Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Dolksblatt. Erſcheint tügtich, Sonn- und Feſttage ausgenommen. Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Nr. 159. GEin neuer Fürſt kritt mit dem heutigen Tage in den Rath der Mächte ein— vorgusgeſetzt, daß er auch zugelaſſen wird. Der „Glückliche“, der ſo plötzlich aus dem Dunkel hinauf zur ſtrahlenden Höhe gelangt, iſt Prinz Fer dinand von Coburg, den die bulgariſche Nationalperſammlung zum Fürſten von Bulgarien ausgerufen hat. Wir können es uns erlaſſen, heute ſchon ausführliche Bemerkungen über dieſe Fürſtenwahl zu machen, da es noch gar nicht feſtſteht, ob Väterchen Zar auch ſeine unerläßliche Zuſtimmung zur Annahme der Krone ertheilen wird. Nach der bisherigen üblen Laune Alexander III. zu ſchließen, wäre allerdings nicht zu viel Hoffnung vor⸗ handen, daß Prinz Ferdinand von Coburg vom. Titu⸗ larfürſt auch thatſächlich zum Regenten Bulgariens avancirt. Die Familie des Coburgers, welche mit faſt allen europäiſchen Fürſtenhöfen verſchwägert iſt, wird es gewiß an Anſtrengungen nicht fehlen laſſen, den Zaren zur „Milde“ zu ſtimmen und vielleicht läßt dieſer die bisherige Bedenken fallen, wenn ſich Prinz Ferdinand in aller Form zur Verfügung der ruſſichen Regierung ſtellt. Ob er dies Opfer der Fürſtenkrone zu Liebe bringen wird, iſt allerdings noch recht zweifelhaft. Die näaͤchſte Zu⸗ kunft wird lehren, ob das bulgariſche Volk mit der geſtern erfolgten Fürſtenwahl dem bisherigen zwitterhaften Zu⸗ ſtand ein thatſächliches Ende bereitet hat, oder ob der geſtrige Wahlakt nur eine weitere Station auf dem Leidens wege der Nation bildet! ———— Ein gläuzender Beweis für den geſunden Sinn des deutſchen Volkes iſt neuer⸗ dings durch die ſiebenfache Ueberzeichnung der vorgeſtern zur Emmiſſion gelangten Reichsanleihe erbracht worden. Mit gerechtem Stolze dürfen wir die Thatſache ver⸗ zeichnen, daß die Reichsanleihe von 100 Millionen Mark, mit nur 3½ Procent verzinslich und nahezu zum Nennwerth aufgelegt, eine derartige Aufnahme er⸗ fuhr. Bekundet dieſe Thatſache aufs Glänzendſte, wie feſt das Vertrauen gerade des allermißtrauiſchſten Standes, der Geldmänner, auf die Sicherheit des Reiches noc außen und ſeine Zuſtände im Innern iſt, ſo be⸗ weszt ſie auch in der erfreulichſten Weiſe, daß die aus⸗ ſchließliche Vorliebe der Deutſchen für fremde Werthe gufgehört hat. Bei der Mehrzahl der Deutſchen, die ſich etwas erſpart haben, ſcheint die Ueberzeugung durch⸗ gedrungen zu ſein, daß man ruhiger ſchlaͤft auf Grund⸗ lage eines deutſchen Reichspapiers, das 3½ Procent bringt, als eines ruſſiſchen Beſitzes, der auf 4½ lautet, aber plötzlich gar nichts mehr bringen könnte. Nachdem wir geſehen haben, wie in Rußland das liegende und werbende Eigenthum der Ausländer behan⸗ delt wird, das dem ruſſiſchen Staat doch hohe Steuern bringt, werden wir uns kaum wundern dürfen, wenn eines ſchönen Tages ein Ukas mit den Staatsgläubigern, die zum größten Theil nicht Ruſſen, ſondern Ausländer ſind, ebenſo umſpringt. Die deutſche Regierung würde gegen ihre Pflicht handeln, und jedenfalls würde die deutſche Preſſe ihren Leſern nicht gerecht werden, weun ſte ihrerſeits nicht davor warnte, Teuilleton. Die Uferſturzkataſtrophe in Zug. * Zug, 6. Juli. Seit mehreren Tagen wurden im Rondel der neuen Quai Anlage, deren bis jetzt erbautes Theilſtück eine Koſten⸗ ſumme von etwa 120,000 Fr. verurſachte, kleinere und größere Riſſe entdeckt, welche namentlich am Dienſtag Nachmittag ſtärker hervortraten. Um 2½½ Uhr ſtiegen an dieſer Stelle plötzlich größere Blaſen aus dem See empor. Die Mauer bekam Riſſe. Der äußere Theil des Quais ſpaltete und trennte ſich etwa um einen halben Fuß. Plötzlich verſchwand ein Stück dieſes Quaitheiles und damit neu angelegtes Land in einer Breite von 30 und in einer Länge von 80 Juß. Es zeigten ſich auch in der Umgebung bedeutende Erdriſſe. Die Häuſer wurden in weitem Umkreiſe ſofort geleert, da man weitere Rutſchungen befürchtete. Auf einmal erfolgte ſodann ein zweiter Krach. Eine Schiffhütte, ein bewohntes Haus und eine kleinere Hütte ver⸗ ſanken mit etwa 40 Fuß Land. Die Dampfſchifftaue wurden mit einem Ruck zerriſſen und das Schiff 50—100 Meter in den See hinausgedrängt, gerade unmittelbar bevor die Paſ⸗ ſagiere einſteigen wollten. Abends 7 Uhr fanden abermals bedeutende Senkungen ſtatt, ſo daß viele Häuſer in der oberen und unteren Reihe der äußeren Vorſtadt verſanken. Ein Augenzeuge erzählt, er habe ein Kniſtern in den Holzhütten gehört und ſei weggeſprungen. Kaum war er bei einem Hauſe vorbeigerannt, als er, rückwärts ſchauend, nur noch das Dach aus dem Seegrunde emporragen ſah. Schon wankten die Mauern anderer Häuſer. Kaum war der Fliehende bei dieſen vorbei an einen ſicheren Ort geſprungen, Als Linter ihm alle Zäuſer verſchwunden waren. Als die Haupdataſtrophe paffirte, waren die Bewohner der am meiſten gefährdeten Häuſer eben auf dem Felde beſchäftigt und zufällig wenig Menſchen in den Wolmungen ſouſt wären wohl 100 bis 150 Perſonen ſicher des Todes geweſen. Eine anze Häuſerreihe iſt ſpurlos verſchwunden; die Fluthen des ees ſpühlen darüber hinweg und Balken und Hausrgths⸗ Hetenſzände treiken auf dem Waſſer. gutes deutſches Geld Geleſenſte und verbreitetſte Zeituug in Maunheim und Amgebung. in ruſſiſchi Werthe zu ſtecken. Dieſe Warnung iſt eine rein innere deutſche Angelegenheit. Die Deutſchen, welche Geld in ruſſiſchen Grund beſitz geſteckt haben, ſind durch den Schaden gewitzigt; diejenigen, welche es in ruſſiſchen Papieren angelegt haben, ſollen dadurch wenigſtens ge warnt ſein. * Die Politik der Königin. Serbien„erfreut“ ſich gegenwärtig einer Doppel⸗ regierung, deren Beſireben es iſt, ſich gegenwärtig mög⸗ lichſt oft die Wege zu kreuzen. König Milan fühlt ſich unter dem Doppelaar von Oeſterreich am Beſten geborgen, während ſeine ſchöne Gemahlin ihr Heil in Rußland ſucht und von der ſicheren Zufluchtsſtätte aus, die ſie in der Krim gefunden, ihre eigene Politik zur Geltung zu bringen ſucht. Wie es ſcheint, wird Herr Riſtics das Beſtre⸗ ben, die Beziehungen Serbiens zu verſchiedenen aus⸗ wärtigen Staaten zu beſſern, zunächſt in Montenegro, von Erfolg gekrönt ſehen. Wenigſtens weiß die offi⸗ ziöſe„Politiſche Correſpondenz“ ans Cetinje zu mel⸗ den, daß nach Rückkehr des Fürſten in ſeine Haupt⸗ ſtadt die Schritte berathen werden ſollen, welche geeig⸗ net wären, freundſchaftlichere Beziehungen zwiſchen beiden Staaten, als bisher herzuſtellen. Zu dieſer Mel⸗ dung ruſſiſcher Blätter, daß Königin Natalie von Ser⸗ bien in Palta eine Deputation der ſlaviſchen Wohlthätig⸗ keits⸗Geſellſchaft empfangen, und daß der Führer der⸗ ſelben, Herr Tolſtoj, die Königin als Unterſtützerin des Bündniſſes zweier ſlaviſcher Völker gefeiert, und daß die Königin in ihrer Erwiderung ihre warme Liebe für Ruß⸗ land betont habe, wird aus Belgrad aus dem Königs⸗ lager gemeldet, der Empfang dieſer Deputation ſei auf die Initiatibe der Königin Natalie ſelbſt zurückzuführen und in den maßgebenden Belgrader Kreiſen habe man von dieſem Vorgange keinerlei vorhergängige Kenntniß gehabt. Wir glauben aber, Herr Riſtics werde nach⸗ träglich doch ſeine herzliche Freude daran gehabt haben. —— *Maunheim, 8. Juli. Der Vundesrath hat in der geſtrigen Plenarſitzung die Aufhebung der Pferde⸗ ausfuhrverbots beſchloſſen, ſowie dem Geſetzentwurfe betreffend den Verkehr mit Kunſtbutter mit den vom Reichstage beſchloſſenen Abänderungen ſeine Zuſtimmung ertheilt. — Ju politiſchen Kreiſen wird ein Artikel des „Hannover ſchen Courier“ ſehr bemerkt, welcher ausführt, daß es, nachdem das langjährige Bemühen Deutſchlands, Frankreich durch Begünſtigung ſeiner nicht auf Elſaß gerichteten Wünſche zu gewinnen und ſeinen Freunden nur Freundſchaftsdienſte zu erweiſen, wie der Deutſchen⸗ haß in Frankreich und Rußland zeige, ſich als vergeblich erwieſen habe, angezeigt ſei, einen Syſtm⸗ wechſel zu erwägen und Unfreundlichkeit mit Unfreund⸗ lichkeit zu vergelten. — Der Londoner„Standard“ iſt ermächtigt zu er⸗ klären, daß das in Berliner diplomatiſchen Kreiſen kur⸗ ſirende Gerücht von dem bevorſtehenden Rücktritte des Nachts um 11 Uhr folgte der dritte Einſturz, kurz vor Ankunft des Gotthardzuges. Wiederum ſanken 3 Häuſer in den See und abermals waren Menſcheuleben 155 beklagen. So lauten die kurzen reſumirenden Berichte, welche das Un⸗ glück meldeten. Vierzig Häuſer und muthmaßlich 30 Per⸗ ſonen ſind in den Wellen begraben, 50 bis 100 Perſonen werden vermißt. Allmählich werden die Einzelheiten des graufigen Um⸗ ſturzes von geſtern bekannt. Das Luzerner„Vaterland“ be⸗ richtet: Das Unglück vollzog ſich in drei Malen. Um 4 Uhr erfolgte der erſte, um 7 Uhr der zweite, um 11 Uhr der dritte Einſturz. Wer vermöchte die Größe des Unglücks und den Schrecken zu ſchildern, welche über die Bevölkerung der Stadt in dieſer Schreckensnacht hereinbrachen Unter dem Rufe:„Die ganze Stadt ſinkt ein!“ rannte alles wild durch die Straßen, die einen um ſich und die ihrigen zu flüchten, die anderen, um auf der Stätte des erſten Sturzes nach ver⸗ mißten Angehörigen ſich umzuſehen. Es iſt ein ſchwerer Schickſalsſchlag, welcher die unglückliche Stadt betroffen, um ſo empfindlicher, als ſchwere finanzielle Schläge demſelben vor kurzer Zeit vorausgegangen. Gegen 700 Perſonen ſind obdachlos an 100 Perſonen ſollen umgekommen ſein. Der ſachliche Schaden wird auf mehr als eine Million Franken geſchätzt. 25 auffallend wird berichtet, daß nicht Nachrutſchungen ſondern gewaltige Einſenkungen längs des Sees eintraten. Der Neuen Zürcher Zeitung wird des weiteren gemeldet: Als um 7 Uhr der Hauptſturz ſich ereignete, trat zugleich eine heftige Springflut ein: die Springwellen erreichten eine Höhe von 3 bis 4 Metern. So gewaltig war dieſe Springflut, daß in einer Entfernung von etwa 400 Metern drei neue eichene Pfähle, welche beim Dampfſchiffſtege zum Anbinden der Dampfer dienten, einfach geknickt wurden. Das Dampfboot, welches ſich dort beſand, wurde durch die Springz flut auf den Sand geworfen Wie war da Rettung mögliche Eiuige beherzte Männer beſtiegen Kähne, um die Extrinken⸗ den zu retten oder wenigſtens die Leichen ans Land zu bringen. Das Rettungswerk mußle aber aufgegeben werden, da der trichterförmige Strudel, welcher beim Verſinken der Häuſer drohte. Samſtag, 9. Juli 1887. Grafen Münſter vom Pariſer Botſchaftspoſten der Begründung entbehre. * Eins, 7. Juli. Kaiſer Wilhelm machte geſtern 1 10 Uhr Vormittags mit dem Prinzen Wilhelm im offenen Wagen lahnabwärts eine Spazierfahrt. An der Mittags⸗ tafel bei Seiner Majeſtät nahmen Prinz Wilhelm und Prinz Nikolaus von Naſſau theil, * Aus der Pfalz, 7. Juli. Die Frage, ob der Prinzregent noch in dieſem Jahre die Pfalz beſuchen werde, iſt in dieſen Tagen endgiltig erkledigt worden durch ein Schreiben, das der Vorſitzende der pfälziſchen Kampf⸗ genoſſenſchaft, Subrector Dr. Schmitt in Edenkoben, nach vorherige Anfrage vom Generaladjutanten Frhrn. Frey⸗ ſchlag v. Freyenſtein erhalten hat. Es heißt darin, daß der Prinzregent infolge anderweitiger Beſtimmungen nicht in der Lage iſt, noch im Laufe dieſes Jahres eine Reiſe nach dem linksrheiniſchen Bayern zu unternehmen, daß Seine königliche Hoheit jedoch erfreut ſein wird, im 4 kommenden Jahre die ſchöne Pfalz beſtimmt be⸗ ſuchen zu können. Oeſterreich-Ungarn. * Wien, 7. Juli. Der„Polit. Corr.“ zufolge hielt heute im Miniſterium des Aeußern eine Kommiſ⸗ ſion von Vertretern der beiderſeitigen Regierungen eine Sitzung ab, in welcher in Ausführung von Beſchlüſſen der letzten gemeinſamen Miniſterkonferenzen die Modali⸗ täten und Reſtriktionen berathen wurden, unter denen das Pferdeausfußroerbot aufgehoben werden könnte, Crankreich. * Paris, 7. Juli. Nach einem Beſchluß des Mini⸗ ſterraths haben ſich die Miniſter Roupier und Ferron heute in den Budgetausſchuß begeben und demſelhen er⸗ klärt, daß die Regierung die Vorlage weges Lerſuchs⸗ weiſer Mobilmachung eines Armeecorps auf⸗ recht erhalte. Paris, 7. Juli. Die Boulanger'ſchen Blätter ver⸗ kündigen: General Boulauger wird morgen Freitag 8 Uhr Abends nach Clermont⸗Ferrand abreiſen. Die Polizei traf bereits auf dem Lyoner Bahnhofe große Vor⸗ ſichtsmaßregeln. In Clermont⸗Ferrand wurde zu einem großartigen Empfange Boulangers ein Ausſchuß gebildet, der die Einwohner der Stadt auffordert, die Häuſer zu ſchmücken, ſowie die Turnvereine und ähnliche Vereine aufruft, ſich bei der Durchfahrt Boulangers hinter den Truppen aufzuſtellen. Souschef Goron mit vielen Polizei⸗ beamten iſt von hier nach Clermont⸗Ferrand abgerückt. Serbien. „Belgrad, 6. Juli. Königin Natalie ſoll in den nächſten Tagen in Peſt eintreffen, und wurden für dieſelbe bereits Appartements im Hotel„zur Könuigin von Eng⸗ land“ beſtellt. Eine iriſche Dynamitverſchwörung. Seit einigen Tagen iſt in England das Gerücht von neuen beabſichtigten Dynamitattentaten verbreitet. Es mag dahingeſtellt ſein, ob die engliſche Regierung wirklich ſchon eine beſtehende Dynamitverſchwörung entdeckt hat, ————— CCCrTTT0TTT0T0TTTTT00T0T0TT0T Von allen Leichen wurde bis jetzt, vormittags 10 Uhr, keine einzige geborgen, Sie liegen unter den Trümmeen auf dem Grunde des Sees. Nach dem erſten Sturz um 4 Uhr hatte die Feuerwehr, welche ſofort den Rettungs⸗ und Sicherheitsdienſt übernahm, und dafür ſorgte, daß die am meiſten gefährdeten Häuſer von den Bewohnern geräumt wurden, die Wirtſchaft des„Hotels Züricherhof“ als Rettungs⸗ local und ihr Hauptquartier dort eingerichtet. Schon waren alle Anordnungen für den Nachtdienſt getroffen worden, als das Haus plötzlich zu wanken begann und ſo ſchnell verſank, daß die Rettungsmanuſchaft ſelbſt nur mil knapper Not in eiligſter Flucht ihr Leben retten konnte. Die Rettungswerk⸗ zeuge verſanken ſpurlos. „Die Mauern wankten wie bei einem Erdbeben; der Boden wich den Menſchen unter den Füßen, und in wildem Schrecken flüchtete ſich alles mit Aufwänd aller Kräfte. Heute noch ſieht man die Spuren der verzweifelten Flucht. Die Menſchen riſſen die ſtärkſten Gartenzäune und Eiſengitter ein, welche ſich ihnen auf der Flucht durch die verſchiedenen Gärten entgegenſtellten. Die Menſchen raunten wie beſeſſen aus den Häuſern, manche wurden ohnmächtig; wenige nur vermochten das Weinen zurückzuhalten. Nach allen Beſchrei⸗ bungen war der von einem fürchterlichen Dröhnen und Krachen, einem Kniſtern und Toſen begleitet, das Keiner, der es gehört, vergeſſen wird. Eine dunkle ſchwarze Staub⸗ wolke ſtieg über der Unglücksſtätte auf, einige Augenblicke den unheilvollen Ort in einen dichten Schleier hüllend. Als man wiederzukehren und die Größe des Unheils abzumeſſen ſuchte, ſah man nur zertrümmerte Dachgiebel, Balken, Bretter, Baumkronen aus dem trüben Waſſer ragen. Heute gleicht die Stätte einem wüſten Sumpfe, in den man den Schutt nieder⸗ Fene Häuſer geworfen hat Zwiſchen den traurigen Trümmern ſchwimmen Heubündel und Gegenſtände des täg⸗ lichen Gebrauchs. Die Stelle, welche im See verſank, zunächſt am See eine Breite von etwa 120 Metern; di Uuglücksſtätte hat ſich nach dem Lande berbreitert, ſodaß ſie ſich wie ein Meereshafen ausnimmt an der breiteſten Stelle mag ſie 150 Meter meſſen. Die Strecke welche verſunken entſtand, die Retungskähne umzuwerſen und zu verſchlingen iſt, mißt vom urſprünglichen Rande des Sees bis da, ietzt die Waſſer reichen, etwa 70 Meter. Vom Vabtbef ., Sette. jedenfalls entfaltet die engliſche Polizei aber beſonders in allen engliſchen Seehäfen eine große Thätigkeit, um alle Anſchläge der Unholde zu vereiteln. Liverpool iſt natürlich beſonders exponirt, wegen der großen Anzahl von Perſonen, welche beſtändig von Amerika ankommen oder dorthin abreiſen. Der Polizeipräſident der Stadt hat ſeit längerer Zeit ſeine geſchickteſten Detectives mit der Ueberwachung etwaiger Dynamitarden betraut. Auch die iriſche Regierung und das Miniſterium des Innern haben ſeit mehreren Monaten eine Anzahl Criminalbeamte nach Liver⸗ pool geſandt, um die Paſſagiere jedes ankommenden oder abſahrenden Schiffes zu beobachten. Dieſelben Vorſichts⸗ maßregeln ſind in jedem anderen engliſchen Seehafen ge⸗ troffen und die Polizei glaubt deßhalb den Aufenthalts⸗ ort aller irgendwie verdächtigen Perſonen zu kennen. Die wirkliche Gefahr aber beſteht darin, daß unbekannte Mitglieder der iriſchen Dynamitpartei uner wartet ankommen und der Beobachtung entgehen. Die Führer der Partei werden auf Schritt und Tritt in Amerika verfolgt und all' ihr Treiben iſt den engliſchen Behörden ziemlich bekannt. Wovor ſich die Londoner und Liver⸗ pooler Detectives fürchten, iſt, daß die Führer unbekannte Leute zur Ausführung ihrer verbrecheriſchen Pläne be⸗ notzen. Dieſe können leicht nach England kommen, ohne bemerkt zu werden, indem ſie von Amerika zuerſt nach dem Continent und von da nach England reiſen. Aus Sitadt und TLand. *Maunheim, 8. Juli 1887. Badiſcher Frauenverein. Der ausführliche Be⸗ richt über den Verlauf der geſtrigen Landesverſammlung des Badiſchen Frauenvereinz befindet ſich auf der 4, Seite d. Bl. * Ihre Königliche Hoheit die Großberzogin iſt geſtern Abends 6 Uhr 30 von hier wieder nach Karlsruhe abgereiſt, woſelbſt ſie um 8 Uhr 22 eintraf und am Bahnhof von S. K. H. dem Großherzog erwartet wurde. 8 Herr Profeſſor Karl Friedrich Mühlhäuſſer am Gymnaſium in Mannheim wurde in gleicher Eigenſchaft an das Gymnaſtium in Pforzheim verſetzt. Neue Telegraphenhilfsſtelle. Von heute ab wird in Münchingen, Amtsbezirk Bonndorf, eine mit der Poſthilfsſtelle daſelbſt vereinigte Telegraphenhilfsſtelle mit beſchränktem Tagesdienſt für den allgemeinen Verkehr im Betrieb ſein. Das Verorduungsblatt der Steuerdirektion Nr. 18 enthält eine Bekanntmachung, die Beſteuerung des Branntweins betreffend. * Verſteigerung von Bauplätzen. In der geſtern Nachmittag vorgenommenen Verſteigerung der Bauplätze Lit. L 15 Nr. 3 im Maaße von 493,28 Qm. und Lit. L 15 Nr. 4 im Maaße von 504 IOm., beide zum Anſchlagspreis von 35., ausſchließlich Straßenkoſten für Herſtellung der öſtlichen Tunnelſtraße, wurden dieſelben dem Herrn Bau⸗ meiſter Henz zum Höchſtgebot von 40 M. zugeſchlagen. * Das Verordnungsblatt der Generaldirektion der Großh. Bad. Staatseiſenbahnen Nr. 33 enthält eine allgemeine Verfügung über die Desinfektion der Wagen und ſonſtige Bekanntmachungen betreffs Fakultativgüterzug Nr. 935, Billettaxen im Verkehr mit London, Fahrpreiser⸗ mäßigung, Abfertigung der Güter nach Bregenz, aufgefun⸗ denes Geld, Dienſtnachrichten. Geld aufgefunden: am 17. Juni im Zuge 218 ein Geldtäſchchen mit 8 M. 36 Pf. und in Baſel abgeliefert. Auf dem Franukfurter Schützenfeſte haben ſich oon unſeren Mannheimer Schützen die Herren Karl al⸗ ther, J. M. Hamburger, Georg Kallenberger auf der Standſcheibe und Herr K. Pfundt auf der Feldſcheibe einen Becher erſchoſſen. 5 * Beſitzwechſel. Herr Hauptlehrer L. Weber hier verkaufte ſein in Lit. M 3 Nr. 7 gelegenes Wohnhaus an Herrn Kaufmann E. E. Saur hier um den Preis von 51,500 Mk. Vermittelt durch Herrn Agent A. Schäfer hier. * Milchvifitation. Bei der am 1. d. M. vorgenom⸗ menen Milchviſitation wurden von den 8 entnommenen Proben 7 wegen zu geringen Fettgehalts beanſtandet. * Concert. Herr Alberty, der auch geſtern wieder mit großem Erfolge in den Gartenlokalitäten des Badner Hofes konzertirte, wird heute Abend vorläuſig ſein letztes Consert veranſtalten, da er für die nächſten Tage ein ander⸗ weitiges Engagement angenommen hat. Am 18. ds. wird Aben Alberty wieder hier eintreffen, um ſodann noch an 4 benden im Badner Hof aufzutreten. 5 * Unglücksfall. Geſtern Nachmittag kam ein etwa 17 Jahre alter Arbeiter der Zellſtofffabrik Waldhof unvorſich⸗ tiger Weiſe der Transmiſſion nahe, wurde von dem Riemen taßt und mehrere Male mit herumgedreht, wobei er den Nen Oberarm brach und am ganzen Körper theils ſchwere, theils leichte Verletzungen erlitt. Er wurde mittelſt Chaiſe nach dem allg. Krankenhaus verbracht und daſelbſt aufge⸗ nommen. der Ort etwa 100 Meter entfernt. Der ganze umliegende Stadttheil iſt geräumt; die ſogenannte Vorſtadt, eine Straße mit meiſtens alten Häuſern, iſt von Menſchen verlaſſen. Nach der Anſicht des Züricher Sachverſtändigen Pro⸗ feſſor Heim entſtand der Einſturz nicht etwa infolge einer Unterhöhlung des Bodens, ſondern dadurch, daß der See⸗ ſchlamm ins Rutſchen kam. Das im Laufe von Jahrhun⸗ derten und namentlich in neueſter Zeit durch die Natur und durch Menſchenhand aufgefüllte Gelände ruht auf unſicherem Seeſchlamm; wenn nun dieſer ins Rutſchen gerät, ſo ſinkt das Erdreich mit den Häuſern, die es trägt, in die Tiefe und es bildet ſich naturgemäß in einiger Entfernung vom Ufer im See eine Aufbauſchung des Seegrundes. Die Tiefe des Zuger Sees an der tiefſten Stelle, die übrigens von Zug weit abliegt, wird verſchieden angegeben; die richtigſten Angaben ſcheinen die von 900 Fuß und von 400 Meter, die allerrichtigſte und letztere zu ſein. Da Zug ungefähr 417 Meter über der Mehreshöhe liegt, ſo läge das tiefſte Loch des Sees nur 17 Meter über derſelben. Um ſich einen Begriff von der Tiefe des Zuger Sees machen zu können, möge man ſich erinnern, daß, vom Straßenpflaſter bis zur Thurmſpitze gerechnet, das Straßburger Münſter 142 und der Kölner Dom 156 Meter hoch ſind. Die Stadt Zug iſt im Laufe der Jahrhunderte wieder⸗ holt von ähnlichen Unglücksfällen heimgeſuche worden, vom 6. März 1435 wird z. B. von einem ähnlichen Unglück be⸗ richtet Schon am Vormittag hatte man in der ſogen. Alt⸗ 11 Bewegungen am abſchüſſigen Seeufer und den nächſt⸗ ehenden Gebäuden wahrgenommen. In den Mauern wurden iſſe bemerkt. Ein Theil der Bewohner ahnte Gefahr, rettete die Habe und entfernte ſich in die obere Stadt. Andere blieken in ihren Wohnungen zurück. Plötzlich verſanken Abends um 5 Uhr 26 Häuſer der niedern Gaſſe mit lautem Krachen und unter Aufſteigen einer dichten Staubwolke in die Fiefe. Ungefähr 60 Menſchen fanden dabei ihren Tod, unter ihnen Landamman Collin und Stadtſchreiber Wikart. Nur ein Kind, Adelrich Wikart, das man in einer Wiege auf der 1 5 5 ſchwimmend fand wurde gerettet und aus den Buchſta der Wiege eingeſchnitten n H.., die au waren, erkannt. Die 5 Häufer, welche man in Folge dieſer General⸗unzeiger⸗ 9. Jult. *Unfall. Einem 15jährigen, hier wohnhaften Arbeiter aus Haßloch, welcher in einem hieſigen Säge⸗ und Hobelge⸗ ſchäft in Arbeit ſteht, fiel geſtern Nachmittag eine ſchwere hölzerne Diele auf den Juß und verletzte ihn ſo erheblich, daß er die Hilfe des allgemeinen Krankenhauſes in Anſpruch nehmen mußte. * Unterſchlagung. Ein bei der hieſigen Rheiniſchen Gummi- und Eelluloidfabrik angeſtellter Buchhalter iſt mit 55911 flüchtig gegangen. Derſelbe wird ſteckbrieflich * Diebſtahl. Geſtern Nachmittag wurde beim Stadt⸗ e Dame das Portemonnaie mit Mk. 15 Inhalt ent⸗ endet. g. Heidelberg 7. Juli. Ein 17jähriger Burſche wurde heute wegen§ 176 Ziff. 3 des Str.⸗G.⸗B. verhaftet. 8. Heidelberg, 7. Juli. Morgen Freitag geben die Wiesbadener Schauſpieler als letzte Gaſtvorſtellung Augier's „Goldprobe“. m. Taubenbiſchofsheim, 7. Juli. Kommenden Sonn⸗ tag findet hier ein Gauturnfeſt ſtatt, bei welchem Preisturnen am Pferd, Barren und Reck angeſetzt ſind. N. Durlach, 6. Juli. Von der hieſigen Schützengeſell⸗ ſchaft ſind uach Frankfurt zum deutſchen Bundesſchießen 14 Mitglieder abgegangen. Der Ehrenpreis der Geſellſchaft beſteht in einem Etui mit 6 ſchweren ſilbernen Löffeln. „F. Durlach, 6. Juli. Am Donnerſtage wird die voll⸗ ſtändige Kapelle des I Bad Leibdragonerregiments No. 20 im Garten des hieſigen„Amalienbads“ abend kon⸗ zertiren. Die Leiſtungen dieſer Kapelle ſind bekanntlich vor⸗ zügliche. Wir dürfen uns daher mit Recht auf den kommen⸗ den Kunſtgenuß freuen. e. Karlsruhe, 7. Juli. Vorausſichtlich wird das Ber⸗ liner Walhallatheater auch hier gaſtiren. Die event. Vor⸗ ſtellungen würden in der ſog. Ausſtellungshalle ſtatthaben. e. Karlsruhe, 7. Juli. Durch einen herabfallenden Steinblock wurde in einem hieſigen Steinhauergeſchäft ein Arbeiter getödtet. m. Pforzheim, 7. Juli. Ju Folge höheren Beſchluſſes muß das hieſige Theater wegen Feuergefährlichkeit umgebaut werden. Allein der derzeitige Beſiser iſt hierzu nicht gewillt, und heabſichtigt das ganze Theater zu 11 —Baden, 8. Juli. Morgen Samstag findet im Con⸗ aee zur Feier des Geburtsfeſtes S. K. H. des Erbgroßherzogs ein Großes Nachtfeſt mit Doppelconcert und Beleuchtung ſtattt „. Bühl, 4. Juli. Das Haus des Maurers Link iſt völlig niedergebrannt und mußten die Feuerwehren Offenburg, Bühl, Weier und Waltersweier alarmiet werden. F. A. Freiburg, 7. Juli.(Oberrheiniſche Ausſtellung.) Den auswärtigen Beſuchern 15 Kenntnißnahme, daß die bei den Elſaß⸗Lotgringiſchen Bahnen je Samſtags gelöſten ein⸗ fachen Billete auch zur Rückfahrt berechtigen und je bis Mon⸗ tag Gültigkeit haben.— Die Mittwochs bei den Badiſchen Bahnen gelöſten einfachen Billette berechtigen bei der Gültig⸗ keitsdauer der Retourbillete ebenfalls zur Heimfahrt. Beide Arten von Billeten müſſen aber in der Ausſtellung abge⸗ ſtempelt werden. b Freiburg, 8. Juli. Zur Feier des Geburtstagsfeſtes des hohen Protektors der Ausſtellung S. K. H, des Groß⸗ herzogs wird in der Ausſtellung großes Doppelconcert und Beleuchtung veranſtaltet. „ Donaueſchingen, 7. Juli. Unter den Strahlen] der ſüdländiſch brennenden Sonne hat ein neuer Verein das Licht der Welt erblickt, er nennt ſich mit dem vieldeutigen Namen„Daſein.“— Der Verein„Thalia“, der im Winter uns mit gelungen aufgeführten Einaktern ergötzte, verliert bis Herbſt ſeinen artiſtiſchen Leiter, welcher als Friſeur an das Hoftheater nach Mannheim kommt. o Donaueſchingen, 7 Juli. In dem fürſtlichen Schloſſe und in deſſen nächſtem Umkreis wird während der mehrmonatlichen Abweſenheit der Herrſchaften eine elek⸗ triſche Beleuchtung eingerichtet. o Donaueſchingen, 7. Juli. Donaueſchingen als Bade⸗ und Luftkurort erfreut ſich einer immer ſtärker werdenden Frequenz und wäre es wohl nicht unangemeſſen, wenn in dem hieſigen Blatte wenigſtens allwöchentlich während der Saiſon eine Fremdenliſte erſchiene. X Aus dem Bezirke Loerrach, 5. Juli.(Landwirth⸗ ſchaftliches.) Die Rebblüthe iſt nunmehr in unſerer Ge⸗ gend als beendigt zu betrachten und hat dieſelbe, begünſtigt vom herrlichſten Wetter einen ſehr raſchen und guten Verlauf ge⸗ nommen. Die Reben ſind durchweg geſund und kräftig und nux an wenig Stellen zeigt ſich der Sauerwurm, der ihnen bekanntlich im vergangenen Jahre ſo übel mitgeſpielt hatte. Die Fruchternte ſteht nun vor der Thüre und verſpricht auch dieſe eine recht gute zu werden. Auch die Viehpreiſe haben in Folge der günſtigen Heuernte weſentlich angezogen. Hir ſchen, deren es bei uns viele giebt, werden mit 15—18 Pf. das Pfund bezahlt. Birnen verſprechen auch einigen Er⸗ trag, dagegen fehlen die 1 ganz. Kartoffeln und Garteng emü ſe ſtehen denkbar üppig und ſchön. B. Hornberg, 6. Juli. Als Anſtifter des gemeldeten Brandes entpuppke ſich ein verkommener neunjähriger Bube einer Fabrikarbeiterfamilie. n. Eugen, 7. Juli. Kommenden Sonntag findet hier das Höbgauſängerfeſt ſtatt. Es betheiligen ſich an demſelben ca. Kalaſtrophe aufzubauen gezwungen war, wurden landeinwärts angelegt, wodurch die Neuſtadt entſtand. — Der Stapellauf des öſterreichiſchen Panzer⸗ ſchiffes„Kronprinz Rudolf“ in Pola. Wir haben be⸗ reits telegraphiſch den glücklichen Ablauf der Feier gemeldet. Ueber die Einzelheiten verlautet noch: Punkt 10 Uhr landete das Galaboot mit dem Kaiſer, der Erzherzogin Maria The⸗ reſia und den Erzherzogen vor dem Kaiſerpavillon und wurde vom Handelsminiſter. dem Statthalter, der Generalität und den Honoratioren empfangen, worauf der Monarch der Erz⸗ herzogin den Arm reichte und, gefolgt von den Erzherzogen, ſich zum Stapeldache begab. Erzherzogin Maria Thereſia nahm die Taufe des Schiffes vor und nun begannen die Ar⸗ beiten zum Freimachen desſelben. Unter betäubenden Hur⸗ rah⸗Rufen fiel die Hülle, der Wahlſpruch des Kronprinzen „Nec pluribus impar“ wurde ſichtbar und es ging an die Freimachung des mächtigen Panzers. Was das heißen wollte, wird am beſten aus folgender kleinen Thatſache erſichtlich: Nicht weniger als 10 Klmtr. Taue im Gewichte von 103,000 Pfd., welche die Wiener Dampfſeilfabrik Machofski u. Kohl geliefert hatte, waren nöthig, um den 120,000 Ztr. wiegenden Stahl⸗ koloß zu vertauen und auf den Stapelplatz zu feſſeln und all' dieſ eſſeln mußten nun gelöſt, alle Stützen entfernt werden. Nachdem dſe letzte gefallen war, begann eine rieſige Maſchine ihre Arbeit, der ſogenannte Stempel, der das Schiff ſeewärts vom Stapel ſchob und wenige Augenblicke päter ſetzte ſich, während brauſender Jubel den Rieſenraum urchzitterte, der„Kronprinz Rudolf in Bewegung. Er ſchoß nicht ſo raſch dahin, wie vor Kurzem das Thurmſchiff „Stefanie?; langſam glitt er über den Schlitten, aus dem in Folge der mächtigen Reibung Rauch und Flammen her⸗ vorbrachen, die ſofort gelöſcht wurden— und dann ſtürzte er ſich unter Kanonendonner, Muſikklängen und den endloſen Hurrahrufen der Menge in die haushoch emporſchäumende Fluth. Es war ein wunderbares, enthuſiasmirenden Vild, deſſen mächtiger Wirkung Niemand widerſtehen konnte. Mit lebhafteſtem Interreſſe folgte namentlich der Kaiſer der Ent⸗ wickelung des wunderſamen Schauſpiels und wiederholt brach der Monarch in den Ruf aus:„Prächtig! Herrlich! das iſt wirklich ein majeſtätiſches Bild!“ 500 Sänger. Als Prelsrichter fungiren die Herren Rucze! (Karlsruhe), Liebe(Konſtanz), Maier(Konſtanz). Hebel's Zunderfrieder redirixus. 255 R. Steinen, 7. Juli. Joh. Peter Hebel's Zundelfrieder hat noch nicht aufgehört in unſerer Gegend ſein Weſen zu treiben oder es muß wenigſtens ſein ſehr würdiger Nachkomme geweſen ſein, der ſich vorgeſtern Nachmittag der Frau Lehre⸗ rin in Hägelberg ſchweißtriefend als Knecht des Bürgermei⸗ ſters Lienin von Weil(des Schwagers ihres Sohnes) vor⸗ ſtellte, um ihr in rührenden Worten zu berichten, ſein Meiſter ſei beim Holzladen verunglückt, liege ſchwer verwundet im Ochſen in Steinen und wünſche ſie und ihren Mann dringend zu ſprechen; vor Allem aber ließe er um das nöthige Geld bitten, um die Arbeiter zu belohnen, welche ihn vom Wald nach Steinen getragen hätten. Die herzgute Frau Lehrerin ließ ſich von Beſtürzung über das Geſchehene übermannen und lief— da der Herr Lehrer momentan nicht zu Hauſe war und auch den Perlane 8 bei ſich hatte— zur Nach⸗ barin, um ſich die verlangte Summe borgen zu laſſen und übergab ſie dem„beſorgten Knecht“ des vermeintlich verun⸗ glückten Verwandten, mit dem Verſprechen, ſie und ihr Mann werden gleich nachkommen. In der That ließ ſie den Herrn Lehrer augenblicklich holen und obſchon denſelben die Ge⸗ ſchichte ſehr an den Rheinländiſchen Hausfreund erinnerte, ſo begaben ſie ſich doch eiligen Fußes nach Steinen, um da weder Herr noch Knecht zu finden und um ſich zu überzeugen, daß ſie um das Geld ärmer und um eine ſchlimme Erfahrung reicher geworden ſeien. Item: Trau, ſchau, wem! OLudwigshafen, 7. Juli. Wie vorauszuſehen und wie ich es Ihnen ſchon angedeutet, iſt die Arbeitsein⸗ ſtellung der hieſigen Glaſergehilfen zum Vor⸗ theil derſelben ausgefallen, indem die Meiſter im Großen und Ganzen die Forderungen bewilligten. Etwas haben auch die Geſellen nachgelaſſen, wodurch der Friedensſchluß weſent⸗ lich erleichtert wurde. Das größte Verdienſt an dem Aus⸗ gleich gebührt aber unſerem Polizeikommiſſär Hatzferd. Seinen Bemühungen iſt es zu verdanken, daß am morgigen Tag die Arbeit wieder aufgenommen wird. 5 u. Landau, 8. Juli. Am 10. ds. feiert man hier das Madenburgfeſt in herkömmlicher Weiſe. Deidesheim, 6. Juli. Le ſegeſellſchaft haben ſich vergangene Woche zum letzten Male im alten Cafinoſale vereinigt.— Herr Reichsrath Or. A. Buhl, Vorſtand der Geſellſchaft, wies bei dieſer Ge⸗ legenheit in beredten Worten auf all' die ſchönen Erinnerungen hin, die ſich an dieſe Räume knüpfen und gedachte in ehren⸗ der Weiſe der anweſenden Caſino⸗Wirthin Frau Wtw. Sachs. — Zwei Tage ſpäter fand der Einzug der Leſegeſellſchaft in ihr neues Geſellſchaftshaus ſtatt. In ſtattlicher Anzahl hatten ſich die Mitglieder auf der geräumigen Veranda des Hauſes eingefunden; die Kurmuſik von Dürkheim concertirte und ihre Leiſtungen verdienten den Beiſall, der ihnen zu Theil wurde. Herr F. Eckel übergab mit einer Anſprache im Namen der Baucommiſſion, dem Vorſtande Hern Dr. A. Buhl die Schlüſſel zum neuen Gebäude. Die anweſen⸗ den Herren und Damen betraten dann die neuen Räume, die einen recht angenehmen Eindruck machten; die durch Herrn Maler Gutbrot aus Mannheim hergeſtellten innere Ausſchmückung verdient beſonders hervorgehogen zu werden In animirter Stimmung blieb man bis zur frühen Morgen⸗ ſtunde vereinigt.— Die Weine waren in Folge einer noch⸗ maligen Probe von verſchiedenen Geſellſchaftsmitgliedern cher liefert worden. Die Firma Friedr. Seyler, von welcher urſprünglich 11 Weine von den zu wählenden 12 Num⸗ mern ausgeſucht worden waren, hat ſich leider bei der neuen Probe nicht mehr betheiligt, da ſie, wie von Anfang an daran feſthielt, daß ſämmtliche Weine mit dem Namen des Lieferanten zu verſehen ſeien. 8 Würzburg, 6. Juli. Heute früh kurz vor 7 Uhr wurde die Leiche des am Sonntag Nacht mit dem Tenoriſten de 1 verunglückten„Dame“ nahe der Brücke aufgefunden. Dieſelbe war eine von hier ausgewieſene Proſtituirte Namens Babette Gerber und ſtammt aus Hirſchfeld. * Darmſtadt, 6. Juli Heute bot ſich der Anblick einer brennenden Straße. Die Ernſt⸗Ludwigsſtraße, auf welcher ein Spiritusballon ausgelaufen war, ſtand nämlich einige Zeit in Flamen, ohne daß Folgen enſtanden. t. Darmſtadt, 7. Juli. S. H. Fürſt Alexander iſt wieder hier eingetroffen. X. Mühlbauſen, 7. Juli. Es iſt bereits der Behörde kund, daß in der nahen Schweiz ſich Perſönlichkeiten befinden, die ſich als Agenten eines gewiſſen braſilianiſchen Advokaten da Coſta Pintg ausgeben und zur Auswanderung nach Braſilien unter ſehr annehmbaren Verſprechungen ermuthigen. ür alles dieſes kann keine Konſularſicherheit geboten werden. er ſich daher verlocken läßt, geht einer unſicheren Exiſtenz entgegen. Auf den Kilbe⸗Heften nahm man vornehme geklei⸗ dete Frauen wahr, welche Deutſchen⸗ und Schweizermädchen die glänzendſten Verſorgungen in Brafilien vorſpiegelten. Wir haben in unſern Fabrikorten umherreiſende Mädchen 5295 aus allen Herrenländern. Dieſe könnten leicht entbehrt werden. — Eine intereſſante Entführungsgeſchichte wird dem⸗ nächſt vor dem Berliner Landgerichte der Prüfung unterliegen. Der Geſchäftsführer eines bis vor Kurzem in Berlin antweſen den größeren Schauunternehmens befand ſich eines Nachmit⸗ tags in dem in der Kaſtanien⸗Allee belegenen Volksgarten „Prater“. Hier fiel ihm ein junges Mädchen auf, welches ſeiner hübſchen klaſſiſchen Geſichtszüge wegen ſchon längſt das Ziel ſeiner Wünſche war. Herr Keſuchte nüsteh ein geeig⸗ netes Modell für die ſchöne Galathee, theilte der Dame ſein Vorhaben mit und ſein bezüglicher Vorſchlag fand ſbe u der jungen Dame Entgegenkommen. Herr K. nahm ie mit in ſein Hotel und gab ihr auf, von ihrem Vater die Einwilligung zur Reiſe und zum Engagement zu erlangen Nach einigen Tagen unterbreitete ſie dem Herrn K. einen angeblich von ihrem Vater unterſchriebenen, ſowie mit deſſen Stempel verſehenen Zettel, welcher die verlangte Zuſtimmung enthielt. Nunmehr traf der Unternehmer ſeine Vorkehrungen für die 7 ſchaffte für ſein Monell die nöthigen Koſtüme 2ꝛc. an und ſetzte den Tag der A feſt. Im Begriffe ab⸗ 7 7 8 wurde er plötzlich verhaftet Der Vater des jungen ädchens hatte den Strafantrag geſtellt wegen Ver⸗ und Entführung eines unbeſcholtenen Mädchens unter 16 Jahren durch Anwendung von Liſt. Das junge hatte den erwähnten Zuſtimmungsſchein gefälſcht. Als der Vater Wind von der Sache erhielt, war er der Meinung, daß der Unternehmer ſeine Tochter heimlich mitzugehen be⸗ redet hatte. Nach Aufklärung der Sache iſt Herr K. ſofort aus der Haft entlaſſen und die Anklage auf Umgang mit einem minderjährigen Mädchen beſchränkt worden. — DBerlin, 5. Juli. Ein Maſſenſterben. Am Montag Nachmittag langte auf dem Oſtbahnhof ein Güter⸗ zug an, in welchem ſich unter vielen anderen Schlachtthieren auch für den Berliner Markt beſtimmte Hühner befan⸗ den.— Als man den Waggon öffnete, waren die Thiere insgeſammt todt— angeblich infolge der übergroßen Hitze Doch dürfte, wie eine hieſige Korreſpondenz meint, ſehr wahrſcheinlich ſein, daß man es verabſäumt hat, die Hühner welche von Polen herkommen, mit dem nöthigen Trinkwaſſer zu verſehen. ————ů— Die Mitglieder der hieſigen e Nanrern nr ern * „eerrre ſde „eee n SAr General⸗Anzeiger. 8. Seite⸗ Gerichtszeitung. Gegenſatz zu den meiſtens vergoldeten Renaſſſance⸗Gegen⸗ Tr. 50 0 7 3 4 *Maunheim 8 1. 8 8 ſtänden, die auch ſo zahlreich in unedlen Metallen hergeſtellt Weizenmen—.50— 20.50. 0. 2 50, 26.55—.50 gunheim, 8. Juli.(Str af ka m m e.) Vor⸗ worden ſind, zur Geltung kommt.— Im Goldſchmuck iſt, Roggenmehl Nr. o) 24.———, 1) 21.——. ſizender? Herr Landgerichtsrath Maurer. Großh. Staatsbehörde: und Duffner. lung: 5 1) Schneider Conſtantin Wuth von Crefeld wurde vom hieſigen Schöffengericht wegen Bettels zu 6 Tagen Haft ver⸗ urtheilt. Die von ihm gegen dieſes Urtheil eingelegte Be⸗ rufung wird als unbegründet verworfen. 8 2) Der 40 Jahre alte Taglöhner Martin Lorenz Träutlein, der 42 Jahre alte Taglöhner Johann Georg Träutlein, die 38 Jahre alte Martin Lorenz Träut⸗ lein Chefrau, Maria geb. Cöller und die 41 Jahre alte Joh. Georg Träutlein Ehefrau, Katharina geb. Vogel, ſämmt⸗ lich von Hockenheim, wegen Diebſtahls bezw. Hehlerei. Das Urtheil lautet gegen Martin Lorenz Träutlein und Johann Geong Träutlein auf je 7 Jahre Zuchthaus, gegen die beiden Ehefeauen auf je 1 Jahr 6 Monate Gefängniß; bei allen vier Angeklagten werden 3 Monate Unterſuchungshaft in Anrechnung gebracht; zugleich werden ihnen die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt und Stellung unter Polizeiaufficht gegen dieſelben ausgeſprochen. ) Der 39 Jahre alte Weichenwärterablöſer Jakvb Hahn II. von Plankſtadt wird wegen Gefährdung eines Eiſenbahntransportes zu 4 Monaten Gefängniß und der mitangeklagte 28 Jahre alte Eiſenbahnaſſiſtent Hermann Fink in Rheinau zu 2 Wochen Gefängniß verurtheilt. Ver⸗ theidiger: Herr Rechtsanwalt Baſſermann. Srat Vertreter der Die Herren Staatsanwälte Dietz Es kamen folgende Fälle zur Verhand⸗ Nachklänge zur engliſchen Jubiläumsfeier. Man berichtet uns aus London:„Die über ihre Ei⸗ genſchaft als Souveränin höchſt eiferfüchtig wachende Kö⸗ nigin von Hawaii hat den engliſchen Hofbe⸗ amten während der Jubiläumsfeter ungeheuer viel Verlegenheiten bereitet. Als die Königin im Ale⸗ randra⸗Hotel abſtieg, wurde ihr eine königliche Equipage vom Buckingham⸗Palaſt zur Benützung geſandt. Die Diener trugen aber nicht die Scharlachlivree, weshalb die Königin bat, dieſen Fehler ſofort zu verbeſſern, was auch geſchah. Auch in der Escorte entdeckte die Königin einen Fehler. Sie wies mit Verachtung die geſandten Huſaren zurück und for⸗ derte eine Escorte vom Leibcavallerie⸗Regiment, welches Mitgliedern regierender königlicher Häuſer, wie ſie erfahren hätte, ſtets zur Bedeckung gegeben werde Bei dem Feſt im Buckingham⸗Palaſt ſollte der König der Belsier die Königin von Hawaii zu Tiſche führen. Dieſer aber lehnte die Dame ab, was auch der König von Sachſen that, welcher ſich wei⸗ gerte, einer„Farbigen“ die Honneurs zu machen. Endlich mußte der Herzog von Edinburgh ſich dazu bequemen. Die Königin mußte übrigens Hals über Kopf in ihr ſonniges Vaterland zurückkehren, da mittlerweile eine Revo⸗ lutionall' dem Königreiche ihres Herru Ge⸗ mahls ein Ende zu machen droht. Verſchiedenes. · Franukfurt, 7. Juli. Ein ſchrecklicher Meuchelmord iſt geſtern Abend gegen 10 Uhr an dem Wäſcher Betzold, Gelnhäuſergaſſe Nr. 15 paffirt. Letzterer, ſowie Wäſcher Neumann wohnten längere Zeit in demſelben Hauſe, ſie lebten in Unfrieden und Neumann mußte geſtern ausziehen. Geſtern nun paßte der ca. 60⸗jährige N. dem B. auf und des Abends ſchlich er ſich in's Haus, ſtellte ſich hinter die Treppe und als Betzold dieſelbe herabkam, ſtieß er ihm das Meſſer tief in die Bruſt, ſodaß der etwa 30⸗jährige B. ſofort todt zuſammenſtürzte. Der Mörder, der verluchte, ſich ſelbſt zu entleiben, wurde noch rechtzeitig feſtgenommen und in's ſndene transportirt, wo er nun ſeinem Lohn für die ſchändliche That entgegenſehen kann. — Fraukfurt, 7. Juli. Am 4. ds. iſt der 18jährige Sohn des hieſigen Schuhwaarenfabrikanten, Otto Herz, ge⸗ ſtorben. Der Bedauernswerthe hatte vor einiger Zeit in Oberurſel, wo er mit Schießübungen beſchäftigt war, ſich die Schrotladung einer Flaubert⸗Flinte in den 5 geſchofſen; die Wunde war von den Aerzten für ungefährlich erklärt worden, doch wurde der Verletzte ſpäter plötzlich von Starr⸗ krämpfen befallen, die ſeinen Tod herbeiführten. — Ein Muſter äußerſten Pflichttreue und 206 ſter Gewiſſenhaftigkeit, als welches unſer Kaiſer bekannt iſt, war er noch bis in die letzten Stunden ſeines Hierſeins. Am 4. d. M. ſollte die Reiſe nach Ems angetreten werden, aber noch einen Tag vorher war die Abfahrt fraglich, und der Kaiſer ſelbſt iſt es geweſen, der ſeiner Umgebung erklärte, er werde unter keinen Umſtänden Berlin verlaſſen, ehe er nicht alle ſchwebenden Geſchäfte erledigt und alle Reſte auf⸗ gearbeit habe. Und ſo daß er denn ſtundenlang und bis zur letzten Minute vor der Abfahrt an ſeinem Schreibtiſch, uner⸗ müdlich Alles ſoweit ordnend, daß ihm von dringenden An⸗ gelegenheiten nichts nach Ems nachgeſchickt zu werden braucht. — Ein Dynamit⸗Attentat Aus Paris wird be⸗ richtet; Ein Italiener, der von ſeinem Hausherrn in der Rue Clignancourt, weil er nicht die Miethe zahlte, ge⸗ waltſam entfernt worden war, legte, um ſich zu rächen, in Gemeinſchaft mit zwei Komplizen eine Dynamitbombe vor das Fenſter des Hausherrn. Die Bombe platze mit einer rchtbaren Detonation und zertümmerte das Fenſter. Blei⸗ tücke ſfenen in das Zimmer, glücklicherweiſe ohne Jemanden zu treffen. Die Staliener erklären, ſie ſeien Anarchiſten und Gegner jedes Beſitzes. —, Mit einem vielfach verſchnürten und ver⸗ 12 0 1 Käſtchen erſchien dieſer Tage ein altes, ärmlich gekleidetes Mütterchen auf dem Poſtamt in Schweidnitz und wollte dieſes Kiſtchen, welches die Adreſſe:„An das Poſtamt in Berlin“ trug, dem Schalterbeamten zur Beför⸗ derung aufgeben. Nachdem der betreffende Beamte der alten Frau klar gemacht, daß es in Berlin viele Poſtämter gebe und die Adreſſe deshalb genauer ſein müſſe, ſchüttete die Abſenderin ihr Herz aus und geſtand daß das Packetchen „eigentlich“ für den Kaiſer Wilhelm beſtimmt ſei. Sie habe geglaubt, es würde ihm von dem dortigen Poſtamte ausge⸗ händigt werden. Es ſeien in dem Kiſtchen drei Kornblumen⸗ Bouquets, zwei blaue und ein weißes, wovon das letztere ihr gar„ſeelengroße Mühe“ gemacht hätte, denn es ſei ſchwer, ſo viele weiße Kornblumen zu finden. Weil nun der Kaiſer Kornblumen ſo gerne habe, würde er ſich gewiß über dieſe Sendung freuen. In einem Briefe, welcher dieſelhe Adreſſe hätte, habe ſie dem Kaiſer Alles geſchrieben, daß ſie auch ſchon 83 Jahre alt, ſehr arm ſei und jetzt nichts mehr verdienen könne. 5 16 — London, 5. Juli. Heute Mittag fand der angekün⸗ digte hiſtoriſche Feſtzug der engliſchen Poſt im Victorig⸗Park ſtatt. Alle ſeit 50 Jabren von der Poſt benutzten Gefährte, von der altmodiſchen Poſtkutſche bis zum modernen Tricyele hinab waren in dem Zuge vertreten. Der Generalpoſtmeiſter Raikes und andere höhere Poſtbeamte ließen den Zug im Park an ſich vorbeidefiliren. — Daß ſich der Rokoko⸗Barokſtil in unſeren Zim⸗ mereinrichtungen immer mehr Bahn gebrochen und zum größ⸗ ten Theil den Renaiſſance⸗Geſchmack verdrängt hat, beſtätigt auch der vorliegende Jahresbericht der Aelteſten der Berliner Kaufmannſchaft. Insbeſondere begrüßen die Silberarbeiter dieſe Richtung mit Freuden, weil ſich das edle Metall zu den aus freier Hand getriebenen unregelmäßigen JFormen am beſten eianet und es in ſeiner natürlichen Farbe, im wie der erwähnie Bericht hervorhebt, keine Veränderung be⸗ merkbar. Wie ſchon ſo oft erwähnt, iſt derſelbe nur in Ver⸗ bindung mit Edelſteinen verkäuflich. Der Umſatz in Juwelen hat entſchieden zugenommen. Ein neues Abſatzgebiet hat ſich in Japan eröffnet, und es ſpricht für Berlin, daß ſich dieſes Land für ſeinen Bedarf vorzugsweiſe hierher gewandt hat. Der Schmuck in Brillanten iſt erſt neuerdings in Japan ein⸗ geführt worden, es iſt alſo wahrſcheinlich, daß größere Be⸗ ſtellungen nachfolgen werden. Dies hat eine Belebung des Steinhandels hervorgerufen und die Preiſe haben ſich für alle Sorten Edelſteine und Perlen auf hohem Niveau erhalten, ein Rückgang war nirgends zu verzeichnen. — Unverſöhnlich. Man ſchreibt aus Petersburg: „Der Dampfer, den Königin Natalie bei ihrer letzten Reiſe benützte, war mit größter Pracht dekorirt worden, im Arbeits⸗ der Königin hatte man, eine zarte Aufmerkſamkeit, ie beim Beſuche hoher Perſönlichkeiten üblich, mehrere bm milienbilder, darunter auch das Porträt des Königs Milan angebracht. Als die Königin das Gemälde bei ihrem erſten Scwelt dieſes Zimmers erblickte, ſtockte ihr Fuß an der Schwelle, raſch wandte ſie ſich um und mied ſeither dieſen Raum ſo konſtant, daß ſie ſogar den Schreibtiſch, den er enthielt, unter ein Zelt auf das Verdeck ſtellen ließ, dort aber lieber in Wind und Regen ausharrte, ehe ſie ihre Kor⸗ reſpondenzen in dem hiezu adaptirten Raume abſolvirte, der allerdings den großen Fehler hatte, ſie an den verhaßten Gemahl zu erinnern. Sport. Mittelrheiniſcher Reun⸗Verein. Von der Direk⸗ lion des Vereins gehen uns die Propoſitionen der Rennen in Mainz am Sonntag, den 31. Juli 1887, Nachmittags 3. Uhr, zu. Dieſelben umfaſſen: I. Landwirthſchaft⸗ liches Rennen. Preis 175 M. II. Verkaufs⸗Flach⸗ Rennen. Preis 500 M. Jokeyrennen. III. Offiziers⸗ Jagd⸗Rennen. Ehrenpreis und 700 M. IV. Ladewig⸗ Hürden⸗Rennen. Preis 500 M. Herren⸗Reiten. V. Prinzipeſſa⸗Hürden⸗Rennen. Ehrenpreis und 100 Mark vom Rennverein dem erſten, Ehrenpreis vom Reiter⸗ verein dem zweiten Pferde. Zu reiten von Herren des Mainzer Reitervereins und des Heſſiſchen Renn⸗Vereins zu Darmſtadt, welche noch kein Flach⸗ oder Hinderniß⸗Rennen mit einem ausgeſetzten Geldpreiſe gewonnen haben. II. Weſtfalia⸗Jagd⸗Rennen. Ehrenpreis und 1000 M. Der Totaliſator wird bei dieſem Meeting zum erſten Mal in Mainz aufgeſtellt werden. Neueſte Nachrichten. Mannheim, 8. Juli. * Auszeichnung. Ein Mitglied unſerer Redaktion hatte bei der geſtern im Stadtparke arrangirten geſelligen Vereinigung der Theilnehmer an der Landesverſammlung der Badiſchen Frauenvereine die hohe Ehre, den in der geſtrigen Nummer unſeres Blattes veröffentlichten poetiſchen Gruß an den Badiſchen Frauenverein als Separatabdruck mit künſtleriſcher Ausſtattung Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin überreichen zu dürfen. Die hohe Frau, welcher dieſer Gruß gewidmet war, nahm dieſe Huldigung gnädigſt dankend entgegen mit der Verſicherung, daß ſie die ihr erwieſene Aufmerkſamkeit auch dem Groß⸗ herzoglichen Gemahl mittheilen wolle, welchem dieſelbe gewiß auch zur Freude gereichen werde. Berlin, 7. Juli. Der Bundesrath hat einige Ausführungsbeſtimmungen zum Branntpeinſteuergeſetz beſchloſſen. Es wurde die Verlängerung der Brannt⸗ weinſteuerkredite um drei Monate genehmigt und be⸗ ſchloſſen, daß Branntwein, der aus der Branntwein⸗ ſteuer⸗Gemeinſchaft vom 1. Juli bis 30. September in einen nicht zur Branntweinſteuer⸗Gemeinſchaft gehörigen Bundesſtaat ausgeführt und dort zu gewerblichen Zwecken, einſchließlich der Eſſigbereitung, verwendet wird, eine Steuervergütung von 48.03 Mark aus der Reichskaſſe erhalten ſoll. Sodann wurden die Vorſchläge über die Ermittlung des Nettogewichts von Branntwein in Baſſin⸗ waagen angenommen. Rom, 7. Juli. In Catania ſind geſtern 4 Leute unter choleraartigen Symptomen geſtorben. Derſelben Krankheit erlag ein Mann, der von Catania nach Pal⸗ mero flüchtete. London, 7. Juli. Im Unterhauſe erklärte Fer⸗ guſſon, die Inſtruktionen Drummond Wolff's, nicht über dieſe Woche hinaus in Konſtantinopel zu bleiben, ſeien unverändert und die Situation ſei genau die von ihm am Dienſtag beſchriebene. Hierauf begann die Diskuſſion der dritten Leſung der iriſchen Zwangsbill. Gladſtone beantragte Verwerfung der Bill. *Tirnowa, 7. Juli. In der geheimen Sitzung der Sobranje gab der Regent Stambulow Aufſchlüſſe über die während der letzten 8 Monate befolgte Politik. Stoi⸗ low theilte mit, die Bemühungen, den Prinzen Alexander von Battenberg zur Rückkehr zu bewegen, ſeien erfolg⸗ los geblieben, und ſprach ſchließlich den Wunſch aus, die Regentſchaft und die Miniſter möchten im Intereſſe des Landes wieder Hand in Hand gehen. Mannheimer Handelsblatt. Hannhelm. 7. Juli.(Mannbheimer Börse, Produktenmarkt.) 19.50—19.75 Russische Tendenz: Getreide ruhig, unverändert. Mannheimer Effektenbörse. (Aus dem„Mannheimer Journal“.) Mannheim, 7. Juli. Der Verkehr verlief in ruhiger aber fester Haltung. Anilin wurden 1 pOt. höher als gestern, 2zu 238½¼ pot. umgesetzt. Mannheimer Actienbrauerei waren 3 pOt. besser und blieben à 226 pCt. gesucht; Ludwigs- hafener Actienbrauerei wurden zum gestrigen Briefcours ge- handelt; Brauerei Schwartz stellten sich 146½ G. 147¼½ B. Telegraphische Coursberichte. Frankfurter Effekten-Societät. Frankfurt, 7. Juli. Credit-Actien 225½, 4¼, 257½, 225 b. Disconto-C. 196.30, 10 b. Staatsbahn 180ſ⅝ b. Galizier 164%½ b. Lombarden 66½, ½% b. Duxer 272½ b. Elbthal 140, 140½¼ b. G. Mittelmeer 121 b. B. Gotthard 102.60 b. Union 82.30, 40 b. G. Jura 84 b. Central 100.80 b. Nordost 61.50, 40, 50 b. Westbahn 26.90., do. Prior. 97 b. Egypter 75.40 b. Ungarn 81.45 b. Italiener 98.15., 10 G. 1880er Russen 81.30 b. Gem. Russen 96.40 b. 1877er Russen 97 b. 3proz. Portugiesen 57.40 b. Schlusscourse: Creditactien 225—, Disconto-C. Nordôst 61.40. Gemischte Russen 96.30. Die Tendenz der Abendbörse war bei stillem Geschäft schwach und bröckelten die Course meist um Kleinigkeiten ab. Londoen, 7. Juli. Nachmittags 3 Uhr 45 Min. 196.10, Cours vom 6. 7.[Coürs vom 6. 75 OConsols 101%/6 101%e Neue Türken 14½ 14½½ 18731 Russ. 96¼% 96¼ Lombarden 65%6 6¼ 50/ Italien. 96/8 963% Erie.Bahn 3777 33½ 4% Spanier 66¼ 66/ Platz Dise. 1⁰6 1704 4% Egypt. 747% 74% Jechsel A. E. 20 52 20 51 Privill do. 98/0 97½ Silber 44—— 30/ Portug. 565ÿ8 56¼ Still. Telegraphische Handelsberichte. Hamburg, 7. Juli. Kaffee good average Santos Schlusscourse, per März M.— 81¾ Pf., per Mai M.— 82— Pf. Liverpool, 7. Juli. Baumwolle-Markt. Schlussbericht. Tages-Import 2000. Umsatz 10,000 B. Fest. London, 7. Juli.(Telegramm.) Rübenrohzucker 18 sh. 1½ d. bis 13 sh. 3 d. Fest. *Glasgow, 7. Juli. Warrants 42 sh. 5 d. * New- Vork, 7. Juli.(Telegramm.) Cafs Rio No, 7 per Juli 16,75, per September 17,05. Amerikanische Produkten-Märkte Schlusscourse vom 7. Juli. mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannheim. New-Vork Chloago Monat 1 1˙ 5 Wer tlais Senm Caft: Len., Mais chnnt Juli 86——⁵ 44⁰.78 16.66 70¹⁰ 36⁰4.40— August 847%6 46.—.81 16.85 72¹ʃ8 36¼ö.47½ Septbr. 35593 47.—.91 16.05 74274 375/.57½ Oktbbr. 8630/—.06 17.15 75778 375/.65— Noybr. 88¹—.10 17.20——— Dezbr. 895/— 75,11 17.25 787/—— Januar 1888 90⁰—— 17 25——— Febr. 91/—— 17.35——— März 92778—— 17 35— rer.— April 9310—— 17.40——— Mai 955⁰ů———.———— Juni————.———— Tendenz: Weizen höher. Mais höher und niedriger. Schmalz niedriger. Kaffee höher. 5 Die Schweinezufuhren betragen in Chſcago 18,000, an allen Hauptmärkten 38,000. Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Maxau, 7. Juli. Morg. 9 Uhr 4,10 Met., gef. 0,01. Mannheim, 8. Juli. 4,10 Met., gef. 0,02. Mainz, 7. Juli. 1,47 Met., gef. 0,02. Kaub, 7. Juli. 2,13 Met., gef. 0,01. Koblenz, 7. Juli. 2,30 Met., gef. 0,03. Köln, 7. Juli..41 Met., gef. 0,02. Ruhrort, 7. Juli. 1,77 Met., gef. 0,02. Neckar. Heilbronn, 8. Juli. 0,91 Met., gest. 0,01. Mannheim, 8. Juli. 4,12 Met., gef. 0,05. Main. .22 Met., gest. 0,00. Mosel. 0,52 Met., gest. 0,04. Frankfurt, 7. Juli. Trier, 7. Juli. Abonnementsbeſtellungen für den Monat Juli nehmen alle Poſtan⸗ ſtalten und Poſtboten, unſere Trägerinnen und Agen⸗ turen, ſowie der Verlag jederzeit gerne entgegen. „Manu laſſe ſich nicht täuſchen. Es iſt in der letzten Zeit häufig von Seiten des Publikums geklagt worden, daß man verſuche, anſtatt der ächten Apotheker R. Brandt's Schweizerwillen, eine Nachahmung und noch dazu eine ſehr mangelhafte, an den Mann zu bringen. In allen ſolchen Fällen bittet Herr Apotheker R. Brandt in Zürich um gütige Benachrichtigung, damit er durch entſprechende Ver⸗ öffentlichung das Publikum vor weiterem Schaden zu ſchützen in der Lage iſt. Bei dieſer Gelegenheit ſei noch heſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die ächten Schweizerpillen niemals loſe, ſondern einzig und allein in Blechdoſen, welche als Etiquette ein weißes Kreuz in rothem Felde 9 den Namenszug R. Brandt's tragen, zum Verkaufe ommen. Erhältlich à Schachtel 1 Mark in Ludwigshafen in der Adler⸗, ſowie in den übrigen Apotheken. 8397. Hals⸗ und Bruſtkranke! Nachdem ich 4 Paguete von Ihrem Thee nach Vorſchrift gebraucht, finde ich täglich mehr und mehr, wie wohlthuend derſelbe auf mein Hals⸗ und Bruſtleiden zur Heilung wirkt und erſuche um weitere 10 Paquete, die ſogleich abzuſchicken bitte, damit ich das Trinken des Thee's nicht ausſetzen muß, welches mir wie einem Hungrigen mundet. C. Runge. Der genannte Thee iſt erhältlich bei 7554 A. Wolffsky, Berlin., in Schachteln a Mk. 1,20. Die größte Auswahl in feinen und gewöhnlichen Sorten Schuhwaaren bietet das Schuhwagrenlager von Georg Hartmann in Lit. E 46(am Mohrenkopf, untere Ecke). 4887 Herausgeber: Dr. jur. Hermann Haas. Verantwortlich: Für den politiſchen Theil: in Vertretung und für den lokalen und Handelstheil:[J. Harder. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. Werle. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buch⸗ Weizen, Pfälzer 75— 5 norddeutscher 19.30—19.50 Hafer, Badischer 11.25—11.75 5 edw.„ Wiürtt. Alp. 11.75—12.— „ Spring 18.75.—19.— 55 russischer 11.——11.75 „ Saxonskalssgr 19.75—20.— Mais Amerik. Mixed. 11.25—11.50 5* 55 1884r 19.50—19.75 37 Donau 11.25—11.50 „ merik. Winter 19.55—.— Bohnen 41412— La Plata—.——.— Erxbsen 18.80—. Kerken 19.50—19.75 Kohlreps, deutscher 24.50—25.— Roggen, Pfälzer 14.50—14.75 indischer 22.25—23.— „ Kussischer 13.50—13.75 Wieken—— „ Bulgarischer 13.75—14.— Rohspritt 8 „ norädeutscher 14.——44.25 Pranntwein 100 pCt. Ts.—.—.— Gerste, hierländische— einöl, in Partien 32— „ FPfälzer—.—Büböl,„ 54.— Fetrol. Wael.(rube wWBiste.) 280 druckerei, ſämmtlich in uheim, . Seite. General⸗Anzeiger. 9. Jun: Dit Jandesverſammlung des badiſchen Franennereins in Maunheim am 7. Juli 1887. (Separat⸗Auszug aus Nr. 182 des„Mannh, Journal.“) Mannheim, 7. Juli 1887. Im ſtädtiſchen Rathhausſaale dahier tagte heute Vormittag die diesjährige Generalverſammlung des Landesverbandes des Badiſchen Frauenvereines, zu welcher ſich außer einer ſtattlichen Zahl von Herren ein reicher Kranz edler Frauen eingefunden hatte, Alle vereint in dem raſtloſen Beſtreben, den Leiden und der Noth in allen Geſtalten werkthätig lindernd und vorbeugend zu begegnen, den ärmeren Klaſſen unſeres Volkes thatkräf⸗ tige Unterſtützung zu leihen, dem Nothſtand und Elend in den unteren Schichten der Bevölkerung unſeres engeren Vaterlandes zu ſteuern und ſo in der ſegensreichſten Weiſe mitzuwirken an der Löſung der ſozialen Frage. Der Verſammlung wurde die höhere Weihe durch die Anweſenheit Ihrer Königl. Hoheit unſerer Großherzogin verliehen, der hohen Protektorin des Badiſchen Frauen⸗ vereins, die allzeit ein leuchtendes Vorbild für Hunderte und Tauſende aus allen Ständen im edlen Wetteifer an den Werken des Badiſchen Frauenvereins war und iſt. In der Begleitung J. K. H. der Frau Groß⸗ herzogin befanden ſich Oberſthofmeiſterin Freifrau von Holtzing und Freifräulein von Schönau. Von auswärtigen Vereinen waren außerdem noch folgende vertreten: Mauern, Sinsheim, Schries⸗ heim, Eberbach, Neckarbiſchofsheim, Bruchſal, Weinheim, Mingolsheim, Mosbach, Lichtenau und Helmlingen, Ladenburg, Kirchheim, Kehl, Steinbach und Judwigshafen. Nach ehrfurchtsvollem Empfang J. K. Hoheit der Frau Großherzogin, welcher von Fräulein Gärtner ein prachtvolles Bouquet überreicht wurde, begrüßte Herr Major a. D. Seubert als Beirath des Mannheimer Frauenvereins mit herzlichen, warm empfundenen Worten die Erſchienenen und gab der Freude über die Anweſen⸗ heit J. K. H. der Frau Großherzogin Ausdruck, um hierauf den Generalſekretär des Badiſchen Frauenvereins, Herrn Geheimrath Sach s⸗Karlsruhe um die Ueber⸗ nahme der Leitung der Verhandlungen zu erſuchen. Dem Rechenſchaftsberichte für 1886 entnehmen wir Folgendes: Der Badiſche Frauenverein bilde, ſo bemerkt der Herr Vorfitzende, in Verbindung mit dem Badiſchen Männerhilfs⸗ verein den Badiſchen Landesverein, der die Vorbereitungen für die Fürſorge verwundeter und kranker Krieger und im Falle eines Krieges ſelbſt die Leitung der freiwilligen Thä⸗ tigkeit zu führen habe. In letzter Zeit, namentlich in Folge der politiſchen Ereigniſſe, habe ſich das Bedürfniß geltend gemacht, thatkräftig vorzugehen, Hand in Hand mit einander unter den einzelnen Vereinen thätig 0 ſein. Für uns in Baden ſtehe für dieſes Jahr mit Rückſicht auf dieſe Thätig⸗ keit ein bedeutſames Ereigniß bevor; auf der Conferenz der Vereine vom Rothen Kreuz, die vor 3 Jahren in Genf ſtattge⸗ funden, ſei beſchloſſen worden, mit Rückſicht auf die große, organi⸗ ſirte Thätigkeit der Bereine im deutſchen Reiche und mit Rüſiccht auf die energiſche Führung, die ihnen von Seiten höchſt⸗ ſtehender Damen zu Theil werde, die nächſte Verſammlung in Deutſchland und zwar in Karlsruhe am 22. September ds. Js. abzuhalten. Hier würden Vertreter aus allen Welt⸗ theilen zuſammentreten, um üher die 29 zu be⸗ rathen, welche in's Auge zu faſſen ſeien im Falle eines Krieges. Neben dieſer Thätigkeit haben die Frauenvereine noch eine Reihe weiterer Aufgahen, welche nicht einer beſon⸗ deren Abtheilung zugewieſen ſind, und die zum großen Theile alljährlich wiederkehren, ſo z. B. die Ausgabe eines die Vertheilung von Ehrengaben an Dienſt⸗ oten. Der Generalſekretär geht nunmehr über zum Bericht über die Thätigkeit der einzelnen Abtheilungen. Nachdem der Herr Vorſitzende noch Einiges über die Die Dynamit⸗Kataſtrophe von Jaßbereny. Neueſter Bericht nach dem„Peſter Lloyd“ Jäßberény, 5, Juli. Im ſtädtiſchen Muſeum von Jäßbereny, einem beſchei⸗ denen Parterretrakte im Hofe des Stadthauſes, werden hinter einer ſchweren, eiſenbeſchlagenen Thüre mit rührender Pietät alle jene Reliqiuen gehütet, welche der Lokalpatrioltsmus und der berechtigte Stolz eines von treuem Opfermuthe beſeelten Stammes aus der vielhundertjährigen Geſchichte des edlen Geſchlechtes der Jazyger zu erhalten gewußt hat. Dieſen Ueberreſten und Fahnen, welche in ihrer hiſtoriſchen Ver⸗ ſtümmelung ein untrügliches Dokument der kriegeriſchen Tugenden Jaszygiens bedeuten, hat man heute einige neue blutige Fragmente beigeſellt, Aa ee die Alles eher ſein können, als Trophäen, denn das Schlachtfeld, die Leichen⸗ ſtätte, aus der man dieſe traurigen Reſte geholt hat, iſt das Exerzierfeld der königl. ung. Honved⸗Huſaren; die Uniform⸗ ſtücke, welche den in die Luft geflogenen Unglücklichen durch die zerſtörende Wirkung des Dynamit von den zerfezten Leibern herunterfielen, werden ſtets nur mit einem durch nichts gemilderten Grauſen an das entſetzliche Ende erinnern, welches hier geſtern ſo zahlreiche Brave gefunden— ge⸗ unden durch die verhängnißvolle Schuld eines Einzigen, der a mit ums Leben gekommen iſt. In dem zur Leichenkammer improviſirten Sezirſgale des ſtädtiſchen Spitals, welches ich heute Morgen beſichtigte, lagen acht Leichen in blutgetränkte Leintücher gehüllt, zum Theil mit der Üniform bekleidet, doch alle mit verdeckten Geſichtern auf der Erde ausgebreitet. Am nächſten zur Thür lag Sberlieutenant Szakacs. Nächſt der Wand lag ein Rumpf ohne Extremitäten— die amputirten Glieder unweit davon unter einer Decke— es war das geſtern Früh noch der beliebteſte und glücklichſte Honvedlieutenant von Jäßbereny geweſen— Otto Hübner, einer Siebenbürger ſächſiſchen Fa⸗ milie entſtammend, war mit eſnem ſchönen Mädchen aus beſtem Jaßberenver Hauſe verlobt, und morgen wird ſeine Mutter' die Wittwe eines Huſaren⸗Offiziers, zu dem Leichen⸗ begängniſſe ihres vielverſprechenden Sohnes erwartet. Die Geſichter der Leichen waren verhüllt, denn es wäre auch dem abgehärtetſten Soldaten unmöglich, dieſe ſchrecklich ver⸗ brannten, verkohlten Stümpfe längere Zeit ohne Grauſen zu betrachten. 5 Die einſtimmigen Ausſagen der gar nicht oder leicht Verletzten ſtellen nun folgenden Thatbeſtand feſt: Ober⸗ lieutenant Szakäcs, weicher dem berittenen Pionnier⸗Kurſe Vorträge über die Wirkungen des Dynamits und deſſen Thätigkeit der Zwpeigvereine hervorgehoben und eine erfreu⸗ liche Vermehrung derſelben konſtatirt hat, ſchließt er ſeinen Rechenſchaftsbericht mit folgenden Worten: Sie hahen aus dem, was ich Ihnen vorgetragen, erſehen, welche Fülle rei⸗ chen Schaffens und ſegensreicher Thätigkeit innerhalb des Badiſchen Frauenvereins im Laufe eines Jahres ſich ent⸗ wickelt hat. Es war dazu nöthig die Hilfe von Tau⸗ ſenden edler Frauenherzen, die ſtets bereitwillig ſind, zu helfen, Hand anzulegen und Opfer zu bringen, um die Noth zu lindern, dem Elend vorzubeugen und abzuhelfen. Ich glaube, daß wir uns der Hoffnung hingeben dürfen, daß dieſes Bild einer geſegneten ausgedehnten Thätigkeit in Ihnen ein gewiſſes Gefühl der Befriedigung erregen muß und daß dieſes Gefühl dazu beitragen werde, in Ihnen den Entſchluß herbeizuführen, Ihrer ſegensreichen Jhätigkeit auch fernerhin 111 zu bleiben, eher vorwärts zu gehen, als ſtehen zu leiben, beizutragen zum Heile unſerer Mitmenſchen, und das, was man die ſoziale Frage nennt, in ihren einzelnen Theilen auzufaſſen, indem ſie ſorgen für das Wohl der leidenden Menſchheit.“ Redner ertheilt hierauf Herrn Major a. D. 1 0 Beirath des Mannheimer Frauenvereins. das ort. Aus der Rede des Herrn Major a. D. Seubert: entnehmen wir: Eine hier ziemlich heftig auftretende Cholera⸗Epidemie im Spätſommer des Jahres 1849 ließ den Gedanken zu Tage treten, das Uebel und insbeſondere die unausbleiblichen Folgen von Jammer und Hülfloſigkeit aller Art, namentlich in den Familien der ärmeren Bevölkerungsſchichten mit ver⸗ einten Kräften zu bekämpfen. Mehrere hochgeſinnte und muthvolle Frauen traten zu dieſem Zwecke zuſammen, ſuchten die Kranken auf in den Stätten der Noth, nahmen ſich der Verlaſſenen an und ſammelten allenthalben die erforderlichen Mittel. Wir haben noch Gelegenheit, zweier jener erſten Begründerinnen unſern Dank und unſere Ehrfurcht zu be⸗ eugen. Fräulein Zeroni, die derzeitige, leider durch ge⸗ ſchwächte Geſundheit an der Anweſenheit in der Verſamm⸗ lung verhinderte Präſidentin und Frau Küchler. welche noch rüſtig, gegenwärtig von hier abweſend iſt. Die Uebrigen ſind nicht mehr unter den Lebenden. Während der Zeiten ſchwerer Noth hatte man ſich von der Wohlthat geordneterer Armenunterſtützung überzeugt und Nhaele die Vereinigung fortbeſtehen zu laſſen und die Thätigkeit auf kranke Hausarme und arbeitſuchende Bedrängte auszudehnen. Als das Jahr 1859 drohende Kriegsgefahr brachte und überall ſich Vereine zur Verſorgung der Laza⸗ rethe im Lande bildeten, entfaltete auch der damalige Frauen⸗ verein eine kraftvolle Thätigkeit. Die Wetter zogen an uns vorüber, aber der belebende Einfluß der nahen Gefahr hatte ſeine Wirkung geäußert, ein feſterer Zuſammenſchluß war die Folge und die Umſchau nach neuen Gebieten des Schaffens im Dienſt der werkthätigen Menſchenliebe. So führten von 1862 an die Damen des einige hundert Mitglieder zählenden Vereins die Aufſicht über die Zubereitung der Speiſen im allgemeinen Krankenhauſe für Kranke und Pfründner. 1870 übernahm man die Wahrnehmung der Intereſſen der vom Landesfrauenverein dahier gegründeten Pflegeſtation der Vereinsſchweſtern und 1871 folgte die Einrichtung eines ſog. Arbeitsſaales. Frauen und Mädchen kamen urſprünglich in einer Privatwohnung zuſammen, um theils Arbeiten für Arme anzufertigen, theils Arbeitſuchenden ſolche vorzubereiten und zu verſchaffen. Selbſtverſtändlich hat in den Kriegsjahren 1870/71 auch der damalige Frauenverein an allen damals zu Tage treten⸗ den Aeußerungen vaterlandsliebender begeiſterter Thätigkeit ſeinen vollen Antheil gehabt und Hunderte und Hunderte gedenken noch heute der zarten Antheilnahme in Rath und That der Mannheimer Frauen und deren Anſtrena⸗ ungen zur Linderung von körperlichem und ſeeliſchem Schmerz. Der Mannheimer Frauenverein that aber nur, was in ganz Deutſchland vom Fels zum Meer geſchah, er fühlte ſich nur als Theil des großen Ganzen und krat, als der Gedanke der Einheit und dadurch bedingter Möglichkeit ſich verkörperten mit Freude dem von J. K. H. der Groß⸗ herzogin in's Leben gerufenen Badiſchen Frauenverein bei. Bald nach dem Erſtehen des neuen deutſchen Reiches he⸗ gann nun jene Bewegung, jener theils wirkliche, theils ſchein⸗ bare Aufſchwung, deſſen Zeugen wir alle geweſen und der in Folge der Geſetze der etleichterten Eheſchließung, Freizü⸗ gigkeit, Gewerbefreiheit, jenen Strom der Bevölkerung nach den Städten leitetete, welcher die mehr patriarchaliſchen Ein⸗ richtungen zur Armen⸗ und Krankenunterſtützung zu über⸗ fluten drohte. Naturgemäß trat im Laufe der Jahre der wirthſchaftliche Rückſchlag ein, die Stadtbevölkerung hatte ſich verdoppelt, die Kampfmittel und auch die Zahl der Streit⸗ baren hatte ſich nicht im gleichen Maaße gehoben und dem Verwendung hielt, ließ an zwei Pfund Dynamit auf den Exerzierplatz bringen und unterrichtete einige Hörer des Kurſes im Füllen feldmäßiger Patronen, wobei er eine hand⸗ voll Dynamit auf den Tiſch ſtreute und ſodann die Zünd⸗ ſchnur nahm, um deren Gebrauch zu erklären. Dieſe Zünd⸗ chnur, welche vor ihrer Benützung gleichwie etwa bei einem Wachsſtock ſpiralförmig zuſammengerollt iſt, hätte Szakäcs entfalten müſſen, um ſie in horizontaler Lage brennen zu laſſen. Anſtatt deſſen aber entzündete er ſie, als ſie ſich noch in zuſammengerolltem Zuſtand befand, in welchem ſie auch nach der Kataſtrophe vorgefunden wurde, wobei er ſie in der Hand hielt. Die ſpiralförmig gehaltene Schnur brannte auch nicht normal, ſondern— wegen eines Fehlers der Schnur ſelbſt— pflanzte ſich der Brand nicht in der berechneten Regelmäßigkeit fort, die Flamme ſchlug vielmehr durch die Schnur und verbrannte dem Demonſtrirenden die Hand. An dem Leichnam Szakacs ſieht man die Brandwunde an der äußern Fläche der rechten Hand und wenn man die thalergroße Brandwunde betrachtet, von der die Epidermis weggeſengt erſcheint, kann man es begreifen, daß Szakacs damals vor Schmerz inſtinktiv die Zündſchnur fallen ließ. Die brennende Zündſchnur ſtel aber auf das, wie oben ge⸗ ſagt, auf den Tiſch geſtreute bischen Dynamit, welches Sza⸗ kacs verhängnißvollerweiſe mit Pergamentpapier bedeckt hakte. Denn es iſt bekannt, daß Dynamik, wenn es in geringem Quantum, frei liegend, entzündet wird, nicht explodirt, da⸗ 99250 aber in demſelbem Quantum die verheerendſte Wirkung ervorruft, ſo es im Momente der Entzündung auch nur mit der leiſeſten Hülle, wie Papier, bedeckt iſt. In dieſem Falle nun war zuerſt das von den Flammen der Zündſchnur er⸗ faßte auf den Tiſch geſtreute Dynamitquantum explodirt und durch den Tiſch ſchlagend, hat es die Exploſion den unter dem Tiſche befindlichen 2 Pfund Dynamit mitgetheilt. Da⸗ her erklärt man ſich die in minimalen Intervallen auf ein ander folgenden zwei Detonationen. Die Augenzeugen des Vorfalls ſchildern die Verheerun⸗ gen des Dynamits an den menſchlichen Leibern in grauener⸗ regender Entſetzlichket. Die raffinirteſte Tortur bermöchte nicht jene grauſamen Verſtümmelungen zu erſinnen, welche der entfeſſelte Dämon des Sprengſtoffes an Fleiſch und Knochen vollzieht. Man hat hier geſtern wahrlich in Blut gewatet und heute noch erkennt man im Graſe deutlich die dunkelge⸗ färbten, den Grashalmen und Gewächſen einen ſeltſam ſchau⸗ rigen Glanz verleihenden Stellen, wo geſtern die blutigen Leichen und Sterbenden gelegen. Am populärſten von den Opfern war Lieutenank Hübner und das meiſte Mitgefühl erregt der Fall des Oberarztes Ne nahten ernſſe Gefahren Aflerſeſts wurde das Bedürfniß laut, nach Vermehrung der Mitgliederzahl, die nicht im Verhältniß ſtand zu dem warmen Herzen und den reichen Mitteln gar vieler hieſiger Einwohner und man ging 1883 an die unabweisbar gewordene Umgeſtaltung. Konnte ein beſſeres Vorbild gefunden werden als die Gliederung und das Schaffen des Badiſchen Frauenvereins unter ſeiner hohen Beſchützerin?— Hier nun traten die Männer mit thatkräf⸗ tig ein, welche ſchon früher dem guten Werke ihre Kräfte in ſelbſtloſeſter Weiſe gewidmet hatten, die wir heute noch, mit wenigen Ausnahmen, mit Luſt und Liebe im Ehrenamte ſehen. Sie mit den Vorſtandsdamen gaben dem Frauenverein Mann⸗ heim das heute beſtehende feſte Gefüge und eine nun vier⸗ jährige Erfahrung zeigt, daß dieſe Neuſchöpfung von Anfang an voll Gefundheit und Kraft geweſen. Ihnen allen ſei hier heute herzlicher Dank ausgeſprochen dafür, daß der Frauen⸗ verein Mannheim ohne die Augen ſenken zu müſſen, ſeine hohe Beſchützerin, die Spitzen des Badiſchen Landesvereins und viele wohlerfahrene und wohlbewährte Vorſtände von auf ſeinem Arbeitsfelde willkommen heißen arf. Die dermalige Eintheilung iſt in 5 Abtheilungen, jede mit ziemlicher Selbſtſtändigkeit dem Ziele zuſtrebend, mit vereinten Kräften der Mitmenſchen Noth zu lindern durch unmittelbare Unterſtützung, oder durch Schaffung von Verdienſt, durch Pflege oder in Form von Heranbildung zu erhöhter Erwerbsfähigkeit. Wachſen die Mittel des Frauenvereins Mannheim, ſo kann derſelbe auch ſeine Ziele weiter ſtecken. Es gibt auf dem Gebiet der Humanität keine Haltpunkte, vorwärts iſt ihr die richtige Loſung! Noch manche gemeinnützige Ein⸗ richtung dürfte hier in's Leben gerufen werden, deren ſich Städte weit geringerer Bedeutung als Mannheim lange ſchon erfreuen. Dazu bedürfen wir aber thatkräftiger Theil⸗ nahme aller der Kreiſe, welche beizutragen in der Lage ſind. Wie geſagt, es fehlt hier nicht am werkthätigen Gemeinſinn, aber oft an der nutzbringenden Verwendung reicher Mittel. Möge man dem Frauenverein ſie pertrauensvoll in die Hände geben. Dann wird derſelbe ſeine Kraft ganz und voll entfalten können. An aufmunternden Beiſpielen fehlt es im engern wie im weitern Vaterlande nicht und am Segen wird es ſolcher Thätigkeit nie fehlen. Neben dem Lohn, den die gute That in ſich ſelbſt trägt, neben dem Be⸗ mußtſein der Beihülfe zur Verbeſſerung und Veredlung der Daſeinsbedingungen von Tauſenden, iſt es doch der erhebende Gedanfe, im Sinne unſerer hohen Beſchützerin zu handeln, iſt es die hohe Freude, uns deren Zufriedenheit und deren Beifall damit zu erringen! Der Vorſitzende ſpricht hierauf Herrn Major g. D. Seubert den Dank der Verſammlung für den intereſſanten Vortrag aus und ertheilt Herrn Bürgermeiſter Bräunig von hier das Wort, welcher in einem äußerſt feſſelnden Vor⸗ trag ſich über das Armenweſen in hieſiger Stadt verbreitete. Auf den Vortrag des Herrn Bräunig werden wir in der 91 Nummer unſeres Blattes ausführlich zurück⸗ ommen. Nachdem der Vorſitzende Herrn Bürgermeiſter Bräunig den Dank der Verſammlung ausgeſprochen, erklärt er die Verhandlungen für geſchloſſen. Um 2 Uhr fand ſodann im großen Saale des Stadt⸗ parks das Feſtdiner ſtatt, an dem 100 Perſonen theilnahmen. Herr Major a. D. Seubert verlas das an die Kaiſerin zu richtende Telegramm, und brachte ein Hoch auf die Durchlauchtigſte Mutter und die edle Tochter aus. Herr Oberbürgermeiſter Moll leerte ſein Glas auf die Frauen des Frauenvereins und namentlich auf die anweſenden Mit⸗ glieder derſelben. Von J. M. der L iſt noch des Diner folgendes Antworttelegramm einge⸗ troffen: „An die Landesverſammlung deß Bad. F zu Handen des Geheimrath ach 8. Coblenz, 7. Juli, 12 Uhr. Herzlichen Dank für das treue Andenken der Badiſchen Fräuenvereine, das Mich hocherfreut. Ich erwiedere dieſen Gruß durch Meine Segenswünſche für Gegenwart und Zufunft der theuern Landesmutter und Ihrer ſämmt⸗ lichen Vereine. ſt u ſt.“ Aug 5 Der Herr Dekan von Neckarbiſchofsheim brachte ein Hoch auf den Herrn Geheimrath Sachs, die Seele der Frauenvereine aus, worauf Geheimrath Sachs mit einem Hoch auf Mannheim dankte. J. K. H. die Großherzogin gedachte e egen 4 Uhr im Stadtpark zu erſcheinen. Koller, dem als echten Militär⸗Arzt nichts Militäriſches e war und der ſich auch für die Dynamit⸗Verſuche ſeines Kameraden Szakacs intereſſirte. Er ſtand ihm im Moment der Exploſion am nächſten; eine ganze Tiſchkante drang dem Aermſten in den Unterleib. „5Ms. Henneberg hat die Ordre ertheilt, daß heute Nach⸗ mittags auch jene 12 Huſaren und ein Wgchtmeiſter, welche, da ſie ſich als unverletzt erklärten, nicht in s Spital aufge⸗ nommen wurden, nochmals einer genauen ärztlichen Unter⸗ ſuchung unterzogen werden ſollen, weil zu befürchten ſteht, daß die bekannte Scheu der Mannſchaft vor der Spitalskoſt, welche dieſe 13 beeinflußt hat, als ſie ſich fei unverletzt aus⸗ gaben, von üblen Folgen für die Huſaren ſein könnte, welche durch die Exploſion, wenn auch nicht äußerlich ſichtbare, allein darum nicht weniger ärztliche Behandlung erheiſchende Verletzungen und Erſchütterungen erlitten. Zwei von dieſen 13 ſind auch bereits wegen ſichtbarer Symptome der Gehirn⸗ erſchütterung nachträglich in's Spital gebracht worden. Von den im Spital beherbergten Schwerverwundeten hahen drei das Augenlicht gänzlich eingebüßt, fünf Andere weſentliche Läſtonen der Sehorgane erlitten. Die Aerzte hegen für einige der Schwerverwundeten nur geringe Hoff⸗ nungen; beſonders bei Jenen, die komplizirte Knochenzer⸗ ſplitterungen und ſchwere Gehirnerſchütterungen aufweiſen. Der Regimentsarzt, welchem Honvedlieutenank Benedek die Meldung erſtattete, daß auf dem Friedhofe die Gräber für die verunglückten Kameraden bereits fertig ſeien, frug den 19 990 90 er noch de der Seite jener Na gelaſſen hätte, da morgen oder in den nächſten Tagen das Spital neuer Särge hedürfen werde. Im Moment der Kataſtrophe herrſchte auf dem Exerzier⸗ platze die größte Verwirrung, denn unter aus der Na⸗ ſerne Herbeigeeilten befand ſich— der einzige hieſige Militär⸗ Arzt Dr. Karl Koller ward ja getödtet— kein einziger Arzt. Zwei Offiziere flogen mit raſender Eile, der Eine ſogar auf einem ungeſattelten Pferde, nach der Stadt. Der Zweite be⸗ nützte das geſattelte Pferd, welches Hübner's Pripatdiener nächſt dem Exerzierplatze bereitgehalten hatte, da Hübner nur das Ende der Demonſtration abwarten wollte, um einen Hpazierritt zu unternehmen. Nach 10 bis 15. Minuten waren Aeröte mit auf dem ſchrecklichen Orte erſchienen, Nie Doktgren der Medizin Kiraly, Rade, Kohn, Markgraf, 1 Bonis und Löwy haben ſich bis heute ausſchließlich er Pflege der Verwundeten gewidmet und die zu den Ferien hier weilenden Studirenden der Medizin ſahen wir im Spital mit anerkennenswerther Tüchtigkei 4 an die Hand gehen. her Tüchtigkeit den älteren Berufsgenoſſen J. Jull. 5· Seltes Gewerkverein der deutſchen Tiſchler und ver⸗ wandten Berufsgenoſſen. Eingeſchr. Hilfskaſſe. Arzt⸗ und Medieinkaſſe. Ortsverein Mannheim. Samſtag, den 9. Juli, Abends 8 Uhr im Lokal„halber Mond“, Nebenzimmer erf ammlu ug. FJan mache ich hierdurch die ergebene Mit- theilung, dass ich mit heutigem Tage im Hause Lit. 0 2, Nr. 10 Tages⸗Ordnung: 1. Protokoll, 2. Wahl eines Reviſors, zweier Ortsverbandsvertreter, ſowie 5 Vertreter zum Ortsverbandsſtiftungsfeſt, 3. Verſchiedene Vereinsangelegenheiten, 4. Aufnahme neuer Mitglieder. Zahlreichen Beſuch erwartet 8369 Der Vorſtand des Ortsvereins der Schreiner. AJan“' 1 „Arion“ Mannheim. (Iſenmann'ſcher Männerchor.) Samſtag, 9. Abends halb 9 Uhr Samſtag den 9. Juli, Abends 8¼ Uhr Verſammlung im Lokal 20 1, 1. Die verehrl. Mit⸗ glieder werden dringend gebeten, pünkt⸗ lich und zahlreich zu erſcheinen. 8490 Der Vorſtaud. Wohnungsberünderung. Ich wohne von heute an in 8483 E 4, 18 parterr O nnde an ee fortführen werde. Seihhaus⸗Comiſſionär. ärztlich beſtens empfohlen. Zu haben bei 8455 Johannes Meier, C 1, 14. Lindenhof hier Es wäre ſehr wünſchenswerth, wenn das Waſſerfaß öfters die neu angelegten herigen Lokale O 2, 9. Straßen mit Waſſer beſprengen——2— 25888ee eilung. Dem verehrlichen hiesigen und auswärtigen 6 orte-Lagers ſebst bemälde-alon robe. 8431 75 Mer SUTi A. 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Machte er ihm einen Vorwurf, ſo war es der über ſeinen freiwilli⸗ gen Tod, über ſeine Muthloſigkeit und ſein geringes Vertrauen in das Herz ſei⸗ nes langjährigen Brotherrn. Der Majerbauer konnte den ihn betroffenen Ver⸗ luſt wohl aushalten, die geleerte Stallung war bald wieder gefüllt mit den kräf⸗ tigſteu Zugpferden; doch hatte er bis jetzt kein Schiffreitergeſchäft mehr betrieben, ſondern beſorgte in jüngſter Zeit den Transport der aus dem nahen Steinbruche bei Altenbeuern und Pinswang für die Baſilika in München beſtimmten Mono⸗ litheoloſſe. Meiſt ſtellte er dieſe großartige Fracht unter Aufſicht des Brennſuppenhias, der es verſtanden hatte, ſich das Vertrauen des Majerbauern in hohem Grade zu verdienen und zwar zunächſt bei dem neuen Pferdeankauf, bei dem Hias jede Gelegenheit wahrnahm, ſich in der Gunſt des Majers feſtzuſetzen, der denn auch manches Vergangene vergaß, was zu Ungunſten des Hias ſprechen konnte. Auch die Majerin war dem Hias ſehr zugethan und gab ihm oft Nahrungs⸗ mittel für ſeine Familie mit. Nur mit Treſei vermied der ſchlaue Vorreiter zu⸗ ſammen zu kommen, wie nicht minder mit dem alten Pfannenjakl, der trotz des ihn betroffenen Schlages an ſeiner Rüſtigkeit nichts eingebüßt hatte und nach wie vor mit ſeinem Werkkaſten auf dem Ruͤcken über Land wanderte, um Pfannen und Häfen zu repariren. Doch das Hackbrett hatte er ſeit der Nachricht von Loisls unglücklichem Ende nicht mehr hervorgenommen, der dämiſche Schuſter mußte allein den Leuten zum Tanze pfeifen, wobei ſich ſtets ein zitherkundiger Burſche fand, der das Orcheſter vervollſtändigte. Der alte war auch der einzige, der noch immer hoffte, es könnte der Todt⸗ geglaubte wieder zurückkehren, denn bislang war an das Roſenheimer Gericht keine Nachricht über das Auffinden der Leiche Loisls gelangt, obgleich von dem dorti⸗ gen Amtsvorſtande in jeder Weiſe bei den öſterreichiſchen und ungariſchen Gerichten recherchirt worden war. „Bis's nit ſchwarz auf weiß ſehg,“ ſagte der Alte,„hör's Hoffa nit aaf; er hätt ſi' dent ang'meld't; ſo aber traam i ſchier alle Nacht von eam und ſiehg'n friſch und'ſund ſehg'n wieda kemma über'n Gaſta von Althaus her, und hör'n juchazen ſein Dörfel zua, und ſehg'n's Treſei umhalſen und Hozet halten mit ihr, und da is 8 ma oft, als fanget's Hackbrett am Kaſten ob'n 's zidan an, und dös bedeut' ebbas, dös bedeut ebbas!“ So und ähnlich redete er zu Treſei, wenn dieſe in Hoa'gaſt zu ihm kam, wenn ſie ſich bei ihm ausweinte; oft freilich weinte der Alte mit ihr und ſtrafte ſo ſelbſt ſeine Hoffnungen und Ahnungen Lügen. (Foriſetzung folgt.) 9 Weinheim a/B. gantes kräftiges — Mittelgaſſe Nr. 30. Pferd Oleander! nebſt noch Nenent Victoriawagen 4 prachtvolle, nächſthin reich blühend, und Geſchirr zu verkaufen. wegen Raummangel zu verkaufen. Näheres bei Joſeph Maier, Wo ſagt die Exped. dſs Bl. 8432 Schwetzingen. 8440 Roman⸗Beilage „General⸗Anzeiger“ (Kannheimer Volksblatt.— Fadiſche Volliazeitung.) 8 Die wilde Braut. Erzählung aus dem bayeriſchen Hochlande von Maximilian Schmidt. Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Bald aber ertönte auch das Jammergeſchrei von Frau und Tochter des Verunglückten. Erſtere, eine Frau in den mittleren Jahren, ballte die Fauſt gegen den Angekommenen und brach in Verwünſchungen gegen ihn aus. Sie war durch einen Bekannten in Wien von allem genau unterrichtet worden und forderte jetzt in der herzergreifendſten Weiſe ihren Gatten von dem Herrn zurück. Die Tochter, ein etwa ſechzehnjähriges Mädchen mit dunklen Augen und langen ſchwarzen Haarzöpfen, gab ihrem Schmerze nicht in ſolch lärmender Weiſe Ausdruck, wie ihre Mutter. Sie ſtand blaß und ſchweigend da, aber ihre Blicke trafen den tyranniſchen Herrn ſo niederſchmetternd, daß dieſer ſte nicht auszuhalten vermochte. Ilka, ſo hieß das Mädchen, trug ein echt magyariſches Koſtüm, wie es Loisl auf dem Herwege ſchon vielfach an den Bauernmädchen bemerkt hatte. Trotz der Trauer um ihren Vater war ſie in die landesüblichen hellen Farben gekleidet. Zu dem ausgeſchnittenen Spenſer trug ſie einen rothen Rock, weißen Schurz und eben ſolches Bruſttuch. Ihre Füße waren mit halbhohen, ledernen Wadenſtiefeln bekleidet. „Es war ein Unglück,“ ſagte der Gutsherr begütigend zu der jammernden Frau.„Ich wäre dabei ſelbſt beinahe um meinen Fuß gekommen. Mit unſerm Herrgott müßt ihr rechten, nicht mit mir. Aber ich übergebe euch zur Ent⸗ ſchädigung die Wirthſchaft auf dem Gute lebenslänglich oder jeden Pacht und ſorge für Ilkas Ausſteuer. Weiter kann ich nichts mehr thun, den Todten kann ich nicht mehr lebendig machen.“ Das Geſinde rief dem Herrn ein„Eljen“ zu und dieſer ließ ſich nun durch ſeinen Kamerdiener Janos in ſeine Gemächer führen. Jetzt wandte ſich die allgemeine Neugierde den neuen Pferden und ihrem Wärter zu, denen das unglückliche Weib zum Willkomm einen Fluch entgegen⸗ ſchleuderte. Mit Entſetzen betrachtete ſowohl ſie wie ihre Tochter die Hufe, welche dem Leben des Gatten und Vaters ein ſo plötzliches Ende gebracht hatten. Und als jetzt Loisl nahe an ihnen vorüberritt, riß ſie, wie in einer plötzlichen Vorahnung, ihre Tochter an ſich und rief: „Komm ihm nicht zu nahe! Es erſchlägt auch dich; dann habe ich gar Ein Pianino zu verkaufen. 3879 den in vorzüglicher Qualität, ſolider Ausführung und unter Garantie für guten Sitz, empfiehlt 484 ½ Dutzend Mk. 20. 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Er ſchämte ſich jetzt ſeiner Feigheit und nahm ſich vor, ſchon in den nächſten Tagen den Herrn zu bitten, ihn wieder zu entlaſſen. Aber eine ſchlaf⸗ loſe Nacht machte ihn in dieſem Entſchluſſe beſte, in ſeiner nunmehrigen Lage dennoch auszuharren, und hierin gab der Gedanke den Hauptausſchlag:„'n Treſei is's ihr Will'.“ In ununterbrochener Arbeit vergingen ihm die Herbſt⸗ und Wintermonate. Letztere waren faſt ohne jeden Schneefall und im Gegenſatz zu den Alpengegenden ſehr milde. In der Wirthſchaft, wo er ſeine Verpflegung erhielt, verbrachte er dann die Fuierſtunden, und da die Wittwe des Leibkutſchers, die nun das Geſchäft führte, wie ihre Tochter deutſch ſprachen und den Deutſchen ſchätzten, ſo fand er ſich bald recht heimiſch. Auch die beiden Frauen hielten große Stücke auf den jungen, muthigen„Schwaben.“ Mit dieſem Namen bezeichnet man hier nämlich alle Deutſchen. Gegen das Frühjahr zu erhielt Loisl einen Brief von Hias, worin ihm dieſer mittheilte, daß es für ihn gerathen ſei, noch bis zum Herbſt im Banat zu verbleiben. Er richtete ihm Grüße aus von ſeinem Oedl und von Treſei, forderte ihn aber auch in deren Namen wiederholt auf, in der Fremde auszu⸗ harren, keine Zeile zu ſchreiben, ſie würde ihm die Gründe hierfür bei ſeiner Heimkehr auseinanderſetzen. Die Zeit dieſer Heimkehr kam allmählig, wenn auch für Loisl viel zu langſam, näher. Der Wind ſpielte bald in den lichten Wellen der unermeß⸗ lichen Getreidefelder, und die Zeit der Fexung, wie man hier die Ernte nennt, war weit eher gekommen, als dies im Bayerlande der Fall. Schon ſtrichen wenn auch laue Winde über die Stoppeln. Die Zeit der freiwilligen Ver⸗ bannung Loisl's neigte ihrem Ende zu, und in Gedanken ſah er ſich bereits freudig mit ſeinen Lieben verbunden; denn er ahnte nichts von den Abgründen, welche ſich dort und hier zwiſchen ihm und jenen aufthaten und ſein Glück und ſeine Hoffnungen zu verſchlingen drohten. XI. Der Sommer hatte bereits die ganze Vollgluth ſeiner Farbenpracht über die wieder wankend; er, fand es für's Gilbert. Unterricht in Handarbeiten Traitteurſtraße 13½½ empfiehlt ſich im für Mädchen vom 5, Jahre an, wird Kleidermachen im Hauſe bei billigen 7860] Preiſen u. prompter Bedienung. 6979 ertheilt. — 643— maleriſche Gegend ausgegoſſen, und die Strahlen der Sonne lagen gleich einem goldenen Netze über dem Samerberge ausgeſpannt. Die Uferränder der aus den Bergen herabeilenden Bäche waren überſäet mit der lieblichſten Vergißm ein⸗ nicht und andern Blumen und eine reichgeſättigte, würzige Luft breitete ſich aus über Thal und Hügel. An den tannendunklen Hängen des Gebirges glitten flüchtige Schattenbilder hin, wenn die leichten Wolkengebilde auf Momente die glühenden Sonnenſtrahlen brachen; dann plötzlich blaßte auch das Grün der Wieſen und das Laub der Bäume, um im nächſten Augenblicke wieder friſch und vollgeſättigt das Auge des Beſchauers zu entzücken. So wechſelte auch der blaue Schmelz der üppigen Vergißmeinnichtblüthen in Treſeis Hand, je nachdem das Strahlenauge des Himmels darauf leuchtete oder durch Wolken verdeckt war. Nicht aber ſo wechſelte in des Mädchens Herz das heiße Erinnern an denjenigen, zu deſſen Namensfeſte ſie heute den friſchen Strauß gepflückt hatte; den wollte ſie auf das Grab ſeiner Eltern legen, das ſie ſchon ſo oft mit ihren Thränen benetzt hatte, da es ihr ja nicht gegönnt war, an Loisls wirklichem Grabe zu weinen; wußte es doch niemand. Von unendlicher Traurigkeit befangen, wandelte fie langſam an dem ſchmaleu Pfade längs des luſtig aus den Bergen herabrauſchenden Forellen⸗ baches dahin. Obwohl ſie wenig auf das achtete, was um ſie her vorging, verfolgte ſie doch mit faſt kindiſcher Aufmerkſamkeit den Farbenwechſel der Blüthen in ihrer Hand. So oft ihr Schmelz geſättigter erſchien, dünkte es ihr wie ein Liebesgruß von dem theuren Todten; dann überflog ein leichtes Lächeln ihr Geſicht und ihre Augen leuchteten, um ſchon im nächſten Augenblicke wieder mit ſchweren Thränen umflort zu ſein. Sie ſah ein blaſſes, ſtarres Todtenant⸗ litz und mit kaltem Schauer überlief es ſie. Die Sonne dort oben brachte wohl Leben und Pracht in die ganze Natur, die Todten aber konnte ſie nicht mehr erwecken. Die Sonne ihrer Liebe war untergegangen, ihr Herz war todt für ewig. Wer einmal das höchſte Liebesglück gefunden und dann wieder verloren hat, dem können alle Farben und Gluthen es nicht wieder bringen. Das Herz bleibt kalt, und ohne Wärme verſchmelzen die Farben nicht zu einem glühenden Bilde. Einmal nur liebt das Herz, einmal nur fühlt es die Himmels⸗ wonne; aus den ſüßen Träumen aufgeſchreckt, ſchlummert es nie wieder ein, Aber ſelbſt dieſer kalte Schauer, der gleich froſtiger Nachtluft das ſchmerz⸗ erfüllte Herz erbeben macht, der keine Morgenröthe mehr aufdämmern läßt, dünkte ihr doch wie ein ſtiller Gruß von ihm; denn könnte auch das himmliſche Leben der Liebe vergehen, bleibt die Treue doch ewig. Dieſe Treue aber ſollte Treſei ihrem Loisl brechen. Drang die Mutter ſchon lange in ſie, den Sohn des Schiffmeiſters endlich zu nehmen, ſo verband ſich in neuerer Zeit auch der Majerbauer mit ſeinem Weibe und redete der Tochter zu, ihre Sprödigkeit abzulegen und den Koppenmichl nicht länger abzuweiſen. Der Majer bauer hatte die ganze Seelenqual der geliebten Tochter mitem⸗ pfunden. Nach Loisls Abfuhr war es einer ſeiner liebſten Gedanken geweſen, JjCCſ ²³ A 9. Jult de General-Anzeiger Slellenvermittlungs⸗Bureau General⸗Anzeiger. 4890 E 6, 2, neben der kathol. Spitalkirche E 6, 2 ————...—.—.—.————..—.—— Die geehrten Herrſchaften werden gebeten, uns gefl. in Keuntniß ſetzen zu wollen, wenn eine Stelle, die bei uns ange⸗ meldet war, definitiv beſetzt iſt; tigem Intereſſe. es liegt dies in beiderſei⸗ „Die tit. Jerrſchaften und Arbeitgeber werden Roſtenlos bedient. Anfragen von Auswärts werden nur dann brantwortet,wenn Marke beigefügt iß 5 Näh. Exp. Gew. Zapfburſche geſ Hotelkutſcher geſ. Angeh. Commis geſ. Näh. Exp. Näh. Exp. Jung. Hausburſche in eine Wirth⸗ ſchaft geſ. Näh. Exp. Hausburſchen ſunge, geſ. Näh. Exp. Möbelfuhrknecht geſ. Näh Exp. Maſchiniſt geſ. Näh. Exp⸗ Junge Laufburſche geſ. Näh. Exp. Handwerkern aller Art wird Arbeitsauskunft gegeben. Näh. Exp. Jungen Kaufleuten kann Stelle nachgewieſen werden. Näh. Exped. 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Entree 30 Pfg. auf eine Amtsdauer bis zum 4. Juli 1893 zu Mitgliedern des Stiftungsrathes der Freiherrlich von Hövel' ſchen Stiftung gewählt. Dies wird mit dem Anfügen öffent⸗ lich bekannt gemacht, daß die Wahl⸗ acten 8 Tage lang auf diesſeitiger Kanzlei zur Einſicht der Wahl⸗ berechtigten aufliegen und daß etwaige Einſprachen und Beſchwer⸗ den gegen die Wahl in derſelben unerſtrecklichen Friſt bei unterfer⸗ ligter Stelle anzuzeigen und unter Bezeichnung der Beweismittel aus⸗ zuführen ſind. 84241 Mannheim, 4. Juli 1887. Das Bürgermeifteramt Löwenhaupt. Kieſer. Bekanntmachung. In heutiger Wahltagfahrt wurden durch den Bürgerausſchuß die Herwen: 84231 Kurl Jörger, Commerzienrath, Karl Schacherer, Kaufmann auf eine Amtsdauer bis zum 4. Juli 1893 zu Mitgliedern des Stlftungsrathes für den katholi⸗ ſchen Almoſenfond gewählt. Dies wird mit dem Anfügen mit ͥffentlich bekannt gemacht, daß die Wahlacten 8 Tage lang auf dies⸗ ſeitiger Kanzlei zur Einſicht der Wahhlberechtigten aufliegen und daß etwaige Einſprachen oder Beſchwer⸗ den gegen die Wahl in derſelben unerſtrecklichen Friſt bei dem Bür⸗ germeiſteramt anzuzeigen und unter Bezeichnung der Beweismittel aus⸗ zuführen ſind. Mannheim, am 4. Juli 1887. Das Bürgermeiſteramt. Brüunig. Winterer. Verſteigerung von Früchten Aintag, den II. Juli 1887, Morgeus 11 Ahr läßt Herr J. B. Hoff⸗ mann hier, die Früchte auf dem Halme von folgenden Aeckern im Wa 27 Zur„goldenen Gerſte“ da⸗ Vier verſteigern: 848 6 im Zeitungskiosk und an der Parkkaſſe zu bekommen. fl 3, A. Sranerti Vahringer. 4. Maunheimer Stadt⸗Park. Grosses Concert der verkinigten hieſigen Münner⸗Grſang⸗Pereine Liederkranz, Liedertäfel, Sängerbund, Singverein und der vollſtändigen Kapelle des Königl. Grenad.⸗RNegim. „Kaiſer Wilhelm No. 110, Samſtag, den 9. Juli, Abends 8 Uhr beginnend zum Beſten der hieſigen Ferien⸗Colonien. Eintritt für Jedermann 50 Pfennige, wobei der Wohlthätigkeit keine Schranken geſetzt ſind. Programm an der aſſe. Billete ſind im Voraus in ſämmtlichen Muſikalienhandlun igen, 8434 L Bi aus der Brauerei Heinr. Schwartz, Speyer. Flaschen-Bier per Flaſche 20 Pfg. frei ins Haus geliefert. 17407 Neckarstrasse ner HKof. I. Gu Bei jeder Witterung. Vorstadt 18a. ſtan⸗Wolf⸗Frauenverein Maunheim. 95 den 9. Juli 1887, Abends 6 Uhr er Sakriſtei der CToncordienkirche Samſta in 825 71 GeneralVersammlung, das Jahresfeſt betr., wozu ſämmtliche Vereinsmitglieder hie geladen werden. rmit freundlichſt ein⸗ Der Vorſtand. Samſtag den 16. Juli a.., Abends bräcls ½9 Nur 3. Ordentliche Versammlung Iim Vereinslokal s 2, 21, wozu wir unſere verehrl. Mitglieder hiermit höflichſt einladen. Die Halle bleibt an dieſem Abend geſchloſſen, 84781 Der Vorſtaud. Tagesordnung. 1. Geſuch des Rhein⸗Neckar⸗Gau's um Wiedereintritt unſ. Vereins in denſelben. 2. Vereins⸗Angelegenheiten. ſfcltt lt Mannheim. Samſtag, den 9. Juli 1887, Abends halb 9 Uhr Versammlung im Lokal(„Eintracht“) Tagesorduung: Wichtige Vereinsangelegenheiten. Um zahlreiches Erſcheinen erſucht 8458 Der Vorſtand. Maler⸗ und Tüncher⸗Verein Mannheim. Hundertfunfzigjähriges Fahnenjubiläum am Sonntag, den 10. Juli, Nachmittags 3 Uhr PFesSstazu Rinderfaſſel⸗Berſteigerung. Am 8438 Montag den 11. Jult 1887 8 5 1 155 füß die 5 8 5 Üßt die hieſige emeinde N Fi Ah 1 ee einen fetten Ninder⸗ 48 1N gegen aae de im Rath⸗ Olle 180 6 auſe daß! e öffentlich verſteigern. Coucen 1587 N l, 7 H, 7. Lebende Rhein⸗Aale, Schleien, Barben, Hechte, Karpfen, hochfeinen Aheln ander, ächten Winter⸗ infalm im Aus⸗ ſchnitt(ohne Zugabe) pr. Pfund 2 Ml. Friſche zungen(Soles). Lebend friſche Blaufelchen, Turbots, Bürgermeiſteramt Sponagel. Meng. Tyloler Ohſ. Apricosen, Birmen Kkleine, 8456 Reineclauden J. Knab, C 2, 3. aun Auſezen 2 Mk. 50. Neue Häringe Pfg. Kieler Bücklinge, Aale, Störfleiſch ꝛc. ꝛc. Hochfeine Sardellen per Pfd. 1 M. Neune ruſſ. Sardinen, Samſtag, 9. Juli, Morgens 9¼ Uhr Schrlfterklärung: dent Nachmittags 2¼ Uhr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher Angebote. 5 Citronat J. Graf, Neckarſteinach. ſtender See⸗ Tafel⸗ u. Suppen⸗Krebſe. Lebende Bachforellen, pr. Pfd. wieder eingetroſſen, per Stück 12 durch die Hauptſtraße der Stadt, wozu ſämmliſche Mitglieder und Ge⸗ ſchäftscollegen erſucht werden, Nachmittags ½3 Uhr im Lokal E 5, 1011 ſich gefl. einzufinden.— Schluß der Kartenausgabe Samſtag Abend.— Karte keinen Zutritt. Der Vorſtand. Jorlenr und buchene Vohnenſtechen empfehlen zu Schulz, Keneen; Aennbrin. Siee Großh. Bad. Hof⸗z ind Aationaltgeater Freitag, 7* 156. Vorſtellung. den 8. Juli 1887. Abonnement B. Der Dorfbarbier. Komiſche Oper in 2 Akten. Muſik von Schenk.(47989. Lux, Dorfbarbier 1„Herr Ditt. 0 8 Suschen, ſeine Mündel.Fräul. Sorger. Rund, Schulmeiſter Herr Mödlinger. Joſeph, Pachtersſohn 5 Herr Peters. 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