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Sie hatte im Schlafzimmer die Streichholzdoſe aufgefunden und dann die Zichter auf den in beiden Salons ſich befindlichen bronzenen Armleuchtern ange⸗ zündet. Blendende Helle fluthete durch die Räume, als Frau Leſſing, gefolgt von Helene und dem Aſſeſſor, in dieſelben eintrat. Dem Letzteren klopfte das Herz faſt hörbar, da er die Veilchendame wiederſehen ſollte. Die Gräfin, welche fich auf das karmoiſinfarbene Sopha im erſten Salon niedergelaſſen, erhob ſich, als ſie Frau Leſſing und das junge Brautpaar er⸗ ſcheinen ſah. Ihre hohe, ſchlanke und dabei doch volle Geſtalt war, wie geſtern Abend, in ſchwarze Seide gehüllt, nur daß das Kleid, welches ſie heute trug, bis an den Hals geſchloſſen war. Die Gräfin Schönmark war keine jener Damen, deren Schönheit, nur in der Entfernung geſehen, blendet, ſie hielt im Gegentheil die ſchärfſte Muſterung in der Nähe aus. Der Aſſeſſor entdeckte heute in ihrem Geſicht einen Zug der Lieblichkeit, der ihm geſtern im Opern⸗ hauſe völlig entgangen war, auch erſchien ſie ihm in der Nähe jünger, als er ſie bis jetzt gehalten hatte. Jedenfalls war ſie eine Dame, welche eben ſo viel Anmuth wie imponirende Majeſtät in ſich vereinigte und deren Reize jedes Männerherz in Flammen ſetzen mußte. Das freundliche Lächeln auf ihrem Geſicht, womit ſie die eintretende Frau Leſſing begrüßen wollte, verſchwand, als ſie hinter derſelben den Aſſeſſor und Helene bemerkte und machte einem fragenden Ausdruck Platz. Erlauben Sie, Frau Gräfin, begann Frau Leſſing, Ihnen hier meine Tochter und deren Berlobten, Herrn Aſſeſſor Simmern vorzuſtellen. Die Gräfin neigte kaum merkbar das Haupt, während der Aſſeſſor und Helene ihr eine tiefe Verbeugung machten. Alſo ein Rechtsgelehrter? ſagte die Gräfin mit einer Stimme, deren Wohl⸗ laut bis in das Innerſte ſeiner Seele drang, ihn mit einem Blick meſſend, der mehr prüfend als freundlich war. Sie ſetzte ſich wieder auf das Sopha und machte mit unnachahmlicher vornehmer Grazie eine einladende Bewegung mit der Hand. Die drei Anderen nahmen auf den Seſſeln, welche den Tiſch um⸗ ſtanden, Platz. Mein Schwiegerſohn, fuhr Frau Leſfing fort, will die Güte haben, Ihr Gepäck aus dem Hotel herbeſorgen zu laſſen. Gräfin Schönmarck verbeugte ſich gegen den jungen Mann, als ob ſie ihm für die Mühe im Voraus danken wolle. Denken Ste nur, Frau Gräfin, ſprach Frau Leſſing weiter, wie wunder⸗ bar oft der Zufall ſpielt, zumal in ſolcher großen Stadt wie die unſrige; mein Schwiegerſohn behauptet, daß Sie ihm nicht mehr unbekannt ſeten. ortſetzung folgt.) Alleiniger Verkauf der Ofenfabrikate non Chr. Seidel& Sohn, Dresden. — Vertreter: L. Erahm. 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Der Aſſeſſor erklärte ſich mit Vergnügen bereit, den Wunſch ſeiner zu⸗ künftigen Schwiegermutter zu erfüllen. Helene hatte inzwiſchen die Lampe angezündet, und bei dem Lichte derſelben las ihre Mutter jetzt den auf der Viſttenkarte befindlichen Namen. Wie ich vermuthet, ſagte ſie, eine vornehme Dame. Man merkt ihrem ganzen Auftreten gleich Rang und Reichthum an. Sie gab die Karte dem Aſſeſſor und bat ihn, ihre neue Adreſſe darauf zu ſchreiben. Ernſt zog ein kleines Notizbuch aus der Weſtentaſche und entnahm dem⸗ ſelben einen Bleiſtift. Er legte ſie von Frau Leſſing empfangene Viſitenkarte auf den Tiſch, ſo daß ſie von dem hellen Lichtſtrahl der Lampe getroffen wurde, und beugte ſich nieder, um Straße und Hausnummer darauf zu ſchreiben. Aber kaum hatte er einen Blick auf die Karte geworfen, als ſich dieſelbe aufregende Szene wie geſtern Abend im Opernhauſe nun hier wiederholte, nur daß es jetzt der Aſſeſſor Simmern, der Verlobte Helenens war, welcher einen gleichen Schrei ausſtieß wie geſtern Abend ſein Freund Kurt von Below. Helene und ihre Mutter fuhren erſchreckt zuſammen und ſahen ganz ver⸗ wirrt auf den Aſſeſſor. Aber noch ehe Helene Zeit gehabt hatte, entfuhr deſſen Munde ein zweiter Ausruf, welcher das ſchreckhafte Erſtaunen der beiden Damen noch verſtärkte. Die Veilchendame! rief der Aſſeſſor, während der fühe Wechſel ſeiner Geſichtsfarbe ſeine innere Aufregung eben ſo ſehr wie der ſeinen Fingern entfallende Bleiſtift. (Nachbruck verboten.) %% * Seite- General⸗Anzeiger. 20. Oktoßer ö 5 22 77CCCCC Dez tuerwehr⸗ Engl. und Franz. I F Singhot. Unterricht 5 Neue Musikalien 2 Lahn-Atelier Heute ertheilt ein Lehrer, der lange Jahre in Im Verlage von A. Hasden- für Damen und Herren. 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Beide Damen drangen mit Fragen in ihn, welche Bewandtniß es mit dieſer Gräfin, die er als„Veilchendame“ bezeichnet, denn eigentlich habe, und ihm blieb nichts weiter übrig, als ſeiner Braut und deren Mutter die Begeben⸗ heit des geſtrigen Abends zu erzählen. Die Sache war nun, ſoweit ſie den Aſſeſſor betraf, allerdings dadurch aufgeklärt. Kurt v. Below hatte jedenfalls die Hauptrolle in dem Abenteuer mit der Veilchendame, die ſich jetzt als Gräfin Schönmark entpuppt hatte, geſpielt, aber in Helenes Herz war doch der erſte Stachel von Eiferſucht gedrungen. Trotz ihrer bisherigen Unerfahrenheit fühlte ſie heraus, daß dieſe räthſelhafte Gräfin auf ihren Verlobten Eindruck gemacht und ſein Intereſſe geweckt haben mußte, wäre es auch nur das der Neugierde über den Zweck ihres hieſigen Aufenthalts geweſen. Ernſt's Aufſchrei, als er den Namen der Gräfin auf der Viſitenkarte erblickt, war nicht mehr zu leugnen; allerdings konnte er ihm durch die Ueber⸗ raſchung über das ſeltſame Zuſammentreffen entlockt worden ſein, daß er dieſe in vieler Hinſicht ſo auffallende Frau jetzt ſo plötzlich iu dem Hauſe ſeiner Schwie⸗ germutter wiederfand. Die letztere war durch die Mitthellung des Aſſeſſors vollkommen zufrieden, geſtellt; für ſie war es nichts wie einfacher Zufall, daß der Verlobte ihrer Toch⸗ ter die fremde Dame, welche heute die Zimmer bei ihr gemiethet, ſchon geſtern im Opernhauſe geſehen hatte. Sie meinte, daß es paſſend ſei, wenn Helene und der Aſſeſſor ſie in die vorderen Salons begleiteten, um der Gräfin vorge⸗ ſtellt zu werden. Der Aſſeſſor war ſogleich dazu bereit, und zwar mit einer Lebhaftigkeit, die für ſeine Braut wenig Schmeichelhaftes hatte; er ſetzte freilich gleichzeitig hin⸗ zu, daß er ſich ſtets beeilen würde, den Wünſchen ſeiner Schwiegermutter nach⸗ zukommen, und da von dieſer der Vorſchlag ausging, ſo wäre es allerdings eine Unart geweſen, wenn Ernſt ſich geweigert hätte, dieſelbe zur Gräfin zu begleiten Aber er hatte auch den geheimen Wunſch, die ſchöne Frau, welche geſtern Kurt's Intereſſe in ſo hohem Maße erregt, heute in der Nähe wiederzuſehen. Geſtern Hatte er Kurt wegen ſeiner Leidenſchaftlichkeit, einer ganz Unbekannten gegenüber, verſpottet; heute, da dieſe nun als vornehme Dame enthüllte Fremde unvermu⸗ thet ſeinen eigenen Weg kreuzte, erweckte ſie ſein Intereſſe, wie ein ſolches mehr oder weniger durch jeden räthſelhaften Vorgang, durch jede geheimnißvolle Perſön⸗ lichbeit hervorgerufen wird. das dankend veröffentlicht wird. Nä⸗ heres auf Nerlangen perſönlich oder außer dem Hauſe geſchnitten. Damen finden lebev. Aufn. unter werden braucht, dient es auch in Engliſch, engliſcher Littera⸗ nach brieflich. Kraut u. Rüben wird in und 18862 Näh. Laden Lindenhof. 2 10, 110. durch die Maſchine in und außer dem Haus. G. Nenene J 2, 20, Adrel Fronen. 582 — 687 Ernſt Simmern beſaß jedenfalls ausgezeichnete Tugenden und Geiſtesvor⸗ zͤͤge, aber er war noch kein fertiger Charakter, er handelte nicht nach durch Lebenserfahrung erworbenen Grundſätzen, ſondern nach auf ſein empfängliches G⸗ müth wirkenden Eindrücken. Ein ſeltſamer Hang zu allem Auffallenden, Ung⸗ wöhnlichen ließ ſich fruͤh an ihm wahrnehmen. Als Juriſt eröffnete ſich dieſem ſeltſamen Sinne ein weites Feld; je verwickelter und ſchwirieger die Fälle waren, welche ſich ihm auf kriminaliſtiſchem Gebiet darboten, deſto mehr Eifer und Fleiß verwendete er darauf, während ihn das klar vor Augen Liegende wenig anzog und nur nachläſſig von ihm betrieben wurde. In dem letzten Winter hatte er die reizende Helene Leſſing kennen gelernt und durch ſeine ſtattgefundene Verlo⸗ bung mit derſelben auf's Neue bewieſen, daß er Idealiſt war. So tadellos He⸗ lenens Ruf und Herkuuft, ſo bezaubernd ihre kindliche Anmuth war, fehlten ihr doch jene materiellen, praktiſchen Vorzüge, welche ſie, zumal in der heutigen re⸗ aliſtiſchen Welt, berechtigen, die Fran eines jungen Juriſten zu werden, der ſchon von den oberſten Gerichtshöfen für bedeutend angeſehen wurde. Wir haben er⸗ fahren, daß ihre Mutter in ſo beſchränkten Verhältniſſen lebte, daß ſie gezwungen war, möblirte Zimmer zu vermiethen, und früher oder ſpäter mußte der Aſſeſſor Simmern ſich über die Unbedeutenheit Helenens klar werden. Ein unbedeutendes, nur durch Jugendfriſche und Herzensgüte ausgezeichvetes Mädchen kann zur Erzielung einer glücklichen Ehe nur von einem älteren Manne, der die Nichtigkeit des Lebens bereits kennt, zur Gattin gewählt werden, nicht von einem jungen Idealiſten, wie der Aſſeſſor Simmern, der noch hofft und per⸗ ſönliche Erfolge anſtrebt; bei einem ſolchen iſt die Enttäuſchuna nur eine Frage der Zeit. Die erſte Meinungsverſchiedenheit zwiſchen dem Aſſeſſor und Helene tral jetzt ſchon ein, als Frau Leſſing das Brautpaar aufforderte, ſie zur Gräfin Schön⸗ mark zu begleiten. Simmern war dazu bereit, Helene aber verweigerte ihr Mit⸗ gehen entſchieden. Der Aſſeſſor, verwundert über die Weigerung ſeiner Braut, richtete einen fragenden Blick auf dieſelbe, aber er ſagte kein Wort. Anders Helenens Mutter. Warum willſt Du nicht mit zu der Gräfin gehen? fragte ſie, und ein gewiſſer Vorwurf klang aus dem Tone ihrer Stimme durch. Da dieſelbe längere Zeit unſere Hausgenoſſin ſein wird, mußt Du ihr doch einmal vorgeſtellt werden, Deiu Verlobter ebenfalls, und am beſten wird dies ſogleich geſchehen, um ſo mehr, als Ernſt die Güte haben will, das Gepäck der Dame aud dem Hotel herbringen zu laſſen, und dieſelbe hierbei vielleicht einen noch ganz ſpeziellen Wunſch auszuſprechen hätte. Helene war eine durchaus paſſive Natur. Sie hatte gegen dieſe Worte ihrer Mutter keinen Widerſpruch mehr, aber llch keine laute Zuſtimmung. Was in ihr vorgehen mochte, ſprach ſie nicht aus, ſte ſenkte nur den Kopf und folgte ihrer Mutter und ihrem Verlobten nach den Vorderzimmern, welche von der Grä⸗ fin Schönmark in Beſitz genommen waren. Die beiden Salons waren bereits glänzend erleuchtet. Die Gräfin ſchion