Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. Erſckheint täglich, Soun⸗ und Feſttage ausgensmmen. Badiſche Volkszeitung. Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen⸗Zelle 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 8 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. AUAnſere heutige Nummer um⸗ aßt mit der Roman⸗Beilage, ſowie der üdweſtdeutſchen Schach⸗Zeitung 16 eiten. Die nächſte Nummer des Ge⸗ neral⸗Anzeiger erſcheint Montag Vor⸗ mittags halb 11 uhr. »Deutſcher Veichstag. Berlin, 20. Mai. Mehrere Rechnungsvorlagen werden ohne Debatte erledigt. Bei der dritten Leſung des Nachtragsetats eneſteht eine längere Debatte über den Antrag Hammacher auf Herbeiführung reichsgeſetzlicher Regelung der Verpflicht⸗ ung der Eiſenbahnverwaltungen zur Geſtattung der Ausführ⸗ ung der im Intereſſe der Landesvertheidigung nothwendigen Aenderungen und Erweiterungen. Nachdem Schrader (Ifr.), Helldorf und Windthorſt lultr.) den An⸗ trag als überflüſſig bek ußft hatten, wird derſelbe von Ham⸗ macher zurückgezogen un Nachtragsetat unverändert angenommen. Das Militärreliktengeſetz wird in dritter Leſung augenommen, dazu die Reſolution Benda, welche die Regier⸗ ung auffordert, im Laufe der nächſten Seſſion eine Vorlage u machen, nach welcher die Wittwen⸗ ei Militär⸗ und Civilbeamten gänzlich Bei der zweiten Leſung der Tunſtbuttervorlage greift Bamberger(öfr.) die Kommiſſtonsbeſchlüſſe an, welche die Regierungsvorlage weſentlich verſchlechtert hätten und bittet, daß man wenigſtens den Namen Kunſtbutter nicht durch ein ungebräuchliches Fremdwort erſetze. %Graf Hönbreoech(Centr) erklärte ſich für die Com⸗ Aarn aſedſſe und für Einführung der Bezeichnung „Margarine“. Direktor des Reichsgeſundheitsamts Köhler uc ſich Namens der verbündeten Regierungen für Beibeha tung der Bezeichnung Kunſtbutter aus, welche einmal eingebürgert ſei. Nachdem Frege(conſ) für die Kommiſſionsanträge ge⸗ ſprocken, wird 8 1 nach dem CTommiſſionsbeſchluß ange⸗ nommen. Hierauf Vertagung. Morgen Fortſetzung. Politiſche Aeberſicht. Deutſches Reich. *München, 20. Mal. Der Prinzregent hat fnenes daß die leichtere neue Ausrüſtung der In⸗ auch bei der bayeriſchen Armee eingeführt werde. Berlin, 20. Mal. Miquel(nat.) beantragt, der Reichstag wolle beſchließen, daß die Verhandlungen und Beſchlüſſe der Branntweinkommiſ⸗ ſton über die Nachverſteuerung geheim gehalten bleiben ſollen. Die Kommiſſtion nahm heute den Antrag Miquel an, daß der Kartoffelſpiritus nur gereinigt in den Verkehr kommen dürfe und ging dann zu den§§ 37 und 38 über, wobei beſchloſſen wurde, daß die Landesregierungen den kleineren Bren⸗ nereien eine Bemaiſchung von ½ Mais und das Bren⸗ nen während der Sommermonate geſtatten könne. Oeſterreich-Ungarn. Wien, 20. Mai. Ueber die Ankunft des Prinz⸗ Regenten Luitpold in Wien gehen den„M. N..“ fol⸗ gende nähere Mittheilungen zu: Se. kgl. Hoheit der PrinzRegent von Bayern kam um 6 Uhr 40 FTeuilleton. TEin verhüteter Konkurs. Aus Wien ſchreibt man: In dem 17 845 Juſtizpalaſte haben ſchon viele bür⸗ gerliche 0 iele ihr Ende gefunden; vorgeſtern zeigte es ſich, daß ſelbſt in dieſen Hallen noch aus einem Trauer⸗ ſpiele ein Stück mit gutem Ausgang werden kann. Es ſollte im Saale III im zweiten Stocke des ee eine Tag⸗ ſatzung behufs Konkurseröffnung„über das wie immer Na⸗ men habende Vermögen eines im gchten Bezirke ziemlich be⸗ kannten Kaufmannes ſtattfinden Es waren vor Allem zwei Gläubiger, welche zur Eröffnung des Konkurſes trieben. Der ne hatte eine Forderung von 15,000 fl., der Zweite von 5 fl. Der Schuldner iſt im höchſten Grabe bruſffrank: aber trotzdem war er perſönlich erſchienen, Die Gläubiger waren an der Seite ihrer Rechtsvertreter bereſts im Saale anwe⸗ ſend, und der krante Kaufmann trat ſofork auf dieſelben zu, mit der Bitte 190 noch 19 190 Wochen Friſt zu gewähren. Der zweite Gläu iger Grobe as kurzweg ab. Der andere aber, ein unbekannter Großhändler, nahm den armen kran⸗ en Mann, dem die Thränen in den Augen ſtanden, bei Seite und erkundigte ſich genauer nach ſeinen Verhältniſſen. waren recht traurige Dinge, die er da 4 1005 Das Geſchäft, das früber geblüht, war durch anhaltende Krankheit des Chefs tiefer und tiefer geſunken, ſo daß er heute der Conkurseröffnung und der Schaude entgegenſah, bevor ihn noch der Tod erlöſte. Bewegt hatte der Großhändler zugehört, dann reichte er dem Kaufmanne die Hand und ſagte:„Nein, der Conkurs ſoll nicht eröffnet werden, ich ſchenke Ihnen die 15)000 fl., Der kranke, alte Mann ver⸗ 55 Freudenthränen, und als die Sache vor dem Richter in rdnung gebracht worden, da perließ er an der Seite ſeines großmüthigen Gläubigers den Juſtizpalaſt. — Eine rührende Geſchichte. Aus Wien ſchreibt Ran! Zwei Bürgerfamilien, von denen die eine im zweiten —— ſeßhaft iſt, während die andere in der Nähe Wiens wohe.— beide verfügen ſie über einen weiten Kreis von Freunden und Bekannten— vereinigten ſich ſ zu einem freudigen Feſte? Die Tochter des einen ſollte ſich mit dem Sohne des andern Hauos berlaben, Aus u. Waiſengeldbeiträge wegfallen. dieſem Aulalte Geleſenſte und verbreitel hatlen ſich die Angehörig Minuten hier an. Zum Empfang erſchienen am Weſt⸗ bahnhofe die Herzogin von Modena mit ihrem Oberſt⸗ hofmeiſter Marquis von Tacoli und ihrer Hofdame, Markgräfin Julie Pall avicini; ferner Graf Bray und der Wiener Polizeipräſident Baron Krauß. Einige Minuten vor Ankunft des Zuges fuhr der Kaiſer, der erſt um halb 4 Uhr aus Iſchl zurückgekehrt war, vor; er trug die Oberſtenuniform des 5. bayeriſchen Infanterie⸗ Regiments und war begleitet von dem Generaladjutanten Grafen Paar und dem Flügeladjutanten Baron Flieſſer. Während er den Zug erwartete, konverſirte der Kaiſer mit der Herzogin und ſchüttelte dann dem Grafen Bray die Hand, indem er ihn zum 80. Geburtstage beglückwünſchte. Bei der Einfahrt des Zuges reichte der Kaſſer der Her⸗ zogin den Arm und geleitete ſie auf den Perron. Der Zug traf pünktlich ein. PrinzLuitpold, in der Oberſten⸗ Uniform des öſterreichiſchen Feld⸗Artillerieregiments Nr. 7, trat auf die Plattform des Salon⸗Wagens, worauf ihm der Kaiſer entgegeneilte, ihn herzlich umarmte und zweimal küßte. Ebenſo herzlich wurde der Prinzregent von ſeiner Schweſter begrüßt. Es folgte kurze Cerele und Vorſtellung der Suiten, worauf Prinz Luitpold mit der Herzogin Adelgunde in offener zweiſpänniger Hofequi⸗ page ins Palais Modena in der Beatrixgaſſe fuhr; die Suite, die Herren von Wolfskeel und Wiedenmann folgte. Der Kaiſer wartete die Abfahrt am Portale des Bahnhofes ſtehend ab, Grüße noch zuwinkend und kehrte darauf in die Hofburg zurück. Trotz der frühen Stunde war zahlreiches Publikum am Bahnhof. Wien, 20. Mai. Ueber das Befinden des be⸗ rühmten Chirurgen, Theodor Billroth, der bedenklich er⸗ krankt iſt, wurde geſtern früh folgendes Bulletin ausge⸗ geben:„Nacht größtentheils ſchlaflos, nach Mitter⸗ nacht der Zuſtand etwas gebeſſert, das ſubjektive Befin⸗ den einigermaßen leichter, das objektive Befinden gegen geſtern Nachmittags etwas beſſer.“ Zahlreiche Mitglieder des Herrenhauſes, Univerſitätsprofeſſoren und Perſönlich⸗ keiten aus allen Geſellſchaftskreiſen erkundigten ſich in der Wohnung des Patienten nach deſſen Befinden. Wien, 20. Mal. Nach einer Mittheilung der „Politiſchen Correſp.“ iſt zu erwarten, daß auch die japaneſiſche Regierung die Theilnahme an der Pariſer Ausſtellung ablehnt. Trankreich. Paris, 20. Mai. Freyeinet hat, nachdem er geſtern die Aufgabe der Bildung eines neuen Cabinets angenommen, ſeine Verhandlungen alsbald eingeleitet und wird wahrſcheinlich heute Nachmittag dem Präſidenten Grévy Mittheilung darüber machen, ob er das Werk durchführen könne. Geſtern hat Freyeinet Clémenceau aufgeſucht; mehrere Blätter behaupteten, er werde auf deſſen Unterſtützung nicht rechnen können. Der „Voltaire“ ſagt, Freyeinet ſei in Betreff des Genlerals Boulanger ſehr zurückhaltend, wor aus man ſchließe, daß er ihn beibe⸗ halten wolle. Der„Rappel“ bemerkt, nach Frey⸗ einets Vorgehen zu ſchließen, könne er ſich nicht mit den Opportuniſten verſtändigen, weil er auf eine gewiſſe Be⸗ dingung, die ſie an ihre Unterſtützung knüpfen, nicht ein⸗ en beider Familien verſammelt, auch an die Freunde waren Einladungen ergangen, eine xeichbe⸗ 50 Tafel war bereit, die Champagnerflaſchen in mächtigen Eiskübeln harrten ihrer Beſtimmung und verſchiedene leiden⸗ ſchaftliche Toaſtredner befanden ſich ſchon in großer Er⸗ regung, Vor dem Beginne des Soupers ſollte den ver⸗ ſammelten Gäſten das fröhliche Erreigniß bekanntgegeben werden. Der Vater der Braut ſich mit feierlichem Ernſte, um in wohlgeſetzter Rede ſeinen freudigen Gefühlen darüber Ausdruck zu geben, daß ſeine Tochter dem Sohne ſeines Freundes die Hand zum Bunde für's Leben reſche; ie jungen Leute, die im Begriffe ſtehen, zu verloben, ſollen ſch die Hände reichen und den Verlobungsring wechſeln— da erhebt ſich der präſumtive Bräutigam, um mit ſchluchzender Stimme zu erklären, er könne dieſen Schritt ſeines Lebens nicht vollziehen, wenn nicht die geliebte alte Großmutter die ihn von Jugend gehegt und gepflegt und dexren Liebling er ſei, burch ihre Anweſenheit dem Akte 1 Weihe gebe. Die kuneg Dame brach in Thränen aus, je Familie war gerührt und weinte ehenfalls, die übrigen Gäſte konnten ſich dem überwältigten Eindrucke dieſer Szene nicht entziehen und weinten mit. Der Bräutigam erklärte nun, die geliebte alte Großmama, die wegen ihres leidenden Zuſtandes zu Hauſe geblieben war, im Wagen herbeizubolen. Scheinbar glückſelig entfernte er ſich. Aber zurückgekehrt iſt er nicht wieder.. Die Verſammelten erwaxrteten ihn anz vergebens, denn während ſie f0 von der Rührung noch aum erholt hatten, dampfte der flotte Jungling bereſts an der Seite einer hübſchen Dame mit dem Nacht⸗ davon. Und nächſtens wird es wieder heißen;„Theurer K Kehre zurück zu Deinen Eltern, es iſt Alles verziehen!“ Ob er wohl kommen wird? — Einige witzige„Stichworte“ aus der Jeder von Julius Bauer finden wir in der neueſten Nummer der Wiener Zeitſchrift„An der ſchönen blauen Donau“; Nutzen der Fächerpoeſie. Lieſt man auf der Fächerwand Die gereimten Sachen, ſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Hat man etwas bei der Hand. Um ſich Luft zu machen. Sonntag, 22. Mai 1887. gehen wolle. Der„Intranſigeant“ fordert zu einem all⸗ gemeinen Petitionsſturm für die Beibehaltung des Ge⸗ nerals Boulanger auf. Paris, 20. Mai. Die radicale Linke be⸗ ſchloß in ihrer heutigen Verſammlung im Palais Bour⸗ bon, für den Fall, daß die Erklärung des neuen Cabinets nicht durchaus klar und eingehend ſein ſollte, eine bezügliche Interpellation zu ſtellen, um genügende Erklärungen zu erreichen. Dieſer Schritt ſolle aber durchaus keine vorgefaßte Feindſeligkeit ausdrücken. Freyeinet wird ſich erſt gegen 5 Uhr ins Elyſse be⸗ geben; er ſtößt auf größere Schwierigkeiten, als er ge⸗ glaubt hat. Man befürchtet, daß er auf die Bildung eines neuen Cabinets verzichten werde. Nachmittags be⸗ ſuchte Freyciuet auch Ferry und Leroyer. Letzterer hatte um 3 Uhr eine Unterredung mit dem Präſidenten Greyy. Bis jetzt iſt noch über kein Portefeuille Veſtimmung ge⸗ troffen worden, es verlautet indeſſen, Freyeinet beab⸗ ſichtige, Grevy vorzuſchlagen, General Boulanger und Aube in das neue Miniſterium zu über⸗ nehmen,„um der öffentlichen Meinung Rechnung zu tragen.“ Paris, 20. Mai. Einer anderen Meldung zu⸗ folge lehnte Freyeinet angeſichts der entgegentreten⸗ den Schwierigkeiten ab, die Neubildung des Ca⸗ binets zu übernehmen. Paris, 20. Mai. Aus verſchiedenen Städten wird gemeldet, daß dort Adreſſen aufliegen, in denen um die Beibehaltung Boulangers als Kriegsminiſter ge⸗ beten wird. *Paris, 20. Mai. Im Senat brachte heute Dau⸗ phin den Entwurf eines Geſetzes über die Zuſchlags⸗ taxe von 10 Fr. für Zucker ein. Nach kurzer Berath⸗ ung über das Geſetz betr. die Berichte der Eiſenbahn⸗ geſellſchaften vertagte ſich der Senat bis Montag, um dann beziehentlichenfalls die Erklaͤrung des neuen Mini⸗ ſteriums entgegenzunehmen. *Paris, 20. Mai. Aus Mentone, Monte Carlo und mehreren Orten des Departements der Niederalpen werden ziemlich ſtarke Erdſtöße gemeldet, die dort heute früh 7 Uhr ſtattfanden. Velgien. *Brüſſel, 20. Mai. Die Lage im Mittel⸗ becken iſt keineswegs gefahrdrohend; nur muß die Staatsanwaltſchaft dort mit Strenge vorgehen. Die Bürgerſchaft erwartet die Berhaftung des geſtrigen Brandredners. Heute haben die Eiſenwerke von Haine St. Pierre zum Theil die Arbeit wieder anfgenommen; dagegen dauert der Ausſtand in Lacroyere fort. Aus Charleroi lauten die Nachrichten gut, obſchon dort ein großer Theil der Arbeiter feiert. Im allgemeinen ſind die Lohnherren nicht weniger als die Arbeiter gegen die ſchlaffe Regierung und das unthätige Parlament einge⸗ nommen. Orient. Konſtantinopel, 20. Mai. Der„Poltt. Korr, wird aus Konſtantinopel gemeldet, daß die Pforte ihre Aktion wegen Herbeiführung der Wahl eines bulgariſchen Fürſten demnächſt wieder aufnehmen dürfte; ſie habe be⸗ — ̃——— wird die Tugend verwäſſert Erſt 110 ſpäter der Himmel erworhen, Die Heldin wird manchmal gebeſſert, Das Publikum immer verdorben. „Wonnetraum“ und„Märchen“. Die Kunſt wird täglich wilder, Was mir das Herz beklemmt. Was bieten jene Bilder? Viel Leinwand und kein Hemd! —Ein Beiſpiel 1 Pflichttreue und Auf⸗ opferung gab der Maſchiniſt George Plakt, elner der Hei⸗ 5 des oſſher Torpedobvots Nr. 47, deſſen beſch vor Kurzem auf offener See explodirte. Platt befand ſich zur Zeit der Exploſton im Keſſelraum und gelangte durch die waſſerdichte Thüxe in den Maſchinenxaum und von da guf Deck. Faſt blind und furchtbar verſenkt gilt ſein erſter Ge⸗ danke doch Anderen. Er ſchrie den Matroſen, welche ihm die Leiter hinaufhalfen zu, den Hahn zum Auslöſchen der Feuer anzuprehen. Als der Arzt kam und zuerſt Platt ver⸗ binden wollte, ſagte er demſelben, zuvor für die anderen Kameraden Sorge zu tragen. ach zehnſtündigen furcht⸗ baren Leiden verſchied der wackere Mann. . X. Das Attentat eines Frrſinnigen. Dem Poli⸗ zeirichter in mie Weſt⸗London) wurde vor⸗ geſtern ein grimmig gusſehender, ärmlich gekleideter Menn im Alter von 40 Jahren, Namens Peter Wiflom, ſelnes Zeichens ein Bäcker, porgeführt unter der Auklage, aus der Irrenanſtalt für Verbrecher in Dundrum bei Dublin ſeit 884 entwichen zu ſein, Ein Gebeimpoliziſt, der in ihm einen end Flüchtling witterte, verhaftete ihn am Sonnabend Morgen ünd brachte ihn nach der nächſten Poli⸗ e wo er durchſucht wurde. In ſeiner Rockkaſche be⸗ and ſich ein ſcharf liffenes Raſirmeſſer. Der als Zeuge vernommene Poliziſt bemerkte, daß, als dem Gefangenen mitgetheilt wurde, weſſen er beſchuldigt ſei, er gefagt habe: „Wenn Sie mich heute Morgen nicht verhaftet hätten, ſwäre ich nach Oxfort⸗ſtreet bahhenen um die Königin vorbeiziehen zu ſehen, und ich beabſichtigte ihr mi dieſem Meſſer den Sittenkomödien, General⸗Auzeiger⸗ diesbezüglich zu ſondiren, r ſei noch eine einzige Rückäußerung Seitens der Kabinete erfolgt. Rußland. pPetersburg, 20. Mai. Die Rückkehr des ruſſiſchen Kaiſerpaares nach Petersburg wird für den 25. Mai exrwartet. — Dor Gunſtbuttergeſetzentwurf. Das Geſetz, betreffend den Verkehr mit Erſatzmitteln Butter wurde von der Commiſſion in ehende 9 ſung gebracht: „Die Geſchäftsräume und ſonſtigen Verkaufsſtellen, ßlich der Marktſtände, in welchen Margarine ge⸗ werhsmäßig verkauft oder feilgehalten wird, müſſen an in die Augen fallender Stelle die deutliche, nicht verwiſchbare Inſchrift:„Verkauf von Margarine“ tragen.„ arine“ im Sinne dieſes Geſetzes ſind diejenigen der chb ähnlichen Zubereitungen, deren Fettgehalt nicht ausſchli der Milch entſtammt. 9 2. Die Vermiſchung von Butter mit Margarine oder Speiſefetten zum Zwecke des Handels mit dieſen hungen ſowie das gewerbsmäßige Verkaufen und Feil⸗ halten derſelben iſt verboten. Unter dieſe Beſtimmung fällt nicht der Zuſatz von Butterfett, welcher aus der Verwend⸗ ung von Milch oder Rahm bei der Herſtellung von Mar⸗ garine herrührt, ſofern dieſer Zuſatz nicht mehr als 4 Pro kent beträgt. 8 3. Die Gefäße und äußern Umhüllungen, in welchen Margarine gewerbsmäßig verkauft oder feilgehalten wird, müſſen an in die Augen fallenden Stellen eine deutliche, nicht verwiſchbare Inſchrift tragen, welche die Bezeichnung „Margarine enthält. Wird Margarine in ganzen Gebinden oder Kiſten gewerbsmäßig verkauft oder feilgehalten, ſo hat die Inſchrift außerdem den Namen oder die Firma des Fabrikanten zu enthalten. Wird Margarine in einzelnen Stücken gewerbsmäßig verkauft oder feilgehalten, ſo müſſen dle letztern von Würfelform ſein; auch muß denſelben eine die Bezeichnung„Margarine“ und den Namen oder die Firma des Verkäufers enthaltende Inſchrift eingedrückt ſein, ſofern ſie nicht mit einer dieſe Angaben tragenden Umhül⸗ lung verſehen ſind. Der Bundesrath iſt ermächtigt, zur Ausführung der in Abſatz—3 enthaltenen Vorſchriften nähere, im Reichs⸗Geſetzblatt zu veröffentlichende Beſtim⸗ mungen zu erlaſſen. 9 4. Die Vorſchriften dieſes Geſetzes finden auf ſolche Erzeugniſſe der im 91 bezeichneten Art, welche zum Genuſſe ſile Menſchen nicht beſtimmt ſind, keine Anwendung. 5. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſes Geſetzes, ſowie gegen die in Gemäßheit des 8 3 zu erlaſſen⸗ den Beſtimmungen des Bundesraths werden mit Geldſtrafen bis zu 150 M. oder mit Haft beſtraft. Im Wiederholungs⸗ falle iſt auf Geldſtrafe bis zu 600 Mark, oder auf Haft, oder auf Gefängniß bis zu 3 Monaten zu erkennen. Dieſe Be⸗ ſtimmung findet keine Anwendung, wenn ſeit dem Zeitpunkte, in welchem die für die frühere Zuwiderhandlung erkannte Strafe verbüßt oder erlaſſen iſt, drei Jahre verfloſſen ſind. Neben der Strafe kann auf Einziehung der dieſen Vor⸗ ſchriften zuwiderverkauften oder feilgehaltenen Gegenſtände exkannt werden, ohne Unterſchied, ob ſie dem Verurtheilten gehören oder nicht. Iſt die Verfolgung oder Verurtheilung Anter beſtimmten Perſon nicht ausſührbar, ſo kann auf die Einziehung ſelbſtändig erkannt werden. — 1 ef 8. Aus Stadt und Land. *Mannbeim, 21. Mai 1887. * Außs der Stadtrathsſitzung vom 18 Mai 1887. Da die ſtädtiſchen Rechnungen pro 1883 und 1884 längſt ver⸗ heſchieden ſind, wird beſchloſſen, die in dieſen Jahren einge⸗ löſten Coupons und Schuldverſchreibungen zu vernichten. Mit Erlaß Großh. Bezirks⸗Amts vom 14. Mai wurde zu der beantragten Aenderung der Eintheilung der Geſchäfte der beiden Schätzungs⸗Commiſſionen für die Ein⸗ ſchätzung der Gebäude zur Feuerverſicherung— Zutheilung des Stadttheils über dem Neckar an die erſte Commiſſion— die Genehmigung ertheilt.— In der Woche nach 1 zwiſchen dem 30. Mai und 4 Juni findet in Gotha die 27. allgemeine deutſche Lehrerverſammlung ſtatt; es wird beſchloſſen, Herrn 19 5 Durler zur Theilnahme an derſelben zu ermäch⸗ igen.— Die Herſtellung der Bauhofſtraße betr. ſoll an die Baucommiſſion das Erfuchen geſtellt werden, die defi⸗ hitiven Straßenkoſten zu berechnen und die Berechnung zum Zwecke der eines die Sicherung dieſer Koſten be⸗ zweckenden Gemeindebeſchluſſes vorzulegen. Aus dem Protokolle der techniſchen. Subcommiſſion für die Waſſerleitung iſt zu entnehmen daß beſchloſſen wuürde, die in der Bismarckſtraße an den Bandſteinen auge⸗ prachten Oberflurhydranten Ai Vermeidung möglicher Unfälle hinter die Trottoire(in die Raſen⸗Abtheilungen) zu verſetzen. Hals abzuſchneiven.“ klagte mit Nachdruck ein, und es thut mir leid, daß ich es nicht that. Ich war einſt nahe daran, dem Prinzen von Wales die Kehle abzuſchneiden, als er die PutneyBrücke eröffnete, aber er ſchob mich auf die Seite. Ich bin dazu geboren, ein Mitglied der königlichen Familie zu tödten.“ Der allem Anſcheine nach irrfinnige Angeklagte wurde um eine Woche zurückgeſtellt. Theater, Kunſtu. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Freitag, 20. Mai 1887. * Richard III. Hiſtorie von Shakeſpeare. So wäre denn der krönende Schlußſtein dem herrlichen Gebäude der Königsdramen eingefügk; in ſchmetternden Aecorden ſchließt das anhebende Gemälde menſchlicher Leidenſchaſten mit Richard III. ab. Was menſchlicher Geiſt und klefes Studium des Lebens mit ſeinen mannigfach wechſelnden Geſtalten wiederzugeben vermag, kann man in das eine Wort Richard III. zuſammenfaſſen. Hier ſtehen wir vor dem vollendetſten, erhabeaſten Dichtermeiſterwerke und gerne begebe ich mich hier der Kritik um dieſes alum⸗ faſfende bewunderte Drama mitzubewundern. Was ſind die Fadench Dramen der alten Klaſſiker mit ihren kleinen idenſchaften und verſchwindenden Greueln gegenüber der erſchütternden Gewalt Richards. Wir Deutſche ſehen in Franz Moor das Ideal eines Böſewichtes und jeder aufrichtige unparteiiſche Kenner Shakeſpeare s wird zu⸗ ummen, daß dieſer Franz Moor eine höchſt unglückliche achbildung Richards III. iſt. Ich mache Schiller daraus keinen Borwurf, im Gegentheil wir bedürfen für den Theil des Pudlikums, das große Charaktere nicht erträgt, einer Geſtalt, wie dieſer Franz Moor eine iſt Wie goch erhaben ſteht dieſer königliche Schlächter, raſtloſe Streber, dem nichts zu heilig, nichts zu gemein iſt, über all jenen kleinen Weſewwicbktern! Muß uns dieier Vollbringer, oder beiier ae⸗ die Regierungsvorlage weſentlich verſchärfte Faf⸗dienſt für 5 9 ſentlich verſcharſte Faſs dienſt für den allgemeinen Verkehr eröffnet „Ja, das ſſt richtig ſiel der Ange⸗ ſtattfindende Sitzung des Bezirksraths wird ſich einer Reihe von Wirthſchaftsgeſuchen mit der Frage der Erweiterung der Fabrikanlage der chemiſchen Fabrik G. K. Zimmer und der Einſprache des Peter Rihm IV. und Genoſſen von Feudenheim gegen die Gemeinderathswahl vom 28. März 1887 zu beſchäftigen haben. 5 Poſtaliſches Im Oberpoſtdirektionsbezirk Konſtanz treten in folgenden Orten neue Poſthilfſtellen in Wirkſamkeit: in Bleſſinghof bei Eiſenach, in Josthal bei Neuſtadt (Schwarzwald), in Reiſelfingen bei Löffingen, auf dem Schmelsplatze bei Oberred, in Steinhilben bei Trochtel⸗ fingen. Ferner wird in Lauf von heute ab in Vereinigung mif der daſelbſt befindlichen Poſtagentur eine Reichstele⸗ graphenanſtalt mit Fernſprechbetrieb mit beſchränktem Tages⸗ Bezirksrathsſitzung Die am Donnerſtag, den 26. Beſitzwechſel. Das Haus Lit. H 3 No. 22 ging von Herrn Peter Linker, Agent hier, auf Herrn Adoff Dur⸗ ler, Schuhfabrikant hier, über. Der Verkauf wurde durch Herrn Agent Boſſert, Lit. G 4. 12 abgeſchloſſen. *Verpachtung. Am 26. ds. Mts., Nachmittags—8 Uhr werden im Bauamtslokal 6 kleine Gewerbeplätze, zwiſchen Holzhof und dem Schlachthauſe, öffentlich ver⸗ pachtet. Repertoire des Großh. Hof⸗ und National⸗ theaters Mannheim vom 22. Mai bis 31. Mai 1887. Sonntag, 22.:(.)„Tannhäuſer“. Montag, 23.:(.) Neu einſtudiert:„Der Königslieutenant“.(Goethe— Fräulein Margot Redlien a..) Dienſtag, 24:(.)„Der flie⸗ gende Holländer“.(Holländer— Herr Blum a..) Frei⸗ tag, 27.:(Abon. susp.) Volksvorſtellung:„Ernſt Herzog von Schwaben“. Anfang 7 Uhr. Sonntag, 29.:(.)„Die Jüdin“. Montag, 30.:(.)„Silvana“. Dienſtag, 31.(.) „Damenkrieg“—„Die Geſchwiſter“.(Frl. Margot Red⸗ lien, Herr Dr. Auguſt Baſſermann, Herr Otto Rub als Gäſte.) Vortrag. Im Arbeiterforthildungsverein wird am nächſten Montag Abend Herr A. Colling einen Vortrag über das Thema:„Zweck, Nutzen und Syſtem der Weltſprache(Volapük)“ halten. Der Salon Agoſton wird morgen Nachmittag 2 Abſchiedsvorſtellungen geben, welche wohl zu den glanzvoll⸗ ſten während ſeines Aufenthaltes am hieſigen Platze gerech⸗ net werden dürften, da dieſelben zugleich als Jubiläumsvor⸗ ſtellungen für die rührige Frau Direktor Agoſton beſtimmt ſind, welche am morgigen Tage auf eine 25jährige Künſtler⸗ laufbahn zurückblicken kann. Aus dieſem Grunde werden die beiden Abſchiedsvorſtellungen jedenfalls eines ſehr ſtarken Beſuches ſich zu erfreuen haben, was Herrn Agoſton um ſo mehr zu gönnen wäre, als die anhaltend ungünſtige Witter⸗ ung gar Manchen von einem Beſuche des Salon Agoſton ab⸗ gehalten hat.— Heute Nachmittag findet eine letzte Kinder⸗ und Familenvorſtellung bei ermäßigten Preiſen, und Abends eine Hauptvorſtellung, ebenfalls bei reducirtem Preis, ſtatt, zu welchen beiden Vorſtellungen wir Herrn Agoſton ein volles Haus wünſchen. „„Hundemuſterung. Die diesjährige Hundemuſterung findet in Mannheim am., 7. und 8. Juni, jeweils von Vormittags 9 bis 12 Uhr und Nachmittags 3 bis 6 Uhr ſtatt, in den Landgemeinden am 6. Juni von Vormittags 8 hr ab. * Diebſtahl. Der Großh. Staatsanwalt am hieſigen Landgericht gibt Folgendes bekannt: Am 16. l. Mts. wurde aus dem Hausgang des Hauſes G 2, 8 hier, eine Kiſte mit Stearinkerzen im Werthe von 60 Mark entwendet. Dieſelbe wog 60 Kilo und war mit der Aufſchrift„Straßburger Stearinkerzenfabrik“, dem Zeichen EIl, ſowie mit der Nummer 4425 verſehen. Ich warne vor Erwerb dieſer geſtohlenen Waaren und bitte um Mittheilung von Anhaltspunkten zur Ermittelung der Thäter. * Diebſtahl. Laut Bekanntmachung des Großherzogl. Staatsanwalts wurde auf dem offenen Hofe des Hauſes P 5. 1 hier eine Kiſte mit Limburger, Käſe im Werthe von 22 Mark entwendet. Die Kiſte trägt die Zeichen I. H. No. 2206 und hat ein Gewicht von 82 Kilo. Der Großh. Staatsanwalt warnt vor Ankauf und bittet um ſachdienliche Mittheilungen. Diebſtahl. Zwei Schneidergeſellen welche in einer Herberge des Quadrates P 3 übernachteten wurden von einem mit ihnen logirenden Dritten, und zwar der eine um ſeine ſilberne Ankeruhr nebſt Kette, der Andere um ſein Portemonngie mit 12 Mark Inhalt beſtohlen. Der Thäter wurde ermittelt und verhaftet. * Uunfug. Ein Arbeiter, der geſtern Nachmittag auf der Ringſtraße in der Nähe der Kettenbrücke, im betrunkenen Zuſtande das Publikum beläſtigte, wurde in Haft genommen. Pereinschronik. * Generalverſammlung. Am Mittwoch Abend fand im oberen Saale zur„Stadt Lück“ die ordentliche Generalver⸗ ſammlung der Ortskrankenkaſſe der Transportge⸗ werben und verwandten Berufsgenoſſen der Stadt Mannheim unter ſtarker Betheiligung Seitens der Mitglieder ſtatt. Eröffnet wurde die Verſammlung von dem I. Vor⸗ ſitzenden, Herrn Direktor Keller, der nach herzlicher Begrüß⸗ ung der Anweſenden und nach Berufung des Bureaus mit beredten Worten auf die hohe Bedeutung des Krankenverſicher⸗ kühnen Muth, durch ſeinen großen, weit über menſchliches Maß hinausgehenden Geiſt nicht noch imponiren?—Indeſſen ſo hohe Achtung ich vor dem Bildner dieſes Werkes hege, den Tadel der Parkeilichkeit kann ich ihm nicht erſparen; jener Richard IIIꝭ., den uns die engliſche Geſchichte überliefert, iſt keineswegs ein ſolch blutiger, verdorbener Charakter wie der Held dieſes Dramas, Alle jene furchtbaren Rächerthaten und Früchte eines überreifen Egoismus die Richard III. aufgebürdet werden, ſind unhiſtoriſch; weder der Mord König Heinrich IV. noch jene Blutthaten an den Prinzen Eduard, Klarence, an Anng ſeinem Weib und an dem Lord Haſtings find geſchicht⸗ lich ſo erwieſen, daß man ſie dem letzten Pork mit Recht zu⸗ ſchreiben könnte. Nur die Beſeitigung der beiden Prinzen Eduard und Richard legt man Richard III. zur Laſt, während der Ehroniſt den Tod des Herzog Buckingham als eines Hoch⸗ verräthers billigt. Die Servilität der Shakeſpeareſchen Ge⸗ ſchichtsquelle Thomas More gegen das Haus Tudor iſt eben eine unbegrenzte geweſen; von dem Charakter des letzten Vork mußte jedes Stäubchen der Ehrbarkeit verſchwinden zu Gunſten des keineswegs guten Herrſchers Heinrich VII. von Richmond, des erſten Tudor. Shakeſpeare läßt ja ebenfalls Richard III. als Feigling untergehen, währeud er in Wirk⸗ lichkeit als man ihm in der Schlacht von Bosworth ein Pferd brachte, ausrief:„Bringt mir eine Streitart in meine Hand und ſetzet mir die Krone hoch aufs Haupt! denn bei dem, welcher beides, Meer und Land geſchaffen hat als König von England will ich heute ſterben, und um keines Fußes Breite weichen, ſo lange Athem in meiner Bruſt währt!“ Hätte Shakeſpeare dieſen Schlußzug dem Charakter ſeines Richard III. eingeführt, ſo wäre der Geſammteindruck ein weit verſöhnenderer geweſen, Richard wäre als ein Held geſchieden und dieſer Zug hätte in das Bild wohl gepaßt. Allerdings mußte dann der Dichter auf eine Reihe anderer Effekten ver⸗ zichten, die der Nachetragödie Richard III., dem Würgengel aus dem Haufe Pork, pielleicht Eintrag gethan hätten. Ueber die geſtrige Aufführung dieſer großartigſten Hiſtorie läßt ſich kurz berichten, neben dem Rieſencharakter Richards verſchwinden die übrigen wie Puamaen nur der weibliche ſagt Urheber, ſo vieler Greuelthaten ſchließlich durch ſeinen Angsgeſetzes und die ſegensreichen Wirkungen der O kaſſen hinwies. Nach dem von Kaſſen- und Rechnungsführer Herrn G. P. Sperling zur Verleſung achten Rechen⸗ ſchaftsbericht iſt der Vermögensſtand der Kaſſe ein im hoßen Grade günſtiger. Bei einer Bilanz von je 56,746 Mk. 56 Pf. Einnahme und Ausgabe verfügte die Kaſſe am 31. December 1886 über ein Vermögen von 19,930 Mk. 70 Pf., was ent⸗ ſchieden als ein glänzendes Reſultat bezeichnet werden muß. Die Zahl der Mitglieder beträgt 2100 Bei der Beſprechung verſchiedener Kaſſenangelegenheiten genehmigte die General⸗ verſammlung u. A. auch den mit Herrn Oberſtabsarzt Dr. Thelemann auf's Neue abgeſchloſſenen Vertrag. In der uneigennützigſten Weiſe hat Herr Dr. Thelemann aus eigenem Antriebe ſein Honorar von 3 auf 2 M. pro Kopf und Jahr herabgeſetzt und den höheren Satz nur für die außerhalb der Stadt wohnenden Mitglieder beſtehen laſſen. In klaren, licht⸗ vollen Vortrage wurden von Herrn Oberſtabsarzt Dr. The⸗ lemann verſchiedene Kaſſenangelegenheiten beſprochen. Dem Geſammtvorſtande, insbeſondere aber den Herren Direktor Keller, Oberſtabsarzt Dr. Thelemann und Rechnungs⸗ führer Sperling wurde von Seiten der Generalverſamm⸗ lung der wärmſte Dank für die große Mühewaltung und erſprießliche Thätigkeit ausgeſprochen, worauf die Verſamm⸗ lung von Herrn Direktor Keller geſchloſſen wurde. »Vereinsnachrichten. Samſtag, den 21. Mai. „Generalfechtſchule Lahr“, muſikaliſche Abendunter⸗ haltung mit darauffolgendem Tanz im Saalbau. Sonntag, den 22. Mai. „Caſino“, Jamilien⸗Ausflug nach Großſachſen⸗Weinheim. „Velocipediſten⸗Verein“, Wettfahren. Montag, den 23. Mai. „Arbeiterfortbildungs⸗Verein, Vortrag im Lokal. W Seckenheim, 19. Mai Heute veranſtaltete der Landwirthſchaftliche Verein Seckenheim eine Zuchtviehaus⸗ ſtellung. Ausgeſtellt waren im Ganzen 22 Stück, von denen 5 prämirt wurden und zwar: einen erſten Preis erhielt Herr J. G. Hoffmann für eine Kuh, Simmenthaler Kreuzung; einen Geldpreis von 50 Mark ebenfalls für eine Kuh Simmenthaler Kreuzung erhielt Herr Albert Seitz. Ferner erhielten einen Geldpreis von je 50 Mark für eine Kuh Simmenthaler Kreuzung die Herren: G. L. Söllner, Metzger K. Zahn und W. Bühler. Das Preisgericht beſtand aus Herrn Medicinalrath Dr. Lydtin⸗Karlsruhe, Herrn Bezirksthierarzt Fuchs Mannheim und Herrn Land⸗ wirthſchaftsinſpektor Schmezer Ladenburg. 3 J. Buchen, 20. Mai. Am morgigen Tage wird Herr Gendarmerie⸗Wachtmeiſter Keller, welcher 7 Jahre lang bei uns gewirkt hat, unſeren Bezirk verlaſſen und ſein neues Heim in Adelsheim antreten. Die ganze Einwohnerſchaft des Bezirks ſieht dieſen pflichtgetreuen und zu jeder Zeit gerechten Beamten ungerne aus ihrer Mitte ſcheiden. Geſtern Abend fand zu Ehren des Scheidenden im Prinz Karl dahier eine Ab⸗ ſchiedsfeier ſtatt. Die großen Räumlichkeiten dieſes Gaſthofes waren vollſtändig überfüllt, aus allen Klaſſen der Bevölker⸗ ung waren Männer herbeigeeilt, um mit dem ſcheidenden Wachtmeiſter noch einen Abend zu verbringen und ihm Lebe⸗ wohl zu ſagen. Toaſte, Muſik⸗ und Geſangsvorträge würzten den Abend und hielten die Gäſte bis lange nach Mitternacht in fröhlichſter Stimmung beiſammen, Möge es dem ſcheidenden Herrn Wachtmeiſter Keller mit ſeiner Familie in ſeiner neuen Heimath gut gehen, möge ihm überhaupt in ſeinem neuen Bezirk die Einwohnerſchaſt ebenſo zugethan ſein, wie es in Buchen und im Bezirk der Fall geweſen. A Buchen, 21. Mai. Mit dem Eiſenbahnbau der Bahn. linie Seckach⸗Walldürn geht es raſch vorwärts und es wird dieſelbe, wenn keine unvorhergeſehenen Hinderniſſe ein⸗ treten, bis zum kommenden Spätjahr fertig geſtellt ſein. Leider iſt es bis jetzt nicht ohne Unglücksfälle abgelaufen, 4 Arbeiter ſind ſeit kurzer Zeit an der Rollbahn derart verun⸗ glückt, daß einem derſelben 1 Bein, einem andern 1 Hand amputirt werden mußte: ein dritter fiel ſo unglücklich, daß er jetzt hoffnungslos geiſteskrank darnieder liegt, während der vierte ohne weiteren Nachtheil wieder aus dem Spital ent⸗ laſſen werden konnte— Die Ohſthäume ſtegen eben dahier im reichſten Blüthenſchmuck und haben wir Ausſicht auf ein gutes Obſtjahr. „ Aus Baden, 21. Mai. In Hornberg ſiel das 3 Jahre alte Söhnchen des Herrn J. Schmid bei der oberen Brücke in der Nähe des Kaufmann Spathel ſchen Hauſes, in die ziemlich ſtark angeſchwollene Gutach und wäre ſicherlich ertrunken, wenn nicht alsbald Hülfe berbeigeeilt wäre. Das Kind war bereits unter der Brücke durchgeſpült worden, als die 16 Jahre alte Lina Roſenſelder ſich mit eigener Lebens⸗ gefahr in s Waſſer ſtürzte und das Kind dem kalten Ele⸗ mente entriß. In Rohrbach bei Eppingen wurde der 20 Jahre alte Sohn des Gemeinderaths Rebel, als er mit ſich lo Bruder in einer Lehmgrube Lehm holte, von einem ich loslöſenden großen Stück Lehm überſchüttet und erdrückt, ſo daß der Tod augenblicklich eintrat.— Im Amtsgefängniß in Dur lach ſuchte ſich ein Gefangener zu entleiben, indem er ſich mit einem Stück Glas die Pulsadern öffnete. Noch rechtzeitig kam der Gefangenenwart hinzu, um das Vorhaben zu vereiteln.— In Oberachern hat ſich vorgeſtern der Schuhmacher Joſeph Schmieder in ſeinem Hauſe erhängt. Richard: Margarethe tritt einigemal mächtig in den Vorder⸗ akobi(Richard) iſt, wie ich ſchon im II. heil Heinrich VI. angedeutet, nicht der Schauſpieler, der dieſe Rolle vollkommen ausfüllt.(Lezteres iſt allerdings auch nur wenigen gegeben.) Ich gebe es gerne zu, daß Herr Jakobi mit Eiſer und ernſtem Studium an dieſe Rolle ge⸗ gangen iſt; ich gebe es ferner zu, daß dem Schauſpieler die Jerſten Akten wohl gelungen ſind. Die Scene mit Auna an der Leiche Heinrich VI. die Scene mit dem Gebetbuche können in jeder Hinſicht befriedigen, ſie waren die Perlen der 15 8 Vorſtellung. Dagegen muß Jeder und auch Herr akobi zugeſtehen, daß die beiden letzten Akte doch eine ganz andere Wirkung erzielen müßten, wenn Richard Ul. die nöthige Kraft entwickeln könnte. In dieſen beiden Akten iſt Richard ein Held und ſeine Worte müſſen nicht nur bei ſeinem Heere, ſondern auch im Herzen der Hörer zünden. Es genügt hier nicht die Worte in recht mangelhaftem Dis⸗ kant hervorzuſtoßen, vielmehr bedürfen hier die anfeuernden Reden Richards der ganzen Wucht und Gewalt, die ein kräf⸗ tiges, der Modulation fähiges Organ auf das menſchliche Gemüth auszuüben im Stande iſt. Daß Herrn Jakobi dieſes Organ verſagt iſt, wiſſen wir bereits ſeit ſehr langer Zeit und trifft ihn dafür keine Schuld, daß er aber ohne dieſe Stimme doch einen Richard III. zu ſpielen wagt, iſt ſeine Schuld und dafür müſſen wir ihn tadeln. „Die beſte Leiſtung des Abends die alle anderen bei weitem überragte, war die Margarethe des Fräulein Rothenberg, die heute ihre Stimme völlig in der Gewalt hatte und demzufolge ein ungetrübtes Ganzes bot. Ferner zu erwähnen wären noch die Herxen Stury Aumefed eumann(Buckingham) und Frl. Blanche Anna), die alle recht gut ſpielten. Die Schlacht im letzten kt machte einen äußerſt lächerlichen Eindruck, dieſe Jehn kämpfenden Edlen, die am Schluß unverwundet ihr„Hen Richmond“ in die Lüfte riefen, hätten beſſer hinter der Scene den nöthigen Schlachtenlärm beforgt: das frühere Arrangement der Schlacht war bei weitem beſſer Karlsruher Kunſtnachrichten. Profeſſor F. Keller arbeitet an dem Entwurf eines großen Bildes für die Münchener Ausſtellung, welches eine 22 Mai. General⸗Anzeiger. Derſelbe hinterlägt J unerzogene nur der O Ludwigshafen, 19. Mai. In nung feierte heute ihr zehnjähriges Stiftungsfeſt zogene Kinder, iſt vermögend und Geiz ſoll ihn zu dieſem Schritte getrieben ader Die hieſige Bäcker⸗ im Saal des„Pfälzer Hofes! Von Seiten der Innungs⸗ angehörigen war die Theilnahme eine zahreiche. Herr Bäckermeiſter Eſſelborn hielt eine dem Zwecke ent⸗ ſprechende Rede, wobei er der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß die Innung auch in Zukunft ihre Aufgabe erfülle, zur Hebung des deutſchen Gewerbes das ihrige beizutragen. Herr Polizeikommiſſär Hatzfeld hielt ebenfalls eine kurze Rede, ſich über das Gewerbe im Allgemeinen verbreitend, ihm eine Zukunft verheißend, wenn es ihm gelingt, durch eigene Thatkraft ſich vorwärts zu bringen. Die Feier wurde erhögt durch die Ueberreichung eines Diploms, wodurch der Begründer und langjährige Leiter der Innung, Herr Bäckermeiſter Gelbert ſen, zum Ehrenmitglied der Innung ernannt wird. Von der Centralleitung der deutſchen Bäcker⸗Innungen war aus Berlin ein Beglückwünſchungs⸗ telegramm eingelaufen. Ein Tänzchen ſchloß die kleine Feier würdig ab. SHaßloch, 19. Mai. Als Ergänzung zu unſerem Kennberlchte haben wir noch nachzutragen, daß im Herren⸗ Reiten(Fuchs in Sicht), doch Herr Auguft Röchling in Ludwigshafen Sieger blieb, indem das Rennen eine Zeit ſpäter, nachdem Ihr Berichterſtatter ſich ſchon entfernt hatte, noch einmal wegen der entſtandenen Differenzen aus⸗ geritten werden mußle. Der Ehrenpreis, den Herr Röch⸗ ing errungen, beſteht in einem ſilbernen Ta fel⸗ auf ſatz und iſt geſtiftet von Damen der Pfalz. Herrn Röchling, der ausgezeichnet ritt, wollen wir nicht ver⸗ ſehleu, unſer Compliment zu machen. Der in einem andern Rennen(Flachrennen) von ihm errungene Preis beſteht in einem ſilbernen Pocal. Aus der Pfalz, 21. Mai. In Oggersheim findet morgen die FJahnenweihe des dortigen Turnvereins ſtatt. An der Feier werden ca. 25 auswärtige Turnvereine theilnehmen. —In Ruchheim ſiel ein nicht beaufſichtigtes, ungefähr 3 Jahre altes Kind in den neben der Oggersheimer Straße in der Nähe des Dorfes befindlichen Chauſſeegraben, der zur Zeit kiefen Waſſerſtand hat. Glücklicherweiſe konnte dasſelbe alsbald wieder herausgebracht werden, ſodaß vorerſt nur die Geſundheit des Kindes etwas angegriffen iſt.— Auf der Meſſe in Kaiſerslautern wurde ein 15jähriger Junge in flagranti erwiſcht, als er eine verſchloſfene Waarenkiſte nächtlicher Weile erbrach und aus derſelben 12 Salatbeſtecke entwendete.— In den Hartſteinbrüchen bei Rammelsbach löſten ſich vorgeſtern in der Höhe Steine los und trafen den Peter Jakob aus Godelhauſen derart, daß an ſeinem Aufkommen wird. Nach einer anderen Nachricht iſt derſelbe geſtorben.— In Nie derkirchen ließ dieſer Tage ein Landmann die Herbſtzeitloſepflanzen aus ſeinen Wieſen heraus⸗ ziehen und warf ſie ſeinem Vieh im Stalle vor, welches da⸗ von fraß. Die Folge war, daß eine der Kühe bereits ver⸗ endet iſt und zwei andere in großer Gefahr ſchweben.— Aus der Haft entlaſſen wurde in Kirchheimbolanden der Arbeiter Uſner, welcher unter dem Verdacht, den Einbruch in das Comptoir der Firma Ritterspach u. Comp. verübt zu haben, verhaftet worden war. Gerichtszeitung. „Mannheim, 20 Mai. Strafkammer. Vorſitzen⸗ der: Herr Landgerichtsdirektor Müller; Vertreter der Gr. Staatsbehörde: die Herren Staatsanwalt Duffner und Referendär Bonnsé. Folgende Fälle wurden verhandelt: 1. Die Berufung des vom Schöffengericht wegen Be⸗ trugs zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilten Ernſt Richard Berger von Dresden wird als unbegründet verworfen. . 2. Landwirth Adam Klefenz von Nußloch mißhandelte in der unmenſchlichſten Weiſe ſein 7 Jahre altes Stiefkind, ein Mädchen, ſchlug dasſelbe mit verſchiedenen Inſtrumenten und brachte ihm nicht weniger denn 14 Verletzungen bei. Er büßt ſene rohe That mit 8 Monaten Gefängniß. 3. Der 66 Jahre alte Handelsmann Heinrich En gelhorn von Leimen und die 34 Jahre alte Mina Gangwiſch geb. Schneider, beide wohnhaft in Heidelberg, wegen Hehlerei ſchon vorbeſtraft, ſtehen unter der Anklage, einen geſtohlenen Pelzmantel von einem unbekaunt gebliebenen 8 Manne, der ſich als Student ausgab, für 26 M. abgekauft zu haben obwohl Beide nach Lage der Umſtände wiſſen konnten, daß der Mantel auf unrechtmäßigem Wege in den Beſitz des Verkäufers gekommen war. Der Gerichtshof kann ſich in⸗ deſſen von der Richtigkeit dieſer Annahme nicht überzeugen fnet erkennt auf koſtenloſe Freiſprechung der beiden Ange⸗ agten. 4. Der 27 Jahre alte Dienſtknecht Peter Roth von Mauern und der 23 Jahre alte Schmied kathias Chriſtian Koch von Schweigern, zur Zeit bei Schmied Weinſtock in Nordheim ſtehen unter der Anklage, in gemeinſchaftlcher Ausführung in der Nacht vom 29. auf 30. Novbr. 1885 zu Kirchheim aus der Scheuer des Georg Stumpf III. von dort, mittelſt Einſteigens über ein 2 Meter hohes Hofthor —8 Gebund Tabak im Werthe von ca. 15 M. entwendet zu haben. Roth, der wegen Diebſtahls ſchon vorbeſtraft iſt, erhält 1 Jahr 4 Monate, Koch 5 Monate Gefaängniß. Sport. *Mannbeim, 21. Mai. V. Veloctpedrennen des Velocipediſten⸗Vereins Mannheim. Das Lhasjqährige Velocipedrennen des hieſigen Velocipediſten⸗Vereins, welches bekanntlich morgen Sonntag auf der Wettfahrbahn, nächſt dem Schützenhaus ſtattfindet, verfpricht in jeder Be⸗ ziehung ſich zu einem großartigen Sportfeſt zu geſtalten. „Die Nennungen zu den einzelnen Rennen find aus allen Theilen Deutſchlands, der ſo zahlreich einge⸗ laufen, daß bei einigen Nummern die Angemeldeten in zwei Abtheilungen ſtarten müſſen und die Entſcheidung erſt bei der dritten Fahrt erfolgt. Der Hauptkampf wird ſich jedenfalls um den von der Stadt Mannheim geſtifteten Ehrenpreis zum Hauptrennen öntſpinnen, und ſind die Ausſichten in Sportskreiſen bez der fel e cdel— des Weiſterſchaftsfahrers der Schweiz I ſehr getheilt. Die Jugendfahrer des Vereins werden ſich während der Pauſe in einem Dragonermanöver„hoch zu Roß“ produziren. Verherrlichung des Faiſers Wilhelm darſtellen ſoll. Im zeürz war Prof. Keller einige Zeit in Berlin, um Studien für das Bild zu machen und hatte das Glück, vom Kron⸗ prinzen mehrere Sitzungen zu einem Porträt bewilligt zu erhalten. Bei ſeiner Anweſenheit in Berlin malte Profeſſor Keller auch das Porträt einer Dame und eines Kindes. Dieſe beiden Porträts waren im hieſigen Kunſtverein ausgeſtellt. Eine neue Ooerette. Paris, 19. Mai der Komiſchen Oper hatte geſtern die dreiaktige Operette„De Roi malgrélin,“ Text von E. de Najac und P. Burani(nach einem alten Luſtſpiel von Madame Ancelot), Muſik von Emanuel Chabri ex, einen netten hieis. Im zweiten Akte kehrt der Verſchwörerball der Headame Angelot“ wieder und wird mit ſeinen hübſchen Koſtümen, welche diesmal den Küraſſteren des großen Kur⸗ rſten angehbören, lebhaft beklatſcht, desgleichen ein Ballet bolniſcher Garden und zierlicher Polinnen; denn die Hand⸗ lung ſpielt in Polen zur Zeit, da Heinrich von Valois Als König dieſes Landes auch Frankreich verſchrieben wurde. * In Die Leitung dieſer Nummer hal Herr Gabri el übernommen ſ was uns die Gewißheit verſchafft, einer intereſſanten und ge⸗ nußreichen Aufführung beiwohnen zu können. Das Vereinsmitglied, Herr O3Zkar Berger dieſes Jahr in verſchiedenen Städten geradezu Senf regte, wird ſich auf dem Einrade produziren. 5 Herr Berger deſſen Leiſtungen im Kunſtfahren weit über Deutſchlands Grenzen hinaus bekannt ſind, und ſchon wiederholt der Gegenſtand eingehender Beſprechungen aller Sportszeitungen bildete, iſt heute wohl der hervorragendſte Kunſtfahrer des deutſchen Radfahrerbundes. Welch großen Anziehungspunkt Herr Berger nächſten Sonntag bilden wird, und welch' große Popularität derſelbe bereits beſitzt, geht aus den zahlreichen diesbezüglichen An⸗ fragen von Nah und Fern hervor. Anerkannte Autoritäten von Sportskreiſen ſind auch ſchon heute der beſtimmten Anſicht, daß bei der, anläßlich des Bundestages, ſtattfindenden Concurrenz im Kunſtfahren, Berger als Meiſter Deutſchlands hervorgeht. „Der Vorſtand des Stadtparkes hat in zuvorkommender Weiſe dem Veloeipediſtenverein die alte Reſtauration, ſowie die kleine Teraſſe zur Verfügung geſtellt und für Samſtag und Sonntag drei Extra⸗Concerte angeſetzt, zu welchen alle Radfahrer in Uniform freien Eintritt haben. 8 Gutes Wetter aſcht nach g werden wir Sonntag, bei einem, aller Vorausſicht nach, gewaltigen Fremdenzufluß, ein Sportsfeſt in Mannheim feiern, deſſen zweifelloſen Erfolg die beſte Entſchädigung für den äußerſt rührigen Verein, reſp, deſſen unermüdlichem Präſidenten, und Leiter der ganzen Feſtlichkeit, Herrn Dr. Ulm, iſt. Verſchiedenes. — Dorfen, 16. Mai.(Senſationeller Selbſtmord). Am Nachmittags begab ſich die 18jährige Tochter des äckermeiſters Thalmayer auf den Marktthurm, ohne Je⸗ mand etwas von ihrem Vorhaben zu ſagen. Nachdem ſie ſich ungefähr eine Stunde im Thurme aufgehalten hatte, ſie ſich von der Spitze herunter und blieb zerſchmettert iegen. Paris, 19. Mai. Bei der Verſteigerung der Kron⸗ diamanten wurde geſtern, am ſechſten Auctionstage, das bisherige Maximum, 839500 Franken, erzielt. Herr Jacoby aus Dresden kaufte ein großes Perlen⸗Diadem für 78,100 Franken, ein Halsband, beſtehend aus 542 Perlen, wurde in acht Theile zerlegt und für 332 600 Franken von mehreren Juwelieren, darunter Herr Friedberg aus Berlin, erſtanden. 55 teieſammteinnahme beträgt bis zur Stunde 3,640,000 ranken. welcher ation er⸗ Neueſte Nachrichten. *München, 20. Mai. Der Magiſtrath beſchloß heute, in den beiden Wintern 1888 und 1889 die ſo dringend nothwendige Regulirung des rechtsſeitigen Iſar⸗ ufers zwiſchen der Ludwigs⸗ und Maximiliansbrücke vor⸗ zunehmen. Dieſe Arbeiten umfaſſen Uferſchutzbauten, Her⸗ ſtellung von Ufermauern, Umbau von Wehren und Schleuſſen und Wehrüberfällen u. ſ. w. Die vom Oberbaurath Zenetti erläuterten Pläne wurden genehmigt und die Geſammtkoſten mit 279,402 M. 70 Pf. be⸗ willigt. Die eingeholten Gutachten ſprechen ſich in Uebereinſtimmung mit dem Stadtbauamt für die Noth⸗ wendigkeit und Dringlichkeit der Arbeit aus. Das Wehr Nr. 4 wird eingefüllt. Die Mittel werden einem An⸗ lehen entnommen. (Miniſterkriſts.) Freyeinet Paris, 20. Mai. begab ſich heute Nachmittag 4 Uhr zu Greyy und erklärte, unter den vorliegenden Ver⸗ 7 es ihm unmöglich ſei, hältniſſen ein Kabinet zu bilden. Als Grund wird ver⸗ Ferry einem neuen muthet, daß ſowohl Clemenceau als Verſuch eines aus allen republikaniſchen Parteien zuſammen⸗ geſetzten Miniſteriums abgeneigt ſind. Grevy wird nun wahrſcheinlich ein gemäßigtes Miniſterium durch Rouvier oder Raynal bilden laſſen. Clemenceau ſoll wiederholt erklärt haben, daß er nur ein rein opportuniſtiſches oder rein radikales Miniſterium mit eventueller Kammerauf⸗ löſung für möglich halte. Die Rechte der Kammer be⸗ ſchloß heute, keine ſyſtematiſche Oppoſition zu machen, aber an dem Grundſatz feſtzuhalten: Keine Anleihe, keine neuen Steuern, Erſparniſſe.— Man glaubt, die heutige Eutſcheidung des Staatsraths, der das Dekret Bon⸗ langer's, das die beiden Fürſten Murat aus der Armee ſtrich, annullirte, werde die Entfernung Boulanger's ans dem künftigen Kabinet erleichtenn.— Auf den äußeren Boulevards wurden heute Rufe laut:„Vive Boulanger,“ was aber ohne Folgen blieb. Die Polizei wurde benach⸗ richtigt, daß im Quartier Latin eine Demonſtration für Boulanger geplant werde. Brüſſel, 20. Mai.(Strikebewegung.) Die Agitation im Hennegau dauert fort. Im Centre⸗Revier hat ſich die Strikebewegung heute auf ſämmtliche Gruben von Mariemont, das als der Schlüſſel der Arbeiterregion an⸗ geſehen wird, mit 2500 Bergleuten ausgedehnt. Neue Meetings fanden heute in Lalouviere ſtatt. Im Borinage herrſcht relative Ruhe. Im Charleroier Bezirk bleibt die Lage ſtationär. Auf den Hochöfen und in den Fabriken von Marchienne, Monceau, Jumet wird fortgearbeitet. Die Hausdurchſuchungen und Verhaftungen dauern fort. Nopere, der Sekretär der Arbeiterliga von Bouvy, wurde vergangene Nacht verhaftet. Starke Militärpatrouillen und Gensdarmerie durchſtreifen die bedrohten Bezirke. *London, 20. Mai. Im Oberhaus erklärte Salis⸗ bury, es ſei unbegründet, daß die Unterh and⸗ lungen über die afghaniſche Grenze ab ge⸗ brochen und die britiſchen Kommiſſare abbe⸗ rufen ſeien. Soweit es ſich bei ſochen Dingen vorausſehen laſſe, halte er für viel wahrſcheinlicher, daß die Unterhandlungen lange Zeit, als daß ſie nur kurze Zeit dauern dürften. Bukareſt, 20. Mai. Bei den Generalraths⸗ wahlen wurden 84 Anhänger der Regierung und 1 Oppoſitioneller gewählt; 5 Stichwahlen haben ſtattzu⸗ finden. Die Anhänger der Regierung erhielten insge⸗ ſammt 24,005 von 27,809 abgegebenen Stimmen. * Bukareſt, 20. Mai. Der König und die Kö⸗ nigin ſind heute Nachmittag aus Sinaſa hier einge⸗ troffen, um der Feier des Jahrestages der Krönung Heizuwohnen. Nowo⸗Tſcherkask, 20. Mai. Die kaiſerliche Fa⸗ milie beſuchte heute noch den Kalmükentempel und B. Seſte. nte einem von den Koſakenſtänden gegehenen Diner ö d trat heute Abend 7 Uhr unter enthuſiaſtiſchen Kundgebungen der Koſaken die Rückreiſe an. 7—— —— ——————————— *— Mannheimer Handelsblatt. MHannheimer Effekten-Börse. (Aus dem„Mannh. Journal.“) Mannheim, 20. Mai. Die heutige Börse war nicht unbelebt, verlief aber im Allgemeinen ziemlich schwach. Badische Anilin- und Soda-Fabrik-Aktien verloren auf eine unlimitirte kleine Verkaufsordre 4½ pot, und schfessen 228 DOt. bez. und Geld. Mannheimer Dampfschleppschifffahrt Waren 120 pCt.., Mannheimer Versicherungs-Aktien 865 B. Pfalzische Bank-Aktien gingen zu 121 pot, um; Badische Bank waren zu 112 pOt. gefragt. zrauerei-Aktien waren zum Theil höher; Schwetzinger 75 ½., Schwartz 146 bez. und G. und Sinner 145½½ G, 146 B. Telegraphische Coursberichte. Frankfurter Effekten-Societüt. Frankfurt, 20., Mai. Die Nachbörse verlief zu wenig veränderten Coursen in fester Tendenz. Dagegen zeigte der Abendverkehr Mangels neuerer Nachrichten über die französische Ministerbildung eine unentschiedene Haltung, die in einer kleinen Abschwäch ung der leitenden Werthe zum Ausdrucke kam: Paris mele dete zwar feste Notirungen, doch hielt sich die Spekulatioꝶ angesichts obigen Umstandes reservirt, obgleich die Börse im Allgemeinen gute Dispositionen dokumentirt. Credit und Franzosen oa. fl./ matter, Lombarden unbelebt. Renten⸗ papiere fest; Russische Papier-Anleihe bevorxzugt. Banken still. Oesterreichische Eisenbahn-Aktien fest, Von Deutschen sind Mecklenburger weiter gebessert. Schweizer Werthe hatten einen ausgedehnten Markt. Gotthard und Nordost höher. Die neu eingeführten Schweizer West-Aktien und Frioritäts-Aktien gingen in grösseren Beträgen um und be⸗ sonders für letztere lagen bereits grössere Kaufaufträge Vor, Mittelmeer einen Bruchtheil niedriger. Kredit 225¾, Staatsbahn 180¾ Lombarden 593¾ Galizier 164½, 4 pOt. Ungarn 81.65 à 81.70, Egypter 75.50, Italiener 97.40, 4% Spanier 66, 1880er[Russen 83.55, 1871/8er Russen 97.45, 4% neue Russen 48.10, II. Orient 56.70, III. Orient 57.70, Diskonto 195.60 à 195.70, Gotthard 103.90, Schweizer Nordost 71.40 à 71.50, Schweiz. Union 80.60.80.90, Schwelz Central 102.90, Schweizer Westbahn-Aktien 25.20, Schweizer Frior.-Aktien 98.20 à 98 à 98.10, Mittelmeer-A. 121.10, Böhm Westbahn 225½¼½ Böhmische Nordbahn 143½ Graz-Köflacher 178½, Elbthal 132¼, Mecklenburger 138. Schlusscourse: Credit 225%, Staatsbahn 180¾, Diskonte 195.70. London, 20. Mai. Nachmittags 3 Uhr 50 Min. 0. Jours vom 18 2[Cours vom 18. 20. Consols 1038/ 1085% Neue Türken 186% ο 18731 Russ. 97/8 98¾ Lombarden 7. 0 50% Italien. 9677 756Erie-Bahn 35½ 836 4% Spanier 65/ Platz Diso. 1 1 40/ Egypt. 74¹⁰ Weechsel d. P. 20 510 20 51 Privil. do. 97— 97/½¼ Silber—— 30/ Portug. 56/8 56¼ Fest. Producten-Börsen. Telegraphische Handelsberichte. London, 20. Mai, 6 Uhr Abds.(Privattelegramm) Café fest. Tendenz steigend. London, 20. Mai.(Telegramm.) Rübenrohzucker 11 Sh. 9 d. ruhig. Liverpool, 20. Mai. Baumwolle-Markt. Schlussbereltt. Tages-Import 22,000. Umsatz 10,000 B. Amerikaner fest, Surats anziehend. Glasgow, 20. Mai. Warrants 41 sh. 4 d. New-Tork, 20. Mai.(Kabeltelegramm 6 Uhr Abde 2⁰ 9 19. 8 Betroleum I. New.Nork.% 65% J Mais(old mized) 4874 48.— Petrol. L Philadelphia.5/8[ 6/ Kaffee fair Rio 19¼ 20.— Petrol. pipe IineCertifle. 62.½ 617 Schmalz(Wileox).80.80 Mehl.60 Schmalz per Juni.85.85 Weizen 98¼ Getreidefracht nach Weizen per Mai 96576 Liverpool 8 2—.— Weizen per Juni 965/ Zucker fair xefining Weizen per Sept. 93½ muscovados n%. Wechsel Berlin 95.%6 Unjon Pacifie Shares 698/ 68.½ Wechsel London 485./ Chicago Milw.& St. 4% fund. Anleihe 129.— 129.—] Paul Shares 93⁰8 94 Erie Railrgad Shares 34½ 35.½ Ulinois Central Shar. 186%/ 188.½ New-Vork Central Shar.114¼ 114.½ St. Louis& St. Fran- Chicago andN.-Western zisco pref Shares 80—81. ordin, Shares 125½ 125.% Canada Southern Sh. 68¾ 68.% Lake Shore Shares 97/8 98.½ Northern Pacifle Oentral Pagific Shares 40% 40./ common Shares 33/8 33.% Northerrn Pacifle Denver& Rio Grande preferred Shares 68.— 63.¼ Shares 51 7888.— Louisville& Nashpille.-Xork, Ontario a. Shares 68¼ 68./] West. ordin. Shar. 19½ 19.%½ Amerikanische Produkten Märkte- Schlusscourse vom 20. Mai. mitgetheilt yon E. Blum& Strauss, Mannhelm. Hew-VTork Ohloage Monat Wei⸗ Wei⸗ zen Mais Schnal:(ales zen Mais cen 965/8 4776.— 17.85 87⁴4 38%.05 Junt 965⁵/ 48—.— 18.— 88— 39504.70 Juli 96⁰⁸ 49¹⁰6.08 18.30 86576 41—.80 August 93/ 50½.17 18.60 8486 42—.90 Septbr. 930—.25 18.80 88⁰8 427—⁵85 455 Oktbr. 947⁴—.80 18.85—— 7. Novbr. 95.——.2⁴ 18.90——— Dezbr.——.24 18.95 865—— Januar 1688——— 19.05——— Febr.——— 19.10——— März——— 19.10——— Apvil— 585— 19.20——— Mai 100%———.—— r⸗— Tendenz: Weizen höher. Mais unverändert. Schmalz unverändert Cafs höher. Die Schweinezufuhren betragen in Chicago 18,000,%½ allen Hauptmärkten 36,000. Wasserstands-Nachriohten. Rhein. Stand Datum Stand Konstanz, Oüsseldorf, Mai Hüningen 19. Mai 3,07 Dulsburg, 20.„ 3,19 +ſoos 155 20.„ 2,95—0,12 Ruhrort, 20.„ 38,94 0,05 Kohl, 1 Emmerlesh, 20.„ 2,89%0% Lauterburg 19. Mai4,42 Arnheſm, 15 7 20.„ 4,44%% Kymwegen, 7 Maxuu, 5 Vrssswyk, 4 germershelm, 75 Neckar. Hannhelm, 21.„ 4,85 ſeſſbronn, 20. 1,88.,09 Halnz, 20.„ 2,40 0,06 Eberbaol, e, Blebrlon, 20.„ 3,07 Hannheim, 21.„ 487 0½08 112 on 20.„ 1,95 Ma I n. ahrwasser) ee 5 20.„ Coblenz, 20.„ 3,42—0,3] A1e8e. Köln, 20.„ 3,90—0,05 Trſer, 20.„ 126%ö0 Die größte Auswahl in feinen und gewöhnlichen Sorten Schuhwaaxen bietet das Schuhwaareulager von Georg Hartmann in Lit. 2B 46(am Mohrenkopf, untere Ecke). 4887 Herausgeber: Dr. Jur. Hermann Haas. Verantwortlich: Für den politiſchen Theil: L. Lautz. Für den lokalen und Handelstheil; J. Harder. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. Werle⸗ Rokationsdruck und Verlag der Dr. J. Haas ſchen Buch druclerei, ſämmtlich in M General⸗Anzeiger MN eeh, 5 Waäſſerwerk⸗Mannheim. Submission ſar Herſtellung des Schornſteines u. der Kef für das Waſſerwerk der Stadt; Die Herſtellung des Schornſteines und der Ke lEinmauerungen theim. einmauerungen für das afſerwerk Mannheim wird hiermit ausgeſchrieben.— Angebote hierauf ſind unter der Bezeichnung: „Herſtellung des Schornſteines u. der Keſteleinmengengez pas Paſſerwerk Mannheim“ bis einſchließlich den 24 ai d8. 1355 Vormittags 11 Uhr, bei der unterzeichneten Bauleitung ſhriftlich und verſiegelt einzureichen.— Die Bedingungen ſind durch die unterzeichnete Bauleitung zu beziehen, die Pläne zc. ꝛc. liegen auf dem Banburean deß ve 5 7, 104 zur gefl. Einſicht auf, woſelbſt auch jede Auskunft ertheilt wird.— Mannheim, den 10˙ Mai 1887. rles Maunheim, weiter erforderlich ſcheinende 5695 Die Bauleitung Bauplaß⸗Verfteigerung. Die Stabtgemeinde Männheim läßt am Montag, den 23. Mai l. Nachmittags 3 Uhr, im hieſigen Rathhaufe— Bauamtzslo⸗ kal— bden Bauplatz Lt. 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December 1886 457710170 86„ Wöchnerinnen⸗Unterſtützungen. 315.— 3„ zufällige Einnahmen 325 4„ Sterbegeldeer 13507 4„ Zinſen⸗Einnahmen 52848 5„ Krankenhausverpflegungen 690975 5„ zurückerhobene Krankenhauskoſten 20595 6]„ Medicamenten. 327044 6„ zurückerhobenes Krankengeld 27—7, Arzthonoraoer 560659 7„ zurückerhobene Medicamentenkoſten 345 8„ Verband⸗ und Heilmtttel 193080 8„ zurückerhobene Unfall⸗Unter⸗ 9„ Bruchbänder„„ ſtützungen„„„„ deese, 47075 9„ abgehobene Sparkaſſengelder.. 9600— 116, Gcehalt des Kaſſters, der Gehllfen, —— des Dieners 384596 12„ Bureau⸗Miethe„24422 1„ ifetan 25462 144% Druckſachen 649091 15„ Geſchäftsbücheer 50.69 16%„ Gasbeleuchtung 17„ Brennmaterial]. 180„ Bureau⸗Einrichtng 40 19 1* Bureau⸗Material„ 0 0 0 0 6⁴¹ 89 20 60 Porto** 0 2 8 8 0 0 5529 210„ ſonſtige Unkoſten 18091 22„ Feuerverſicherungsprmnte 508 23„ vorſchüßl. gezahlt. Unf.⸗Anterſtüßz“ 22501 24„ Sparkaſſen⸗Einzahlungen 9048.4 25„ Ankauf von Stgatspapieren 945868 Saldo als Kaſſenbeſtand am 31. December 1888 56746056 4 887 Vermögensaufſtellung am 31. Dezember 1886. Deckungsmittel. l. 7 5 Forderungen. +4 4 7 1Kaſſenbeſtand am 31. Dezbr. 1886 1J Geſchäftsüͤberſchunß 199 30%½% laut Kaſſabuch II Folio 152 9520 3553 2 Guthaben bei der ſtädt. Sparkaſſe laut Sparkaſſenbuch 324848 3 Bei der Badiſchen Bank deponirte Großherzoglich Badiſche Staats⸗ Eiſenbahn⸗Obligationen zum No⸗ minalwerthe von 14,000 Mark und zum Cours⸗ reſp. Ankaufs⸗ werthe ven 1466944 4 Außenſtehende Beiträge laut Reſt⸗ buch Folio 25. 1323631 5 Guthaben für vorſchüßlich gezahlte Unfall⸗Unterſtützung 4836 0 6Bureau⸗Einrichtung laut Abrechnung vom 31. Dezember 1885 l. 404. 54 9 7 Bureau⸗Materiallt. Abrechnung vom 31. Dezemb. 1885 100. 28„ 8Bureaueinrichtung pro 1886.„ 40. 40„ 9 Bureau⸗Material pro 1888. 61. 39 606. 56 3 ab 10% Ahnützung, 60. 65„ 545091——— . 199070 19930. ———— 63————-]•ũä Mannheim, 31. December 1886. 60921 Der Vorſtand: Der Kaſſen⸗ und Rechnungsführer: Director Otto Keller, Jacob Reichert, G. P. Sperling. Joſef Bornhofen, Heinrich Kühne, Fr. Stutz, Joh. Frank. Die obige Rechnung wurde von den Unterzeichneten P. A. Sauer. richtig befunden. atz. 5 Das Waaggeſchäft von Chriſtoph Müller, 8 3, 14 verbunden mit großem Lager, übernimmt alle Sorten Waagen⸗Repaxaturen, als Dezimal⸗, Tafel⸗, Balken⸗ und Brückenwaagen unter Znſicherung aufmerkſamer Bedienung. 6093 Zur Warnung gegen Pfuſcher. Chriſtoph Müller, 8 3, 14. 2 Geſuch. Ein junger Mann, 25 Jah alt, verheirathet, der in der Kran⸗ 95 kenpflege bewandert, längere Zeit 885 in Hoſpitälern war und gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht dauernde Stellung in einem Hoſpital oder bei einer Herrſchaft. Offerten abzugeben unt. Ziffer J. W. Nr. 6038 in der Exped. bieſes Blattes. 7285 5,18 2 eine kleine Wohnung ſo⸗ fort zu verm. 5980 3. Stock, Schlafſteue zu vermietben⸗ 59884/11 „Annanas“ hochfeinſte aromatiſche Frucht, in ½ und ½ Doſen Ernst Dangmann, N3,12. Fritz Bauer, Kempten, Algäu. 9 Pfd. JIa. 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Mai a.., Abends ½9 Nyr Montag, den 23. Mai d.., Mittags 12 Uhr ereins-Vors im oberen Lokale der Brauerei„zur Stadt Lück“, P 2, 10 85 e ene Jersa mmlung Ordentliche Generaluerſ aumlung. er ader dagte küldlce de dfteh ge Tagesorduung: 1. e 3 Abhaltung eines Turnſeſtes. insangel iten. 2. Bericht der Reviſtonskommiſſton. 3 5725 2 Rahmkäse e en e,„u bee Stadt⸗Park Mannheim. amml dlichſt ei 40 Pig. pr. Pld. ſanmng freundlichſt ein Der Weren Zn Ehren der am Sonntag, den 22. Mai 1887 hier tattfindenden Rennen des Velobeipediſten⸗Vereius 5— Canttag, den 21. Mai 1887, Abends—11 Ubr Deutſche e enkralſechſchle Laht. Grosses Co ncert For da⸗ Wels, 85 Verband Mannheim. unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn 5. Schirbel. ſtl keßrla⸗ Samſtag, 21. Mai 1887, Abends 8 Uhr Entree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. e krei. großen Saale des Sgalba Sountag, den 22. Mai 1887, Vormittags 11—1 Uor Muſbrilze Abend Arrgeng Früh⸗Concerk zu Gunſten des 1. 1 5 Reichswaiſenhauſes ausgeführt von der Capelle 10 155 Carl No. 22 unter gefl. Mitwirkung von: Fräulein Octavia unter Leitung ihres Stabstrompeters Herrn W. 18. Habermann, Concert⸗Hofopernſängerin aus Enutree 20 Pfg. Abonnenten ſrei. Weimar der Herren Hoſſchauſpieler chrodt Sonutag, den 22. Mai 1887 Nachmittags—6 Uhr und Groſſer hier, Hrn. Hofſchauſpleler Weger vom Gr. Hofthegter in Oldenburg, des Zolo⸗ Smartelle ber aanime, Sleerbee, U IOSSES CONCERT ſowie des Clavierhumoriſten Herrn O. Jam⸗ ausgeführt von der Capelle des 2. Bad. Gren⸗Regiments Kaiſer Wilhelm No. 110 borg aus Wien und der vollſtändigen Kapelle unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn O. Schirbel. des Kgl. 3. Bad. Dragoner⸗Regiments 0 der 20 Pfg. frei, „Prinz Karl,, unter Leltung des Kapellmeiſters Kutree 80 Pfs ee Mannheim. Ipunden- und 5 Moebius. bag Abends—11 Uuhr Zum unentgeldlichen Eintritte berechtigen nur e unſere grünen pro 1887 ausgegebenen Mitglieds⸗ B5 Mrosses Comcertz 5 1 e e 8 eee. ausgeführt von der Capelle des 3. Badiſchen Dragoner⸗Regiments Prinz Carl 7, 20½1, N. Noee 18 8. Schuldt 51, 4, Schneide 0 W5o. 2s unter Leitung ihres Stabstrompeters, Herrn W. Möbius. Hränter Näse Harkmeyer k 3, 18, Heß, D 5, 8 und Keſſelheim, D 1, 7/8 zum Verkaufe 4 Entree 80 Pfg. Kinder 20 Pfg, Abonnenten frei. 30 5 aufliegen und dieſe Herren auch bereit, die uns für die Verlooſung ſreien Gintri nenen Abonnementskarten berechtigen zum zugedachten Gegenſtände in Empfang zu nehmen. 8 empfehlen zugedach genſt pfang zu neß Der Borſtand. 6008 Der Vorſtand. Gebr. Kaufmann, Katholischter Geseſſen- FVerein , I. 6098 Svuntag, Pa Mai feiern wir unſer Ingl. Velociped- Pepot Atroeiniumsfest. 2 U 9 El Morgens 11 ienſt in der unt kirche, wo⸗ Rheinsalm, gee gee edende e„Aelsezanl, Seezungen, Nachmittags halb 5 Uhr iſt bei günſtiger Witterung Malta⸗Kartoſfelnn Fantien unsſteng ſuech Kch wetzingen. — i ünſti: 15 feinſte Matjes⸗ Häringe, ing 5 0 abe iſt Nachmittags: Unterhaltung mit Fa Polit⸗& Vernickelungs⸗Aufal. Vertretung der anerk. erſten Firmen der Well. Coventry Machinists-Oo.-„Olub“ Singer& C0. in Coventry, England. Verkauf zu Original⸗Fabrik⸗ preiſen. biſgeeele] Nannheimer Alſleken-Club in ½ und ½ Büchſen, Schwetzingerborſtadt. ijunge Bohnen, Montag, den 28. Maß, Abends ufr boro eehneekuen, Hauptverſammlung der Mitglieder. acden: 20408 Zordnung: B ichtiger Bereinzangel iten. akuſennen lg liner Hlirenel Taneer ih i wiceer Der Vorſtand, in ½¼ und ½ Flaſchen. üchte italten. und Cagan⸗ rok⸗Maccaroni, feinſte Suppennudeln, feinste Küse, Camembert, Neuſchateller, Roquefort, Edamer⸗Ganda Münſter ꝛc. 1 Rern. 6 2 An nie geehrten Eltern und Lehthetten 75 23 Alexander Heberer, Mannheim, 9 2, 2. Paradeplatz, 0 2, 2. Fabrikation von Eisſchränken. Eigener Conſtruction. —— Deutſches Reichspatent No. 38 0 e. Italieniſches Pte„ 20 291. „Die wichtigſten Punkte, worauf ſich meine Patente gründen, ſind folgende: Eine miglichft große Kühlfläche in richtet der unterzeichnete Verein hiermit das freundliche Erſuchen, die aus der En gros, Schule entlaſſenen Knaben, Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter zum Turnen anzuhalten. 5 Feinſte 5 e den überall anerkannten Nutzen des Turnens brauchen wir nicht hin⸗ dem Eisſchranke zu erhalten, die Tem⸗ kulſche, kngliſche, zumeiſen, woßl aber darauf, daß mit dem 14. Lebensjahre für den größten beratur des Eiſes guf das Aeußerſte 674 Theil unſerer Knaben das Schulturnen aufhört und dann flülr dieſelben vielfach franzöſiſche 15 Zeit ſchwerer, oft auch einſeitiger oder körperlich nachtheiliger Arbeſt heran⸗ tritt, die nicht ſelten aus dem friſchen Knaben weder einen arbeitsfrohen, noch * 1 kräftigen und brauchbaren Jüngling werden läßt. biletten Seſſen Wie vielen ſittlichen Gefahren entgeht auch ſo mancher 15 Mann, wenn 75 er, anſtatt ſo aufſichtslos herumzutreiben, ſeine freie Zeit zur k rperlichen Aus⸗ zum Familiengebrauch, bildung benutzt und jung ſchon ſich in ein ordnungsmäßiges Ganzes einfügen empfehle la. reine und in demſelben gehorchen und dlenen lernt, wie es auf dem Turnplatze der beinen ae ſiß ſalt ringen und in dem raum ſe eine entſprechende Lufteirculation her⸗ Syſtem dez Eisbehälters Zu dem Syſtem des ehälter Hhabe ich das der Jalouſien angeendet⸗. „Die gacte ſtrömt 0 55 den Jalou⸗ 1 0 ſien und ee ee Heas⸗Feifen Fall iſt. 8 herunter; die warme Luft, welche in lt kiſen, 0 lüs kifen, Werchen Vortheil und Nutzen haben auch ſchon diejenigen jungen Leute die Höhe ſtefgt, verbindet ſich wieder mit der fortwährend von oben Mandel⸗S eiſen Glycetin⸗ aus der Turnerei gezogen, die mit dem 20, Lebensjahr in's Heer eintreten herausſtrömenden kalten Luft, wodurch ſtändige Luftcirkulation entſteht. 8. 55 5 mmußten, eben weil ihnen der Dienſt um ſo leichter wurde, je mehr ſie die Ge⸗ 15 e iaſchneller dcge 55 1 0 eingen Feiſe i + bis dahin benutzt hatten. wird der Schrank viel ſchneller durchgekältet, ſo daß nach einigen agen 5 811 ſen 5 08 Kurnunterricht in unſerem Beren wird unter Aufſicht und Leitung der Eiskonſum mehr wie um die Hälſte abnimmt. 5 5 in Stück und Pfund, gogoi der Turnwarte von 8 Uhr Abends an in unſerer Halle vor dem Heidel] Die Ventilation iſt ebenfalls eine weit verheſſerte, während bei den la. wriße K rnſeife N 30 berger Thor ertheilt.— Eintrittsgeld und Beitrag ſind nur gering. ſeitherigen Fabrikaten vorne an der Thür und hinten an der Rückwand 1175 Akrnſene Pfd..30 Deßhalb bitten wir alle Freunde der Turnſache, uns in unſeren Beſtrebungen Ventilatoren angebracht ſind, welche den Schrank jedoch nicht lüften, ſou⸗ g. Strärintkerzen A 0. 9 hl der heranwachſenden Jugend freundlichſt zu unterſtützen und hre 2 t 110 15 0 0 0 ped 110 15 „„ if den Türnplatz zu ſchicken. uft mittels einer Steigröhre, welche durch den Schr ihrt un Lehrögor 2 14 beliebe mündi in 11 155 dem 2 15 e Gerache keten 7 1 or zu machen oder auch ſchriftlich dem Vorſtande ex Schrank vollſtändig ünem Geruche ird, Varfümerie-C andl dem Heidelberger To 50f. 5847 2) wird durch die vollſtändige Abſchließung der warmen Luft dirs ——— 4 „Alai. 8 Ahr Aufn. über dem Deutſchen e den 15. Mai 1887 Schmelzen des Eiſes weſentlich verhindert. 6066 f Lager in 14 5 iedeuen Gröſten, llen möglichen C. J. C. Jamfag, Per Forstand des Turnvereins Mannheim. Lager it alin General⸗Anzeiger. ereerrereeeeen he Probe. 6053 „Arion“ Mannheim. (Iſeumann'ſcher Münnerchor.) Gamſtag, 21 Mai Abends ½9 Uhr. Geſammt⸗Probe. cors 1. Turn-Verein. FAI Dogerebe 10 Ii am Sountag, den 617+— 2 22. d. M. ſein Lahntuweih⸗Leſt 27 ab und laden wir unſere verehrlichen Mitglieder hierzu höflichſt ein, indem wir um zahlreiche Betheiligung bitten. Abfahrt 1 Uhr 35 am Bahnhof Lud⸗ wigshafen. 6048 Der Vorſtand. „Frohſinn.“ Pfingſtmontag, den 30. ds. 2 7 Musſug nach Heppengeim a. B. und Umgegend, wozu wir unſere Mitglieder mit Fa⸗ milten zu recht zahlreicher Betheiligung einladen. 6079 Abfahrt mit Zug 6 Uhr 20 Morgens. Der Vorſtand. Mercuria. Heute Samſtag Abend 9 Uhr Versammlung im Lokal 20 1. Zahlreiches Erſcheinen erwartet 6112 Der Vorſtand. Mercuria. Sountag, den 22. Mai, Abends 7½ Uhr 6113 gemüthliche Zusammen- Kunft, bei Mitglied Schmitt(Seitenlokah), 20 1, 2, und laden wir die verehrl. Mitglieder, ſowie Freunde des Vereins, nebſt werthen Damen höflichſt ein. Der Vorſtand. Maler⸗ u. Tüncher⸗Verein Maunheim. Samſtag, 21. Mai 1887, Abends 8 Uhr Monats⸗Perſammlung, wozu ſämmtliche Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. 6020 Der Vorſtond. Aufnahme neuer Mitglieder im Lokal E 5, 10 u. 11, Reſtaur. Steinbrenner. Bayer. Hilfsverein. Sountag, den 22. d.., Nachmittags 3½ Uhr, gemüthliche Zusammen- Kunft Deſtauration Löſch F 8, wozu Freunde und Gönner des Vereins, Mit und Ehrenmitglieder zur recht zahlreichen Beſuche freundlichſt einladet. 6034 Der Vorſtand. 40 „Olymp“. Jeden Dienſtag und Samſtag Abend präcis 9 Uhr Vereins-Abend im Lokal„Alte Sonne.“ Zahlreiches Erſcheinen erwartet 5130 Der Vorſtand. Arbeiter⸗Fortb.⸗Verein. Mauuheim R3, 14. Montag, den 23. Mai, Abends 8½ Uhr im Lokal Vortrag von Hrn. A. Colling, über:„Zweck, Nutzen und Syſtem der Weltſprache“(Volapül). Intereſſenten ſind eingeladen, Zutritt frei. Wir erſuchen um pünktliches, zahl⸗ reiches Erſcheinen. 6111 Pfingſtmontag: Spaziergang nan Käferthal. Zuſammenkunft 1 Uhr im Lokal. Der Vorſtand. Feſangverein„Concordig⸗ Samſtag. Abend ½9 Uhr Probe. 2889 0 Ludwigshafen a. 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