0 S⸗ eitung. Ditnag, 1. Jebtuar 1887. Ahonnement: 50 Pfg. monatlich, Gringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel, Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Maählerberſanmlung der untional⸗ liberglen Partei. Mannheim, den 31. Januar 1887. Die geſtrige Verſammlung, ſchon die zweite, welche die nationalliberale Partei in den wenigen Wochen, die ſeit Auflöſung des Reichstages verfloſſen ſind, einberufen hatte, vereinigte eine beinahe noch größere Zahl von Wählern, als die vom 16. Januar. Das äußere Gepräge der Verſammlung iſt inſofern ein anderes geweſen, als in erſter Linie die Wähler der Stadt ſelbſt in vorwiegender Anzahl der Einladung Folge geleiſtet hatten und auch jene ſtörenden Elemente der Verſammlung ferne geblieben waren, welche das letzte Mal ihre Anweſenheit in nicht gerade paſſender Weiſe zur Geltung zu bringen verſucht hatten. Allem Anſcheine nach haben dieſe Störenfriede mit ihren tur⸗ bulenten Exceſſen ſchon das letzte Mal ſo üble Erfah⸗ rungen gemacht, daß ſie eine Wiederholung derſelben heute nicht mehr wagen wollten. Und ſo konnte denn die Verſammlung in der würdigſten Weiſe, von jedem ſtörenden Einfluſſe unbehindert, ihren Anfang nehmen. Der Vorſitzende des nationalliberalen Vereins und auch des Wahlausſchuſſes, Herr Eckhard, eröffnete die Verſamm⸗ lüng, indem er einen kurzen Rückblick auf die vorhergegangene Verſammlung vom 16. d. M. warf, in welcher die Candida⸗ tur des Herrn Commerzienraths Philipp Diffens beſchloſſen und angenommen worden ſei. Damals ſei Herr Diffene noch nicht hier geweſen und habe nur durch des Nedners Mund erklären laſſen können, daß er zum zweiten Mal bereit ſei, die auf ihn fallende Wahl ſeiner Mitbürger anzunehmen. Heute nun ſei Herr Diffens ſelbſt erſchienen, um zu der Verſammlung zu ſprechen. Herr Eckhard, als berufener Vor⸗ der heutigen Verſammlung, berichtete ſodann über die erſammlung des nattonalliberalen Partei⸗Ausſchuſſes, der vor 8 Tagen in Karlsruhe getagt habe. Das Ergebniß dieſer Berathung ſei Gegenſtand verſchiedenartiger NLuslegung in den Zeitungen geweſen. Vor allem der wichtigſte Beſchluß dieſer Be⸗ Tathung ſei das piel erörterte Compromiß mit den Conſer⸗ vaktven. Dieſes ſelbſt ſei ohne beſondere Bedeutung für unſere Stadt, da ſa bokanntlich ſchon in der letzten Wahl die Conſervativen ſämmtlich für die. nationalliberale Partei geſtimmt hätten. Man habe verſucht, dieſes Compromiß ſo auszulegen, als ſei es eine Verſchmielzung beider Parteien. Das ſei aber ſſcherlich nicht der Fall. Deun nur in Bezug auf die Condidatenfragen, ſo führk der Redner aus, leiſten uns die Conſervativen Folge, welche ihrem Programm und ihren Grundſätzen nicht untreu werden, aber mit uns in der Frage des Septennats ſtimmen werden, weil wir ihnen in dieſer Frage am nächſten ſtehen. Durch dieſes Zuſammen⸗ gehen ſei für die nationalliberale Partei Ausſicht vorhanden, 9 Wahlkreiſe zu erorbern, 2 fallen den Conſervativen zu in 2 würden vorausſichtlich die Ultramontanen ſiegen und in einem vermuthlich ein Abgeordneter gewählt worden, welcher ſich gar keiner Partei anſchließt. Seit der letzten Verſammlung iſt eine über alle Er⸗ wartung große Anzahl hieſiger Bürger der natipnalliberalen Vereinigung beigetreten. Der Grund liegt darin, daß man ſich davon überzeugt hat, daß der nationalliberalen Partei alles ferner liege, als dieſe hohe, rein patrotiſche Frage z einer Parteifrage machen ba wollen. Die Hand, die man von rechts geboten er⸗ alten habe, ſei von der nationalliberglen Partei ergriffen worden, wie ſich auch auf der linken Seite Freunde an die Partei angeſchloſſen hätten. Gerade von einem Gegner dieſes Compromiſſes, von Windthorſt, ſei kürzlich erklärt worden, zwiſchen ihm und Richter exiſtire ein Compromiß nicht. Wenn man ſich an das Wort klammert, hat Hr. Windthorſtaallerdings Recht. Allein das Weſenkliche iſt, daß die Herren bei der Wahl zuſammengehen und ſo wollen wir, auf der gegneriſchen Seite es auch machen. Redner wendet ſich nun an die Herren, welche links von der nationalliberalen Partei ſtehen. Er gehe dabei nicht aus auf Stimmenfang,das liege ihm ferne, ſo kleinlich denke er nicht von den Herren, die ſich von dieſer Seite aus ſeiner Partei angeſchloſſen hätten Er glaube, daß es dielmehr das richtige politiſche Urtheil ſei, die richtige Er⸗ kenntniß, welche allein dieſe Männer in unſer Lager geführt habe. Was die Centrumspartei anlange, ſo ſei die vor⸗ liegende Frage von dem Herrn Windthorſt zu einer katho⸗ liſchen gemacht worden und das mit Unpecht. Denn wo es ſich um das Wohl und das Heil des Vater⸗ landes handle, da gebe es keine Religionsfrage, da ſeien alle e einig, des gleichen Sinnes und voll derſelben egeiſterung. „Redner 1 mit der zuverſichtlichen Hoftnung daß bei der nächſten Wahl alle dieſenigen für Herrn D treten, welche ſchon das letzte Mal für ihn geſtimmt haben. Er der beſten Hoffnung für dieſe Candidatur⸗ Während wir hier kagen, ſind gleichseitig in Neuſtadt und in Hantover große, gewaltige Verſammlungen zuſammengetreten ihnen wollen wir einen Willkommgruß ſenden, zugleich auch jenem Manne der ſich in den letzten Jahren ferne gehalten hat von der politiſchen Arena: Rudolf von Bennigſen, dem erleuchteten, gewiſſenhaften, charakterfeſten Staatsmann. Zu⸗ fümmung, anhaltender Beifall.(Redner verlieſt die Tele⸗ Albert Bürklin! 8 ee Neuſtadt a. H Mat-Leim, wo Badiſche Pfälzer tagen, ſendet Baye⸗ ift ütſchen Gruß, ben Grit unh Bnt Rebner der der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. Erſcheint täglich, Sonn- und Feſttage ausgensmmen. FFFFFF Verſammlung, Oberbürgermeiſter Miguel, deſſen Wieder⸗ eiutritt in deutſchen Reichstag alle nationalgeſinnte Deutſche mit Freude vernommen. Möge Pfalz, wie Oſtern 1884, ſüdweſtdeutſchen Wahl⸗ kampf mit kräftigem Vorſtoße eröffnen! Einig wie 1870 hat deutſches Reich unter Führung ſeines Kaiſers keinen Angriff zu fürchten. Pfälzer Handſchlag und gemeinſames Hoch Deutlſch⸗ land! Der Vorſtitzende. Eckhard. Rudolf von Bennigſen. Hannover. Zahlxreiche Wählerverſammlung Mannheim's begrüßt freudigſt Ihren Wiedereintritt im deutſchen Reichstag. Möge derſelbe allen ihr Vaterland mehr als der Partei⸗ hader liebenden Volksvertretern Stärkung und Einfluß zuführen, damit Haß der Zwietracht weiche und die deutſche Nation ſich wieder erhebe zur früheren Einig⸗ keit, aus der in ſchwerer Zeit Kaiſer und Reich glorreich hervorgingen. Der Vorſitzende! Eckhard. Unter dem rauſchenden Beifall der Verſammlung ſchließt der Vorſitzende, um dem Herrn Philkpp Diffené das Wort zu ertheilen, welcher in herzlichſter Weiſe be⸗ grüßt wird. Der Gedankengang der in einem großen Maaßſtabe angelegten Rede des Herrn Diffens, welche einen Zeit⸗ raum von mehr als einer Stunde in Anſpruch nahm und von der Verſammlung mit wachſendem Intereſſe und ſich ſteigernder Begeiſterung verfolgt wurde, iſt etwa folgender geweſen.(Wir verweiſen im Uebrigen auf das Steno⸗ gramm dieſer Rede, welches der Leſer auf Seite 2 finden wird.) Herr Diffens beginnt mit warmen Worten des Dankes an Alle, die erſt vor kurzer Zeit für ihn eingetreten ſeien. Er habe gewußt und geahnt, daß ſein letztes Mandat von nicht gar langer Dauer ſein werde, er habe aber doch ge⸗ hofft, daß ihm Gelegenheit gegeben werde, irgendwie ſich erkenntlich zu zeigen für das Vertrauen, das ihm zu Theil geworden ſei. Allein es ſeien weniger Stunden nöthig, um ein Mandat zu verdienen, als Wochen nöthig ſind, um es zu gewinnen, Das zweite Wort ſeines Dankes ge⸗ bühre dem Herrn Eckhard, von dem er gehofft habe, daß dieſer ſelbſt durch ſeine geſündheitlichen Verhältniſſe in die Lage geſetzt werden möge, das Mandat anzunehmen. Leider ſei das nicht der Fall und ſo habe er ſelbſt ſeine ſchwachen Kräfte der Partei wiederum zur Verfügung geſtellt. Er hoffe, daß, wenn er gewählt werden ſolle, dieſes Mandat ein dauerhaftes ſein möge. Redner will ſich darauf beſchränken, auf die einzige Frage, die alle anderen an Wichtigkeit über⸗ rage, einzugehen, auf die Militär⸗Vorlage⸗ Als er vor kurzem in den Reichstag eingetreten ſei, da ſei bereits die Oppoſition vollauf am Werk geweſen, dem Kriegsminiſter 1 Schritt und Tritt entgegenzutreten. Er erkenne an, da mauchmal die Oppoſition dies mit ſtaunenswerther Gründ⸗ lichkeit gethan habe. Allein dieſe Oppoſition ſei dann nicht mehr anerkennenswerth geweſen, als der Kriegsminiſter, als der greiſe Moltke, als gar der größte Staatsmann, der Reichskanzler, die wünſchenswerthen Aufklärungen im um⸗ faſſendſten Maße getzeben haben. Mit überraſchender Schlag⸗ ferligkeit, mit einer nie verſiegenden Liebenswürdigkeit und Urbanität gab der Kriegsminiſter alle Aufklärungen und nahm für ſich das Vertrauen in Anſpruch, das ihm ein ſach⸗ lich denkender Volksvertreter nicht verſagen kann. Nach zwei Seiten hin hat der Kriegsminiſter die Vorlage vertreten er wollte die möglichſte Schonung des Volkes, auf der an⸗ deren Seite aber auch die Ausführung von alle dem, was zuß Sicherheit des Vaterlandes erforderlich ſei. Man zabe ihm vor Weihnachten Seitens der Oppoſition alles Mögliche ſtreitig gemacht, nach Weihnachten habe man ſich lediglich auf die Bekämpfung, der Zeitdauer be⸗ chränkt. Was lag wohl Es hat ſich eben aheim in ſeinem Kämmerlein Mancher die Sache reiflich überlegt; aber auch die Wähler, mit denen die Abgeordneten in der Zwiſchenzeit in Berührung kamen, haben wohl auch auf die Oppoſititionsmitglieder eine gewiſſe Wirkung ausge⸗ übt und ihnen 15 daß ſie vor Allem Deutſche ſein möch⸗ ten. Herr Diffene ging dann auf die letzte Plenarſithung des Reichstages ein, wobei er von der üblichen, altherge⸗ brachten Form der Kandidatenreden abweichend, in äußerſt feſſelnder, gewählter Weiſe ſeine andächtig lauſchenden Zu⸗ hörer, welche mit der größten e ſeinen Worten folg⸗ ten, in das Joher des Reichstages und den großen Sitzungs⸗ ſaal deſſelben einführte. Er ſchilderte die Perſönlichkeit des Grafen Moltke, der als Erſter das Wort nahm, ſeine ritterliche Art, wie er dem Gegner erwiderte den Ernſt ſeiner Worte. Nach ihm habe Windthorſt geſprochen, der ein ganz ewaltiger Redner ſei, ganz beſonders hervorragend dann preche, wenn er angegriffen werde. Damals ſei er allerdings nicht angegriffen worden, vielleicht ſei das die Schuld, daß gerade jene Rede nicht beſonders kurzweilig ausgefallen ſei. Ohne ſich eines Stückchens Papier zu bedienen, nimmt Windthorſt aus dem 1 die Rede ie Vorredners wieder auf, er hat nichts zu ſeiner Unter⸗ tützung in der Hand als ſeine bekannte Schnupftabaksdoſe von außergewöhnlichen Dimenſionen. Von Zeit + Zeit wirft er dann einen Seitenblick auf den Reic er, um die Wirkung ſeiner Worte auf dieſen zu heobachten. Dieſer aller⸗ dings zahlt ihm die Angriffe mit rößeren als den landes⸗ üblichen Zinſen wieder heim. Wie der Kampf ausgehen mußte, in welchem 95 die Oppoſition: ein 5 indthorſt, Stauffenberg, Bamberger, Richter an einen Bis⸗ Mannheimer Handels⸗Seitung. marck wagte, das war klar vorauszuſehen: der Widerſtand Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg⸗ Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Plg. mußte zerſchellen, wie an einem rocher de bronze, einem Felſen von Erz. Mit hoher Begeiſterung ſpricht Herr Diffens von dem gewaltigen Eindruck, welchen die Perſon des Kanzlers auf ihn gemacht habe. Er habe ſich dieſe Geſtalt imponirend gedacht, aber weit ſei er in ſeinen Erwartungen übertroſſen worden. Kein wuchtiges, gewaltiges, den Raum heherrſchen es Organ iſt dem Fürſten Bismarck zu eigen, im Gegentheil, er ſpricht meiſt nur im Converſationston ohne Pathos, ohne An⸗ wendung rhetoriſcher Mittel. Aber das Geheimniß der gro⸗ ßen Wirkung ſeiner Reden beſteht darin, daß er, wie kaum ein Sterblicher, das Wort der Situation anzupaſſen verſteht, daß er die Ritze in der Rüſtung erſpäht, wo der Gegner verwundbar, tödtlich zu treffen iſt. Seine neuliche große Rebe, jenes großartig angelegte Expoſe der auswärtigen Lage, war des Meiſters der modernen Staatskunſt würdig. Intereſſant war ſeine Darlegung auch an jener Stelle, an der er von dem franzöſiſchen bonhomme ſprach, welcher den Frieden wolle und am liebſten ſeinem Geſchäfte nachginge, und wo er aus⸗ führte, daß der Frieden von einer turbulenten, unberechen⸗ baren Mindrität in Frankreich weit eher bedroht ſei, als von der vielleicht gut und friedfertig geſinnten Mehrzahl ruhiger franzöſiſcher Bürger. Es iſt ſchöner, den Eindruck zu beſchrei⸗ ben, welchen die Rede des Reichskanzlers hervorgebracht hat, allein bei ſo entſcheidenden Fragen haben die Parteien ihre Entſchließungen ſchon zum Voraus geiaſ bevor ſie zur Plenarſitzung zuſammentreten. So ſt es auch damals der Fall geweſen. In der Zahl iſt die ver⸗ langte Verſtärkung bewilligt, die Zeitdauer verweigert wor⸗ den. Redner erklärt, daß er ſchon vor ſeiner erſten Wahl es offen ausgeſprochen habe, daß er bereit ſei, alles das zu bewilligen, was zur Erhaltung und Weiterbildung unſerer deutſchen Militärmacht erforderlich ſei. Göthe hat einſt ge⸗ ſagt:„Wer ein tüchtiges Werk ſchaffen wolle, der müſſe dazu ſich auch das beſte Werkzeug ſchaffen.“ Darauf find Kaiſer und Kanzler in erſter Linie bedacht geweſen, Dank den Tra⸗ ditionen des preußiſchen Königshauſes. Damit ſei es ihnen allein möglich geweſen, ihren großen Aufgaben, die ſte ſich geſtellt hatten, gerecht zu werden. Erſt durch dieſe Thaten iſt das deutſche Volk zu einem einigen gemacht worden, zu einer Nation, die hinter keiner anderen der Welt mehr zu⸗ rückzuſtehen braucht, Die Militärvorlage ſtüttzt ſich darguf, daß wir bedroßt ſindvom Ausland und daß wir, vermöge ſeiner Fr e Veſchn Lage Aufmerkſamkeit üben und ür die Beſchützung unſerer natürlichen Gren⸗ zen Sorge tragen müſſen. Anderen Ländern gegen⸗ über(England, Spanien) ſind wir von der Natur ſtiefmütter⸗ lich behandelt, wir ſind mitten hinein geſchoben ins Herz von Europa, zwiſchen Nachbarn, welche wie man aus der Ge⸗ chichte weiß, von jeher Vergrößerungs⸗Gelüſte gn den ag gelegt haben. Zwar ſtehen wir, Dank der weiſen Po⸗ litik unſeres Kanzlers, in freundſchaftlichen Beziehungen zur ruſſiſchen Regierung. Wahrſcheinlich nicht blos aus Nebe zu uns, ſondern mehr noch aus dem Gefühl des Reſpekts vor, Uns, ſind dieſe freundſchaftlichen Beziehungen entſtanden. Seit dem letzten Kriege haben wir es immer verſucht, Frankreich zu verſöhnen; wir ſind ihm in Allem entgegengekommen bis auf Eines: daß wir ihm Elſaß⸗Lothringen nicht mehr her⸗ gusgeben, das iſt ein Gebot der Selbſterhaltung, man ver⸗ geſſe auch nicht, daß doch dieſe Länder auch ſrüher deutſches Eigenthum geweſen und von den Franzoſen mit bewaffneter Hand genommen worden ſind. Wir haben unſer Eigenthum Kampfe wieder geholt und werden es zu hüten wiſſen. Durch alle Schichten der franzöſiſchen Journaliſtik, durch die Reden ihrer Generale zieht ſich der Revanchegedanke; das ſind nicht bloße Redensarten, denn ſonſt hätte man in Frankreich nicht nöthig, Repetirgewehre einzuführen und die Armee um hunderttauſend Mann zu verſtärken. Als man ſich jüngſt in Frankreich das harmloſe Vergnügen geſtattet hat, das Miniſterium zu ſturzen, ſo nahm man als Vor⸗ wand dazu die Behauptung, daß daſſelbe zu viel Geld brauche und doch ließ man die Miniſter alle gehen, mit alleiniger Ausnahme des Generals Boufanger und doch gibt gerade dieſer am Meiſten Geld aus: dieſer iſt der Träger des Re⸗ vanchegedankens. Wir haben trotz aller Reizungen und Unbilden mit Frankreich 16 Jahre lang Frieden gehalten, das wird uns vor dem Vorwurf ſchützen als wäre es denkbar, daß wir einen frivolen Krieg mit Frankreich beginnen köunten. Die Gefahr eines Angriffs muß von uns im Auge behalten wer⸗ den das iſt die Pflicht der reinen Selbſterhaltung und wir müſſen unſere Heeresſſärke eben auf der Höhe der franzöfi⸗ ſchen Rüſtungen halten. In ſeiner Friedenspräſenz⸗ und in ſeiner Krieasſtärke iſt uns die franzöſiſche Armee bedeutend überlegen und dieſem Umſtand gegenüber muß unſere Heeresverwaltung alles thun, was zu unſerer Sicherheit und zur Wohlfahrt des Reiches erforderlich iſt. Allerdings ſind die mehr verlangten 21 Millionen eine große Summe für ſich betrachtet, wenſ an aber die 325 Millionen betrachtet, welche unſer Militärbüdget erfordert, ſo ſind dieſe immer noch zu ertragen, weng ſie uns die Sicherheit gewähren daß wir ruhig ſchlafen können. Ohnedurren trägt das franzöſiſche Bolk viel höhere Laſten, ſowohl was die perſönliche Leiſtung anlangt, als auch die Gel d⸗ leiſtung. Zwar ſagt man, Frankreich ſet ein viel reicheres Land als Deutſchland und könne daher auch viel leſchter dieſe Laſten guf die Dauer ertragen. Er ſei anderer An⸗ ſicht. Von ſeiner letzten Niederlage hat ſich Frankreich noch immer nicht erholt, man dente auch an die gewaltloen Verwüſtungen, welche es durch die Neblaus erlitten und während die deutſche Induſtrie mit Rieſenſchritten erade auf Roſten der franzöfiſchen vorwärks ſtrebt iſt es wos 51 lich und denkbhar, daß in dieſem Rieſenwettkampf Frankr zuerſt erlahmt und dieſes eingeſteht. Was nun das Sepfennat anlangt, ſo haben unſere Auto * ritäten mit durchſchlagenden Gründen erklärt, das ein am 2. Seite. General⸗Anzeiger. 1. Februar. deres undenkdar und unannehmbar ſei. Es handelt ſich um dauernde Juſtitutionen. In Frankreich beſteht das Aeter⸗ nat und doch iſt Frankreich ein Land, das gewiß eiferſüchtig über ſeiner Freiheit und ſeinen Rechten wacht. Wenn die Bewilligung des Septennats gleichbedeutend wäre mit der Aufopferung wichtiger verfaſſungsmätziger Rechte, ſo müßten dieſe längſt aufgegeben ſein, da wir ja ſchon 2 Mal das Septennat bewilligt geſehen haben. Das Septennat iſt vielmehr völlig in Einklang zu bringen mit dieſen Rechten. Redner wünſcht, daß uns der Koaflikt, eine ſchwere Prüfung des Vaterlandes, er⸗ ſpart bleiben möge, von dem manche in ſo leichtfertiger Weiſe ſprechen. Gewiß gäbe es Fälle, in denen auch vor dem äu⸗ Berſten Mittel ei s Confliks nicht zurückgeſchreckt werden dürfe: dann wenn es ſich um ein wichtiges Prinzip handle. Hier aber ſteht kein Prinzip mehr in Frage. Gerade in dieſem Moment, wo ſchwere Gewitterwolken am Horizont heraufziehen, wäre es am wenigſten zu verant⸗ worten, wenn ein Conflikt heraufzubeſchwören würde. Ich ſtehe auf dem Standpunkt der vollen und ganzen Bewilligung der Militärvorlage.(Don⸗ nernder Beifall.) Faſt gleichzeitig, als es laut wurde, daß der beſte Ver⸗ kreter der liberalen Richtung, daß Bennigſen auf dem Schau⸗ platz wieder erſcheine, hat man ſich nicht entblödet, von reaktionären Beſtrebungen unſerer Partei zu ſprechen. Und gewiß wäre Bennigſen der letzte, der hierzu die Hand reichen würde. Ich ſtehe auf dem Standpunkt der Beibehalt⸗ ung des direkten Wahlrechts und auch daran vermag ich nicht zu glauben, daß der Reichskanzler an eine Wieder⸗ aufnahme von Monopolprojekten denkt, er wäre zu aufrichtig und zu ehrlich, um dieſe ſeine Anſicht zu verſchweigen, wenn er ſie hätte. Aus meinen Autecedentien wird man zur Genüge überzeugt ſein, daß ich weder für ein Brauntwein⸗ noch für ein Tabaksmonopol zu haben bin. Die Handelskammer, welcher ich anzuge⸗ hören die Ehre habe, iſt die erſte geweſen, welche in der eingehendſten und gründlichſten Weiſe die ſchweren Schäden betont hat, die aus dem Mono⸗ pol entſpringen müßten. Redner geht ſchließlich auf die religiöſe Seite der Frage ein, er betont unter langandauerndem rauſchendem Beifall, daß er keinen Uaterſchied der Confeſſionen in dieſer Beziehung kenne, daß wo es das Wohl des Vaterlandes gelte, es überhaupt einen religiöſen Unter⸗ ſchied nicht gebe. Dankbaren Herzens gedenkt der Redner der Kundgebungen, welche von Seiten des Papſtes in dieſer Sache bisher bekannt geworden ſind. Er hoffe, daß am Tage der Wahl jeder ſeine Stimme abgebe, beſeelt von der Liebe zu Kaiſer und Reich und zum Vaterland; er hoffe, daß am Tage der Wahl ein Reichs⸗ tag zu Stande komme, würdig unſeres deutſchen Reiches, würdig der Liebe, die wir zu unſerem deutſchen Kaiſer hegen ſollen. Er fordert auf, dieſer Liebe Ausdruck zu verleihen durch ein Hoch auf denſelbeu, in welches die Verſammlung einſtimmen möge. Das geſchah denn auch unter dem tauſend⸗ ſtümmigen Jubel der im Laufe des Nachmittags immer gewaltiger angewachſenen Verſammlung, welche, nachdem das Hoch auf den Kaiſer verhallt war, den Redner mit frenetiſchem, minutenlange Beifall lohnte. Es beſtieg nun Herr Landesgefängniß⸗ birektor Kopp die Rednerbühne, welcher mit klang⸗ voller, den Saal bis an ſeine äußerſten Grenzen er⸗ füllender Stimme ſchneidig und mit militäriſcher Kürze den folgenden Toaſt ausbrachte: Erlauben Sie mir einige kurze Worte. Worte aus deutſchem Herzen zu deutſchen Herzen. Sie haben vorhin von unſerem Reichstagskandidaten Herrn Diffens gehört, daß die Militarvorlage die wichtigſte Arbeit iſt, mit der ſich der künftige Reichstag zu beſchäftigen haben wird. Durch die Nichtannahme der Vorlage iſt unſerer, in ſchweren Kämpfen erprobte deutſche Armee, unſere Armee, die in ihrer Manns⸗ ucht, Tapferkeit und Ergebenheit zu ihrem Kaiſer vor allen ölkern muſtergiltig und beiſpiellos in der Geſchichte daſteht, ſchwer getroffen worden. 5 Es muß unſere deutſche Armee ſchmerzlick berühren, unſere Armee, die alles einſetzte und mit ihrem Herzblute für unſer großes deutſches Vaterland eingetreten iſt! Ich laube, wir ſollen am heutigen Tage, wo ſo viele brave eutſche Männer hier verſammelt ſind, wir unſerer wackeren Armee, die für uns ihr Blut verſpritzt hat, und die, mögen wir ihr nun angehören oder nicht, unſer Aller Stslz und 9 wackeren patriotiſchen Mannes Freude 1155 ſoll, da wir och ein Volk in Waffen ſind, heute gedenken. Ich toaſte guf die Liebe zu unſerem großen deutſchen Vaterlande, auf die in langen ruhmvollen Kämpfen, ſtets treu bewährte Tüchtigkeit und Schlagfertigkeit unſerer deutſchen Armee! Unſere wackere deutſche Armee, ſie lebe hoch! Nach dieſen kernigen, markigen Worten durchbrauſte ein rauſchendes Hoch den Saal und mit Jubel wurde der Redner beglückwünſcht, als er von der Rednerbühne derabſtieg. Es erhob ſich nunmehr Herr Bezirksrath Fritz Hirſchhorn um dem Herrn Philipp Diffene ſeinen Dank für die Annahme der Candidatur im Namen der Wähler auszudrücken. Der Gedankengang diefer wiederholt und durch ſtürmiſchen Beifall unterbrochenen Rede iſt folgende geweſen: Noch hat Herr Commerzienrath Diffens ſich kaum von den Strapazen erholt, denen er ſich durch die Uebernahme ſeiner Candidatur in opferfreudiger We ſe bereitwellig unter⸗ zogen hat und ſchon treten von Neuem die gleichen Anforder⸗ ungen heran Für dieſe ſelbſtloſe Handlungsweiſe, mit wel⸗ cher er alle Rückſichten auf ſeine eigene Bequemlichkeit, die An⸗ nehmlichkeit der Häuslichkeit, die Sorgen für ein großes u. aus⸗ dehntes Geſchäft hintauſetzt, um ſeiner Vaterſtadt und ren Intereſſen zu dienen, welche ſeiner bedürfe verdkent er den und wärmſten Dank ſeiner Mitbürger. Dieſen Daak verdient er aber nicht minder dafür, daß er im Sinne ſeiner Wähler und Mitbürger, welche ihn in den Reichstag entſendet haben. ſane Stimme abgegeben habe. Nicht der Ehrgeiz iſt es, welcher den Herrn Philipp Dif⸗ ſene zur Annahme der Candidatur bewogen habe, ſondern wiederum der Ruf ſeiner Wahler, die von neuem ſeiner be⸗ dürfen, damit er in Berlin die vaterländiſche Geſirnung der⸗ ſelben zum Ausdruck bringe und die Intereſſen der aroßen Handels⸗ und Inguſtrieſtadt würdig vertreſen ſeien. Herr Dffene hatte, wenn es nur die Beſriod'gung emes ihm in kleinlicher Weiſe witerſtellten Ehrgeizes gelten wurde, gewiß dieſelbe in ſeiner Stes ing als Vorſitzender der hi⸗ 92 und als Peicglied der erſten Kam en * Vertrauen und die Achtung ſeine Meitbürger für ſeine ge⸗ ſchäftsmänniſchen Kenntniſſe und Erfahrungen, ſowie für den reichen Schatz ſeines Wiſſens und zu deren anderem ihn das Vertrauen des Landesherrn berufen hat, wirkt Herr Diffens ſo ſegensreich und mit einem ſo unermſdlichen Fleiße, einem nie verſiegenden Eifer, daß wir uns glücklich ſchätzen dürfen, daß gerade er auch die Laſt und Bürde des undankbares Amtes eines Reichstagskandidaten ſich zu nehmen bereit iſt. An dieſer Stelle muß ich meinem Befremden und Miß⸗ fallen darüber Ausdruck verleihen, daß eine Partei, der ſo⸗ genannte„Fortſchritt“, zu der ich auch ſelbſt gehört habe, wie ich es offen und freimüthig bekenne, oder ſage ich richtiger, daß eine kleine Clique(bravol) von Leuten mit denen kein deutſcher Mann etwas zu thun haben will, mit dem Reichs⸗ tags⸗Mandat unſerer Stadt und unſeres Kreiſes geradezu hauſieren geht und es nach allen Seiten hin an⸗ bietet, wie wenn wir nicht unter uns Männer genug hier hätten, die fähig und im Stande wären ein ſolches Amt zu verſehen.(Langanhaltender, ranſchender Beifall, vielſeitiger Zuruf: Bravo!) Dien würdigſten und geeignetſten Vertreter unſerer großen Handels⸗ und Induſtrieſtadt Mannheim, und den beſten Ver⸗ treter dieſes Wahlkreiſes ſehen wir in Herrn Commerzienrath Philipp Diffené, welchem wir mit den Gefühlen des innigſten Dankes unſere Stimmen geben, dem wir aber auch danken wollen, für die eingehenden und trefflichen Ausführ⸗ ungen, mit denen er uns heute erfreut hat. Unſeren Dank aber wollen wir ihm dadurch darbringen, daß wir dafür ſorgen, daß ſein Name mit einer glänzenden Majorität am 21. Februar aus der Wahlurne hervorgehen ſoll, heute aber indem wir rufen: Unſer Candidat Herr Comm erzienrath Philipy Diffens er lebe hoch!(Brauſendes Hoch. Allge⸗ meine Zuſtimmung. Lang anhaltender Beifall.) Da auf die Anfrage des Vorſitzenden Nemand mehr ſich zum Worte meldete, warf Herr Direktor Eckhard ſelbſt noch einen Blick auf die Ausſichten, welche man für den nächſten Reichstag habe. Mit froher Zuverſicht gehe die nattongl⸗ liberale Partei geſtützt auf eine große Reihe vaterländiſch geſinnter Männer in den Wahlkampf. Nachdem Herr Hirſch⸗ hoyn ſo trefflich gewiſſe Dinge geſchildert habe, über die er auch noch ſich hätte auslaſſen müſſen, ſei das vollſtändig über⸗ flüſſig geworden. Es ſeien fürwahr Männer genug in hie⸗ ſiger Stadt, die bereits ein Reichstagmandat getragen hatten, man habe nicht nöthig, ſeinen Blick nach auswärts zu richten, wenn man den„Beſten“ nach Berlin ſenden könne. 5 Allen vaterlandsgeſinnten Männern aber, ſie mögen einer Partei angehören welcher ſie wollen ruft er zu: treten Sie in einen großen, ernſten Augenblick ein für das Vaterland und ſeine Ehre! Wir müſſen unſerem Candidaten dankbar ſein, daß er Familie und Geſchäft im Stiche läßt, um in einem ſolchen Augenblick dem Vaterland zu dienen, wir müſſen aber auch allen den Männern danken, welche für ihn gewirkt haben und für ihn eingetreten ſind und das auch jetzt thun mögen. Dieſer vaterländiſchen Geſinnung iſt es zu danken, daß ſo Mancher in den letzten Tagen aus ſeiner Zurückgezogenheit heraus getreten iſt in Stadt und Land. Man verlaſſe ſich nicht auf eine Stichwahl, ſondern ſteche gleich auf den rechten Mann, dann ſparen wir uns die Qualen einer zweiten Wahl. Damit ſchloß der Vorſitzende Herr Baukdirektor Eckhard die Verſammlung, welche einen durch keinerlei Zwiſchenfall geſtörten, glänzenden Verlauf genommen hatte; wir erinnern uns kaum jemals in hieſiger Stadt eine ſtattlichere und würdigere Wählerverſammlung erlebt zu haben. Trotz der beinahe dreiſtündigen Dauer machte ſich bei keinem der Anweſenden— und dieſe zählten nach Tauſenden— ein Zeichen der Ermüdung oder Unge⸗ duld bemerkbar; auch erheiſcht es die Pflicht des ehr⸗ lichen Chroniſten zu conſtatiren, daß ſehr viele unſerer Mitbürger, welche der demokratiſchen Partei angehören, in dieſer Verſammlung ausharrten, ihrer Zuſtim⸗ mung Ausdruck gaben und die allgemeine Begeiſterung theilten. Rede des Herrn Commerzienrath Philipp Diffens. (Steuogramm.) Herr Commerzienrath Philipp Diffens(von langanhaltenden, rauſchendem Beifall empfangen). Hochan⸗ ſehnliche Verſammlung! Indem ich nunmehr heute, nach verhältnißmäßig kurzer Zeit zum zweiten Male die Ehre habe, mich Ihnen als Candidaten für den XI. badiſchen Reichstagswahlkreis vorzuſtellen, ſchweifen meine Gedanken faſt unwillkürlich zurück in jene Zeit, da wir den letzten Wahlkampf ſiegreich ausgefochten. Herzlichen Dank ſage ich hier dem wackeren, überzeugungstreuen und unverdroſſenen Eintreten unſerer Freunde für unſere und des deutſchen Vaterlandes Sache, mit Hilfe deſſen wir einen ſo ſchönen Er⸗ folg errungen haben. Ich kann nicht zurückdenken an dieſes freudige Ereigniß, ohne daß ich mich gedrängt fühle, allen jenen Freunden in Mannheim und im Mannheimer Bezirk für ihr wackeres, mannhaftes Eintreten, das ſie ohne Unter⸗ ſchied, ob ſie unſexer Partei angehören oder außerhalb des Rahmens unſerer Partei ſtehen, in ſo erfreulicher und aner⸗ kennenswerther Weiſe zu Theil werden ließen, den herzlichſten und tiefempfundenen Dank auszuſprechen. Als ich vor wenigen Wochen erſt mit einem Mandat für den Reichstag beehrt wurde, da wußte ich ja ſehr wohl, daß dieſes Mandat nur auf kurze Zeit bemeſſen ſein konnte. Immerhin aber ſchmeichelte ich mir mit der Hoffnung, daß daſſelbe von hinreichender Dauer ſein möchte, daß mir die Gelegenheit gegeben werden könnte, durch die eine oder an⸗ dere Thätigkeit mich erkenntlich zu zeigen für das mir durch die Uebertragung der Vertretung des XI. bad. Reichstag⸗Wahl⸗ kreiſes entgegengebrachte Vertrauen zu rechtfertigen und er⸗ kenntlich zu zeigen. Allein das ſollte nicht ſein. Schneller, als ich ahnte, entwickelten ſich die Ereigniſſe, anders als wir Alle es uns gedacht. Und ſo kehrte ich zurück von Berlin, um die eine Erfahrung reicher, daß es leichter iſt, ein Reichs⸗ tagsmandat in einigen Stunden zu verlieren, als daſſelbe in aee hartem Kampfe zu erringen. Sie haben mir nunmehr abermals die Ehre zu Theil werden laſſen, mich zum Candidaten für den XI badiſchen Reichstagswahlkreis zu nominiren. Ich läugne nicht, daß ich mich mit der Hoffnung getragen habe, daß ein anderer, um die nationale Sache hochverdienter Mann, ein Mann, der ſeit vielen Jahren ſchon in erfolgreichſtem Maße mit feſter Hand das Steuer unſerer Partei führte, daß Herr Eckard in genügenden und befriedigenden Geſundheitsver⸗ hältuiſſen ſich befinden werde, um dies Mandat für dieſen Reichsſagswahlkreis übernehmen zu können, Leider war das nicht der Fall. Ich habe daher für meine Perſon auch nicht einen Augenblick gezögert, meine ſchwache Kraft der Partei zur Verſügung zu ſtellen. Somit wird der Wahlkampf bei uns aufs Neue ent ⸗ brennen. Wilchen Ausgang derſelbe nehmen wird läßt ſich nicht ſagen. Doch der eine Wunſch wird mir erlaubt ſein, der Hoffnung nicht im Intereſſe meiner eigenen Perſon, ſon⸗ dern im Intereſſe der allgemeinen Verhältniſſe, im Intereſſe der Wähler mich hingeben zu können, daß das Mandat ſur beiden holen Aenern zu decen eigem.s den diesſef gen Reichstagswahlkreis wenn es mir dut⸗ einen abermaligen Sieg unſerer Partei übertragen werde ſollte, ein danerhafteres ſein möge als es das letzte Mal der Fall war(Beifall.) Ich habe mir nun zur Aufgabe geſtellt oder es iſt viel⸗ mehr die Pflicht eines jeden Abgeordneten, der von auswärts zurückkehrt, den Wählern Bericht zu erſtatten über ſeine Thä⸗ tigkeit, über die Vorfälle und Vorgänge im Reichstage ſelbſt. Sie wiſſen, daß bei der Kürze der Zeit, während wel⸗ cher es mir vergönnt war, das mir von Ihnen anvertraute Mandat eines Reichstagsabgeordneten auszuüben, es wohl nicht möglich war, daß eine größere Zahl von Vorlagen zur Berathung vor den Reichstag gelangen konnten. In der That waxr auch die Zahl derſelben eine nur ſehr beſchränkte und der Bedeutung nach ſtanden dieſelben nicht in erſter, vorderſter Reihe. Ich glaube daher wohl daran zu thun, wenn ich davon abſehe, Ihnen von den verſchiedenen min⸗ der wichtigen Fragen, über welche der letzte Reichstag zu be⸗ rathen und zu beſchließen hatte, zu berichten. Ich will mich darauf beſchränken, auf die eine Frage nur einzugehen, die alle anderen an Wichtigkeit und weitgehendſter Bedeutung bei Weitem überragte, nämlich auf die Militärfrage.- Als ich nach Berlin kam, da waren die Commiſſionsver andlungen in Bezug auf die Militärvorlage bereits in vollem ange. In heißem Kampfe ſtund die Oppoſition, welche un⸗ ſerem Kriegsminiſter das Terrain Schritt für Schritt ſtreitig zu machen ſuchten, mit der Regierung. Ich bin gerecht genug und gerne will ich es anerkennen, daß mancher der Führer der Oppoſitionsparteien bei der Berathung dieſer hochwich⸗ tigen Frage, welche der Kriegsminiſter mit dem größten Fleiße ausgearbeitet hat, einen bewunderungswürdigen Scharf⸗ ſinn an den Tag gelegt haben. Gerne will ich es anerkennen, daß die Zweifel und Bedenken, welche von ihnen gegen die Militärvorlage in den Commiſſionsberathungen geltend ge⸗ macht wurden, wohl geeignet waren, der Sache inſofern zu dienen, als durch ſie Aufklärungen über mauche Punkte her⸗ vorgerufen wurden, welche die Sache in ein helleres Licht zogen, als es wohl andernfalls der Fall geweſen wäre. Wenn ich bis dahin und in dieſer Beziehung nichts einzuwenden habe gegen das Vergehen der Oppoſitionsabgeordneten, ſo iſt damit aber auch die Grenze meines Einverſtändniſſes mit deren Verhalten erreicht. ch kann es nicht für glücklich halten, wenn die Herren der Oppoſition den Kampf noch fortſetzten, nachdem von Seiten des Kriegsminiſters auf die an ihn geſtellten Fragen in der weitgehendſten, überzeugendſten und erſchöpfendſten Weiſe erwidert wurde, nachdem der Kampf bereits überge⸗ ſpielt hatte auf das rein techniſche, militäriſche Gebiet, auß welchem nur derjenige wahrlich etwas Tüchtiges zu leiſten vermag, der auch über tüchtige techniſche und militäriſch Kenntniſſe verfügt.(Beifall.) Ich brauche Ihnen nicht erſt zu ſagen, daß das bei einem Laien nicht zuzmreffen vermag (Beifall) und daß dieſer nothwendiger Weiſe den Kürzerer ziehen muß, wie das ja auch der Kampf der Oppoſition gegen den Kriegsminiſter in evidenter Weiſe gezeigt hat. Man hat es z. B für geeignet gehalten, einen längerer Streit mit dem Kriegsminiſter darüber zu heginnen, wi⸗ ſtark der Train, wie ſeine Organiſation beſchaffen ſein müſſe damit die Mobilmachung unſerer Armee raſch vor ſich gehen könne. Es iſt vorgekommen, daß ein gewiegter Parlamen tarier wiederholt das Wort ergriffen hat, um den Kriegs miniſter zu belehren, wie frühe und wie lange er die Re kruten reiten laſſen müſſe, damit ſie gute Kavalleriſten wer den.(Heiterkeit.) Natürlich hatte dieſe Belehrung unſere: Kriegsminiſters keinen Erfolg.(Heiterkeit. ch für meine Perſon glaube, daß man, wie man u manchem Punkte das Verfahren der Oppoſition nicht zu ver werfen vermag, man auf der anderen Seite gegen die Ver treter der Militärvorlage gerecht ſein muß. Der Herr Kriegs miniſter Bronſart von Schellendorf hat mit einer Schlagfer tigkeit, die mich überraſchte, mit einer Beherrſchung des ge waltigen, ihm zu Gebote ſtehenden Materials, die einez überaus günſtigen Eindruck machte, mit einer ſtets ſich, auc dem Gegner gegenüher, gleich bleibenden Liebenswürdigkei und Urbanität ſelbſt dann, wenn die Oppofſition ziemlich wei ſich hinausge ponnen hatte, auf alle die Einwendungen de⸗ gegneriſchen Parteien erwiderte. Wenn der Kriegsminiſte bei der Verfechtung der Regierungsvorlage bei dem einer oder anderen militär⸗techniſchen Punkte meinte, daß man ihn doch ein gewiſſes Vertrauen entgegenbringen könne und müſſe ſo bin ich der Meinung nach dem Eindruck, den ich bei der Verhandlungen empfangen habe, daß man unſerer Armee und 1 aie dieſes Vertrauen ruhig entgegen bringen dürfe.(Beifall.) Sie wiſſen, welchen Ausgang die Berathung in der erſter Leſung der Commiſſion genommen hat. Man hatte in der Com miſſion damit begonnen, Alles zu beſtreiten, was die Militärvor lage verlangte. In dem erſten Beſchluß der Commiſſion wurd beſtritten und nicht gewährt einmal die geforderte Truppen anzahl; man fand es für gut, 18000 Mann, welche die Re A i verlangte, zu ſtreichen. Sodann wurde nich ewilligt die Zeit, auf welche die Erhöhung der Heeresprä ſenzziffer Man glaubte zum Theil auf 1 zum Thei Das Alle wurde, heil auf 3 Jahre herabgehen zu müſſen. ſpaun ſich vor Weihnachten ab. Was geſchah aber nach Weih nachten? Da war die Lage nicht ganz, aber doch einigermaße und nicht unweſentlich verändert in dem Sinne, daß ma während man in der Commiſſion ſowohl die von der Regier ung geforderte Präſenzziffer, als auch die. Zeit be ſtritten hatte, den Streit in Bezug auf die Zahl fallen lie und lediglich ſich auf den Streit bezüglich der Zeit einließ. Was lag denn nun eigentlich in der Zeit vor un nach Weihnachten und was mag die Sinnesänderung woh hervorgerufen haben? Auf dieſe Fragen laſſen ſich woh verſchiedene Antworten geben, allein immerhin iſt man it dieſer Beziebung rein auf Vermuthungen angewieſen Es iſt möglich, daß mancher Reichstagsabgeordnet in der Zwiſchenzeit nochmals zu Hauſe in ſeinem Kämmer lein mit ſich zu Rathe gegangen und zu der Ueberzeugun gekommen iſt, daß doch manches, was die Regierungsvorlag derlange, gut und gerecht ſei. Es iſt aber auch eine ander Auslegung möglich, daß nämlich in der Zeit vor und nach Weihnachten die Herren Oppoſitionsmänner nochmals in Be rührung gekommen ſind mit ihren Wählern und daß dieſ ein recht entſchiedenes Wörtlein mitgeſprochen haben. Es if auch ſehr wohl denkbar, daß auch die Wähler freiſinnigel Abgeordneter ſich der Vermuthung nicht verſchloſſen haben daß, wenn einmal die Franzoſen wieder über den Rhein kommen und in unſere deutſchen Lande einfallen, ſie woh ichwerlich einen Unterſchied machen werden zwiſchen dei Wählern von freiſinnigen Abgeordneten und denjenigen andere Parteien. Und wahrlich, die Herren Franzoſen würder Heralt einen ſolchen Unterſchied nachen.(Heiterkeit und eifall. „Der erſte Redner, der bei der Berathung de⸗ Militärvorlage aufgetreten iſt, der Mann, der ſich ft außerordenklich hohe Verdienſte um unſere deutſche Armee um unſer deutſches Vaterland erworben hat und der ſchor heute, noch zu Lebzeiten als ein in der Geſchichte der Völker Falde daſtehender Stratege gefeiert wird, das iſt der greiſ Feldmarſchall Graf Moltke. Wenn Sie eintreten in da⸗ oyer des Reichtagsgebäudes und dort einen ſchlanken, hock gewachſenen Herrn mit geiſtreichem Geſichtszug, in Uniform aus deſſen ganzem Auftreten die liebenswürdige Anſpruchs loſigkeit zu Tagr tritt und den jeder Reichstagsabgeordnete ſympathiſch begrüßt und dem ein Jeder die höchſte Achtung zollt, ſo iſt das unſer greiſer Feldherr Graf Moltke. Als der Pröident eeflärte; Graf Mioltte hat das Wort 76 1238 Jeigrrs da verſtummte auf einmal die Privafconderſafion, die ſich im Reichstage ſo laut geltend gemacht wie das toſende Meer. Stille ward's plötzlich in dem weiten Raum, ſo daß man das leiſeſte Flüſtern durch den großen Saal hätte ver⸗ nehmen können. Graf Moltke ſpricht in ſehr fließen⸗ der, ausgewählt ſchöner, diſtinguirter Weiſe. Dem Gegner Wer pee er von einer geradezu ritterlichen 25 lichkeit. Er verſchmäht es, gegen die Oppoſition ſtarke Trümpfe auszuſpielen, wobei man allerdings ſagen könnte, daß wohl kaum ein ſtärkeres Wort, ein gewichtigerer Trumpf einen ſolchen Eindruck zu erzeugen im Stande wäre, wie der, als Moltke mit einigen wenigen in überzeugendem Tone eſprochenen Worten auf den Ernſt der politiſchen Situation inwies, als er hinwies auf die Thatſache, der Niemand ſich zu verſchließen vermag, wie nur eine ſtarke Regierung eine lichere Bürgſchaft für Erhaltung des Friedens zu bieten im Stande ſei und als er ausführte, daß jeder kürzere Zeitraum, auf welchen die Militärvorlage angenommen werden ſollte, militäriſch unannehmbar ſei, weil die Formationen erſt nach läugerer Zeit, die ziemlich über die von der Oppoſition vor⸗ eſchlagene dreijährige Periode hinausfiele, wirkſam würden. Es machte weiter einen gewaltigen Eindruck, als er ſchließ⸗ lich darauf aufmerkſam machte, daß wir Alle, ohne Unter⸗ ſchied, in dieſer ernſten Zeit die Pflicht haben, jedes Opfer für unſer deutſches Vaterland zu bringen und wie er hoffe, daß alle Parteien, ohne Unterſchied, auch bor keinem Opfer zurückſchrecken werden. Nach Moltke war es der berühmte Führer des Centrums, Herr Windthorſt. Auch hier kann ich ſagen, daß mir in dieſem Manne einer der intereſſanteſten Charakterköpfe zu Heſicht gekommen iſt. Windthorſt ſpricht am Beſten, wenn er von Jemanden angegriffen, gereizt worden iſt. Man er⸗ zählt ſich, daß er einmal geſprochen habe, ohne zuvor von einem Gegner herausgefordert und angegriffen worden zu ſein, das ſei die einzige Rede geweſen, bei der Windthorſt langweilig geworden ſei.(Heiterkeit.) Intereſſant iſt es, ihm zuzuſehen, ihn zu hören und zu be⸗ obachten, wenn er ſpricht, den Herrn, von kleiner Statur, von ungemeiner Beweglichkeit, hinaufſteigen zu ſehen auf die Tribüne, kein Stückchen Papier zur Unterſtützung ſcharf aus⸗ geprägten Gedächtniſſes, mit nichts Anderem bewaffnet, als mit der Doſe, die allerdings eine ſehr große Rolle 1 85 Lbeiterkeitt) Windthorſt nimmt die Rede Satz ür Satz, Alles aus ſeinem Gedächtniſſe hervor, Er heftet daran ſeine Bemerkungen in ſchönen, abge⸗ rundeten Sätzen und häufig in geiſtreicher Sprache. Nament⸗ lich liebt er es, die ganze Macht ſeiner Beredtſamkeit in's glänzendſte Licht zu ſetzen, wenn der Reichskanzler im Saale anweſend iſt, gegen den er mit Vorliebe ſeine Angriffe richtet. Und iſt dies geſchehen, da wirft er einen Blick nach der Gegend, wo der Reichskanzler ſitzt, um zu erſpähen, welche Wirkung der Pfeil ſeines Angriffes auf dieſen hervorgerufen, dann nimmt er bedächtig eine Priſe aus der Doſe und fährt ruhig weiter. Nicht unerwähnt darf ich hier laſſen, daß gllerdings der Herr Reichskanzler, Fürſt Bismarck, gewohnt iſt, dieſe kleinen Bosheiten dem Herrn Windthorſt redlich in klingender Münze und in Zinſen, welche den landesüblichen Zinsfuß überſchreiten, heimzuzahlen.(Heiterkeit.) Das was Herr Windthorſt bei der Berathung der Mili⸗ tärvorlage erklärt hat, läßt ſich zuſammendrängen in dem Satze, daß das Centrum jeden Mann und jeden Groſchen bewilligen werde, den die Regierungsvorlage fordere, daß der gute Herr Windthorſt dem Reichskanzler alles gebe, was er nur wolle und daß er nicht begreife, warum der bböſe Reichs⸗ damit noch nicht zufrieden ſei.(Heiterkeit.) Allein ich muß geſtehen, daß Herr Windthorſt für dieſe Theorie nur wenig Leute fand. Die Meiſten hatten doch die Einſicht, daß die Militärvorlage, wenn ſie vor das Parlament gebracht wird, fie von ihm nicht angenommen, ſondern verworfen werden wird. Von Seiten der Freiſinnigen wurden die Träger der Namen in' Gefecht geführt. Ein Stauffenberg, ichter, Rickert find fürwahr rhetoriſch glänzende Männer, und ich muß geſtehen, daß ich ſtolz auf die geiſtigen und redneriſchen Leiſtungen bin, die auch in den Reihen dieſer Gegner zu finden ſind. Nur haben 5 eben dieſe Herren eine unmögliche, unlösbare Aufgabe geſtellt, die darin be⸗ ſtand, anzukämpfen, den Kampf aufzunehmen oder beſſer ge⸗ Kat aufnehmen zu verſuchen, wider die großen militäriſchen utoritäten, gegen unſeren greiſen Feldherrn Moltke und un⸗ ſeres Kaiſers Kriegsminiſter, Bronſart von Schellendorf; „Es war aber vorauszuſehen, daß die treu bewährte militäriſche Autorität dieſer Männer, auf die wir mit be⸗ rechtigtem Stolze hinblicken, feſtſtehen werde wie ein rocher de bronze, an welchem die anprallenden Wogen der an⸗ ſtürmenden Oppoſition machtlos ſich brachen und zerſplitter⸗ ten.(Beifall.) 5 Von Seiten der conſervativen und der nationalliberalen waren es die Herren Abgeordneten Helldorf und uhl, welche kraftvoll für die Regierungsvorlage eintraten und deren Reden von der beſten Wirkung waren. Ihre Worte waren durchweht von einem warmen, patriotiſchen Hauche und konnten ſo nicht verfehlen auf jeden Abgeordneten, der mit Liebe an ſeinem deutſchen Vaterlande hängt, einen tiefen Eindruck hervorzurufen. Inzwiſchen war der Reichskanzler Fürſt Bismarck ſelbſt in den Saal eingetreten. Sie 1 ſehr wohl, daß ich als Neuling erfreut war und mit Neugierde und Sehnſucht den Augenblick erwartete, wo es mir vergönnt war, den Mann, zu dem wir Alle in dankbarer Erinnerung aufblicken, von Angeſicht zu Angeſicht zu ſchauen. Soll ih Ihnen beſchreiben die hohe markige Geſtalt, die buſchigen Augen⸗ brauen, die blitzenden Augen, aus denen ganz unverkennbar eine hohe interllectuelle Begahung, wie ſie wenigen Skerblichen nur verliehen wird, hervorleuchtet. Von ſolchen Männern pflegt man in der Phantaſie 195 ſchaffen: doch allzu häufig kommt es vor, daß dies in der Einbildung fixirte Bild weit hinter der Wirklichkeit zurückbleiht, und auch ich muß ſagen, ich habe mir in meiner Phantaſie ein Bild un⸗ ſeres großen Reichskanzlers geſchaffen, mit ſeiner hohen im⸗ ponirenden reckenhaften Geſtalt; doch das Bild blieb weit zurück hinter der Wirklichkeit. 5 Aber werden Sie fragen, wie wirkt denn Fürſt Bismarck els Redner? Sie werden ſchon öfters wohl geleſen haben, daß man darüber verſchiedener Meinung iſt, daß man dem Reichskanzler die Beredſamkeit in höherem Sinne allerdings abgeſprochen habe, das heißt die Beredſamkeit in gewiſſem Sinn. Nun, das kommt vollſtändig auf den Geſchmack an. er allerdings von einem Redner verlangt und als eine un⸗ erläßliche Nothwendigkeit es anſieht, daß derſelbe ein wuchtiges, die weiten Räume beherrſchendes Organ beſitze, daß er von Pathos häufigen Gebrauch mache und über einen ebenmäpßigen, niemals berſiegenden Fluß der Rede verfüge, der wird frei⸗ lich dieſe Eigenſchaften bei unſerem Reichskanzler nicht in vollem Maße vereinigt finden. Im Gegentheil. Fürft Bis⸗ marck ſpricht in der Regel im Converſationstone. Worin aber, frage ich, liegt denn das Geheimniß der Wirkung, die er bei allen ſeinen Reden erzielt? Es liegt vor All m darin, daß er, wie kaum ein Anderer, das Geſchick beſitzt, das Wort der herrſchenden Lage, dem Augenblicke anzupaſſen. Es liegt in der bilderreichen Sprache, in dem ſicheren Bl e. mit wel⸗ chem er ſofort jede Ritze, jede Blöße in der Rüſtung des Gegners erſpäht und die er ſofort in geſchickter, uner⸗ bittlicher Weiſe benützt. Ganz beſonderen Eindruck pflegen wer die Worte unſeres Reichskanzlers zu erzeugen, Henn er über Ereigniſſe aus ſeinem Leben ſpricht, wie er beiſpielsweiſe bei ſeiner neulichen Rede von ſeinen Erfah⸗ rungen zur Zeit der Verhandlungen mit den kranzöſiſchen rre— — 55 Abgeſandten in Verſailles 1 5 5 Er verſteht es wie kein Anderer, in ſeinen Reden ſtets die Lokalfarben zu kreffen, ſie feſtzuhalten und ſeine Darſtellungen zu äußerſt feſſelnden zu geſtalten. Die große Rede, welche er neulich im Reichs⸗ tage hielt, jenes Expoſe der politiſchen Situation war ein großartig angelegtes Meiſterwerk, im Lapiderſtyl durchgeführt und vollſtändig würdig des größten Meiſters der modernen Stagtskunſt. Es iſt ſchwer zu beſtreiten, mit welcher pſycho⸗ logiſchen Feinheit er das Volk der Franzoſen ſchiſderte, wie er darlegte, daß wir, ſo lange wir einig, ſtark und gewappnet da ſtehen, wir abſolut Nichts zu befürchten haben, daß aber die Gefahr in demſelben Augenblicke herannahe, wo wir auf⸗ hören, gerüſtet zu ſein oder wo die Franzoſen glauben könn⸗ ten, es zu ſein. Intereſſant war es ferner, wie er bereit⸗ willig anerkannte, daß es unter den Franzoſen doch auch ſehr viele wackere, ehrenwerthe Bürger gäbe, die ſehr gerne und am allerliebſten in Frieden ihren Geſchäften nachgehen und Geld verdienen vermöchten. Er machte aber auch darauf aufmerkſam, daß, wenn auch dieſe Leute in der Mehrheit ſind, ſie doch nicht in der Lage ſind, über Krieg und Frieden zu entſcheiden, ſondern daß dieſe die Völker erſchütternde Frage von einer turbulenten Minorität entſchieden werde. (Beifall). Er unterließ es auch nicht, in ergreifenden Farben die traurigen Folgen zu ſchildern, die entſtehen würden, wenn ein neuer Krieg mit Frankreich zum Ausbruch käme und wenn, ſei es, daß wir nachläſſig geweſen in unſerer Rüſtung, ſei es aus anderen Gründen, wir unterliegen ſollten, welches Schickſal dann Deutſchland zu gewärtigen haben werde; wie wir alle mühſam und in harten Kämpfen ge⸗ wonnenen Errungenſchaften wieder verlieren würden, wie unſer deutſches Vaterland auf Jahrhunderte lang hinaus lahm gelegt und verſtümmelt werden würde.(Beifall.) „Der Reichskanzler unterließ es auch nicht, die andere Seite des Bildes dem deutſchen Volke zu zeigen, den Fran⸗ zoſen vorzuhalten, was ſie zu erwarten hätten, wenn ſie durch einen neuen Angriff uns zum Kriege herausfordern und wenn wir abermals als Sieger aus dem Kampfe hervorgehen; wie wir dann überhaupt gar nicht mehr an⸗ fangen würden, um einen ſo geringen Preis wie das letzte Mal, wie wir dann dafür Sorge kragen würden, Frankreich auf ein Menſchenalter hinaus unſchädlich zu machen.(Leb⸗ hafter Beifall.) Es iſt ſchwer, den Eindruck zu beſchreiben, welchen dieſe Rede des Reichskanzlers hervorgerufen hat. Wenn aber die⸗ ſelbe trotzdem an dem Beſchluſſe des Reichstages nichts zu ändern vermocht hat, ſo erklärt ſich dies leicht dadurch, daß die Parteien bei ſolchen großen Fragen ihre Entſchließungen im Voraus zu ſtellen pflegen und daß jeder Abgeordnete mit fertigem Votum in den Reichstag eintritt. Sie kennen Alle den Schluß, welchen die Verhandlungen im letzten Reichstag gefunden und wie die oppoſitionelle Majorität beſchloß, zwar die von der Regierung geforderte Mannſchaftszahl zu gewäh⸗ ren, das Septennat aber zu verwerfen. 8 Geſtatten Sie mir noch einige Worte über die Mili⸗ tärvorlage anzuknüpfen. Ich habe, als ich vor weni⸗ gen Wochen die Ehre hatte, vor Ihnen meine Can⸗ didatenrede zu halten, nicht vorausſehen können, welche Vor⸗ lagen dem Reichstage zugehen würden und ob insbeſondere eine ſolche, das Militär betreffend, ſich vorfinden würde. Aber nach dem einmal die Militärvorlage als unbedingt nothwendig von der Regierung dem Reichstage unterbreitet worden war und ich mir vollſtändig deſſen klar bewußt war, daß dieſe Vorlage eine der wichtigſten war und das Intereſſe unſeres deutſchen Vaterlandes tief berührte, ſo unterließ ich es auch nicht, zu erllären, frank und frei, daß ich feſt entſchloſſen ſei und nicht ermangeln werde, voll und ganz für die ungeſchmälerte Er⸗ haltung, Fortbildung und Stärkung unſerer nationalen Wehr⸗ kraft einzutreten.(Rauſchender Beifall). Als ich dies ausſprach, da ſtunden mir in friſcher und dankbarer Erinnerung alle die großen unvergleichlichen Verdienſte unſerer tapferen Armee, welche ſie ſich um die Schaffung des deutſchen Reiches mit ihrem Blute auf den Schlachtfeldern erworben bat vor Augen und ich war mir vollſtändig bewußt, daß ich mich innerhalb der Traditionen bewege, die ſich in unſerem Vaterlande unter unſeres erhabenen Heldenkaiſers und ſeines Kanzlers glorreicher Führung entwickelt haben. Sie waren es ja, die getreu dem Goethe ſchen Worte, daß derjenige, welcher ein tüchtiges Werk ſchaffen will, vor Allem darauf bedacht ſein müſſe, das beſte Werkzeug zu erhalten. Sie waren darauf bedacht, ihr Werkzeug für die große Zeit zu ſchmieden. Sie waren darauf bedacht, unſere Armee auf jene Stufe der Leiſtungsfähigkeit zu heben, welche ſie noth⸗ wendiger Weiſe beſitzen muß, ſoll ſie die großen Aufgaben, die die Zukunft ihr vorbehält, erfüllen und glücklich löſen können. Und es hat ſich gezeigt, daß es weiſe gehandelt war, ſo zu verfahren, denn niemals hätte die deutſche Armee die ſchwierigen Aufgaben zu löſen vermocht, welche ihr ſpäter auch einfielen.(Beifall) Als treue Helferin ſtand die Armee unſerem Kaiſer und ſeinem Kanzler zur Seite und mit unvergleichlicher Wucht hat ſie jenes große Werk durchgeführt, für das unſere Voreltern in heißen Kämpfen gerungen. Erſt durch die Thaten unſerer tapferen Armee iſt das deutſche Volk zu dem gemacht worden, was es vorher nicht war, zu einer ſtarken, gewaltigen Nation, die 5 ianl und Anſehen keiner anderen in Europa zurückſteht. (Beifall.) Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, Ihnen über die Mi⸗ litärvorlage zu berichten. Wie ſie wiſſen, zielt dieſelbe dahin ab, unſere Armee nicht blos zu erhalten, ſondern auch aus⸗ zubilden und zu verſtärken. Sie ſtützt ſich dabei einerſeits darguf, daß wir vom Auslande bedroht ſind und andererſeits, daß die politiſche Situation ſchlimm geſtaltet iſt und das Ausland in Bezug auf ſeine Rüſtung uns bereits weit überflügelt hat. Wir haben nun dieſe beiden Fragen zu prüfen. Zu dieſem Behufe und namentlich zur Prüfung der Frage, in wieweit es richtig iſt, daß wir vom Ausland bedroht ſind, müſſen wir unſere Blicke hinausſchweifen laſſen über unſere vier Pfähle, über die Markſteine, welche die Grenzen unſeres deutſchen Vaterlandes bedeuten. 5 Wie die Mutter Natur in vieler Beziehung uns ſtark gemacht, ſo hat ſie uns Manches verſagt, was ſie Anderen gewiſſermaßen leicht und müvelos in den Schooß geworfen: ſie hat uns auch ſtiefmütterlich behandelt in Bezug auf die Vertheidigung unſerer Landesgrenzen. Wir ſind nicht in der Lage, wie Eugland, das in dem Meere, das ſich an ſeinen klippenreichen Ufern bricht, einen ſchützenden Wall gegen äußere Angriffe findet. Wir ſind nicht in der beneidenswerthen Lage wie Spanien, das in einem gewaltigen Gebirgszug gegen den kriegeriſchen Nach har einen mächtigen Rückhalt beſitzt für ſeine Vertheidigung. Wir Deutſche ſind mitten hineingeſchoben in das Herz von Europa, zwiſchen zwei kriegeriſche Völker, die, wie die Ge⸗ ſchichte lehrt, dem Gedanken, ihren Territorialb ſitz auf Koſten Anderer zu vergrößern, kein⸗swegs ſehr abhold ſind.(Bei⸗ fall) Alles iſt und bleibt, was unſere Vertheidigung betrifft, unſerer Energie, Einſicht und Tapferkeit überlaſſen. Was das Verhältniß zu unſeren Nachbarn betrifft, ſo wiſſen Sie aus der Rede des Fürſten Bismarck, daß daſſelbe zu Rußland zur Zeit ein verhält⸗ nißmäßig gutes iſt, und wir Alle haben dies gewiß mit großer Freude vernommen. Wir können und müſſen es als einen der vielen Meiſterzüge unſeres großen Reichskanzlers betrachten(Beifall), daß es ihm ge⸗ lungen iſt, unter ſchwierigen 7 ein gutes Ein⸗ vernehmen zwiſchen Rußland und dem deutſchen Reiche her⸗ zuſtellen. Aber ich kaun mich nicht einverſtanden erklären mit den Reden der Oppoſitionsmänner, die daraus den Schluß ziehen, daß wir in Bezug auf unſere Rüſtung ſpar⸗ all). Ich weiß nicht, id auf der der auf Zärtlichkeit der Ruſſen für deulſches Weſen beruht, oder au an Reſpekt der Ruſſen vor dem deutſchen— Repetirgewehr (Heiterkeit und Beifall) Im Zweifelsfalle iſt es jedenfalls das Beſte, wenn wir Alles das thun, was geeignet iſt, den Reſpekt der Ruſſen vor uns nicht zu vermindern.(Beifalh. Wenn wir in Bezug auf Rußland nicht ſo vollſtändig im Klaren ſind, ſo iſt in Bezug auf Frankreich die Si⸗ tuation eine weſentlich einfachere aber auch keineswegs er⸗ freuliche. Der Reichskanzler hat ganz richtig betont, daß wir ſeit dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege Alles gethan haben, um Wünſche Frankreichs zu erfüllen bis auf einen Wunſch, und der eine Wunſch der Franzoſen iſt: Elſaß⸗Lothrin⸗ gen.(Beifall) Wenn aber Frankreich ſich in Bezug darauf gar ſo ungeberdig ſtellt, ſo wird es gut ſein, ſeiner geſchicht⸗ lichen Unkenntniß nachzuhelfen und ihm in Erinnerung zu rufen, daß Elſaß ⸗Lothringen von jeher deutſches Land geweſen(Beifall) und daß wir in ehrlichem Kampfe, das Schwert in der Hand, uns das genommen haben, was uns gehörte, nicht aus Eroberungsluſt, nicht um unſeren Länderbeſitz zu vermehren, ſondern einfach deß⸗ halb, weil die Sicherheit unſeres Vaterlandes es verlangt. (Beifall.) Wir haben uns ſagen müſſen, daß wenn man von einem Volfe ſo oft überfallen worden iſt, wie wir von den Franzoſen, ſo kann das auch in Zukunft ſehr leicht wieder geſcheben.(Beifall.) Darum iſt es Pflicht der deutſchen Nation ſamer und lä ger ſein ob das gute Einver könnten 1417 0 ſich ſtrategiſch ſicher zu ſtellen und aus dieſem Grunde i auch die Incorporation von Metz erfolgt. Und Avenn. die Franzoſen uns zurufen, daß früher oder ſpäter der Beſitzſtand vor 1870 wieder eintreten müſſe, gut, dann wollen wir ihnen erwidern, daß wir 1871 blos einen Theil der uns geraubten Lande zurückgenommen haben, daß noch ein ziemlicher Theil in ihren Häuden zurückgeblieben iſt, daß in der Zeit, da ſie uns Metz raubten, die beiden Bisthümer Toul und Verdun in fragwürdiger Weiſe in den Beſitz der Franzoſen überge⸗ gangen ſind.(Beifall.) Wir Alle wiſſen ſehr wohl, weſſen wir uns von den Franzoſen zu verſehen haben. Jeder muß das ſehen, der überhaupt ſehen will. Tagtäglich können wir es ja leſen in den Schriften der franzöſiſchen Journaliſten, ihrer Generäle; wir können es täglich erfahren, wie den jungen Leuten in der Schule ſchon der Revanchegedanke eingeimpft wird. Durch alle die Reden der Generäle ꝛc. zieht ſich wie ein rother Ja⸗ den der Gedanke der Revanche, die früher oder ſpäter ge⸗ nommen werden müſſe. Wenn man darauf noch immer wieder die Antwort gibt, das ſei nicht ſo genau zu nehmen, das ſei nur eine leere Redensart, ſo möchte ich denn doch fragen, zu was rüſten denn die Franzoſen ſeit 1871 in ſo koloſſ. Umfange; zu was verſehen ſie ihre Armee mit Repetirgewehren? Ich wi Sie nur auf eine Thatſache hinweiſen, die wohl geeignet ſein dürfte, den Charakter der Franzoſen in's rechte Licht zu ſetzen und uns zu zeigen, wem die fortgeſetzten Rüſtungen gelten. Vor nicht langer Zeit haben die Franzoſen wieder einmal ihr Miniſterium geſtürzt, ein harmloſes Vergnügen, in welchem wir ſie gewiß nicht ſtören wollen.(Heiterkeit.) Dieſes Mal geſchah der Sturz des Miniſteriums mit der Begründung, daß dasſelbe zu viel Geld verbrauche. Aber das Merkwürdigſte an deig ganzen Vorgang iſt das, daß während alle anderen Miniſter abtreten mußten, nur ein Mi⸗ niſter in ſeinem Amte belaſſen wurde, und zwar gerade der⸗ jenige, welcher weitaus am meiſten Geld verbrauchte— der franzöſiſche Kriegsminiſter Boulanger, der Vertreter des fran⸗ zöſiſchen Revanchegedankens. Wenn die Franzoſen, um ihre Rüſtungen zu verdecken und zu bemänteln, erklären, daß ſie beſorgt ſeien, von uns angegriffen zu werden, ſo iſt das eine durchſichtige Comödie. Wenn wir zurückblicken in der Geſchichte, ſo ſehen wir, daß Deutſchland keinen einzigen Krieg mit Frankreich begonnen hat, ſondern daß Letzteres es war, von Louis XIV. bis auf Napoleon III., welches ſämmtliche Kriege vom Zaune ge⸗ brochen hat.(Beifall), Wenn wir volle 16 Jahre lang die vielen Unbilden und Beleidigungen, die Frankreich über uns als Nation hat ergehen laſſen, ruhig ertragen haben, um den Frieden zu erhalten, ſo iſt es doch wohl eine Pflicht des olitiſchen Anſtandes, der politiſchen Artigkeit, daß man eine olche Nation mit dem ungerechten Vorwurfe verſchont. daß ſie den Frieden ſtöre.(Beifall). Was dann die zweite Frage betrifft, ob unſere Nachbarn uns in Bezug auf die Rüſtung überflügelt haben, ſo ſind dafür ziffermäßige Belege in der Militärvorlage beigebracht worden, gegen welche ein Einwand nicht vorgebracht werden kann. Aus dieſen Be⸗ legen geht hervor, daß die Friedenspräſenzſtärke Deutſchlands 427,000, diejenige Frankreichs 471,000 Mann beträgt. Gehen wir auf die Kriegsſtärke ein, ſo ergibt ſich, daß Deutſchland 1,500,000, Frankreich dagegen volle 2 Millionen Mann ins Feld ſtellen kann. Das gibt zu denken und ich glaube, daß die Militärverwaltung nur ihre Pflicht erfüllt und auf die Wohlfahrt unſeres Vaterlandes bedacht iſt wenn ſie eine Verſtärkung unſerer Armee verlangt.(Beifall.) Allerdings iſt damit eine Belaſtung des Volkes verbunden. Es finden ſich aber im Leben Ausgaben, die man machen kann, wenn man ſie machen will und die man unterläßt, wenn man ſie nicht machen will. Aber es gibt auch Ausgaben, die man machen muß, die das Gehot der Selbſterhalfung erheiſcht; ſo muß auch die deutſche Nation diejenigen Aus⸗ gaben machen, welche nöthig ſind, um unſere Grenzen zu ſichern. Ich erkenne an, daß die Belaſtung eine erhebliche iſt und zwar wird dieſelbe 23 Millionen betragen. Das iſt eine bedeutende, runde Summe. Aber um den richtigen Begriff u bekommen, in wie weit dieſelbe als eine erhehliche Mehr⸗ elaſtung zu betrachten ſei, iſt darauf hinzuweiſen, daß die ſeitherige Belaſtung 450 Millionen betragen hat und künftig⸗ bin alſo 473 Millionen betragen würde. Nun frage ich ein⸗ fach das deutſche Volk: Wollt ihr lieber 450 Millionen ausgeben und dafür eine Armee haben, welche den an ſie geſtellten Anforderungen nicht zu entſprechen vermag, oder wollt ihr lieber 473 Millionen ausgeben und dafür eine ſtarke, allzeit ſchlagfertige Armee haben? Ich glaube, daß da kaum Jemand noch im Zweifel darüber ſein kann, wie er dieſe Frage beantworten wird.(Beifall.) Der Abg. Helldorf hat in dieſer Hinſicht ſtatiſtiſche Ziffern angeführt: er hat berechnet, daß die Ausgaben, welche das deutſche Volk jährlich für Getränke, Wein, Bier, Branntwein und fär Tabak zu be⸗ ſtreiten hat, ſich auf 1700—2000 Millionen Mark belaufen. Was für eine Rolle ſollen da die 20 Millionen ſpielen, weng es ſich um unſeren Herd, um unſere Sicherheit handelt? (Beifall.„ Was übrigens die Belaſtung anbetrifft, ſo iſt hier ein⸗ mal zu unterſcheiden in Bezug auf die perſönlichen Leiſtungen und das ſind vielleicht die drückenderen—und dann in Be⸗ zug auf das Geld. Bezüglich des erſteren Punktes conſtatire, ich daß in Deutſchland die Präſenzzeit 28½ Monat, in Frank⸗ reich 30 Monate,— früher ſogar 33 Monate— heträgt. Die geſammte Dienſtzeit anlangend dauert dieſelbe bei uns 12, bei den Franzoſen 14 Jahre. Was dann die Geldleiſtungen betrifft, ſo betragen bei uns die Ausgaben für unſer Heer 450 reſp. 473, in Frankreich dagegen 900 Millionen Allein das drückt für ſich allein noch lange nicht die volle Mehrbelaſtung Frankreichs Deutſchland gegenüber aus; denn Frankreich iſt ein minder bevölkertes Land als Deutſch⸗ land und berechnet man die Koſten, welche auf den einzelnen Kopf entfallen, ſo betragen dieſelben bei uns 9,50 Mk., in Frankreich dagegen 21,50. Mk. Nun hört man ſo viel den Wettlauf, den die Nationen in Bezug auf die R ich veranſtalten, bejam⸗ üſtungen unter ſich mern. Es iſt ja dies, wie ich ſelbſt zugeſtehe, in hohem W N N — Grade bedauernswerth, aber, wer, frage ich, will und kann dies ändern? Sollen wir vielleicht mit Gewehr hei Juß bleiben? Sollen wir unſere Grenzen preisgeben? Was würde ein einziger unglücklicher Krieg uns koſten? Es iſt ja vollſtändig richtig, daß Frankreich in früheren Jahren ungleich reicher war als Deutſchland; aber vergeſſen Sie nicht, daß Frankreich 1871 zwei reiche Provinzen verloren, daß es die ganze Laſt einer Invaſion, den Vandalismus der eigenen Unterthanen, der Tommune hat ertragen müſſen. Vergeſſen Sie nicht, daß die Rentabilität aus dem Boden⸗ reichthum einen ganz empfindlichen Stoß erlitten hat. Ver⸗ geſſen wir nicht, daß, während die deutſche Induſtrie mit Rieſenſchritten vorwärts ſchreitet, die franzöſiſche entweder zurückgeht oder doch nicht erheblich vorwärts kommt. Da⸗ rum glaube ich, wenn der Weltlauf noch eine Zeit lang an⸗ dauert, daß Frankreich zuerſt an dem Ziele angelangt ſein wird wo es ſich ſagen muß: Ich kann nicht mehr(Rauſchen⸗ der Beifall) Dafür ſprechen ſehr viele Symptome und daß man ſich dieſer Anſicht auch in Frankreich nicht verſchließt, das beweiſt eine Stelle in dem franzöſiſchen„Gaulois“, einer Zeitung, die gewiß gut franzöſiſch, patriotiſch geſinnt und die auch manchmal in die Lärmtrompete der Revanche e ich will dieſe Stelle hier zur Verleſung bringen. Sie autet: „Es iſt gleichfalls ſicher, daß Deutſchland“, um uns zu E en keine Regimenter marſchiren zu laſſen braucht. Es braucht nur die Arme zu kreuzen und mit ſeinen 505 Millionen Kriegsbudget und 5¼ Milliarden Schulden zu warten, bis wir an unſeren 944 Millionen Kriegsbud⸗ et und 26 Milliarden Schulden zu Grunde gegangen 150 Denn, man darf es nicht vergeſſen, wir haben 20 killarden mehr Schulden als Deutſchland. Es iſt ein neues Duell, das anhebt, eine Art Wetthungern: Deutſch⸗ land und Frankreich, vom Militärkrebs angefreſſen, wollen ſehen, wer zuerſt am Boden liegt. Unglücklicher Weiſe will es das Einmaleins, daß wir zuerſt erliegen“ Sie ſehen demnach, wie man in Frankreich über dieſen nkt denkt und ich glaube, daß wir ohne Bangen der Zu⸗ uft entgegenſehen können, wenn wir uns bewußt ſind, unſere Pflicht gethan zu haben in Bezug auf die Sicherung unſerer Grenzen.(Belfall). Was nunmehr das Septennat hetrifft, ſo wiſſen Sie, daß unſere militäriſchen Autoritäten dafür ſich ausgeſprochen haben, daß wir durchaus die Bewilligung der Vorlage auf mindeſtens 7 Jahre haben müſſen und daß jeder andere Vor⸗ chlag nicht annehmbar ſei. Abgeſehen von dem Ver⸗ auen, das wir den großen Männern zollen, die unſerem Kaiſer treu zur Seite ſtehen, glaube ich auch, daß die Gründe vollſtändig durchſchlagend ſind, daß es ſich hier um Formattonen handelt, die nicht für kurze Zeit geſchaffen werden, die, wie die Militärvorlage ſagt, erſt wirkſam wer⸗ mit den Jahren. Wie mißlich würde es auch ſein, wenn die deutſche Armee nach 3 Jahren von Neuem in den Streit der Parteten gezogen werden müßte und ſo die Sicherheit und Wehrhaftigkeit unſerer Armee von den Anſchauungen wechſelnder Majoritäten abhängig würde?(Beifall.) Sehen wir hin auf die anderen Nationen, ganz beſon⸗ ders auf die Militärngtionen. Oeſterreich hat die Präſenz⸗ Nel auf 10 Jahre fixirt, in Rußland beſteht, da ein arlament dort nicht exiſtirt, das Aeternat, ebenſo auch in Frankreich, wo man eingeſehen hat, daß eine ſo wichtige Inſtitution, wie die Armee, unmöglich auf die ſchwankende Baſis der Bewilligung der Körperſchaften geſtellt werden kann.(Beifall.) 5 Faſſe ich das Geſagte zuſammen, ſo werden Sie aus meinem Vortrage entnommen haben, daß ich auf dem Stand⸗ der Bewilligung der Militärvorlage ſtehe.(Lebhafter elfall)— Nun möchte ich noch auf einige Beſchuldigungen eingehen, die man gegen unſere Partei geſchleudert hat. Man. hat uns als eine Partei mit reactionären Tendenzen bezeich⸗ net, aber in demſelben Augenblick, da jener Vorwurf hinaus⸗ eſchleudert wurde, wurde auch ein Ereigniß bekannt, das lle mit Freude berühren muß, daß nämlich jener Mann, welcher als der beſte Darſteller wahrhafter liberaler Anſchauungen daſteht, daß Bennigſen ſich be⸗ veit erklärt hat, aus ſeiner Ruhe herauszutreten und die Führung unſerer Partei wieder zu übernehmen. (Lebhafter Beifall). Ich glaube, daß Niemand es wagen wird, auszuſprechen, daß Bennigſen reactionären Tendenzen hul⸗ dige(Beifall). Allgemein möchte ich nur ausſprechen, daß ich für meine Perſon an den Rechten, die wir haben, unver⸗ brüchlich feſthalte, auch an dem allgemeinen Stimmrecht. Man hat ferner noch einen anderen Trumpf gegen uns ausgeſpielt, nämlich die Monopole. Ich will in dieſer Hinſſcht nur darauf hinweiſen, daß Fürſt Bismarck ſich dahin hat, daß von den Monopolen nur die Rede ſein könne im Falle eines von uns unglücklich geführten Krieges. Daraus folgt, daß die Bewilligung der Militär⸗ voxrlage die beſte Waffe iſt, um uns die Monopole fern zu halten.(Beifall.) Will man aber als ein Uebermaß von Vorſicht und viel⸗ leicht hauptſächlich deshalb, weil das Tabaksmonopol eine Lebensfrage iſt, beim Candidaten verſichern, wie er darüber denkt, ſo erkläre ich Ihnen, daß ich weder für ein Brauntweinmonopol noch für das Tabaks⸗ monopol zu haben bin(Beifalh, daß ich, wenn ſolche läue auftauchen, mit aller Kraft dagegen ankämpfen werde. n Bezug auf das Branntweinmonopol kann ich übrigens darauf hinweiſen, daß die hieſige Handelskammer als die erſte in ganz Deutſchland in eingehender Weiſe die Sache in einem nach allen poſs beleuchtete. Was ferner das Tabaksmonopol betrifft, ſo war ich einer der erſten, der, als dasſelbe in den früheren Stadien auftauchte, zuerſt auf der Schanze war, um gegen dasſelbe und moneel(Beifall.) Ich habe dem Tabakkomits angehört monatelang in demſelben gearbeitet. Eine Frage, die hier noch hereinzuziehen wäre, iſt die religiöbſe Frage. Mit Recht hat Herr Eckhard bereits ausgeſprochen, daß die kirchliche Frage mit der Militärfrage abſolut gar nichts zu thun hat(Lebhaſter Beifall). Ich bin der Meinung, daß jedes Glaubensbekenntniß die ihm Angehörenden zu ermahnen verpflichtet iſt, das Vaterland zu lieben und nöthigenfalls mit ſeinem Blute zu vertheidigen. Lang anhaltender rauſchender Beifalh). Noch weiter will ich hier beifügen, daß nicht blos jedes Bekenntniß dies vorſchreibt, ſondern daß auch die Bekenner der verſchiedenen Confeſſionen, Katholiken wie Proteſtanten, Chriſten wie Juden, in der hochherzigſten Weiſe 1870 ihr Blut für unſer liebes deutſches Vaterland verſpritzt haben. eifall). Sch ſtehe auf dem Standpunkte, daß jedes religiöſe Be⸗ kenntniß geachtet werden muß und ich verhehle nicht, daß es meinem Herzen wohl gethan hat, in der letzten Zeit die Kundgebungen von dem erhabenen Oberhaupte der katholt⸗ ſchen Kirche zu leſen, die für den milden und verſöhnlichen Sinn des 1 1 ein glänzendes Zeugniß abgelegt haben. (Eebhafter Beifall) Ich knüpfe daran die frohe Hoffnung, daß die Mißverſtändnſſſe, welche auf kirchlichem Gebiete noch obwalten, durch ſeine Vermittlung in nächſter Zeit werden beſeitigt werden können.(Beifall.) Ich bin hiermit mit meinem Glaubensbekenntniß zu Ende; Sie haben dasſelbe nunmehr zu prüfen und daraus den Schluß zu ziehen, ob Sie mit meinem Bekenntniſſe überein⸗ immen. Die Situagtion iſt diesmal eine ernſtere, als bei letzten Wahl, aber auch einfacher als ſonſt, weil es nicht um eine Vielheit von Fragen bandelt. Es ichtungen hin ausführlich gehaltenen Ex⸗ handelt ſich blos um die eine das Wort an Herrn Oberbürgermeiſter Frage der Sicherheit unſerer Landesgrenzen, der Erhaltung und Fortbildung unſerer nationalen Wehrkraft. Es iſt dies eine heilige, hohe und ernſte Frage und ich glaube alle deutſchen Patrioten, denen die Liebe zum deutſchen Vaterland drinnen in der Bruſt wohnt, müſſen mannhaft für dieſelbe eintreten(Leb⸗ hafter Beifalh), weil ſie Deutſche, nicht weil ſie Katholiken ſind.(Beifall.) 5 In wenigen Tagen werden die Wähler berufen ſein, an der Wahlurne die Entſcheidung zu treffen und ich glaube, daß Sie wohl ſelten zur Abgabe einer ernſteren und verant⸗ wortungsvolleren Entſcheidung berufſen waren. Ich will hoffeg, daß die Liebe zu Kaiſer und Reich Ihren Sinn lenke und daß Sie am Tage der Wahl für unſer Vaterland ſtim⸗ men werden. Ich will hoffen, daß bei der Neuwahl ein Reichstag her⸗ vorgehen wird, der mit unſerem greiſen Heldenkaiſer und ſeinem Kanzler mit klarem Blick die Situation richtig erfaßt und der bereit iſt, der deutſchen Regierung die Mittel zu gewähren, welche nothwendig ſind, um un⸗ ſere Grenzmarken gegen den äußeren Feind erfolgreich zu ſichern. Ich kann nicht ſchließen, ohne der Empfindung der Dankbarkeit für unſeren greiſen Kaiſer und unſerer Liebe zu unſerem großen deutſchen Vaterlande lauten Aus⸗ druck zu geben. Stimmen Sie Alle mit mir ein in den Ruf: „Seine Majeſtät unſer deutſcher Kajſer Wilhelm, er lebe hoch! hoch! hoch!“(Langanhaltender, jubelnder Beifall.) Antwort Telegramme. Aus Neuſtadt a. d. H. traf noch geſtern Abend 6 Uhr 20 Min. an den Präſidenten der nationalliberalen Wählerverſammlung hier, Herrn Eckhard, folgendes Telegramm ein:„Den verſammelten Geſinnungsgenoſſen über den Rhein viertauſendſtimmigen patriotiſchen Gruß. Miquel einen ſeiner großen Tage feiernd begeiſtert, Alles zur froheſten Zuverſicht für Kampf und Sieg. Der Vorſitzende Bürklin. — Ferner ging gegen 7 Uhr noch folgendes Telegramm ein: Hannover, 30. Januar 1887. Herrn Eckhard, Vorſitzender der national⸗liberalen Ver⸗ ſammlung. Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen. Das deutſche Volk wird dieſes Mal gewiß erkennen, was ihm frommt und darnach handeln. Bennigſen. Wählerverſammlung in Neuſtadt d. d. Jaardt. 5 Neuſtadt, 31. Januar. Eine der größten Wählerverſammlungen, wie wir ſie ſelten zu ſehen Gelegenheit hatten, tagte geſtern in Neuſtadt. Der Sagal des Saalbau, ſowie die Gallerie waren total be⸗ ſetzt und mußte ein Theil der Beſucher mit einem Plätzchen in einem Nebenſgal oder auf einem Vorplatz vorlieb nehmen. Die Stimmung der Anweſenden war eine enthuſiasmirke und fanden die Reden ungetheilten Beifall. Herr Dr. A. Bürk⸗ lin eröffnete in bekannter, ſchneidiger Weiſe die Verſamm⸗ lung und betonte beſonders den national⸗liberalen Charakter derſelben. In ſachlicher Weiſe legte er die Gründe der Reichstagsauflöſung dar und gab dann Dr. Miquel von Frankfurt, der in zündenden, eindringlichen Worten die Lage der Dinge ſchilderke; ſeine Rede gipfelte in der Aufforderung thatkräftig für die nationalliberalen Kandidaten einzutreten. Auch dieſe Rede entfeſſelte wahre Beifallsſtürme und mußte der Redner ſich mehrmals bedanken, bis der Beifall ſich legte. Herr Dr. A. Bürklin verlas alsdann ein von Mannheim eingelaufenes Telegramm und den Entwurf zu einem Tele⸗ gramm an unſern Kaiſer; er empfahl den Wähleru, that⸗ kräftig in die Agitation einzutreten, ſodaß am 21. Febr. Herr Dr. Miquel als Abgeordneter des Kreiſes Kaiſerslautern⸗Kirch⸗ heimbolanden hervorgehe. Alsdann folgte gegen 5 Uhr der Schluß der Verſammlung, welcher nebenbei bemerkt ungefähr 20 bis 25 Berichterſtatter(daxunter ſolche vom Schwäbiſchen Mer⸗ kur und Frankfurter Journal) beigewohnt hatten. Auch wir hatten einen eigenen Berichterſtatter dahin ent⸗ ſendet, ſind aber zu unſerm Bedauern heute nicht in der Lage, den umfaſſenden Bericht desſelben die Aufnahme zu gewähren weil wir den größten Theil unſeres heutigen Blattes durch die eingehende Schilderung der großen nat. ⸗liberalen Ver⸗ ſammlung, welche geſtern in den Mauern unſerer Stadt getagt 155 in Anſpruch genommen iſt. Wir müſſen uns daher die Erlauhniß vorbehalten, in einer folgenden Nummer auf die Neuſtadter Verſammlung näher einzugehen. Aus Stadt und TLand. * Maunheim, 31. Januar 1887. Kaiſer⸗Wilbelm⸗Stiftung für deutſche Invaliden, Zweigverein Mannheim. Die geſtrige, im kleinen Saale der Harmonie ſtattgehabte Generalverſammlung, war nur ſchwach beſucht. Der Vorſitzende Herr a. D. F. Mays leitete dieſelbe und erſtattete den Jahresbericht pro 1886 und zog gleichzeitig Vergleiche mit vorhergegangenen Jahren, wodurch erſichtlich, daß die Unterſtützungen von Jahr zu Jahr ſich ſteigern, was ſeine Urſache darin hat, daß ſtets neue Penſionäre zutraten, und bei Sterbefällen in der Regel die Unterſtützungen an die Hinterbliebenen weiter bezahlt werden müſſen. Im letzten Jahr betrug die Zahl der Penſtonäre 39 und an 19 Angehörige früherer Penſionäre wurden kheils regelmäßige, theils einmalige Unterſtützungen gewährt. An den Landesverein in Karlsruhe wurden Mk. 3500 bezahlt und wird ſich dieſes Jahr der dahin abzuführende Betrag auf Mk. 2500 ermäßigen. Nach dem von Herrn Commerzien⸗ rath Jörger verleſenen u. erläuterten Rechenſchaftsbericht be⸗ trugen die Einnahmen im abgelaufenen Jahr an Beiträgen M. 312,30 an Zinſen Mk. 8538 30. Die Ausgaben: an den Landesverein Karlsrxuhe Mk. 3500, an Penſionen und Unter⸗ ſtützungen Mk. 8060, an Unkoſten Mk. 544,99. Das Ge⸗ ſammtvermögen beträgt Mk. 211027,28, wovon Mk. 210 500 mit einem Buchwerth von Mk. 210382,55 in preußiſchen Conſols angelegt und Mk. 645,03 in Kaſſe vorhanden iſt. Die ſtatutengemäß austretenden Mitglieder des Vorſtands, ſowie die ſeitherigen Kaſſenreviſoxen werden per Acelamation wiedergewählt. Bei Schluß der Genueralverſammlung dankte Herr Oberbürgermeiſter Moll den Geſchäftsteitern für ihre Uneigenützige und erſprießliche Thätigkeit. *Auch ein Gedenktag, Hente ſind es zwei Jahre, daß in der Frühe in der Straße R 7 und 8 7 die Leiche der Margarethe Ries aufgeſunden wurde. So laut auch der frevelhafte Mord um Rache ſchrie, und ſo eifrig die Polizei auch nach dem Thäter fahndete, ſo gelang es bis jetzt noch nicht, Licht in das myſteriöſe Dunkel zu bringen und dürfte auch die Hoffnung auf Entdeckung des Mörders geſchwunden ſein, wenn ſich nicht, wie dies bei dem an dem Goldarbeiter Pollac an der Bergſtraße im Jahr 1880 begaugenen Morde der Fall war, der Mörder von Gewiſſensbiſſen gefolſert, ſel dem irdiſchen Richter ſtellt. Die Aunahme eines Selbſtmor⸗ des wird wohl in dieſem Falle ausgeſchloſſen ſein. * Das Reichs⸗Poſtamt hat der„Allgemeinen Dienſt⸗ anweiſung für Poſt und Telegraphie“ eine Reihe neuerer Ausführungsheſtimmungen hinzugefügt, von denen einige auch für weitere Kreiſe wichtig ſind Hierher gehört die Erweiterung der Beſtimmungen, nach welchen namentlich bei den vereinigten Verkehrsanſtalten die Auslieſerung und Be⸗ förderung von Telegrammen auch außerhalb der gewöhn⸗ lichen Dienſtſtunden und insbeſondere während der Nachtzeit zu ermöglichen iſt. Erwähnt ſei ferner, daß zu den im tele⸗ graphiſchen Verkehr zugelgſſenen Sprachen nunmehr vier weiterxe hinzukommen, nämlich Arapiſch, Malayiſch, Perſiſch und Siameſiſch. Bemerkenswerth ſind endlich noch folgende Beſtimmungen: Bei telegraphiſchen Poſtanweiſungen iſt für die Bezeichnung des Geldempfängers die Anwendung einer abgekürzten Aufſchrift nicht zuläſſig.“—„Bei Zuſammen⸗ ziehungen verſchiedener Wörter ſind, wenn der Aufgeber be⸗ hauptet, daß dieſelben mit getrennter Schreibweiſe für den Empfänger nicht die richtige Bedeutung haben würden, die zuſammengezogenen Ausdrücke, unbeſchadet der richtigen Taxirung nach der Anzahl der verwendeten Wörter, als ein Wort abzutelegraphiren.“— Gleichwie die amts⸗ und tele⸗ graphenlagernden Telegramme ſind künftig auch die poſt⸗ lagernden Telegramme dem Empfänger oder deſſen Bevoll⸗ mächtigten nur nach gehörigem Ausweis einzuhändigen.“ Beſtimmungen treten am 1. Februar ds. Is. in raft. * Eisſport. Vielleicht noch nie wurde dem Eisſport ein ſolch ausgiebiger Weiſe gehuldigt wie geſtern. Auf den Eis⸗ bahnen, deren es ja jetzt viele in Mannheims Umgebung gibt, war es den ganzen Tag ſehr lebhaft und ſelbſt in der Nacht noch bei Beleuchtung wurde dieſem ſchönen Winterſport ge⸗ guldigt. Tourenfahren fanden auf dem Floßhafen ein günſtiges Feld und viele machten auf ihren. Stahlſchuhen Ausflüge nach Sandhofen, während das weibliche Geſchlecht ſich mehr in der Nähe, im Stadtpark und bei der Militärſchwimmſchule auf dem Eiſe tummelte. Inhaſtirt. Zum Antritt ſeiner 3 monatlichen Ge⸗ änantsſtiake wurde am Samstag der ehemalige Vorſttzende der aufgelöſten Metallarbeitervereinigung Wilhelm Hänsler nachdem das Reichsgericht die pon Willig und Hänsler ein⸗ gelegte Reviſion gegen das Urtheil der hleſigen Strafkammer vom 2. November v. J. als unbegründet verworſen wurde. Gegen Willig ſollte in gleicher Weiſe vorgegangen werden, da derſelbe 00 von einer angeblichen Reiſe noch nicht zurückgekehrt iſt, ſo iſt anzunehmen, daß er ſich der Straf⸗ verbüßung durch die Flucht entzogen hat. — Unfalle. Am Samſtag Abend fiel in Lit 8 4 eine Frau die einen Ausgang zu machen hatte, die zu ihrer Woh⸗ nung führende Treppe herab und erlitt außer einer ſtarken Wunde, einen Beinbruch. Sie wurde mittelſt Transport⸗ wagen nach dem allgemeinen Krankenhaus gebracht.— Am gleichen Abend wurde dorthin eine hier conditionirende Gou⸗ vernante aus Genf mittelſt Chaiſe gebracht, die beim Schlitt⸗ ſchuhlaufen ſiel und ein Bein brach.— Ein hier in Arbeſt ſtehender Eiſendreher aus Worms, dem in einer Wirthſchaft auf den Jungbuſch im Streit ein Bierglas auf den Kopf ge⸗ wurde, wurde im allg. Krankenhaus verbunden und ann nebſt ſeinem Gegner nach dem Amtsgefängniß gehracht, — Heute Nacht wurde ein bei der Firma Bopp u. Reu⸗ ther in Arbeit ſtehender Eiſendreher aus Merſeburg ins allg. Krankenhaus gebracht und dortſelbſt aufgenommen, der ſeine Verwundungen einem Samqriterdienſt berdankt, Auf der Straße wurde er von einer Frau geheten, ihr behülflich zu ſein, ihren betrunkenen Sohn auf die Beine zu helfen Er war hierzu bereit; doch der Betrunkene gebärdete ſich wie toll, ſchlung und trat ſeinen Wohlthäter ſo ſehr, daß er ſo bedeutende Verwundungen erlitt, daß die Aufnahme im alls. Krankenhaus nothwendig wurde. Vereinschronik. Arion(Iſenmann'ſcher Männerchor) Der noch ſo junge aber rührige Verein hielt am Samſtag Abend in den Lokalitäten des Badner Hof ein Conzert ab, das be⸗ züglich des Beſuches und Verlaufs ein ſehr glänzendes genannt werden muß. Der ca. 70 Mann ſtarke Männer⸗Chor brachte 5 Nummern von Wieſch Iſenmann, Glück, Gregor und Kremſer in wirkſamſter Weiſe und feiner Nuaneſrung zum Vortrag. Frl. Oktavig Habermann, Hofopernſängerin von Weimar glückliche Beſitzerin einer ſchönen ſehr ſympa⸗ tiſchen Sopranſtimme ſang die Arie der Roſine gus dem Barbier von Sepilla und zwei Lieder„Fetzt iſt er hinaus“ von Riedel und„La Voletta“ von Marcheſi und erntete reichſten wohlverdienten Beifall. Auch 2 Mitglieder des Vereins traten mit beſtem Erfolg als Soliſten auf, Herr Kraſtel der eine Romanze für Tenor aus Jeconda“ von Zeller und Herr Woblkban, der zwei Lieder„Der 0 und„Meerfahrt“ von Hauptmann portrug. eßteren waren auch die Soloparthien in der letzten Nummer Sechs altniederländiſche Volkslieder“ von Kremſer übertragen. Schließlich verdient Herr Hofmuſiker Lauberer von hier lobende Erwähnung, der zwei Violinſolos mit großer tech⸗ niſcher Jertigkeit und Gefühl vortrug. Dem Conzert folgte eine hübſche Tanzunterhaltung an welcher ca. 120 Paar Theil⸗ nahmen und bis zur frühen Morgenſtunde gushielten. Männergeſangverein. Der von demſelben arran⸗ girte und geſtern Abend in den Sälen des Badner Hofes ab⸗ gehaltene Maskenball war ſehr gut beſucht und hatte einen ſchönen Verlauf. Ein ſehr großer Theil der Anweſenden waren in Masken erſchienen und von dieſen wurden wieder verſchiedene hübſche und originelle Gruppen gebildet. Eine Anzahl munterer Harlekins vervollſtändigte das carnevali⸗ ſtiſche Bild. Es darf unter dieſen Umſtänden den Theil⸗ nehmern nicht verargt werden, wenn ſie etwas länger ſpie gewöhnlich ſich dem ſchönen Vergnügen hingaben und erſt am frühen Morgen den Heimweg antraten. Jahregrechnung. Der männliche Krankenunterſtütz⸗ ungsverein„König von Portugal“ hielt geſtern Nachmittag im Hotel Portugal ſeine 113. ordentliche Jahresverſammlung ab. Nach dem Bericht betrugen die Einnahmen im abge⸗ laufenen Jahr Mk. 2417.90, die Ausgaben Mu. 2238.89, ſo daß ein Ueberſchuß von Mk. 179.01 verblieb. Die Mitglieder⸗ zahl beträgt 206 und das Vereinsvermögen Mk 7612.98. Der ſeitherige Vorſtand wurde wieder, und an Stelle des zurüſck⸗ getretenen Herrn V. Fries, Herr H. Latin neu gewählt. Gr. vad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Sonntag den 0. Januar 1887. *Die Jüdin. 5 Oper von Hale vy. Die geſtrige Vorſtellung ſchien dazu beſtimmt zu ſein, ſo manche Scharte der letzten Zeit in erſter Meihe dieſenige vom Sonntag vor 8 Tagen wieder auszuwetzen. Das Publikum iſt von der Recha des Fräulein Mohor geradezu enthuſias⸗ mirt geweſen und der Jubel, der des Nochmittags bei den Herren der Schöpfung in der Wahlverſammlung des Saal⸗ baues zur Geltung gekommen war ſchien ſich des Abends im Theater fortſetzen zu ſollen. Allgemein iſt man der An⸗ ſicht, daß die als die heſte Rolle des Fräulein Mohor zu gelten habe, daß ſie mit großer Sicherheit hier zum erſten Male ihre außergewöhnlich reichen und ſchönen Mittel zur Entfaltung gebracht und den Geſang durch ein ſorgfältiges Spiel unterſtützt habe. Auch Herr Götjes iſt überaus gut diſponirt geweſen durch fleißigeren Gebrauch ſeiner ſchönen Stimmmikkel gewinnen dieſe an Klang und Kraft. Herr Mödlinger als Cardinal und Herr Gum als Erzherzog Bet unls Eingebürgerk, 0 edachte. Das Ii v⸗Begleitung ließ di 95 —— „ 30. Jan. Ein Paſſagier des von t kommenden Zuges erzählt uns fol⸗ übergroßen Andranges mehrere Wagen ange⸗ llt waren. In einem erte Geſellſchaft, die man ſich die Fahrt 1man den einen Herrn änſeln. Man nahm ihm r und hinüber, bis aue paß verſuchte. Ungeſ n und ein Knall, ein Sturz e Ohrfeige wach. Nun ging ſeltſame Keilerei mit Beilage hildete den Schluß. Erſt wenige 1 war die Ruhe wieder vollſtän⸗ ſellſchaft begab ſich dann in etwas altung nach dem Hemshof, wo es jedenfalls Fort⸗ Fan Abendunterhaltung gab. Immerhin hat eine ſolche Veranſtaltung im Eiſenbahncoupee etwas gefährliches für die Mitreiſenden von wegen der Abfälle. Gerichtszeitung. * Mannheim 28 Jan. Strafkammer. Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: J) Jerdinand Kretz von hier wurde vom hieſigen Schöffen⸗ gericht von der gegen ihn wegen Bedrohung erhobenen An⸗ kage koſtenlos freigeſprochen. Die Gr. Staatsanwaltſchaft legte gegen dies Urtheil Berufung ein, welche für begründet erkannt wird. Der Gerichtshof hebt das erſtinſtanzliche Ur⸗ theil auf und gerurtheilt den Angeklagten zu einer Gefängniß⸗ ſtrafe von 1 Woche und in die Koſten. 2) Katharing Haller, Wittwe des verſtorbenen Zimmer⸗ manns Jakob Haller von Sandhofen, eine ſchon mehrfach wegen Diebſtahls beſtrafte Perſon, wird wegen Entwendung eines Meſſers in eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr verfällt. 3) Stefgn Bartſcherer von Ladenburg wurde vom hieſigen Schöffengericht von der gegen ihn wegen Diebſtahls erhobenen Anklage freigeſprochen. Die von der Gr. Staats⸗ anwaltſchaft gegen dieſes Urtheil eingelegte Berufung wird für begründet ergchtet und der Angeklagte zu einer Gefängniß⸗ von 4 Wochen verurtheilt. 4) Der 36 Jahre alte Adam Schmitt von Haag, ein ſchon vielfach beſtraftes Individuum, erhält wegen Diebſtahls verſchiedener Kleidungsſtücke eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 6 Mbnaten. 5) Werkführer Peter Dalgauer, 45 Jahre alt, von Leimen, wegen Betrugs. Derſelbe hafte als Werkführer in der Cigarrenfabrik von Friedrich Ehrhart in Sandhauſen die Lohnliſten zu führen. In den Jahren 1882—86 fälſchte der Angeklagte nach ſeinem eigenen Geſtändniſſe die Liſten, indem er größere Beträge in dieſelben eintrug, als die Ar⸗ beiter der Fabrik in Wirklichkeit verdient hatten, und den Mehrbetrag für ſich behielt. Er erhält 1 Jahr 6 Monate Gefängniß abzüglich 1 Mongt Unterſuchungshaft; ferner werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren aberkannt. 6) Der 22 Jahre alte Dienſtknecht Johann Martin Keim von Meickersheim erhält wegen Diebſtahls eines Paars Stiefel mit Rückſicht auf ſeine Vorſtrafen 1 Jahr 1 Monat Gefängniß; auch werden ihn die hürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 2 Jahren àberkannt. 7) Der 30 Jahre alte Kaufmann Johann David Vater von Grabenſtetten wegen Urkundenfälſchung und Betrugs. Derſelbe machte im Gefängniß zu Heidelberg, wo ex eine ihm wegen Betrugs zudiktirte Strafe verbüßte, die Bekanntſchaft des vor Kurzem von der Strafkammer verurtheilten van den Berghe, eines Mitglieds der bekannten internationalen Diebes⸗ hande: während der gemeinſamen Inhaftirung fand er reich liche Gelegenheit, die Familienverhältniſſe ſeines Zellengenoſ⸗ ſen kennen zu lernen, was er denn auch nach ſeiner Ent⸗ Malug aus dem Gefängniß ſich zu Nutzen machte, indem er die Eltern des van den Berghe in Brüſſel telegraphiſch um Zuſendung von 200 Mk. bat, indem er ſich ſelbſt als ihren Sohn gerirte. Die verlangte Summe kam denn auch richtig an und wurde ihm von dem betr. Poſtboten anſtandslos gus⸗ gehändigt. Für dieſen Schwindel erhält er heute mit Rück⸗ ſicht auf ſeine Vorſtrafen eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten abzüglich der erlittenen Unterſuchungshaft. Zu⸗ gleich werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren aberkannt. Meueſte Nachrichten. München, 29. Januar. Die Centrumsabgeordneten Diendorfer(Paſſau) und Graf Conrad Preyſing(Strau⸗ bing) erklären, ein Mandat, welches die Bewilligung der Milftärvorlage auf 3 oder 5 Jahre beſchränkt, nicht mehr anzunehmen, behalten ſich vielmehr dem Septennat Slräßburß, e 1 7 onkend zufolge wurde die Bretterausfuhr über Dienze ſeit geſtern unterſagt. Brüſſel, 30. Jan. Hier eingetroffene Nachrichten ſtellen zum Ultimo bedeutende Zahlungseinſtellungen am Pariſer Platze in Ausſicht. Wien, 30. Jan. Die hieſigen diplomatiſchen Kreiſe bezeichnen alle aufregenden Gerüchte als derzeit unbegrün⸗ det; die Orientfrage ſtehe befriedigend. Betreffs Deutſch⸗ lands und Frankreichs liege ſchlechterdings nichts vor, was eine unmittelbare Gefahr bedeute; die Situation ſei ſeit mehr als Wochenfriſt vollſtändig unverändert.— Neuere Privatberichte aus Sofia, welche den Widerſtand der Regentſchaft andeuten, werden als tendenziös be⸗ zeichnet. Trotz alledem iſt die Stimmung ziemlich ernſt. Krakau, 29. Jan. Die Fabrik chirurgiſcher In⸗ ſtrumente von Koller in Moskau erhielt den Auftrag zur Lieferung einer großen Anzahl chirurgiſcher Inſtrumente für die ruſſiſche Armee bis ſpäteſtens Ende März. Paris, 29. Januar. Der deutſche Socialiſte nclub von Paris hält von heute ab wegen der deutſchen Reichs⸗ tagswahlen täglich Verſammlung. Das Geld, welches der Club ſammelt, wird an Liebknecht geſandt.— Die heutigen Blätter bringen nunmehr eine Darſtellung über die militäriſchen Vorkehrungen. Die Baracken an der Oſtgrenze würden gebaut, um in denſelben die Beſatz⸗ ungen der Forts unterzubringen, da der Aufenthalt der Truppen in den Caſematten Krankheiten verurſache. Rom, 29. Jan. Das Konſiſtorium wird laut dem „Moniteur de Rome“ in der erſten Hälfte des März abgehalten werden.— Der„Dirritto“ publtzirt ſoeben die angebliche Enthüllung eines italieniſch⸗öſterreichiſchen Allianzvertrags. Danach träte Oeſterreich nach zehn Jahren alles italieniſche Gebiet bis Pola ab und ver⸗ legte die Baſis für ſeine Marine nach Sebenico. Die neue Kriegslinie Oeſterreichs wäre alsdann Fiume⸗Cat⸗ taro mit den Häfen Sebenico, Liſſa und Cattaro. Der „Diritto“ würde hierin die Löſung des gegenſeitigen Antagonismus erblicken. Sofia, 30. Jan. Die Deputation trifft morgen in Konſtantinopel ein und ſogleich beginnen die Verhand⸗ lungen. Da die Kandidatur des Mingreliers nicht ernſt gemeint iſt, dürften die Unterhandlungen befriedigend ausfallen. Hier iſt man geneigt zu allen Konzeſſionen, welche die Unabhängigkeit Bulgariens nicht gefährden. Soſia, 29. Jan. Die Regierung hat dem franzöſi⸗ ſchen Konſul, welcher die Vertretung der ruſſiſchen Unter⸗ thanen in Oſtrumelien führt, davon Kenntniß gegeben, daß der ruſſiſche Unterthan Nabokow, der Urheber der aufſtändiſchen Bewegung in Burgas, zum Tode verur⸗ theilt worden iſt. Der Konſul wird erſucht, dieſe Nach⸗ richt an die ruſſiſche Regierung zu übermitt n. * Caffee niedriger. Maunheim, 29. Jan. Effektenbörſe. Die letzte Börſe der 58lch WIi 117 mic n außerſt ſtille und ſind belangreiche Umſätze nicht zu verzeichnen. Wir notiren: Anilin⸗Actien 214 Brf Waghäusler dd bez. Schwetzinger Brauerei 70 bez. Bad. Rück, und Mitver⸗ ſi 1 810 Brf. Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aetien 460 Brf. Ulmer Stadt⸗Obligationen. Die nächſte Ziehung findet im Februar ftatt. Gegen den Coursverluſt von eg. 3 pet. bei der Seanzönich ade 1 Carl Neuburger, Derlin, Franz e 13, die Verſicherung für eine Prämie von 7 Pf. pro 100 Mark. ——ů Kaun man aus Furcht ſterben? Dieſe Frage iſt neuerdings von dem engliſchen medier niſchen Fachblatt„The Lancet behandelt worden, und zwar anläßlich des Falles einer jungen Frau, welche in der Ab⸗ ſicht, ſich das Leben zu nehmen, eine kleine Quantität In⸗ ſektenpulver verſchluckt und ſodann ſich auf's Bett legte, wo ſie nach ein paar Stunden todt gefunden wurde. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß das Pulver nicht verdaut und dazu noch abſolut unſchädlich war, wenigſtens für einen Menſchen und doch war die Frau todt! Der Leichenbeſund ſprach daher die Anſicht aus, die Frau, welche große Einbildungskraft und ein ſehr nervöſes Temperament hatte, ſei an einem Herzichlag geſtorben, infolge der Aufregung nach dem Genuſſe des von ihr für tödtlich gehaltenen Pulvers.„The Lancet ſtellt die⸗ ſem Falle ähnliche zur Seite, 200 Ungeheuer zahlreicher aber ſind die Fälle, daß Kranke ent⸗ muthigt durch den Gebrauch vieler Medizin und beſter ärzt⸗ licher Behandlung, den Kampf mit dem Tode aufgeben und unterliegen, die aber wieder geſund würden, wenn ſie nur das rechte Heilmittel anwendeten. Frau Louiſe Parbs, 17 große Reichenſtraße in Hamburg, trotzdem ſie mehr denn 15 Jahre krank war, kämpfte muthig weiter zur Wiedererlang⸗ ung ihrer Geſundheit, und das nicht ohne Erfolg, wie fo ende Zeilen von ihr bezeugen:„Auf Ihre ausgezeichnete arner's Saſe Cure aufmerkſam gemacht, verſuchte ich es mit einigen Flaſchen und kann meinen unerwarteten Erfolg melden. Bei mir nahm ſeit 15 Jahren eine Lähmung aller Glieder fortwährend zu und ſeit langer Zeit konnte ich nicht einmal mehr an Krücken gehen, ſondern mußte überallhin ge⸗ tragen und gefahren werden; auch hatte ich heftige rheuma⸗ tiſche Schmerzen. 5 Nach Nehmen der erſten Flaſche war noch wenig Beſſer⸗ ung zu merken, aber nachdem ich jetzt 5 Flaſchen verbraucht habe, beſinde ich mich unvergleichlich beſſer. Ich kann mit Leichtigkeit meine Arme heben und ſenken und ſogar meine Finger gut bewegen. Die Verkrümmüng der Hände hat ſich dedeutend gehoben und habe ich die beſte Zuverſicht, daß ich nach Weitergebrauch Ihres Mittels wieder gehen fann. Viele ſolcher wie oben angeführtes Atteſt ſind in un⸗ ſerem Beſitz und beweiſen zur Evidenz die wunderbare Heil⸗ kraft von Warner's Safe Cure über alle Krankheiten der Nieren, Leber und Urin⸗Organe. Preis 4 Mark die Flaſche. Dieſe Heilmittel ſind in den meiſten Apotheken zu hghen. Wenn Ihr Apotheker unſere Medizin nicht hält und auf Ihr Erſuchen nicht heſtellen will, bengchrichtige man uns und werden wir alsdann dafür ſorgen, daß Sie damit werden. H. H. Warner u. Co., 10 Schäfergaſſe, F a. M. DVandel und Verker. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stande!“ Datum Stand —————.— 7 2 7 Nonstanz, 00. Jan düsssiderf, 29, Jan. 183 005 Hüningen N Dulsburg, 29.„ 118— 0,06 5 380.„ KHuhrort. 20.„ 127— 0005 Kehl, 00.„ Emmorien, S Lauterburg 28. Aynheim, FU 840 5 80 NHymwoegen,.05 Haxau, N Vressuyk, 00.„ 184 germershelm, 00.„ Negkar. Nannheſm., 31. Heſſbronn, 00. Jan. 1,20—%5 Hainz, 25 1. Fborbach, 90.„.,50—0,00 Zlebrloh, 29.„ MHannheim, 31,„ 2,88—0,00 Ringen 881 Main. 90 Frankfürt, oo.„ ,2s— 0,04 1 8— 7 Coblsne,%%„ 197 ,05 Masel— Ktöln, 29.93—0,02 Trſsr- 00.„ 098—0,00 Amerikanische Produkten Märkte⸗ Sohlusseourse vom 29. Janugr mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannhelm. Die größte Auswahl in feinen und ge Schuhmagren bietet das Schugwagre Havtmann in Lit. 46(am Mohren Die „Ate Mhaunenfen. größte Abonnenten⸗ gröf aller in Maunheim erſcheinenden Bläfter nachweislich nur der * lr⸗ 4 3 66 „General-Anzeiger Sadiſche Holks⸗Zeitanug.— aunhrim Die gegenwärtige ſtändige Auflage iſt über 8099 Exemplare und iſt ſomit der„General⸗Anzeiger“ unbe⸗ ſtreitbar das Volkoblatt heſte Inſertions⸗Organ. —r.————— Cͤhefredacteur: 5 5 Dr. Jur. Hermaun en 23 ür den redactionellen Theil: 2. f Für 1 Reklamen⸗ und Inſeratentheil: 85 A, Werle. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Duch ————̃— Haas. New-Vork Chloage 1— 5 fN Monat 45 Mais dchma Calles 9 70 nat, dehmaß Januar 5 13.15——— Febr. 91/ 47¼.78 13.05 775%3 35.42½/ März 93 48¼%.88 13.05 777¼ 35.50 April 9454 49½ 13.05 78 3578⁰.57½ f 958/8 497786 87 13.05 785⁰ 495%,.65 968 50% 0² 13.05 85¹ 41³7⁰8— Juli 96578—— 13.10— 42³08— August—— 13.10—— Sepbbr.————— Oktbr.— 3———— Nqvbr. 525—— 8—— Deabr. 101%—————— — ——— gegenüber freie Hand vor. 7 Muſi 75 Legende für Dramatiſche Geſangsabtheilung. ittmoch, den 2. Febtuar ds. Is.,, Abends halb 9 Uhr Pyobe. Der Vorſtand. Margarethe Fauſt(Tenor): 1199 Brander(Baß): I. Athleten-Club Kverein in im großen Saale des Saalbaues: Faust's Verdammung. Soli, Chor und großes Orcheſter von Heckor Berlioz. Dirjgent: Herr Hofkapellmeiſter Paur. Mephiſtopheles(Bariton); Die Mitglieder Anfang Abends 7 Uhr. ——— Dienstag. Maunßeim— Kam Soliſten: Narig Groß, J. Götie Hofopernſängerin in Mannheim. 8, Hofopernſängern in Mannheim. Fritz Plank,„ Karlsruhe. Gaulé Herr Joſef Mödlinger.,„ Mannheim, unter Orcheſter: des Großh. Hoftheaterorcheſters. 1183 „Germania.““ Dienſtag, 1. Febr., Abends ½9 Uhr im Lokal J 1, 8. f Met General⸗Verſammlung. Um vollzähliges Erſche nen bittet 2206 Der Vorſtand. Hannheim. pünktlichſt einladen. =tra-Naàarren. 31. Jauuar 1887, in der Löwenhalle(Großer Mayerhof!) 4. Außerordenllich närriſcher großer 7 eee kürnepaliſtiſcher Abend, wozu wir unſere Mitglieder, Ehrenmilglieder und närriſche Freunde freundlichſt und Abends 8 Uhr stag, den. e 188,, Abends 7 Uhr Aufführung der Herren Sehuster Stiefel des akademischen Musikdirec- tors Herrn Philipp Wolfrum aus Heidelberg. Programm: Streichpuartett A moll Op. 29. Klavierquintett B moll Op. 21 Streichquartett F dur Op. 41 No. 2 Billete à 2 M. 50 Pfg. sind in den hiessigen Musikalienhandlungen und Abends an der Casse zu haben. 1085 druckerei, ſämmtlich in Mannßeim Wilder Mann. Empftehlt guten bürgerlichen Mit⸗ Donnerſtag, den 10. Februar im Vasino-Saal: tagstiſch 0 Abonnement. Wa e 3 tion à la carte. CON E WTF Dritte NB. Es wird auch Mittagstiſch in der Hubetushalle verab reicht. P. Gasdott. Neue Fischhalle H 1, 7. H I, 7. Heute früh eingetroffen lebende Hum⸗ mern und lebend abgekochte Hummer, feinſte Eng. Nateves Auſtern per Otzd. 1 M. 80, lebende Rhein⸗Aale. echte, Karpfen, Barſche, feinſte luß⸗Zauder, lebend friſche 7 Ugmonder Schellſiſche, prima Qualität, ſehr ſchöne Cabliau im Ausſchnitt, friſche Oſtender Hee⸗ ungen(Soles) per Pfp. 1 M. 20, Turbote per Pfd. 1 M. 20, Rhein⸗ Salm dc., geräucherte Aale, Flun⸗ dern, Sprotten, Bücklinge, Lachs, mermusik⸗ uud Kündinger, gefäll. Mitwirkung F. Schubert, Ph. Wolfrum. Schumann. 11¹² Der närriſche Vorſtand. Gesan Der Vorſtand, Iſes. Näh. im Verlag. Erſten April zu vermiethen 3 hüb. Zimmer, Küche, e. Neeller, parterre in der Nähe des Schloſ⸗ Das Einrahmen von Bildern Spiegeln u. Brautkränzen wird ſchnell und billig beſorgt bei 260 L. Pofmann, 3, 20. Fran Fri 1205 v.—5 Uhr Honorar mäßig. Näh. Donne ſtags Forellen, Sardellen, Sardinen, marinirte Häringe per Stück 10 Pf⸗ Noll⸗Häringe per Stück 6 Pfeynig, Anchovis, Büchs, Kron, Hum⸗ mer, Geele, Aale, Neunangen, Kräuter⸗Häringe empftehlt 1201 A. Prein. 98.Puterricht ertheil edlerike Weyl M 5, 11, 8. St. 1168 tenges Auf ſreiwilliges Anſt 8 Herrn Adam Schäfe, zu Göchxheim ſoll ge⸗ mäß Art. 343 und 351 des Handels⸗ geſetzbuchs ein Vorrath geſchnittenen Nußbaumholzes (eirea 25 cbm. Aſtholz und etwa 11 cbm. Stammholz) in Gorxheim auf dem Bureau der Großherz. Bürgermeiſterei daſelbſt Montag am 7. Jebruar 1887, Vormittags 11 Uhr durch den Unterzeichneten öffentlich an den Meiſtbietenden gegen Baarzahl⸗ ung verſteigert werden. Der Verkäufer macht ſich anheiſchig, bas erſteigerte Holz alsbald nach der Bermeſſung franco nach dem Stations⸗ zebäude in Weinheim zu liefern. Wald⸗Michelbach, am 25. Januar 1887. Bruchmann, Gerichtsvollzieher. 1203 Holz⸗Verſteigerung. 109 Montag, den 31. ds. Mts., „ Vormittags 10 uhr wird im Großh. Schloßgarten da⸗ hier und im Stadtpark nachgenann⸗ tes Holz gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert, als: 6 Rothrüſtenſtämme Kubikinhalt d. 1 Weidenſtamm Stammholzes 4 italien. Pappelſtämme ſv. 0,40—3,32 25 Ster verſchiedenes Scheit und Prü⸗ gelholz und 277 Stück gemiſchte Wellen. Sämmtliches Holz wird am Platz verſteigert und findet die Zuſammenkunft im Stadtpark ſtatt. Mannheim, den 27. Januar 1887. Großh. Hofgärtnerei: räuter. K Herftrigerung von Ant⸗ holzſtämmen. Donnerstag, den 3. Jebruar Bormittags 10 Uhr, werden folgende Nutzhölzer, in den Concaven U5 und Q7 lagernd, auf dem Platze ſelbſt loosweiſe verſteigert und zwar: 3 Ahornſtämme mit zſm. 3,910 Feſtmet. 6 Roßkaſtanien„„ 4,000 1 Paulownia 922 2 Rothrüſter Die Zuſammenkunft iſt bei der Concave U 5. 1181 Mannheim den 27. Januar 1887. Das Bürgermeiſteramt: oll. Lemp. Morgen Dienſtag wird prima Nindfleiſch zu 35 Pfg. auf der Freibank aus⸗ gehauen. 1202 Eine Dame, welche bei Madame Viardot Garzſa im Geſang ausgebildet wurde ertheilt Un⸗ terricht. 747 Adr. zu erfr. in der Exped. Anſtandige Mädchen ſuchen u. finden Stelle und können geehrten Herr⸗ ſchaften empfohlen werden durch Ver⸗ dingfrau Vehmann, wohnh. bei Hen. Georg Eſchwey in Weinheim, Grundelbach. 993 6— Eine neue Damenmaske blillig zu verleihen oder zu verkaufen. 1184 T 2, 8, 2. Stock. der Neckargärten preiswürdig zu ver⸗ kaufen durch Agent Gg. Eberhardt 20 1, La⸗ 484 1 Schlafkanapee und 1 Lelbfauteufl billig zu verkaufen 1008 K 3, 12, 2. St., b. Tapezier. Ein gebrauchter Sekretär billig zu verkaufen. H 4, 26. 945 Chiffoniere, halbfranzöſiſche Bettladen mit und ohne Roſt und Matratzen. Waſch⸗ und Pfeilerkommode, ovale Säu⸗ len⸗ und Nachttiſche, alles gut gearbei⸗ tet, billig zu verkaufen. 1194 8 2, 2, parterre links. Ladeneinrichtung zu verkaufen. Näberes F 3, 10. 1189 Ueberzieher, nebſt erkaufen. 1080 E 2, 8, 2. Stock. Ein Kleiderſchrank und ein Küchenſchrank billig zu verkaufen. 149 H 2, 6, Hinterh. Pianino, kreuzſ. neu, Metallſtimmſtock, 5 Jahr Garantie von 450 M. an zu verkaufen, unter leichten Zahlungsbedingungen. 918 Ein getragener Rock, billig zu v Ein Kinderſitzwagen billig zu verkaufen. D 4, 17 part. 925 2 ſchöne Damenmasken zu ver⸗ kaufen. Näheres im Verlaa. 996 Eine Spezereieinrichtung zu verkau fen. Holzkoßlen zu e Einige Tauſend Wellen, trockenes gemiſchtes Holz, geeignet für Keſſelanfeuerung, Metzger, Hafner, ſowie für Privatgebrauch, billig, auch in kleineren Parthien zu verkaufen. Bei größeren Parthien werden die⸗ ſelben frei ans Haus geliefert. Näheres J 5, 13. 959 Baumgart. 2. Ein ſchönes ſchwarzes Spitzhündchen zu ver⸗ kaufen. 390 8 3, 14. Mehrere junge Ulmer Doggen billig zu verkaufen. 1032 Näheres T 4, 16, 2. Stock. 7 olontär-Cesuch. Ein tüchtiger, junger Mann, ſucht behufs weiterer kaufmänniſcher Aus⸗ bildung Volontär⸗Stelle per ſofort. Gefl. Offerten unter Nr. 1182 an die Expd. d. Bl. 1182 Schneider auf Groß⸗ und Klein⸗ ſtück geſucht. 982 Aaten n Näheres im Verlag. Mädchen die das Maſchinen⸗ ſtvicken erlernen wollen, geſucht. 691 + 6, 4 1Mädch. ſof, geſ. J 7, 13a, part. 1096 Lehrmädchen zum Kleidermachen ſofort ge ucht. F 7. 19. 1186 Geſucht auf ein Burean ein ordentliches geſetztes Mädchen oder Wittwe mir ſchöner geläufiger Handſchrift und in Bureau⸗Arbeiken bewandert. Kenntniß der einfachen Buchführung erwünſcht. Offerten unter Nr. 1099 an die Exned. ds. Bl. Ein Mädchen, welches kochen kann ſofort geſucht. P 6, 21. 1149 Ein tüchtiges, fleißiges Mädchen für Küche und Houzarbeit, ein zweites Mädchen zum Austragen bei gutem Lohn geſucht. 994 H. Valntin, Kaufhaus. ſſiger j. Mann, der auch Krankenwärterdienſte verſteht, ſ. Stelle als Wärter oder Diener, am lieb⸗ ſten zu einem einzelnen Herrn. 1087 Näheres in der Expd. Ein junger Maun, militärfrei, der die Wein⸗ und Obſtbaumſchule in Würz⸗ burg abſolvirte, ſucht paſſende Stellung. Näheres im Verlag. 928 Eine geſetzte Perſon, mit guten Zeug⸗ niſſen, ſucht Stelle als Haushälterin oder Stütze der Hausfrau. 1024 Näheres in der Expedition. Eine junge Froau ſucht Monats⸗ dienſt am liebſten auf einem Bureau oder zu einem einzelnen Herrn. 140 J 5, 13, 1. Stock. Eine gewandte Büglerin die allen Anforderungen, welche in ihr Fach einſchlagen, entſpricht, ſucht Be⸗ ſchäftigung, am liebſten in einem grö⸗ ßeren Geſchäfte. Gefl. Offerten erbeten unter Nr. 855 an die Erped. d. Bl. Eine geſunde Schenkamme vom Lande ſucht ſofort Stelle. Auskunft er⸗ theilt Fr. Metz, in Weinheim, Agent der Badiſchen Volkszeitung. 1187 Bedingun gen kann ückerei 108 n 4 Unter günſtigen ein ordenklicher Junge die erlernen. Näh. in der Exped. Miethe Eine Parterrewohnung vo bis 5 Zimmer, ſowie ein größerer Keller möglichſt Mitte der Stadt, pr. halben März zu miethen geſucht. Gefl. Offerten miethen. liches Zimmer und Küche fü Leute ohne Kinder. Näheres in der Expd. — 1 2 ältere 812 Geſucht wird bis 1. April eine freund⸗ liche Wohnung von—5 Zimmer mit Zubehör für eine ruhige Familie. Offerten unt Nr. 304 a. d. Exp. 304 E Laden mit großer oder kleiner Wohnung bis 1. 12 1. März zu vermiethen. Näheres im 2. Stock. 319 einen Laden zu vermiethen. J 1, 8 404 Ein ſchönes Vereinslokal mit Klavier zu vermiethen. 1001 L 12, 10. Parterre⸗Wohnung iſt in H 7, 14, Ringſtraße, zu ver⸗ miethen. 11¹⁰ Zu vermiethen: Wohnung, ganz neu hergerichtet, 7 Zimmer, Balkon ꝛc., ſchönſte Lage der Stadt. Näheres in der Expd. 727 Eine ſchöne Wohnung in erſter Etage mit Balkon, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche und Zubehör per 1. April ganz oder getheilt ſehr preiswür⸗ dig zu vermiethen. Näheres zu erfragen 752 2 10, 11, Lindenhof. Traitteurſtraße 12e 1 Wohn⸗ ung zu verm. bei Mich. Stuber. 816 2 Treppen, ein möblirtes Zimmer zu verm. 981 Eingang der Schwetzingerſtraße ſchöner Laden mit Wohnung, zu jedem Geſchäft geeignet, per 15. Mai zu ver⸗ miethen. Näheres im Verlag. 781 Unsere bisherigen Werkstatt- räume in T 6, J4, event. mit Wellenleitung und Betriebskraft, sogleich zu vermiethen. Näheres 7 6, l. 828 Benz& Co. Magazin, mittelgroß und hell, für jeden Zweck geeignet, zu verm. Näheres G 7, 27b. 13198 Zu vermiethen: Eine Ochſenmetzgerei, Nachweis 25jährige Rentabilität in großer Stadt am Rheine. Das Anweſen kann auch aus freier Hand gekauft werden. Aus⸗ kunft ertheilt Winkelmann Reſtaur. Gräfenauſtraße 41. Ludwigshafen. 1013 2 1 2,2 2 hübſche gr. Zimmer u. Kammer, part,, ſofort zu 231 0 7, 21 3. Stock, 1 hüb öbl. D 5, 11 1 0 a Penſion an eine Dame zu v. 992 D 8 möbl. Parterrezimmer zu ver⸗ miethen. Näh. im Verlag, 908 6 4, 3 ein einſach möbl. Saee zu verm. G 4. 17 guunr l 2 G 5, 9 zwei fein möbltrte Zimmer, ineinandergehend, im 2. Stock, nach der Straße gehend, bis zum 15. Januar zu vermiethen. 102² 7 2 4. St., ein fein möbl. 9 Zimmer ſofort oder ſpä⸗ ter an einen anſtänd. Herrn z. v. 1095 H 5 8 möblirtes Zimmer zu ver⸗ 9 miethen. 620 J 3 3 3. Stock, ein einfach 9 möbl. Zimmer für ſolide Arbeiter zu vermiethen. 18 2. Stock, 2 gut möbl. K 4, 1 Zimmer auf d. Straße gehend, an 1 oder 2 anſtändige Herren ſofort zu verm. 788 8 öbl. 45 3, 13 3. Stock, 1 ſchön—427 vermiethen. B 6 7 1 kleine helle Gallerie⸗ 80 wohnung an 1 einzelne ältere Perſon zu verm. 728 0 4 2. St., 1 ſchöne Wohnung 9 zu verm. bis 15. Febr. 784 E 1 12 2 freundliche helle Woh⸗ 5 nungen von 3 Zimmer an ſolide Leute bis 1. März zu ver⸗ Näh. im 2. Stock. 320 Zim. z. v. 7 2 4. Stk. rechts, möbl. Zimmer 1 5, 6 iu deenn egen 5 187 MS--vis dem Bahuhofe ein oder zwei möblirte Zimmer ſofort zu vermiethen. Nähere Auskunft im Gaſthauſe zum„Fronprinzen“ im ſelben Hauſe. 1098 2. Stock, ſchöne abge⸗ E2, 15 ſchloſſene Wohnung ganz oder getheit ſofort zu verm. Näheres 3. St. 45 E 7, 14 bis 1. Febr. z. v. 308 die Hälfte des 3. Stockes ſofort zu vermiethen. 568 N 2. St., ein gut möbl. F 4, 1 eine kleine Wohnung + 2, 17 3 Zimmer und Küche Zimmer an einen ſoliden Ch. Heinen Ludwigshafen. Hunter F. E. 778 an die Erpd. 778 Herrn ſogl. zu vermiethen. 5 82 Stellenvermittlungs⸗Wureau 6 6, 1 e 5 1610 H 3, 13 f mene d General-Auzeiger 6, 2, neben der kathol. Spitalkirche E 6, 2. H 7 1 freundliche Manſarden⸗ 9 wohnung 2 Zimmer, Kü⸗ che ze. an ruhige Familie z. v. 831 “Bei allen Anfragen iſt die peigeſetzte Nummer anzugeben. eleg. Damenmaske(Zigennerin) billig zu verk, oder zu verm. Näh. in der Expedition ds. Bl. 1195 1 Damenmasle billigſt zu v. F4, 1179 Srſginelle Herren⸗ u. Damen⸗ Masken u. Domino zu verleihen. 1006 H 2, 10. Eine ältere Perſon tagsüber geſucht, 1218 S 3, 11, 8. Stock. Damen finden ſiebev. Aufn, unter ſtrengſter Verſchwiegenheit bei 430 Hebamme Brehm, Feudenheim. 990 Ein Kind in Wicege geſucht. 5, 5, 2. Stock. 27 werden in und aus Pfänder dem Leihhaus bei ſtr Berſchwiegenh. beſorgt. L 4, 17. 1083 Entlau fen ein jung grauer Mops⸗ gund mit Halsband. Abzugeben gegen Be⸗ 4, ga. 1157 Meine Bäckerei ein beſtem Betriebe ſtehend, mit großen Räumlichkeiten in verkehreichſter Straße Mannheims gelegen iſt preiswürdig zu verkaufen. 1165 Bernhard Sehmitz, G 2, ll. Ein Zſtöckiger Vorderbau mit eſtsigem Hinterbau und Thor⸗ eeinfahrt, in beſter Lage d. Neckar⸗ gärten, für jedes Geſchäft geeignet, preis würdig zu verkaufen durch 820 Sa. Eberhard. Agent, 20 1. 1. Ein Wohnhaus, in nächſter Nähe der Poſt, unter ſehr gün⸗ ſtigen Bedingungen zu verk. Näheres im Verlag. 995 8 Einen neuen Vordwagen, einen Serrädrigen Pritſchenwagen, einen Trollwagen und 3 Stoßkarren, 1000 Stück Radfelgen zu verkaufen. 8 Joſ. Eberlein, E 3, 13. ———2ê—— Proviſiousreiſende auf Nähma⸗ A. Stelle finden: Männliche Perſonen: Maſchinenmeiſter, tüchtiger. 512B. Juhrkuecht oder Arbeiter in einer Bierbrauerei. 518. Junger Mann mit ſchöner Hand⸗ ſchrift auf ein Geſchäftsbureau. 1001. Lehrling, in ein großes, hieſiges Agenturengeſchäft. 1002b. Commis f. Eiſenwaarengeſchäft, Koſt und Logis im Hauſe; ſchriftl. Offert mit Gehaltsanſpr. 689K. Junger Commis für eine hieſige Cigarrenfabrik, der amerik. Buchhal⸗ tung mächtig. 6924K. ſchinen. 10030. Hausburſche, junger. Glaſer, tüchtige. 641A. Schreiner, tüchtige. 642A. Anugehender Commis mit der Eiſenwaarenbranche als Lageriſt u. Verkäufer, eventuell auf./4. a. c. eventuell früher. 536. Weibliche Perſonen: Tüchtige Modiſtinnen. Auhilfsköchin. 711A. Junges Mädchen von 15—18 Jah⸗ ren zu einer einzelnen Dame Tags⸗ über. 626A. Lehrmädchen in ein Damenconfek⸗ tionsgeſchaft ſofort geſucht. 541A Reſtaurations⸗ u. Privatköchin, Kellnerin u. Kindermädchen; nach auswärts. Reſtaurationsköchinnen u. Kell⸗ nerinnen finden ſofort Stelle. Mädchen, für Küche und Haushal⸗ tung tüchtig. 10 brave, ordentliche Dienſt⸗ mädchen finden ſofort Stelle. für Haushalt n. zu Kindern. 425A. 636A. 688K. B. Stellesuchen: Mäunliche Perſonen: Als Einkaſfirer. Auslaufer, Aufſeher, Werkmeiſter, Platz⸗ meiſter, Portier oder dergl. Mehrere Lente geſetzten Alters mit beſten Zeugniſſen u. Referenzen, auch auf Wunſch cautionsfähig. Tüchtige Fuhrkuechte, Pferde⸗ hurſchen u. Kutſcher mit beſten Zeugniſſen. Ein im Verwaltungsfache und Rechnungsweſen durchaus erfah⸗ rener felbſtſtändiger Beamter ſucht ſeine Stellung zu wechſeln; Stellung als Gutsverwalter oder Verwalter einer Fabrikfiliale nach Auswärts am Angenehmſten; Prima Referenzen. Gefl. Offerten erbeten. 466. Commis in ein Colonialwaaren⸗ oder Eiſenwaarengeſchäft event. als Comptoiriſt. 469B. Gewandte Schreiber u. Bureau⸗ gehülfen mit guten Zeugniſſen u. Empfehlungen. 470B. 437B. Gewandter Mann in Kurz⸗, Co⸗ lonial⸗, Material⸗. Farb⸗ und Ellen⸗ waarenbranche ſehr erfahren, ſucht Stellung event. auch als Magazinier, Aufſeher oder dgl. 471B. Conditor, tüchtiger. 478B. Lehrling in ein Engros⸗Geſchäft auf Oſtern. 475. Kellner, tüchtiger. 434B. 500B. Junger Kaufmann ſucht ſeine feien Stunden mit Nachtragen von Büchern auszufüllen. 509B. Tüchtige Schloſſer. 482BB. Commis für ein Sped.⸗Geſch. 484B. Wi gleichviel welcher Branche. 485B. Modellſchreiner. 445B. NB. Für Stellen⸗ oder Arbeſtſuchende, die einmaf angemeldet ſind, wird Seitens des Stellen vermittlungsbureau's ſolange annoncirt und nach perſb Vermittlung geſucht, bis zh Naſſen dungsfriſt von 14 Tagen abgelaufen. Jede an Arbeit gefunden hat, iſt verpflichtet, ſolches dem damit unnöthiges Annonciren, ſowie ſonſtige Bem der gewünſchten Stelle oder Arbeit noch durch des gefunden hat, ſpective bis die A. el⸗ gemeldete Perſon, welche and veitig Stelle oder Siellenvermittlungsbureau ſofort mitzu heif, ühungen, vermieden werden. Die tit. Herrſchaften und Arbeitgeber werden koſtenlos bedient. Anfragen von Auswürts werden un dann beautwortet wenn Marke brigefügt itz bar billig zu verm. H 7 50 abgeſch. 3. St., 5 Zim⸗ 9 mer u. Zubehör per 1. März zu vermiethen. 786 IEIi 17,15 Ringſtraße. 3. Stock 7 Zimmer auf 1. April Näheres im 2. Stock, 13481 ein abgeſchloſſener 3 Stock K 2, 7 5 Zimmer und Küche per 1. April event. früher zu verm. 144 0 6 3 2 große leere Zimmer, 3. 2 Stock rechts, auf die Straße geh., ſofort zu verm. 813 U 1 3 im 4. Stock iſt ein Zim 9 mer an ruhige Leute ſogl. beziehbar zu vermiethen, ſowie zwei Zimmer mit Zubehör zu verm. NMäheres im 2. Stock. 13058 1 1 Zim 2. Stock, ein ſehr 2 großes ſchönes Zimmer mit Keller an ein oder zwei ruhige Leute per 1. Februar beziehbar zu ver⸗ miethen. Auch für Comptolr ſehr ge⸗ eignet. Näh. im 2. Stock. 490 20 2, 3 Neckarg., ein ſchönes Parterre⸗Zimmer ſo⸗ gleich zu vermiethen. 910 7 Neckargärten, 2 Wohn⸗ 2 2, 2 ungen, jede 2 Zimmer und Küche, zu verm. 1079 e Neckargärten, eine +E 2, 13 Wohnung zu v. 301 7 Neckargärten, 2 Zimmer ZK 1.— und Küche zu v. 989 am Ende des Neckardammes ZL 2, kleinere Wohnungen—2 Zimmer u. Küche anſtändig und ſehr billig ſofort oder ſpäter zu verm. 101 7 Necarg., 1 Wohnung ZM 1, 8 zu verm. 99 Ringstrasse, G7, 18 eine hübſche Wohnung 4. Etage, s event. 5 Zimmer und Zubehör per 1. März zu vermietheu. 830 Eine ſchöne Wohnung 5 Zimmer, Küche, Keller, Waſchküche, Garten und Bleichplatz(auch getheilt) ſofort bezieh⸗ Näh, im Verlag 883 (Schlafstellen.) 24 S 8 B 5, 17 Schlafſtelle zu v 0 4 3 4. Stock, Schlafſtelle zu ver⸗ 90 miethen. 822 E 5 5 eine Schlafſtelle ſofort zu 9 vermiethen. 819 Schlafſtelle für 1 oder 2 Herrn ſof. zu v. 172 3. St., eine gute Schlaf⸗ ſtelle mit Koſt zu v. 486 2. Stock, 2 Schlafſtellen zu verm. 478 Hinth., 3. Stock, Schlaf⸗ 2 ſtellen zu verm. 1059 parterre, gute Schlaf⸗ ſtelle zu verm. 917 N4, 21 R 4, 23 ffe. S 2, 10 Schlafſtelle zu verm. 12681 — 2. St., beſſere Schlafſtelle S 3, 6 S ſ ch H 7, 8 J1, 12 4J4,1 K 4, 8 mit Koſt. 58 2 gute Schlafſtellen zu 8 3, 14 vermiethen. 847 Schwetzingerſtr. Nr. 58, 2. St. eine Schlafſtelle ſof. zu verm. 160 Schwetzingerſtraße Nr. 2 Schlafſtelle zu vermiethen. Große Merzelſtraße 44, 8. eine Schlafſtelle zu verm. K 7 1 8. St., ein ſol. Mann 9 in Logis geſucht. 748 6 7 11 3 Tr, 1 j. Mann k. Koſt 2 u. Wohnung erh. 984 6 8 6 4. St., 2 junge Leute in 9 St. 703 Koſt u. Logis geſ. 1057 2* parterre, Koſt und H 3. 10 Logis. 135 86 H 4, 4 Koſt 1. Logis. H 4, 7 Koſt und Logis. 174 Koſt und Logis. 621¹ H 5, 8 0 0 J 3, 21 3. Stock, Koſt und 988 2. Srock, 1 anſt. j. Mann P 6, 6 in Koſt u. Logis geſ. N4 N 4 nd 55 8 2, 20 Koſt und Logis 555 T 2 3 ſolide Arbeiter finden Koſt 8 und Logis 588 A 25 1 neuer Stadttheil, 3. Stock, 2 anſtändige Arbeiter können Koſt u. Logis erh 94 Guten bürgerlichen Mittag⸗ und Abendtiſch. 190 M 1, 10, parterre. Zwei ſolide Arbeiter können Koſt und Logis erhalten. Näheres 2 9, 2s, Lindenhof. 75 Schwetzingerſtraße Nr. 44 im Laden, erhalten 2 ſolide Arbeiter Koſt und Logis. 299 deen ereern. ũũ ſſſ ⁵ 8 ee, ef Abtitr hür bur xon urn eerr 5 — Au1 ‚‚ ‚———s 838 1. Februar. 5560%enessesesees 2 20 2 Für Bälle.: Geſticie Spitzen⸗Nolants 2 in.60 an hellblan und roſa Mk..— per Meter Geſtickte Tülle Mk..60 per Meter. von ſämmtlichen 9638282 —2 von 25 Pfg. an per Meter. Ballhandschuhe 2 De 8888 Lehmann Loeb. D 4, 6 Pruchtmarkt D 4, 6 Lager und Anfertigung General⸗Anzeiger. oeb, 5 989 1* 4 2 75 Abtrennung und Einziehung der Zir gestickte Spitzen? 3 Wiſhe E Mußſtattungsgegenſtänden e zu billigen, feſten Preiſen. Seite. Deutsche Unionbank. Wir eröffnen proviſionsfreie laufende(Chek)⸗Rechnungen mit Ver⸗ zinſung der Einlagen. 75 Die auf uns gezogenen TCheks werden auch in Berlin und Frankfurt a. M. bei den bezeichneten Stellen ſpeſeufrei eingelöſt. 5 Wir übernehmen die Verwahrung und Berwaltung offener Effeeten⸗ 7 65 Depots und beſorgen hierbei alles im Jutereſſe unſerer Kunden Nothwendige, nämlich: änich 1 und Dividenden⸗Coupons, gung, Convertirung u. ſ. w. Die Beſorgung neuer Coupons⸗Bogen, Die Leiſtung fälliger Einzahlungen u. ſ. w. Ferner nehmen wir Werthpapiere verſchloſſen in Depot. eessesessssesssssesesesesssss von 60 Pfg. an. 610 2 e Wir vermitteln den An⸗ und Verkauf aller Gattungen Ballstrümpfe 3 9 von Werthpapieren u den villiaſten von 25 Pfg. an, ſowie Errmang 8 AZakr Mannheim, im Auguſt 1885. Die Direeti on 5 9 9 9 15 8 * 7 eeeee 2 Rüſchen KBänder 4 neben Juwelier Joseph Netter& Cie— 2 empfehlen zu billigen Preiſen. empfiehlt:—— A 0 ö 2 Schmuckgegenſtände Cavxes à Liqueurs. 1—— S 8 GeSc W. 6 ASer, in Jet, Schildplatt, Elfenbein u. Oxid. Goldfiſchſtänder und Aquariums. 2— S— 8 0 Portefeuille und Lederwaaren,———— 3 N8, II, Kunſtſtraße. 2 Photographiealbum, Schreibmappen, Antik geſchnitzte Holzwaaren— 3 S% eeeeeeleeeeeeee Necceſſarres, Bamentaſchen, Etagéres, Garderobe⸗ und Handtuch⸗ 2A2. ‚— J Handſchuh⸗ und Taſchentuchkaſten, halter, Conſols, Hausapotheken,— 2— 2 2 8 7CC Jagdkörbe, Eigarren⸗Etui, Rauchtiſche, Arbeſtstiſche, Toilette⸗ und: 3 3 3 jlanmos ete. Brief⸗ u. Banknotentaſchen und alle in Nähtiſche ꝛc. ꝛc.— 82 8 8 zum Verleihen und Ver⸗ dieſes Fach einſchlagende Artikel. Säulen und Staffeleien.— kaufen, ſtets ſehr preis⸗ e e Bein, Altenide und versilb. Waaren.—2— 2—58 8 würdig in großer Auswahl 855 Tiſch⸗ und Tranchir⸗Beſtecke, Obſtkörbe,—1 232 2— 8 8 bei„ nter Spiß gech cheent en e.„ Kafelaaſſcke echealen Körte FF A. Donecker, O 2. 9. 2 Bowlen, Eſſig⸗ und Salzgeſtelle, Meſſer WA.—— 2 2 2— 8 8 Kunſt⸗ u. Inß rumentenhdlg. Phantaſte⸗Artikel und Gabeln, Lampen de. ꝛc.—— 2 38 in Bronee, Alfenide, Orid, Cuivre poli Muſik egenſtänd 60 2 8 Ge—— 5— —5 ajolica ꝛc. zc. Fantaſiegegenſtände, Doſen von—12———* Z6pf Schrelbzeuge, Schreibgarnituren. diüe Wohne ew bede fale, 28 3 ——— mit und ohne Glocken, bewegliche Fi⸗——* 8 Chignons, Toupets, Scheitel Vaſen, Figuren. guren, Züher Harfe z⸗ werden billigſt angefertigt. 13406 Tiſch⸗ Bifite⸗ und Cabinet⸗Rahmen, Stickereien. 241—r—r———————8 Staffeleien und hundert andere Artikel.] Angefangene und fertige Stickereien. SSGSSossss F. Gallian, Friſeur P 4. 15. 12,17 Chr. Ries, 1 2 17 Kleiderreiniger und Deeateur IB. Herrmanns Bazar, D. 1, Mannheim, meben Goldarbeiter Netter. empftehlt ſich im 738 Waſchen, Reinigen und Aus⸗ S SOr beſſern von Herrenkleidern. Ludwigshafen. Umzüge ſowie Möbelverpack⸗ 0 Wein⸗Reſtauration von ungen werden gut und billig beſorgt. Frauz Holzer, O 4, 8/9. 12700 um Flicken, Waſchen und B — 120— liche Liebe kann ihn aus ſeiner Heimath und ſeiner Familie getrieben und ihn veranlaßt haben, den Tod zu ſuchen? Aber nun iſt er vernünftiger geworden und ſchämt ſich ſeiner Thorheit und krhrt zu den Seinigen zurüͤck.“ In Iſabella ſtieg ein Gefühl von Beſchämung und Neugierde auf. Sollte ſie denn ſeine Erregung und ſeine Fluth ſo völlig mißverſtanden haben? Sie mußte darüber Gewißheit haben. „War es Jamael ſelbſt, der Ihnen dies ſagte?“ fragte ſie. Frau ausweichend,„glauben Sie ich bin ſo alt geworden, ohne die Thorheiten Gustav Renner, (Altdeutſche Weinſtube nächſt der proteſt Kirche.) Anerkannt beſte Weine, vorzügliche Küche, warme und kalte Speiſen zu jeder Tageszeit. 129 uü⸗ 20 1. 1, 2. St. Neckargärten.—— 2 8 MANNHEIM PF 7, 19 Ptidelbergerſtrafße F 7, 19 empfiehlt ſich dem geehrten Publikum. 262 8 9 H. Klebusch. SGustav Matter, Photographisches Institut& Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Mannheimer Volksblatt und Handelszeitung.) 17 5— Kampf um's Daſein. „Wozu brauchte er mir es mit Worten zu ſagen?“ erwiderte die alte Original⸗Roman von Moy Thomas aus dem Engliſchen von R. Heß. (Machdruck verbotend Cortſetzung.) von Euch jungen Leuten kennen gelernt zu haben?“ Iſabella fühlte ſich ſehr erleichtert, denn obgleich ſie ſich vorgenommen, nicht mehr an ihn zu denken, hatte es i hren Stolz doch ſehr verwundet, daß ſte ſich getäuſcht haben ſollte in der Beurtheilung ſeiner Empfindungen, bei dem ſonderbaren Abſchiede auf dem Friedhofe. Sie war überzeugt, daß eine frühere unglückliche Liebe nichts damit zu Iun hatte, und daß dieſelbe nur in der Phantaſie der alten Frau exiſtirte. Was auch immer der Grund ſein mochte, ſeinen Namen und ſeine Lebensſtellung zu ver⸗ bergen, ſie war überzeugt, daß ihn kein unehrenhaftes Motiv dazu veranlaßte,„denn“, dachte ſie,„ich will ihm wenigſtens Gerechtigkeit widerfahren laſſen, und muß ſagen, daß ich ihn allezeit, aufrichtig, ehrenhaft und muthig gefunden habe, wenn auch“, fügte ſie leiſe hinzu,„in einer Sache ſehr thöricht.“ So ſehr ſie ſich dagegen ſträubte, ſie mußte den ganzen Abend an ihn denken, und ihr Schlaf war dieſe Nacht unruhig und unterbrochen und gegen Morgen träumte ihr, daß Ismael ertrunken wäre und ſie das Bellen des Hun⸗ des hörte. Die Gäſte verließen am nächſten Morgen Clayterville in demſelben vor“ nehmen Aufzuge, wie ſie angekommen. Die Abfahrt fand, zu Capitän Clayters Freude, bei vollem Tageslicht ſtatt und der elegante, offene Wagen mit dem kattlichen Poſtillon auf dem Bock und den vier feurigen Pferden davor, lockten fämmtliche Einwohner der unglücklichen Stadt auf die Straße, um die Gäſte abfahren zu ſehen. Frau Clayter hatte ſich wieder vollſtändig erholt von ihren Strapazen und ſah friſch und roſig aus, während Iſabella noch blaſſer war als gewöhnlich. Nachdem der Capitän dem Poſtillon bedeutet, den Weg über Rayleigh zu nehmen, und ihn und ſeine Gattin dort abzuſetzen, ſetzte ſich der Wagen in Bewegung und es ging im Galopp durch die Stadt auf die Land⸗ ſtraße— Borley entgegen. (Fortſetzung folgt.) —— Er hatte ſte mit eigener Aufopferung auf der See beſchützt, ſie war ihm Dank ſchuldig, ſie hatte ihm aber keinen gezeigt; und nun war er ſogar um ihretwillen aus ſeiner momentanen Heimath vertrieben. „Es war dies ſehr gedankenlos und grauſam von mir,, dachte ſie,„wie muß er mich nun haſſen.“ Es war indeſſen völlig Nacht geworden und ſie fühlte ſich vereinſamt und unbehaglich— eine Thräne ſtahl ſich über ihre Wange. Sie hatte keinen Vor⸗ wurf mehr für ihn, aber viele für ſich ſelbſt.„Und doch“, dachte ſie wieder, „wie konnte er auch nur einen Augenblick glauben, daß ich ſeine Liebe begünſtigte? Er muß von Sinnen ſein!“ Aber ſie fand keinen Troſt in ſolchen Gedanken Liebe iſt etwas Unfreiwilliges und deshalb von Vermeſſenheit keine Rede. Wenn er eine der vielen Gelegenheiten, die ihm geboten, benützt hatte, zu ihr von ſeiner Leidenſchaft zu ſprechen, ſo hätte ſie ein Recht gehabt, ihm zu zürnen; aber ſie hatte ſich nur in ſeiner Stimme und in ſeinen Blicken kund⸗ gegeben und wie wenig Hoffnung er ſelber für ſich hatte, zeigte ſeine Flucht. Konnte er mehr thun? Sein Zartgefühl ließ ihr ihre eigene Handlungsweiſe um ſo haſſenswerther erſcheinen.„Er iſt ohne Zweifel von guter Herkunft und guter Erziehung“, dachte ſie,„und ſeine Selbſtachtung litt es nicht, daß er einem Mädchen, die als reiche Erbin bekannt war, von ſeiner Liebe ſprechen ſollte.“ Aber es war müßig, das Vergangene zu bereuen, und ſte nahm ſich vor, nicht mehr daran zu denken. Nachdem ſie in Clatersville angekommen, und ſich die erſte Aufregung über das Wiederſehen mit ihrem Vater und Frau Clayter gelegt hatte, erfüllte ſte ihr Verſprechen an Carrel, ſeine Abweſenheit zu entſchuldigen. Sie ſagte, daß er ſie begleitet, bis er ſie vollſtändig geſichert wußte, und daß er ſie verlaſſen mußte weil ihn unaufſchiebbare Geſchäfte nöthigten, einige Zeit von Clapterville bern zu bleiben. Frere, nachdem er ſeine Tochter wieder hatte, zeigte kein beſonderes In⸗ tereſſe für das Verbleiben Carrel's, und äußerte ſich darüber heimlich Capitaͤn Clayter gegenüber in folgender Weiſe⸗ J. Seſte. General- ernzeiger Olymp. Dienſtag und Samſtag Abend präzis 9 Uhr Vereins⸗Abend im Lokal„Alte Sonne.“ Erſcheinen erwartet 21⁴ Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Dienſtag Abend 9 Uhr Jeden 2 5 Speoialarzt für Nasen-, in Berlin, hat ſich hier niedergelaſſen. Wohnung: F I, 4. Sprechſtunde: täglich von 10—12 und—4 Uhr, Dr. med. Gustap Killian, Obren- und Hals-Krankheiten, bisher Aſſiſtent von Dr. Hartmann und Co⸗Aſſiſtent von Dr. Krause 874 1 bittt für Uunbemittelte an Wochentagen von 12—1 Uhr. 130 Der Vorſtand. Mänuergeſang⸗Herein der Gypſer Maunheims. Heute Dienſtag Abend ¼9 Uhr Probe. 235 Der Vorſtand. Männer⸗Geſangverein.] füts Heute Abend 9 Uhr 71 Probe. Der Vorſtand. 7 2 06 5 besang-Verein„Lyra.“ Heute Dienſtag Abend 9 Uhr Geſang⸗Probe im Lokal Huber H 5, 1, Um vollzähliges Erſcheinen bittet 13896 Der Vorſtand. Geſangperein„Conterdia“ Durch mein Momentverfahren ührung herzuſtellen nachſtehenden billigen Preiſen: ſenſtag, Abend ½9 5 8 Probe. 15 O 2, 2. Hemdenfabrik Bringe mein 206% KKerl Krön Hoflieferant. Aafertinung 92 eeeeee— Kurzgeſ chnittenes tro dkenes Tannen⸗„Bündelholz mittelt prompt und billig 204 Karl Seiler, Collecturgehilfe, L 2 6. per Ctt. ſtri aus Bans 125, Aener Canz⸗Curſus der Gh. ab zuger.15, in Saale des Schwarzen daum.“ 20 Ctm. langts gaunkuholz nitht gebunden 128 eee ſr eit en e.00, per Etr. ab Jager A.90. Feinbügeln (eigene Spezialität) in empfehlende Erinnerung und ertheile gegen mäßiges Honorar Unterricht. Auna Degen, E 5, 5 Etiſtungsgelder Lartg auf liegenſchaftliche Unterpfänder ver⸗ Handſchuh⸗Waſcherei 8 E. Jühnigen. G. 2 3, Marktplatz. „Der arme Kerl hat jedenfalls gethan, was er konnte, aber ſeine Un⸗ wiſſenheit, iu Bezug auf Schifffahrt wird wohl an dem ganzen Malheur Schuld geweſen ſein, und er getraut ſich nicht, ſich bei uns ſehen zu laſſen.“ „Gewiß“, erwiderte Clayter,„wenn die Geſ ſchichte allmählich vergeſſen iſt, wird er wohl ſeinen Weg hierher wieder finden.“ Iſabella ließ keine Vermuthung aufkommen, die trgendwie zum Nachtheile bhres Freundes ausgelegt werden könnte und ſuchte, während den Vorbereitungen zu deren Abreiſe, die Bekanntſchaft mit ihm zu vergeſſen, was ihr indeſſen nicht gelang. Wenn ſie nur die Gewißheit hätte, daß er ſie nicht für eine herzloſe Kokette hielte, dann würde ſie ſeiner bald nicht mehr gedenken— indeß, was konnte es ſte kümmern, wie ein Fremder, den ſie vielleicht nie wieder ſehen würde, von ihr bächte? Sie unterließ ihre Spaziergänge am Stande, beſuchte aber um ſo häufi⸗ ger Stedman's und erhielt nun von dem Schiffer einen beſſeren Bericht über die wunderbare Rettung auf der Sandbank, als aus der Erzählung der Frau Clayter, die nur eine confuſe Erinnerung an die ſchreckliche Nacht hatte. Die Dankbarkeit Clayter's, dem alten, treuen Diener gegenüber, war elne aufrichtige, und er verſprach ihm eine fürſtliche Belohnung, ſobald ſeine Angelegenheiten in Ordnung. „Was iſt es denn Großes“, ſagte Stedman,„ich rettete mein Leben und bei dieſer Gelegenheit auch das der Frau. Was die Belohnung, anbetrifft, verlange ich keine beſſere, als daß der Capitän vernünftig würde, und nicht ſeinem Ruin ſo eigenſinnig in die Arme liefe.“ Iſabella berichtete Stedman, was ihr Carrel an ihn aufgetragen, und er verſprach ſeiner Bitte nachzukommen. „Ich habe den Burſchen liebgewonnen“, ſagte er,„und es thut mir leid, daß er es für nöthig gefunden, uns zu verlaſſen, aber wann irgend er zurück⸗ kommen will, ſoll er bei uns allezeit eine Heimath finden.“ Am Morgen vor dem Tage der beabſichtigten Abreiſe der Gäſte vom Ro'al Hotel erhielt Stedman ein Billet von Carrel ohne Angabe von deſſen Adreſſe, worin derſelbe anzeigte, würde, und hoffe, noch zeitig genug einzutreffen, um die Reiſe mit der Barke nach London mitmachen zu können. Das Billet war Ismael unterzeichnet, der einzige Name, unter den ihn Stedman's kannten. Frau Stedman theilte den Inhalt des Briefes Iſabella mit und ſie freute ſich, zu erſahren, daß er zu⸗ rückkäme, während ſie aus der Zeitbeſtimmung erſah, daß ſie die alleinige Ur⸗ ſache der Entfernnung war. Die alte Frau wurde nicht müde, alles mögliche Gute von ihrem jungen Freunde, Iſabello gegenüber, zu erzählen und rühmte es ganz beſonders, daß er die Schaluppe glücklich ans Land gebracht. Vetztere hatte Stedman von Bartow zurückgeholt und ſie lag in ihrem befecten Zuſtande in der Bucht vor Anker. daß er am nächſten Abend dorthin kommen 70 .25 .50 0 2, 2. 185 gezogen und daß er keinen andern Namen als Jsmael angegeben. der unglücklich verfolgt und Photographie V. Blerreth, Heidelbergerſtraße P 7, 21. ½% Dutzend Bilder M..50. 1 Dutzend Bilder M. 7 Größere Bilder bei feiner und reeller Bedienung. ſt es mir möglich auch bei dem ſchlechteſten Wetter die beſten Aufnahmen unter Garantie in feinſter Aus⸗ 2⁰5 Beisi der nzu Fabrikpreiſen. Großes Lager fertiger Herren⸗, Damen⸗ u. Kinder⸗Wäſche von ſolider Arbeit, vollkommener Größe und dauerhaften Stoffen zu Herrenhemden von weißem Creton mit Einſatz von.50 bis 6 Mk. Herrenhemden farbige, ſowie Arbeitshemden von Damenhemden einfach von Creton mit Spitzen beſetzt.50 Damenhemden elegant in allen Fagonen mit Stickerei 3— Damenjacken, Unterhoſen, Corſetts, Unterröcke von Kinderhemden in allen Größen von 30 Pfg. an. Hexrmaun U Biermanm. . Wermr Wuürttemb. und Bad. Seegras Zund Orin'Afrique in großen und kleinen Quantiläten billigſt abzugeben bei Jakob J. Reis, Möbelfabrik, f G 2. 22. 22 eeeeeeeeeeeeee ee Getragene Schutze u. Stiefel werden ge⸗ u. verkauft. Reparaturen werden ſchnell und blligſt beſorgt. 205 Adel. Eugſter, BWw. 8 4, 7. Ver zahlt die alle rhöchſten Preiſe für getragene Kleider, Schuhe und Stiefel? 249 L. Herzmaun, E 2, 12. Für Wirthe. 300 Dutz. Meſſer und Gabeln, Eß⸗ und Kaffeelöffel billig zu verkaufen. 394 L. Herzmann, E 2, 12. Brillen kauft 25 gut und billig 24⁷ E 2, 12, L. Herzmaun. Alle Arbeiter bekommen ihre Schürze weiß, blau und grün, 252 gehen ſie nur zu L. Vebeeege hin. 200 Pferde⸗ und Bügeldetten von M.50 an. L. Herzmaunn, E 2, 12 Neue Tuchlappen für alle Hoſen paſſend. 251 E 2, 12. Cylinder⸗Hüte kauft 248 L. Herzmann, E 2, 12. Beſte Sorte engliſche Putzlumpen 35 Pf., bei Abnahme von 6 Stück nur 30 Pf., gewöhnliche 20 Pf. Wieder⸗ verkäufer beſonderen Rabatt. 124 L. Herzmaun, E 2, 12. Leere Flaſchen kauft 125⁵ L. Herzmann, E 2, 12. Für Kutſcher. 200 doppelte Militärdecken 200 Män⸗ tel, 200 Paar Handſchuhe mit ger 246 L. Herzmann, N 2, 5000 Schlit ſatraen ſchwarz, roth und grün geht nur zum L. Herzmann zin 5 5 Lenlitte 2500 Paar Schlittschuhe Wer will billig kaufen, 44 muß nur zum L. Herzmaun laufen. Alte werden in Zahlung angenommen. 100—— hiäcke bei 245 Derzwann, E 2, 12. 8 119 2 0 4. 5 0 24 Schmerzloſes hafte Plomben Cement. Gebiſſe die Wurz eln der 6 — — 2 en ohne 1ent⸗ nach ſter und vo Sesse e angreif Zahntropfen, den zu ſtillen, 34 Pfg. Garantie. Frau El iſe Glöckler, Breiteſtraße E 1 Nr. 5, 2 Stock. 3 Sprechſtunden jeden Tag von Morgens? Uhr bis Abends 8 Uhr. Sonntags auch Sprechſtunden 3 Arme finden Berückſichtigung. 1 huſchmerz Alles Unter Ssesssse 96%%%%%%%„%„%„„% 8 οοοοοο ο οοοοοο Geschlechtskrankheiten aller Art werden ſchuell u. ſicher geheilt ſelbſt veralt. Fälle in kurzer Zeit. 212 Ludwig Knauber, Chirurg, F 5, 7 93 155500 Sk. Bekkladen mit u. ohne Roſt; Tehubt llig.“ Aur J Mb. 50 Hf. 282 verſenden franco ein 10 Pfd. Packel feine Toiletteſeife in gepreßten Stücken, ſchön ſortirt in Mandel⸗, Ro⸗ ſen⸗, Veilchen⸗ u. Glycerin⸗Seife. Allen Haushaltungen 115 zu empfehlen. Th. Coellen& Cie. Orefeld, Seifen und Parfümerienfabrik, Nicht zu überſehen. Hat Jemand ein chroniſchesß Leiden oder Schmerzen, ſei es in Kopf, Bruſt Magen, Leib oder Glieber, innerlich oder äußerlich, ſo wende er ſich ohn Zögern an Frau Späth, J 2 Nro. 9 welche 5 Perſonen von alten Krankheiten gänzlich befreit, da runter eine Frau, welche ſchon ſeit 9 Jahren an Magenkrebs fürchterlich ge⸗ litten und jetzt vollkommen geheillt iſt das dankend veröffentlicht wird. Nä heres auf Verlangen perſönlich 8 nach brieflich. Offene Stellen müguee „beutsche Central-Stellen-Anzeiger“ in ß üüngen d. N. ſtets in größter Anzahl. Probs Nru, gratis. D Die Aufnahme offene Stellen jeder Art erfolgt koſtenfrei. 13 407 6 2, 22.(28 ———— Am Abend vor ihrer Ahreiſe beſuchte Iſabella Frau Stedman und brachd ihr einige Geſchenke als Andenken an ſie— ſie fragte, ob weitere Nachrichten von Carrel eingelaufen ſeien. „Außerdem“, ſagte ſie mit einiger Verlegenheit,„bitte ich Sie, ihn noch mals herzlich von mir zu grüßen. Sagen Sie ihm, daß ich ihm allezeit dank⸗ bar ſein werde und wohl weiß, wie tief ich in ſeiner Schuld ſtehe— er mög freundlich meiner gedenken.“ Frau Stedman verſprach, dies ſo wörtlich als möglich zu beſtellen, dant, näherte ſie ſich Iſabella und ſagte leiſe: „Ich möchte Ihnen ein großes Geheimniß anvertrauen— ich ſollte e⸗ zwar Niemand ſagen, aber ich glaube, es ſchadet nichts, wenn Sie es wiſſen zumal da Sie bald von hier weggehen.“ „Vielleicht bezieht es ſich auf Ismael?“ fragte Iſabellg. „Ja wohl“, ſagte die Alte,„kommen Sie, ich werde Ihnen erzählen.“ Sie gingen in den Garten, ſo daß ſie von Niemand behorcht werdei konnten. „Das Geheimniß iſt das“, ſagte die Schifferfran,„daß unſer Freun Ismael kein Matroſe oder Schiffs⸗Zimmermann iſt, ſondern vornehmer Leut Kind.“ Iſabella wußte ſchon manches über Carrel's Vergangenheit von ihn ſelbſt, brannte aber vor Begierde, darüber Weiteres zu hören. „Aber zu welchem Zweck lebt er hier in Verkleidung?“ „Still das iſt eben das Geheimniß“, meine Ideen darüber.“ Dann erzählte ſie ausführlich, wie ſie ihn dem Tod nahe aus dem Waſſe Name“, ſagte ſie, bedeutet einen Menſchen, die Wüſte geſtoßen iſt— gleich dem Ismael in der Bibel, wie Sie wohl wiſſel werden, Fräulein.“ „Ja, die Geſchichte kenne ich ſehr gut, aber wie iſt ſein wirklicher Name 25 „Wir wiſſen es nicht,“ erwiderte die Frau,„aber Jedermann muß ſehen daß er kein gewöhnlicher Arbeiter iſt; er iſt ſehr gelehrt und verſteht fremd Erinnern Sie ſich des Buches von Ihnen, das er gefunden?“ Sprachen. „Ja wohl“, antwortete Iſabella erregt. ich hätte auch ohne dieſes gewußt, daß er ein vornehmer Herr iſt. flüſterte die Alte, aber ich habe. „Dieſe „Nun ſehen Sie, Fräulein, die ganze Nacht ſaß er und las darin; abe Seine Ar ſich auszudrücken, ſeine Manieren, Alles deutet darauf hin, wenn er auch noch ſo heruntergekommen ausſah, damals, als er ſich das Leben nehmen wollt im Fluſſe. „Welchen Grund?“ fragte Iſabella. „Sie, Fräulein, die Sie ſelber jung und ſchön ſind“, erwiederte die Alte en das leicht errathen, ſollte ich denken. Er hatte guten Grund dazu.“ Was ſuut, als eine unglück