Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel, Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung. Suſcheint täglic FJoun- und Feſttage ausgenemmon. Inſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung., Mannheimer Volksblatt. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Nr. 202. * Gine militäriſche Fraftprobe ſollte der franzöſiſche Mobilmachungsverſuch darſtellen, plötzlich, ganz unerwartet, ſollte ein Armeecorps auf Kriegsfuß gebracht werden, damit es ſich zeige, ob denn auch das franzöſiſche Heer wirklich ſchlagfertig ſei und die vielen Millionen, welche die Heeresorganiſatſon ge⸗ koſtet hatte, auch nützlich angewandt worden waren. Dag ſtellt es ſich heraus, daß der Commandeur des für die Mobilmachung in Ausſicht genommenen Armeecorps bereits ſeit vierzehn Tagen im Beſttze der betreffenden Ordre ſich befindet, damit er ja rechtzeitig ſeine gründlichen Vorbereitungen für die„plötzliche“ Mobilmachung treffen könne, und damit Alles beſtens„klappt“. Jetzt ſchon erfährt man aus den franzöſiſchen Blättern, daß das 17. Armeekorps für den Mobil⸗ machungsverſuch beſtimmt iſt. Die Zeit der Vorberei⸗ tungen beginnt bereits heute. Die Einberufungsbefehle und die endgiltige Weiſung ſind geſtern zur Verſendung ge⸗ kommen. Kriegsminiſter Ferron ordnete eine ſtrenge Un⸗ terſuchung wegen der Amtsverletzung an, durch welche ein Pariſer Blatt in den vorzeitigen Beſitz von Einzelheiten für die beabſichtigten Manöver gelangt iſt. Der„Figaro“ verſichert, die Mobilmachung des 17. Corps werde am 31. Auguſt beginnen und bis zum 15. September dauern. Die Zuſammenziehung der Truppen werde um Caſtel⸗ naudary ſtattfinden. Der Aufſtellung ſoll die Idee zu Grunde liegen, eine auf Toulouſe marſchirende Armee in der Nähe von Montgaillard aufzuhalten. Nun, da Alles ſo ſchön eingeleitet iſt, kann die Theaterkomödie beginnen, der Erfolg kann nicht ausblei⸗ ben und ruhmgekrönt kehrt der Commandeur des 17. Armeekorps aus der Campagne zurück. Es iſt wirklich ſchwer, ernſt zu bleiben! »NVom Reichskanzler. »Aus Kiſſingen wird über den Badeaufenthalt des Reichskanzlers folgendes berichtet: Die Spaziergänge des Reichskanzlers erſtrecken ſich noch nicht bis zum Cur⸗ garten, da der Kanzler die Waldwege zunächſt der ehe⸗ maligen Saline vorzieht und nur, um Beſuche zu erwidern, in die Stadt hereinfährt. Die aus dem königlich baye⸗ riſchen Marſtalle zur Verfügung geſtellten 3 Hofequipagen, 6 Pferde und Bedienung ſind in den Nebengebäuden des Sah enſchlößchens untergebracht, worin ſich auch das nur für den Reichskanzler thätige Poſt⸗ und Telegraphenamt befindet. Von jedem Poſt⸗ und Eilzuge aus fährt dort⸗ hin ein Poſtwagen die Correſpondenz; der Poſtillon wird ſtets noch durch einen Poſtſchaffner überwacht. Die Zahl der Geheimpoliziſten ſoll 20 überſteigen; auch iſt zur Zeit ein halbes Dutzend Gendarmen zur Saline com⸗ mandirt. Gewöhnlichen Sterblichen gelingt es in der Regel nur bei der täglichen Ausfahrt oder Rückkehr vom Sal inenbade, den Reſchkanzler zu erblicken, wo er von der erwartungsvoll ſeiner harrenden Menge ſtets durch Hoch⸗ rufe, Schwenken der Taſchentücher und Hüte ehrerbietigſt begrüßt wird. Der Curgebrauch des Reichskanzlers, welcher ſich eines vorzüglichen Ausſehens erfreut, wird ſich kaum über den 3. September erſtrecken. Feuilleton. — Der Roman eines Defraudanten. Aus Peſt ſchreibt man: Das Budapeſter Nachtlehen hat wieder ein Opfer gefordert? den Selbſtmord des Poſtoffizials Johann Kremla. Der erſt hjährige junge Mann hatte vor Kur⸗ em die Bekanntſchaft einer„ aſſierin in einem obſkuren achtkaffeehauſe in der Thereſienſtadt gemacht und war dem 1 uliebe zum Defraudanten geworden. Als er ſich enkdeckt ſah, ſchoß er ſich eine Kugel in das Herz. Die De⸗ tails des Vorfalls ſind folgende: Johann Kremla iſt aus 5 ebürtig und der Sohn eines Stabsarztes. Vor mehreren Jahren kam er gach der Hauptſtadt und gelang es ihm bei der Polizei eine Anſtellung zu finden. Er apaneirte ziemlich raſch und bezog 2 0 50 als Poſtoffizial ein Gehalt von 700 Gulden und 200 Gulden Quartierzulage. Außerdem erhielt er einen entſprechenden Theuerungsbeitrag. Früher war er bei dem Thereſienſtädter Filial⸗Poſtamt, zu⸗ letzt jedoch bei dem Filial⸗Poſtamt am Joſeſplaß beſchäftigt. Hier hatte er u. A. auch den Verſchleiß von Zeitungsmarken über ſich. Er hatte einen Markenvorrath im Werthe von 500 Gulden. Wenn der Vorrath zur Neige ging, bezog er wieder neue Marken. Er lebte einem den mgchte keinerlei Auslagen und begnügte ſich mit einem fleinen Monatzimmer in der ziemlich entlegenen Räkosgaſſe in der Franzſtadt. Seit ungefähr ſechs Wochen trat in dem Gebahren Kremla's eine eben nicht zu ſeinen Zunſten ſprechende Aenderung ein. Er wurde nachkaſſtg im Dienſte und kam oft in einem Zuſtande ins Amt, der deutlich von einer durchſchwärmten Nacht zergte. Seine Amtskollegen und Freunde machten dem jungen Manne 0 4 Vorſtellungen, welche jedoch wirkungs⸗ los blieben. Kremla geſtand einem ſeiner Freunde, daß er ven einer unſeligen Veidenſchaft zu einem Mädchen erfaßt ſie das als Kaſſierin in einem Nachtkaffehauſe in der There⸗ ienſtadt bedienſtet ſei. Kremla hatte die Bekanntſchaft des Mädchens vor 1 ſechs Wochen gemacht und verbrachte ielther ſeine ganze freie Zeit in Geſellſchaft dieſes Mädchens, welches den jungen Mann zu Auslagen verleitete, zu deren Beſtreitung Kremla's Gebalt nicht ausxreichte, ſo daß er abeslies die dam anvertraute Poſt⸗Oandkaſſe angriff. Geſtern O Beine Oerupation Bulgariens. Die kürzlich zwiſchen der Türkei und Rußland ge⸗ führten Verhandlungen haben bekanntlich damit geendigt, daß die Pforte ſich entſchieden geweigert hat, dem Drängen Rußlands in der bulgariſchen Frage nachzugeben. Die Vorſchläge beſtanden im Weſentlichen darin, daß die Türkei ſofort ſtarke militäriſche Maßregeln ergreifen, Oſt⸗Rumelien beſetzen und den Prinzen Ferdinand auffordern ſollte, das Land zu verlaſſen. Rußland ſeinerſeits wollte ſich verpflichten, auf die andern Cabinette einen Druck auszuüben. Die Pforte erwiderte, daß ſie ſich nicht vom europäiſchen Conzert zurückziehen könne, indem ſie die Initiative er⸗ griffe, gegen ein Fürſtenthum mit Zwangsmaßregeln vorzugehen, welches vertragsgemäß unter die Aegide der Großmächte geſtellt worden ſei. Die Türkei könne daher nur im Einverſtändniß mit den Letzteren handeln. Die Pforte fügte angeblich hinzu, daß Rußland ver⸗ möge ſeiner Stellung ganz andere Mittel und Wege zu Gebote ſtünden, wie es ſich bei der Abdankung des Fürſten Alexander klar gezeigt habe. Sei Rußland abgeneigt, von dieſen Mitteln auf's Neue Gebrauch zu machen, ſo möge es die anderen Mächte überreden, ein Zwangsverfahren in beſchränkter Weiſe zu ſanctioniren, wie es gegen Grie⸗ chenland geſchehen ſei, um dem Willen Europas Achtung zu verſchaffen. In dieſem Falle könne ein Ober⸗Com⸗ miſſär nach Bulgarien geſchickt werden, um die gemein⸗ ſamen Anſichten der Mächte zur Ausführung zu bringen, die regelrechte Wahl eines Fürſten zu betreiben und endlich Ordnung und Geſetz in der Provinz wieder einzuführen. Dieſe Antwort ſoll Rußland ſehr aus der Faſſung gebracht haben, deſſen Zweck augenſchein⸗ lich war. Unruhen zu erregen, welche auf die Abſendung türkiſcher Truppen nach Oſtrumelien ſicher gefolgt wären, um auf dieſe Weiſe einen Vorwand zu haben, weiter nach der Richt⸗ ung vorzugehen, welche Rußland ſtets im Auge hat, ſeitdem es die Kriſis auf der Balkanhalbinſel herauf⸗ beſchworen. Die Antworten der Mächte auf die wiederholten Noten der Pforte ſollen ausweichend ſein, ertheilen keinen klaren Rath darüber, welchen Weg die Pforte nach dem Wunſche der Mächte einſchlagen ſoll und ſprechen ſich ebenſowenig zu Gunſten des Zu⸗ ſammentritts der von der Pforte vorgeſchlagenen Con⸗ ferenz aus.— Wie der Correſpondent des„Standard“ in Sophia berichtet, iſt Prinz Ferdinand ſehr niebergeſchlagen in Folge der Iſolirung, in welcher er ſich ſowohl in Bulgarien, wie dem Auslande gegenüber befindet. Er verlangt, daß die Regierungsgeſchäfte fortgeſetzt werden und beanſprucht natürlich die Beihilfe derer, welche ihn nach Sophia haben kommen laſſen. Zum Unglück hat er bisher noch gar Vormittags war Kremla frei. Er hatte erſt um 2 Uhr Nach⸗ mittags ins Amt zu kommen. Allein es war bereits halb 3 Uhr geworden und Kremla war noch immer nicht auf ſeinem Poſten. Dem Amtschef Kremla⸗s, Herrn Julius Bauer, ſtel die Abweſenheit des jungen Mannes auf; er ſchickte dem⸗ nach einen Diener in die Wohnug Kremla's. Der Diener traf Kremla zu Hauſe. Auf die Aufforderung des Dieners, ins Amt zu kommen, erwiderte der junge Mann mit der deben Nonchalance:„Sagen Sie einfach Herrn Bauer, ich omme nicht ins Amt.“ Als Herr Bauer dieſen Beſcheid er⸗ ielt, verfaßte er eine Anzeige an die Poſtdirektkon und begab ich perſönlich zum Poſtdirektor Raſchka, um die Beſtrafung emla's im Disziplinarwege zu erbitten. Poſtdirektor Raſchka gab Herrn Bauer den en ſ Szobs mit, um nach Kremla zu ſehen. Dieſer befand ſich noch immer zu Hauſe und erklärte, ſehr krank zu ſein und aus dieſem Grunde nicht ins Amt gehen zu lönnen.„Gut“— exwiderte Herr Bauer—„dann werde ich Ihnen gleich den Arzt ſchicken“ Schließlich wurden Kremla die Schlüſſel zu ſeiner Handkaſſe abverlangt, welcher Aufforderung der junge Mann mit ſicht⸗ lichem iderſtreben nachkam. Die Skontrirung der Handkaſſe ergab, daß Kremla zum Defraudanten geworden war und 470 Gulden veruntreut habe. Sofort fuhren Herr Bauer und Herr Szabs nochmals zu Kremlg. Diesmal war die Wohu⸗ ung Kremla's verſchloſſen, doch ſtak der Schlüſſel von innen. Auf wiederholtes Klopfen fragte Kremla wer Einlaß verlange. Als ſich Herr Bauer meldete, antwortete Kremla, daß er ſich im Neglige befinde und Herrn Bauer um ein wenig Geduld bitten müſſe; er werde ſofort öffnen. Im nächſten Augenblick erdröhnte im Zimmer ein Schuß, dem ein dumpfer Fall folgte. Dann blieb Alles ſtill. Es war augenſcheinlich, daß Kremla ſich erſchoſſen hatte. Dieſe Vermuthung erwies ſich auch als richtig, denn als unter Intervention der Polizei die Wohnung geöffnet wurde, fand man Kremla mit durchſchoſſener Bruſt bereits in den letzten Zügen liegend. Als die telepho⸗ der junge niſch verſtändigte Freiwillige Rettungsgeſellſchaft eintraf, lebte j Mann zwar noch, doch gab er bald darauf den Geiſt auf. Die in Kaſchau wohnenden Familienangehörigen Kremla's wurden telegraphiſch von dem unglücklichen Ende des jungen Mannes verſtändigt⸗ Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Sonntag, 28. Auguſt 1887. keine Begeiſterung für ſeine Perſon erwecken können, da die Bulgaren nicht gewohnt ſind an das hochmüthige Benehmen und die herriſche Sprache ihres neuen Füͤrſten. Deutſches Reich. * Mannheim, 27. Auguſt. Es wird offtziell ge⸗ meldet, daß die Geneſung Kaiſer Wilhelms ſich in erfreulichſter Weiſe weiter entwickelt. In den jüngſtver⸗ gangenenen Tagen haben täglich Ausfahrten ſtattgefunden. Die Kräfte nehmen zu, die Geſchäfte werden ungeſtört erledigt.— Der Kaiſer will anfangs nächſter Woche der Beſichtigung der Garderegimenter bei⸗ wohnen, und wird den Kronprinzen vor ſeiner Abreiſe in die Manöver noch in Stettin ſprechen.— Geſtern beſichtigte Kaiſer Wilhelm die ihm vom Prinzen Wilhelm vorgeführte Revolver⸗Modellkanone, wohnte Vormittags von 9½ bis 11 Uhr dem Exercieren der Garde⸗Cavallerie⸗ dipiſion auf dem Bornſtäͤdter Felde bei. *München, 26. Auguſt. Der heute mit dem Ein⸗ Uhr⸗Poſtzuge über die Brennerbahn hier eingetroffene päpſtliche Nuntius Ruffo Scilla wird, ſoweit be⸗ kannt, ſein Beglaubigungsſchreiben erſt Mitte September in feierlicher Audienz überreichen, da der Prinzregent am Sonntag nur zu eintägigem Aufenthalt herkommt. Frankreich. *Paris, 26. Aug. Clémenceau lehnte die Ein⸗ ladung der radicalen Ausſchüſſe ab, auf der Rückkehr nach Paris Toulouſe zu beſuchen.— Miniſterpräſident Rouvier— der gegenwärtig mit Freyeinet in Montreux weilt, wo er zwei Tage zu bleiben gedenkt— wird dem Vernehmen nach am 15. September zu dem Feſtmahle in Nizza erſcheinen, das ihm von den dortigen Arbeitern gegeben wird, und dabei eine Rede über die von ihm beabſichtigten Verbeſſerungen für die Arbeitsclaſſen halten.— Der Miniſter des Auswärtigen, Flourens, trifft nächſte Woche wieder in Paris ein. Flourens beſuchte den ruſſiſchen Botſchafter, der ihn mit dem tür⸗ kiſchen Botſchafter eingeladen, in Moyaux. Belgien. *Brüſſel, 26. Aug, Das Begräbniß der bei den Ruheſtörungen erſchoſſenen Fiſcher fand heute früh 8 Uhr in Oſtende ſtatt. Tauſende begleiteten den Zug, eine große Volsmenge, meiſt Frauen und Kinder, bildete Spalier. Kein Auge blieb thränenleer. Er herrſchte vollſtändige Ruhe. Weder Truppen noch Polizei waren bei dem Begräbniß aufgeboten. Dänemark. Kopenhagen, 26. Aug. Das ruſſiſche Katiſer⸗ paar traf heute Mittag 1 Uhr hier ein. Der König, der Kronprinz und der König von Griechenland waren ihnen mit dem Panzergeſchwader entgegengefahren. An der Landebrücke empfingen die Königin und die Prin⸗ zeſſinnen die Gäſte, welche alsbald durch die mit Flaggen geſchmückte Stadt fuhren, um ſich nach Schloß Fredens⸗ borg zu begeben. — Ein Luſtmörder wurde dieſer Tage bei Trient in der Perſon des N Burger verhaftet. Er hatte ein blutjunges Mädchen ermordet, welche That den Anlaß zu ſeiner Verhaftung gab. Allein es beſtand der Verdacht, daß er noch mehr deraxtige Blutthaten guf dem Gewiſſen habe. Dieſer Verdacht beſtätigt ſich. Sonntag, den 14. d. begleitete eine Bäuerin von Montevgeeino ihre Tochter in die Stadt Trient. Burger begegnete ihnen und ſtellte die Frage, ob ſie Milch hätten; auf die Verneinung entfernte er ſich jedoch; er trug damals ein Taſchentuch, mit Aepfeln gefüllt, in der Hand. Abends kehrte die Bäuerin allein nach Hauſe zurück, Als ſie aber dort am Montag noch nicht eintraf, ging man ſie ſuchen und fand am Dien⸗ ſtag in einem Walde ihre Leiche, nur mit Hemd und Un⸗ terrock bekleidet und mit Zweigen zugedeckt. Die anderen Kleider fand man 30 Meter abſeits, die Börſe war geleert, der Regenſchirm fehlte, das Taſchentuch mit den Aepfeln, das Burger getragen, lag neben der Leiche. Dieſelbe wurde, ohne daß man die Todesurſache näher erforſchte, am Donner⸗ ſtag den 18., alſo am ſelben Tage, an welchem jenes junge Mädchen von Burger ermordet worden war beerdigt. kunmehr wurde die Leiche exhumirt und bei der Sektion konſtatirt, daß die Hirnſchale geſpalten war. Am Halſe eigten ſich Spuren der Erdroſſe 85 auch deuteten mehrere mſtände darauf hin, daß das Weib vergewaltigt wurde, Bemerkenswerth ſcheint ferner, daß man an den Beinkleidern Burger's Blutſpuren entdeckte. Derſelbe iſt übrigens noch beſchuldigt, in der letzten MWoche ein drittes unfſttliches Atttentak perſucht zu haben. Es iſt daher begreiflich, daß die Bevölkerung die Nachricht von der Verhaftung dieſes Scheuſals mit wahrem Jubel aufnahm. — Prinzeſſin Klementine von Koburg in Bul⸗ arien. Die Tochter des letzten Bourbonenkbnigs ſchelnt ſich mit dem Gedanken zu tragen, ihren Sohn in Bulgarien 1 Wenigſtens hat ſie ein Glückwunſch⸗Telegramm er Regentſchaft mit folgender Depeſche erwidert:„Die Er⸗ gebenheit und Anhänglichkeit, welche das edle bulgariſche Volk meinem geliebten Sohne bezeugt, erweckt die Gefühle der 722 5 und der Genugthuung in ſeiner Mutter Herzen. in hievon tief gerübtt, ſowie auch von Ibren freund 2. Seite. General⸗Anzeiger. 25. Aügefr⸗ Aus Stadt und Tand. Maunheim, 27. Auguſt 1887. Militäriſches. Durch Kabinetsordre vom 16. d. M. iſt Folgendes beſtimmt: 3. Badiſches Dragoner⸗Regiment zrinz Karl Nr. 22: Pescatore, Premierlieutenant, als bonnanzoffizier bei Sr. Großh. Hoheit dem Prinzen Karl von Baden kommandirt. 1. Bataillon(Mosbach) 2. Bad. Landwehr⸗Regiments Nr. 110: Mangler und Bode, Secondelieutenants der Infanterie, zu Premierlieutenants efördert. 2. Bataillon(Heidelberg) 2. Badiſchen Landwehr⸗ Regiments Nr. 110: Niedrig, Secondelieutenant der In⸗ fanterie der Abſchied bewilligt. „Auszeichnungen. S. K. H. der Großgeffog hat dem Domänenwaldhüter Adolf Schubert in Heiligkreuz⸗ ſteinach die kleine goldene Verdienſtmedaille und dem Rhein⸗ wart Leopold Schäfer von Honau die ſilberne Rettungs⸗ medaille verliehen. !Beſitzwechſel, Das Wirthſchaftsgebäude Lit. K 4 No. 2¾ ging ſammt Inventar von Herrn Bauunternehmer Gg. Söhnlein hier an Herrn Joſeph Becker, Tüncher und Maler hier über. Abgeſchloſſen durch Agent Adam Boſſert, Lit G 4, 12.— Die Familie Eiſen verkaufte ihr Haus Lit. b 7 No. 8 an Herrn Steph Weber, Bäcker⸗ meiſter hier, um den Preis von 26,000 Mark; abgeſchloſſen durſh Agent Joſeph Gutmann, Lit. D 5, 6.— Die auch von uns gebrachte Notiz, wonach Herr Privatmann M. Lockowitz ſein Wohnhaus H 7, 30 an die Schwarz'ſche Brauerei in Speier um den Preis von 96,000 M. verkauft habe bewahrheitet ſich nach einer uns gewordenen Zuſchrift genannter Brauerei nicht. Baupolizeiliches. Nach einer Bekanntmachung des Großh. Miniſteriums des Innern erhalten die 88 7 Abf. 7 und 32 Abſ. 2 der Baupolizeiverordnung vom 5. Mai 1869 folgende veränderte Faſſung: 8 9 Abſ. 7: Hölzer dürfen bei zwei⸗ und mehrſtöckigen Gebäuden nur mit ihren Enden bis auf 6 em. von der Mitte der Brandmauer eingelegt, bei einſtöckigen Bauten, deren Brandmauern nur 25 em. dick aus Backſteinen hergeſtellt find, aber weder in die Brandmauer eingelegt noch mit ihren Enden aufgelegt werden. Kamin⸗ lichtungen dürfen nicht in die Brandmauer eingreifen. 8 32 Abſ. 2: Die Lichtweite enger, unbeſteigbarer Kamine muß, wenn dieſe in maſſiven Gang⸗ oder Zwiſchenwänden von mindeſtens 1¼ Backſteinſtärke liegen, für einen gewöhnlichen Zimmerofen wenigſtens 1,8 UZ dm., für 2 Oefen 3,24[ dm., für 3 Oefen 4,5 O dm. und darf höchſtens 9 U dm. im Querſchnitt erhalten. Iſt das Kamin ein freiſtehendes oder un Riegelwänden angelehntes, ſo muß es eine Lichtweite von 25 zu 25 em haben. Für gewöhnliche Küchenkamine genügen .26—7,29 U dm. Der Querſchnitt kann viereckig oder rund ſein, muß aber ſtets für die ganze Länge des Kamins recht⸗ winklich auf deſſen Richtung unverändert bleiben. Weltſprachliches. Der Erfinder der Weltſprache er⸗ läßt in Nr. 75 des von ihm geleiteten Weltſprache⸗Blattes folgende Warnung“: Unſere Vp.⸗Literatur wird anfangs von unberufenen Leuten mit unreifen, fehler⸗ und mangel⸗ haften Erzeugniſſen geradezu überſchwemmt.— Wir erſuchen darum all unſere Freunde ſehr dringend, nur ja keine deutſch verfaßte oder überſetzte Vp.⸗Literatur, Grammatik oder ein Wörterbuch oder Vp.⸗Blatt.. zu kaufen, wenn ſie nicht vom Erfinder der Weltſprache erlaubt, gebilligt oder empfohlen ſind. Denn literariſche Pfuſchwerke ſchaden uns ungemein, weil alles Verkehrte derſelben empörenderweiſe meiſt unſerer großen Idee an ſich, nicht aber den Pfuſchern, zur Laſt ge⸗ legt wird. Eventuell zwingt man uns zu gerichtlicher Ver⸗ folgung.“— Es iſt in der That ſehr zu bedauern, daß es Menſchen gibt, die theils für, theils gepen dieſe großartige Erfindung ſchreiben, ja ſogar gegen die einzelnen Regeln dieſer ſchönen Sprache falſche Behauptungen aufſteuen, ohne eben dieſelben genauer zu kennen. Man wende ſich deßhalb am beſten an die Landesvorſtände oder an den Erfinder ſelbſt. Kirchweihfeſte finden morgen und übermorgen in Edingen, Sandhofen, Lützelſachſen und Schriesheim ſtatt. Uufall. In der Nähe der Schloßwache ſpielten geſtern kurz vor 12 Uhr zwei Kinder, als das eine derſelben, ein Mädchen von etwa 5 Jahren, deſſen Kleider in hellen ſtanden, jämmerlich aufſchrie. Ein gerade des eges kommender Herr, die Gefahr, in welcher das Kind ſchwebte, erkennend, eilte auf dasſelbe zu und riß ihm die brennenden Kleider vom Leibe. Leider hat das Kind erheb⸗ liche Brandwunden davongetragen; doch beſteht keine Gefahr für ſein Lehen. Wie ſich nachträglich herausſtellte, hatten die beiden Kinder vor der am Schloßeingange aufgeſtellten Sodawaſſerbude Streichhölzchen, mit denen ſie ſpielten, efunden, wobei ſich eines derſelben entzündete und die Kleider es Kindes in Brand ſetzte. Uunfall. In einem hieſigen Möbelgeſchäft erlitt ein Maſchiniſt geſtern Abend ſo ſchwere Verletzungen an der einen Hand, daß er in das allgemeine Krankenhaus aufgenommen e wugkicszan Geſern 8 Uun Sfall. Geſtern Vormittag ſchlug in der Spiegel⸗ fabrik Waldhef ein Sandwagen um und fiel einem Arbeiter, welcher in gebückter Stellung neben dem Wagen arbeitete, in den Rücken, ſo daß der unter der ſchweren Laſt zu Boden gedrückte Mann ſchwere Verletzungen erlitt und nach dem allg. Krankenhaus verbracht werden mußte. Kundgebungen und von Ihren Wünſchen, mich in Bulgarien en ſehen, wohin zu kommen ich ſehr glückich ſein werde.“(Nach der geſtrigen Konſtantinopeler Depeſche, erlauben wir uns, der hohen Dame zu dem vorgenannten Entſchluß etwas Eile anzurathen. D. Red.) — Zuſtände auf Madagasxar, Unſer Londoner RCoreſpondent ſchreibt uns: Der britiſche Conſul in Tama⸗ tave berichtet an die ierung unter Anderm folgendes: Fahrſtraßen iſt das Nöthigſte, was Madagaskar braucht. Bis jetzt beſtehen nur Fußpfade, da die Eingeborenen glau⸗ ben, daß die elgugeß von Straßen eine ausländiſche In⸗ vaſion zur Folge haben würde. Selbſt der Weg von der Küſte nach der Hauptſtadt iſt gefährlich, da keine Brücken über die Flüſſe exiſtiren, dieſe vielmehr, welche von Croko⸗ dilen wimmeln in Canoes durchkreuzt werden müſſen. Die Eingeborenen tödten die Crokobile nicht aus Furcht. Während der Regenzeit muß man auf dem Wege nach Tamatave bis zur Haupſtadt über nicht weniger als neunzig Flüſſe und Bläche ſetzen. — Drudermord. Der Berettyö⸗Szt.⸗Märtoner Ein⸗ wohner Joſef Tar hat dieſer Tage ſeinen Bruder Emerich mit einem Revolver erſchoſſen. Die Motive der Schreckens⸗ that ſind bisher unbekannt.— In der Gemeinde Pürkerecz vor einigen Tagen ein 12jähriger KRnabe Namens Samuel ajtsa ſeinen kleinen Bruder erſchoſſen. Der Junge ſpielte mit einem geladenen Revolver, dieſer ging los und die Kugel bohrte ſich dem im Zimmer anweſenden Bruder des Knaben im die Stirne ein. Das Kind gab ſofort den Geiſt auf. — Verhaftung eines Advokaten. Aus Agram wird berichtet: Aufſehen erregt hier die Verhaftung des Advokgaten Mathias Koporesics. Derſelbe ſteht im Verdachte eines unnatürlichen Verbrechens gegen die Sittlichkeit. r Ach e er im Csanader Komitate als Pferde⸗ dieb berüchtigte Stefan Kis⸗Joczy unterhielt ſich am Sankt⸗ Stefanstage im Wirthshauſe der Gemeinde Dombegyhaza. Er ſcheint jedoch zu tief ins Weinglas geguckt zu haben, denn als ein woblb ender Landwirth in das Gaſtzimmer eintrat, Zing Kis⸗Joczy ſchnurſtracks auf ihn los und verſetzte ihm ohne ein Wort zu verlieren, mit ſeinem Fokos einen Hieb aufs Haupt. Die Kameraden des ahnunaslos Ueberfallenen *Vereinsnachrichten. Samſtag, 27. Auguſt. Singverein: Gartenfeſt im„Badner Hof.“ „Arion,“ Muſikaliſche Abendunterhaltung im neuen Lokal. Sonntag, 28. Auguſt. „Frohſinn.“ Ausflug nach Neuſtadt a. H. Turnverein: Turnfahrt nach Heidelberg. 1 Heidelberg, 26. Auguſt. Soweit ſich bis jetzt be⸗ urtheilen läßt, wird das vom Verein ehemaliger badiſcher Kanoniere auf übermorgen in unſerer Stadt veranſtaltete Stelldichein ſehr ſtark beſucht ſein, ſollen ſich doch, wie man hört, nahezu 700 Feſttheilnehmer angemeldet haben. Reckargemünd, 25. Auguſt. Geſtern fand in der evang. Kirche hier unter Vorſitz des Herrn Dekan Wöttlin die jährliche Diözeſanſynode ſtatt. Nach der üblichen Ein⸗ leitung ſchritt man zu dem Geſammt⸗Diözeſanbericht, der theils von Dekan Wöttlin, theils von den Pfarrern Haber⸗ mehl und Schah erſtattet wurde Derſelbe bot, wie die Dis⸗ kuſſion zeigte, nicht Vieles von Wichtigkeit. Bei der Poſition Kirchengeſang(Mufik) iſt hervorzuheben, daß die Synode von den ſogen. Orgelkurſen der Lehrer der Diözeſe Umgang hat, und ſoll beſonders der Koſtenpunkt dieſen Beſchluß herbeigeführt haben. Im Uebrigen nahm die ganze Verhandlung einen ruhigen, würdigen Verlauf.. Fr. A. Freiburg i.., 26. Auguſt.(Oberrheiniſche Ge⸗ werbegusſtellung.) Das Preisgericht hat das Ergebniß der Beurtheilung in einer Schlußſitzung am 25. d. M. feſtgeſtellt und wird dasſelbe denjenigen Ausſtellern, welchen eine Aus⸗ tichnung zuerkannt wurde, baldigſt mitgetheilt werden.— m 8. September(Vorabend des Geburtsfeſtes Sr. K. H. des Großherzogs) wird der weltberühmte Luftſchiffer Securius im Ausſtellungsraume in ſeinem Ballon aufſteigen. O. Donagueſchingen, 26. Auguſt.„Ein Unglück kommt ſelten allein“ ſagt der Volksmund zutreffend und dieſes traurig wahre Wort hat geſtern die Familie des Gefangen⸗ wärters Betzgeaa in ſeiner ganzen Schwere fühlen müſſen. Der Ernährer derſelben kam vor zwei Tagen halberblindet, an beiden Augen am Staar erkrankt, aus der Klinik in Heidelberg zurück und heute putzte der älteſte Sohn ſeinen kürzlich gekauften Revolver und ließ unvorſichtiger Weiſe eine geladene Patrone darin, dieſelhe entlud ſich guf noch nicht aufgeklärte Weiſe und traf den neben ihm ſitzenden 13jährigen Bruder ſo unglücklich in die Schläfe daß der Tod ſofort eintrat. Das Mitleid mit der unglücklichen Familie iſt hier allgemein. Der verhängnißvolle Schütze wurde verhaftet und ins Amtsgefängniß Villingen eingeliefert. „0. Donaueſchingen, 26. Auguſt. Ein jämmerliches Bild für jeden Thierfreund bot ſich unſeren Blicken, einer Milchhändlerin aus Hauſenvorwald ſtürzte ihr erbärmlich ge⸗ nährter Gaul mitten in der Straße zuſammen. Es ict em⸗ pöxend, was für Laſten einem ſolchen halbverhungerten in⸗ validen Pferde aufgeladen werden und es ſollte die Schärfe des Geſetzes gegen derartige Thierquälereien in Anwendung gebracht werden. Gerichtszeitung. Mauuheim, den 26. 55(Ferienkammer.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Baſſermann; Ver⸗ treter der Großherzogl. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Duffner. Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1) Heinrich Weber, Händlersehefrau hier, wurde vom Schöffengericht wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt mit 3 Wochen Gefängniß geahndet. Sie legte gegen dieſes Urtheil durch Herrn Rechtsanwalt Hebling Berufung ein, welche verworfen wird. 2) Georg Sinsheimer II., 54jähriger Makler von Leutershauſen, wurde vom Schöffengericht Weinheim wegen Sachbeſchädigung zu einer Gefängnißſtrafe von 8 Tagen verurtheilt. Seine durch Herrn Anwalt Dr. Roſenfeld gegen dieſes Urtheil eingelegte Nacm wird verworfen. 8) Meta Däuwel, geb. Stachmüller, 47jährige Mühlen⸗ beſitzers Wwe. von Lingenfeld bewog einen Heidelberger Kohlenhändler durch die Vorſpiegelung, daß ſie Vermögen heſitze und mit einem Ober⸗Ingenieur verlobt ſei, ihr von Mitte Februar bis in die jüngſte Zeit Koſt und Logis zu gewähren, für welche Leiſtung dieſer Mk. 340.— Entſchädig⸗ ung Die ſchon zweimal wegen Betrugs beſtrafte 111 1885 wird zu einer Gefängnißſtrafe von 1 Jahr ver⸗ urtheilt. 4) Thomas Henn, led. 21jähriger Hausburſche und Valentin Muſch, verh. 44jähriger Müller, beide in Heidel⸗ herg wohnhaft, wurden vom dortigen Schöffengericht wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt und zwar erſterer zu 4 Wochen Gefängniß und 2 Wochen Haft, letzterer zu 2 Wochen Gefängniß und 1 Woche Haft verurtheilt. Ihre Berufung wird verworfen. 5) Friedrich Stein, 2gjähriger Schneider von Neckar⸗ biſchofsheim und deſſen 25jährige Ehefrau Roſine Zt. in Kirchheim wegen und Urkundenfälſchund. Um Auf ſchub einer Schuld von Mark 40 zu erringen, ſchrieb der An⸗ b eine Bürgſchaftsurkunde, worin ſein Schwiegervater ich verpflichtete, die Schuld in drei Monatsraten zu decken. Die Frau zeigte das gefälſchte Document dem Gläuhiger 5 erhalten eine Gefängnißſtrafe von je einem onat. wollten Rache für ihren Genoſſen nehmen und mochten wohl auch ſonſt Luſt verſpürt haben, ihr Müthchen an dem ver⸗ 1 55 Pferdedieb zu kühlen, ſie ſchlugen daher ſo lange auf is⸗Joczy los, bis er todt am Platze blieb. T. Der Manöverwagen des Kaiſers. Auläßlich der Kaiſer⸗Manöver in den föſtlichen Provinzen iſt für den Kaiſer ein Wagen ganz eigener Conſtruction gebaut worden, welcher mit vollendeter Eleganz einen äußerſt finnreichen Mechanismus verbindet. Die getroffene Vorrichtung geſtattet es dem Kaiſer, ſich vor anſtrengenden körperlichen Bewegungen und Stellungen zu bewahren. So iſt ein leichtes Geländer im Wagen angebracht, auf welches ſich der Kaiſer zu ſtützen vermag, ſobald er im Wagen ſteht, das aber zuſammenklappt, 1 er ſich wieder 118 Ein Kutſcherbock befindet ſich an em Wagen nicht; derſelhe wird, vier Pferde lane, vom Sattel gefahren. Nur hinten iſt ein Sitz für Diener und Jäger. Der Phaeton iſt von einer Berliner Firma hergeſtellt worden, — Geſegneter Appetit. Das„Tiroler Fremdenblatt“ brachte in einer ſeiner letzten Nummern eine Speiſekarte, welche vor kurzer Zeit zu St. Johann im Leukenthale bei einer Primiz von oben bis unten erledigt wurde. Sie bietet angenehme Abwechslung und enthält eine ſo ergiebige Anzahl von Gängen, daß die frommen Primizgäſte hoffentlich ge⸗ ſättigt vom Platze gingen. Man tiſchte folgende Speißen auf: 1. Braune Suppe mit Pudding. 2. Schinken und mit Aſpik. 3. Blaugeſottene Forellen mit Butter. 4. Eingemachte Hühner mit Karfiol und Butterkrafen. 5, Rindfleiſch mit verſchiedenen Gemüſen. 6. Weinmehlſpeiſen. 7. Rehbraten mit Butterbogen und Orangenſalat. 8. Back⸗ hühner mit Salat und Kompot. 9. Linzertorte. 10. Gebra⸗ tene Hühner oder Gänſe mit wälſchem Salat. 11. Braune Mandeltorte. 12. Kalsbraten mit Salat. 13. Blättertorten. 14. Kaffee mit Konfekt.— Lauter ſolide, nahrhafte Speiſen, die die frommen Eſſer da bekommen haben. —Von dem König Otto von Bayern berichtet man aus München: Folgende verbürgte Epiſode liefert einen Beweis, welch hohen Werth der wahnſinnige König doch auf ſeine Stellung legt: Vor einigen Tagen promenirte 1 Otto mit ſeinen Aerzten im Garten, da näherte ſich ſich ihm plötzlich unter tiefen Bücklingen ein Lakai und über⸗ 6) Die ledige 17jährige, ſchon öfters beſtrafte Dienſt⸗ magd Joſephine Treber von hier ſtahl in einer hieſigen Wirthſchaft den Regenſchirm eines Unbekannten im Werthe von 4 Mark. Urtheil: zwei Mongte Gefängniß. 7) Martin Schaaf, 32jähriger Schloſſer von Feuden⸗ beim ſtahl aus einem Kleiderſchrank des Friedr. Gloßer dort eine Summe von Mark 85—90 in Silber. Hiewegen vom Schöffengericht zu 2 Monaten und 2 Wochen Gefängniß ver⸗ urtheilt, ergriff er gegen dieſes Urtheil Berufung, welche verworfen wird. Ein weiterer Fall wird durch Zurücknahme der Berufung erledigt. leh Schwetzingen, 26. Auguſt.(Schöffengericht.) Vorſitzender: Großh. Oberamtsrichter Herr Clauß. Ver⸗ treter der Großh. Staatsanwaltſchaft: Herr Rechtspraktikant Straube. Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1) Kaver Krupp von Ketſch wurde wegen Bedrohung in eine Gefängnißſtrafe von 1 Woche verurtheilt. Von der Anklage wegen Sachbeſchädigung und Hausfriedensbruchs wurde derſelbe freigeſprochen. 2) Chriſtian Muth von Oftersheim wurde wegen Dieb⸗ ſtahls in eine Gefängnißſtrafe von 6 Tagen verfällt. Zu dem Unglücksfall auf dem Hochkönig, wobei ein tüchtiger junger Mann das Leben verlor, und ſein Gefährte nahe daran war, von dem gleichen Schickſale ereilt zu werden, iſt Volksblatt“ in der Lage, 1 authentiſcher rhebungen noch Nachfolgendes zu erichten: Hans stud. med., und Adolf Schreyer, Abitu⸗ rient des Salzburger Gymnaſiums, zwei tüchtige geühte Bergſteiger, begaben ſich Samstag, den 20. Auguſt Nachmit⸗ tags nach Saalfelden, und ſtiegen am folgenden bei ſane a den ſehr Früh von Hinterthal durch die Thor⸗ ſcharte auf den Hochſeiler, weſtwärts vom Hochkönig. Der Himmel war, als ſie den Hochſeiler erreicht hatten, ochſeler nur im Thale lag ziemlich dichter Nebel. Vom Hochſeiler begaben ſich beide nach dem Hochkönig. Schon auf der Firn fiel vom ſteinernen Meere her Nebel ein und bald begann es 8 ſchneien, erſt langſam, dann immer heftiger, bis das etter in ein furchtbares Schneegeſtöber ausartete. Gaugler und Schreyer verfolgten auf dem 9 vom Hochkönig über den Firn zur Aa Aeee wo der Weg an der Thor⸗ ſäule vorüber zur Mittelfeldalpe führt, zuerſt die Spuren vorheriger Partien, bis ſie dieſelben in dolhe Verwehungen verloren. n kamen ſie im dichteſten Nebel und Schneege⸗ ſtöber von der Richtung ab und irrten bis 12 Uhr Nachts auf dem Gletſcher herum. Um dieſe Zeit fanden ſte zufällig ein vom projektirten Hüttenbau auf dem Hochkönig herrühr⸗ endes Bretterdreieck, das ſie nothdürftig als Wind⸗ und Schneeſchutzhütte herſtellten. Ueber ihren Köpfen ſchloß ſich bald die immer mehr anwachſende Schneemaſſe. So verbrachten ſie die ſchauerlichen Nachtſtunden und als es ſchon längſt Tag geworden, bohrte Schreyer durch den zwei Meter 1 Schnee mit größter Mühe ein Loch, um in's Freie zu gelangen und ſich zu orientiren. Das Un⸗ wetter hatte nicht nachgelaſſen, unaufhörlich ſtöberte es fort und an einen Ausweg war nicht zu denken. Schreyer kehrte daher nach einiger Zeit in den elenden Schutzplatz zurück und ſank erſchöpft von der Anſtrengung, Kälte und Hunger zuſammen. Gaugler wendete ſeine ganze Kraft auf, Schreyer zu ſich zu bringen, was ihm auch gelang. In dieſem qual⸗ vollen Zuſtande brachten ſie, bewußt ihrer ſchrecklichen Lage, die zweite Nacht auf dem Gletſcher zu. Der Morgen des Dienstag war klar und hell angebrochen. Beide nahmen ihre letzten Kräfte zuſammen, um ſich durch den ſtellenweiſe zwei Meter tiefen Schnee durchzuarbeiten und ins Thal zu gelangen. Schreyer bat Gaugler vorauszugehen. Von Zeit zu Zeit ſprach letzterer ſeinem Freunde Muth zu. Es mochte die Hälfte des Weges vom Hochkönig bis zur Schrambach⸗ ſcharte zurückgelegt ſein, da bemerkte Gaugler, daß Schreyer ihm nicht nachfolgte; er rief aus Leibeskräften, kehrte um und ſuchte vergebens ſeinen Gefährten— dieſer war und blieb verſchwunden. Gaugler ſelbſt bis zur Bewußtloſigkeit erſchöpft, von Kälte, Hunger und dem ſchrecklichen Bewußt⸗ ſein, den Freund verloren zu haben, gequält, trachtete nun mit 8 ſeiner letzten Kräfte, die Schrambachſcharte und die Mittelfeldalpe zu erreichen, was ihm theilweiſe auf allen Vieren kriechend und oft bis über den Kopf im Schnee, gegen 3 Uhr Nachmittags auch endlich gelang. Mit der Unglücksnachricht wurde ein Treiber nach Mit⸗ terberg geſendet, wo der dortige Bergmeiſter ſofort eine ic pedition von Knappen und Bergführen zuſammenſtellte, welche am Mittwoch um 1 Uhr Morgens von Mittelfeld aufbrachen und Schreyer,—7 Schritte vor der Nothhütte auf dem Ge⸗ ſichte liegend, erfroren auffanden. Schreyer hatte alſo auf dem Wege zur Schrambachſcharte umgekehrt, vielleicht in der Hoffnung, in der Nothhüte es noch auszuhalten, bis Hilfe eintrifft; ob er, wenn er Gaugler gefolgt wäre, noch ſo viel Kräfte beſeſſen hätte, ſich bis unterhalb der Neuſchneelage durchzuarbeiten, iſt fraglich. Hervorgehoben muß werden, daß Gaugler und Schreyer ſchon drei Mal vorher auf dem Hochkönig waren, der Hochkönig an und für ſich bekanntlich eine ganz leichte Bergparthie iſt, die oft genug von Damen gemacht wird, und daß beide kräftige Männer tüchtigenge⸗ reichte ein Geſuch, worin eine alte arme Frau ſeiner Ver⸗ wandtſchaft den König in den demüthigſten Ausdrücken um eine Unterſtützung bittet. Der wahnſinnige König las mit großem Behagen das Geſuch durch und ſagte dann mehnc erfreut:„Ich bin der König, ich habe zu ſe an mi wenden ſich die Bedrängten um Schutz und Hilfe.“— In äußerſt gnädiger Laune befahl er, der Petentin eine reichliche Geldunterſtützung zu geben und ſetzte die üblichen Formeln auf das Geſuch. — Eine augenehme Ueberraſchung wurde einem Lotterieſpieler zu Theil, der am Mittwoch das Comptoir des königlichen Lotterie⸗Einnehmers Friedrich in Berlin betrat, um ſein Loos für die erſte Klaſſe der nächſten Serie u erneuern. Er hatte ſeine Nummer in keiner Zeitung ent⸗ eckt und zählte nun mit der ganzen Reſignation eines „durchgefallenen“ Spielers den Betrag für das neue Loos auf den Tiſch. Der Einnehmer nahm ihm das Loos aus der Hand, beſas die Nummer und ſchob das Geld mit den Worten zurück:„Was ſoll denn das Geld hier? Sie be⸗ kommen ja noch meyr dazu!“—„Wieſo?“ fragte der Spie⸗ ler.„Mein Loos iſt doch noch nicht herausgekommen, ich babe es ja in keiner Zeitung gefunden.“—„Ach was!“ meinte der Einnehmer,„für mich iſt nur die amtliche Ge⸗ winnliſte maßgebend und nach dieſer iſt auf Ihr Loos ein Gewinn von zehntguſend Mark gefallen!“ Damit zählte en dem Spieler den Betrag des Gewinnes auf — Eine Revolverkanone. Dem Prinzen Wilhelm iſt von den engliſchen Offizieren eine„Revolverkanone zum Geſchenk gemacht, welche derſelbe dem Garde⸗Huſaren⸗Regi⸗ ment überwieſen hat. Die Kanone ruht auf zwei Rädern, wird von zwei Pferden des Regiments gezogen und von zrꝛei Huſaren bedient, von denen der eine das richtet, der andere eine Kurbel dreht. Bei dem geſtrigen Brigade⸗Exer⸗ cieren kam das Geſchütz in Thätigkeit. — Ein Verbrechen. Nieder⸗Olm, 28. Auguſt. In dem hiefigen Eiſenbahntunnel wurde geſtern die Leiche eines Kindes gefunden. Die Unterſuchung dat ergeben, daß das Kind aus einem fahrenden Eiſenbahnzug hinausgeworfen 28. Auguſt. General⸗Auzeiger. 8. Seltes wandte Bergſteiger ſind. Es haben ſich eben alle ungünſtigen gch bers deich „Schreger's Leiche wurde über Mühlbach nach Salzbur zu 1 Eltern gebracht. Gaugler befindet ſch n Ganzen verhältnißmäßig wohl, doch ſind beide Füße ziemlich erfroren. — Sport. Nachträgliches zum Radfahrerfeſte. O. D. Fraukfurt a.., 28. Aug. Unſer Frankfurter Sport⸗Correſpondent ſchreibt uns: Das Urtheil des Preisgerichts bei dem Kampf um die Meiſterſchaft im Kunſt fahren wird mit Recht noch lange Zeit der Gegenſtand unliebſamer Er⸗ örterungen ſowohl ſeitens des Publikums, als auch ſeitens der Radfahrer ſelbſt bleiben, wodurch nur zu leicht der ſchöne Radfahrerſport disereditirt werden kann. Ich habe ſchon be⸗ reits darauf hingewieſen, daß ausdrücklich ein Vampf um die Meiſterſchaft im Kunſtfahren und nicht im Schulfahren ausgeſchrieben war. Dieſer Umſtand allein dürfte genüg en, das Urtheil des Preisgerichts umzuſtoßen, umſomehr, als der Vorſitzende des Deutſchen Radfahrerbundes, Herr Hinden⸗ burg, in ſeiner Rede vor der Verkündigung des Richter⸗ ſpruches ausführte, daß das geübte Schulfahren bei der Be⸗ werbung der einzelnen Leiſtungen mehr in Betracht gezogen worden ſei. Herr Hindenburg hat hierdurch,(ob in freiwilliger Weiſe 2) einen großen Irrthum des Preisgerichts aufgedeckt; man kann es deßhalb nicht genug bedauern, daß durch dieſes Verfahren, dem wirklichen Meiſterfahrer, Herrn Oskar Berger, der übrigens auch viele Schulübungen in über⸗ legener, graziöſer Ausführung bot, eine ſchwere Kränkung zugefügt wurde. Hoffentlich wird dieſer allgemein vor⸗ herrſchenden Anſicht, die ihr gebührende Beachtung zu Theil. (Trotzdem dieſe Anſicht mit einem bereits von uns veröffent⸗ lichten Artikel übereinſtimmt, bringen wir auch dieſe Zuſchrift beſonders weil nicht von hier ſtammend, zur Kenntniß unſerer Leſer. D. Red.) Verſchiedenes. —, Neuer Tonuriſtenunfall. Wien, 28. Auguſt. Nach einer Meldung aus Heiligen⸗Blut, ſtürzte geſtern der Leipziger Bankdirektor Richard Liſt auf der Franz Joſefs⸗ höhe am Großglockner beim Edelweißpflücken ab und erlitt eine ſchwere, nicht lebensgefährliche Verletzung. Der in der Nähe Profeſſor Paſtner leiſtete ihm bald ärztliche Hilfe. Liſt wurde nach Heiligen⸗Blut transportirt. — Friedrich Wilhelm UI. in der Schweiz. Im Pfarrhauſe der Grindelgemeinde im Berner Oberland wird noch das Geſangbuch gezeigt, deſſen ſich Friedrich Wilhelm III. am 17. Juli 1814 bediente, als er zurückkommend aus Frank⸗ reich, auf einer kurzen Schweizerreiſe dem Sonntags⸗Gottes⸗ dienſte beiwohnte. Es enthält zum Andenken folgenden Vers: „Der im verborgenen Thal mit Hirten Gott gelobt, Des frommen Königs Herz iſt edel und erprobt. Wohl ihm, der nicht h5 ſtolz, nicht eitel und vermeſſen, Mit Menſchen Menſch zu ſein, auf hohem Thron vergeſſen! n ehret alles Volk mit doppeltem Vertrauen: glaubt in ſeinem Wink, den Wink des Herrn zu ſchauen.“ Der Pfarrer, bei welchem der König abgeſtiegen war, bot, wie der„Bär“ erzählt, dem Monarchen eine Adlerfeder, um ſich in das Fremdenbuch einzuſchreiben, und ſagte bei die⸗ ſer Veranlaſſung:„Ew. Majeſtät werden die Feder kennen, da Sie eben den Vogel gerupft haben.“ —, Der Finauzkommiſſär im Sack. Einen Finanz⸗ Kommiſſär in den Sack zu ſtecken, mag für ſchlichte Steuer⸗ träger nicht gerade leicht ſein. Die von Lille haben dies, wenn auch nicht im bildlichen Wortſinn, vor wenigen Tagen zuwege gebracht; die, Republique Frangaiſe“ erzählt darüber: „Ein Finanz⸗Kommiffär wurde damit betraut, die Steueran⸗ gelegenheiten in der genannten Stadt zu revidiren. Der Herr Kommiſſär ſcheint ſich dabei wie ein Paſcha benommen zu haben; auch ſonſt waren die Steuerzahler über die großen Steuern erbittert, ſie zettelten daher gegen den Reviſor eine Verſchwörung an. In mitternächtiger Stunde lauerten ſie ihm auf; es glückte ihnen wirklich, den Kommiſſär zu erwiſchen, ſie nähten ihn in einen Sack und klebten auf dieſen einen großen Zettel, der in Rieſenlettern die Inſchrift trug:„Das iſt ein Finanz⸗Kommiſſär“. So ließen ſie ihn auf offener Straße liegen. Bei der Scheu, welche die biederen Liller vor allen Finanzmännern haben, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß, trotzdem Menſchen kamen und gingen und der Reviſor ein ohrzerreiſendes Geſchrei hören ließ, Niemand an den mit einem ſo bedenklichen Inhalte gefüllten Sack rührte. Erſt nach 36 Stunden befreite ihn ein barmherziger Samaritaner aus ſeiner etwas unangenehmen Lage. —Ein glücklicher Componiſt. Aus Venedig wird der„W. A..“ geſchrieben:„Eine Oper, deren Name jedoch vorläufig noch in tiefes Dunkel gehüllt iſt, wird in dieſem Jahre an ſiebzehn Theatern in Szene gehen, von denen allein ſechzehn auf Italien fallen. Der Componiſt heißt Franchettt Daran wäre nun nichfs Beſonderes, wenn nicht der glückliche Umſtand damit verbunden wäre, daß er der Sohn unſeres Barons Franchetti, des Schwiegerſohns Roth⸗ ſchilds, iſt. Baron Franchetti nun hat, um ſeines Sohnes Werk würdig in Szene zu ſetzen, für die kommende Saiſon ſechzehn Theater gepachtet, die gewiß allabendlich ausver ſchenkt ſein werden. Dafür, daß auch in Newpork die neue Oper glänzende Aufnahme fi de, wird„der Vater des Debü⸗ tanten“ wohl in großmüthigſter Weiſe 57 Es hat eben ummer etwas für ſich, wenn man in der Wahl ſeiner Eltern vorſichtig iſt. — Die Eingeborenen von Motu⸗Motu(Neuſee⸗ land) haben den dortigen Miſſionslehrer und fünf chriſtliche Eingeborene, welche bei ihm waren, ermordet Auf der Inſel herrſchen ſeit längerer Zeit unruhige Zuſtände und ſelbſt der britiſche Regierungsagent fühlt ſich nicht ſicher. Sobald die Nachricht von dem Morde nach Moresby gelangte, reiſte der dortige Spezialkommiſſär nach Motu Motu ab, um eine Unterſuchung über den Fall einzuleiten und energiſche Maß⸗ regeln zu ergreifen. 17 %—,Die kaukaſiſche Expedition des Ungarn v. Dechy iſt in Svanetien im Lager unterhalb des Adiſchgletſchers des Sußten Theiles ihrer Habſeligkeiten beraubt worden. Die ammlungen und photographiſchen Aufnahmen blieben un⸗ berührt. Die Behörden haben energiſche Verfolgung der Thäter eingeleitet. —Ein ausgewieſener Rothſchild. Baron Nathaniel von Nolhſchild in Wien, treibt in ſeinen verſchiedenen Schlöſſern mit Vorliebe die Zucht exotiſcher Pflanzen und lumen, Erzherzog Karl Ludwig, der Bruder des Kaiſers, betrat kürzlich einen dieſer Gärten während der Abwefenheit des Beſitzers, um einen Blick auf die ſeltenen Pflanzen zu werfen. Rothſchild, welcher den Auftrag gegeben hatte, daß tiemand ſeine Treibhäuſer beſichtigen dürfe, gab dem Gärtrer ſofort die Entlaſſung. Derſelbe wendete ſich an den 1955 erzog, welcher den Vermittler machte und die Wiederanſtel⸗ des Mannes erlangte. Bei dieſer Gelegenheit ſoll dem entrüſteten Baron R. eine Aeußerung entſchlüpft ſein, die als Beleidigung eines Mitgliedes des Kaiſerhauſes aufge⸗ faßt werden könnte. Dann ſcheint man ihm die Wahl geſtellt zu haben zwiſchen einem Prozeß und einer zeitweiligen frei⸗ willigen„Verbannung“. Er wählte das Letztere und ging nach der Schweiz. Die Bürgerſchaft Wiens nimmt in der Sache entſchieden Partei für den Erzherzog, welcher der⸗ ſelben nahe ſteht als eifriger 1 der Induſtrie, der Gewerbe und der Kunſt. Die Wiener Blätter berührten die Angelegenheit des Geldfürſten nicht. — Warnung vor Knallbonbons. In der deutſchen Medizinalzeitung erläßt ein erfahrener Praktiker eine War⸗ nung vor dem Gebrauch der Knallbonbons, und da er den Wunſch ausſpricht, daß man in der Preſſe der Sache einige Aufmerkſamkeit ſchenke und durch ein Hinweiſen auf die Ge⸗ fahr Jedermann Veranlaſſung gebe, ihr aus dem Wege zu gehen, wollen wir hier dieſem Wunſche nachkommen: „Seit einer Reihe von Jahren“, ſo ſchreibt der betref⸗ fende Arzt,„iſt der Knallbonbon mit ſeinen Versein⸗ lagen, Papiermützen u. dgl. m. ein hervorragender Faktor für die Freuden der Geſelligkeit geworden; iſt es ſchon auffallend, wenn bei einem kleineren oder größeren Feſteſſen Knall⸗ bonbons auf den Nachtiſchtellern fehlen, ſo würde es geradezu als eine Beeinträchtigung des Vergnügens empfunden werden, wenn ſie in einem Kotillon nicht auf dem Tiſch des Hauſes erſchienen. Daß indeſſen die unſcheinbaren Knallbon⸗ bons gefährlich ſein können beweiſt folgender Fall: Von einer Hochzeitsgeſellſchaft verletzten ſich im Monat Juni— mit Knallbonbons von 29 Perſonen ſechs, und 1— fünf nur ganz leicht und oberflächlich an der Hand, die ſechſte Verletzung indeß war eine recht ernſte und betraf die Horn⸗ haut des rechten Auges. Etwa eine Stunde nach der Ex⸗ Ne ſah ſich die Verletzte, eine junge Frau; es beſtand ſtarke Lichtſcheu, Schmerz, Thränenfluß und Röthung des anzen Auges. Zunächſt gelang es mir, ohne Schwierig⸗ eit zwei kleine feſte Partikelchen, die ich für Sandkörner hielt, aus dem Auge zu entfernen, bemerkte aber an einem unteren Rande der Hornhaut einen Subſtanzverluſt von der Größe eines Stecknadelkopfes. Dieſer erſchien am andern Morgen in der Größe einer kleinen Linſe und war mit einem dicken Schorf bedeckt. Die Reiz⸗ erſcheinungen hatten derart zugenommen, daß die der jungen Frau und dieſe ſelbſt begreiflicher Weiſe in der größten Angſt und Aufregung ſchwebten. Es handelte ſich um eine ganz ausgeſprochene Verbrennung der Hornhaut, die wahrſcheinlich hervorgerufen war durch die Exploſton erhitzter Sandpartikelchen. Denn das Knallfieber, welches, in geringer Menge auf Pergamentſtreifen geſtrichen, für die Knallbonbons benutzt wird, bei einer Erhitzung von 130 Grad; um die nothwendige Reibung zu erzeugen, wird deßhalb der Streifen mit Knallſilber an einem anderen von Sandpapier gerieben. Wenn nun auch im vorliegenden Falle die Hei⸗ lung bisher einen relativ günſtigen Verlauf nahm, ſo war es nur ein Zufall, daß nicht das Centrum der Hornhaut verletzt wurde, was faſt mit Erblindung gleichbedeutend ge⸗ weſen wäre. Celegramme. Berlin, 26. Aug. In der Frage der Aufhebung des Identitätsnachweiſes für Getreide ſcheint die Regierung ſich auf die Seite des Antrags Stolberg ſtellen zu wollen, welcher die Gewährung von Ausfuhr⸗ prämien ſür Getreide verlangt. In einem anſcheinend objektiv gehaltenen Referate erwähnt die„Nordd. Allg. Ztg.“(wie der„Fr. Ztg.“ telegraphiſch mitgetheilt wird), daß gelegentlich des in Leipzig abgehaltenen internationalen Produktenmarktes dieſe Frage den Gegenſtand vielfacher Diskuſſion bildete und daß ſowohl die Landwirthe wie die Getreidehändler dem Antrag Stolberg den Vorzug vor dem des Dr. Witte gaben. Durch die Annahme des Antrages Stolberg, ſo meinte man, würden ver⸗ ſchiedenen unſerer Getreidegattungen ihre ehemaligen Ab⸗ ſatzgebiete wieder eröffnet werden und dadurch entfalle die inländiſche Konkurrenz der öſtlichen Seehäfen, welch erſtere jetzt auf dem ſüddeutſchen Markte dem dortigen eigenen Produkt gemacht werde; hierdurch müſſe der In⸗ landspreis von Jahr zu Jahr mehr gedrückt werden. Es iſt nicht anzunehmen, daß die„Nordd. Allg. Ztg.“ ohne ganz beſtimmte Abſicht den Inhalt von auf dem Produktenmarkt abgehalten Geſprächen in ſo ausführlicher Form wiedergibt. Berlin, 26. Auguſt. Die Nachrichten von einem Attentat auf den Kaiſer von Rußland, welche hieſigen Blattern aus Petersburg und Wien zugehen, werden hier mit großer Vorſicht aufgenommen. *Rom, 26. Auguſt. Eine Erklärung des hieſigen Bürgermeiſters bezeichnet die Gerüchte von dem Aus⸗ bruch der Choleraepidemie in Rom als un⸗ begründet. Die Geſundheitsverhältniſſe Roms ſeien vielmehr durchaus günſtige. London, 27. Aug.(Eingetroffen 7 Uhr 10 Min.) Das Unterhaus verwarf mit 272 gegen 194 Stimmen den Antrag Gladſtones gegen die Proklamation der Re⸗ gierung betreffend die Nationalliga. Belgrad, 26. Auguſt. Der Kriegsminiſter verfügte die Entlaſſung ſämmtlicher aktiven Mannſchaften, deren Deenſtzeit erſt im Januar 1888 abläuft. Derſelbe ernannte eine Commiſſion zur Prüfung des Militärorganiſationsſtatuts. Hannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 26. August. An der heutigen Börse waren Anilin ½ pot. höher als gestern, und wurden solche zu 250½ pot. umgesetzt. Verein chemischer Fabriken wurden à 25 pOt. ziemlich lebhaft gehandelt. Waghäusler Zuckerfabrik waren zu 69 pot. angeboten. Schwetzinger Brauerei blieben à 3 pot. gesucht. Pfälzer Bank Aktien waren à 122 pOt. Sefragt. Frankfurter Effekten-Societät. Frankfurt, 26. August. Credit-Actien 228½½ b. Disconto-Comm. 196 b. Staatsbahn 183¼ b. Galizier 170 b. Duxer 247½ b. Böhmen 234¼, 285 b. G. Mainzer 96.60, 50 b. Gotthard 104 b. Central 103.10 b. Nordost 63.80 b. Union 82.60 b. Westbahn 28.20., do. Prior. 101.50 b. Egypter 74.85 b. Italiener 97.95., 3 pOt. do. 64.50 60 cpt. Uugar. Rente 81.80 b. 3 pt. Portugiesen 58.25, 30, 40 ept. kl. St. Argentinier 91.45 b.— Nach Schluss 6 Uhr 30 Min. Kreditactien 228½,. Amerikanische Produkten-Märkte Schlusscourse vom 26. August. mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannhelm, 20 — —.— nHew-Vork Ohloage Monat Wei⸗ Wei · 2611 Mais Schmal: Caffee 209 Mais Schmak August 787/—— 18.10 68/ 70.40 Senbbr. 80— 495%.7418.10 685/ 41/.40— Okbbr. 80⁰ 50¹.78 18.40 70⁰ 41¼ f.%/¹ Novbr. 824⁰8 51—.74 18.50— 41.65.— Dezbr. 88708 515/8.74 18.55 75¹ 41706— Januar 1888 85⁰8—.80 18.65— 4..58— Febr. 86/—— 18ʃ66——— März 7———— 18.65——— April——— 18.70——— Mai 89³⁰—— 18.70 79⁰4——— Juni——— 18.70——— Juli————.———— Tendenz: Weizen höher und unverändert. Mais höher und niedriger. Schmalz unverändert. Kaffee höher, Die Schweinezufuhren betragen in Chicago 11,000, an allen Hauptmärkten 22,000. Wasserstands-Nachriochten. Rhein. Hannhelm, 27. Aug. 4,04 Meter, gef. 0,1 Halnz, 26. Aug. 1,51. Meter, gef. 0, 04. Caub, 26. Aug. 2,24 Meter, gest. 9,06. Loblenz, 26. Aug. 2,87 Meter, gest. 0,07. Köln, 28. Aug. 2,42 Meter, gest. 0, 18. Neckar. Hellhronn, 27. Aug. 0,75 Meter, gef, 0, 04. Hannbelm, 27. Aug..07 Meter, Zef. 0,18. Main. Frankfurt, 28. Aug. 1, 22 Meter, gest. 0,%0, Mos el. Trier, 26. Aug. 0,65 Meter, ge.f 0,07. Für den Monat September eröffnen wir ein neues Abonnement auf den „General⸗Anzeiger“ (Badiſche Volks⸗Zeitung— Mannheimer Volksblatt) und erhalten alle neu eintretende Abonnenten den Gene⸗ ral⸗Anzeiger täglich gratis bis 1. September er. Bei der großen Reichhaltigkeit ſowie prompten Mit⸗ theilung aller intereſſanten Nachrichten, iſt der General⸗ Anzeiger unbeſtritten die billigſte Zeitung Mannheims. Abonnementspreis pro Monat nur 50 Pfg. Der General⸗Anzeiger hat zugleich die größte Ver⸗ breitung in Mannheim und Umgebung und iſt ſomit das zweckmäßigſte Inſertionsorgan. Zu zahlreichem Abonnement ladet ergebenſt ein: Verlag des„Generul⸗Anzeiger“ der Stadt Mannheim und Umgebung. TFTFTbbb!.!.. ̃ ᷣ ͤvvbbbbTTbTb Warnungen vor Geheimmittel. Daß die zuſtändige Behörde ſtreng über den Verkauf 19 5 1175 encice de von heſten iß oc— 5 pruchen, menſchliche Leiden zu heilen, i bohenswerth. Daß den ſpecial ⸗mediciniſchen Präparaten ſpecielle Auf⸗ merkſamkeit 91 wird, iſt beſonders nothwendig, denn die meiſten dieſer Mittel find irgend etwas, nür nicht das, was ſie beanſpruchen ſein: ein Heil⸗Mittel. Wenn eine Behörde nun das Publikum vor einem Spe⸗ cialmittel warnt, ſo ſollte doch eine ſolche Warnung auf einer Baſis begründet ſein, die jeden Zweifel ausſchließt. Wie ſteht es aber damit? Ueber Warner's„Safe Cure“ z. B. herrſcht eine diametrale Anſicht bei den verſchiedenen zuſtändigen Be⸗ hörden. Die amtlich veranlaßte chemiſche Unterſuchung, ſchreibt das Berliner Polizei⸗Präſidium, hat ergeben, daß das Mittel (Warner's Safe Cure) im Weſentlichen aus amerikaniſchem Wintergrün hergeſtellt wird. Der Ortgeſundheitsrath zu Karlsruhe, welche noch auf beſondere Autorität Anſpruch macht, ſchreiht: Dasſelbe(Warner's Safe Cure) beſteht aus einem mit Wintergrün aromatifirten Aufguß der Blätter des Leberblümchen ꝛc. Bei der erſten Autoritäts⸗Analyſe iſt das Mittel„im Weſentlichen“ Wintergrün; bei der zweiten Auto⸗ ritäts⸗Analyſe dient das Weſentliche“ nur zu 5 Kann man ſich einen vollſtändigeren Widerſprüch enken Nach einer Erklärung von Dr. F. Goldmann in Nürn⸗ berg beſteht Warner's Safe Cure, neben andern Beſtand⸗ theilen, aus nur.24 Extrakt, welcher zum größten Theile Süßholzwurzel iſt. Wo bleibt denn da der Aufguß des Leber⸗ blümchens des Karlsruher Geſundheitsrathes? Da aber die Autoritäten ſich gegenſeitig widerſprechen, wenn es heißt, die einfachen Beſtandtheile von Warner e Safe Cure feſtzuſtellen, welchen Anſpruch auf Richtigkeit ihrer Entſcheidung können ſolche Autoritäten erheben, wenn es gilk, die Heilkraft von Warner's Safe Cure feſtzuſtellen, da dieſe in nur durch Anwendung bei Patienten feſtgeſtellt werden ann, und haben die auf beſondere Autorität Anſpruchmachende dieſes, unſeres Wiſſens, niemals gethan. Wenn bei einer Analyſe durchaus diametrale Reſultgte von verſchiedenen Autoritäten angegeben werden deren Ausſpruch auf den Heilwerth des ana ſicherlich auf Unfehlbarkeit keinen Anſpruch machen und können wir getroſt die Atteſte Geheilter deren Aechtheit zu verſchie⸗ denen Malen Gegenſtand der Unterſuchung von Seiten der der Polizei⸗Behörde war, dieſen von falſcher Baſis ausgehen⸗ den Beurtheilungen entgegenſetzen, und den Heilwerth von Warner's Safe Cure als unwiderlegt hochhalten. H. H. Warner u. Co., Frankfurt a/ M. 1072⁵ Celegraphenbau⸗Auftalt, Louis Frankl, 10114 A 3, 8. Mannheim. A 3, 8. Die größte Auswahl in feinen und gewöhnlichen Sorten Schuhwaaren bietet das Schuhwagrenlager von Georg Hartmann in Lit. E 46(am Mohrenkopf, untere Ecke). 4887 Herausgeber: Dr. jur. Hermaun Haas. Für den volitiſch Thell Gheſtedeen Jul K r den politiſchen Theil: 15 r Julius Katz. Für den lokalen und Handesthelk 8— 1+ 8 Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: 20 „. xle. Rokationsdruck und Verlag der Dr. J. Hags ſchen In druckerei, ſämmtlich in—.——— 5 —— n 4. Seite General⸗Anzeiger. 28. Auguft: Wiohsbank%, rankfurter Bank 3% Foursbfatt der Ffrankfurter Börse vom 26 Präff. ETklärung 30. Aug. Ultime 31. ug. August. 1887. Staaspaplers. Elsenbahn- Aktlen. Bank-Aktlen. Oesb. Staabs M. 100.— bE. ITglenens-LeössSCUUC TadustrſeNrſeg 1 Ptsch.Relehs-Anlehen106.— G. 4 Hess. Tüdwigsbah 4½ Ptsch. Reichsbk. 166.— G. ſ Gesb..-VIII. E. Fr. 88.9 C. 3¼ Cöln-Mindener 161.40 bz. 5 Zuckerk. Washzusel 6880. 1 Preuss. Conssls. 108.40 G. 4 Bexbacher J221.— G. 3 Frankfurter Bank 125.80 G. 4 Prag Duxer 99.90 G. 4 Baher, Främien 185.90 G. 4 Dtsch. e 11855 27 31½ Frankf, Stadt-Anl100.0 C. 5 Eübek-Büchener 108.20 5. 4 Darmstädter Bank 188.60 G. 3 Raäab.Oedenbur M. 66.30 bz. G. Bad. Prämien 135.90 C. 5 Scheide-Anstalt 16.90 bz. 4 Bayr. Oblig... 105.60 G. ſs Alröld-Fium. 1148.7% G. 4 Deutsche Baun 148.80 52. 4 Ruddolf Silv. ö. W. fl. 73.0 ba 3 Oldenb. 40 Thlr. 130.80 G. 5 Ptsch. Verigs.-An. 95.90 bz. 4 Württb. G51l..105.80 6. ſ Böhm. Nordb. 448% C. 4 Dtsch. Handelsges. 74.40 Gl. 4 Gottharck. Fr. 102.20 G. 4 St. Raab-Grazer.50 bz. G. Erkt. Brauerei-Ges. 800 8 1 Bad, Oblig. M. 105.20 PbE. ſö Böhm. West. 234./ b. 4 Dtseh, Vereinsbk. 98.00 b2. 5 Poscan. Gent. Lire Badische fl. 35 5 Pie nigen Wer 19178 Z. 4 Cr, Hess; Obi,.105.30 Pb. 5 Busehh Ut. B. 178% G. 4 9180,Gom. 5. ult 19640 b. é Atlantie und aeee 82 00 be..] Scaumnscnhw., a0 Tunr 2 Fein Eisen Fente ſt0 4 586. GohRente, 6150 pz. ſ5 Donaubrau 4 Presdener Bank 182.20. Bufale F. T. g. Ph. 40,40 bs. G,] Surk. 4 Thir.-Bose 8 Nr 25 8 1 1180 6 4½ öst. Silb. R. 6. F..— G. 4 Bux- Bodenlbd. 2276.½ G. 4 Frankf. Bankverein 5 Chio. Milw. u. St. P. 102,50 bz,8 Oester. v. 2860 6. W. 113.40 G. 4 Türk. 3 ult. 71. 4 ö8t Pap, HMaif ö. W. 68.90, ſ Flisabeth 4 Meininger Bank 95%00 be. Pouisville u. Nashv. 69.30 G. Oesterxeich. v. 18864 272,0 bE. 5 oh. 155 5§8b. Papler von 188177.— 8 5 Frahs-Josef 5 Oest.-Ung, Bank 716.½ G. ſe Missouri Pae, oong.112.50 G. Oest. Oredit y. 1858 296.00 b. P. Fhönix 20%. Ung..-R. p. opt. 81.80 Us. G. 4 Unß, Pap,-Kente 71.— G. 1[tsbienische Rente 97.90 G. 5 Eumän. Rente., 994.20 bs. 5 Hnss. Gold-Rente. 108. bk. 5 Obl. 1877 Rente... 96.60 bz. 4 Obl. II. Orient p. ult, 55.30 bz. 4½ Russ. Consols 187589.80 ba. 5 Buss. Anl. 1880 p. opt. 80.90 bg. 5 Serb. Hente 82.40 bz. 5 Serb. Eisenbahn. 79.40 bz. G. 4 Spanier 67.10 bz. 5 conv. Türken. 1450 bE. G. 4 Unif. Egypt. p. ult. 74.90 bz. Jahrn aſe ontag, 10 Auguſt mece 0 3 Uhr werden in Litera, 2. 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September 1887 zum Waſſerbezug nach§ 3 anmelden, und denſelben mindeſtens auf die Dauer von drei Jahren fortzuſetzen ſich verpflichten, die Anbohr⸗ ungen und die Leitungen bis zum Waſſermeſſer von der Stadt Mann⸗ heim koſtenfrei ausgeführt werden. Der§ 3 des Statuts— ſoweit hierher bezüglich— lautet wie folgt: „Jeder Hausbeſitzer, welcher Waſſer aus der ſtädtiſchen „Leitung beziehen will, hat ſich ſchriftlich bei der Betriebs⸗ „leitung anzumelden und ein, mit ſeiner Unterſchrift verſehenes „Exemplar dieſes Statuts beizulegen.“ .60 bz. G. 5 Ben, Reg. ö. W. fl. 100 105.20 U5. 3 Fkf. Leb. Vers, 10%%.118.— G. 3 Frkf. Rückv. 10%% H. 4 Providentia 10% H. 12780 bs. 117.60 bz. Ung. Staats fl. 100 311·00 pe. Fr.-Stb.„ 188¾ z. 5 Wisner Bankveérein 74% G. 3 Holl. Comm. fl. 100102.70 G. 5 .05e Eere ee, etandbnese, Radrider Fg 100 47.50 ba. g dicte Riert. 28. las 8. 5 Oest. Südbahn„ 66¾8 bz. 4 D. Rffektenbank 18.70 bz. 4 Erkft. Hyp.-B...101.80 G. Türk. F. 400 inol. Goup. 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O 7 No. 10 d er-Beſucher en Treloee ede parterre, zum Anſchluß ihrer Häuſer an die Waſſerleitung anmelden 8 zu wollen, da nach Umlauf der bezeichneten Friſt, die fragliche Ver⸗ Restaur günſtigung des§ 5 Abſ. 2 nicht mehr gewährt werden kann. Mannheim, 8. Auguſt 1887. Sstauration Heiler am Verbindungskanal. Stadtrath 98851 Empfehle meine Guarten-Wirthschaft, Bräunig. Winterer. twarz in Ipeier. DLeere Flaſchen kauft zu den höch⸗ 2. 6581 Hayerisch Bier aus der Hranttri 8 102361 J. Heiler. Heiraths⸗Geſuch. ſten Preiſen. 1 2, 2 Ein Wittwer,(Anfangs 40) evang. Zuvekkaufen. mit 1 Kinde, gangb. Spezereigeſchäft u. ebee 8 1 1 ſich mit e. Fräulein od. we i ohne Kinder, mit ruhigem Character 3 und häusl. Sinne, zu verheirathen. Schreinerei Vermögen erwünſcht, aber nicht abſolut mit langjähriger 5 15 ich gjähriger Kundſchaft ſammt In⸗ nothwendig. Photogr u, Briefe, wovonſ ventar unter günſtigen Bedingungen zu Nichteonvenirendes zurückgeſ. wird, unt, verkaufen. 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