Abonnement: 50 Pfig. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung. Grſcheint täglich, Fonn- und Feſttage ausgenemmen. Inſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. en Mannheimer Volksblatt. Einzel⸗Nummern 8 Pfß. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Nr. 206. »Dichtung und Wahrheit. Der officielle Telegraph vermittelt heute über den Stand der bulgariſchen Angelegenheit eine Meldung der Petersburger„Nowoſti,“ welche trotz ihrer angeblichen Glaubwürdigkeit auf ſehr gegründeten Zweifel ſtoßen muß. Das ruſſiſche Blatt will nämlich wiſſen, die Pforte hätte den ruſſiſchen Vorſchlag in Betreff der Entſendung Ernroth's be⸗ reits acceptirt und der Sultan ſich, im Falle eines Widerſtandes der bulgariſchen Machthaber, zu einem militäriſchen Einſchreiten verpflichtet. Dieſer wenig glaubhaften Meldung gegenüber liegen anderweitige Mittheilungen vor, denen zufolge die Pforte noch gar keine Antwort auf die ruſſiſche Propoſttion er⸗ theilt hat. Es heißt die Pforte habe weiter eingewilligt, Ernrot die zeitweilige Ausübung des Amtes eines General⸗ gouverneurs von Oſtrumelien zu übertragen. Die Kandidatur Erurot's für den bulgariſchen Throu bleibe ausgeſchloſſen. Gegenwärtig erwirke die Pforte die Genehmigung der Mächte zu dieſer Combination. Sollte ſich der Prinz von Coburg nicht gutwillig aus Bulgarien entfernen oder ſollten die bulgariſchen Gewalt⸗ haber ſich der Einführung Ernrot's in die erwähnten Aemter durch den tuͤrkiſchen Oberkommiſſär Artin Effendi widerſetzen, ſo habe der Sultan ſich angeblich verpflichtet, eine türkiſche Armee gegen die Widerſpenſtigen vorrücken zu laſſen.(2)— Die vormals Katkoff ſchen„Moskowskija Wiodomoſtt“ er⸗ klären, daß Bulgarien für Rußland verloren ſel und wälzen die ganze Schuld dafür auf Oeſterreich⸗ Ungarn, welches ſie beſchuldigen, den Coburger von allem Anfange an im Geheimen auf das Wirkſamſte unterſtützt und gegen Rußland ausgeſpielt zu haben. Die gegen⸗ theiligen Verſicherungen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung und deren Organe nennen die„Moskowskija Wiedomoſti“ den Ausfluß eines unreinen Gewiſſens: „qui sexcuse, accuse. Der Artikel iſt in einer ſehr heftigen Sprache geſchrieben. Die ruſſenfreundliche Haltung Deutſchlands wird in Moskau als ein auf die Täuſchung und Ueber⸗ vortheilung Rußlands abzielendes Manöver hingeſtellt. Der in Softa accreditirte franzöſiſche Conſul Fleſch hat den Befehl erhalten, mit unbeſtimmtem Ur⸗ laub abzureiſen; der deutſche Conſul wird noch einige Wochen in Sofia bleiben. Oeſterreich unterhält die conſulariſchen Beziehungen zu der Regierung des Fürſten Ferdinand wie zu jeder thatſächlich beſtehenden Regierung. Der Freiburger Erzbiſchof hat an das Comité der Trierer Katholikenverſammlung das folgende Schreiben gerichtet: „Hochzuverehrende Herren! Aus Ihrem gefälligen Schreiben vom 20. Juli habe ich zu meiner großen Freude erſehen, daß die Katholiken Deutſchlands in dieſem Jahre Feuilleton. — Ein Gurkenſalat für 100 Mark.„Herr Präſt⸗ dent, ick will mir nich verſündigen, aber ick gloobe doch, et is beſſer uf een blind, als mit ſo'ne Neeſe bejabt zu ſind als wie die Mutter der Natur mir eene jejeben hat.“ Dieſer Schmerzensſchrei eines Gepeinigten kam aus der Bruſt eines etwa 50jährigen Mannes in Handwerkerkleidung, der dabei einen Schritt näher an den Tiſch herantrat, hinter welchem das Richterkollegium ſaß. Gleichzeitig entfernte er das Taſchentuch von ſeinem Geſichte und zeigte dabei ein Riechorgan von ſo gewaltigen Dimenſionen und ſo intenſivem Roth, daß einer der Schöffen,„unvorbereitet wie er war“ einen ordentlichen Schreck zu bekommen ſchien.„Ja, meine Herren, floben Sie man, det is'ne unanjenehme Zujabe, wer mit ſone Neeſe rumloofen muß, jeder Menſch er darf ſeine Witze dadrieber reißen, un ſolche, die ich noch nich je⸗ hört habe, jiebt et jeberhaupt nich mehr. Un dabei is ſie nich etwa von'n Soff ſo roth, ſondern det is'ne Krankheit. Vorſ.: Aber Herr Kläger, wir ſind ja noch gar nicht in die eingetreten, und Ihre Krankheitsgeſchichte ge⸗ hört am Ende nicht hierher. Sie treten alſo als Kläger gegen den Mann da, den Schneider B auf der Sie offent⸗ lich beleidigt haben ſoll.“ Kläger: Der Schneider B. der ier neben mir ſteht, un ick wir haben uß'n jemeinſchaftlichen orridor jewohnt, wat nie jut is. Anfangs jing et ja, zu⸗ letzt kwir uns aber wejen die Kinder un von dieſen Zeitpunkt an hat er mir die Wohnung zu ne wahre Hölle jemacht. Am 1. April bin ick ausjezogen, un ick hadde jehofft, ick kriegte ihn nie wieder zu ſehen. Aber et kam anderſch. Am 8. Mai, et war en ſcheener Sommerabend, da jehe ick in die Dämmerung en ordentlichen Spazierjang promeniren— denn am Dage jehe ick nich jerne un jehe ufn Retourweg in'n Jartenlokal vor't Schön⸗ e wo ick mir ſtill in'n Schatten dalbek; Nächt weik Lon mir, an'n andern Diſch noch en halbet Dutzend „die ſich in'n hablauten Ton wat erzählten un un⸗ dig lachten. kümmere mir aber nich um ſie, ſondern e mir een eal. Mit eenem Male krieje ick en chreck, ic hadde meinen Erbfeind, den Schneider., Seleſeuſte und verbreiteiſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. ſich an dem Grabe des hl. Apoſtels Matthias, auf dem hei⸗ ligen, vom Bluthe chriſtlicher Märtyrer gerbtheten Boden der ehrwürdigen Biſchofsſtadt Trier zu verſammeln ge⸗ denken. Ich begrüße die Verſammlung von Grund meines Herzens; denn die Beweggründe, welche ihre Berufung veranlaſſen, die Ziele, welche ſie erſtrebt, ſind mir aus der Seele ge⸗ ſprochen. Es iſt ja ſo nothwendig daß in einer Zeit, wo der Geiſt der Welt vielfach Entmuthiaung und Entzweiung in die Herzen zu tragen ſucht, die Katho⸗ liken ſich ſtärken und einigen, gegenſeitig ſich ermuthigen und am Beiſpiel der hl. Märtyrer zu neuem Eifer ſich begeiſtern. Auf dieſe Weiſe werden ſie es vermögen, der Welt das er⸗ hebende Schauſpiel der wahren katholiſchen Einheit darzu⸗ bieten, welche, auferbaut auf dem Fundamente der Apoſtel und getragen durch den oberſten Leiter und Lehrer der Kirche Biſchöfe, Prieſter und Gläubige nicht nur durch das Bekennt⸗ niß des einen heiligen, eee Glaubens zuſammenhält, ſondern auch durch die Gleichheit der Geſinnung, wechſel⸗ ſeitige Liebe und Opferfreudigkeit alle aufs Innigſte zum unermüdlichen Kämpfen vereinigt für die höchſten Güter der Menſchheit, für die Reli⸗ gion, denſchriſtlichen Glauben und die Freiheit unſerer heiligen Kirche. Gebe Gott, daß auf die Fürbitte der heiligen Trieriſchen Blutzeugen die diesjährige Verſammlung zu dieſem Ziele weſentlich beitrage; denn alsdann wird ihr Segen ein großer ſein, und ihre wohlthätigen Wirkungen wird man empfin⸗ 118 15 allen katholiſchen Herzen, in den deutſchen Gauen nah und fern. „Gern würde ich Ihrer freundlichen Einladung Jolge leiſtend ſelbſt an der Verſammlung theilnehmen, um an dem Glauben, dem Eifer und Opfermuth der katho⸗ liſchen Männer mich zu erbauen; aber da leider meine vielen und ſchweren Hinterſorgen dies unmbglich machen, ſo will ich wenigſtens im Geiſte mit den treuen deut⸗ ſchen Katholiken an dem Apoſtelgrabe niederknieen, um dort den Segen des Himmels auf die Verſammlung, ihre Mitglieder und ihre Arbeiten herabzuflehen. In dieſer Abſicht ertheile ich auch gerne zu den Berathungen meinen oberhirklichen Segen und verharre in der gemeinſamen Liebe zu Jeſus Chriſtus, unſerm Herrn, zu deſſen Stellver⸗ treter auf Erden, dem heiligen Vater in Rom, und zu unſerer Mutter, der hl. Kirche, als Ihr ganz ergebener Johannes Chriſtian, Erzbiſchof von Freiburg. Freiburg, im Auguſt 1887. —— Der Rhein-Ems Canal. Von unterrichteter Seite wird aus Berlin gemeldet: Die Ausführung des Rhein⸗Ems⸗Canals iſt nach Lage der Dinge noch in weitem Felde; es hängt alles von dem Ausgleich mit den anliegenden Grundbeſitzern ab. Der preußiſche Finanzminiſter hat es abgelehnt, die Vor⸗ arbeiten ſelbſt ſo weit beginnen zu laſſen, als es noth⸗ wendig iſt, den Umfang des Grunderwerbs feſtzuſtellen. Die weſtfäliſchen Grundbeſitzer haben einen großen Theil der auf ſie fallenden Koſten aufgebracht. Der Provin⸗ ziallandtag der Provinz Weſtfalen hat eine Million be⸗ willigt, dagegen nicht die Bürgſchaſt übernommen, den etwa erforderlichen Mehrbedarf zu beſchaffen. In Han⸗ nover iſt noch kein Beſchluß gefaßt; der dortige Pro⸗ vinztallandtag wird ſich indeſſen in ſeiner bevorſtehenden nächſten Sitzung ſchlüſſig machen. Man hofft auf dieſe Weiſe, noch im Oktober dieſes Jahres überſehen zu können, wie hoch ſich das Angebot der anliegenden Grundbeſitzer beläuft. Davon bleibt es abhängig, ob eine formale Ab⸗ änderung des Geſetzes dem preußiſchen Landtage vorge⸗ ſchlagen werden muß oder nicht. mitten mang die Geſellſchaft beſtürmt, un nu wußte ick, wat det Lachen zu bedeuten hadde. Am liebſten wäre ick ſchon uffieſtanden un wegjejangen, aber ick hadde mir ja en Beefſteak beſtellt. Det kann eens mit„Hinderniſſe“ werden, denke ick, un richtig, det dauert nich lange, da jeht et los.„Donner⸗ wetter, hat der en Fronteſpice in't Jeſichte, die Neeſe möchte ick woll uß'n Feifenkopp haben, meent der Eene.„Det is ja en Ding als en fliehender Löthkolben, Schneider, ſo'ne Neeſe mußt Du Dir anſchaffen, da kannſt Du ſa en Büjel⸗ eiſen an heeß machen,“ ſagde een Anderer.„Wenn der bei die Sonnenfinſterniß zuſehen will, denn muß er ſich en Fauſt⸗ handſchuh teber ſeine Doppeljurke ziehen, ſonſt jeht die janze Wirkung verloren.“—„Laß ihn, er hat hier, en Poſten als Flühkäfer anſenommen.“ Und ſo ging det immerzu ieber meine Neeſe her, bis ſie zuletzt alle ſangen:„Die rothe Naſe geht voraus, ſie dient uns zur Laterne.“ Endlich bringt der Kellner det Beefſteak an, un dieweil ick eſſe, laſſen mir die Unmenſchen in Ruh Ick ſpute mir, ſo ſehr ick kann, und als ick den letzten Happen rinhabe, da kloppe ick voch ſchon uffen Diſch nach'n Kellner. Er kommt aber nich jleich, un wie ick nu ſo ſitze, ſpüre ick mit eenem Male, det mir die Neeſe ſo brennen dhut. Det mag woll von det haſtige Eſſen 8 5 ſind. Ick wußte nu, det een Bisken Eſſig ſehr kühlen dhut un ick nehme die Eſſigpulle aus der Menage, die uffn Diſch ſteht un drehe mir um un jieße mir een Bisken uf mein Taſchenduch. Ick denke, det at Keener jeſeh'n un wiſche mir den an mein leidendet Or⸗ jan; da ſpringt mit eenmal mein Schneider., vonn Neben⸗ diſch uf un vor mir hin un ſchreit:„Da, da haben Sie booch Pfeffer un hier, da is 15 un hier, da haben Sie Oel,“ un ſetzt dieſe Gefäße mit Nachdruck vor mir hin. Ick ſehe mit jroßer Erſtaunung uff un frage:„Herr., wat ſoll det bedeuten?“ Ja, ſagte er in ſo'n rechten treuher⸗ zigen Ton,„ickdenke, Sie wollen Jurkenſalat machen!“ Nun können Sie ſich det Jelächter von allen ſeine Konſorten denken, Herr Jerichtshof. Ick nahm meinen Hut un rennte ausen Jarten raus, ohne den Kellner zu be⸗ zahlen. Ick habe ihm det Jeld den andern Dag zugeſchickt. * So is et mir der Wahrheit jemäß jeiangen un ick verlange, det hier der Schneider B. weien die Beleidijungen en Exem⸗ Freitag, 2. September 1887. Cranzöſiſcher Anſtand in den Reichslanden. Aus dem Landkreiſe Metz wird geſchrieben: Zu den in den Tagesblättern am häufigſten wiederkehrenden Nachrichten gehört unſtreitig jene, daß an dieſer oder jener nach vank⸗ reich führenden Straße die deutſchen Grenzpfähle zerſtört worden ſeien. Und in der That, ſolche Grenz⸗ pfähle dürften zu ſuchen ſein, die vollſtändig intakt wären. In ganz Lorhringen weniaſtens iſt wohl kaum ein einziger zu finden, der nicht mindeſtens über und über beſudelk und nach Möglich keit unkenntlich gemacht worden wäre. Dies ſind jeboch nur Ausnahmen, die meiſten ſind entweder ganz umgeſtürzt oder halb ausgehoben und faſt allenthalben in einem menr oder weniger kläglichen Zuſtande. Wie ſtets in ſolchen Fällen. ſo ſucht auch oft der freiwillige und unfreiwillige Humor hier eine Stätte. So ſteht auf einem Gbroch Schilde zwiſchen Schmutz und Unflath in fra Abten rache zu leſen: Das ſoll die Grenze ſein? Mit ten! Die iſt 50 Km. 117 5 Ein Franzoſe.“ Darunter ſtehen, ebenfalls in frangbſiſcher Sprache, die Worte:„Du haſt Recht, mein Lieber! 50 Km. weiter. Nehmen wir 45 B. die Linſe Beſangon—Bar⸗le⸗Due⸗ Ein Nichtfranzoſe“ Man ſcheint ſich in niſche Zeit in 11 65 ſtets wiederkehrende Demolirung der deutſchen Grenzpfähle als in etwas Unvermeidliches ſelbenckſaalich zu haben, wenigſtens verharren dieſe in demſelben kläglichen Zuſtande⸗ in dem ſie ſeit Wochen und Monaten geweſen. Gegen den Mißbrauch alkoholiſcher Getränke. Der„internationale Verein gegen den Mißbrauch alkoholiſcher Getränke“ wird vom 8. bis 10. September ſeine zweite Verſammlung in Zürich abhalten. Unter den zahlreich angekündigten Vortragenden in deutſcher, franzöſiſcher und engliſcher Sprache bemerken wir auch Dr. Miquel und Dr. Lammers. Für die Schweizer kann die Verſammlung ganz geſund ſein. Die amtliche Statiſtik hat als jährlichen Alkoholverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung(Kinder und Frauen natürlich mitgerechnet) ergeben: 9,40 Liter Branntwein, 37 Liter Bier und 55 Liter Wein, im ganzen 101,40 Liter. Die Franzoſen ſagen alſo mit Recht: boire comme un Suisse. Bloß die Belgier und Dänen ſind den Schweizern über. »»Die ſozialdemokratiſchen Preß⸗ verhältniſſe. Im Gegenſatz zu früheren Jahren iſt jetzt Breslau ein Zentralpunkt für die ſozialdemokratiſche Literatur geworden. Vom Exlaß des Ausnahmegeſetzes bis zum vorigen Jahre gab es dort keine Arbeiterpreſſe, bis auf einige hundert Exem⸗ 9 der ſozialpolitiſchen Schriften, die Herr Viereck von künchen aus dahin überſandte. Ja, im„Sozialdemo⸗ krat“ wurde nicht ſelten darüber geklagt, daß die„Breslauer Genoſſen“ viel zu nachläſſig im Vertriebe verbotener, Schrif⸗ ten ſeien. Gleichwohl gab es dort eine 550 Dructerei („Sileſia“), welche, wie gerichtlich feſtgeſtellt worden, ſowohl mit den Mitteln der Breslauer Sozialdemokraten gegründet, als auch von bekannten Mitgliedern dieſer Partei geleitet wurde. In 0 Ofſizin wurden jedoch nur Gerichtszei Feedern welche, trotz ihrer Nen e dvon den rbeitern geleſen wurden und den Fübrern einträgliche Stellen ſicherten. Einſtmals traten allerdings Differenzen dieſche den Leitern der Zeitung und der Druckerei ein, ie aber nur die Gründung einer zweiten Gerichts⸗ zeitung“ zur Folge hatten, ſodaß darauf beide Blätter von den Arbeitern geleſen wurden. Dieſe Geſchäftsunternehmungen waren natürlich den„Radikalen“ ſowie der oberen Parkes⸗ pel ſtatuwiren läßt.— Aus der Beweisaufnahme geht her⸗ bor, daß der Beklagte den Kläger ſofort zur Zielſcheibe ſeines Spottes gemacht hat, als er ihn erblickte, und daß der Kläger ſich völlig paſſiv verhielt. Bei der⸗ dichheh die darin liegt, einen Mitmenſchen wegen eines körpertichen Gebrechens zu hänſeln und zu verſpotten, wie es der Beklaate gethan, er⸗ kennt der Gerichtshof egen den Letzteren auf eine Geld⸗ ſtrafe von 100 Mk⸗ — Alterthümliche Funde in Szegedin. In der Gegend der oberen Tanpen Szegedins werden ſehr häufig Ankiquitäten zu Tage gefördert. Vor Kurzem erſt haben ſpielende Bauernkinder im aufgewühlten Boden eine Menge alter Silbermünzen entdeckt und nun wurde beim Graben eines Kanals auf der Kömpöczer Pußta ein altes ungariſches Grab bloßgelegt, in welchem ſich ein vom Schädel bis zu den Zehennochen in Waffenrüſtung ſteckendes, von einem wahren Recken herrührendes Gerippe und auch die Knochen⸗ überreſte eines Pferdes befanden, Das Volk iſt der Mein⸗ ung, daß hier das Grab eines Heerführers Lehel aufgefun⸗ den worden, was indeſſen eine ſehr gewagte Behauptung bleibt. Auch beim Graben des Szegediner arteſiſchen Brun⸗ nens ſtößt man auf zahlreiche intereſſante Gegenſtüände. Man fand eine Menge ſchöner Muſcheln, ein Stück von einer verſteinerten Eiche, das genau die Form einer Piſtole hat, ferner viele Gerippe kleiner Thiere. Die alterthümlichen Büubt in das Antiquitätenkabinet der Somogyi⸗ ibliothek, — Ein eigenartiger Betrug. In einer Stuttgarter Buchdruckerei wurde dieſer Tage von einem Setzerlehrlins eine eigenartige Fälſchung begangen. Zu den Hauptarbeiten der betreffenden Druckerei gehört die Herſtellung von Obli⸗ ationen; in jüngſter Zeit ließen namentlich hieſige Privat⸗ ctiengeſellſchaften ihre entſprechenden Schuldverſchreibungen dorb anfertigen. Der Lehrling begab ſich nun an einem Sonn⸗ tag, ohne bemerkt zu werden, in das Arbeitslokal, nahm einen ſogenannten Unterdruck und ſtellte mittels desſelben Falftſi ⸗ eate von Aktien der hieſigen Waſchanſtalt her. Die Couvons entfernte er von den Scheinen und brachte ſie an Zahlungs⸗ ſtatt in verſchiedenen offenen Geſchäften an den Mann in Umlauf. Der Betrug wurde erſt längerer Zeit von 6—— General⸗Anzeiger. 2. Septemper Dorn im Auge, und wurden mehrfach die Arbeiter für andere Blätter zu ge⸗ onxad, dem früheren Maurer und Heraus⸗ r„Bauhandwerker“ gelang es denn auch, der Breslauer„Volksſtimme“ die Ge⸗ 8 den Arbeiterkreiſen zu verdrängen, von elche zwei Jahre von Herrn Kräcker redigirt ze des kürzlich ſtattgehabten Majeſtätsbeleidi⸗ gegen den Kaufmann Cohn den weitaus größten unenten einbüßte. Von da an war die„Volks⸗ in gültige Organ der ſchleſiſchen Sozialdemo⸗ zeitere Stärkung erhielt die Arbeiterpreſſe ſiedelung des früheren Reichstags⸗Abge⸗ no GeiſervonStuttgartnach Breslau. kanntlich der Schwiegerſohn Liebknechts und en Vermittelung ſchon vor acht Jahren der Re⸗ igen belletriſtiſchen Zeitſchrift, über welche die iokratie verfügt, der„Neuen Welt.“ Dieſe zählte 1877 an 80,000 Abonnenten, worunter freilich die Tageszeitungen, wie der„Berliner Freien nderer das Blatt als Sonntagsbeilage erhielten. merkannt werden, daß damals die Zeitſchrift haltigkeit ihres Inhalts und das Streben licher Vertiefung allgemeine Beachtung fand. on des Herrn Geiſer ging jedoch der In⸗ ſerkreis ſo weit zurück, daß im vorigen att beinahe eingegangen wäre. Neuerdings iſer auch den Verlag in die Hand genom⸗ m durch eine tüchtige Reklame auch ge⸗ kreis wieder zu erweitern. Mit dieſem„Verlag lt“ iſt hier aber auch eine ſogenannte„Volks⸗ ins Leben gerufen, welche es ſich zur Aufgabe zialiſtiſchen Druckerzeugniſſe zu vertreiben. as lekt derſelben iſt ein Lieferungswerk unter dem „Volksbibliothek des geſammten menſchlichen Haſſelbe ſoll in 300 Wochenlieferungen zu je 10 1 Arbeiter alle Wiſſenſchaften von der Kultur⸗ zur Aſtronomie und chemiſchen Technologie vom n Stadpunkt aus vermitteln. Bis jetzt ſind aller⸗ rei Hefte erſchienen.— Dieſe„Volksbibliothek“ iſt on die vierte Bibliothek in Lieferungen, welche gegenr unter den deutſchen Arbeitern vertrieben wird. Daneben geht nämlich noch eine„Internationale Bibliothek“, herausgegeben vom Dietz Stuttgart, eine„Sozialdemokratiſche Bibliothek“ aus dem erlage der Volksbuchhandlung Hottingen⸗Zürich, und die anarchiſtiſche„Internationale Bibliothek“ aus dem Verlage dey„Freiheit“ in New⸗Vork. Die Breslauer„Volksbibliothek“ trägt hierunter jedenfalls den gemäßigten Charakter. Die ſerbiſche Militärorganiſation. Aus Belgrad verlautet, daß der Kriegsminiſter die Vermehrung der Artillerie und Cavallerie beabſichtige und in letzterer das ruſſiſche Exercir⸗ und Abrichtungs⸗Reglement eingeführt werden ſolle. Die Militär⸗Commiſſion, welche über die Abänderung des neuen Heeres⸗Organiſations⸗Projektes beräth, beſchloß, dem König eine Vorlage zu unterbreiten, daß der ſtehende Cadre mit 20,000 Mann normirt und zur Ausbildung ge⸗ eigneter Truppen⸗Offiziere in Belgrad, Niſch und Kragu⸗ jevac je eine Offiziers⸗Ausbildungsſchule creirt werde. Letztere Einführung wird damit motivirt, daß in dem letzten Feldzuge wegen des großen Mangels an Offizieren und geeignetem Nachwuchs die Offtziersbe⸗ förderungen direkt aus dem Mannſchaftsſtande ohne Rückſicht auf den entſprechenden Bildungsgrad erfolgen Aückſicht mußten. Derartige Beförderungen überſchreiten die Zahl von 200, und ſollen nun dieſe Offtziere eine entſprechende Ausbildung in den betreffenden Anſtalten erhalten. Deutſches Reich. »Mauuheim, 1. Sept. Kaiſer Wilhelm traf geſtern 2 Uhr nachmittags von Babelsberg in Berlin ein und wurde auf dem Bahnhofe wie in den Straßen von einer dichtgedrängten Menſchenmenge mit Jubel be⸗ grüßt. Kaiſerin Aug uſta iſt gegen 3 Uhr gleichfalls von Babelsberg in Berlin eingetroffen. — Der deutſche Kronprinz trifft Sonntag zu Toblach im Puſterthale unter dem ſtrengſten Incognito eines Grafen von Lingen ein, begleitet von der Kron⸗ prinzeſſin und drei Töchtern, ferner dem Hofmarſchall Grafen Radolinski, nebſt Gefolge. Die Dauer des Aufenthaltes iſt noch unbeſtimmt. Verlin, 31. Auguſt. Der„Poſt“ zufolge ver⸗ lautet, in Regierungskreiſen beſtehe die Abſicht, ein Ge⸗ ſetz über Beſteuerung auskländiſcher Fonds vorzulegen. einem hieſigen Conditor entdeckt, welchem der jugendliche Fälſcher für ein größeres Quantum von Naſchwerk, das er dort kaufte gleichfalls einen ſolchen Coupon anbot. — Die bayeriſchen Königsſchlöſſer ſind bekanntlich grbßtentheils noch unvollendet. Die Verwaltung der kgl. Eivilliſte wird dieſelben nun, ſoweit die Mittel reichrn, aus⸗ bauen laſſen. So hat Herr Baurath von Brantl in Neu⸗ ſchwanſtein bereits ſeine Thätigkeit wieder begonnen und wird dieſe unvergleichliche Burg mit wenigen Auslaſſungen des urſprünglichen Planes zur Vollendung bringen. Auch zu Schloß Linderhof wird das„Schlafzimmer“ nach dem Plane ausgebaut, um ſo ein vollkommenes zu erhalten. Ebenſo wird Schloß Herren⸗Chiemſee fertiggeſtellt mit Aus⸗ nahme des rieſigen, 149 Meter langen Seitenflügels, welcher höchſt wahrſcheinlich wieder abgetragen wird, wodurch die architektoniſche Schönheit dieſes Prachthaues nicht nur er⸗ höht, ſondern auch Unſummen Geldes, die zu dieſem ganz überflüſſigen Bau noch nöthig wären, erſpart würden. Die Gerüchte, welche in letzter Zeit in der Preſſe verlauteten, als ſei die Solidität des Baues in Herren⸗Chiemſee anzu⸗ zweifeln, ſind vollkommen unbegründet. Die Fundirung des Gebäudes iſt ausgezeichnet und auch das verwendete Ma⸗ terial von vorzüglicher Qualität. Zur Deckung der Koſten beim Ausbau der Schlöſſer wird ein Theil der bis jetzt ein⸗ gelaufenen Eintrittsgelder verwendet. Der Beſuch der Königsſchlöſſer iſt fortwährend ein reger. Während der Zeit vom 15. Juli bis 15. Auguſt wurden von Murnau aus mittelſt Privatfuhrwerken 3000 Perſonen nach dem Linden⸗ hofe befördert, der von allen Königsſchlöſſern die größte An⸗ ziehungskraft auszuüben ſcheint. — Der Nachlaß des Königs Ludwig II. von Bayern. Man ſchreibt aus München: Am letzten Lud⸗ wigstage, dem 25.., wurde in der Michaels⸗Hofkirche, wo⸗ ſelbſt Lu d wi 1 II. die letzte Ruheſtätte gefunden hat, eine Seelenmeſſe geleſen. Derſelben wohnte auch Prinz Wil⸗ helm von Heſſen mit ſeiner Gemahlin bei. König Ludwig II. hatte im Leben ſtets eine Vorliebe für dieſen Coufin, der wiederholt Aufenthalt nehmen durfte und deſſen Verheirathung er e nachdem der großherzogliche er die Standeserhöhnng der Gemablin, einer früheren Fulda, 31. Auguſt. Biſchof Kopp nimmt auf einen ausdrücklichen Auftrag des Papſtes an dem Lüt⸗ ticher Congreſſe theil. Oeſterreich-Ungarn. Wien, 31. Aug. Kaiſer Franz Joſeph reiſte heute zu den mähriſchen Manövern ab. Sämmtliche Militär⸗Attaches erſchienen am Bahnhof. Der Kaiſer lud den Grafen Walderſee, ſowie den engliſchen und ruſſiſchen Militär⸗Attachs zur Fahrt im kaiſerlichen Salon⸗ wagen ein. Frankreich. Paris, 31. Aug. Miniſterpräſident Rouvier traf heute bei Greyy in Mont⸗ſous⸗Vaudrey ein.— Die Reſer viſten treffen in Maſſe in Toulouſe und an⸗ deren Garniſonsplätzen ein. Ein Theil der aktiven Armee räumte die Kaſernen, um den Reſerviſten Platz zu machen und lagert im Freien.— Ein Theil der Kaſerne von Cahors wurde heute Vormittag ein Raub der Flammen. — Die Nachricht chauviniſtiſcher Blätter von einem Deutſchen, der ſich in Belfort mit Hilfe falſcher Papiere als Elſäſſer in ein Regiment habe aufnehmen laſſen, entlarpt und einfach an die Grenze geführt worden ſein ſollte, wird von officiöſen Blättern als eine aus der Luft gegriffene bezeichnet. In keiner Garniſon ſei ein ſolcher Fall vorgekommen. Großbritannien. London, 31. Auguſt. Bei der Parlaments⸗ wahl für North⸗Hutington wurde der Candidat der Conſervativen Follo wes mit 2700 gegen 2414 Stimmen, welche auf den Candidaten der Gladſtonianer Sanders fielen, zum Abgeordneten gewählt. Bei der vorigen Wahl waren für den conſervativen Candidaten 79 Stimmen mehr abgegeben. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 1. Septbr. 1887. „Statiſtiſches aus der Stadt Manuheim von der 33. Woche von 1887(14. Aug. bis 20. Aug.). Angemeldet wurden 38 Geburtsfälle, darunter 1 Todgeburt und 47 Todesfälle. Als Todesurſache ſind folgende Krankheiten an⸗ gegehen: Bei 2 Maſern, bei 1 Scharlach, bei 1 Diphtherie, bei 6 Lungenſchwindſucht, bei 15 akute Darmkrankheiten, bei 1 akute Erkrankung der Athmungsorgane, bei 20 ſonſtige verſchiedene Krankheiten und bei 1 gewaltſamer Tod. Todesfälle in der Zeit vom 14. Auguſt bis 20. Auguſt d.., berechnet auf das 1000 Einwohner und das ganze Jahr: Mainz 13,8; Stuttgart 14,3; Kaſſel 15,8; Bochum 16,9; Duisburg 17,9; Barmen 18,8; Lübeck 19,2; Frankfurt a. M. 19,5;. dien Bremen 21,6; Elberfeld 23,6; .⸗Gladbach 23,5: Nürnberg 23,9; Halle 24,4; Düſſeldorf 24,8; Darmſtadt 24,9: Hannover 25,1; Dresden 24,8: Straß⸗ burg 25,9; Berlin 26,3; Freiburg i. Br. 26,7; Dortmund 27,8; Magdeburg 28,7; Karlsruhe 28,9; Wiesbaden 29,1; Danzig 29,8; Hamburg 30,1; Aachen 30,5; Würzburg 30,5; Köln 30,6; Augsburg 30,9; Braunſchweig 31,2; Breslau 31.6; Königsberg 31,7; Mannheim 38,3; München 40,3. “Auszeichnung. Wir vernehmen mit von einer Auszeichnung, welche den Herren Peter u. Co., Spiegelfabrikanten hier, zu Theil geworden iſt. Denſelben wurde für einen im Bayer. Gewerbemuſeum in Nürnberg ausgeſtellten Bilderrahmen„für gute Compoſition und Ausführung“ die broncene König⸗Ludwigs⸗Medaille uerkannt. Wenn wir in Betracht ziehen, daß die König⸗ nur 1 goldene, 2 ſilberne und 7 bron⸗ cene Medaillen zur Vertheilung für Ausſteller aus ganz Deutſchland bewilligt hat, ſo iſt dieſe Auszeichnung für ge⸗ nannte Herren gewiß nur ehrenvoll. *Perſonalnachricht. S. K. H. der Großherzog hat unterm 27. Auguſt den Sekretär Julius Philipp Fehle, beim Maſchineningenieur der Main ⸗Neckar⸗Eiſenbahn in Darmſtadt zum Vorſteher der Werkſtätte der Main⸗Neckar⸗ Eiſenbahn in Heidelberg ernannt. * Aktiengeſellſchaft. In München hat ſich dieſer Tage eine e chaft zur Erbauung und zum Betrieb einer Dampftrambahn München⸗Wolfratshauſen gebildet, an deren Spitze Herr Ernſt Bhhringer in Mannheim ſteht. *BVeteranenverein. Am kommenden Sonntag, den 4. September feiert der Veteranenverein Mannheim das Feſt ſeiner Fahnenweihe. Dieſer Ehrentag unſerer wackeren Veteranen ſoll ſich, wie wir vernehmen, zu einem glanzvollen eſtalten, da von dem Vorſtande des Vereins ſchon ſeit ochen in der umſichtigſten Weiſe Vorbereitungen getroffen worden ſind, um die 925 zu einer des Veteranenvereins würdigen zu machen. ur Theilnahme an dem Feſte haben Schauſpielerin, verweigert hatte. König Ludwig's ecuniärer Nachlaß iſt jetzt geordnet. Mit Hülfe der Prtvasmittel des Königs Otto, durch die bei Hofe jetzt beobachtete Sparſamkeit, durch Verkauf verſchiedener Hinter⸗ laſſenſchaften und durch den Ertrag des Entree in den Schlöſſern u. ſ. w. wird in etwa fünf Jahren die Schuld der königlichen Civilliſte der angehören. Die Einnahmen aus dem Verkauf des königlichen Nachlaſſes und aus dem Beſuche der Schlöſſer erwieſen ſich beſſer, als man gehofft hatte Allerdings verkaufte man ganze Kioske, Coſtümvorräthe en masse und die Entrses in Herren⸗Chiem⸗ ſee, Linderhof und Neuſchwanſtein find eben ſo hoch wie ergiebig. an rechnet 100⸗ bis 150,000 Mark Entree pro 1887 allein. Dabei ſind alle Werthſachen, die nicht niet⸗ und nagelfeſt ſind, vorſorglich entfernt, nach München über⸗ führt worden und kommen dort(mit entſprechenden Schutz⸗ maßregeln) in den nächſten Jahren zur Ausſtellung, ſelbſt⸗ verſtändlich auch nicht ohne Entree. Das„Geſchäft“ wird vorausſichtlich in der 1185 der Kunſtausſtellung von 1888 und des deutſchen Turnfeſtes von 1889 ſehr blühen. — Geneologiſches. Im deutſchen Reich gibt es gegen⸗ wärtig nicht weniger als acht 1. g und demnach heiraths⸗ fähige Thronfolger, eine gute Ausſicht für die vielen, über 15 Jahre zählenden und demnach heirathsfähigen ſinnen, von denen am Berliner Hofe drei(die Töchter des Kronprinzen) und am Münchener fünf vorhanden ſind: der älteſte der acht Thronerben iſt der 55 jährige Prinz Leopold von Schwarzburg⸗Sondershauſen, der jüngſte der 18 jährige Ruprecht von Bayern. 15 die Prinzen Günther von den und Wilhelm von Naſſau, künf⸗ tiger Großherzog von Luxemburg, welche beide 35 Jahre Faber alsdann bbeim Sanee von Anhalt, die 22jähr. bprinzen Friedrich von Sachſen und Friedrich oon Waldeck, und zum Schluß der jugendliche, faſt 19 jährige Erbgroß⸗ 1 N Ernſt Ludwig von Heſſen.— Unvermählte Fürſten hat Deutſchland nur zwei, die von Lippe⸗Detmold und Schwarzbura⸗Rudolſtadt, und beide„Reiche ſind anſcheinend auf den Ausſterbeetat geſetzt falls im Letzteren auch der oben⸗ enannte, jetzt 35 jährige Prinz Günther unvermählt bleibt. Gonders auſen der Fall, wo der Thron⸗ gsſelbe iſt mit bis hente 20 Vereine aus Baden, Baiern und Heſſen ſich angemeldet, ſo daß zu erwarten ſteht, daß die Zahl der Krieger und Veteranen aus Nah und Fern, welche am Sonntag in unſere Stadt einziehen, eine ſehr ſtattliche ſein wird. Im Kampfe hat der hieſige Veteranenverein ſeine alte Fahne verloren; raſch aber haben ſich die Veteranen wieder zuſammengeſchaart und durch treues Zuſammenhalten, durch Einigkeit und tüchtige Bahne iſt es dem Vexeine mög⸗ lich geworden, ſich eine neue Fahne zu erringen. Möge unter dieſer der Verein unſerer Veteranen, der nicht nur durch den kameradſchaftlichen und patriotiſchen Sinn ſeiner ſondern auch durch ſeine Fürſorge für die Armen, Wittwen und Waiſen als einer der ſchönſten und edelſten Vereine da⸗ ſteht, wachſen, blühen und gedeihen immerdar. Das iſt unſer herzlichſter Wunſch, den wir dem Veteranenperein zu ſeinem bevorſtehenden Ehrentage, den ein herrliches Wetter begünſtigen möge, darbringen. *Renovation. Die altehrwürdigen Räume des „Großen Mayerhof!, in denen ſchon ſo mancher wackere Zecher mit dem dort geſpendeten köſtlichen Naß ſeinen Durſt gelöſcht hat, werden zur Zeit einer gründlichen Reſtaurirung unterzogen, ohne daß indeſſen der Fortbetrieb der Wirthſchaft dadurch geſtört würde. Wenn auch das Innere der Räume ein anderes werden wird, der Geiſt der Gemüthlichkeit, der von je in ihnen herrſchte, wird nie aus ihnen weichen. Keine ſpitzen Gaſthaus Phy⸗ ſiognomien, die ſich beſtändig über den Kellner ärgern und ausſehen, als wenn ſie eben ins Parlament gewählt wären und ihre Jungfernrede präparirten— nein, ächte, gemüthliche wackere Bierkenner und Biertrinker werden wie ſeit Langem in den Räumen weilen, um alle Sorgen dieſes irdiſchen Jammerthales vergeſſend im edlen Gerſtenſafte aufzugehen, wie die ſechszehnjährige Ladenmamſell in der erſten Liebe⸗ Anfall. Geſtern Vormittag ſtürzte an dem Neubau 2P 1, 27e ein Maurer von Käferkhal in Folge Zuſammen⸗ brechens einer Gerüſtſtange vom Gerüſt herab und verletzte ſich dabei den rechten Fuß. Derſelbe wurde mittelſt Droſchke nach ſeiner Heimath verbracht. *Trambahnunfall. Geſtern Abend ſprang zwiſchen D und E 5, trotz Verbots ein junger Mann vom vorderen Perron eines im Gange befindlichen Trambahnwagens herab und brachte den einen Fuß unter den Wagen, wodurch er eine ſchwere Verletzung des Fußes erhielt und kann dem Publikum das Verbot des Auf⸗ und Abſpringens während des Fahrens nicht genug eingeſchärft werden.“ * Ruheſtörung. Heute Nacht mußten wieder viele der auswärtigen Händler, welche den hieſigen Wochenmarkt ſchon zwiſchen 12 und 2 Uhr befuhren, und die Anwohner in ihrer Ruhe ſtörten, von der Schutzmannſchaft zum Zwecke der Be⸗ ſtrafung notirt werden. T. Heidelberg, 31. Auguſt. Auch in dieſem Jahre findet zum Gedächtniß des glorreichen Tages der Schlacht bei Sedaan am 2. Septbr. eine Feier ſtatt, die nach dem ausgegebenen Programm ſich aber nur auf Bekränzung des Denkmals der Gefallenen auf dem Friedhofe und einen e der Volksſchullehrer mit ihren Schülern be⸗ ränkt. 31. Auguſt. Im katholiſchen Caſino fand vorgeſtern eine Verſammlung von Geiſtlichen aus den Capi⸗ teln Heidelberg und Weinheim ſtatt, welche nach dem„Pf. .“ ſehr zahlreich beſucht war. Die Firmungsreiſe des Herrn Erzbiſchofs in beiden genannten Capiteln wird am 27. September ihren Anfang nehmen und die Firmungsſta⸗ tionen in folgender Reihenfolge beſucht werden: Dilsberg, Heidelberg, Weinheim, Ladenburg, Neckarhauſen, Mann⸗ heim, Neckarau, Schwetzingen, Wiesloch. 5 7? Weinheim, 1. Sepk. Geſtern wurde die Brücke der Sekundärbahn über die Mainneckarbahn im ſogen Roſen⸗ brunnen vollendet und die Geleiſe, welche nunmehr bis zum „Pfälzer Hof“ gelegt ſind, an jener Stelle mit einander verbunden. 8 31. Aug. Von der Strafkammer des hieſigen Landgerichts wurde heute Rathſchreiber und ſtellver⸗ tretender Standesheamter Sondheim wegen Unterſchlagung im Amte zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Mongten verurtheilt, von der Anklage der Untreue und Unterdrückung des Per⸗ ſonalbeſtandes dagegen freigeſprochen. OLudwigshafen, 31. Auguſt. Ein ganz geriebenes Früchtchen iſt der 19 Jahre alte„Commis“ Ludwig Wüſt, dem das Gefängniß keine terra incognita mehr iſt, da er mit demſelben ſchon öfter wegen Unterſchlagung, Diebſtahl, Be⸗ trug, Hehlerei, Urkundenfälſchung ꝛc. Bekanntſchaft machte. Das hieſige Schöffengericht ſah ſich ebenfalls veranlaßt, dem netten Patron wegen gemeinſchaftlich verübten Diebſtahls 6 Monate Gefängniß zuzulegen, welche Strafhöhe dem Herrn Tagdieb als über den Courant gehend erſchien, weßhalb er zſich berief.“(Wüſt hatte nämlich nicht ſelbſt geſtohlen, ſon⸗ dern einen Andern mit der langfingerigen Prozedur beauf⸗ tragt, die darin beſtand, einem betrunkenen Arbeiter, der die beiden Spießgeſellen zwei Tage zechfrei hielt, ſein Geldtäſch⸗ chen mit 25 M. zu entwenden.) Dem Herrn Amtsanwalt war die Strafe zu nieder, weshalb auch er dagegen Berufung erhob und 9 Monate Gefängniß beantragte. Doch blieb es bei den 6 Monaten, da das Gericht in der vernachläſſigten Erziehung des Wüſt mildernde Umſtände gelten ließ. folger, wie bemerkt, 55 Jahre zählt und weitere Erben nicht vorhanden ſind. In welches andere Land die Schwarz⸗ burger Fürſtenthümer eventuell aufgehen werden, iſt zu Zeit wohl noch nicht diskutirhar.— Als jedenfalls ſeltenſtes Er⸗ eigniß ſei hier noch erwähnt, daß in naher Zeit zwei deutſche Fürſten ihre Diamanthochzeit feiern werden, und zwar am 9. September des nächſten Jahres der jetzt 78 jährige Herzog Bayern, ſowie neun Monate ſpäter, am 11. Juni 1889, Wilhelm 1. Deutſcher Kaiſer. — Der Mörder Pranuzini wurde geſtern am ihr Auguſt, Vormittags 5 Uhr hingerichtet. Morgens um 4 Uhr weckte man ihn aus tiefem Schlafe zum letzten Gange auf das Schaffot. Pranzini wies alle kirchliche Begleitung zurück und begnügte ſich, das Cruzifir zu umarmen, ehe er die Treppen zu ſeinem Tode 8 Der Delinquent erklärte vom Schaffot herab, der unzählbaren Menge, welche ſich 7 dieſem Schauſpiel eingefunden hatte, daß er an dem Morde der Marie Regeault, ſowie der anderen beiden Perſonen völlig unſchuldig ſei. Er ziehe jedoch den Tod der Zwangsarbeit vor. Gefaßt und muthig wie er gekommen, ging er aus der Welt; wenige Augenblicke dauerte die Prozedur, ein dumpfer Schlag, ein leiſer Lärm und das Verziehen der Menge zeig⸗ ten an, daß der Gerechtigkeit Genüge geſchehen ſei.“ — Königin Margherita von Italien hat in Cour⸗ mahpeur wie immer, auch während ihres diesjährigen Auf⸗ die Herzen Aller wie im Fluge gewonnen und man erzählt ſich von ihr nebſt den bekannten Herzenszügen auch einige reizende Anekdoten. Die Königin beſuchte unter Füh⸗ rung des Bürgermeiſters Savoia die Schule von Courmaher⸗. Beim Eingange trat der Bürgermeiſtec zurück, um der Koni⸗ gin den Vortritt zu laſſen, ſie aber ſagte ihm lächelnd und mit einer unnachahmlichen Handbewegung die beiden Worte ihres bekannten Wahlſpruches: Kvanti Savoya!(Vorwärts Savoyen! und ließ ihn vorausgehen. An dem Abende des⸗ ſelben Tages benüßzte die Frau den ſeltſamen daß der Bürgermeiſter den Namen des königlichen Hauſes trägt, abermals, indem ſie ihn ihrer Mutter, der Herzogin von Ge⸗ nug ſelbſt mit den Worten vorſtellte?„Der Herr Bürger⸗ meiſter, unſer Namensvetter.“ 8 2 September. Geuerad⸗Auzeiger⸗ 3. Sente⸗ —— a. Aus der Pfalz, 31. Auguſt. An Stelle der in Kaiſerslautern eingegangenen Induſtrieſchule der Pfalz iſt in Induſtrie⸗ und Gewerbekreiſen ſchon ſeit einiger Zeit die Abſicht rege geworden, ebenfalls in Kaiſerslautern eine Werkmeiſterſchule zu errichten. In der geſtrigen Sitz⸗ ung des Stadtraths von Kaiſerslautern wurde der Be⸗ ſchluß gefaßt, es ſolle ſich eine Deputation von Mitgliedern des Stadtraths und mehreren Vorſtandsmitgliedern des Ge⸗ werhevereins zum Regierungspräſidium nach Speyer begeben, um dort für Verwirklichung des Projekts zu wirken. Gerichtszeitung. Mannheim, 30. Auguſt. In heutiger Strafkammer⸗ Sitzung kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1) Jakob Hornung, 39 jähr. Schreiner von Ziegel⸗ hauſen, verübte in der Nacht vom 14. auf 15. Juni dadurch groben Unfug, daß er zwei Frauen im Warteſaal des Heidel⸗ berger Bahnhofs in zudringlicher Weiſe beläſtigte, ſodaß dieſe zu flüchten und bei einem Schutzmann Schutz zu ſuchen ſich gezwungen ſahen. Vom Heidelberger Schöffengericht hier⸗ wegen zu einer Haftſtrafe von 14 Tagen verurtheilt, legte er gegen dieſes Urtheil Berufung ein, mit welcher er koſten⸗ pflichtig abgewieſen wurde. 2) Philipp Volk, 30 jähr. Taglöhner von hier, ſpielte ohne obrigkeitliche Erlaubniß in hieſigen Wirthſchaften ein Muſikalhum aus Er erhält eine Geldſtrafe von 5 M. event. 1 Tag Gefängniß. 3) Friedrich Sauerwald, Jjähriger Blechner von Henkersdorf(Naſſau), bettelte am 16. Juli in Wiesloch, bei welcher Gelegenheit er in einem Hauſe eine Bettjacke im Werthe von 1 Mk. ſtahl. Er wird wegen wiederholten Rück⸗ falls in Diebſtahl und Bettel zu einer Gefängnißſtrafe von 3 Monaten und einer Haftſtrafe von 14 Tagen verurtheilt. 4) Otto Roſer, 40 jähriger Metallarbeiter von Gundel⸗ 5(Freiburg), verdingte ſich bei einem Müller in Wies⸗ loch als Taglöhner und ſtahk in der Nacht vom 20. auf 21. Juli 1886 einem Mitarbeiter den Betrag von 11 Mk. 10 Pfg. aus deſſen Schlafkammer, worauf er in die Schweis flüchtete. Der ſchon wiederholt wegen Diebſtahls beſtrafte Angeklagte wird in eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr verurtheill, auch werden ihm die hürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre aber⸗ kannt und Polizeiaufſicht für zuläſſig erklärt. Ein Fall wurde vertagt, bei einem anderen die Berufung wegen Nichterſcheinens des Angeklagten unter Verfällung deſſelben in die Koſten verworfen. — Schon wieder iſt ein Mordverſuch von einem Manne gegen ſeine Ehefrau verübt worden. Man ſchreibt aus Berlin, 31. Auguſt: Der geſtern Nachmittag aus der Strafhaft entlaſſene Kutſcher Cartsburg traf gegen Mit⸗ ternacht in der Friedenſtraße ſeine Ehefrau in Begleitung des Kutſchers H. Schon im Gefängniſſe hatte Cartsburg er⸗ fahren, daß ſeine Frau mit ſeinem bisherigen Freunde H. eine Liebſchaft unterhalte. Seine Eiferſucht war hierdurch in ſo hohem Maße erweckt worden, daß er beſchloſſen hatte, mittels eines alten und verroſteten Revolvers, den er beſaß, erſt ſeine Frau und deren Liebhaber und dann ſich ſelbſt zu erſchießen. Bei der Begegnung in der verfloſſenen Nacht forderte C. zunächſt ſeine Frau auf, zu ihm zurückzukehren und feuerte, als Letztere erklärte, daß ſie nichts mehr von ihm wiſſen wolle, aus unmittelbarer Nähe einen Schuß ab, der indeß fehl ging. Ein zweiter Schuß traf den H. und durchbohrte den Rockärmel deſſelben unterhalb der Schulter. Nunmehr wurde C. von H. entwaffnet und von einem hinzu⸗ gekommenen Polizeibeamten verhaftet. — Die Rächerin ihrer Ehre. In Sanct Malo machte dieſer Tage die Eugenie Zouriel einen Mordverſuch gegen einen Lieutenant vom 15. Feſtungsartil. lerie⸗Bataillon, indem ſie ihm eine in einen Regenſchirmſtock verſteckte Degenklinge in die Bruſt ſtieß, ohne ihn jedoch ſchwer verletzen. Die Schauſpielerin bedauerte, den Offi⸗ zier nicht getödtet zu haben, und ſtellte ſich ſelbſt der Poltzei. Als Grund ihrer That gab ſie Rache an, weil der Lieutenant, nachdem er zwei Jahre lang mit ihr gelebt, ſie verlaſſen abe. — Zalewski. Wien, 31. Auguſt. Der Unterſuchungs⸗ akt gegen Philemon Zalewski iſt geſtern an die Staatsan⸗ dum in diden Wann die Verhandlun ſtattfinden wird, kann in dieſem Momente noch gar nicht beſtimmt werden. » Das Opfer des Uebermuths. Wir hahen bereits in der geſtrigen Nummer dieſes Blattes die Notiz über den neueſten Alpenunfall gebracht und tragen hier den ausführlicheren Bericht nach. Die 1.“ ſchreibt: Ein erſchütternder Fall ereignete 0 dieſer Tage auf dem And deſſen welcher das Auſſeer hal im Süden begrenzt und deſſen Spitze von Auſſee aus leicht in drei Stunden erreicht werden kann. Eine größere Geſellſchaft hungan Burſchen hatte gegen Abend den Zinken beſtiegen und auch mehrere Sennerinnen der benachbarten Almen fanden ſich ein. Man unterhielt ſich ſehr gut, und als es dunkel wurde, zündete man ein Feuer an. Viele Thal⸗ bewohner, namentlich Kurgäſte, die den herrlichen Abend im genoſſen, ſahen mit Vergnügen zu den hoch empor⸗ odernden Flammen auf; hätten ſie den grauenhaften Vorfall beobachten können, der ſich da oben abſpielte, würden ſie ſich wohl mit Entſetzen abgewendet haben. Eine Sennerin, die zwanzigjährige Tochter des Bauers Jaga aus Sarſtein, umtanzte das Feuer voll jugendlichen Ueber⸗ muthes. Die Feuerſtelle befand ſich nahe dem Abſturze, mit dem der Zinken nördlich zum Auſſeer Thalbecken abfällt. Wurde nun die luſtige„Almerin“ plötzlich von einem Schwindel befallen oder glitt ſie an einem Steine aus— dies iſt nicht zu ermitteln— kurz, plötzlich ſtürzte ſie, ohne daß es Jemanden von den Anweſenden möglich geweſen wäre, es zu verhindern, in den Abgrund. Während der Nacht konnte Nichts zur Aufſuchung der Verunglückten unternommen werden, da das Terrain ein zu gefährliches iſt. Erſt früh konnte man daran gehen, den Leichnam zu bergen was nach vieler Mühe und gefährlicher Kletterei um die Mittagszeit gelang. Der Körper der Abgeſtürzten iſt vollſtändig zer⸗ ſchmettert. — Tod beim Edelweißpflücken. Der Beamte Eduard Liſt aus Leipzig, der, wie wir vor einigen Tagen berichtet. auf dem Wege zum Großglockner verunglückte und nach Weaſede transportirt wurde, iſt Sonntag Früh daſelbſt erſchieden. Verſchiedenes. — Diebesſicher. Berlin, 31. Aug. Der Umbau des Gebäudes in der Oranienſtraße, in welchem ſich die Büreaus des Stagtsſchuldbuches befinden, iſt ſo weit vollendet, daß am Montag der Treſor den Behörden zum Gebrauch über⸗ wieſen werden konnte. Die im Erdgeſchoß liegenden Räum⸗ lichkeiten dieſes Treſors ſind, wie die Magdeb Ztg⸗ berichtet, ſo wohl verwahrt, daß ſie in der That als völlig diebes⸗ und feuerſicher angeſehen werden können. Die Mauern und Ge⸗ wölbe ſind nicht allein überaus ſtark, ſondern ſie ſind auch noch durch zahlreiche, ſyſtematiſch geordnete, feſt im Innern verankerte Stahlſchienen gegen jeden Durchbruch geſichert, Fenſter und Thüren ſind vergittert und mit doppelten Pan⸗ zerungen verſehen. Endlich ſind noch Schallvorrichtungen an⸗ gebracht, durch welche mit Hilfe des Mikrophons au das leiſeſte Geräuſch, wie der Strich einer Feile, vielfach verſtärkt in die Wohnung des Kaſtellans übertragen wird. Nach menſchlichem Ermeſſen kann den dort aufbewahrten Werth⸗ papieren keine Gefahr drohen. — In Pofſen ſind ſeit Sonnabend in drei verſchiedenen Caſernements(Caſerne des 1. Weſtpreutziſchen Grenadier⸗ Regiments Nr. 6, Militär⸗Gefängniß und im Garniſon⸗ Lazareth) cg. 150 Soldaten erkrankt und zwar, wie behauptet wird, in Folge des Genuſſes von Fleiſchwaaren am Sonn⸗ abend. — Oh, wir armen Steuerzahler Elbing, die alte preußiſche Ordenſtadt, feierte am 30. Auguſt ihr ſechs⸗ hundertfünfzigjähriges Jubiläum. Bei dem Feſtmahl, das aus dieſem Anlaß ſtattfand, wurde eine Reihe von Taffellie⸗ dern geſungen, in denen Ernſt und Scherz zu anſprechendem Ausdruck gelangten. Wir entnehmen dem Kranze der Lieder das folgende von Reuſch gedichtete: „Es iſt beſtimmt im hohen Rath, Daß man von allem, was man hat, Muß ſteuern. Und doch kommt nichts dem Bürgersmann In dieſer Zeit ſo ſauer an, Der theuern, als ſteuern, Und erſt das ſtädt'ſche Regiment, Drei hundert zwanzig gar, pro Cent! Wir Armen! Der Rath, der ſchatzte grauſam ſchon, Doch Stadtverordnete ſind ohn' Erbarmen. Wir Armen! Und habt ihr mal Geſchäft gemacht, Ein Sümmchen ſtill bei Seit' gebracht, So glaubet, Den nächſten Erſten merkt es ſchon Die Steuer⸗Schnüffel⸗Commiſſion Und ſchraubet. Das glaubet. Darum verjubelt's lieber gleich, Was ihr verwahrt, das nimmt man euch, Es lohnt nicht; Was ihr verbraucht, entzieht ihr nur Der gier'gen Steuer⸗Intendantur⸗ 7 Drum ſchont nicht, es lohnt nicht. — Eine gefährliche Prodnktion Aus Wien meldet man: In eine ſchreckliche Situgtion gerieth dieſen Sonntag gegen Abend ein Mitglied der„Künſtlertruppe“, welche ſich auf dem Reinl'ſchen Vergnügungsplatze nächſt der Schön⸗ brunner Linie mit akrobatiſchen und pantomimiſchen Vor⸗ ſtellungen produzirte. Der betreffende Trapezkünſtler, bei dem meiſt aus jugendlichen Elementen beſtehenden Publikum dieſer Produktionen unter dem Namen„Sanderl“ ſehr populär, hatte nach beifällig aufgenommener„Arbeit“ am Trapez den Kopf in einen hoch über dem Erdboden ſchwebenden Eiſen⸗ ring geſteckt, um die intereſſanteſte Nummer des Programms zu abſolviren. Vergeblich wartete jedoch das Publikum auf den Beginn dieſer Produktion, indem der„Künſtler“ reg⸗ ungslos ſchweben blieb, ſo daß den Zuſchauern und den Kameraden desſelben allmälig bange wurde und Einer der Letzteren an einem daneben hängenden Seile emporkletterte. Als er den noch immer regungsloſen Körper anfaßte fand er ihn zu ſeinem Schrecken ganz ſtarr. Nun wurde, während man unten einen großen Teppich ausgebreitet hielt, das Seil, welches den Ring hielt und das ſich unverſehens um den Hals des„Künſtlers“ geſchlungen hatte, durchſchnitten, wor⸗ auf der Körper herabfiel und glücklich aufgefangen wurde. Zur Freude des aufgeregten Publikums kam der Akrobat bald zu ſich und konnte erzählen, daß er in ſeiner furchtbaren Situation zwar das Bewußtſein behalten, aber durch eine Art Starrkrampf jede Bewegungsfähigkeit verloren hatte. Das Ende eines Schmugglers. Aus Trient wird berichtet:„Pietro Baſſani, aus Arſi im Venezianiſchen ebürtig, wollte in der vorigen Woche Waaren aus dem Palſnganer nach Italien ſchwärzen. Er hatte bereits die öſterreichiſche Grenze überſchritten, als ihm auf einem ſchmalen Gebirgspfade ein italieniſcher Finanzwächter ent⸗ gegenkam und ihn für arretirt erklärte. Der uug ſchen ergriff die Flucht, der Finanzwächter eilte ihm nach; ſchon hatte Erſterer einen bedeutenden Vorſprung, da erfolgt ein markerſchütternder Schrei und Baſſani ſtürzt über eine hohe Felswand in die Tiefe. Er ſtarb wenige Tage ſpäter an den Folgen der erlittenen Gehirnerſchütterung. Der Ver⸗ unglückte war Familienvater. 5 —ueber den Katkow⸗Eultus der Franzoſen theilt die„Odeſſaer Ztg.“ noch nachträglich mit, daß gelegentlich der Todtenmeſſe am zwanzigſten Tage nach dem Tode Kat⸗ kow's im Saale der Odeſſaer Stadtduma die unvermeidliche franzöſiſche Deputation mit dem Genergleonſul de Caſſas an der Spitze und noch vielen anderen Vertretern der franzö⸗ ſiſchen Colonie Herrn Baron Witte einen großen ſchönen ſilbernen Kranz auf blauem ſeidenen Kiſſen überreichte. Auf dem Kranze ſteht:„Katkow, von der franzöſiſchen Colonie in Odeſſa.“ Auf der linken Seite des Kranzes ſind auf einem ſilbernen Band die Anfangsworte der ruſſiſchen National⸗ hymne:„Gott erhalte den Zaren“ eingravirt, auf der rechten Seite aber die Anfangsworte des franzöſiſchen Revolutions⸗ liedes:„Allons enfants de la patrie.“ Ttlegrammt. » GEine Zuſammenkunft der Kaiſer von Deutſchland und Rußland. Berlin, 31. Auguſt. Auf der Reiſe nach Königs⸗ berg wird, wie verlautet, der Kaiſer von keinem Mit⸗ glied des königlichen Hauſes begleitet werden. Die Kai⸗ ſerin beabſichtigt mit dem Kaiſer in Stettin zuſammen zu treffen, wo ein fünftägiger Aufenthalt in Ausſicht ge⸗ nommen iſt. Man bringt dieſe Aenderung in den Reiſe⸗ Dispoſitionen der Kaiſerin— urſprünglich beabſichtigte dieſelbe, nur nach Königsberg und nicht nach Stettin zu reiſen— in Zuſammenhang mit der Nachricht von der Zuſammenkunft des Kaiſers mit dem Zaren in Stettin. Der„Fr..“ wird von gewöhnlich gut unterrichteter Seite telegraphiſch mitgetheilt, daß in informirten ruſſiſchen Kreiſen die Zuſammenkunft als eine feſt⸗ ſtehende Thatſache angeſehen wird; nur über den Ort, an welchem dieſelbe erfolgen ſoll, ſei noch keine defini⸗ tive Entſcheidung getroffen worden, doch ſei Stettin als geeignet in Erwägung genommen. Dieſe Nachricht von der bevorſtehenden Zuſammenkunft der beiden Monarchen wird in Stettin vielfach als Beweis für eine Aenderung unſerer auswärtigen Politik gegenüber Rußland aufge⸗ faßt, wofür allerdings auch noch viele andere Symptome vorliegen, z. B. die Haltung Deutſchlands in der bul⸗ gariſchen Frage. Doch wird von anderer Seite beſtrit⸗ ten, daß aus dieſer Haltung auf eine Aenderung in den beiderſeitigen Beziehungen Deutſchlands und Rußlands zu ſchließen ſei. „Berlin, 1. September.(Eingetroffen 8 Uhr.) Die„Norddeutſche Allg.“ meldet: Die Petitionen um Erhöhung der Getreidezölle mehren ſich noch immer. Eine derartige Petition wurde kürzlich auch von Intereſ⸗ ſenten der Berliner Getreidebörſe an den Reichskanzler gerichtet. Die Petenten klagen, daß durch die bisherigen Ueberfluthungen mit fremdländiſchen Getreide und die in nächſter Zeit noch zu erwartenden Zufuhren das inländiſche Produkt immer ſchwerer verkäuflich machten. Neben der Landwirthſchaft ſtehe in Folge deſſen auch der inländiſche Getreidehandel vor dem Untergange, wenn nicht in allerkürzeſter Zeit das Land vor weiteren Ueber⸗ fluthungen mit fremdem Getreide geſchützt würde. Kiel, 31. Auguſt. Der Aſtronomenkongreß ſchloß heute Nachmittag die diesjährigen Berathungen. Die aus dem Vorſtand ausſcheidenden Mitglieder Anwers, Backhuyſen und Seeliger wurden wieder⸗, von Struve anſtatt des verſtorbenen Oppolzer, neugewählt. Zum Präſidenten für das nächſte Biennium wurde Anwers, zum Vicepräſidenten Profeſſor Gylden⸗Stockholm er⸗ wählt. * Oſtende, 31. Auguſt. Ein britiſches Schiff, welches heute in den Hafen einfahren wollte, wurde von belgiſchen Schiffen mit Steinwürfen empfangen und ge⸗ zwungen, nach dem offenen Meer zu rück⸗ zukehren. * Wien, 31. Auguſt. Aufſehen erregt die heute in Linz erfolgte Verhaftung des bekannten oberöſterreichiſchen Bauernführers Hans Kirchmaier, welchem ein im großem Maßſtabe betriebener Militärbefreiungsſchwindel zur Laſt gelegt wird.— Die ſoeben erſchienene czechiſche Broſchüre„In die Oppoſition“ führt aus, daß die Czechen nicht in die Oppoſition gehen werden und befür⸗ wortet die Bildung einer neuen nationalen ſlawiſch⸗demo⸗ kratiſchen Partei. Großherz. Hoftheater Maunheim, (Nach Schluß der Redaktion eingelaufen.) Für die bevorſtehende Theaterſaiſon ſind in der Oper „Triſtan und Iſolde“ von Richard Wagner und „Murillo“ von Ferdinand Langer angenommen worden. Die Einſtudirung dieſer Werke wird ſofort beginnen. Als Neueinſtudirungen ſind Glucks„Jphigenia in Au⸗ lis“,„Fidelio“ und„Don Juan“, letztere als Jubi⸗ läums-Vorſtellung in Ausſicht genommen. Im Schauſpiel iſt als Novität noch im alten Thegter⸗ jahre Schönthan und Kadelburg's„Goldfiſch e“ in Aus⸗ ſiud genommen und eine durchaus neu ausgeſtattete Neuein⸗ tudirung des„Götz von Berlichingen.“ FJerner wird eine Reihe klaſſiſcher Stücke, die in den letzten Jahren vom Repertoire verſchwunden waren, neuein⸗ ſtudirt werden, unter dieſen in erſter Linie die Luſtſpiele Shakeſpeare's, Kleiſt's„Zerbrochener Krug“ ꝛc. Unter den Perſonalveränderungen des Hoftheaters iſt zunächſt der Eintritt des Fräulein Woytaſch und des Herrn Dr. Baſſermann, ſowie auch des Herrn Franz Stury als engagirte Mitglieder zu verzeichnen. Ferner iſt Fräulein Hrabowska von Berlin fülr Liebhaberinnenfach auf eine Probezeit engagirt worden. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörse. (Aus dem„Mannheimer Journal“.) Mannheim, 31. August. Anilin-Actien waren heute ½ pot. höher und wurden zu 254¾ umgesetzt. Verein chem Fabriken stellten sich auf 24%. Brau erei Eichbaum waren zu 183 gesucht, Schwetzinger zu 88½ angeboten. RBhein. Creditbank notirte 120 G. Rhein. Hyp.-Bank 125¾., Mannh. Volksbank 114 G. Lagerhaus waren zu 98 pOt. am Markte. Frankfurter Effekten-Societät. Frankfurt, 31. August. Credit-Actien 229¾, ¼, ½, b. Disconto-Comm. 199.40, 60, 50 b. Staatsbahn 182¾ b. Gotthard 105.20 70, 105,50 b. Central 103.10 ult., 103.40 opt. Nordost 64, 20, 10 b. Union 83.90 b. Westbahn 28.10 b. Mittelmeer 122.90 b, Lübecker 162.50 b. Marienburger 48.30, 49.20 b. Oelfabriken I17. 20 b. G. Egypter 74.90, 95 b. Italiener 98.— b. 3pOt. do. 65 ept. Argentinier 91.25, 80 b. Ungarische Gold-xente 81.90 bes. 1880er Russen 81.80 b. Gemischte Russen 96.10 b. I. Orient 55.80., 3 pOt. Portugiesen 57.75, b. Spanier 66.85 b. opt. Türken 14.20 b. Nach Schluss 6 Uhr 30 Min. Diskonto-Comm. 199. Elbthal 139ſ¾3, Nordwest 64.20. Egypter 74.85. Argen⸗ tinier 91.20 Gem. Russen 95.95. „London, 31. August.(Telegramm). Rübenzucker 18. gh Bezahlt. Tendenz fest. Amerikanische Produkten-Märkte Schlusscourse vom 31. August. mitgetheilt von E. Blum& Strauss, Mannhelm. NHew-Vork Uhleags Monat Wei⸗ 1 Wei⸗ f zen Mais schna Ca en Kais achen August 2 2—.— 68% 40%.427%8 Septbr. 795/ 4950.75 18.95 885/8 40% 6,27½ Okbbr. 80 497/.78 18.30 7004 41% 6,47½ Novbr. 82— 50/.76 13.45— 41% 6,45— Deubr. 8350/8 507%/.75 18.55 73¹ 42% 6,7½8 Januar 1888 84⁵/8—.80 18.60 78 48½ 6,58½ Febr. 855/8—— 18.65—— März 867/:0—— 18.65———— April 88.——— 18.70—— Mai 897/8—— 18.75 797—— Juni 89500——————— Juli——————— Tendenz: Weizen höher. Mais unverändert und höher, Schmalz höher. KRaffee niedriger. Die Schweinezufuhren betragen in Chicago 14,000. ½ allen Hauptmärkten 30,000. Herausgeber: Dr. jür. Hermann Haas. 5 Verantwortlich: Für den Theil:—— Aatz. Für den lokalen und Handelstheil: Harder, Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: J. A. Wenle. 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Das Erſte, worauf ſein Auge ſtel, war das Gegenſtück zu dem Koffer, aus welchem Roſy die zur Rolle der Donna Elvira gehörigen Kleidungsſtücke genommen hatte.— Mr. Nott deutete mit geheimnißvoller Miene auf den leder⸗ überzogenen Behälter, und ſagte in gedampftem Tone: „Hier dieſer Koffer enthält männliche Theatergarderobe, und wenn Sie von derſelben Gebrauch machen wollen, habe ich Nichts dagegen. Sie wiſſen, Roſy hat eine leicht erregbare Phantaſte, und es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß ihr die Art und Weiſe, wie ſich der alte Narr koſtümirte, imponirt hat— jedenfalls hat ſein gottverlaſſenes, abſonderliches Ausſehen zuerſt ihre Aufmerk⸗ ſamkeit erregt. Wenn Sie ihr alſo gefallen wollen, dürfen Sie nur eines dieſer Koſtüme anlegen, und ſich dann auf der Promenade am Hafen ſehen laſſen— ich wette mit Ihnen Zehn gegen Eins, daß Sie dann gewonnen Spiel haben. Nun, was meinen Sie zu dem Vorſchlag?“ Mr. Renſchow war im Allgemein nicht„begriffsſtutzig“, aber in dieſem Fall dauerte es doch eine ganze Weile, bevor er Mr. Nott's wohlgemeinten Rath verſtand. Die Idee indeß, als Don Juan oder Leporello auf der Werfte umherzuſtolziren, um dadurch Roſy's Aufmerkſamkeit zu feſſeln, erſchien ihm ſo ungeheuer komiſch, daß er in ein ſchallendes Gelächter ausbrach. Die gewalt⸗ ſam hervorbrechende Heiterkeit löſte die nervöſe Spannung, welche ſich ſeiner bemächtigt, in wohlthuender Weiſe, und er lachte, bis ihm die Thränen aus den Augen quollen— er lachte noch immer, als die Thür ſich plötzlich öffnete und Roſy den Kopf herein ſteckte. Befremdet und offenbar unwillig blickte ſie auf den jungen Mann, welcher verwirrt eine Entſchuldigung ſtammelte; Roſy indeß ſchien dieſelbe zu überhören, und zu ihrem Vater gewandt, ſagte ſie kühlen Tons: „Ich wollte Dir nur mittheilen, daß ich bereit bin,“ worauf ſie wieder verſchwand. Abner Nott hatte den verblüffenden Heiterkeitsausbruch des jungen Mannes ſtaunend beobachtet, und erſt als Roſy wieder verſchwunden war, meinte er bedächtig: „Ich glaube, das Lachen hat's ihr angethan— jetzt wird ſie zahm werden, und bevor Mr. Renſchow Zeit zu einer Entgegnung gefunden hatte, wo der Eigenthümer des Pontiac davongeeilt. Fortſetzung folgt.) Sedanfeier. Zur Gedenkfeier des Ehrentages von Sedan laden wir die Parteiangehörigen und Freunde der Partei auf Freitag, den 2. Heptember, Abends 8 Ilhr in das Ballhaus(Schloßgarten) zu einem Unter dem Protelctorate Sr. K. H. des Erbgrossherzogs Friedrich von Baden. oOberrheinische Gewerbe-Ausstellung, Freiburg, Baden Oberelsass, Oberbaden. 5 Luftschifffahrt, Seeurius, 8. September. 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Mr' Nott ſtand auf, öffnete behutſam die Thür, lauſchte hinaus und ſchloß die Thür wieder, worauf er flüſternd ſagte: „Das iſt erlogen— nicht, daß Roſy die Abſicht hätte, zu lügen, aber er hat es ihr ſo vorgeſagt, und da betet ſie es nach— ſie iſt aber ganz und gar in ſeinem Bann. Seit der verdammte alte Narr den Pontiac verlaſſen hat, lungert er beſtändig hier herum— mit dieſen meinen eigenen Augen ſah ich ihn zweimal am Kajütenfenſter vorbeigehen. Und das iſt noch nicht Alles— bei Nacht vernahm ich ſeltſames Geräuſch und ab und zu erblickte ich auch fremde Geſichter an Bord. Eben jetzt als ich heimkehrte, ſah ich einen Chineſen oder Nigger an der Hinterthür, welche zu de Ferrisres Zimmer führte, umher⸗ ſchnuppern.“ „Einen Nigger?— ſah er wie ein Matroſe aus?“ ſiel Renſchom dem Sprechenden lebhaft in's Wort. „Hm— ja— er trug wenigſtens eine der meinen ähnliche dunkle Woll⸗ jacke und hatte Ohrringe in ſeinen abſtechenden Löffeln.“ Renſchow erſchrak, als er indeß Abner Nott's Augen erwartungsvoll auf ſeinem Geſicht ruhen ſah, ſagte er anſcheinend gleichgiltig: „Mag es geweſen ſein, wer will— was hat ein fremder Nigger, alle: Wahrſcheinlichkeit nach ein außer Heuer befindlicher laskariſcher Matroſe, mit Monſteur de Ferrisres zu ſchaffen?“ „O, begreifen Sie denn nicht, daß er an allen Ecken und Enden Freunde beſitzt, welche in ſeinem Intereſſe Alles ausſpioniren, was Roſy thut und treibt? Aber ſie ſollen den alten Mann doch nicht überliſten— ich bin den Schurken gewachſen. Ich habe Roſy mitgetheilt, ich wünſche, ſie moͤge unſer Rancho beſuchen, und ſobald ich ſie dort in Sicherheit weiß, nehme ich mir den ſaubern Monſieur de Ferrisres ſammt ſeinen Helfershelfern, mögen ſie nun Nigger oder Chineſen oder Beides ſein, gründlichſt vor.“— Mr. Renſchow verharrte eine Weile ſchweigend, dann erhob er ſich mit plötzlich erwachter Energie, und Mr. Nott kräftig die Hand ſchüttelnd, ſagte er lächelnd: „Ich könnte nicht ſagen, daß ich die Sache begriffen habe, Mr. Nott— 8. Seite Dr. Blersch, american Dentist. D 2, 9. Planken. D 2, 9. Wer zahlt die allerhöchſten Preiſe für— 1 0 Kleider, Schuhe und Stiefel? 6597 ——— Serzmann, E 2, 12. Für Wirthe. 300 Dutz. Meſſer und Gabeln, Eß⸗ und Kaffeelöffel billig zu erlaner 5 8598 S. Herzmaun, E 2, 12. Brillen kauft man gut und billig! 6593 E 2, 12, L. Herzmann. Alle Arbeiter bekommen ihre Schürze weiß, blau und grün, 6599 gehen ſie nur zu L. Herzmann bin. E 2, 12. ich mein von Q 1, 7 nach: (Café Witz) verlegt habe. 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Miß Nott darf Nichts von unſerem Pakt erfahren— ſie muß glauben, ich reiſe heute Abend, und je eher Sie Miß Roſy aus dem verdammten Schiff fortſchaffen können, um ſo beſſer wird's für ſie ſein!“ „Dekan Flint's Töchter fahren mit dem Nachtboot nach Petaluna— ich werde Roſy mit ihnen gehen laſſen,“ bemerkte Mr. Nott, ſchlau lächelnd, wäh⸗ reme er Renſchow die Hand bot, in welche der junge Mann kräftig einſchlug. Sobald ſich Renſchow allein ſah, begann er nochmals ruhig die Umſtände zu prüfen, welche ſeinen raſchen Entſchluß herbeigeführt und ihn beſtimmt hatten, ſeine Reiſe aufzugeben. Daß der Pontiac von Spähern umſchlichen wurde und daß der laskariſche Matroſe, welchen er als Sleights Vertrauensmann kannte, einer dieſer Späher war, bezweifelte er keinen Augenblick. Ebenſowenig erſchien es ihm unwahrſcheinlich, daß Sleight den Mann beauftragt, ſpeziell ſeine, Richard Ren⸗ ſchow's Bewegungen zu beobachten— er kannte den Bankier als mißtrauiſch, und der Umſtand, daß er dies Mißtrauen ſelbſt in dieſem Falle nicht zu unter⸗ drücken vermochte, gab Renſchow den erwünſchten Vorwand, auch ſeinerſeits nicht an dem entworfenenProgramm feſtzuhalten. Was erfreilich aus Mr. Nott's Bericht über die Betheiligung des alten Franzoſen an der Spionage machen ſollte, wußte er nicht— ganz aus der Luft gegriffen konnte derſelbe nicht ſein, und doch er⸗ ſchien ihm die Sache, je mehr er über dieſelbe nachdachte, um ſo unwahrſchein⸗ licher. Die Annahme, daß Roſy ſich für den alten Herrn, deſſen geiſtige Zu⸗ rechnungsfähigkeit von den Paſſanten der Montgomeryſtraße ſtark bezweifelt wurde, intereſſiren ſollte, erſchien dem jungen Mann einfach lächerlich, dagegen hielt er es nicht für undenkbar, daß de Ferrieres auf irgend eine Weiſe von dem im Pontiac ſchlummernden Schatz Kenntniß erlangt habe und daß er ſich nur um Roſy bemühe, um ſich zugleich mit ihrer Hand dieſen Schatz zu ſichern. Ließ ſich annehmen, daß das junge, unerfahrene Mädchen den glänzenden Bildern künftigen Reichthums, welche de Ferrieres ſicherlich vor ihr entrollte, ganz unzugänglich ſein werde? Hatte ſie nicht vielleicht ſchon eine dunkle Ahnung von dem Geheimniß, welches der Pontige barg, und lag in dieſer Ahnung die Erklärung für den Zau⸗ ber, welchen das alte Schiff auf ſie ausübte? Am Ende war ihr ſo unſchuldig vorgebrachtes Intereſſe für die einzelnen Bezeichnungen der Schiffsräume nur eine geſchickte Maske, hinter welcher ſich die ganz beſtimmte Abſicht barg, die fragtiche Stelle, an welcher der Schatz verborgen lag, in Erfahrung zu bringen? Daß ihm das auch nicht früher eingefallen war— wie nun, wenn ſie ſeine Ab⸗ ſicht durchſchaut und ihn abſichtlich hingehalten, oder irregeführt hätte? Er war AIHTRKORHISII Feter Ruf, T.1 5. koblen, Prima gewaſchene und geſiebte Nußkohlen in verſchiedenen Torngrößen, Prima Ruhr⸗Anthraeit⸗Würfelkohlen, Prima Rubr⸗ Autracit⸗Brockenkohlen für Porz und Luftheizungen Vrima 106421][ Handſtückkohlen für Kaminfeuerung ꝛc. ꝛc. Billigſte Preiſe. Wron teſte ernng — 823— noch mit dieſen nichts weniger als angenehmen Erwägungen beſchäftigt, als Mr. Nott leiſen Schrittes zurückkehrte. „'iſt Alles in Ordnung,“ ſagte er mit dem Ausdruck innerlichſter Be⸗ friedigung, wie ſolche kein Macchiavelli in höherem Maße nach Abſchluß einer hochwichtigen diplomatiſchen Konferenz empfunden haben kann.„Roſy war gleich bereit, noch heute Abends zu reiſen, beſonders als ſie hörte, daß Sie unter allen Umſtänden das Schiff verlaſſen würden.„Weshalb geht denn Mr. Renſchow eigentlich, Vater?“ fragte ſie ſo heftig, wie ich ſie lange nicht geſehen;„weshalb will Niemand lange auf dem alten guten Pontiac bleiben?“ „Mr. Renſchow hat in Sakramento einen großen Kontrakt abzuſchließen, antwortete ich gleichmüthig;„das Geſchäft ſieht ganz danach aus, als wenn er durch daſſelbe ſein Glück machen würde.“—„Wiſſen Sie, es lag mir daran, Sie dem Mädchen in beſonders günſtigem Licht erſcheinen zu laſſen,“ ſchaltete Mr. Nott mit liſtigem Zwinkern ein. „Er hat wohl Geſchäftliches in Bezug auf das Schiff mit Dir zu beſpre chen?“ warf ſie nach einer Weile hin— dabei trug ſie Sorge, ihr Geſicht mit dem Taſchentuch zu beſchatten. „Ja— wir hatten Wichtiges mit einander zu verhandeln,“ nickte ich. „Dann würde es am Ende auch gar Nichts nützen, wenn ich ihm ſchreihen wollte,“ meinte ſie nachdenklich. „Gar Nichts,“ ſagte ich entſchieden;„er würde Deinen Brief noch nicht ein⸗ mal beantworten— laß den Burſchen laufen— er wird Deinen Weg nie wie⸗ der kreuzen!“ „Aber ins Teufels Namen,“ konnten Sie—“ „Nur gelaſſen,“ unterbrach Mr. Nott den Aufgeregten,„ich weiß, was ich zu thun habe. Roſy flog wie der Sturmwind in ihr Zimmer, und warf die Thür ſchmetternd ins Schloß— nein, Mr. Renſchow— Weiber ſind und bleiben zu allen Zeiten Weiber, und das darf man nicht vergeſſen.“ Mr. Renſchow ſchritt heftig auf und ab.„Wenn ich doch nochmals mit ihr ſpräche, bevor ſie abreiſt?“ meinte er unſicher. „Laſſen Sie's bleiben— es iſt beſſer ſo,“ warnte Abner Nott, dem An⸗ dern gutmüthig zunickend. So ärgerlich Mr. Renſchow auch war, er mußte doch zugeben, daß Mr. Nott's Rath der Sachlage entſprach. Was hätte er Roſy auch ſagen ſollen— er wußte nichts Beſtimmtes, und wenn das, was ihm der alte Mann anvertraut hatte, ſich beſtätigte, würde ſie ihm auch wohl kaum ſchreiben! „Wenn Sie Roſy gern noch einmal ſehen möchten, begann Mr. Nott in theilnehmendem Ton,„kann ich Ihnen vielleicht helfen— ſprechen freilich dürften Sie nicht mit ihr! In Zeit von einer halben Stunde bringe ich ſie hinun ter ans Boot— nun könnte es ja ſein, daß Sie zu derſelben Zeit am Hafen fuhr Mr. Renſchow ungeſtüw auf,„wie — 2. September. General⸗Anzeiger. T. Seite. Einladung zur Erneuerungs- und beziehungsweiſe Erſatz-Wahl in das Stadtverordneten-Collegium. Nach§ 33 der Städte⸗Ordnung beſteht das Stadtverordneten⸗Collegium in hieſiger Stadt aus 96 Mitgliedern, welche von der Klaſſe der Niederſt⸗, Mittel⸗ und Hoͤchſt⸗Beſteuerten je zu ein Drittel zu er⸗ wählen ſind. Das Amt eines Stadtverordneten dauert ſechs Jahre. Die Stadtverordneten werden alle drei Jahre zur Hälfte neu gewählt in der Art, daß die neu Eintretenden je durch die Steuerklaſſe zu wählen ſind, von welcher die Austretenden gewählt waren. Wird die Stelle eines Stadtverordneten durch Tod oder Austritt erledigt, ſo wählt der Bürger⸗ ausſchuß für den Abgegangenen einen Stellvertreter, deſſen Stellvertretung jedoch nur bis zur nächſten regelmäßigen Erneuerungswahl dauert, wo alsdann die Steuerklaſſe, von welcher der Abgegangene gewählt war, fuͤr den Reſt der Amtsdauer deſſelben den Erſatzmann zu wählen hat. Es treten nun nach umfloſſener Dienſtzeit aus dem Stadtverordneten⸗Collegium aus: A. Die Mitglieder, welche im Jahre 1881 durch die Klaſſe der Niederſt⸗Beſteuerten gewählt worden ſind 1) Dreesbach, Aug., Kaufm.— Stadtrath ſeit 29. November 1884. 2) Durler, Andr., Schuhmacher, 8) Gärtner, Paul, Wirth, 4) Geyer, Guſtav, Maurer, 5) Goetz, Gottfried, Uhrmacher 6) Grüner, Nikol., Schneider, 7) Hüneke, Friedr., Kaufm.,— ausgetreten 21. Auguſt 1884. 8) Keller, Carl Heinrich, Landwirth, 9) Korbmann, Heinrich, Schuhmacher, 10) Kropp, Franz Jakob, Korbmacher, 11) Mosgraber, Carl, Wundarzneidiener, 12) Ries, Chriſtof, Decateur, 13) Rothbruſt, Wilh., Backofenbauer,— weggezogen 1882. 14) Sensbach, Philipp, Privatmann,— weggezogen 1882. 15) Staubitz, Adam, Schloſſer,— weggezogen 1886. 16) Strötz, Wilhelm, Schneider. B. Die Mitglieder, welche im Jahre 1881 durch die Klaſſe der Mittel⸗Beſteuerten gewählt worden ſind 1) Ahles, Georg, Kaufmann— März 1885. 2) Bender, Johaun Philipp, Metzger 8) Biundo, Georg, Cigarrenfabrikant, 4) Bonquet, Wendelin, Mechaniker, 5) Darmſtädter, Sam. Jonas, Kaufmann, 6) Dinkelſpiel, Max, jun., Kaufmann,— 1 Januar 1885. 7) Hönn, Chriſtian, Schloſſer, 8) Kallenberger, Georg, Baumeiſter, 9) Kauffmann, Carl, Bäckermeiſter, 10) Neſtler, Friedrich, Kaufmann,— 11) Neuſtadt, Alexander, Bankdirektor, 12) Olivier, Joſef, Kupferſchmied, 13) Sperling, Carl, Kaufmann— in den Stadtrath gew. Mai 1885. 14) Staelin, Paul, Holzhändler, 15) Stockheim, Max, Kaufmann, 16) Zoeller, Georg, Kaufmann— 1 Oktober 1881. C. Die Mitglieder, welche im Jahre 1881 durch die Klaſſe der Höch ſt⸗Beſteuerten gewählt worden ſind: 1) Aberle, David, ſen., Rentner, 2) Bertheau, Dr., Georg, prakt. Arzt, 3) Bopp, Carl, Fabrikant,— zum Stadtrath gewählt 1884. 4) Dangmann, Ernſt, Kaufmann, 5) Diffené, Philipp, Kaufmann, 6) Eſchellmann, Peter, Fabrikant, 7) Grohe, Peter, Kaufmann,— 1 1885. 9 Göhring, Friedrich, Juwelier. 9) Heyd, Carl, Kaufmann, 10) Hohenemſer, Dr., Auguſt, Kaufmann, 11) Kahn, Dr., Joſef, prakt. Arzt, 12) Leuel, Alfred, Kaufmann, 13) Löwenhaupt, Friedrich, jun., Tüncher, 14) Neumann, Jakob, Kaufmann, 15) Schenk, Carl, Fabrikant— weggezogen September 1881. 16) Schreiber, Johann, Kaufmann— ausgetreten Juni 1885. D. Die folgenden Erſatzmänner und bezhgsw. Stellvertreter: à. für die im Jahre 1881 gewählten und oben als ausgeſchieden bezeichneten Mitglieder. Deren Zahl beträgt 13, die Zahl ihrer Erſatzmänner aber nur 12, da für den zuletzt ausgetretenen Herrn Staubitz für die nur noch kurze Reſtdienſtzeit ein Erſatz nicht mehr beſtellt worden iſt. b. für die folgenden 7 im Jahre 1884 gewählten Herren: Königshauſen, Franz; Leyen⸗ decker, Friedrich; Schirmer, Hermann; v. Feder, Heinrich; Wingenroth, Hermann; Söucker, Wilhelm; Kopfer, Wilhelm; welche ausgeſchieden ſind, deren Dienſtzeit aber bis 1890 gedauert hätte. Die Zahl ihrer Stellvertreter beträgt nur 5, da eine Wahl für die Herren v. Jeder und Kopfer nicht ſtatt hatte. Es treten daher folgende 17 Erſatzmänner und Stellvertreter aus: 1. Körber, Julius, Schreiner 3 Sreptember 1884 2. Stemmermann, Heinrich, Wirth 3) Bender, Carl, Baumeiſter, gewählt am 17. September 1884 4) Forrer, Johann, Kaufmann, gewählt am 24. September 1884 5) Ganter, Ferdinand, Kaufmann, 6) Hönn, Carl, Maler, 7) Schneider, Ludwig, Bäcker gewählt am 19. Dezember 1884 8) Wachenheim, Frdr., Kaufmann, 9) Maas, Carl, Kaufmann, 10) Ruß, Johann, Schuhmacher, 11) Mainzer, Iſaak, Kaufmanu 12) Wingenroth, Adolf, Fabrikant 13) Baſſermann, Felix, Kaufmann 14) Eſchert, Mathias, Linirer gewählt am 8. Mai 1885 15) Feis, Simon, Weinhändler 5 16) uber⸗ Joh. Georg, Cigarrenfabrikant gewählt am 9. Auguſt 1886. 17) Wingenroth, Carl, Kaufmann Es hat ſomit jede der drei Klaſſen eine Erneuerungswahl von je 16 Mitgliedern für eine 6jährige Amtsdauer vorzunehmen und muß überdies für die oben sub. b genannten 7 Herren eine Erſatzwahl für eine dreijährige Amtsdauer in der Art ſtattfinden, daß 3 Mitglieder(für die Herren Königshauſen, Leyendecker und Schirmer) durch die Klaſſe der Niederſtbeſteuerten, 2 Mitglieder(für Herrn Hermann Wingenroth und von Feder durch die Klaſſe der Mittelbeſteuerten und 2 Mitglieder(für Herrn Söncker und Kopfer) durch die Klaſſe der Höchſtbeſteuerten zu wählen ſind(§ 39 Abſ. 2 der Städteordnung). Es haben hiernach zu wählen: Die Klaſſe der Niederſtbeſteuerten: 16 Mitglieder für eine 6jährige Amtsdauer 3„„„ Jjährige 2 19 Mitglieder. 104711 Bekanntmachung. Die Leier des Geburtsfeſtes Sr. Königlichen Hoheis des Großherzogs Friedrich betreſſend. Wir bringen hiermit zur Kenntniß der verehrlichen Einwohner der Stadt Mannheim, daß Freitag, den 9. September d. Is., als am Geburtsfeste Sr. Königlichen Hoheit des Grossherzogs Friedrieh der ofſizielle Feſtgottesdienſt in der Jeſuitenkirche Vormittags ½10 Uhr abgehalten und daß ferner am gleichen Tage Nachmittags 2 Uhr in dem Saale des Stadtparkes ein Feſteſſen ſtattfinden wird. Wir beehren uns die Einwohner zur Theilnahme an beiden Feiern ganz ergebenſt einzuladen und verbinden damit das Erſuchen, am genannten Tage die Häuſer feſtlich beflaggen zu wollen. 110044 Mannheim, 20. Auguſt 1887. Der Großh. Amtavorſtand: Der Oberbürgermeiſter: Benſinger. Moll. Vekanntmachung. Die Landtagswahlen betr. Die Liſten der Urwähler aus der Stadt Mannheim liegen vom 5. bis einſchließlich 15. September d.., jeweils Vor⸗ mittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von—6 Jedermanns Einſicht auf. 110671 Wer die Liſten für unrichtig oder unvollſtändig hält, kann dies innerhalb 10 Tagen, d. i. vom 5. bis 15. September d.., bei dem Stadtrathe ſchriftlich anzeigen oder zu Protokoll geben und muß die Beweismittel für ſeine Behauptungen, falls dieſelben nicht auf Notorietät beruhen, bezeichnen. Indem wir dies zur öffentlichen Kenntniß bringen, machen wir darauf aufmerkſam, daß bei der Wahl der Wahlmänner nach den Beſtimmungen der Wahlordnung nur diejenigen Urwähler zugelaſſen werden dürfen, welche in die Wählerliſten aufgenommen worden ſind. Mannheim, 25. Auguſt 1887. Stadtrath: Moll. Gießerei⸗Verſteigerung. Samſtag, den 1. Oktober 1887, Nachmittags 3 Uhr in der Wirthſchaft der Brauerei„F. D. Bender Söhne! zu Kaiſers⸗ lautern laſſen„Gebrüder Schöneberger ihre daſelbſt in der Nähe des Nordbahnhofes gelegene, im Betrieb befindliche Gießerei für ſchmiedbaren Eiſenguß nebſt dem ganzen Inventar unter annehmbaren Bedingungen öffent⸗ lich zu eigen verſteigern. Bis zur Verſteigerung kann dieſelbe auch aus freier Hand verkauft weden. Der Uebernehmer wird unter Garantie angelernt. Näheres zu erfragen bei dem Unterfertigten. 11108 Kaiſerslautern, 31. Auguſt 1887. Noessel, Amtsverweſer des kgl. Notars Vogel. Verpachtung J Wauſaß Aerffagerung, der Freitag, den 2. Sept., 2**— Mannheimer Winkerſchafweide Winterer. Nachmittags 2 Uhr findet in K 4, 5 Fort⸗ Uhr auf dem Rathhauſe, 2. Stock Zimmer No. 4 zu ſetzung der Weinfaß⸗ Abtheilungen an den Meiſtbietenden öffentlich verſteigert, wozu wir die Liebhaber mit dem Bemerken ein⸗ laden, daß der Schäfereipächter innerhalb des diesſeitigen Schäferei⸗ bezirks den Pferch aufſchlagen kann, wo und zu welchem Preis er will. Manuheim, 31. Auguſt 1887. Der Stadtrath. Moll. 11069i Becker. angs. Verstelerung Montag, den 19. September 1887, Morgens 11 Uhr zu Ludwigshafen a. Rh. auf dem Hemshofe in der i Reſtauration von Val Scherrer wird in dem Konkurs verfahren gegen Louis Joanni, Mechaniker und Wilhelm Courad Kern, Kaufmann, beide allda wohn⸗ haft, auf Antrag des Maſſever⸗ walters, des daſelbſt wohnhaften Geſchäftsmannes Thomas Gengler, folgende Liegenſchaft im Zwangs⸗ wege verſteigert als: 10088 Ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Seitenbau. Werkſtätte, Hof, ge⸗ legen zu Ludwigshafen a. Rh. auf dem Hemshofe, 3 Ar Fläche. Ludwigshafen a. Rh., 11. Au⸗ guſt 1887. B. Keller, k. Notar, 11098 pro 1887,88. Die Benützung der ſtädtiſchen wozu e 14085 Schafweide für den Winter 1887/88, J. Martin. welche ſich auf eirca 5 ien Ackerfeld und 900 Morgen Wieſen ausdehnt, wird.— Samſtag, den 10. Septbr., Vormittags 11 Uhr Stolze'ſcher auf hieſigem Rathhauſe in vier Steno gr aphenverein. Donnerſtag, 1. September, Abends ½9 Uhr Verſammlung im Lokal(Nebenzimmer d. Zwiſchenakt), 11111¹ Der Vorſtand. Gewerkverein der deutſchen Tiſchler und ver⸗ wandten Berufsgenoſſen. Ortsverein Mannheim, Eingeſchriebene Hilfskaſſe Nr. 7. Samſtag Abend, den 3. September Verſammlung im Lokal„zum halben Mond“ Von—9 Uhr wird kaſſirt. Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten. Im Namen des Ausſchuſſes: K. Münch. 11082 Donnerſtag, 1. Septbr. im Dra⸗ chenfels bei Staab, G9, 1. 11119 Pfülzer Weinſtube. F 4, 4. E 4, 4 Weinverkauf übtr die Slraße. Herxheimer pr. Ltr. 70 Pf. Wachenheimer,„ 90„ Deidesheimer 71 17 1,10 1. 100 25 1„ frei a aus. * f 81 Veite. General⸗Anzeiger 2. September 2) Die Klaſſe der Mittelbeſteuerten: 16 Mitglieder für eine 6jährige Amtsdauer „ Jjährige 18 Mitglieder. 3) Die Klaſſe der Höchſtbeſteuerten: 16 Mitglieder für eine 6jährige Amtsdauer 2 5„ Zjährige 18 Mitglieder. Es findet keine Beſchränkung der Wahl auf die einzelnen Klaſſen der Wahlberechtigten ſtatt. Bei der Wahl entſcheidet die relative Stimmenmehrheit der erſchienenen Wahlberechtigten. Die Wahl leitet der Bürgermeiſter mit Zuziehung des Rathſchreibers und zweier Stadträthe als Urkundsperſonen. Die Wahl geſchieht mittelſt geheimer Stimmgebung.—§ 36 St.⸗O.— 15* „Berechtigt zur Wahl der Stadtverordneten iſt jeder Stadt⸗Bürger, deſſen Bürgerrecht nicht ruht.“—§ 34 St.⸗O. „„Stadtbürger ſind alle im Vollbeſitze der Rechtsfähigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte befind⸗ ngehörigen des Deutſchen Reiches, welche ſeit]! lichen männlichen, nicht im aktiven Militärdienſt ſtehenden zwei Jahren a) Einwohner des Stadtbezirks ſind, b) das 24. Lebensjahr zurückgelegt und eine ſelbſtſtändige Lebensſtellung haben, e) keine Armenunterſtützung aus öffentlichen Mitteln empfangen haben, d) die ihnen obliegenden Abgaben an die Gemeinde entrichtet haben, e) im Großherzogthum eine directe ordentliche Staatsſteuer bezahlen. Als ſelbſtſtändig im Sinne dieſes Geſetzes werden diejenigen Perſonen betrachtet, welche entweder einen eigenen Hausſtand haben oder ein Gewerbe auf eigene Rechnung betreiben oder an directen ordent⸗ lichen jährlichen Staatsſteuern mindeſtens zwanzig Mark bezahlen „„Das Bürgerrecht ruht: 1) bei den Entmündigten, Mundtodten Verbeiſtandeten; 2 in Folge der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte während der Dauer dieſes Verluſtes; e nach eröffnetem Concursverfahren während der Dauer deſſelben und ſo lange die Gläubiger nicht befriedigt ſind. 4 8 5 Eintritts in den aktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes.“— zum Stadtverordneten ſind alle Stadtbürger, deren Bürgerrecht nicht ruht(§ 7d), mit usnahme a) derjenigen Beamten und Mitglieder von Behörden, welchen die ſtaatliche Aufſicht über die Stadt übertragen iſt, b) der Stadträthe, c) der beſoldeten Gemeindebeamten. Die nach Ablauf der Wahlperiode Ausſcheidenden können wieder gewählt werden.—§ 37 St.⸗O.— „Das Wahlrecht wird in Perſon durch verdeckte Stimmzettel ohne Unterſchrift aus⸗ geübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen verſehen ſein. In den Stimmzetteln ſind die Namen Derjenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder durch beliebige Mittel der Vervielfältigung einzutragen. Der Vorgeſchlagene muß mit ſeinem Familien⸗ und mit ſeinem Vornamen, ſowie mit der Benennung, durch welche er von Andern gleichen Namens in der Stadtgemeinde unter⸗ ſchieden wird, ſo bezeichnet ſein, daß kein Mißverſtändniß entſteht.“—§ 28 der Wahl⸗Ordnung. Zur Wahl der Stadtverordneten, welche auf dem Rathhaus II. Stock, Zimmer No. 2, ſtattfindet, haben wir folgende Termine anberaumt: Für die 3. Klaſſe(Niederſtbeſteuerte): Dienſtag, den 13. September 1887 Vormittags von—1 Uhr und Nachmittags von—8 Uhr für diejenigen Wahlberechtigten, deren Namen mit den Buchſtaben A bis einſchließlich K beginnen. Mittwoch, den 14. September 1887 Vormittags von—1 Uhr und Nachmittags von—8 Uhr für diejeuigen Wahlberechtigten, deren Namen mit den Buchſtaben L. bis einſchließlich Z beginnen. Für die 2. Klaſſe(Mittelbeſteuerte): Mittwoch, den 21. September 1887 Vormittags von—1 Uhr und Nachmittags von 4 Für die 1. Klaſſe(Höchſtbeſteuer Dienſtag, den 27. September 1887 Vormittags von—1 Uhr. Oas Ergebniß der Wahl der 3. und 2. Klaſſe wird verkündet werden, bevor zur Wahl der 2. veſp. 1. Klaſſe geſchritten wird. 5 Jedem Wahlberechtigten wird mit dieſer Einladung ein Wahlzettel und das Verzeichniß der drei Klaſſen der Wahlberechtigten zugeſtellt. Die Wahlberechtigten werden eingeladen, ſich zahlreich bei dieſer Wahlhandlung zu betheiligen und erſucht, gegenwärtige Einladung zur Legitimation mitzubringen. Mannheim, den 4. Auguſt 1887. Der Stadtrath Bräunig. —8 Uhr. te): Von heute ab befindet ſich mein Geſchäft nebſt Woh⸗ nung in meinem Hauſe 11061 2,.. J. V. Schmitt, Hofſchuhmacher, 0 2. 3½ ee Die Mannheimer Modell-Schreinerei Aeue Jardellen. XT ANr. 2 Aene ruſ. Sardinen elt. liefert alle nur möglichen Holzmodellen für Maſchienen⸗, Bau⸗ und Kunſt⸗ Guß von den größten bis zu den kleinſten und Diſteilſten, rund, durchbrochen, Gebr. Kaufm ann, geſchnitzt e alle Holzſchablonen für Gießereien. änderungen, Reparaturen ꝛc. GAà, I. wofür ſich unter Zuſicherung billigſter Berechnung, ſowie für ſaubere und ſchne Ausführung beſtens empfiehlt 110 Für 10 M. verſendet franco gegen Christian Bröker. Nachnahmen 9½ Pfd ff. Cervelat⸗ „ Woaſſerleitung. n Thüringen. 11102 Zur Ausführung von Waſſerleitungen Voll⸗ iringe 6 Pfg. per Stück. 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September 1877 Ausflug nach dem Niederwalde, wozu wir unſere Mitglieder mit Familienangehörigen freundlichſt einladen. Unter Bezugnahme auf unſer bereits ausgegebenes Rundſchreiben, bitten wir noch ausſtehende Anmeldungen, uns längſtens bis Freitag Alknn u laſſen. —— Der Vorſtand. Kirchweihfeſt Oggersheim. Reſlauration„zum Bahnhof“. Zu dem am Sonntag, den 4, und Montag, den 5. Septem 1 4 8 Nirchweih-Fest empfeßle ich einem verehrl. Publikum meine Gaſtwirthſchaft beſtens vorzügliches Lagerbier aus der Brauerei„Durlacher Hof', reine Weine, ute Küche und ſichere aufmerkſame Bedienung zu. 8 P. Vart„„zum Bahnhof.“ ödel und Schweinskuöchel. Kirchweihfeſt in Oggersheim. Donnerſtag, den 1. September 1887 bet 11072 D ewendfscher Wellfleiſch. Sauerkraut. Samſtag, 8. Reh⸗ u. Haſen⸗Ragont nebſt Zubehör. Sonntag und Montag Kirecehwweihnh-Fest, wozu freundlichſt einladet 11071 Jean Stürz,„zum grünen Baum“ Kirchweihfeſt in Oggersheim. Ga „um Schwanen“. 5 Nächſten Sonntag, den 4. und Montag. den 5. Sept. d. J. findet in den geräumigen Veokalitäten des Unterzeichneten zur Feier des Kirch⸗ 15 weihfeſtes 11070 9 9 feſtliche Tanzbeluftigung ee er ae on. Zu zahlreichem Beſuch ladet höflichſt ein 5 Schwanen“. F. Wenz,„um Croßer Mahyerhof. Heute Dounerſtag Leberknödel mit Sauerkraut, nebſt hochfeinem Wiener Bock und Lager⸗Bier direkt vom Faß. 111¹8 „Zur Rheinluſt“. Freitag früh Wellſleiſch mik neutn Sauerkrant, „Abends Wurſtſuppe und hausgemachte Würſte—— hei Fochſeinem Lager-Bler aus der Gräflich von Obernvdorſf ſcheen Brauerei Ed 5 öflichſt einladet Brauerei Edingen, wozu höflich Wilhelm Brenner. 4 aeeeeeeeeeeeeeedeeg 3 Wirthſchaftsübernahme& Empfehlung. Meinen Freunden und Gönnern, ſowie der verehrlichen Nachbar⸗ 5 ſchaft diene zur Nachricht, daß ich heute 055 Donnerſtag, den 1. September 3 die Wirthſchaft zum Ofenloch 2 übernommen habe. 11060 5 Für gute Speiſen, ſtets gutes Getrünk werde ich Sorge 2, 13 tragen und lade ich ſomit ein verehrliches Publikum zu zahlreichem Beſuche ein.e b Ja. Jakob Jäckel. Sessο,νν,lů ee Tanz-Institut Lüner, Saalbau. Anfang der Unterrichtsſtunden Montag, 5. September, Abends 8 Uhr, wozu ſämmtliche Damen und Herren, welche ſich eingezeichnet haben, ſowie noch weitere Reflectanten höflichſt eingeladen werden. Die Einzeichnungsliſte liegt bis auf Weiteres in der Kunſt⸗ und Inſtru⸗ mentenhandlung von A. Dunecker auf. 11114 e