Abonnement: 50 Pfg, monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. der Stadt Mannheimer Volksblatt. Evſcheint täglich. Sonn- und Feſttage ausgenommen. 8 5 Inſerate: Mannheim und Umgebung. Badiſche Volks⸗ZSeitung. Einzel⸗KRummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg⸗ Nr. 130, 2. Blatt. Hakties Fiebesgeſchichte. Von P. Deming, aus dem Amerikaniſchen von M. Jgcobi. Hatties Liebesgeſchichte nahm ihren Anfang in dem kleinen Backſteinhaus bei den Weiden am Flußufer, im Süden der Stadt Albany, wo man von den Fenſtern im obern Stock eine weite Ausſicht über den Hudſon und das ferne Katskillgebirge hat. Hattie hatte nach einer ganz oberflächlichen Bekannt⸗ ſchaft ihr Herz an einen jungen Mann, mit dem ſie kaum ein paar Worte gewechſelt, verloren. Das trug ſich ſo zu. Sie und ihre verwittwete Mutter hatten des Neben⸗ erwerbes wegen einige Herren in Koſt und Logis ge⸗ nommen. Das Geſchäft iſt nicht ohne Gefahren für das weibliche Geſchlecht, zumal in einer großen und leicht⸗ ſinnigen Stadt. Das zeigte ſich alsbald bei der hübſchen Hattie, die ſich gleich in den zweiten Herrn, der bei ihnen Wohnung nahm, vergaffte. Es war ein ſchöner Herr von 23 Jahren, Franzoſe, mit dunkeln Locken, blauen Augen und roſigen Wangen. Hattie zählte 16, war eine eifrige Leſerin des New⸗Yorker Wochenblatts und ſchmach⸗ tete nach einem„Helden“. Monſieur Leclerc, unſer Franzoſe, war kaum drei Tage eingezogen, als er ſchon an dem Mädchen eine heimliche Verehrerin gefunden hatte. Bei Nacht träumte ſie von ihm, bei Tage kam er ihr nicht aus den Gedanken, und ihre hübſchen nußbraunen Augen ruhten auf ihm, wenn er kam und ging, als wäre er der einzige Mann in der ganzen Welt. Die Sache ließ ſich alſo ziemlich ernſthaft an. Ohne die mindeſte reale Baſis fuhr Hattie fort, die Wünſche ihres Herzens— Hoffnungen wäre zu viel geſagt— zu nähren. Sie war zurückhaltend und in ſich gekehrt. Sie wurde mit der Zeit mit ihrem Helden um kein bißchen vertrauter und er ſchenkte ihr nicht mehr als die ge⸗ wöhnlichſte Aufmerkſamkeit. Infolge ihrer Schwärmerei wurde ihr Weſen noch ſcheuer und empfindlicher, ſo daß die von ihr erſehnte Bekanntſchaft dadurch erſt recht ver⸗ hindert wurde. In ihrer jugendlichen Unerfahrenheit ſah ſie nirgends einen Ausweg. Bisweilen war ihr der un⸗ beſonnene und verzweifelte Gedanke gekommen, ihrem Ab⸗ gott einen Brief zu ſchreiben, in dem ſie ihn bitten wollte, ihr ſeine Aufmerkſamkeit und ſein Mitleid zu ſchenken, oder, wenn das unmöglich ſei— das Haus zu verlaſſen. Ja, ſie hatte wirklich einmal um Mitternacht, als ſie längſt hätte ſchlafen ſollen, eine ſolche Epiſtel verfaßt;— ſie mag recht ſchwach ausgefallen ſein. Ihr weibliches Gefühl hatte ſie jedoch im letzten Augenblick noch bewogen, den Brief zu verbrennen, ſtatt ihn dem jungen Mann in's Zimmer zu legen, wie ihre Abſicht geweſen war. Hattie beſuchte eine Sonntagsſchule und verſäumte ſelten den Gottesdienſt in der kleinen ſteinernen Kirche an der Ecke. Sie war zu gut erzogen und die Stimme ihres Gewiſſens ſprach zu laut, als daß ſie im Ernſt hätte daran denken können, ſich im Hudſon zu ertränken; aber ſie gerieth doch zuletzt in einen Seelenzuſtand, bei welchem der Wunſch, bald ein Engel im Himmel zu werden, für ſie kein blos poetiſches Sonntagsgefühl mehr war, ſondern ein nur allzu aufrichtiges Verlangen. Auch läßt ſich nicht leugnen, daß an einem gewiſſen Sonntag⸗ nachmittag, an welchem man Monſieur Leclere mit einer Dame ſpazieren gehen ſah, Hattie lange am Rande des Fluſſes ſtand und unverwandt in das tiefe Waſſer hinab⸗ ſchaute. Dies ſowie ihr ganzes ängſtliches Weſen war auch andern aufgefallen. Ihre Mutter hatte keine Ahnung von der Urſache— das Geheimniß war nur Hattie bekannt. Underdeſſen ging Monſieur täglich nach ſeinem Ge⸗ ſchäft in der Stadt, erſchien regelmäßig bei den Mahl⸗ zeiten und erfreute ſich des beſten Appetits. Wußte er 11 gar nichts von dem mächtigen Zauber, den er aus⸗ übte?— 2 1* * Jetzt verändert ſich der Schauplatz.— Bald nachdem die Angelegenheit ſoweit, wie oben ge⸗ ſchildert, gediehen war, ſtand Hattie eines Morgens im Gerichtsſaal des Rathhauſes. Sie ſaß unter den Zeugen, ganz betäubt und verwirrt von all den neuen Eindrücken, welche auf ſie einſtürmten. Es war eine Schwurgerichtsſitzung. Den Gerichts⸗ hof bildete der Bezirksrichter nebſt zwei Beiſitzern. Am Ende des hohen langen Saales drängte und ſchob ſich eine unruhige Menge. Die Gerichtsdiener, ſowie ein ſtarkes Gitter hielten das Volk von dem weiten offnen Platz vor der Zeugenbank zurück. Dieſer Raum war für die Anwälte, die Geſchwornen und die Zeugen be⸗ ſtimmt. Hattie erblickte in dieſem Raume nur Männer: eü Als öffentlicher Ankläger fungirte der Anwalt des irks. Es war 10 Uhr Vormittags. Auf unſere Heldin machte es den Eindruck, als 15 Anmälte ſich gegenſeitig r rob und ſchroff behandelten, 5 ee ſagte der Richter,„Sie ſoll⸗ in ten Fall norberettet haben und den Gerichtshof nicht Geleſenſte und verbreitetſte Zeitang in Maunheim und Umgebung. warteu laſſen. Es iſt ſchon der dritte Morgen, daß wir nichts zu thun vorfinden.“ „Ich brauche mir von dem Gerichtshof,“ antwortete der Anwalt hitzig,„keine Vorſchriften machen zu laſſen. Ich erlaube mir, zu bemerken, daß ich kein Angeſtellter des Gerichtshofes bin. Ich bin vom Volke des Bezirks gewählt und nur dieſem dafür verantwortlich, wie ich mein Amt verſehe.“ „Schon gut, nur ruhig,“ ſagte mit lakoniſcher Kürze und herausfordernder Gleichgültigkeit der Richter, indem er ſeinen langen weißen Schnurrbart ſtrich. Jetzt trat ein Polizeidiener in den Saal, ging auf den Bezirksanwalt zu und ſagte dieſem etwas ins Ohr. Der letztere nickte geheimnißvoll. „Ich wünſche dem hohen Gerichtshof anzuzeigen, daß in Sachen des Einbruchs in der Flußſtraße zur Ver⸗ handlung geſchritten werden kann.“ „Stellen Sie einen Antrag in der Sache?“ fragte der Richter. „Ja, ich klage im Namen der Beſtohlenen gtgen Herrn Adolphe Leclerc,“ verſetzte der Diſtriktsanwalt in lautem, geſchäfsmäßigem Ton. „Iſt der Angeklagte zugegen?“ fragte der Richter. „Er wird ſofort erſcheinen, der Gerichtsdiener holt ihn eben ab,“ bemerkte der Sheriff, der dabei ſtand. Das Gefaͤngniß war in nächſter Nähe, und ſo währte es nur kurze Zeit, bis der Gerichtsdiener mit dem hübſchen, ſchlanken, wohlgekleideten, zierlich auftretenden, rothwangi⸗ gen Adolphe Leclere zurückkam. „Wer führt die Vertheidigung?“ fragte der Richter. „Der Gerichtshof hat mich beauftragt,“ ſagte ein ſchüchterner Anwalt von jugendlichem Alter. Die Geſchwornen wurden nun ausgeloſt und das Verhör begann. Die Anklage ging dahin: Monſieur Leclere, ein Fremder in der Stadt, habe drei Monate in der Fluß⸗ ſtraße bei Hatties Mutter gewohnt. Am erſten Weih⸗ nachtsfeiertage— gerade zwei Wochen vor dem Verhör — ſei in dem Nachbarhaus ein Einbruch verübt und verſchiedene Haushaltungsgegenſtände geſtohlen worden. Das Verbrechen geſchah am hellen Tage, zwiſchen ein und zwei Uhr. Um ein Uhr war die Familie ausge⸗ gangen und um zwei Uhr hatten ſich die geraubten Ge⸗ genſtände bereits in dem Trödlerladen zwei Straßen davon vorgefunden. Dadurch war die Zeit des Dieb⸗ ſtahls genau feſtgeſtellt. Daß der Verdacht auf Monſieur Leclere fiel, lag nahe, da er als unbekannter Ausländer im Nebenhauſe wohnte. Was aber den Ausſchlag gab, war, daß der Trödler, in deſſen Laden die geſtohlenen Sachen gefunden wurden, Mouſieur als den nämlichen jungen Mann wiedererkannte, der ſie ihm gebracht hatte. Während die Anklageakte verleſen wurde, flüſterte Monſteur ſeinem jugendlichen Anwalt ſehr lebhaft zu: „Ich können beweiſen, daß ich war nicht da.“ „Ruhe im Gerichtsſaal!“ herrſchte der Richter mit einem Blick auf den Gefangenen und ſeinen Vertheidiger. „Stille!“ ſprach der Ausrufer, von ſeinem Sitz der Ge⸗ richtsbank gegenüber, als Echo des Gerichtshofes nach. Der junge Franzoſe mußte ſeine Lebhaftigkeit bezähmen. Gegen elf Uhr waren alle Belaſtungszeugen verhört; dann trat der Vertheidiger auf. Er eröffnete, daß er ein Alibi beweiſen könne. Zu jener Zeit war im Staate New Pork nach dem Geſetz dem Gefangenen noch keine eigne Verteidigung geſtattet, daher durfte Monſieur nicht für ſich ſelber ſprechen. Die kleine Hattie war ſeine Hauptzeugin. Sie ſagte aus, daß Monſteur während der fraglichen Stunde zwiſchen eins und zwei am Weih⸗ nachtstage Schlittſchuh lief. Sie ſah ihn wenige Minu⸗ ten vor eins mit ſeinen Schlittſchuhen nach der Inſelbucht gehen. Dies ſei ein abgelegener Ort, fügte ſie zur Er⸗ klärung bei, den er aufgeſucht habe, um ſeine erſten Ue⸗ bungen zu machen, da er als Anfänger im Schlittſchuh⸗ laufen weder geſehen noch ausgelacht ſein wollte. Sie hatte ihn von dem oberen Fenſter aus beobachtet, ſo lange er auf dem Eiſe war, und ihn genau um zwei Uhr in das Haus zurückkehren ſehen, wo die ganze Familie zum Feiertagsſchmaus verſammelt war. Während Hattie dieſen Hergang einfach und natür⸗ lich erzählte, wagte ſie nicht, auch nur einen Blick auf Monſieur zu werfen. Das geübte Auge des Anwalts hatte ihr Geheimniß alsbald durchſchaut, und als es zum Kreuzverhör kam, ſtellte er die direkte Frage an ſie, ob ſie den Gefangenen liebe. Hattie ſah ihn erſchrocken an und ſchwieg. Der jugendliche Verteidiger erhob Einſpruch gegen die Frage. Der Ankläger beſtand jedoch darauf— er war der feſten Ueberzeugung, daß hier an dieſer Stelle ſchon mehr als eine Zeugin die Schuld des Meineids auf ſich geladen hatte, um ihren Geliebten vor der Strafe des Geſetzes zu retten. Es ſei ſeine Pflicht als öffent⸗ licher Ankläger, Hattie in Bezug auf dieſe Bewandtniß zu befragen. Sonntag, 5. Juni 1887. —r ‚———..]——.— Es folgte eine kurze Debatte. Endlich erklärte der Gerichtshof, daß die Geſchworenen beanſpruchen müßten, von einem Gefühl oder einer Voreingenommheit der Zeu⸗ gin für oder gegen den Gefangenen in Kenntniß geſetzt zu werden. Und ſo ſah ſich denn Hattie der Forderung gegen⸗ über, ein Bekenntniß von ihrer Liebe für Monſier ab⸗ zulegen. Unter dieſen Umſtänden war alſo Hattie zwar be⸗ klommen, aber doch freudig vor Gericht erſchienen, voll ſtiller Fürbitte und Hoffnung, daß ſie das Werkzeug zu Monſieur Lecleres Befreiung ſein möchte. Daß ſie dabei aus Unvorſicht ihr Geheimniß verrathen könne, daran hatte ſie nicht ohne Angſt gedacht; darauf aber, daß man die Offenbarung desſelben von ihr verlangen werde— darauf war ſie nicht gefaßt. Im erſten Schreck der Ueberraſchung erſchien es ihr als ein Ding der Unmöͤglichkeit, aber während ſie die Anwälte darüber verhandeln hörte, wurde ſie mit dem Gedanken vertrauter und in der Drangſal erwachte ihr weiblicher Heldenmuth. „Konnte das nicht der Wendepunkt ſein,“ dachte ſie bei ſich,„die heiß erſehnte Gelegenheit, um Monſieur zu retten?“— Als der Richter die oben erwähnte Entſcheidung ge⸗ ſprochen hatte, war ſie mit ſich im Reinen, und auf ſeine freundliche Frage:„Sagen Sie uns, wie es ſich verhält, fürchten Sie nichts: ſind Sie ihm zugethan?“ antwortete ſie, zwar erröthend, doch frei und offen:„Ja, Herr Richter“ Als nun der Anwalt darauf mit Kreuz⸗ und Quer⸗ fragen ſie zu verwirren trachtete, fühlte ſie, daß ſie im Kampfe für den Mann begriffen ſei, den ſie liebte, und ſchreckte vor keinem Opfer zurück. Sie gab nicht nur ſtillſchweigend zu, ſondern bekannte mit klaren und deut⸗ lichen Worten, daß ſie Monſieur Leclere von ganzer Seele liebe, ohne daß er jemals davon gewußt habe. *5* * In der ganzen Verſammlung trat lautloſe Still: ein. Die Leute beugten ſich vor um beſſer zu hören Aeußerungen von Haß und Rachedurſt hatte man an dieſem Platze nur zu oft vernommen, aber die Enthüllung der verſchwiegenen Liebe, der reinen, unſchuldigen Hingabt eines jungen Gemüths, das war etwas Unerhörtes, noch nie Dageweſenes. Als Hattie die an ſie gerichteten Fragen muthig beantwortete und beſcheiden, aber furcht⸗ los geſtand, wie tief und aufrichtig ſie Monſieur Lecleri liebe, wie feſt ſie von ſeiner Ehrenhaftigkeit und Redlich. keit überzeugt ſei— da blieb im ganzen Gerichtsſagl Niemand unbewegt.— Auf ſo ſeltſame Weiſe kam alſo Hatties Geheimniß. um das ſie geweint und gebetet hatte— dies ſüße und doch ſo qualvolle Geheimniß, das ſie für ihr Leben nicht hatte verrathen wollen, an's Licht.— Hattie war ſehr erregt, als ihre Zeugenausſage beendet war und ſie auf ihren früheren Sitz unter den wartenden Zeugen in der Nähe der Thüre zurückkehrte. Einige Augenblicke lang hörte ſte noch, was im Gerichts⸗ ſaale vorging, dann wurde es ihr plötzlich dunkel vor den Augen. Ein Angeſtellter, der ſie beobachtet hatte, trat auf ſie zu und meinte, ob ſie nicht lieber bei der Apfelfrau draußen in der Halle ſitzen wolle, um friſche Luft zu ſchöpfen. Hattie folgte ihm und erhielt änen Stuhl neben der Apfelfrau. Von Zeit zu Zeit kamen Leute heraus, kauften ſich Aepfel und Nüſſe und erzahlten der Apfelfrau, wie wacker ſich Hattie benommen und was Monſieur für ein ehrliches Geſicht habe und wie hübſch er ſei. Hattie freute ſich über die Lobſprüche, aber nach und nach erfüllte ſie ein noch weit ſüßeres Gefühl. Sie athmete freier und leichter, alle Angſt war verſchwunden! Das Glück war ihr ja günſtig geweſen, ſie hatte ihre Ausſage gemacht, ihre Geſchichte erzählt, und o Seligkeit! Monſieur— der große, der unvergeßliche— hatte ſte vernommen! Ihr Gebet war alſo erhört worden, und zwar in einer Weife, wie ſie ſich's niemals hatte träumen laſſen. Ihr Herz floß über. Es ergab ſich als ziemlich ſicher, daß Hatties Auf⸗ faſſung richtig war. Der Richter beglückwünſchte ſie in ſeiner Anſprache an die Geſchwornen und die letzteren ſprachen Monſieur frei, indem ſie annahmen, daß der Pfandleiher in Bezug auf die angebliche Indentität ſich geirrt habe. Bald nach dem Verhör ſtellte es ſich heraus, daß noch jemand außer Hattie Monſteur am Weihnachtstage auf dem Eis geſehen hatte, und dadurch fand Hatties Zeugniß ſeine volle Beſtätigung. Als es wieder Weihnachten wurde, hatten Hattie und ihre Mutler nur noch einen Koſtgänger in dem kleinen Haus bei den Weiden, und das war Monſieur Leclere, der in hoher Achtung und Ehre ſtand and nicht mehr zur Miethe wohnte.— 2. Seite. 8 General⸗Anzeiger. Jun Ve 2 2 7* + 7 2„. deulſhee Kunlhf Geuoſſe KRaſten⸗ u. Polſtermöbel, Spiegel, Betten, Matratzen ꝛe⸗ *&-Ornogen.— 155— in nur guter Arbeit, gegen Baar und auf Abzahlung zu billigſten Breiſen. 4777 Pr. Röotter, 2, 2. PEPrcceebec. eeieeeeeee Die Origing! F hotograph. Atelier Simnger„⁴ ABAaA 2 2 105 werden hiermit 126 Kameraden 70 9 I 9 8 0 U 5. ö welche ſich em Sont„5. 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Kpotbeken.) — 92 durch den Abschluss und die Veröffentlichung des Verzeichnisses seiner an Vollständig- keit und Bändezahl unübertroffenen Schachbibliothek, das erreichte Ziel steckte. Noch zählt der Jubelverein zu seinen aktiven Mitgliedern einen so verdienten Veteranen, wie Jean Dufresne, und in seinem Vorstande wirken neben tüchtigem Nachwuchse wei würdige Schüler und Genossen Neumanns.— Wusste von der alten Garde der ersten Schule ein Horwitz sich auch auf englischem Bereiche die verdiente Geltung zu verschaffen, so mag„Chess Monthly“ es bezeugen, dass auch die zweite Berliner Schule im Auslaude ihren Weg gemacht hat.— Auch heute noch kann die jubel- feiernde Gesellschaft, wie zahlreiche gutgespielte Partien des letzten Purnieres er- weisen, ein starkes Fähnlein wackerer Kümpen in's Feldestellen. Sie hat an Rang und Bedeutung für die Schachwelt nichts verloren; und wenn zweifellos der deut- schen Reichshauptstadt eine stets glänzendere und reichere Entwieklung bevorsteht, wWarum sollte das Bexliner Schachleben, mitwachsend sich mitentfaltend, nicht daran theilnehmen? A. 8. Rundtsehau. Ein Schachwettspiel nach englischer Art zwischen einer Anzahl Lübecker und Kieler Spieler fand Sonntag den 22. Mai in Ploen statt und hatte einen unent- schiedenen Ausgang. Die beiden Partien an Bret Nr. 1 und 2 endigten mit Remis; an Bret Nr. 3 fielen beide gespielte Partien den Lübeckern, an Bret Nr. 5 beide den Kielern zu, während an Bret Nr. 4 die erste Partie ven Kiel, die zweite von Tübeck gewonnen wurde Wien. Am Winterturnier der Wiener Schachgesellschaft betheiligten sich 15 Herren(die bekannten Wiener Meister nicht). Jeder hatte mit jedem 2 Partien zu Spielen. I. J. H. Bauer(gewann sämmtliche 28 Paxtien); II. A. Csänk(24½); III. Holzwarth(21); IV. Kohn(20.) Auflöſung von Nr. 99. (Von Friedr. Dubbe.) 9 Tbs—bs, Kba4—a5; 2) TbS—b7, Ka5—b4; 3) Sd7—bs, K beliebig; Sas oder 06 mat. Auflöſung des Endſpiels Nr. 4. (Von C. Salvioli.) a. Wenn Weiss anzieht: ) Se6—g7, Kd7-ds, 2) 8g7—es, Kds—dz, 3) SeS—f6-., Kd7-ds, 4) SfB.ed, Kds d7, 5) Se4—e5-L, Kd7—d6!, 6) Scö—ds, Kd6d7, 7) Sds—f4, Kd7—d8. 8) 8f4—g6, Lhs-—al, 9) Sgé—h4, KdS—d7, 10) Sh4—15, Lal—hs, 11) Kf7—g8, Kd7—es, 12) KgS chs, Kes—f7 und ist unentschieden, denn der weisse Springer kann nie das zum Siege nöthige Tempo gewinnen. b. Wenn Schwarz anzieht: )... Kd7- d6é, 2) Se6—g7, Kd6—d7[wenn).. Ke5, folgt 8) Kgs!, Kf6, Kch8, K beliebig, 5) Ses und gewinnt] 3) Sg7—es, Kd7—ds, 4) Ses—f6, KdS e8, 5) Kf7—e7, Kes-—e7[wenn)... LhS—g7, folgt 6) Sd5, Lhs, 7) Kes, La! 8) Kf7, Lhs, 9) Kgs und gewinnt] 6) Sf6—d5-L, Ke7—c6, 7) Ke7—es, Keb—e5, 8 Sd5—e7, LhS-—al, 9) Se—g6, Lal—g7, 10) Ke6-f7, Lgi-al, 11) Sg6—e7, Lal u8, 12) Kf7—gs und gewinnt. Richtig angegeben von N. H. in Jaworow(beide), Prof. A. O. in München, „. und A. O. hier(99). Briefkasten. Prof. A. O. in München. Verbindlichen Dank und Gruss nebst Glückwunsch zur Wiedergenesung. Wir werden Ihnen schreiben. H. L. in Wismar. Gefällige Zuschrift mit Dank erhalten. Beiträge sind stets erwünscht. Freundl. Gruss. K. D. in Freiburg i/ Br. Die Theilnahme an unserm Problemtheile erfreute ans. In Nr. 128 erfolgt nach).. Ldsé, 2) Doed6, TPeg6! Dr. E. K. in Freiburg. Gewünschtes wurde abgesandt. L. P. in Blomberg. Gefällige Zuschrift mit bestem Danke erhalten. In Aus- kicht Gestelltes ist hocherwünscht. Verbindlichen Gruss! — 532— dachte daran, zu Conti zu eilen, um denſelben zu beſtimmen, jeden Verſuch zur Verſöhnung zu machen, aber er durfte nicht mit Sand's Gegner unterhandeln. Er durfte auch Geldern oder Phi lippi nicht in das Geheimniß ziehen, um durch ſie auf den Maler einzuwirken. Mit wenig Hoffnung begab er ſich endlich zu Reinhard, den er kannte. Er traf denſelben in einer ähnlichen beſtürzten Stimmung. „Sand hat mich gebeten, ihm zu ſecundiren, aber ich begreife das Ganze noch nicht,“ ſprach er.„Was iſt geſchehen, daß eine ſolche Erbitterung zwiſchen Conti und ihm entſtehen konnte?“ „Ich weiß es nicht,“ gab der Ingenieur zur Antwort. „Conti hat Unrecht gethan, das Bild gegen den Willen des Doktors aus⸗ zuſtellen, aber das rechtfertigt Sand's Erbitterung noch nicht,“ fuhr Trappe fort. „Kennen Sie kein Mittel, um das Duell zu verhüten?“ „Keins!“ „Sollte es Ihnen nicht möglich ſein, Conti zu bewegen, daß er zu Sand ein Wort der Entſchuldigung ſpricht?“ „Das thut er nicht!“ fiel Reinhard ein.„Ich habe Alles aufgeboten, um ihn zu beruhigen, ich habe Sie als Bermittelungsperſon vorgeſchlagen, er hat Alles abgewieſen und verlangt Genugthuung. Seine Erbitterung iſt eben ſo heftig und er wird in ſeinem Eigenſinne Alles ablehnen!“ „Ich ſtehe vor einem Räthſel,“ bemerkte Trappe.„Sand und Contt waren früher befreundet, was iſt zwiſchen ſie getreten?“ „Ich weiß es nicht. Conti hat ſich darüber nicht ausgeſprochen. Er be⸗ hauptet, Sand habe die Ausſtellung des Bildes nicht geſtatten wollen, um ihn zu kränken, er habe ihm den Triumph, eine ſolche Schülerin ausgebildet zu haben, nicht gegönnt.“ Trappe ſchüttelte langſam, zweifelnd mit dem Kopfe. „Ich habe einen ſo kleinlichen Zug bei dem Doktor nie wahrgenommen and halte ihn eines ſolchen nicht für fähig,“ entgegnete er. Dann beſprach er nelt dem Ingenieur die Vorbereitungen zu dem Duell.— rreeereeeeeeeereenerenerreerrereeee ˙,,,, cat, um ihn abzuholen. „Ich habe Sie warten laſſen, aber ich. hatte ſo viel zu ordnen,“ ſprach er, mit der Rechten über die Stirn hinſtreichend.„Für den Fall, daß mich morgen Conti's Kugel trifft, habe ich meine Wünſche und nöthigen Beſtimmungen auf⸗ geſchrieben. Heben Sie dies auf, lieber Freund, und öffnen Sie es erſt nach meinem Tode— nicht früher. Es liegt auch für Sie ein Brief darin, der Ihnen über mauches Aufklärung geben wird.“ Er übergab Trappe ein kleines, verftegeltes Packet. Gortſetzung folgt.) Der Abend war längſt hereingebrochen, als Sand in Trappes Zimmer Nr. 23. Südweſtdeutſche I. Jahrgang. Schach-Seitung. Kedigirt von einigen Mitgliedern des Mannheimer Schachvereins Badenda. Abonnsmentsprefs H.— IIle für die Nedakffon pro Quartal, bel wWwöchent⸗ Fongta 0 Juni 00/ bestimmten Sendungen lloher, freler Zussndung U 1 1 sind zu richten an unter Krauzband. f Adolf Stern, F 4,6% Mannbelg. — Prekblen Nr. 188. Von g. Chocholons in Bodenbach. 55 g —4 S* * 0 d 1— Mat in drei Zügen. Nr. 136. Nr. 137. Vom Anonymus in München. Von E. Varain in München. ,, ,, ß„ c,,,, 7 , Uat in vier Zugen. Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Wannheimer Polkoblatt.— Hadiſche Volkszeitung.) Das Pfleneßind der Junggeſellen. Roman von Friedrich Friedrich. Nachdruck verbsten. (Fortſetzung.) 55 „Der Durſt und vielleicht auch die glückliche Ahnung, daß ich Sie hien treffen würde!“ entgegnete Sand lachend.„Sie haben mich Einſiedler genannt, aber ſelbſt ein ſolcher vergißt nie die göttliche Kraft des Weines, wenn er den⸗ ſelben gekoſtet hat. Ich glaube nicht an ein Paradies, aber wenn ich daran glaubte, würde ich es mir ohne Wein nicht vorſtellen können!“ „Ganz meine Anſicht— ganz meine Anſicht!“ fuhr Hagen fort.„Ohne Wein wäre das Leben nichts als ein Jammerthal! Sehen Sie, ich habe zwei prächtige Schwiegerſöhne, beide trinken gern ein gutesß Glas Wein, aber den eigentlichen Werth deſſelben haben ſie doch nicht erkannt Wenn ich ſo allein beim Wein ſitze, ſteigen wunderbarliche Gedanken in mir auf⸗ Ich verſtehe mich auf die Schöpfungsgeſchichte und die ganze Frömmigkeit ſchlecht, aber ich frage mich immer, iſt der Wein erſchaffen, um den Menſchen zu erfreuen, oder der Menſch, um den Wein zu würdigen?“ „Unbedingt das letztere, denn der Menſch iſt ſpäter erſchaffen!“ rief Sand lachend. In heiterſter Stimmung leerten beide einige Flaſchen und in roſigſter Laune kehrte der Hauptmann heim. Er trat, ehe er ſich in ſein Zimmer begab, bei Trappe ein und verſicherte denſelben, alle Gerüchte über den Dokter ſeien falſch. Derſelbe ſei der luſtigſte Mann, den er je kennen gelernt habe, und er ſei der einzige Menſch, bei dem er richtige Anſchauungen über den Werth des Weines gefunden habe. Elftes Kapitel. Sand wurde am folgenden Morgen durch den Kartellträger Conti's, einen Ingenieur Namens Reinhard, die Forderung auf Piſtolen überbracht. Er nahm dieſelbe lächelnd auf. „Ich würde Sie erſuchen, das Nähere des Duells mit meinem Sekundanten abzumachen, allein ich kann Ihnen denſelben noch nicht nennen. Ich konnte ja nicht wiſſen, ob Herr Conti wirklich Genugthuung wünſchen werde.“ „Daran konnten Sie wohl nicht zweifeln,“ warf der Ingenieur ein. Sand zuckte leicht mit der Schulter. 5 „Wenn es Ihnen genehm iſt, ſetzen wir ſogleich die Bedingungen des Zweikamofes feſt,“ ſprach er.„Fünf Schritte Entfernung, gleichzeitiges Schießen 5 — 90— Partie Nr. 77. Spanische Eröffnung. Writte Partie des Wettkampfes, gespielt in British Chess Ciub zu London am 12. Mai 1887.) Weiss: J. H. Blackburne Schwarz: J. H. Zukertort, 1) e2—4 e7—e5 19) Fal—as 05—64 20 891—13 Sbs—c6 20) L53—e2 Les—15 8) LfI—b5 8g8—16 21) 7T1—31 Le7—f6 4)—0 St6 e4 22) f2—140 Lfé e5 5) da2—da a7—a6 23) f4e5 Lfö e2 6) Lbß—adh) by7—b5 24) De2 02 Dd7—g4) 7) Daa—b3:) d7-d5 25) De2—d2 h7—b5 8) dâe5⁵ Lese6 26) Dde—e3 118—14 9)—08 LiS—e7 27) Tab6—-a8 Tdsdca 10) LoIHf4—0 28) Paldcas-. Kge-h 11) 8f3—d4 Scgdda 29) Pag—al b5—b4“) 12) egd 17—165) 380) ha—h3 Dg4—g5 13) Sb1—es 6 05⸗ 31) Tal—el bahgcg1⁰) 14) Lf4dce5 Seddag8e) 32) e5—es 68—02 15) bedgg Ddg d 33) e6—e7 14—e4 16) Ddl—e? Fas ds 34) Des—g5 PFeael- 17) ag-a40) c5 85) Kg1—12 Aufgegeben. 18) agdebß a6bß ) Lixerpool Weekly Courier, dem wir die Züge vorstehender Partie entnah- men, sagt, dass Paulsen und Zukertort hier mit 6) Lbö-—ds, Rosenthal mit 6) Lbs es fortzufähren pflegen. ) Hier konnte 7) dd— ds geschehen. ) Nothwendig. Es drohte 18) f2—f8, Sed—g5, 14) ha2—h4. Hiermit wäre auch 13) f2—13 beantwortet Worden. ) Der Abtausch ist erzwungen, da der Se4 einsteht und falls 14).. 8Sel 85, 15) f2—f4, Sgö—7, 16) f4—15 Schwarz in Nachtheil geriethe. 9 17) Lebdse7, Les—g4, 18) Lbasdcds-E, Kga-—hs! wäre für Schwarz vortheil⸗ aaft gewesen. ) Auch 22) Tags—-a7, Dd7—es[wenn De8, 23) Ta7—e7 nebst Verdoppelung der Thürme auf der 7. Linie] 23) Lesf5, Lföhse5, 24) Degdceß, Desdceh, 25) L45 hie, Kgs-Fhr, 26) ddsseß wäre für Wel, nicht unvortheilhaft gewesen. ) Ein starker Zug, der die Dame aus dem Bereiche gegnerischen Angriffes bringt und 25). b5—b4 droht. ) Es war wohl besser, die wiehtige-Einie sofort durch 29) Jf4—e4 ⁊zu besetzen; worauf Weiss weder 30) Dd2 oder l, wegen Ted—e, noch 30) Des—f3, wegen Pedzsda, sondern Des—f2 ziehen musste. 40) Hier hätte 31).. ba4bs zwar nach der von Weiss im Texte gewählten Fortsetzung ausgereicht, nicht aber nach 32) g2—g3, Tf4—15; 88) Degdeg5, TfBDeRB; 84) e5—e6, 185—g3-C; 35) Kg1—12, Tgacces; 86) e6—e7. Endspiel Nr. G. Badstellung aus einer von J. H. Zukertort(Weiss) unter Vorgabe des Damenthurms gespielten Partie. Aus Chess Monthly.) Weiss: Khi, Pbs, Tfl, Lel, St3, g3, Ba2, b2, 08, ds, ed, g2, h2. Sehwarz: Kgs, Df6, Pas, f8, Les, c5, Sps, Bas, b7, o6, d7, e5, f7 g7 h7. Weiss gewann durch: 1) 8f3—g5, Df6—d Ibesser war natüricck 6 29 8g3—t5, Dd6—e7, 3) d8—d4, esdd, 4) e8 dd, Les—dé, 5) Lel—14, Lds I4, 6) Stb.eſt, Kgs-—hs, 7) Dbäsef7, Do7—d8, 8) D7—g8-, Tfsdeg8, 9) 8g5—17, mat.— Correspondenz-Wettkampf London-St. Petersburg. 15 Weiss: Schwarz: Weiss: Schwarz: St, Petersburg. London. London. St. Petersburg. Febc0 25) b2—b5 Tb4—G 26) Teloce Dd7De6 26) 42—a8 Sb4— dg- ) Dföcb/. — 530— auf gegebenes Kommando und dreimaliger Kugelwechſel, wenn nicht einer von uns beiden vorher kampfunfähig ſein ſollte.“ Aus dem Geſichte des Ingenieurs wich doch die Farbe etwas. „Herr Doktor, ich zweifle nicht, daß mein Freund mit dieſen Bedingungen durchaus einverſtanden ſein wird,“ entgegnete er,„aber aus eigenem Antriebe möchte ich Sie darauf aufmerkſam machen, daß der Konflikt doch nicht ein ſo ſchwerer ift, um ſo ſcharfe Bedingungen zu rechtfertigen. Ich darf hoffen, daß Sie dieſe Worte nicht falſch deuten werden, ich ſpreche nur meine Anſicht aus.“ „Ich verkenne Ihr Beſtreben durchaus nicht,“ gab Sand ruhig zur Ant⸗ wort.„Es kann Ihnen nur zur Ehre gereichen, wenn Sie möglichſt milde Bedingungen wünſchen, aber über den Ernſt des Konfliktes täuſchen Sie ſich wohl. Ich erkläre entſchieden, daß ich mich auf keine andern Bedingungen ein⸗ laſſen werde.“ Der Ingenieur verbeugte ſich leicht. „Iſt es Ihnen recht, wenn die Sache morgen früh ſechs Uhr im Walde bei der alten Schanze abgemacht wird?“ fuhr Sand fort. „Gewiß.“ „Sie haben wohl die Freundlichkeit, die Waffen zu beſorgen. In Betreff des Zeugen wird mein Sekundant das Nähere mit Ihnen verabreden; ich werde ihn erſuchen, Ihren Wünſchen in der Beziehung möglichſt entgegenzukommen.“ f Der Ingenieur entfernte ſich. Sand eilte zu Trappe, um ihn zu bitten, ihm zu ſekundiren. „Freund, ich komme mit einer Bitte zu Ihnen,“ ſprach er mit heiterm Geſichte. „Sie iſt Ihnen gewährt, wenn ſie in meiner Macht liegt,“ gab der Rechts⸗ anwalt zur Antwort, indem er ihm beide Hände entgegenſtreckte.„Mein Schwieger⸗ papa hat mir erzählt, wie heiter Sie geſtern geweſen ſeien; auch heute ſehen Sie ganz anders aus wie früher. Nun ſagen Sie mir, was Sie begehren.“ „Ich bitte Sie, mir zu ſekundiren,“ gab Sand zur Antwort. „Bei einer Flaſche Wein! Mit Vergnügen!“ rief Trappe lachend. „Dabei ſpäter, zunächſt indeſſen bei einem Duell.“ „Doktor, ich verſtehe Sie nicht!“ unterbrach ihn der Rechtsanwalt. Sand erzählte ihm mit kurzen Worten das Geſchehene. „Doktor, Doktor, das darf nicht geſchehen!“ rief Trappe erſchreckt.„Conti hat unverantwortlich gehandelt, aber er hat es nicht gethan, um Sie zu kränken. Ich werde zu ihm eilen, er muß Sie um Verzeihung bitten, es iſt ja unmöͤglich, boaß ein ſo ernſter Konflikt daraus entſtehen kann! Unmöoͤglich!“ „Beſter Freund, an der Sache iſt nichts zu ändern,“ ſprach Sand ernſt. Ich würde Conti's Erklärung abweiſen und mein Wort nicht zurücknehmen. Es liegt zwiſchen Conti und mir längſt etwas, was endlich zum Austrag ge⸗ bracht werden muß.“ WWas liegt zwiſchen Ihnen? Es giebt nichts zwiſchen frühern Freunden, mas nicht ausgeglichen werden könnte.“ 8 Zum Jubiläum der Berliner Schachgesellschaft. 4. und 5. Juni 1887, Zwei Generationen sind seit der Begründung der Berliner Schachgesellschab Vorbeigegangen. Um das Jahr 1827 herrschte diesseits der Alpen vorwiegend Phi. Edor'sche und Stamma'sche UVeberlieferung. Doch mochte speziell in Berlin auch ein längerer Aufenthalt Deschapelle's befruchtende Spuren hinterlassen haben und der schon in seiner Vollkraft stehende de la Bourdonnais durch das Beispiel seiner Wirk⸗ samkeit nicht minder anregen.— Jenseits der Nerdsee spielte der sich um Lopis und Walker sammelnde Kreis denkwürdige Goxrespondenzpartien mit den nächsten Schachnachbarn im Norden und Süden, Edinburgh und Paris. Die Schachwelt ist heute besser besiedelt;— au jener Zeit existirten wenige Schachgesellschaften, und im deutschen Bunde mag Wien die einzige besessen haben. TFurniere gab es nich auch der heutige in wohlbemessenen Formen geregelte Match war, unbekannt. Noch Niemand hatte nach einer Uhr gespielt und dabei die Züge aufgeschrieben. Unge⸗ boren waren noch die Myriaden von Problemen; man ergötzte sich immer wieder an den Endspielen Stamma's, in desgen Bahnen bei bedentendem Reichthum der Erfindung Mendheim wandelte, der unter den Berliner Spielern seinen NJamen zuerst auf die Nachwelt brachte. Mendheim, zweifellos ein Meister auch in der improvisirenden Ausübung des Spieles am Bret, hat ebenso zweifellos den Senior jenes ruhmreichen Kreises der vierziger Jahre, Bledow, anregend und lehrend beeinflusst, Dem letzt- Zenannten und seinen Freunden, den Hanstein, Mayet, Bilguer und dem in rüstiger Kraft noch uns jüngeren vorleuchtenden v. d. Lasa dankt der Berliner Verein dlie erste Blütheperiode, und die gesammte Schachwelt das„Handbuch“, die Berliner Schachzeitung und eine ganze Reihe kleinerer Veröffentlichungen. Auch das Fer- dienst der Förderung Anderssen's, des späteren„Königs der Schachspieler“, zu reifer Meisterschaft steht diesen Männern zu. Anderssen zählte später als geistiger Vater der zweiten Berliner Schule die Schuld zurück.— In jener Frühzeit jugendfreudiger Schachbegeisterung fasste ein v. Bilguer den Cultus unseres Spieles, den Beruf des Schachspielers, so erhsthaft und tief auf, wie unter den Späteren vielleicht G. R. Neumann, der nicht minder unvergessliche Führer der aweiten Berliner Schachschule und Begründer der„Neuen Berliner Schach- zeitung. Füllte die erste Berliner Blütheperiode die vierziger und ersten fünfziger Jahre unseres Jahrhunderts, so war die zweite mit den Koxyphäen G. R. Neumann, B. Suhle und J. H. Zukertort von kürzerer Dauer; sie begann um 1863 und endete we- nige Jahre nach dem deutsch-französischen Kriege. Während beider war Berlin für kurze Zeit der geistige Mittelpunkt nicht nur deg deutschen Schachlebens; und beidemale ging das Gedeihen der Gesellschaft mit der Bethätigung literarischer Bestrebungen Hand in Hand. Die erste, wie die zweite Glanzzeit schufen sich in der alten resp.„Neuen Berliner Schachzeitung“ ibr publizistisches Organ, dessen Mangel jedesmal einen Niedergang Berliner Schachlebens bedeutete.— Wie das „Handbuch“ den praktischen und theoretischen Erfahrungen und Grundsätzen der ersten Periode gesammelten Ausdruck verlieh, s0 bildet auch G. R. Neumann's in Jemeinschaft mit B. Suhle herausgegebene„Neueste Theorie und Praxis“ in anderer Form aber gleichem Geiste einen nicht zu übersehenden Markstein in der Schach- literatur. Dieses vortrefliche Buch demonstrirte ad oeules die Bedeutung eingehen⸗ der Partieglossirung, der es neben der hergebrachten mehr oder weniger Schaltenden Analyse Geltung verschaffte. Man nehme irgend eine Partie aus einem der älteren Jahrgänge irgend einer Schachzeitung zur Hand, um sich zu Überzeugen, dass jenem Anstosse ein unleugbarer Fortschritt zu danken war und ist.— Gewiss hat mancher unter den Schachspielern der Gegenwart in Neumanns sich innig an die Praxis anschliessender Theorie eine Fülle belehrender Anregung gefunden. Der in vorstehender aphoristischer Vebersicht nur spärlich angeführten Namen und Daten Wird der grösste Theil der deutschen Schachfreunde, besonders der Alteren, kaum beckürfen. Wer aus der älteren Generation nahm nicht eifrigsten Antheil an jenen wohldurehgeführten Correspondenzpartien gegen Posen ete., an den Siegen der erliner über den und jenen durehreisenden Melster, an den Triumphen Anderssen's, der Berlin nicht minder angehört, wie seiner Vaterstadt?— Ihnen Werden auch die Schachräthsel von Oppen's, Lichtenstein's, Nathan's U. a, auf's Angenehmste exinner- lich sein. Auch heute noch sind die Traditionen der berührten Glanzzekten fortwirkend lebendige. Noch weilt unter uns Epigonen die ehrwürdige Gestalt v. d. Lasa's, der noch eben sorgsamster Sammelthätigkeit im literarischen Dienste unseres Spieles — 531— „Doch— doch! Ich bitte Sie, laſſen Sie uns darüber ſchweigen. Wollen Sie mir als Sekundant beiſtehen?“ „Nur dann, wenn Sie mir Vollmacht geben, die Bedingungen des Duells feſtzuſtellen.“ „Sie ſind bereits feſtgeſtellt, daran iſt nichts mehr zu ändern.“ „Ueberlaſſen Sie dies mir, denn Sie dürfen mir zutrauen, daß ich Ihrer Ehre nichts vergeben werde,“ rief Trappe.„Die Form des Duells gleicht faſt einem beabſichtigten Morde!“ Sand ſchritt erregt im Zimmer auf und ab. „Ich weiß es, aber trotzdem werde ich an den Bedingungen feſthalten,“ ſprach er dann.„Ich biete meine Bruſt dem Gegner dar, wie er mir die ſeinige, die Chancen ſind alſo gleich. Jedenfalls bin ich nicht auf meinen Vor⸗ theil bedacht geweſen, denn ich weiß, daß Conti ein beſſerer Schütze iſt, als ich es bin. Trappe, Sie wiſſen, daß ich kein Freund des Duells bin, aber es giebt Verhältniſſe, in denen uns nichts übrig bleibt, als zu dieſem Mittel zu greifen. Dann ſoll(s keine Spielerei, ſondern eine ernſte Entſcheidung des Glückes oder Zufalls ſein— nennen Sie es, wie Sie wollen, für die Sache bleibt es ſich gleich. Wollen Sie mir ſekundiren?“ Trappe ſchwieg. „Ich weiß, daß Sie ſich Unannehmlichkeiten ausſetzen würden, Sie würden mir ein großes Opfer bringen,“ fuhr der Doktor fort. „Halt, Sand!“ unterbrach ihn der Rechtsanwalt.„Daran habe ich noch nicht gedacht. Halten Sie mich wirklich für ſo engherzig? Das ſollen und dürfen Sie nicht glauben! Ich werde Ihnen ſekundiren!“ „Haben Sie Dank!“ rief Sand, indem er die Rechte des Freundes erfaßte. Faſt unwillig entzog Trappe ihm die Hand. „Ich kann den Dank für eine That, durch welche ich Ihnen ſelbſt viel⸗ leicht den ſchlechteſten Dienſt erweiſe, nicht annehmen!“ „Trappe, Sie würden an meinem Entſchluſſe nichts ändern, denn ich würde einen Andern um den Dienſt erſuchen,“ ſprach Sand.„Blicken Sie nicht ſo finſter drein. Es mag ja ſein, daß ich eine Thorheit begehe, ich hoffe, daß ſa mir wenigſtens Ruhe bringen wird. Ich habe noch viel heute zu ordnen und will nichts überhaſten. Wenn Sie den heutigen Abend für mich übrig haben, ſo werden Sie mir eine große Freude machen. Darf ich Sie abholen?“ „Ja,“ gab Trappe unwillig und verſtimmt zur Antwort. Sand eilte fort. Trappe blieb in ſeinem Zimmer. Was Sand ihm mitgetheilt hatte, konnte er noch immer nicht faſſen. Was hatte denſelben ſo ſehr gegen Conti erbittert, daß er auf den ſcharfen Beſtimmungen des Duells beſtand? Mußte daſſelbe nicht nothwendig den Tod eines der beiden hervorrufen? Er raffte ſich auf. Es durfte nicht dahin kommen, und doch lag es nicht in ſeiner Macht, es zu verhindern. Nie hatte er ſo rathlos dageſtanden. Er