Nr. 71. 2 Badiſche Volks⸗Zeitung. Dounerfag, 21. Mätz 1887. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Ier Inſerate: gan der Stadt Mannheim und Umgebung. durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Die Kaiſerfeier in Verlin. Berlin, 22. März. Mittags leuchtete heller Sonnen⸗ ſchein über der Stadt, die im prächtigſten farbenglänzenden Feſtſchmuck prangt. Die Feſtfeier wurde bei Anbruch des Tages durch Reveille im Schloßhofe, ſowie Choräle, die von den Thürmen erklangen, eingeleitet. Von Minute zu Minute wuchs das Leben in den Straßen, beſonders auf den nach dem Schloſſe führenden wogte eine nach Hunderttauſenden zählende Menge. Ein ſolches Feſt⸗ treiben hat Berlin noch niemals geſehen. Um 11 Uhr begann die Auffahrt der Fürſtlichkeiten, der Gäſte des Kaiſers, zur Beglückwünſchung. Die Mitglieder der könig⸗ lichen Familie wurden von der Menge mit lauten Hoch⸗ rufen begrüßt. Endloſer Jubel brach los, als die Urenkel des Kaiſers, die Kinder des Prinzen Wilhelm, erkannt wurden. Nachdem der Kaiſer gegen 11 Uhr die Glück⸗ wünſche der Mitglieder der Familie entgegengenommen, erſchienen nach und nach die übrigen fürſtlichen Perſonen, nahezu hundert an der Zahl. Kaiſer Wilhelm trug die Uniform des erſten Garderegiments zu Fuß. Vor den verſammelten Fürſtlichkeiten verkündete Kaiſer Wilhelm die Verlobung ſeines Enkels, Prinzen Heinrich von Preußen, mit der Prinzeſſin Irene von Heſſen. Das neue Braut⸗ paar nahm ſodann die Glückwünſche entgegen. te Ge⸗ burtstagsgratulation dauerte etwa eine Stunde. Kaiſer Wilhelm erfreute ſich des beſten Wohlſeins und war körperlich wie geiſtig, friſch und ruͤſtig. Unbeſchreiblicher Jubel wurde laut, als er ſich wiederholt der vor dem Schloſſe dichtgedrängt ſtehenden Menſchenmenge am Fenſter zeigte. Bis 3 Uhr Nachmittags hielt der Sonnenſchein an, dann aber bezog ſich der Himmel raſch, und bald fiel anhaltender Regen hernieder, der hoffentlich die feſtliche Beleuchtung der Stadt, zu der die großartigſten Vorbe⸗ reitungen getroffen ſind, nicht zu ſehr beeinträchtigen wird. “ Das Kaiſerfeſt und die auswärtige Preſſe. London, 22. März. Faſt alle Morgenblätter feiern den Geburtstag des Kaiſers Wilhelm durch warm em⸗ pfundene Betrachtungen und geben dabei auch der Be⸗ friedigung darüber Ausdruck, daß mit den Feſtlichkeiten in Berlin die in der politiſchen Lage eingetretene Beſſe⸗ rung zuſammentreffe. Bei dem deutſchen Botſchafter Grafen Hatzfeldt fand aus Anlaß des Geburtstages des Kaiſers ein Feſtmahl ſtatt. Paris, 22. März. Dhfe hieſigen Blätter beſprechen das deutſche Kaiſerfeſt meiſt in einer der Perſon des Kaiſers freundlichen Weiſe. Spuller ſchreibt in der „République frangaiſe“:„Kaiſer Wilhelm iſt der älteſte aller Souveräne der Welt. Mit der Majeſtät des Alters verbindet er die Majeſtät des Ruhmes. Die Welt iſt in Frieden, aber ein Zucken ſeiner Augenbrauen kann ſie erbeben machen.“ Der Berliner Berichterſtatter des „Figaro“ ſchreibt über den Fackelzug in Berlin von geſtern Abend:„Es iſt unmöglich, den Eindruck wiederzugeben, Teuilleton. ungerer. Aus Berlin, 20. März, aa den zuletzt das Faſten ſichtlich an⸗ 11 15 Achei der rd geſchrieben: 1440 gegriffen hatte, ſchien am Samſtag wieder geiſtig friſch zu ſein. Profeſſor Virchow war ſelbſt um 1 Uhr anweſend, um den auf ſechs geſtiegenen überwachenden Aerzten Verhaltungs⸗ maßregeln für die aolen Sohnes mit den Eltern zu geben. Er wünſchte abſolut Wachſamkeit und die Abkürz⸗ ſol der Wiederſehensſcenen. Wie die„Nationalztg.“ erfährt, ſoll Cetti nach Beendigung ſeines Faſtens genau unter der⸗ ſelben Abgeſchloſſenheit und Kontrolle wie jetzt während einer Reihe von Tagen langſam wieder herangefüttert werden, es werden die Unterſuchungen in umgekehrter Ordnung fortge⸗ ſeßzt. Welche eigenthümlichen Schwärmereien Cetti's Faſten in manchem Kopfe hervorruft, beweiſt die Zuſendung eines Gedichts von Chriſtine Henney, Gründerin des Krüppel⸗Aſyls Eben⸗Ezer, in welchem ſie in geradezu vollendeten Jamben zunächſt Cetti als einen ſozialen Wohlthäter feiert und ihn dann bittet, ſein Honorar nicht dem Prälaten, ſondern den unfreiwilligen Hungerern im Krüppel⸗Aſyl zuzuwenden.— Viel verlangt von dem ſchlauen Spekulanten. Da der Hunger⸗ ſport durch den Norweger Cetti gerade wieder populär ge⸗ worden, ſo dürfte unſern Leſern und namentlich Leſerinnen folgende Hungergeſchichte, die in Lille von ſich reden macht, nicht unwillkommen ſein. Mehr als 99 Einwohner von Lille, Damen und Herren, beauftragken auf gemeinſchaftliche Koſten den Advokaten Selon, die Klage gegen Madame Nina Dupoutard einzubringen. Madame Dupoukard hatte kürzlich, angeregt durch die Triumphe Sueci's und Merlatti s, unter ärztlicher Oberaufſicht ein dreißigtägiges Faſten angekündigt und erklärt, daß ſie gegen ein Entrée von einem Franc von 10 Uhr Morgensbis6lUhr Abends Beſucheempfange Bie Beſucherfanden die Dame am 12. Tage noch ſo merkwürdig friſch, daß ſie trotz der ärztlichen Oberaufficht Zweifel in den leeren Magen der Faſtenden ſetzten. Einige Damen beſoldeten endlich Spione und dieſe ermittelten die ganz Lille in Aufregung verſetzende Aibalſache Intz die r 9 ie gleiche Menge Milch geliefert habe, wie vor Jaſten. — Die Sache kam demnach zur Antlaae und der merkmür⸗ Mannheimer Volksblatt. Srſcheint täglich, Foun- und Feſttage ausgenemmen. den dieſe Kundgebung auf die anweſenden Franzoſen machte. Man fühlt wahrhaft, daß Fürſt und Volk in dieſem Lande eins ſind. Dabei war nichts künſtlich vor⸗ bereitet, ſondern die wirkliche Geſinnung der ganzen Be⸗ völkerung kam zum Ausdruck, Für morgen werden noch wärmere Kundgebungen erwartet; das ſcheint mir un⸗ möglich.“ Wien, 22. März. Sämmtliche Blätter mit Aus⸗ nahme des klericalen„Vaterland“ feiern in ſchwungvollen Artikeln das Geburtsfeſt Kaiſer Wilhelms. Die„N. Fr. Pr.“ hebt die Dankbarkeit und Liebe in allen Herzen für den 90jährigen Herrſcher hervor, der hoͤher als den Kriegsruhm des Siegers die friedliche Arbeit achte. Alle Völker des Erdenrunds dürfen dieſe Dankbarkeit dem deutſchen Kaiſer bekennen. Das„Fremdenblatt“ ſpricht von der ſympathiſchen Theilnahme für den greiſen Freund und den Bundesgenoſſen des öſterreichiſchen Monarchen, in welchem die Völker Oeſterreichs den Freund ihres Vaterlandes, den aufrichtigen Schirmer des europätſchen Friedens erkennen und verehren.— Das„Neue Wiener Tagblatt“ weiß von Aeußerungen Fürſt Bismarck's zu erzählen, 1887 werde ein Friedensjahr ſein. * Graf Robilant und RNas Alula. Nom, 22. März. Die„Agencia Stefani“ ver⸗ öffentlicht folgende vom Miniſter Grafen Robilant ge⸗ ſtern an den General Géns abgeſandte Depeſche: „Ihre Depeſche vom 18., welche am 19. hier eintraf, und die ausführlicheren, der„Tribung“ telegraphirten Nachrichten haben auf die Regierung und die öffentliche Meinung den ſchlimmſten Eindruck gemacht. Die Ras Alula gemachten Zugeſtändniſſe, namentlich die Zuſen⸗ dung der von der Zollbehörde mit Beſchlag belegten Gewehre, deren Zahl wir noch nicht kennen, ſowie die Auslieferung ſeiner Flüchtlinge, die er, wie verſichert wird, hinrichten ließ, find mit unſerer Wurde nicht ver⸗ einbar und machen ſich allen unſeren Intereſſen in em⸗ pfindlicher Weiſe fühlbar. Sie haben ahne Ermäch⸗ tigung, ohne Anweiſung gehandelt. Ich will zugeſtehen, daß dies unter dem Eindruck von Umſtänden geſchehen ſein mag, welche mir namentlich im Hinblick auf Ihre lakoniſchen Depeſchen unbekannt find. Sie müſſen jedoch auf dem Wege, den Sie betreten haben, unverzüglich einhalten. Sie werden künftig jede Eröffnung Ras Alulas über Savoiroux unbeantwortet laſſen. Beſchrän⸗ ken Sie ſich darauf, ihn nicht zu reizen, bis Sie Be⸗ fehl erhalten, dies zu thun. Wenn ſich jedoch Gelegen⸗ heit darbietet, machen Sie ihm begreiflich, daß er mit Savoiroux thun könne, was er wolle, daß er aber die Folgen ſeiner Handlungen werde tragen müſſen; es werde uns das indeß nicht verhindern, alles zu thun, was wir für unſere Würde und unſere Intereſſen noth⸗ wendig halten werden. Ich wiederhole Ihnen die Wei⸗ ſung, an der Küſte von Flamſtla, gegenüber dem von den Hababs bewohnten Gebiete, und deſſen Umgebung dige Prozeß wurde am 14. ds, in Lllle öffentlich verhandelt. Bei der Verhandlung ſagte Dame Dopoutart, eine behäbige Rieſendame:„Ich gebe dem hohen Gerichtshofe mein Ehren⸗ wort, 105 ich gefaſtet— bis auf meinen Kaffer; darauf Ver⸗ zicht zu leiſten, kann Gott ſelhſt von mir nicht verlangen.“ —„Wie viel kranken Sie?“ fragt der Richter.— Naiv er⸗ widerte die Faſterin:„Mein gewöhnliches Quantum, am Morgen und am Abend, immer ſechs Taſſen.„Und was machten in dieſer Zeit die Aufſichtsärzle?“ Gekränkt ſagt Madame Dupoutard:„Die Einnahmen wqgren nicht derart, daß ich mir auch eine nächtliche Aufſicht ſpendiren konnte. Der Doktor kam, gleich dem Publikum, zwiſchen 10 und 6 Uhr, da hatte ich längſt gefrühſtückt, wenn er ging, nahm ich meinen Abendkaffee.“ Der Richter fragte den Vertreter des Publikums, ob er auf der Beſtrafung der Madame Dupou⸗ tard beſtehe. Da zogen ſich ſechszehn weibliche Klägerinnen zu einer or zurück und als ſie wiederkamen antwor⸗ tete die Wortführerin gerührt:„Ohne Kaffee kann eine 19 0 nicht leben. Kaffee gehört nicht nur zur gemeinen ahrung, den brauchen wir wie die Luft, in der wir athmen.“ Madame Dupoutard wurde freigeſprochen und umarmte ge⸗ rührt ihre ſechszehn— affeeſchwe, rn. — Ueber die aroße Poſtvefraudation von welcher wir berichtet haben, wird nun von Seite der Poſt herichtet: Der General⸗Adminiſtrator der erzherzoglichen Güter in Italien, Herr Dr. Friedrich Wippern, hat am 12. dſs. Mts. der Bahndirektion in Piſa das Packet zur Beförderung an die Vermögensverwaltung des Herrn 1 0 Franz Ferdinand von Oeſterreich⸗Eſte übergeben. In Gegenwart des Herrn Dr. Wippern wurde das Packet im Bureau der Bahndirektion zu Piſa mit der entſprechenden deſt⸗ von Amtsſiegeln verſehen und dann in den für Oeſterreich⸗Ungarn beſtimmken Poſtbeutel gelegt. An der öſterreichiſch⸗italien⸗ iſchen Grenze, nämlich in der en Pontafel, wurden ſämmtliche 15 Oeſterreich⸗Ungarn beſtimmte Werthſendungen revibirt und übernommen. Unter dieſen befand ſich auch das Packet mit den 77,000 Lire. Daſſelbe wurde, der Vorſchrift entſprechend, abgewogen und das Gewicht wies 270 Gramm nach. In Wien langte die Sendung am 15 ds. an und wurde nach Verlauf einiger der Bermögensverwal⸗ Mannheimer Handels⸗Seitung. Einzel⸗Nummern 3 Pft. Doppel⸗Nummern 5 Pig⸗ den Blokadezuſtand zu dem Zwecke zu errichten und bekannt zu geben, daß namentlich jeder Durchzug von Waffen verhindert werde.“ Die Kaiſerfeierlichneiten in Mannheim. Die Kaiſevfeier des Realgum⸗ naſtums im Saalbau. Wegen Mangels an Raum mußten wir den ausführlichen Bericht über dieſe Feier auf heute zurückſtellen. Ju Schanten krhnnen di un Ai e d F n agren ſtrömten Jung un rbei un die herrlich decorirten Räume des Saalbaus vollſtändig beſetzt. Eingeleitet wurde die herrliche Feier durch den wunder⸗ vollen Choral„Allein Gott in der Höh ſei Ehr“, welcher von den Schülern des Realgymnaſiums unter der trefflichen Leitung des Herrn Chordirectors Starke ebenſo präcis wie diean geſungen wurde und welcher einen reichen und wohlver⸗ ienten Beifall erntete. Hierauf folgten perſchiedene, ſehr wirkungsvolle mit der Feier des Tages im ſchönſten Einklang ſtehende Declamatio⸗ nen: a)„Drufus Tod“ von Quintaner Schrade, b)„Hein⸗ rich der Städtebauer“ von Quintaner Kraze, c)„Der große Kurfürſt“ von Quartaner Gnacker. Sämmilſche Stücke wurden ſehr ſchön zum Vortrag gebracht und fanden den reichſten Beifall. Hieran ſchloß ſich das„Kaſſer Wilhelms Lied“, wunl lobenswerther Seicſal eſungen von den Schülern der Sexta, welches gleichfalls ſehr beifällig aufgenommen wurde. Alsdann folgte die Rede des Oberprimaners Keſſel⸗ heim, der mit beredten, markigen Worten„Deutſchland's kiefſte Erniedrigung und Befreiung“ ſchilderte. Ergreiſend ſchilderte Herr Keſſelheim die höchſt traurigen Zuſtände der dunkelſten Epoche Deutſchlands, den Untergang des tauſend⸗ jährigen deutſchen Reiches und mit von Begeiſterung getrage⸗ nen Worten, die glorreiche Erhebung, den deutſchen Bo⸗ freiungskrieg. Großartiger Beifall lohnte ſeinen Vortrag. Fünf fehr ſchöne und mit lebhaftem Beifall aufgenom⸗ mene Declamationen folgten:„Die Leipziger Schlacht“ von Untertertianer Mandelbaum,„Ein Lied vom König“ von Obertertianer Fiedler,„In Charlottenburg am 19. Juli 1870“ von Obertertianer Becker,„Unſere Mainbrücke“ von Quartaner Dreyfuß und„Barbaroſſa's Erwachen von Obertertianer Wolff; lauter prächtige Leiſtungen. SHieran reiht ſich würdig Lachners„Maete mit imponirender Gewalt Ne Den Glanz⸗ und Höhepunkt ſchönen Feſtes bildel die Feſtesrede des Herrn Directors Vogelgeſaug meiſterhaft nach Inhalt und Form. In beredten Worten ſchilderte Herr Vogelgeſang wie Deutſchland trotz des glor⸗ reichen Befreiungskrieges 1813 ſich nicht erheben konnte zu einem einigen Reiche und die Greuelthaten eines Napoleon ungerächt blieben; aber gleich den unveränderlichen Naum⸗ geſetzen müſſe ſich eine jede Blutſchuld im Leben der Staaten früher oder ſpäter rächen. Frankreich ſei 1870 vom d Volke niedergeworfen worden, dem Volke, das 70 früher von Frankreich beiſpiellos unterdrückt wurde, das aber innerhalb 60 Jahren einen neuen großartigen Aufſchwung genommen und endlich das Ziel, das ſeit Jahrhunderten erſehnt wurde, erfüllt ſah, nämlich ein einiges Deutſchland. Der Kaiſer iſt's, der das deutſche Reich wieder gründete, der glorreich die deutſchen Waffen zum Siege geführt habe. Groß als Feldherr, noch größer als Hort des ſei er ſtets ein Mehrer des Reiches geweſen. In tief empfundenen Worten ermahnte der Reduer am Schluſſe ſeiner Rede die Jugend, ſtets treu zu Kaiſer und Reich zu halten, Treue um Treue. tung zugeſtellt. In Gegenwart zweier Zeugen wurde das Packet geöffnet und man fand ſtatt des deklarirten Inhalts — einige Blätter des Wiener„Fremdenblatt“ und des Wald⸗ heim'ſchen„Eſſenbahn⸗Kondukteurs“ Von der Malverſation wurde ohne aſen die eee welche ſogleich die umfaſſendſten( einleitete, um Licht in die Sache 1 bringen. Wie wir ſchon im Abendblatte mit⸗ getheilt haben, iſt faſt mit Sicherheit anzunehmen, daß di Malverſation auf italieniſchem Boden verübt wurde. A der öſterreichiſchen Strecke iſt das Verbrechen nicht geſchehen. In derſelben unverletzten Form, in welcher die Sendung in Pontafel übernommen worden war, langte dieſelbe auch hier bei der Poſt an. Das Packet wog genan— wie in Pontafel — 270 Gramm. Die Siegel und die ührige Verpackungsart waren ganz intakt Leider haben die Nachforſchungen zur Ergreifung des Schuldigen bisher zu keinem Reſultate ge⸗ führt. Zwiſchen den betheiligten Poſtanſtalten Wien, Pon⸗ tafel und Piſa herrſcht ſeit der Entdeckung des Verbrechens, d. i, ſeit dem 15. d.., ein ſehr lebhafter Depeſchenverkehr⸗ EDer feſtlich geſtimmte Werkelmaun. Eine drol⸗ lige Geſchichte hat ſich dieſer Tage hinter den Couliſſen des Joſefſtädter Theaters in Wien zugetragen. Ihre eigentliche Pointe kam dem Publikum, obſchon dasſelbe eine ganz kleine Störung merkte, nicht zur Kenntniß, ſonſt hätten die Zu⸗ ſchauer wohl noch mehr 9 70 als es ohnehin die Situation mit ſich brachte. Herr Blaſel hat in der Poſſe„Tauſender und Guldenzettel“ ein Couplet zu ſingen, in welchem er die Leiden eines Menſchen darſtellt, der gezwungen iſt, das Fiaker⸗ lied von allen erdenklichen Hausinſtrumenten, darunter auch von einem Werkel, anzuhören. Der Werkelmann, dem dieſe Aufgabe übertragen war, zeigte ſich ſchon hei der Probe etwas dickköpfig.„Bitt ich ſchen, Herr Direkter“, ſagte der flaviſche Muſikhandwerker,„ich hab' ich drei Oupern auf Walz'n; di 2 5 viel ſchene als Fiakerlied, warum ſull 8 grad das 8 Man bedeutete ihm, daß 25 a chönheit der pern in dem Leierkaſten doch nur fiakerlied geſpieſt werden dürfe, und zwar immer auf ein des Juſpi⸗ zienten, welcher ſic vorher— 8 Werkel 1 geſtellt ſei. Kopfſchüttelnd ergab ſich der unverſtändlichen Wotbwendtalat Balle 2. Seite. 2 General⸗Anzeiger⸗ 24. Mäͤrz. Den goldenen Worten fauſchte die Verſammlung alhem⸗ los und ein tauſendſtimmiges Hoch auf den Heldenkaiſer durchbrauſte feierlich den Saal 8 Der prächtige Geſang des Kaiſerliedes bildete den Schluß der erhabenen Feier. Feſtgottesdienſt. Schon ſeit vielen Jahren beſteht hier die ſchöne und klobenswerthe Einrichtung, wonach am Kaiſergeburtstag der offizielle Feſtgottesdienſt abwechſelungsweiſe in der kath. und proteſtankiſchen Kirche ſtattfindet.— Für dieſes Jahr murde der Feſtgottesdienſt in der Trinitatiskirche abgehalten. Das geräumige Gotteshaus war in allen Theilen ſchon lange vor Beginn der Feier von Andächtigen geradezu über⸗ 1277 Das Geſammtofficiercorps, die Staats⸗ und ſtädtiſchen eamten waren vollzählig erſchienen. Auch der Kriegerverein und der Verein deutſcher Kampfgenoſſen waren mit Fahne und Muſik in feierlicher Parade zur Kirche gezogen. Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik, unter Mitwirkung der Grenadierkapelle leitete den Gottesdienſt ein, worauf Herr Stadtpfarrer Greiner unter Zugrundelegung der Bibel⸗ worte:„Ich will Dich ſegnen und Dir einen großen Namen machen und Du ſollſt ein Segen ſein“, in warm empfundenen Worten unſeren Kaiſer feierte. Mit Geſang ſchloß dieſer Theil der Kaiſerfeierlichkeiten. „Schulfeier auf dem Marktplaz. Die geſtern Vormittag 11 Uhr auf dem Marktplatz ab⸗ gehaltene Feier ſämmtlicher hieſiger Schulen gehört entſchieden mit zu den erhebendſten und ſchönſten Feierlichkeiten, welche die Kaiſertage uns gebracht haben. Man muß dem Feſt⸗ Comite zu ganz beſonderem Danke dafür verpflichtet ſein, daß es ſich durch das ſchlechte Wetter nicht veranlaſſen ließ, dieſen heil der Feier ausfallen zu laſſen. Um 10 Uhr verſammel⸗ ten ſich die Schüler und Schülerinnen in ihren Schullokali⸗ täten; die Schüler des Gr. Gymnaſiums hatten ſich vor dem Gomnaſium in einem Viereck aufgeſtellt und marſchirten nach Abſingen patriotiſcher Jieder nach dem Marktplatz. Nach und nach fanden ſich die verſchiedenen Klaſſen ſämmtlicher Schulen ein und wurden von den ihrer am Marktplatze harren⸗ u Schuldienern in die ihnen im Voraus beſtimmten Plätze ein⸗ Die Dispoſitionen waren mit ſolcher Umſicht getroffen, aß trotz der enormen Zahl der Schüler auch nicht die geringſte Störung vorkam. Die feſtlich mit Kornblumen, kleinen Fähnchen gder Schärpen geſchmückte Schuljugend machte auf das Pub⸗ likum, welches in großen Maſſen den Marktplatz umſtand, einen ſichtlich erhebenden Eindruck. Die Feier wurde durch den von der Grenadierkapelle geſpielten Wor en eröffnet, worguf Herr Profeſſor Schmezer das Wort ergriff, um mit Weithin vernehmbarer Stimme mit kurzen, von ächt patriotiſchem Geiſte durchglühten Worten die Jugend aguf die hohe Bedeutung des Tages hinzuweiſen. Seine Rede ſchloß Herr Schm ezer mit der Aufforderung an die deutſche Jugend, Kaiſer und Vater⸗ land zu lieben und freudig Gut und Blu izugeben, wenn einſt das Vaterland in die Lage kommen ſoſtte, ſeine Söhne zum Kampfe zu rufen. Das Hoch auf unſeren Kalſen wurde von unſerer Jugend begeiſtert aufgenommen. Hieraut Hurde von ſämmtlichen Schülern die Lieder„Heil Dir im Sieberkranz“ und die„Wacht am Rhein“ gemeinſchaftlich geſungen, womit die Feier zu Ende war. In der gleichen Ordnung, in wel⸗ cher ſie gekommen waren, traten die Schüler den Rückweg an. In ihren Herzen aber wird bis in ihre ſpäteſten Lebens⸗ tage die lebhafte Erinnerung an dieſe Feier wach bleiben und nie werden ſie vergeſſen, wie Mannbeim ſeinen Kaiſer am 91. Geburtstage geehrt und gefeiert hat. »Die Parade. Den offiziellen ausſchließſich militäriſchen Theil der Kai⸗ ſerfeier bildet ſtets die Parade der hieſigen Garniſonen auf dem Paradeplatz. In üblicher Weſſe wurden auch dieſes Jahr die Ceremonien ausgeführt. Das Salutiren der anweſenden militäriſchen Gäſten, das Hoch auf den Kaiſer, der Abzug in arademarſch ſind alles für uns und unſere 1 85 zu be⸗ unte Dinge, als daß wir länger bei ihnen verweilen müßten. as Feſteſſen. Nach althergebrachter Weiſe fand geſtern Mittag um 2 Uhr das Feſtdiner ſtatt, an welchem die höchſten Militärs, ſowie die Spitzen der ſtädtiſchen Behörden theilzunehmen pflegen. Außerdem fanden ſich noch eine große Anzahl Re⸗ ſervelieutenants und Vertreter verſchiedener Corporationen ein. Den einzigen Toaſt, welcher bei dieſem Diner geſtattet it und der in einem Hoch auf den Kaſſer gipfelt, hielt Herr ürgermeiſter Bräunig. Die Rede des genannten Herrn hatte folgenden Wortlaut: Hochverehrte Feſtverſammlung! Es iſt mir die unendlich ehrenvolle und unendlich dank⸗ bare Aufgabe geworden, bei dem heutigen Feſtmahle den Trinkſpruch auf Seine Majeſtät den deutſchen Kaiſer aus⸗ bringen zu dürfen, auf den Fürſten, deſſen Namen an dem heutigen Tage nicht allein in allen Gauen des deutſchen Reiches, nicht allein überall wo die deutſche Zunge klingt und wo man deutſche Lieder ſingt, ſondern in der ganzen civili⸗ ſtrten Welt mit Hochachtung, Verehrung und Liebe genannt wird. Das deutſche Volk begeht heute eine Feier, wie ſie ge⸗ waltiger noch kein Volk begangen hat, gewaltig ſchon deß⸗ halb, weil es unſerem erhabenen Kaiſer mit Gotfes Gnade, die ſichtlich üßer ſeinem Haupt waltet, beſchieden iſt, in ſel⸗ tener körperlicher und geiſtiger Friſche die Feier des vollen deten neunzigſten Lebensjahres begehen zu können, um ſo gewaltiger aber, als gerade Kaiſer Wilhelm berufen war, das deutſche Vaterland, nach den Zeiten der Betrübniß und Trauer und der inneren Zerriſſenheit als deutſches Reich neuem Glanze und neuer Herrlichkeit erſtehen zu laſſen. Mit ſeinem Kaiſer läßt heute das ganze deutſche Volt die gewaltigen, welterſchütternden Ereigniſſe der vergangenen 90 Ar Heiterkeit der Zuhörer hinter den Touliſſen das verlangte Jiakerlied. An jenem Abend nun, da die Hofloge von Mit⸗ gliedern des kaiſerlichen Hauſes beſetzt war„herrſchte auf der Bühne natürlich die größte Emſigkeit und Auf⸗ regung, daß nur ja Alles am Schnürchen gehe. Schon in der Thorfahrt 19 5 der Werkelmann erfahren, welch' hoher Beſuch im Hauſe weilte. Er ſchob ſein Werkel an den be⸗ ſtimmten Ort und hatte die Klappe desſelben ganz richtig auf das Figkerlied geſtellt, als der Inſpieient Lebſchmidt das — Jnſtrument revidirte. Kaum hatte ihm aber dieſer Rücken gewendet, ſo ſchoß dem Werkelmann ein Gedanke durch den Kopf, den er auch alsbald zur Ausführung brachte und für welchen er nicht wenig Lobſprüche erwartete Als Herr Blaſel, in ſeiner Rolle wüthend üder das Fiakerlied, dieſes auch von dem Werkelmann hören ſollte, und auf der Scene der erſten Werkeltöne harrte, erſchollen plötzlich anſtatt des Fiakerliedes aus dem Werkel die erſten ſchrillen Akkorde des Trompeterliedes:„Es iſt im Leben häßlich eingerichtet.“ err Blaſel, raſch gefaßt, extemporirte ein wenig, bis das pernlied mit einem jähen Kreiſchen abbrach und nach kurzer Pauſe das Fiakerlied erklang. Ein Theaterarbeiter hielt näm⸗ lich den Werkelmann an der Gurgel feſt, während der In⸗ ſpicient haſtig die richtige Walze einſtellte und perſönlich die Kurhel in Bewegung ſetzte, bis Herr Blaſel das muſikaliſche Stichwort des Fiakerliedes empfangen batte. Als der Vor⸗ hang nach einigen Minuten zum Aktſchluß ſiel, brach ein chreckliches Gericht über den unglückſeligen Werkelmann los. lles drang mit Vorwürfen auf ihn ein, welchen er ein tro⸗ 175 Schweigen entgegenſetzte. Erſt als Direktor Blaſel ihn gte, warum er gerade heute ein falſche Walze eingelegt he, gaß der Mann zur Anwort:„Bitt ich Ihne, Sie ſultens Ihne ſchamen mit Ihnere Flakerlied. Ich hab⸗ ich mür denkt, wann ſu hohe Herrſchaften in Theate ſein, da ſpiel ich kan ordinäre Fiakelied net. da ſpiel ich— Ouper.“ Jahre an ſeinem Auge vorüberziehen und gewiß ge⸗ denkt unſer erhabener Kaiſer gerade an dem heutigen Tage guch jener Zeit und jener Stunde, in welcher er von unſerer Vaterſtadt Mannheim aus zum erſtenmal in das Feindesland zog, um ſiegreich mitzukämpfen für die endgiltige Befreiung des heimathlichen Bodens von dem fremden Eroberer und der fremden Herrſchaft. 8 „ Doppelt mögen wohl die Eindrücke geweſen ſein, welche ſich dem jugendlichen Helden in jener Zeit mit unauslöſch⸗ lichen Zügen in ſein Innerſtes eingeprägt haben: Schmerzerfüllt mußte der Jüngling ſehen, wie das deutſche Volk aus tauſend Wunden blutend zu Boden lag, wie der Fremdling in unſern herrlichen, ſchönen Gauen ſchal⸗ tete und waltete, wie wenn es überhaupt ein deutſches Volk nicht mehr gebe; doch die moraliſche Kraft des deutſchen Volkes war nicht gebrochen; mit Freuden konnte der junge Held in den ruhmreichen Freiheitskämpfen wahrnehmen, daß die deutſche Treue, die deutſche Tapferkeit, der deutſche Man⸗ nesmuth, namentlich die Liebe des deutſchen Mannes zu ſeinem Fürſten und ſeinem Vaterlande nicht erſchüttert worden war. Und dieſe Eindrücke, die der Jüngling empfangen, der Kaiſer machte ſie zur Richtſchnur ſeiner Herrſcherlaufbahn. Die Wiedererrichtung des deutſchen Reiches mit neuer Macht und Herrlichkeit waren die Idegle ſeines Lebens, deren Verwirklichung unſer erhabener Kaiſer zur Aufgabe ſeines Lehens gemacht hat. Und daß dieſe Ideale verwirklicht, daß ſie zur That ge⸗ worden ſind, beweiſt die gewaltige Feier, welche heute Deutſchland begeht. e „Mit dem ſiegreichen Krieg 1870/71 und mit der Wieder⸗ errichtung des deutſchen Kaiſerthrones war die Machtſtel⸗ lung des neu errichteten deutſchen Reiches nach Außen end⸗ giltig entſchieden. 1 vor dem deutſchen Namen, Achtung vor dem deutſchen Fleiß und der deutſchen Thätigkeit Hochachtung vor dem deutſchen Kaiſer und dem deutſchen Reich, das ſind die herrlichen Errungenſchaften der glänzenden Regierungs⸗ zeit acht n erhabenen Kaiſers. Nicht mehr muß der Deutſche in dem Auslande dem fremden Schutze unterſtellt werden; das deutſche Reich iſt heute ſo mächtig, ſo gewaltig, daß es ſeine Söhne in allen Theilen der Welt ſelbſt Gielg und alle Angriffe auf die deutſche Ehre ſelbſt mit Erfolg zurückweiſen kann. Wir, die wir uns auf dem heimathlichen Boden be⸗ finden, können gerade dieſe herrlichen Erfolge nur fühlen, nur empfinden; diejenigen deutſchen Brüder aber, welche fern von der Heimath im Auslande vermöge ihres Berufes zu leben gezwungen ſind, ſie können Tag für Tag hören und ſehen, welche Bedeutung der Name eines Deutſchen heute im Ausland hat, welche hohe Achtung heute das Deutſche Reich genießt, und auch dieſe werden an dem heutigen Tage mit dankerfülltem Herzen ihres von ihnen e Kaiſers und ihres lieben deutſchen Vaterlandes gedenken. Unſer erhabener Kaiſer hielt aber mit der Machtſtellung des Reiches nach außen ſeine Herrſcheraufgabe nicht erfüllt. In der am 18. Januar 1871, am Tage der Kaiſerkrönung, Proklamation ſind die ſchöne denkwürdigen Worte enthalten: „Uns aber und unſern Nachfolgern in der Kaiſerwürde wolle Gott verleihen, allzeit Wahrer des deutſchen Reiches zu ſein, nicht an kriegeriſchen Eroberungen, ſondern an den Gütern und Gaben des Friedens, auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Geſittung.“ „Dem Ausbau des Reiches nach innen widmete unſer Kaiſer die 17 Jahre des Friedens, 1 Erhaltung wir der Friedensliebe unſeres Kaiſers verdanfen. Ich glaube wohl davon Umgang nehmen zu können, alle in dieſem Zeitraum geſchaffenen legislatoriſchen Akte nochmals anzuführen. Nur noch wenige Jahre, und wir haben, neben der ſchon vorhandenen allgemeinen Verfahrens⸗Ordnung für das ganze deutſche Reich ein einheitliches Recht, eine Errungenſchaft, welche ſchon 119155 das Ideal jedes Deutſchen war. Die Schranken, welche die einzelnen Staaten durch die Verſchiedenheit der Verkehrsmittel getrennt haben, ſich in dieſer Zeit größtentheils gefallen. Eine Aufgabe, die ſich un⸗ ſer Heldenkaiſer am Abend ſeines Lebens noch geſtellt hat, glaube ich namentlich berühren zu müſſen, es iſt eine fortge⸗ ſetzte Sorge für die arbeitende Klaſſe auf dem Wege der Geſetzgebung. Und wie herrlich ſind die Worke, mit welchen unſer er⸗ habener Kaiſer in ſeiner Botſchaft vom 17. November 1881 die ſociale Geſetzgebung einleitete! Das ſind keine Worte die ein Fürſt zu ſeinem Unter⸗ thanen ſpricht, das ſind Worte, welche ein wirklicher Landes⸗ vater zu ſeinen Landeskindern, deren Wohl ihm ſo ſehr am Herzen liegt, richtet. Blicken wir nach den Monarchien des Oſtens, nach den Republiken des Weſtens nirgends finden wir die Fürſorge für die arbeitende Klaſſe wie in unſerm deutſchen Reiche, nirgends die Fürſorge für den erkrankten Arbeiter, ſeine au und ſeine Kinder, nirgends die Fürſorge für die Witt⸗ wen und Waiſen, deren Ernährer durch einen Unfall ſeinem Wirkungskreis entriſſen wurde. Möge es unſerem erhabenen Kaiſer am Abende ſeines Lehens noch beſchieden ſein, zu ſehen, daß auch von allen Seiten rückhaltlos die herrlichen Erxxungenſchaften anerkannt werden, welche uns Kaiſer und Reich gebracht haben, möge es unſerm geliebten Kaiſer damit auch noch beſchieden ſein, zu ſehen, daß alle Deutſchen einig ſind, einig in unwandel⸗ barer Treue zu Kaiſer und Fürſt, einig in glühender Liebe zu ihrem großen, herrlichen, weltgebietenden Vaterlande. Und nun, hochgeehrte Anweſende, erlaube ich mir, ſie einzuladen, unſeren Gefühlen nochmals dadurch einen äußeren Ausdruck zu geben, daß wir mit vollem und ganzem dank⸗ erfüllten Herzen ausrufen: „Sr. Majeſtät der deutſche Kaiſer, Wilhelm der der Kaiſer des Friedens, lebe Hoch!“ *Während des Feſteſſens traf das folgende Antwortstelegramm ein und wurde deſſen ſofortige Verkündung mit Jubel begrüßt: Herrn Eckhard in Mannheim. Freudig habe ich die ſo warmen Glückwünſche der geſtrigen Feſtverſammlung Seiner Majeſtät dem Kaiſer übermittelt. Seine Kaiſerliche Majeſtät dankt allen Theilnehmern an dieſer vaterländiſchen Kundgebung für deren Geſinnungsausdruck. Unſer theurer Kaiſer iſt, Gott ſei Dank, rüſtig und friſchen Geiſtes. Friedrich, Großherzog. „Die Feſtvorſtellung ins Joftheater, als welche Heinrich von Kleiſt's„Hermannsſchlacht“ ge⸗ geben wurde fand ihren Granzpunkt in der feierlichen Huldigung welche der Aufführung folgte. 5 Kleiſts Hermannsſchlacht gilt als ein patriotiſches Stück und obwohl ſcheinbar der geſchichtliche Gegenſtand, welchen der Dichter ſeinem Werke zu Grunde gelegt hat, der Gegen⸗ wart weit entrückt iſt und dagegen ein„Prinz von Homburg“ oder„Colberg“ weit modernere Dramen ſcheinen, ſo iſt gerade dieſe Dichtung Kleiſt's ein vaterländiſches modernes Stück im großen Sinne des Worts. Die Römer, in Cheruska haben ſehr viel ähnliches mit den Franzoſen in Deutſchland und in Hermanns Racheplänen und in ſeiner Racheſucht ſviegelt Unheils⸗ und Rachegedanken der unterdrückten Deutſchen gegen den franzöſt⸗ ſchen Erbfeind. In dieſem Sinne iſt Kleiſt's Hermanns⸗ ſich mehr Anderes wieder als der erwachte ſchlacht nicht blos ein vaterländiſches Werk geweſen, ſondern ſelbſt als eine vaterländiſche That zu betrachten mit welcher der von heißer Vaterlandsliebe durchglühte Dichter ſeinen Landsleuten den Haß und die Rache gegen die galliſchen Unterdrücker gepredigt hat und abgeſehen von der geradezu abſtoßenden haarſträubenden Scene, in welcher„das blonde Thuschen“ des Cheruskers Weib ihren römiſchen Galant und Verehrer in den verderbenbringenden Bärenzwinger lockt, blos weil er ihre Eitelkeit verletzt hat bleibt die Hermannsſchlacht ein großes Werk von hohem ppoetiſchen Werthe, das in dieſem Jahrhundert nicht erſt auf die Marterſteig'ſche Bearbeitung zu warten nöthig hatte, um mehrfach aufgeführt zu werden. Geſtern wurde recht wacker geſpielt, wenigſtens ſchien man mit den Darſtellern zufrieden zu ſein und Fräulein Blanche (Thuschen“) wie auch Herr Sturh hatten ſich wiederholten Hervorrufs zu erfreuen. Den Glanzpunkt der geſtrigen Vorſtellung aber, wie ge⸗ ſagt, bildete die Huldigungs Scene am Schluſſe des Stuckes, welche ſich zu einer geradezu impoſanten Huldigung dez Publikums geſtaltete, die um ſo viel höher anzuſchlagen iſt, als ſie eine völlig ſpontane geweſen. Als nach einigen überleitenden Worten Hermanns der Hintergrund, der eine waldige Landſchaft dargeſtellt hatte, ſich hob und erſt durch⸗ ſchimmernd durch das Geäſte und Gezweige der grünen Bäume im Glanze eines gut geſtellten kebenden Bildes die Huldigungs⸗Scene ſichtbar wurde, da F ee Jubel und ſtehend ſtimmten die Zuſchauer in die von dem Orcheſter geſpielte Nationalhymne ein. Man kann über die Anordnung des lebenden Bildes, in welchem die von der leuchtenden Kaiſerkrone überſtrahlte Caffar ſche ee des Kaiſers, den Mittelpunkt einnahm, verſchiedener Meinung ſein, por dem gewaltigen Eindrucke, den die Huldigungsſcene machte, bei welcher Alles ſelbſtthätig mitwirkte, hat die Kritik zu verſtummen und an die Stelle des Kritik rs tritt der Chromiſt, welcher die verfloſſenen Tage als die feſt⸗ lichſten und feierlichſten einzeichnet in das Buch der Geſchichte. Eine Huldigung hat ganz Deutſchland ſeinem Kaiſer darge⸗ bracht, wie ſie einzig daſteht und würdig hat ſich unſere eigene Stadt in dieſer Feier den beſten Städten im Reiche angeſchloſſen und auch unſer Theater hat ſeine Schuldigkeit gethan. *Die Allumination. Der Himmel, der geſtern Morgen trübe und grau über unſerer Stadt hing, hatte ſich Tagsüber nach längeren und kürzeren Regenſchauern aufgehellt und war gegen Abend etwas freundlicher geworden, ſo daß die Illumination nur ganz wenig durch Regen beeinflußt wurde. Um halb 7 Uhr be⸗ ginnend, war das mühſame Anzünden gegen halb 8 Uhr in allen Theilen der Stadt beendet und von dieſer Zeit an er⸗ hellten tauſende und abertauſende Lichtchen die Nacht. Tages⸗ hell prangten die feſtgeſchmückten Straßen, tageshell zu Ehren facter Kaiſers, denn: Tag muß es ſein, wo Zollern's Sonne rahlet.— Der Eindruck, den die Illumination machte, war ein hin⸗ reißend ſchöner; ganz abgeſehen von den prächtig ausgeſtat⸗ teten Häuſern— worunter in allererſter Linie das Ralhhaus iboten die Breite Straße und die Planken ein ſo farben⸗ prächtiges, buntgemiſchtes Bild, daß man ohne viel Phantaſie ſich in das Wunderland Italien während eines Carnevals verſetzt glaubte. Einfache Lichter, bunte Gläſer und Gefäße, Paplerballons, Tulpenballons, Gasfiguren, Transparente und was dgl mehr hatten die Phyſtognomie unſerer Stadt ſo ſehr ver⸗ ändert daß man wirklich ſtaunend fragen mußte, wie das mit ſo wenig Mitteln möglich iſt. Ehe wir zur Beſchreibung der ſtädt⸗ iſchen Gebäude übergehen, wollen wir noch zweier Privat⸗ häuſer gedenken, welche an Pracht und Glanz alle anderen überſtrahlten. Das eine iſt das Haus des Herrn Baſſer⸗ mann und Herrſ 05 U, welches hauptſächlich durch einen originell ausgeführten Lorbeerkranz ſich auszeichnete. Das andere gehört Herrn A. Engelhard(Peckarſtraße K 0 und war dieſes Haus außer mit gewöhnlichen Lichtchen no⸗ mit Ballons und farbigen Gläſern geziert; was aber einzig hier daſtand, das waren die große Anzahl Transparente. D03 ganze oberſte Stockwerk zeigte uns die erleuchteten Bild⸗ niſſe der Germania, des Kaiſers, Kronprinzen, Prinzen Wil⸗ helm, Bismarck und Moltke, während im zweiten Stockwerk die Büſte unſeres Kaiſers, umgeben pon einem Lichtmeer prangte.— Die Anſtalten, welche die Stadt ſchon eine Woche vor dem Feſte begann und welche ſoviel verſprachen, haben alle Erwartungen übertroffen. Allen voran erſtrahlte unſer altehrwürdiges Rathhaus in einer wahrhaft blendenden Fichterpracht und Niemand erkannte in dieſem funkelnden unſer Rathhaus wieder. Hier erhellte das Licht nicht, ſondern verdunkelte die Unſchönheiten deſſelben. Die unzähligen Lichter blendeten den Beſchaner inmitten all dieſer Lichtchen ſtand in einer Pflanzenniſche, die deutſchen Nationalfarben als Hinter⸗ rund die Kaiſerbüſte. In den Thorbogen war das badiſche appen angebracht, auf welchem das Mannheimer Wappen in kleinen Gasflämmchen brannte An dem Thurme befanden ſich das badiſche und deutſche Wappen, umgeben von einem Jeuerkranz, überſtrahlt von einem Gasſterne, während die Uhr in rother Farbe leuchtete. Auf den beiden Balkons waren große Wamit Arabesken verziert, über welchen eine farbige Krone angebracht war. Unter der Chiffre prangten die Zahlen 1707 und 188. Ferner ſei das Kaufhaus wegen ſeiner einheitlichen Beleuchtung erwähnt. Zwei Glanzſtücke der Illumination hildeten der Marktbrunnen und das Monument auf dem Paradeplaßz. Der Unterbau der beiden Monumente war in ein glänzendes Lichtmeer gehüllt und die Waſſerbecken zierten farbige Gläschen und Glocken. Aus den Urnen an der Marktplatzſtatue ſchien ſich Feuer zu ergießen, ebenſo wie aus den Saulen am Paradeplatzmonument. Längs der Breiten Straße und den Planken brannten ſtatt der Gas⸗ laternen Gasfackeln, während an den Monumenten blumen⸗ artige Brenner conſtruirt wurden, die ſich ſehr gut gusnahmen. Wie aus allem Vorhergeſagten hervorgeht, hat ſich unſere Stadt über alle Erwartungen angeſtrengt und wir können dies nur lobend anerkennen. Alle aber, die an dieſer natio⸗ nalen Feier ſich betheiligt hahen, alle mögen den Dank für ihre Anſtrengungen in ſich ſelbſt finden: Wer das Große ehrt, ehrt ſich ſelbſt. ddie Bilitäreäue, Während die höheren Offiziere ſich theilweiſe noch beim Feſtdiner und der Feſtvorſtellung befanden, feierten die nie⸗ deren militäriſchen Claſſen ihren Kaiſer bei Spiel und Tanz. In einer Reihe von Lokalen fanden geſtern Abend Feſthälle und Aufführungen patriotiſcher Feſtſpiele für das Militär ſtatt, und ging es bei denſelben recht gemüthlich zu. Aus Stadt und JLand. Maunheim, 23. März 1887. Jugendpatriotismus. Die Worte, die geſtern Morgen bei der Schulfeier an die Kinder gerichtet wurden, ſcheinen nicht auf unfruchtbaren Boden gefallen zu ſein Als geſtern Abend das Rathhaus in vollem Lichterſchmucke Saber wußten die kleinen neugierigen Zuſchauer ihrem ubel nur dadurch Luft zu machen daß ſie einem fort Hoch und Hurrah riefen. Da fing auf einmal ſo ein kleiner Junge, ob bewußt oder unbewußt,„die Wacht am Rhein“ zu ſingen an Die Stimme verlor ſich in dem all 5 meinen Trubel, aber die Nächſtſtehenden griffen ſie geh und bald tönte es aus viel hundert jugendlichen Kehlen:„Lieb Vaterland magſt rubig ſein. del ſtebt und Fr ß r 24. Marz. General⸗Anzeiger. 8. Sekle. treu die Wacht am Rhein.“ Stärker und ſtärker ſchwoll der Sang an und ſchließlich ſtimmte alles, Jung und Alt Kauf⸗ mann und Arbeiter, Hoch und Nieder mit ein. Die Knaben aber zogen weiter durch die Straßen und ſangen unermüdlich die„Wacht am Rhein“. Mögen ſie auch einſt, wenn ſie ſelbſt die Wacht am Rhein halten, unermüdlich ſtehen und ſiegen. Befitzwechſel. Wie wir erfahren, iſt der Verkauf des 5 Lit. 2 UIb des Herrn Baumeiſters Otto Reuß an errn Metzger Gräf dahier wieder rückgängig gemacht worden. Coutrolverſammlungen. Vom.—4. April d. J. en im Zeughaus dahier die diesjährigen Frühjahrscon⸗ bwerſammlungen der Mannſchaften der Reſerbe, der Land⸗ Sehr, der Dispoſitionsurlauber und der zur Dispoſition der Erſatzbehörden geſtellten Leute der Jahrgänge 1876—1886 der Gemeinde Mannheim und Neckarau ſtatt. Todesfall. Heute Mittag 12 Uhr verſchied der ſeit einem Jahre ſchon leidend geweſene und deßhalb vor Kurzem penſionirte(gl. Major, Herr Emil Wagner vom hieſigen Grenadier⸗Regiment. Derſelbe machte die Feldzüge 1866 und 1870—71 mit, war bei ſeinen Kameraden ſowohl, wie bei der ihm unterſtellten Mannſchaft ſehr beliebt, und wird ſein An⸗ denken bei dieſen und zahlreichen andern Freunden gewiß in Ehren gehalten werden. * feen An einem 5 55 5 des Quadrates 0 2 fing eine auf dem Balkon ausgeſteckte Fahne in Folge der Illu⸗ mination Feuer und verbrannte; nur durch raſches Eingreifen der Dienerſchaft wurde die zweite Fahne vor dem Verbrennen geſchützt und weitere Feuersgefahr verhütet. Ein ſchrecklich geſtörtes Familienfeſt. Geſtern feierte der Kronenwirth in Schwetzingen die Confirmation eines älteſten Töchterchens. Die Familie war mit den ge⸗ adenen Gäſten des Nachmittags gegen halb 4 Uhr noch in der heiterſten Stimmung bei dem Feſtmale verſammelt, als plötzlich von der Einfahrt des Hauſes her markerſchütternde Schreie einer Kinderſtimme ertönten. Alle eilten ſofort dahin, woſelbſt ſich ihnen ein Anblick bot, der jedes Herz vor Schreck erbeben machte. Die beiden jüngſten Kinder des Wirthes, ein Knabe und ein Mädchen im Alter von 4 Jahren lagen unter einem, in bezeichneter Einfahrt aufbewahrten ſchweren Schlitten, welcher zum Transport des Bieres ver⸗ wendet wird. Als man den Schlitten von den armen Kleinen aufgehoben hatte, zeigte es ſich, daß dem Knaben von der eiſernen Schiene eines der Läufer der eine Fuß ober dem Knöchel abgeſchlagen war, und das Mädchen, welches bewußt⸗ ſlos dalag von einem Eiſentheile(Schraube) eine ſchwere Wunde an der Stirne erhalten hat. Herr Dr. Werner nebſt einem andern Arzte waren bald zur Stelle und leiſteten den verunglückten Kleinen die erforderliche ärztliche Hülfe. Der Zuſtand des Mädchens hat zu Beſorgniß Anlaß ge⸗ geben. Die Kinder hatten auf dem Schlitten geſpielt, welcher derart ſchlecht placirt geweſen ſein mußte, daß er dadurch ins Schwanken gerieth und umſtürzte. Der Schmerz der Eltern, denen ein ſo ſchönes Familienfeſt auf eine ſo ſchreck⸗ liche Weiſe geſtört wurde, iſt ſelbſtverſtändlich ein großer⸗ * Rohheit Man ſollte es nicht für möglich halten, daß es noch Menſchen gibt, die bei dem allgemeinen En⸗ thuſigsmus, von dem noch jeder brav geſinnte deutſche Mann anläßlich der geſtrigen erhabenen Jubelfeier erfüllt war, ihre Gehäſſigkeiten zum Ausdruck bringen müſſen.— So wurde dem Herrn Bäckermeiſter Johann Gehrig, b 3. 7, in der Nacht von Montag auf Dienſtag eine faſt noch neue Fahne, die im zweiten Stock befeſtigt war und etwas tief herunter⸗ hing, mit Gewalt heruntergeriſſen und entwendet. Die Stange war in der Mitte durchgebrochen. Bei der Polizei iſt Anzeige erſtattet und wird es hoffentlich gelingen, dieſe Helden zu eruiren, damit ſie ihren verdienten Lohn erhalten. lägerei. Vor einer hieſigen Wirthſchaft kam es vorgeſtern Nacht nach 12 Uhr zu einer Schlägerei, bei welcher ein in einer hieſigen Fabrik beſchäftigter Eiſendreher aus Mildenberg am Kopfe ſtark verletzt wurde. Er mußte von einem Schutzmann nach dem allgem. Krankenhauſe verbracht werden, um*5 daſelbſt verbinden zu laſſen. * Enfall. Bei dem großen Gedränge, welches vorge⸗ ſtern Abend anläßlich des Fackelzuges am Marktplatze herrſchte, wurde ein etwa 9 Jahre alter Knabe zu Boden geworfen und von mehreren nachdrängenden Perſonen getreten Es be⸗ durfte der vollen Energie einiger gerade an dieſer Stelle be⸗ findlichen Herren, um di? Umſtehenden zum Skehen zu ver⸗ anlaſſen, um ſo den Knaben, der jämmerlich weinte, aufheben zu können. Der Fall hat dem Knaben glücklicherweiſe keinen weiteren Schaden gebracht. 5 *Diebſtahl. Bei unſerm Rundgang durch die Stra⸗ ßen der Stadt heute früh 6 Uhr, bemerkten wir, daß an vielen Häuſern die daſelbſt angebrachten blechernen und irde⸗ nen Illuminationskacheln, ſoweit dieſelben nur erreichbar waren, weggenommen worden ſind. Da die Anſchaffung dieſer Kacheln nicht unbedeutende Unkoſten verurſacht hat und dieſelben bei einer wiederkehrenden Gelegenheit ganz aut ihre Berwendung hätten finden können, ſo entſteht dem Ei⸗ immerhin ein gewiſſer Schaden. Zu welchen Be⸗ euchtungszwecken die Diebe dieſe Kacheln verwenden wollen, —— wir nicht errathen, vielleicht als Erſatz einer fehlen⸗ ampe. Vereinschronik. eZur Kaiſerfeier. Der Männergeſangverein„Lin⸗ denhof“ veranſtaltete am Sonntag Abend zu Ehren des 90. Geburtsfeſtes S. M. des deutſchen Kaiſers in dem Ver⸗ einslokal bei Herrn Sator„Zum Lindenhof“ eine Abend⸗ unterhaltung, die in allen ihren Theilen als nur gelungen bezeichnet werden darf. Die Einleitung der Feier begann mit einem Klaviervortrag von Herrn Reuther, darauf hielt der Präſident des Vereins, Herr Arndt eine begeiſterte Anſprache an die ſehr zahlreich erſchienenen Anweſenden, die mit einem Hoch auf unſern hochverehrten greiſen Heldenkaiſer ſchloß, worauf von der Verſammlung ſtehend die Hymne: „Heil Dir im Siegerkranz“ geſungen wurde. In der wei⸗ keren Unterhaltung wirkten abwechſelnd die Herren Zaun und O. Sator mit Zithervorträgen. Der Verein ſelbſt, obgleich noch ſehr jung, brachte einige Lieder zum Vortrag, die alle Anerkennung verdienten; es iſt dies in erſter Linie den raſtloſen Bemühungen des Dirigenten, Herrn Chriſt⸗ mann, zuzuſchreiben. Weiter ſei noch lobend der Herren W. Sator, Ludwig, Irſchlinger, Eller und O Sator erwähnt, die abwechſelnd durch Duette und Vorträge zur guten Unterhaltung beitrugen. Herr Klank wies in trefflichen Worten darauf hin, wie durch Einigkeit unſer 1 großes Deutſchland unter Führung unſeres Kaiſers ſich emporgeſchwungen habe zu großem Anſehen Und ermahnte den Verein, ebenſo in Einigkeit und feſtem Zuſammenhalten weiter zu wirken wie bisher und ſchloß mit einem Hoch auf den Verein. Herr Nutiſcher dankte Namens der Ver⸗ ſammlung ſämmtlichen Herren, die zur Verherrlichung der 1075 beigetragen und wünſchte dem Verein ein weiteres lühen und Gedeihen. Erſt ſpät nach Mitternacht trennte man ſich mit dem Bewußtſein, einen in jeder Beziehung enußreichen Abend verlebt zu haben, zumal über den vom irth verabreichten Stoff auch nur ungetheiltes Lob herrſchte. *Abendunterhaltung. Der Geſangverein Sänger⸗ einheit veranſtaltete am Samſtag Abend im Badner Hof eine launige Abendunterhaltung mit ſehr gelungenem Pro⸗ gramm. 40555 Tauzkränzchen. Das Tanzinſtitut Küh nle hielt am Sämſtag im Ballhaus ein Tanzkränzchen ab und zwar aur unter den Schülern und deren An ehörigen. Dem kleinen ſich gut amüfirenden Kreiſe ſchlug die Stunde, die zur Heim⸗ iehr mahnte, nur allzu raſch, doch trennten ſie ſich in dem Bewußtjein“ beitere und angenebme Stunden verbracht zu 4 4 haben. Mit dieſem Kränzchen ſchlos das Inſtitut, das ſich auch dieſes Jahr wieder einer ſehr ſtarken Schülerzahl zu erfreuen hatte, die Saiſon. *Turnuverein. Wie ſo viele andere hieſige Vereine, hat auch der Turnverein zur Feier von Kaiſers Geburtstag in den Lokalitäten der Wirthſchaft des Herrn Mayer eine ſolenne Feſtkneipe veranſtaltet, bei welcher das auf den Kaiſer ausgebrachte Hoch ſtürmiſch aufgenommen wurde. Vater⸗ ländiſche und kurneriſche Lieder wechſelten mit einander ab und verfehlten nicht, die anweſenden Turner in eine gehobene Stimmung zu verſetzen. „Vortrag. Im„Arbeiterfortbildungsverein“ hielt am Montag Abend zur Vorfeier von Kaiſers Geburts⸗ tag Herr Dr. Fränkel aus Berlin, der rühmlichſt bekannte Redner der Geſellſchaft zur Verbreitung von Volksbildung daſelbſt, einen Vortrag über das Thema:„Der Verfall und die Wiederaufrichtung der deutſchen Reichseinheit“. In einer faſt einſtündigen, ſchwungvollen Rede ſchilderte Herr Dr. Fränkel die Zuſtände im deutſchen Reiche von Karl dem roßen an bis auf die Jetztzeit, die Kämpfe, welche dem Wiedererſtehen des neuen deutſchen Reiches voraufgingen, die Erreigniſſe der Jahre 1848, 1866 und 1870. Die Verſammlung war ſtark beſucht und lohnte dem Redner für ſeine treffende Ausführung mit reichem Beifall. Verſchiedene Vereinsange⸗ legenheiten wurden noch erledigt, ſowie eine Einladung zum Beſuch des am 1. Mai ds. J. in Karlsruhe ſtattfindenden 25jährigen Stiftungsfeſtes des dortigen Arbeiter⸗ ortbildungs⸗ Vereins und deſſen Beſchickung beſprochen. Schriesheim, 19. März. Auf Anregung mehrerer hieſiger Landwirthe wurde lim Saale des Gaſthauſes„zur Pfalz“ eine Verſammlung behufs Gründung eines land⸗ wirthſchaftlichen Conſumvereins als eingetragene aebdner ſchaft berufen, bei welcher Herr Landwirthſchaftslehrer Schmezer von Ladenburg den einleitenden Vortrag über⸗ nahm. Der Verein hatte ſich, nachdem 40 Mitglieder deſſen Gründung formell durch ihre Unterſchrift beſtätigten, unter der Firma Landwirthſchaftlicher Conſumverein leingetr. Ge⸗ noſſenſchaft) Schriesheim etablirt. Zum Vorſtande deſſelben Herr Altbürgermeiſter Gaber von hier gewählt. Aus Baden, 22. März. In Freiburg wurde ein junger Burſche wegen Straßenraubs verhaftet.— In der Samstagnacht ſtieg in Freiburg die ungewöhnliche März⸗ kälte auf 8 Gr. R.— Ebendaſelbſt wurde einer Dame Wät⸗ rend einer Verſteigerung das Geldtäſchchen mit 65 Mark Inhalt geſtohlen. Bei der ſofort ſtattfindenden Unterſuchung der anweſenden Perſonen fand ſich das Geldtäſchchen mit vollem Inhalt— auf einem Seitentiſchchen verſteckt vor.— Der unlängſt in Mosbach vermißte Weinreiſende Jonas ſoll am 19. März in Grombach bei Sinsheim ganz unver⸗ Geſchäften nachgegangen und geſtern nach Bretten gereiſt ſein. Ludwigshafen, 22. März. Der heutige Kaiſertag wurde eingeleitet durch einen muſikaliſchen Weckruf der Schwetzinger Feuerwehrkapelle um 6 Uhr Morgens, während um 7 Uhr vom Thurm der proteſtantiſchen Kirche die feierlichen Klänge der Choräle auf die Stadt herabtönten. Die Theilnahme an dem Gottesdienſt in der proteſtantiſchen Kirche ſeitens der Beamten, der Ver⸗ eine und der Bevölkerung war eine überaus große, haupt⸗ ſächlich hervorgerufen durch den Umſtand, daß eine große Zahl von Katholiken ſich in das proteſtantiſche Bethaus zur Andacht begaben, da in der katholiſchen Kirche um keine„Verfaſſungsverletzung“ zu begehen— ein Gottes⸗ dienſt nicht ſtattfand. Dem religiöſen Akt wohnten wir nicht an, doch ſoll, wie uns mitgetheilt wird, die Predigt des Herrn Stadtpfarrer Keim eine meiſterhafte geweſen ſein. Nach dem Kirchgang fanden in den ſtädtiſchen Schulen Feſtacte ſtatt mit Bretzel- und Schriftenvertheilung an die e und um 1 Uhr war Parademufik auf dem Ludwigsplatz. Sehr vermerkt wurde, daß in den ſtaatlichen Lehranſtalten der Unterricht nicht ausgeſetzt werden durfte, was doch auch am Platz geweſen wäre; auch fiel es auf, daß mehrere höhere Staatsbeamte der kirchlichen Feier imbürgerlichen Anzug beiwohnten, was vielleicht auf Weiſung von höherer Seite erfolgt iſt. Das heute Abend im Geſellſchaftshaus ſtattgehabte Bankett verlief in glänzendſter Weiſe. Den erſten Toaſt auf S. kgl. Hoheit den Prinz⸗Regenten brachte Herr Bezirksamtmann von Schmid aus, indem er den erſten Wittelsbacher Otto, der bei Verona in Italien das kaiſer⸗ liche Heer rettete, in Parallele ſtellte mit dem jüngſt ver⸗ ſtorbenen Wittelsbacher Ludwig II., der den Anſtoß zur Wiedererrichtung der Kaiſerwürde Auf den zweiten Toaſt, der auf den Kaiſer von Herrn W Hoffmann jr. ausge⸗ bracht wurde, folgte die Huldigung vor der Büſte des Kaiſers mit einem von Herrn Marterſteig in Mannheim gedichteten und von Frau Rodius⸗Jenke N Prolog. Als der Vorhang der prachtvoll dekorirten Bühne ſich hob, erblickte man die Büſte des Kaiſers, geſchmückt mit einem goldenen Lorbeerkranz. Am Schluß der Huldigung legte die gefeierte Künſtlerin einen mächtigen Lorbeerkranz am Juß der Büſte nieder. Stürmiſcher Jubel ſchloß dieſen Akt Es folgten dann noch Toaſte auf das deutſche Vaterland von Herrn Redakteur Kleinpaul, auf das Heer von Herrn Lehrer Huſſong, welch' letzterem Redner Herr Oberſt Groll von Speyer, der wegen der Muſterung hier anweſend iſt dankte Und mit einem Hoch 1 die Feſtverſammlung ſchloß. Zwiſchen den einzelnen Toaſten ſangen Doppelquartette des„Cäcilien⸗ vereins“ und des„Männergeſangvereins,“ und mußten die Quartette alle da capo ſingen. Unter den Klängen der Schwe⸗ zinger Capelle floſſen die Stunden raſch dahin. Wir aber glauben auch ünſeren Feſtbericht nicht beſſer ſchließen zu können, als indem wir rufen: Lang lebe der Kaiſer! —.. mP——......———...—.᷑ Mannheimer Handelszeitung. (Schifffahrt, Handel und Verkehr.) Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Datum Stand Konstanz, 21. Märzf 2,67—0,0 2 Düsseldorf, 21. März 1,92 0,08 Hüningen 21.„ 145—0,03 Dulsburg. 21.„ 1,27—0,07 22.„ 1,50 0,05 Ruhrort, 22.„.,81 0,07 Kehl, 21.„ 1,94—,01 Emmerienh, 3 1,20—0,08 Tauterburg 21.„.80—0,08 genhelm, 21.„ 8,89—0,18 5 22.„.83 40,0 Mymwegen, 21.„.04—0,16 Maxau, 21.„ 3,06—%3VreesWVEk, 21.„ 1,85—,07 dermershelm, 22.„ 0,20 +0%] Neckar. Hannheim, 23.„ 2796 0,0 ſſeſſpronn, 22.„ 1,41(41 Halnz, 22.„286—0,0 Ederbach, 00.„ 1,55—0,00 Slebrioh, 21.„ 164—0 dannheim, 28. 3,18.0,15 Gaden 5 400 090.. 22.„1558—003 Franrard) 21.März 1½—%02 boplens, 22.„197—0,03]. Köln, 22.„ 1,94—0,05 Trler, 22.„ 0,70.—0,04 ) Stauwasser. Mannheim, 19. März. Zu⸗ und Abfuhren von Getreide und anderen landwirthſchaftlichen Produkten an hieſigem Platze in Kilozentnern, verglichen im Mehr oder Weniger(in Parentheſe) mit den Zu und Abfuhren in der gleichen Periode des vorhergehenden Jahres: A. Von Seite des Großh. Hauptzollamts Mannheim wurden vom 1. bis 15. März d. Is, abge⸗ igt: ferkiß Zufuhr: Weizen 47675( 18079). Roggen 7657 ( 7657). Gerſte—(=—. Mais 9820(. 527). Hafer 1713(+ 1713). Hülſenfrüchte 4031( 3842.) Slimereien 11086(+ 9378.) Mehl und Gries 249(4. 240), zuſammen 82231 gegen 36046 im Jahre 1886, demnach mehr 46185. II. Abfuhr: Weizen 22241(4 1645). Roggen 400 — 2000. Gerſte 1095( 1095). Mais 2327— 307)). Hafer—— zuſammen 26063 gegen 26595 im Jahre 1885, demnach weniger 532. B. Bahnverkehr: Nach Mittheilungen, der Güter verwaltungen gelangten vom 27. Febr. bis 12 März 93 Zum Verſandt: Weizen 56132( Roggen 6433(J 1733.) Hafer 743(. 313). Gerſte 4494 (+4344). Hülſenfrüchte 1135( 830). Mais 3563( 6504). Oelſaat 4201(4 680), Kleeſaat 244(— 408), zuſammen 76945 gegen 75584 im Jahre 1886, demnach mehr 361. Von dem Verſandt im Jahre 1887 gingen 21436 nach dem Auslande gegen 15677 in der gleichen Periode des Jahres 1886 i Empfang: Weizen 703(— 2160). Roggen 1200 (.1000). Hafer 804(— 446). Gerſte 2407(—). Hülſen⸗ ü 400(— 256). Mais 200(. 96) Kleeſaat 100 ( 554). Oelſaat—(——). Mais 200( 96), zuſam⸗ men 5820 gegen 8145 im Jahr 1886, demnach weniger 2325. Von der Zufuhr im Jahre 1887 kamen 50 vom Ausland beſtehend in Kleeſamen. Norddeutſcher Jloyd in Bremen. Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer der Newyork⸗ und Baltimor⸗Linien. Mitgetheilt durch Ph. 5 Eglinger in Maunheim. eſtimmun „Aller“.. Bremen 15 März 1Uhr Vm. in Bremerhaven. „Werra“.. Bremen 12. März 9 Uhr Vm. von Newyork⸗ „Ems“. Bremen 16. März 1 Uhr Nm. von Newyork. „Eider“..Bremen 19. März— von Newyork. „Trave“..Newyork 18. März 11 Uhr Vm. in Newyork⸗ „Fulda“.. Newyork 13. März 5 Uhr N. von Southampton. „Saale“. Newyork 17. März 8— von Southampton. „Elbe“.Newyork 19. März— von Bremerhaven. „Weſer“ Bremen 18. März— Lizard paſſirt. „Rhein“.. Baltimore11. März— in Baltimore. „Donau“ Haltimoreſ17. März— in Baltimore. „Hermann“. Baltimore10. März— Dover paſſirt. „Main“ Baltimore16. März— von Bremerhaven, der Braſil⸗ und La Plata⸗Linien „Hannover“ Antwerpen, Bremenſ19. März Prawle Point paſſirk. „Köln. Vigo, Bremen 1. März St. Vincent Ahre „Gr. Bismarck“ Vigo, Antwerpen, Bremen. 12. Märzin Buenos Ayres „Berlinn Rio, Santos 21. Febr. in Bahig. „Frankfurt“. La Platta 13. März in Montevideo. Ohio“... Santos, La Platta, 1s. März St. Vineent paſſirt⸗ Kronprinzz Braſtlien 11. März von Liſſabon. „Leipzig!g.Vigo, La Platta 18. März von Corunng. der Linien nach Oſt⸗Aſten und Auſtralien 1 „ „Preußen“ 2 85 Bremen 16. März in Aden. „Salier“ Bremen 12. März von Port Said. „Nürnberg“ Bremen 17. März von Port Said. „Hohenzollern“ Bremen 10. März von Adelaide. „Braunſchweig“ Oſt⸗Aſien 19. Märs in Hongkong. „Hohenſtaufen Auſtralien 18. März in Adelaide. „Bayern“ Oſt⸗Aſien 17. Märs in Singhapore. „Habsburg“ Auſtralien 14. März von Suez. er“ Oſt⸗Aſien 13. März von Southampton. Bremen, 19. März 1887. Die Direktion. Würzburg, 22 März. Der erſte Zuchtbullenmarkt war außergewöhnlich reichlich mit Bullen der Original⸗Sim⸗ menthalerrace, ſowie der Kreuzung derſelben mit Franken⸗ vieh befahren. Es mögen nahezu 300 Bullen Abegeret ge⸗ weſen ſein, im Allgem. ſchöne Thiere mit guten Körperformen und vorzügl. Haltung. Obwohl Käufer in großer Anzahl anweſend waren, ſo ſind die Preiſe in Folge der großen Zu⸗ 917 zurückgegangen. Zur Vertheilung kamen 12 Preiſe im etrage von 1580 M. und 16 Diplome. Nächſter Schaaf ⸗ markt den 29. dſs. und Viehmarkt den 3. April. Neueſte Nachrichten. Berlin, 22. März. Der Poſten des Staatsſecre⸗ tärs der Reichslande bleibt unbeſetzt und der Statthalter tritt unmittelbar an die Spitze der Verwaltung. Die Funktionen des Landesausſchuſſes werden beſchränkt und der Reichstag übernimmt wieder den größeren Theil der Geſetzgebung.— Fürſt Bismarck konferirte mit Galim⸗ berti. Biſchof Kopp erneuert morgen im Herrenhauſe ſeine Anträge; theilweiſe ſoll die Regierung dieſelben ae⸗ ceptiren wollen. Paris, 22. März. In der deutſchen Botſchaft fand geſtern Abend zur Vorfeier des Geburtstages des Kaiſers großer Empfang ſtatt, dem alle Miniſter, der Chef des Militärſtaates des Präſidenten Grévy, General Bruysre, der Herzog von Larochefoucauld, Clémenceau, Leon Say, der Herzog von Mouchy, Leroyer, Floquet, ſowie viele Damen in glänzenden Prunkgewäudern beiwohnten. Konſtantinopel, 22. März. Der diplomatiſche Agem Bulgariens, Vulkovics, hat anläßlich der Rückkehr des Delegirten Stojlow nach Softa von der Regentſchaft weitgehende Inſtruktionen zur ferneren Verhandlung mit der Pforte erhalten. Nach einer Verlautbarung aus Pfortenkreiſen hätte Vulkovies dem Großvezier die ver⸗ trauliche Andeutung gemacht, daß ſeine Regierung es der Erwägung der Pforte üͤberlaſſen müſſe, ein weiteres Paktiren des Kommiſſärs Riza Bey mit den Zankowiſten zu ſiſtiren, da die von Zankow geſtellten Forderungen eine Erbitterung im ganzen Lande hervorgerufen haben, welche bei der Ausſichtsloſigkeit einer Verſtändigung der Regentſchaft das Bemühen, Riza Bey vor einem Aus⸗ bruche dieſer Erbitterung zu ſchützen, bedenklich er⸗ ſchweren könnte. Konſtantinopel, 22. März. Man erzählt hier von einer großen Defraudation, die bei der Banque Imperiale Ottomane entdeckt worden ſei. Die Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen, doch ſollen an 400 000 Fres. fehlen. Mehrere Beamte ſind entlaſſen worden. Briefkaſten. R. H. bier. Sie irren! Eine Illumination ſinden heute ſelbſtredend nicht mehr ſtatt. dendenfabritaut, 8e . Peti„ deir—288 N 3, 9 Kunſtſtraße. 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Indem wir Steigliebhaber zu Dermine einladen, bemerken wir, daß die Verſteigerungs⸗Bebingungen inzwi⸗ ſchen auf der Stadtrathskanzlei No. 3 2. Stock zur Einſicht aufllegen. Mannheim, den 10. März 1887. Hute-Versteigerung. Freitag, den 25. u. Samſtag, den 26. März, je Vormittags um 9 werden im Eckladen D 2 No. 1 gegen Baarzahlung verſteigert; Uhr u. Nachm. 2 Uhr 3145⁵ Eine große Auswahl von Damen⸗ Herren⸗ und Kinder⸗Hüten, theils Filz⸗ theils Stroh⸗Hüte, Wozu Liebhaber einladet Gg. Humburger, Waiſenrichter. Stadtrat h: Drüunig. Lemp. Acker⸗Herpachtung. Diejenigen ſtädtiſchen Aecker, für welche der Pachtzins bis Mittwoch, den 23. März l. Js. nicht bezahlt iſt, werden am gleichen E 2886 Nach mittags ½3 Uhr im Rathhauſe, Bauamtslocal, Zimmer Nr. 8, in anderweiten Pacht öffentlich verſteigert. Mannheim, den 20. März 1887. Bürgermeiſteramt Bräunig. Winterer. Künstlicher Zahnersatz, Plombiren, Ausziehen etc. Dr. Leohr 218 N, 14, 2. 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Er hatte in ſo fern einen Vorſprung vor Goldney, als er wußte, wo er nicht zu ſuchen habe, und in der That war die Sonne an dieſem Tage noch nicht untergegangen, als Widgett bereits wußte, wo er den kleinen, alten Mann und deſſen füngeren Geſährten zu finden habe. Carrel und Grindley waren am Nachmittag nach ihrem Lieblingsplatze gegangen— einem Hügel, auf welchem die alte Kirche, mit ihrem mächtigen viereckigen Thurme ſtand, und von wo aus man eine prächtige Rundſicht auf die nächſte Umgebung hatte. Die Gräber waren von hohem Graſe überwuchert und die alten Grabſteine mit ihren meiſt nicht mehr leſerlichen Inſchriften waren von Moos bedeckt. Es war ein Ort des Friedens und der Stille und die beiden waren ſo lange in Gedanken verſunken auf einer umgefallenen ſteinernen Säule, bis es anfing dunkel zu werden, dann nahmen ſie ihren Weg durch den Kirchhof nach dem Dorfe zu. An der Ausgangspforte des Friedhofes ſah man im Dämmerlicht einen Mann ſtehen, der die beiden Wanderer zu erwarten ſchien. Als dieſelben in ſeine unmittelbare Nähe kamen, begrüßte ſie der Mann mit einem höflichen „Guten Abend.“ Carrel erſchrar— er erkannte dieſe Stimme ſofort, es war Joſeph Wid⸗ gett, der abermals ſein Verſteck aufgefunden hatte, und ihn mit Verderben hedrohte. „Bleiben Sie ganz ruhig,“ ſagte dieſer,„und laſſen Sie Ihr Meſſer diesmal in der Taſche.“ „Weßhalb ſind Sie hier?“ fragte Carrel. „Um Ihnen eine Warnung zukommen zu laſſen,“ erwiderte Widgett, „laſſen Sie den alten Mann bei Seite treten, während wir miteinander ſprechen.“ „Dann kommen Sie herein in den Kirchhof,“ ſagte Carrel. Er flüſterte Grindley zu, an der Pforte Wache zu halten, und ſobald er ſehe, daß ein Ueberfall beabſichtigt ſei, ihm ein Signal zu geben. Der alte Mann war halb todt vor Angſt, aber er that, wie ihm geſagt. Cortſetzung folgt) Anfertigung ganzer Ausſtattungen, ſowie Herren⸗ u. Damenwäſche nach Maaß. Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Aaunteimer Polksblatt und Faudelszeitung.) 8 Kampf um's Daſein. Original⸗Roman von Moy Thomas aus dem Engliſchen von R. Hes⸗ Rachbruc verboten. (Fortſetzung.) „In welcher Richtung?“ „Sehen Sie jene Lichtung im Walde? Dort finden Sie den Weg nach dem Dorfe, Sie können ihn nicht verfehlen.“ Sie gingen in der angegebenen Richtung und kamen nach längerer Wande rung in das Dorf, das aber nur aus wenigen kleineren Häuſern beſtand, und im dem keine Unterkunft für ſie zu finden war. Sie erkundigten ſich nach dem nächſtliegenden Dorfe, das viel größer und ſtattlicher war, als das erſte, aber auch dort gab es kein Quartier und müͤde und enttäuſcht wandten ſie ſich einem von ferne ſichtbaren kleinen Orte zu, der lieblich am Saume eines Buchenwaldes gelegen war. „Einen beſſeren Platz als dieſen, könnte man kaum finden“, ſagte Carrel, „wenn man nicht beobachtet ſein will, ſchade, daß die Wohnungen in dieſem ſchöͤnen Erdenwinkel ſo rar ſind.“ Damit waren ſie wieder an das Ende des Dörfchens gekommen, und hier ſchien es, ſollten ſte endlich finden, was ſie ſuchten. Inmitten eiuer eiſernen Gittereinfaſſung, die ganz von Clematis umrankt war, ſtand, umgeben von einem gut gehaltenen Garten ein kleines Haus im Schweizer⸗Styl, mit blank polirten Fenſtern und ſauberen weißen Gardinen; auf beiden Seiten des Häuschens, den Garten begrenzend, war Strauchwerk an⸗ gepflanzt und aus dieſem ragten geſchnitzte, mit bunten Farben bemalte Schiffs⸗ Figuren hervor. Was aber für die beiden Reiſenden für den Augenblick das meiſte Intereſſe hatte, war ein Plakat an der Thüre, daß hier eine möblirte Wohnung zu vermiethen ſei. Carrel läutete und die Thür wurde von einer ſehr anſtändig ausſehenden Frau geöffnet, die ihm im Laufe des Geſpräches mittheilte, daß ſie mit ihrem Sohne hier wohne, und daß ſie die Wittwe eines Schiffs⸗Capitäns ſei, der ſich, nachdem er das Schiffergewerbe aufgegeben, hier angebaut hatte, und es liebte, ſich mit den Abzeichen von ausrangirten und auf den Abbruch verkauften Schiffen zu umgeben. Die Präliminarien wegen des Preiſes der Wohnung waren bald abge⸗ ſchloſſen und Carrel leiſtete für längere Zeit Vorausbezahlung. Am Nachmittag 8. Seite. General⸗Anzerger Seeeeeeeοe. 6 6, 7. Ausverkauf G 6, 7. von Eiſen und Küchenwaarengegenſtänden der Eiſenmaarenhandlung 6, 7. Adolf Casewitz. 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Die gleiche Urſache hatte die Ueberführung des Gepäckes nach der nächſten Station, von dort weiter auf der Bahn und die Abholung deſſelben nach ihrer jetzigen Wohnung durch beſonderes Fuhrwerk. Carrel glaubte, auf dieſe Weiſe vollſtändig geſichert zu ſein, und beſchloß, bis zum Eintritt des Winters hier zu bleiben. Es war ein thatenloſes Leben, aber die Zeit verging ihnen angenehm genug. Die große Welt, der ſie angehört, war für ſie vergeſſen, nicht einmal eine Zeitung drang in ihre Einöde. Den größten Theil des Tages brachten ſie auf Spaziergängen im ſchönen Laubwalde zu und die einzige Sorge Grindley's beſtand darin, daß er die Unkoſten ſeines Gefährten vermehre, und er äußerte oft, daß es doch beſſer wäre, an einen Ort zu gehen, wo man etwas verdienen könne. Carrel beruhigte ihn dann und verſicherte ihm, daß der Baarbeſtand noch für einige Zeit reiche, und daß er außerdem Werthpapiere angelegt habe, die für ihren Unterhalt, während des ganzen Winters genügen würden. „Wir dürfen uns nicht übereilen“, ſagte Carrel,„unſere Feinde ſind noch immer auf der Lauer, außerdem werden uns allen Beiden dieſe Feiertage gut thun, denn wir haben in London ein mühevolles und aufreibendes Leben gehabt.“ So gingen die ſchönen Herbſttage vorüber, die Morgen wurden kalt und neblig und das fallende Laub mahnte an den langſam herankommenden Winter. Faſt zwei Monate wohnten ſie nun in dieſer Abgeſchiedenheit; noch konnten ſte einige ſchöne, klare Oktobertage zu angenehmen Spaziergängen benützen, aber dann trat Regenwetter ein und der Wind fegte durch den Wald, ſo daß bald die kahlen Aeſte in die Lüfte ſtarrten und die ganze Umgebung nahm einen öden und freudloſen Charakter an. 63. Kapitel. Eine freundliche Warnung. Gegen Sonnen⸗Untergang, an einem jener ſchönen Oktobertage, von denen wir geſprochen, waren die Männer auf dem Sägeplatze abermals der Beobachtung von Seiten eines müden Wanderers ausgeſetzt. Der Fremde ſaß auf einem gefällten Baumſtamme, ebenſo, wie dies mit Carrel der Fall war, als er das erſte Mal zufällig hierhergeführt wurde. Es war ein ſimpel ausſehender, junger Mann, der ein Bündel bei ſich hatte, das er nebſt einem Stock an ſeiner Seite auf den Boden gelegt Die Männer ſahen nach ihm hinüber, durch das Bellen ihres kleinen Hundes auf ihn aufmerkſam gemacht, ſetzten aber ihre Arbeit fort, Shne etwas zu ſagen. Der Fremde ſah nach der untergehenden Sonne und blieb, geduldig wartend, itzen.„Sie werden bald Feierabend machen“, dachte er,„denn die Sonne iſt bereits hinunter.“ Seine Erwartung wurde nicht getäuſcht, denn ſchon nach wenigen Minutey Ich empfehle mich als Krankeu⸗ wärterin, auch übernehme ich Nacht⸗ Frau Hauer, J 3, 29, 3. St C. Wotzka, Töpfermeister Hannheim L 10, 5(wie früher) Solideſte Waare. Billigſte Preiſe. Reparaturen prom pt 2441 299— hörte das Geräuſch der Säge auf und die Männer trafen ihre Vorb ereitungen, den Platz zu verlaſſen. „Das iſt harte Arbeit“, bemerkte der Fremde. „Hart genug“, erwiderte der Mann,„aber es gibt genug Arbeiten, die noch viel ſchwerer ſind.“ „Gewiß“, ſagte der Fremde. „Es geht an.“ Die beiden Männer, die unterdeß ihre Jacken angezogen, nahmen ihre Blechflaſchen, pfiffen ihrem Hunde und wünſchten dem Fremden weggehend, einen guten Abend. Aber es ſchien, daß derſelbe den gleichen Weg wie die Arbeiter, durch das Gehölz zu nehmen habe, die er bald einholte und das Geſpräch wieder aufnahm. „Ich wollte Euch fragen, ob Ihr mir nicht Auskunft geben könnt über einen kleinen, alten, etwas gebückt gehenden Herrn, der in dieſer Gegend wohnen muß, und der in der Regel in der Begleitung eines jungen Herrn geht, von ſtattlichem Ausſehen.“ Der Fremde hatte dieſelbe Frage während der letzten vierzehn Tage ſchon an ſehr viele Leute geſtellt, ohne je eine befriedigende Antwort erhalten zu haben. „Dann meint Ihr wahrſcheinlich unſeren Pfarrer und deſſen Sohn?' fragte der Arbeiter. „Nein, den meine ich nicht.“ „Nun dann kann ich Ihnen nicht helfen. Hier miſchte ſich der andere Mann in das Geſpräch. „Erinnerſt Du Dich nicht, daß uns vor einigen Wochen ein junger Mann, in Begleitung eines kleinen, alten Herrn um den Weg nach dem Dorfe fragte?“ ſagte er zu ſeinem Kameraden gewendet. „Richtig,“ ſagte der Aeltere,„aber das iſt ſchon länger her, als Du ſagſt, und ich bin überzeugt, daß dieſelben nicht in der Gegend wohnen.“ „Warum nicht?“ fragte der Andere. „Weil ſie ſonſt den Weg nach dem Dorfe ſo gut gewußt hätten, als wir, ſagte der Mann, über ſeine eigene Schlauheit lachend. Trotz dieſem ſcheinbar guten Grunde bezeugte der Fremde dennech großes Intereſſe für die beiden Wanderer und er ſtellte verſchiedene Fragen über deren Ausſehen, deren Beantwortung durch die Arbeiter ihn ſehr zu be⸗ friedigen ſchien. Es war bereits finſter, als ſie in dem Dorfe ankamen, und wo der Fremde ein Unterkommen für die Nacht in dem Wirthshauſe fand. Am nächſten Morgen ſetzte dieſer, in dem der Leſer längſt den Collegen Widgett's erkannt haben wird, ſeine Nachforſchungen fort, da er dieſelben nach einer anderen Richtung hin betrieb, als die, welche Carrel und Grindley genommen, ſo ſtelen „Dies iſt eine hubſche Gegend.“ 3 FFPEEC ſ. w. jung itho⸗ 024 n, die 3134 24. Nurg Reeelles beirathsgeſut. Ein junger Mann(26 Jahre alt) pon angenehmen Aeußern, dem, da er zu ſehr an das Geſchäft gebunden ſſt, es an paſſender Damenbekanntſchaft Aanic ſucht behufs ſpäterer Ver⸗ 115 ichung die Bekanntſchaft eines zäuslich gefinnten Mädchens im Alter von 20—25 Jahren zu machen. (Junge Wittwen nicht ausgeſchloſſen). Hedingung; dagegen wird auf tadel⸗ loſen Ruf geſehen. Nur ernſtgemeinte Anträge, da dieſes Geſuch wirklich reell e mit Photogra⸗ phie, die auf Ehrenwort retournirt wird ſind erbeten unter„Glück 101“ an die Annoneen⸗Expedition von Haa⸗ lenſtein E Vogler, Wiesbaden Aufforderung. 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Tüchtige Sattler u Tapezierer Als Einkaſſirer, Auslaufer Aufſeher, Werkmeiſter, Platz⸗ meiſter, Vortier oder dergleichen, mehrere Lente geſetzten Alters mit beſten Zeugniſſen u. Referenzen, auch auf Wunſch cautionsfähig. Weibliche Perſonen: Gewandte Ladnerin von ang. Aeußern ſucht Stellung, gleich welcher Branche 909B. Für ein wohlgebildetes junges Mädchen aus guter Familte wird Stelle in einem Ladengeſchäft, am liebſten in einem Weiß⸗ Woll⸗ und Kurzwaaren⸗ geſchäft als Anfängerin geſucht. Näh. Stellenvermittl. 863B. Köchinnen, tüchtige, brave Dienſt⸗, Zimmer⸗ und Kindermädchen ſuchen Stellen aufs Ziel und kann auf dem Stellenvermittlungsbureau genaue Auskunft über die einzelnen Perſonen ertheilt werden. 882˙ der Stelleſuchenden Nr. 858 ab u. müſſen erneuert N 2 18 ein kleines Zimmer mit 7 Küche in den Hof geh. .an eine einzelne Perſon z. v. 2359 iſt der 2. Stock getheilt N 3, 14 zu vermiethen. 2232 2 Zimmer u. Küche zu P 6, 223 che z vermiethen. 2652 Näheres H 7, 23 Laden 9 3, 15 I. 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Weeeun kaſe. 8 Velociped-Club Haunheim. 8 Wahl des Kaſſtrers. Freitag, 1. April 1887, Abends ½ Uhr im Lofal Café Bavarla Wichtigkeit und Unaufſchiebbar⸗ der Angelegenheſt wegen, erſucht 9 7 fodes-Aazeige. Fbetrübt machen wir Freunden und Bekannten die trrige Mittheilung von dem heute erfolgten Hin⸗ ſcheiß unſeres lieben Gatten, Vaters, Schwiegerſohnes, Brrrs, Neffe und Onkels 3148 Zmil Wagner, Ainigl. Majer 4. J. III Im Namen der Hinterbliebenen: 15 e e ene Genera!: Jenaam Ung. Eliſe Waguer, geb. Nonella u. Sohn. 7 1. Vorſtandswahl, 85 Mannheim, 22. März 1887. 5 Männergeſan ⸗Yerein der 5 Sole 3 Beerdigung findet 17 2 5 a „Diverſes. Aft. Gypſer unnheimg. Um pünktliches Erſcheinen bittet 3140 ag Ur vom Trauerhauſe 3 au Lokal Frankfurter Hof. Der Vorſtand. Angzeige. Um vo liges Erſcheinen bittet Azählig ſch itte beeee, Meine Wohnung mit Bureau dent Pereine. 20 Sbrn erei Litera C&, 19 Freiſag, 25. März, Abends 8½ Uhr Mannheim, den 16. März 1887. Singprobe im Lokal zum„goldenen Falken.“ Th. F rantz, Rechtsaumal GSewerkverein der Fabrik⸗ und F N 85 Handarbeiter Maunheim IJ. zuſtag, 26. März, Abends 8½ Uhr orksverxins⸗Verſammlung 1 2 2 am A 2 2 im Loral zum Alpenhorn. 5 2Schloss um zahlreichen Beſuch bittet Hof⸗Whotograph —er Vorſtand. Sr. K. H. d. Sroßherzogs. Gewerkverein der Gypſer Heoße Auszeichnung und Stukrateure. J. K. H. d. Groß⸗ berzogin von Dies ſtatt beſonderer Anzeige. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß geſtern Abend 7 Uhr unſer lieber Gatte, Bruder, Schwager un Onkel Piipp Kolb, Säter nach kurzem aber ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt. Kit trauernden Hinterbliebenen. Neckaran, 22. März 1887. Die Beerdigung findet Donnerſtag Nachmittag ½8 Uhr ſtatt Dles Ratt beſonderer Anzeie 3146 Samfiag 26. März, Abends 8½ Uhr Irtspereins⸗-Verſaummlung im Lokal zum„Frankfurter Hof.“ Tagesordnung: 1. Protokoll, 2. Ver⸗ ſchiedenes, 3. Aufnahme neuer Mit⸗ alieber. 3143 Ateler (neu und elegent) /ür Vhstographie und Alerri. di Vergröſerungen und Finppaphien. 1 1221 MAN W H E Mu. Semwerkverein der Schueider. Montag 28. März Abends 8½ Uhr—— 2 Ortsvereins⸗ erſammlung im Lokal zunt goldnen Falken. ˖ 1. Protokoll, 2. Ver⸗ iedene. it⸗ 1„ ufnahme neuer Mit MANNMHEIN 1 5 Kunststrasse N 4, 1I.e Der Vorſtand. Ar Fonftunnber C. Ruf empfehle mein reichhaltiges Lager in epangel. und Katlhol Grossherzogl. Badischer II-Photograph Gebet Büchern Aufnahmezeit von 9 bis 3 Uhr bei jeder Witterung. 2291 empfehlen 6000 Flaſchen Künigsbacher à 60 Pfg., 140⁰0⁰ 1 Vürkbeimer und Augſteiner à 70—75 Pfg 5500„ Laer Pürkheimer, Peidesheimer und Jarſtet, 9. die dritte Karte„.— die erſte Karte.„12 jede weitere Karte„ 3. Die Aktionäre haben nach§ 9 der Statuten gegen Ablieferung des Di⸗ videndenſcheins pro 1887 Anſpruch: li Augftriner à 1 Mk..20—30,.50, ̃ dee Eubbebe i. zülthben geeſen Faniale aer en ee er e e ee H. H ofmann N Verſchiedert franziſiſche Rolhweiut, 5„„—, 144, 148, 5 H 3. 20 5 Ein kleinet Laden Proben obiger Weine werden ſtets in den Kellern n e—ſhnücſt den Planken per 15. Korb für 600 WMt. mit damilien. E 7, 1 und 6 9, 25 verabreicht. 2075 wohnung zu vermiethen. Näheres im Verlag. 8⁰-————— 5 Ludwigshafen. I. Dieter'sche Mannheim Er p A-Gesellschaft. 0 Wein⸗Refauration von Custav Renner, Buchhandlun f Altd Weinſtube, nächſt der proteſt. Kirche. 9„EFinladung 9 Abonnement. 60 Sae beße Weine, vorzügl che 28 ſche, warme u. kalgs Seih⸗Bibliother Freitag, den 1. April, 22 Seee Franz baul) an welchem Tage dis alten Kan ihre Gültigkeit verlieren.—————— biaher in D 3, 11½½, Die Einkrittspreiſe ſind de gleichen, wie im vergangenen Jahre; Wegen Aufgabe des Artikels ietzt f I. Abonuenten-K Arten. werden Bohrknarren, Gasrobrſchneid⸗Kluppen und verſchtedene anden 1 28 a) Eine Einzelkarte M, 12.— die zweite Karte..— Schmiede⸗ u. 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Für Nen⸗ Abounenten er per Ta haben die Karten ſo ge Gültig Abannernent M..50 per Woche. Einlage im 2. Acte: Variationen von WProch. Der Text der Oper iſt beim Portier, am Kiosk und Abends an der Kaſſe für 40 Pfennige zu haben. Soldaten. Mufikanten. Gerichtsblener. 4 Auſaug ½7 Ahr. Eude 9 Ahr. Kaſſenkräſfn. 6 Mittel⸗Breiſe. des deee Leeeeeeeeeee,