23. Jannar Gross88 Streich-Conceft ausgeführt von einer Abiheilung der hieſigen Infauteriekapelle. Anfang Nachmittags 3 Uhr bis Abends 11 Uhr. Primn Winter⸗ und fi. Batk⸗Bier. 2) Neuwahl des VBorſtandes. 3) Statutenänderung. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Der Vorſtand. Extra-Narren. Montag, den 24. Jaunuar 1887, Anfang 8 Uhr Abends: Gruße kurtralif. Sizung mit Muſik und großem Schlorum Hierzu laden wir ſämmtliche Mitglieder, Ehrenmitgliedet und närriſche Freunde ergebenſt ein. 912 Der Vorſtand. An die Schlittſchuhläufer Maunheims. Hente Sonntag von 7 Uhr Abends an 904 D8. Js., * Nachmittags 2 Uhr, werde ich eine große Parthie Faßdauben gegen baare Zahlung im 5 aemt öffen lich verſtrigern. uſammenkunft Nachmittags 1¾ U n chmittags 1¾ Uhr Mannheim, den 22. Januar 1887. Bräuning, 902 Oerichtsvoll ieher in Mannheim. Vertreter: Der alte Mann dreßte ſich um und ſah nach demſelben; er zog ſeine Uhr aus der Taſche und hielt ſie vor die Augen. Er konnte eben noch die Ziffern erkeunen. „Wie ich mir dachte“, ſagte er.„Es macht die Drehung in einer halben Minute— es iſt das rolhe Licht vom Goefleet⸗Leuchtthurm; aber wir ſind noch weit davon entfernt.“ Iſabella hörte dies mit einem Gefühl von Beruhigung und Zuverſicht in die Kenntniſſe des Schiffers— aber immerhin betete ſie für die Sicherheit des Schiffes. In demſelben Augenblick ſchlug ein Windſtoß, der ſo ploͤtzlich kam, daß kaum ein Moment zwiſchen der Windſtille und demſelben zu liegen ſchien, das Boot von der Luftſeite und überſchwimmte das Deck. Das Cackpit und die Cajüte waren unter Waſſer und das Fahrzeug legte ſich auf die Seite, bis das Lee⸗ Bollwerk in das Waſſer tauchte. „Vor den Wind“, ſchrie der alte Mann. „Wohl, wohl, Herr“, erwiderte Carrel, der die Commandos des Schiffers ausführte mit der Promptheit eines Seemannes, ſeinem Offizier gegenüber. Das Boot war bald wieder vor den Wind gebracht. „Gut gemacht“, rief Stedman,„halte dieſen Cours, während ich alles ſeſt mache.“ Der Alte ergriff das Ziehtau des Marsſegels, aber in dieſem Augenblick kam ihm zum Bewußtſein, welcher Gefahr die beiden Damen ausgeſetzt waren, denn das Boot lag unter dem Druck der Segel noch vollſtändig auf der Seite. „Wenn der Frau meines Capitäns ein Unglück paſſiren würde“, dachte er,„wie könnte ich ihm je wieder unter die Augen treten?“ Er beſann ſich einen Augenblick, dann lehnte er ſich über das Cackpit und ſagte in entſchiedenem Tone: „Kommen Sie mit mir, Sie dürfen hier nicht bleiben. Der Capitän iſt mein Herr, aber er war mir zugleich ein lieber Freund von ſeiner Kindheit an. Sie ſind hier in Lebensgefahr, der einzige trockne Platz auf dem Schiffe iſt die Segelkammer— dort werde ich ſie unterbringen, kommen Sie.“ Aber Frau Clayter klammerte ſich halb todt vor Angſt, an Iſabella an, denn die Windſtöße folgten in größerer Heftigkeit einer auf den andern, und die Blitzſtrahlen, die den ſchwarzen Wolken entfuhren, füllten den ganzen Raum mit ihrem feurigen blauen Glanze. Carrel umfaßte die Ruderpinne mit der rechten Hand, und mit der linken zalf er der hilf⸗ und ſprachloſen Frau, ſich vom Sitze zu erheben. Während den flüſterte er Iſabella zu, daß ſie keine Furcht haben möge, daß die Gefahr nicht ſo groß ſei, als es den Anſchein habe, das Boot ſchwimme wie ein Corck, und würde in noch viel ſchlimmerem Wetter nicht untergehen. Cortſetzung folgt,) Asphalt⸗ und Cementarbeiten übernehmen in beſter ſolider Ausführung unter Garantie L. Seebold ck(., J. Créange, H 7, 4. Große brillante Beleuchtung mit Muſt auf der 905⁵ großen Eisbahn an der Militärſchwimmſchule(Schloßgarten). 12985 Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Aaunheimer Volksblatt und Handelszritung.) Kampf um's Daſein. Original⸗Roman von Moy Thomas aus dem Engliſchen von R. Heß, (Nachdruck verboten (Fortſetzung.) Carrel ergriff die Ruderpinne wieder mit feſter Hand; Niemand hatte ihn beobachtet, denn Stedman war um Frau Clayter beſchafligt, und letztere, nachdem ſie den Mann des Bootes feſtgeſtellt, rief Ismael an ihre Seite, um ihm zu erzählen, wie ſie und ihr Gatte den Oberſt im vorigen Jahr bei den Wettrennen getroffen und welch ein liebenswürdiger und ſtattlicher Mann er ſei. Sie kannte das Geheimniß üͤber den Beſuch Freres in Borley und war discret und diplomatiſch; aber welche Dame könnte der Berſuchung bei Heiraths⸗ angelegenheiten mitzuhelfen, widerſtehen? Sie ſprechen, wie er bei dem Rennen ein allgemeiner Favorit der Damen geweſen und ſie ſei überzeugt, daß, wenn er ernſt gemacht hätte, er eine der reichſten Erbinnen des Landes hätte heimführen können.„Aber Sie wiſſen wie das iſt, mein Kind“, ſagte ſie,„der Oberſt ſchien keine Neigung zu ihr zu haben, und was iſt Reichthum ohne Liebe?“ Dann ging ſie zu einer anderen Attake über. „Es giebt keinen Mann in der ganzen Grafſchaft“, fuhr ſie fort,„det beſſere Ausſichten für die Zukunft hat, als der Oberſt. Man ſagt freilich, daß er ein wildes Leben geführt, aber er war blos wild in harmloſer Weiſe. Er iſt ein Freund des Sportes, beſonders ein Liebhaber von ſchönen Pferden und ſchmucken Segelbooten. Aber nicht wahr meine Liebe“, ſetzte die ſchlaue Creatur hinzu,„das iſt doch kein Verbrechen?“ Iſabella erwiderte:„Gewiß nicht, wenigſtens denke ich nicht,— und Frau Clayter fuhr fort: „Man hat mir allerdings geſagt, daß er ſein Bermögen mit dieſen Dingen zugeſetzt, aber daß er jetzt ein ganz ſolider Mann geworden. Er hat ſeine ſämmtlichen Rennpferde verkauft und hält nur noch ſeine Yacht, die Schneeflocke, zu ſeinem Amüſement in den Sommermonaten: er zahlt jetzt alle ſeine Schulden, und wird gewiß noch einmal eine große Rolle ſpielen. Er iſt gegenwärtig als Oberſt der Commandant des Dragoner⸗Regiments in Borley. Er hat große Protection an hoher Stelle, was auf ſein Avancement von Einfluß iſt, denn er iſt der einzige Neffe von Lord Carew, der große Beſitzungen in Irland und Suffolk hat; und wenn der Oberſt auch von ſeinem Onkel bei deſſen Lebzeiten nicht viel bekommt, wie man ſagt, ſo kann ihm dieſer doch den Titel und das Majorat nicht vorenthalten, wenn er ſtirbt, da jener der einzige Erbe iſt. und 4. Seite. General-Anzeiger 2. Snn Krankenkaſſe Kaſten⸗ u. Polſtermöbel, Spiegel, Betten, Matratzen Getreidearbeiter—5 in nur guter Arbeit, gegen Baar und auf Abzahlung zu billigſten Preiſen. 15 mittweg 1887, 4— S2.- Er. rter. S. 2 beneral-Versammlung im Lokal„Eintracht“(Nebenzimmer! Tages⸗Ordnung: 1. Jahresbericht, 893 2. Srgänzungswahl des Vorſtandes, 3. Wahl der Rechnungs⸗Prüfungs⸗ kommiſſion. Hierzu laden wir unſere Mitglieder kteundlichſt ein Der Vorſtaud. Mäunlicher Kraulenverficherungs⸗Verein Saalhau Sonntag, den 23. Jaunar 1887, Nachm. von 3½—6½ und Abends von.—11 uhr . Luel grosse Concerte ausgeführt von der Kapelle des 1. Bad. Leib⸗Drag.⸗Regiments Nr. 20 unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Benne Dietschy. Eutree 50 Pfa. Kinder unter 14 Jahren 20 Pfg. 9 1 Cheilhaber⸗Geſuch. Für ein ausgedehntes gut renti des Maler⸗ und Tünchergeſch wird ein tüchtiger junger Mann einigen Hundert Mark Einlage Theilhaber geſucht, demſelben wäre Neue Fischhalle 1 1, 7. H 1, 7. e Friſche Rhein⸗Salm im Ausſchnitt, beſorgt die Expedition ds. Bl. Seezungen(Soles) per Pfb. M..40, Vollflandige Turbot per Pfd. 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J eutree in den Aa ohne Betretung der Eisbahn 50 Pfg. inder, 5 8 5 Tageskarten mit Benützung der Eisbahn M..— Die beliebſe friſche Harnimnge zum Braten, grüne Häringe 15 per Pfd. 25 Pf., ſüße Brat⸗Bücklinge prima Qualität, empfiehlt Daiel Aberle, G 3, 19, Möbellager. G 3, Eine Parthle leere Kiſten in g Größen billig abzugeben F 5, 4. Leere Flaſchen kauft zu den) ſten Preiſen. J 2, 22. 2 Geb te Möbel und 1 A. Prein. zu arſen 1+. 22— mböbl. Parterrezimme ö Fnmmenne i brnnihe Kahalt 20 3, 1 f6 48 N 4, II. 2Geubau) auf die Stra d, 20. Pfg. N6 Fe aer Bier 54 00 nebſt G8 55 Wafff 892 3 vom Faß per Glaß 10 Sfg., 2 letung per 18, Aprgl ganz oder geh zu vermietben. Näheres Eckladen ſowie einen vorzügl, Mittags⸗ Der Vorstand. 5 tiſch zu 60 und 80 Pfg., 1* 2 J 1 10 eine kleine Wohnn 40 Is Abonnement mit Kaffee. 895 8 9 vermiethen, „den 25. 28 Gg. Zimmermann. garterr, Lute ene Sule————————————— 9 85 N 4, 21 felle zu derm. im ber des„Großen Mayer⸗ Seeeeeeeeeeee 20 1, 14 2. 7 ofes.“ an einen anſta Tages⸗Ordnung: St dt-P K 1 U Empfehle beute und Montag Herrn zu vermiethen. 1. ngeblag⸗ d af ann elm. eintreffend: 2. Ergänzungswahl des Verwal⸗ tungsrathes. 3. Wahl der Rechnungs⸗Reviſoren. Um zahlreiche Betheiligung bittet 25 Der Vorſtand. deschlechtskrankheiten aller Art werden ſchnell u. ſicher geheilt elbſt veralt. Fälle in kurzer Zeit. 212 udwig Knauber, Chirurg, F B, I7. Ein durchaus ſolides anſtandiges Zimmermädchen zum baldigen Ein⸗ tritt geſucht. B 7, 3, 2. St. niß, daß dieſelben zu dem am Sonntag, den 23. Jauuar 1887, Nachmittags von 3½—6½ Uhr im Saalbau ſtattfindenden 891 86— es werden wohl nicht viele Jahre vergehen, ſo iſt er Lord Carew. Der alte Lord nämlich, der Wittwer iſt und keine Kinder hat, iſt ſchon über ſechzig Jahre alt, und da es nicht wahrſcheinlich iſt, daß er ſich bei ſeinem Alter durch eine zweite Heirath lächerlich machen wird, ſo unterliegt es keinem Zweifel, daß der Oberſt in nicht langer Zeit ein ſehr reicher und angeſehener Mann werden wird.“ Iſabella bemühte ſich, Intereſſe zu zeigen für die Bemühungen der Frau Clapter, ſie zu unterhalten. Die Frau des Capitäns ſprach mit leiſer Stimme, ſo daß nur Stedman, der in der Nähe ſaß, hie und da einen abgeriſſenen Satz davon verſtand, während Carrel kein Wort davon hoͤren konnte. „Aber ich vergeſſe ganz“, fuhr Frau Clayter mit unſchuldiger Miene fort, »bdaß Sie von Clayterville aus direkt nach Borley zum Beſuch von Frau von Carew gehen und den Oberſt perſönlich kennen lernen werden, wozu ich Ihnen gratulire und der Herr wird Ihnen ſehr gefallen.“ Sie würde wohl die Unterhaltung in dieſer Weiſe fortgeſetzt haben, wenn nicht Aller Aufmerkſamkeit durch einen Ausruf Ca rrel's unterbrochen worden wäre. „Seht einmal dort hinüber, Stedman“, ſagte er,„da ſcheint eine böſe Gewitterwolke heraufzuziehen.“ Frau Clayter erſchrak und verließ ihren Platz, um nach der von Carrel angedeuteten Richtung zu ſehen, während Iſabella ruhig neben dem alten Manne ſitzen blieb, der Umſchau am Firmament zu halten ſchien. Die Geſellſchaft war bisher von der Regatta und dem Vergnügen der Seefahrt ſo in Anſpruch genommen, daß ſogar Stedman das Wetter außer Acht ließ und ſeine Seemanns⸗Gewohnheiten vergaß über der für ihn ſo unge⸗ wohnten Pflicht, Beſchützer von Damen zu ſein. Während der letzten zwei Stunden waren ihre Blicke unausgeſetzt nach Oſten gerichtet, wo der Himmel klar und offen war, da aber nun Carrel die Auf⸗ merkſamkeit Stedman's nach der andern Seite geleitet, brachte ihn ſeine Beobach⸗ tung ſchnell anf die Füße. Er ſtieg auf eine der Webleinen der Wandung und ſah mit ängſtlicher Spannung nach Weſten, von wo ſich eine ſchwarze Wolken⸗ wand mit unheimlicher Schnelle heranfſchob— der Umſchlag in der Witterung war ein beinahe übernatürlicher. „Werden wir noch vor dem Sturme hinauskommen, Capitän?“ Frau Clapter voll Angſt. „Iich bin kein Prophet, Madame“, ſagte der alte Mann,„aber wir werden es verſuchen. Wir haben bis jetzt noch immer wenig Wind und werden alle Segel ſetzen, die uns zu Gebote ſtehen. Umlegen, Ismael!“ Stedman ließ das Fockſegel los und die Fahrt ging nach Hauſe zu. Iſabella ſprach wenig. Sie beobachtete mit Intereſſe den wunderbaren Witterungswechſel. Der klare Himmel über ihr, und die Finſterniß, die ſich Aber den weſtlichen Horizont ausbreitete, die Schnelligkeit, mit der die ſchwarzen Wolten beraufkamen, die von heftigen Winden getrieben werden mußten, wäh⸗ fragte Unſeren verehrlichen Abonnenten bringen wir hiermit zur Kennt⸗ CCoNCEnTAAd gegen Vorzeigung ihrer Abonnementskarten freien Zutritt haben. 5 Der Vorſtand. ‚ 20 2, Zb ded din gleich zu vermiethen. Fein möblirte Zimmer zu n then. Näh. im Verlag. Große Merzelſtraße eine Schlafſtelle zu verm. Pfttd 0 Bolländ. Schelöſche per Pfd. 25 Pf. 919 Johannes Meier, C 1, 14. 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Noch immer kein Blitz und Donner und auf dem Waſſer nicht der mindeſte Wind zu ſpüren, und in der glatten See ſpiegelte ſich die Schwärze des Himmels. Das Bogt kam kaum von der Stelle— aber es war die Stille vor dem Sturm! „Wir müſſen uns vorſehen vor einer Böe, Capitän“, ſagte Carrel, „Alles in Ordnung“, ſagte Stedman,„aber wir müſſen verſuchen, in Eaſt⸗Twin einzulaufen, ehe wir raffen.“ 10. Kapitel. Eine lange Nacht. Der erſte Donnerſchlag ertönte fern am Horizont, ohne daß man einen Blitz geſehen— dann kam ein anderer Schlag und noch einer, und nun folgte Blitz und Donner in furchtbarer Heftigkeit, während große Regentropfen niederfielen. „Sie gehen beſſer in die Cajüte, meine Damen“, ſagte Stedman,„wit bekommen ſehr ſchlechtes Wetter, ehe wir unter Obdoch kommen.“ Aber Iſabella bat, daß ſie auf Deck bleiben dürfe.„Ich habe keine Furcht“, ſagte ſie,„die Decke ſchützt mich vor dem Regen, und ich hielt es nicht aus in der Cajüte, ich könnte nicht athmen dort.“ Frau Clayter ſchmiegte ſich in höchſter Angſt an das junge Mädchen und flüͤſterte:„Laß uns belen, daß doch das ſchreckliche Blitzen aufhört.“ Stedman hatte ſchon öfters Gelegenheit, weiblichen Muth kennen zu lernen, und war überzeugt, daß es mit demſelben bald zu Ende ſein würde und daß einige weitere Blitze und Donnerſchläge genügen wuͤrden, den feſten Entſchluß Iſabella's zu erſchüttern. Es fing an finſter zu werden, denn die Wolken der höheren und nieberen Luft⸗Regionen hatten nun das ganze Firmament bedeckt. Der Anblick der Se!⸗ war düſter und unheilverkündend. Noch vor einer halben Stunde ſah man zwei Schiffe in Entfernung von etwa einer Meile, die ſich für den Sturm vorberei⸗ teten und vor geraffte Topfegeln liefen. Aber jetzt hatten ſich die Wolken nieder und nichts war ſichtbar ringsum. Noch lief das kleine Schiff vor dem inde. -Ein rothes, drehbares Leuchtfeuer vorne“, ſaate Carrel zu Stedman. 2 Zwei interessante Schachpartien. Unter den Kriegsfürsten des vorigen und dieses Jahrhunderts zählten Karl XII. von Schweden, Friedrich der Grosse und der erste Napoleon zu den Freunden des gut renti„königlichen“ Spiels. Weder über Partien des tollkühnen Schwedenkönigs, noch über chergeſchſ zolche des Siegers im siebenjährigen Kriege eind uns Aufzeichnungen aufbewahrt. r Mann PDer hübsche Schachscherz„Karl XII. in Bender“, welcher des Genannten Kaltblütig⸗ Einlage keit und Ausdauer gegenüber wiederholten, durch feindliches Feuer verursachten plötz- ben wäre fächen Veränderungen in der Stellung seiner Partie drastisch Kennzeichnet, beruht auf ichere Exiſſß freier Erfindung 8. Loyd's, des berühmten amerikanischen Problem-Componisten.— nter Nr. Auch von Friedrich des Grossen praktischer Ausübung des Spieles erzählt nur die .„ Ueberlieferung. In den nordischen Ländern war es damals noch nicht aufgekommen, —— dden Verlauf gespielter Partien zu verzeichnen. Wie schade, dass uns nicht die Schach-Zuüge jenes— o Macht des Schach's!— mehr ehrgeizigen, als welcklugen nungen pbolnischen Juden erhalten sind, von dem die Sage geht, er habe seinen gekrönten 2 ſſuch. lligſt in Gegner keine Partie gewinnen lassen. Als ihn nun der Gewinner von Rossbach und Dan! 0 vielen andern Schlachten, etwas unwirsch, anherrschte:„Wie kommt es, dass ich m, G 3, mit ihm stets verliere?“ da antwortete er, auf seine löckchennmwallte Stirn deutend: vHla, könnte ich Ew. Majestät meinen Kopf aufsetzen!“— Eine Anzahl vollständig aufgezeichneter und dem ersten Napoleon zugeschriebener Partien ist dagegen vox- N handen. Ob sie ächt sind, verlohnte der Untersuchung durch die literarischen Pariser krichtun Sehachkreise, die eher im Stande sein werden, zuverlässige Quellenbeweise aufzuspüren. Wenn in Deutschland gelehrte Männer über das Datum und die näheren Umstände 5 einer Göthe'schen Haushaltsrechnung scharfsinnige Untersuchungen anstellen, so dürfte le,.1 auch einmal einer dem grossen Korsen zugeschriebenen Schachpartie ähnliche Mühe⸗ Depialtung zugewandt werden. Gleichviel nun, wie es mit der Aechtheit beschaffen sei, ſten in das was in dieser Art die Ueberlieferung dem Imperator zuschreibt, würde beweisen, 5, 4. t zu den dass er, ähnlich dem grossen Preussenkönig, stärker auf den Schlachtfeldern war, wie auf den Schachfeldern Aber ein Zug seines beherrschenden Geistes scheint uns auch durch die beiden, gewiss nicht fehlerfreien Partien zu gehen, die wir nachstehend unter Nr. 51 und 52 unserer Zeitung zum Abdruck bringen. Dieselben finden sich in einer unter dem Titel„Piflas del Ajedrez““) von N. D. Cowan, Mitglied der Schach- elubs von Philadelphia und Mexiko, herausgegebenen Sammlung von Spielen grosser Meister oder historisch bedeutsamer Persönlichkeiten, Durchgehends finden sich starke Versehen(dies ist etwa die Bedeutung von„Piflas“), die indess vom Gegner glänzend ausgenützt werden. Die erste der beiden nachstehend folgenden Partien ist, wWie „Obess Monthlys, dem wir die Glossen entnehmen, in seinem Januarhefte mittheilt, Sschon vor etwa zwölf Jahren in den„Westminster Papers“ veröffentlicht worden. Der UMehrzahl unserer verehrten Leser wird aber wehl die eine, wie die andere gleich- mässig neu und um desswillen interessant sein, weil beide jedenfalls aus dem Kreise Napoleons stammen. Sind sie aber— und dies ist nicht unwahrscheinlich— von ihm selbst gespielt, so beweisen A dass der grosse Eroberer, wie überall, so auch auf den 64 Feldern, stets gufs Ge e. m Iagtfe Nr. 51. gelmssige Eröffnung. (Gespielt in Paris 1802; aus„Piflas del Ajedres“); Glossen nach„Chess Monthly.“) nd Be 22. mer zu Verlag. ier 4. Weiss: Frau von Remusat. Schwarz: Napoleon J. 9 d2—da 898—f6 8) 8g1—b3? 8e5—18.4 2) e2—e4 S8bS06 9) KeI—e2 Sf8 dd- 3)—14 5 e7—eb 10) Ke2— d38 8g4—e5- 40 f4Ne5 Seb e5 11) KdgDed4) ILf8S—e5- 5) SbIi—e3 816—g4 12) Kdâd5 Df6—b6- 6) d8—d4 Dds—-h4- 18) Keßb-d5 Db6—d6 Mat. 7) g2—g3 Dh4—f6 ) Das Mat in drei Zügen ist nun erzwungen. Partie Nr. 52. Schottisches Gambit. (Gespielt auf St. Helena; Glossen nach„Chess Monthly.“) Weiss: Napoleon I. Schwarz: General Bertrand. J9.—84—e5 2) 881—18 SbS—06 *) Mexico. Imprenta del Gobernia, 82 9. Kapitel. Die Regatta. Nachdem die Schaluppe die Bucht verlaſſen, ſegelte ſie länger als eine gen, u—Stunde vor einer Brieſe, die auf dem Waſſer aber ſichtbare Wellen verurſachte enn übet und der glücklichen Geſellſchaft die Geſichter kühlte. en andr Alle Segel waren geſetzt, aber das Boot hatte noch ſo wenig Wind, daß e Sonm es auf ebenem Kiel dahinglitt und noch keine Spur von Sprüuhwaſſer über es Daͤm Bord gekommen war. Als ſie um die Landſpitze herumkamen, friſchte es auf, mer kein und das Boot flog nun ſeinem Ziele entgegen. Die unfertige Stadt auf dem ſpüren Kliff erſchien in der Ferne wie ein Kinderſpielzeug, die Ufer traten mehr und 8 Boot mehr zurück, Alles wurde undeutlich, bis endlich, außer einem ſchmalen Strich, der die öſtliche Küſte bezeichnete, nichts mehr ſichtbar war, als Meer und el, Himmel. chen, 10 Frau Clayter ſtrickte, aber Iſasella zog es vor, den vor ihr liegenden Anblick zu genießen. Nach einer Wile ging ſie nach dem Corkpit, in deſſen Nähe Carrel am Steuer ſtand; ſie hatte dort einen beſſeren Ausblick und ſah mit Intereſſe nach dem entſchwindenden Lande hinüber. n einen Stedman führte das Commando als Capitän des kleinen Fahrzeuges, aber n folgte in Wirklichkeit gab es wenig Befehle zu geben bei ſolch herrlichem Wetter und tropfen auf einem Boote, das ſolch geringen Waſſergang hatte. Allmählich kamen ſie in die Nähe des Flaggenſchiffes, das mit verſchieden⸗ „„wie farbigen Wimpeln und Flaggen dekorirt war; aber es hatte noch einige Stunden Zeit, bis die Dachten erwartet werden konnten, und Stedman ſchlug vor, unter⸗ urcht“, deß im Canal zu kreuzen. Währenddem wurde das Frühſtück eingenommen und aus in Geſpräche über die Sandbänke über die dort ſtationirten Leuchtſchiffe und das trübſelige Leben der Mannſchaft auf denſelben, zumal im Winter, kürzten en und die Zeit. Frau Clayter und Stedman hielten ſcharfen Ausguck für die Regatta⸗ lernen, Boote, während Iſabella Frere wenig Intereſſe für dieſen Sport zu haben daß, ſſchien, den ſie nur als eine unweſentliche Zugabe zu dem Vergnügen, das ihr tſchluß. die Seefahrt bereitete, betrachtete. Plötzlich kamen die zwei vorderſten Wettboote in Sicht, und die Schaluppe eberen. legte bei, um den Kampf beſſer beobachten zu können. Der Wind war noch r Set. immer ſchwach, aber die Boote kamen trotzdem mit ihren weit geſtreckten Segeln 1 zwe ‚ſchnell näher heran. Bald folgten zwei weitere Boote, während die zwii erſten bere!. Dachſen faſt Bug an Bug die Spitze hielten, deren ſchneeweiße Topſegel ſich tieber ſcharf vom Hintergrunde abhoben. Eine nach der andern kamen nun die r dem Segel⸗Hachten in Sicht, und Frau Clayter, voll Enthuſtasmus für den Sport, notirte die Abzeichen, die am Hauptmaſt angebracht waren, und verglich ſie mit einer kleinen Tabelle, die ſie ſich vorher veiſchafft, um die Namen und Eigen⸗ thümer der Boote feſtzuſtellen. Der alte Schiffer hielt ihr dabei das große Fern⸗ glas, das ſie nach den eimelnen Booten zur beſſeren Inſpeklion richtete. 15 Weiss: Napoleon I. Schwarz: General Bertrand. 8) d2— da SebedA 9) Kgi—hI 8 be 4) Stadedd e5αdd 10) Le47= Kes—d89) 5) LfI—e4 LfS—c5 11) f4e5 bassal D. 6) e2— e8 Dds—e7 12) Lf7 4g Le5—e7?) 7—0 De7—e5 18) Ddi—b3 aT—aß5? 8) f2—14 d4 8= Weiss setzt in fünf Zügen mat.“) ) Wenn 10).. Kesdef7, so 11) faceb-+= und 12) Lel cb2. 2) Falls 12). IThsssg8, so 13) DdI—d5 ete. e) Durch 14) TfI-—f8L, Le7efs, 15) Lel—g5½, LfS—e7, 16) Lgbsei-, Kdgssse7, 17) Dbg—-f7-, Ke—ds, 18) Df7—f8 Mat. Das Café de la Régenze, von T h. Ti1t o n. Originalübersetzung aus„The International Chess Magazine.“ Als ein Schachstümper habe ich während meines Aufenthalts in Paris oft An⸗ lass genommen, eine müssige Stunde im Café de la Régence zu verbringen. Dieser denkwürdige Pempel Calssa's ist das Mekka der Schachspieler. Pilger von allen Theilen des Globus besuchen ihn mit Neugier und Ehrfurcht,. Obgleich London 8 Mittelpunkt der Schachwelt ist, so hat der englische Divan“) dennoch keine 80 1 Reihe historischer Erinnerungen wie das berühmte Pariser Caféhaus. Gebaut a- Stelle, Ww'o Heinrich IV. seinen siegreichen Einzug in Paris hielt, bewahrt es fortwährend seinen Genius loci und ist das beständige Schlachtfeld von(nigen. Als ein Denkmal der Vergangenheit ist sein Name allein eine Geschichte un; gibt Zengniss eines Grundsteins, der frühe im 18. Jahrhundert gelegt wurde; also vor mehr denn einhundertundfünfzig Jahren. Die„Régence“' besitzt in der That ein 80 hohes Alter, dass zu ihren ursprünglichen Stammgästen Rousseau,'Klembert und Marmontel gehörten, die alle in die Gruft hinabgestiegen waren, noch ehe das gegen- wärtige Jahrhundert graute. Es war Robespierre's tägliches Stelldichein; es war das Bivouae von Bonaparte. En kann sich zwar weder eines sichtbaren Nachlasses, noch eines sonstigen Andenkens von Robespierre rühmen, allein es bewahrt einen kleinen Tisch von grauem Marmor, auf wWelchem der junge Korse gar manches Spiel gegen seinen Freund, den Capitän Ber- trand, verlor. Jahre nachher, als dem grossen Verbannten, auf St. Helena kaum etwas Anderes zu vollbringen blieb, als eine Partie Schach, spielte er es noch immex- schlecht.“) Sein denkwürdiger Tisch in der Régence, der seinen beinahe unles liehen Namen auf einer abgenutzten Silberplatte trägt, hat seit jenen Tagen gar vit Dienste schon geleistet und inzwischen mänche und brillantere Schachkämpfe gesehe als diejenigen, die jener jemals zu spielen im Stande war. Es ist richtig, dass einige nichtssagende Siege über Madame de Rémmsat davon trug; indess sind al uns von ihm überlieferten Partien, ohne Ausnahme, von untergeordneter Qualität. Doch ist zwischen der Strategie des Schachs und derjenigen militärischer Manöver Wohl kaum mehr Aehnlichkeit oder Verbindung als zwischen dem Billardspiel und einem Bombardement. Ausserdem muss, um den Rang der Meisterschaft im Schach. spiel zu erreichen, der Aspirant seine höchste und ungetheilte Aufmerksamkeit au diesen einen Zweck richten und daraus einen Beruf machen, etwa wie ein anderer ihn in der Ausübung der Rechtspflege oder der Medizin findet. Darum können die grossen Meister des Schachspiels nicht leicht grosse Meister in andern Dingen sein; wie ihrer auch immer nur einzelne wenige zu irgend einer Zeit existirten. Selbst in der Neuzeit, wo das Schachspiel überall verbreitet und in der ganzen gebildeten Welt gang und gäbe ist, gibt es nicht mehr als 20 lebende Spieler erster Stärke— im Purchehnitt nicht einmal einen auf eine Nation. Gleichwohl war dei Regence das einzige Glück beschieden, während des ganzen Laufes ihrer langen Ge. schichte eine ununterbrochene Reihenfolge dieser„Ersten“ gehabt zu haben. Diese alte Heimstätte ist niemals ohne einen sesshaften Spieler ersten Ranges gewesen. In der Milchstrasse der Régence hat sich immer ein Stern erster Grösse gefunden, Diese Thatsache mag phenomenal erscheinen und doch ist ihre Erklärung nicht schwer; denn ) Cigar-Divan, ein berühmtes Londoner Schachlocal. h War auch seine Spielführung, wie aus den beiden Partien in dieser Num. mer ersichtlich, keine sonderlich starke, 80 erhob sie sich doch durch Uuternehmungs“ geist uund manchen Gedankenblitz über das Niveau des Gewöhnlichen, D. „Die Nixe iſt an der Spitze“, rief ſie nun,„die Pacht gehört Heren Courtenay— das andere Boot faſt in gleicher Höhe mit ihr, iſt Lord Roch⸗ ford's Iſabella.“ Als Carrel den Namen höͤrte, richteten ſich ſeine Augen unwillkürlig nach Fräulein Frere, die ruhig auf ihrem Sitze ſaß und nur ab und zu einen Seitenblick nach den Wettbooten warf. 5 Sie lächelte und blickte freundlich zu ihm auf, während ſie ſagte?„Eine Namensſchweſter von mir— ich ſollte dem Boote Erfolg wünſchen.“ Carrel ſchlug die Augen nieder. Er hätte hier eine gute Gelegenheit ge⸗ habt, ihr eine jener Artigkeiten zu ſagen, mit denen junge Männer in der Regel ſo ſchnell bei der Hand ſind, aber er antwortete blos dadurch, daß er ihre Aufmerkſamkeit auf die vorderſte Pacht lenkte, die eben um das Flaggenboot herumſegelte, um den Rückweg, den Canal hinauf, anzutreten. Sie hatte einen weiten Bogen gemacht, und dies bot der„Iſabella“ Gelegenheit, zwiſchen ihr und dem Flaggenboot durchzuſegeln. Die„Nixe“ erkannte den Fehler, den ſie durch ſchlechtes Steuern gemacht, und ſuchte von der Luftſeite aufzukommen, um der Nebenbuhlerin den Vortheil wieder abzugewinnen— aber das Manöver war ein verfehltes. Ein Feuerſtrahl wurde auf dem Flaggenboot ſichtbar, dann folgte der Donner der Kanonen, dann wieder ein Schuß und noch einer, je nachdem die fol⸗ genden Boote vorbeikamen, und im Kielwaſſer der erſten ihren Lauf zurück⸗ nahmen. „Die Iſabella wird ſiegen“, ſagte der Schiffer⸗ „Das heiße ich galant und höflich ſein“, ſagte Fräulein Frere, während ſie ſich nach dem Hinterdeck wendete,„den einen Tag heißt Ihr uns eine koſt⸗ bare Fracht, und den anderen Tag verkündet Ihr meiner Namensſchweſter den Sieg, aber Ihr wißt wohl, nicht immer iſt es der ſchnellſte, der zuerſt das Ziel erreicht.“ „Wir werden ſehen, Fräulein“, ſagte Stedman,„indeß bin ich bereit, mein Boot gegen eine Auſterſchaale zu wetten, daß ſie ſich auf dem Rückwege eben ſo brav halten wird.“ „O, ich hoffe es wird ſo kommen“, ſagte Frau Clayter,„es iſt ein prachtvolles Boot— ſeht einmal wie ſchön!“ Aller Augen wandten ſich der Pacht zu. Sie legte ſich aber zur Seite, ſo daß vom Rumpf des Schiffes nicht zu ſehen war, und die geblähten Segel wie eine weiße Wolke auf dem Waſſer ſchwebten. „Warum ſollte gerade dies Boot all' die anderen ſchönen Segler aus dem Felde ſchlagen?“ fragte Iſabella. 5 IiIch kenne die Yacht“, erwiderte Stedman.„Sie hatte nur mäßtgen Wind auf der Herfahrt und die anderen Boote waren alle dicht dahinter— auf dem Rückwege mit beſſerem Winde. ſchlägt ſie alle anderen weit aus⸗ — 10—ͤ— o anders in Frankreich als in der Régence konnte ein Spieler erster Stärke jemals Führend der letzten fünf Generationen ein passendes öffentliches Feld für geinen Genius finden? Die lange Reihe der Magnaten in der Rögence begann natürlich mit Philidor. Er hat sich als der St. Peter einer ununterbrochenen apostolischen Nachfolge erwie- sen. Seine Kanonikaljen, eine gepuderte Perrücke und Kniehosen, waren altmodisch. Sein Portrait giebt ihm das Aussehen eines amerikanischen Grossvaters zur Zeit eng⸗ lischer Herrschaft. Ich stelle ihn mir vor mit bedächtiger Miene geine„Bauern“ ab⸗ wägend, die er die„Seele des Schachspiels“ nannte. Er Wwar der einzige Achilles seiner Tage; aber unter seinen späteren Zeitgenossen und unmittelbaren Nachfolgern waren mebrere Agamennons Diese wWaren Leégal und Verdoni, Sasjas und Calvi, Boncourt uund Mouret— Alle Biesen in jenen Tagen. Fortsetzung folgt.) Rundschau. Die Berliner Schach-BHesellschaft, wenn auch noch nicht an Zahl, so doch Adurch die Stärke vieler Mitglieder, die bedeutendste in Deutschland, entfaltet gegen- Wärtig im Gegensatze zu ihrem ehrwürdigen Alter eine wahrhaft jugendfrische Thä⸗ tigkeit. Zum Zwecke der Vorbereitung des sechzigjährigen Jubiläums ist eine Com- mission ernannt; anch der Gedanke, den Match L. Paulsen— W. Steinitz und event. Zukertort, in welch' letzterem Falle aus dem Zweikampfe ein Dreikampf würde, mit Feier zu verbinden, um die Würfel über die„Meisterschaft der Welt“ auf histori- m Berliner Schachboden fallen zu lassen, hät neuerdings in erfreulicher Weise gewonnen.— Im UDebrigen folgen einstweilen in rascher Folge und steter Ab⸗ Maung von Woche zu Woche Simultan-, Consultations- und Blindlingsveranstal- zugen. Letzten Dienstag, den 18. d. sollte derart ein Doppelblindlingsspiel der Aerren Caro und B. Hülsen stattfinden. Auch das Winterturnſer nimmt seinen plan- lässigen Fortgang. Nachfolgend dessen letzter Stand: Ahlbausen 8½ gewonnen(von Sespielten), Alexis 7(v.), v. Bardeleben 3(V.), Bierbach 1(), Breslau 2½(705 2 zaro 9(12), Cordel 1½(0, Dähn 3(), Heyde%½(), Hülsen 3(6 Jablonsky 3½ 8) Dr. Landau 3½(), Schallopp 5(), v. Scheve 3½(), Schlesinger 1½(), Seu- ert 3¼(), Simonson 3 ½(). 8 Coxxrespordenz-Wettkampf London— St. Petersburg. Den neueingetretenen bonnenten zu Liebe wiederholen wir die bereits in unserer Nr. 41 v. J. mitgetheilten Aufangszüge: Partie I. St. Petersburg(Weiss), London(Schwarz) 1) e2—ed, e7—eß, 2) 8g1 is, Sbs—e6, 3) LfI—e4, LfS eb, 4) b2—b4 Lebdhd, 5)(—63. Seitber erfolgte: 5) 6)—0, d7—dé, 7) d2—d4, essda, S) cb Kda, Lo5—bs, 9) 8b1—cg, —.—8 Partie II. London(Weiss), St. Petersburg(Scehwarz) J) 8g1—13, d7. ds, 2) dd, Les—ga, 3) Sfs—e5) Lg4—5, 4) g2—g4, Lf5 86. Es geschah: 5) hæ—h4d, es, 6) Lel—fa, f7—f5, 7) Ses g6, h7esg6, 8) Ddl. d3, 86—5, 9) Lf4—g3. Schleksals-Fücke. Ein Mitbewerber in beiden Abtheilungen eines vor Kurzem endigten Problem- und Lösungsturnier glaubte entdeckt zu haben, dass sein eigenes bereits eingesandtes Problem doppellösig gei. Kurz entechlossen, reichte er im Lösungs⸗ turniere beide Lösungen ein— und wurde gebüisst, denn sein Problem stellte sſch trotz Allem als gesund heraus. 80 geht's im Leben.(Liverpool Weckly Courier.) Auflöſung von Ur. 79. Von Bernh. Hülsen.) ) Sde—e4, Sbs.—c6; 2) d5—d6-L, Ker-d7; 3) Se4-—eß mat. ).... Sbs—d7;) d5—d6., Kc7—c6; 3) Scd—7 mat. D)....„ Ke7-d7;) Kas-b7, Sbs—ec6; 8) Se4—05 mat. Auflöſung von Nr. 80. Von Demselben. ) Daa—ad, beliebig; 2) Se4— fE—c5 oder Los-=d7 mat. Auflöſung von Nr. 81. (Von Gg. Chocholous). ) Sbsdeda, Thyscea; 2) Tba—53-+, Kcgdd; 3) e2—e8 mat. Kegdebd; 2) 8d4—02-— Kab oder o8; 3) D mat. .„Sfbcdd; 2) Deascd4., Kes—02; 8) Dd4cbe mat. Tal Kaß; 2) SddKb5--, TabDebö; 8) Ddd— Mat. Es zeigte ſich, daß der alte Mann recht hatte. Sie war dem nächſten Boote bereits weit voraus. „Vravo!“ rief Frau Clayer,„Iſabella iſt Siegerin, ein Hurrah für Iſabella!“ „Dank dem Enthuſtasmus für meine Namensſchweſter“, ſagte Fraͤulein Frere.„Aber Ismael iſt offenbar ein Abtrünniger— er hat nicht das Hurrah eingeſtimmt.“ Sie ſah zu dem Steuermann hinüber und fand ſeine Augen gedankenvoll auf ſie gerichtet, als ob er nicht wiſſe, wovon geſprochen worden. Der Blick verwirrte ſie. In ſeiner ganzen Haltung war etwas verſchiedenes von dem Gebahren des gewöhnlichen Volkes mit dem er verkehrte. Die Achtung, die er ihr allezeit zollte, trug eine gewiſſe Wurde, die ihr weiblicher Inſtinct ſchnell herausfand. Sie hatte ſich Muͤhe gegeben, ihn zutraulicher zu machen, was ihr indeß nicht gelang. Sie erinnerte ſich dann der Begebenheit mit dem Buche und glaubte, daß ſie ihn damals verletzt, und daß er ihr dies noch nicht ver⸗ geben habe. Dies betrübte ſie, denn ſie wollte Niemand kränken, auch Ismael nicht. Auch Ismael nicht!— Es gut für Carrel, daß er dieſe Worte in ihrem Herzen nicht leſen konnte. Während ſich Iſabella dieſer Reflexionen hingab, wurde ſie abermals durch die Stimme der Frau Clayter aus ihren Träumen geriſſen. „Welch ein prachtvolles Boot, aber zu ſpät für den Wettlauf!“ Die bezeichnete Vacht näherte ſich zwar mit vollen Segeln, aber es zeigte ſich keinerlei Eifer oder Aufregung an Bord. „Sie hat die Courage verloren, ſagte Stedman,„ein richtiger Capitän würde ſich anſtrengen bis zum letzten Augen lick.“ „Sie gehört nicht zur Regatta“, ſagte Carrel,„ſie legt bei am Flaggen⸗ boot und iſt eine der Dachten, die als Begleiter im Gefolge ſind.“ „Einer ei, ſie iſt letztes Boot“, ſagte Stedman,„wo iſt ihr Kennzeichen? Meine Augen ſind nicht mehr ſo gut als ſie früher waren.“ Frau Clayter mit der Regatta⸗Tafel in der Hand, legte das Fernglas an Stedman's Schulter, aber kein Kennzeichen war zu finden. „Ismael hat recht“, rief Frau Clayter,„ich kenne die Dacht jetzt, es iſt die Schneeflocke.“ „Wem gehört ſie, Madame?“ fragte Stedman.„Dem Oberſt Carew 7⸗ Hätte Iſabella in dieſem Augenb ick den Steuermann beobachtet, ſo hätte ſie wohl noch größere Urſache für Reflexionen über denſelben gehabt. Als Fras Clayter den Namen nannte, verlor ſeine Hand unwillkürlich die Ruderpinne, auf der ſie lag und ſeine Züge nahmen für einen Moment einen erſchreckenden Ausdruck an. Er richtete ſeine Augen nach dem Boote, das eben umlegte, als ob es geraden Weges auf die Schaluppe zu ha'ten wollte, aber dies war nur für einen Augenblick, dann legte es nochmals um und nahm ſeinen Cours den Caual binunter, im Fahrwaſſer der anderen Boote(Foriſ..) 5 Sudweſtdeutſche Schach-Seitung. Kedigirt von einigen Mitgliedern des Mannheimer Schachvereins Badenda. bre Aunrtal, bei wöchent- 5 70 7 09/ bestimmten Sendunges kocher, freier Zusendun ö sind zu richten an unter Kreaband i 40 aut Aoolf Stern, FP 4, 85 2 Freoblem Nx. S8. Von Jos. Pospisil in Prag. . Freis im internationalen Problemturnier des Böhmischen Schach-Clubs zu Prag. Schwarz. —— 0 2 8 8 c, 5 7—5 3 e 1 22 ———. Weiss. Mat in drei Züges Froblem Nr. 94. Von Otto Meisling in Kopenhagen. U. Freis im internationa len Problemturnier deg„Jemtland's Tidning“ in Ostersund) Weiss: Ke2, Del, Tbs, LeG, Ses, f4, Bas, g6. Schwarz; Kes, Bbd, es, ed, e7, 85. 8 MHat in drei Zügen. Endspiel Nr. 3. Von Ercole del Rlo.) Weiss: Khi, Dgs, TbI, Laâ, Beß, ff. Schwarz: Raß, Dfs, Tes, Sts, Baf, b7, e7, h6. Hat in vier Zügen. Wir bringen dieses ältere und nicht eben schwierige Fndspiel im Interesse an chender Schachspieler und minder geübter Problemlöser. Kennliche Stellungen 0 in der praktischen Partie zuweilen vor, Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Kaunheimer Volksblatt und Handelszeitung) Kampf um's Daſein. Original-Roman von Moy Thomas aus dem Engliſchen von R. Heß. (Rachdruck verboten.) Fortſetzung.) Gegen ſechs Uhr wurden die beiden Männer erſchreckt durch ein Getöſe, als wenn eine ſtarke Artillerie⸗Salve in weiter Ferne ſtattgehabt. „Was iſt das?“ fragte Frere, indem er aufſah. Der Schall wurde wie⸗ der gehört— ein heftiges, dumpfes Rollen, aber noch in weiter Ferne. „Das iſt Donner!“ rief jetzt der Advocat—„und noch ſind ſie nich zurück.“ Er eilte nach dem Seiten⸗Fenſter und ſah, wie eine ungeheure Wolken⸗ bank den ganzen öͤſtlichen Horizont bereits umzogen hatte. „Vielleicht haben ſie irgendwo an der Küſte Zuflucht geſucht“, ſagte er, „wir wollen an den Strand gehen.“ Sie nahmen ihre Hüte und eilten zuerſt nach Stedman's Haus. wo ſie indeß nichts erfahren konnten. Große Regentropfen fielen, und obg eich es noch immer faft windſtill war, ſo bildeten ſich doch ſchon am Boden aus dem Staub und den Strohhalmen kleine Wirbel. Sie eilten nach dem Kliff, wo ſie einen freien Ausblick über die See hatten, aber ſo weit ſie ſehen konnten, war kein Segel zu erblicken, und in der Ferne war Alles von grauem Nebel umhüllt. Ein heftiger Blitz fuhr aus der Wolkenwand, während ſie dort ſtanden, und der unmittelbar darauf folgende Donner war geradezu erſchütternd. „Stedman iſt ein ganz vorzüglicher Seemann“, ſagte der Capitän“, e⸗ wird ſich mit dem Boote von der Küſte abgewandt haben, um die hohe See zu gewinnen.“ Frere war zu aufgeregt, um antworten zu können. Er ging nach den, Hotel zurück, und beobachtete von dem Fenſter aus die ganze Nacht das Meer und den Himmel. Der Regen ſtel in Strömen, gejagt vom Winde. Alle Sckleuſen des N4 Himmels ſchienen geöffnet, der Wind heulte obne Aufhören, die Weilen über⸗ flutheten den Strand und wurden haushoch am Kiff emporgeſchleudert. Der Sturm währte die ganze Nacht, bis zum aubrechenden Morg Dann klärte ſich der Himmel auf, der Wind nahm ab, und man konnte wel hinausſehen auf das Meer— aber keine Spur von dem kleinen Scheffe war zu erblicken.