. —4 — Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ Abonmement: 50 Pfg. monatlich, ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung. Erſcheint käglich, Sonun- und Feſttage ausgensmmen. Inſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Nr. 196. ei Unſere heutige Nummer um⸗ faßt mit der Roman⸗Beilage, ſowie der Südweſtdeutſchen Schach⸗Zeitung 12 Seiten. Die nächſte Nummer des Ge⸗ neral⸗Anzeiger erſcheint Montag Vor⸗ mittags halb 11 Uhr. 2 Gnglands Doppelſpiel das wir wiederholt gekennzeichnet haben, die politiſche Heuchelei, welche alle Kreiſe in England aus„Ge⸗ ſchäftsrückſichten“ beherrſcht, zeigt ſich jetzt wieder an⸗ läßlich der bulgariſchen Ereigniſſe. Der„Standard“, das der Regierung naheſtehende Organ, legt der Note Rußlands an die Pforte keine große Bedeutung bei und ermuntert den Prinzen Ferdin and auszuharren, indem es ſchreibt:„Endlich haben die Mächte ihre Anſicht über die Erwählung des Prinzen Ferdinand zum Fürſten Bulgarien und die daraufhin in Ausführung des ihm vom bulgariſchen Volke über⸗ tragenen Mandats unternommenen Schritte ausgeſprochen. Oeſterreich(), England und Italien haben den diplomatiſchen Vertretern der Pforte mitgetheilt, daß ſie, während ſie eine Transaction, die nicht im Ein⸗ klange mit dem Berliner Vertrag ſteht, nicht billigen können, dennoch keinen Proteſt zu erheben beabſichtigen. Die Auffaſſung des St. Peters burger Cabinets über die Lage iſt eine weſentlich andere, und Fürſt Bismarck ſcheint aus Gründen, die er am beſten weiß, (ſoll er ſie etwa dem„Standard“ mittheilen? D. Red.) begierig zu ſein, ſeine Sympathie mit der ruſſiſchen An⸗ ſicht auszuſprechen. Frankreich hat ſich noch nicht erklärt, aber es beſteht wenig Zweifel, daß er ſich mit der beſcheidenen Rolle begnügen wird, zu dem, was Ruß⸗ land vorbringt, Ja und Amen zu ſagen. „Es iſt vollkommen wahr, daß nach dem Berliner Vertrag der Fürſt von Bulgarien erſt von der Pforte und darauf von den Mächten anerkannt werden muß. Rußland vergißt aber hinzuzufügen, daß die Pforte ſo⸗ wohl wie die Mächte den Prinzen Ferdinand ſofort an⸗ erkennen würden, wenn nur Rußland ſeine Einwände gegen dieſen und jeden andern Kandidaten, der nicht ein ſerviles Werkzeug Alexander III. iſt, aufgeben wollte. Ohne Zweifel betrachtet Herr v. Giers oder der Meiſter des Herrn v. Giers es als einen Triumph der Staatskunſt, ſein monſtröſes Vorgehen hinter dem Schein der Geſetzmäßigkeit zu verbergen. Die ruſſiſche Note wird an der wirklichen Lage Bulgariens nichts ändern, wenn die Bulgaren und ihr neuer Fürſt nur zuſammen halten.(Wie lange noch? D. Red.) „Das geringſte Zeichen von Furcht und Zaudern aber würde dem Prinzen Ferdinaud verhängnißvoll wer⸗ den. Er erklärt jedoch, daß er bereit iſt, ſein Leben für Bulgarien zu wagen. So ſollte er handeln und gerade wenn er ſein Wort einlöst, wird ſein Leben nicht in Gefahr kommen. Es war hohe Zeit, daß der von der St. Petersburger Diplomatie geſchürzte Knoten durch⸗ Feuilleton. — Geſchichte des Hauſes Rothſchild. Unter dieſem Titel iſt kürzlich ein recht umfangreiches Werk ichee in welchem der Amerikaner John Reeves in möglichſt eingehen⸗ der Weiſe die Schickſale der Familie Rothſchild und ihrer einzelnen Mitglieder erzählt, einer Familie, welche ſeit einem Jahrhundert die finanziellen Angelegenheiten von gauz Eu⸗ ropa gelenkt hat und deren Geſammkpermögen das koloſſalſte auf dem geſammten Erdenrund iſt. Den Grund zu dieſem Vermögen legte bekanntlich der ehrliche a Jude Mahyer Anfelm Rothſchild, welchem der Landgraf Wilhelm IX. von Heſſen ſein Vermögen von 12 Millionen Mark anver⸗ teaute mit dem Anheimſtellen, damit nach Belieben zu ver⸗ fahren, wenn es nur vor den räuheriſchen Händen Napo⸗ lebns bewahrt werde. Mayer Anſelm operirte mit dem Gelde in London, wo ſein Sohn Nathan ſich aufhielt, und erwarb ſich dadurch ein ahnſehnliches Vermögen, welches noch durch die Geſchäflsbeziehungen zu dem mestonh von Wellington beträchtlich vermehrt wurde, an dem Rothſchild acht Jahre hindurch jährlich 150 000 Pfb. Sterling bverdiente. Verſtärkt wurde der Reichthum und der Einftuß der Roth⸗ ſchilds ſobann dadurch, daß England dem Hauſe die Zahlung der bedeutenden Subſidien au die verſchiedenen Fürſten des Continents übertrug. Vor ſeinem am 13. Sepkember 1812 erfolgten Tobe verſammelte der alte Mayer ſeine fünf Söhne Anſelm Mayer, Salomon, Nathan, Jakob und Karl um ſich und empfahl' ihnen folgende drei Dinge: dem Geſetze Mo⸗ ſes treu zu bleiben, ſtets einig zu ſein, und nichts ohne den Rath ihrer Mutter zu unternehmen.„Veachtet ihr dieſe drei Dinge, ſo werdet ihr bald unter den Reichſten die Reichſten ſein und Euch wird die Welt ge— prophezeite der Vater und dieſe Ppes ee hat ſich buchſtäblich er⸗ füllt. Nach dem Tode des Vaters e die Söhne gewiſſermaßen eine Pentarchie; Anſelm behſelt das eaeee in Fran 90 a0 bon de ein tbeigeſchäft in Wien, Nathan in London, Jakob in Varis 11205 Karl in Neapel. Die alte Mutler lebte bis zum Jahre 1849 in der Frankfurter Judengaſſe, vielfach ihren Söhnen mit ihrem Rath zur Seite ſtehend, und ſtarb Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Monnheim und Amgebung. hauen wurde, und wir unſeres Theiles ſind herzlich froh, daß die Bulgaren einen Prinzen gefunden haben, der kühn genug iſt, ihnen beim Durchhauen des Knotens zu helfen.“— Das wundert uns nicht, denn die Engländer freuen ſich immer, wenn anderwärts die Leute aufein⸗ anderſchlagen, —— »Die Ruſtſchuker Pulvevſchwörung. Im ſelben Augenblicke, als in der alten Kaiſerſtadt Tirnowa unter dem Jubel der Zehntauſende der neue Fürſt von Bulgarien den ſo lange verwaiſten Thron beſtiegen, begaben ſich im Norden Bulgariens Dinge, die darthaten, daß auch ſo mancher Schlagſchatten dem ſonſt in roſigen Farben gehaltenen Situationsgemälde nicht fehle. In Ruſt⸗ ſchuk nämlich, der Donauſtadt, in welcher am verfloſſenen Freitag Ferdinand I. eine ſo enthuſtaſtiſche Aufnahme gefun⸗ den, zeigten ſich höchſt beunruhigende Symptome. Verſchie⸗ dene der Regierung naheſtehende Perſonen erhielten Todes⸗ urtheile aiſchen einige Bankiers bekamen Brandbriefe und dem energiſchen Präfekten, Herrn Mautoff, kamen Droh⸗ ungen zu, in welchen dieſem Funktionär in Ausſicht geſtellt wurde,„er werde binnen 48 Stunden ein ärgeres Schickſal erfahren als die Männer, welche er vor Monaten auf der Lewend Tabia habe füſiliren laſſen“. Herr Mantoff iſt bekanntlich ſelbſt das Weßt eines Attentats geworden; er wurde nämlich in Bukareſt in dem Augenblicke, als er aus dem„Hotel Boulevard“ trat, durch zwei Revolverſchüſſe ſchwer verwundrt— der Attentäter, ein Mann Namen Jacobſon, Dragoman des ruſſiſchen Konſulates, ging damals ſtraflos aus, denn er flüchtete nach der That in das ruſſiſche Konſulat und fand dort eine Frei⸗ ſtätte. Nun ſchien es als ob er, wenn auch in einer guten und undurchſichtbaren Verkleidung, wieder in Ruſtſchuk ſpuke, und da gab Mantoff Ordre, auf den Mann zu vigiliren. Am yerfloſſenen erhielt man neue Indizien, daß eine im Dunkeln waltende Attentäterſchaar eine grauenhafte Unthat plane, denn man fand am Abend dieſes Tages eine zum Ruſtſchuker Pulverthurm führende Bigſche men bieſeh nur, deren Brandel ſchon glimmte, als man dieſelbe noch rechtzeitig austrat. In Folge deſſen wurden auch die Wachen am Pulverthurme verdoppelt und dem die Strompolizei handhabenden Nacſalnik(Kommiſſär) Tſchesnoeff die größte Wachſamkeit eingeſchärft. Indeſſen konnte doch das Aufgebot aller dieſer Sicherheitsmaßregeln das geplante Verbrechen nicht ganz verhüten. In der Nacht desſelben Tages, nämlich vom Montag, den 15. auf den 16. wurde um 2 Uhr die Bevölkerung durch einige raſch aufeinander 55 Ve Schüſſe alarmirt; die Detonationen kamen von der Gegend der Pulpverthürme, von der gegenwärtig faſt ganz demolirten baſtionirten Enciente her; Jofort rückte die ganze Wachbereitſchaft aus und man fand in der Nähe der ehemaligen„Seraskierbaſtion“ den Wachpoſten Teodo⸗ roff vom Tuna⸗Regiment tödtlich verwundet, drei Revolverkugeln hatten ihn getroffen und der Sterbende war nur einige Worte zu ſtammeln im Stande. Seiner Ausſage nach hätte er einige in lichte Kitteln gekleidete Männer anſchleichen geſehen, welche, als er ihnen„Stoj“(Steh!) zurief, zuerſt wegzulaufen Miene machten, dann aber umkehrten und auf ihn ihre Schußwaffen abfeuerten; obwohl zu Tode getroffen, riß der verwundete Soldat ſein Gewehr von der Schulter und ſandte auf's der Hane eine Kugel ſeinen Mördern zu; jedenfalls hatte der Schuß, den der Unglückliche gethan, die andern Wachpoſten alarmirt und ſo für 12 5 Tag wenigſtens die Ausführung des geplanten Bubenſtückes vereitelt. Der Soldat Teodoroff ſtarb kaum zwei Stunden nach dem Attentat. Die ganze Gendarmerie iſt hinter den Mördern her und man hofft bald ſie dingfeſt zu machen. Dem Fürſten iſt über den Vorfall ſehr umſtändlich tele⸗ graphirt worden, Ium Alter von 96 Jahren. Abergläubiſche Furcht, daß ſie ihren Söhnen damit Unglück brächte, hielt ſie davon ab, ihr beſcheidenes Heim in dem ſchmutzigen Judenviertel aufzu⸗ geben. Von dieſen fünf Söhnen nun und ihren Nachkommen entwirft der Verfgſſer Portraits, hei denen er ſich bemüht, ſie ohne 1 Schmeichelei der Wirklichkeit ſo ähnlich wie nur möglich zu geſtalten. Unter dꝛeſen fünf Rothſchild's war der Chef des Londoner Hauſes, ginellſte. Bezeichnend und vielleicht nicht überall bekannt iſt ſein Verhalfen gelegentlich der Schlacht bei Waterloo. Wiſſend, daß der Ausgang dieſer Schlacht auf dem Geldmarkt eine ganz bedeutende Wirkung ausüben mnßte, hatte Nathan Maher ſich perſonſſch nach dem Schlachtfelde begeben, um den Gang der Schlacht zu beobachten. Kaum war der Sieg für die Verbündeten enkſchieden, ſo eilte er ſ ſchnell es an⸗ ging, nach der Küſte, fuhr mit einem Schnellſegler bei Sturm und Unwetter über den Kanal und erreichte London volle 24 Stunden vor dem offtztellen Courier, welcher das Siegesbulletin überbrachte. Statt nun aber mit ſeiner Nach⸗ licht an's Licht zu treten, that er als ſei alles verloren, was zur Folge hatte, daß alle Werthe im Nu ganz enorm herabgingen. Er ſelbſt verkaufte ſeine Papiere, allein unter der Hand ließ er durch Agenten alles aufkaufen, was er erlangen konnte, und als am andern Tage die Siegesnach⸗ richt eintraf und eine rieſige Haufſe eintrat, hatte er etpa eine Million Pfund Sterling verdient. Charakteriſtiſch füür den Stolz des Millionärs iſt die folgende Anekdote. Eines Tages hatte ſich die Bank von Englaud geweigert, ſeine Wechſel zu diskontiren, da ſie mit Privatperſonen! nicht negotiire. Dadurch fühlte Nathan Maher ſich heleidigt und beſchloß, ſich zu rächen. Nachdem er in ganz England alle irgend aufzutreibenden Noten der Bank hatte aufkaufen Wſer erſchien er eines Tages an der Kaſſe der Bank und ließ ſich eine Fünfpfundnote in Gold umwechſeln, wobei er jedes einzelne Goldſtück genou prüfte. Als das geſchehen, ex eine zweite Note und ſo fort bis er ſein dickleibiges Portefeuille geleert hatte. Der Inhalt eines weiten Portefeuilles folgte, und ſo trieb er es ſo lange, bis ſic Dienſtſtunden vorübher waren, worauf er in Aus⸗ ſicht Nathan Meyer, der ori⸗ ſtellte, daß er das Geſchäft am nächſten Tage fortſetzen Sonntag, 21. Auguſt 1887. Ein ſozialdemokratiſcher Partei⸗ kongreß. Der ſchon ſo oft ſignaliſtrte, aber ſtets wieder hinausgeſchobene ſozialdemokratiſche Parteikongreß ſcheint gegenwärtig iu Zürich ſeine Erledigung zu finden. Mehrere der bekannteſten Parteiführer, darunter die Abgeordneten Singer und Grillenberger, ſind dort bereits eingetroffen, Andere werden dieſer Tage erwartet. Offen⸗ bar hatte man nur auf die Zeit gepaßt, wo die in Freiberg verurtheilten Führer ihre Strafe verbüßt haben. Gleichwohl dürfte dieſe Zuſammenkunft von den früheren Kongreſſen in Kopenhagen und Schloß Wyden merklich verſchieden ſein, was allerdings durch die gegenwärtigen Parteiverhältniſſe der Sozialdemokraten bedingt iſt. Schon im Sommer des Jahres 1885, als die „Frankfurter Genoſſen“ durch ihren bekannten Aufruf die Auflehnung der radikalen Richtung gegen die nach ihrer Meinung zu ſchlaffe Haltung der Reichstagsfraktion inſcenirt hatten, verlangte man allgemein nach einem Kongreß; da jedoch dieſem Verlangen zugleich Anträge auf Ausſchluß mehrerer Mitglieder, beſonders der Herren Frohme, Viereck und Heine, beigefügt wurden, ſo ſchob man den Kongreß unter allerhand Vorwänden hinaus. Im Frühjahre 1886, als ſchon in den meiſten Kreiſen die Delegirten gewählt waren, gelang es dem Partei⸗ vorſtande nochmals, die Sache zu vereiteln, bis dann der ungünſtige Ausgang des Freibergers Prozeſſes ſowie die übrigen Geheimbundsprozeſſe eine weitere Ver⸗ tagung nothwendig machten. Ja, man kann wohl als feſtſtehend annehmen, daß allgemeine Parteikon⸗ greſſe für die nächſten Jahre überhaupt aus⸗ geſchloſſen ſind, da bereits mehrere der einflußreichſten Führer angeſichts der Wachſamkeit der Polizei ſowie der zahlreicheu Prozeſſe die Abhaltung eines ſolchen als ein zu großes Wagniß erklärt haben. An der gegenwärtigen Züricher Zuſammenkunft wird daher nur eine geringe Zahl derjenigen Parteigenoſſen theilnehmen, deren Zuver⸗ läſſigkeit als völlig erprobt gilt. Freilich dürfte dieſe Exkluſtoität bei manchen Parteimitgliedern einen neuen Anlaß zu inneren Zwiſtigkeiten darbieten. Deutſches RNeich. * Maunheim, 20. Auguſt. Ueber das Befinden des Kronprinzen wind der berliner„Voſſ..“ aus London auf Grund einer Unterredung mit Macken⸗ zie depeſchirt: Das gegenwärtige Befinden iſt völlig befriedigend und jede Ausſicht vorhanden auf dauernde Hellung. Der Heilungsproceß iſt aber höchſt wahrſcheinlich nur langſam. Die Wucherung iſt zwar nicht wiedergekehrt, gleichwohl aber iſt es nicht unwahr⸗ ſcheinlich, daß die Wucherung noch mehrere Male zum Vorſchein kommt, ehe die vollkommene Heilung bewerk⸗ ſtelligt iſt. Das beunruhigendſte Symptom iſt die be⸗ ſtändige Neigung, ſich zu erkälten. Kalte und feuchte Atmoſphäre hat der hohe Patient durchaus zu vermeiden. Daher ſoll der Kronprinz den Herbſt in Italien zubringen und, wenn er vorher nach Berlin kommt, wird er ge⸗ werde. In gleicher Weiſe hatte er die übrigen neuen Zahlſtellen der Bank mit ſeinen Leuten beſetzt die es ebenſo wie er trieben, ſo daß die Bank an diefſem Tage für Nie⸗ mand weiter zugänglich war, und auch von ihrer Goldreſerve 210,000 Pfßd. Sterl, verausgabt hatte. Als Nathan Maher am andern Tage mit ſeinen neun Leuten wieder erſchien und drohte, daß er es ſo zwei Monate lang fortſetzen werbe, da er nicht geſonnen ſei, die Noten einer Bank zu hehalten, die ſeine Wechſel nicht discontiren wolle, da wurde die Bank doch beſorgt, denn ſie hätte 11 Millionen Pfund in Gold veraus⸗ gaben müſſen. Sie fügte ſich ſeinem Willen und erklärte ſich bereit, ſeine Wechſel wie ihre eigenen zu hynoriren. Er wurde in ſeinem Alter von einer übertriebenen Furcht vor Mördern geplagt, die ihn in manche unangenehme Situgtion brachte. Im übrigen iſt dieſe Geſchichte des erſten Börſenfürſtenhauſes in Europa um ſo leſenswerther und intereſſanter, als der —— ſich ehrlich die Mühe genommen hat, in der Menge der über die Rothſchild' eirculirenden Geſchichten das Wahre vom Falſchen guszuſcheiden. — Tragödie einer ruſſiſchen Frau. Die junge Frau des Adeligen K. machte in Priluki, Pultawaer Gouvernement, ihrem Leben durch Selbſtmord ein Ende. Die Verſtorbene war erſt ſeit zwei Wochen verheirathet. Die Umſtände, welche die junge, ſchöne Frau in den Tod krieben, waren folgende: Als ſie noch Mädchen wax, machte ihr der Kaufmaun X den Höf. Mehrere Monate hindurch bemühte ſich das Mädche ihrein Bewerber aus dem Wege zu gehen; allein nachträgll willigte dasſelbe, welches ſich in großer Noth befand, eſp, ihn zu helrathen. Wie groß aber war die ſchmerzliche Ueber⸗ raſchung des Mädchens, als der Kaufmann ihr exklärte, d er nie die Abſicht gehabt habe, ſie zu heirathen. Die Auffor⸗ derung, zu ihm in's Haus 17 e„wies das Mädchen mit Entrüſtung zurück und brach alle Beziehungen mit dem fauf⸗ mann ah Der gewiſſenloſe T griff nun zu folgendem Er ſchloß mit dem Adeligen K. einen Aabe Vextrag, kr deſſen K. ſich verpflichtete, für 3500 Rubel die Neigung der Schönen zu erwerben dieſelbe zu heirathen und ſodann dem T. zu e Das Mädchen fa beſten Lichte zu zeigen ſucht 2 nialß 42 1— bid odzen de e e 2. Seite. General⸗Anzeiger. 21. Auguſt. nöthigt ſein, ſich gänzlich des Gebrauches ſeiner Stimme zu enthalten. Manuheim, 20. Aug. Es wurde hervorgehoben, daß die bisherigen Veröffentlichungen über die geplante Spiritus⸗Koalition nicht deutlich erkennen ließen, welches Maß von Betheiligung der Brenner daran als Vorbedingung des Zuſtandekommens be⸗ trachtet werde. Jetzt ſchreibt die„Zeitſchrift für Spiritus⸗ Induſtrie“ darüber: 3890 Proz. der Maiſchraumſteuer ſollen ſich bethei⸗ tigen! Wer darf alſo ſehlen? Von den Kartoffelbren⸗ nereien keine einzige. Die 20 Proz., welche heraus⸗ bleiben, ſind die Preßhefefabrikanten und Kornprenner im Weſten, welche Qualitätsbranntwein machen und den⸗ ſelben direkt an Kunden verkaufen. Fehlt eine Kartoffel⸗ brennerei, ſo iſt das Projekt gefallen. Wenn das ernſtlich gemeint iſt, ſo würden die Aus⸗ ſichten für das Gelingen der Koalition dadurch ſehr ver⸗ mindert. Oeſterreich-UAngarn. *Wien, 19. Auguſt. Die ungariſchen Miniſter Tisza und Fejervary ſind hier eingetroffen, um mit dem Kriegsminiſter wegen Abſchluſſes der Verträge über die Beſchaffung der Repetirgewehre zu konferiren. Großbritannien London, 18. Auguſt. Im Dorfe Gowlane bei Ballyhannis wurden geſtern zwei Ausweiſungen voll⸗ zogen. Die dritte konnte nicht zur Ausführung gebracht werden, da die Menge, mit Heugabeln bewaffnet, die Polizei angriff und auch vertrieb. VBufßfland. * Petersburg, 19. Aug. Die geſtrige„Moskauer Zeitung“ bringt einen längeren Artikel, worin ausgeführt wird, daß die Behauptung gewiſſer Blätter, Katkow habe Deutſchland fanatiſch gehaßt, dagegen Frankreich ge⸗ liebt, durchaus auf Irrthum beruhe. Bulgarien. *Sofia, 19. Auguſt. Der deutſche Generalkonſul hat geſtern anläßlich des Geburtsfeſtes des Kaiſers Franz Joſeph ſeine Flagge nicht gehißt, da er die diplomatiſchen Beziehungen zur bulgariſchen Regierung abgebrochen hat und nur mehr die adminiſtrativen Agenden verſieht. Türkei. * Konſtantinopel, 19. Aug. Nach einer Meldung der(nicht immer zuverläſſigen)„Revue de'Orient“ ſei im letzten Miniſterrathe ein energiſcher Proteſt gegen den Coburger vorgeſchlagen worden, wogegen der Großvezier und der Kriegsminiſter waren, weil durch die ſtillſchweigende Uebereinſtimmung der Majorität der Mächte eine vollendete Thatſache geſchaffen worden ſei. Der Petersburger türkiſche Botſchafter meldete, Rußland werde ſeine Politik vermuthlich auf diplomatiſches Terrain beſchränken. Aus Stadt und Land. * Mauuheim, 20. Auguſt 1887. *Mißſtand. Der erſte Viadukt vom Schloßgarten nach dem Lindenhof iſt bei eintretendem ſtarken Regen bekanntlich oft Stunden lang unpaſſirbar, weil das ſich dort melnde Waſſer keinen genügenden Ablauf hat.— Auch geſtern Vormittag kurz vor 12 Uhr hatte ſich dortſelbſt wiederum fußhoch das Waſſer angeſammelt, ſo daß Jeder, der nicht mit hohen Waſſerſtiefeln verſehen war, einfach umkehren mußte, da das Ueberſteigen des Bahndammes mit Recht ſtrengſtens verboten iſt.— Wenn man bedenkt, daß, wie ſo häufig ſchon, auch geſtern wieder um die genannte Zeit viel⸗ leicht mehr als hundert Frauen oder Kinder, die das Mittag⸗ eſſen vom Lindenhof oder von da nach der Stadt zu tragen hatten und deren Zeit oft knapp genug bemeſſen iſt. um von weither das 75 noch in leidlich warmem Zuſtand und rechtzeitig den Angehörigen überbringen zu können, einfach umkehren mußten, um auf großen Umwegen, die manchmal einen Zeitverluft von 10—15 Minuten zur Folge haben können, ans Ziel zu kommen, ſo iſt es uns geradezu unerfind⸗ lich, warum nicht ſchon längſt hier Abhilfe getroffen worden iſt.— Wir ſind überzeugt, daß es nur dieſer einmaligen An⸗ regung bedarf, um die zuſtändige Nelſtande zu veranlaſſen, ſofort in Weiſe dieſem Uebelſtande gründlich abzu⸗ helfen, zumal es unmöglich mit großem Koſtenaufwand ver⸗ zufällig, daß ſie dem T. gehöre. Die junge Dame konnte die Schandthat ihres Mannes nicht ertragen Sie wurde trüb⸗ ſinnig und vergiftete ſich durch eine Phosphorlöſung. Sie hinterließ zwei Briefe, einen an ihren Mann, dem ſie die That verzeiht, den zweiten an die Polizei, der ſie den T. als den Schulbigen anzeigt. — Maria Stuart. Die Katholiken von Linlithgow, wo im Jahre 1543 Maria Stuart geboren wurde, erbauen gegenwärkig zur Erinnerung an die Geburt und den Tod der edlen Königin ein Gotteshaus, zu welchem kürzlich der Grund⸗ ſtein gelegt wurde. Bei dieſer Feier hielt der Erzbiſchof von Edinburg, Mſgr. Smith, vor einer ungeheuren Volksmenge eine Anſprache, in welcher er ſagte, es ſei außer Zweifel, daß Maria Stuart, der königlichen Märtyrin, welche der grauſamen Eliſabeth zum Opfer gefallen, noch die Ehre der Altäre zu Theil werden.„Es ſind nun drei Jahrhunderte,“ ſo ſagte der Erzbiſchof,„ſeit Maria Stuart ihr Blut für den Glauben vergoſſen hat und wir hoffen, es werde der Tag nicht mehr fern ſein, da wir ſie als Schußpatronin dieſer Kirche ſelbſt werden verehren dürfen. Noch iſt allerdings die Zeit nicht gekommen, aber wir werden nichts verſäumen, um die Angelegenheit in Rom zu betreiben. — RNuſſiſche Offiziere. In ein Eiſenwagrengeſchäft in Thorn traten vor einigen Tagen mehrere Offi⸗ iere und ließen ſich Revolver zur Anſicht vorlegen Der edienende Kommis legte, ſo meldet die„Thorner Zeitung“, den Herren in verſchiedenen Sorten, zwölf Stück, der ge⸗ wünſchten Waffen vor, von welchen ein Revolver gewählt wurde. Beim ſofortigen Abräumen bemerkte aber der Kom⸗ mis, daß nur zehn Stück der vorgezeigten Waaren zurück⸗ elaſſen worden waren, und daß alſo ein Revolver fehlte. Er machte dem älteſten Kommis von dem Verluſte Anzeige, der ort das Geſchäft abſchloß und, unter Mittheilung des Vorfalls, die noch im Laden anweſenden Ruſſen um Her⸗ ausgabe des noch fehlenden Revolvers erſuchte. Die Herren Ruſſen waren zuerſt über die Zumuthung ſehr entrüſtet und ergingen ſich in Schmähungen und Drohungen gegen das Geſchäftsperſona! Als aber der energiſche Kommis dem Hausdiener den Auftrag gab, die Polizei hereizurufen, nahm bunden ſein kann, das Waſſer, auch bei ſtärkſtem Regenwetter, ſofort zum Abfluß zu bringen.— Daß aber hier an einem ſo außerordentlich ſtark frequentirten Wege unbedingt und zwar ungeſäumt etwas geſchehen muß, davon haben wir geſtern uns vollſtändig überzeugt. Abgeſehen vom allgemeinen Verkehrsintereſſe gebietet ſchon die Rückſicht auf die Frauen und Kinder, die ſich mit dem Eſſentragen ohnedies ſchon genug beeilen müſſen, daß ſie auch unbehindert ihren Weg fortſetzen können und nicht nöthig haben, einen mit großem Zeitverluſt verbundenen Umweg zu machen, weil der dem ge⸗ wöhnlichen Verkehr dienende Weg Mangels genügender Vor⸗ ſichtsmaßregeln unpaſſirbar geworden. Ein ausgiebiger Regen ging geſtern Nachmittag, anläßlich des Gewitters, innerhalb der Stadt nieder und waren verſchiedene Straßen der Unterſtadt längere Zeit voll⸗ ſtändig überſchwemmt und daher unpaſſirbar. Intereſſant iſt bei oder kurz nach ſolchen Regengüſſen ein Gang durch die Stadt, weil man hier am beſten die Wahrnehmung machen kann, in welch' troſtloſem Zuſtand die meiſten Trottoirs und verſchiedene unſerer Straßen find. Das Bureau der Gas⸗ fabrik iſt jetzt nur mit Benützung hoher Waſſerſtiefel zu erreichen. Bis jetzt wurde mau immer wegen der Waſſer⸗ leitung auf die Zukunft vertröſtet; hoffen wir, daß nach Fer⸗ gſtellung derſelben auch etwas für die ſehr vernachläſſigte Paſſage geſchieht. Eine(ſchreckliche) Nachricht bringt die„Neue Badiſche Landeszeitung“ in ihrem heutigen Morgenblatte, welche alſo lautet: b. Neckarau, 19. Aug. Die Waldhüter Kohl, Vater und Sohn, ſtießen heute Nachmittag auf zwei auf der Faſanenjagd begriffene Wilderer, deren einer ge⸗ tödtet, während der Andere verwundet wurde. Wie verlautet, ſoll auch einer der Waldhüter werwundet worden ſein—. Ein Kampf mit Wilderern im dunklen Neckarauer Wald! Wie ſchaurig klingt die Kunde! Nach verzweifeltem Ringen gelingt es dem Hüter des Waldrevieres, den einen der Frevler todt zu Boden en ſtrecken und den Anderen durch einen wohlgezielten Schuß kampfunfähig zu machen! Die ganze Schauermär der„Neuen Badiſchen Landes⸗ zeitung“ erweiſt ſich indeſſen nach unſeren Informationen glücklicherweiſe als ein gewaltiger Bär, den ein voreiliger Correſpondent dem Blatte aufgebunden hat. Der Sachverhalt iſt nämlich folgender: Der Waldhüter Kohl von Neckarau traf geſtern auf der ſogenannten Rheininſel, welche bekannt⸗ lich ſehr viele Faſanen beherbergt, zwei Hunde beim Zerreißen mehrerer Hahnen und Hühner. Kurz entſchloſſen, legte er auf die beiden Thiere an und ſchoß ſie nieder. PVoila tout. »Das Waldfeſt des Vereins zur Beſchaffung ärztlicher Hilfe und Medikamente mußte in Anbetracht des feuchten Waldbodens verlegt werden und findet nunmehr am Sonntag, den 28. Auguſt ſtatt. Kirchmeihfeſte. Wie am vergangenen Sonntag ſo findet auch morgen und übermorgen an drei Orten unſerer nächſten Nachbarſchaft zugleich das eſt der Kirchweihe ſtatt: in Neckarau, Ladenbur und Mundenheim. Neben Käferthal iſt es beſonders Neckargau, deſſen Kirchweihfeſt auf viele Mannbeimer eine große Anziehungskraſt ausübt. Dort ſind es die allbekannten wohlreno mmirten Wirrhſchaſten, die einer weiteren Empfehlung nicht bedürfen: Ja der„Studt Mannheim“ mit ihren geräumigen, freundlichen Vokali· täten hat Herr Georg Wörus, im„Eichbaum“ Herr Rathgeber, im„Ochſen“ Herr Helmling, im „Schwanen“ mit ſeinem ſchattigen Gurten Herr Orth, im „Prinz Friedrich“ Herr Schand in, in„Badiſchen Hof“ Herr Wörns und im, Löwen“ Herr Zepp für eine vorzügliche Reſtauration, die jeden Kirchweihbeſucher befriedigen dürſte ſowie für eine vortreffliche Tanzmuſik Sorge getragen.— In Ladenburg wird man bei Frau Günther Wwe. in der Wirthſchaft zur„Roſe“, im Gaſthaus„zum Schiff“ bei Herrn J. Wolf und im„Ochſen“ bei Herrn Rufer neben gutbeſetzter Tanzmuſik gute Speiſen, reine Getränke und aufmerkſame— Zu den Kirchweih⸗ Sud deren Ziel morgen Mundenheim iſt, wird wohl udwigshafen das größte Contingent ſtellen. Dort ſind es in erſter Linie die Wirthſchaften zum„Schwanen“ und zum„Pflug“, die ſich immer eines beſonders zahlreichen Beſuches zu erfreuen haben. Da der ſo lange ſehnſüchtig er⸗ wartete Regen endlich in ziemlich Weiſe einge⸗ troffen iſt, ſo wäre jetzt den Wirthen ſowohl als auch den Kirchweihgäſten über die beiden Feſttage ſchönes Wetter zu wünſchen. Ein Ausreißer. Geſtern Vormittag wurde dahier ein 10fähriger Knabe aufgegriffen, der vor ca 4 Wochen ſeinen in Hanau wohnenden Eltern entlaufen ſein will, an⸗ Pe deßhalb, weil er die Schule nicht mehr beſuchen wollte. er jugendliche Ausreißer, der barfuß ging und defekt ge⸗ kleidet war, wird ſeinen Eltern wieder zugeführt werden. *Todesfall. Die Frau eines Dieners bei einer hie⸗ gen Bank fiel geſtern Miktag in dem Augenblick, als ſie die Küche betrat, plötzlich todt zu Boden. *Unglücksfall. Geſtern Vormittag waren mehrere Maurer mit dem Umlegen von Gerüſtſtangen beſchäftigt Hie⸗ bei fiel eine derſelben plötzlich um, traf einen der Maurer einer der Ruſſen den fehlenden Revolver aus der Rock⸗ taſche und warf denſelben mit den Worten:„Hier iſt der . auf den Ladentiſch, worauf ſich die Herren durch die nunmehr geöffnete Ladenthür eiligſt entfernten. — Ein Rieſenedelweiß. Der Bergführer Franz Pfnüx, rulgo Nock von Königsſee, hatte am 30. Juli mit einem Mitgliede der hieſigen Sektion eine Partie in das Ge⸗ biet der Funtenſeetauern unternommen, und haben dieſe bei⸗ den je ein ſiebenfaches, prächtiges Edelweiß in einer Blume an der Kuhſcheibe in der Nöth gefunden. Dieſe höchſt ſeltene prächtige Abnormität von vollkommen reinem Edelweiß wurde dem Prinz⸗Regenten zum Geſchenk gemacht. Aus der Geheimkanzlei gelangte nun eine höchſt ſchmeichelhafte Zu⸗ ſchrift an den Bergführer Pfnür, worin ihm der Dank aus⸗ und 20 Mark als Geſchenk übergeben wurde. Das ieſen⸗Edelweiß wurde photographirt. Frübh übt ſich ꝛc. In Ebern geriehten ein zwei⸗ und ein 2½ jähriger Knabe in Streit, in deſſen Ver⸗ lauf der ältere einen ſogenannten Zimmermannskloben ergriff und hiermit dem jüngeren an den Kopf ſchlug, in Folge deſſen der Verletzte nach acht Tagen an Gehirnentzündung ſtarb. — Der Zug des Reichskanzlers. Wie Reiſende er⸗ zählen, welche am 12. ds. im nämlichen Zuge don Berlin nach Kiſſingen reiſten, iſt der Zug des Reichskanzlers einer roßen Gefahr entgangen. In der Nähe der Station Bitter⸗ 1 iſt nämlich die eine dadurch geworden, aß eine an der Seite befindliche Kolbenſtange plötzlich zer⸗ brach und, dadurch frei geworden, unter die Räder zu kommen drohte. Der Maſchtnenführer bemerkte ſofort den Schaden und konnte durch raſches Bremſen den Zug zum Stehen bringen. Es wurde 920 die ſchadhafte Maſchine eine neue ſpem ängt und der Zug erlitt nur eine halbſtündige Ver⸗ ätung. — Ein eigenthümlicher Fall von plötzlichem Tode durch Schreck kam dieſer Tage in Birmingham vor. Detec⸗ tive Dobbs hatte den Auftrag, einen Mann in deſſen Woh⸗ nung zu verhaften. Die Frau des Beſchuldigten öffnete dem und ſchlug ihm das rechte Bein ab Der Schwerverletzte wurde mittelſt Chaiſe nach dem allg. Krankenhauſe verbracht. Uufall. Geſtern Vormittag ereignete ſich in der Oel⸗ fabrik ein Unglücksfall, indem ein Arbeiter mit der Hand in ein im Gange befindliches Rührwerk griff, wodurch ihm ein Theil des linken Mittelfingers abgeriſſen wurde, ſo daß ſeine Aufnahme in's allg. Krankenhuus nöthig war. —Vereinsnachrichten. Samſtag, den 20. Auguſt. „Merkuria:! Abends 8 Uhr Gartenfeſt im„Badner Hof.“ Sonntag, den 21. Auguſt. Ortsverband deutſcher Gewerkvereine: Aus flug nach Worms. 5 Schützengeſellſchaft: Kranzſchießen. Neckarau, 19. Aug. Heute ging ein furchtbares mit Hagelwetter vermiſchtes Unwetter über unſer Dorf, wobei es zweimal einſchlug. Das erſtemal ſchlug der Blitz in die evangeliſche Kirche und fuhr dann in das Rathhaus, wo er argen Schaden anrichtete. Der Blitz riß den ganzen Plafond herunter, die Herren, die gerade auf dem Ratshaus waren, kamen mit dem bloſen Schrecken davon. Das zweitemal fuhr er in die Scheuer des Landwirths Peter Haas und zündete. In einem Nu ſtand die mit Heu und Frucht ge⸗ füllte Scheune in Flammen; nur mit genauer Noöth wurde noch das Vieh gerettet. Fahrniſſe und Fünftel hat der Be⸗ troffene verſichert, nur einige Nachbarsleute hatten ihre Frucht nicht verſicherk, die auch mit verbrannten.— Heute erſchoß der Wald⸗ und Jagdaufſeher zwei Hunde auf der ſogenannten Inſel, die ihm mehrere Haſen und Hühner zerriſſen. 5 X. Ebringen, 19. Auguſt. Bekanntlich gehört der hier erzielte Wein zu den beſſeren des oberen Breisgaues. Was dieſes Jahr den Stand der Reben betrifft, ſo war derſelbe durch die Ungunſt der Witterung im Frühjahre kein erfreu⸗ licher; jetzt aber darf man das Vorhandene ein erfreuliches nennen. Die Beeren ſind bereits ausgewachſen und für die gegenwärtige Witterung ganz im geeigneten Zuſtande, einen guten 1887er verſprechend. Die Qualität kann im 15 5 e die Quantität erſetzen; auch ſind die Weinvorräthe ſehr ge⸗ lichtet, weshalb ein ſtiller Verkehr im Weine. 5 Staufen, 19. 10 In unſerm obern Breisgaue iſt überall die Getreide⸗Ernte noch bei beſter Witternng beendet worden und haben die Saaten für die Oelpflan⸗ zen begonnen, die durch die Trockenheit ſich verzögerten. Die Getreiden ſind gut gerathen, ſowohl im Körner⸗ als im Stroh⸗Ertrage, das Ergebniß über Oel ſa amen iſt gut und die Kaufluſt bei zufriedenſtellenden Preiſen eine erfreu⸗ liche. Wohl hat durch Trockenheit der Futternachwuchs Noth gelitten und man begann mit der Oehmternte, was jetzt nach Eintritt fruchtbaren Regens bereut wird, da die Spätjahrsfuttergewächſe ſich erhoben und die Rübenſaaten ſich entwickeln können. In unſerm Reh⸗ lager haben ſich die Trauben ſehr ſchön entwickelt; im all⸗ gemeinen ſteht ein ſogenannter Glücksherbſt in Ausſicht, da in vielen Lagen wenig, in einigen Lagen reiche Trauben zu finden ſind, aber alle ſcheinen einen guten 1887er zu geben. — Die Frühkartoffeln ſind geſund und wohlſchmeckend, aber theuer, da Händler Aufkäufe machen; die Spätkar⸗ toffeln haben auf den Landorten durch die Trockenheiß Noth gelitten, daß ſie ſich wohl nicht werden erholen können. Doch hofft man bei der jetzigen Witterung noch das Beſte. —— R. Ludwigshafen, 19. Auguſt. Der Maurer Jakob Kotter von Altrip wurde am 12. d. M. vom hieſigen Schöffengericht zu 4 Monat Gefängniß verurtheilt, weil an⸗ genommen wurde, daß er es geweſen ſei, der am Abend des 26. Juni d. J. den Arbeiter Valentin Kopp mit einem Meſſer an der Hand verwundet hatte. Der Verketzte, welcher als einziger Zeuge erſchien, ſagte unter dem Eide aus, daß er ungeachtet der herrſchenden Dunkelheit den Kotter am Hute erkannt habe, obwohl er zugeben mußte, den Atten⸗ täter nur von hinten geſehen zu haben, da ſich der Akt als ein hinterliſtiger Ueberfall darſtellte In Altrip angelangt, lief Kotter weinend von Haus zu Haus und betheuerte al⸗ lenthalben ſeine Unſchuld. Dieſer Jammer mochte dem eigent⸗ lichen Thäter wohl zu Herzen gegangen ſein, denn er meldete ich in der Perſon des Schuhmachergehilfen Peter Schnei⸗ er und erklärte dem Kotter den erdan der ganzen Sache. Dieſe Erklärung wiederholte er auch am letzten Sonntag vor der zuſtändigen Gerichtsbehörde und wird der Fall demnächſt nochmals vor dem hieſigen Schöffengericht zur Verhandlung gelangen.— Heute wurde vom hieſigen Schöſſengerichte an einem jugendlichen Meſſerhelden ein Exempel ſtatuirt. Der 17jährige beſchäftigungsloſe Franz Berg, ein durchaus ver⸗ wahrloſter Zurſche, der erſt neulich wegen ſchwerer Körper⸗ verletzung eine Amonatliche Gefängnißſtrafe erhalten hatte, wurde heute wegen eines feigen, heimtückiſchen tates zu 1 FJahr Gefängniß verurtheilt. Dieſe exem⸗ Schluch Strafe verfehlte ihre Wirkung nicht, denn das Schluchzen des Angeklagten verrieth deſſen innere Bewegung. a, Aus der Pfalz, 19. Aug. Ein höchſt ſeltener Fund wurde gelegentlich der Aufdeckung eines Hünengrabes in der Wolfacht bei Zweibrücken gemacht, wo ſich eine ganze Anzahl ſolcher Grabſtätten vorfinden. Man fand einen bron⸗ zenen Armreif, der keltiſchen Urſprungs zu ſein ſcheint und einer geſchichtlichen Epoche angehört, in welcher die Beamten die Hausthüre und war über deſſen Erſcheinen ſo beſtürzt, daß ſie bewußtlos umſank und den Geiſt aufgab. Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. * Wildunger Kurtheater. Man ſchreibt uns aus Bad n(bei Kaſſel): Als Mannheimer eifriger Theaterbeſucher kann ich Ihnen die freudige Mittheilung machen, daß wir hier ebenfalls Theatervorſtellungen haben. Man denke aber nicht etwa bierbei an eine jener herum⸗ wandernden Truppen, die nicht anzuhören ein Vergnügen 5 nein das hieſige Enſemble, unter Leitung des Herrn ſrektor Treptow leiſtet ſehr Anerkennenswerthes und beſitzt einige ſehr gute Kräfte, ſo beſonders Herr Direktor Treptow ſelbſt, Grahl, eine ſehr ſympathiſche, talentirte Dame; Herr Wirth, ein gewandter Darſteller iſt an das Walhallatheater nach Berlin abgegangen, auch der bei Ihnen in beſtem Andenken ſtehende Herr Pollandt war einige Zeit hier und iſt nun in Augsburg thätig. Das Repertoire pflegt ausſchließlich die feineren Luſtſpiele und die Poſſen; ſo werden hier eine Reihe von Novitäten ge⸗ 5 die in Mannheim nicht auf aufgeführt werden: Der chwabenſtreich(Schönthan) Frau Direktor Strieſe, Die Tochter der Hölle, Desdemona's Taſchen⸗ tuch(Kneiſel), Glück bei Frauen, Der Soldaten⸗ freund(Keif-Reiflingen III. Theil von Moſer.) Mit Be⸗ inn der Winterſaiſon wird Herr Direktor Treptow mit ſae„Geſellſchaft nach Kaiſerslautern überſiedeln, um bort as ſtädtiſche Theater zu übernehmen. * Neues Buch. Im Verlage von Roſenbaum u. Hart in Berlin, Kurfürſtenſtr. 8, wird binnen Kurzem eine Sammlung von Erzählungen und Charakter⸗Skiszen unter dem Titel:„Aus dem Reiche des Herzens von Fda Hofmann erſcheinen. Die Arbeiten der Ver⸗ faſſerin, welche durch die Empfehlung des bekannten Schrift⸗ ſtellers, Dr Ma orden bereits verdiente Würdigung geſunden haben, duͤrſten vom Publikum mit großem Intereſſe geleſen werden dercaniſchen Stämme von unſerer Gegend noch nich—— J. Sette don unſerer Gegend noch nicht Beſitzdem No f ͤ ergriffen hatten. Der Armreif hat etwa 8 Zentimeter Durch⸗ fün n hinüberzog und an der ſich gegen] waxren% pt. höher und blieben zu 25½½ pot. gesucht. meſſer und je nach der Form—3 Millimeter Dicke i mit einer ſchönen blaugrünen Patina überzogen. Krochen überreſte wurden nicht vorgefunden, was in Verbindung mit anderen Umſtänden darauf ſchließen läßt, daß dieſer Hügel bereits früher ſchon einmal aufgedeckt worden ſein muß und iſt es auch bekannt daß beſonders unter Karl II., des letzten Heryogs von Zweibrücken an verſchiedenen Orten ſolche Aus⸗ grabungen ſtattgefunden haben, namentlich auf der Hochebene von Käshofen und Breitenbach und damals wahrſcheinlich auch bei den Hünengräbern der Wolfacht. B. Darmſtadt, 19. Aug. Die vom Odenwaldklub er Burgruine Rodenſtein angebrachte G Sdentkt B. v. Scheffel ſoll am 11. nächſten Monats mit einer entſprechenden Feier enthüllt werden, an welcher ſich ſämmt⸗ licſe Sectionen des genannten Klubs betheiligen. Gerichtszeitung. USchwetzingen, 19. Auguſt.(Schöffengericht. Vorſitzender: Großh. Oberamtsrichter Herr Akagtz Ler 517 der Großh. Staatsanwaltſchaft: Herr Rechtspraktikant Straube. Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1) Franz Piſter, Korbmacher von Ketſch, wurde wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt. Körperverletzung, Sachbeſchädigung, Verübung von Thätlichkeiten und Schmä⸗ hung öffentlicher Diener, in eine Geſammtgefängnisſtrafe von 6 Monaten und 3 Wochen und in eine Haftſtrafe von 14 Tagen verurtheilt. Simon und Sebaſtan Piſter, beide von Ketſch, erhielten wegen Sachbeſchädigung und Verübung zon Thätlichkeiten je 4 Wochen Gefängniß. Die weiteren Angeklagten, Hermann Göck und Rudolf Göck, beide von Ketſch, wurden wegen Verübung von Thätlichkeiten in Haft⸗ ſtrafen von je 10 Tagen verfällt. Der Mitangeklagte An⸗ dreas Schreiner von Ketſch wurde von der Anklage Vegen Körperverletzung freigeſprochen. ), Franz Probſt und Georg Probſt, beide von Fried⸗ richsfeld, wurden wegen Körperverletzung in Geldſtrafen von je en mil Konrad von Schönfeld, z. Zt. in Friedrichs⸗ feld, wurde von der Anklage wegen Diebſtahls koſtenlos 155 geſprochen. Die Sonnenfinſterniß. Berlin, 19. Auguſt. „Berlin bot heute Nacht ungefähr denſelben Aublick, wie während der Sylveſternacht; es waren thatſächlich Hundert⸗ tauſende auf den Beinen, um die Sonnenfinſterniß zu er⸗ warten. Schon von 2 Uhr ab ſtrömte die Menge zu Fuß und mit Fahrgelegenheiten aller Art nach den Vororten im Süden, Oſten und Norden. Alle höher gelegenen Punkte der Umgebung waren von vielen Tauſenden beſetzt. Es entwickelte ſich ein überaus lebhaftes Treiben und der Berliner Humor —es war angeſichts des wolkenbedeckten Himmels meiſt Galgenhumor— kam dahei zur vollen Geltung. Wie bercits gemeldet, war von dem Phänomen nur wenig zu beobachten; einige Momente aber gab es doch, während deren die Sonne nur hinter dünneren Wolkenſchleiern verborgen war und als glühende Sichel ſichtbar wurde. Es beſtätigt ſich, daß die wiſſen⸗ ſchaftliche Ausbeute gleich Null iſt. Die auswärtigen Stationen, die von hier aus beſchickt worden ſind, Allenſtein und Königs⸗ berg in Preußen, Frankfurt oder Luckenwalde, Grünberg in Schleſien und Inſelsberg in Thüringen melden ſämmtlich, daß die Beobachtungen durch trübes Wetter verhindert wor⸗ den ſind. Auch aus Jurjewetz am rechten Ufer der Wolga im Regierungsbezirk Koſtrowa, das ſich die belgiſche Expe⸗ dition auserwählt hatte, telegraphirt Profeſſor Dr. Vogel, der dieſer Expedition angehört, daß der Himmel dort durch Wolken getrübt war, es wurden die Protuberanzeen und die Ebromoſphäre beobachtet, die Korona war unſichtbar. Aus Petrowsk Jaroslawski wird dem„Berliner Tageblatt“ de⸗ peſchirt:„Es iſt gelungen, die Beobachtung durch Wolken zu machen: Profeſſor Glaſenapp aus Petersburg nahm ſechs Zeichnungen und zwei Photographien der Korona auf, Pro⸗ feſſor Stanojewitſch aus Belgrad beobachtete im Spektrum die Koronalinie und nahm Photographien auf zum Zwecke der Meſſung der Lichtſtärke, Profeſſor Kononowitſch aus Odeſſa beobachtete ein unterbrochenes Spektrum der Korona. h. Karlsruhe, 19. Auguſt. Wenn allerorts ſo viel von der zu heute Morgen„angemeldeten! Sonnenfin⸗ ſterniß geſehen wurde, wie hier, nehmen die Berichte darüber keinen großen Raum in Anſpruch. Von all' dem darüber prophezeiten konnte auch der aufmerkſamſte Beob⸗ achter weiter nichts wahrnehmen, als die„Trauer der Erde, die allerdings ſehr groß war, denn die„Thränen“ floſſen in Strömen. So bleibt denn nur noch zu conſtatiren übrig, daß die Sonnenfinſterniß in Bezug auf die Möglich⸗ keit, ſie zu beobachten, wie ja prophezeit wurde, eine„totale“ war. Eine recht kühle, faſt kalte Temperatur iſt eingetreten, 15 ſo mehr empfunden wird, weil ſie ſo ganz unvermit⸗ elt kam. Eine Arbeiterſchlacht in Berlin. Berlin, 19. Auguſt. Geſtern ſpielte ſich hier auf dem Nollendorfplatz eine Keilerei ab, welche zu einer förmlichen Schlacht ausartete. Am Nollendorfplatz ſelbſt und in den dicht daran grenzenden Straßen wird zur Zeit an nicht weniger als zehn Neubauten gearbeitet und an jedem ſind etwa fünfzig Maurer und Zimmerleute beſchäf⸗ tigt. Außerdem iſt der Platz durch die Kanaliſationsar⸗ beiten, die dort im vollſten Gange ſind, zur Zeit vollſtändig aufgewühlt. An den drei Rammen, die dabei verwendet werden, ſind im Ganzen ſiebzig Arbeiter thätig, zu welchen noch etwa ebenſo viel Erdarbeiter und Maurer kommen. Zwiſchen dieſen hunderten von Arbeitern iſt es ſchon häufig zu kleinen Reiberen gekommen, die jedoch eſtern Mittag einen ſehr ernſteren Charakter annehmen ſollten. Die Rammer und ſonſtigen Kanalarbeiter werden in den umliegenden Speiſewirthſchaften für ſchlechte Zahler und von den Wirthen nicht gern geſehen. Geſtern ütag ging nun ein Trupp dieſer Rammer in die Deſtillatin von Gärtner an der Ecke der Maaßen⸗ und Schwerinſtraße, und da ſie dort nichts erhielten, zogen ſie nach dem vis-Wris gelegenen Keller von Strauß, bezahlten jedoch auch hier ihre Zeche nicht. Einige Maurer hatten ſich darüber aufgehalten und ihnen lauerten nun die Rammer, die das Lokal früher verlaſſen hatten, draußen auf der Maaßenſtraße auf. Kaum lietzen ſich die Maurer ſehen, ſo ftelen die Rammer über ſie her und einer derſelben, ein gewiſſer Fahrig, ſchlug einem Maurer Jagow mit einem ſchweren Hebebaum ſo heftig über den Kopf, daß Jagow ſofort bewußtlos zuſammenſtürzte. Er wurde ſpäter nach dem Eliſabeth⸗Krankenhauſe geſchafft und iſt dort an den Folgen des ſchweren Schädelbruches, den er den er erlitten, noch im Laufe des geſtrigen Nach⸗ mittags geſtorben. Kaum war Jagow zuſammen⸗ ſcn ſo war auch die Straße ſchon ſchwarz von Men⸗ chen. Die Maurer eilten herbei, um ihren Kameraden zu rächen, und im Handumdrehen war eine fürchterliche Schlä⸗ gerei im Gange, die ſich raſch aus der Maaßenſtraßesnach rbeiter betheiligten. Mit Knüt⸗ teln, Sparren, Hebebäumen und Pflaſterſleinen wurde ge⸗ ſchlagen und geworfen, und über eine halbe Stunde ang wogte der klütige Kampf hin und her. Auf dem Nollendorfplatz waren die Rammer in der Minorität und wurden von den Maurern furchtbar verhauen. Das Re⸗ ſultat war ſchließlich, daß noch zwei Arbeiter vom Platz fort in das Eliſabeth⸗Krankenhaus geſchafft werden mußten. Der eine derſelben hat ſo ſchwere Verletzungen am Kopfe davon getragen, daß auch an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird; der zweite iſt mit einer leichteren Stirnwunde davongekommen. Vier der Haupttheilnehmer an der Prügelei wurden ſofort verhaftet und nach dem Amtsgefängniß in Schöneberg überführt. Der Todtſchläger Fahrig iſt leider zunächſt noch entwiſcht und befand ſich bis 99 85 Abend noch nicht in den Händen der Telegramme. R. Karlsruhe, 20. Auguſt.(Eingetroffen 6 Uhr 30 Min.) Herr Kammermuſikus Lindner, deſſen Ab⸗ leben bereits vor einiger Zeit in den Blättern fälſchlich mitgetheilt wurde, iſt leider geſtern hier geſtorben. Das allbeliebte Mitglied unſeres Orcheſters, das zahlreiche Freunde hier beſitzt, hatte ſich nach Heidelberg zur Ope⸗ ration begeben und iſt erſt in den letzten Tagen hierher zurückgekehrt. H. München, 20. Aug.(Eingetroffen 8 Uhr 20.) Wie Sie bereits gemeldet haben, wählte Herr Richard Stury den Prinzen von Homburg zu ſeiner Antritts⸗ rolle. Derſelbe ſpielte dieſe Rolle geſtern Abend mit ſenſationellem Erfolg. Das Haus, welches ſehr gut be⸗ ſucht war, lohnte den jungen Künſtler bei jeden Gelegen⸗ heit mit kräftigem Beifall und zählte ich vierzehn Her⸗ vorrufe.(Sturys Prinz von Homburg gehört noch nicht einmal zu ſeinen beſten Rollen, wie werden ihn die Münchner erſt dann feiern, wenn er ihnen mit ſeinen klaſſi⸗ ſchen Meiſterſtücken: Carlos, Mortimer ꝛc. entgegentritt.) * Wien, 19. Aug. Der Mörder Schimak wurde zum Tode durch den Strang verurtheilt. * Rom, 19. Aug. Saletta telegraphirte der Re⸗ gierung, Savoiroux ſei in Freiheit geſetzt und ſei Morgens in Maſſauah eingetroffen. *London, 19. Aug. Im Oberhauſe verlieſt Salis⸗ bury eine Proklamation, worin die iriſche National⸗ liga als eine ſtaatsgefährliche Geſellſchaft erklärt wird. London, 19 Aug. Das Oberhaus nahm endgiltig die iriſche Landbill an und vertagte ſich bis Dienſtag.— Im Unterhauſe erklärt Smith, die Regierung ſei nicht der Anſicht, daß die Freilaſſung von Arabi Paſcha mit den Intereſſen Englands, Egyptens oder mit der Gerechtigkeit vereinbar ſei. Balfour erklärt, die Proklamation betreffend die iriſche Nationalliga ermächtigte den Vizekönig von Irland, die Liga in jedem Diſtrikte zu unterdrücken, wo dieſelbe zu Gewaltſamkeiten aufreize. Die Regierung ſei erbötig, am nächſten Donnerſtag die Diskuſſion über dieſen Schritt anzunehmen. * Petersburg, 19. Auguſt. In dem bereits(unter „Rußland“) gemeldeten Artikel der„Moskauer Zeitung“ heißt es: Katkow liebte eigentlich nur Rußland fanatiſch, er ließ ſich in der internationalen Politik von der Ueberzeugung leiten, daß das Wohl des eigenen Landes über allem anderen ſtehen müſſe, daß man deſſen Intereſſen nicht fremden opfern dürfe und daß man ſich in der Politik, da die politiſchen Verhält⸗ niſſe ſtetig wechſelten und der heutige Feind morgen unſer Freund ſein könne, aller blinden, fanatiſchen Feindſeligkeit enthalten müſſe. Katkow ſei dieſen Grund⸗ ſätzen niemals untreu geworden. Schon damit werde das alberne Märchen hinfällig, daß Katkow die Deut⸗ ſchen gehaßt und die Franzoſen geliebt habe. Katkow habe bis an ſein Lebensende die deutſche Wiſſenſchaft und Kunſt hoch verehrt und als Vorbilder für Rußland hingeſtellt. Er habe weder Deutſchland noch die Deut⸗ ſchen gehaßt, letztere im Gegentheil wegen ihres Fleißes, ihrer Ausdauer und Herzensgüte hochgeſchätzt. Seit den Ereigniſſen, die Preußen an die Spitze Deutſchlands geſtellt baben, habe indeß nur Deutſchland Nutzen aus der ruſſiſch eutſchen Freundſchaft gezogen. Rußland habe ſich in der Fähigkeit ſeiner Diplomatie, ohne Nachtheil für die Würde und die Intereſſen Rußlands Freundſchaft mit Deutſchland zu unterhalten, bitter getäuſcht. Unter dieſen Umſtänden ſei es nothwendig geworden, daß Rußland die Aktionsfreiheit ſich wieder genommen habe. Katkow forderte immer nur das Eine, Rußland müſſe in allen internationalen Fragen volle Selbſtſtändigkeit und unbe⸗ dingte Freiheit haben. Ein Bündniß mit Frankreich ſei vorerſt unmöglich, weil man daſſelbe unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen mit Niemandem in Frankreich abſchließen könne, auch würden Rußland durch jedes Bündniß, ſei es mit Frankreich oder mit Deutſchland, nur die Hände gebunden. Ein Krieg mit Deutſchland wäre ſo wenig wünſchenswerth, wie jedes andere natio⸗ nale Unglück. Frankreich könne Rußland nur dann von politiſchem Intereſſe werden, wenn es eine feſte, energiſche, ſtetige Regierung erhalte, gleichviel welcher Herkunft dieſelbe ſei. Nur unter dieſer unerläßlichen Bedingung könne Frankreich auf die ihm zukommende Rolle im europäiſchen Concerte und die ſympathiſche Mitwirkung Rußlands rechnen. * Queenſtown, 19. Aug. Der Dampfer„Porkcity“ iſt heute mit der Mannſchaft und den Paſſagieren des Dampfers„City of Montreal“ eingetroffen, der auf der Reiſe von Newyork nach Queenſtown gänzlich abgebrannt iſt. 13 Perſonen ſind umgekommen; weitere Einzelheiten fehlen. Hannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörse. (Aus dem„Mannheimer Journal“.) Mannheim, 19. August. An heutiger Börse wurden Anilin-Actien zu 249½ pCt. umgesetzt. Verein chem. Fabr, Brauerei Schwetzingen waren ½ pOt. besser gefragt, Brau- erei Sinner 1 pOt. höher, beide aber ohne Ahgeber. Mann- heimer Versicherung wurden zu 810 gehandelt. Lagerhau- Actien blieben 98½ Brief. Oelfabrik-Actien gingen zu 116% pOt. um und blieben zu diesem Preise gesucht. Telegraphische Coursberichte. Frankfurter Effekten-Societät. Frankfurt, 20. August. Credit-Actien 227/% b. Disconto-Comm. 195.20 b. Deutsche Vereinshank 98.10, 20 b. G. Handelsgesellschaft 157.25 b. Staatsbahn 184% 184 b. Lombarden 66%% b. Böhmen 230, ¼ b. G. Gotthard 103.90 G. 104 B. Central 103.50 bez, Nordost 64, 63.90, 64 b. Union 82.30, G. 82.40, B. Westbahn 28.60 bado. Prioritäten 100. 100.20 b. Mecklenburger 184.40, 60 b. Lübecker 163.50, 70 b. Verein deutscher Oelfabriken 116.80 117 b. G. Grazer Tramway 100 b. Italiener 97.70 b. opt. Goldrente 91.40 b. Silberrente 67.15 b. Zproc. Portugiesen 57.25 b. cpt. Türken 14.05 b. Nach Schluss. 6 Uhr 30 Min. Kreditactien 227¾. Schweizes Westbahn Prior.-Aetien 100.40. Mecklenburger 184.50. —— Amerikanische Profukten-Märkte Schlusscourse vom 19. August. mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannhelm. NHew-Vork Ohldage onat Fei⸗ — 5— 55 Mais Schmal:] Calee— Mals banan August 295/6—— 18.— 68— 41/.8½ Septbr. 180— 495/8.76 18.05 89— 410.427/ Oktbr. 81˙⁰ 49778.85 18.20 70⁵ 42—.5308 Novbr. 82570 50% 68¹ 18.25— 4974⁶.58½ Dezbr. 8850 51—.82 18.80 78⁵ 25 6155.— Januar 1888 84% 51 ⁰.87 18.85— 5% 6162 Febr, 86⸗%—— 18.85———5 März 87508—— 18.85——— April 885/8—— 18.65 27—— Mai 895/86—— 18.45 755%8—— Juni 90——— 18.50——— Juli——— 19.50——— Tendenz: Weizen Newyork niedriger, COhicago hüher. Mais her. Schmalz höher. Kaffee höher. Die Schweinezufuhren betragen in Chicago 10)000, an allen Hauptmärkten 24,000, Wasserstands-Nachrichten. Rhein. Lauterburg, 19. Aug. 3,26 Meter, gest, d17. Hannhelm, 20. Aug. 3,75 Meter, gest. 0, 18. Halnz, 19. Aug. 175 Meter, gestb. 0,08. Caub, 19. Aug. 1,76 Meter, gest. 0,08. Coblenz, 19. Aug. 1,95 Meter, gest. 0,04. Köln, 19. Aug. 1,87 Meter, gest. 0, 08. Düsseldorf, 19. Aug. 1,78 Meter, gest. 0,01. Dulsburg, 19. Aug. 1,06 Meter, gest..08. Ruhrort, 19. Aug. 1,18 Meter, gest. 0,01. Emmerleh, 19. Aug. 0,95 Meter, gef. 0,00. Neckar. Hellbronn, 20. Ang. 0½65 Meter, gest, 0, 0l. Hannhelm, 20. Aug..77 Meter, gest. d, 15. Main. Frankfurt, 19. Aug. 1, 20 Meter, gest. 0,00. Mos el. Trlier, 19. Aug. 0,32 Meter, gest. 0,08. An unſere verehrten Leſer richten wir ergebenſt und wiederholt die dringende Bitte, uns ihre Vakanzen in Geſchäfts⸗ oder Dienſtperſonal ſtets mittheilen und ſich bei Vergebung von Stellen vertrauensvoll an uns wen⸗ den zu wollen. Wir ſind in der Lage, die Nachfrage nach Arbeitskräften jeglicher Branche und jeden Berufs in der prompteſten Weiſe befriedigen zu können, indem eine überaus große Zahl von Arbeit⸗ und Stelleſuchen⸗ den bei uns immer vorgemerkt iſt. Die werthen Arbeſt⸗ geber, Dienſtherrſchaften ꝛc. dürfen ſich der gewiſſen⸗ hafteſten Bedienung durch unſer gemeinnütziges Inſtitut verſichert halten. Expedition des„General⸗Anzeiger“ (Abtheilung für Stellenvermittelung). 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Verantwortlich: Für den politiſchen Theil: Julins Ka Für den lokalen und Handelsthelß: 3 Hardber. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: F. A. We Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen druckerei, ſämmtlich in Mannßeim. eeeeeeeeee, 4. Scue General⸗Anzeiger. 21. Auguft⸗ Heichsbank%, Frankfurter Bank%. Coursblaft der Franffurter Börse vom Ig. August. I887. Prüm.-Erklärung 30. Aüg. Ultime 31. Aug. Stasspaplers. Elsenbahn- Aktſen. Bank-Aktien. 4 Jesb. Saats. 99.90 G. Anfshens-Lossg. industrie-Aktien. Ptsch.Relehs-Anlehen106.30 CG. 4 Hess. Ludwigsbahn 4½ Dtsch. Reichsbk. 135.90 bz. Oest..-VIII. E. Fr. 80.40 b. 3¼ Cöln-A lener 181.50 bs. 5 Zuckerf, Waghäusel 70.— P. 2. Erguss. Gonsolg 106.60 C. 44 Bexbacher 221.—. 3 Frankfurter Bank 125.80 G. ſ4 Prag Duzer. 99.80 bz. G. 4 Baxyer Prümien 4 Pigeh. Raison Ges. 116.—b3. G. 2% Frankt. Stadt-Au100.10 6. ſs Eüdek Büchener. 168.20 5, 44 Darmstädter Bank 188.60 b. 3 Ragaß-Gedenburg M. 67.20 b2..] 4 Bad. Prämien. 38.50 f. 5 Sellside-Anstalt 214 e0 ba. 4 Bayr. Oblig....105.70 Ds: 5 Alröld-Fium, I48¼ G. 4 Deutsche Bank 166.90 b. 4 Rudolf Silb. ö. W. fl. 74.70 b..3 Oldenb. 40 Thlr.. 130.60 G. 5 Itseh. Verles. An. 95.60 ba. 4 Württb. ObI..105.80 G. ſ5 Böhm. Nordb... 43½ bz. 4 Dtsch. Handelsges. 74.40 G. 4 Cottharlk Fr. 102.20 bz. 4 St, Raab-Grazer. 97,10 G. 4 Urkk. Brauereldes. 74.— bz. 4 Bad. Oblig...105.20 C. ſ5 Böhm. West.. 229.½ bz. 4 Ptsch. Fereinsbk. 98.— 52..J5 Foscan. Cent. Dire(05.60 G. Badische fl. 35 5 Braueref Storenen 187 8. 4 Gr. Hess, Obl.. M. 105.30 G. ſ Buschth. Et. B. 173½ bz. G. 4 Piso.Jom. p. ult. 125.— bz. Ilantſe und r 0 bz. G. Braunschw, 20 Thir.94.40 G. 4 Lothr. Risen-Werke17.70 bz.& öst. Gol. Rents,.. 91.70 bs. Donau Dran 4 Dresdener Bank 4188.— b. G. Buffalo F. v 50. 40.40 ba. G. Kurh. 40 Thlr.-LEodse 294.40 bs. s Westereg, eons. Alk.161.40 b. 4/% öst, Silb.-R. 6. W. 67.10 G. 4 Pus-Bodenb. 270. bg. 4 Frankf. Bankverein 5 Chio. Miiw. u. St. 105 10. 5 Oester. v. 1860 8. W. 116.20 G. 4 Türk. Tab.-Reg. ult.72.— G. 4 Ost. Pap.[Mai] ö. W. 65.60 bz..%5 Elisabetn 4 Meininger Bank.70 bz..3 Pouisville u. Nashz. 59.50 G. Oesterreich. v. 1864 272.20 ba. Versloh.-Aktlen. 5 Osb. Papier von 188177.70 ba. 5 Franz-Josesf 5 Oesb.-Ung. Bank 16.½ G. 6 Missburl Pac. 60n8. 118.80 0 Oesb. Oredit v. 1858 3 D. Fhönix 20%. 188 P. 5 Ung..-R. p. opt. 61.90 br. ſ5 Galis, OCarl-L. p. ult. 172% ba. 5 Jest. Oreditakt, p..J287./ bz. Denver U. Rio Gr 117.80 6. Ung. Staats fl. 100 211.60 bz. Fkf. Bep. Ners. 10% E. 118.— G. 2 Ung. Pap.⸗Rents. 71.10 G. 5 Graz-Köflacherx„ 175%% G. 5 Ung. Oreditb. p. ult. Gebrgia Aid 359.60 bz..5 Don. Reg. 6. W. fl. 100 8 Erkf. Rückv. 10% E. 1 ſtalienische Rente 07.70 G. 5 Oest. Fr.-Stb.„ 188¾ 62. 5 Wienex Bankysrein74½ d, 380 3 Foll. Comm. fl. 100102.50 G. 4 Providentia 10% E. 127.80 b. 5 Buman. Rente., 64.80 bz. ſ5 Oest. Lokalb. 1125/ G. 4 Württb. Vexeinsbk. 118.50 G. Pfandbrlefe, 3 Madrider Fr. 100 4 ditto Kückv. 205/ E. 128 bz G. 5 Russ. Gold-Rente 107.50 G. 5 OGest. Südbahn.„ 67%8 bz. 4 D. Affektenbank 18.80 bz. ſ4 Erkft. Hyp.-B..101.40 G. Türk. F. 400 inel. Coup..10 bx. Weohsel. Kurze Sicht. 5 Opl. 1877 Rente. 96.10 G. 5 Oest. Nordwest 129.8/6 bz. 4 Fr. Hypothekenbk. 118.80 ba. 4 Erkf. Hyp.-Or.-V. M. 101.20 ba. Freiburger. Fr. 1529.10 bz. 3½ London L. 1020.48 bz. 4 Obl. II. Orient p. ult.54.70 bz. Hlbthal„% 189%. 4 Fr. Hyp. Kredit. 75 G. 4 Jass. Lds.-Bk. M. 104 70 G. Genunsn Doe. 1 5 3 Paxis Fr. 10080.65 bz, 4½ Russ. Consols 1875/89,20 bE. 5 Rudoltktkt Pfrſoritäteg. 31¼% Nass. Dds.-Bk. M..60 G. Mailänder Fr. 45042.70 G. 4 Wien U. 100168.88 bn, 5 Russ. An!. 1880 p. opt. 79.90 G. 5 Foxarlberger 4 Elis. Sr. stptl..94.40 bz. Rhein. Hyp.-B..102.70 G. Malländer.. Fr. 10 deldsortes. 5 Serb. Rente 78.80 b. 4 Bern-furas 87.— bz. 4 Elis.-Pr. stfr. M. 101.20 G. 4 Südd..-Cr. M. 101.60 G. Meininger ffl..24.40 bE. Dukaten.51—47 5 Serb. HRisenbahn 79.60 bz. Gotthard-Bahn Fr. 103.90 bz. 4 Franz.Jos. Silb. ö. W. 77.80 bz..%5 Egypt. Cr. Fone F. Neuchatele Er. 1019.10 bz. 20 Er.-Stücke 16.18—14 4 Spanier. 466.50 bz..4 Schweiz. Central,„108 50 63. 5 Oesb..-Lb. fl. Pr. 99.90 bz. 5 Ital. Imm.-Ges. Lire101— bz..] Schwedise Thlr. 1064.20 bz. Engl. Souvereigns 20.37—33 5 w. Türken 14.05 G. 4 Schw. Nord-Ost Fr. 64.80 Uz. 3 Oest..-Lb. fl. Fr. 57790 bz. Russischs.-R. 92.20 bz. G. V* 9 Rußgs. Imperials 16.78—68 Inif. Egypt, p. ult. 74.50 bz. ſ Verein. Sebwe.- 82.—, G 5 Oest. Staats. fl. 106 89 G. Schwedische J. 101.6 G. h. rs in Gold.19—16 TLadung. No. 18,171. Karl Friedrich Mattes, geboren en 24. März 1864 zu Mühl⸗ acker, zuletzt wohnhaft iu Feu⸗ denheim, . Franz Kempf, geboren am 14. Mai 1864 in Landau, zuletzt wohnhaft in Mannheim, g. Martin Valentin Karg, geboren am 3. Februar 1864 zu Heddes⸗ heim, znletzt wohnhaft daſelbſt, 4. Richnel Spengler, geboren am 26. März 1864 zu Laudenbach, uletzt wohnhaft daſelbſt, 5. Philipp Peter Metz, geboren am 19. Oktober 1864 zu Wein⸗ eim, zuletzt wohnhaft daſelbſt, 6. Heinrich Vogler, geboren am 8. Oktober 1864 zu Weinheim, zuletzt wohnhaft daſelbſt 1 85 525 boren am 29. Februar 1864 zu Amorbach, zuletzt wohnhaft in Mannheim, 8. Gottlieb Trantwein, geboren am 20. Dezember 1864 zu Bern⸗ hauſen, zuletzt wohnhaft in Mannheim, 9. Jakob Albert Filſinger, geboren am 19. Februar 1864 zu Thaiernbach, zuletzt wohnhaft in Mannheim, werden beſchuldigt,— als Wehr⸗ pflichtige in der Abſicht, ſich dem Eintritte in den Dienſt des ſtehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu ent⸗ ziehen, ohne Erlaubniß das Bundes⸗ gebtet verlaſſen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter außer⸗ halb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben. Vergehen gegen§ 140 Abſ. 1 St.⸗G.⸗B. Dieſelben werden auf Dienſtag, den 8. November 1887, Vormittags 9 Uhr vor die I. Strafkammer des Großh. Landgerichts Mannheim zur Haupt⸗ verhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Ausbleiben werden dieſelben auf Grund der nach§ 472 der St.⸗P.⸗O. von den Herren Civilvporſitzenden der Erſatzkommiſſionen zu Maulbronn, Landau, Weinheim, Miltenberg, Stuttgart und Wiesloch über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatſachen ausgeſtellten Erklärungen verurkheilt werden. 10461i Mannheim, den 13. Auguſt 1887. Der Großh. Staatsanwalt. Duffner. Fahrniß⸗Herßeigerung. Montag, 22. Ang. I.., wird in Lit. D 6 No. 17 3. Stock Nachmittag 2 Uhr gegen Vaarzahlung ver⸗ ſtetgert: 10490 Gut erhaltene Herrenkleider, 1 Bügel⸗ eiſen nebſt Roſt, 1 Sopha mit 6 Stühlen, gute Bettung, Roßhaar⸗ matratze, 1 ſchöne Bettſtelle mit Roſt, 1 Kinderwagen mit Bett, 1 Kinder⸗ Badwanne von Zink, 1 Blumentiſch, 1 Felpſtuhl, 1 Garderobeſchrank, 1 Küchen⸗ ſchrank und ſonſtige Küchenmöbel. Gg. Humburger, Waiſenrichter. 2*— Jahruiß⸗erſteigerung. Mittwoch den 24. Auguſt Nachmittags 2 Uhr wird in Litera B 4, 7 gegen Baarzah⸗ lung verſteigert. Beltung, Matrazen, 1 franzöſiſche Beit⸗ lade mit Roſt, 1 Bettlade lakirt, 1 Sopha braun, 1 Dito grün Plüſch, 1 ſchöner Sekretär, 1 Commode, 1 Pfei⸗ lerſchrank, 1 kl. Chiffonier, 1 einthüri⸗ ger Schrank, 1 Nähſtock, 2 Tiſche, 1 Nähtiſch, 1 Nachttiſch, 2 Spiegel in Boddrahmen, 1 Leibſtuhl, Rohrſtühle, und anderes. 10548 Gg. Humburger Waiſenrichter. Balentin Friebrich Riffler, ge⸗ ür die Kataß R. 50 Pf., M. L. 20., Kollektion 5 U 7 Freitag und Jamſtag, Nachmittags 2 Uhr WWoll⸗ und Woll⸗ waaren, Kurzwaaren, ſowie eine Parthie Schreibpapier und Buntpapier. 1041 Ferdinand Aberle. Die Sammiung von Beitrügen oßhe in Zug ſolgendes Ergebniß: 10515 R. R. 10., A. K. 5 M,. F. A von F. H. 28., Nachtrag F. H. 3., S. 1., F. A. M. 5., Ph. K. H. 2., H. H. 5., O. H. 1., F. N. 26., N. C. 3., Kollertton G. H. 5 M. 47 Pf, A. L. 3., K. E. 10., J. W. 5., J. W. 50 Pf., L. E. 3., Beitrag des Schweizer⸗Vereing aus der Unterſtützungskaſſe 30., Freiwillig gezeichnete Beiträge der Mitgſieder 8 M. 20 Pf., J. B. 2., H. M. 5., R. F. 3., R. A. 1 M, Summa: 0 175 M. 67 Pf., Von Mlitgliedern des 5 Vereins durch eine Extrakollekte für ein früheres Mitglied unſeres Vereins, welcher ebenfalls von der Kataſtrophe betroffen wurde 34., Sch.⸗V.„Hel⸗ vetig“ Ludwigshafen 182 M. 25 Pf. Den freundlichen Gebern für Ihre freudige Opferwilligkeit ſprechen wir hiermit unſern wärmſten Dänk aus. Der Sch.⸗B. Helvetig“ Maunheim und Ludwigshafen. Verſteigerung. Unterzeichnete läßt wegen Aufgabe ihres gelbgeſchlfts Monutag, 22. Ang. d.., Borm. ½9 Uhr in ihrer Behauſung öffentlich verſteigern: 8 Pferde, 2 ſehr gute Kühe, 1 Rind 1½ Jahr alt, 1 Chafſe, 1 großen Bord⸗ wagen, 2 kleinere Bordwagen, 1 Pfuhl⸗ wagen mit Pfuhlfaß, 2 Paar Heuleitern, 3 Malzſtänder, 1 Malzkaſten, 2 Pfuhl⸗ züber, 8 Pflüg mit Pflugskarren, 2 holz. Eggen, 1 eiſerne Egge, 1 Häckſelma⸗ ſchine, 1 Rübenmühle, 1 Windmühle, 6 Sieber, 3 Pferdgeſchirr, verſchledene Wagenketten, 2 Wagentücher, 200 Stück Fruchtſäcke. 10391 Die Verſteigerungsbedingungen werden bei der Verſteigerung bekannk gegeben. Wallſtapt, den 15. Auguſt 1887. Johaun Sohn Wittwe. Bauaufſeher. Nr. 1006. Zur Ueberwachung der Rohbau⸗ Herſtellung des Schulhauſes in Lit. U 2 dahier wird ein küchtiger Bauaufſeher geſucht. 1I0524 Bewerber wollen ſich perſönlich unter Vorlage von Zeugniſſen und Angabe der Gehaltsanſprüche bei uns melden, Mannheim, den 19, Auauſt 1887. Das Stadtbauamt Mitter. Heirath. Faſchung Ir daſ Heute ſtarb in Folge eines Schlaganfalles Vater und Schwiegervater, Herr im Alter von 71 Jahren. dieſe Anzeige mit der Bitte um ſtile Theilnahme Mannheim, 18. Auguſt 1887. Die krauernden 105281 Anmeldungen jum Anſchluß an die Waſſerleitung der Stadt Mannheim. Nachdem in geſtriger Sitzung des Bürgerausſchuſſes das Statut für den Bezug von Waſſer aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerk genehmigt worden, bringen wir hiermit zur Kenntniß, daß gemäߧ 5 Abſ. 2 dieſes Statuts für diejenigen Abonnenten, welche ſich ſpäteſtens bis 15. September 1887 zum Waſſerbezug nach§ 3 anmelden, und denſelben mindeſtens auf die Dauer von drei Jahren fortzuſetzen ſich verpflichten, die Anbohr⸗ ungen und die Leitungen bis zum Waſſermeſſer von der Stadt Mann⸗ heim koſtenfrei ausgeführt werden. Der§ 3 des Statuts— ſoweit hierher bezüglich— lautet wie folgt: „Jeder Hausbeſitzer, welcher Waſſer aus der ſtädtiſchen 5Leitung beziehen will, hat ſich ſchriftlich bei der Betriebs⸗ „leitung anzumelden und ein, mit ſeiner Unterſchrift verſehenes „Exemplar dieſes Statuts beizulegen.“ „Durch die ſo vollzogene Anmeldung unterwirft ſich der „Abonnent nicht nur den Beſtimmungen dieſes Statuts, ſo⸗ „wie des Regulativs für Ausführung der Hauseinrichtungen, „ſondern auch gleichzeitig allen etwa noch vorzunehmenden „Aenderungen an denſelben, ſowie den von der Betriebsleit⸗ „ung oder den Behörden noch zu erlaſſenden Vorſchriften.“ Wir erſuchen nun die hieſigen Häuſerbeſitzer, ſich gefl. innerhalb obigen Termins auf dem Bureau des Waſſerwerks, Lit. O 7 No. 10 d parterre, zum Anſchluß ihrer Häuſer an die Waſſerleitung anmelden zu wollen, da nach Umlauf der bezeichneten Friſt, die fragliche Ver⸗ günſtigung des§ 5 Abſ. 2 nicht mehr gewährt werden kann. Ma nunheim, 3. Auguſt 1887. Stadtrath: Bräunig. Meine Wohnung befindet sich von jetzt ab D2 U0. 12, Theaterstrasse. 988b Winterer. Ein Witltwer von 48 Jahren mit einem erwachſenen Kinde, gutem Aus kommen wünſcht ſich mit einer älteren Perſon oder Wittwe, mit Mk. 1000 Baarvermögen, zu verehelichen. 10485 Offerten an d. Expeb. unter Nr. 10488 Stiftungsgelder B. ag auf liegenſchaftliche Unterpfänder ver⸗ mittelt prompt und billig 6578 Karl Seiler, Collecturgehilfe, A 2 4 Ein Geſchäftsmann 0 ̃ wünſcht mit Jemanden den Summiſe! ſions⸗Anzeiger zu halten. 10459 Näheres Q 1, 10. Laden. Maſchinenſtrickereien jeder A ſowie Reparaturen werden raſch und billig ausgeführt bei Linan Kullman D 1, 7/8, Friſeurladen. 105 0 Eine tüchtige Kleidermacherin empfiehlt ſich im Anfertigen von Co⸗ ſtümen, Hauskleidern, ſowie Kinder⸗ kleidern in und außer dem Hauſe bei billigſter Berechnung. 9728 J 4, 12a, 3. Stock. 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