ete 96 — DEIEree S )) T ͤrrrrrreeeereeeeneee Abonnement: 50 Pfg. monatlich, bageie, der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Die zweite Ausgabe unſeres Blattes erfolgt heute Nachmittag halb 6 Uhr und werden Inſerate für dieſe Nummer bis Nachmittags 4 Uhr ent⸗ gegen genommen. Der Prand des Maria-Magdalenen⸗ Kirchthurmes. * Breslau, 23. März. Ein großes Unglück hat unſere Stadt heimgeſucht. Un⸗ ſere ehrwürdige aria⸗Magdalenen⸗Kirche iſt von einem Brande betroffen worden, der faſt den ganzen nördlichen Thurm verzehrt hat. Heute Morgen nach 2 Uhr bemerkte Ran, daß es in dem nach der Nordſeite gelegenen Thurm und zwar in der oberſten Etage deſſelben, in demjenigen Theile, von welchem die Brücke 50 dem anderen Thurme hinüberführt, brenne. Eiligſt wurde die Feuerwehr gerufen. Dieſelbe war auch bald in voller Stärke nebſt allen Thor⸗ wachen und der Dampfſpritze zur Stelle. Die Mannſchaften erſtiegen den anderen Thurm, der nicht brannte, mit der größten Geſchwindigkeit und griffen das Feuer von der Brücke aus an, Sie waren jedoch dem wüthenden Element gegenüber machtlos. Die Flammen ſchlugen zu ſämmtlichen Zenſtern des oberen mafſiven Theiles des Thurmes hinaus, ein Beweis dafür, daß der Brand ſchon ſeit längerer Zeit am Innern des Thurmes entſtanden war. Bei dem mannig⸗ ſaltigen Gebälk, das durch hohes Alter von einer außer⸗ e Trockenheit war, hatte das Jeuer reichliche Nah⸗ 1 „Trotzdem die Dampfſpritze, welche auf dem Hintermarkt Aufſtellung erhalten hatte, in Aktion trat, griff das Feuer immer mehr um ſich. Die Waſſerſtrahlen, welche die Feuerwehr, die trotz der ungeheuren Gluth auf der Brücke tapfer Stand hielt, durch die ſüdliche Oeffnung in das Innere des Thurmes ſchleuderte, germochten das Feuer nicht zu dämpfen. Der Brand gri immer mehr um ſich und mit grauſiger Schnelligkeit ſtieg er bis zur höchſten Spitze des Thurmes. Es war ein entſetzlich ſchöner Anblick! Tageshell war die nächſte Umgebung der Kirche und der Ring erleuchtet, und dieſe rieſige Brandfackel warf weithin über die Stadt ihre Strahlen und ſchreckte die Bewohner aus dem Schlaf. Die Feuerwehr konnte ſich nur noch darauf beſchräuken, den andern Thurm zu retten, Und das iſt ihrem wackeren in vollem Maße gelungen. Es war ein Glück, daß der Wind nach Norden ſtand. Gegen 3¼ Uhr ſah man, wie der Knopf des Thurmes ſich zu neigen begann. Da der Herabſturz der Thurmhaube befürchten war, ſo wurde der Hintermarkt und die Schuh⸗ rücke bis zur Albrechtsſtraße von dem aue Pub⸗ likum geräumt. Immer höher ſtiegen die Flammen und im⸗ mer dichter wurde der Funkenregen, welcher ſich über die Albrechtsſtraße und die Schuhbrücke ergoß In kurzen Zwi⸗ ſchenräumen fielen Holztheile und Metallſtücke mit lautem Gekrach auf das Pflaſter des Magdalenenplatzes. Der bren⸗ nende Theil des Thurmes begann ſich ſtark nach Süden zu neigen und ſchon befürchtete man, daß er auf den anderen Thurm fallen und denſelben auch in Brand ſetzen würde, als Tbel 4 Uhr unter entſetzlichem Krachen der ganze obere 1550 auf den Magdalenenplatz vor das Portal der Kirche rzte. Nach kurzer Zeit ſtürzte auch der Reſt des Thurmes auf den nördlichen Theil des Magdalenenplatzes herab. Die Glocke, welche in dem Thurmaufſatz untergebracht war, liegt 8 unter Metall⸗ und Holztrümmern vor dem Ortal. Veuilleton. — Haupttreffer in Rußland. Wenn in Rußland eln Haupttreffer gemacht wird, gewinnt ihn entweder der Staat ſelbſt oder ein hochgeſtellter Beamter. Damit aber die Geſchichte ein beſſeres Anſehen gewinnt, ſteht eines Tages in mehreren ruſſiſchen Bättern: Hauypttreffer. Der Inva⸗ liden⸗Korporal Iwan Michailowitſch Wutkiſoff, der ehmals hei dem tapferen Preobaſchenski'ſchen Garderegimente diente, hat nämlich den Haupttreffer mit 100,000 Rubeln gemacht. Dem braven Krieger iſt dieſes Glück gewiß zu— In der That wird der brave Invalide in ein elegant ein⸗ gerichtetes Zimmer geſtellt, erhält ein ſchönes Taſchengeld, einen feinen Schlafrock und goldgeſtickte Pantoffeln. Auf dem Tiſche brodelt den ganzen Tag über in einem ſilbernen Samorwar der köſtliche Thee und eine Flaſchenbatterie von guten Schnäpſen iſt auf einem Nebentiſche hinter einigen Kiſtchen feiner Eigarretten verſchanzt. Iwan Michailowitſch Wutkiſoff gibt Jedem, der ihn beſucht, die Verſicherung, wie glücklich er ſich jetzt fühle, ſeitdem er den Haupttreffer ge⸗ macht. Nach einiger Zeit wird er in ſein Invalidenhaus zurückverſetzt; auch der ſilberne Samowar wird ihm fe nommen, dagegen bekommt er einige Rubel und darf den Schlafrock und die goldgeſtickten Hausſchuhe behalten. In den ruſiſchen Blättern iſt dann eine Notiz zu leſen: Un⸗ glaubliche Verſchwendung. Unſere Leſer werden ſich erinnern, daß wir vor einigen Monaten über einen ſeltſamen Glücs⸗ fall bexichteten. Der Invpaliden⸗Korporal Iwan Michailo⸗ witſch Wutkiſoff, welcher ehemals bei dem tapferen Preoba⸗ ſchenskiſchen Regimente diente, hatte nämlich den Haupttreffer von 100,000 Rubeln gemacht. Statt dieſes Glück 5 genießen, hat er das ganze Geld durchgebracht und beſitzt heute nichts mehr als einen Schlafrock und goldgeſtickte Pantoffeln — Eine Frage an das Schickſal. Ein junger Wiener Arzt befand ſich in jenem Stadium der Sehnſuchk, das dem Eheſchließen nicht ungünſtig iſt. Es lagen ihm zwei Heiraths⸗ angebste vor. Es war eine ſchwere Entſcheidung. Auf der einen Seite ein liebliches junges Mädchen, aber— saus dor: auf der anderen Seite eines jener Schock⸗Geſichter, dem nur eine reiche Umrahmung Werth verleihen mag und das ſich 2 Grſchsint täglich, Sonn- und Feſttage ausgenemmen. Nachdem der obere Theil des Thurmes herabgeſtürzt war, konnte die Feuerwehr wieder erfolgreicher vorgehen, die Heftigkeit des Feuers ließ allmälig nach, um 5 Uhr ſchlugen nur noch ſchwache Flammen zum Thurme heraus und um Uhr ſah man nür noch Rauchſäulen aufſteigen. Nach 7 Uhr war man ſoweit des Feuers Herr geworden, daß die Dampfſpritze ihre Thätigkeit einſtellen konnte. Die Ablöſch⸗ ung der glimmenden Holztheile im Innern des Thurmes währte über Mittag hinaus. „Die Sanitätsabtheilung des Feuer⸗Rettungsvereins war mit einem Abtheilungsführer und dreißig Mann an der Brandſtelle erſchienen. Leider haben wir von einem ſchweren Unfall zu berich⸗ ten, der einen der Jeuerwehrleute betroffen hat. Bei den Löſcharbeiten wurde derſelbe im Laufe des heutigen Vormit⸗ daß von einem herabſtürzenden Mauerſtück derartig verletzt, daß eine Rückenmarkerſchütterung und ein Unterſchenkelbruch eintrat. Der Schwerverletzte wurde von Angehörigen der Sanitätsabtheilung des Feuer⸗Rettungs⸗Vereins in das Allerheiligen⸗Hoſpital gebracht. Mehrere andere Jeuerwehr⸗ leute erhielten leichtere oder ſchwerere Verletzungen. Militäriſches. — Die Luftballons ſind auf dem Punkt, allgemein als unentbehrliche Kriegsmittel acceptirt zu werden, ſo ſchreibt„La Gaz. de France.“„Jedes franzöſiſche Armeekorps iſt ſchon mit einer Ba onkaptif⸗Equipage ausgerüſtet worden.“ Dieſe Ausrüſtung beſteht aus einem Ballon, der aus einem durch einen Firniß luft⸗ und waſſerdicht gemachten Seiden⸗ gewebe angefertigt iſt: aus einem transportablen Apparat ur Fabrikation von Waſſerſtoffgas mittelſt Zerſetzung des aſſers durch Eiſen und Schwefelſäure; aus einer Dampf⸗ maſchine, die den mechaniſchen Wellbaum für Kaptif⸗Auf⸗ ſteigungen in Funktion ſetzt; aus einem an der Gondel des Ballons befeſtigten photographiſchen Appgrat und endlich aus einem Telephon, welches, wenn der Ballon aufgeſtiegen iſt, den beiden Officieren in der Gondel geſtattet, in fortwähren⸗ der Kommunikation mit den Officieren auf der Erde zu bleiben. Italien und Rußland, dem Beiſpiel der franzöſiſchen Regierung folgend, hahen ſchon Ballonkaptifs konſtruiren laſſen von Herrn Gabriel Non, welcher in Paris ein bezügliches Atelier errichtet hat. Holland und Belgien haben ähnliche Beſtellungen gemacht bei Herrn Lachambre, ebenfalls Luft⸗ ballon⸗Conſtructeur in Paris, England beſitzt in Chatham eine militäriſche Aeronautenſtation, wie Frankreich in Medon. Deutſchland hat nicht denſelben Weg betreten. Es hat ſich weniger damit heſchäftigt, Aeroſtaten zur Beobachtung der Armeen zu ſchaffen, des Angriffs und der Vertheidigung der Feſtungen als vielmehr, um Mittel zu ſinden, die feind⸗ lichen Ballons unſchädlich zu machen Herr Gaſton Tiſſandier berichtete wenigſtens, daß der deutſche große Generalſtab in Berlin artilleriſtiſche Apparate konſtruiren laſſe, deren Ge⸗ ſchoſſe dazu beſtimmt ſeien, Ballons in großer Höhe zu er · reichen. Poſtaliſches. — Auch den Poſtkarten hat Kaiſers Geburtstag ein kleines Geſchenk„verliehen. Die ſeit dem 22. d. M. aus⸗ gegebenen Correſpondenz⸗Karten zeigen vor dem unterſten 82 in lateiniſcher Perlſchrift folgenden dreizeiligen Ab⸗ ruck; Wohnung (Strasse- und Hausnummer) 2 55 8 „Dieſe für die Vergeßlichen beſtimmte Mahnung, nament⸗ lich wohl für unſere correſpondirenden Damen, die es viel⸗ fach mit der Adreſſe nicht ganz genau zu nehmen pflegen, iſt jedenfalls im Intereſſe unſerer vielgeplagten Stephansboten geſchehen. Für einen ſo großartigen, vielgliedrigen Organis⸗ einer ſolchen erfreut. An beiden Thüren war für den jungen Arzt angeklopft worden, an beiden Thüren hatte man freund⸗ lich willkommen geſagt, und es handelte ſich nur noch darum, in welchem Hauſe der Doktor ſeinen Beſuch machen ſolle. Quälende Zweifel im Buſen, machte der junge Mann die Vorbereitungen zu dieſem Beſuch; beide Mädchen wohnten an einem und demſelben Straßenring, das eine Haus trägt die Nummer 18, das andere die Nummer 23. Er trat aus ſeiner Wohnung auf die Straße; aber noch wußte unſer Ehekandidat nicht, wo und wie er ankommen werde. Da trat er an den Fiakerſtand heran; der Lutſcher reißt den Wagenſchlag auf.„Wohin, Euer Guaden?—„Sie fahren Ringſtraße 18 oder 23.“— Einen Moment lang ſtand der Kutſcher verblüfft da, aber das währte nicht lange. Der Fahrgaſt war im Wagen verſchwunden und fort ging s. Der Fiaker hielt vor Nummer 23. Dort woghnte das Schock⸗Geſicht mit der reichen Umrahmung— die wird der junge Arzt auch heirathen — Die Muſik ſpielt auch in der Wappenkunde eine Rolle; die edle Frau Ms10 wurde in verfloſſenen Jahrhun⸗ derten wiederholt als Wappenſpruch fürſtlicher Perſonen an⸗ genommen. Zur Zeit des 30jährigen Krieges lebte in Würt⸗ temberg die erlauchte Herzogin Barbarg Sophig. Sie mußte das ſchöne Land, von den Greueln des Religionskrieges heim⸗ geſucht, den Landesherrn von den ſiegreichen Kaiſerlichen ver⸗ trieben, Württemberg als eroberte Provinz behandelt ſehen. Erſt zwei Jahre nach ihrem Tode wurde Herzog Eberhard III., nachdem er ſelbſt nach Wien gereiſt war, um den Kaiſer zu erweichen, wieder in ſein Land eingeſetzt(1638.) Die Her⸗ zogin führt das Wort MUslcg in ihrem Wappen. Das ſollte nicht blos„Tonkunſt“ heißen, nein, die 6 Buchſtaben waren ein jeder der Anfang eines eigenen Wortes auf deutſch und auf Lateiniſch⸗Deutſch waren es folgende Worte: Mein Vertrauen Steht In Chriſto Allein. Die lateiniſche Deviſe wurde mit den Worte gebildet: Mea Inica Spes Jesus Christus Amen. — Ein mathematiſches Rätbſel. Folgende Frage eirculirt in Kreiſen, welche neue Witze machen, alte kennen und beide Kategorien weiter erzählen: Ein Zahnarzt, Bis⸗ marck, Kalſer Wilhelm, ein Sicherheitswachmann— wie viel Ueiger Mannheimer Handels⸗Seitung. 9 Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen⸗Zeile 40 Pfs Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. mus, wie die deutſche Reichspoſt es iſt, muß jede Minnte Zeit werthvoll ſein, denn die Verſäumniß, die durch die orreſpondenz der Vergeßlichen und Zerſtreuten verurſacht wird, müßſen die pünktlichen und akturaten Brieſſchreiber büßen, und die im inneren Dienſt beſchäftigten Beamten, wie die Briefträger haben nur die unnütze Arbeit davon. — Nüruberg, 23. März. Poſtdiebſtähle. Zwei Kauf⸗ mannslehrlinge hatten in künſtlicher Weiſe die ſogenannten Einwurfsröhren, durch welche vom Vorplatze oder von der Stratze aus das Publikum frankirte Briefe in den in einer hieſigen Poſtexpedition ſtehenden Kaſten oder Korb wirft, durch Papier verſtopft, damit ſich die Nee ſtemmten. Die Bürſchlein konnten dann die Briefe herausziehen, um die Briefmarken herunterzureißen und anderweit ver⸗ werthen. Das raffinirte Manbver wurde erſt en„ als zahlreiche Klagen darüber einliefen daß viele bei der betref⸗ fenden Poſtexpedition aufgegebenen Briefe den Adreſſaten nicht zugegangen ſeien. In Folge dieſer Entdeckung wurde dann ſcharſe Vigilanz geübt bis man ein Bürſchlein in flagranti erwiſchte und ſeine Komplizen auch ermittelte. Der eine Lehrling wurde zu acht Tagen Gefängniß verurtheilt, der zweite kam mit zwei Tagen davon. Gewerbliches. — Ein Mittel gegen Keſſelſtein ſoll entdeckt wor⸗ den ſein. Schon vor etwa vier Jahren hat George Dowine in Kalifornien auf die werthvolle Eigenſchaft des„Eucalyp⸗ tus hingewieſen, die Bildung von Keſſelſtein zu verhüten und, wo er 18 gebildet, ihn loszulöſen. Dieſe Frage wurde mit großem Intereſſe in den Vereinigten Staaten verfolgt und bildete wiederholt den Gegenſtand von Vorträgen an Univerſitäten. Man Glangte allgemein zu der Schlußfolge⸗ rung, daß die in Eucalpptus enthaltenen vegetabiliſchen Stoffe die Mineralſalze, wie Calciumſulphat, Calcium⸗ und Magneſiumcarbonat Aund derartige, urſprünglich im Waſſer gelöſte Körper angreifen und ſo in ſchlammige Jorm bringen, was ſonſt als feſter Niederſchlag herausgefallen wäre⸗ Ebenſo wirken dieſelben Stoffe auf bereits gebildeten Keſſelſtein, in⸗ dem ſie ihn allmälig löſen oder ihn doch, wenn er zu feſt geworden iſt, erweichen und vom Keſſelblech ablöſen, ſo daß er dann leicht entfernt werden kann. In größerer Menge an⸗ gewandt, bildet der Auszug einen dünnen Niederſchlag vege⸗ kabiliſcher Natur auf dem Eiſen, welcher daſſelbe gegen Roſt⸗ und Narbenbildung ſchützt. Daß keinerlei ſchädliche b N auf das Eiſen erfolgt, geht aus dem Umſtande hervor, d die Keſſel der Faktorei in Kalifornien, wo der Auszug be⸗ reitet wird— es werden täglich mehrere Tonnen dargeſtellt —, nunmehr ſeit drei Jahren unter hohem Dampfdruck in Thätigkeit ſind und daß ihr Eiſen auch durch ganz konzen⸗ trirte Flüſſigkeit vollkommen unangegriffen blieb. Keſſel wurden von Sachverſtändigen beſichtigt. Volkswirthſchaft. — Fort mit vem Kall chlorieum! Wir leſen im Februarheft der Monatsſchrift„Daheim“ folgendes ſanitariſch wichtige Frag⸗ und Antwortſpiel:„L. M. in 8St. Frage: Iſt es wahr, daß das als Gurgelwaſſer ſo vielfach gebrauchte chlorſaure Kali ein gefährliches Gift iſt? Ja, das iſt wahr! — und Ihre Frage gibt uns erwünſchte Gelegenheit, jedermann vor dem leider gar zu verbreiteten Gebrauch dieſes„unſchäd⸗ lichen Hausmittels“ dringend zu warnen. Das chlorſaure⸗ Kali iſt gegen einige Krankheiten ein gutes nützliches Mittel und kann nach genauer ärztlicher Vorſchrift mit großem Nußen ohne Gefahr ee werden; gegen die gewöhnlichen Mandel⸗ und Rachenentzündungen hilft es gar nichts, oder wenigſtens gewiß nicht mehr als die anderen, in der That unſchuldigen Gurgelwaſſer— Salzwaſſer, Salbeithee ꝛc., kann aber hier bei unvorſichtiger Anwendung das fürchterlichſte Unheil anrichten! Die übereifrigen Kranken gurgeln mög⸗ gibt das in Zahlen?— Antwort: Neunzehn. Warum? Der Zahnarzt macht Zähn', Kaiſer Wilhelm und Bismarck ſind eins, dazu der Sicherheitswachmann„gibt Acht—zuſammen neunzehn. Aber zwei Zahnärzte, zwei Kaiſer Wilhelm, zwei Bismarcks, zwei Sicherheitswachmänner— wie viel macht das? Blos zehn. Warum? Zwei Zahnärzte machen Zähn zwei Kafſer Wilhelm, zwei Bismarcks gibt es nicht und zwei geben nicht Acht, ſondern plaudern mit einander. — Vor einigen Tagen feierte Prüſident Clevelaud ſeinen 50. Geburtstag. Seine junge Gattin hatte ihm aus dieſem Anlaſſe ein Paar Hoſenträger geſtickt, und zwar that ſie das unter den ſich's erſchwerenden Umſtänden, daß ſie zur Stickerei anſtatt der Seide Fäden von ihrem prächtigen Haarwuchs verwendete. Noch mehr, jeder der beiden See dieſes Hoſenträgers iſt mit der Inſchrift verziert: Meinem zärtlich geliebten Gatten, zu ſeinem 25, Geburtstage. Die Frau des 381 macht alſo ihren Gatten zum Jüngling von 25 ahren, ohne jedoch dabei eine Lüge zu ſagen; denn je eines machk 50 beiden Hoſenträgerblättern zu 25 Jahren gerechnet ma — Der weichherzige Geßler. Der hochbegabte aber dem Trunke ergebene Schauſpieler Kläger, von dem wir ſchon Einiges erzählt, ſollte eines Abends, wieder einmal bedenklich angeheitert, den Geßler ſpielen. Jeder Betrunkene iſt, wie man oft beobachten kann, ſehr leicht der Rührung zugänglich; dies war auch hier der Fall. Als Tell auf den grauſamen Befehl des Landvogts den Apfel von des Knaben Kopf zu ſchießen, entſetzt in die Worte ausbricht:„Herr— welches Ungeheu're ſinnet Ihr mir an?— Ich ſoll vom Haupte meines Kindes u ſ..“ zuckte es ſchmerzlich um Geßler's Lippen.— Erſt der Zuruf des Souffleurs raffte ihn wieder auf und veranlaßte ihn zu den Worten:„Du wirſt den Apfel ſchießen von dem Kopf des Knaben— ich begehr's und wills!“ Als aber Tell darauf entgegnet:„Ich ſoll mit meiner Armbruſt auf das liebe Haupt des eig nen Kindes zielen?— Cher ſterb' ich!“ rannen dicke Thränen über des Landvogts Wangen in den Bart und ſtatt nach dem Text den Befehl zu wiederßolen, rief er ſchluchzend: 5Schieß nicht Tell! Schieß nicht! Marder(Tell) im böch⸗ 2 1 2. Seitez General⸗Anzeiger. 27. Mekrz. lichſt oft und andauernd, damit es recht ſchnell hilſt Jedes⸗ mal bleibt ein Theil der Löſung im Rachen und im Mund urück, jedesmal wird ein anderer, oſt nicht unbedeutender heil abſichtlich oder aus Ungeſchicklichkeit verſchluckt und nach einigen Tagen treten Vergiftungserſcheinungen auf, die oft unter den größten Qualen zum Tode führen. Derartige Fälle ſind gerade in neueſter Zeit veröffentlicht worden, und ſo mancher mag unbefannt geblieben ſein. Alſo fort mit dieſem gefährlichen ittel, das nur nach genaueſter Vorſchrift des Arztes, in ſorgfältig bemeſſener Menge gebraucht werden darf. Es wäre dringend wünſchenswerth, daß endlich einmal der Handverkauf des chlorſauren Kalt in Apotheken und Droguerien ſtreng verboten, und daß das Mittel unter die⸗ jenigen Mediegmente eingereiht würde, die nur auf ein ärzt⸗ liches Recept hin abgegeben werden dürfen. Verbrechen und Unglücksfälle. Leiblſing, 23. März.(Exceß.) Geſtern Abend befanden 195 in einem hieſigen Wirthshauſe zwei Burſchen, welche ſich ehr frech benahmen, weßhalb ſie ausgeſchafft wurden. Sie kamen aber bald wieder; der eine hatte einen Revolver und ſchoß dem Gemeindediener in die Bruſt, welcher nun darnie⸗ derliegt; einem Bauern ging ein Schuß hart am Kopfe vor⸗ bei; eine Kugel ſchlug in die Zimmerdecke ein. Die Exce⸗ denten ſitzen bereits im Gefängniſſe. Gerichtsſaal und Polizei. Amberg.(Schlechter Spaß.) An einem Oktoberabend 000 1885 ſaß in einem hieſigen Reſtaurant eine Ge⸗ ellſchaf d Herren beiſammen, von welchen ſich einige den Spaß machten, mit Bierfilzeln zu werfen, wobei einem Herrn welcher eine Brille trug, ein ſolches vor ſein Augen⸗ glas flog, ſo daß letzteres zerſplitterte und ins linke Auge drang, infolge deſſen das linke 9 5 heftig blutete. Der Ver⸗ letzte hat jetzt nur mehr wenig Sehkraft auf dem beſchädigten Auge Der„Bierfilzelproceß“ endigte in voriger Woche bei Gericht mit einem Vergleiche und mußte der Beklagte eine Entſchädigung von 5000 Mk. und die Koſten bezahlen. Verſchiedenes. 85 500 00 Werſonen hat die Große Berliner Pferde⸗Eiſenbahn im Jahre 1886 befördert. Die 1886er Divi⸗ dende iſt auf 11,25 Proz, feſtgeſtellt worden. — Geſunder Appetit. Auf einer Bauernhochzeit in vem burgundiſchen Dorfe Apallon wurden kürzlich verzehrt: 1 Ochs, 5 Kälber, 2 Schweine, 100 Hühner, 40 Enten, 30 Truthähne, 30 Hammelkeulen, 130 Dutzend Eier, 150 Pfund Butter, 10 Hectoliter Wein, 1 Hectoliter Kaffee, Treſtern⸗ zranntwein nach Belieben. Die Quantitäten des Backwerks fügte der Berichterſtatter hinzu, wäre rein nicht möglich. 5ũ5˖·h: Äꝙ?—•— e n Aus Stadt und Land. * Mauunheim, 26. März 1887. *Mannheim, 26. März. Enthüllungen. Ein Keſiges Blatt druckt aus leicht durchſichtigen Gründen dem„Badiſchen Beobachter,“ ſeinem Mentor und Lehr⸗ meiſter, folgende„Enthüllungen“ nach: „Wie wir aus gut unterrichteter Quelle erfahren, ſollen die Oberamtmänner bezw. Amtmänner regierungsſeitig aufgefordert worden ſein, genaue Erhebungen darüber 5 veranſtalten, ob, in welcher Weiſe und in welchem Grade 8 Gradunterſchiede ſollen gemacht ſein) die Beamten, und auch die Geiſtlichen(2) ſich an der jüngſten Wahlagitation betheiligt haben. Wir haben noch mehr erfahren, was wir aus guten Gründen zunächſt verſchweigen; überhaupt geben wir die Nachricht unter aller Reſerve.“ Gleichſam als Antwort auf dieſes Kindiſche:„Ich weiß etwas, aber ich ſag's nicht,“ mag ein aus Karls⸗ ruhe datirter Artikel in Nr. 84 der„Straßb. Poſt“ vom heutigen Tage gelten. Derſelbe lautet: „Die geiſtlichen Agitatoren bei der letzten Reichs⸗ tagswahl laſſen den ganzen„Badiſchen Beobachter“ mit Streitartikeln darüber anfüllen, daß ſie und ihre Leute bei den Wahlen kein Wäſſerchen gekrübt haben, daß ſie aber von den Cartellparteien auf das Schnödeſte behan⸗ delt worden ſind, Wenn man damit die Reden und Wahlaufrufe der Centrumspartei vergleicht und an die Haſenfüße“ denkt, welche den Septennatsfreunden als Compliment entgegengeſchleudert wurden, ſo iſt es ſchwer, innerhalb der parlamentariſchen Ausdrucksweiſe zu bleihen. Vielleicht wird der fortgeſetzte Mißerfolg die beſte Cur für das Intranſigententhum. Sehr unbequem iſt den Centrumsagitatoren natürlich die Aufdeckung des Ein⸗ ſchüchterungsſoſtems, welches verſchiedentlich gegen ſolche Geiſtliche angewendet wird, welche ſich nicht rückhaltlos zu Helfershelfern hergeben. Indeß, dies Capitel iſt noch entfernt nicht abgeſchloſſen und iſt ſehr lehrreich für alle jene, welche von der Freiheit und Unabſetzbarkeit der uratgeiſtlichkeit ſich ein Märchenbild machen. Ob es ich die Pfarrer allerdings dauernd gefallen laſſen, brief⸗ iche Wahlordres der Candidaten entgegenzunehmen und ſoldatiſch auszuführen, das iſt eine Frage, die auch für eine ſo ſtramme Disciplin, wie die katholiſch⸗kirchliche, einige Gefahren in ſich birgt.“ *Ein dieſiges Blatt, deſſen Beziehungen zu der annoch dominirenden Rathhaus⸗Partei notoriſch ſind, iſt ver⸗ möge dieſer ſeiner Connexionen“ in den Stand geſetzt, ver⸗ ſchiedene interne Angelegenheiten verfrüht oder doch ſehr frühzeitig aus der Schule zu ſchwatzen und für ſich und ſeine Schützlinge die erforderliche Reclame zu machen. So erfreut es uns mit der Mittheilung, daß die Umlage pro 1887 ſichmindeſtens um 1 Pfennig niedriger ſtellen werde als im Vorjahre. Das iſt ja colofſal und wird dieſe Nachricht natürlich mit Böllerſchüſſen begrüßt werden. In erſter Linie verdanke man, ſo ſagt das betreffende Blatt, dieſen Erfolg der vermehrten Einnahme aus der Gasfabrik Wenn dem wirklich ſo iſt, ſo dürfte nach der von dem betr. Blatte ſelbſt wiederholt und früher geäußerten Logik nicht die Umlage um einen ganzen Pfennig, wohl aber der Gaspreis um deren mehrere herabzuſetzen ſein. 1887 Aus der Stadtrathsſitzung vom 24. März Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte Herr Bür⸗ germeiſter Bräunig, welcher an Stelle der noch erkrankten Herren Oberbürgermeiſter Moll und Bürgermeiſter Löwen⸗ haupt auch in der heutigen Sitzung den Vorſitz führte, des ſo unerwartet erfolgten Todes des Herrn Rechtsanwaltes von Feder, der ſo lange Jahre Mitglied des Stadtrathes und Stadtverordneten⸗Vorſtandes geweſen; ſchmerzlich habe die Todesnachricht das Collegium, ſowie alle Diejenigen be⸗ rühren müſſen, welche an der Gemeindeverwaltung mitzu⸗ wirken berufen ſeien; der Verſtorbene habe große Verdienſte für das öffentliche Leben überhaupt, namentlich auch für das öffentliche Leben der Stadt, weßhalb ihm gewiß von allen 1 5 ein dankbares, ehrendes Andenken gewahrt bleiben werde. Herr Oberbürgermeiſter Lauter in Karlsruhe über⸗ ſandte einen Abdruck des von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog an Herrn Staatsminiſter Turban gerich⸗ teten Telegramms folgenden Inhalts: „Die Oberbürgermeiſter der Städte Baden, Bruchſal, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Mannheim und Pforzheim haben durch meine Vermittlung Sr. Majeſtät dem Kaiſer ſehr warme und treue Glückwünſche geſandt. Ich bin beauftragt, des Kaiſers herzlichen Dank dieſen Städten zu übermitteln. Dieſe patriotiſche Kundgebung hat den theuren Kaiſer dankbar erfreut. Ich bin glücklich, ſagen zu können, daß Allerhöchſtderſelbe ſeinen Geburtstag in völligem Wohlbe⸗ finden und wunderbarer Rüſtigkeit angetreten hat. Umgeben von ſeiner ganzen Familie, wobei 6 Urenkel, und von allen deutſchen Fürſten und den fürſtlichen Vertretern aller euro⸗ päiſchen Höfe feiert unſer Kaiſer heute ein wahres Friedens⸗ feſt, das jedes Deutſchen Herz mit Freude, Stolz und Jubel erfüllt. „Gott erhalte und ſegne ihn“ Friedrich Großherzog. Der Stadtrath beſchließt zur Erinnerung an die er⸗ habene Feier des diesjährigen Geburtstagsfeſtes Sr. Mai. des deutſchen Kaiſers in dem Sitzungsſaale die Büſten des deutſchen Kaiſers ſowie des deutſchen Kron⸗ prinzen Aus Anlaß der ſo glänzend ausgefallenen Be⸗ leuchtung des Rathhauſes, ſowie des Markt⸗ und Paradeplatzes, ſpricht der Stadtrath allen dabei Betheiligten ſeine volle Anerkennung aus und beſchließt, eine ſolche ſchrift⸗ lich ſowohl dem Stadtbauamte wie der Verwaltung der Gas⸗ fabrik zukommen zu laſſen. Mit dem 1. April wird das 1. bad. Leib⸗Dragoner⸗ Regiment Nr. 20, welches beinahe 25 Jahre in den Städten Mannheim und Schwetzingen ſtand, ſeine Garniſon in der Stadt Karlsruhe nehmen. Entſprechend einem früheren Beſchluſſe des Stadtrathes wird dem Officierscorps des ſcheidenden Regiments gemein⸗ ſchaſtlich von den Städten Mannheim und Schwetzingen ein Andenken mit einem entſprechenden Schreiben überreicht werden; die Mannſchaft des nächſten Dienſtag 9 Uhr ab⸗ ziehenden Dragoner⸗Regimentes wird nächſten Sonntag von der Stadt Mannheim ein Abſchiedseſſen erhalten. Das neuanziehende Regiment wird nach dem Einzug, der durch mit Fahnen beflaggte Straßen erfolgen ſoll, von Seiten der Stadt begrüßt werden. Bauplatzverſteigerung. Bei der vorgeſtern auf der Bahnbau-Juſpection abgehaltenen Verſteigerung von Bau⸗ plätzen auf dem Terrain des alten Bahnhofs wurde der Bau⸗ platz Nr. 40, 450 Quadr⸗M. Bauplatz àa 40 M. 50 Pfg., und 105 Quadr. M. Vorgarten, a 20 M. 25 Pfg. excl. 4995 M. Straßenkoſten, von Agent Zilles für Baumeiſter J. Peter er⸗ ſteigert. Die Bauplätze Nr. 16, 17, 18, 20 und 21, zuſammen 2384 Quad.⸗M. Bauplatz und 336 Quadr.⸗M. Vorgarten, wurden erſtere zu 41 M. 20 Pf. pro Juadr.⸗M., dſeſe zu 20 M. 60 Pf. pro Quadr.⸗M excl. 29,.800 M. Straßenkoſten, im ſten Grade außer ſich, fiel ihm raſch in's Wort, um das Gehörte zu verdecken und begann mit ſeiner nächſten Rede, die in ſolcher Erregung allerdings doppelt ergreifend wirken mußte:„Ich ſoll der Mörder werden meines Kindes!— Herr, Ihr habt keine Kinder u ſ..“ Nun war's aus! Geßler war in ein Stadium der Rührſeligkeit verſetzt, wel⸗ ches unmöglich zu beſeitigen oder verdecken war. Nur mit Mühe konnte ihn Rudolph der Haras davon abhalten, dem Tell die Hand zu ſchütteln und bei den unter Schluchzen wiederholten Worten:„Schieß nicht Tell!“ mußte der Vor⸗ hang fallen.“ Theater, Runſt u. Wiſſenſchaft. Er. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Freitag, 25. März. »Eamont. Trauerſpiel von Göthe. Schon früher habe ich Gelegenheit gehabt, mich über den littergriſchen und dramatiſchen Werth des Göthe ſchen„Eg⸗ mont“ auszuſprechen, dem es zum hauptſächlichſten Vorwurf angerechnet wird, daß er eben ſo wie er da geſchildert ſei, eine hiſtoriſche Figur nicht iſt. Um aus dem niederländiſchen Helden eine ihm ſympathiſche Figur zu ſchaffen, mußte der Dichter den gereiften Helden von Gravelingen zum feurigen Jüngling verjüngern und den B Familienvater, der an der Spitze einer reichen Nachkommenſchaft ſtand, als einen unbeweibten, dem feurigſten Triebe jugendlicher Liebe zugäng⸗ lichen Liebhaber darſtellen. Göthe will, daß ſein Egmont, jener idealiſirte Held mit ſeiner unbegrenzten und maßloſen reude am Leben und dem unerſchütterlichen Selbſtvertrauen die magnetiſche Gabe, alle Menſchen an ſich zu ziehen, nicht bloß an ſeinem eigenen, ihn vergötternden Volke und an dem herklichſten zu ihm wie zu einem unbegreiflichen Weſen höherer Art binaufblicgenden Mädchen, ondern auch an dem eigenen Sohne ſeines Todfeindes erprobe. Dieſer Göthe'ſche Egmont hat aber auch die Herzen der deutſchen Nation gewonnen, wenngleich es geſtern Ahend den Anſchein hatte, als ob ihm Richt die Herzen unſerer Mannheimer Theaterbefucher entgegen⸗ a waren! Unſere Egmontbeſetzung leidet an einigen Beſetzungs⸗ fehlern; die Tragödie iſt viel zu ſtark“ beſetzt. Da iſt vor allem der feiſte wohlgenährte Brackenburg⸗Förſter, der trotz ſeiner verzehrenden Liebe noch Zeit und Appetit genug finden muß um Dinge zu verſpeiſen, welche ihm beſſer an⸗ ſchlagen, als die heiße Liebe, welche gewöhnlich gar nicht ſo gut zu bekommen pflegt. Und doch iſt dieſer Brackenburg eine ſo ſchöne Rolle, das Sinnbild männlicher, treuer Liebe eines zart und weich geſchaffenen Herzens bis in den Tod. Auch der hohläugige Toledaner, wie ihn Herr Jakobt ſo eabgerundet“ darſtellt, iſt keine wahrſcheinliche, geſchweige denn eine hiſtoriſche Figur. Im Laufe der Zeit hat ſich 1 etwas Gemüthliches in das Weſen und zugleich in die Stimme eines Jakobi gedrängt, das uns die Alba's, Franz Moor, Richard III. u. ſ. w. durchaus unglaubhaft macht, wenn er dieſe Böſewichter zu ſpielen unternimmt. Dagegen hat dieſer Alba⸗Jakobi einen ſehr proportlonirt gebauten und ſchlank gewachſenen Sohn in Herrn Rodius. Wie wäre es nun, wenn Herr Rodius, der ein ſehr weiches ſympathiſches Organ beſitzt den Brackenburg, Herr Förſter aber den Alba junior ſpielen und durch ſein Ausſehen eine gewiſſe Familienähnlichkeit mit ſeinem herzoglichen Vater ermöglichen würde? Der Schreiber Vanſen hat in den letzten Jahren ſo manches ſich gefallen laſſen müſſen, daß wir ihn nunmehr bei Herrn Groſſer gerne geborgen wiſſen möchten, ſein Vanſen iſt correct und eine verſtändliche und verſtändige Leiſtung, auf die er ſich mehr einbilden darf, als auf ſeinen Tanzprofeſſor Miton. 5 Von Frau Jacobi hieß es, daß ſie in ein anderes Rollenfach übergegangen ſei; ſie ſah ſich aber bisher noch nicht bewogen, ihre Herzogin von Parma abzugeben, welche nunmehr dem Fräulein von Rothenberg gebührt und welche wir für dieſe ganz entſchieden reclamiren. Dieſe Rolle liegt der für ein anderes Fach unſchätzbaren Künſtlerin nicht. Da⸗ gegen iſt Herr Tietſch, der zum Glücke den Vanſen nicht geſpielt hat, ein ſehr brauchbarer Machiavell geweſen. In der Titelrolle führte ſich Herr Hugo Ranzenbe 12 welcher zulent in Berlin 101 Mal den Wiemar Knecht in Wil⸗ behlden, denn ich ſah wiederum ſehr viele, die überhaupt nicht Auftrage der Firma Joſ. Nöther u. Cie. gleichfalls von Agem J. Zilles erſteigert. *Beſfitzwechſel. Das Haus 03,9 15 nicht an Herrn v. Engelberg, ſondern an Franz Heuſſer Ehe⸗ eute öber. Herr Oberbürgermeiſter Moll, welcher an Rippen⸗ fellentzündung ſchwer erkrankt darniederlag, befindet ſich guf dem Wege der Beſſerung, welche Nachricht gewiß von der hieſigen Einwohnerſchaft freudig begrüßt werden wird. *Militäriſches. Das bedeutet den Abzug unſerer Dragonerkapelle, ſo hörte man geſtern Vormittag allgemein ſagen, als dieſelbe mit klingendem Spiel durch die Straßen unſerer Stadt ritt. Doch dem war nicht ſo, der Grund die⸗ ſes Umzugs war mehr proſaiſcher Natur. Der alte wohlbe⸗ kannte Fuchs, welchen der Paukenſchläger früher zu reiten flegte, wollte ſich zu einem Garniſonswechſel und zu einem zeggang von Mannheim nicht mehr beſtimmen laſſen und beendete kürzlich ſein Daſein. Es gilt nun, ſeinen Erſatz, einen Schimmel, an die Paukenſchläge zu gewöhnen, damit er beim demnächſtigen Einzug des Regiments in Karlsruhe, wo man einen Paukenſchläger noch nicht kennt, paradiren kann. Darum der geſtrige Umzug des Trompeterkorps, der ſich heute Vormittag wiederholen wird. Uuſer Leibdragonerregiment wird uns nächſten Dienſſag Vormittags 9 Uhr verlaſſen, nachdem es 25 Jahre in unſerer Stadt in Garnſſon gelegen war. An genanntem Tage werden die drei Eskadrons auf dem Schloßplatz Auf⸗ ſtellung nehmen und unter den Klängen eines von Hrn. Stabs⸗ trompeter Dietſchy eigens für dieſen Tag componirten Ab⸗ ſchiedsmarſches durch die hreite Straße nach dem Heidelberger Thor abziehen. Am gleichen Tage werden auch die ſchwarzen Dragoner hier eintreffen. Ehrengahe. Wie aus dem obenſtehenden Stadtraths⸗ ſitzungsbericht erſichtlich, wird dem Offiziercorps des ſcheiden⸗ den Leib Dragoner⸗Regiments gemeinſchaftlich von den Städten Mannheim und Schwetzingen ein Andenken mit einem ent⸗ ſprechenden Schreiben überreicht werden. Dieſes Andenken ſoll, wie wir vernehmen, in einer künſtleriſch zausgeführten Copie des Niederwalddenkmals beſtehen. * Abſchieds⸗Concert. Bekanntlich wird unſer hieſiges Dragoner⸗Regiment mit dem 1. April unſere Stadt verlaſſen und giebt aus dieſem Anlaß die Kapelle dieſes Regiments ubter Leitung ihres Stabstrompeters, des Herrn Benno Dietſchy ein Abſchieds⸗Concert. Daſſelhe findet morgen Sonntag Abend 8 Uhr im Saalbau ſtatt und zweifeln wir nicht, daß das Publikum dieſe Gelegenheit ergreifen wird, um durch zahlreichen Beſuch dem ſtrebſamen Leiter ſeinen Dank für die ſeitherigen angenehmen Unterhaltungen auszu⸗ drücken. Die Kapelle hat in Herrn Benno Dietſchh einen her⸗ vorragenden, eifrigen Leiter gefunden und nur ihm iſt es zu⸗ zuſchreiben, daß die Kapelle ſich auf einem nahezu vollendeten Standpunkte befindet. * Der Mhein iſt von geſtern auf heute um 6bem.; der Nechar um Zlem. gewachſen. Da letzterer laut Nachricht aus Heilbronn daſelbſt geſtern um 113em gewachſen iſt, ſo ſteht auch hier ſtarkes Wachſen des Neckars zſt erwarten. 5 * Verhaftung. Geſtern Nachmittag wurden zwei Indi⸗ viduen an der Kaſſe des Vereins für Haus⸗ und Straßen⸗ bettel, welche den kontrolirenden Schutzleuten keine Legitima⸗ tionspapiere vorweiſen konnten, wegen Verdachts der Land⸗ ſtreicherei verhaftet. Erwiſchter Dieb. Ein junger Mann bot geſtern Mittag in einer hieſigen Lederhandlung zwei noch friſche Kalbsfelle zum Kaufe an und ließ ſich, als er auf päter wieder dahin beſchieden wurde, 4 M. vorausgeben. Einem inzwiſchen hinzugekommenen Theilhaber des Geſchäftes wollte er die beiden Felle für 25 M. überlaſſen und redueirte ſeine Jorderung ſchließlich bis auf 18 M. Genannter Herr fragte ihn nun über die Provenienz der Felle, worauf er aus⸗ weichende Antworten gab. Als ihm hierauf bedeutet wurde, er möge in einer viertel Stunde wiederkommen, wo man ihm alsdann den Preis, den man zahlen wolle, angeben würde, erbleichte er und griff bebend nach den Häuten, welche ihm jedoch nicht überlaffen wurden. Daraufhin entfernte er fl eiligſt aus dem Laden Es wurde ſogleich von dem Vorfa Anzeige erſtattet und ſtellte es ſich heraus, daß die Häute in Ludwigshafen geſtohlen waren. Der Dieb, den man bald darauf feſtgenommen hatte, wurde durch einen Schutzmann von dort in Begleitung eines hieſigen, geſchloſſen erſt durch mehrere Straßen geführt, da er vorher vermuthlich falſche Angaben gemacht hatte und dann dem ihn wiedererkennenden Geſchäftsmanne vorgeſtellt. Der polizeiliche Transport des Menſchen verurſachte in jeder Straße einen Zuſammenlauf. * Uufug Ein Knabe verſuchte Mebeeen me einen in dem Quadrate G befeſtigten Briefkaſten mittelſt eines Eiſens zu erhrechen. Ein hinzugekommener Herr verſcheuchte den frechen Buben, welcher eiligſt die Flucht ergriff. AUnfälle. Geſtern Vormfttag verlor eine Frau, welche mit einem ſcharfen Meſſer Fleiſch reinigte, den vorderſten Theil eines Fingers den ſie ſich im allgem Krankenhauſe verbinden ließ.— Geſtern Abend fiel einem Arbeiter in einer hieſigen Gießerei ein Eiſenſtück auf den linken Zeigefinger, deſſen Spitze total zer quetſcht wurde. Der Verletzte mußte die Hilfe des allgem. Krankenhauſes in Anſpruch nehmen. Sturz. Geſtern Vormittag fiel ein bei einem hieſigen Zimmermeiſter beſchäftigter Zimmermann beim Feſtnageln denbruch's Schauſpiel„Das neue Geßot“ geſpielt hat, erſtmals als Gaſt mit der Bewerbung um das Fach des Herrn Rüt⸗ tiger bei uns ein. Wir beſaßen in Herrn Stury einen ſo hervorragenden Egmont und haben in Fritz Kraſtel gleich⸗ falls einen ſo genialen Vertreter dieſer dankbaren Rolle kennen gelernt, daß es Herrn Ranzenberg nicht leicht fallen konnte, die gute Erinnerung an ſeine beiden Vorgänger auf einmal zu verwiſchen. Jedenfalls aber habe ich zu conſtatiren, daß derſelbe gefallen hat und daß ich an ihm vor allem die verſtändige Natürlichkeit und leichte Ungezwungenheit ſeines Spiels, die realiſtiſche ſſe de ſeiner Rolle und ſein auch in den Momenten der Extaſe beobachtetes Maßhalten lobe. Eine ganz treffliche Unterſtützung fand der Gaſt in Fräulein läſer aus Karlsruhe. Die junge Dame iſt ſo freundlich eweſen, raſch und in liebenswürdigſter Weiſe für Fräulein Aanche in die Rolle des Klärchen einzuſpringen, ſie verdient nicht blos für dieſe Aie ſondern auch nicht min⸗ der für die treffliche Art und eiſe, wie ſie die ſo überaus ſchwierige, vor Uebertreibungen niemals ganz geſicherte Par⸗ thie des Klärchens die vollſte Anerkennung, die ihr geſtern auch im reichlichſten Maße und mit vollſtem Rechte zu Theil geworden iſt. „Repertoire des Großh. Hof⸗ und National⸗ theaters Mannheim vom 27. März bis 4. April 1887 Sonntag, 27. März:(à)„Robert der Teufel“ Moy⸗ tag, 28.:()„Die Journaliſten“.(Bolz— Hr. Ranzen⸗ berg a..) Dienſtag, 29.:(Abon. susp.) Volksvor⸗ ſtellung.„Prezioſa“. Mittwoch, 30.:(5)„Wilhelm Tell“ (Tell Hr. Ranzenberg a..) Freitag, 1. April:(3) „Alda. Sonntag,.:(Abon. susp.) Zum Vortheil des Penftonsfond.„Dornröschen“. Montag,.:(B) Zum erſten Male.„Die Sternſchnuppe“. Ein Schriftſtellerhonorar. Als der Gedanke zum Werke des öſterreichiſchen Kron⸗ rinzen:„Oeſterreich⸗Ungarn in Wort und Bild“, zur Aus⸗ hrung reifte, wurde in Bezug auf die materielle Seite des nternehmens feſtgeſtellt, daß jeder Mitarbeiter a ke ohne Unterſchied des Standes, mit fün Gulden lr die Deud⸗ rrre e e R* 2* eer ne S 27. März. General⸗Auzeiger 8. Serke⸗ von Latten vom Dach eines einſtöcktgen Hinterbaues und 30g ſich Verletzungen an dem einen Backenknochen zu, welche er ſich im allgem. Krankenhauſe verbinden laſſen mußte. Vereinschronik. Der Kircheuchor der Lutherkirche wird kommen⸗ den Sonntag beim Hauptgottesdienſt zwei mehrſtimmige Chöre zum Vortrage bringen:„Herr Gott, Dich loben wir“ von Silcher und:„Nun danket All' und bringet Ehre“ von J. Krüger, «Bereinsnachrichten. Samſtag, den 26. März. Thalig: muſikaliſch⸗theatraliſche Abendunterhaltung mit Tanz im Ballhaus. Sängereinheit: Launige Abendunterhaltung mit Tanz im „Badner Dum Sonntag, den 27. März. Srohſin n: Abendunterhaltung im Loſel Karlsruhe, 25. März. Die Reichstagswahlen mit ihrer Erhitzung der Leidenſchaften haben verſchiedene Vor⸗ kommniſſe herbeigeführt, welche vor unſerem Schwurgericht in nächſter Woche zur Verhandlung kommen werden. Der Re⸗ dakteur des hieſigen demokratiſchen Landesboten, Herr Lippe, von der Ettlinger Ohrfeigenaffarie her bekannt, wird ſich in 2 Fällen wegen Beleidigang durch die Preſſe zu verantworten haben; ferner der ſozialiſtiſche Kandidat und Volksfreundher⸗ ausgeber Geck aus Offenburg wegen Verbreitung erdichteter Thatſachen, geeignet Staatseinrichtungen und Anordnungen der Obrigkeit verächtlich zu machen. Es wird ſich hierbei um ein Wahlflugblatt handeln. Auch nach dem Wahlkampf 1884 mußte ein Sozialiſtenführer aus dieſem Grunde vor dem Schwurgericht erſcheinen, es war Herr Willig, der damals für ſeinen„Genoſſen“ Dreesbach die Agitation beſorgt hatte. Unſer neuer Landeskommiſſär, Herr Hebting, geht hier ebenſo ſchneidig wie in ſeinem früheren Wirkungskreiſe Freiburg gegen die Sozialiſten vor. So hat er in den letzten Tagen den per manenten Arbeiter wahlverein verboten In den erſten Tagen des April wird unſere Stadt größere Ein⸗ guartirung erhalten.— Die Nationalliberalen haben auch in ber zweiten Klaſſe die von ihnen vorgeſchlagenen Stadt⸗ verordneten mit großer Mehrheit gegen ſämmtliche Ge⸗ enparteien durchgebracht. In der erſten Klaſſe dürfte ihr ieg gänzlich unbeſtritten bleiben. Aus Baden, 26. März. In Wiesloch wurden ſämmtliche Schulräume im Schulhauſe auf dem Marktplatze Schel Erkrankung eines bei dem I. Hauptlehrer, welcher im Schulhauſe Dienſtwohnung hat, auf Beſuch weilenden Kindes an Diphthexitis geſchloſſen.— In Legelshurſt bei Kehl ſtel der 62 Jahre alte Jakob Göpper vom Heuboden in die Scheuer und verſchied nach wenigen Stunden. *Aus der Pfalz, 26. März. In Speier haben von 8 Candidaten, welche ſich zur Prüfung für den Einjährig⸗Frei⸗ willigendienſt gemeldet hatten, 5 die Prüfung beſtanden.— In Otterſtadt brannte Wohnhaus und Stall des Ackerers Valentin Damian nieder.— In Jockgrim mußte laut „L..“ am Vorabend des Kaiſertages die Kirchenthüre ge⸗ waltſam geöffnet werden, da der katholiſche Pfarrer den Schlüſſel verweigerte.— Bei den Schwurgerichtsverhandlungen in Zweibrücken in Sachen des Winzers Jakob Mayer von Grethen hat ſich herausgeſtellt, daß derſelbe 3 Jahre un⸗ ſchuldig im Zuchthauſe geſeſſen hat. Er wurde vor drei Jahren unter der Anklage, den Taglöhner Helbig getödtet u haben, zu 8½ Jahren Zuchthaus verurtheilt. Jetzt hat ch ſein Bruder als Thäter bekannt. Mannheimer Handelszeitung. (Schifffahrt, Handel und Verkehr.) (Hafenmeiſterei: m 24. März ſind angekommen:; Dampfbobt„Bismarck“, Capt. Hewel von Töln. „Rheinländer“, Cap. Beekhuizen von Rotterdam. Hafenkanal(Hafenmeiſterei): Am 24. März ſind angekommen: Schiff„Ludwig 2,, Schiff. G. Sommer von Antwerpen. endri 75 CTonſckence“, Schiff. Ad. Gaßert do. 7 falz“½ 5 Boes von Köln. „Scheepvaart 17“,„ J. Vollmer von Rotterdem. „ECliſe“,„ Seb. Page von Worringen. „Prinz Regent“, Schiff, G. Weidkamp von Duisburg. „Ruhrort“,„ H. Roſen von Ruhrort. Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaft. adung in Rotterdam: Zn Fadung in R 80 288* Schlepprahn„Mannheim 3“ iffer P. Gerwy 5 5 K. Heep. 5 eim—5 Shf n hei iffer L. nle. Taglich 85 e 51 vermittelſt Schraubendampfer. n Maunheim: Schleppkahn„Maunheim 5“ Schiffer P. Dumont. 8 2 Schiffer „Gottvertrauen“, P. N. Reiß. „„Frieda und Lubwig“„ F. Schmitz. paſſtrten am 24. Mürz Köln. Schleppkahn„Mannheim 34“ iffer L. Klee. „Manüheim 6“„ J. Weibler. .„Maunheim 2“ S. Konz. paſſtrten am 28. März Emmerich. ckhommen in Rotterdam am 17. März: Schleppkahn Nan eim 21“ Schiffer J. Gerwu. 9 Mannheim 25“* N. Weinheimer. Wannheim. 25. Maͤrz 1887. Die Direstion. Bad. Schraubendampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft. in Puiskurg: nduſtrie., Cap. P. Bornhofen. 1 in Hüſſeldorf:„Jabuſteie III,, Cap. J. Gutjahr. öln:„Induſtrie VI“, Cap. J. Krapp. in Maunheim: Jnſe ishurg:„Induſtrie, Cap. H. 5 5 7„Induſtrie VIII“, Cag. Uhr. Zöller. 1 aun Abfahrt von Maunhelen nach Cöln, Düſſeldorf, Ruhrort, Duisburg und Bwiſchenſtationen mit Anſchluß in Cöln an unſere direkt. Londondampfer „Induſtrie“, Capt. Nielſen. „Induſtrie“, Capt N. Reinert. Montag, 28. März 1887. Sabeſtelle: Alter heinhafen. Wegen Frachten 2c. beliebe man ſich zu wenden an 95 ſeite honorirt werden ſolle. In der Ausführung dieſer Be⸗ een iſt die Redaktion ohne Anſeben der Perſon vorge⸗ angen, de ſie auch dem Chefredakteur, dem Kronprinzen Rudolf, nicht mehr, aber auch nicht weniger als den feſtge⸗ ſetzten Preis von fünf Gulden für die Druckſeite umaß. Nach dieſem Tarif hat der Sohn des Kaiſers als Schrift⸗ ſteller 205 Gulden verdient. Der Kronprinz hat 41 Druck⸗ ſelten geliefert, und nach dieſer Berechnung kommt die Druck⸗ denlh zen kelicee Sentear aber der erereenn eigentlich kein fürſtliches Honorar aber rinz iſt c d. aus 11 55 ſchriftſtelleriſchen Thätigkeit nicht ausſchließlich angewieſen. 0 eutſche Künſtler in Amerika. Wie man in Amerika die Kunſt und die Künſtler ehrt, davon wiſſen die jetzt zurückgekehrten Mitglieder der deutſchen Oper nicht genug zu erzählen. Dem ſcheidenden Kapellmeiſter Anton Seidl verehrten die Opernbeſucher einen großen ſil⸗ bernen Humpen von bedeutendem Kunſtwerthe; derſelbe zeigt Scenen aus mehreren Wagner'ſchen Opern, mit den Porträts von Niemann, der Lehmann, Brand und anderer Mitwirken⸗ den. Ein ſinniges Angebinde übergab der Intendant Mr. Stanton dem Kapellmeiſter. Aus dem Opernpulte desſelben hatte er zwei Taktſtäbe ſchneiden und kunſtvoll herrichten laſſen, den einen zum gewöhnlichen Gebrauche, den andern aber, welcher auf goldenen, eingelegten Schildern die Namen ſämmtlicher Opern enthält, welche Seidl in New Nork girt hat, als Schmuckſtück zur Erinnerung an ſeine 72. atlantiſche Kunſtthätigkeit. Das Pult ſelbſt aber ließ Mr. Htanton vernichten, damit kein Anderer mehr daran N einen praktiſchen Hanke gewiß eine ſinnige Hul⸗ Wasserstands-Nachrlohten. Khein. Datum Stand Datum Stand Konstanz, 24. Märzl 2,72 +0%% Düsseldorf, 00. März%% J000 Hüningen 24.„ 2,95 /1,16 bulsburg. 25.„ 2,26 1,03 75 25.„ 386 ,9f Ruhrort,„ 218 +000 Kehl, 24.„.25 0,22 Emmerleh, 24,„ 1,07 0,00 Lauterburg 24.„.50 0,46 Arnheim, 24.„ 8,81½0,01 15 25.„.44 72 5 Rymwegen, 24.„ 793 +0%0 Haxäu, 24.„ 3,88 0,45 VreSSWyk, 24.„2,09 /0,23 o00.„ 0,00 +0 8 Neekar. annhelm, 26.„ 5,35 0,65 Feiſbrong 25 2 Halnz,. 48 eee e,0 00 Biebrion 24 248 f0,4% eee e e e —* 1 TDaas] Kannhelm, 26.„ 5,790 40,81 995 5 0% Nain⸗ ahrwasser) 00..00 +0, 00——— 2 85 er) 25. 5.61 0,83 frankfurt,) 24 März 1,460,19 Coblenz, 25.„ 5587 81][ 8 Köln, 35.„ 4,2141,85 Trier⸗ 25.„ 3,50 0, o0 1) Stauwasser. Mannheimer Effectenbörſe,(Wochenbericht.) Die ruhige politiſche Lage kam auch in dieſer Woche unſerer Börſe recht zu Statten. Die Umſätze, die während unſerer letzten Berichtsperiode ſchon ziemlich an Umfang zugenommen hatten, erfuhren in den letzten Tagen eine ſtetige Steigerung; doch ſind im großen Ganzen nur einzelne Coursavancen er⸗ ſiche worden. Das Hauptintereſſe concentrirte ſich auf Ver⸗ icherungs⸗Actien, in welchen ſich auch ein ziemlich bedeuten⸗ des Geſchäft etablirte. Anilin⸗Actien, die bei Beginn der Woche ca. 2 Proc. gewonnen hatten, gaben dieſe Avance wie⸗ der her und ſchließen genau zum vorwöchentlichen Courſe. Weſteregler lagen ſehr ſtill und zeigen auch keine Coursver⸗ änderung, Waghäusler, für die ſich anfangs günſtigere Stim⸗ mung geltend machte, bleiben am Schluſſe ¼% unker ich⸗ wöchentlichen Notiz offerirt. Von Brauereien ſind nur Eich⸗ baum und Schwetzinger zu erwähnen. Erſtere zeigen nach größeren Umſätzen am Schluſſe einen Gewinn von 2 Proc., bleiben jedoch zum erhöhten Courſe offerirt, während letztere ohne Umſatz ca. 1 Proc verloren. Bad Schifffahrtsaſſecuranz haben ca. M. 75.— verloren, konnte jedoch don der Einbuße wieder M. 25.7 zurückholen. Bad. Rück⸗ u. Mitverſicherungs⸗ Actien haben M. 40.— gewonnen, wovon ſie am Schluſſe wiederum M. 10.— abgaben. Mannheimer Verſicherungs⸗ Actien wurden lebhaft umgeſetzt, doch zeigen dieſelben keine Coursveränderung. Mannheimer Rückverſicherungs⸗Actien haben ohne beſonderen Grund M. 30.— verloren und fand zu ermäßigtem Courſe einiges Geſchäft ſtatt. Von der Würt⸗ temb. Transportverſicherungs⸗Geſellſchaft wurde beſchloſſen M. 70.— Dividende zu zahlen, was einen guten Eindruck machte. Die Aetien erzielten in Folge deſſen eine Avanee von M. 40.— und bleiben ſtark gefragt. Oberrhein. Verſicherungs⸗ Actien ſtehen ſchon wochenlang auf demſelben Courſe und ſcheint im Publikum jedes Intereſſe für dieſes Papier ver⸗ loren gegangen zu ſein. Im Vergleich zu den letztwöchent⸗ lichen Courſen notiren: Anilin⸗Actien unverändert gegen 216¼8, Weſteregler Alkali⸗Actien unverändert gegen 156, Waghäusler Zucker⸗Actien 74 gegen 74¼, Eichbaum⸗Braue⸗ rei 163 gegen 161, Schwetzinger⸗Brauerei 66 gegen 67, Bad. Schifffahrts⸗Aſſecuranz 1900 gegen 1950, Bad. Rück⸗ u. Mit⸗ verſicherungs⸗Actien 680 gegen 650, Mannheimer Verſtche⸗ rungs⸗Actien unverändert gegen 850, Mannheimer Rückver⸗ ſicherungs⸗Actien 850 gegen 880, Württemb. Transportver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft 820 gegen 785. Amerikanische Produkten Märkte⸗ Schlusscourse vom 25. März mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannheim. nMew-Vork Ohloago Menst Wei⸗ Woei · 1 zen Hais Schmalt! Cafee zen Hais Schnah Härzi— 48.52 13.20 7⁵ 34/8.47½ April 905% 485/.52 18.90 75¼ 34/ 727½ a¹ 917 48⁰.58 18.20 80⁰ 39%,.85 Juni 90¹5/ 480.65 13.20 795/ 49½%.42½ Juli 895/§ 497/ 27 13.20 795,6 41¼.45½ August 89⁰—.77 18.25——— Septbr. 895§Ä—.82 13.30 794⁰⁸—— Oktbr.——— 18.30 805/—— Novbr.——— 18.35——— Dezbr. 935/—— 13.35——— Januar 1888——— 13.25——— Febr.——— 13.40——— Mai 985½—————— Tendenz: Weizen niedriger, Mais unverändert, Schmalz un- verändert, Caffee unverändert. NMeueſte Nachrichten. » Mannheim, 26. März. Der Abgeſandte des Papſtes zum kaiſerlichen Geburtsfeſte, ſo wird der „Str. Poſt“ aus Berlin telegraphirt, Monſignore Galimberti, hat Weiſungen des Papſtes zu Unter⸗ handlungen mit den deutſchen Biſchöfen mitgebracht, welche bezwecken, die in den letzten Jahren demokrati⸗ ſirte und verrohte ultramontane Preſſe zu einem fried⸗ lichen Verhalten zu veranlaſſen. Man verhehlt ſich in Rom anſcheinend nicht, daß die herausfordernde und verletzende Schreibweiſe der ultramontanen Blätter die Herbeiführung des religiöſen Friedens erheblich erſchwert, der Curie nur zum Nachtheil gereicht hat und auch fürder gereichen würde. München, 25. März. Der Prinzregent nahm das Protectorat über die internationale Kunſtausſtellung für das Jahr 1888 an. Durmſtadt, 25. März. Die Zweite Kammer nahm heute die Regierungsvorlage betreffend die Heranziehung der im Großherzogthum garniſontrenden und im Offiziers⸗ rang ſtehenden Militärperſonen des activen Dienſtes zu den Gemeinde⸗Umlagen an. Berlin, 25. März. Die kirchenpolitiſche Vorlage wird das Abgeordnetenhaus erſt nach Oſtern beſchäftigen; ſo hat wenigſtens heute der Seniorenkonvent beſchloſſen. Geſtern hieß es, die erſte Leſung ſolle ſchon Montag oder Dienſtag ſtattfinden und mit der Verweiſung der Vorlage an eine Kommiſſion enden. Zur Kommiſſions⸗ berathung ſcheint es auf jeden Fall kommen zu ſollen, und damit beſtätigt ſich die Anſicht, die man ſofort nach den geſtrigen Vorgängen im Herrenhauſe gewonnen hat, daß das Geſetz nicht wie im vorigen Jahre kurzer Hand in der Faſſung des Herrenhauſes angenommen werden wird. Es werden ſich an daſſelbe noch mancherlei Ver⸗ handlungen, ſowohl parteipolitiſcher wie diplomatiſcher Natur knüpfen. Bredow bei Stettin, 25. März. Auf der Werft des„Vulkan“ lief heute Mittag 12 Uhr das zweite chineſiſche Gürtelpanzerſchiff„Lai Muen“ glücklich vom Stapel. Die Taufe vollzog Commerzienrath Schlutow. Wien, 25. März. Nach zuverläſſiger Meldung mußte die Herzogin Thyra von Cumberland vor einigen Tagen in die Doeblinger Privat⸗Irrenanſtalt von Leedes⸗ dorf gebracht werden, doch iſt Ausſicht auf Heilung vor⸗ anden. Peſt, 25. März. Die Führer der Oppoſition ver⸗ ſicherten den Grafen Kalnoky ihres unbedingten Ver⸗ trauens da die Tripel⸗Allianz ihre Beſorgniſſe betreffend einen Compromiß Oeſterreichs mit Rußland auf Koſten unſerer Orientintereſſen zerſtreut habe. 1 Paris, 25. März. Das„Journal des Debats dementirt in formeller Weiſe die Nachricht, daß Frank⸗ reich ſeitens Rußlands Allianz⸗Eröffnungen gemacht wurden. Paris, 25. März. Aufſehen erregt eine in den franzöſiſchen Blättern veröffentlichte äußerſt alberne Er⸗ klärung Katkows, die dahin geht, der Dreikaiſerbund ſei todt und werde nicht wieder erſtehen. Fürſt Bismarck ſuche durch alle Mittel den Zaren zu dem Bunde zurück⸗ zuführen, werde aber keinen Erfolg haben. Denn der Zar wolle nicht mehr theilnehmen; wenigſtens habe Kat⸗ kow die feſte Ueberzeugung, daß Rußland nicht beitreten werde.„Um Frankreich zu erſchrecken und von uns zu entfernen, erregte man bei ihnen revolutionäre Bewegungen, und treibt bei uns zu Verſchwörungen. Wem bringt das Nutzen? Deutſchland ſucht ſo den Zaren zu umgarnen und durch Furcht von den Revolutionären zu ſich zurück⸗ zuführen. Die Aeußerungen ſtehen in einem trefflichen Einklang zu den letzten Auslaſſungen der Moskauer Zeitung. Katkow, der politiſch nicht mehr ganz zurech⸗ nungsfähig zu ſein ſcheint, ließ dieſelben in einer Unter⸗ redung mit General Bogdanowitſch vom Stapel, und Bogdanowitſch, der in reger Verbindung mit jenen franzöſi⸗ ſchen Blättern ſteht, welche ein ruſſiſch⸗franzſiſches Bünd⸗ niß herbeiſeufzen, brachte dieſelben in die franzöſiſche Preſſe. Paris, 25. März. Der Kammerausſchuß zur Prü⸗ fung der Dauphinſchen Einkommenſteuervorlage ernannte Jules Roche, den einflußreichſten Gegner der Vorlage, zum Berichterſtatter. Paris, 25. März. Senat. Nach Eröffnung der Sitzung zeigte der Präſtdent den Tod des Generals Farre an.(Der Verſtorbene war vom 23. September 1880 bis 14. November 1881 Kriegsminiſter im Cabinet Ferry, welches durch das„große Miniſterium“ Gambetta abgelöſt wurde.) Der Senat genehmigte den Geſetzentwurf über die Erhöhung des Getreidezolles, wie derſelbe aus der Deputirtenkammer hervorgegangen iſt. Brüſſel, 25. März. Die Fractionen der Rechten in der Repräſentantenkammer und dem Senat traten heute in dem Zimmer des Vorſitzenden der Kammer, Dalant⸗ ſheere, zu einer Berathung zuſammen, um über ihre Stellung zu der Frage der Maasbefeſtigungen ſchlüſſig zu werden. Nachdem der Finanzminiſter Beerngert die gewünſchten Aufſchlüſſe gegeben und erklärt hatte, er werde in dieſer Angelegenheit die Cabinetsfrage ſtellen, beſchloß die Verſammlung, für die Vorlage zu ſtimmen. Brüſſel, 26. März. Morgen Sonntag findet hier ein Monſtre⸗Meeting zu Gunſten einer Amneſtie verur⸗ theilter Socialiſten ſtatt. Tauſende von Theilnehmern ſind angekündigt. Rom, 26. März. Die„Italie“ hält die Bildung des folgenden neuen Kabinets für wahrſcheinlich: De⸗ pretis Präſident ohne Portefeuille, Crispi Inneres, Robilant Auswärtiges, Bertole⸗Vitale Krieg, Magliani Finanzen, Grimaldi Arbeiten, Zanardelli Juſtiz, Brin Marine, Branca Ackerbau. Das genannte Blatt füg! hinzu, es ſei jedenfalls nicht anzunehmen, daß die defini⸗ tive Bildung des Kabinets ſich noch lange verzögere. Rom, 26. März. In Savona wurden geſtern früh zwei Erdſtöße verſpürt. London, 26. März.(Original⸗Telegramm des„Ge⸗ neral⸗Anzeigers.“) Das Unterhaus verwarf Morley's Unterantrag, welcher die Dringlichkeit der iriſchen Straf⸗ rechtsnovelle bekämpft. Der Dringlichkeitsantrag wurde mit 349 gegen 260 Stimmen angenommen. Im Oberhaus theilte Salisbuiy mit, daß die Oſterferien vom.—18. April dauern werden. Petersburg, 25. März. Die Nihiliſten haben ſich mittelſt eines unterirdiſchen Ganges in das Poſtgebäude in Aſtrachan durchgegraben und Geldſendungen im Be⸗ trage von mehr als 200,000 Rubeln geraubt. Soſia, 25. März. Radoslavoff verabſchtedete ſich von ſeinen Freunden mit den Worten:„Vor Jahresfriſt bekommen wir keinen Fürſten.“ Softa, 26. März. Die Regierungskreiſe beſchäftigen ſich wieder mit der Thronkandidatenfrage; dabei iſt der Name des ſchwediſchen Prinzen Oskar, des zweiten Sohnes des Königs von Schweden, in den Vordergrund getreten. Abounementsbeſtellungen auf den „General⸗Anzeiger“ (Badiſche Volks⸗Zeitung— Mannheimer Volksblatt) werden von allen Poſtanſtalten und Briefträgern, von unſeren Agenturen, Zweig⸗Expeditionen und Trägerinnen, ſowie von dem Verlage entgegengenommen. 8 Unſere auswärtigen Abonnenten erſuchen wir höfl. für das II. Quartal April, Mai, Juni den General⸗Anzeiger(Badiſche Volks⸗Zeitung) ſchon jetzt bei der Poſt(unter No. 606 der Poſtzeitungs⸗ preisliſte) gefl. beſtellen zu wollen, damit in der prompten Zuſendung keine Unterbrechung eintritt. Die größte Auswahl in feinen und gewöhnlichen Sort Schuhwaaren bietet das Schuhwaagrenlager Seorg Hartmann in Lit. E 46(am Mohrenkopf, untere Ecke), 12935 Herausgeber: Dr. jur. Hermaun Haas. Berantwortlich: Für den redactionellen Theil: 8. Harder. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Laas ſchen Juch⸗ Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. Werte, druckerei fämmtlich in Ande 88 ̃ 82 n ——— General⸗Anzeiger. 27. März. 4. Seite. Fahndung. Nr. 6730. Bei dem Einbruch in das Comptoir von Hohmann (vergl. Ausſchreiben vom 16. März d..) wurden ferner entwendet: 1 Fremdwörterbuch, herausgegeben 4 in den 40er Jahren, mit grau mar⸗ morirter Decke, kleinen Formats, gut erhalten, 6 Bleiſtifte(ſchwarz polirt), 1 Rothſtift mit weißem Holz, 1 Blauſtift(blau polirt), Papier aus einem Nottzbuch, 15 Lederdecke von einem alten Notiz⸗ uch, 5 8 von einem alten Notiz⸗ uch. Ich bitte um alsbaldige Benachrich⸗ tigung der Polizei, wenn dieſe Gegen⸗ ſtände im Beſitze einer Perſon betroffen werden. 3262 Mannheim, 24. Mürz 1887. Der Großh. Staatsanwalt: Duffner. Zwangs, erfeigerung. Montag, den 28 ds. Mts., von 10—12 Uhr Vormittags u. Nach⸗ mittags von 2 Uhr ab verſteigere ich im Laden Lit. D 4, 7 dahier öffeutlich gegen Baarzahlung: 3299 34 Stücke Buckskin à—5 Meter. 7 Weſtenſtoſſe, 10 fertige Hoſen, 9 Ho⸗ ſen und Weſten, 19 vollſtändige Herren⸗ anzüge, 15 Ueberzieher, 2 Jagdröcke, 2 Kalſermäntel, 5 Schlafröcke, 2 Raglan, 5 Joppen, 40 Meter Futterzeug, 24 ſeinderanzüge, 18 Dtz. Hemdkragen, 9 Paar Manſchetten, 2 Schauanzüge, 4 Kleiderſtänder, 4 Spiegel, 2 Lampen, 1 dreiarmiger Lüſtre, 1 Ladentheke, 2 Reale mit Vorhängen, 2 Rohrſtühle, 1 Vorfenſterabſchluß und Verſchiedenes. Mannheim, den 25 März 1887. Hüffner, Gerichtsvollzieher 8„ D. .. 0— Heute Samſtag te ine Probe, dafür 3264 Montag Abend ½9 Ubr. Muſtkverein. Sountag, Vorm. 11¼ Uhr Geſammtprobe. Mercuria. Samſtag, den 26. März 1887, Abends 8¼ Uhr Verſammlung lreich Furſcen 8 tet 3291 E einen erwarte 805 Der Vorſtand. Mercuria. Sonntag, den 27. März bei günſti⸗ ger Witterung * Aupflug nach Feudenheim. Lokal:„Badiſcher Hof.“ Abfahrt Nachmittags 2½ Uhr per Dampfſtraßenbahn, wozu die verehrl, Mitglieder, Ehrenmitglieder, ſowie Freunde des Vereins nebſt werthen Da⸗ men freundlichſt eingeladen werden. 8292 Der Vorſtand. Arbeiter⸗Fortb.⸗Verein BR 3, 14. „14. Sonutag, 27. ds., Abends 7 Uhr im Ballhaus: Theater⸗Aufführung: Nichards Wanderleben. Einfühtung geſtattet. 329 Der Vorſtand. Lokalverband der Jimmerer. Verſammlung am 26. März, Abends 8½ Uhr im Lokal„Naſſes Eck.“ Tagesordnung: 1. Beſprechung der Lohnkommiſſion. 2. Vereinsange⸗ legenheiten. 3. Aufnahme neuer Mit⸗ lieder. 4. Verſchiedenes. Es werden ſümmtliche Zimmerleute Mannheims und Umgegend erſucht, zu erſcheinen. Die Lohnkommiſſion des Zimmerfach⸗ Vereins. Auch Nichtmitglieder haben Zutritt. 3241 Der Vorſtänd. Solide Geſchäftsleute zc. erhalten Geld gegen 7 1 Ficherheit und Aeccept unter günſtigen Bedingungen. Offerten sub A. 6322b an Haasenstein& Vog- ler, Mannheim. 3242 Verloren? Eine goldene Damenuhr von der Merzelſtraße bis an die Plan⸗ ken und zurück verloren. Abzugeben gegen gute Belohnung auf dem Be⸗ irksamte. 3252 8 R Unſerer heutigen Num⸗ mer liegt eine Extra⸗Beilage von dem berühmten Berſand⸗Ge⸗ chüft Mey& Edlich, Leipzig⸗ itz bei 8269 Feuerwehr. (Hilfsmannſchaft). Diejenigen Mitglieder gedachter Mannſchaft, welche bis 1. März d. J. das 35. Lebensjahr zurückgelegt haben, mithin nſcht mehr verpflichtet ſind, Feuerwehrdienſte zu leiſten, werden hiermit aufgefordert— behufs Streichung aus der Liſte— die innehabende Armbinde nebſt Statuten an den Schriftführer der Feuerwehr, Herrn W. Siegel, auf dem Rathhauſe dahier 2. Stock, Zimmer Nr. 4, alsbald abzugeben. Mannheim, den 24. Februar 1887. Der Führer der Hilfsmannſchaft: Feuerwehr Die Mannſchaft der dritten Compagnie wird hiermit auf⸗ gefordert, ſich zu einer Uebung am ontag, den 28. März, Abends 5 Uhr vollzählig am Sprſtzenhaus einzufinden. Der Hauptmann: W. Bouquet. Mannheimer Ruder-Gesellschaft. Heute Samstag Abend 9 Uhr im Lokal Café Letsch Abschiedsfeier unseres Freundes, Herrn Friedrich Czrini aus Welfersheim, Wozu wir höfl. einladen. 3290 Velociped-Cub Mannheim. Freitag, 1. April 1887, Abends ½9 Uhr im Lofal Café Bavaria General- Versammlung. Tagesordnung; 1. Vorſtandswahl, 2. Kaſſenbericht, 3. Diverſes. Um pünktliches Erſcheinen bittet 3183 3187 8140 Der Vorſtand. 11 „ Thalia.“ Samstag, den 26. März 1887, Abends 8 Uhr Mufkaliſch⸗theatral. Abend⸗Anterhaltung mit dan:f in den Sälen des„Ballhauſes“ wozu wir unſere verehrlichen Mitglieber nebſt Familienangehörigen höflichſt einladen. Vorſchläge für Einzuführende wollen jeweils an den Vereinsabenden, nach den beſtehenden Beſtimmungen, gemacht weiden. 2985 Der Vorſtaud. „Arion“ Mannheim. IJsenmann'scher Männerchor. Palmſonntag, den 3. April 1887, Nachmittags halb 4 Uhr CONOCERT in der Trinitatiskirche, unter Mitwirkung namhafter Künſtler, zu Gunſten der Pigconiſſen⸗Anſtalt und der Niederbronner Schweſtern. 5 Eintrittspreiſe: Schiff der Kirche M..50. Empore Näheres durch ſpätere Inſerate. 3280 Der Vorſtand. onntag, den 3. April, Abends 7 Uhr Die verehrlichen Mitglieder und deren Familienangehörigen werden hierzu Vorſchläge für Einzuführende können an den Probeabenden im Lokal ein⸗ Samstag, 26. März, Abends 8 Uhr Tages-Ordnung: 3) Vereinsangelegenheiten. Wegen zu geringer Betheiligung fand am 19. dſs. Mts. die 5 zu herabgeſetzten Preiſen. —4 2 Stehkragen p. Berthold Flegenheimer, 1. 8 08 01. Prima reines Wachs Geſangverein„Lyra.“ Anterhaltung mik Tanz ergebenſt eingeladen. 3218 gereicht werden. General-Versammlung 1) Abrechnung. Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittet Generalverſammlung nicht ſtatt. 3287 Stätk 40 Pf. Umlegkragen 5. Stück 30 Pf. gegenüber dem Rathhauſe. J. Brunn, Foffeiftufabrikant. empftehlt billigſt Großer Mayerhof. Heute Sonntag, Anfang 3 Uhr Streich Concert der Kapelle Vetermaunn. Restauration Paul Weber Wwe Ludwigshafen a Rh., Bismarckſtraße. Empfehle hierdurch meine reinen Weine, per Schoppen zu 30. 36, 40, 50 Pfg., ſowie prima 3049 Märzen-Bfer von der Aetlenbrauerei Ludwigshafen a/Rh. Kalte und warme Speiſen zu jeder Tageszeit bei guter und reellet Bedienung. Hochachtend Paul Weber Wwòãũ“. Restauration Fuhr H 15. Mannheimer Bierhalle, I 1, 15 am Marktplatz. Cüglich friſcher Aufiich vorzüglichſten Sieres (Actienbrauerei Löwenkeller), Guter bürgerlicher Mittagstiſch und Abendeſſen, warme un kalte Speiſen zu jeder Tageszeit, reine Pfälzer Weine, ſowie läglich Kaffee von Morgens 5 Uhr an. 2459 G 9, 25. M. 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St. Petersburg. 35 Tebbs 5 15) 515 Des—g6 S 16) Ddascg6 7 g 6 17) ha2— ha 85 Kritische Bemerkungen zu einigen Aufgaben. II. Pospisil, Mat in drei Zügen, Nr. 98. Auf den ersten Blick erkennt man an der Factur den vielgellbten, in allen Kräften wohl erfahrenen und bewanderten Problemdichter. Bei feiner Doppeldrohung 2 8b6— und 807— 8) Des⸗9), die in ihrem Pärallellaufen den Character einer ge⸗ Wissen„Hypertrophie“ nicht undeutlich erkennen lassen, Könnte für den Augenblick die Poesie ein bischen zu kurz gekommen zu sein erscheinen; allein der Eindruck zöt ein vorübergehender, und zur Wahren„Höhe“ erhebt sich die Sache sofort mit der schönen Wendung: 1).... Dhs(Dgs)!— Worauf trefflichst: 2) Dds=, 8) Sf6 resp. 05K+, in welch letzterem Falle der Springer sich höchst graziös zum verlassen en Felde Wieder zurückwendet. Fast noch„Hebenswürdiger“ und anmuthiger gestaltet sich, mit schönster eventueller Schlussverstellung:)) Lda!, 2) De51-- 3) S resp. Df5-+. Zu hübscher Wendung giebt ferner Anlass). 66—e5, sich spaltend in 2) S, Ke6; 3) Pas-E; und).. Ls; 3) Dasl. 1) 8g2 ergiebt einfach 2) Dds., 3) DA;—). Desg exmöglicht ebenso einfach: 2) SCL, B8, 3 Sos.— Der Fall 1).. KSsT, welcher nur zu einer„Umkehr des Hauptthemas“ Anlass giebt, lässt aber doch in wohlthuender(gleichsam nachgehends„entschuldigen- dex) Weise die Nothwendigkeit der beiden auf be und ds zielenden Springer deut- lich erkennen.(2) Des-+, 8) Sp6g.).—). Libs! giebt zu folgenden Bemerk- ungen die Veranlassung: Stände der schwarze Laufer bereits auf 53, 80o wäre mit dem ersten Zuge(nach der Intention) auch noch folgende Drohung(auszer den oben berührten beiden) gegeben. 2) 12—131 3) S mat, DeL mat, Deß mat.— sie wärd in ihrer durch kein Mittel mehr nach allen Seiten hin abwendbaren Vierschneidigkeit möglich, sobald sich der Daufer nach dem ersten intentionsgemässen Zuge von Weiss auf bs stellt. (Während, wWie die Sachen wirklich stehen, bei jeder andern eventuell erfolgenden irrelexanten Erwiederung, 2. B.).. Lg5, eine Fortsetzung mit 2) f2—18 in er⸗ folgreicher Weise absolüt nicht mehr denkbar wäre, wegen 2) 55—4, wWorauf Feder mir 3) Sbs oder c5-t, noch mit 3) DL(P4—b3] ein Mat erzielbar, 3) Deß aber an sich schon unmöglich sein würde.)— Geschieht aber nun auf den ersten Zug als Erwiderung jenes Lbs, so kommt mit vollem Erfolge 2) f2—f3 zur Anwen⸗ dung, und eine unter den nun vorhandenen 4 Drohungen muss zur Verwirklichung elangen. Die Variante steht an Bedeutung hinter den andern weit zurülck, allein sie im gegebenen Falle doch eben sehr lehrreich, was nicht Übersehen werden dürfte. Die wirkliche Bedeutung der(trotzdem sehr komplizirten) Aufgabe beschränkt gich auf die Erwiderungsfälle. I. 1).... Dus(g3), II. 1.. Lad4l, III... Eoe und(in letzter Linje) IV. 1)... Dyefz.— I und II sind beſdes Röchst werthyolle Varianten. Sie rivalistren an Schönheit und blendendem Glanze miteinauder,(Wird fortgesetzt.) Zur Endstellung der Partie Nr. 60. Weiss erzwingt Mat in vier Zügen durch 23) Des—f7, Kgs--h8; 24) Tei e8! Nun droht direktes Mat Doeg7, sowie Mat in zwel Zügen durch D oder Toefs; beides zumal ist nicht abzuwehren.— Dieses in einer von acht gleichzeitigen Elind- pärtien angesagte vierzugige Mat ist wieder einmal ein schönes Beispiel Klarer und gicherer Positionserkenntniss des englischen Meisters. Zur Notiz. Unter Hinweis auf die Mittheilung in Nr. 11 machen wir nochmalls darauf aufmerksam, dass Neubestellungen auf diese Zeitung an Adolf Stern in Hannheim P 4, 6 zu richten sind. Die gleiche Adresse gilt für alle Zuschriften und Sendungen. Briefkasten. N. H. in Jaworow. Besten Dank und Gruss. Dem Verfasser soll Mittheilung gemacht werden. Fref. A. O. in München. Verbindlichsten Dank und Gruss, — 812— Nachdem ihn Stedman verlaſſen, dachte Carrel nach über das, was er von jenem gehört. Er glaubte, erſt jetzt die ganze Seelengröße Iſabella's kennen gelernt zu haben und die tiefſte Reue über ſein eigenes bisheriges ſo verfehltes Leben folterte ihn und er grübelte darüber nach, wie er die begangenen Irrthümer und das direkte Unrecht, das er gethan, wenigſten einigermaßen gut machen könne und er ſagte ſich, daß er bereit wäre, jedes Opfer zu bringen, das Vergangene zu büßen und ſich, wenn auch nach langer Zeit erſt, eine Lebensſtellung zu ſchaffen, in der er befreit wäre von Reue, und der ſteten Furcht vor Entdeckung. Der einzige Weg, dies zu erreichen, ſchien ihm der zu ſein, daß er ſich freiwillig in Borley ſtellte, daß er die Strafe, mochte ſie beſtehen worin ſte wolle, wie ein Mann auf ſich nähme und damit dieſes Leben voll Angſt vor Entdeckung, Falſchheit und Heimlichkeit aufgäbe und er den nagenden Vorwürfen ſeines eigenen Herzens entrinnen konnte. Sein Entſchluß war gefaßt und doch zögerte er noch mit der Ausführung. Die Liebe iſt oft ſtärker, als der feſteſte Wille eines Mannes; ſeine Leidenſchaft für Iſabella Frere kehrte mit einer Macht in ſein Herz zurück, als ob keine Zeit des bitteren Leidens und tiefer Erntedrigung zwiſchen dem heutigen Tage und der Stunde des erſten Abſchiedes von ihr gelegen. Er mußte ſte wenigſtens noch einmal ſehen, vielleicht würde er ſte auch noch einmal ſprechen und auch Gelegenheit haben, einen herzlicheren Abſchied von ihr zu nehmen, als er dies damals an der Kirchhofthür thun konnte. Aber er hatte nicht den Muth dies zu thun— auch fürchtete er, daß ihm ein oder das andere Wort entſchlüpfen möchte über ſein Vorhaben und daß ſte dies ſchmerzen mürde, und er von demſelben zurückgehalten werden könnte. So begnügte er ſich damit, ſie dieſen Abend von ferne zu beobachten, ihr nach⸗ zugehen und ſie nochmals in dem Thorwege des alten Hauſes verſchwinden zu ſehen. Er wandte ſich ab mit einem zufriedeneren Herzen— war es nicht ein Opfer, das er um ihretwillen brachte? 67. Kapitel. Ergebung. Carrel ſprach mit Niemand über ſein Vorhaben und machte ſich, nachdem er ſeine Vorbereitungen getroffen, auf den Weg. Es war kurz vor Weihnachten, welches Feſt die Jungen und die Alten zu froher Feier vereint, und wo ſich Freunde und Verwandte, die einander lange nicht geſehen, am heimathlichen Herde wieder begrüßen. Viele Anzeichen des kommenden Feſtes bemerkte er auf ſeiner Reiſe und brachte ihm ſeinen eigenen und freudloſen Zuſtand um ſo mehr zum Bewußtſein; aber trotz alledem war er ruhiger in ſeinem Gemüthe als ſeit langer Zeit; die fieberhafte Aufregung hatte ihn verlaſſen, er war auf das Schlimmſte gefaßt und entſchloſſen, ſein Geſchick muthig und würdevoll zu ertragen. Gortſebung folgt) fſehr ſchwer zu finden. Er hatte eine Menge enger ſchmutziger Str Naähe des Fluſſes zu durchkreuzen und war froh, als er dem Ende ſeines Zi ndweſtoenſche eres Schach⸗Seitung. Kedigirt von einigen Mitgliedern des Mannheimer Schachvereins Baden Abonnementspreſs H..— 1 Ilfe fülr die NedfeN bro Quartal, bei wöchent- bestimmten Sendungen loßer, freler zusengung donntag 77. März 100/ ind unter Kreuzband,. Adolf Ste Freobler Nr. 113. Von Fr. Dubbe in Rostock. Schwarz. b 44 1 Weiss. Hat in vier Zügen. Problem Nr. 118. Von Norman Harrison, Jamaica. Sweiter Preis im 2. Turnier des„Auburn Citizen.“) Weiss: Kg6, Dgl, Ta7, es, Lal, Sfa, h6, Bba, c6, 88. Schwarz: Kdé, 1b2, Lbs, Sea, Be7. Mat in zwei Zügen. Partie Nr. 63. Wiener Eröffnung. (Gespielt kürzlich in Toledo Ver. St.) Weiss: Capitän Mackenzie. Schwarz: 1) e2—e4 0 8g1—13 2) 8b1—es 5) h2—54 3) 12—14 6) 8f8—85 Roman Beilage „General Anzeiger“ (Maunheimer Polksblakt und Handelszeitung.) 8 Kampf um's Daſein. Original⸗Roman von Moy Thomas aus dem Engliſchen von R. Heß. Cortſetzung.) Die Zeit nahte heran, ihr Lebewohl zu ſagen, und Carrel ſagte ihr noc einiges über ſeine Pläne für die Zukunft. Er war von ſeinem Verwan der ihn gerne ganz bei ſich behalten hätte, reichlich mit Geldmitteln verſe worden.„Aber ich wollte es nicht risktren, Schande über ihn zu bringen ſagte er,„denn jenes ſchmachvolle Geheimniß hängt noch immer Verderben droh über meinem Haupte; in Kurzem werde ich, wenn nicht verhindert, E verlaſſen, und hoffe, mir in einem anderen Lande einen ehrlichen Namen erwerben.“„5„ Iſabella wünſchte ihm Glück und Segen zu ſeinen Abſichten und kor es nicht vermeiden, daß ſich ihre Augen mit Thränen füllten, als ſie an Thüre des Kirchhofes angekommen, ihm die Hand zum Abſchlede reichte; E ſah nichts von ihrer tiefen Bewegung und ſein Abſchiedsgruß war voll größten Hochachtung, was Iſabella wohl zu würdigen wußte. Im nächſten Augenblick ſtand er allein an dem Thore, ihr nachblie als ſie ſchnellen Schrittes die Straße hinab ſchritt. Im Gefühle ſeiner niedrigung wagte er es nicht, ſie öffentlich durch die Straßen zu begleiten, al er folgte ihr von ferne, bis ſie unter dem Thorwege ihres väterlichen Ho verſchwunden war. 66. Kapitel. Reue. Die Veränderung, die in jener Nacht, als Carrel planlos die Londons durchwanderte, über ihn gekommen, war kaum eine größere, als welche der Tod Grindley's in ihm verurſachte. Seine natürliche hatte ihn ganz verlaſſen, auch ſeine Plaͤne für die Zukunft hatten verloren und bei ſeinen ruheloſen, nächtlichen Wanderungen, durch die Straßen dachte er manchmal, daß es beſſer geweſen wäre, wenn ihn Stedman nie naſſen Grabe entriſſen hätte— dann wären ſeine Leiden längſt zu Ende Eines Abends verließ er ſeine Wohnung, um ein Auswanderungs⸗B aufzuſuchen, deſſen Adreſſe er einer Zeitung entnommen, aber der Pl⸗ — 99— Weiss: Capitän Mackenzie, Schwarz: Maurice Judd. 7) LI—e4 Sc6—055) 14) Dgöve7) 5ꝗ5 8) Le4—bg—169 15) De7f8 Kes f8 9) d2—d4) 16.5 16)—0 Kf8 e710) 10) dadceB göchd⸗) 17) Segd5= Kef— d7 11) Lelf4 d7—d6 18) Jf1—7. Ke7—c61¹) 10 Ddl—ds Dds—e7) und Weiss setzt im fünf Zugen mat. 19 18) Lf4—g59) o7 c6 ) Eine gute Erwiderung. Will man dem Gambit ausweichen, so ziehe man statt dessen 2) IfS—65. ) Dieser Zug— auch im Kieseritzky-Gambit seit Langem mit Recht aus der Mode gekommen— ist an dieser Stelle zu tadeln. 6) bf-h6 sollte geschehen, wenn nun 7) Sgöef7, Kesgcf7, 8) LfI—e5-, d7d5, 9) Le4ed5[wenn 9) Lesdadb, 806—ab] Kf7—g7, in eine bekannte Variante des Allgaler-Gambits einlenkend. J Vorzuziehen ist).. Sgs-h6; doch hat auen dann Weiss mit 9) d2—d4 überwiegendes Spiel. ) Hier konnte 8) IIfS—e7, 9) d2—dd, Leecgö, 10) hadeg5, Seß—g6 geschehen. ) Die konsequente Fortsetzung des Angriffes. Die Stellung des Schwarzen, und bei exponirtem Königsflügel, ist nun kaum mehr vertheidigungs- ig. ) Etwas besser wäre 100 is e7. ) Auch 12) Dds-d7 hilft nichts Wegen 18) essads ſes droht Dd5—e5] LfSN 46, 14) Lfasadé, und Schwarz verliert, wie er auen wWiedernehme, immer die Dame. ) Ein vortrefflicher Zug. Zöge Schwarz 13) Def)eg5, 80 14) Dd5—f7+, Nesds, 15) Dffrefs., Kds-d7, 16) e5—e6 g, Kd7 e6, 17) DfS—egL, KC6—b6 (wenn Ko6—c5, 18) Des—b5-=) 18) Ses—d5E, Kb65, 19) Des—ad und gewinnt. Schwarz konnte sich wohl am jängsten halten durch 18). De7- g7. ) Weiss konnte hier auch 14) Ddsseg8 spielen. 0) Dem Bauer dé zu Liebe gehlt Schwarz, der mit 16) Kf8—g7 sich noch etwas länger hätte halten können, den Maf. entgegen. ) Falls 18) Kd7-ds, s0 war nach 19) Pf78 +, Kds-d7, 20) LbS a4-E das Mat nicht zu verhüten. 1) Durch 19) Tf7—ei, Kc6—b5, 20) 42. a4- K beliebig, 21) Lbs—-c4 und 1 1 Zuge mat; also um einen Zug früher, als der amerikanische Meister angag — KRundschau. Literarisches.(Schluss.) Aus dem Problemtheile ist für Schachfreunde der deutschen, englischen oder slavischen Welt zu erschen, dass auch in den romanischen Ländern diesem Theile des Schach's die Pflege zahlreicher, und darunter sehr be- gabter, Adepten zu Theile wird. Von dem reichen Inhalte der letzten Hefte sei im Einzelnen hier nur auf einen längeren vortrefflichen Essai hingewiesen, der das Leben und die Wirksamkeit Phili- dors behandelte und im Ianuarhefte zum Abschlusse kam. Das Februarheft bringt einen sehr interessanten Brief des spanischen Forschers Jo8e Brunet in Barcelona über ein im Escorial befindliches Manuscript aus der Mitte des dreizehnten Iahrhunderts. Zusammengestellt auf Befehl König Alfonso's des Weisen von Castilien, behandelt es alle damals bekannten Bretspiele und enthält ausser beschreibenden Texte, 110 Dia- gramme und Zeichnungen. Sennor Brunet scheint aus dessen Inhalt den Schluss zu Ziehen, dass der Ursprung des Schachspiel's nicht, wie allgemein angenommen, in Indien, sondern im alten Egypten zu suchen sei. Ueber die Aufstellung der 4 Par⸗ teien im Chaturanga verbreitet ein Diagramm neues Licht. Darnach standen die vier Könige in den Eekfeldern; ihnen zur Seite je ein Thurm und ein Springer; die vier Laufer auf den Feldern b2, g2, b7 und g7; und endlich waren die Bauern auf ag, bs, o, c1 resp. ha, g3, f2, f1 ete. postirt. Würfel wurden keine benutzt. Dieses war dagegen der Fall bei einem dem modernen Trik-Trak ähnlichen Spiele, genannt das der vier Iahreszeiten.“ Man bediente sich bei demselben eines runden Bretes, sowie in vier Farben geschiedener Figuren. Letzterer Umstand erklärt wohl die Ver- Wechslung mit dem Chaturanga.— Noch vieles andere von besonderem Interesse für den Forscher in der Geschichte der Spiele enthält das merkwürdige Manuseript, und da Herr José Brunet die Veröffentlichung weiterer Ergebnisse seiner Untersuchungen — 310— nahe war und nach einer Paſſage gewieſen wurde, über deren einer Mauer er ein Bugſpriet herüberragen ſah; es war dies dieſelbe Gaſſe durch welche Iſabella in der Nacht ihrer Flucht gekommen. An dem Thorwege des die Paſſage abſchließenden hohen Quergebäudes fand er die Aufſchrift:„Auswanderungs⸗Büreau“. Außerdem waren verſchiedene Plakate angeheftet mit Abbildungen von Segel⸗ und Dampfſchiffen, zur Reiſe nach Montreal, Quebek und verſchiedenen anderen überſeeiſchen Plätzen einladend. Ein anderes größeres Plakat fiel ihm in die Augen, das nicht verfehlen konnte, ſeine große Aufmerkſamkeit in Anſpruch zu nehmen. Bei dem Schein der Straßen⸗ laterne ſah er ſeinen eigenen Namen mit großen Buchſtaben über ſeiner Perſonal⸗ Beſchreibung, ſtehen, mit der Aufforderung, ihn im Betretungsfalle gegen Be⸗ lohnung an das Militair⸗Commando in Borley einzuliefern. Es war darin auch geſagt, daß er mit der verunglückten Bank von Barnardiſton in Verbindung ſtand, in der Begleitung eines kleinen alten Mannes ſei und zuletzt in dem Dorfe Aſhwell im Hainoult⸗Walde gewohnt hatte. Carrel erſah hieraus, daß Goldney ſein Verſteck ausgefunden und daß Widgett's Warnung zur rechten Zeit gekommen, er konnte ſich auch leicht ſagen, daß jedes Auswanderungs⸗Büreau eine derartige Bekanntmachung erhalten haben würde, und daß er ſomit andere Wege einſchlagen müſſe, um aus dem Lande zu kommen. Eine unerwartete Begegnung ſollte ſeinen Gedanken eine andere Richtung geben. Als er Abends vor ſeiner Wohnung auf der Straße ſtand, legte ſich eine Hand auf ſeine Schulter, und als er ſich erſchreckt umwandte, ſtand er ſeinem alten Freunde Stedman gegenüber. „Laſſen Sie uns hineingehen“, flüſterte dieſer,„find Sie denn toll, daß Sie öffentlich herumgehen, während an allen Mauern Ihr Name und Ihre Perſonal⸗Beſchreibung zu finden iſt?“ Carrel freute ſich ſehr über dieſes Wiederſehen; Stedman war mit ſeiner Sarke nach London gekommen und hatte durch Iſabella Frere Carrel's Adreſſe erhalten. „Alſo Bankier ſind Sie geweſen, ſeit wir uns nicht geſehen?“ ſagte der alte Mann, nachdem ſie in Carrel's Zimmer getreten waren,„aber die Spür⸗ hunde haben Ihnen wohl keine Ruhe gelaſſen?“ „Das war es gerade nicht“, antwortete Carrel,„ich gab das Geſchäft freiwillig auf, in dem ich noch eine Zeitlang hätte bleiben können— aber nur unter Bedingungen, die nicht ehrenhaft waren, und ſo zog ich es vor, zu gehen.“ „Natürlich“, ſagte der alte Mann, der eine hohe Meinung von Carrel's Ehrenhaftigkeit hatte.„Sie konnten das nicht ertragen nd zogen die Armuth dem unrechtmäßig erworbenen Reichthum vor. Was für ein feiner Herr Sie übrigens geworden ſind!“ Carrel erzählte Stedman von ſeiner Abſicht, außer Landes zu gehen und r augenblicklich daran verbindert ſei.“ — 51— — in nahe Aussicht stellt, so wWerden die Schach-Freunde und insbesondere die Schach⸗ Archäologen, sollte auch daraus Anlass zu mancher Controverse entstehen, dem mit dankbarer Erwartung entgegensehen. Im Lebrigen enthalten die beiden uns vorliegenden Hefte der Stratsgie eine Srosss unzahl gut glossirter Partien französischer und ausländischer Meister; zahl. reiche Original-Probleme nebst den preisgekrönten aus verschiedenen Turnieren, reich- haltige Nachrichten und endlich jeweils auf dem letzten Blatte eine Abtheilung für die— besonders in Frankreich— zahlreichen Freunde des Damenspiels. Zumal denjenigen unserer verehrten Leser, die der französischen Sprache müch- al können wir die Anschaffung der Stratégie bestens empfehlen. Sie werden zehme Lectüre und Schachstoff in Hülle und Fülle finden. Man abonnirt bei dem Herausgeber Numa Preti, rue Saint Sauveur 72, Paris. 20 Fres. p. a. für die Länder der Post-Union. Leipzig. Im„Leipziger Tageblatte“ betont Herr J. Minckwitz, dass er allein bexeits die Summe von ebwa 3000 Mark für den Wettkampf L. Paulsen— W. Steinitz aulgebracht habe. Auch ohne näheren Einblick in die Einzelnheiten der zu Grunde liegenden Zeichnungen können wir nicht umhin, über dieses so schöne Resultat unsrer Befriedigung Ausdruck zu verleihen. Da diesen 3000 Mark, für welche der Redacteur der Schachspalte genannten Tageblattes einsteht, noch der Einsatz Louis Paulsen' von 1600 Mark und die poraussichtlich nicht unbeträchtlichen Beiträge des deutschen Schachbundes und verschiedener deutscher Gesellschaften hinzuzurechnen sein werden, 80 könnten obiger Mittheilung des Herrn Minckwitz zu Folge, bereits im Ganzen mindestens 6000 Mark als gesichert zu betrachten sein. Hieran reiht sich noch in be- deutungsvoller Weise die Gewissheit, dass wenn der Match erst einmal ge⸗ sichert ist, auch die„Deutsche Schachzeitung“(vergleiche deren Februarheft) dem- selben— etwa durch Veröffentlichung der Partien?— näher zu treten beabsichti 5 KRostock. Der dortige Schach-Club hat sein Winterturnier jetzt beendet. Preis. träger sind die Hexren: I) Hagemeister, 2) Rothländer, 3) Martens, 4) Koch.— Das Stiktungskest des Club's wurde am Abend des 12. d. Mts. durch ein Festessen gefeiert, Welches kast alle Mitglieder bis zum frühen Morgen vereinte.(Mecklenb. Sonntagsb.) Italien. Der Furiner-Schach-Club, dessen Ehrenpräsidium vor Kurzem der Her- zog von Aosta, Bruder des Königs von Italien, übernommen hat, richtete, ohne Be- schränkung auf seine Mitglieder, einen Schachunterrichts-Lehrgang ein und eröffnet für alle Schachfreunde Turin's am 1. April ein Vorgabeturnier in drei Classen, deren erste der zweiten Bauer und Zug und der dritten einen Springer vorzugeben haben Wird ete. Die Classe von Bauer u. Zzwei Zügen fällt demnach aus. Vor nicht langer Zeit ex- schien, nebenbei bemerkt, die Vorgabe z weier Tempi u. eines Bauern einem hiesigen Schach-Club vermuthlich als unwesentlich. Er glaubte sie daher durch die Vorgabe zweler Bauern und eines Zuges ersetzen zu müssen und schuf so eine neue Art dieser Spiele, Vorzugeben bestimmt wurde neben dem Königslauferbauer der des Königs! Amerika. Das Zustandekommen des internationalen Schach-Congresses gewinnt Dank der unermüdlichen Thätigkeit des Comité's und dem eifrigen Eintreten des bInternational Chess Magazine“ immer mehr an Wahrscheinlichkeit, Sehr erfreulich ist es, aus genannter Zeitung zu erfahren, dass jene Beweggründe, welche ursprüng⸗ lich das zur Seitetreten einer der bedeutendsten New-Vorker Gesellschaften bewirkten, nicht mehr bestehen. Der„Manhattan Chess Glub“ wird zum Gelingen des weit⸗ greifenden Planes das seinige beitragen. Mit wahrhaft amerikanischer Raschheit und Freigebigkeit sind die Schachfreunde jenseits des Oceans mit ihrer Unterstützung durch reiche Beiträge, sowie zahlreichen Subseriptionen auf das„Congressbuch“ her⸗ vorgetreten und zwar nicht nur in New-Vork, sondern in den verschiedensten Staaten der Union. Europa mag sich deshalb einstweilen zu Überseeischen Kämpfen rüsten. Capitän Mackenzie ging aus den Kämpfen in New-Orléans siegreich hervor. Ge- gen Mr. Me Connell gewann er 15, verlor 2, machte 4 Partien remis; gegen Mr. La⸗ batt gewann er 7, verlor 1 und machte eine remis; und schlug Mr. Maurian dreimal, ohne nur ein remis zu gestatten. In sechs Verschiedenen Sitzungen spielte er, theil- welse gegen die stärksten Kämpfer der„Crescent City“, im Ganzen 94 Simultanpar- tien; exr gewann davon 70, verlor 14 und 10 blieben unentschieden. Eine Berathungs- partie gegen die verbündeten Mssrs. Buck, Dunn und Seguin verlief zu Gunsten, eme andere gegen Mssrs. Blanchard, Moore und Wilcox zum Nachtheil des Capitäns, der sich nunmehr in Folge einer Einladung nach Havanna begeben hat, um sich mit den bekannten Meistern Golmayo und Vasquez zu messen. Im„Brooklyn-Chess-Olub!“ spielte W. Steinitz kürzlich zehn Partien gleich· zeitig und gewann sie alle.— Dem„St. Paul Pioneer“ zufolge waltet als Schrift- führer des Schach-Club's in Ashland(Ohio) eine Dame, Miss Lizzie Osborne. — 311— Damit ſoll es keine Noth haben“, ſagte der Schiffer,„ich werde die alte Schalnope in Stand ſetzen, und Sie an die holländiſche oder franzöfiſche Küͤſte bringen, dort haben Sie Gelegenheit genug, fortzukommen.“ Carrel's Beſuch blieb lange und ſie unterhielten ſich über die Vergangen⸗ heit, dann kam Stedman auf Capitän Clayter zu ſprechen.„Der arme Mann iſt vollſtändig ruinirt“, ſagte er,„die Wucherer und Advocaten haben ihm den Reſt genommen. Man ſagt, daß Frere den größten Theil des Beſitzthums, wenn nicht Alles, von der verunglückten Geſellſchaft gekauft hat, ſo daß Fräulein Frere eines Tages die Beherrſcherin dieſes königlichen Badeplatzes werden wird.“ Fräulein Frere hat Ihnen meine Adreſſe gegeben?“ fragte Carrel. „Freilich“, erwiderte der Schiffer,„ſie wußte, daß ſie mir trauen durfte und dachte, daß Sie ſich, in Ihrer augenblicklichen Trübſal freuen würden, das Geſicht eines alten Freundes zu ſehen.“ „Ich bin ihr ſehr dankbar“, ſagte Carrel,„ſie iſt beſſer gegen mich, als ich es verdient.“ „Viel beſſer“, erwiderte der alte Mann trocken.„Meine Frau behauptet, daß die junge Dame ein richtiger Schutzengel für Sie geweſen.“ Widgett's myſteriöſe Andeutung fuhr Carrel durch den Sinn.„Stedman ſagte er haſtig,„ſagen Sie mir die Wahrheit, hat Fräulein Frere etwas mit meiner Befreiung aus dem Gefängniſſe zu thun gehabt?“ „Selbſtverſtändlich“, erwiderte dieſer,„Wer ſonſt ſollte einen Mann zu dem gefährlichen Geſchäft veranlaßt haben, die Gitterſtäbe vor dem Fenſter auszubrechen.“ Aus der nun folgenden Erzählung Stedman's kamen Carrel die ganzen Vorgänge jener Nacht klar zum Bewußtſein. „Ich dachte bis vor Kurzem, daß ich Ihnen jene Rettung zu danken hätte, Stedmann“, ſagte er,„aber haben Sie auch eine Vermuthung über die Hand, die mich befreit hat?“ „Ein ſehr begründete Vermuthung“, antwortete der Schiffer,„es wat ohne allen Zweifel Widgett's Hand.“ Welches Motiv konnte er dafür haben?“ „Geld und die Ueberredung der fungen Dame.“ „Das Opfer war ein zu großes“, ſagte Carrel.„Der Dienſt, den ich ihr geleiſtet, war ein ſehr geringer aber ich kenne ihre noble Natur genugſam.“ „Die Sache hat noch einen lieferen Grund“, ſagte der Schiffer,„ſie war nämlich die Urſache, daß ihr Verſteck aufgefunden wurde, und das ſchmerzte ſie ganz unbeſchreiblich.“ „Wieſo?“ fragte Carrel. „Sie ſandte nämlich Widgett mit einem Briefe, zu Ihnen, den er, als er ſah, daß Sie der Mann ſeien, den er ſchon längſt ſuchte,“ nicht abgab Derſelh Halunke, der Sie damals verrieth, war nun bereit, Sie wieder zu befreien, wenn er es ſeiner Mühe werth fände. S ee r„ — General⸗Anzeiger 7. Sclte. Lichtenſtangen⸗Verſteigerun mehrere Tauſend in Weinheim a. 5. Nächſten Montag, den 28. ds. Mts. laſſen grüne Weinbergſtangen auf dem Mühlbauer'ſchen Bierkeller an der Wiesgaſſe verſteigern. Photographische Anstalt P 7, 19. Mache dem verehrten Publikum und meiner werthen Kundſchaft be⸗ F 7, 19. Achtungsvollſt Sti chling& Helfert. Herm. Klebusch vormals G. Matter. Heidelberger Straße. kannt, daß ich mein neues prov. Atelier (mit vorzüglichem Licht) nahmezeit von—5 Uhr. Hochachtungsvoll Herm. Klebusch, vormals G. Mattor ſeit dein 20. Februar eröffnet habe. Auf⸗ — 8196 2506 28 Für 0 Jeſang. und Gebetbügher in größter Auswahl und zu billigſten Preiſen onfirmanden empfiehlt Julius Hermann's Buchhandlung, O 3, 6, Ecke von Planken und Strohmarkt. 3258 f leuen revidirten Tertbücher zu allen Opern ſind zu haben auf meinem Geſchäftsbureau, ſowie durch meine Colporteure an den Eingängen des Gr. Hof⸗Theaters. 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Iſabella, Prinzeſſin von Sieilien Der Prinz von Granada 5 5 Robert, Herzog der Normandie 8 Bertram, ſein Freund 5 5 Alberti, Ritter Ein Waffenherold„„ Ritter 5 eee Raimbaud,) Helene Ritter und Große, P Die Handlung geht in Paleſemo und der Umgegend vor. Der Text der Oper iſt beim Portier, am Kiosk und Abends an der Landleute aus der Normandie Muſik von Meyerbeer. Herr Stein. *„ Herr Gum. * * »(Herr Grahl. ** Volk, Nonnen, Geiſter der Hölle. Zeit das 11. Jahrhundert. Kaſſe für 40 Pfennige zu haben. Herr Gö jes. Herr Mödlinger. Herr Starke. (Herr Peters. (Herr Strubel. (Fräul. Mohor. „Fräul. Prohaska. 0 5 Frau Gutenthal. agen, Herolde, Sicilianiſche Soldaten, Knappen, 3273 ſund Nationaltheater 99. Vorſtellung. Abonnement A. Robert der Teufel. Große Oper in 5. Abtheilungen von Seribe und Delavigne. Jafmg 6 Ahr. Ende gegen 10 Ahr. Kaſſeneröffn. /26 Ahr. AAGUAHUMMEHAMAABWAHAAHA Große Preiſe. 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Cath. Henr. Eichhorn. Wilh. Koehlex, Seer.⸗Aſſiſt. u. Eliſ. Joſ. Müller. Maxim. Vital, Chemiker u. Marie Eug. Grimmer. 24. Herm. Koch, Aufſeher und Cath. Streckfuß. Getraute: Ludw. Brechter, Kaufm. m. Au⸗ guſte Bärenklau. 21. Carl Wilh. Pfieſter, Maurer m. Julie Steger geſch. Ulrich. 21. Georg Reinemuth, Fabrikarb. m. Chriſtine Biſſinger. 21. Simon Aſtner, Aufſeher m. Mina Graulich. 21. Louis Reckewell, Friſeur m. Marie Schmitt. 24. Gottlieb Fr. Vollmer, Kaufm. m. Cath. Schlachter. 24. Ernſt Möbis, Schneider m. Cath. Götz. 24. Joh. Keck, Schutzm. m. Luiſe Werner. 24. Phil. Kiefer, Kaufm. m. Wilh. Schneider. 24. Joſeph Weber, Spengler m. Barb. Wendling. ö 24. Joſef Längle, Rangirer m. Marie Ther. Konrad. März. Geborene: 14. d. Schreiner Joſef Ehemann e. S. Joh. Adolf. 15. d. Schneider Fried. Gerner e. T. Emma Luiſe. 13. d. Ingenieur Mich. Linfner e. T. Catharina 14. d. Tagl. Friedr. Heinzelbecker e. T. Roſine. 15. d. Schmied Franz Foshag e. T. Emma. 17. d. Tapezier Jac. Voifin e. S. Jacob. 12. d. Bierkutſcher Heinr. Mayer e. T. Marg. 16. d. f Schmied Chriſt. Münz e. S. Chotſtof. 14. d. Kaſſenbeamt Otto Funken e. S. Max Eugen Otto. 80. d. Hafenauſſ. Joſ. Kirchgäßner e. S. Carl Joſef. 17. d. Tapezier Wilh. Anna Cath. 20. d. Schneider Friedr. Georg. 20. d. Maurer Ferd. Diemer e. T. Bertha. 18. d. Locomotivf. Friedr. Winter e. S. Adolf Phil. 19. d. Wagenw. Geh. Joh. Frz. Horn⸗ ung e. T. Elſa Caroline. 20. d. Schloſſer Gottl. Hering e. S. Carl Friedr. 20, d. Werkmſtr. Gg. Andr. Hofmann e. S. Aug. Theod, 19. d. Tünchner Gg. Ant. Häfner e. S. Georg Anton. 19. d. Buchdr. Heinr. Diesbach e. S. Heinr. Joſef. 22. d. Tapetendr. Heinr. Höring e. S. Emil Friedr. 20. d. Polizeicommiſſär Con. Meng e. Si. Wilh. Alex. 12. d. Kaufm. Friedr. Suzen e. T. Chriſtine. d. Gummiarb. Mich. Rogowski e. T. Amalie Mari d. Schloſſer Gg S. Georg Joſef. 20. d. Victualienhdlr. Petrus Müller e. T. Anna. 28, d. Redakteur Heinr. Unger e. T. Wilhelmine. 17. d. Obermälzer Carl Lud. Kilthall e. S. Ludwig⸗ Dönig e. T. Georg Reis e. S. 20. e. 20. Joſef Klump e. 20. b. Fuhrm. Conr. Ulleich e. S. Michael. 20. d. Schloſſ Joh. Joſ. Hoffmann e, S. Jacob. 18. d. Müller Joſef Schuppa e. S. Joſef. 10. d. Gipſer Bernh. Kießer e. T. Ca⸗ tharina. 10. d. Tapezier Georg Heller e. S. Otto. 17. d. Bauunternehmer Guſt. Möhring e. T. Elſa. 19. d. Schuhm. Friedr. Metzger e. S. Wilh. Friedr. 14. d. Fuhrm. Chriſt. Vogelmann e. T. Emma. 22. d. Tapezier Aug. Kohlſchmitt e. T. Marg. Luiſe. März. Geſtorbene: 18. Roſa, T. d. Tagl. Joh. Kirchgeß⸗ ner, 1 J 8 M. 5 T. a 17. Otto, S. d. Kutſchers Seb. Fell⸗ hauer, 7 M. a. 19. Jean, S. d. Maurers Georg Schoen 17 T. a Friedr. Kaltreuther, 3 M. 7 T. a. 18. Eliſ. geb. Schmitt, Ehefr. d. Tagl. Ferd. Heim, 41 J. 9 M. a. 19. Siegfr., S. d. Kaufm. Joh. Ziegler, 1 M. 9 T. a. 19. Kath. geb. Heil, Wtw. d. Schloſſers Joh. Schäfer, 52 J. 3 M. 19 Ta. 19. d. verh. Behnarb. Joh, Friedrich Bender, 51 J. 5 M. a. 20. Ida Joh, T. d. Lithogr. Chriſt. Seitz, 2 J. 3 M. 11 T. a. 21. Max, S. d. Kaufm. Emil Hirſch, IN 20. d. Wtw. Anna Marg. Diſtler geb. Ulrich, 81 J. 4 M. 27 T. a. 19. Jakob. Wilh. geb. Heinle, Eßefr. d. Zimmerm. H. Winſenburg, 42 J. 19 T. a. 21. d. verh. Bildhauer Friedr. Brühl, 41 J. 11 M. a. 20, Emik, S. d. Cigarrenm. Heinr. Koch, 11 M. a. 21. Joha geb. Beiſel, Wtw. d. Maurer Jac. Krauth, 69. 1 M. 18 T. a. 20. Paul. Chriſt. Sofie, T. d. Kaufm. Joh. Schmieg, 13 J. 14 T. a. 20. d. königl. Mayor a. D. Emil Wagner 46 J. 1 M. a. 21. d. verw. Privatm. Johann Nep. Sprattler, 77 J a. 22. d. verh. Spengſer Wilh. Manne⸗ bach, 46 J. 4 M. a. 21. Heinr., S. d. Spenglers Heinr. Renſch, 14. T. a. 21. d. Wittwe Anng Geißler, geb. Giebel, 88 J. a. 23. Emma Marie Cath. geb. Kieffer, Ehefr. d. Kaufm. Franz Bender, 22 J. 6 M. a. 22. Emma, T. d. Eiſendr. Johann Brechtel, 2 M. 13 T. a. 22. Marie Frzcka., T. b. Schneiders Jac. Zoller, 1 M. 14 T. a. 22. Suſanna, T. d. Tagl. Carl Katzen⸗ bach, 1 M. 2 T. g. 23. Bab, geb. Saar, Wtw. d. Magaz. Friedx, Fritz, 70 J. 7 M. a. 23. d. verw. Muſiker Aug. Gottl. Spiel⸗ mann, 68 J. 5 M. 12 T. a. Mart. Wilh., S. d. Schuhm. Wilh. Stotz, 3 J. 5 M. a. 28. d. verh. Tagl. Carl Knödler, 55 J. a. 23. d. verh. Tagl. Eduard Kuhlbars, 62 J. 9 M. 2 T. d. 24. Frida Cath. T d. Gärtners Max Kling, 1 J. 1 M. 9 T. a. 21. Bertha, T. d. Locomotivf. Wilh. Hitzfeld, 5 M. 2 T. a. — ˙—„—n——— Auszug aus den Civilſtandeg⸗Regiſtern der Stadt Ludwigshafen a. Ah. Verkündete: 17. Phil. Jak. Herbfter, Schneider u. Maria Sofig Cordier. 17. Joſef Stern, Tagner und Maria Kunigunde Höhl. 21. Carl Martin Bailänder, Glaſer u. Eliſab. Marg. Gaubatz. 21. Phil. Borger, Steinhauer u. Maria Monath. Johann Wilh. Hagen, Hufſchmied U. Kath. Lincks 22. Carl Dewald, Eiſendreher u. Magd. Reiß. 24. Gg. Gehringer, Schloſſer u. Roſina Chriſt. Hoß. Getraute: 17. Franz Dörrzapf,.⸗A. m. Anna Maria Erb. 19. Heinrich Bader, Kath. Steinacker. 19. Georg Albeſt, Schloſſer m. Eliſab. Kämmerer. Geburten: 16. Pauline, T. v. Carl Lubwig Voll⸗ mund, Kaufmann. 17. Eliſab. Thereſia, T. v. Georg Crun⸗ ner, F. A. 18. Margaretha, T v. Ant. Werner, F. A. 17. Julius, S. v. Adam Kühn, Zim⸗ mermann. 15. Albert Heinerich, S. v. Hch. Rap⸗ penegger, Kaufmann. 16. Carolina, T. v. Joſ. Weiß, Schreiner. 20. Heinrich Ludwig, S. v. Joſef Hahn,.⸗A. 18. Eliſabetha, T. v. Hch. Hillenbrand, 22. Eiſengießer m. Heizer. 19. Joſef, S. v. Friedrich Geil, Todten⸗ gräber. 20. Rob., S. v. Hch. Stein, Schuhm. 15. Friedrich Otto, S. v. Joh. Baader, Schreiner. 20. Ma ia Barbara, T. v. Michl. Nick⸗ las, Maurec. 19. Franz, S. v. Georg Ruckriegel, Tagner⸗ 22. Wilhelm, S. v. Jakob Knoch,.=. 23. Eugen Wilhelm, S. v. Gg. Frey, Gärtner. 23. Valentin Franz, S. v. Franz Hch⸗ Mieger,.⸗A. 23. Chriſtina, T. v. Joh. Sonneck,.⸗A. 23. Anna Carolina, T. v. Joh. Bapt. Waguer, Sattler. Geſtorbene. 17. Georg, 8 M. a. 20. Georg Peter, 2 M. 19 T.., S. v. Peter Grießer, Tagner. 21. Herm. Weißenmayer, 22 J. 4 M. ., Tagner, ledig. 20, Chriſtina Paulina, 18 J. a, T. v. Chriſtian Schmitt,.⸗A. 21. Eliſab. Bertram, 67 J. a. Ww. v. Michl Mury, Tagner. 19. Emil, 10 J.., S. v. Stefan⸗ karcher, Ww. 23. Ferd. Otto, 1 J. 1 M.., S. v. Karl Ferd. Klahr, Locomotipf, 24. Luiſe, 8 J.., T. v. Carl Michel, Schreiner. 24. Cath. Broſchart, 54 J., Ww. v. Hch. Schönholz. 24. Friedrich, 1 J. 1 M.., S. v. Friedrich Helm, Schloſſer. „„„———————— Kirchen⸗Azſagen. Evangel. proteſt. Gemeinde. Trinitatis⸗Kirche. Sonntag, den 27. März 1887. 9 Uhr Confirmation. Herr Stadtpfr. Greiner. Concordienkirche. 9 Uhr Confirmation. Herr Stadtpfr. Ruckhaber. Lutherkirche. ½10 Uhr Confirmation. Herr Stadtv. Auderer, Concordien⸗Kirche. 6 Uhr Predigt. Herr Stadtv. Fiſcher. Hv. Vereinshaus, K 2, 10. Sonntag, den 27. März Vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule, Nachm. 3 Uhr u. Abends 8 Uhr bibl. Vorträge. Holdermann. Kalholiſche Gemeinde Jeſuitenkirche, 5. Faſtenſonntag, 27. März. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Zweiter Gottesdienſt. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt(Pred. und Amt.) 11 Uhr Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½3 Uhr Vesper. 7 Uhr Faſtenpredigt.(Dr. Schädler) Untere kathol. Pfarrei. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Amt. 11 Uhr ſtille hl Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. 4 Uhr Faſtenpredigt mit Andacht. Mittwoch. Abds. 7 Uhr Faſtenpredigt mit An⸗ dacht. Neckar⸗Kirche. Sonntag. ½10 Uhr Amt mit Predigt. Altkathol. Gemeinde. Sonntag. 10 Uhr Gottesdienſt. •r Kirchen⸗Anſagen. der Sladt udwigshafen. Katholiſche Pfactgemeindr. Samſtag. 8 Uhr Beicht. 4 Uhr Sslve. Sonntag.(Paſſious⸗Sonntag). ½6 Uhr Beicht; 6 Uhr erſte hl. Meſſe. ½7 Uhr Frühmeſſe mit Homilie. ½9 Uhr hl. Meſſe für die Schul⸗ kinder. ½10 Uhr Predigt und Hochamt, 1 Uhr Chriſtenlehre f. d. Knaben. ½2 Uhr Chriſtenlehre f. d. Mädchen. 2 Uhr Roſenkranz⸗Bruderſchafts⸗ Andacht und Faſtenprebigt, 6 Uhr Roſenkranz⸗Gebet. Während der Woche: 6 Uhr Beicht. ½7 Uhr erſte hl. Meſſe. /8 Uhr Pfarrmeſſe. Donnerſtag. 7 Uhr Engelamt. 9 Uhr hl. Meſſe. Mittwoch. Nachmittag 8 Uhr Beicht. Abds. 5 Uhr Miſerere⸗Andacht, Donnerſtag Nachmittag 3 Uhr Beicht. Freitag, den 1. April(Feſt der ſieben Schmerzen Märiä). 7 Uhr Hochamt mit ſakr. Segen. 3 Uhr Beicht. Abds. 5 Uhr Kreuzweg⸗Andacht mit ſakram. Segen. Ino. Werner's Bodenlacke 3245 nur feinstes colophonfreies Fahrikat, 60 PIg. das Pfund. 2 67,9. General⸗Auzeig er Ke 1 Sophie Link, Dumen⸗Mäntel⸗Geſchüft. Die Firma unterbreitet hiermit die Mittheilung, vom Eingang der außerordentlich reichhaltigen und Colleetion nuultitn drn Saiſu in: Damen⸗Regenmänteln, nur das Neueſte und 1 der 8 jetzigen Mode, im Preiſe von M. 5½ bis M. 70.— Damen⸗Jaquetts, farbig und ſchwarz, loſe und ſchließend, in ga⸗ rantirt ſoliden, dekatirten Stoffen, von M. 4½ bis M. 60.—. 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