1n. 0 e eeee beeee aeeeee, leee beeeee —12—ů— Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. der Stadt Mannheim und Umgebung Mannheimer Volksblatt. Erſcheint käglich, Lonn- und Feſttage ausgenommen. Badiſche Volkszeitung. Inferate: 5 Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. Nr. 122. Für den Monat Juni eroͤffnen wir ein neues Abonnement auf den „General⸗Anzeiger“ und erhalten alle neu eintretende Abonnenten den Gene⸗ ral⸗Anzeiger täglich gratis bis 1. Juni cr. Bei der großen Reichhaltigkeit ſowie prompten Mit⸗ theilung aller intereſſanten Nachrichten, iſt der General⸗ Anzeiger unbeſtritten die billigſte Zeitung Mannheims. Abonnementspreis pro Monat nur 50 Pfg. Der General⸗Anzeiger hat zugleich die größte Ver⸗ breitung in Maunheim und Umgebung und iſt ſomit das zweckmäßigſte Inſertionsorgan. Zu zahlreichem Abonnement ladet ergebenſt ein: Verlag des„General⸗Anzeiger“ der Stadt Mannheim und Umgebung. »Deutſcher Neichstag. Berlin, 24. Mai. Der Reichstag erledigte ohne Debatte die zweite Be⸗ rathung der Rechnung der Kaſſe der Oberrechnungskammer von 1884/85, überwies den Bericht der Reichsſchuldenkom⸗ miſſion an bie Rechnungskommiſſion zur Vorberathung und beſchloß, dem Antrag der Kommiſſion gemäß, die Genehmig⸗ ung zur ſtrafrechtlichen Verfolgung des Abgeordneten Grad nicht zu ertheilen. Der Geſetzentwurf, betreffend die Unfall⸗ verſicherung der bei Bauten beſchäftigten Arbeiter, wurde nach unerheblicher Dehatte faſt durchgängig nach den Kom⸗ miſſionsbeſchlüſſen erledigt. Der Präſident theilt mit, daß, falls die morgige Tagesordnung, worauf auch die Zucker⸗ ſteuervorlage ſtände, erledigt würde, der Reichstag ſich bis zum 7. Juni vertagen werde. Politiſche Aeberſcht. Deutſches RNeich. Berlin, 24. Mai. Eine grüubliche Un⸗ terſuchung des Halsleidens des deutſchen Kronprinzen, ſeitens der hervorragendſten Aerzte hat ergeben, daß eine Operation unnbthig iſt. Berlin, 24. Mai. Die„Nat.⸗Ztg.“ nennt die Nachrichten ausländiſcher Blätter über das Befinden des Kronprinzen„tollſte Uebertreibungen“. Die Erörterungen ſeien offenbar durch die Thatſache entſtanden, daß am Freitag wegen der auch nach der Enſer Kur noch nicht gehobenen Heiſerkeit des Kron⸗ drinzen eine ärztliche Konſultation ſtattfand, zu welcher außer den Profeſſoren Gerhardt und Bergmann und dem Leibarzt Dr. Wegner ein engliſcher Spezialiſt, Dr. Morell Mackenzie aus London zugezogen war. Der Kronprinz befindet ſich, abgeſehen von der Heiſerkeit, körperlich vortrefflich und in beſter Stimm⸗ Teuilleton. Schar„Mit Vergnügen! Aus Berlin ſchreibt man: Der chauſpieler R. beſitzt neben einem unbeſtreitbaren Talent ſeinen Beruf auch dasjenige, in außerordentlich gewandter anier ſeine Bekannten anzupumpen. Eines Tages ſitzt er tend im Konferenzzimmer des Theaters. Er dachte weder alt ein Klaſſiker Citat, noch an eine neue ſchauſpieleriſche Stunde' ſondern an 50 Mark die er ſich in der nächſten leihen müßte; er dachte auch zugleich an Denjenigen, on dem er ſie leihen könnte. Da plötzlich fällt ſein Blick 7 das gegenüberliegende Schlächtergeſchäft des Meiſters B. ſtand mit B. bisher in keinem anderen geſchäftlichen Ver⸗ ihr als in dem gegenſeitigen Austauſch von 30 Pf. wegen Paar Wiener. R. ſpringt auf und eilt hinüber zu B. ſoören Sie, mein Lieber, ich bin in der ſcheußlichſten Ver⸗ egenheit, ich habe mein Portemonnaie zu Hauſe vergeſſen baden eben jezt 50 Mark bezablen: Kbuen Sie mir aus⸗ Swlae„Mit Vergnügen, mein Herr!“ antwortet der 1 lächter, greift ſchnell in die Taſche, zieht das Portemoungie 10 entnimmt dieſem ein Geldſtück.„Hier, lieber Herr R. 15 10 Pfennige, bitte fahren Sie per Pferdebahn ſchnell ach Hauſe und holen Sie ſich Ihr Portemonnaie.“ Gaft i Vom baheriſchen Prinz⸗Regenten, der jetzt als ahl in Wien weilt, zirkuliren in den Münchener Blättern ſuulttiche Anekdoten, die von der Leutſeligkeit und Popu⸗ 15 des Beherrſchers der Bayern in mitunter ſehr amü⸗ Mezz Weiſe Zeugniß geben. Im Nachſtehenden theilt dem 55 W..“ ein Münchener Korreſpondent eine kleine Be⸗ Peenbeit mit, die ſich vor kurzer Zeit zugetragen hat. Der 2 nz⸗Regent kam auf einem Spaziergang, begleitet von ſeiner ert der Prinzeſſin Thereſe, auf den Fiſchmarkt. Schlicht ulteidet, beſichtigte er unerkannt mit ſeiner Begleiterin die Marktwaare in den aufgeſtellten Wannen und ſen, als plötzlich eine geſchäftseifrige Fiſchhändlerin die Ferteſſn anrief:„Genga's her, gnä Frau, nehma's dem Wrin a ſchön's Fiſcherk mit hoam, ſchmkicheln's Eang ein, 905 Fiſcherln— hab' heunt ſchon zehn Pfund zum„Hof 1 verkgaft.“—„So!“ entgegnete heiter der Prinz⸗Regent, wär' ja für heute mein Mittagstiſch ſchon mit Fiſch ſbeſtellt?“ Geleſenſle und verbreiteiſte Jeitung in Maunheim und Amgebung. ung. Er hat am Samſtag Beſuche empfangen und am Sonntag dem Gottesdienſt in der Kirche zu Bornſtedt beigewohnt. 5 Berlin, 24. Mai. Die Abſicht der Erhöh⸗ ung der Korn⸗Zölle iſt, wie Fürſt Bis⸗ marck einem Führer der Mittelparteien geſagt hat, für jetzt aufgegeben. v. Ben⸗ nigſen ſoll erklärt haben, daß die natio⸗ nalliberale Partei für eine Erhöhung der Kornzölle nicht zugewinnen ſei. Köln, 24. Mai. Die„Köln. Vlksztg.“ meldet aus Rom, Fürſt Iſenburg⸗Birſtein werde einen hohen päpſtlichen Orden erhalten. In den dem Nuntius Galimberti naheſtehenden Kreiſen hege man die Hoffnung, der Fürſt werde der katholiſchen Generalver⸗ ſammlung in Trier präſidiren. Auf den Ausfall dieſer Verſammlung lege man in Rom großes Gewicht. Meh⸗ rere Biſchöfe ſeien ſpeziell erſucht, an den Verhandlun⸗ gen theilzunehmen. Die„Köln. Volkszig.“ bemerkt dazu, Fürſt Iſenburg ſei als Präſident in dieſem Jahre un⸗ möglich, denn ſeine Präſidentſchaft würde als Demon⸗ ſtration gegen das Centrum aufgefaßt werden. Falls dieſer Gedanke wirklich in Galimberli's Kreiſen erörtert ſei, wäre dies lediglich ein Beweis, daß dort deutſche Perſonen, Zuſtände und Stimmungen nicht ausreichend bekannt ſeien. München, 24. Mai. Prinz Rupprecht, der zukünftige König von Bayern, bezog heute zum erſten Male als Sekondelieutenant die Reſidenzwache.— Die Kaiſerin von Oeſterreich, die geſtern Abend im ſtrengſten Inkoguſto hier ankam und in den„Vier Jahreszeiten“ abſtieg, wird heute Abend wieder nach Wien zurückkehren. — Die Leiche des verſtorbenen Regierungspräſidenten von Schwaben und Neuburg, Frhr. v. Pechmann, wird heute hier auf dem ſüdlichen Friedhofe beigeſetzt. Kaiſerslautern, 24. Maj. Eine Verſammlung der nationalliberalen Vertrauensmänner unſeres Land⸗ tagswahlkreiſes hat mit Mehrheit der Vertreter vom Lande es abgelehnt, Herrn von Stauffen⸗ berg wieder als Kandidaten aufzuſtellen. Die beiden anderen fruͤheren Abgeordneten Neumayr und Schloß⸗ ſtein lehnten eine Wiederwahl ab, doch nahm die Ver⸗ ſammlung den Verzicht nicht an. Als dritter Kandidat wurde Knecht⸗Neuſtadt bezeichnet. Oeſterreich-Ungarn. *Wien, 24. Mai. Die neue deutſch⸗nationale Vereinigung wird allgemein mit Bedenken aufgenommen. Selbſt die„Deutſche Zeitung,“ das Organ des deutſchen Klubs, ſpricht den Wunſch aus, daß ſie ſtets eingedenk ſein möchte der Einheit aller Deutſch⸗Oeſterreicher. Das „N. W..“ meldet: Das Glaubensbekenntniß des neuen Klubs iſt ein Verzicht entweder auf die Zukunft der Deutſch⸗Oeſterreicher oder Oeſterreichs; für beides iſt kein Platz im öſterreichiſchen Parlament. Aehnlich ſpricht ſich die„Neue Fr. Pr.“ aus. Das„Fremdenblatt“ bemerkt, künftig könnten die Parteien nur öſterreichiſch oder ſtein⸗ wenderiſch ſein, ein Mittelding exiſtire nicht.— Billroths Befinden iſt entſchieden gebeſſert, die Geneſung hoffbar. *Wien, 24. Mai. Wie die„Politiſche Korre⸗ Das machte die Fiſchhändlerin ſtutzig uftd ſie erkannte den Prinz⸗Regenten.„Jeſſas, Herr Prinz⸗Regent, jats kenn' i Ihna erſt. Na, wig Sie'ſund und friſch aus⸗ ſeg'n, gar net zum kenna gega de Photergraphien. Nix für unguat, Herr, es war net bös'moant.“ Freundlich empfahl ſich der Prinz⸗Regent, den Hut lüſtend, mit ſeiner Beglei⸗ terin. Von den höchſt befriedigten Fiſchweibern wurde dann der Prinz⸗Regent einmüthig als„a geſchmacha Herr aner⸗ kannt.“— Prinz⸗Regent Luitpold hat ſeinen hieſigen Aufent⸗ halt verlängert und bleibt bis nach Pfingſten in Wien. — Ein grauenbafter Giftmordproeeß beſchäftigte letzten Samſtag in Wien den Kaſſationshof. Ein Bauer Na⸗ mens Dackoff aus einem kleinen galiziſchen Dorfe hatte zwei Söhne, von denen der ältere, Joſef, verheirathet war. Dieſer Ehe entſproſſen zwei Kinder, welche die Lieblinge des Groß⸗ vaters waren Marunkg Dackoff, die Gattin des alten Da⸗ ckoff, ſowie der ledige Sohn desſelben, Peter, waren Aah der Anſicht, daß der Gatte, beziehungsweiſe der Vater au ſeiner Schwiegertochter ſehr zugethan ſei, mehr als dies einem Schwiegervater gezieme. Peter Dackoff glaubte überdies Grund zur Annahme zu haben, daß der Vater dem verheiratheten Sohne mehr hinterlaſſen werde, als ihm. Da reifte eines Tages in ihm der Plan, die Schwägerin und deren beiden Kinder aus der Welt zu ſchaffen, und ſeine Mutter heſtärkte ihn in ſeinem Vorhaben. An einem Sonntage lud Marunka Dakoff die Schwiegertochter und ihre Enkelkinder zu ſich ein und ſetzte ihnen ein Mahl vor, allein dasſelbe mundete den Gäſten nicht und ſie ließen die National⸗Mehlſpeiſe, die Pi⸗ roggi, ganz unberührt ſtehen. Darüber ärgerten ſich Marunka Dakoff und ihr Sohn Peter, denn die Piroggi enthielten ein Gift, das ſicher getödtet hätte. Die alte Marunka Dackoff meinte:„Heute find mir die Piroggi nicht gelungen, gber am nächſten Sonntage, da werdet Ihr ſie gewiß eſſen,“ Nach einer Woche vereinte wieder ein gemeinſames Mahl die Fa⸗ milie und wieder bildeten Plroggi die Hauptbeſtandttheile des⸗ ſelben. Diesmaf hatte die alte Bäuerin ſogar zwei Schüſſeln, gefüllt mit Piroggi, auf den Tiſch gebracht; in der einen waren die Piroggi vergiftet.„Seht Kinder,“ ſagte ſie zu ad ſie lich einen guten Appetit doch einſge Stunden kach dem Maßle E Donnerſtag, 26. Mai 1887. ſpondenz“ meldet, räumte die engliſch⸗türkiſche Uebereinkunft den Anlehen von 1855, wofür der egyptiſche Tribut verpfändet iſt, das erſte Anrecht auf die egyptiſchen Einkünfte ein, und man ſpricht bereits davon, die Pforte werde unter Billigung der Mächte eine Anleihe von 5 Millionen Pfund Sterling auf die Tribute in Egypten und Cypern aufnehmen. Hochwaſſer in Ungarn. Temesvar, 24. Mai. Die Temes iſt im Steigen. In Rudna ſind vier, in Zſebra ſechs Häuſer eingeſtürzt, die Ortſchaften Zughes, Cſakova und Petroman ſind be⸗ droht. In Saagh arbeiten Genietruppen. In Jabla⸗ nitza fand neuerlich eine Erdabrutſchung ſtatt. 240 Mann arbeiten dort. Der Perſonenverkehr auf der Bahnſtrecke dürfte bald durch Umſteigen möglich ſein. *Temesvar, 24. Mai. Die Bevölkerung arbediete die ganze Nacht trotz des andauernden Regens an den Schutzdämmen. Zwiſchen Paracz und Cſebza dehnt ſich ein großes Meer aus. Paracz iſt von der Fluth gänz⸗ lich eingeſchloſſen; die Kommunikation iſt nur auf Flößen möglich. Petromary ſteht vollſtändig unter Waſſer. Die Einwohnerſchaft hat ſich nach Cſakova geflüchtet. Viele Häuſer ſind in Petromary eingeſtürzt. Auch Maczedania hat ſtark gelitten. Cſebza aber iſt gänzlich vernicht“— Der Himmel iſt bewölkt. Frankreich. *Paris, 24. Mai. Der„Temps“ bringt über die Verhaftung zweier Franzoſen wegen Um⸗ reißens eines Grenzpfahls folgende Darſtellung: Laut Erkundigungen bei der Oſtbahngeſellſchaft iſt der Grenzpfahl nicht umgeriſſen, ſondern mit den Worten: „Nieder mit Preußen! Es lebe Frankreich!“ mit Theer beſudelt worden. Der verhaftete Schmidt, wohnhaft in Altmünſterol, auf deutſchem Ge⸗ biet, iſt als Hilfsarbeiter, nicht als Angeſtellter beſchäftigt. Der andere Beamte heißt Reinbold und wurde gleich⸗ falls in Altmünſterol verhaftet. Beide leugnen, das ihnen zur Laſt gelegte Vergehen gegen das gemeine Recht verübt zu haben. Sie wurden nach Muͤlhauſen ge⸗ bracht. Da ſie nicht Staatsbeamte ſind, ſo iſt ihre Ver⸗ haftung eine regelrechte und wird zu keinen diplomati⸗ ſchen Zwiſchenfällen führen. Paris, 24. Maf. Die neueſte, natürlich keines⸗ wegs endgültige Mniſterliſte, welche hier umläuft, nimmt ſich folgendermaßen aus: Floquet Inneres und Vorſitz, Rouvier Finanzen, Etienne öffentliche Arbeiten, Bourgeo is Marine, Boyſſet Juſtiz, Boulanger Krieg, Flourens Aeußeres, Granet Poſten, Lockroy Handel, Berthelot Unterricht. Die fünf letztgenannten gehörten ſämmtlich dem jüngſten Miniſterium an. Ohne Boulang er alſo kein Misn⸗ ſterium. Der„Voltaire“ meldet aus Belfort unteem 28. Mai, die deutſche Gendarmerie habe zwei Ve⸗ amte der franzöſiſchen Oſtbahn verhaftes, Namens Reinbold und Schmidt, welche be⸗ ſchuldigt ſeien, daß ſie einen deutſchen Grenzpfahl niedergeriſſen hätten. Parxis, 24. Matl.„Temps“ und„Liberts“ er⸗ klaͤren, die Verhaftungen in Altmünſterol wurde ſie von Krämpfen befallen und unter entſetzlichen Schmerzen hauchte ſie ihre Seele aus— ſie hatte don den vergifteten Piroggt genoſſen, indem ſie ſich in der Schüſſel vergriffen hatte. Enkel und Schwiegertochter blieben dlesmal, da ſie von der nicht vergiſteten Mehllpeiſe genoſſen hatten, am Leben. Peter Dackoff aber gab ſeinen teufliſchen Plan noch nicht auf und einige Wochen ſpäter gelang es ihm, un⸗ bemerkt in die Speiſen, welche die Schwägerin und deren Kinder genießen mußten, Gift zu mengen. Die beiden Kin⸗ der ſtarben denn auch, deren Mutter jedoch, welche von den vergifteten Speiſen weniger genoſſen hatten, wurde zwar ge⸗ rettet, jedoch vollſtändig gelähmt. Auf Grundlage dieſes Sachberhaltes wurde Peter Dackoff von den Geſchworenen einſtimmig ſchuldig erkannt und zum Tode verurthellt. Ein obdachloſes hohes. Aus Wien ſchreibt man: Es paſſirt nur in ſeltenen Fällen, daß Jemaud— wenn der Jemand männlichen Geſchlechtes iſt— von frllher Jugend an zum Sänger erzogen wird. Gerade die groß⸗ artigſten Geſangstalente entdecken in der Regel erſt an der Schwelle des Mannesalters— zwar nicht ihr Herz, denn das beſorgen ſie meiſt doch ſchon früher aher ihre Stimme. Man kennt die Lebensgeſchichte von Wachtel, Bötel u. ſ.., und beſonders eifrige Beſucher der Oper erinnern ſich ſogar an den„Poſtillon von Lonfumeau“. Man hat ſich nachge⸗ rade gewöhnt, zu glauben, daß die meiſten Droſchken⸗ reſpek⸗ tive Kormfortable⸗ und Fiakerkutſcher berufen ſeien, Liebe und Haß durch des Wohlklangs Macht auszudrücken, und ſpeziell Direktor Pollini, der zu ſeinem eigenſten Bedauern noch immer nicht Zentral⸗Theaterdirektor von Europa iſt, ſagt man nach, daß er nie einen Miethwagen beſteigt, hne deſſen Lenker borher zu fragen:„Was ſingen Sie am liebſten?“ Pollinf, der zur Stunde in Kaltenleutgeben bei Profeſſor Winternitz zur Kur weilt, alſo zu den abgerieben⸗ ſten Bühnenleitern zählt, wird vielleicht kurwidrig außer ſich gerathen, weun er erfährt, daß in den letzten Tagen hier ein Tenoriſt entdeckt wurde, ohne daß Pollini, der Sänger⸗ Kolumbus, dabei die Hand im Spiele hat. Diesmal iſt's aber kein Kutſcher— in ſeinen kühnſten Träumen ließ der ihren Enkeln,„wie gut heute die Piroggi ſind] Ich lange feſt zu, folgt meinem Beiſpiele!“ Und die Großmutter hatte wirk⸗ „Entdeckte“ ſich nicht beikommen, eine ſo geſicherte ſoziale 2. Seite. General Anzeiger. ſeien ohne Bedeulung, da die Verhafteten keine Staats⸗ beamten ſeien. Eine diplomatiſche Verwicklung ſei un⸗ 24. Mai. Die„France“ ſagt, der neue »deutſchen Grenze mache die Beibehaltung zur Nothwendigkeit. 24. Mai. Das Organ Paul de Caſſag⸗ Boulan nac's, rité“, verſichert, daß ral Boulanger einen von 4 bis 500,000 f der für Kund⸗ ſchafterd e im Krieg reſervirt war, für Preßzwecke verausgabt hat. Nach der„Autorité“, welche neue Ent⸗ hüllungen in Ausſicht ſtellt, ſollen nicht blos inländiſche ſondern auch nichtfranzöſiſche Journale für ihre dem Kriegsminiſter geleiſteten Verherrlichungsdienſte Honorare und Subventionen bezogen haben. Belgien. C harleroi, 24. Mai. Während ſich bei La Lou⸗ viére die Lage bedeutend gebeſſert hat, wird —2 dieſelbe in der hieſigen Gegend immer bedenklicher. Die Zahl der feiernden Arbeiter beträgt 6000, alſo 2500 mehr als geſtern. Gendarmerie und Truppen mußten in verſchiedenen Gemeinden, wo ſich ſtarke Schaaren ge⸗ bildet hatten, von der Feuerwaffe Gebrauch machen. Man glaubt, daß der Ausſtand ſich hier noch weiter aus⸗ dehnen wird. * Brüſſel, 24. Mai. Die Hoffnungen der Regier⸗ ung, eine Parthie der Arbeiter in Südbelgien werde die Arbeit wieder aufnehmen, hat ſich als trügeriſch erwieſen. Die Berichte konſtatiren im Gegentheil eine Verallgemeinerung der Streiks vom Becken von Mons und La Louvière auf den Diſtrikt von Seraing; die Zahl der Streikenden beträgt 15000. Es wurden neue Truppen nach Charleroi geſendet. Hier herrſcht vollſtändige Rathloſigkeit.(N..) Miederlande. Haag, 24. Mai. In Fortſetzung der Ver⸗ faſſungsreviſion hat die zweite Kammer be⸗ ſchloſſen, daß die Landmacht nicht gegen ihren Willen in den Kolonien verwendet werden dürfe, Großbritannien. Dondou, 24. Mai. Anknüpfend an die Rede Tisza's im ungariſchen Reichstag, hält der „Standard“ den Abſchluß eines geheimen Vertrages zwiſchen Oeſterreich und Rußland jetzt für unmöglich:„Die Rechtfertigung der Politik Oeſter⸗ reichs durch die Rede des Herrn Tisza iſt überzeugend und vollſtändig. Einige Leute glauben jedoch immer noch, daß Oeſterreich ähnliche Verhandlungen, wie vor zehn Jahren, jeden Augenblick wieder eröffnen könne, wonach der Zar in Bulgarien einrücken u der Kaiſer von Oeſterreich dieſe Invaſionen gegen eine Gebie i zulaſſen werde. Dieſe Leute vergeſſen aber daß, als Rußland vor zehn Jahren über die! und ſeine Armeen in die Balkanhalbinſel ergoß, dieſes oſtenſibel im Intereſſe der Freiheit u. des Chriſtenthums geſchah. Der Vorwand war natürlich trügeriſch, aber klang höchſt reſpeetabel, und machte es jeder chriſtlichen Macht unmöglich, gewaltſam zu opponiren Falls Ruß⸗ land jetzt aber in Bulgarien einrücken wollte, könnte es nicht wohl vorgeben, daß es geſchähe, um die Bulgaren zu befreien, oder das Kreuz gegen den Halbmond zu be⸗ ſchützen. Eine ruſſiſche Occupatſon Bulgariens würde jetzt einem offenen Angriff auf die Freiheit eines unabhängigen Staates gleichkommen, unternommen einzig zum Zwecke der Vergrößerung Rußlands. Rußland und Oeſterreich würden dieſe Politik ohne Weiteres der Welt blosſtellen. Außerdem könnte Oeſterreich um keine Gebietsentſchädigung für die Eroberung Bulgariens feilſchen. Die Lage hat ſich gänzlich verändert. Entweder muß Bulgarien jetzt unbeläſtigt bleiben, oder Rußland muß allein handeln, gegen die Billigung ganz Europas und wahrſcheinlich unter dem Widerſtande eines nicht geringen Theiles deſſelben.“ Oxient. * Konſtautinopel, 24. Mai. Das Irade, welches die Eröffnung der türkiſch⸗ſerbiſchen Eiſenbahn⸗ linie geſtattet, iſt ſoeben veröffentlichſt worden. 1* Aus Stadt und Land. * Mauuheim, 25. Mai 1887. „erſonalnachrichten. Herr Gensdarmerie⸗Wacht⸗ meiſter Fies wurde in gleicher E iuheim und Herr Wachtmeiſter Hurſſt a n verſetzt. An Stelle des He Herr Gensdarmerie⸗Wachtmeiſte nach Mauuheim, während an Stelle! Hurſt& aum Schmoll von Ladenburg als Vi meiſter hi erſetzt wurde. * Poſtsliſches. Vom 28 vom 15. Mai ab bis zum 3 wird in dem Orte Allerhe Mai ab in dieſem Jahre und pt. in den folgenden Jahren gen bei Oppen Loſt 0 7 1 agentur mit Tel ibetrieb in's L wird am 27. ainſtatt mit der daf udlichen Poſtag grapher Fernſprechbetrieb mit b dienſt eröffnet werden. * Mititäriſches. Die ökonomiſche Muſterung bei dem hieſigen Greuadierregiment, welche geſtern unter Anweſenheit des Generalmajor Freiherrn Röder von Diersburg be⸗ gonnen hat, wird heute bei dem Füſilierbataillon vorge⸗ ſitzwechſel. Herr Architekt Schirmer verkaufte J 2, 22 an Herrn Bäckmeiſter Bartholom ä 32,500 Mk. zerſteigerung. In der vorgeſtern auf dem e vorgenommenen Verſt 4, 10 an der Zufahrtsſtra von 6,35., Anſchlags! zartei ide im Maße von pro., um das Höchſtgebot von 47 M. den Bauplatz und erſteren entſprechenden von 23 M. 70 Pf. pro Q. für das Vorgar⸗ den Herren Georg Peter, Bauunternehmer r Gg. Kallenberger erſteigert Da bis⸗ 1 6 Sleigerer zuläſſig war, welcher einen Bürgen zu ſte te, ſo wurde die Genehmigung des Stadtrathes vor⸗ bel 8 1886. 8 en Nach⸗ lretungen Zur Polizeiſtrafſtatiſtik des Jahr Nach der amtlichen Zuſammenſtellung der ſtat weiſung ber die im Jahre 1886 erledigten U betrug die Geſammtzahl der wegen ſo 0 die Staatspolizeibehörden und Gerichte beſtraften .362, und zwar wurden beſtraft 44,964 Perſonen d reif gewordene Straſverfügungen der zerſonen durch gerichtliches Urtheil, hwerde an die höhere Polizeibehörde durch die 2 901 bezirk krafverfügung beſtätigenden Beſcheid des Landeskum 5 Im Ganzeu hat ſich Zahl der Beſtraften(46,362) gegen nd von 1884 und 1885 —1884 jeweils eine 1885(39,673) erheblich vermehrt, wäh nur eine kleine Vermehrung und von 1 Minderung zu verzeichnen war. Im Einzelnen haben ſich insbeſondere vermehrt die Be⸗ ſtrafungen wegen Uebertretung der Ordnungspolizei 20793, d. i. gegen 1885 mehr 1937, Sitlenp 4482,„ 5 475, 7¹ 77 Geſundheitspolizei 399 75 5 278, Feuerpolizei 100%%„ 5 387, Baupolizei 1 5 107, Waſſer⸗ u. Straßenpolizei 8601,„„„ 55„5 1121 Handels u. Gewerbepoltzei 5322,„„ 2419. — * 1 7 Das namhafte Mehr unter„Ordnungspolizei“ rührt von einer Zunahme der Fälle von Bettel und Landſtreicherei her; die Beſtrafungen wegen dieſer Uebertretungen haben ſich von 4624 im Jahr 1885 auf 5608 im Jahr 1886, ſomit 155 984 geſteigert. Die Steigerung trifft hauptſächlich die reiſe: Karlsruhe mehr 416, Mannheim 3 Freiburg„ 142, Heidelberg 104 1 7 und innerhalb dieſer 4 Kreiſe nahezu ausſchließlich die Amts⸗ bezirke Karlsruhe, Maunheim, Freiburg und Heidelberg. Das erhebliche Mehr unter„Handels⸗ und Gewerbe⸗ polizei“ hat ſeinen Grund darin, daß im Jahre 1886 wie⸗ der eine ausgedehnte Maß⸗ und Gewichtsviſitation vorzu⸗ nehmen war. Vermindert hingegen haben ſich nur die Beſtrafungen wegen Uebertretung der Jagd⸗ und Jiſchereipolizei 618, d. i. gegen 1885 weniger 44, und der Feld⸗ und Gemarkungspoli⸗ zei 5322, d. i. gegen 1885 weniger 135. * Tuncerk. Bei günſtiger Witterung findet morgen Nachmiktag im Stadtpark ein Concert ſtatt, gegeben von dem Trompeterkorps des hieſigen Dragonerregiments unter Leitung des Herrn Stabstrompeter Möbius. *Vorſtellung, Auf die heute Abend im Saalbau ſtattſindende Vorſtellung der Speziglitäten⸗Truppe Windſon möchten wir noch beſonders aufmerkſam machen, da Herr L. Holländer, welcher wie bekannt vorgeſtern aus dem Ringkampfe mit den Herren Windſon und Kern als Sieger hervorgegangen iſt, den beiden letzteren auf Verlangen Re⸗ vanche geben wird. Geueralverſammlung. Am Montag, den 28. d. M. Mittags 12 Uhr hielt die Ortskrankenkaſſe der Ci⸗ garren⸗ und ihre erſte heim be Seitens der Ar Arbeitnehm reaus eröfft Fr. Hirſchhorn, de Mainzer die Vers beſtens willkommen im Namen VI 98 Sperling, Jahre eine Eir von M — ſſe des Jc erſolgte hierauf welche die? und m aahe gabe Tr Put die demſe die Er Kaſſende dahin, daß itrag zahlen drohen. zur geſetzli neldet haben. ſehr ſtrafbaren Manipu ſchon aus dem Grunde ſeh tragen hat. Greifbare Beweiſe in Händen, er iſt indeſſen den M theikungen dankbar und wird es a betrachten, Unterſuchungen anzuf laut gewordenen Klagen ſtichhaltig ihm zu Gebote ſtehenden Mittel ſolch' bedauerlicher Mißſtände Sor ung ſonſtiger Kaſſenangelegenheiten um 1 Uhr die ordentliche Generalver (Wiederholt aus dem Man * Von ſchwerem Unglück beimge vor einigen Tagen unſeren Leſern ds. in Wieblingen ſanna Bender Wtw. ſtark beſchädigt habe. Die Verhee ſtrahl angerichtet hat, ſind indeſſen, fahren, größer, als ſich anſangs vermuchen. die bebauernswerkhe Wittwe, die ohnevies iu dürſtigen Ver⸗ hältuiſſen lebte, faſt an den Bettel acht, Sämmt⸗ liches Mobilar, die Betten, die Fenſter ꝛc. dc. ſind total zerſtört, die Wände des Hauſes hab ſtarke Kiſſe erhalten, ſo daß einige derſelben bereits eingeſtürzt ſind und das ganze Haus mehr einem beugen, ganz abgeriſſen werden. Der vo tze getroffene arme Junge liegt ſchwer krank darnieder und iſt jetztnoch nicht aus jeder Lebensgefahr. Die Lage der von ſo ſchwerem kin ück heimgeſuchten Familie iſt eine bejammerns en ſich doch in unſerem Leſer ſich ſo oft im glänzendſten der Menſchen finden, die mi nen Wittwe Mitleid empfinden das über ſie hereingebrochen, bei ſeres Blattes iſt jederzeit bereit, freun arme Familie entgegen zu nehmen. *Exmittirt. Geſtern Nachmittag wurde einem Mietheer des Quadrates J 7, welcher ſeine zahlen konnte, das Mohſliar, das bringen konnte, in den Bauhof ver * Verhaftet. Heute der beſchäftigungslos in der s platze des Quadrats E 8, we 1 Nachtquartier geſucht hatte, aufgegriffen und verk ——ů— r zu beklagen, das freie Recht genommen wird, ſich der Kaſſe welcher er will und zweitens dem Geſetze die volle Laſt der Beitrags; rend der Arbeitgeber doch ein D fur ſtände hat der Vorſtand der Kaſſe augenbl tellen, ob und inwieweit die der Blitz in das Wohahaus der Su⸗ eingeſchlagen, den Knaben derſelben lebensgefährlich verletzt Trümmerhar menſchlichen Wohnung ähnlich ſieht. Folge deſſen, um der Gefahr des völligen 6 , das 10 Urte. Uund Rech⸗ * * iuen, ieder 5 tigung haft bei einer wodurch ſich lichen Dritt⸗ 1 gingen en vollen sfalle mit n üihre nen au gar nicht ichen und zu bedauern, dem Arbeiter anzuſchließen, Arbeiter entgegen dem hlung e wäh⸗ + 1 wären tief als itgliedern für ihre Is ſeine allererſte Aufgabe ſind, und dann mit allen n für gründliche Abhilfe ge tragen. Nach Erledig⸗ ſchließt Vorſttzende nheimer Journal.) ſucht. Wir haben mitgetheilt, daß am 18. 10 Jahre alten zund das Modiliar rungen, welche der Blitz⸗ wie wir nachträglick en denn einer Das d Uicht 11 ige weitigeu Die Poſition zu erhoffen. Nein, der einundzw ſanni war bisher— gar nichts, und weniger kann man un⸗ möglich ſein! In ſeiner Vaterſtadt Fiume lebte er in den Tag hinein, ließ ſich von der Sonne beſcheinen, und wenn Fiume auch nicht Neapel iſt, ſo beſitzt es doch den Zauber des Südens, und der Lazzarone gedeiht auch an der Adria. Sufanni faullenzte trotz einem Neapolitaner, und nur an wohligen Abenden ſtrengte er ſich damit an, ein wenig zu ſingen. Aber wie! Bezaubert lauſchte ihm Alles, was vorüberkam, ganz Tume kannte den braunen Burſchen, der es verſtand, ſo ſüße Thränen hinzittern zu laſſen über die ſich kräuſelnden Flu⸗ then des Meeres Manche Münze muß ihm in die Hand gedrückt worden ſein, als des Sängers Lohn, denn auch das einfachſte Leben koſtet Geld, und nicht einmal die Freiheit bekommt man gratis. Aber auf die Länge hielt er es als freier Sänger von Fiume nicht aus und eines Tages ver⸗ ſchaffte er ſich durch eine größere wohlgelungene Finanzopera⸗ tion die Mittel zur Fahrt von Fiume nach Graz. Hier ing ihm der Athem aus und er wanderte zu Fuß nach gien. Was er hier wollte, das wußte er eigentlich ſelbſt nicht. Aber er meinte, in Wien wohne das Glück, und und er hat ſich nicht getäuſcht. Hier verbrachte er zwei Tage und zwei Nächte obdochlos im Prater: einige kleine Gaben ſchützten ihn vor dem Verhungern. Am dritten Tage zog er nach der Ringſtraße und poſtirte ſich in der Nähe des Opern⸗ theaters. Als aus dieſem ein Choriſt heraustrat, wendete Suſanni ſich an ihn— er weiß eben, wer in Wien gut ſitu⸗ irt iſt. Der Choriſt ließ ſich mit ihm in Unterhandlungen ein, ſo gut es bei dem Umſtande ging, als Suſanni nuritalieniſch ſpricht Während des Dialogs der Beiden kam ein junger Säuger hinzu, ließ ſich die Lebensgeſchichte des Obdachloſen erzählen und beſtellte ihn zu ſich Voxerſt gab er ihm zu eſſen, einen 10 guten Rock und etwas Geld. Dann ließ er ihn ſingen. Seinen eigenen Wahrnehmungen nicht trauend, brachte er ihn zu einem Kapellmeiſter, und dieſer b daß Su⸗ ſanni eine der ſchönſten Tenorſtimmen beſi ie hohen ſchleuderk er mit ſpielender Leichtigkeit heraus— er kennt Schwierigkeiten gar nicht und Noten ſehr mangelhaft. In ſeinem Schickſale aber iſt eine große Wendung eingetreten. Ein paar Kunſtfreunde werden Suſanni qgusbilden laſſen. —— Freilich wäre noch Mithilſe nölhig, damft b maner ſich entwickeln könne— zum Glück giebt es noch groß⸗ müthige Menſchen in Wien. Seltſame Fügung: geſtern noch Schlafgaſt bei„Mutter Grün“, heute die Ausſicht. Mier⸗ zwinsky's Kollege zu werden! Für die Biographie des Sängers(mit Porträt) werden die zwei Nächte und die zwei Tage im Prater ein dankbares Reklamenkapitel bilden. Theater, Runſt u. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannbeim⸗ Dienſtag, 24. Mai. * Der fliegende Holländer. Oper von Wagner. Wenn wir uns an die letzte Aufführung des„Fliegenden Holländers“ erinnern und dieſelbe mit der geſtrigen ver⸗ gleichen, ſo muß uns eine tiefe Wehmuth beſchleichen. Die Vorſtellung mit dem Quartett Mohor Schrauff Oberländer⸗ Mödlinger kann füglich eine Muſteraufführung genannt wer⸗ den und keine Bühne dürfte in der Lage ſein, eine beſſere, ja nur eine gleiche Aufführung zu veranſtalten. Dahingegen erhob ſich die geſtrige Vorſtellung nirgends über eine Hollän⸗ deraufführung, wie ſie jedes halbwegs leiſtungsfähige Thegter bietet. Selbſt der vorzügliche Daland des Herrn Möd⸗ linger, der in dieſer, wie in ſaſt jeder Rolle ſeines Gleſchen ſucht, vermochte den ſchlechten Eindruck nicht zu verwiſchen. Herr Erl führte ſich geſtern erſtmals mit einer Heldenparthie ſehr vortheilhaft ein; ſſein Erit war eine recht tüchtige Leiſt⸗ ung und verdient volles Lob. Frau Groß ſaua die Senta nach beſtem Können. Herr Blum, welcher als Gaſt die Titelrolle ſang, iſt in erſter Linie kein Wagnerſänger. Wir haben gerade dieſe Rolle von erſen Kräften ſingen hören und keiner konnte uns die Leiſtung welcher Unlerſchied aber Plank, das kann nur der Herr des Herrn Plank vergeſſen machen, zwiſchen Herrn Blum und Herrn ermeſſen, welcher der geſtrigen Vorſtellung angewohnt. Blum ſang nach italieniſcher Art, die man etwa als Luna, Don Juan anwenden darf; Wagner aber hat ſeine eiane Art der Wiedergabe, die heutzutage ieder Sänger lennen der junge Fiu⸗ n 8 Ort befreunden. Das unſerm Geſchmack. zu Grunde liegt,§ mehr aufteitt, könr laſſen. ** 8 Aus Odeſſa ſch es am 8. d. eine ſchracklie Leben und mehreren 3 Es war gegen Akt des Volk plötzlich in der Loge zerreißender Lär ſei eine der gängen hin⸗ thüren verſchloſſen, und lang abmühen, bis es Während dieſer Zeit vo Unglück. Mehrere Kint zuſammengeſtürzt war getreten und mehr zwei Kinder wurde mand im Theater, wel über die Urſache der 2 ſelben verhielt es ſich ſaßen die Offiziere B ten Damen. In eir des 14. Gruſin ſe Während des dri Miſchtſchenko, und zwar d Brigade, Alexander Miſch Bruſt an u Aug ſtürzte auf Kapitän Meschijew und ſuchte Miſ enkwinden. er das zu * wo ſie in den Weichtheilen ſtecken n zu Tode gequseticht. Tode * 7 2 ihn aus d ulwi Während des Ringens die Kugel drang dem Captän Mese iſt ſtelleuw iſo biel 9 1 chtſchenko 0 5 ng der Schuß Iüe e hijew in die linke e 00 blieb⸗ r ß de e e. * zu ich eck lle eſ 10 105 20. Weat. General⸗Anzeiger. Vereinschronik. Gabelsberger Stenographen⸗Verein. Das Pro⸗ graum der am 5. Juni a. c. hier faeindenden 14. Wander⸗ derſammlung des Verbands ſüdd eutſcher Gabels⸗ berger tenggrap hen, verbunden mit dem 13. Stif⸗ tungsfeſt der Vereine Mannheim⸗Ludwigshafen liegt uns nunmehr vor. Nach demſelben finden Vormittags die Dele⸗ girtenverſammlung und die Preiswettſchreiben ſtatt, Mittags 12 Uhr Frühſchoppen-Concert, um 1 Uhr Feſteſſen, 3 Uhr Hauptverſammlung, um 6 Uhr Beſichtigung der Hafenan⸗ lagen per Dampfpoot, Abends Bankett. Die ausgegebenen Faeiten berechtigen zur freien Benützung der Pferdebahn, intritt in den Stadtpark, Beſuch der Sternwarte und hie⸗ 1215 ſowie zur Betheiligung an der eſtfahrt. Käferthal, 23. Mai. Der hüeſige Gartenbau⸗Verein hielt am Sonntag, den 22. d. Nachmittags 3 Uhr, im Gaſt⸗ haus„zum Hirſch dahier ſeine diesjährige zweite Blumen⸗ Verlooſung ab. Die zur Verlooſung gekommenen Pflanzen waren ſchöne und gut gewählte Exemplare und haben unter den Mitgliedern die allgemeine Bewunderung hervorgerufen. Dem Vorſtande gebührt hiefür die vollſte Anerkennung. Dabei hielt Hr. Landwirthſchafts⸗Inſpektor Schmetzer von Laden⸗ burg einen ſehr belehrenden und intereſſanten Vortrag über einen Theil der unſern Gartenanlagen, Bäume, Geſträuche z6. ſchädlichen, theils auch nützlichen Inſekten, ſowie deren Vertilgung und herührte hauptſächlich die in den letzten Jahren unſeren Apfelbäume ſo ſehr gefährlich gewordene . g. Blutlaus u. g.., was die Zuhörer in größter Spann⸗ ung hielt. Der Verein wurde im Frühfahr 1886 gegründet, erfreut ſich einer ſteten Zunahme an Mitgliedern und wollen wir es nicht unterlaſſen, die übrigen Einwohner zum alsbal⸗ digen Beitritt zu ermahnen. Aus Baden, 55. Mai. Der Erzbiſchof von Frei⸗ hurg iſt am 21. d. M. von ſeiner Firmungsreiſe aus dem Unterlande wieder daſelbſt eingetroffen.— In Kehl ſuchte ſich ein Arbeiter durch Erhängen das Leben zu nehmen. Seine hinzu kommende Frau ſchnitt ihn ab und zum Dank dafür ſuchte ſie der Selbſtmordkandidat zu erdroſſeln. Auf das Angſtgeſchrei der Bedrohten eilten Nachbarn herbei und retteten ſie vor den Angriffen des Undankbaren.— In der Rench bei Memprechtshofen hat ſich die 62 jähr. Ehe⸗ frau des dortigen Landwirths Jakob Zimmer ertränkt. Die Unglückliche ſoll ſeit einiger Zeit Spuren von Geiſtesſtörung gezeigt haben.— Unter ganz denſelben Umſtänden und im Nant Fluſſe hat die 72 jährige Wittwe Auguſtine Ell von enchen den Tod geſucht und gefunden.— In Karls⸗ ruhe ſtürzte vorgeſtern in der Grenzſtraße ein Maurer aus Neureuth von dem Gerüſt eines Neubaues ſo unglücklich herab, daß er bald darauf den erlittenen inneren Verletz⸗ ungen erlag. * Aus der Pfalz, 25. Mai In Schönau iſt die Schafräude ausgebrochen, in Ludwigswinkel und Münchweiler dauert dieſelbe fort. Sperre iſt verfügt. Dagegen iſt die Kranheit in Merzalben, Hinterweidenthal, Hauenſtein, Dahn, Erfweiler, Buſenberg, Erlenbach, Bunden⸗ chal, Bruchweiler, Nothweiler und Rumbach erloſchen.— In Kleinnied esheim mußte bis auf Weiteres die Schule an werden, weil die meiſten Kindern an den Maſern erkrankt ſind.— Gerichtszeitung. Maunhbeim, 24. Mai. Strafkammer. Vorſitzen⸗ der: Herr Landgerichtsdirektor Baſſermann; Vertreter der Gr. Staatsbehörde: die Herren Staatsanwälte Dietz und Duffner. Es wurden folgende Fälle verhandelt: 1) Der 17 Jahre alte Taglöhner Anton Börfer von Neckargemünd wurde vom hieſigen Schöffengericht wegen Thierquälerei zu 8 Tagen Haft verurtheilt; die von ihm gegen dieſes Urtheil eingelegte Berufung wird als unbegründet verworfen. ). Der 17 Jahre alte Dienſtknecht Robert Rieſterer von hier wird von der gegen ihn erhobenen Anklage des Diebſtahls koſtenlos freigeſprochen. .) Die 20 Jahre alte Ehefrau des Jakob Gerber, Eliſabeth geb. Lofink von hier, wegen Diebſtahls ſchon mehr⸗ ſach beſtraft, entwendete im vorigen Monate mehreren Kin⸗ dern die Ohrringe. Sie erhält mit Rückſicht auf ihre Vor⸗ ſtrafen 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus. 9 Der 27 Jahre alte Eiſenhobler Valentin Rieth von hier wird wegen Gottesläſterung und Majeſtätsbeleidigung zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt. 5) Der 31 Jahre alte Hausknecht Jakob Walz von Würtingen erhält wegen Beleidigung ſeines Landesherrn, des Königs von Württemberg, 3 Monate Gefängniß, an welchen 14 Tage Unterſuchungshaft in Abzug kommen. 6) Ludwig Alois Walter Ehefrau von Heidelberg, welche z. Z. in Bruchſal eine Zucht! ausſtrafe von 1 Jahr 4 Monaten verbüßt, erhält wegen Betrugs eine Zuſatzſtrafe von 2 Monaten Zuchthaus, ſowie eine Geldſtrafe von 250 M. event einen weiteren Monat Zuchthaus. .Der 19 Jahre alte Schuhmacher Philipp Betzga don Sinsheim entwendete im„Darmſtädter Hof“ hier einem Eiſenbahnarbeiter eine Hoſe aus deſſen Zimmer und einem Ganantt ein Paar Pantoffeln. Er erhält hiefür 4 Monate efängniß. 9 Der 42 Jahre alte Taglöhner Wilhelm Gieß von Neulgutern iſt geſtandig, vor dem Standesbeamten das Kind der Johann Hofmann Ehefrau von Eberſtadt als von ſeiner hefrau geboren ausgegeben und ſomit eine falſche Beur⸗ zundung im Standesamtsregiſter bewirkt zu haben, wofür er Gefängniß erhält. Der 29 Jahre alte Wagner Georg Knapp von Petersthal wird des Verbrechens gegen§ 176 Ziff. 3.St⸗ .B. für ſchuldig befunden und deßhalb zu 1 Jahr Zucht⸗ haus verurtheilt; zugleich werden ihm die bürgerlchen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Der mit ihm unter der gleichen Anklage ſtehende Schneiderlehrling Leopold Strauß von Külsheim wird koſtenlos freigeſprochen, „ Mauuheim, 24. Mai.(Schöffengericht.) Vor⸗ ſttzender: Großh. Amtsrichter Herr Troeger. Es kamen olgende Fälle zur Verhandlung: 1) Dienſtmagd Eliſe Caſtor von Oberweſel erhielt wegen Diebſtahls 6 Wochen Gefängnis. 5 2) Dienſtmagd Karoline Zehder von Königsbach erhielt wegen gleichen Vergehens 2 Wochen Gefängniß. 8 ) Hundehändler Peter Boxberger von Heidelberg erhielt wegen Diebſtahls einen Monat Gefängniß. Taglöhner Chriſtian Stohner von Seckenheim er⸗ eden Orperverlezung 2 Monate Geläuaniß. Neneſte Nachrichten. Stuttgart, 24. Mai. Nammer. Der Abge⸗ Adnete Götz beantragt, zwei Millionen direkte Steuern zu ſtreichen, weil die Matrikularbeiträge orausſichtlich ſoviel weniger betragen würden. Miniſter ittnacht verlas eine Erklärung der Regierung, die den Antrag für unannehmbar erklärt, weil die Zucker⸗ kkuererträge zu weit ausſtehend ſeien und das Reich möglicherweiſe dieſelben ſelbſt beanſpruchen werde, die Wranntweinſteuer aber eine Aenderung des Reſervatrechts borausſetze, worüber den Ständen Mittheilung zugehen Wudes heute eine Erörterung darüber zu pflegen, wider⸗ 8. Seſteß ſtreite den Intereſſen des Landes. Der Antrag wurde mit 77 gegen 7 Stimmen verworfen. 8 Wien, 24. Mai. Die„N. Fr. Pr.“ meldet: In den Verhandlungen mit England wegen E gyp⸗ tens proponirte die Pforte, daß Egypten die Tabak⸗ zoͤlle erhöhe und dafür der türkiſchen Tabakregie beſtimmte Einnahmen am Exportzoll garantire. In welcher Weiſe die Angelegenheit geordnet wurde, iſt noch nicht bekannt, doch verlautete, daß Drummond Wolf für den Vor⸗ ſchlag ſei. Paris, 25. Mai.(Originaltelegramm des General⸗ Anzeiger.) Floquet ſetzte geſtern Abend die Beſprechung mit politiſchen Perſönlichkeiten fort; er wird Grevy heute anzeigen, ob er die Kabinetsbildung ablehnt oder an⸗ nimmt. Rom, 24. Mai. In den im geſtrigen Kon⸗ ſiſtorium gehaltenen Allokutionen ſprach der Papſt zu⸗ nächſt von dem religiöſen Frieden mit Preußen, für welchen er alle Bemühungen eingeſetzt und alles minder Wichtige heiſeite gelaſſen habe, um vor Allem für das Heil der Seelen vorzuſorgen.„Wir waren von den Uebeln dieſes religiöſen Kampfes umſomehr in Anſpruch genommen, als wir wegen vielſacher Behinderungen nicht allein denſelben zu ſteuern vermochten. Wir riefen die Mitwirkung der Biſchöfe und katholiſchen Deputirten an. Aus der Aus⸗ dauer und Eintracht derſelben gewann die Kirche einen erheblichen Nutzen und erwartet davon noch größeren Dank der rechtlichen und friedlichen Geſinnungen des 24 deutſchen Kaiſers und ſeiner Räthe pflichtete die Regierung der Eliminirung der ſchwerſten Mißſtände bei und nahm verſchiedene praktiſche Friedensbedingungen an, ſo daß die früheren Kirchengeſetze theils abgeſchafft, theils ſehr gemildert wurden. Wenn auch noch Manches zu wünſchen übrig bleibt, muß man ſich doch über das Erlangte freuen, insbeſondere was die freie Aktion des Papſtes innerhalb der Kirche in Preußen betrifft. ver⸗ zweifeln nicht daran, noch beſſere Reſultate, ſelbſt in anderen Theilen Deutſchlands, namentlich in Heſſen⸗ Darmſtadt, zu erlangen. Gebe Gott, daß Italien, das uns beſonders theuer iſt, von dem verſöhnlichen Geiſte gleichfalls Vortheil ziehen könne, wovon wir gegen alle Nationen beſeelt ſind. Wir wünſchen lebhaft, daß Italien den verhängnißvollen Streit mit dem Papſtthum beſeitige durch Herſtellung eines Zuſtandes der Dinge, wo der Papſt keiner Macht unterthan iſt. Brüſſel, 24. Mai. Wir roier Bezirk verſchlimmert. Die Metcallarbeiter in Jolimont und die Liga von La Heſtre beſchloſſen heute, die theilweiſe wieder aufgenommene Arbeit morgen von Neuem einzuſtellen. Sieben andere Liguen ſind heute Abend zu gleichem Behufe einberufen. Im Borinage iſt der Strike faſt allgemein. Banden von Strikenden zogen geſtern und heute in der Richtung auf Charleroi, Gilly und Chatelineu. Dieſelben hatten heute zwei ernſte Zu⸗ ſammenſtöſße mit der Gendarmerie in Gilly und bei Farciennes, wobei viele Arbeiter verwundet wurden. In Gilly ſind die Behörden in Permanenz. Soeben kommt die Telephonmeldung, aus Charleroi, daß ein Haufe ſtrikender aus Chatelineau auf Roton zieht. Schwarze Meetings, wo die Redner im Dunkelen ſprechen, ſind jetzt häufig in den Kohlenrevieren. Im Lütticher Revier hat ſich der Strike heute weiter ausgebreitet; die meiſten Guben am rechten Maasufer liegen ſtill, die Agitation wächſt dort. Hausdurchſuchungen und Ver⸗ haftungen dauern fort. Defuiſſeaux wurde heute in Maubeuge verhaftet und außerhalb des Nord⸗ departements gebracht.— Im Senate heantragte heute'Andrimont(Verviers) die Verſchiebung der Diskuſſion der Viehzölle, unter Hinweis auf die Pro⸗ teſte und Agitation im Hennegau und im Lütticher Lande. Graux ſprach im gleichen Sinne. Miniſter Bkerngert bekämpfte den Antrag, dem nachgeben ſoviel wie der anarchiſtiſchen Verſchwörung weichen hieße. Der Antrag wurde mit 38 gegen 17 Stimmen bei 5 Enthaltungen verworfen. Einige Mitglieder der Linken ſtimmten mit der Rechten. * Petersburg, 24. Mai. Ein heute veröffentlichter Ukas an den Senat enthält die Beſtimmungen über die Erwerbung und Benutzung des unbeweglichen Eigenthums durch Ausländer in Polen, Beſſa⸗ rabien, dem Wilna'ſchen, Witebski'ſchen, Wolhyniſchen, Grodnow'ſchen, Kiew'ſchen und Kowno'ſchen Gouverne⸗ ment, in Kurland, Livland, Minsk und Podolien. Da⸗ nach können Ausländer nicht außerhalb der Hofenplätze und Städte Immobilien und Rechte auf Benutzung der⸗ ſelben erwerben. In Polen dürfen Ausländer außerhalb der Städte nicht als Verwalter fungiren. Die Be⸗ grenzung der Rechte der Ausländer erſtreckt ſich nicht auf das Miethen von Häuſern, Quartieren und Villen; die Erbſchaft von Immobilien in gerader Descendenzlinie und zwiſchen Cheleuten iſt geſetzmäßig geſtattet, falls der Erbe in Rußland vor Veröffentlichung des Ukas ange⸗ ſiedelt war; andernfalls muß der Ausländer nach drei⸗ jähriger Friſt ſeinen Beſitz an einen Ruſſen verkaufen. Geſchieht dies nicht, ſo wird ſein Eigenthum meiſtbietend verkauft und der Erlös den Erben übergeben. —— no 7— Mannheimer Handelsblatt. Würzburg, 24. Mai. Der heutige Viehmarkt War gut betrieben und entwickelte sich das Geschäft alsbald in lebhafter Weise; norddeutsche Firmen— gut vertreten— kauften grosse Posten auf, konnten ihren Bedarf nicht decken; es wurde nahezu der ganze Auftrieb umgesetzt, eine wesent⸗ liche Besserung der Preise jedoch nicht erzielt; es hat ge⸗ kostet das Paar Gang- und Mastochsen 885 bis 1090— Stiere 475 bis 640— Kühe und Kalben per Kopf 130 bis 270 Mark; ferner beträgt der Preis per Pfünd Fleischgewicht bei Kälbern 38 bis 45, Schafen 34 bis 44 und bei Schweinen 40 bis 44 Pfennig.— Dienstag den 7. Juni: Nächster Viehmarkt, gleich- ZEitig VIter Schalmarkt. Nach kurzer trügeriſcher Ruhe hat ſich die Lage heute im Centre und im Charle⸗ Nordost fest, Mannheimer Effekten-Börse. Mannheim, 24. Mai. Die heutige Börse verbef in recht fester Haltung. Schwetzinger Brauerei-Aktien warden zu 82 pOt. umgesefzt, Waren also über 2 pot. höher als gestern; Heidelberger Aktienbrauerei waren ½ pOt. besser und blieben zu 133½ pot. gesucht, ohne Abgeber. Anilin- Aktien schlossen 232 Geld, 232½ Brief, Westeregeln waren Zu 156 pt. gefragt, Mannheimer Volksbank zu 112½ pOt. Lagerhaus-Aktien wurden à 96½½ pOt. gehandelt und Männ⸗ heimer Dampfschleppschifffahrt à 119 pot. Telegraphische Coursberichte. Frankfurter Effekten-Societät. Frankfuürt, 24. Mal. Der Abendverkehr zeigte trotz festerer Pariser Notir- ungen eine unentschiedene Haltung, die indess weniger in den Coursen als in dem Geschäftsumfange des Spekulations⸗ marktes zum Ausdrucke gelangte. Die leitenden Werthe sind gegen ihren mit gen Schlussstand kaum verändert, Lebhafte Umsfktze vollzogen sich auf dem BRentengebiete; Russische Papier-Anleihe wieder bevorzugt und besonders 4 pOt. neue Russen wesentlich höher. Egypter erholt. Ungarn fester. Banken still. Oosterreichische Eisenbahn-Aktien unbelebt. Von Deut⸗ schen Werthen sind Mecklenburger matt. Marienburger besser. Schweizer Bahn-Aktien belebt. Gotthard anziehend. Mittelmeer einen Bruchtheil niedrig Kredit 225½, Staatsbahn 181½, Lombarden Galizier 164% à 4pOt. Ungarn 81.35 à 81. 74.95 ä 75, 4 pOt. Spanier 66, 1880er Russen 83.30, 1 97.40, 4% neue Russen 48.70 à 48.90, II. Orient 56 51 Diskonto 194.80, Gotthard 104 à 104.40 rNordost 71.80 à 71.90, Schweizer Union 79.90, 5 r Prior.-Aktien 97.50, Schweizer Westhahn-Aktien .80, Schweizer Central 102.40, M 80. Schlusscourse: Kredit 225½, Diskonto 194.90, Lombarden 59%½. London, 24. Mai. Nachmittags 3 Uhr 55 Min. Qours vom 23. 24 om 28. 24. Consols 1035/160 103˙ den 188/] 135¾ 187ar Russ. 98¼%6 605½ 50% Italien. 977ʃ 97 36½ 3675 40% Spanier 66¼8 66 40/0 Ngypt. 78%8 73— 20510 20 58 Privil. do. 97.— 96—— 30/0 Portug. 56½ 565¾8 Producten-Börsen. Telegraphische Handelsberichte. »London, 24. Mai.(Telegramm.) Rübenrohzueker 11 sh. 10½ d. ruhig. Liverpool, 24. Mai. Baumwolle-Markt, Schlussbericht, Tages-Impôrt—. Umsatz.000 B. Fest. Glasgow, 24. Mai. Warrants 41 sh. 5 d. New-Kork, 24. Mai.(Kabeltelegramm 6 Uhr Abds.) 28. 24. 23. 24. Petroleum j. New-Lork Mais(old mixed) 48.— 48— Petrol. 1. Philadelphia Kaffee fair Rio 20.— 20— Petrol. pipe lineCertific. Schmalz(Wilcos).80.20 Mehl Schmaſz per Juni.85.25 Weizen Getreidefracht nach Weizen per Mai Liverpool.— 2 ½ Weizen per Juni Zucker fair refining n per Sept. muscovados.½ 4½ ze! Berlin 62.%/ 62— common Shar Denver& Rio Central Pagi Northerrn Pe rande preferred 8 es 62.%8J 62ʃ½¼8 Shares 61.5 31˙58ẽ Louisville& Nashville.-JTork, Ontario à. Shares 68.— 68¼]] West. ordin. Shar. 19.½ 19% Amerikanische Produkten Märkte⸗ Schlusscourse vom 24. Mai. mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannheim, New-vork Ohloago Wei⸗ 8 Wei⸗ Monat 7— Mais Sehma: Called 67 uals Febmalz Mai 96½¼ 47½ 6ʃ•96 18.25 86¾ 37%8.62½ Juni 96% 47%.96 18.25 87% 38%8 6ʃ65 Juli 96/8 485/8.06 18.55 86.— 40—.75 August 94.— 495/8.14 18.70 84½¼ 41⁰6.85 Sepbbr. 94.— 50½½.22 18.90[ 83¼ 42/%j.92½ Oktbr. 945/.29 19.5— Novbr. 957—— 19.15——— Dezbr. 9657—— 19.25 86½¼8—— Jamuar 1888——— 19.35——— Febr.——— 19.3535——— Mürz——— 19.40——— April——— 19.40———— Mai 01575———— 1—.———— Tendenz: Weizen niedriger, Mais niedriger, Schmalz niedriger, Catè niedriger. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Datum Stand Datum Stand Kons tanz, Düsseldorf, 24. Mai 3,59 Hüningen 28. Mai 3,00 ,02 bulsburg, 24.„ 3,100,07 5 24.„ 3,04 +0,04 Ruhrort, 24.„ 3,25—0,07 Kehl, 24.„ O3,09—0,01 Emmerieh, 24.„ 3,,08 Lauterburg 23. Mai 4,37—0,02 Arnhelm, 5 11 1524. 5 4,00—0,37 Rymwegen, 7 Haxau Vreeswyk, 15 germersheim, 5 775 Neckar. Hannheim, 25. 175 Heilbronn 24..88 Slelen 24.„218— 0,10 Eberbaoß, 1 +%% Sbrio Aannheim 25..80 Singen 24.„ 2½86'e] e 5„ 01 (Fahrwasser)—— aub, 2 3,00 51 4 Coblens, 24.„ 3,33—0% NLe8e Köln, 2 3,79—0,05 Trler, 24.„.62 Brechdurchfall der Kinder, Verdauungsſtörungen, Zahn⸗ krämpfe ꝛc. raffen alljährlich tauſende von Kindern dahin. Bei Weitem der größte Prozentſatz dieſer Sterbefälle trifft ſolche Kinder, welche künſtlich ernährt werden müſſen, ein Zeichen, daß bei der Auswahl der Nahrungsmittel nicht mit der nöthigen Vorſicht verfahren wird. Von ganz beſonders günſtiger Wirkung in dieſer Beziehung iſt nach ärztlichem Gutachten Rademanns knochenhildendes Kinderzwiebackmehl, vorzüglich wenn daſſelbe mit Fleiſchbrühe gekocht wird, es ſei Müttern auf's Beſte empfohlen. 5 Zu haben in Mannheim bei Imhoff& Stahl, ſowie bei Ludwig ck Schütthelm, Apotheker C. Hirt und Nömmich&k Vogler, Apotheker. 5592. Urtheilet felbſt! Freiburg, Baden. Ew. Wohlge⸗ boren bezeuge ich hiermit, daß die Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen mit beſtem Erfolg gegen hartnäckige Ver⸗ ſtopfung wirken. Erhältlich a Schachtel 1 Mark in Ludwigshafen in der Adler⸗ ſowie in den übrigen Apotheken. 91. Die größte Auswahl in feinen und gewöhnlichen Sorten Shuhwaaren bietet das Schuhwaarenlager von Georg Hartmann in Lit. 6 46(am Mohrenkopf, untere Ecke). 4887 ———— 52————*—— Herausgeber: Dr. jur. Ser Vera Für den politiſchen Für den ſokalen und del R und Le. 1 glag de VDuch. i E— De„ Druſetei, ſämmtlich in Mganheim. 4. Seite. General⸗Anzeiger 26. N1 Reichsbank%. 5 4 31 88 Präm.-Erklärung I. Iunt Frankturter Bddt 4% Coursblatt der Frankfurter Börse vom 24. Mai. 1887. Staaspaplere. Elsenbahn- Aktſen. Bank-Aktlen. 4 Oest, Staats Anlehens-Loose, Ingustrie-Aktien. 0 4 eln alenen 106.20bz. 4 Hess. Ludwigsbahn 97.50 bz. 8. 4½ Dtsch. Reichsbk. 0 esf..-VIII 3½ Cöln-Mindener 130 80 ba. 5 Zuckerf. Waghäusel 740 b 8. 4 Preuss. Consols. 106.00 bz. 4 Bexbacher 219.00 bz. 3 Frankfurter Bank 1 Prämien 4 Ptsch. Edison-Ges. 112 60 N. 3½ Frankf. Stadt-Anl, 99 90 G. 5 Lübek-Büchener 155.80 G. 4 Darmstädter Bank d. Prämien 135.,60 b·Z. 5 Scheide-Anstalt—.— 4 Bayr. Oblig.....105.10 bz. 5 Alröld-Fium. 146/ bz. G. 44 Deutsche Banxk 3 Oldenb. 40 Thlr. 131.60 G. 5 Otsch. Verlgs.-An. 197.80 G. 4 Württb. Obl...104.50 bz. 5 Böhm. Nordbd. 143¼ G. 4 Dtsch. Handelsges. 4 St. Raab-Grazer. 97 60 G. 4 Erkf. Brauerei-Ges. 76,90ba. f. 4 Bad, Oblig.105.00 bz. ſö Böhm. West. 224½ bz. 4 Dtsch. Vereinsbk. 97740 bz. Gl 5 Brauerei Storchen 180. bz. K. 4 Gr. Hess, Obl,..105.10 G. ſ Buschth. Lt. B. 137 bz. G. 4 Disc.-Com... p. ult.195.10 bz. 20 Thlr. 94.20 G. 4 Lothr. Eisen-Werke10.50 G. 4 öst. Gol-Rente, 90 00 G. 5 Donau-Drau 139 G. 4 Dresdener Ban 130.70 bz.„40 Tulr.-Eoose 297.00 bz. 5 Westereg, oons. Alkk. 156.60 F. öst. Silb 5. W. 65.80 bz. G. 4 Dux-Bodenb. 277½ bz. G. 4 Frankf. Bankverein 5 stor. v. 1860 6. W. 114.20 bz. 4 Türk. Tab. Reg. ult. 74.50 G. 1 64.80 G. 5 Elisabeth. 4 Meininger Banx. 4. 90 bz. G. v. 1864 00 bz. Versloh.-Aktlsn, 5 10 77.60 bz. G 5 Franz-Joseeff 5 Oest.-Ung. Bank 704. bz. 2 t v. 1858 287.40 bz. 3 D. Fhönix 20% E. 184.50 f. Ung..-R. p. ept. 81.20 bz. G. 5 Galiz. Carl-L. p. ult. 165¼ bz. 5 OJest. Oreditakt. p. u. 225¼ b2. 8 fl. 100 211.40 0. Ekf. Leb. Vers. 10% E. 121.— G. 5 Ung. Pap.-Rente. 70.20 G. 5 Graz- Köflacher„ 176bz. G. 5 Ung. Creditb. p. ult.2 2. G. ö. W. fl. 100 101.80 ba. Frkf. RügkV. 10% E.— 5 Italieniseche Rente. 97.20 bz..J5 Oest. Fr.-Stb.„ 182½ bz 5 Wiener Bankverein 721 G. mm. fl. 100101.40 bz. 4 Providentia 10% E. 129,80 P. 5 Rumän. Rente„ 94.40 bz. ſ5 Oest. Lokalb. 107 ½ G. 4 Pürteb, Vereinsp. 18.50 bz.„ Fx. 10046.20 b2. 4 ditto Rückv. 209% E. 128.— bg, G. 5 Russ. Gold-Rente. 110.00 bs. 5 Oest. Südbahn„ 59¾ bz.G 4 D. Efflektenbank 119 90 bz. 4 0 inel. Goup..10 bz. Meohsel. Kurze Sicht. 5 Obl. 1877 Rente... 97.10 G. 5 Oest. Nordwest 127½ G. 4 Fr. Hypothekenbk. 120.60 G. 4 Fr. 15 28.60 bz 3½ London L. 1½20.388 bs. Obl. II. Orient p. ult.56.50 bz. Elbthal 132 bz. G. Prioritäten. 45 Le. 150115,90 bz. 3 Paxis Fr. 10080,75 bn. 4½ Russ, Gonsols 18751.70 G. ſ5 Rudolftf. 125¾ bz. G. Dortmunder Un. V. Act. 8 Er. 4 460 o ſ4 Wien eeen 5 Russ. Anl. 1880 p. ept. 88.30 bz. 5 Vorarlberger 160bz. G. 4 Elis.-Pr. stptl. M. 94.30 bz. 41 Fr. 1016.50 ba. Seldsorten. 25 5 Serb. Rente 79. 60 bz. 4 Bern.-Jura 488. ba 4 Elis.-Pr. stfir. M. 101.00 bz. 4.20 G.. 724.30 G. Dukaten.55—55 4 Serb. Eisenbahn 60.30 bz. 4 Gotthard-Bahn Fr. 104.00 bz. 4 Franz-Jos. Silb. ö..—.— 5 K 9. 84.60 bz.— 20 Fr.-Stücke 16.17—15 66.00 bz. 4 Sheweiz. Central.„ 102.30 G. 5 Oest..-Lb. fl. Pr. 101.90 G. 5.00 G. ne Thlr. 10ſ64.50 8 Engl. Souvereigns 20.32—28 5 Conv. Türken 13.80 bz. 4 Schw. Nord-Ost Fr. 71.90 bz. 3 Oest..-Lb. fl. Fr. 59. bz. 5 10 b·. er Lire 3024 70 bz. Russ. Imperials 16.69— 65 4 Unif. Egypt. p. ult. 75 bz. 4 Verein. Schw.-B. 79.90 bz. 8s fl. 106 50 bz. 4— ppenh, 721.60 ba. Dollars in Gold 14.20—16 Oeffentliche Herſteigerung. Mittwoch, den 25. Mai 1887, Nachmittags 2 Uhr, werde ich in Lit. G2, 17(Gaſthaus z. ſchwarzen Damm) hier folgende Gegenſtände gegen baare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Kleiderſchrank, 1 Tiſch, 1 Kanapee, 1 Chiffonier, 1 ovaler Tiſch, 2 Kom⸗ mode, 1 Waſchtiſch, 1 Nachttiſch, 1 Spiegel, 1 ſilberne Cylinderuhr, 1 Weiß⸗ zeugſchrank, 1 große Parthie Weißzeug wie Herren⸗ und Frauenhemden, ca. 19 Hemdeneinſätze, ea. 26 Betttücher, Deck⸗ bettüberzüge, ca. 40 Kiſſenüberzüge, 50 Paar Strümpfe, 31 Schlafhauben, ge⸗ häckelte Decken, Vorhänge, Vorhangreſte, Tiſchtücher, Servietten, Bettdecken, ver⸗ ſchiedene Zeitſchriften und zwar 4 Bände „Ueber Land und Meer“, 1 Buch der Welt, 1 Band Deutſcher Jugendfreund, 1 Paguet Hefte der Allgem. Familien⸗ zeitung, verſchiedene Glaswaaren, 3 Bilder und ſonſt noch verſchiedene Ge⸗ genſlände; ferner 1 ſchwarzes halbver⸗ fertigtes Kleid, 1 Zither und 1 Fächer von Elfenbein. Mannheim, den 23. Mai 1887. Bräuning 62841 Gerichtsvollzieher in Mannheim. 2— Ankündigung. No. 805. Der Erbtheilung wegen werden folgende Liegenſchaften des Gaſtwirths Friedrich Wolff und deſſen 7 Ehefran Anna Maria geb. Eberle von Landenbach am Montag, den 13. Iuni d.., Vormittags 10 Uhr auf dem Rathhaus in Laudenbach öffentlich zu Eigenthum verſteigert, wo⸗ bei der endgültige Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis oder darüber geboten wird. 6250 A. Gemarkung Laudenbach. I. Ein großes zweiſtöckiges maſſives von Stein gebautes Wohn⸗ u. Gaſthaus, mit Realſchildgerechtigkeit, zum Ein⸗ horn“, ſeit langen Jahren eines der beſuchteſten Gaſthäuſer der Berg⸗ ſtraße, enthaltend 1 großes u. 1 kleines Wirthszimmer, 1 großen Tanzſaal, 8 andere Zimmer, großen Speicher und 3 gewölbte Keller, ein Neben⸗ bau mit großem Speicher und 2 gewölbten Kellern, Waſch⸗ und Backhaus, Brennhaus mit vollſtän⸗ diger Brennerei⸗Einrichtung, Scheuer mit Durchfahrt und 3 Stallungen, eine neue Scheuer mit großem Ta⸗ baksſchoppen und Stallung, ein Kelterhaus, 7 Schweinſtälle, Pump⸗ brunnen und 2 Hofräumen, an der Landſtraße in Laudenbach, einſ. Bach, anderſ. Philipp Mannheimer, vornen die Landſtraße, hinten die Mittelgaſſe, taxirt zu 25,000 M. NB. Dieſe Gebäulichkeiten eignen ſich ſowohl zum Be⸗ trieb einer größeren Gaſt⸗ und Landwirthſchaft, wie eines jeden größeren In⸗ duſtrie⸗Geſchäftes. 2 Ar 81 Meter Pflanzgarten gegen⸗ über dem Wohnhauſe, an der Land⸗ ſtraße, neben Balthaſar Eberhard und Bachpfad, taxirt zu 800 M. 53 Ar 5 Meter Pflanz⸗ und Baum⸗ garten, der Heſſengarten genannt, neben Georg Eckſtein und der Bach, taxirt zu 5000 M. 10 Ar 18 Meter Acker im Laaſen, neben Philipp Spengler und Johann Spengler 800 M. 22 Ar 93 Meter Acker auf den Farrenäckern(Storchenneſt), neben Michael Eberle II. und Heinrich Spengler VI. Wtb. 2100 M. 22 Ar Acker auf den Pferdäckern (Herdigsacker), neben Heinrich Spengler V. Wib. und Gemeinde 2500 M. 28 Ar 93 Meter Acker auf den Sandäckern, neben Michael EberleII. und Michgel Eberle III 2700 M. 37 Ar 38 Meter Acker auf den Langenmorgen, neben Philipp Eberle I. und Peter Schüßler 3200 M. 9 Ar 14 Meter Acker auf den Schenksäckern(Wermuthsacker), ne⸗ ben Chriſtian Eckſtein und Heinrich Spengler V. Wtb. 600 M. 9 Ar 98 Meter Acker auf dem un⸗ teren Kieſelfließ(Saufuttel), neben Georg Ströbel Wittwe und Jo⸗ hann Daub 600 M. 23 Ar 35 Meter Acker auf der krummen Bein, neben dem Weg und Michael Stein 2500 M. 48 18 Ar Acker auf den Neuwieſen, 10. 11. neben dem Weg und Adam Zeißler, taxirt zu 2000 M. 33 Ar 5 Meter Wieſe auf den Engelwieſen, neben ſelbſt und Adam Liemebach 1700 M. 27 Ar 90 Meter Acker im Hunger⸗ berg, auch Pflänzer, neben Ernſt Eberhard und dem Weg 1400 M 47 Ar 93 Meter Acker und Rain im unteren Zwicklich(Steinigseck), neben dem Klingel und Friedrich Baſſauer 1000 M. „29 Ar 3 Meter Acker auf dem Tau⸗ benkopf, neben der Gemeinde und Heinrich Spengler V. Wittwe. 800 M. 34 Ar 69 Meter Wieſe auf den Engelwieſen, neben ſelbſt u. Hein⸗ rich Spengler V. Wtw. 1700 M. 36 Ar 24 Meter Acker auf den Langenmorgen, neben Adam Mann⸗ heimer und Valentin Leipf. 2800 M. 17 Ar 74 Meter Acker auf dem unteren Kieſelfließ, neben Valentin Leipf und Adam Mangold. 1400 M. 18 Ar 75 Meter Acker auf den Rothäckern, neben Philipp Kark und Stefan Rauch. 1500 M. Etwas über 1 Vrtl. Acker auf den Etzäckern, ſüdlich des Horſtwegs, zwiſchen Horſtweg und Sackweg, dem Erlenäckerweg und Heinrich Spengler V. Wtw. 900 M Ca. 2½ Vrtl. Acker allba, neben dem Erlenäckerweg, dem Sackweg, ſelbſt, und Graben. 1400 M. Ca. 2½ Vrtl. Acker allda, neben ſelbſt und Adam Bauſch, ſüdlich der Graben, nördlich der Sackweg. 1400 M. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 24. 19 Ar 85 Meter Wingert im Zinnwingert(Dornweg), neben dem Pfad und Jakob Schüßler III. 1600 M. 7 Ar 46 Meter Wingertsfeld im Sonnberg, neben Georg Simon und Philipp Mannheimer. 300 M. B. Gemarkung Heppeuheim. 26. 781 ◻Mtr. Weinberg im Steinigs⸗ eck, taxirt zu 50 M. 27. 2563[◻IMeter Wieſe, die Illfluß⸗ wieſe, taxirt zu 900 M. 28. 1119 ◻Meter Weinberg in der Sulz, taxirt zu 1600 M. 29. 3044[Meter Acker, die Glocken⸗ äcker, taxirt zu 1600 M. 30. 20062[◻IMeter Wieſe, die Horn⸗ ungswieſe, taxirt zu 5000 M. Hierbei wird bemerkt, daß auch ein Verkauf aus der Hand ſtattfinden kann. Weinheim, den 16. Mai 1887. Großh. Notar. Niſchwitz. Schönſte Blut-Orangen, 12 Pfg. per Stück, bei Dutzend billiger. Meſſina⸗Orangen Meſſina⸗Citronen Tafelfeigen Bordeaux⸗Pflaumen franz. Brünellen verſch. Marmeladen empfiehlt billigſt 6264 Ellgass, 25. Carl OA Nr. II, am Zeughausplatz. Alle Sorten 6203 Kur⸗ und Tafel⸗ Mineralwasser friſche Füllung eingetroffen. Ernst Dangmann, N3,12. Gummi⸗Betteinlageſtoffe von 75 Pig. an bis Mk..50 Gummi⸗Tiſchdecken Gummi⸗Turnerſchuhe und Turnerjacken Ja. Gummi⸗Wäſche Kragen von 40 Peg. an empftehlt 6256 Berth. Flegenheimer .8. Ein liichſiget Jucſndet ſofort geſucht. Näheres im Verlaa, 6266 e albau Mannheim. Erwiedernd auf die geſtrige öffentliche Aufforderung der Herren Kern und Windſon werde ich mich heute Mittwoch Abend im Saalbau zum Revanche-⸗ Ringkampf einfinden. 6276 Holländer. Unſer Comptoir beſindet ſich von heute ab F2, 2, parterre. Gebrüder Kraemer. Sa⸗ 6275 weiß und gelb, 23 und 25 Pfg. per Pfund, auf Wunſch friſch aus der Kiſte vorgewogen. Reisstrahlen-Stärke in ganzen Paqueten, 4 Pfd. wiegend, à 25 und 30 Pfg. per Pfd. Fettlaugenmehl, Teigseife, 18 Pfg. per Pfd. 20 Pfg. per Pfd. Glycerin-S Rnlerseife, chemiſch rein, 22 Pfg. per Pfd. Wascherystall-Boraxpulver. Fussboden-Lacke in den beliebteſten Farben, a 60 Pfg. per PFfd. ñk᷑ Parquetwachs, Bodenwichſe, Stahlspähne, 70 Pfg. per Pfd. Extrafeines Terpentinöl, 45 Pfg. per Pfd., im Liter 80 Pfg.· Engros-Lager in Putz-& Toilette- Schbalntrde. Scheuertücher von 25 Pfg. an per Stück. Größte Auswahl PFensterledertr zu Engros-Preisen. Gebrüder Kaufmann, G J,. DTelephon 304. 6274 Mar apfwir „Arion“ Mannheim.] Ae bet Agent de enn (Iſenmann'ſcher Männerchor.) 6258 D 5, 6 2. St. Donnerſtag, 26. Mat, Abends ½9 Uhr Geſammtprobe. Samſtag keine Probe. 6271 Gabelsberger Stenografenverein. Unter Bezugnahme auf unſer Rund⸗ ſchreiben vom 15. ert., machen wir unſere Mitglieder nochmals darauf auf⸗ merkſam, daß die Liſten zur Einzeich⸗ nung für das Feſteſſen, ſowie für die Vorſchläge der Einzuführenden zum Baukett Ende vieſer Woche geſchloſſen werden. Feſtzeichen ſind im Laufe dieſes Monats noch jeweils Dienſtag, Mitt⸗ woch und Freitag, Abends von 9 Uhr an in unſerm Lokal D 4, 5 abzuholen. 6273 Der Vorſtand. Eine junge Frau ſucht Beſchäftigung im Waſchen und Putzen. 6270 E 4. 14. 2 St. 11 M 3 2 große ſchöne Manſar⸗ wee 1 Ca 9 9 denzimmer an ruhige Leute u, 6. Stühle(Roßhaar) u. 2 ſofork zu vermiethen. 5272] Tiſche zu verkaufen. Näheres 2. Stock. kaufen geſ ucht 8 Rheinische Blätter Feuilleton o. 1845—55 (Zugabe zur Abendzeitung.) Angebote gefl. sub B. 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Nachträgliche Genehmigung der abgeänderten Vertrauensmännerbe⸗ General⸗Anzeiger Wer unſer unnberkrefflicheß Puzmittel ſchon gebraucht bat, nimmt keine Nachahmung und achtet beim Einkauf genau auf unſere Firma: 4878 Adalbert Vogt& Co. Berlin und auf nufere Schutzmarke: 2* nur dieſer Helm! welcher auch auf dem Boden jeder Doſe befindlich ſein muß. Doſen à 5, 10, 20 Pfg. und größere. Verkaufsſtellen, durch Plakate kenntlich, überall im In⸗ und Auslande. zirke bezw. der ſtattgehabten Er⸗ ſatzwahlen für ausgeſchiedene Ver⸗ trauensmänner und Stellvertreter.“ Wahl eines 1. Stellvertreters für den Bezirk 14. 8. 4. der Jahresrechnung pro 5. Genehmigung des Etats pro 1887. 6. Beſprechung div. Sectionsange⸗ legenheiten. Die Mitglieder der Seetion werdene 128 hoͤflichſt eingeladen und gebeten, eim Eintritt in den Saal die Mit⸗ Medskarte vorzuzeigen. Der Vorſtand der Section 32 der Fuhrwerks⸗Berufsgenoſſenſchaft. J. Reichert. „Frohſinn.“ Pfin gſtmontag, den 30. d8. Aausflag nach Heppenheim.B. und Umgegend, vozu wir unſere Mitglieder mit Fa⸗ nilien zu recht zahlreicher Betheiligung änladen. 6079 Abfahrt iit 8 20 Morgens. 4 e en Unſere Wohnung befindet ſich von ſeute ab in at 5861 Litra IR 3, 1, 2. St. Wilh. Kaltenthaler, Weinagent. Roſa Kaltenthaler, Tanzlehrerin. hertenhemden nach Maaß verden auf das Feinſte und Billigſte earbeitet. 5729 Näheres U 1, 17, 4. Stock. Bettfederreinigung m. Dampf n und außer dem Hauſe 5868 * in größter Auswahl zum BVerkaufen u. Vermieten bei A. Donecker, 4441 Mannheim, 0 2, 9. Eiserne Sehlebkarren, Sackkarren, Malzkarren u. Handfuhrgeräthe aller Art aus der Fabrik von C. Blumhardt& Mockert, Vohwinkel, empftehlt die allei⸗ nige Verkauf sſtelle für Baden u. Pfalz Georg Friederich. Mannheim, G 3, 5. 5647 15 pCt. bezahle ich mehr für getragene Klei⸗ der, Schuhe und Stiefel, als andere hiefige Händler, worauf ich das Publi⸗ kum aufmerkſam mache. 6153 S. Weilmann, F3 No. 2&3 der Synagoge gegenüber. Man erſucht, genau auf meinen Schild zu achten..„ Prima Seegras per Ctr. 3 Mk. 7 empftehlt Moritz Dreifuss, 2789 bei Frau A. Vogel E 7, 10 — 500— „Ja! kotte Ihnen einen zweiten Sohn b „Ich opfere ihn dem, der meiner Tochter das Leben gerettet hat!“ Aber Sie haben gelobt, den Wein nur dann zu opfern, wenn ringe.“ „Und hoffentlich zugleich Ihrem Sohne!“ warf Trappe ein. Der Hauptmann blickte verblüfft darein, denn er verſtand die Worte nicht. Lotte eilte zu ihm und warf „Er iſt es ja!“ rief ſie. Hagen ſtand regungslos da. ſich an ſeine Bruſt. Er begriff ſeine Tochter nicht. „Ich verſtehe Dich nicht,“ entgegnete er. „Sie führt Ihnen einen zweiten Sohn zu, wollen Sie ihn zurückweiſen 20% nef Trappe. Der Hauptmann faßte das Geſchehene noch immer nicht. „Beſter Freund, Trappe— „Durch Lotte zum glücklichſten Menſchen werden!“ rief Trappe und erfaßte Hagen's Hand. Der Hauptmann preßte ihn an ſich, dann drängte er ihn wieder von ſich, Sie wollten—!“ ſtieß er hervor. Us ob er ſich übereilt habe, denn er ſtand vor einem Räthſel. „Ich verſtehe— ich begreife nicht!“ rief er. „Lotte will die Meinige werden!“ rief Trappe. Da ſchloß Hagen den Freund auf's Neue in ſeine Arme. zewünſcht— ich habe es gewünſcht! brachte er vor Freude weinend hervor.„Aber ich habe es für unmöglich gehalten. Ich kann es auch jetzt noch nicht glauben.“ Trappe umarmte Lotte und küßte ſie. „Auch jetzt noch nicht?“ fragte er. „Ja— ja!“ rief Hagen. Mädchen machen?“ „Aber was wollen Sie denn mit dem tollen Möbelnaga, J 3, 9, Gte. g „Ich habe es Sonnenschirme! Sonnenſchirne, ee ee von 1 5 5 Mark Eonnenſchirme, 10 19. erdenkbaren Farben von Sonnenſchirme, Hautes- Nouveautes in geſtreift und UO geſchmackvoller Auswahl zu außergewöhnlich blilligen Preiſen Changeant, Damassé ete, empfiehlt in reicher 8749 F 2, 12. D. Bauer. F2, 12. 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Lotte ſchwieg, aber ſie ließ ſich aufff der jetzt ſehe ich, wie verſteckt traulich derſelbe iſt. Welt für ſich.“ Bank nieder. „Ich habe dieſen Platz bisher wenig beachtet,“ ſprach Trappe weiter,„erſt Es iſt hier eine kleine grüne „Der Garten meines Vaters bietet ſolchen ſtillen Winkel nicht,“ entgegnete Lotte. „Es gefällt Ihnen hier alſo?“ „Ja.“ „Sie hüten und pflegen als mein höchſtes Gut und ſie immerdar anſehen Us das Glück meines Lebens!“ „Wie iſt das nur gekommen?“ fragte der Hauptmann, der ſeine Ueber⸗ eaſchung noch immer nicht überwinden konnte. „Lotte hat Luſt, hier zu bleiben,“ entgegnete Trappe mit ſcherzendem Ton. Sie möchte Ihnen den Wiederaufbau des Hauſes erſparen, deshalb— nur beßhalb wollen wir uns heirathen.“ „Gewiß, Papa, nur deshalb!“ rief Lotte glückſelig lachend. Käthe und Geldern waren in den Garten getreten, ihre Stimmen wurden bernehmbar. „Still— ſtill!“ rief der Hauptmann leiſe.„Ich will ſie überraſchen! Sie ſollen errathen, was hier vorgefallen iſt!“ Die Nahenden traten heran. Cortſetzung folgt.) „Wiſſen Sie, daß ich den ſtillen Wunſch gehegt habe, Ihr Vater möͤge keinen Baumeiſter finden, der ſein Haus wieder aufbaue, damit Sie um ſo länger hier wohnen müßten?“ „Ich würde gern hier bleiben,“ entgegnete Lotte unbefangen. Das Blut ſtieg bei dieſen Worten in Trappes Bruſt und Wangen. „Bitte, bitte, wiederholen Sie die Worte noch einmal!“ rief er erregt. Lotte blickte ihn erſtaunt an. „Sie ſagen, Sie würden gern hier bleiben, von Ihnen allein haͤngt dies ja ab.“ „Ich verſtehe Sie nicht,“ entgegnete Lotte, die durch Trappes erregt ge⸗ ſprochene Worte faſt geaͤngſtigt wurde.„Es hängt von meinem Vater ab.“ „Ste wollen mich nicht verſtehen,“ fuhr Trappe ſort. Ich würde der glücklichſte aller Menſchen ſein, wenn Sie als Herrin hier wohnten. Jeden Wunſch würde ich Ihnen erfüllen, ich würde—!“ „Herr Trappe, ich darf die Worte nicht hören,“ unterbrach ihn Lotte aufſpringend. General⸗Anzeiger. 26. Mai 8 kkuerwehr⸗ Asing gk. Heute Abend halb 9 Ahr Pyobe. »Der Vorſtand Berein der Maunheimer Wirthe Mittwoch, 1 1887, Nachmittags 4 Uhr Alilglirder. Verſammlung bei College Nerd. Schmitt, 20 1, 2, neuer Staditheil. Tagesorduung:———58 2—— A. Verleſung des Protokolls letzter 75 5 8 Verſammlung. f II men⸗ Klalderſffe Wole 8. Bericht über den Verbandstag. 8. Wahl dreier Delegirten. 4. Beſprechung über einen Ausflug 5 Gemeinſchaft der Collegen von Worms, Mainz und Darmſtadt. 5. Verſchied. Vereinsangelegenheiten. Um vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen wird gebeten. 6169 Der Vorſtand. Gewerkverein der deutſchen Tiſchler und ver⸗ wandten Berufsgenoſſen. Eingeſchr. Hilfskaſſe. Arzt⸗ und Me dieinkaſſe⸗ Ortsverein Mannheim. 8 gegen Baar. F 4, 9. J. W. 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Am Pfingſtmontag findet unſer Familienausflug nach Neuſtadt gHardt ſtatt. Die Abfahrt findet früh mit dem erſten Zug um 5 Uhr 32 Min. vom Bahnhof Ludwigshaſen aus ſtatt. Die verehrl. Mitglieder ſind Hiermit gebeten, ſich zahlreich an dem Ausflug zu betheiligen, an dem die Ge⸗ noſſen von Landau, Edenkoben, Kaiſers⸗ lautern und Neuſtadt Theil nehmen. Auch Milglieder des Ortsverbands ſind hierzu freundlichſt eingeladen. non Wilhelm El! Mein auf's beſte aſſortirtes Lager in Glacé-, Däniſchen K Sommer⸗ Handſchuhen bringe ich hiermit in empfehlende Erinnerung. Detail⸗Geſchäft der Haudſchuhfabrik ſtaetter, 1 30 78. 4 abgegeben im Detailgeſchäft der Handſchuhfabrik von 719 1 Wilh. Ellstätter, —— N 3, 7ʃ8. 5463 beth.— Breite Straße, empfiehlt⸗ Der Vorſtand des Orlsvereins der Schreiner. 12,17 Chr. Ries, J 2, 17 HKleiderreiniger und Deenteur empfiehlt ſich im 738 Waſchen, Neinigen und Aus⸗ beſſern von Herrenkleidern. Bilder und Spiegel werden ein⸗ gerahmt. G 7, La. 2098 — —— f7 — 494— Trappe hielt ſie zurück. „Begehe ich ein Unrecht, wenn ich nicht länger im Stande bin zu ver⸗ hergen, was mein Herz erfüllt, was mich als beſeligender Wunſch Tag und Nacht beſchäftigt? Wenn Sie ſich entſchließen könnten, die Meinige zu werden—“ „Nie— nie!“ fiel Lotte ein und wollte forteilen. Trappe erfaßte ihre Hand, das Blut war aus ſeinen Wangen gewichen, er zitterte. „Bleiben Sie— ich werde das Wort nicht wiederholen,“ ſprach er.„Ich will nicht in Sie dringen und Ihnen auch keinen Vorwurf machen, ich möchte Ihnen nur ſagen, wie das alles in mir entſtanden und gekommen iſt. Das dürfen Sie hören, wir ſtehen uns ja jetzt als zwei Menſchen gegenüber, deren Lebenswege getrennt ſind. Müſſen wir deshalb Feinde ſein? Ich möchte nur erreichen, daß Sie nicht geringer von mir denken, als ich es verdiene. Sie haben mir ſo viel— ſo viel vernichtet, laſſen Sie mir wenigſtens dieſe geringe Beruhigung, ſie iſt ja kaum ein Hauch des Glückes, welches ich Thor mir ge⸗ träumt hatte!“ Er ſtrich langſam mit der Hand über die Stirn hin und Lotte blieb, ſie ſtand wie gebannt da. „Mein Leben iſt ein mühevolles geweſen,“ fuhr er langſam fort.„Was ich mein nenne, habe ich mir durch eigene Arbeit errungen. Als ich jünger war und in meinem Herzen Wünſche auftauchten, mußte ich ſie zurückdrängen, weil ich nicht im Stande war, ſie zu erfüllen. Ich arbeilete, um mich ſelbſt zu vergeſ⸗ ſen. Ich fand in meinem Berufe die größte Genugthuung und er hat mich jahrelang vergeſſen laſſen, was ich begraben hatte. Da lernte ich Sie kennen und all die Träume, die ich längſt verweht wähnte, tauchten in mir wieder auf. Ich habe mit mir gekämpft und gerungen und mein Kopf hatte die ſichere Aus⸗ ſicht, den Sieg davonzutragen. Ich ſagte mir, daß der Zeitpunkt, in dem der Meuſch wagen dürfe, die Hand nach dem höchſten Glücke auszuſtrecken, für mich vorüber ſei, und ich war entſchloſſen, mein Mißgeſchick zu tragen. Da wurde ich krank. Ich weiß nicht, ob ich wirklich nur von Ihnen geträumt habe oder ob meine Erinnerung nur Einbildung iſt. Als die Gefahr für mich vorüber war, da ſchlich ſich der Glaube bei mir ein, daß ich mit dem neugeſchenkten Leben auch wieder auf ein neues Glück hoffen könne. Sie wiſſen nicht, wie mild und ſonnig einem Geneſenden das neugeſchenkte Leben entgegenlacht. Es erſcheint ihm, als ob Alles um ihn Frühling wäre, er glaubt wie ein Kind an das Märchen des Glückes und dieſer Glaube hat mich hingeriſſen. Ich fühle, daß ich noch krank bin, und einem Kranken werden Sie verzeihen.“ Regungslos hatte Lotte ihm zugehört, ihre Augen hafteten an der Erde, am ihr Buſen hob ſich ſchneller und verrieth, daß in ihm ein Kampf vorging. „Sie ſchweigen!“ fuhr Trappe mit ſchmerzlichem Ausdrucke fort.„Iſt es in reichhaltigſter Auswahl und in vorzüglichen Friedrich Bühler, Seidene Handschuhe Oualitäten. Große Auswah! Cravatten, Hemden⸗Kragen Manſchetten, Strümpfe, Socken und 0 Hundſchuhe, Normal⸗Hemden, Jacke und Hofſe 5 Corfeiten 91 5n 2 u 75 Pfg. bi. empfiehlt — 495— denn ſo ſchwer zu vergeben, daß ein armes Men'chenherz geträumt hat, glüͤcklich werden zu können!“ Lotte zitterte leiſe, ihre Bruſt rang nach Athem. „Daun ſuchen Sie wenigſtens zu vergeſſen,“ ſprach Trappe.„Befuͤrchten Sie nicht, daß mein Herz mich wieder hinreißt. Es giebt einen Nachtfroſt des Mais, der vernichtet alle Frühlingsblumen, was ſpäter wieder aufkeimt, iſt nur ein kümmerliches Grün. Vergeſſen Sie!“ Haſtig, innerlich auf's Tiefſte erſchüttert, wandte er ſich ab und eilte fort. „Nein— nein!“ rief Lotte mit ſich gewaltſam hervorringender Stimme. Er blieb ſtehen und wandte ſich um. „Nein— nein!“ wiederholte ſie laut an ſeine Bruſt.„Ich liebe Sie ja! Trappe umſchloß ſie mit beiden Armen. Er taumelte und mußte ſich zu⸗ ſammenraffen, um nicht umzuſinken. Er wußte nicht, ob nicht Alles nur Traum war. Aber er fühlte ihren warmen Athem, er hielt ſie umſchlungen ſo täuſchend konnte kein Traum ſein. „Lotte— Lotte!“ rief er auffauchzend. Sie richtete den Kopf empor, ihre Augen begegneten ſich, ihre Lippen ruhten aufeinander, bis er mit dem Rufe:„O Gott, dies Glück!“ halb bewußt⸗ los auf die Bank zurückſank. Lotte kniete vor ihm nieder, erfaßte ſeine Hand, preßte ſie an ihre Lippen und blickte dann Klagſelig lächelnd zu ihm auf. „Du liebſt mich! Du liebſt mich!“ rief Trappe jubelnd. „Ja!“ flüſterte Lotte leiſe und wehrte ihm nicht, als er ſie ſtürmiſch und innig küßte Er zog ſie zu ſich empor und umſchlang er ſie nie— nie wieder von ſich laſſen wollte. „Du haſt mir das Leben wiedergegeben,“ e gefaßt, mir den Tod zu geben, weil nicht leben könnte!“ Du ſollſt leben— ich leiſe, faſt flüſternd. „Lotte, Lotte!“ ertönte in dieſem Augenblick eine laute Stimme im Gar en. Es war die des Hauptmanns. Die Gerufene ſprang empor und eilte ihrem Vater entgegen. „Mädel, ſieh, was ich hier habe!“ rief der Hauptmann, der zwei gelb⸗ geſiegelte Weinflaſchen in den Händen hielt.„Heute iſt der Schutt über dem Keller fortgeräumt, ich hatte verloren gegeben, was in ihm lag, und es ſchmerzte mich, daß dieſe edeln Tropfen vernichtet ſeien. Sie ſind wohl erhalten. Ich habe zwei Flaſchen mitgebracht, wir wollen ſie dem geben, der Dich gerettet hat!“ Trappe hatte die Worte gehört. Er trat hinter dem Gebüſch hervor. „Sie hier?“ rief der Hauptmann halb erſtaunt und halb verlegen Sie flog auf ihn zu und warf ſich 12. 1 2 ſie mit beiden Armen, als ob ſprach er.„Ich hatte den feſten ich wußte, daß ich ohne Dich will Dich ja glücklich machen,“ erwiderte Loltk on geſucht. Bewerber, welche ſch in Druckereien beſchäftigt waren, werden bevorzugt. 6258 Offerten mit Angabe der bisherigen Thätigkeit und Salär Anſprüche ſind unter Chiffre W. 6258 an die Expedi⸗ tion ds. Bl. zu adreſſiren. dusspufzol, tüchtige, bei hohem Lohn für dauernde Arbelt ſofort geſucht. 6147 beblücer Reuüng Lisen-& Metallgiesserei Mannheim. Ein 8 Hausburſche der die Gärtnerei verſteht ſof. geſucht. Näheres im Verlag. 6095 Ein junger Hausburſche der anch ſer⸗ vieren kann geſ. Gaſthaus zur Hof⸗ mung. 6065 Schreiner geſucht. O 4, 4. 5860 EEin tüchtiger Bauſchloſſer geſucht. 6242 L. Kuchenmeiſter d 5, 15 Schuhmacher geſucht. 5880 4, 7. Ein Schneider geſucht 5688 S 1, 10. 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Junge Dame ſucht Stellung als Stütze der Hausfrau event. in einem Laden⸗ geſchäft, event. Caſſirerinn. Familiäre Behandlung vorgezogen. 1418 ) 7. II eein D 7, 11 Nbe Zubehör, per 1. Juni zu v jeres bei Agent L. On 3. Stock. 5, 19 vermiethen. 2 Zimmer mit Küche zu vermiethen. Näß eine zu ve Cine an r Ringſtra de Stock an ie bis 1. Juni zu then. H5 Ig n H 5, 13 mieſhen. H 7. 9 F + kleines Logis eine kleine an ruhige Leu ine kleine W zu vern Eim 3. K 2, 9 Küche m Juli zu vermiethen. L 4 5 2. Stock, mit freier *9 Yſicht, 7 Zimmer Küche Zubehör zu vermiethen. 11—12 und—6 Uh UI 2 3 zwei 5 252 Overmiethen. P 4 12 3. St 6 Zimmer 1 Zubehörde mit G Waſſerleitung per 1. Auguſt ev. ſr z. v. Näh. L 10. Ta 3 St. P E 2 der 2. Stock, beſte O aus 10 Zimmern Zubehör, per 15. Mai oder 1. zu vermiethen. Näheres daſe 2. Stock. 1 8 8 Einzuſehen 0 arterrezimmer zu 6119 90 4 3 1 leeres Zimmer zu ver⸗ 0 9 mie hen. 616 2 kleine Zimmer an ei 1 55 Perſon zu verm. 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Abrechnung—5 Jahr 1836. 8 8 2 Smaßme: 3 3 Ausgabe. +4 3 ö 1An Kaſſenbeſtand am 1. Januar 1886 27 580 1 Per Rückvergütungen 275.98 „Beiträgen vom 1. Januar 1886 2% ͤKrankengelder 5 230375 bis 31. December 1886 886074] 30„ Wöchnerinnen⸗ Unterſtützungen „Zinſen⸗Einnahmen 918 4„ Sterbegelder„22 4„ zurückerhobene Koſten für eine Krankenhausverpflegungen. 110750 Bandage s een, 92020 5„ zurückerhobene Wögrerinner)))FFFFFTTTCCT 89185 Unterſtützung 15 8„ Verband⸗ und Heilmittel 27025 6„ zurückerhobenes Krankengeld 1 e, 3 11— 11„ Gehalt des Kaſſiers, der Gehiien, des Dieners 753043 12„ Bureau⸗Miethe 48068 nd Juſetten 18504 14„ Druckſachen 48558 15„ Geſchäftsbücher 16„ Gasbeleuchtung„„„ 9083 18„ Bureau⸗Einrichtunng 380 ſig Burenn Narfkfk 1383 20 pPdd„„ 4792 21 ſonſtige Unkoſten 55 2565 22„KFeuerverſicherungsprämie—73 23„ Sparkaſſen⸗Einzahlungen 1699018 „ Kalſſenbeſtand am 31. We S 1527 H. 898345 + 8933045 Vermögensaufſtellung am 31. Dezember 1886. 55... XuT¶——— Deckungsmittel. A. 2 5 Forderungen.. 1Kaſſenbeſtand am 31. Dezbr. 1886 1Geſchäftsuͤberſchuß 189316 laut Kaſſabuch J Folio 138 1527 2 Guthaben bei der ſtädt. Sparkaſſe laut Sparkaſſenbuch 1699018 8Außenſtehende Beiträge laut Reſt⸗ buch Folio 3 4505 4 Bureau⸗ Einrichtung laut Abrechnung vom 31. Dezember 1885 , 108. 37 3 Bureau⸗Materiallt. Abrechnung vom 31. Dezemb. 1885 22, 51„ Bureaueinrichtung pro 1886 5 0 Bureau⸗Material pro 1886 148. 51 3 ab 100% Abnützung„ 14. 85„ 183066 4— 1805 „ e 15 Hirſchhorn, Georg Fiſcher, Mannheim, 31. December 1886. Der Vorſtand: Sperling. ſane Mainzer, Theophil Pfan, Peter Grabendörfer, Theodor Kurz. Die obige Rechnung wurde von den Unterzeichneten geprüft und richtig befunden. Jaeob Stein. Der Kaſſen⸗ 5. mbe Rechuungsführer: 6245i NTünstl. Tahn-Frsatz [Plombiren, Ausziehen ꝛc. 895 Gaarſchneiven, Friſtren und 85 Raſieren von I. Gallian, Friſeut, P, 5 Feinbugelgeſchäft. 7 ſchnell ausgeführt. Mädchen, erlernen wollen, werden 352¹ Bonnerſtag ein ldenes Serrenntdallon 40 Stein verloren gegangen. Abzugeben gegen gute Belohnung L6, 9. D. Kahn. Löhr, 1, 12, 2. Stock, eee 7 Salon zum Strohmarkt. 8 5 8 Eutree 50 Pfg. Stadt-Park Mannheim. Douuerſtag, den 26. Mai 1887 beiIlgünstiger Vitterung Nachmittags—6 Uhr GROSSES COONCGERT ausgeführt von der Kapelle des 3. Bad. Dragoner⸗Regiments„Prinz Carl“ Nr. 22, unter Leitung ihres Stabstrom peters Herrn W. Moebius, Abonuuenten frei. Kinder 20 Pfg. NB. Nur die neuen Abonnementskarten berecht zum freien Eintritt. Der Vorstand igen 89 7 Alle Aufträge werden fein u. 3048 die das Jeinbügeln *herige Wohnung Q4, verlaſſen und nach ſowie allen in dieſes Fach Geltaemden Arbeiten, unter Zuſicherung prompter und reeller en 12ꝙ0 Woehuungsveränderung und Empfehlung. verlegt habe. 2 mich im Ausmauern von 6 7,12 Achtungsvoll 05 —̃ʒ̃ v— 12 7 Ich mache meine 8 Kunden darauf aufmerkſam, daß ich meine bis⸗ Auch empfehle ichſh Herden, 6088 Terdinand me 07, 22.. 6217 Eine Geldbörſe mif Inbalt und verſchiedener Papiere, ver⸗ loren gegangen. — 5 gegen g gute Belaß. 5580 Leeeegese Fabak⸗Beruſoge loſenſchufl Um erſchiedenen ſe zu genügen, theilen wir mit, daß der Vorſitzende der Section V, Herrn Fr. Thorbecke, in der Hauptvorſtandsverſammlung welche am 10. Juni l. J. zu Berlin ſtattfinden wird, theil zu nehmen beabf ſichtig, und gerne bereit iſt bis ſpäteſtens Donnerſtag, den 9. Juni l. J. etwaige Vollmachten entgegen zu nehmen. 62481 Turn⸗Verein. Zu Ehren unſeres ſcheidenden I. Vorſitzenden und Ehrenmitgliedes Herrn Hugo Flöſfſel jfindet Donnerſtag, den 26. Mai a.., Abends ½9 Uhr im Vereinslokal 8 2, 21 eine Absscechiedaskneipe ſtatt und laden wir unſere verehrlichen Mitglieder zu zahlreicher ee 221 hiermit höflichſt ein. Der Vorſtaud. „Olyimp.“ Pfingst- Montag, den 30. Mai 1887 Ausflug nach Weinheim (über Großſachſen), wozu die Vereinsmitglieder nebſt Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt eingeladen werden. 6120 Abfahrtszeit 2 Uhr 10 Min. Nachmittags. Der Vorſtand. Mannheimer Tüfneſbund„bemanlas Das Männerturnen findet von jetzt ab Nieweils Mittwochs, Abends 7½ Ahr ab in der Gymnaſiums⸗Turnhalle— Eingang vom Schloßgarten aus— ſtatt, und ladet zu zahlreicher Betheiligung ein. Der Turnrath. Mannheim, 15. Mai 1887. Ahlelen⸗ Club„Germania.“ Senioren⸗ Manuſchaft. Acbungsabende: Montag und unioren⸗ Manuſchaft: Dienſtag und rapezabtheilung: Jeden Mittwoch. Sa Allgemeine Uebung ſämmtl. Mitglieder. Die Aebnngs⸗ ſtunden dauern ſtets von—10 Uhr Abends. Der Vorſtand: Leonh. Helländer. Anmeldungen zum Beitritte als Mitglied können jederzeit bei den Vorſtande ſchriftlich oder 18897 884 gemacht werden. 6257% — loch. Fabrik⸗Niederlage von Asphal.-Dachpappel Jac. Ph. Eglinger in Mnnheim. Lit. 0 7, 9.—— Alle Jotten Ruhrkohlen, Brenuholz, Braunkohlen⸗Bricketts Marke ſonie Bold, Lakten, Stangen, Rahmen, Bohneuſtangen Büumndelgholz empfiehlt in beſter Qualität billigſt 6958 kr Hil. kriedrich drone. I 2 H2l