Nr. 68. 1. Blatt. Morgenausgabt. Badiſche V olks⸗Zeitung. Sountag, 20. Mürz 1887. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. Erſcheint käglich, Soun- und Feſttage ausgenomiſton. VuAnſere heutige Nummer um⸗ faßt mit der Roman⸗Beilage, ſowie der Südweſtdeutſchen Schach⸗Zeitung 12 Seiten. Inſerate für die heute Nach⸗ mettag erſcheinende 2. Nummer werden bis halb 4 Uhr entgegen genommen. Die Entſcheidung über die Zukunft der Beichslande. Berlin, 18. Mälz. Der„Kölniſchen Zeitung“ wird aus Berlin telegraphirt: Die heutige Ank unft des Fürſten Hohenlohe wird für die nächſte politiſche Entwicklung des Reichslandes bedeutungsvoll werden. In allen hieſigen politiſchen Kreiſen ſieht man mit großer Spannung dem Gutachten entgegen, das der Statthalter hier perſönlich über die demnächſt zu ergreifenden ſchärfe⸗ ren Maßregeln an maßgebender Stelle erſtatten wird. Daran, daß ſchon in allernächſter Zeit ſcharſe Maßregeln ergriffen werden müſſen, um die Wiederkehr ſolcher Er⸗ eigniſſe wie die letzten Wahlen in Elfaß⸗Lothringen dauernd unmöglich zu machen, zweifelt im Grunde Nie⸗ mand; dagegen wird von militäriſcher Seite ſogar noch ausdrücklich betont, daß die Sicherheit des Reiches geradezu es nothwendig mache, daß den Proteſt⸗ lern und Franzoſenfreunden im Reichslande das Hand⸗ werk gelegt werde. Von allen Seiten tauchen natürlich die verſchiedenartigſten Vorſchläge auf über das, was jetzt zu geſchehen habe. Vor allem wird betont, daß jetzt zu⸗ tage getreten ſei, welch' ſchwerer Fehler damals gemacht worden ſei, als man aus drei franzöſiſchen Departements, die in keiner Weiſe zuſammengehört hätten, in denen ſich ſogar die Elſäſſer und Lothringer wie zwei feindliche Volksſtämme haßten, einen neuen einheitlichen und ſelbſt⸗ ſtändigen Staat gemacht habe. Noch ſei es Zeit, dieſen Fehler wieder gut zu machen, die verfehlte Staats⸗ bildung wieder aufzulöſen und das Land demjenigen Staatsgebiete einzuverleiben, das in ſich durch die Man⸗ nigfaltigkeit ſeiner Intereſſen, durch die eigene Macht und Größe, durch die ſtramme Gewöhnung ſeiner Be⸗ amten allein die Gewähr einer glücklichen Verſchmelzung in ſich trage, nämlich Preußen. Auch wird erörtert, ob, wenn die völlige Verſchmelzung unthunlich ſei, dann nicht Einverleibung Lothringens in Preußen und die Belaſſung der beiden gleichgeſinnten Bezirke Unter⸗ und Oberelſaß als ſelbſtſtändiges„Reichsland“ zweck⸗ mäßig ſei. Freilich, die Bedenken, die allen ſolchen Einverleibungen entgegenſtehen, ſind heute noch ebenſo in Kraft wie 1871. Preußen kann dem Zuwachs eines zweiten Polens nicht gerade freudig entgegen ſehen; und außerdem iſt es preußiſche Ueberlieferung, darauf zu achten, daß nicht durch ſolche Einverleibungen Zwie⸗ tracht oder Mißgunſt zwiſchen den anderen deutſchen Bundesfürſten geſäet werde, deren Einigkeit in allen nationalen und wichtigen Fragen ſeit Gründung des Teuilleton. — Ein modernes Sittenbild— unter jener Ueber⸗ ſchrift veröffentlicht das„Budapeſter Tageblatt“ folgende romanhafte Geſchichte:„In einem in der Tabakgaſſe in Peſt gelegenen Hauſe wohnt ſeit mehreren Jahren ein junges, kinderloſes Ehepaar. Der Mann, ein geborener Budapeſter Namens Wilhelm Tomaſek, hat ſich ſeine Frau geb. Leontine Weiße aus Berlin geholt, wo er mehrere Jahre als Leiter einer Buchdruckerei thätig war Das junge Paar pflegte in⸗ time Freundſchaft mit den Eheleuten Moritz und Erneſtine Kalai. Die letztgenannten ſind moſaiſchen Bekenntniſſes. Die Verſchiedenheit der Kulte ſtörte jedoch das gute Einvernehmen der beiden Familien nicht. Es verging kein Abend welchen man nicht da oder dort mit einander verbracht hätte; die Männer beſuchten zur ſelben Stunde dasſelbe Kaffeehaus, waren Mitglied einer Tiſchgeſellſchaft, in welcher ſie zuſammen jeden Mittwoch Abend verbrachten und die Frauen waren überhaupt immer beiſammen, wenn ſie nicht durch hauswirth⸗ ſchaftliche, dringende Geſchäfte abgehalten wurden. Eines Abends war man bei Tomaſek beiſammen und unterhſelt ſich mit Kartenſpiel. Im Laufe des Abends kam das Geſpräch auch auf Schußwaffen, was Herrn Tomaſek, welcher mit ſeinem Freunde in einen Disput über die Konſtruktion der Schußwaffen gerathen war, bewog, ſeinen Revolver hervor⸗ zuholen. Frau Leontine nahm die Waffe zur Hand und be⸗ trachtete ſie neugierig. Ihre Finger ſpielten arglos mit dem vermeintlich ungeladenen Revolver, der jedoch plötzlich los⸗ ging. In demſelben Moment ſtürzte Herr Kalai zu Boden. Man eilte hinzu und fand den ſtarken Mann bewußtlos und aus einer Bruſtwunde blutend. Ein raſch herbeigeholter Arzt konſtatirte, daß die Verwundung eine überaus ſchwere ſei und man Kalai ohne Gefährdung ſeines Lebens nicht transportiren könne. So blieb er denn in der Wohnung des Freundes. Frau Tomaſek fühlte ſich tief unglücklich über das durch ihre Unachtſamkeit entſtandene Unheil. Mit heroiſchem Opfer⸗ muthe wachte ſie Tag und Nacht an dem Bette des Verwun⸗ deten und rang förmlich mit dem Tode um ihn. Nicht ein⸗ mal die Gattin Kalal's, welche für die Dauer der Krankgeit ihres 2 herüberzogen war, durfte Hilfe leiſten. Sie ungswürdig genannt werden muß. Ein zweiter ernſtlich erwogener Vorſchlag läßt zwar die Stellung des Reichs⸗ landes als eine kaiſerliche Statthalterſchaft unangefoch⸗ ten, will aber bis auf beſſere Zeiten den Elſaß⸗Loth⸗ ringern das Wahlrecht zum Reichstag entziehen. Man macht beſonders geltend, daß es doch ein Unding ſei, Männer, die ausgeſprochenermaßen die gewaltſame, das heißt als Folge eines Krieges herbeizuführende Löſung eines wichtigen deutſchen Gebietstheiles vom deutſchen Reiche anſtrebten, in Fragen zur Beſchlußfaſſung zuzu⸗ ziehen, die in erſter Linie gerade die Feſtigung und Stärkung des ganzen Reiches bezwecken. Freilich wird auf der andern Seite nicht verkannt, daß der jetzige und vorausſichtlich auch der künftige Reichstag ſehr leicht mit jenen franzöſtrenden Proteſtlern ferlig werden könne, daß im Reichslande die Entziehung des Wahl⸗ rechts nur bei den eigentlichen Wühlern ſchwer empfun⸗ den werden dürfte, und daß endlich die Beibehaltung des Wahlrechts immerhin ein nicht zu unterſchätzen⸗ des Barometer für die wirkliche Stimmung des Landes und für die Wirkung der deutſchen Verwal⸗ tung abgibt, das man auch nicht gern vermiſſen wird. Um ſo dringender wird dafür von dritter Seite nicht die Aufhebung des Reichstagswahlrechts, ſondern die Aufhebung des Landesausſchuſſes verlangt. Dieſer ſei der eigentliche Sitz der Notabelnwirthſchaft; dort machten ſich vor allem die Beſtrebungen geltend, die auf eine Hintertreibung des tüchtigen Wirkens der deutſchen Beamtenwelt abzielten. Der Kern der deutſchen Beamten⸗ ſchaft im Reichslande ſei jetzt ſo vorzüglich und ſo opfer⸗ freudig, daß wenn man ihr einmal freie Bahn laſſen wolle, ſie ſchnell beweiſen werde, daß ſie das Beſte des Landes zu fördern imſtande ſei. Es ſei falſch, den Be⸗ wohnern des Landes das Selbſtbeſtimmungsrecht früher einzuräumen, ehe nicht die große Mehrheit derſelben ein⸗ geſehen habe, daß allein im feſten Anſchluſſe an das deutſche Reich die weitere Entwicklung des Landes möglich ſei. Zunächſt gelte es, die Elſäſſer ſelbſt für den Staats⸗ und Reichsdienſt langſam zu gewinnen und auszubilden; das ſei der erſte Schritt, wie die Bevölkerung ſich an der Verwaltung des Landes betheiligen könne und müßte. Erſt weit ſpäter hätten dann die Rechte zu kommen, die jetzt voreilig der Bepölkerung im Landesausſchuß bewilligt worden ſeien. Das ſind im ganzen die grundſätzlichen Anſchauungen, auf denen eine Reihe einzelner Vorſchläge weiter ausgeſprochen und erörtert wird. In den maß⸗ gebenden Regierungskreiſen werden zweifellos ſchon bald eingreifende Beſchlüſſe gefaßt werden. Fürſt Hohenlohe wird jedenfalls einen großen Einfluß auf den Ausfall derſelben haben. Er hat jetzt das Land ſo gründlich kennen gelernt, er hat ſich in gleichem Maße durch ſein ruhiges Urtheil und durch die ſcharfe Art, den Dingen auf den Grund zu gehen, bewährt. Er meint es wohl mit dem Lande, deſſen Verwaltung ihm das Vertrauen mußte ſich bequemen, die Rolle der Pflegerin ſhrer Freundin zu überlaſſen. Es vergingen drei volle Monate, bis Kalai vollkommen hergeſtellt war und mit ſeiner Gattin wieder heimziehen konnte. Inzwiſchen hatte ſich jedoch im Inneren der vier genannten Perſonen eine ſonderbare Wandlung voll⸗ zogen. Jeder der beiden Männer hatte zur Frau des anderen Neigung gefaßt, und dieſe wurde da wie dort erwiedert. Die Situation klärte ſich während eines ernſten Geſpräches der beiden Männer; ſie geſtanden einander offen ihre Gefühle, und da die Frauen ebenfalls nichts einzuwenden hatten, wurde die Doppelſcheidung raſch betrieben und vollzogen. Frau Kalai trat zum Chriſtenthum über und iſt ſeit zehn Monaten mit Tomaſek verheirathet; ihr Töchterlein aus erſter Ehe befindet ſich bei ihr. Leontine Weiße kehrte nach Berlin zu ihren Eltern zurück, und wie aus einer, uns von Herrn Tomaſek freundlich zur Verfügung geſtellten ſtandes⸗ amtlichen Anzeige hervorgeht, wird am 16. d. in Berlin die Civiltrauung des Herrn Moritz Kalai mit Leontine Weiße ſtattfinden. Auf die civile folgt eine rituelle Trauung, denn Frau Leontine hat ebenfalls den Glauben ihres derzeitigen Bräutigams angenommen. Kalai wird ſein Domizil in Ber⸗ lin aufſchlagen und dort das Geſchäft ſeines Schwiegervaters, eine Antiquitätenhandlung, übernehmen.“ — Aus den Verliner„Luſtigen Blättern“ Das neue Witzblatt parodirt die Leſſeps⸗Interviews und läßt den großen Mann unter Anderm ſagen:„Durchlaucht beliebte zu ſcherzen“, les iſt nämlich von ſeiner Unterredung mit Bis⸗ marck die Rede)„er verglich mich mit dem Papſte, inſofern wir Beide mit dem Centrums⸗Bohrer arbeiten. Uebrigens bin ich gar nicht Diplomat: ich habe nichts Anderes gelernt, als auseinandergeriſſene Oceane zuſammenflicken; das gibt Arbeit genug. ch kenne kaum etwas Verpfuſchteres als unſeren Globus; das Feſtland, welches einſt aus dem Waſſer durch unterirdiſchen Druck hervorgehoben wurde, wimmelt in Folge deſſen von Druckfehlern. Wenn Sie wüßten, wie ſonderbar das Alles zuſammenhängt, z. Nord⸗ mit Süd⸗ Amerika! Das ſind Schnitzer der Schöpfung, welche nur durch Panama⸗Obligationen korrigirt werden können,“ Dem e e Cetti widmen die„Luſtigen Blätter u. A. folgende erſe Mannheimer Handels⸗Seitung. deutſchen Reiches geradezu muſtergiltig und bewunder⸗ 9 Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg, Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. des Kaiſers überantwortet hat. So darf man vertrauen, daß, wie immer die jetzigen Beſchlüſſe ausfallen, ſie un⸗ nachſichtlich mit der jetzigen Mißwirthſchaft im Lande aufräumen, aber ebenſo dazu beitragen werden, eine ruhige, ſtetige und erfreuliche Entwicklung des Reichslandes zu fördern. —— »Deutſcher Reichstag. Berlin, 18. März. Der Geſetzentwurf, betreffend den Verkehr mit blei⸗ und zinkhaltigen Gegenſtän⸗ den, geht an eine Kommiſſion, ebenſo der Entwurf, be⸗ die Abänderung des Reichsbeamtenge⸗ ſetzes. Es folgt die Berathung des Entwurfs betreffend die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfindenden Gerichtsverhandlungen, Staatsſekretär Schelling motivirt den Entwurf mit Hinweis auf den Mißbrauch, den eine gewiſſe Tagespreſſe bei ſenſationellen und Landesverrathsprozeſſen mit der Be⸗ een getrieben habe. Rintelen trägt kein Bedenken, die Oeffentlichkeit der Gerichtsverhandlungen in gewiſſen Fällen noch mehr einzuſchränken, der Entwurf gehe aber zu weit und einzelne Veſtinmungen ſeien geeignet, das Vertrauen auf die Rechts⸗ ſprechung im Volke zu erſchüttern. Er beantragt Kommiſ⸗ ſionsberathung. Klemm und Meyer(Jena) erkennen das Bedürfniß größerer Geheimhaltung gewiſſer Gerichtsverhandlungen an und ſind für Commiſſionsberathung. Kräker erklärt ſich gegen den Entwurf, Klotz weiſt die Unausführbarkeit des Geſetzes nach in welchem ex einen Verſuch erblickt, das Prinzip der Oeffentlichkeit der ee zu durchbrechen. Regierungskommiſſär Kayſer weiſt auf die hohe Be⸗ deutung der Vorlage für das Auswärtige Amt hin; durch Berichte über die Landesverrathsprozeſſe erhielten Spione und fremde Agenten deutliche Winke. Die Vorlage geht an eine Commiſſton. Montag: Etat. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 19. März 1887. „Mannheim, 17. März. Viehmarkt und Schlacht⸗ hof in Karlsruhe. In dem heute erſchienenen landwirth⸗ ſchaftlichen Wochenblatte ſind die officiellen Bekanntmachun⸗ gen des Stadtrathes in Karlsruhe über die Eröffnung der dortigen Vieh⸗ und Schlachthofanlagen enthalten. Wer die betreffenden Anlagen ſchon einmal geſehen hat, der muß billig über die Zweckmäßigkeit und Schönheit derſelben er⸗ ſtaunen. Als im Jahre 1880 vom hieſigen landwirthſchaft⸗ lichen Bezirksvereine die Frage der definitiven Anlage eines Viehhofes angeregt wurde, faßte man in Karlsruhe den Ent⸗ ſchluß, Mannheim in dieſer Richtung zu über⸗ flügeln, und ſtellte eine Anlage her, die ihres Gleichen ſucht. Aber damit nicht genug. Karlsruhe ſucht uns auch den Viehmarkt zu entziehen, indem es ſeinen Hauptmarkt auch auf Montag, den Tag der hieſigen Schlachtviehmärkte, an⸗ ſetzt. Die dabei zur Erhebung gelangenden Gebühren ſind nur wenig höher als diejenigen des hieſigen Platzes. Wenn man dagegen die Leiſtungen betrachtet, ſo ſind dieſelben ganz enorme und iſt der hieſige Viehmarkt mit ſeinen mangel⸗ Eutlockt dem Einen er Applaus, Macht er dem And'ren Seelenpein; Und ruft der Eine: Halte aus: So ruft ein Zweiter: Halte ein! Findet er Nachahmer in der Zukunft Tagen, „Cetti und Genoſſen“ kaun man doch nicht ſagen. — Koſten aller Eiſenbahnen Um die auf die Eiſen⸗ bahnen der Erde verwendeten Anlagekoſten zu ermitteln, iſt im vorigen ir ange des„Archiv für Eiſenbahnweſen“ eine Reihe von Angaben, welche ſich auf die Anlagekoſten der Eiſenbahnen in verſchiedenen Ländern beziehen, zuſammenge⸗ ſtellt und ſind hiernach Durchſchnittszahlen für den in Europa und in außereuropäiſchen Ländern auf ein Kilometer Eiſen⸗ bahn verwendeten Geldbetrag ermittelt worden. Werden dieſe Durchſchnittszahlen 298,283 Millionen für europäiſche und 156,864 Millionen für außereuropäiſche Eiſenbahnen— ſ. Grunde gelegt, ſo berechnen ſich die Anlagekoſten für ämmtliche am Schluſſe des Jahres 1885 auf der ganzen Erde im Betrieb geweſenen Eiſenbahnen auf etwas über 104 Milliarden Mark. Eine Rolle von Zwanzig⸗ markſtücken, welche dieſen Betrag enthielte, würde eine Länge von mehr als 7800 Kilometer haben, alſo nahezu ein Viertel des Erdumfanges am Aequator um⸗ ſpannen. —, Eine Hochzeit mit Geueralprobe. Aus Bir wird eine intereſſaute Heirathsgeſchichte gemel⸗ det. Dort lebt ein ältlicher Sonderliug, Mr. Mollin, der am 6. d. M. ſeine Vermählung mit einer veizenden jungen Dame, Miß Ponta, feiern ſollte. Der Bräutigam, welcher ſich einer ausgebreiteten Bekanntſchaft erfreut, wollte ſich, was die Ceremonje in der Kirche betrifft, nicht auf's Ge⸗ rathewohl verlaſſen; er verlangte darum eine Generalprobe, um Einzelheiten, die ihm mißfallen, noch bei Zeiten abän⸗ dern zu können. Nachdem ſich Mr. Mollin beim Kirchen⸗ amte verpflichtet hatte, die doppelten Taxen zu zahlen, fand am 15. d. M. thatſächlich die Hochzeits⸗Generalprobe ſtatt Die Braut erſchien inmitten ihrer Verwandtſchaft; der Zug bewegte ſich langſam zum Altare, dort harrte der Prieſter im Ornate. Mr. Mollin, der eifrig in der Kirche umherlief, traf einige Abänderungen; endlich erklärte er ſich zufriedenge⸗ 2. Sette. 19. Maͤrz. haften Einrichtungen für den Handelsmann Agenkiich theurer, als derjenige in Karlsruhe, trotz der niedrigen Gebühren. Vor Allem hat der Karlsruher Viehhof eine direkte Eiſenbahnverbindung, ein im Handel gar nicht hoch genug anzuſchlagender Faktor, von den anderen vielen kleinen Be⸗ quemlichkeiten und Vortheilen gar nicht zu reden. Es ſteht deßhalb zu befürchten, daß der dortige Vieh⸗ markt dem unfrigen bedeutende Concurrenz machen wird. Die Stadtverwaltung ſollte dieſe Frage nicht zu leicht nehmen und alsbald dafür Sorge tragen, daß hier beſſere Zuſtände geſchaffen werden, würdig eines Platzes wie Mann⸗ 52 und geeigenſchaftet, den hieſigen Handel mit Vieh zu en. Wenn freilich im Schooße des Stadtrathes ſelbſt noch einzelne Stimmen laut werden, welche die Nützlichkeit und Nothwendigkeit einer ſolchen Anlage nicht anerkennen können, ſo wird es mit der Ausführung wohl noch gute Weile haben. Wie allgemein bekannt, iſt zwar Herr Bezirksthierarzt FJuchs von Seiten des Stadtrathes mit der Abfaſſung eines Bedürfnißprogrammes betraut worden, und hat derſelbe dieſe Aufgabe in umfaſſender und gründlicher Weiſe trefflich gelöſt. Nach eingezogenen Informationen ſoll nun dieſe Arbeit an eine Commiſſion zur weiteren Bearbeitung überwieſen wor⸗ den ſein. Wir hegen nur den einen Wunſch, daß die Frage in die⸗ ſer Commiſſion nicht eines ſanften Todes ſtirbt, ſondern daß die endgiltige Löſung derſelben nicht lange mehr auf ſich warten laſſen wird. Ueber die Ausführung der ganzen Anlage, ob mit oder zohne Schlachthof, über die Auswahl des Platzes u. ſ.., wollen wir uns heute noch nicht äußern, in der Hoffnung, daß die Commiſſion die richtigen Vorſchläge machen wird, doch werden wir dieſem Gegenſtande unſere ſtete Aufmerk⸗ ſamkeit zuwenden. Zur Kaiſerfeier. Auch der Schillerplatz wird zur Vorfeier des Geburtstags unſeres Kaiſers von einem ſolennen Herrn We umrahmt ſein, indem das Cafée zur Oper des Herrn Weickgenannt, die Rheiniſche Hypothekenbank, das Haus des Herrn Kaufſmanns Lippwann, ſowie die Häuſer der übrigen Angrenzer, nach den umfaſſenden Vorbereitungen zu ſchließen, in prachtvoller Illumination erſtrahlen werden, was e e nicht verfehlen wird, viele Schauluſtige an⸗ zuziehen. Statiſtiſches aus der Stadt Maunheim von der 9. Woche von 1887(27. Februar bis 5. März). Angemeldet wurden 45 Geburtsfälle nebſt 1 Todtgeburt und 22 Todes⸗ älle. Unter Letztern betrafen 8 Kinder unter 1 Jahr alt. 4s Todesurſache ſind folgende Krankheiten angegeben: Bei 2 Unterleibstyphus, 3 Lungenſchwindſucht, 7 akute Erkrank⸗ ungen der Athmungsorgane, 1 akute Darmkrankheit, 9 ſon⸗ ige verſchiedene Krankeiten. Todesfälle in der 9. oche von 1887, berechnet auf das Tauſend Einwohner und das ganze Jahr. In: Wiesbaden 10,9;.⸗Gladbach 15,7; Mainz 16,8; Karlsruhe 16,9 Mannheim 17.9; Frank⸗ furt ad. M. 17,9; Barmen 18,8; Stuttgart 18,8; Krefeld 20.7; Straßburg 21,8; Darmſtadt 21,9; Würzburg 22,2; Düfſeldorf 23,1: Nürnberg 23,4; Elberfeld 26,3; Dortmund 26,6; Kaſſel 26,8; Bochum 27,8; Freiburg i. Brsg. 29,1; 555 Aachen 31; Münſter 32,2; Augsburg 36,3.(Mhr. burn. KHusgeſtellt iſt in der Sohler' ſchen Kunſthandlung ein Porträt des verſtorbenen Herrn Carl Becker, Vaters unſeres derühmten Jean Becker, welches in 815 Auffaſſung wahr⸗ haft künſtleriſch zu nennen iſt. Daſſelbe wurde, wie wir bren, ſchon vor längerer Zeit gefertigt und iſt aus dem 5 des Herrn Hof⸗Photographen Heinrich Graß hervor⸗ angen. 85 Wir wollen nicht unſere Leſer auf die Thierausſtellung des Herrn R. Mün⸗ nich aufmerkſam zu machen, welche mit dem in Tage im Saale des„Goldenen Hirſch“(8 1, 4) eröffnet worden Die Ausſtellung umfaßt die ſeltenſten ausländiſchen hierarten und hat auch anderwärts große Anziehungskraft auf das Publikum ausgeübt. Der Preis iſt zudem ſo nieder 4 daß es auch dem Minderbemittelten ermöglicht iſt, Ausſtellung zu beſuchen. *Salvator. Wenn man zur Zeit den Inſeratentheil der hieſigen Blätter durchlieſt, ſo fällt einem unwillkürlich die Strophe eines wohlbekannten Liedes ein, die da, mutatis mu⸗ tandis, lautet:„Mein Mannheim Du ſollſt leben, Thuft reichen Stoff uns geben, Du biſt ein Bierkanal!“ Faſt möchte man angeſichts der vielen Salvatorquellen, welche von heute an ſprudeln werden, befürchten, daß des Guten hier zu viel eboten wird; doch die kommenden Tage werden zeigen, daß ieſe Befürchtung eine unbegründete iſt. Sehen wir uns nun einmal den Inſeratentheil eines Blattes an, ſo fällt uns gleich elch herein 9 0 nich 9 t in df. a00 in's Auge, mit welcher Herr P. Gaſchott in die patriotiſch decorirten Säle des Wilden Mannes“ einladet. Herrn Gaſchott ellt und verabſchiedete ſich von dem Geiſtlichen mit den orten:„Auf Wiederſehen, morgen!“ Allein dieſes MWieder⸗ ſehen blieb aus, denn daheim angelangt, erklärte Miß Ponta, ſie habe an dem einemal Herrathen Sie ſie verzichte —95 ſich mit dem alten Narren in Wirklichkeit trauen zu aſſen. Theater, Kunſtu. Wiſſenſchaft. r bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim Freitag, den 18 März 1887. Böſe Zungen. Schauſpiel von Heinrich Laube. Schon vor mehr als zwanzig Jahren habe ich die Ge⸗ legenheit gehabt, die friſche Unmittelbarkeit und Kraft dieſes Wiener Geſellſchaftsdramas auf mich einwirken zu laſſen. Damals lebten jene myſteriöſen Vorgänge, welche dem Schau⸗ ſpiele zu Grunde liegen, noch friſcher im Gedächtniſſe und das Intereſſe daran vermochte nicht minder wie die beinahe mit der Lebendigkeit und der Geſchicklichkeit eines Victorien Sardou beſorgte Dramatiſirung und poetiſche Verarbeitung dieſes wahren Kernes die Zugkraft des Stückes zu recht⸗ ſertigen. Heute iſt die Sache eine andere: wohl nur die Wenigſten wiſſen es vielleicht, daß eine Geſchichte, die eine entfernte Aehnlichkeit mit der dramatiſirten Erzählung Laube's beſitzt, einmal in der öſterreichiſchen Hauptſtadk paſſirt 1 und daß die„Pöſen Zungen“, welche bekanntlich emals ausſterben, ſchon ſo alten Datums ſind. Um ſo wichtiger iſt es, zu konſtatiren, daß die Wirkungsfähig⸗ keit dieſes Dramas trotz des Ablaufs ſo langer Jahre nicht abgenommen hat und daß Laube, dem man eine phyſiologiſche Tiefe nicht nachrühmen kann und in deſſen Werken wahrhaft poetiſcher Gehalt nur in kleinen hombopa⸗ 501 Doſen zu finden iſt, mit ſeinem Prineipe der„Aktua⸗ lität, das er bei allen ſeinen Dramen zur Anwendung ge⸗ bracht hat, zur Sicherung des äußeren Erfolges wenigſtens das Richtige getroffen hat. Gerade in ſeinem Vorwort zu den„Bbſen Zungen“ hat er ſich über dieſes ſein Princip des Näberen ausgeſprochen, indem er ſelbſt ſagt: ch bekenne mich in der Tbeateräſtbetik zu den Vor⸗ Falen bekanntlich die Ehre, als der Erſte den„Salvator vor 2 ahren nach Mannheim importirt zu haben, welche That ſeiner Beit mit hellem Jubel begrüßt wurde. Der, Große Rath“ hat, wie bereits gemeldet, ſchon vorgeſtern über den diesjährigen Salvator des„Wilden Mannes“ 15 Gericht geſeſſen und ſein Votum ein⸗ ſtimmig dahin abgegeben, daß der heurige Stoff denjenigen der früheren Jagre an Vorzfglichkeit noch übertrifft.— Da finden wir dann weiter den„OGroßen Mayerhof“, in deſſen weit ausgedehnten, ebenfalls feſtlich geſchmückten Hallen der biedere Siebert ſchaltet und waltet zu Nutz' und From⸗ men der dürſtenden Menſchheit, auf deren leibliches Wohl er guch in dieſer Salvatorſaiſon wieder ganz beſonders bedacht iſt, indem er derſelben einen hochfeinen Stoff kredenzt, der ſich jedem anderen ebenbürtig zur Seite ſtellen kann.— Mit poetiſchen Worten ladet ferner Herr Kraſtel zum Mohren⸗ kopf zum Beſuche ſeiner Lokalitäten ein; manch' frommer Fri⸗ dolin“ wird ſeinem Rufe folgen, um bei dem köſtlichen Sal⸗ vatorſtoff ſich über die Proſa des alltäglichen Lebens hin⸗ wegzuheben.— Weihenſtephan, Bremer⸗Eck, Stadt Augsburg und„Zur Hoffnung“ heißen ferner die Gambrinustempel, die heute ihre Pforten öffnen und den Salvator ſpenden werden. Ein munteres Leben wird ſich in allen den genannten Wirthſchaften in den nächſten Tagen entwickeln. Und trotz der ſonſtigen Verſchiedenheit in den Anſchauungen, den Gepflogenheiten und der ſocialen Stellung werden Alle, die da kommen werden, in dem einen Urtheile übereinſtimmen:„Es iſt eine köſtliche Gabe, der heurige Salvator!“ 5 * Brandfall. Das Dienſtmädchen des Bürgermeiſters zu Feudenheim ſuchte geſtern Abend 7 Uhr in dem Stalle, in welchem alte Utenſilien aufbewahrt werden und der gleich⸗ eitig Hühner und Gänſe beherbergt, mit einem Lichte nach ier. Nach Verlauf einer Viertelſtunde wurde von den im obern Stocke wohnenden Hausleuten ein ſtarker Brandgeruch wahrgenommen und es ſtellte ſich heraus, daß mehrere der im Stalle befindlichen Gegenſtände brannten. Da das Feuer ſofort gelöſcht werden konnte, ſo eniſtand außer dem Ver⸗ 5 77 Gans und einer Ente, welche erſtickten, kein weiterer aden. Diebſtahl. Zwei Bewohner eines benachbarten Dor⸗ fes, die Bauern E und L, geriethen mit einander in Wort⸗ wechſel, in deſſen Verlauf E. dem L. die Worte in das Geſicht ſchleuderte:„Ich habe noch nicht geſtohlen.“., welcher ſich durch den indirecten Vorwurf getroffen fühlte, ſann auf Rache, und zeigte ſchließlich ſeinen Beleidiger wegen Dieb⸗ ſtahls ſeiner Angorg⸗Katze die er auf 10 Mark ſchätzte, an, da dieſelbe im Hauſe des Erſteren geſehen wurde und ſeitdem verſchwunden war. Die Nachſuchungen hatten keinen Erfolg, doch ließ ſich der Angeſchuldigte zu dem Geſtändniſſe herbei, daß er eine zugelaufene Katze todt geſchlagen habe, weil ſie an der Sucht erkrankt geweſen ſei. Das Thier wurde darauf⸗ hin ausgegraben und von dem Beſchädigten anerkannt. Es fehlt jetzt nur noch die von einem Thierarzt vorzunehmende Sektion des Thieres, um die behauptete Krankheit nachzu⸗ weiſen und alle Conſequenzen, wie ſie die Unterſuchung eines ſchweren Verbrechens nach ſich ziehen, ſind gegeben. Dem Thäter dürfte ſein Vergehen jedoch nur einige unangenehme Stunden bereiten. Vereinschronik. * Der Verein für klaſfiſche Kirchenmufik wird bei dem am Kaiſertage Vorm. halb 10 Uhr in der Trini⸗ tis kirche ſtattfindenden offiziellen Feſtgottesdienſt einen Chor„Herr, in deiner Kraft erfreuet ſich der König“ von J. Rheinberger zum Vortrage bringen. * Vereinsnachrichten. Samſtag, den 19. März. Kaiſerkommers der Corpsſtudenten des Köſener 8. C. V. im Saale des een L. 8, 3. Philharmoniſcher Verein: Abends ½8 Uhr Concert im Hoftheaterſaal. Liedertafel: Abends ½8 Uhr Abendunterhaltung mit Tanz im„Badner Hof.“ Sonntag, den 20. März. Sängerb u, nd: Mittags ½3 Uhr Kaffeekränzchen im„Ball⸗ aus. Olymp: Familienabend im gothiſchen Saale der Brauerei „Dahringer.“ 5 Elyſium: Familienabend im Lokal des Singvereins U 1,9. Bayeriſcher Hilfsverein: Hauptverſammlung Mittags 3 Uhr im„goldenen Falken.“ Montag, den 21. März. eſtbankett im Saalbau; Abends 9 Uhr. rbeiterfortbildungsverein: Vortrag des Herrn Dr. Fränkel aus Berlin, Abends ½9 Uhr im Lokal. Dienſtag, den 22. März. Zweierelub: Feſtlicher Clubabend mit Muſik im Lokal. Kriegerverein: Abends 9 Uhr Feſtbankett im Lokal. N Waldbof, 19. März. Der Militär⸗Verein Waldhof feiert am Sonntag, den 20. d. M. in den feſtlich dekorirten Sälen der Reſtauration Vogel den 90. Geburtstag des deutſchen Kaiſers; nach den bis jetzt getroffenen Vorbereitungen wird die Feier eine großartige werden. Der muſikaliſche Theil liegt in Händen des Mannheimer Stadt⸗Orcheſters, der altbekannten Gallionſchen Kapelle. Karlsruhe, 17. März. Obwohl beſtimmte Nachrichten, ſo ſchreibt die„Str..“, über eine Wendung in der Stel⸗ theilen der ſo genannten Aktualität. Unter Aktualität verſtehe ich diejenigen Vorgänge, welche für Jedermann egenwärtig und bedeutſam ſind, welche die Gegenwart ennzeichnen, welche die Mitwelt treffen.“ Außerdem aber beſitzt das vorliegende Drama auch die anderen Vorzüge Laube ſcher Dichtung: eine manchmal etwas rückhaltloſe Entſchloſſenheit, die vollkommenſte Kenntniß ſiche⸗ ren, thegtraliſchen Effekts ſowie auch die ſchon oben erwähnte friſche Unmittelbarkeit des Diglogs. Kurz und gut, ich bin nicht wenig erſtaunt geweſen, zu ſehen, wie Laube's„Bbſe Zungen“ geſtern noch eben ſo ge⸗ zogen haben, wie vor einem Vierteljahrhundert und wie in dieſem Stücke der König, der eine zwar unſichtbare, aber ſehr wichtige Rolle ſpielt, einen viel größeren Eindruck ge⸗ macht hat, als der König, der in Delibes Oper mitſpielt. Es iſt mir nicht ganz begreiflich, warum die Neueinſtudirungen in unſerem Schauſpiele gerade lauter alte Nopitäten ſein müſſen und warum man ſich erſt Jahre lang beſinnt, bevor man ſich an wirkliche Novitäten wagt, wir wollen uns jedoch lieber dieſes Laube'ſche Stück gefallen laſſen, als einen nenen Mißgriff in der Auswahl unter den ſich ſo zahlreich darbie⸗ tenden Novitäten bedauern zu müſſen, von denen man die zugkräftigen wohl abſichtlich zu ignortren ſcheint. „Die freundliche Aufnahme dieſes Dramas iſt in erſter Linie der glücklichen Beſetzung der Hauptrolle zu verdanken. Fräulein von Rothenberg hat die verwittwete Miniſterin von der Straßen ſo geſpielt, daß ſich dieſe einer Madame Bernard an die Seite ſtellen darf. Es iſt wohl möglich, daß ſich Fräulein von Rothenberg nur mit ſchwerem Herzen dazu entſchloſſen haben Anf das liebgewonnene Flügelkleid der Jugend wenigſtens auf der Bühne mit dem würdigeren Gewande des reiferen Alters zu vertauſchen; ſo viel ſteht jedenfalls feſt, daß beide Theile, Publikum und Künſtlerin abei nur gewonnen haben. Vielleicht wird uns die Künſt⸗ lerin nach ſolchen Erfolgen Recht geben, daß wir ſie erſt auf dieſe Bahn drängen mußten, die ſie ſo ungern betrat und auf der ſie nun ſichere Lorbeeren erringt. ech enſchlieben würde die richtige Minona ſein, wenn ſte ſich entſchließen könnte, etwas weniger zu weinen. Wohl hat ſie Trauer über den Verluſt des Vaters und über die bitteren Erfahrungen und Enttäuſchungen nicht lung don Fiſaß⸗Lothringen als Reſchsland hier nicht vor⸗ liegen, hat man doch in politiſchen Kreiſen das Gefühl, daß die feindſelige Kundgebung in den letzten Wahlen nicht ohne ſtaatsrechtliche Erwiderung— wenn man ſo ſagen darf— bleiben kann. An eine ganze oder theilweiſe Zutheilung zu Baden glaubt man indeſſen aus Gründen mannigfachſter Art nichkl. Emen badiſchen Hunger nach einer Verſpeiſung des Reichslandes gibt es bekanntlich heute ebenſo wenig, wie vor 16 Jahren. Was immer im Sinne einer ſtaatsrechtlichen Verbindung geſchehen müßte, würde man in Baden nicht vom Standpunkte eines zu erringenden Vortheils, ſondern nur als eine peinvolle Pflicht auffaſſen. »Aus Baden, 19. März. In Karlsruhe fiel dem Gas⸗ werkarbeiter Margarander von Tautſchneureuth vor einem Neubau ein Balkenſtück auf den Kopf und brachte ihm ſo ſchwere Verletzungen bei, daß er nach wenigen Stunden verſchied. G Ludwigshafen, 18. März. Der geſtern Abend in den Concerthallen des„Hieslianums“ tagende„Salvator⸗ Krügsrath“ genehmigte mit begeiſterter Einſtimmigkeit die Vermehrung der Hiesl'ſchen Macht um die geforderte Höhe und nahm mit noch größerer Begeiſterung eine Reſolution an, in welcher der Vorſitzende des„Krügsraths“, Hr. Kitz⸗ müller, aufgefordert wird, für das nächſte Jahr einen Plan auszuarbeiten, der die Mobilmachung einer dreimal größeren Macht, als ſolche heuer aufgeboten wurde, zu ermöglichen. Am Sonntag kommen die Beſchlüſſe im Ple⸗ num des Salvator⸗Congreſſes zur Vorlage und iſt an einer jubelnden Annahme derſelben nicht zu zweifeln. Da bei dem geſtrigen Rathsſitz auch„Ausländer“ von Mannheim zugelaſſen waren, ſo hatte ſich im Sitzungslocal viel Volk eingefunden, das die krügeriſchen Beſchlüſſe des Rathes ſehr ſympathiſch commentirte und ſeine Geneigtheit zu erkennen gab, das aufgelegte trinkende Opfer für das allgemeine Wohl zu tragen. Aus der Pfalz, 19. März. In Kaiſerslautern verbrannte ſich das 3½jährige Kind eines Arbeiterpaares derart, daß es nach wenigen Stunden verſchied.— Bei Al⸗ ſenzbach verunglückte der Fuhrmann Chriſtofl aus Kirch⸗ heimbolanden, indem er unter die Räder ſeines Fuhrwerks gerieth.— In Haardt brach in den Gebäulichkeiten des Winzers Chriſtian Kaul Feuer aus, das indeſſen auf ſeinen Heerd beſchränkt werden konnte. Mannheimer Handelszeitung. (Schifffahrt, Handel und Verkehr.) Rheinhafen(Hafenmeiſterei D: Am 17. März ſind angekommen: Dampfboot„Siegfried“, Capt. Bauer von Rotterdam. „Eliſabeth““,„ Mohr von Cöln. Hafenkanal(Hafenmeiſterei II): Am 18. u. 17. März ſind angerommen: Schiff„Maunheim“, Schiff. Diemont von Rotterdam. 10„Sudwigshafen“, Schiff. Moritz do. 15„Fritze“,„ Hoffmann do. 5„St. Gotthard“,„ Witzer von Duisburg. 75„Joſephine“,„ Gertges do 15„Wilhelm“,„ Kaßel von Köln. 2„Ruhrort“,„ Böhrenger von Antwerpen. „„Clara“,„ Maſſing do. 5„Otro Gröſſer“,„ Plleger von Coblenz. „Sophie Katharina“,„ van Eicken von Ruhrort. Mannhelmer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaſt. An Jadung in Notterdam: Schleppkahn„Mannheim 3“ Schiffer P. Gerwy. *„Mannheim 2“ 15 S. Konz. 7„Mannheim 14“ 5 G. Staab. „Mannheim 24“ Schiffer L. Klee. An Amfterbam: Täglich via Botterdam vermittelſt Schraubendampfer. Warh In eee 8 0 leppkahn„Mannheim 21“ Schiffer Gerwy. Schleppkah J. Michel 7„Maunheim 15“ 37 Anterwegs: 5„Handel und Schifffahrt“ 2 W. Breuchel. paſſirten am 17. Mürz Köln. Schleppkahn„Mannheim 17“ Schiffer G. Bansbach. 55„Mannheim 26“ 5 A. 10„Gutenfels“ 15 8. Erlenvach. paſſirte am 18. März Cöln. Schleppkahn„Mannheim 13“ Schiffer Fr. Schmikt. „Mannheim 27“ 7 v. Loypſen. „Theodora“ Weiß. —— paſſirten am 5 März tenme 5 ugekommen in Mauntzeim am!) März: „Mannheim 9“ Schiffer 1 Caroline von Erlanger“ Kuns. 17 4 1 Manuheim, 18. März 1887. Die Pireetiss. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Datum Stand Konatans, 17. März] 2,25—0% busseldort, 00. März 2,19 005 Hüningen 17.„ 158—,08 Dulsburg. 18.„ 1,52 0702 5 18.„ 1,55—0,03 Ruhrort, 18.„.65 901 Kehl, 17.„.03,02 Emmerled, 1,89—000 Lauterburg 17.„ 2,93—0,04 Arnhelm, 17.„ 852 18.„.90—0,08 MVmwegen, 17.„.20 0,00 17.„ 3,19[0,%01 Vreeswyk, 17.„ 1,84—0,0 dermersheim, 00.00 90% e Mannheim, 19. 2,85—0,07 eſbrenn.0 Halnz. 18.„1 Tog e ie. 1 0 Siebrloh, 00.„ 189—,07 dannheim 19.„ 3/16—0,08 Blugen 0,00—0,00 MAIn 7 0 8 1——— 7 ee, 18 55 180— 009 Frankfurt,“) 18.März 1,24— 0,04 Coblegz, 18.„.15—ſo%%8s] Mosel! Köla, 18.„ 2,25—0,08 Trler, 18.„ J 0,80.0,18 ) Stauwasser. allein durch ihr ſchwarzes Kleid auszudrücken, aber als ein reſolutes Mädchen, als die würdige Tochter ihrer Mutter weiß ſie dieſen Schmerz zu beherrſchen und an der Seite derſelben dem widrigen Geſchicke die Stirne zu bieten. In den ſpäteren Akten erfaßte ſie dieſe ihre Auf⸗ gabe entſchieden richtiger als im erſten Aufzuge „Die kindlichere naive Hertha hat Frau Rodius mit natürlicher Liebenswürdigkeit und Kindlichkeit geſpielt und in dem Gottfried von Mack ihres Mannes, der ſich mit ſolchen Naturburſchenrollen ganz prächtig zurechtfindet, den paſſenden Partner gefunden. Herr Förſter hat als Unter⸗ ſtaatsſekretär einige glückliche Momente gehabt, im Allgemei · nen geht ihm aber jener ſalonfähige Schliff und das diſtin⸗ guirte Auftreten ab, welches die erſte Bedingung für einen gewandten Bonvivant zu ſein pflegt. Dieſe Eigenſchaf⸗ ten zeichneten dagegen Herrn Tietſch aus, der es verſteht, aus der Nebenrolle des Barons Meno eine ſcharf umriſſeue Charatterſtudie zu machen; auch Herr Jakobi befand ſich als Rath Fiſcher endlich wieder einmal im richtigen Fahr⸗ waſſer eines geiſtig überlegenen Intriganten, während er mir als Richard III. ſo wenig gefällt, wie etwa Frl. von Rothen berg als Jungfrau von Orleans. Daß Herr Neumann einen ariſtokratiſchen Landespräſidenten und Fr. Schlüter eine gute bürgerliche Mutter moderner Gracchen in tadelloſer Weiſe zu ſpielen pflegen, iſt ebenſo bekannt, wie es auch ſelbſt⸗ verſtändlich iſt, das Fräuleln Dornewaß die jugendliche An⸗ muth am Beſten vertritt. * ſah Herr Eichrodt ebenſowenig wie ein Ge neral a. D. aus, als Herr Groſſer wie ein reicher Handels⸗ herr. Dieſer Letztere hat den alten Mack ſo aufgefaßt, daß ein Périſſol(in Ferreol) wie ein geiſtreicher Schwätzer ſich ausnimmt und es ihm kein Menſch glauben wird, daß er der Vater hervorragender Söhne iſt. Seinen ganzen Groll auf die ihm manchmal mißgünſtig geſinnte Preſſe hat Laube in der Figur des Zeitungsbeſitzers Pranger eoncentrirt. Dieſen ſalonfähigen Intriganten hat Herr Bauer mit der ihm an geborenen Schwerfällgkeit, wie ſie für einen Kutſcher Lubowsktz ganz gut paſſen würde, ausgeſtattet und ſo zu einer Erſchein⸗ —5 geſtempelt, die weder in den Salon des Herrn v. Mack, noch in unſer Theater vaßt. Als Deus ex machins und in 20. März. General⸗Auzeiger. 8. Seite- Der Rlaunzeiuee Petrolenm-erkehr hat ſich in der Woche vom verlretend bearbeitete und ſich auf dieſem Poſten als London, 18. März. Unterhaus. Unterſtaatsſecretär 7ͥͤò⅛!() 8 edeb 8 wie gewandt bewährte.“ Ferguſſon erwidert auf eine 0 5108 12 125 23——. otsdam, 18. März. Kronprinz Rudolf von davon bekannt, daß Deutſchland die Inſe uſan o eee 1 5 Oeſterreich fuhr heute Vormittag nach der Caſerne des eine der zu Tſchuſan gehörenden Nebeninſeln beſetzt oder Hulanmes 7550 7705 Garde⸗Huſaren⸗Regiments und wohnte daſelbſt der Offi⸗ unter ſeine Schutzherrſchaft geſtellt habe. Der Unter⸗ Sorrath Ende 51 8555 5575 ziers⸗Reitſtunde bei; dann begab er ſich mit dem Prinzen ſtaatsſecretär für Indien, Gorſt, erklärt, er wiſſe nichts Die Neuw⸗ Horker Germania, Lebens Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſcht(Europäiſche Abtheilung in Berlin) veröffentlicht in dem Inſerathentheile dieſer Nummer einen Auszug aus ihrem Jahresbericht, deſſen Zahlen die vorzüg⸗ liche Lage der Geſellſchaft aufs Neue conſtatiren. Die Activg haben ſich um 3½ Millionen Mark vermehrt und belaufen ſich nunmehr auf M. 52,320,161, wovon 51/ĩ auf erſte Hypothek, 34% in Stgatspapieren und Corporations⸗ Obligationen, 9% in Grund⸗Eigenthum und 3 in Lombard⸗ Aaleihen, alſo 97¼ perzinslich angelegt ſind, ſo daß nur 3% auf Baar⸗Beſtand, Prämien zum Incaſſo in den Händen von Agenten und dergl. kommen. „„Die Paſſiva betragen M. 45,962.176, davon die rechnungs⸗ mäßige Prämien⸗Reſerve M, 44,060,699 und das Sicherheits⸗ Capital M. 850,000. Die Activa überſteigen die Paſſiva alſo um M. 6,357,985. Nur zum vollen Betrage realiſirbare Werthe gelten als Actiea, nicht einmal Saldi der Agenten ſind in dieſelben ein⸗ geſchloſſen Die Einnahmen von Prämien und Zinſen betrugen im vergangenen Jahre M. 9,900,184. Für Todesfälle wurden M. 2,561,435(wovon M. 759,632 in Europa) ausgezahlt; ſür zu Lebzeiten fällige Volicen und Renten M. 945,651(in Europa M. 129,151.) und für Divi⸗ denden M. 1,085,382(in Europa M. 315,322.) Neu verfichert wurden im vergangenen Jahre Mark 22,597,437 auf 3,022 Policen, wovon in Europa Mk. 10,239,184 auf.765 Policen. In Kraft waren am Ende des Jahres: 24,493 Policen 5 ork 177,659,945, wovon in Europa 12,212 Policen r Mark 65,245,922 Capital und Mark 690,393 Rente. Die Prämien Reſerve beträgt bereits 25% der verſicher⸗ ten Summe und im Ganzen ſind ſogar ſchon 29% der ver⸗ ſicherten Summe vorhanden. Von den in Europa vexrſicherten haben 166 Perſonen die Anwartſchaft zur Verſicherung in Kriegsgefahr zu den der Geſellſchaft eigenthümlichen bequemen Bedingungen er⸗ worben und es wird berichtet, daß die Verſicherten in letzter Bach in geſteigertem Maaße von dieſer Verſicherung Gebrauch machen. Von den Aktiven der Geſellſchaft befinden ſich in Europa: Depaſiten zum Betrage von Mark 2,984,435, der Werth des Geſchäftshauſes in Berlin von Mark 1,161,856 und Darlehen auf Policen Mark 536,831, alſo zuſammen Mark.683,122. Die Geſellſchaft hat im Laufe des Berichtsjahres die Unanfechtbarkeit ihrer Policen nach 3⸗jährigem Beſtande mit rückwirkender Kraft für alle Policen eingeführt. Neueſte Nachrichten. München, 18. März. Der Prinzregent verlieh Pauline Lucca die Ludwigsmedaille, Abtheilung für Kunſt und Wiſſenſchaft. Darmſtadt, 18. März. Heute Nacht ſtarb der Ordenskanzler, Generaladjulant Generallieutenant Adolf v. Grolmann, Erzieher des Großherzogs. Berlin, 18. März. Der bevorſtehenden Ankunft des Kardinals Galimberti, der dem Kaiſer zum Geburts⸗ tag ein Glückwunſchſchreiben des Papſtes überreichen wird, mißt man eine beſondere Bedeutung bei. Galimberti, der in intimen Beziehungen zu Herrn von Schlözer ſteht, gilt für die Seele der kirchenpolitiſchen Beziehungen, die in den letzten Jahren zwiſchen der Kurie und der preußiſchen Regierung eingetreten ſind. Seine Anweſenheit duürfte auf die weitere Entwicklung in dieſer Beziehung von Be⸗ deutung ſein. Die„Norddeutſche“ begrüßt den Kardinal und ſchreibt:„Er gilt für einen der ausgezeichnetſten Würdenträger des Vatikans, was auch durch die Thatſache hinreichend dargethan wird, daß er es war, der in den letzten Monaten vor dem Ableben des Kardinal⸗Staatsſekretärs Jacobini das Reſſort desſelben aushülfsweiſe und ſtell⸗ ⸗ññññ:; einem antedſluaianiſchen Frack tritt ſelbſtverſtändlich auch Herr Ditt in dieſem Stücke auf, das ſich noch durch die glänzende Gegenwart eines funkelnagelneuen Kronleuchters auszeichnet. „Repertoire des Großh. Hof⸗ und National⸗ theaters Mannheim vom 20. bis 28. März 1887. Sonn⸗ tag, 20. März:(B)„Der König hat's geſagt“. Montag, 21.: Abon. susp.(Volksvorſtellung.)„Zopf und Schwert“. Anfang 5 Uhr. Dienſtag, 22.:(ß) Zum erſten Male.„Die rmannsſchlacht“. Mittwoch, 23.:(4)„Der Barbier von villa“. Donnerſtag, 24: VII. Academie⸗Concert. Frei⸗ dag, 25.:(B)„Egmont“.(Egmont— Herr Ranzenberg a..), Sonniag, 27.:()„Robert der Teufel. Mon⸗ Ag, 28.:()„Die Journaliſten“.(Bolz— Hr. Ranzen⸗ berg a..) *Ein Contrekritiker. Berdi benützt gegenwartig ſeine freien Stunden dazu, am alle Kritiken zu leſen, die über ſeinen„O hello“ geſchrie⸗ ben worden. Dabei begnügt ſich der Masſtro nicht mit den ſtalieniſchen Blättern, er hat ganze Körbe voll deutſcher, franzöſiſcher und eneliſcher Journale, die er durchſieht. In⸗ tereſſant iſt, daß Verdi die Kritiken ſeinerſeits wieder kriti⸗ Da ſteht bei den einzelnen Phraſen bald„Gut bemerkt“ oder„Der Mann irrt ſich“,„Unmuſikaliſch aufgefaßt“,„Das hätte allerdings Effekt gemacht“ ꝛc. Am meiſten ärgert ſich Verdi, wenn man ihm die Melodienfülle ſeiner früheren Spern in den Beſprechungen vorwirft: da pflegt er ſeine Erbitterung mit rothem Bleiſtifte in den energiſchen Zugen mit dem Kernſatze auszudrücken;„Hol' der Teufel die alten Wilhelm nach dem kleinen Exerzierplaße, wo ein Exer⸗ zieren im Feuer von drei Compagnieen des 1. Garde⸗ Regiments gegen eine Compagnie des Lehrinfanterie⸗Ba⸗ taillons ſtattfand. Die ganz beſondere Aufmerkſamkeit des Kronprinzen erregte das Feuer mit dem neuen Ma⸗ gazingewehr; einige größere Abtheilungen mußten mit dieſem Gewehr Schnell⸗ und Salvenfeuer ausführen; auch nahm der Kronprinz die neue Gepäckausrüſtung ſehr genau in Augenſchein. Später folgte derſelbe mit dem Prinzen Wilhelm einer Einladung des Offiziercorps vom 1. Garde⸗Regiment zum Frühſtück im Offiziercaſino. Köln, 18. März. Die„Kölniſche Zeitung“ be⸗ merkt zu der Meldung des Pariſer„Temps“, daß der deutſche Botſchafter v. Keudell ſeine Entlaſſung einge⸗ reicht habe: Aus Berlin liegt zwar noch keine Beſtätigung dieſer Nachricht vor; doch haben wir Grund anzunehmen, daß dieſelbe nicht unbegründet iſt. Wie wir ſchon vor einiger Zeit feſtgeſtellt hatten, ſind die jetzt abgeſchloſſenen Verhandlungen über einen deutſch⸗italieniſchen Vertheidig⸗ ungsbund nicht in Rom durch Herrn v. Keudell, ſondern in Berlin durch den Grafen Launay vermittelt worden. Es iſt ſonach leicht möglich, daß es Keudell verſtimmt hat, in einer ſo wichtigen politiſchen Frage übergangen worden zu ſein, und daß er vielleicht irgend ein gering⸗ fügiges Vorkommniß, das zu Weiterungen oder Meinungs⸗ verſchiedenheiten führte, benutzt hat, um ſeine Abberufung zu erbitten. Wien, 18. März. Die„Politiſche Correſpondenz“ meldet aus Konſtantinopel vom Heutigen: Capitän Nabokow, der Urheber des vorjährigen Aufſtandes lin Burgas, formirte in der Umgebung von Konſtantinopel eine aus hundert Mann, meiſt Montenegrinern, be⸗ ſtehende Bande, welche in Oſtrumelien behufs Ruhe⸗ ſtörungen eindringen ſoll. Die türkiſchen Behörden überwachen die Bande und informirten die Regierung in Sofia. Peſt, 18. März. Die„Revue de l Orient“ meldet aus Konſtantinopel: Die Beziehungen der Pforte und dem Kabinet zu Petersburg werden täglich geſpannter, und zwar iſt darin der Einfluß des engliſchen Botſchafters White zu erkennen.— Der Pariſer Bolſchafter tele⸗ raphirte: Rußland wolle die Pforte zur Aktion gegen ulgarien drängen; der Botſchafter der Pforte in Peters⸗ burg aber ſei zur Erklärung beauftragt, die Türkei ver⸗ harre in ihrer reſervirten Haltung und wolle die fried⸗ liche Löſung im Einvernehmen mit den Mächten. Die Pforte bereite eine Zirkularnote mit der Aufforderung zu gemeinſamem Vorgehen in Sofia vor. Paris, 18. März. Wegen ſchlechten Wetters hatten ſich heute nur wenige Communarden auf dem Kirchhofe Pére-Lachaiſe eingefunden, um zur Jahresfeier des 18. März Kränze an der Mauer niederzulegen, wo die er⸗ ſchoſſenen Communarden von 1871 begraben liegen.— Der Präſident des Militärausſchuſſes der Deputirten⸗ kammer de Mahy, hat einen zweiten Brief des Kriegs⸗ miniſters Boulanger durch eine Zuſchrift beantwortet, in welcher er ſich„ſehr gerührt über die ausgeſprochenen Gefühle“ Boulangers erklärt und fügt hinzu, er werde den betreffenden Brief dem Ausſchuſſe in nächſter Sitzung vorlegen, glaube aber, ſchon heute dem Kriegsminiſter im Namen des Ausſchuffes Dank ſagen zu können. Paris, 18. März. Der Zollausſchuß nahm für Mais einen Zoll von 3 Fr. an, für Zuckermelaſſe bis 50 Procent Zuckergehalt 3 Fr., über 50 Procent 6 Fr. für den Metercentner. Paris, 18. März. Ferraud, der Vertreter Frank⸗ reichs in Marokko, iſt nach Tanger zurückgekehrt. Flou⸗ rens und Goblet empfingen den Großſcherif von Marokko. London, 18. März. Bei einem geſtern Abend ſtatt⸗ gehabten Feſtmahle der Liberalen ſprach Gladſtone über die iriſche Frage und über die Spaltung der liberalen Partei. Er ſagte: Eine Uebereinſtimmung über die Worte ohne eine Uebereinſtimmung über die Grundſätze würde nur ein Unglück ſein; er hoffe indeſſen, es werde möglich ſein, über viele Abänderungen und Verbeſſerungen ſeiner Home⸗Rule⸗Entwürfe, insbeſondere über die Frage des Wiederankaufs des Grundbeſitzes in Irland ſich zu verſtändigen. Er halte es für vollkommen möglich, dieſen Wiederankauf ſo zu geſtalten, daß der Credit des Reiches dabei nicht in Anſpruch genommen werde; doch werde ein ſolcher Plan durchaus die Schaffung einer wirklichen Autonomie in Irland erfordern. Er wünſche übrigens keineswegs ein zu ſchnelles Vorgehen in der Home⸗Rule⸗ Frage; er ſei überzeugt, daß das engliſche Volk in nicht zu langer Zeit ſich mit der Home⸗Rule⸗Geſetzgebung ein⸗ verſtanden erklären werde. von einer angeblichen Abſicht der indiſchen Regierung, gegen Afghaniſtan Bewachungstruppen an der Piſchlin⸗ grenze aufzuſtellen. London, 18. März. Unterhaus. Unterſtaatsſekretär Ferguſſon erklärt, es ſei ihm nichts davon bekannt, daß Deutſchland die Inſel Chuſan oder eine Nebeninſel be⸗ ſetzt oder unter ſein Protektorat geſtellt habe. Gorſt er⸗ klaͤrt: Ich weiß nichts von der Abſicht der indiſchen Re⸗ gierung, ein Obſervationscorps an der Piſchingrenze aufzuſtellen. Petersburg, 18. März. Im Zuſammenhang mit dem Attentalsberſuch wurden am Montag viele Offiztere der hieſigen Garniſon verhaftet. An unſere verehrten Leſer richten wir ergebenſt und wiederholt die dringende Bitte, uns ihre Vakanzen in Geſchäfts⸗ oder Dienſtperſonal ſtets mittheilen und ſich bei Vergebung von Stellen vertrauensvoll an uns wen⸗ den zu wollen. Wir ſind in der Lage, die Nachfrage nach Arbeitskräften jeglicher Branche und jeden Berufs in der prompteſten Weiſe befriedigen zu koͤnnen, indem eine überaus große Zahl von Arbeit⸗ und Stelleſuchen⸗ den bei uns immer vorgemerkt iſt. Die werthen Arbeit⸗ geber, Dienſtherrſchaften ꝛc. dürfen ſich der gewiſſen⸗ hafteſten Bedienung durch unſer gemeinnütziges Inſtitut verſichert halten. Expedition des„General⸗Anzeiger“ (Abtheilung für Stellenvermittelung). ———. ̃——......— Eine Staunen erregende Kur. Ein wohlbekannter, hochgeachteter Geſchäſtsmann von Barmen, Herr P. Schwing jr., Alleeſtraße 147a, ſchreibt uns unter dem 8. December wie folgt: 97 „Im Frühjahr 1885 erkrankte ich an einem Nierenleiden, welches ſich gleich von Beginn an durch ſtarken Blutverfuſt beim Uriniren merklich machte. Meine Kräfte nahmen tägli ab, und mehrere Wochen hütete ich das Bett, bis es endli dem mich behandelnden Arzte gelang, die Nierenblutung zu ſtillen. Jedoch zeigte ſich noch nach mehreren Wochen Eiweiß im Urin und trotz aller Sorgfalt trat neue Blutung ein. Von neuem wurde ich bettlägerig und wieder vergingen Wochen, bis mir erlaubt wurde, das Haus zu verlaſſen. Auf Anrothen des Arztes gebrauchte ich eine vierwöchentliche Cur in Wildungen und ſcheinbar geheilt verließ ich dleſen Ort. Den ganzen Winter hindurch lebte ich nach den Vorſchrifts⸗ maßregeln für Nierenleidende. Im Januar 1886 fühlte ich mich bei dieſer äußerſt vor⸗ ſichtigen Lebensweiſe ziemlich gut; ich hatte keine Schmerzen und mein Ausſehen war befriedigend. 5 Anfangs April trat dann plötzlich neue Blutung ein und alle angewandten Mittel, ſowie ein neuer Beſuch in Wild⸗ ungen waren pur von temporärem Erfolg. Durch Zufall erfuhr ich im Juli von der vorzüglichen Wirkung der War⸗ ner's Safe Cure und gleich dem Extrinkenden griff ich ver⸗ trauensvoll nach dem Retfungsſeile. Mit größter Beharr⸗ lichkeit umerzog ich mich dieſer Cur: ich lebte genau na den Vorſchriften dieſer Broſchüre, ernährte mich hauptſächlie von Milch. Der Arbeit entſagte ich während dieſer Zeit vollſtändig und war bemüht, jede Aufregung zu vermeiden. Nach dem Gebrauche von 4 Flaſchen Warner's Safe Cure, bei Einhalten ſtrengſter Diät, merkte ich eine Beſſer⸗ ung; um ſicher zu gehen, beorderte ich weitere 4 Flaſchen und war erſtaunt über mein Wohlbefinden. Alsdann betrachtete ich die Kur als beendet und begann nach und nach wieder alle Speiſen und Getränke zu genießen, welche ich ſeit 1½ Jahren entbehrt hatte. Jeden Morgen unterſuchte ich meinen Urin, und fand ich eine kotale Heilung beſtätigt. Wenn ich heute erſt am 8. December 1886, den Herren H. H. Warner u. Co. in Frankfurt a. M. meinen beſten Dank ausſpreche, ſo begründet ſich dies dadurch, daß ich von einer totalen Heilung Gewißheit haben wollte. Heute eſſe und trinke ich wie ein geſunder Menſch mein Körpergewicht hat um 9 Pfund zugenommen, mein Allgemeinbefinden iſt vorzüglich. Jedem Nierenleidenden kann ich aus eigener Erfahrung War⸗ ner s Safe Cure empfehlen und bin ich gerne bereit, auf An⸗ fragen Näheres mitzutheilen.“ Der Preis von Warner's Safe Cure iſt 4 Mark die 5 Unſere Heilmittel ſind in den meiſten Apotheken zu aben. Wenn Ihr Apotheker unſere Mediein nicht hält und auf Ihr Erſuchen nicht beſtellen will, benachrichtige man uns und werden wir alsdaun dafür ſorgen, daß Sie damit ver⸗ 957 H. H. Warner u. Co., 10 Schäfergaſſe, Frauk⸗ urt a. M. Die größte Auswahl in feinen und gewöhnlichen Sorten Schuhwaaren bietet das Schuhwaarenlager von Geor Hartmann in Lit. E 46(am Mohrenkopf, untere Ecke). 1 Hemdenfabrikant, wohnt 7 E. 1 8 11 Herausgeber: Dr. jur. Hermann Haas. Verantwortlich: Für den redactionellen Theil: 8. Harder. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. Werke. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haasſſchen Buz⸗ drukerei, ſäntlich in Mannheim. Werkelmelodien!“ Präm.-Erklärung 30. Mrz. Heſchsbank%,. Frankfurter Bank%. Coursblatt der Frankfurter Börse vom 18. März J887. Ultime 31. März. Staaspapſers- Tsenbahf- Aktſen. Bank-Aktſen. 4 Jest. Staats. N. 100.— 02. Anfshens-Lose. ſndustefs-Aktlen. 4 Dtsch Reichs-Anlehen 105.80 bz. 4 Hess. Ludwigsbahn 94 80 bz. ½ Dtsch. Reichsbk. 135.10 bz. Oest..-VIII. E. Fr. 79.70 bz. 3½ Göln-Mindener 129 50 bz. Zuckerf. Waghäuse! 74.— 6. 4 Preuss. Consols. 105.50 bz. Bexbacher 217.— bz. 3 Frankfurter Bank 128.60 G. Prag Duxer. 98.70 G6. 4 Baper. Prämien 134 90 bz. 4 Dtsch. Edison-Ges. 100 80 d. 3½ Frankf. Stadt-Anl, 100 20 G. 4 Lübek-Büchener 158.— bz. 4 Darmstädter Bank 138 90 bz. 2 Raab-Oedenburg M. 67 60 bz. 4 Bad. Prämien 135.59 bz. 5 Scheide-Anstalt 200.— 5. 4 Bayr Oblig M. 104 80 6 5 Alröld-Eium. 146/ bz. 4 Deutsche Bank 160 90 bz. Rudoif Silb. 6. W. fl. 72.50 bz. 6 Oldenb. 40 Thlr. 130.— bz. 5 Ptsch. Verlgs.-An. 189.— bz. 3 1 Wirtt oi 104 30 bz. ſe Bohm. Nordb.. 1214 bz 6.(4 Pisen. Handsiages..30 b..04 Kottharl...0 eabGrazer 06— bs..] Früt Bisgtoednen, 1300 1 Bad. Oölg 0 50 be. ſe Behm. Wer.:: en a: Ptob, Fareinstit. 48,6. Toesen eee ee, Sraunschw. 50 Tüt, 5 Braueref Storohen 130 80 b. 4 Gr. Hess 65 104 90 G. ſs Buscheh. Lt. B. 184½ G. 4 Disc.-Com. ult. 195.30 bz. 6 Atlantic iur 50 bz. G. Braunschw. 20 Thlr. 94.— bz. G. 4 Hothr. Eisen-Werke 138 90 bz. 3 ögt. Gol-Rente,.„ 89 90 G. 5 Donau-Drau 141¼ 55 4— 129.50 bz. Buffalo NF. V. g. 40 41120 5 5 1 7 77185 K— ux-Bodé 2½ bz. 4 Frankf. Bankverein 18 FP. 195 5 ster. v. 1 5. W. 113 20 bz. 4 Türk. Tab.-. Ult. 74.— d. G. 755 855 6255 5 14 26 4 Meininger Baunx..20 bz, G. 5 Lone Oesterreich. v. 1864 272 60 bz. Versioh.-Aktie. 5 ö8t. Pa 1155 von 1881061 50 b2. 5 Franz-Joseffßf 5 Oest.-Ung. Bankx. 698.— G. 6 Missouri Pac. cons. 112.10 G. Oest. Oredit v. 1858 285.— 92. 3 D. Phönix 20% E. 188.— b. 8 Ung 6R 79575 80 70 G 8 5 Galiz. Carl-L. p. ult. 162½ bz. 5 Oest. Crsditakt, p. u. 227 bz. Denver u. Rio Gr. Ung. Staats fl. 100 218.90 bz. 3 Fkf. Leb. Vers. 10% E. 121.— Uz. G. 3 Ung 25 5 8 72 15 5 Graz Köflacher„ 168½ bz. 5 Ung. Greditb. p. ult. 289 ½ bz. Georgis Aid„„ 5 Don. Reg. ö6. W. fl. 100—.— bz. 3 Erkf. Rückv. 10% E, 116.— G. 3 8 8 80 5 b 0% 198 77 5 Wisner Bankverein 77¼ G. 3 Holl. Comm. fl. 100—.— bz. 4 Providentis 10% E. 130.— b8. 5 Rumän. Rente,.10 G. ſ5 Oest. Lokalbz. 4 Württb. Vereinsbk. 118.20 G. Pfandbrlefe. 3 Madrider. Fr. 10046.0 bz, 4 ditto Rügkv. 20% E. 128.— P. 4 R 6 14-Rente 107.50 G. 5 Oest. Südbahn„ 72% G. 4 D. Effektenbanx. 120 80 bz. 4 Erkft. Hyp.-B.. M. 101.— bz.J Türk. F. 400 inol. Qoup..35 G. Weohsel. Kurze Sicht. 3 0b1. 1877 Rente, 88.90 br. 5 Oest. Nordwest 130% 6. 1 Fr. Hypothekenbk. 120.— G. 4 Erkf. Hyp.-Or.-V. M. 100.40 g. Freiburger. Fr. 1529.— G. 3½ London L. 190.40 Un. 4057 11 orient p. ult 820 5 5% 199% G. Prioritäten. 4 Nass. Lds.-Bk.. M. 104.— f. Genus([e. 150—.— bz. Paris Frx. 100 80,35 U. ½ Russ. Consold 1873 89.60 bz. Rudolt. 147 bs. G. Dortmunder Un, V. Act. 3½ Nasg. Jds.-Bk. M. 99 10 8 Halländer Fr. 45½ 40 bz. 4 Wien fl. 100 158.80 b 4 5 Anl. 1880 p. e. 80.90 b2 ſ5 Forarlberger 158%8 G. 4 Elis.-Pr..M.—.— G. 4 Rhein. 99 5.. 99.80 G. Mailänder. Fr. 1017.— bz. Jeldsorten, 8 Rants„))%%))))) 4 Elis.-Pr. stfr...100.— bz. Südd. B. r. M. 100 60 ba. Meininger fl. 7—.— bz. ukaten.57—88 2 Serb. Eisenbahn 79.90 bz. Gotthard-Bahn Fr. 98.10 bz. Franz ſos Sub. 6. W.— bz..%5 Repf. Or. Fone.ss0 6. Nenchateler Kr. 10ſ28 30 pz. 20 Er. Stucke 16.13—10 4 Spani⸗ 88 64.40 bz. Sbewelz Central.„ 98.40 bz. 5 Oest..-Lb. fl. Pr..10380 C. ſs Ital. Imm.⸗Ges. Lire 100 90 G. Schwedische Thlr. 10ſ85.— bz. Engl. Souvereigus 90.85—40 1 7 + Erken. 18 85 ba.(4 Schw. Nord-Osf Fr. 63.30 bz. 3 Oest. S. TEb. fl. Fr. 83.— bz. s Russische.-R. 95.50 bz. Lenetianer Lire 3024.20 bz. KRuss. Imperials 16.69—84 1 Uait Haunt. g. ult. 78.70 be Fereln Scns 7350 C. b Oest, Staate 4. 107.50 88,]4 Schelisehne I10a. Gräß. Sehneh, fl, 744% bl, IBellere in Geld 4. Seite. Zer Club. Zur Feier des 91. Geburts⸗ feſtes Sr. Maj des Kaiſers Dienſtag, den 22. März, Abends 9 Ühr Jefllicher Club⸗Abend mit Muſik im Lokal, wozu unſere verehrl. Mitglieder mit der Bitte zahlreichen Erſcheinens hier⸗ mit ſpeziell eingeladen werden. 2979 Der Vorſtand. Zer Club. Freitag, den 25. März, Abends 9 Uhr generalversammlung im Lokal. Tagesordpung: 1, Jahresbericht u. Rechnungsablage, 2. Vorſtandswahl, 8. Vereinsangelegenheiten, wozu ſämmtliche Mitglieder hiermit eingeladen werden Mannheim, 17. März 1887. 2980 Der Vorſtand. Arbeiter Fortb.„Verein R 3, 14. Mittwoch, den 23, März Verſammlung der Mitglieder der Hilfskaſſe. Tagesordnung: Wahl des Kafſirers. Der Wichtigkeit und Unaufſchiebbar⸗ kalt der Angelegenheit wegen, erſucht um zahlreiches Erſcheinen 2957 er Vorſtand. Fachverin der Maler Füucher, und gaine Aaunhein. Montag, den 21. Mürz 1887. Abends 8 Uhr 2897 Verſammlung. Um recht zahlreiches Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand. e e der Gypſer Maunheims. Lokal Frankfurter Hof. Sonntag, den 20. März findet unſere Lokal⸗Einweihung mit L. MQg. Anfang ½8 Uhr ſtatt und laden wir Unſere aktiven und paſſiven Mitglieder mit ihren Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Vereins mit der Bitte um zahlreiches Erſcheinen freundlichſt ein 2898 Der Vorſtand. Geſangöttein Frrundſchaff. Samſtag Abend ½9 Uhr Gesang-Probe. Um pünktliches Erſcheinen bittet 1471 Der Vorſtand. Verein Moguntia. Sonntag Abends punkt 8 Ußr Verſammlung im Lokal U 1, 8 bei Herrn Baro. Um zahlreiches Erſcheinen wird ge⸗ beten. 13408 Der Vorſtand. Geſang⸗& Unterhalkungsverein 140 „Eugenia“. Samſtag Abend ½9 Uhr — PRORBE Um vollzähliges Erſcheinen bittet 6 Der Vorſtand Geſangpetein„Concordla⸗ Samſtag. Abend ½9 Uhr Probe. 13400 Sänger⸗Einheit. Samſtag Abend 9 Uhr 5 Probe. — zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Die Bibliothek des Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗Vereins(im Thurmſaal des Kaufhauſes) iſt jeden Sonntag Vormittag von 10 bis 12 Uhr geöffnet und wird der Benützung unſerer ver⸗ ehrlichen Mitglieder beſtens em⸗ pfohlen. 69 Der Vorſtaud. Bls 2976 Mk. 100 Selohnung. demjenigen, der einem jungen ledigen Kaufmann(Chriſt) dauernde Stelle ver⸗ ſchaft. Offerte an die Expedition. 0 ſch Waſch. u. Büg. wird angen. u. 0 pünktl. beſorgt. O 6, 2. 2689 Zum Waſchen und Bügeln angenommen. in einem anſt. Hauſe in Penſion der Neckarvorſtadt. 2671 Näh, im Verlag wird 2445 2B I1, 3, Neckargärten. 20. wrürz. General⸗Anzeiger. 2 zur Jeier de⸗ 90. Geburkofefles Sr. Aalg. des deutſchen Agiſere Uilheln am 21. und 22. März 1887 in Mannheim. —.——4m⁊———— I. Vorfeier: Montag, den 21. März. Vormittags 10 Uhr: Schulfeier in ſämmtlichen öffentlichen und Privat⸗Schulen, für das Großh. Gymnaſium im Theater⸗ ſaale, für das Realgymnaſium im Sgalbau. Feſtact in der höheren Mädchenſchule. In den Volksſchulen Anſprachen, Geſang, Vertheilung von Feſtſchriften. Abends 5 1 7½ 2 Volksvorſtellung im Großh. Hoftheater:„Zopf und Schwert“ von Gutzkow. Feſtliche Beleuchtung des Pgrade⸗ und Marktplatzes, des Rathhauſes ſammt anſtoßender Kirche, ſowie der Straßen vom Schloß zur Kettenbrücke und vom Heidelberger Thor zum Rheinthor. Glockengeläute und Böllerſchießen. 77 8 Zapfenſtreich— Fackelzug der oberen 2* Zapfenſtreich und Fackelzug ziehen von der Zeughausplatz— durch die Claſſen des Gymnaſiums und Realgymnaſiums. Schloßwache durch die breite Straße bis zum Paradeplatz, von da nach dem Planken bis zur breiten Straße— nach dem Marktplatz, um dieſen herum zurück durch die breite Straße nach den Planken und dieſe entlang bis zum Heidelberger Thor. Regiments⸗Muſik auf dem Marktplatze. 2 4 —— 5 Großes Feſtbankett in den feſtlich geſchmückten Räumen des Saalbaues. (Eintrittskarten in den Muſikalienhandlungen, Zeitungskiosk und an der Kaſſe. Eintritt 50 Pfennigs, II. Vormittags 7 Uhr: 15 55 10 95 1 „ 11„ ſang. hausthurm zur Kenntniß gebbacht. Hauptfeier: Dienſtag, den 22. März. Reveille(Kapelle des hieſigen Gren adier⸗Regiments). Choral der Kapelle des hieſigen Dragoner⸗Regiments auf dem Rathhausthurm. Offizieller Feſtgottes dienſt in der Trinitatiskirche. Feſtzug ſämmtlicher hieſiger Schulen nach dem geſchmückten Marktplatze. Rückmarſch nach den Schullokalitäten. Dieſe Feier fällt bel ſchlechtem Wetter aus und wird das Ausfallen durch Aushängen einer grünen Fahne am Aufſtellung. Anſprache. Ge⸗ 990 Mittags 111 Fete der Garniſon auf dem Paradeplatz. Nachmittags 2„ Feſteſſen im Ballhauſe. Abends Feſtvorſtellung im Großh. Hoftheater:„Die Herrmannſchlacht.“ Wir beehren uns, die verehrlichen Einwohner der Stadt zur Theilnahme an dieſen Feierlichkeiten und zur feſtlichen Beſtaggung der Häuſer ganz ergebenſt einzuladen. Ganz beſonders erſuchen wir, den 22. und Fabriken möglichſt zu ſchließen. März als Feiertag zu behandeln, Comptoire Die Anwohner der Straßen vom Schloß zur Kettenbrücke und vom Heidelberger Thor zum Rheinthor werden höflichſt Uhr, zu illuminiren. Maunnheim, 15. März 1887. Das Grossh. Bezirksamt. Behr. Der Stadtrath. Bräunig. und dringend erſucht, ihre Häuſer am 21. März, Abends 7½ Das Festeomité. Eckhard. Kaiser-Commers Kösener Corpsstudenten. Zur Feier des 90jährigen Geburtsfeſtes Sr. Majeſtät des deutſchen Kaiſers findet Samstag, den 19. März, Abends 8 Uhr mi. e. t. im Saal des Logengebäudes L 8, 3 in Mannheim ein alter und junger Corpsstudenten des K. S. C. V. statt. Es wird gebeten in Farben zu erſcheinen. Das Comité Maunheim-Ludwigshaſen: Bräunig Dietz Schmid Bürgermeiſter. Gr. I. Staatsanwalt. Königl. Bezirksamtmann. Weſthofen Zentner Nieſer prakt. Arzt. Großh. Landgerichtsrath. cand. med. Annonce möge als perſönliche Einladung betrachtet werden. Außerordentliches Academie⸗Concert des Herrn Hofkapellmeiſters Emil Paur am Donnerſtag, den 24. März 1887, unter gefälliger Mitwirkung des Kammerſängers Herrn Stuudligl und Frau, Die verehrlichen Abonnenten der Academie⸗Concerte, welche zu dieſem Concert ihre Plätze zu behalten wünſchen, werden erſucht, die betr. Billets am Montag, den 21. oder Dienſtag, den 22. d. Mts.⸗ jeweils des Nachmittags zwiſchen 3 und 5 Uhr auf dem Hoftheater, Bureau in Empfang zu nehmen, da nach Ablauf dieſer Zeit ander⸗ weitig darüber verfügt werden wird. 2932 Eintritts-Preise: M..50.] Saal⸗Stehplatz M..— M..50.] Gallerie⸗Stehplaz M..50. Saal⸗Sperrſitz Gallerie⸗Sperrſitz Famstag, den Ig. Marz, Abends ½8 Uhr des Philharmonischen Vereins im Concertsaale des Gr. Hoftheaters unter gefl. Mitwirkung des Vocalquartettes des österreichischen Damenquaxtetts Fräulein Fanny Tschampa(I. Sopran), Marle Tschampa(II. Sopran), Frieda Perner(I. Alt) und Amalie Tschampa(II, AIt), FROGMRA MM: 1) Sinfonie Es-dur, Mozart. 2) Vorträge des Damenquartsttes. 3) Ouverture. Rob. Kahn. 4) Vorträge des Damenquartettes. 5) Charfreitagszauber aus Parsifal für grosses Orchester. R. Wagner. Billets sind in der Musikalienhandlung des Herrn Th. Sohler und Abends an der Kasge zu haben. Reservirter Platz im Saal: M..—, Stehplatz im Saal: M. 1. Reservirter Platz auf der Gallerie: M. 1. 28635 Dafd Victoria, C. Lorsseh. Zu dem bevorſtehenden Kaiſerfeſt empfehle den geehrten Vereinen, ſowie einem Geſammt⸗ Publikum ein hochfeines 8082 M. hener Spatenbräu (Sommerbier) in Gebinden zu ganz ermäßigten Preiſen. Wirtkschafts-Tebernahme. Meinen Freunden und Gönnern, ſowie einer verehrlichen Nachbarſchaft, beehre ich mich anzuzeigen, daß ich unterm Heutigen die Wirthſchaft 3017 5. 1 80 „Lur alten Pfzlz übernommen habe. Ich werde beſtrebt ſein, durch Verabreichung f. Bieres aus der Actienbraueret Ludwigshafen, reine Weine und gute Speiſen mir das Wohlwollen meiner Gäſte zu erwerben und empehle mich Achtungspoll L. Schifferdecker.