Abonnement: Inſerate: eaa e der Stadt Mannheim und Umgebung. durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ Einzel⸗RNummern 8 Pfg. auag N..90 pro Quartul Badiſche Volks⸗Seitung. 000 Mannheimer Volksblatt. Doppel⸗Nummern 5 Pfh. Geleſent und verbrritetſte Jeitung in Maunhim und Amgebung. Sounntag, 25. September 1887 Einladung zur Erneuerungs und beziehung⸗weiſe Erſatz Wahl in das Stadtverordneten-Collegium. Nach§ 33 der Städte⸗Ordnung beſteht das Stadtverordneten⸗Collegium in hieſiger Stadt aus 96 Mitgliedern, welche von der Klaſſe der Niederſt⸗, Mittel⸗ und Höchſt⸗Beſteuerten je zu ein Drittel zu er⸗ wählen ſind. Das Amt eines Stadtverordneten dauert ſechs Jahre. Die Stadtverordneten werden alle drei Jahre zur Hälfte neu gewählt in der Art, daß die neu Eintretenden; i ä von welcher die Austretenden gewählt Wird. die Stelle eines Stadtverordneten durch Tod oder Austritt erledigt, ſo wählt der Bürger⸗ ausſchuß für den Abgegangenen einen Stellvertreter, deſſen Stellvertretung jedoch nur bis zur nächſten regelmäßigen Erneuerungswahl dauert, wo alsdann die Steuerklaſſe, von welcher der Abgegangene gewählt war, für den Reſt der Amtsdauer deſſelben den Erſatzmann zu wählen hat. Es treten nun nach umfloſſener Dienſtzeit aus dem Stadtverordneten⸗Collegium aus: A. Die Mitglieder, welche im Jahre 1881 durch die Klaſſe der Niede rſt⸗Beſteuerten gewählt worden ſind 1) Dreesbach, Aug., Kaufm.— Stadtrath ſeit 29. November 1884. 2) Durler, Andr., Schuhmacher, 3) Gärtner, Paul, Wirth, 4) Geyer, Guſtav, Maurer, 10 Goetz, Gottfried, Uhrmacher 6) Grüner, Nikol., Schneider, 7) Hüneke, Friedr., Kaufm.,— ausgetreten 21. Auguſt 1884. 8) Keller, Carl Heinrich, Landwirth, 9) Korbmann, Heinrich, Schuhmacher, 15 Kropp, Franz Jakob, Korbmacher, 11) Mosgraber, Carl, Wundarzneidiener, 150 Noche 2 h.„Bact ) Rothbruſt, Wilh., Backofenbauer,— weggezogen 1882. 14) Sensbach, Philipp, Privatmann,— 5910 1882. 160 Staubitz, Adam, Schloſſer,— weggezogen 1886, 16) Strütz Wilhelm, Schneider. D. Die Meitglieder, welche im Jahre 1881 bürch die Klaſſe der Mittel⸗Beſteuerten gewählt worden find 1) Ahles, Georg, Kaufmann— März 1885. 2) Bender, hilipp, Metzger 3) Biundo, Georg, Cigarrenfabrikant, 4) Bouquet, Wendelin, Mechaniker, 90 Darmſtädter, Sam. Jonas, Kaufmann, 6) Dinkelſpiel, Max, jun., Kaufmann,— f Januar 1885. 7) Hönn, riſtian, Schloſſer, 8) Kallenberger, Georg, Baumeiſter, 9) Kauffmann, Carl, Bäckermeiſter, 10) Neſtler, Friedrich, Kaufmann, 11) Neuſtadt, Alexander, Bankdirektor, 12) Olivier, Joſef, Kupferſchmied, 13) Sperling, Carl, Kaufmann— in den Stadtrath gew. Mai 1885. 14) Staelin, Paul, Holzhändler, 15) Stockheim, Max, Kaufmann, 16) Zoeller, Georg, Kaufmann— Oktober 1881. O. Die Mitglieder, welche im Jahre 1881 durch die Klaſſe der Höchſt⸗Beſteuerten gewählt worden ſind 1) Aberle, David, en., Rentner, 2) Bertheau, Dr., Georg, prakt. Arzt, 3) Bopp, Carl, Fabrikant,— zum Stadtrath gewählt 1884. 4) Dangmann, Ernſt, Kaufmann, 5 Diffené, Philipp, Kaufmann, 6) Eſchellmann, Peter, Fabrikant, 9 Grohe, Peter, Kaufmann,— 1885. 8) Göhring, Friedrich, Juwelier. 9) Heyd, Carl, Kaufmann, 10) Dr., Auguſt, Kaufmann, 11) Kahn, Dr., Joſef, prakt. Arzt, 12) Lenel, Alfred, Kaufmann, 13) Löwenhaupt, Friedrich, jun., Tüncher, 14) Neumann, Jakob, Kaufmann, 15) Schenk, Carl, Fabrikant— weggezogen September 1881. 16) Schreiber, Johaun, Kaufmann— ausgetreten Juni 1885. D. Die folgenden Erſatzmänner und bezhgsw. Stellvertreter: a. für die im Jahre 1881 gewählten und oben als ausgeſchieden bezeichneten Mitglieder. Deren Zahl beträgt 13, die Zahl ihrer Erſatzmänner aber nur 12, da für den zuletzt ausgetretenen Herrn Staubitz für die nur noch kurze Reſtdienſtzeit ein Erſatz nicht mehr beſtellt worden iſt. b. für die folgenden 7 im Jahre 1884 gewählten Herren Königshauſen, Franz; Leyen⸗ decker, Friedrich; irmer, Hermann; v. Feder, Heinrich; Wingenroth, Hermann; Söncker, Wilhelm; Kopfer, Wilhelm; welche ausgeſchieden ſind, deren Dienſtzeit aber bis 1890 gedauert hätte. Die Zahl ihrer Stellvertreter beträgt nur 5, da eine Wahl für die Herren v. beder und Kopfer nicht ſtatt hatte. es treten daher folgende 17 Erſatzmänner und Stellvertreter aus: 1. Körber, Julius, Schreiner 5 2. Stemmermann, Heinrich, Wirth gewäßlt am 12. Septeuber A884 3) Bender, Carl, Baumeiſter, gewählt am 17. September 1884 4) Forrer, Jeidiun Kaufmann, gewählt am 24. September 1884 5) Ganter, Ferdinand, Kaufmann, 6) Hönn, Carl, Maler, 7) Schneider, Ludwig, Bäcker gewählt am 19. Dezember 1884 8) Wachenheim, Fror., Kaufmann, 9) Maas, Carl, Kaufmann, C. Ruf Grossherzogl. Badischer Hof-Photograpb Mannheim, 1 2, 7. Luser Bureau befindet sich von eule ub Litr. 5 No. 5. 12298 Kahn Marx. Der Unterzeichnete iſt bei dem Gr. Land⸗ gericht hier als Rechtsanvalt zugelaſſen. ureau: B 4 No. 3 part.(Schillerplatz). Mannheim, im September 1887. Dr. Jordan, Kechtsanwalt. Geſchüfts⸗Herlegung und Empfehlung. Hiermit mache die ergebene Mittheilung, daß ich mein Dett- und Ausstattungs-beschäff von I, 7 nach: OS3,. A an den Planken (Café Witz) verlegt habe. Durch größere Lokalitäten bin ich in der Lage, mein Geſchäft bedeutend ausdehnen zu können und werde namentlich alles zu Betten gehörige, wie: Sprungfeder-, Rosshaar- u. Seegrasmatratzen, Plumeaux, Deckbetten und Kissen in verſchiedenen Größen und Qualitäten ſtets vorräthig auf Lager halten. 108581 Hochachtungsvoll Julius Trapp, O 3, 4 an den Planken. 545 SSSsessseessesdase PJ, IO. Handschuhe! P 10. 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Georg, Cigarrenfabrikant 17) Wingenroth, Carl, Kaufmann Es hat ſomit jede der drei Klaſſen eine Erneuerungswahl von je 16 Mitgliedern für eine 6jährige Amtsdauer vorzunehmen und muß überdies für die oben sub. b genannten 7 Herren eine Erſatzwahl für eine dreijährige Amtsdauer in der Art ſtattfinden, daß 3 Mitglieder(für die Herren Königshauſen, Leyendecker und Schirmer) durch die Klaſſe der Niederſtbeſteuerten, 2 Mitglieder(für Herrn Hermann Wingenroth und von Feder durch die Klaſſe der Mittelbeſteuerten und 2 Mitglieder(für Herrn Söncker und Kopfer) durch die Klaſſe der Höchſtbeſteuerten zu wählen ſind(§ 39 Abſ. 2 der Städteordnung). Es haben hiernach zu wählen: 1) Die Klaſſe der Niederſtbeſteuerten: 16 Mitglieder für eine 6jährige Amtsdauer „ Zjährige gewählt am 8. Mai 1885 gewählt am 9. Auguſt 1886. 75 1 19 Mitglieder. DYDie Klaſſe der Mittelbeſteuerten: 16 Mitglieder für eine 6jährige Amtsdauer 1047li —2 7„„ Jijährige 1 18 Mitglieder. 3) Die Klaſſe der Höchſtbeſteuerten: 16 Mitglieder für eine 6jährige Amtsdauer 2 5*7 16 Zjährige 0 18 Mitglieder. Es findet keine Beſchränkung der Wahl auf die einzelnen Klaſſen der Wahlberechtigten ſtatt. Bei der Wahl entſcheidet die relative Stimmenmehrheit der erſchienenen Wahlberechtigten. Die Wahl leitet der Bürgermeiſter mit Zuziehung des Rathſchreibers und zweier Stadträthe als Urkundsperſonen. Die Wahl geſchieht mittelſt geheimer Stimmgebung.—§ 36 St.⸗O.— „Berechtigt zur Wahl der Stadtverordneten iſt jeder Stadt⸗Bürger, deſſen Bürgerrecht nicht tuht.“— 8 34 St.O.— „„Stadtbürger ſind alle im Vollbeſitze der Rechtsfähigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte befind⸗ lichen männlichen, nicht im aktiven Militärdienſt ſtehenden Angehörigen des Deutſchen Reiches, welche ſeit zwei Jahren a) Einwohner des Stadtbezirks ſind, b) das 24. Lebensjahr zurückgelegt und eine ſelbſtſtändige Lebensſtellung haben, aus öffentlichen Mitteln empfangen haben, e) keine Armenunterſtützun i d) die 1 obliegenden Abgaben an die Gemeinde entrichtet haben, e) im Großherzogthum eine directe ordentliche Staatsſteuer bezahlen. Als ſelbſtſtändig im Sinne dieſes Geſetzes werden diejenigen Perſonen betrachtet, welche entweder elnen eigenen Hausſtand haben oder ein Gewerbe auf 15 Rechnung betreiben oder an directen ordent⸗ lichen jährlichen Staatsſteuern mindeſtens zwanzig Mark bezahlen. „Das Bürgerrecht ruht: 1) bei den Entmündigten, Mundtodten Verbeiſtandeten; 9 der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte während der Dauer 0 5 Verluſtes; nach eröffnetem Concursverfahren während der Dauer deſſelben und ſo lange die Gläubiger nicht befriedigt ſind. 4 1 08 5 Eintritts in den aktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes.““— zum Stadtverordneten ſind alle Stadtbürger, deren Bürgerrecht nicht ruht(§ 7d), mit anahme a) derjenigen Beamten und Mitglieder von Behörden, welchen die ſtaatliche Aufſicht über die Stadt übertragen iſt, b) der Stadträthe, e) der beſoldeten Gemeindebeamten. Die nach Ablauf der Wahlperiode Ausſcheidenden können wieder gewählt werden.“—§ 37 St.⸗O.— „Das Wahlrecht wird in Perſon durch verdeckte Stimmzettel ohne Unterſchrift aus⸗ geübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen verſehen ſein. In den Stimmzetteln ſind die Namen Derjenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder durch beliebige Mittel der Vervielfältigung einzutragen. Der Vorgeſchlagene muß mit ſeinem Familien⸗ und mit ſeinem Vornamen, ſowie mit der Benennung, durch welche er von Andern gleichen Namens in der Stadtgemeinde unter⸗ ſchieden wird, ſo bezeichnet ſein, daß kein Mißverſtändniß entſteht.“—§ 28 der Wahl⸗Ordnung. Zur Wahl der Stadtverordneten, welche auf dem Rathhaus II. Stock, Zimmer No. 2, ſtattfindet, haben wir folgende Termine anberaumt: Für die 3. Klaſſe(Niederſtbeſteuerte): Dienſtag, den 13. September 1887 Vormittags von—1 Uhr und Nachmittags von—8 Uhr für diejenigen Wahlberechtigten, deren Namen mit den Buchſtaben A bis einſchließlich K beginnen. Mittwoch, den 14. September 1887 Vormittags von—1 Uhr und Nachmittags von—8 Ühr für diejeuigen Wahlberechtigten, deren Namen mit den Buchſtaben L. bis einſchließlich Z beginnen. Für die 2. Klaſſe(Mittelbeſteuerte): Mittwoch, den 21. September 1887 Vormittags von—1 Uhr und Nachmittags von—8 Uhr. Für die 1. Klaſſe(Höchſtbeſteuerte): Dienſtag, den 27. September 1887 Vormittags von—1 Uhr. Das Ergebniß der Wahl der 3. und 2. Klaſſe wird verkündet werden, bevor zur Wahl der 2. reſp. 1. Klaſſe geſchritten wird. Jedem Wahlberechtigten wird mit dieſer Einladung ein Wahlzettel und das Verzeichniß der drei Klaſſen der Wahlberechtigten zugeſtellt. Die Wahlberechtigten werden eingeladen, ſich zahlreich bei dieſer Wahlhandlung zu betheiligen und erſucht, gegenwärtige Einladung zur Legitimation mitzubringen. Mannheim, den 4. Auguſt 1887. Der Stadtrath Bräunig. Brennholz und Kohlen, Aufeuerungsholz, gut ausgetrocknet à M..25 J per Zentner franko Haus Buchen⸗ und Eichenklötzchen zerkleiner—.90 bei ganzen Fuhren, ſerner Ruhrer Fettſchrot, gewaſchene Nußkoblen und Authraeit⸗ kohlen ln beſter Qualität und ſtets friſcher Zufuhr empfiehlt zu weiligen Tagespreiſen 2 Carl Bischoff, G 7, 8. Herren-Hemden in vorzüglicher Qualität, ſolider Auzführung und unter Garantie für guten Sitz, empfiehlt 10111 7— Dutzend Mk. 20.— 5 Georg Eichentler, F 2, 5. Kurzgeſchnittenes trockenes Tannen⸗Bündelholz 1046T7i Herrmann d Biermann. Siſet⸗Jertilgung. Litherer Erfolg. 5, 9, 3. Stock. 11326 8 it ericht wird zum Feueranzünden empftehlt — Winterer. 25. Augufft. Deulſche Anion⸗Van in Mannheim. Wir vermitteln den An- und Verkauf von Werthpapieren, ſowie alle mit der Anlage, wie Realiſirung von Kapitalien zuſammenhängenden Transactionen zu billigſten Bedingungen und übernehmen die Verwahrung und Perwaltung von Werthpapieren, indem wir die Abtrennung und Einziehung der Zins- und Dividenden-Coupons, ſowie die Controle uUber Verloosungen beſorgen. Wir eröffnen auch Pprovisionsfreie Check-Reechnungen und verzinſen die Einlagen hierauf jeweils nach Maßgabe des Geldwerthes. Die auf uns gezogenen Checks werden auch in Berlin und Frankfurt a. M. bei den hierauf bezeichneten Stellen ſpeſenfrei eingelöſt. „Die Bekanntgabe der näheren Bedingungen, ſowie Ertheilung ſonſtiger wünſchenswerthen Aufſchlüſſe erfolgt auf Verlangen bereitwilligſt. 89 aunheim, April 1887. 55⁵ Deutsche Union-Bank. HAMBURG-AMERIKANISCHE PACKETFTAHRT-ACTIEN-GESRLLSCHATT. 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National und konſervativ zugleich im beſten Sinne des Wortes, vertritt das Deutſche Tageblatt in erſter Linie überall den Schutz und die geſunde Entwickelung der deutſchen Lebens⸗ intereſſen. 12021¹ Dieſelben können nur dann auf die Dauer mit nachhaltigem Erfolg ge⸗ wahrt werden, wenn die Erhaltung einer ſtarken Monarchie, eines ſtarken Heeres und die Durchführung einer vernünftigen Social⸗ und Steuerreform das Hauptbeſtreben aller mit Staatsſinn begabten Elemente der Nation bleibt. Hauptträger eines ſolchen richtigen deutſchen Staatsſinnes müſſen die pro⸗ duktiven Stände ſein und immer mehr werden. Die Kaiſerliche Botſchaft vom 17. November 1881 bildet die Grundlage für die deutſche Socialreform. Für die Erhaltung der Landwirthſchaft und des Handwerkerſtandes tritt das Deutſche Tageblatt mit derſelben Energie ein, mit der es die Er⸗ weiterung der Abſatzgebiete der deutſchen Induſtrie und die Förderung des deut⸗ ſchen Handels befürwortet. 75 den wichtigſten Hauptſtävten des Auslands hat das Deutſche Tage blatt ebenſo wie im Reiche ſelbſt, vorzügliche Mitarbeiter. Den militäriſchen Angelegenheiten des In⸗ und Auslandes widmet das Deutſche Tageblatt eine ganz beſondere Aufmerkſamkeit; es wird auch in dieſer Hinſicht von Autoritäten erſten Ranges unterſtützt. Sein lokaler Theil ſpiegelt das große und kleine reichshauptſtädtiſche Leben mannigfaltig und gediegen wieder. In ſeinem Handelstheil darf ſich das Deutſche Tageblatt mit den beſten Fachblättern meſſen. Sein Feuilleton von Dr. Haus Herrig redigirt, erfreut ſich der gröſſten Anerkennung Seitens aller wirklich gebildeten Kreiſe der Nation. Außer ernſten und heiteren Betrachtungen und bunten Skizzen bringt das Deutſche Tageblatt fortlaufend Romanue aus berufenſten Federn. Als Sonntags⸗Gratis⸗Beilage erſcheint mit dem Deutſchen Tageblatt die ſchon Freitags nach Auswärts zur Verſendung gelangende„Damenwelt (mit Novellen, Räthſeln 125 5 Deutſt aben bei der weiten Verbreitung des Deutſilhhen Inſerate Tageblatts den wirkſamſten Erfolg. Der Abonnements⸗Preis beträgt pro Quartal inel. Beſtellgeld durch die Poſtanſtalten nur 5 Mark 50 Pf. Beſtellungen nimmt die nächſte k. Poſtauſtalt entgegen unter Nr. 1602(Poſt⸗ Zeitungs⸗Katalog 1887). ... ̃᷑ ßm.. ͤ— Alle Sorten Ruhrkohlen, Breunholz, Bündelholz, Braunkohlen⸗ Bricketts Marre ſowie Bord, Rahmen, Latten, Bohnenſtangen elc. empftehlt in beſter Qualität zu den billigſten Preiſen. 8902 K 2, 12/14. Friedr. Grohe. K 2, 1214. — 156— Matehspiel. In Aussicht steht ein Mateh zwischen Herrn Steinitz und Mr. Eugene Delmar, einem starken Spieler und Mitglied des New-Vork Clubs, um 500 Pollars. Die ersten zehn gewonnenen Partien entscheiden und gibt Steinitz vier gewonnene Partien vor. Die Wiener Schachzeitung Geptember) enthält einen Aufsatz über die Vvertheidigung 7—es als Entgegnung auf I. e2—e von A. Osänk in Wien. 2. Cursus der Eröffnungen, 3. Sechs Partien, 4. Zum Match Blackburne-Zuckertort, Aualyse der 6 Partie. 5. Neueste Nachrichten. 6, Vier Endspiele. 7. 16 Probleme. Die Weltvorkämpferschaft. Die Lorbeeren, welche Kapitän Mackenzie in Frankfurt a. M. errungen hat, lassen Herrn Steinitz nicht ruhen. Er nimmt für gich Besitz von dem grossartigen Titel„Vorkämpfer der Welt“ und fürchtet, der- gelbe Werde entweder von Kapitän Mackenzie reclamirt, oder seitens dessen Freunde für ihn in Anspruch genommen. Also fordert er sogleich Kapitän Mackenzie heraus und bietet ihm einen Wettkampf auf zehn gewonnene Partien um mindestens 1000 Dollars Einsatz an. Um seinem Gegner, wie der Welt im Allgemeinen, jeden Ver- dacht zu benehmen, dass Herr Steinitz Mackenzie für einen Spieler gleichen Ranges mit sich selbst betrachtet, will Steinitz Mackenzie zwei Partien vorgeben. Wir sind begierig, zu erfahren, ob Mackenzie diese Herausforderung annimmt. Zwar, ob er das thut oder nicht, erzielt Steinitzjedenfalls einen Gelegenheitserfolg, und nur durch Hrfolg wird er seine mächtigen Feinde vom„New-Tork Herald“ zur Ruhe bringen Ekönnen. Das Schachleben nimmt stark zu. Man erhält jetat wWöchentlich Schach- zeitungen aus mehr als zWanzig europäischen Tändern, und in mehr als zehn Spra- chen. Fast jede Stadt in Deutschland und Eugland hat ihr Schachorgan. Nur die Türkei und— Bulgarien haben keine. Auflösung von Nr. 186. Vom Anonymus in München. J) 171—46. d4 ds; 2) Tf6—6, beliabig; 3) 186—84 resp, LE. Richtig angegeben von Prof. A. O. in München, K. D. in Fréiburg und N. H. mn Jaworow. Auflösung von Nr. 187. Von E. Varain in München. Wir schieben dieselbe noch auf und empfehlen das Problem in der folgenden verbesserten Fassung der Berücksichtigung der geehrten Löser. Weiss: Kg6, Tes; Sds, g4; Lds; Bb2, b4, g2. Schwarz: Kdd, Bbs, bö, g8. Matt in vier Zügen. Auflösung von Nr. 138. Von A. Steif. 1) Kes-d5, desce5; 2) Des—e6, e5—e4; 8) Kdö-dd, ea ds; 4) Kdâ—e8, Kblocel; 5) Des—hI=. Kichtig angegeben von K. D. in Freiburg, B 8 hier, N. H. in Jaworow unc M. H. bier. Auflösung von Nr. 139. Von Ottmar Neccio. Y es—ed, Sgbced; 2) Les—e5-=, Kdé—d5; 3)—ed. 8.) 85—e6;) e4—e5-., Kds-dö; 3) Des—as-=. 1)„885—f7; 2) geDef7, beliebig; 8) Lak. 6..„ beliebig;)0 La=. Richtig angegeben von. N. H. in Jaworow, K. D. in Freiburg und M. H. hier. Auflösung von Nr. 140. Von E. Varain in München. Da die Autorlösung nicht gefunden wurde, so empfehlen wWir die folgende PFoerbesserung des Problems den geneigten Lösern und behalten uns vor, die Auf⸗ Ib&sung später zu bringen. Weiss: Kgs, Dug, LfI, Sbs, e8, Bb6, d2, d5, 14, f5, g8. 1, h6. Schwarz: Ked, Bba, dz, dé, d7, hs. Mat in drei Zügen. 59 dem Ufer hin, wo ich in Margarethens Zügen den Ausdruck unſäglicher Angſt bemerkte. Der Aublick verlieh mir neue Kraft, es gelang mir, mich loszureißen und ſelbſt das noch in den Geſträuchen hängende Schnupftuch zu erfaſſen; ich nahm es mit, wand es im Schwimmen um den Hals und kam wohlbehalten an's Ufer. 105 Margarethe reichte mir die Hand, die fühlbar bebte, was mir ungemein angenehm war. „Welche Thorheit,“ rief ſie aus,„ſein Leben eines Hundes halber auf 8 Spiel zu ſetzen!“ „Er iſt ja Ihr Hund!“ Dias Wort ſchien ſie zu verletzen; ſie zog ihre Hand zurück und beſchäftigte ſich mit Mervyn, der auf dem Raſen lag und ſein Fell behaglich im Sonnen⸗ ſchein trocknen ließ. 5 Von mir aber rieſelte das Waſſer in Strömen herab und ich wußte nicht recht, was ich eigentlich mit mir ſelbſt anfangen ſollte, als Margarethe ſich wieder zu mir wendete und voll Freundlichkeit ſagte: „Herr Emil, nehmen Sie die Barke und kehren Sie möglichſt ſchnell zurück. Das Rudern wird Sie ein wenig erwärmen. Ich werde mit Alain durch den Wald den kürzern Weg einſchlagen.“ Ich hatte gegen dieſes Arrangement nicht das Mindeſte einzuwenden, durfte die Hand des ſchönen Mädchens, dem ich den werthvollen Hund gerettet, zu meinem Vergnügen noch einmal faſſen und drücken und ſprang dann in die Barke. In meiner Behauſung angelangt, bemerkte ich, daß ich Margarethens Schnupftuch noch immer um den Hals geſchlungen hatte. In der Vorausſetzung, daß ſie es für verloren halte, glaubte ich mir es als Ehrenpreis für mein Wafſſerturnier aneignen zu dürfen. AAls ich am Abend in's Schloß ging, wurde ich von Fräulein Laroque ganz in ihrer gewöhnlichen zerſtreuten und ziemlich hochfahrenden Weiſe empfangen, die einen ſeltſamen Gegenſatz zu der Freundlichkeit und Lebhaftigkeit bildete, die ſie bei dem Spaziergange am Morgen gezeigt hatte. Während des Diners, dem auch Herr von Bevallan beiwohnte, ſprach ſie von unſerm Ausfluge, erging ſich in ironiſchen Bemerkungen über enthuſtaſtiſche Naturfreunde und ſchloß da⸗ mit, daß ſie Mervyns Abenteuer erzählte, meiner aber dabei mit keiner Sylbe gedachte. Wenn das junge Mädchen mit dieſem Verſchweigen die Abſicht hat, mir ſelbſt Discretion aufzulegen, ſo iſt ihre Mühe wahrhaftig ganz nutzlos ge⸗ weſen. Wie dem aber auch ſein mochte, ſo glaubte Herr von Bevallan uns nach Beendigung der Mittheilung mit verzweiflungsvollen Ausrufungen betäuben räulein Margarethe hätte ſo lange tödtliche Angſt ausſtehen re äre ſo lange einer drohenden Todesgefahr preis⸗ zevallan, dabei ſein konnte! Wahrhaftig, es Ar. 39. Xedigirt von einigen Mitgliedern des Mannheimer Schachvereins Badenta. 15 5 55 eutschland M..—; für artien onnemen ener aege goßlllag 20, Sebtember 100.JStbeerthbe ee us + ö 0 Auartal frel unter 0 ete an E. Varain, cand. med. Kreuzband, Hünohen, Blumenstr..N Problem Nr. 179. Von G. Chocholous in Bodenbach. Scfnoarg. Y , 2 MWeiss. Mat in drei Zügen. Nr. 180. Nr. 181. Von N. Holub in Jaworow. %/% 2., ,, ,. 4 1 15 10 1 ,— 4 ,. Iat in drel Zugen. HIat in drel Züugen. Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Maunhrimer Volksblatt.— Badiſcht Volkszeitung.) der Roman eines armen jungen Maunes. Von Oetave Feuillet. 85 (Fortſetzung.) Plötzlich hörte ich den dumpfen unausgeſetzten Schall eines Waſſerfall das Thal verengte ſich mit einem Male und hatte ganz das Anſehen einer eng wilden Bergſchlucht. Links ſtieg eine hohe moosbedeckte Felswand empor, in der Spalten Eichen und Fichten, dazwiſchen Epheu und Schlingkräuter wuchſen u myſteriöſe Schatten über das Waſſer warfen. Einige hundert Schritt mußte der Waſſerfall ſein; dort kochte und brodelte es hörbar; Giſcht m bedeckte den Waſſerſpiegel, von dem feiner Tropfenſtaub wolkenartig Rechts war der ſchmale Uferrand mit abſchüſſigen Raſenſtellen bedeckt. „Landen!“ befahl die junge Creolin.„„„ Während Alain die Barke an einem Weideſtamm befeſtigte, war ſt der Behendigkeit einer Gazelle an's Ufer geſprungen; ſie wendete ſich da mich und ſagte: N „Nun, ſind Sie nicht überwältigt, verſteinert, verzückt, oder do einer Ohnmacht nahe 2 Die Leute behaupten, daß es hier ſehr ſchön und tiſch ſei; mir gefällt der Ort, weil er immer ſo kühl und friſch i Sie mir aber, wenn Sie den Muth dazu haben, in das Innere des Walde ich will ſie die famoſen Steine ſehen laſſen.“ Voll Lebhaftigkeit und munter, wie ich ſie nie früher geſehen, eilte garethe über die Wieſe und ſchlug einen Pfad ein, der bergauf in den Hoch führte. Alain und ich folgten ihr auf dem ſchmalen Wege nach. Einige ten ſpäter blieb unſere Führerin ſtehen, ſchien einen Augenblick lang ſi tiren zu wollen, ſchlug dann mit entſchloſſener Geberde zwei verſchlu auseinander, verließ den betretenen Pfad und vertiefte ſich in das Dickich Wanderung wurde nun minder angenehm, da es nicht leicht war, ſit durch die verſchlungenen, ſehr kräfligen jungen Bäume und Gewä Alain und ich kamen nur mühſam vorwärts, mußten tiefgebũl ſtießen uns nichtsdeſtoweniger jeden Augenblick die Köpfe an und übe ick mit rnehmba — 154— Partie Nr. 104. Ttalienische Eröffnung, Gespielt in der g. Runde des Meisterturniers zu Frankfurt à/M. am 28. Juli 1887. Weiss: Gunsberg. Schwarz; Harmonist. Y e2—e4 S7—e5 14) Sfascce5 DdéNeß 29 8g1—13 SbSs—e6 15) FdI—el Pa8Sdca2“) 8) LIfI—44 IS—e5 16)—04)—0 4) d2— ds Ld6 17) Lbödecse) Deß—- d4 5) Lel—es Leß—b6! 18) Leso d5) Lesd5 6) Sbl—d2 38g8-f6 19) e4α5, PTa2—a1- 7) 8dz2—f1) d6— d5 20) Kel—e2 Dd4—a4- 8) edd5 Sf6αd5 21) Kea—s Dad—a5- 9) Ddl—dzs) hy-h6é 22) b2—b4“ Pal—a3- 10)——0 Les—e6 23) Kes—d4 e7—5 11) Leabß Dds—- de 24) Kdd—e5l) Das—a8 12) 81—g3 17—15 25) Ke5—f4 Das— ds 13) Lesb6 a7 b6 26) Dd2—bꝰ? Tagded3 Aufgegeben ) Ein gebräuchlicher Pempoverlust. In Betracht tüäme). Lesdces oder 5) Zu erwägen war 7)—0, woraut weder de—d5 wegen 8) e4ed5, Sföd5; 9) Lessb6, Sdöscb6; 10) Staceß, Ses eb, 11) TfI—el ete,, noch). Les—g4 wegen 8) hz—h, Lga—h5; 9) Ddl—el, sondern)..—0 die richtige Untgegnung war. ) In Betracht kam 9) Le4b5 Von hier an Alles trefflich von Schwarz gespielt ) Voxrzug verdiente zunächst 16) Lböd6= ) Auf 17) Tel Keß folgte Mat in zwei Zügen und auf 17) c4d5, Taz—al+; 18) Kel—e2, Ses—d4=; 19) Ke2—e8, Sddecb5- ete ) Auf 18) Teldses folgt Sd5—f4 und auf 18) cded5 zunächst b7esc6. ) Besser war 19) De2—8 ) Es sollte 22) Kc3—02 geschehen. 1c) Talls 24) Kdd—es, 80 15—f4-L; 26) Ke3—e2, Da5—ad. 2) Wenn 260 hz2—ha, 80 87—85 4. 27) Kf4—13, Ddsssd5-. und die weisse Dame geht in wenigen Zügen verloren. Partie Nr. 105. Kieseritzxy Gambit Durch Correspondenz gespielt im Winter 1886/87. Weiss: Dr. Puder in Ziesar. Schwarz: M. Lewitt in Berlin. 1) e2—e4 ee5 28) Les)ce7 Tesce7 29 12—14 25 f4 24) e4—c5 Tag—ds 8) 8g1—8 37—5 25) Thi—f1] Te7b7 4) h2—b4 95—g4 26) b2—b8 TdS— dõ 5) 8fg—e5 I8—g7 27 71—14 Tb7—b4 6) Sebdega d7-db 28) Ta1—0l 17—15 7) de—-dd d5 e4 200 Tel—8 Tb4—b5 8) Lelf4 7—e5ß! 30) Tes—g3+. KgS-f7 9) Sb1—es Lg7dad 31) 8e2—03 TböodSe5 10) LfI-b5g. Sb8—c6 82) Scs Ked!.) Pd5—eß 11) Sg4—e37) 8g8—f61 33) Igs—es TPes— d5 12) Lbßdecsg. byyccg e? K7g6 13) Ses—e?—0 35) Sedes P4d5—051 14)=e8 Lddoce8 386) Pesdce5 Tebdce5= 15) Lfadces Dds—e79) 37) Kea—de Les- d5i 16) Les—g5 De7—e5 38) g2—g3 Ld5—ed 17) L85—14 De5—es 39) g8—g4) hy-l6 700 18) Ddi-dé 316—d5 40) Scsded 15 e 19) Paés cese) Cesgeg 41) Kda—-es Peß-aß 20) LIA— dé 18—.68 42) 42—4 Ta5—e5 2¹ Lds NDeas 43) b3—ba) Je5—c8 20 C8—e4 8d5—e?%0 Kescea Teg—hs) 902 Blösen ruhende Steintafel; der Raum unter der Tafel bildete, obwohl die Blöcke dereits tief in den Boden eingeſunken waren, eine ziemlich große Höhle, in deren Inneres die durch die Wolken brechenden Sonnenſtrahlen nur theilweiſe einzu⸗ dringen vermochten. Der Anblick des aus den Zeiten der Sage herrührenden Monuments war ergreifend und ſelbſt Margarethe war ernſter und nachdenklicher geworden; ich trat in das Innere der Höhle, beſah auch ihre Außenwände auf's Sorgfältigſte und ſchickte mich dann an, eine Zeichnung davon zu entwerfen. Ich mochte ungefähr zehn Minuten lang mit dieſer Arbeit beſchäftigt ge⸗ weſen ſein und mich ganz in dieſelbe vertieft haben, als Margarethe plötzlich rief: „Wollen Sie vielleicht eine Velleda als belebende Staffage?“ Ich blickte empor. Sie hatte einen Kranz aus Eichenblättern auf ihre Stirn gedrückt und ſtand aufrecht neben dem Dolmen, an einen jungen Baum geſtützt; das weiße Kleid leuchtete wie pariſcher Marmor und ihre Augen glühten in ſeltſamem Feuer. Sie war ſchön und ich meine, daß ſie ſich deſſen auch ſehr gut bewußt war. Ich ſtaunte ſie an und wußte nicht, was ich auf ihre An⸗ ſprache erwidern ſollte, als ſie mir zurief: „Wenn ich Sie genire, ſo will ich weggehen.“ „Nein, bleiben Sie, ich bitte Sie darum.“ „Gut, aber beeilen Sie ſich, und vergeſſen Sie nicht auch Mervyn ir Ihrer Zeichnung anzubringen.“ Es gelang mir, das poetiſche Bild mit voller Naturtreue auf dem Papier zu fixiren und ſie beeilte ſich, meine Zeichnung prüfenden Blickes zu betrachten. „Nicht übel,“ ſagte ſie, warf lachend den Kranz weg und fuhr dann fort: „Jetzt werden Sie wohl zugeſtehen, daß ich recht gut bin.“ Ich geſtand es ohne weiters zu und würde, wenn ſie es gefordert haͤtte, auch zugeſtanden haben, daß ihr einige Koketterie nicht frend und ſie darum nur noch reizender war. Wir kehrten nun durch das faſt unwegſame Dickicht wieder an den Fluß zurück. Margarethe ſagte: „Vor der Heimfahrt will ich Ihnen noch den Waſſerfall zeigen; ich thue dies um ſo lieber, als ich mir dabei ſelbſt eine kleine Unterhaltung zu machen gedenke. Mervyn, komm' hierher, komm', Mervyn, Du biſt ja mein gutes Thier.“ Wir langten an einer Art von Riff an, über welches der Fuß brauſte und ſchäumte, ehe er einige Fuß tiefer in ein kreisrundes, von allen Seiten von Felſen umſchloſſenes Becken ſtürzte, aus dem die Ueberfülle des Waſſers durch ſeitliche Schluchten abrann. „Der Fall kann wohl nicht mit dem Niagara verglichen werden,“ meinte Fräulein Margarethe,„ich habe mir jedoch von Kennern und Landſchaftsmalern ſagen laſſen, daß ſich das Ganze recht huͤbſch mache und immerhin des Sehens werth ſei. Wenn Sie hinlänglich bewundert haben, ſo müſſen Sie auch Mervyn einige erkſamkeit ſchenken; hierher Mervyn!“ Der Neufonndländer ſtellte ſich neben ſeine Gebieterin und betrachtete ſie, Weiss: Dr. Puder in Zeisar Schwarz: M. Lewitt in Berlia, 45) g4—g5 h6 85 54) TJe6a6 +44—44 46) 145485 Kg6g5 55) Tas—a8 Tad—!l 47) Ked4—e5 ITh3-=a8 56) Kd7=c6 Kf7—e7 48) 44—a5 Tas—08 57) ab—g6 Tal—el-.⸗ 49) Tf4—f5-. RgB—g6 58) Kc6—-b7 Ke7-d 50) Ke5—e6 Tes—4 59) a6—7 Tel—b1-=- 51) Tf5—05 Teddebd 60) Kb7—a6 Tbl—al-= 52) Teßdcc6 Pba—f4 61) Ka6—b6e) Aufgegeben. 53) Kes— d7.=) Kg6—f7 ) Ein Versuch! Nicht besser war Se5. Sicher und richtig ist, wie O. Cordel a der Deutschen Schachzeitung 1885 pag 138 ausführt, 11) Se4, De7. 12) Let-E, be. 13) Sf2, Sfö. 14) De2 mit Ausgleichung des Spiels. ) Auf Db6 folgt mit Vortheil b4. ) Weiss nimt den Damentausch vor um seine Königsstellung im Centrum besser Verwerthen zu können. Der Wiedergewinn des Gambitsbauern ist ohnehin sicher. 9) Das Qualitätsopfer wird wohlweislich nicht angenommen, da das Vorrücken der hierdurch vereinigten schwarzen Mittelbauern unaufhaltsam wird. 9 Jetat ist g4 von weit grösserer Wirkung als wenn der schwarze Laufer auf d5 steht. A1s0 kein Tempoverlust. ) Die einzig sichere Vertheidigung ist Lhl. Mit dem nächsten weissen Zuge kommt Weiss in entscheidenden Positionsvortheil. Tat dark natürlich nicht geschehen wegen Tfü-L. Aumerkungen von Dr. P. ) Auf Tbö hätte Schwarz das Remis erzwungen. Partie Nr. 106. Consultationspartie. Gespielt im akademischen Schachelub in München. Weiss: E. Varain, E. Krieger. Schwarz: H. Göring, L. Brünn. 1) e2—e4—eß 100 8b1—e3 dSocc) 2) 8g1—13 8g8—f6 11) Ldsdse4 f5Dαeο 3) Sfg3 e5 d7—dG 12) De2 el Le6—f7 4) Se5—13 Sfödgeg 13) d4d5õ Sc6—b4 5) d2— d4 d6—-ds 14) Lel-g5 Sbaded5⸗) 6) LII—ds SbSs—c69) 15) Tal—d1-c6 7)—0 ILIf8S—e7 16) Tf1—e1 Lf7—gs 8)—e4 17—15 290 17) Del—h4 Lg6— d8 9) DdI—e2l Les—es 18) ScdDd5 Aufgegeben. ) Besser ist hier LfS—d6 zuerst. 5 2) Hierdurch erlangt Weiss einen gehr starken Angriff. Weniger schlecht ist 806—54. Es musste Se4—I6 geschehen womit dem Angriff die Spitze abgebrochen worden e. Es liess sich etwas länger halten mit KeSf8. Rundschau. Der böhmische Schachelub in Prag beabsichtigt, eine Auswahl von 3403 der besten Schachaufgaben böhmischer Problemisten unter dem Titel„OCeske ülohy Sachoye“ in eigenem Verlage herauszugeben. Die Redaktion übernehmen die Herren Jan Dobrusky, Josef Pospisil und Frantisek Moucka und soll das Buch vor Schluss dieses Jahres erscheinen. Der Subscriptionspreis wird 3 fl.(6.) betragen, während er Ladenpreis des Werkes auf mindestens 4 fl. erhöht wird. Bestellungen sind an an Karel, Magistratsbeamten in Prag, Altstädter Rathhaus, zu richten. Im Falle zine genügende Anzahl von Schachfreunden in Deutschland an der Subseription Theil nehmen wird, soll eine deutsche Uebersetzung der Einleitung beigegeben werden. Ein Kanzlerturnier. Zur Zeit der Reyolution änderten die Franzogen sogar die Benennungen der Schachfiguren und hiess der König„La Nation, und die Dame„La Läberte“, Jetzt möchten die Amerikaner eine neue Schachfigur„der Kangler, einführen und ladet daher Mr. Ben, Foster, Redakteur des„Globe Demo- erat“ von St. Louis, zu einem„Chancillor-Problem Pourney“ ein für zwei und drei Zügler und setzt vier Preise aus. Da der„Kanzler“ gleich Thurm und Springer zieht, darf auch das Brett entsprechend vergrössert werden, Als Merkwürdigkeit bringen Wir folgendes„Meisterproblem“ von Mr A. H Robbins: Weiss. Kel, Kanzler 2, Ses, Bdd, e5. Schwarz, Kds Auflösung. 1) Kalr. e4, Ked. 2) Sd5, KKdb, 8) Kalr. dé-E ste, — 903— während en dabei bor Ungeduld zitterte. Das junge Mädchen ſchleuderte nun ihr Schnupfluch, das ſie mit einigen Kieſelſteinen beſchwert hatte, in's Waſſer nd zwar oberhalb des Falles. Die Strömung riß es mit ſich fort und trieb 's Becken, von wo es der über den Fall im gewaltigen Sprunge wegſetzende Mervyn regelmäßig holte und ſeiner Herrin apportirte. Ein halb Dutzendmal war ihm das kühne Manöver ganz vortrefflich gelungen; bei einem erneuerten Verſuche aber gerieth das Tuch in ſtachlige, weiter abwärts aus dem Waſſer emporragende Schlinggewächſe; Mervyn wollte es auch von dort holen, ploͤtzlich ſahen wir ihn aber convulſiviſche Bewegungen machen und uns den Kopf zu⸗ wenden, während er gleichzeitig ein jämmerliches Geheul ausſtieß. „Du lieber Himmel,“ rief Fräulein Margarethe, was mag dem armen Thiere wohl zugeſtoßen ſein?“ „Es ſcheint ſich in den Geſträuchen verwickelt zu haben, wird ſich aber wohl bald loszumachen wiſſen. Daran dürfen Sie gar nicht zweifeln.“ Es zeigte ſich jedoch bald, daß man daran nicht nur zweifeln, ſondern ſogar verzweifeln müſſe. Die Schlingpflanzen, in denen ſich die Füße des armen Thieres verfangen hatten, hielten es an einer Stelle feſt, von der aus ſich fort⸗ während ein Abfluß des Beckens doucheartig auf ſeinen Kopf ergoß. Er war bereits halb erſtickt, verſuchte gar nicht mehr ſich aus ſeinen Banden zu befreien und röchelte mehr, als er zu bellen im Stande war. In dieſem Augenblicke faßte Fräulein Margarethe meinen Arm und ſagte in faſt flüſterndem Tone: „Er iſt verloren— laſſen Sie uns fortgehen— ich mag nicht länger hier bleiben.“ Schmerz und Angſt hatten alle Farbe von ihren Wangen gewiſcht. „Wir können ihm,“ entgegnete ich,„von hier aus unmöglich mit der Barke zu Hilfe kommen; wenn Sie aber erlauben, ſo will ich's ſchwimmend verſuchen.“ „Nein, nein, das kann ich nicht zugeben— es iſt ſehr weit bis dorthin— auch habe ich immer gehört, daß dort ſehr gefährliche Stellen ſind. „Seien Sie unbeſorgt, Fränlein, ich werde ganz beſonnen zu Werke gehen.“ Und nun warf ich meinen Rock ab und ſprang in das Becken. Das Waſſer war ſehr tief und erſt an der Stelle, an welcher Mervyn feſtgehalten war, fand ich wieder Grund unter meinen Füßen; es gelang mir den Hund freizumachen; er ſchwamm eiligſt an's Ufer, ohne ſich weiter um mich zu kümmern, ein Beweis, daß er im Umgang mit den Menſchen Manches von den ſeiner Race angerühmten Tugenden verloren haben mag. Als ich ihm folgen wollte, bemerkte ich zu meinem Leidweſen, daß die verrätheriſche Najade es jetzt auf mich abgeſehen hatte und mich in ihren Netzen feſthalten wollte. Mein Fuß war von Lianen umſchlungen, die ihn wie mit Ketten feſthielten. Der ſchlammige Boden, auf dem ich ſtand, machte alle meine Kraftanſtrengungen zunichte und von der vorerwähnten Douche, die mir gerade in's Geſicht ſchlug, war ich wie betäubt. Ich fühlte, daß meine Lage ziemlich kritiſch wurde. blickte aber doch noch nach